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JUNG, W ILD, KREATIV R T RÄT
#04 | April 2020 | 4,90 € | 7,25 CHF
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R EGIO LEBEN FÜR DIE MUSIK Der Jazzpianist Ralf Schmid und sein Pyanook-Projekt
URBAN GARDENING Balkongemüse: Anbau, Sorten und Tipps für gutes Gelingen
Magazin fürs Dreiländereck
Lust auf REGIO | 04.2020
INHALT
Nr 04
Titelthema Bunt & kreativ: Künstler aus der REGIO
04
24 - 33
Kreatives Allroundtalent: Daniela Häbig und ihre „Nanas“ 26
08
Die Freiburger Land-Art-Künstlerin Susanne Allgaier 27 Autodidakt mit Sprühdose: Tom Brane und seine Streetart 28
Lust auf …
06 - 07
Impressionen aus der Wutachschlucht
08 - 09
Politische Konzeptkünstlerin: Ellinor Amini
30
Dem Alltag abgelauscht: Sandhya Hasswanis Mundart-Texte 36 - 37
Baumwächter: der Skulpturenpark in Freiburgs Sedanquartier 32 - 33
Neues Leben für die alte Schmiede in Mambach im Wiesental 38 - 39
14 - 15
REGIO-Schönheit Bahlingen – Wein, Wandern, Hoselips 18 - 23
Inhaltsverzeichnis
Anzeigen
35, 37, 39
Wie von Zauberhand – Ralf Schmid und sein Pyanook-Projekt 34- 35
Concerto grosso: Frühlingstour rund um den Schönberg 10 - 13
Abheben & losfliegen: Unterwegs mit dem Gleitschirm 16 - 17
Kolumnen
Schwarzwaldmaler Albi Maier 29
Erkunden & Erleben
Dies & Das
Land & Leute
26
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40 54
e n ö h c S e k c i l b s Au 41
Frisches vom Balkon – Gärtnern auf kleinem Raum 44 - 46 Anzeigen-Dossier: blühende Vielfalt bei Blumen Rombach 47 Foto: © Jan Dewald
Mit Spaß und Leidenschaft: Gasthaus Krone in Britzingen 50 - 53
Frühlingsluft in Stangen – die Spargelzeit beginnt
60
Anzeigen-Dossier: 90 Jahre Schwarzwaldmilch 62 - 63
REGIO-Markt fhg FurnierHandel
64 - 65
Gesund & Fit
Horche se mol!
Anzeigen-Dossier: Sigma-Institut für psychische Erkrankungen 48 - 49
Nachgefragt bei Ernährungs expertin Dagmar von Cramm
66
Inhaltsverzeichnis
Schönste Stauden: „Ursulas Garten“ in Freiamt-Niedertal 40 - 43
30
Schlemmen & Sürpfeln
Gesund und peppig: Rezepte von Foodbloggerin „Frau Janik“ 54 - 59
Haus & Garten
Heilpflanzen-Kolumne
05
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LUST AUF …
06 Strümpfe für schöne Ostereier Veilchen, Schlüsselblumen und Anemonen sind eine besondere Zier für Ostereier. Doch ob beim Selbstfärben mit Zwiebelschalen, roter Beete oder fertigen Farben – wie befestigt man die zarten Frühblüher bestmöglich am Ei? Man braucht synthetischen Faden oder kleine Gummis und eine dünne Seidenstrumpfhose. Die Strumpfhose in größtmögliche Vierecke schneiden. Wichtig ist, die Eier vorher sehr gut zu reinigen. Dann die Blumen und Gräser drauflegen und das Strumpfstück um das Ei zusammenzurren. Nun kommen die Eier in den Farbsud und kochen
bis zur gewünschten Härte. Dann herausnehmen, Strumpf aufschneiden, die Eier abschrecken und mit einem Tropfen Olivenöl auf den Händen einreiben: Fertig sind die wunderschönen Ostereier. Gesehen bei: Ursula Stumpf „Meine Pflanzen-Manufaktur. Bewährte Traditionen neu entdecken“ Franckh-Kosmos Verlag, 2016 www.kosmos.de Preis: 25 Euro Foto: © Susanne Allgaier
Eie r, . o C d n u n e s a H Goldige Ostern
Lust auf …
Mit feinstem Blattgold überzogen sind diese Dekohasen in unterschiedlichen Größen – alle drei schick in Schale geworfen fürs bevorstehende Fest. Gesehen bei: Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin Weinstr. 2, Sulzburg-Laufen www.graefin-von-zeppelin.de Preis: 13,95, 23,95 oder 35,95 Euro Foto: © Arwen Stock
Wer Schwierigkeiten hat, morgens aus den Federn zu kommen, dem sei „Poppy Chick“ ans Herz gelegt – ein lustiger Wecker mit Timer- Funktion. Wenn es Zeit zum Aufstehen ist, öffnet sich die Schale und das freche Küken gackert munter drauflos. Das Display ist blau beleuchtet, so lässt sich die Zeit auch im Dunkeln gut ablesen. Gesehen bei: www.habundgut.com Preis: 25,50 Euro Foto: © Hab und Gut // Andreas Hinze
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Munteres Gegacker
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Vorsicht, Eierdieb! Blitzschnell macht sich der Hase samt bemalten Eiern aus dem Staub – mit diesem Körbchen ausgestattet kann Ostern kommen. Der freche Eierdieb stammt aus der traditionsreichen Seiffener Genossenschaft Dregeno, in der das typische Holzkunsthandwerk aus dem Erzgebirge gefertigt wird. Gesehen bei: Tollkühn Lange Str. 26, Offenburg www.toll-und-kuehn.de Preis: 35,90 Euro Foto: © Dregeno
Frohe-Ostern-Tee Da trinkt das Auge mit. Und der Hase auf der Packung grinst: „Frohe Ostern!“ Gesehen bei: „Natürlich“, Bioladen in Burg-Birkenhof www.sonnentor.com Preis: 3,79 Euro Foto: © Sonnentor
Lust auf …
Manchmal spielt das Wetter an Ostern verrückt, die Sonne versteckt sich und Tee ist angesagt zu diesen frühlingshaften Feiertagen. Perfekt passt der Frohe-Ostern-Tee. Seinen zitronig-fruchtigen Geschmack erhält er von den Zutaten Apfel, Zitronenmelisse, Grüner Hafer und Rosenblüten. In der Tasse schimmert er in zartem Orange.
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MPRESSIONEN Wutachschlucht
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08
Bei der Brücke, auf der die Züge von und nach Donaueschingen fahren, heißt die Wutach noch Gutach. Doch hier nimmt der Fluss, der als Seebach vom Feldberg zum Titisee mäandert und von dort gemächlich nach Neustadt plätschert, plötzlich an Fahrt auf. Und wird durch den Zusammenfluss mit der Haslach bald zur unberechenbaren Wutach, die auf dem Weg zum Hochrhein etwa 30 Kilometer weit durch enge, tiefe Schluchten rauscht.
Wutach Fotografien Von Andreas Färber und Gabriel Schropp Herder Verlag, November 2019 160 Seiten, gebunden, 32 Euro Fotos: © Andreas Färber, Gabriel Schropp
Malerische Licht- und Schattenspiele über breitem Flussbett wechseln sich ab mit polternden Wasserfällen über schroffe Felsen. In dieser in stetigem Wandel befindlichen Naturformation haben viele Pflanzen, Schmetterlinge und Vögel ihren Lebensraum. Auch der Salamander, der fast nur bei Regenwetter unterwegs ist. Dann allerdings ist die Schlucht für Spaziergänge zu gefährlich.
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Erkunden & Erleben
CONCERTO GROSSO Ohren auf bei dieser Tour rund um den Schönberg! In den naturnahen Wiesen und Wäldern locken Fauna und Flora. Idealer Zeitpunkt ist ab April bis Mitte Mai, wenn die Wiesen noch nicht gemäht sind, aber schon in voller Blüte stehen. Text: Karin Jehle
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Höhepunkt zu Beginn der Tour ist das Jesuitenschloss (u.) – ein herrschaftliches Anwesen in traumhafter Lage.
