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Weisse Winterwelt auf der Höhe
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#01 | Januar 2021 | 4,90 € | 7,25 CHF
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ruft!
genuss in der box Das Rössle in Elzach liefert Restaurantküche für zu Hause
kleine kraftpakete Vitamine von der Fensterbank – Sprossen, Keimlinge & Co.
Magazin fürs Dreiländereck
Lust auf REGIO | 01.2021
Inhalt
Nr 01
04 Titelthema
10 Lust auf …
06 - 07
Weiße Winterwelt im Schwarzwald
10- 19
Winterwanderung zur Todtnauer Hütte
10 - 13
Spektakulär: Snowkiting mit dem Lenkdrachen
14 - 15
08 - 09
Goldige Windlichter aus Beton
Durch die Wildnis: Schneeschuhwandern in der REGIO 16 - 19 Der Schauinsland ruft
Impressionen Winterwunderland
Basteln & Werken
19
Land & Leute Natur pur: Kosmetik mit Heilkräutern aus Himmelreich 20 - 21 Ein Herz für Schönes: Günther Roths Kunsthandwerk-Laden 22- 23 Kolumnen
Inhaltsverzeichnis
Anzeigen
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24 - 25
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„Gutes Essen “Schlemmen & Sürpfeln k c lü g s n e b e L bringt
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Trotzt dem Lockdown: Das Rössle in Elzach liefert Restaurantküche für zu Hause 38 - 41
Vitamine von der Fensterbank: Sprossen zum Selberziehen 26 - 29
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Gesund & fit
Vegetarisch lecker: Tanja Grandits neues Kochbuch 42 - 47
Ernährung für die Zähne: Langzeitformel gegen Karies & Co. 30 - 31
Merkles Küchenliebling: Poulardenbrust mit Graupen
Kunst & Kultur
REGIO-Markt
Die besten Bücher des Jahres – empfohlen von Händlern 32 - 33
Neuer REWE in Glottertal
47
48
„Der Himmel über Berlin“ an der Oper Straßburg 34 - 35
Horche se mol!
Ausgezeichnet! Preis für den Haslacher Buchladen 36 - 37
Helmut Knosp hat das Verdienstkreuz am Bande bekommen 50
Inhaltsverzeichnis
Haus & Garten
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Lust auf …
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06 Glück durch Gesundheit 150 Stück Handseife für 30 Euro. 350 Paar Einmalhandschuhe für Mitarbeiter in Kliniken für 82 Euro. Oder eine Aufklärungskampagne zum Schutz vor Ansteckung für 150 Euro. Wer etwa Familien in Flüchtlingslagern helfen will, sich vor dem Coronavirus zu schützen, muss nicht selbst einkaufen gehen. Die Beträge kann man einfach online spenden und Hilfsorganisationen wie Unicef (www.unicef.de/spenden) oder Caritas (www.caritas-international.de/ spenden) besorgen diese wahren Glücksbringer im Kampf gegen die Pandemie. Foto: © Pixabay
Leuchtende Botschaft
Lust auf …
Ein Glückspilz, der dunkle Zeiten erhellt. Das Kleinod aus Porzellan kommt mit batteriebetriebenem LED-Licht daher. Ein toller Hingucker für Fensterbank, Kommode & Co. und ein liebevolles Silvester-Präsent. Gesehen bei: Online-Shop von Schafferer Freiburg www.schafferer.de Preis: 10,95 Euro Foto: © räder GmbH
eigener Aussage der fünf Bayern so „aufmunternd, dass es eigentlich in jede Hausapotheke gehört“. Gesehen im Online-Shop der Buchhandlung Thalia, Freiburg www.thalia.de/shop Preis: 21,09 Euro
Foto: © jr
„Google findet alles. Alles außer Glück“, singt die A-Cappella-Band „Viva Voce“ auf ihrem neuesten Album, das im Oktober erschienen ist. Das trägt den passenden Namen „Glücksbringer“ und ist eine musikalische Suche nach dem Glück im Großen, Kleinen und in uns selbst. Mal tiefsinnig, mal heiter und laut
Drahtiger Schutzengel Für diesen kleinen Engel braucht man nicht mehr als ein Stück Draht und etwa zehn Minuten Zeit. Die Figur wird aus einem einzigen Stück Draht geformt: Zuerst für den Kopf eine kleine Schlaufe um einen dicken Stift biegen, dann das Gewand formen. Kopf und Rock noch zwei weitere Male zurechtbiegen und dann die drei Engel mit
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Auf die Ohren
einer engen Halsschlinge fixieren. In einer lockeren 8 die beiden Flügel jeweils wieder dreimal formen – auch dabei hilft ein dicker Stift. Die Flügel werden dann über Kreuz am Körper befestigt. Den Draht nach oben biegen, einen kleinen Heiligenschein formen und den restlichen Draht abknipsen. Fertig ist der kleine Schutzengel.
sc r hön e e g n G l ü cks b ri Für Glücksschweinchen Spiel, Spaß, Spannung – und vor allem eine ganze Tüte voller Glück verspricht diese bunte Wundertüte. Was genau drin ist, wird natürlich nicht verraten. Der Beschenkte darf sich aber auf jeden Fall über eine Glücks-Spielkarte, einen Anhänger, ein Gedicht und viel Gute-Laune-Konfetti freuen. Gesehen bei: Onlineshop Schwarzwald Bohne aus Endingen www.schwarzwald-bohne.de Preis: 6,90 Euro Lust auf …
Foto: © webgenuss GbR
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MPRESSIONEN Winterwunderland
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Es ist ein Wunder: Eine einzelne Schneeflocke wiegt etwa vier Milligramm – ein winziges Nichts, das, einmal auf der Hand gelandet, sofort verschwindet. Aber so eine Flocke ist ja nie allein unterwegs auf der viele hundert Kilometer langen Reise durch eiskalte Wolkenschichten. Und wenn die Kristalle dann auf dem Boden ankommen, verbünden sie sich zu einer Schneedecke, die watteweiß alles umhüllt und die Welt stillstellt.
