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DIE KÖNIGIN DER BLUMEN
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#06 | Juni 2019 | 4,90 € | 7,25 CHF
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AUSSICHTSREICH Höhenwanderung über Hornisgrinde und Mummelsee
STIMMUNGSVOLL Feiern, tanzen, lauschen – die Festivalsaison beginnt
Magazin fürs Dreiländereck
Foto: © S.Soehngen
in meinem Garten wächst eine Hochstamm-Rose. Legt man den Kopf weit in den Nacken, kann man mit etwas Glück zwei, drei weiße Blüten vor der weißen Hauswand ausmachen. „Jede dritte Ehe wird geschieden, aber nicht jede dritte Rose, die nicht gefällt, wird herausgerissen“, sagt Rosengärtner Hanspeter Weiß. Er hat vollkommen recht: Nach jahrelangem erfolglosen Hegen und Pflegen wird es Zeit für einen Ersatz (für die Rose natürlich, nicht für den Ehemann).
Ausflugsziele noch und nöcher: Im Juni lockt nicht nur das Rosendorf Nöggenschwiel.
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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
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Vor allem wenn man sich anschaut, welche prachtvollen Alternativen es gibt. Nicht nur bei Weiß’ Rosenhof sprießt und blüht es gerade, auch das Landhaus Ettenbühl oder das Rosendorf Nöggenschwiel zeigen die Königin der Blumen in ihrer ganzen Vielfalt. Ein Ausflug dorthin lohnt sich im Rosenmonat Juni sicherlich. Außergewöhnliche Gärten kann man außerdem bei der Aktion „Offene Gartentür“ im Landkreis Emmendingen erkunden. Und wer den Ausflug in die Natur lieber mit etwas Action würzt, ist im ehemaligen Maisfeldlabyrinth bei Freiburg-Opfingen richtig: Das hat Besitzer Erwin Wagner dieses Jahr kurzerhand in ein Hanflabyrinth umgewandelt. Die Natur von einer ganz anderen Seite zeigt Tom Hegen: Er beschäftigt sich damit, wie der Klimawandel die Umwelt beeinflusst. Seine Bilder aus der Arktis sind nun in Freiburg zu sehen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Erkunden all dieser tollen Ausflugsziele. Mich werden Sie wahrscheinlich nicht antreffen: Ich muss eine Rose ausgraben. Tanja Senn & das REGIO-Team
Titelseite: Der Mummelsee – Blick von unten zum Funkturm auf der Hornisgrinde.
Editorial
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INHALT
Nr 06
04 Titelthema Rosige Zeiten – Blütenpracht im Rosenmonat Juni 26 - 33
08 Lust auf …
Ein Muss für Gartenfans: 20 Jahre Landhaus Ettenbühl 27 - 29
06 - 07
Der Rosenhof Bahlingen hat für jeden die passende Sorte 30 - 31 Zu Besuch im Rosendorf Nöggenschwiel
Impressionen
08 - 09
Mühlentag in der REGIO
Land & Leute Kolumnen
Erkunden & Erleben Schöne Aussichten: Höhen wanderung in der Ortenau 10 - 13 REGIOschönheit: Gengenbach und seine rege Kulturszene 14 - 17
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Für Summer und Brummer: der Bienengarten Mundenhof 34 - 35 Neue Heimat fürs Emmendinger Song-Café 36 - 37 Völlig legal: das Hanflabyrinth in Opfingen 38 - 39
Uralte Technik: die „Chlopfsägi“ im Oberen Wiesental 18 - 19 Kultur unter freiem Himmel – Auftakt der Festivalsaison 20 - 25
Inhaltsverzeichnis
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Schlemmen & Sürpfeln
„Zucker fürs Auge, Gift “ lt e w m U e i d r fü Aus einer Rose mach zwei 40 - 41
Haus & Garten Offene Gartenpforten rund um Emmendingen // Heilpflanzen-Kolumne 42 - 45
Gesund und köstlich: das Colmarer Bio-Restaurant L‘Arpège & sein Rezept des Monats 56 - 59 Genuss-Alarm! Rezepte der Freiwilligen Feuerwehr 60 - 63 Nur die Besten: Prämierungen beim Gutedelcup 2019 64
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Kalender Ausstellungen, Konzerte & Events: Termine in der REGIO 66 - 79
Kunst & Kultur
Extra: Weinfeste
Boygroup aus dem Schwarzwald: die Ohrwürmer Oberried 48 - 49
Großes Gewinnspiel
Neu erschienen: Sachbücher & Romane aus der REGIO 50 - 51
Gesund & Fit
Die Riegeler Kunsthalle Messmer feiert 10. Geburtstag 52 - 53
Kommen wieder ganz groß raus: Trimm-dich-Pfade 46 - 47
Blick von oben: KlimawandelAusstellung in Freiburg 54 - 55
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Horche Se mol! Nachgefragt beim Tourismus beauftragten Klaus Nieke
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Inhaltsverzeichnis
Basteln & Werken
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Erkunden & Erleben
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SAGENHAFT SCHÖN
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Foto: © Jakob Steiner
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Vom Moor der Hornisgrinde geht es auf dieser aussichtsreichen Wanderung hinab zum Mummelsee (li.).
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11 Die Gegend rund um das Naturschutzgebiet Hornisgrinde erfreut sich völlig zu Recht vieler Besucher. Hier offenbaren sich nicht nur eine artenreiche Flora und Fauna, sondern auch zahlreiche Mythen und Geschichten, die einst dem verwunschenen Wald entsprangen. Text: Jakob Steiner
Es ist nicht verwunderlich, dass der Mummelsee Gegenstand vieler Mythen und Sagen wie dieser ist. Mit seiner märchenhaften Lage verkörpert der See die Essenz des Spruches: „Stille Wasser sind tief.“ So ist er zweifellos einer der Höhepunkte auf der Wanderung, die am Hotel „Zur Großen Tanne“ beginnt. Zunächst führt ein gut ausgebauter Weg stetig bergauf. Je höher man kommt, desto mehr
abgestorbene Tannen säumen den Wegesrand. Dazu kommt ein dichter Bewuchs aus Heide und Moosen, der das nahende Moor auf der Hornisgrinde ankündigt. Der Gipfel ist schon fast erreicht, wenn man den rund 200 Meter hohen Funkturm passiert, der schwer zu übersehen ist. Ein schmaler Weg führt schließlich auf den Gipfel. Hier erstreckt sich auf rund zwei Kilometern Länge eine ebenso schöne wie sensible Moorlandschaft. Dieses Biotop beherbergt viele besondere Tier- und Pflanzenarten. Etwa die Torfmoose: Die kleinen Zapfen der Pflanze setzen sich aus vielen winzigen Blättern zusammen und erreichen so eine extrem hohe Saugfähigkeit. Sie können das bis zu 25-Fache ihres eigenen Trockengewichts aufnehmen. Dieser Lebenskünstler ist zu einem großen Teil für die Bildung der Torfschicht auf dem Plateauhochmoor verantwortlich.
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Erkunden & Erleben
Foto: © iStock/Arthur Palmer
Wie ein schwerer Mantel liegt die Nacht über dem Schwarzwald. Ganz still ist es, während der Mond die Hügel und Täler in sein fahles Licht taucht. Ganz still? Nein, denn mit Einbruch der Nacht ist ein Gesang zu hören, der vom Mummelsee über die Tannenwipfel getragen wird. Mit etwas Glück sieht man, dass es Nixen sind, die dort singen und tanzen. Punkt ein Uhr ist der Spuk auch schon vorbei und der Seekönig ruft die Nixen zurück auf den Grund des tiefschwarzen Sees.
Fotos: © Jakob Steiner
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Auf 1163 Metern ist das Klima rau – das sieht man den Bäumen auf der Hornisgrinde an.
„Lacus Mirabilis“
Einen tollen Blick gibt’s vom Hornisgrinde-Aussichtsturm, der außer montags täglich geöffnet ist.
Für das Wachstum eines Moores sind das zwei verheerende Faktoren. Daher ist es besonders wichtig, auf den Stegen zu bleiben, die für die Besucher über Trockengräser, Moose und Büsche hinweg angelegt wurden. Um zu verhindern, dass die Büsche im Biotop überhand nehmen, weiden regelmäßig Schafe auf dem Berg.
Bühl-Unterstmatt 0 km | 911 m
Erkunden & Erleben
Bäume sind auf dem Berg rar gesät. Die wenigen, die sich behaupten, sind vom rauen Klima auf 1163 Metern gezeichnet. Im ständigen Kampf gegen Wind und Wetter greifen die meist kahlen Äste nach der Sonne. Das Gebiet auf und um die Hornisgrinde ist von Sturmwurfarealen geprägt. Dies sind Gegenden mit extremer Wetterlage, wo besonders häufig Bäume zu Fall kommen. Das ebnet vor allem auf den ungeräumten Flächen den Weg für neue und artenreiche Biotope. Am Wegesrand liegt der Bismarck-Turm, von dem man diese unwirkliche Landschaft überblicken kann.