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Schönberg
Foto: © Laurin Fritz
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Nach dem Wandelgarten geht es rechts über den Bach, vorbei an Reitplätzen für Kinder und der Seniorenwohnanlage „Augustinum“ zum Fuß des Schönbergs. Die etwa 1,5 Kilometer bis zum Jesuitenschloss ist die Straße noch asphaltiert. 1666 soll das Hofgut erbaut worden sein und war zunächst, wie der Name vermuten lässt, im Besitz der an der Universität Freiburg lehrenden Jesuiten. Nach Auflösung des Ordens im Jahr 1773 war das Anwesen ein rundes Jahrhundert in Adelsbesitz – erst bewirtschafteten es die Freiherren von Bollschweil, dann die gräfliche Familie von Kageneck –, bis es 1898 an die Heiliggeistspitalstiftung ging. Das dazugehörige Ausflugslokal ist derzeit ohne Pächter und daher geschlossen. Die Runde führt zunächst an der östlichen, dem Schwarzwald zugewandten Seite des Schönbergs entlang. An der ersten Hecke geht es den Weg rechts
Erkunden & Erleben
Foto: © Karin Jehle
Los geht es an der Haltestelle Innsbrucker Straße im Freiburger Stadtteil Vauban (Straßenbahn Nr. 3 oder Bus Nr. 11), wo die gut elf Kilometer lange Runde auch wieder endet. Im „Wandelgarten“ gleich neben der Haltestelle gärtnern Engagierte auf Flächen, die für ein Parkhaus vorgehalten werden. Direkt am Dorfbach gelegen, steht das Grundstück der Allgemeinheit zur Verfügung, solange ein entsprechender Teil der Bewohnerschaft ohne ein eigenes Auto auskommt.
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Fotos: © Karin Jehle
einem weiteren kurzen, steilen Anstieg ist auf 644 Metern Höhe schon der Gipfel erreicht. Bänke laden dort zur Rast ein.
hinauf. Schlehen, Weißdorn, Heckenrosen, Brombeeren und Hartriegel bieten hier Lebensraum für allerlei Insekten und Vögel. Am Waldrand geht es links, und dann zieht sich der Weg, der gelben Raute folgend, über 2,5 Kilometer teils im, teils am Wald entlang bis zur Engelematt. Immer wieder tun sich Blicke auf: vom Kandel über den Schauinsland, den mächtigen Belchen bis zum Blauen. Hier wiegt sich der gelbe Bocksbart neben blauviolettem Wiesensalbei und rosaroten Lichtnelken. Grillen zirpen, Hummeln brummen, Vögel zwitschern – Concerto Grosso in Natura.
6000 m
Erkunden & Erleben
500 m
Noch vor der Berghauser Kapelle biegt ein kleiner Pfad rechts ab und führt zu einer Feuerstelle. Zum Schönberggipfel geht es von hier auf dem mit Hirschkäfer beschilderten Weg weiter. Er steigt knackig an, bis es nach etwa einem halben Kilometer rechter Hand auf einer geschotterten Forststraße weitergeht. Auf dieser läuft es sich etwas langweiliger, doch schon nach rund sechshundert Metern zweigt ein kleiner Pfad links ab zum Schönberggipfel. Steil, steinig und wurzelig führt der Pfad durch den Wald hinauf bis zu einer weiteren Weide. Hier geht es links und an einem Mehlbeerbaum direkt wieder rechts. Nach
Haltestelle Innsbruckerstraße Vabaun 0 km | 252 m
An der Engelematt geht es rechts Richtung Berghauser Kapelle, eine Bank lädt zur Rast ein. Der Blick öffnet sich jetzt auch auf die Rhein-
ebene und die Vogesen, falls diese sich nicht im Dunst verstecken.
Über die Wiese geht es wieder bergab, vorbei an dem markanten toten Baum. Regelmäßiges Mähen hält die Weiden hier offen, nur selten grasen Kühe. Wie schnell der Wald sich sein Revier zurückerobert, wenn dies nicht geschieht, lässt sich beim Abstieg beobachten. Fast ganz am Ende der Wiese geht es rechts einen kleinen Pfad in den Wald hinein – einer der verwunschensten Abschnitte der Tour, denn hier stehen noch einige alte Weidbäume aus der Zeit, als auch diese Seite des Schönbergs noch eine Weide war. Stattliche 200 Jahre alt sind die von Jungwald umgebenen mächtigen Buchen. Dass unter ihnen einstmals Kühe grasten, kann man sich kaum mehr vorstellen. Erneut begegnet uns das Hirschkäfer-Symbol, doch diesmal folgt
Jesuitenschloss 1,6 km | 357 m
12
Schöne Ausblicke – auf Schwarzwaldgipfel (g.l.) und Mai glöckchen (l.).
400 m
300 m
200 m Start Höhenprofil: © Outdooractive // Visualisierung: Miriam Hinze
1 km
2 km
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Restaurant Süden Das Restaurant Süden ist am Alfred-Döblin-Platz zentral im Stadtteil Vauban gelegen. Es bietet badische und internationale Küche mit einem breiten Angebot vegetarischer und auch einiger veganer Gerichte. Großen Wert legen die Betreiber auf frische und regionale Zutaten – das schmeckt man! Der große Biergarten direkt am Marktplatz lädt zum Verweilen ein. INFO
Dauer: ca. 3 Stunden Länge: 11,2 Kilometer Aufstieg: 428 Höhenmeter Abstieg: 416 Höhenmeter
Alfred-Döblin-Platz 1 79100 Freiburg Tel.: 0761/45 68 71 61 www.restaurantsüden.de Geöffnet: Mo. bis Sa.: 11 bis 24 Uhr Sonntag: 9.30 bis 24 Uhr
Schönberg 2,8 km | 493 m
INFO:
r h e Eink TipP:)
Foto: © Restaurant Süden
Steinig und wurzelig ist der Pfad; gutes Schuhwerk empfiehlt sich vor allem, wenn es in der Woche zuvor geregnet hat, denn der rötliche Boden kann dann ungemein rutschig sein. Einige Abzweigungen nach rechts und links gilt es zu ignorieren, doch nach insgesamt neun Kilometern führt ein Pfad scharf rechts hinunter. Diesen sollte man nicht verpassen, sonst landet man in St. Georgen. Durch die Bäume ist die Forststraße unten schon sichtbar, die zum Jesuitenschloss führt. Zum Ausklang der Tour gibt es hier noch mal einen Panoramablick über ganz Freiburg – das hat sich gelohnt!
Karte: © OpenStreetMap, Outdooractive // Visualisierung: Simone Bednarek
die Tour ihm nicht, sondern biegt scharf links ab.An einer dicken Rotbuche gabelt sich der Weg. Das weitverzweigte Wegenetz des Schönbergs bietet unzählige Möglichkeiten, wieder zum Jesuitenschloss zurückzukommen. Diese Tour nimmt die linke Option und ab der kurz darauf folgenden Wegkreuzung geht es dann auf einen steil bergab führenden Pfad, der stets entlang des schmalen Grats verläuft. Verwitterte Grenzsteine markieren die alte Gemarkungsgrenze.
Start
Restaur ant S üd e n 10,9 k m l 25 2 m
3 km
4 km
5 km
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Titelthema
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Titelthema
Foto: © Daniela Häbig
Ob Graffiti oder Skulpturen, Schwarzwaldbilder in Öl oder Objekte aus Alltagsgegenständen – die südbadische Kunstszene ist so vielfältig wie die REGIO selbst. Ein Blick lohnt, nicht nur auf die Kunstwerke, sondern auch auf die Künstlerinnen und Künstler, die sie geschaffen und die Spannendes zu erzählen haben.
Foto: © Daniela Häbig
Foto: © Volker Kantwerg
DANIELA HÄBIG Kreatives Allround-Talent
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Hat sich mit Nanas einen Namen gemacht: Künstlerin Daniela Häbig.
