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#09 | SEPTEMBER 2019 | 4,90 € | 7,25 CHF
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HAUS DER BILDUNG Die Volkshochschulen feiern ihren 100. Geburtstag
HERR DES KÄSES Maître Antony beliefert Könige und Fürsten weltweit
Magazin fürs Dreiländereck
Lust auf REGIO | 09.2019
INHALT
Nr 09 Jubiläum
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Glückwünsche zum 35.
36 - 39
Erkunden & Erleben REGIOschönheit: die Kurstadt Bad Krozingen im Porträt 10 - 15 Wanderung durch die Wiesen und Wälder bei Biederbach 16 - 19
10
Wechselvoll: Breisach feiert 1650 Jahre Stadtgeschichte 20 - 21 Die Oldtimerfans des Motorsport Racing Teams Freiamt 22 - 25
Land & Leute Kolumnen
41, 45, 47
Die Volkshochschule Freiburg wird 100 Jahre alt 40 - 41 Wort- trifft Ballkunst: Die Schweiz hat eine Fußball-Nationalelf nur mit Schriftstellern 42 - 43 Wertvolles Kulturgut: Die Renaissance der Streuobstwiesen 44 - 45
Lust auf …
06 - 07
Titelthema Burgen in der REGIO
Impressionen Stimmungsvolle Lieblingsplätze in der Ortenau 08 - 09
Dies & Das
26 - 35 27
Auf dem Vierburgenweg von Festung zu Festung 28 - 29 Die meisten Burgen Europas: Tour durchs Elsass 30 - 33 Schlemmen wie anno dazumal: Rittermahle in der REGIO 34 - 35
Inhaltsverzeichnis
Anzeigen
Kunstvolle Skulpturen aus Stroh in Höchenschwand 46 - 47
34
Schlemmen & Sürpfeln
- t s n u K Für r e b a h b e i l ofans und Aut
46
Der Landgasthof Ochsen in Müllheim-Feldberg 62 - 65
Lust auf REGIO | 09.2019
60 Dies & Das: Rund um Pflaumen und Zwetschgen 66 - 67 Rezepte aus der Kaiserstühler Vulkanküche 68 - 73 Merkles Küchenliebling
60
Der Sundgauer Käsepapst Maître Antony
73
05
74 - 75
Kalender Ausstellungen, Konzerte & Events: Termine in der REGIO 76 - 93 Großes Gewinnspiel
62
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REGIO-Mobil Gesund & Fit
Umstrittene Mützenträger: das Imageproblem der Gartenzwerge 48 - 51
Schnelles Handeln: Beim Schlaganfall zählt jede Minute 54 - 55
Harte Kerlchen: Heavy-MetalZwerge aus Freiburg // Heilpflanzen-Kolumne 52 - 53
Advertorial: Veranstaltungen rund um die Gesundheit 56- 59
Kunst & Kultur Strahlkraft: 10 Jahre Museum Art.Plus in Donaueschingen 60 - 61
Erlebnistag bei autodomicil
94
REGIO-Markt Beratung von Götz + Moriz 96 - 97
Horche se mol! Marie-Luise Adler vom Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller 98
Inhaltsverzeichnis
Haus & Garten
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LUST AUF … Foto: © S-Dekor
06 Oh, Beerchen! Erdbeeren über Erdbeeren, wohin das Auge sieht – ist es dafür nicht etwas spät im Jahr? Nicht mit diesem Porzellangeschirr! Sahnekanne, Salatschüssel, Becher, Tablett, Milchkanne, Teller ... der kleine Dekoladen S-Dekor in der Bad Krozinger Altstadt bietet eine ganze Erdbeer-Serie an. Nicht nur für Naschkatzen! Gesehen bei S-Dekor, Basler Str. 15, Bad Krozingen Preis: von 2,50 Euro für den Untersetzer bis zu 24,90 Euro für die Milchkanne – seit Ende August alles reduziert
Lust auf …
Klar, im Supermarkt bekommt man die meisten Obst- und Gemüsesorten das ganze Jahr über. Wer aber Frisches aus der Region möchte, der sollte wissen, in welchem Monat eigentlich was frisch und knackig vom Feld kommt. Übersicht bietet dieser liebevoll gestaltete Saisonkalender von Greenpeace. Damit – der Titel sagt es treffend – alles zu seiner Zeit auf den Teller kommt. www.greenpeace-magazin.de/warenhaus Preis: 26,50 Euro Foto: © greenpeace media gmbh
Foto: © Obstparadies Staufen
Was gibt’s wann?