Durch den Menschen ist das ökologische Gleichgewicht der Hornigsrinde leider ins Wanken geraten. 1938 wurde der südliche Bereich des Gipfels zum militärischen Sperrgebiet erklärt und als Flugabwehrstellung genutzt. Sowohl das als auch die spätere touristische Nutzung hatten zur Folge, dass der Torfboden entwässert und komprimiert wurde.
Umso schöner ist es, dass man von all dem Trubel am Mummelseeblick nicht viel mitbekommt. Hier kann man den See in Ruhe auf sich wirken lassen, um den sich so zahlreiche Sagen ranken. Sie reichen von Nixen und Wassermännern über erzürnte Monster auf dem Grund bis hin zu dem Mythos, dass ein Steinwurf in den See heftige Unwetter auslösen könne. Fast ebenso unwirklich wie diese Geschichten ist die Entstehung der Mummelsee 5,3 km | 1027m
Von Wind und Wetter geprägt
Hornisgrinde 3,8 km | 1163 m
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Ebenso schön wie die Hornisgrinde selbst ist der Blick über sie hinweg. Vom Gipfel hat man bei gutem Wetter eine sagenhafte Rundumsicht über das Wipfelmeer des Schwarzwaldes, die Vogesen und Teile der Schwäbischen Alb. Hier bietet es sich an zu vespern, bevor man sich an den Abstieg zum Mummelsee macht. Über Felsbrocken und knorrige Wurzeln geht es schnurstracks den Abhang entlang. Empfehlenswert ist ein Abstecher zum Aussichtspunkt Mummelseeblick. Der Mummelsee und das dort befindliche Mummelseehotel liegen direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Vor allem an schönen Wochenenden und zu Ferienzeiten ist hier richtig viel los.
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900 m Start Höhenprofil: © Outdooractive // Visualisierung: Miriam Hinze
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Dauer: ca. 4 Stunden Länge: 13,5 km Auf- und Abstieg: je 400 Höhenmeter
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Zur Großen Tanne Der familiengeführte Betrieb besticht mit seinem Schwarzwälder Charme. Dafür sorgen die urige Einrichtung und die Speisekarte mit täglich wechselnden Gerichten aus der Region. An das Gasthaus ist außerdem eine Pension angeschlossen. Direkt an der Schwarzwaldhochstraße gelegen, ist die „Große Tanne“ idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen aller Art, was das bunte Publikum bestätigt.
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INFO
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ZUr großen Tann e 13,5 km l 914 m
12 km
Erkunden & Erleben
Abzweigung zum Philippenkopf 9,1 km | 929 m
Harzbrunnenquelle 11,3 km | 1004 m
Unterstmatt 1 77815 Bühl-Unterstmatt Tel. 0 72 26/2 54 www.zurgrossentanne.de
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Foto: © Zur großen Tanne
Hat man sich von der Magie des Mummelsees losgerissen, erreicht man über eine breite Straße schnell das Seibelseckle. Von hier schlängelt sich der Rückweg an der Ostseite der Hornisgrinde entlang. Vorbei an den Gipfeln von Obergrind und Philippenkopf geht es mitten durch den Schwarzwald. Hin und wieder müssen kleine Bächlein überquert werden, die durch den dichten Nadelwald plätschern. An der Harzbrunnenquelle kann man sich ein letztes Mal erfrischen. Bald darauf zieht schon der Duft von Käsespätzle aus der „Großen Tanne“ durch die Luft.
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sogenannten Karseen. Während der letzten Eiszeit, vor 12.000 Jahren, dominierten riesige Gletscher das Landschaftsbild. Als sie schmolzen, rutschten sie langsam talabwärts. Unter der Urgewalt der Eismassen formten sich große Mulden im Boden. Hier liegen heute stille und dunkle Seen wie der Mummelsee. Bei diesem Hintergrund wundert es nicht, dass der See schon im Mittelalter als „Lacus Mirabilis“, zu Deutsch Wundersee, bekannt war.
Karte: © OpenStreetMap, Outdooractive // Visualisierung: Hannah Karayilan
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Erkunden & Erleben
KLEINE STADT MIT GROSSEN TRÄUMEN International berühmt geworden ist Gengenbach durch sein Rathaus: Dessen 24 Fenster werden jedes Jahr im Dezember mit Kunst geschmückt, beleuchtet und bilden so den laut Guinness-Buch der Rekorde weltgrößten Hausadventskalender. Doch auch im Sommer lohnt ein Besuch der verwinkelten Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und Türmen. Text: Stella Schewe
Lust auf REGIO | 06.2019 Foto: © Dieter Wissing
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Malerisch: Gengenbach liegt eingebettet zwischen Kinzig, Weinbergen und Schwarzwaldhügeln. Unten ein Exponat aus der Ausstellung „Wunderland“ im Museum Haus Löwenberg.
Gezeigt werden außerdem viele Sammlerstücke, darunter ein böhmisches Marionettentheater und Karussellpferde. Auch über „großes Kino“ im kleinen Städtchen erfährt man etwas: Immer wieder mal diente die 11.000-Seelen-Gemeinde nämlich als Filmkulisse, zuletzt im vergangenen Jahr
für „25 km/h“ mit Lars Eidinger und Franka Potente: ein Roadmovie über zwei Brüder, die sich als Erwachsene ihren Jugendtraum erfüllen und mit ihren Mofas quer durch Deutschland fahren. „Viele Szenen wurden hier gedreht“, erzählt End vor dem Filmplakat, etwa die Weinfestszene: „Da sieht man die Gengenbacher tanzen.“
Johnny Depp kam leider nicht persönlich „Eine verrückte Geschichte“ seien auch die Dreharbeiten zu „Charlie und die Schokoladenfabrik“ gewesen, erinnert sich der Vorsitzende der Kultur- und Tourismus GmbH Lothar Kimmig lachend: „Ich bekam einen Anruf aus München: Die Warner Bros. aus Hollywood würden gerne kommen – ich dachte, die machen einen Scherz.“ Weit gefehlt. Zwar
kam Hauptdarsteller Johnny Depp nicht persönlich, doch dafür rückte ein komplettes Filmteam mit Regisseur Tim Burton an und castete Einheimische samt Hunden, die als Statisten gebraucht wurden – alles in allem ein „Wahnsinns-Aufwand“ für die gerade mal drei Sekunden, in denen Gengenbach in dem Hollywood-Streifen zu sehen ist. Auch von den drei Sonnen, die an einem Sommertag im 16. Jahrhundert über der Stadt standen, erzählt die Ausstellung. Ein Teil von ihr bleibt dauerhaft zugänglich, die Exponate im Obergeschoss des Palais Löwenberg dagegen machen im Spätherbst Platz für „Der kleine Prinz“. Antoine des SaintExupérys kindlicher Held ist nämlich Thema des nächsten Adventskalenders, wird also in den Fenstern des Rathauses zu sehen sein. Und
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Foto: © Reinhard End
Erkunden & Erleben
„Willkommen, welcome, bienvenue. Willkommen, ob groß oder klein ...“ Der Grüß-August – eine mechanisch in Szene gesetzte Marionette – sorgt neuerdings im Museum Haus Löwenberg für einen herzlichen Empfang. Er ist Teil der Ausstellung „Wunderland. Löwenberg“, deren Untertitel „Spaß – Spiel – Gefühl“ Programm ist: Spätestens bei der großen Kugelbahn oder dem Spiegelkabinett wird der Spieltrieb geweckt. „Wir zeigen Kunst zum Anfassen, hier können Sie spielen“, verrät Museumsleiter Reinhard End augenzwinkernd. „Neudeutsch heißt das interaktiv.“
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Texte: Tanja Senn, Erika Weisser, Stella Schewe & Till Neumann
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Festspiele Breisach
Foto: © Felix Groteloh
Foto: © Festspiele Breisach
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Ebneter Kultursommer
Ein Kulturfestival von Bürgern für Bürger. Für Klassikliebhaber, Theaterfreunde, Musikfans, Tanzbegeisterte, Literaturinteressierte oder kleine Gäste hat der Ebneter Kultursommer nun schon seit 15 Jahren immer viel zu bieten. Eröffnet wird das Festival am 29. Mai, zwei Tage später folgt Anne Folgers Klavierkabarett „Selbstläufer“. Am 1., 2., 9. & 23. Juni gibt es klassische Musik, an mehreren Tagen Theater für Kinder, außerdem verschiedene Lesungen und Chansonabende. Am 22. Juni ist das Schlosspark-Open-Air mit der Band De-Phazz und am 7. Juni ein politischer Diskussionsabend zu „Adel und Nationalismus“.
Die Festspiele Breisach feiern dieses Jahr ein doppeltes Jubiläum: So wird nicht nur die Veranstaltung selbst 95 Jahre alt, auch das Junge Theater feiert sein 40-jähriges Bestehen. Traditionell beschenken sich die Festspiele zum Jubiläum mit einem musikalischen Stück. Diesmal sind es also gleich zwei: Am 8. Juni feiert das Abendstück „Charleys Tante“ Premiere – in einer, nach dem Roman von Brandon Thomas, eigens für die Festspiele umgeschriebenen Version. Am 16. Juni folgt „Das Dschungelbuch“ – der bisher größte Publikumserfolg des Jungen Theaters. Jetzt kommt es in einer neuen Inszenierung von Peter W. Hermanns auf die Bühne.