›› Märchenhaft: Wenn eine dichte Schneedecke die Landschaft bedeckt und die Sonne die weißen Flächen wie Diamanten funkeln lässt, dann bricht für Freunde des Winters die schönste Zeit des Jahres an: Der Schwarzwald wartet darauf, erkundet zu werden – zu Fuß, auf Skiern, mit Schlitten oder Schneeschuhen. Auch in der Stadt werden vom ersten Schnee vertraute Farben, aber auch Geräusche verschluckt – Stille kehrt ein.
Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock/Azureus70/PK-Photos/clu/Tsisha
Titelthema
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Weisses GipfelglĂźck
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Der Feldberg hat eine niedrigere Jahresdurchschnittstemperatur als Reykjavik auf Island. Mit dem rauen Klima kommen viel Schnee und eine alpine Flora und Fauna. Auf dem Winterwanderweg zwischen Todtnauberg und Feldberg zeigt sich das einzigartige Biotop von seiner schönsten Seite.
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Text & Fotos: Jakob Steiner
Ausgehend vom Wanderparkplatz Radschert verläuft der Weg über den Dächern von Todtnauberg. Bereits nach den ersten hundert Metern offenbart sich ein schöner Blick über das verschneite Bergdorf. Bei klarer Sicht reicht der Ausblick weit über den Schwarzwald bis hin zu den Schweizer Alpen. An dieser Stelle hat der Verein „Liebenswert Todtnauberg“ ein spezielles Fernrohr errichtet, das dem Betrachter Namen und
Höhenmeter der fernen Bergketten verrät. Zudem laden Schwingund Riesenbänke zu einer abenteuerlichen Verschnaufpause ein.
Dorf im Winterschlaf Nach der kurzen Rast schlängelt sich der Weg weiter Richtung Feldberg. Im Tal zur Rechten befindet sich nach wie vor das beschauliche Todtnauberg. Es scheint, als hätten sich die Häuschen bewusst in die Senke zurückgezogen, um dort Winterschlaf zu halten. Über den Dächern tanzen Schneeflocken. In den Gärten stapeln sich Holzscheite. Schornsteine qualmen. Warme Kaminluft verliert sich im wolkenlosen Winterhimmel. Über dem Bergdorf, auf einer Anhöhe, steht die Fatima-Kapelle. Wie ein weißer Hüter wacht sie über das schlummernde Dorf. Von der Berger Höhe führt das Feldbergsträßle immer tiefer in den Wald. Etliche Schneehäubchen verwandeln die Umgebung
Hinlegen, in den Himmel schauen, staunen. Diese Riesenbänke am Wegesrand gelten als längste Bankliege der Welt.
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Titelthema
Der erste Schnee des Jahres ist gefallen. Auf den Hochebenen des Schwarzwaldes ist es ruhig geworden. Die sonst so dunklen Tannenwipfel sind von weißem Puder bedeckt. Zwei Spaziergänger stapfen durch das Winterwunderland. Vereinzelte Sonnenstrahlen finden den Weg zum Waldboden. Dort, wo das Licht auf den Boden trifft, steigt Wasserdampf gen Himmel. Der Neuschnee hat die übliche Geräuschkulisse des Waldes gedämpft. Nur selten durchbricht der Ruf einer Krähe die Winterruhe. Einzig und allein der Schnee knirscht beständig unter den Schuhen der Wanderer.
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Titelthema
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Bergkuppen wurden sie vor einigen hundert Jahren zwecks Weidewirtschaft gerodet. Starker Wind und niedrige Temperaturen taten ein Übriges. Heute sind die kahlen Kuppen ein unverkennbares Merkmal der Gegend. Während des Sommers werden einige von ihnen noch beweidet. Im Winter sind sie ein beliebtes Ausflugsziel für Wintersportenthusiasten aller Art. in eine winterliche Mondlandschaft. Es knackt und ächzt, während sich die Äste einer alten Eiche unter den Schneemassen biegen. Die Säulentanne kommt mit dem Zusatzballast besser zurecht. Ihr schlanker Wuchs sorgt dafür, dass der Schnee in regelmäßigen Lawinen gen Boden befördert wird. Am Fuße der Tannen sind Pfotenabdrücke zu erkennen. Bei genauerem Betrachten lassen sie sich dem Fuchs zuordnen, da sich die vorderen und hinteren Ballen der Pfote nicht überschneiden. Im Winter sind die gewieften Räuber besonders aktiv, da sie sich im Januar paaren. Während der Balzzeit ist ihr heiseres Bellen im ganzen Wald zu hören. Es zeigt sich, dass nicht jeder dem rauen Feldbergklima gewachsen ist. Viele der üblichen Schwarzwälder Tier- und Pflanzenarten sucht man hier vergeblich. Dafür haben sich alpine Experten am höchsten Berg der REGIO angesiedelt. Nicht umsonst wird die Gegend auch als „subalpine Insel im Mittelgebirge“ bezeichnet. Neben der Alpenglockenblume und Silberdisteln sind auch Murmeltiere und Gämsen
am Feldberg zu Hause. Diese Spezialisten zeichnen sich durch ihre einzigartigen Überlebensstrategien aus. Die Gämsen kühlen ihre äußeren Gliedmaßen herunter, sodass der Körperkern konstant warm bleibt. So können sie auch im tiefen Schnee auf Futtersuche gehen. Im Gegensatz dazu lassen es die Murmeltiere gemütlich angehen. Sie kuscheln sich aneinander und verschlafen den Winter einfach.