Weiblichkeit & Lebensfreude pur Sie sind bunt, rund, sinnlich und voller Lebensfreude: die Frauenfiguren von Daniela Häbig aus Freiburg, die stark an die Nanas der 2002 verstorbenen französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle erinnern. Zum Teil lebensgroß, zum Teil nur 20 Zentimeter bis einen Meter hoch, beeindrucken sie durch ihre Fröhlichkeit, Energie und Präsenz. „Mich fasziniert das Archaische an diesen Figuren: die Frau, die die Kraft hat, Leben zu schenken“, sagt die Künstlerin. „Hier kommt die weibliche Seite zum Vorschein.
Und das Schöne ist: Das Runde ist immer positiv. Der Bauch, der Busen, das darf alles da sein.“ Das gilt auch für die Schwarzwaldmädls – ihre ganz eigene Weiterentwicklung der Nana-Skulpturen, mit Bollenhut und Co. Die 51-Jährige lacht und schüttelt ihre Locken. Ihre erste Figur, geschaffen Anfang der 2000er-Jahre, war mit 1,80 Meter so groß wie sie selbst, erinnert sie sich: „Sie war wie ein Spiegel für mich, und ich fühlte mich ihr verbunden.“ Entstanden sei dieser Prototyp beim Grundkurs „Nanas gestalten“ in einem Lahrer Frauenzentrum. „Den habe ich besucht und danach war es nicht mehr zu halten. Mir war klar: Das mache ich.“ Ihr Weg bis dahin war alles andere als gradlinig, Häbig lebte vieles aus, sagt über sich selbst: „Ich bin eine Allrounderin.“ Auf die Lehre zur Tapetenzeichnerin folgten eine Schauspielausbildung und eine Trommel- und Tanzfortbildung in Ghana. Seit 1999 lebt sie zusammen mit ihrem Mann Volker Kantwerg – ebenfalls ein Künstler – als freischaffende Künstlerin in Freiburg. Ihre Figuren entstehen im Atelier der gemeinsamen Wohnung im sechsten Stock eines Hochhauses: Lichtdurchflutet ist es, mit Sicht bis zum Kaiserstuhl, die Wände weiß und hellblau, die Holzdielen am Boden mit bunten Farbklecksen gesprenkelt. Mittendrin eine rot gekleidete Nana, eine von vielen Auftragsarbeiten – wobei „gekleidet“ fast schon übertrieben ist: Sie trägt nur ein knappes Mieder, das ihre Rundungen so richtig zur Geltung
bringt. Geformt ist die Schöne aus Hasendraht – für Häbig ein „Zaubermaterial, das sich beliebig biegen lässt“. Darüber kommt Pappmaschee, danach wird die Drahtform mit Bauschaum ausgefüllt und schließlich mit Modelliermasse die Figur herausgearbeitet. „Das schwingt in mir“ „Ich brauche viel Material“, erzählt sie, „allein für diese Frau 23 Päckchen Plastiform“. Nach dem Trocknen an der Luft folgt der Feinschliff: erst mit einer kleinen Schleifmaschine, dann von Hand – ein Arbeitsgang, den Häbig liebt. Ganz zum Schluss kommen die Farben ins Spiel. „Das ist für mich wie eine Belohnung. Dieses Rot zum Beispiel, das schwingt doch in mir.“ Die Künstlerin selbst hat viel von den Figuren, die sie schafft: Ihre Fröhlichkeit und Energie springen im Gespräch förmlich über. Wer sich davon anstecken lassen mag – Häbig gibt Kurse, privat ebenso wie an der Volkshochschule, Vorkenntnisse braucht es dafür keine. Ob Nanas oder Schwarzwaldmädls, ob leuchtende Herzen aus Büttenpapier, „verrückte Stühle“ oder auch mal Hühner und Fische – der Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch ihre Trommelkenntnisse gibt sie in Kursen weiter. Kreativ sein bedeutet für sie: In etwas eintauchen und alles andere rundherum vergessen. „Etwas Neues schaffen und damit bei mir ankommen.“ ste www.daniela-haebig.de
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Susanne Allgaier schafft aktuell Kunstwerke mit dem Gewässer vor ihrem Haus (u.).
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Wenn man die Künstlerin in ihrem Atelier besucht, betritt man einen Ort, der fast märchenhaft wirkt: Efeu rankt sich mutig um die Scheune, die Gänseblümchen im Garten recken ihre Köpfe der Sonne entgegen – wohin der Blick auch schweift, überall stehen oder hängen Allgaiers Kunstwerke. Ihre Projekte entstehen als Teil eines Prozesses: „Ich schaue mir genau an, was mich umgibt, dann sehe ich, was das sein kann, und es formt sich unter der Hand“, schwärmt die 62-Jährige fröhlich. Skizzen und Pläne ihrer Werke mache sie schon, doch oft werde etwas ganz anderes daraus, als ursprünglich geplant. „Ich gehe dazu in eine materialdienliche Haltung und frage mich, was das Material fordert.“ Kunst war für die dreifache Mutter immer schon so selbstverständlich wie Essen oder Trinken. Seit jeher hat sie es geliebt, ungewöhnliche Räume zu bespielen: „Einmal habe ich einen ausgebrannten Bahnhof mit Kunst zum Thema Burn-out bearbeitet“, erinnert sie sich. Aber erst als ihre
Kinder aus dem Haus waren, konnte sie sich mit Leib und Seele der Kunst widmen. Heute lebt die in Stuttgart geborene Allgaier in Freiburg und baut sich seit zwei Jahren auch hier einen Kundenstamm auf – fünf Mal hat sie bereits ihr Atelier geöffnet. „Es ist immer der Prüfstand, ob das, was mir in meiner Arbeit wichtig ist, auch dem Kunden kommuniziert wird“, betont Allgaier. Sie dürfe sich bei ihrer Kunst aber nie fragen, ob sich diese verkaufen lasse, „denn das entzieht mir die Kraft, die ich brauche, um zu gestalten.“ Aktuell arbeitet sie an Werken mit dem Gewässer vor ihrem Haus: „Das Element Wasser ist herrlich. Solange ich am Bach lebe, werde ich ihn auch in meine Kunst einfließen lassen“, schwärmt Allgaier und erklärt, wie sie das eigentlich meint. „Ich habe eine Konstruktion gebaut, mit der ich Papier und Farbe so installieren kann, dass der Bach durch seine natürliche Bewegung den Pinsel bewegt und Gemälde entstehen.“ Jedes Mal sehen die Ergebnisse völlig unterschiedlich aus. Denn der Bach ist mal ruhig und zurückhaltend, mal wild und ungestüm. „Ich habe nur die Werke aussortiert, bei denen ich mich eingemischt habe. Alles, was in meinem Atelier hängt, ist allein das Werk des Baches.“
Die nächste Idee sind Schifflein, denen sie einen Stift als Mast bauen will, um sie auf dem Wasser auszusetzen. Über den Schiffen werde sie Papiere spannen und dann erneut die Natur malen lassen, so die Künstlerin. Und sie hat noch viele Ideen, findet beim Zeigen, Erklären, begeisterten Vorführen kaum ein Ende, wuselt von einer Ecke zur nächsten und weiß überall etwas zu gestalten. Was auch immer ihr zwischen die Finger kommt, es hat Potenzial für Mehr. Und wird vielleicht schon bei der nächsten Ausstellung als Kunstwerk zu sehen sein. herz Atelier in Freiburg-Zähringen Pochgasse 70 79104 Freiburg Besuchstermine nach Vereinbarung www.susanneallgaier.de
Fotos: © Lilliane Herzberg
Ein Schuhabstreifer, Äste aus ihrem Garten, ein Bach, eine alte Matratze – Susanne Allgaier arbeitet mit dem, was ihr gerade in den Sinn oder zwischen die Finger kommt. Seit nunmehr 33 Jahren lebt sie von und für die Kunst und hat dennoch das Gefühl, gerade erst loszulegen.