Wo? Schloss Ebnet Wann? 29. Mai bis 7. Juli
Wo? Freilichtbühne Breisach Wann? 8. Juni bis 9. September
Foto: © Pixabay
SOMMER, SONNE, FESTIVAL
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Schauspiel vor romantischer Schlosskulisse, Weltstars im Zelt oder Afrikaflair mitten in der Kleinstadt: Die Bandbreite der Festivals im Dreiländereck ist riesig. Hier ein kleiner Überblick, wo diesen Somft-Events i mer getanzt, gefeiert, gesungen und gelauscht werden darf. ilu n
Foto: © Thierry Dubuc
Wolfi Jazz Festival
Fünf Tage, vier Bühnen, viele Künstler, noch mehr Gäste und die einmalige Atmosphäre der Parkanlage des Fort Kléber, einer ehemaligen Militärfestung aus dem 19. Jahrhundert: Das ist das Wolfi Jazz Festival, zu dem alljährlich ausgesuchte Musiker der französischen und internationalen Jazzszene in den kleinen, in der Nähe von Straßburg gelegenen Ort kommen. Täglich finden auf dem weitläufigen historischen Gelände mehrere Konzerte mit Jazz-Solisten und -Gruppen statt, In diesen Jahr sind etwa Lisa Simone, Snarky Puppy, Theon Cross, Salif Keita, Ibrahim Malouf & Haiduti Orkestar, Marcus Miller, Nicolas Folmer und das Mario Canonge Trio dabei.
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Wo? Fort Kléber, Wolfisheim (F) Wann? 26. bis 30. Juni
Hier dreht sich alles um die Stimme: Fünf Konzerte, zahlreiche Mitsingaktionen, Workshops und Coaching-Camps vereint das neue Kirchzartener Festival. Los geht’s Donnerstagabend mit den „Stimmen des Dreisamtals“ im Innenhof der Talvogtei, am Freitagabend tritt die Vocalband Unduzo auf. Highlight ist am Samstag das Konzert des Ensembles „The Swingles“ aus London im Volante, unterstützt von Twäng!, Acoustic Instinct und der Finnin Merzi Rajala. Der Sonntag beginnt mit einer Matinée mit dem Leipziger Frauenensemble Sjaella in der St. Gallus-Kirche und endet am Abend mit dem Vokalduo FreePlay, dem Junior Jazzchor aus Freiburg und „Muttis Kindern”. Wo? Kirchzarten Wann? 27. bis 30. Juni
Erkunden & Erleben
Foto: © Felix Groteloh
Black Forest Voices
Foto: © iStock/Gerhard Wiener
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Titelthema
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Zurzeit hat sie ihren großen Auftritt: die Rose, die seit der Antike als Königin der Blumen gilt. Ob in Gärten, an Hauswänden oder Torbögen – überall steht sie im Rosenmonat Juni in voller Blüte und verströmt ihren zarten Duft. Zeit, sich in der REGIO auf die Suche nach ihr zu machen.
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Foto: © Landhaus Ettenbühl
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CÉZANNE IM BLUMENTOPF Einst war es ein schmuckloser Aussiedlerhof, den niemand übernehmen wollte, dann ein privater Rosengarten und heute ist es ein Muss für Liebhaber englischer Gärten: das Landhaus Ettenbühl. Die fünf Hektar große Parklandschaft in Bad Bellingen-Hertingen feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag und ist mit einer Blume ganz groß rausgekommen – der Rose. Text: Stella Schewe
Landhaus Ettenbühl hat alles, was die Herzen von Gartenfans höherschlagen lässt: Eine Rosengärtnerei mit rund 1000 verschiedenen Rosensorten, die Besucher leicht in Entscheidungsnöte bringt, und 20 verschiedene Themengärten mit Bäumen und Sträuchern aus aller Welt sowie sattgrünen Rasenflächen, die an englische Gärten erinnern. Auch das mit geblümten Tapeten und englischem Porzellan ausstaffierte Restaurant ist „very british“: Wo sonst könnte man in der
REGIO Cream tea mit frisch gebackenen Scones und Clotted Cream genießen? Den dicken, leckeren Rahm kann man übrigens auch glasweise im Laden kaufen – untergebracht im ehemaligen Stall des Hofes. Genau das war die prachtvolle Parklandschaft nämlich einst: ein heruntergekommener Aussiedlerhof, der in den 1970er-Jahren zum Verkauf stand, aber keinen Interessenten fand. „Hier gab es nur ein Haus,
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Titelthema
Sie stehen dicht an dicht, Topf an Topf: Heidi Klum neben der Baronesse de Rothschild, Lady Marmelade neben Novalis, Super Trooper neben Paul Cézanne. Sie blühen dunkelrot, zartrosa, cremeweiß oder knallpink, ihr betörender Duft ist überwältigend, der Blick über das Farbenmeer hinweg zu den sanften Hügeln und den dahinterliegenden Schwarzwaldgipfeln ebenfalls. Was für ein idyllisches Fleckchen inmitten des Markgräflerlands!
einen Stall und eine Hochspannungsleitung, aber weder Baum noch Strauch“, erinnert sich Stefanie Körner, deren Eltern damals ein neues Zuhause für die Familie suchten. Der Verkauf war an eine landwirtschaftliche Nutzung gebunden, doch das schreckte ihre Mutter – ein „Stadtkind par excellence“, wie sie sagt – keineswegs ab, im Gegenteil: „Sie stürzte sich voller Elan ins Abenteuer Landleben.“
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Infiziert mit dem Gartenvirus Dazu gehörten das Halten von Kühen, Schweinen und Hühnern sowie der Anbau von Gemüse – mit alldem wurde eine Klinik in Bad Bellingen versorgt, die ihr Mann leitete; parallel dazu unterhielt Gisela Seidel eine Reitschule. Dann reiste sie in den 1980er-Jahren nach England und „da war es um sie geschehen“, erzählt ihre Tochter: „Sie infizierte sich mit dem Gartenvirus, kam mit einem Koffer voller Rosen zurück und fing an zu gärtnern.“ Alfred Seidel, der eine Leidenschaft für Architektur hatte, baute Gartenhäuschen, Treppen und Pergola, und Freunde brachten von Reisen pflanzliche Geschenke mit: kleine Bäumchen aus den kaiserlichen Gärten in China oder Ahornbäume aus Asien. So entwickelte sich das hässliche Entlein Aussiedlerhof ganz allmählich zum schönen Schwan Parkanlage.
Der wurde vor genau 20 Jahren flügge. Stefanie Körner war zu jener Zeit Fernsehredakteurin, hatte den Auftrag, aus einem – wie sie sagt – „fürchterlichen Garten“ in Köln zu berichten und kam so auf der Suche nach einem geeigneten Drehort zurück ins heimische Ettenbühl. Das sie plötzlich mit ganz anderen Augen sah: „Ich merkte, welches Potenzial dieser Garten hat“, sagt die heute 52-Jährige, „und überlegte mir, wie es damit weitergehen kann.“ Kurzerhand entwarf sie einen Businessplan, mit Gästezimmern, Laden, Kursen und Restaurant, bekam dafür ein Gründerdarlehen und reiste zur Vorbereitung mit ihrer Mutter nach England, wo sie den Gartenpionier John Scarman kennenlernte und für Kurse in Ettenbühl gewinnen konnte. Am 1. Januar 1999 schließlich öffneten sie die Gartentore für Gäste, an der Pforte saß damals noch die Oma.
Ein Fest für die Rose „Plötzlich kamen ganz viele Menschen“, erinnert sich Körner, „die Resonanz hat uns total überrascht.“ Und so wurde die Parkanlage nach und nach immer größer und zog mit Gärtnerei, Laden, Restaurant sowie Bed & Breakfast immer mehr Besucher an: Um die 50.000 sind es derzeit jährlich. Das Team besteht inzwischen aus 20 Festangestellten und 20 Aus-
Fotos: © Landhaus Ettenbühl
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Üppige Blütenpracht: Im Rosenmonat Juni ist ein Besuch im Landhaus Ettenbühl besonders schön.
hilfen, in Spitzenzeiten können es bis zu 40 Aushilfen sein. Allerdings sei es nicht ganz einfach, Personal zu finden, so die Garten-Chefin. Ettenbühl liege zwar wunderschön, aber eben auch ab vom Schuss. Wegen des romantischen Ambientes kann das Anwesen auch für private Feiern genutzt werden – „Hochzeiten in Ettenbühl sind sehr beliebt“ –, hinzu kommen Kurse für Hobbygärtner wie etwa „Traditional English Gardening mit John Scarman“, die meist sehr schnell ausgebucht sind. Shakespeare’s „Hamlet“ als Open Air im Sommer, das Chorfestival mit 30 Chören im September und natürlich das Rosenfest Anfang Juni mit Gartenführungen und Workshops gehören zu den Höhepunkten des Jahres. Klingt romantisch, ist es aber nicht immer, weiß die Geschäftsführerin. Heftige Hagelschauer hätten ihnen in den vergangenen Jahren ebenso zu schaffen gemacht
Lust auf REGIO | 06.2019 Qual der Wahl: In der Ettenbühler Gärtnerei werden rund 1000 Rosensorten angeboten.