Zackiges Alpenpanorama Kurz vor der Todtnauer Hütte lichtet sich der Tannenwald. Am Wegesrand fließt ein kleiner Bach. Unter dem Schnee, vom Wasser befreit, kommen allerlei Moose zum Vorschein. Eiszapfen hängen von den Rändern der knallgrünen Kissen. Vom Plätschern des Bachs begleitet, kommt die Gastwirtschaft in Sicht. Nach einer ausgiebigen Rast beginnt die letzte Etappe der Wanderung. Zur Rechten befinden sich die Gipfel von Feldberg und Seebuck. Wie viele Schwarzwälder
Der schönste Ausblick der Wanderung bietet sich ganz zum Schluss auf dem Stübenwasengipfel. Mit 1389 Metern überragt er die meisten umliegenden Berge. Die Abendsonne taucht das Land in orangefarbenes Licht. Eiskristalle schimmern auf der weitläufigen Schneedecke. Ein Schneeschuhläufer nutzt die letzten warmen Sonnenstrahlen und stapft durch den Tiefschnee. Hinter ihm erstreckt sich ein Meer aus Wäldern und Wiesen. Goldgelbe Wolken ziehen über den tiefblauen Himmel. Am Horizont reihen sich die Gipfel der Alpen aneinander. Ihre zackigen Silhouetten krönen das Schwarzwaldpanorama. In den Tälern der REGIO liegt bereits der Nebel und verkündet den Einbruch der Nacht. Am Parkplatz angekommen, ist das Glitzern des Schnees erloschen. Doch der aufziehende Sternenhimmel tröstet darüber hinweg. Info Länge: 13,9 km Dauer: ca. 4,5 Stunden Aufstieg: 332 m Niedrigster Punkt: 1104 m Höchster Punkt: 1389 m
Info Todtnauer Hütte Todtnauer Hüttenstraße 2 79868 Feldberg Tel.: 0 76 76/3 73 www.todtnauer-huette.de
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MIR SOTTE GEDULDIG BLIEBE
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Der Mundart-Autor aus Schallstadt hofft auf ein besseres neues Jahr S Neujohr kunnt jeds Johr einmol vor, des isch schu lang so gsii. Warum des so isch, frogt mr nie, kriegt wegge demm kei Grille. Mr meint , so isches un so bliibt s, s sisch ebe Herrgotts Wille. Mir Mensche, mir hen d Zit erfunde, de Chronometer, s Jetzt un s Nie. Mir Mensche zähle s Geld in Stunde, mir Mensche teile ii, in gueti un in schlechti Johr, in gwunnini, verlorini Zit, un isches Johr no rum, no schtunt mr, sches schu widder so wit? Doch Johre git s, do hofft mr bloß, dass es nächscht Johr besser wurd un mir sin Ängscht un Sorge los, s Unheil isch besiegt un furt. S het alles zunderscht-zoberscht gheit, Kopf stoht unsri Welt. Wie mr zappelt un sich rappelt, d Freud an Vielem isch vergellt. Dischputiert un lamentiert, gforscht un kämpft isch wore. Vorsicht, Rücksicht het mr predigt, aber vielmols daube Ohre. Mir sotte jetz geduldig bliebe, no könne mir im neue Johr „Erlösung“ in d Kalender schriebe.
Titelthema
Die Geschichte des gemütlichen Berggasthofs reicht bis ins Jahr 1583 zurück. Was als Viehwirtschaft begann, zählt heute zu den beliebtesten Einkehrmöglichkeiten im Hochschwarzwald. Sowohl die Terrasse als auch der Wintergarten bieten eine großartige Aussicht. Bei Glühwein, heißer Schokolade und hausgemachter Torte kommen große wie kleine Wanderer auf ihre Kosten.
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Todtnauer Hütte
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Bei klarer Sicht reicht der Blick weit über die Schwarzwald-Tannen bis zu den Alpengipfeln (g.l.). Die Fatima-Kapelle (l.) wacht wie ein weißer Hüter über das beschauliche Todtnauberg im Tal (u.).
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Schwarzwald auf der Haut
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Deo, Shampoo, Cremes: Sophia Elmlinger rührt im Himmelreich Naturkosmetik an. „Imiko“ heißt ihr Unternehmen, kurz für „Iss-mich-Kosmetik“. Theoretisch können Kunden die Produkte tatsächlich snacken, denn die Heilpraktikerin weiß genau, welches Kraut welche Wirkung hat. Auf unnatürliche Inhaltsstoffe verzichtet sie.
Land & Leute
Text & Fotos: Liliane Herzberg
Die ersten Gehversuche Elmlingers auf dem Weg zu ihrem Unternehmen waren Kräuter-Badekugeln. „Mein Sohn bekam von konventionellen Kugeln einen Ausschlag am ganzen Körper. Ich habe die Zutaten gelesen und konnte die nicht zuordnen.“ Weil sie das verwunderlich fand, begann sie, eigenhändig Kräuter und Ideen zu sammeln. Seit 2016 ist Elmlinger nun stolze Inhaberin eines erfolgreichen Naturkosmetikunternehmens mit mittlerweile acht festangestellten Mitarbeiterinnen. Die Inhaltsstofflisten auf ihren veganen und tier-
versuchsfreien Produkten sind in leichte Sprache übersetzt, die Preise erschwinglich. Für die dreifache Mutter sind Körper, Geist und Seele ein untrennbares Ganzes. „Die Haut ist unser größtes Organ. Die Inhaltsstoffe von Kosmetik passieren die Hautbarriere, gehen in den Körper und können diesen schädigen.“ Etwa Parabene, Aluminium, oder Formaldehyde, „die können zu Hautirritationen und Autoimmunkrankheiten führen.“ Deshalb wolle sie nur Produkte herstellen, die
essbar sind und den Körper in seiner Gesundheit stärken. Imiko ist nicht nur mit viel Liebe regional hergestellt, sondern behält auch die Nachhaltigkeit im Auge. „Ich habe eine Fernsehsendung über die Lebenskreisläufe von Meer, Wald und Natur gesehen. Die Prozesse sind in sich schlüssig, die des Menschen nicht“, so die Gründerin. „Das müssen wir ändern, um unseren Kindern eine Zukunft bieten zu können.“ Das betrifft nicht nur die Inhaltsstoffe ihrer Produkte, sondern reicht von der Flasche bis
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Ein Gruss zum ABschied
Auch Imiko hat die CoronaPandemie zugesetzt. Alle Mitarbeiterinnen waren im Frühjahr in Kurzarbeit. „Ich musste dadurch plötzlich alles alleine stemmen und war fix und fertig“, so Elmlinger. Unternehmer wie Dieter Burkart und seine Tochter Tanja vom ZooDie Natur ist für sie eine Apotheke, geschäft Burkart haben ihr in einer Zeit, in der sie unsicher und vererzählt die Heilpraktikerin. Dort zweifelt war, viel Mut zugesprochen findet sie ihre Grundsubstanzen, und gezeigt, dass es sich lohnt, weiteretwa Gänseblümchen für Handzumachen. „Dafür danke ich ihnen waschseife oder Schafgarbe für Gesichtscreme. Zuckerrübentensid heute noch. Das hat mir viel Zuversicht gegeben.“ als Shampoobasis beziehe sie von einem Bio-Händler aus Hamburg. Alle weiteren Zutaten sind aus dem Schwarzwald, etwa Edeltannen, Rosenblüten, Brennnesseln. Auch das verwendete Quellwasser ist aus den Wäldern der REGIO. Der Imiko Spitzwegerich oder Rotklee stammt Gewerbestraße 13 aus dem Lebensgarten Dreisamtal, 79256 Himmelreich ein demeter-Gemeinschaftsprojekt, www.imiko.de in dem Elmlinger Mitglied ist. Alles, was gesund und essbar ist, ist auch gut für die Haut. Die Rohstoffe sind biologisch, vegan und tierversuchsfrei.