SUSANNE ALLGAIER Land-Art-Künstlerin
Das Wasser malen lassen
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Fotos: © Ralf Dombrowski, Ralf Schmid
k-Proj ek
Sein spektakulärer Auftritt beim Neujahrsempfang der Stadt Freiburg dürfte so manchem noch im Gedächtnis sein: Jazzpianist Ralf Schmid brachte mit seiner Musik die Akteure auf der Bühne zum Tanzen. Mit Klängen, die an zwei Flügeln, aber auch mit schwarzen Datenhandschuhen an seinen Händen erzeugt wurden – ein Projekt namens „Pyanook“, das in die Zukunft weist. t
WIE VON ZAUBERHAND
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Land & Leute
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Text: Stella Schewe
Seine Gesten sind die eines Dirigenten: Ralf Schmid steht von der Klavierbank auf, hebt energisch seinen Arm mit dem schwarzen Handschuh und löst– quasi in der Luft, wie von Zauberhand – Klavierakkorde aus. Doch die Musiker, die er hier dirigiert, gibt es gar nicht. Der Pianist steuert seine eigenen Klänge, die er zuvor am Flügel eingespielt und elektronisch verfremdet hat.
erklärt der Professor der Musikhochschule Freiburg begeistert. Bänder in den Fingern seiner Datenhandschuhe reagieren auf Bewegung, wandeln diese in elektrische Signale um und leiten sie an einen Computer weiter, auf dem er für jede Bewegung bestimmte Klänge hinterlegt hat. „Wenn ich zum Beispiel eine Faust mache, folgt ein explosiver Klang, und wenn ich meine Arme ausbreite und die Hände öffne, entsteht Hall.“
„Normalerweise sitzen Menschen, die elektronische Musik machen, hinter Knöpfen und Reglern – ich aber habe die Knöpfe und Regler quasi an meinen Fingern“,
Wichtig ist dem 50-Jährigen, dass es keine synthetischen, sondern immer Klavierklänge sind. „Auch wenn es wie eine ‚Bass Drum’ klingt, ist es zu 100 Prozent aus Holz und
Stahl. Die Essenz des Projekts ist der Flügel“, betont er. Wobei einer der beiden Flügel präpariert und damit „stark verfremdet“ ist, will heißen: Schmid hat ihn mit Besteck oder Schneebesen bestückt. „Das ergibt eine andere, perkussive Klangwelt. Von Klangfarben war ich schon immer fasziniert.“ Aufgewachsen in Konstanz, begann er mit sechs Jahren Klavier zu spielen, studierte ab 1990 klassische Musik in Stuttgart, später Jazzpiano und Komposition in New York und Los Angeles, wohin er mit seiner Familie übersiedelte. 2000 kehrte er nach Deutschland zurück, war als
2016 dann erwarb er in London eines der damals ganz neuen Datenhandschuh-Paare. „Ich habe sie anprobiert und mir war sofort klar: Damit will ich Musik machen.“ Bei einer Studioproduktion im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien begegnete er dem Lichtdesigner Pietro Cardarelli, der zu seiner Musik dreidimensionale Bilder entwickelte – steuerbar ebenfalls per Datenhandschuh: fliegende Punkte etwa, die sich je nach Bewegung neu anordnen. „Ich versuche alles mitzunehmen und auszuprobieren“, erzählt der Künstler über sein Pyanook-Projekt. „Es muss wachsen und sich entwickeln.“ Seine Wurzeln, das klassische Klavierspiel, verliert Schmid dabei aber nie aus den Augen. „Ich kombiniere die Vergangenheit mit dem digitalen Zeitalter und glaube fest daran, dass Technologie etwas Befreiendes und Nützliches haben kann. Wenn wir sie kreativ einsetzen, können wir in neue Welten vorstoßen, die uns guttun.“
Info
Ralf Schmids Future Music Lab 9. Juli 2020 Humboldtsaal Freiburg SWR Big Band (Leitung Ralf Schmid) 13. Juli 2020, Platz der Alten Synagoge, Freiburg Facebook/Instagram: @pyanook https://linktr.ee/pyanook
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i z e ü GrBLICK AUS DER SCHWEIZ
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Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. In dieser Ausgabe berichtet er über Konsensfreude und Wohngemeinschaften. Die Schweiz ist grundsätzlich ein konsensfreudiges und auf Harmonie ausgerichtetes Land. In den Exekutiven der Gemeinden, Kantone und auch in der Landesregierung in Bern sitzen Mitglieder aus verschiedenen Parteien. Im Bundesrat wechselt das Präsidium jedes Jahr. Die Machtfülle ist begrenzt und im Vergleich eher auf organisatorische und repräsentative Pflichten beschränkt. Viele Entscheide müssen von den beiden Parlamenten Ständerat und Nationalrat abgesegnet werden. Diese sind mit mehr Kompetenzen ausgestattet als in anderen Ländern. Und dann ist da noch der Volkswille. Alle vier Jahre werden die Parlamente von Gemeinden, Kantonen und Bund neu gewählt. Ein weiteres Mittel ist die Unterschriftensammlung auf allen drei Ebenen. Politische Parteien und Interessengruppen können so ihre Anliegen vors Volk bringen. In den letzten Jahren kam auch in der Schweiz ein wenig Sand ins Getriebe. Die Fronten verhärteten sich von links bis rechts zusehends. Konsenslösungen und
Kompromisse wurden schwieriger und weniger. Mehrheiten über Parteigrenzen hinweg gab es plötzlich kaum mehr. Mit den Wahlen im letzten Herbst gab es einen kleinen Umsturz: Etablierte Parteien mussten Federn lassen und andere profitierten von der Diskussion um den Klimawandel. Verschiebungen konnten auch in den kantonalen Parlamenten festgestellt werden. Dinge, die früher unmöglich schienen, wurden plötzlich fast selbstverständlich. Viele junge Leute wurden in die Parlamente gewählt. Sie haben eine andere Gesprächskultur untereinander als etablierte Parlamentarier. Man diskutiert und argumentiert vermehrt sachbezogen und hängt weniger am Parteibüchlein. In den Medien wurde sogar von einer ganz besonderen Wohngemeinschaft berichtet. Junge Parlamentarier wohnen während den Sessionen zusammen. Das Besondere an dieser speziellen Wohnform sind die politischen Parteien, denen sie angehören. Das Spektrum erstreckt sich von ganz links bis ganz rechts. Auch das ist ein Weg, um wieder zum Konsens zurückzufinden. Die Jugend macht es uns vor.
Land & Leute
Dirigent mit Big Bands wie der des SWR tätig und übernahm 2002 die Professur in Freiburg. Schmid arbeitete mit Stars wie Herbie Hancock, Nina Hagen oder Natalie Cole zusammen und gründete mit dem Trompeter Joo Kraus sowie der brasilianischen Sängerin Paula Morelenbaum das „bossarenova trio“.
Foto: © iStock/Steinbergpix
Wandeln Bewegung in Musik um: Ralf Schmids Datenhandschuhe.
Foto: © Sandhya Hasswani
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Sie ist Journalistin, Buchautorin, Erfinderin von „Gschichtli und Gdichtli“: Sandhya Hasswanis Metier ist das Schreiben, der kreative Umgang mit der Sprache – auch mit der alemannischen. Einen Teil ihrer lyrischen und szenischen Texte verfasst sie in Hotzenwälder Mundart. Außerdem organisiert sie alemannische Schulwettbewerbe im Südschwarzwald.