Ebenso wichtig ist ihr das Thema Umweltschutz. „Wir düngen und spritzen ausschließlich organisch – schließlich sind die Gärten auch Rückzugsort vieler Tierarten.“ Neben drei Bienenvölkern, die extra
angesiedelt wurden, wohnen in dem grünen Paradies Igel, Nattern, verschiedene Eidechsen, Feuersalamander, zahllose Vögel – die mit Brut- und Nistkästen unterstützt werden –, Eichhörnchen, „ungebetene Rehe, die gerne die Pflanzen anknabbern“, Schmetterlinge, Käfer, Landhaushund Kauri sowie ein roter Kater namens Kater. Die fantasievollen Namen sind hier den Rosen vorbehalten – schließlich spielen sie ja auch die Hauptrolle ...
Info
Landhaus Ettenbühl 79415 Bad Bellingen-Hertingen Tel.: 0 76 35/82 79 70 www.landhaus-ettenbuehl.de Jubiläums Rosenfest: 20 Jahre Landhaus Ettenbühl Sa. & So., 1./2. Juni, 10 bis 18.30 Uhr Garten Open Air: Shakespeare’s „Hamlet“ mit Bernd Lafrenz Fr., 26. Juli, 19 Uhr
Herr der Rosen: John Scarman, Rosenzüchter aus England, bringt Kursteilnehmern die Kunst des englischen Gärtnerns nahe.
Titelthema
wie die zunehmend trockenen Sommer. Inzwischen biete die Gärtnerei nur noch resistente und robustere Rosensorten an, erzählt die Geschäftsführerin, doch 1000 Rosentöpfe wollen, wie der Rest des Gartens, natürlich bewässert werden. „Sobald an heißen Sommertagen abends die Dämmerung einsetzt, laufen bei uns kontinuierlich die Sprenger.“ Um mehr Regenwasser auffangen zu können, möchte Körner einen Natursee, „eine Art großes Überlaufbecken“, anlegen. Bis zum Rosenfest soll neben dem großen Hainbuchenlabyrinth außerdem ein Naturspielgarten entstehen; beides frei zugänglich, das sei gerade für junge Familien wichtig, betont sie.
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DIE KUNST DER STUNDE n
Wenn auf Geschirrgeklapper große Töne folgen, ist man beim „Song-Café“ in Emmendingen. Nach dem Umzug ins Restaurant „Kulinarium“ können nun noch mehr Musikliebhaber an dem Event teilnehmen. Bei der Veranstaltungsreihe treffen lokale auf internationale Größen. Text: Angela Woyciechowski
Foto: © Angela Woyciechowski
Es ist Sonntagmorgen. Noch liegt der Duft von frischem Kaffee, Croissants und Rührei in der Luft. Ein Raum voller zufriedener Gesichter ist Schauplatz für eine Veranstaltung, die sich „Song-Café“ nennt. Erst Frühstück, dann Live-Musik ist das Konzept des erfolgreichen Events.
Steht manchmal auch selbst auf der Bühne: Organisator Jan Ullmann.
Foto: © Jan Ullmann
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Angefangen hat alles vor fünf Jahren, als Jan Ullmann und Werner Engler – damaliger Leiter des Musiclab Emmendingen – die Veranstaltungsreihe ins Leben riefen. Seitdem trommeln Ullmann und sein Orga-Team regelmäßig internationale und lokale Größen der Musikszene wie Cécile Verny oder Raz Kennedy zusammen. Zunächst in der Kaffeerösterei Mahlwerkk in Emmendingen, zog das Event anschließend in das deutlich
größere Restaurant Fux’n. Seit Mitte April hat das Song-Café nun im Kulinarium am Ufer der Elz eine neue Heimat. Heute ist das Song-Café so etabliert, dass sich die Künstler von selbst bei Ullmann melden, wenn sie auftreten möchten. Mit etwa 50 Zuhörern gestartet, zählt die Veranstaltung mittlerweile rund 100 Gäste. „Mein Wunsch ist es, dass lokale Kultur wieder mehr wertgeschätzt wird – auch monetär“, sagt Ullmann und rückt sich die schwarze Kappe zurecht, mit der man ihn häufig sieht. Das Event lebt davon, dass die Menschen bereit sind, für die Künstler zu spenden, denn eine feste Gage gibt es nicht.
Einmal Musiker, immer Musiker Der Berufsmusiker mit den langen blonden Haaren wusste schon als Kind, dass er einmal Musiker werden wollte. Deshalb studierte er Schulmusik in Freiburg und Jazzsowie Popularmusik in Trossingen. Auslandserfahrungen sammelte er in New York an der Eastman School
Ullmann hat schon viele große Künstler im Song-Café gehabt, darunter auch den Broadway-Musiker James Harkness. Dennoch hört der Organisator nicht auf zu träumen. „Eine Künstlerin wie Wallis Bird hatte ich noch nie da – die hat einen ganz besonderen Vibe“, schwärmt der 46-Jährige.
Wenn man unterwegs ist, hat man schnell etwas verloren oder liegen lassen. Vor allem, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und auf eine Beschäftigung konzentriert ist, lässt die Aufmerksamkeit nach. Plötzlich kommt die Haltestelle, an der man aussteigen muss. Überhastet sammelt man seine Siebensachen ein und schmeisst sie in die Tasche oder den Rucksack. Züge, Trams und Busse warten nicht, denn sie haben schliesslich einen Fahrplan einzuhalten und sind wegen der vielen Staus sowieso schon zu spät.
Foto: © www.presstime.ch
Info
Nächster Termin: 30. Juni mit Julia & Felix, Ullmann & Rehmann sowie Shane Brady
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Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. Heute wundert er sich über seltsame und wertvolle Fundstücke.
Während die Gäste das Frühstück genießen, ist Ullmann Backstage im Einsatz und kümmert sich mit dem Technik-Team um den Aufbau. Kurz bevor die Musik einsetzt, ist es im Kulinarium so still, dass man den Atem des Nebensitzers hören kann. Spannung liegt in der Luft, die sich erst entlädt, als die Sängerin – an diesem Tag ist es Desirée Lobé – endlich mit dem ersten Ton einsetzt. Am Ende ertönt tosender Applaus. Ullmann ist nun nicht mehr nervös, sondern sichtlich zufrieden.
Song Café Das Frühstück (ab 10 Uhr) im Restaurant Kulinarium muss reserviert werden (Preis: 19,50 Euro). Der Eintritt für das Konzert ist frei. Spenden für die Musiker werden in einem Kulturtopf gesammelt.
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Erst auf der Strasse merkt man, dass man etwas liegen liess. Auf die Ablage über dem Sitz schaute man nicht mehr oder das Smartphone oder Portemonnaie rutschte aus der Hosentasche und liegt noch auf der Sitzbank. Zum Glück gibt es ehrliche Finder und meistens bekommt man seine Sachen wieder zurück. Weshalb aber trotzdem wichtige und auch sehr wertvolle Sachen in Fundbüros liegen bleiben und
nie abgeholt werden, ist rätselhaft und zugleich erstaunlich. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) werden jedes Jahr weit über 100.000 Gegenstände eingesammelt. Die Verkehrsbetriebe unterhalten das grösste Fundbüro der Schweiz und stehen auch in Kontakt mit anderen Transportunternehmen und Gemeinden. Über das Internet oder eine App kann man nach seinem verlorenen Stück suchen. Kleider, Gepäck oder Telefone gehören noch zu den normalen Sachen. Aber auch Gebisse, Prothesen oder Luxusuhren wurden schon gefunden. Das Highlight war eine Stradivari-Geige im Wert von mehreren Millionen Franken. Was nach einigen Monaten nicht abgeholt wurde, wird verkauft, verschenkt, rezykliert oder landet im Abfall. Auch die Post hat eine lange Liste von Fundobjekten, die weder dem Empfänger zugestellt noch dem Absender retourniert werden können. Dort landen folgende Gegenstände am häufigsten in der zentralen Fundstelle: USB-Sticks, Schlüssel, Bankkarten, Kleider, Elektronik und Spielwaren.
Land & Leute
Vor Lampenfieber schützt ihn aber auch seine langjährige Erfahrung nicht: „Ich war ganz schön aufgeregt vor dem Song-Café im Kulinarium“, erzählt Ullmann. Kommen genug Leute? Geben sie auch etwas in den Hut? Stimmt die Akustik? Alles wichtige Aspekte für eine gelungene Veranstaltung.
Foto: © iStock/Steinbergpix
of Music in Rochester und in Kopenhagen am Complete Vocal Institute. Wenn der Gesangspädagoge und Vocal Coach nicht selbst auf der Bühne steht, dann unterrichtet er an verschiedenen Musikschulen, unter anderem am Musiclab oder der Freiburger Jazz- und Rockschule.