zum Klebstoff für die Etiketten. Die seien etwa aus Steinmehl. Zur Verarbeitung werde kein Wasser benötigt, sie seien hundertprozentig kompostierbar. „Der Kleber ist veganer Naturkleber, die Flaschen aus Zuckerrohr oder Maisstärke.“
Info
Elmlingers Hauptaugenmerk liegt auf dem Internetverkauf und der individuellen Kooperation mit Hotels. So verwendet etwa „Die Halde“ in Oberried Imiko-Produkte auf den Zimmern und für die Behandlungen im Spa.
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Der Geschäftsführer vom Tourismusverband „Naturgarten Kaiserstuhl“ mit seiner letzten Kolumne Alles im Leben hat seine Zeit, so auch meine Kolumne im „Regio-Magazin“ und darauffolgend im Magazin „Lust auf REGIO“. Meine erste Kolumne durfte ich im Juni 2013 schreiben, nachdem ich frisch bei der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH als Geschäftsführer begonnen hatte. Mir hat es immer sehr viel Freude bereitet, diese Kolumne zu schreiben und eine kleine Geschichte über die Region Kaiserstuhl-Tuniberg zu erzählen: über regionale Produkte, Wein, Wandern, die Landschaft, den Kaiserstuhl als erloschener Vulkan, Brauchtum, Veranstaltungen und vieles mehr. Die Themen waren für mich immer sehr vielfältig. Ich hoffe, Sie, liebe Leser und Leserinnen von „Lust auf REGIO“, hatten auch eine kleine Freude beim Lesen dieser Kolumne. Ich hatte auf jeden Fall immer großartige Unterstützung von den begleitenden Redakteurinnen und möchte mich deshalb ganz herzlich bei Ulrike Ott, Stella Schewe, Tanja Senn und Arwen Stock für die tolle Zusammenarbeit bedanken, es hat immer viel Spaß gemacht. Für mich steht es nun auch an, neue Wege zu gehen, und ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie dem Magazin „Lust auf REGIO“ treu verbunden.
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Foto: Till Neumann
Je nach gewünschter Duftnote vermischt Sophia Elmlinger verschiedene Extrakte miteinander.
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Wer schon mal durch die Freiburger Schusterstraße geschlendert ist, dürfte es kennen: das kleine Geschäft mit dem Sprossen-Schaufenster, in dem unzählige winzige Holzfiguren staunende Blicke auf sich ziehen. Ob Weihnachtsschmuck, nostalgisches Spielzeug oder schöne Kinderbücher – Inhaber Günther Roth hat alles liebevoll ausgesucht.
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Wenn Träume wahr werden Text & Fotos: Stella Schewe
„Bei uns gibt’s das ja alles nicht mehr“, das hört Günther Roth immer wieder, wenn Kunden durch seinen Laden voller Kunsthandwerk stöbern. Bislang seien sie von überallher gekommen, aus Hamburg ebenso wie aus der Schweiz, momentan eher aus der REGIO – aber eines hätten sie gemeinsam: „Es sind Menschen, die bisschen ein Herz haben und eine kindliche Freude an schönen Dingen, auch im hohen Alter noch“, erzählt der 82-Jährige, dem es selbst ganz genauso geht. „Da braucht es jemanden, der mit Herz dahintersteckt.“
Jedes einzelne der unzähligen Objekte, die jeden noch so kleinen Winkel in den zwei schmalen Stockwerken des alten Hauses bedecken, hat er persönlich ausgesucht: von den bayerischen Zinnfiguren über die kleinen Holzengel (oder auch Teufelchen) aus dem Erzgebirge bis hin zu den vielfältigen Christbaumanhängern, zu denen mundgeblasene und handbemalte Zitronenscheiben ebenso gehören wie rosarote Nilpferde, Musikinstrumente, Eulen oder grüne Grashüpfer. Für sie alle gilt: Gefertigt in Deutschland. „Bei mir finden Sie nichts aus China“, sagt Roth entschieden.
Mit dem Laden, den er vor genau 55 Jahren eröffnete, hat er sich seinen Lebenstraum erfüllt. Und dafür so manches auf sich genommen. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen im bayerischen Coburg, wurde die Liebe zu Holzspielsachen bei ihm früh geweckt: durch einen Spielzeug-Kaufladen, den die Familie geschenkt bekam. „Seither bin ich auf der Suche nach dem Schönen.“ Doch um in Freiburg ein Kunsthandwerk-Geschäft eröffnen zu können, musste er kämpfen, den dafür notwendigen Kredit in Höhe von 11.000 D-Mark zu bekommen, sei nicht einfach gewesen, erinnert er sich.