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Text: Erika Weisser
„Schon als kleines Mädchen träumte ich davon, selbst Bücher zu schreiben“, erinnert sich die Herrischriederin mit indischen Großeltern. Eine richtige Leseratte sei sie gewesen, habe alles, was an Lesbarem in ihre Hände gelangte, „regelrecht verschlungen“: Märchen, Geschichten, Kinderbücher und etliche Romane. Es sei für sie „schon immer faszinierend“ gewesen, sich in andere Welten voller spannender Geheimnisse und Überraschungen zu versetzen. Und an literarischen Orten auf legendäre, fiktive oder auch reale Figuren und Menschen zu treffen und sich
auf sie einzulassen. Die Bilder, die dabei in ihrem Kopf entstanden, hätten sie neugierig gemacht und schon zu Schulzeiten zu selbstständigen Schreibversuchen inspiriert. Die Neugier hat Sabdhya Hasswani sich bis heute bewahrt. Nach dem Abitur in Bad Säckingen entschied sie sich für den Journalismus – den Beruf, für den diese Eigenschaft natürliche Grundvoraussetzung ist. Und seit dem Abschluss ihres Fernstudiums und der Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in Indien ist sie als freie Mitarbeiterin bei einer Tageszeitung
am Hochrhein tätig. Auch im literarischen Bereich ist es nicht bei Versuchen geblieben. Ihre Kalendergeschichten wurden 2017 und 2018 im Hotzenwaldkalender veröffentlicht; für ihre alemannischen, „dem Alltag abgelauschten“ Gedichte und Prosastücke gewann sie schon einige Preise, etwa 2015 und 2018 bei Gerhard-Jung-Wettbewerben. Nun hat die 32-Jährige sich auch ihren Mädchentraum erfüllt: Ende Februar ist ihr erstes selbst geschriebenes Buch erschienen. „Sagenhafter Hotzenwald“ heißt
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es, und sie hat darin nicht nur alte regionale Sagen und Legenden neu erzählt und sich dabei „ganz nah an den Überlieferungen entlang bewegt“. Sie hat sie auch mit akribisch recherchiertem historischem Hintergrund- und Faktenwissen ergänzt und sie in ihren zeitbezogenen Zusammenhängen für heute nachvollziehbar gemacht. Aus ihrer Feder stammen zudem die schönen ganzseitigen Bilder und verspielten Marginalien, die das Schreibwerk trefflich illustrieren – und die im Kopf der Leser entstehenden Bilder aufs Feinste bereichern. „Ich kann es selbst noch kaum glauben, dieses Buch jetzt in den Händen zu halten“, sagt sie glücklich. Denn eine Zeit lang habe das Projekt „auf der Kippe gestanden“: Im vergangenen Sommer, als sie gerade mit dem Schreiben fertig war, sei die Zusammenarbeit mit dem Illustrator gescheitert – und damit alles in Frage gestellt worden. Doch als sie gerade schon aufgeben wollte, hätten besonders die Frauen in ihrem Umfeld sie dazu ermutigt, doch selbst wieder zu Pinsel und Farbe zu greifen, um das Buch zu bebildern. „Angesichts dieser geballten Frauenpower“, erzählt die
ehemalige Kunst-LeistungskursSchülerin dankbar, habe sie zum ersten Mal seit 15 Jahren ihren Aquarellkasten wieder „uusechromt un druflos gmolt“. So wurde es nicht nur ihr erstes, sondern gleich auch ihr ganz und gar eigenes Werk. Sechs Monate brauchte Sandhya Hasswani für ihre stimmungsvollen Aquarelle. Mit dem Buch, das sie selbst als „Wanderung zu den sagenhaften Orten der Heimat“ bezeichnet, war sie viel länger beschäftigt. Wie lange, könne sie gar nicht mehr sagen. Denn die Idee dazu sei tatsächlich bei den Wanderungen durch die Region SüdschwarzwaldHochrhein entstanden, die die zweifache Mutter gern mit ihrer Familie unternimmt. Irgendwann habe sie angefangen, die nicht immer nur erfreulichen Geschichten und Legenden, die sich um so manch malerischen Ort in dieser wunderschönen Landschaft rankten, aufzuschreiben. Und sie zu sammeln. Und sie zu hinterfragen, neu zu interpretieren: „Schreiben ist ja ein Prozess, eine Entwicklung“, sagt die Autorin. Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein veritables literarisches und kulturhistorisches Schatzkästlein.
Foto: © Karin Steinebrunner
Die Geschichte vom Stehlifürscht ist auch Thema in Sandhya Hasswanis Sagenbuch.
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DE SPARGEL KUUNT ANS SONNEDECK
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Der Mundart-Autor aus Schallstadt lauschte beim Spargelkauf. Im April un im Mai spickle d Köpfli russ, d Spargel welle endlig nuss, d Plaschtikplane, die mien weg, de Spargel kunnt ans Sonnedeck. Allwiil früher im Johr glitzere d Spargelfelder unter de Plaschtikplane in de Obendsunn. Kuum isch bi uns im Dorf de Februar un d Fasnet vorbei, siehsch schun widder Plakate mit „S goht degege!“. Aber jetz isch nit d Fasnet gmeint, sondern s erscht Spargelmenu. Bi uns im Makgräflerland hab i ame Spargelstand s folgende Verkaufsg’schpräch erlebt: „Sie, sin Ihri Spargel vun do uss de Region oder sin s französischi?“ „Die Bünd links sin uss de Region, die Bünd rechts sin uss Frankrich, aber au ganz frisch, hit morge erscht gholt.“ „Wie isch de Priis?“ „De französische isch ä weng billiger.“ „Weller schmeckt besser?“ „S schmecke beidi gliich guet, aber die vun do bi uns schmecke besser.“ „Gut, wenn Sie meine, no nimmi die bessere vun denne gliich guete un zwar die billigere.“
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Foto: Till Neumann
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von Sandhya Hasswani Verlag: Friedrich Reinhardt, 2020 320 Seiten, kartoniert Preis: 25 Euro
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Buch-Tipp
Sagenhafter Hotzenwald
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SCHÖNSTE STAUDEN
Da lugt im Sommer ein von Rosen überrankter Obelisk zwischen bunt blühenden Stauden hervor, die keck über den Gartenzaun hängen. Schmale Wege schlängeln sich zwischen Stauden und Bäumen hin zu einer gemütlichen Laube. Von hier aus bieten sich das ganze Jahr über die schönsten Ausblicke in „Ursulas Garten“ in Freiamt-Niedertal, knapp dreißig Kilometer nordöstlich von Freiburg.
Haus & Garten
Text & Fotos: Frank von Berger
„In meiner Jugend habe ich mich immer vor der Gartenarbeit gedrückt. Bloß nie einen Garten pflegen müssen, das habe ich mir damals geschworen!“ Ursula Hauber muss heute lachen, wenn sie daran denkt. Inzwischen ist sie, wie sie selbst sagt, unheilbar mit dem „Gartenvirus“ infiziert. Ihr romantischer Staudengarten liegt idyllisch in einem sonnigen Tal am Brettenbach, umgeben von Weiden und Wiesen. „Früher war der jetzige Garten
einfach eine Wiese am Hang, die zwei Mal im Jahr für Viehfutter gemäht wurde. Ich weiß noch, wie ich an einem heißen Sommersonntag Ende der 1980er-Jahre auf dieses sonnenverbrannte Stück Land schaute, auf dem unser Ältester spielte. Kein Schatten weit und breit – ich dachte, dass es nicht wirklich schön aussieht. Nach und nach habe ich die Wiese dann bepflanzt und schließlich in einen Staudengarten verwandelt.“
Die Autodidaktin knüpfte damals erste Kontakte zu Pflanzenfreunden und lernte die Kunst der Gartengestaltung durch Gartenbesuche und den Austausch mit Gleichgesinnten. Schließlich wurde sie Mitglied der „Gesellschaft der Staudenfreunde“ und eine echte Pflanzenkennerin. Gartenreisen, zunächst in die Niederlande, dann auch nach England, brachten Ursula Hauber auf immer neue Ideen. Solche Gartenreisen unternimmt
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BESONDERER DUFT NACH FRÜHLING sie noch immer gern, jetzt aber eher im Winterhalbjahr. „Die Pflege des Gartens lässt eine längere Abwesenheit im Sommerhalbjahr nicht zu“, erklärt sie. Ihren Garten pflegt sie übrigens fast allein. Ihr Mann unterstützt sie jedoch auf ganzer Linie und hilft im Sommer beim Gießen. Und zu gießen gibt es eine Menge, denn überall im Garten und rund ums Haus verteilt gibt es unzählige Pflanzgefäße, die mit Stauden und einjährigen Sommerblumen bepflanzt sind. Viele Töpfe wurden mit Funkien (Hosta) bestückt. „Darin sind die hübschen Blattschmuckstauden besser vor Schneckenfraß geschützt“, erklärt sie. Wenn die schleimigen Plagegeister zu lästig werden, streut sie ein für den Biolandbau zugelassenes Schneckenkorn – übrigens das einzige Pflanzenschutzmittel, das sie verwendet.