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Sie bezeichnen sich selbst als „älteste Boygroup zwischen Zastler und Notschrei“ – und tatsächlich sind die Ohrwürmer Oberried alles andere als ein klassischer Männerchor. Ende Juni sind sie nun beim neuen Vokalfestival des Schwarzwalds zu hören. Text: Tanja Senn
Kunst & Kultur
„Du du dum, du du dum dum“, dröhnt es durch den Probenraum in der Kulturscheune Oberried. In den Rhythmus der Bass-Stimmen setzen die Tenöre ein. „How many heartaches must I stand?“, fragen sie. Noch ist Chorleiter Michael Weh nicht ganz zufrieden – dreimal wiederholen die Sänger die Stelle aus dem Oldie „You can’t hurry love“, bis es sich wirklich harmonisch anhört. Gemurrt wird bei solchen Wiederholungen nicht – die Ohrwürmer sind Profis: Seit 18 Jahren treffen sich die zwölf Männer nun, in fast unveränderter Besetzung, jeden Donnerstag zur Probe. Wer einen klassischen Männerchor erwartet, wird schon nach den ersten Takten eines Besseren belehrt: Auf dem Programm stehen Oldies, Popsongs, viel von den Wise Guys oder Basta – Ohrwürmer eben. Nur ganz zu Anfang werden die Lieder traditionell mit Klavierbegleitung und Notenblatt in der Hand geprobt. Sitzt der Song, kommt die
Choreografie hinzu. Denn die Ohrwürmer Oberried unterhalten ihr Publikum nicht nur mit Gesang, sondern auch mit lustigen Tanzbewegungen, humorvollen Anmoderationen und außergewöhnlichen Kostümen. So werden etwa zu „Mr. Sandman“ weiße lange Zipfelmützen geschwenkt und bei „Don’t worry, be happy“ darf der Rastafari nicht fehlen – der auch mal eine Passage im Dialekt singt. „Humoristisch, süffisant, charmant“, so beschreibt Chormitglied Martin Lauby die Konzerte, „dabei nehmen wir uns auch gerne selber auf die Schippe.“ Die Ohrwürmer suchen bewusst den Kontrast, dass sie aber auch den klassischen Chorgesang draufhaben, steht außer Frage: Jeder Sänger ist Mitglied des Männergesangsvereins Oberried. Aus ihm hat sich vor mehr als einem Jahrzehnt die A-cappellaGruppe gebildet. „Am Anfang war es nicht leicht“, erinnert sich Lauby, der seit 2002 bei den Ohrwürmern singt, „es
gab die Befürchtung, dass sich der Chor spaltet, dass eine Gruppe plötzlich ihr eigenes Ding macht.“ Mittlerweile sei davon keine Rede mehr – auch, weil alle Einnahmen der Konzerte an den Gesamtchor fließen. Zudem bringt die „älteste Boygroup zwischen Zastler und Notschrei“, wie sich die Gruppe selbst bezeichnet, Publicity mit sich. 46 Jahre alt ist das jüngste Mitglied, „nach oben hin regelt sich das
Lust auf REGIO | 06.2019 Fotos: © Dominik Sackmann
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Lederjacken, rote Hosenträger oder Zipfelmützen: Die Ohrwürmer Oberried überraschen gerne mit witzigen Outfits.
Musik für die Fitness Die Stimmbildung, das Lernen der Texte – für Lauby ist das nicht nur ein Ausgleich zum Job, sondern auch Fitnessprogramm: „Man unterschätzt, wie wichtig das im Alter wird.“ Professionelle Sänger sind die Ohrwürmer nicht – im Alltag ist der Mann mit der Schlafmütze auf dem Kopf ein Uniprofessor, unter der Rocker-Lederjacke verbirgt sich ein Förster, und der Versicherungskaufmann schlüpft nur auf der Bühne in rote Hosenträger. Natürlich kommt es auf der Bühne auch mal zu einem Aussetzer. „Da sind wir kampferprobt“, winkt Lauby ab, „klar gab es schon kollektive Texthänger, aber bisher
haben wir immer den Bogen gekriegt.“ Es zeichnet den Humor der Gruppe aus, dass sie über solche kleinen Pannen nicht nur selbst herzlich lachen können, sondern auch ihr Publikum damit unterhalten. Zwar sind nicht nur die Songs selbst, sondern auch die Anmoderationen geplant – für spontane Improvisationen ist aber immer Platz. So treten die Ohrwürmer am liebsten auf Kleinkunstbühnen auf, bei denen der Kontakt zum Publikum unmittelbarer ist. Der nächste Auftritt ist dabei fast ein Heimspiel: das „Black Forest Voices“, ein neu gegründetes Vokalfestival in Kirchzarten. Während an zwei Abenden auch internationale A-cappella-Gruppen – Elephant Claps und The Swingles – auftreten, läuft die Eröffnung unter dem Motto „Stimmen des Dreisamtals“. Neben den Ohrwürmern stehen an diesem Abend der Freiburger Jugendchor Voice Event, der Mundartkünstler Uli Führe und die Songpoetin Theresa Dold auf der Bühne der Talvogtei.
Lampenfieber gibt es bei solchen Konzerten auch nach 18 Jahren noch, weiß Lauby. Dagegen helfe die Gewissheit, Teil einer langjährigen Gemeinschaft zu sein, in der sich jeder auf den anderen verlassen kann: „Wir klatschen uns ab – und dann rocken wir die Bühne.“
Info
Local Night – Stimmen des Dreisamtals beim Festival „Black Forest Voices“ mit: Die Ohrwürmer, Voice Event, Uli Führe und Theresa Dold Donnerstag, 27. Juni, 19.30 Uhr Talvogtei Kirchzarten www.blackforestvoices.com Kunst & Kultur
biologisch“, fügt Weh hinzu. Etwa zwei bis drei neue Stücke probt der Musiklehrer pro Jahr mit den Sängern. Zusammengekommen ist so über die Jahre ein Repertoire von 40 bis 50 Liedern.
Münstertal, Baden-Baden, St. Peter oder Rastatt. Doch sie regt auch dazu an, sich auf die Spuren derer zu begeben, die den einst unwirtlichen und kargen Urwald zu der vielfältigen Kulturlandschaft machten, die er heute ist: die Bauern und Waldarbeiter, die Köhler und Glasbläser, die Flößer und Bergleute, die Uhrmacher und Orgelbauer, die Tüftler, Künstler und Skifahrer.
Foto: © privat
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Kunst & Kultur
52 kleine & große Eskapaden
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Sachbücher
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KLEIEKOTZER UND BLONDE MÄHNEN Barbara Riess ist viel unterwegs. Gerne und oft auch im Schwarzwald, den sie nun von Alpirsbach bis Zell erkundet hat. Etwa ein Jahr lang war die in Kirchzarten lebende Autorin und Journalistin damit beschäftigt, besondere Orte zu besuchen und deren Geschichte und Geschichten zu ergründen. Herausgekommen ist ein zugleich informatives und unterhaltsames Buch, das auf etliche Wege „abseits touristischer Hotspots“ verweist, wo es „überraschend einsam zugehen“ kann.
Zum lebendigen Kulturgut gehören für Riess auch spezielle Vierbeiner. Ein Kapitel widmet sie den im Mittelalter erstmals im Kloster St. Märgen erwähnten „Schwarzwälder Füchsen“, robusten Arbeitspferden mit blonden Prachtmähnen. Ein weiteres gehört den kleinen Hinterwälder-Rindern mit den eindrucksvollen Hörnern. Manche Recherchen, sagt die 63-Jährige, seien ihr „unter die Haut gegangen“, etwa beim Banater Schicksalsweg in Herrischried, der die Armutsemigration vieler bitterarmer Schwarzwälder im 18. und 19. Jahrhundert nach Osteuropa dokumentiert. Oder im Textilmuseum in Zell im Wiesental, wo zu Beginn der aufblühenden Textilindustrie Arbeitsbedingungen herrschten, die „an die Fabriken in Fernost erinnern“. Einschließlich Kinderarbeit. ewei
Ein solcher Weg führt etwa zur Ölermühle in einem dünn besiedelten Seitental des Jostals bei Titisee-Neustadt. Mehr als 150 Jahre – bis 1934 – war diese Wassermühle mit dem riesigen „Kleiekotzer“ in Betrieb. Hier wurde Korn gemahlen und Leinöl gewonnen, hier ist zudem zu erfahren, wie die Fasern des damals für die Region wichtigen Rohstoffs Lein zu Seilen verarbeitet wurden.
Mal eben in der Mittagspause ins Grüne? Am freien Tag einen Ausflug machen? Oder das Wochenende in einen Kurzurlaub verwandeln? Die in Freiburg geborene Autorin gibt Tipps für Ausflüge in und um die Bächlestadt. Nicht jeder davon ist für Bobbele eine Neuentdeckung: Das Erklimmen des Münsters, ein Sommertag im Lollo oder der Baumkronenweg in Waldkirch sind sicher keine Geheimtipps. Dazwischen finden sich jedoch viele Perlen und „Stimmt, lasst uns mal wieder ...“-Touren. Eine Sammlung, die durch die locker-leichten Texte und die attraktive Aufmachung besticht. tas
Basel
von Alain Claude Sulzer Schwabe, 2018 180 Seiten, Broschur, 19,80 Euro
111 Schätze der Kultur im Schwarzwald, die man Natürlich nimmt die Autorin die Leser auch mit zu prunkvollen gesehen haben muss
Schlössern, Herrenhäusern, Kathedralen, Badepalästen und Klöstern, die es in allen Bereichen des Schwarzwalds zahlreich gibt – etwa in St. Blasien, Freiburg, Ettenheim,
von Yvonne Weik Dumont, 2019 232 Seiten, Broschur, 16,95 Euro
von Barbara Riess Verlag: Emons, 2019 240 Seiten, Paperback Preis: 17,50 Euro
„Basel ist wie der Rhein, an dem es liegt: Wie dessen Wasser erneuert es sich ständig. Gleich bleiben allenfalls die Ufer, die es begrenzen“, schreibt Alain Claude Sulzer im Vorwort seines sehr persönlichen Buchs über die Eigenheiten der alten, ewig jungen Stadt am Rheinknie. Er kennt sie gut, lebt sei Jahren immer wieder dort – und schaut als gebürtiger Riehener dennoch mit einem Blick von außen darauf: als erfahrener und beredter Entdecker, der anderen zu erstaunlichen Innenanewei sichten verhilft.