Foto: © www.presstime.ch
Es ist eigentlich egal, ob Parlamente über neue Gesetze oder deren Abschaffung diskutieren. Kosten entstehen sowieso. Werden aber Vorschriften abgeschafft, spart man längerfristig Zeit und Kosten. Weniger Administration belebt die Wirtschaft, was allen nützt. Die Unternehmer bedanken sich für jede Entlastung. Ihre Hauptaufgabe soll es sein, etwas zu unternehmen, und nicht ihre Zeit mit dem Ausfüllen von Formularen zu vergeuden. Grosse Würfe beim Abschaffen sind allerdings selten. Immerhin sind seit Jahresbeginn für Fahrräder Klingel und Sattel nicht mehr obligatorisch!
Ab 1. Januar gibt es aber ein paar neue Vorschriften im Strassenverkehr, die durchaus sinnvoll sind. Autofahrer müssen eine Rettungsgasse bilden, ohne dabei den Pannenstreifen zu blockieren. Auf Einspurstrecken (z. B. Autobahnauffahrt) dürfen Fahrzeuge erst am Ende den Spurwechsel vornehmen. Die übrigen Verkehrsteilnehmer müssen diesen Fahrzeugen die Einfahrt gewähren. Motorfahrzeuge bis 3,5 Tonnen dürfen mit Anhänger 100 statt 80 km/h fahren, sofern die Fahrzeugkombination dafür zugelassen ist. Bei mehreren Spuren ist es erlaubt, bei unterschiedlicher Geschwindigkeit der Kolonnen rechts vorbeizufahren. Das Überholen ist aber immer noch verboten. Fahrräder und Mofas dürfen bei Rotlicht rechts abbiegen, wenn dies signalisiert ist. In Tempo30-Zonen können vortrittsberechtigte Fahrradstreifen gekennzeichnet werden. Rechtsvortritt gilt dort nicht. Solche Fahrradwege werden mit einem Velopiktogramm gekennzeichnet. Ich wünsche gute Fahrt bis zu den nächsten Änderungen.
Land & Leute
Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass die Gesetzesflut stetig zunimmt. Die vielen alten und neuen Vorschriften, Erlasse, Gesetze und wie sie alle genannt werden, sind eine grosse Bürde und behindern das freie Unternehmertum immer stärker. Betroffen sind aber nicht nur Firmen, auch ganz normale Bürger können die Übersicht darüber verlieren, was sie tun dürfen und was sie besser sein lassen.
Stolz ist er dennoch, denn während um ihn herum so manches Geschäft in den vergangenen Jahren schließen musste, hat er trotz einiger schwieriger Situationen, wie etwa während des Lockdowns im vergangenen Frühjahr, durchgehalten. „Den Bettel hinschmeißen, das kam für mich nicht in Frage. Ich habe einen unglaublichen Überlebenswillen“, sagt er, und widmet sich freundlich der nächsten Kundin, die nach Kugeln für ihren Weihnachtsbaum sucht. „Der Laden ist mein Lebenswerk.“
Günther Roth Kunsthandwerk Schusterstraße 13 79098 Freiburg Tel.: 07 61/2 40 93
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Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. In dieser Ausgabe wirft er einen Blick auf neue Vorschriften und Gesetze, die zu Jahresbeginn in Kraft treten.
Welch Glücksfall, dass in der Schusterstraße das kleine Haus frei wurde und die Miete bis heute für ihn bezahlbar geblieben ist – viel abwerfen würde das Geschäft nämlich nicht, räumt er ein. „Auch heute noch muss ich am Ersten eines Monats schauen, woher mein Geld kommt.“ In Urlaub sei er seit 20 Jahren nicht mehr gewesen, seine Rente belaufe sich auf gerade mal 250 Euro. „Ich arbeite, bis ich nicht mehr kann“, sagt er ganz nüchtern.
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Foto: © iStock/Steinbergpix
Günther Roth ist „immer auf der Suche nach dem Schönen“ – eine große Auswahl präsentiert er in seinem Kunsthandwerk-Geschäft.
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Goldige Lichter on Bet us
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Mehr als ein Baustoff: Beton erobert nach und nach alle Bastelläden und Dekoabteilungen. Diese hübschen Windlichter sind auch für Beton-Neulinge absolut machbar und brauchen nicht viel Zubehör. Fotos: Hubert Gemmert Umsetzung: Tanja Senn
Benötigte Materialien Zement Sand (für größere Lichtschalen)
Basteln & Werken
Schale zum Anrühren Einmal-Handschuhe Luftballons (für große Schalen mit etwas Speiseöl eingeriebene Bälle) kleine Töpfe Goldlack
1. Wasser marsch
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g n u h c s Die mi t’s mach Zement mit etwas Wasser angießen. Für größere Windlichter 1/3 feinen Sand hinzugeben, damit die Schalen später nicht brechen.
2. Mischen
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Handschuhe anziehen und alles miteinander verkneten. Die Mischung sollte danach die Konsistenz von fester Knete haben. Ist sie zu flüssig, läuft sie später am Ballon hinunter. Am besten zügig arbeiten, damit der Beton nicht bröckelig wird.
3. Auftragen Eine Handvoll Beton auf dem Ballon flach drücken. Dabei so viel andrücken, dass die gewünschte Form entsteht. Die Oberfläche und die Ränder glatt streichen. Auch wenn es schön aussieht: Die Schalen nicht zu filigran machen! Ist die Betonschicht zu dünn, sind die Lichter leider zu kurzlebig. Je nach Zement die Schalen mindestens 24 Stunden lang trocknen lassen. Dafür nicht direkt an die Heizung stellen – trocknen sie zu schnell, können sie rissig werden. Danach den Ballon aufpieksen und rausziehen.
4. Lackieren
Tipp
Kreativ- oder Bastelbeton staubt weniger, härtet schnell aus und muss nicht mehr mit Sand angerührt werden. Dafür ist er viel teurer als Zement aus dem Baumarkt. Der tut es genauso. Wer es eilig hat und geschwind ist beim Verarbeiten, nimmt Blitz-Zement.
Basteln & Werken
Das Innere mit Goldlack besprühen oder bepinseln. Ein Teelicht hineinstellen. Der Lack sorgt dafür, dass das Kerzenlicht schön reflektiert wird.