Ein Teil des rund 1700 Quadratmeter großen, vorwiegend sonnigen Gartens befindet sich in Hanglage, was für die Gestaltung sowohl eine Herausforderung als auch ein Glücksfall ist. So ergeben sich, je nach Standort, immer neue, interessante Perspektiven. An der höchsten Stelle trohnt ein altes, gemütlich als Gartenlaube eingerichtetes Imkerhaus, liebevoll das „Bienenhäusle“ genannt. Von dort aus hat man einen schönen Überblick über den Garten. Mehrere Terrassen und Treppchen führen hinunter auf eine große Rasenfläche, wo ein lauschiger Sitzplatz unter der schattenspendenden Krone eines Walnussbaums zum Verweilen einlädt. Die Wege im Garten sind schmal und gewunden, harte Kanten und Ecken sucht man in „Ursulas Garten“, wie die Schöpferin ihr Reich selbst getauft hat, vergebens. Immer wieder finden sich schöne Blickfänge: alte Zinkgefäße, Gießkannen aus Omas Zeiten, Getöpfertes und allerlei hübsche Dinge, die Ursula Hauber auf Flohmärkten aufgestöbert hat. Ein besonderer Hingucker
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Die Heilpflanzen-Expertin über das Märzveilchen Das Duftveilchen (Viola odorata), auch Märzveilchen genannt, ist die Blume, die in vielen Gedichten als sehnsuchtsvolle Frühlingsblume verewigt worden ist. Der zarte, liebliche Geruch des Veilchens ist unverwechselbar. Bei einem Frühlingsspaziergang auf halbschattigen Waldwegen können wir es am Wegesrand entdecken. Um das Märzveilchen ranken sich wirklich unzählige Geschichten. Hier sei noch erwähnt, dass Viola Odorata auch eine sehr heilkräftige Pflanze ist. Sie wurde zum Beispiel gegen Kopfschmerzen verwendet, um Hustenreiz zu lindern und als Beruhigungsmittel bei Nervosität und leichten Schlafstörungen. Ein altüberliefertes Rezept war „der Trank der Begeisterung“, dazu wurde eine Handvoll Veilchenblüten mit einer Handvoll Schlüsselblumenblüten in Weißwein aufgekocht und täglich ein Likörgläschen getrunken. Es hieß, dieser Trank vertreibe die Frühjahrsmüdigkeit und würde einen fröhlich machen.
Illustration: © Jana Schillinger
Haus & Garten
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Foto: © tas
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Viel zu entdecken in „Ursulas Garten“: Üppige Vegetation in einer Pflanzschale (li.), ein Wandbrunnen (u.) und natürlich das Garten Café.
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Ursula Haubers Gartentipp
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Die Gartenexpertin empfiehlt im Frühling die Pflanzung von Gräsern. Gerade im Frühjahr, meint sie, vergessen viele Gartenfreunde, dass filigrane Halme interessante Strukturen in die Beete bringen und die bunte Blütenpracht von Stauden und Einjährigen perfekt ergänzen. Der Handel bietet Ziergräser zwar verstärkt im Herbst zum Kauf an, aber dann, so Ursula Hauber, wachsen sie nur schlecht an und überstehen den ersten Winter vielleicht nicht.
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Hinter der Brunnenschale versteckt sich das „Bienenhäusle“ (o.). Kieswege leiten die Besucher zwischen den Beeten durch (re.).
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ist der große, runde Steinbrunnen, den die Gartenenthusiastin bei einer Urlaubsreise in südlichen Gefilden entdeckt hat – und natürlich gleich mit passenden Pflanzen bestückte. Die filigranen Blüten des Spanischen Gänseblümchens (Erigeron karvinskianus) bilden einen aparten Kontrast zu der dekorativen Brunnenschale.
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Im Frühjahr ist der Garten dank zahlreicher Zwiebelblüher lebhaft bunt. Etwas später im Gartenjahr, vor allem im Sommer, überwiegen sanfte Pastelltöne und harmonische Farbverläufe bei den Blütenfarben. Knalliges Gelb ist dann nicht mehr erwünscht. Bei der Bepflanzung legt die Staudenkennerin nicht nur Wert auf Blütenfarben und -formen, sondern auch auf Blattschmuck. Pflanzen mit geschlitztem oder gefiedertem Laub, glänzende oder wollig behaarte Blätter sowie Ziergräser lassen die Beete auch dann interessant aussehen, wenn mal gerade nichts blüht. Nur panaschierte Sorten, also solche mit weiß- oder gelbbuntem Laub, verwendet Ursula Hauber selten. „Die machen so ein unruhiges Gartenbild“, findet sie. Am liebsten hat sie übrigens kleine, eher unspektakuläre Stauden wie
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Ursula Hauber öffnet ihren Garten gern für Besucher. Und das nicht nur bei der sommerlichen Aktion „Tag der offenen Gartentür“ des Landkreises Emmendingen, bei der sie regelmäßig seit mehr als zehn Jahren teilnimmt. „Ursulas Garten“ ist gegen einen kleinen Obolus auch an vielen anderen Tagen und zudem auf Anfrage für Gäste geöffnet. Momentan ist er allerdings bis Ende Juni geschlossen. Mit den Jahreszeiten wechselt das Aussehen der Anlage, und bei mehreren Besuchen im Jahreslauf lässt sich immer wieder etwas Interessantes entdecken. Besucher können bei schönem Wetter neben der Pflanzenvielfalt und
dem romantischen Ambiente sogar Kaffee und selbst gebackenen Kuchen an einem der vielen Sitzplätze im Garten genießen – und nehmen ganz sicher auch die eine oder andere Inspiration für den eigenen Garten mit nach Hause.
Info
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Garten Ursula Hauber Niedertal 8 79348 Freiamt Tel.: 07645/1305 www.ursulas-garten.de
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Storchschnabel-Arten (Geranium), die charmant um die Hauptakteure im Beet herumwuseln.
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MIT SPASS & LEIDENSCHAFT
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„Wir sind gerne hier“, sagt KroneWirt Sascha Kölsch, der mit seiner Frau Nadine Werner und seinem Sohn in dem malerischen kleinen Ort im Markgräflerland eine neue Heimat gefunden hat. „Als wir die Krone übernommen haben, war für uns das Kriterium: Wir möchten gerne bleiben.“ Es ist die zweite Selbstständigkeit des Paares: Zuvor hatten sie sechs Jahre lang die Krone in Biengen geführt. Davor wiederum war Kölsch in großen Häusern tätig: im Hotel Bareiss in Baiersbronn sowie in den Hotels Schwarzmatt und Grandhotel Römerbad in Badenweiler.
Zwei Jahre lang waren sie schon auf der Suche, als sie 2017 erfuhren, dass die Krone in Britzingen einen Käufer sucht. Großer Pluspunkt waren die 13 Zimmer, die zum Gasthaus gehören. „So können wir neben dem Kulinarischen auch Erholungsurlaub anbieten“, betont Kölsch, der den Landgasthof zusammen mit seiner Frau von den Besitzern des Britzinger Weinguts Behringer gepachtet, aber die Option zum Kauf hat. Seit der Neueröffnung im September 2017 haben die KölschWerners den alteingesessenen Gasthof behutsam verändert und
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Text: Stella Schewe
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Ob vegane Rösti, Wurstsalat oder Zehntele-Menü – das Gasthaus Krone in Müllheim-Britzingen bietet für jeden etwas: für Wanderer, die spontan mit dem Rucksack vorbeikommen, ebenso wie für Gourmets, die sich auf ein feines, mehrgängiges Menü freuen. Seit zweieinhalb Jahren ist das gelbe Traditionshaus unterhalb der Kirche in Händen der Familie Kölsch-Werner.