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Das Lied der Wächter – Der Gesang
Seit es vor 16 Jahren einen Atomunfall gab, gilt der Schwarzwald als unbewohnbares Sperrgebiet. Als sich Felix auf die Suche nach seinen verschollenen Eltern macht, merkt er jedoch schnell: Hier wohnen durchaus noch Menschen. Sie alle leben in größter Vorsicht, denn im Schwarzwald herrschen seltsame, bedrohliche Kräfte. Auch der zweite Band der Trilogie beschäftigt sich mit Felix’ Abenteuern in einem Gebiet, das dem regionalen Leser vertraut und dennoch gänzlich fremd vorkommt. Dieser Gegensatz zusammen mit Erles flotter Schreibe macht die Lektüre zum Pageturner. tas
Mord Elsässser Art
von Suzanne Crayon Emons, 2019 240 Seiten, Broschur, 10,90 Euro
Der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde an der Elsässischen Weinstraße wird tot aufgefunden. Raubmord, sagt die Polizei, doch das kann Ex-Kommissar Rapp nicht glauben und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln: deckt nebenbei einen deutsch-französischen Umweltskandal auf, verliebt sich in seine neue Nachbarin und stößt schließlich auf Motiv und Täter. Überraschend ist, was er mit seinem Wissen macht. Ansonsten ein leichter, unterhaltsamer, aber auch so manches Klischee enthaltender Sommerkrimi. ste
Georg von Barbara Honigmann Verlag: Hanser, 2019 160 Seiten, gebunden Preis: 19 Euro
Uferschnee von Wolfgang Bortlik Verlag: Gmeiner, 2019 251 Seiten, Paperback Preis: 14 Euro
WANDERSCHUHE ALS EINZIGER BESITZ
AUTHENTISCHES BILD VON BASEL
„Er hat Orte, Adressen und Ehen aneinandergereiht und außer seinen beiden Töchtern und den BataSchuhen nichts besessen.“ So lautet Barbara Honigmanns Fazit des Lebens ihres Vaters Georg. Freilich ist das nicht alles: Die 1949 in Ost-Berlin geborene Autorin, die seit 35 Jahren in Straßburg lebt, hat viel mehr zu erzählen über den Mann, dessen Mutter mit 34 Jahren starb und der im Lauf seines Lebens vier Frauen heiratete, die „immer um die dreißig“ waren. Es lag nicht nur an den Ehen und den Scheidungen, dass er „viel herumgezogen ist“: Als nicht religiöser Sohn zweier jüdischer Familien emigrierte er 1933 über Paris nach London, wo er als Journalist arbeitete. Hier wurde er zum Kommunisten. Nach dem Krieg – und einer Internierung in Kanada – ging er nach Ost-Berlin.
In der Nähe des Kleinbasler Rheinufers wird eine Leiche entdeckt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um einen holländischen Drogenkurier, der Kokain eingeschleust hat. Unter der Leitung von Kommissar Franz Gsöllpointner wird die „Sonderkommission Uferschnee“ ins Leben gerufen, die den Fall untersuchen soll. Von dem weißen „Schnee“ fehlt jedoch jede Spur, bis Aushilfsdetektiv Melchior Fischer in den Fall hineingezogen wird. Denn: Jari, der Freund seiner Tochter Rebecca, hat einen Teil des Kokains gefunden und versteckt. Damit bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch Fischer und dessen Tochter in Gefahr.
Lakonisch und gewitzt erinnert sich Honigmann an den Kosmopoliten aus freien Stücken und wider Willen – und verbindet ihre persönliche Familiensaga meisterhaft mit der Zeitgeschichte des ewei 20. Jahrhunderts.
Im Verlauf der Geschichte gerät der Kriminalfall zunehmend in den Hintergrund. In seinem vierten Basel-Roman nutzt der Riehener Autor den Fall vielmehr, um mit seinem trockenen Humor politische und gesellschaftskritische Aspekte der Stadt zu thematisieren. Anarchismus im Zentrum, Mietzinswucher und der schlechte Ruf der Polizei sind dabei nur ein paar der Themen. Ein abwechslungsreicher Regio-Krimi. Franziska Brunner
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Kunst & Kultur
von Thomas Erle Gmeiner, 2019 412 Seiten, Klappenbroschur, 15 Euro
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BRUTALE SCHÖNHEIT Schmelzendes Polareis, das filigrane Strukturen bildet – der Künstler Tom Hegen hält den Klimawandel in wunderschönen Fotos fest. Seine Aufnahmen sind nun in einer außergewöhnlichen Multimedia-Ausstellung in Freiburg zu sehen. l de
Text: Tanja Senn, Fotos: Tom Hegen
Kunst & Kultur
Der Großteil vom Hegens Arbeit besteht aus Recherche. Der passende Ort, die beste Jahres- und Tageszeit – all das muss stehen, bevor sich der Fotograf in die kleine Propellermaschine setzt und sich über die Arktis fliegen lässt. Seine Aufnahmen entstehen senkrecht von oben, durch ein kleines, geöffnetes Seitenfenster. Damit das funktioniert, muss der Pilot sein Flugzeug immer wieder extrem neigen. Ein Job für Schwindelfreie. Wer Hegens Bilder betrachtet, merkt jedoch schnell: Der Aufwand lohnt sich. Auf einem schier endlosen Meer treibende Eisschollen, durch azurblaues Wasser gleitende Wale, Gletscherpools in beeindruckenden Formen und Farben – die Fotografien des 28-Jährigen sind von berückender
Schönheit. Erst auf den zweiten Blick wird dem Betrachter klar: Was er hier sieht, ist kein künstlerisches Stillleben, sondern eine menschengemachte Katastrophe. Die Arktis ist der Ort auf der Welt, der sich am schnellsten erwärmt. Sie zeigt drastisch, wie sich der Klimawandel auf das Ökosystem der Erde auswirkt.
fasziniert und erschreckt.“ Um darauf aufmerksam zu machen, hat er die „Zwei Grad Celsius“-Serie entwickelt, in der er die Auswirkungen der globalen Erwärmung dokumentiert.
In einer Ausstellung in München sei er das erste Mal auf den Diskurs um das sogenannte Anthropozän aufmerksam geworden, die wissenschaftliche These, dass der Planet an der Schwelle zu einem neuen Erdzeitalter steht. „Der Mensch hat sich zur wichtigsten geologischen Kraft entwickelt“, sagt der Münchner, „das hat mich
Statt auf Schockbilder zu setzen, wählt Hegen einen extrem ästhetischen Ansatz. „Menschen setzen sich nicht mit Themen auseinander, die ihnen nicht schmecken“, ist er überzeugt. „Mit abschreckenden Bildern erzielt man nicht die beste Wirkung.“ Damit die eigentliche Botschaft nicht untergeht, ergänzt er seine Werke mit Erläuterungen.
„Zucker fürs Auge“
„Nicht sehr komfortabel“: Hegens Bilder entstehen aus einer engen Propellermaschine.
„Zucker fürs Auge, Gift für die Umwelt“, so fasst der Künstler seinen Ansatz zusammen. Auch die Freiburger Ausstellung arbeitet mit dieser Maxime. Markus Specht, Geschäftsführer der Freiburger Glaswerkstatt, hat die Schau im Atrium am Augustinerplatz initiiert und umgesetzt. Auf 500 Quadratmetern zeigt er die beeindruckenden Bilder, zudem soll es eine Multimedia-Show auf einer 24 Meter breiten, gebogenen Projektionsfläche geben. Hier kommen Politiker, Demonstranten und Betroffene zu Wort, die den Klimawandel aus ihrer jeweiligen Wahrnehmung schildern. „Damit schlagen wir die Brücke zwischen den Fotografien und dem eigentlichen Thema“, macht Hegen deutlich. Für die XXL-Projektionsfläche musste Specht bis nach Dresden, um eine Firma zu finden, die die Technik stemmen kann. Allein
diese hätte normalerweise 120.000 Euro gekostet. Vom Thema der Ausstellung überzeugt, habe ihm das Dresdner Unternehmen jedoch – ebenso wie der Vermieter der Räume, die Hanse Mercur Versicherung – einen Sozialpreis gemacht. Gewinn zu machen, erwartet Specht dennoch nicht: „Ich bin zufrieden, wenn ich mit einem blauen Auge davonkomme.“ Seine Motivation ist nicht finanzieller Natur. „Ich finde es einfach toll, dass die Jugend wieder auf die Straße geht“, so der Organisator. „Wir hatten noch die Ostermärsche, jetzt ist es der Klimawandel. Dazu wollte ich etwas beitragen.“ Auch Hegen setzt seine Arbeit in den Zusammenhang mit den „Fridays for Future“-Demonstrationen: „Es ist wichtig, dass die nicht für sich stehen, sondern das Thema weiter mit Infos untermauert wird. Dazu liefere ich den Blick von oben.“
Kunst & Kultur
Info
Two Degrees Celsius 29. Mai bis 6. Juli Augustinerplatz 2, Freiburg www.scene-art-statement.com
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EINFACH, GESUND UND KÖSTLICH
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In einer Gasse des Colmarer Stadtzentrums verbirgt sich eine wahre Perle: das Restaurant L’Arpège. Grégoire und Ida Sanchez bieten dort saisonale Gerichte, die mit biologischen Zutaten zubereitet werden. Egal ob Fleischesser, Fischliebhaber oder Vegetarier, für jeden ist etwas dabei. Bei schönem Wetter kann man das feine Essen draußen im Garten genießen.