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Ein Engel auf Erden Von Feststimmung zum Jahreswechsel kann in den Theatern und Konzertsälen diesseits des Rheins keine Rede sein, sie sind alle geschlossen. Nicht so im Elsass: Dort plant die Opéra national du Rhin die Uraufführung eines Tanzstücks, angelehnt an Wim Wenders Kultfilm „Der Himmel über Berlin“. Text: Stella Schewe
„Les Ailes du désir“, zu Deutsch „Flügel des Begehrens“, heißt das Stück, das das Tanz-Ensemble in Straßburg, Colmar und Mulhouse auf die Bühne bringen will. Geschrieben hat es Bruno Bouché, seit 2016 künstlerischer Leiter des Balletts der Opéra national du Rhin. Er sieht im Tanz die perfekte Kunstform, um der berührenden Handlung des Films aus dem Jahr 1987 Ausdruck zu verleihen: Ein Engel, der aus Liebe zu einer Frau sein ewiges Dasein als rein geistiges Wesen aufgibt, die irdische Welt betritt und ein Teil von ihr wird – dieses „Rätsel der Inkarnation“ erkundet der Choreograf auf musikalische und tänzerische Weise, ohne das Original aus den Augen zu verlieren. „Ich möchte, dass der Tanz eine Hommage an diesen wertvollen Film ist, dass er seiner poetischen Kraft Körper verleiht“, so der französische Choreograf. „Der Atem, das Schweben, der Schwung, der Fall, das Fleisch, die Berührung, der Sprung, die Erde ...“ – all das lasse sich auf ideale Weise tänzerisch ausdrücken. Der Tanz sei „wie ein Licht im Herzen der Nacht der Stadt“, das den Empfindungen, der Lebenskraft und dem täglichen Erstaunen darüber, dass die Menschen leben, „Energie und besondere Schwingung“ verleihe. Dabei verbindet Bouché mit großer Empfindsamkeit Musik aus dem Repertoire mit eigens für dieses Ballett kreierten Werken der jungen Londoner Komponistin Jamie Man.
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Vereinspräsident Schallstadt fragt Bernd sich... Dallmann freut sich aufs XXX Frühjahr in der REGIO Wer hätt des denkt? Großbrand imDie Park! dunkle Millioneschade! Jahreszeit liegt „500hinter Einsatzkräfte“ uns, ein Jahr–völlig Feuerwehr, neuer ErfahrunPolizei, Technisches gen haben wirHilfswerk, erlebt undRettungsüberlebt: dienscht. Auum noch ussgrechnet im Wir trauern diejenigen, für die Europa-Park, wo sunscht Hilfe nicht möglich war. alles Vergnüge isch, Juble un Juchze! Wir wundern uns immer noch über Erlebte: wieUndas dann so-n-ä Geschichte Samschdig. Muderholt Herausesch haltsich im eben Läbenicht, allewilldiemit allem forderungen uns sind letz immer rechne. S hätt an jo au könne ussneue: ist unsere an gehn. Was Aberbleibt, d Löschiisätz unLage d Evakuierung und mit den vunGrenzen, de Bsuecher nicht sinimmer „professionell“ ganz einfach, abglaufe. aber gutKei gelernt Panik, haben kei Panne. alle Verantwortlichen 25.000 Lit in 20wieder Minutemal. evakuiert. „Zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Besucher“, GschäftsIch freue mich auf so dasd Frühjahr, leitung. die Sonne über dem Dreiländereck: Skilanglauf auf der Thurnerspur, ein Besuch Am Sunndig mit den Enkeln druff ströme im Zooschu von widder Abertausendi Mulhouse, die neue in Ausstellung de Park zum in sich Fondation der verluschtiere, Beyeler, obwohl eines noch Tour brenzelet, mit dem E-Bike briselet, aufbreiselet, die Hochköbroiselet, braiselet, nigsburg, einenbrentelet, Frühjahrsspazierbretelet, breselet, gang im Kurpark also brenzlig von groche Baden-Baden het un bisseanschließendem mit in de Nas’. DoBesuch un dert imhet Mu-s noch äFrieder seum weng gluumst Burda und in de dann abbrenneinem te Bereiche. Konzert im Festspielhaus, Wenn ä Feuerwehrler den Halbmit Wasserindruff marathon Freiburg, ghalte imhet, Sommer het s pfiselet. das Rheinschwimmen Aber vun de Achterbahn in Basel – und her het mr schu natürlich die widder Möglichkeit, höre juble regional un juchze. und sehr Wer guthätt zu des essen. denkt? Leben wie Gott in der REGIO am Oberrhein!
Kunst & Kultur
Mit einem ausgefeilten und immer wieder neu angepassten Hygienekonzept arbeitet die Oper daran, die geplanten Shows präsentieren zu können. Dazu gehört, dass die Zuschauer sich an allen Veranstaltungsorten vor dem Betreten der Theater ihre Hände desinfizieren und während der Aufführung Masken
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SAussichten bisst noch fürs in deJahr Nas’2021: Göttlich! Der Mundart-Autor aus
tragen müssen, dass sie möglichst wenig herumlaufen und auf Abstand zu anderen Theaterbesuchern achten sollen. Dann, so der Generaldirektor, könne man ihnen zum Jahreswechsel „Momente der Emotionen und des Vergnügens“ bieten.