Lust auf REGIO | 04.2020 Foto: © Gasthaus Krone
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weiterentwickelt. Angefangen mit der ehemals dunklen Holzdecke, die jetzt weiß gestrichen ist und den Raum so viel heller und größer macht, über ruhigere Farben wie Hellgrau und gedecktes Blau für die Polster von Stühlen und Bänken bis hin zu den Bildern an den Wänden – aktuell von der Kalligraphie-Künstlerin Petra Eva Hauser. Auch der an die Gaststube angrenzende Saal, in dem die Gäste morgens frühstücken, wurde umgestaltet und frisch möbliert. Verändert hat sich auch die Küche des Landgasthauses. Nach wie vor stehen traditionelle badische Gerichte
wie Ochsenmaul- und Wurstsalat oder geschmälzte Maultaschen mit Kartoffelsalat auf der Speisekarte. Neu hinzugekommen – eine Hommage an die benachbarte Schweiz – sind Rösti in allen Variationen: mit Champignons, Lauchzwiebeln, Spargel, Ziegenkäse, Räucherforelle oder deftig mit Speck, Zwiebeln und Gouda überbacken. Auch Klassiker wie Rumpsteak, Zürcher Geschnetzeltes oder Wiener Schnitzel werden in der Krone serviert, nicht zu vergessen die „Geschmorte Kaninchenkeule“. Der Küchenchef erzählt von einem betagten Gast aus dem Dorf:
„Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sagte er mir, so einen guten Hasenbraten habe er das letzte Mal bei seinem Opa gegessen. Das ist für mich das schönste Lob: Wenn jemand sagt, es schmeckt wie früher.“ Auch vegane Gerichte gibt es, die dankbar angenommen würden. „Wir wollen niemanden bekehren“, betont Nadine Werner, „aber es anbieten und unseren Gästen zeigen, wie toll das schmecken kann.“ Fleisch beziehen sie von der Metzgerei Kaltenbach in Schallstadt, Fisch von „Transgourmet“ und Gemüse unter anderem von
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Frisch, hell, einladend: die behutsam renovierte historische Gaststube der Krone.
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Fotos: © Gasthaus Krone
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Im Anbau des Gasthofs (l.) in Britzingens Ortsmitte ist der Saal untergebracht, in dem die Urlaubsgäste frühstücken (o.).
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der Demeter-Gärtnerei Piluweri aus Müllheim-Hügelheim. „Als ich das erste Mal Karotten von Piluweri geschält habe“, erinnert sich Kölsch, „kam unser Sohn in die Küche und meinte: ‚Mensch, hier riecht es ja richtig gut nach Karotten.’ Es war schön zu sehen, mit welcher Freude er die Karotte dann gegessen hat.“ Gute Grundprodukte, die so schmecken, „wie es sein soll“, seien das A und O, sagt der 46-Jährige. Einzelne Geschmackskomponenten erkennen zu lassen, ist ihm daher auch wichtiger als, wie er sagt, „modisches Food-Design“. Die Qualität zähle, nicht in erster Linie die Optik. „Bei uns gibt es keine
Türmchen und Schäumchen, sondern klare Tellerarrangements und Essen in vernünftiger Qualität. Wer Erlebnis sucht, ist hier falsch.“ Es gehe darum, achtsam zu essen, „mit Körper, Herz und Verstand“ – Kölsch nennt das „mindful eating“.
zehn kleinen Gängen inklusive korrespondierender Weine. Momentan werden die Krone-Gerichte darüber hinaus auch zum Mitnehmen angeboten.
Unter den Krone-Gästen sind Einheimische aus Britzingen und Umgebung, aber auch, besonders von Mai bis November, Touristen, die im Markgräflerland Urlaub machen. „Menschen, die mit dem Rucksack von einer Wanderung kommen, kehren ebenso bei uns ein wie Leute, die mit einem großen Auto vorfahren und richtig fein essen gehen möchten“, so Kölsch. Um regelmäßigen Gästen Abwechslung zu bieten, werden Teile der Speisekarte alle sechs bis acht Wochen verändert, erzählt seine Frau. Immer wieder steht auch ein besonderes Menü auf der Karte, etwa zu Anlässen wie dem Valentinstag oder, alle paar Wochen, das „Zehntele-Menü“ mit
Integriert ins Dorfleben Wichtig ist dem jungen Wirtepaar die Dorfgemeinschaft. „Ohne die Britzinger könnten wir gar nicht überleben“, betont Kölsch. Und seine Frau erzählt, dass sie sich von Anfang an gut integriert und bei allen Festen mitgemacht hätten. So finden sich im „KroneKalender“ auf der Website des Gasthauses immer auch Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen im Dorf, etwa auf das „MaibaumAufstellen“ Ende April, die kulinarische Weinwanderung im Mai oder das Weinfest im Juli. Unter den Gastronomen des Dorfes gebe es einen guten Zusammenhalt, erzählt die 35-Jährige. „Wir haben
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Foto: © Gasthaus Krone
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Die beiden sind mit Leidenschaft bei der Sache – das spürt man sofort, wenn man sich mit ihnen unterhält. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich mache“, sagt Kölsch, der seine Ausbildung zum Koch im Alter von 16 Jahren begann. „Ich koche seit 30 Jahren und es macht mir seit 30 Jahren Spaß.“ Was im Übrigen auch eine wichtige Voraussetzung sei, ergänzt seine Frau. „Das kann man nur machen, wenn es Berufung ist. Wenn man das lebt und nicht die Arbeitsstunden zählt.“
Info
Landgasthaus zur Krone Markgräfler Str. 32 79379 Müllheim-Britzingen Tel.: 0 76 31/20 46 www.krone-britzingen.de Öffnungszeiten: Di. bis Fr. ab 11.30 Uhr
Lauwarmer Spargelsalat mit Tomaten, Kräutern und Ei Für 4 Personen
1 kg geschälter Spargel 2 Tomaten 2 gekochte Eier Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel
Vinaigrette 100 ml Öl (Raps) 45 ml Essig (Himbeer) 5 g Salz 10 g Zucker 40 g Senf
Senf, Essig, Zucker und Salz in einen Mixer geben und rühren, langsam das Öl zugeben. Spargel in Salzwasser kochen. Tomaten vierteln und in kleine Würfel schneiden, die gekochten Eier würfeln und die Kräuter zupfen und klein hacken. Die warmen Spargelstangen in eine tiefe Form nebeneinanderlegen, mit Tomatenwürfeln und Ei belegen und die Vinaigrette darübergießen. Zwei bis drei Stunden ziehen lassen. Auf einem Teller anrichten, mit den gehackten Kräutern bestreuen und lauwarm servieren. Schlemmen & Sürpfeln
unseren Ruhetag mit den anderen Gasthöfen abgestimmt, und wenn’s bei einem von uns voll ist, schicken wir die Gäste weiter.“
GESUND & PEPPIG
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Eigentlich ist Manuela Janik Lehrerin in Basel. Eines ihrer Fächer ist Wirtschaft-Arbeit-Haushalt. Als „Frau Janik“ betreibt die 32-Jährige aber auch einen Foodblog und YouTube-Kanal über gesunde Ernährung. Jüngst hat sie ihr erstes Kochbuch veröffentlicht: „Frau Janik. Probierts aus – probiers auch!“ – voller Wissen, Tipps und mit tollen Rezepten ohne Haushaltszucker, Butter, Sahne und Weizen.
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Rezepte & Fotos: Manuela Janik
Sommerrollen Für 10 Rollen FÜLLUNG 50 g Reisnudeln, dünn ½ Bund Minze ½ Bund Koriander Salat nach Wahl 1 Avocado 1-2 Karotten 1 Mini-Rotkohl ½ Gurke 200 g Sojasprossen
SAUCE 3 EL Reisessig 3 EL Sojasauce 1 EL Erdnussmus 2-3 EL Ahornsirup 1-2 Knoblauchzehen ¼ Bund Minze ¼ Bund Koriander evtl. ½ Limette, Saft wenig Chilipulver evtl. Zwiebelpulver 10 Stück Reispapier, groß
Für die Füllung die Reisnudeln nach Packungsanleitung zubereiten. Minze und Koriander fein hacken. Salat waschen, rüsten und in Streifen schneiden. Avocado schälen, entsteinen, in feine Streifen schneiden. Karotten waschen, schälen, in Streifen schneiden. Mini-Rotkohl waschen und in feine Streifen schneiden. Dann noch die halbe Gurke und die Sojasprossen waschen. Für die Sauce Reisessig, Sojasauce, Erdnussmus und Ahornsirup in eine Schüssel geben. Knoblauchzehen fein schneiden oder durch die Presse drücken und zugeben. Minze und Koriander fein hacken und zugeben. Limettensaft, Chilipulver und Zwiebelpulver zugeben und mischen. Einen flachen Teller mit warmem Wasser füllen. Einen Reispapierbogen nur für etwa zwei Sekunden eintauchen (wenn man ihn herausnimmt, sollte er noch leicht hart sein). Den feuchten Bogen flach auf ein Brett streichen, wenig Füllung in die Mitte legen, dann zuerst die Seiten links und rechts einklappen; dann von vorne nach hinten aufrollen und fest einwickeln. Die Rollen mit Sesamsamen garnieren. Dann die Rollen in die Sauce dippen und genießen!