Schlemmen & Sürpfeln
Text & Fotos: Lucile Gagnière
Colmar ist für seine engen mittelalterlichen Gassen, seine Fachwerkhäuser und seine Kanäle berühmt, aber auch seine Küche ist einen Besuch wert. Dafür ist das L’Arpège ein Musterbeispiel: Das Essen ist fein, außergewöhnlich
und zieht Gäste aus der ganzen Welt an. Abseits der Rue des Marchands, zwei Minuten vom Martinsmünster zu Fuß entfernt, liegt das Restaurant ideal für Touristen, die bei ihrer Stadtbesichtigung eine Pause brauchen.
Touristisch ist es jedoch nicht. Ziel der Inhaber Grégoire und Ida Sanchez ist es, eine unprätentiöse Küche anzubieten, die zu ihnen passt, unter dem Motto „einfach, gesund und köstlich“. Ihre Gäste – darunter auch viele Einheimische
Colmars erstes Bio-Restaurant: Das l‘Arpège setzt auf ökologische, regionale Produkte.
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57 man zwischen einem Fleisch-, einem Fisch- und einem vegetarischen Menü wählen, abends und am Samstag ist die Auswahl größer.
Monatliche Geschmacksakkorde Arpège bedeutet Arpeggio auf Französisch – ein Akkord, bei dem die einzelnen Töne nacheinander erklingen – und beschreibt gut die Küche des Colmarer Restaurants. L’Arpège hat keine feste Karte, sondern bietet jeden Monat verschiedene Vorspeisen, Hauptgerichte sowie Nachspeisen an. Mittags kann
Auch die menschliche Nähe ist hier Devise: Im Restaurant gibt es nur etwa 30 Plätze, die ausschließlich vom Inhaberpaar bedient werden. So haben die beiden Zeit für Gespräche mit ihren Gästen. „Im Laufe der Jahre sind Stammkunden zu Freunden geworden“, erzählt der 38-Jährige. „Es ist für uns ein riesiges Vergnügen! Oft tut es mir am Ende fast leid, die Rechnung auf den Tisch zu legen.“
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Schlemmen & Sürpfeln
– kommen dank Mundpropaganda, und diese funktioniert ausgezeichnet: Manchmal ist das Restaurant zehn Tage im Voraus schon voll belegt. Reservieren wird also sehr empfohlen.
„Als meine Frau und ich vor acht Jahren das L’Arpège eröffneten, wollten wir biologische Produkte fördern“, erklärt Grégoire Sanchez. „Wir hatten festgestellt, dass es hier in Colmar kein Bio-Restaurant gab und dass Frankreich in diesem Bereich Deutschland und der Schweiz hinterherhinkt, obwohl das Elsass im Vergleich zum Rest des Landes doch weiter vorne liegt.“ Sie beziehen ihre Produkte von biologisch wirtschaftenden Bauern, wenn möglich aus der Region, mit denen sie „ein echtes Vertrauensverhältnis“ haben, so der Inhaber. Auch das Fleisch stammt von einem regionalen Lieferanten. „Wir kennen den Namen der Züchter, denjenigen des Tieres leider nicht – aber das wäre schön“, scherzt Sanchez. Die Fische kommen direkt aus Boulogne, einer Hafenstadt in Nordfrankreich. Frische und Nähe sind also die Basis der Küche des L’Arpège.
Foto: © L’Arpège
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Der lauschige Garten mit der geschützten Laube lädt zum Genießen unter freiem Himmel ein.
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Ursprünglich hatte Sanchez an einer Handelsschule studiert und leitete den Vertrieb bei einem französischen Gaskonzern. Seine Frau war Sozialpädagogin. Nachdem sie sich in einem Restaurant kennengelernt hatten, kündigte Grégoire Sanchez seine Stelle mit dem Ziel, sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Fünf Jahre lang bildete er sich als Koch fort, bevor er endlich das L’Arpège gründete. Jetzt kümmert er sich nicht mehr um die Küche, sondern um den Service. Seine Kochkenntnisse helfen ihm dennoch, um bei den Rezepten mitzubestimmen und Fragen der Gäste zu beantworten.
Schlemmen & Sürpfeln
In der Küche arbeitet unter anderem Idas Bruder, der gelernter Konditor ist. „Damit haben wir echt Glück“, freut sich Grégoire Sanchez. „Er lässt sich von dem modernen Stil der Patisserie beeinflussen: Er versucht, den Geschmack der Produkte hervorzuheben. Das heißt, dass er weniger Zucker oder Milchprodukte benutzt. Und natürlich möglichst viele Bio-Zutaten.“
Aus diesem Grund steht immer mindestens eine vegane Nachspeise auf der Karte. Bei der Hauptspeise gibt es in der Regel nichts Veganes, aber das RestaurantTeam passe sich an alle Vorlieben, Allergien und Diäten an, versichert der Inhaber. Die vegetarischen Gerichte sind die Spezialität des Restaurants: Immer wieder werden wenig bekannte Getreide und Hülsenfrüchte angeboten wie etwa Einkorn. „Wir möchten nicht ausschließlich fleischlose Gerichte anbieten, weil wir fürchten, dass dann nur noch Vegetarier kommen. Aber wenn die Leute sehen, dass es Fleisch und Fisch auf der Karte
gibt, kommen sie – und am Ende bestellen sie etwas Vegetarisches, ohne darüber nachzudenken“, so Grégoire Sanchez.
Eine warme, gemütliche Stube Die Innenausstattung mit natürlichen Materialien passt zum Geist des Hauses: Holz ist allgegenwärtig, bei den schlichten Stühlen ebenso wie bei den Wandlampen, die die Form einer Sonne mit Strahlen haben und für gedämpftes Licht sorgen. Die Tischtücher sind aus Leinen und die Sitzbänke
Zitronen-Kuchen Für den Teig: 200 g Zucker Geriebene Schale von 2 Zitronen 3 Eier 200 g Mehl ½ TL Backpulver 100 g Sahne 70 g Butter 1 Prise Salz 2 EL Yuzusaft oder brauner Rum
Für den Guss: 75 g Wasser 30 g Zucker
Info
L’Arpège 24 rue des Marchands, 68000 Colmar Tel. : 0033/3 89 24 29 64 www.larpegebio.com Öffnungszeiten: Di. – Sa. von 12 bis 14 Uhr Mi. – Sa. von 19 bis 21 Uhr Reservierung empfohlen
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1 EL Zitronensaft nach Belieben: 50 g kandiderte Yuzu
Den Backhofen auf 160 Grad erhitzen. Die Zitronenschale mit dem Zucker vermischen und zehn Minuten warten, bis der Zucker das Aroma angenommen hat. Mehl und Backpulver durchsieben. Die Backform einfetten. Die Butter schmelzen, danach abkühlen lassen. Die Eier und den ZitronenZucker mit einem Schneebesen schaumig rühren. Sahne, Yuzusaft oder Rum sowie Salz hinzugeben und mischen. Das Mehl nach und nach hinzugeben. Die abgekühlte Butter unterrühren. Den Teig in die Form füllen und im Backofen rund 50 Minuten backen. Während der Kuchen im Backofen ist, das Wasser erhitzen und den Zucker unterrühren. Abkühlen lassen und den Zitronensaft hinzugeben. Den Kuchen aus dem Backofen holen, ihn aus der Form nehmen, während er noch warm ist, und den Guss darübergießen. Auf Wunsch noch kandierte Yuzu darüberstreuen. Abkühlen lassen und genießen.
Schlemmen & Sürpfeln
Genauso schön ist der Garten, der dazu einlädt, sich dort bei warmem Wetter ein Glas Bio-Wein zu gönnen. Pflanzen umgeben die Sitzplätze und kühlen die Luft, eine Laube schützt vor Sonnenstrahlen oder einem Regenschauer. So vergisst man ganz, dass man sich mitten in Colmar befindet – aber sobald man aus dem Restaurant herausgeht, findet man die engen Gassen und die schönen mittelalterlichen Häuser wieder.