Fotos: © Klara Beck HD
Die Aufführungen kommen einem Lichtblick in für kulturelle Einrichtungen düsteren Zeiten gleich. Auch andere Vorstellungen, wie etwa von Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“, will die Opéra national du Rhin wie geplant auf die Bühne bringen. Das sei „eine hervorragende Nachricht“, freut sich Generaldirektor Alain Perroux: „Unsere Entschlossenheit, die lyrischen und choreografischen Künste zum Leben zu erwecken, bleibt ungebrochen.“
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Lust auf REGIO | 01.2021
Foto: © iStock/Thor
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Aufführungsorte: Strasbourg Opéra, Mulhouse La Filature, Colmar Théâtre municipal de Colmar Termine: 13. Januar bis 7. Februar 2021 Preise: 6 bis 48 Euro www.operanationaldurhin.eu
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Mit Mundschutz am Herd
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In vielen Restaurantküchen ist es gerade zappenduster. Nicht so im Gasthaus Rössle in Elzach. Hier bereiten Inhaber Manuel Häringer und sein Team „Genussboxen“ für ihre Gäste zu: gehobene Restaurantküche für zu Hause. Text: Tanja Senn
Ein Tisch, gedeckt mit weißem Leinen, edlem Porzellan und funkelnden Weingläsern. Eine Kerze wirft ihr warmes Licht auf eine ofenfrische Gänsekeule mit Rotweinzwiebeljus, Apfelrotkraut und gebratenen Kartoffelknödeln. In der Küche wartet bereits ein lauwarmer Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern und Gewürzananaskompott darauf, serviert zu werden. Das alles lässt sich erst wieder nach dem Lockdown erleben? Mitnichten! Manuel Häringer und sein Team machen das auch zwischen den Jahren möglich. Der Rössle-
Wirt verwöhnt seine Gäste bereits seit November mit seinen „Genussboxen“. Darin finden sich Speisen, die man zu Hause nur noch mit wenigen Handgriffen fertig zubereiten muss. Obwohl das Gasthaus samstags und sonntags auch fertige Gerichte zum Abholen anbietet, hat sich Häringer mit seinen Boxen bewusst für einen anderen Weg entschieden. „Es geht uns nicht darum, einfach nur etwas zu essen zu liefern. Wir wollen den Leuten Restaurantküche für zu Hause bieten, ohne
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Fotos: © Michael Wissing
Volles Engagement: Die sechs Köche des Rössle arbeiten auch im Lockdown unter Volldampf.
Damit das garantiert gelingt, liefert Häringer eine Beschreibung mit, die von einer Kochbuchautorin für ihn verfasst wurde. Wer es noch anschaulicher möchte, kann sich sogar ein Video von der Zubereitung anschauen. „Wir konzentrieren uns auf eine kleine Auswahl von Gerichten, von denen wir wissen, die funktionieren“, so der 46-Jährige. „Wir müssen immer
vom wenigsten Wissen der Kunden ausgehen. Deswegen machen wir auch keine Experimente – die Gelinggarantie ist das Wichtigste.“
„Zunächst in Schockstarre verfallen“ Falls doch Fragen aufkommen sollten, kann man sie dem Chef selbst oder seinem Serviceleiter stellen. Denn meist liefern die beiden die Boxen aus – nicht nur im Elztal, sondern auch nach Freiburg, Emmendingen oder an den Kaiserstuhl. Etwa 20 bis 25 Boxen pro Tag finden den Weg in die Haushalte. Viele Neukunden seien dabei, aber auch Stammgäste, die jede Woche bestellen. Häringer freut sich, so den Kontakt zu seinen Gästen halten zu
können. „Die Genussboxen sind unsere Art in die Zukunft zu schauen, wir können so nahe bei den Gästen bleiben.“ Eine „goldene Nase“ verdiene er sich damit nicht: „Wir sind froh, wenn es sich trägt.“ Schließlich könne er für die Menüs keine Restaurantpreise aufrufen. Das sei aber auch nicht die oberste Priorität. Die Idee hinter der Aktion sei vielmehr gewesen, seine Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken zu müssen. „Im März wurden wir vom ersten Lockdown überrascht und sind erst einmal in eine Schockstarre verfallen. Das wollten wir nicht noch einmal erleben“, sagt Häringer. Schon im Sommer schmiedeten er und seine sechs festen Mitarbeiter daher die Pläne für die Boxen. Sie ermöglichen es den Köchen
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dass sie Köchinnen und Köche sein müssen.“ Der langjährige Gastronom macht das am Beispiel der Gänsekeule fest: Wenn die richtig kross sein soll, dann müsse sie frisch gemacht werden. In der Küche des Rössle garen seine Mitarbeiter das Fleisch zwölf Stunden lang im Sous-Vide-Verfahren. Die Gäste zu Hause müssen sie dann nur noch warm machen und im Backofen knusprig fertig backen.
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Fotos: © Michael Wissing
Auf Sternejagd gehen? Das kommt für Manuel Häringer (unten) nicht in Frage.
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nun, fast voll zu arbeiten. Montag bis Mittwoch hat die Küche zu, an den restlichen Tagen wird von 10 bis 18 Uhr gekocht – natürlich mit Mundschutz am Herd. Die Köche kommen so in die – in diesem Beruf sehr seltene – Lage, die Abende mit ihren Familien verbringen zu können.
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„Rekordsommer“ Auch der Sommer war schon ungewöhnlich, berichtet Häringer. Denn das Rössle hat eine absolute Rekordsaison hinter sich. „Normalerweise sind die Leute im Sommer auf dem Freiburger Weinfest, dem ZMF, Hocks, Konzerten, Festivals – das ist dieses Jahr alles weggefallen. Also sind sie ins Restaurant gegangen.“ In manchen Wochen sei nicht zu erkennen gewesen, ob Montag oder Samstag war. Eigentlich hätte das Rössle dennoch ein, zwei Kurzarbeitstage die Woche einführen müssen, um die vorgeschriebenen Abstände einhalten
zu können. Doch seine Mitarbeiter hatten eine andere Idee. Gemeinsam wurde im Mai beschlossen, die beiden wöchentlichen Ruhetage ausfallen zu lassen, sodass die Köche versetzt freimachen können. „Wir hatten 120 Tage am Stück geöffnet“, erinnert sich Häringer. Nach diesem Engagement seine Mitarbeiten im erneuten Lockdown in Kurzarbeit schicken? Das kam nicht in Frage. Deswegen ist Häringer froh, dass die Boxen so gut angenommen werden. Weihnachten, wenn größere Gruppen zusammen essen, hofft er, damit endlich Gewinn zu machen. Auch Silvester soll es spezielle Boxen geben. Momentan plant der Gastronom noch, am 10. Januar wieder zu öffnen. Natürlich mit dem größtmöglichen Infektionsschutz. 2006 hat er das seit 1877 bestehende Gasthaus komplett umbauen lassen. In diesem Zuge wurde auch eine leistungsstarke Lüftungsanlage eingebaut – nötig, weil man damals noch im Gastraum rauchen durfte. Diese war mehr als zehn Jahre lang nicht mehr in Betrieb. Doch um seine Gäste zu schützen, hat Häringer sie warten lassen. „Unsere Gäste fühlen sich bei uns sicher und können unbeschwert essen“, sagt der Koch.