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Goldene Milch-Torte Für eine 18-cm-Springform
BODEN 100 g Soft-Pflaumen 100 g Haselnüsse/Mandeln, ganz mit Schale 30 g Haferflocken 30 g Kokosraspel 2 EL Kakaonibs 2 EL Kokosöl 1 EL Kakopulver
CREME ca. 200 g Süßkartoffeln 1 Dose Kokosmilch (400 ml) 1 TL Kurkuma 1 TL Ingwer 1 Prise Pfeffer 4 EL Kokosblütenzucker oder ähnliche Süße wenig Tonkabohne oder Vanille
Schlemmen & Sürpfeln
½ Pk. Agar-Agar
Alle Zutaten für den Boden in der Küchenmaschine kurz zu einem Teig mixen, eventuell etwas Wasser zugeben. Die Masse in eine mit Backpapier ausgelegte 18-cmSpringform geben und festdrücken. Einen Teil zur Deko beiseite lassen und kalt stellen. Für die Creme die Süßkartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden, in einen Topf geben. Kokosmilch, Kurkuma, Ingwer, Pfeffer, Kokosblütenzucker oder Ähnliches sowie Tonkabohnen oder Vanille zugeben und auf kleiner Stufe kochen,
bis die Süßkartoffel weich ist, dann mit einem Stabmixer pürieren. Agar-Agar zugeben, mindestens zwei Minuten kochen, damit die Creme geliert. Die Creme dann in die Springform füllen und im Kühlschrank fest werden lassen. Gut verpackt mehrere Wochen im Tiefkühler haltbar. TIPP: Andere Nüsse verwenden, z. B. Cashews oder Baumnüsse. Datteln und/oder Rosinen für den Boden nehmen.
250 g Magerquark
125 g Dinkelvollkornmehl
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3 Eier, 1 Prise Salz
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3 EL Kokosblütenzucker
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½ Pk. Backpulver, dunkle Schokolade, in Stücken 1 TL Kokosöl, geschmolzen
SCHOKOGUSS 1 EL Kokosöl, geschmolzen 1-2 EL Ahornsirup 1 EL Kakaopulver evtl. 1 EL Nussmus nach Wahl
TOPPINGS Gehackte Nüsse, Kokosraspel, -chips, Goji-Beeren, getrocknete Blumen
Für den Teig Magerquark, Kokosblütenzucker, Eier und Salz in eine Schüssel geben und glatt rühren. Dinkelmehle und Backpulver zugeben und mit den Knethaken mischen. Ofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen, auf einem mit Backpapier belegten Blech etwa ein EL große Teigbälle mit großem Abstand verteilen. Mit nassen Händen zu einem flachen Berliner drücken. Je ein Stück Schokolade in die Mitte des Teigs drücken. Mit Kokosöl bestreichen und bei 180 Grad (Umluft) etwa 15 Minuten backen. Wenn die Krapfen goldgelb sind, Stäbchenprobe machen.
Foto: © hemmicom
Für den Schokoguss alle Zutaten vermischen, auf die noch warmen Krapfen geben, mit Toppings verzieren.
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125 g Dinkelmehl, Type 630
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Exotische Crème-brûlée Crème 125 ml Milch 375 g Sahne (oder Kokosmilch) 2 Stangen Zitronengras
schälen, fein würfeln. Den Fond durch ein Sieb passieren, auskühlen lassen. Passionsfrüchte halbieren, auskratzen und mit den übrigen Früchten zum Fond geben. Die Früchte auf der Crème anrichten, mit frischer Minze und geriebenem Schokoladencrumble dekorieren.
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20 g Ingwer 5 Eigelb 40 g Zucker, brauner Zucker
Exotische Früchte 1 Stange Zitronengras 30 g Ingwer, brauner Zucker 2 EL weißer Rum 100 ml Ananassaft 1 Mango, 2 Kiwi 2 Passionsfrüchte
Milch und Sahne mit fein geschnittenem Zitronengras und Ingwer aufkochen, abkühlen lassen. Eigelbe und Zucker mischen, Milch-Sahne-Mischung hinzufügen. Die Masse in Schälchen abfüllen und bei 110 Grad Heißluft im Wasserbad pochieren. Mit braunem Zucker bestreuen und mit einem Brenner/im Backofen bei Oberhitze karamellisieren. Zitronengras und Ingwer fein schneiden. Mit braunem Zucker in einem Topf karamellisieren, mit Rum ablöschen. Mit Ananassaft auffüllen und 30 Minuten ziehen lassen. Die Mango und die Kiwis
Zitronige Frische Frisches Zitronengras sieht ein wenig aus wie Frühlingszwiebeln, überrascht aber mit seinem zitronigen Duft. Freunde der asiatischen Küche kennen die exotische Zutat. Sie kommt aus Südostasien und ist dort ein Alltagsgewürz wie bei uns die Petersilie. Inzwischen sind auch in der REGIO die Stängel der schilfähnlichen Staude aus den Tropen das ganze Jahr über frisch erhältlich: in AsiaShops, Gemüseläden oder im gut sortierten Supermarkt. Ganz oder in feine Scheiben geschnitten mitgegart, gibt das Zitronengras sein frisches Zitrusaroma ab. Vorm Servieren heißt es sieben, denn zum Verzehr sind die harten Stängel nicht geeignet. Neben dem frischen Gras ist im Handel auch getrocknetes und geschnittenes Lemongras erhältlich – zum Würzen oder auch als Grundlage für einen erfrischenden Tee. Im Burkheimer Kräuterhof gibt es außerdem Räucherkegel und ätherisches Öl, die für angenehme Raumluft sorgen.
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Foto: © hemmicom
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KULTUR INTERVIEW
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am laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.
doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus. Ducillo rroreceatio quo te dita pro
dis excese exceatem vendemolo cum autem cones parum rest voloreh eniento et rati as ex es eatur aceat. Oresenihic tet ra nobis res ea doluptatem que eos eossundi con esequisimet ommolendae landi te venimet, te simodit, ullam asperuptatur am re pa dolorem ut oditasse nosa dolores ut volorem laccae. Icimpor anduciis explici psapitae voluptaque porempor autatempos aut dolo conecab oratatis sitatectur? Utem et omnimus et as evel explatur? Cia audam rere re et offictiosam sequi diciaepuda num dolupta quibus ipsume parcipsume reuda num dolup proviti blaborro bero offic to dolor aut hit pliquiatur? Qui audaere periada volupta tquati occus et plab inullab int quos b int quos b int quos et omniscit, sit as rem reici delitatur soluptatae. Nequia sequae quas aspernatur? Expella boriae. Pel is etur anihit et opta sa dolentias volendi genest abo. Nam, officim olorruptiost laborestis sa none pa plicid et aut everum cum lant, num re one pa pld et aut everum cum lant, num re one pa picid et aummo dolupta incti cullupta nectotatur am quidunt aut odic temantis pore facessit, velicto tataturios santis porescius experchil mod qui reiantis pore facessit, velicto tataturios santic tor sam quis ditat a nobitia turem. Nempere sequassit elende incto coreium sed quideliqui voluptatur? Oviditaesto tota volorerum quatur moles et hit vellit etus derro magnatum voluptatem illo voluptatur re quasit omnihil laceribus aciis cum es nisquo odis mod laceribus aciis cum es nisquo odis modit mit ma nones mo blam quate voluptia commossed mi, cusapie ndandunt velia porporerio moluptatiur, voloria comnis dior
Dies war eine Leseprobe der April-Ausgabe 2020.
SIE HABEN LUST AUF MEHR?
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Das komplette »ZWITIHeft ist ab 28. MärzSIEHT im Handel SO erhältlich. SCHÖN AUS!«
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