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Fotos: © Restaurant L’Arpège
aus Leder. Blumen sowie Pflanzen schmücken jede Ecke. Auf den Tischen sitzen Meisen aus Keramik. Das Ambiente ist warm und gemütlich, alles erinnert an die Natur, ohne kitschig zu wirken. In dem kleinen Restaurant ist Ida Sanchez für die Einrichtung zuständig und spielt mit den Texturen, den Materialien und den Farben. Sie macht die Blumenarrangements selbst und wählt die Gemälde sowie die Zeichnungen aus, die an den Wänden hängen.
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Gypsy Sound Orkestra 27.–29.6.19
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Foto: © Meck à Frick
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Kalender ni Ju Ausstellungen
Städtisches Museum Schopfheim ucky, Yogi, Fix & Foxi H Comic Helden & ihre Freunde, bis 10.6. www.schopfheim.de
Augustinermuseum chwarzwald-Geschichten S Mit Werken von Emil Lugo, Hans Thoma, Franz X. Winterhalter u.a., bis 6.10., Freiburg www.freiburg.de/museen
Kalender
Dreiländermuseum urg Rötteln B Herrschaft zwischen Basel und Frankreich, bis 17.11., Lörrach www.dreilaendermuseum.eu
Markgräfler Museum
Heimat- & Keramikmuseum
Museum Frieder Burda
ric Grandgirard E ‚Das ist keine Ausstellung!‘, bis 30.6., Müllheim www.markgraefler-museum.de
ensch und Tier M Plastische Arbeiten & Bilder, bis 27.10., Kandern www.kandern.de
Cartoonmuseum
Hans-Thoma-Kunstmuseum
nsemble. E Zusammenspiel zw. den Sammlungen des Centre Pompidou & MFB, bis 29.9., Baden-Baden www.museum-frieder-burda.de
ans début ni fin S Mit Werken von Joann Sfar, bis 11.8., Basel www.cartoonmuseum.ch
loras Fauna F Zeichnungen von Paul Flora, bis 28.7., Bernau www.hans-thoma-museum.de
Spielzeug Welten Museum Basel
Galerie Thomas Menzel
orsetts – edel & bunt K geschnürt Auserlesene Modelle ab der Belle Époque, bis 6.10. www.swmb.museum
elge Emmaneel & Bianca H Müllner Photographie, Zeichnung & Malerei, bis 15.6., Kenzingen www.galerie-thomas-menzel.de
FORUM Merzhausen ommerpoesie S Malerei von Andrea Dürr, bis 30.8. www.artisse.de
Kunsthaus Zürich ly me to the Moon F 50 Jahre Mondlandung, bis 30.6. www.kunsthaus.ch
Museum Art.Plus ollgas – Full Speed V Werke zum Thema ‚Auto & Geschwindigkeit‘, bis 19.1.20., Donaueschingen www.museum-art-plus.com
Museum für Neue Kunst reundschaftsspiel F Sammlung Grässlin, bis 8.9., Freiburg www.freiburg.de/museen
Vitra Design Museum
Museum Tinguely ebris Field D Forschungsarbeiten von Lois Weinberger, bis 1.9., Basel www.tinguely.ch
Messe Freiburg örperwelten K Eine Herzenssache, bis 25.8. www.koerperwelten.de
Kunsthalle Messmer in Leben für die Kunst E Retrospektive zu André Evard, bis 15.9., Riegel www.kunsthallemessmer.de
Zehntscheuer 9. Merdinger Kulturtage 2 Werke von Reiner Seliger, bis 21.7., Merdingen www.merdinger-kunstforum.de
alkrishna Doshi B Architektur für den Menschen, bis 8.9., Weil am Rhein www.design-museum.de
Kabarett/Comedy
Kunsthalle Messmer
Donnerstag, 6.6.2019
00 Jahre Bauhaus 1 Mit Werken von Max Bill, Jakob Bill, David Bill, bis 16.6., Riegel www.kunsthallemessmer.de
Kunstraum Alexander Bürkle tand heute S Werke von Annette Merkenthaler, bis 30.6., Freiburg www.kunstraum-alexanderbuerkle.de
Georg Scholz Haus lueberry B Arbeiten von Silke Kästner, bis 14.7., Waldkirch www.georg-scholz-haus.de
Fondation Beyeler udolf Stingel R Malerei, bis 6.10., Riehen www.fondationbeyeler.ch
bis 17. November Dreiländermuseum, Lörrach www.dreilaendermuseum.eu
amenwahl VIII D Mit Rena Schwarz, Liza Kos & Claudia Pichler Tollhaus, Karlsruhe, 20 Uhr www.tollhaus.de icky Beisenherz M ‚Apokalypse & Filterkaffee‘ E-Werk, Freiburg, 20 Uhr www.ewerk-freiburg.de
Freitag, 7.6.2019 aisal Kawusi F ‚Anarchie‘ Bürgerhaus Seepark, Freiburg, 20 Uhr www.sbegroup.info
Samstag, 8.6.2019 astian Bielendorfer B ‚Lustig, aber wahr!‘ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vaddi-concerts.de
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hot reverse shot S Werke von Julie Deutsch, bis 2.8., Freiburg www.ccf-fr.de
Sonderausstellung: Burg Rötteln
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Reise in die Ritterzeit Verwittertes Mauerwerk und trutzige Türme hoch auf einem Bergsporn am Oberrhein gelegen – so präsentiert sich die Burgruine Rötteln heute. Eine Sonderausstellung im Dreiländermuseum macht nun 800 Jahre Geschichte erlebbar. Mehr als 300 Exponate und Funde aus der Burg zeigen die ereignisreiche Historie der heutigen Ruine und ihres Herrschaftsgebietes zwischen Basel und Frankreich. Vom Hoch- über das Spätmittelalter bis zur frühen Neuzeit gibt es spannende Einblicke in das Leben von Rittern, Adligen und Untertanen – kindgerecht und für Familien entworfen.
Lesung
Figuren und Bilder
Freitag, 7. Juni, 19 Uhr Messe Freiburg, Halle 3 www.koerperwelten.de/freiburg
bis Sonntag, 27. Oktober Heimat- und Keramikmuseum Kandern, www.kandern.de
Foto: © Verkehrsamt Kandern
schöner morden
mensch und tier
„Wo Menschen schöner morden“ ist eine liebevolle Hommage von Sibylle Zimmermann an ihre südbadische Heimat. Im Rahmen der Ausstellung Körperwelten nimmt die vielfach ausgezeichnete Autorin ihre Zuhörer mit auf eine kriminelle Tour und liest schaurige, packende, rabenschwarze Geschichten.
Figuren, Reliefs und Bilder von Menschen und dem Zusammenwirken von Mensch und Tier zeigt die diesjährige Sonderausstellung des Kanderner Museums. Schwerpunkt der Tierdarstellungen sind Vögel; gezeigt werden unter anderem Werke von Künstlern wie Jürgen Brodwolf, Léon und Fernand Elchinger und August Macke.
Kalender
Centre culturel français
rt déco A Aufbruch in die Moderne, bis 30.11., Staufen www.landesmuseum.de
Foto: © Dreiländermuseum
unstkosmos Oberrhein K Würdigung der ansässigen Kunstlandschaft, bis 13.10., wDurbach www.museum-hurrle.de
Keramikmuseum
Foto: © G. von Hagens Körperwelten
Museum für aktuelle Kunst, Sammlung Hurrle
79 2 x 2 Tickets für / 3 7 2 7 3 4 „Camerata Europeana“
22.6.2019, 20 Uhr Schlosspark, Schloss Ebnet, Freiburg Stichwort: DePhazz
27.6.2019, 19.30 Uhr Kolleg St. Blasien Stichwort: Klosterkonzert
2 x 2 Tickets für „DePhazz“
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NSPIELIN
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2 x 2 Tickets für „No Plastic Band“
2 x 2 Tickets für „Charleys Tante“
28.6.2019, 20 Uhr Weinstetter Hof Stichwort: Plastic
30.6.2019, 20 Uhr Freilichtbühne, Breisach Stichwort: Tante
2 x 2 Tickets für „ZMF: Philharmonische GALA“ 21.7.2019, 19 Uhr ZMF-Gelände, Mundenhof, Freiburg Stichwort: ZMF
Bücher 3 x 111 Schätze der Kultur im Schwarzwald ..., von Barbara Riess
3 x Mord Elsässer Art, von Suzanne Crayon 3 x Uferschnee, von Wolfgang Bortlik Stichwort: Der jeweilige Buchtitel
5 x 1 „FREIBURG GEHT AUS“
Rufen Sie die Hotline an, nennen Sie Namen, Adresse und das jeweilige Stichwort. Für die Gewinnspiele endet die Teilnahmefrist am 14. Juni 2019.
GEWINNSPIELHOTLINE 013 79/37 27 34
(0,50 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der T-Com, abweich. Mobilfunktarif möglich) chilli Freiburg GmbH | Paul-Ehrlich-Straße 13 | Alte Lokhalle | 79106 Freiburg Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnspiel
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Kultur interview
HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG
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Dies war eine Leseprobe der Juni-Ausgabe 2019.
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1 CHILLI Juli/August 2014
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