So konnte er auch in CoronaZeiten einen Großteil seiner regelmäßigen Gäste halten. Zu ihnen gehören nicht nur viele „Silver Ager“, sondern auch einige Stammgäste unter 30 – eher ungewöhnlich für ein Landgasthaus mit gehobener Küche. Häringer erklärt das mit seiner „ehrlichen Küche, die bezahlbar, aber nicht billig“ sei. Verarbeitet werden hauptsächlich Waren aus der Region, die gerade Saison haben. Zudem ist es dem gelernten Koch beim Fleisch wichtig, das komplette Tier von Kopf bis Schwanz zu verarbeiten. Obwohl sowohl er als auch sein Küchenchef Erfahrung in der Sternegastronomie haben, auf Sternejagd will Häringer nicht gehen. Bevor er in den Familienbetrieb eingestiegen ist, hat er zehn Jahre lang in London, Frankfurt und München, aber auch im Spielweg im Münstertal und im Adler in Lahr gekocht. Als er das Restaurant in Elzach in fünfter Generation übernommen hat, hat Häringer „alles auf links gedreht“: die Räume modernisiert, einen großzügigen Wintergarten angebaut, 2018 dann zusätzlich im Haus ein Hotel mit elf Zimmern und eine Kochschule eröffnet.
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Ob es im Rössle wohl noch eine sechste Gastronomen-Generation geben wird? Diese Frage stellt sich für den Familienvater noch nicht. Seine Kinder sind erst fünf und elf Jahre alt. Und auch wenn er selbst mit zwölf Jahren das erste Mal im Restaurant mitgearbeitet hat, auf seine Kinder will er keinen Druck ausüben. „Natürlich wünscht man es sich insgeheim“, gibt er zu, „aber die Kinder sehen genau, was die Gastronomie mit sich bringt, sie sehen sowohl die Vorzüge als auch die Nachteile – und dann können sie irgendwann selbst entscheiden.“
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Gasthaus Rössle Hauptstraße 19 79215 Elzach Tel.: 0 76 82/2 12 www.roessleelzach.de
Lieferung: Fr., Sa., So. 12–17 Uhr Vorbestellung der Weihnachtsboxen bis 22.12., der Silvesterboxen bis 29.12.
Foto: © Michael Wissing
Trotzdem ist es ihm wichtig, die Tradition des Rössle zu ehren. „Wir haben immer noch ein paar Gerichte auf der Karte, die es bei uns immer schon gab“, erzählt er. „Bei uns kann die Oma einladen, die weiß, sie bekommt ihre zart geschmorte Rinderzunge.“ Das will er auf jeden Fall beibehalten. „Wenn wir jetzt anfangen durchzudrehen und nur noch Menüs zu kochen – das wäre unser Ruin.“
Safransauce zum Fisch 50 g Zwiebeln 30 g Knollensellerie 30 g Karotten 30 g Frühlingszwiebeln 30 g Lauch 1 Stück Knoblauchzehe klein schneiden 1 Msp Safranpulver 50 g Butter 150 ml Weißwein (Riesling passt perfekt) 150 ml Wermut – Noilly Prat 500 ml Fischfond 500 ml Schlagsahne 1 g Johannisbrotkernmehl
Zuerst das Gemüse und die Knoblauchzehe in Butter anschwitzen. Dann den Safran zugeben und kurz mit anschwitzen. Das Gemüse mit Weißwein ablöschen und die Sauce fast komplett einkochen. Danach mit Wermut ablöschen und wieder fast komplett einkochen lassen. Den Fischfond zugeben und etwas einkochen lassen. Die Sahne zugeben und einmal aufkochen. Alles kräftig mixen und durch ein Sieb passieren. Das Johannisbrotkernmehl mit einmixen. Vor dem Servieren die Sauce noch einmal aufkochen und erneut aufmixen, damit sie leicht schaumig wird. Die Sauce eignet sich perfekt für alle gebratenen und gedämpften Fischfilets.
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Zwischen Moderne und Tradition
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Kochbuch für Emma
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Sie ist eine der bekanntesten Köchinnen der Schweiz und wurde vom Gault&Millau schon mehrfach zum „Koch des Jahres“ erkoren: Tanja Grandits. Die 50-jährige Küchenchefin des Basler Restaurants Stucki legt nun ein überraschend vielfältiges und höchst anregendes vegetarisches Kochbuch vor – und widmet es ihrer Tochter Emma.
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Rezepte: Tanja Grandits, Fotos: Lukas Lienhard
Chicorée-Orangen-Salat mit Pecorino und Honig Salat:
Dressing:
6 Chicorée, gewaschen, die Blätter längs halbiert
1 EL Waldhonig
100 g Pecorino, in feine Späne gehobelt 100 g Mandeln, geröstet und grob gehackt 1 TL schwarzer Pfeffer, grob gemörsert
1 unbehandelte Zitrone, abgeriebene Schale und Saft 3 EL Olivenöl 1 TL Senf 1 EL helle Misopaste Fleur de Sel
Alle Zutaten für das Dressing gut verrühren und abschmecken. Die Chicoréeblätter und die Orangenfilets in eine Schüssel geben und mit dem Dressing marinieren. Pecorino, Mandeln, Pfeffer und Orangenschale daraufgeben.
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3 unbehandelte Orangen, fein abgeriebene Schale von einer Orange und ausgelöste Filets von allen drei
Kultur interview
HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG
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Dies war eine Leseprobe der Januar-Ausgabe 2021.
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