Foto: © tas
Melonenschnitze und ein Schälchen Heidelbeeren – klar, auch darüber machen sich die Gäste nach dem Essen gerne her. Wer ein bisschen Zeit und Muße hat, kann die Früchte aber auch in hübsche Hingucker verwandeln. Einfach mit der Plätzchenform Herzen aus der Melone stechen und zusammen mit den Beeren auf Holzspieße stecken.
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Aufgespießt
07 Zum Reinbeißen Für den Transport von Wassermelonen sind diese Täschchen sicherlich nicht geeignet – dafür lassen sich Kosmetik, Schmuck oder Stifte bestens darin aufbewahren. Vivilovely, ein kleines Handmadelabel aus Köln, stellt die mit Wachstuch ausgekleideten Taschen seit zehn Jahren in Kleinserie her – mit hochwertigen Materialen, ohne industrielle Fertigung. Lovely! Gesehen auf etsy.com Kosmetiktasche oder Federmäppchen: je 11,25 Euro plus Versand
Frische n e h c Frücht
Foto: © tas
Foto: © Vivilovely
Prickelnder Genuss Es prickelt, es perlt, es ist aus Früchten – und trotzdem ohne Alkohol. Für alle, die zum Aperitif weder Sekt noch Selters möchten, bietet das Obstparadies Staufen eine tolle Alternative. Der Paradies-Prickler kommt in sieben fruchtigen Varianten daher – von Apfel-Rosenblüte bis Mostbirne-Lavendel. Alles von ungespritzten Streuobstwiesen. Kleines Probierpaket mit sechs Flaschen: 45 Euro www.shop.obstparadies-staufen.de
An Weihnachten ist die Auswahl riesig, für sommerliche Geburtstagskinder ist das Angebot an hübschem Geschenkpapier aber oft beschränkt. Da hilft nur Selbermachen. Aus einfachem Packpapier, einer Kartoffel und Acryl- oder noch besser Druckfarbe zaubert man im Handumdrehen eine fruchtige Verpackung. Für die Ananas ein Rautenmuster in die eine, die Blätter in die andere Kartoffelhälfte schnitzen. Die Wassermelone wird ganz simpel mit einem Schnitz der Knolle aufgedruckt, Schale und Kerne mit dem Pinsel ergänzen.
Lust auf …
Sommerliche Geschenke
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Erkunden & Erleben
WELLNESS, WEIN UND WURFSPORT Im Thermenwasser entspannen, Wein verkosten oder mit dem E-Bike den Breisgau erkunden: Fßr all das ist die Kurstadt Bad Krozingen prädestiniert. Moderne Angebote wie der Trendsport Disc Golf bieten zudem stetig neue Erlebnisse. Text: Tanja Senn
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Foto: © Kur und Bäder GmbH
Immer neue Angebote wie E-BikeTouren (li.) oder Disc Golf (u.) halten Bad Krozingen für Besucher attraktiv.
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Gemütlich im Eco-Modus, im Sport-Gang oder gleich in den Turbo? Die geführte E-Bike-Tour startet mit einer Entscheidung. Doch schon nach einer kurzen Einweisung hat jeder seine persönliche Unterstützung gefunden und los geht es durch den Bad Krozinger Kurpark. Die „grüne Lunge“ der Stadt zieht jedes Jahr allein 400.000 bis 450.000 Gäste an, die unter den alten Bäumen schlendern, Bogen schießen, golfen oder einfach die Ruhe genießen. Viele Bad Krozinger haben hier ein Lieblingseckchen. Für Rolf Rubsamen, Geschäftsführer der Kur und Bäder GmbH, ist es der kleine See mit dem Café. „Man sitzt hier, sieht aufs Wasser und die Schwarzwaldberge – dieser Blick ist unbezahlbar“, schwärmt er.
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Trotz des Profi-Equipments, das man beim Café am See ausleihen kann, ist aller Anfang schwer: Wofür Maas nur zwei oder drei Würfe braucht, das kann auch bei sportlichen Neulingen bis zu acht Anläufe dauern. „Dafür macht es gerade in der Gruppe einen Riesenspaß“, erzählt Rubsamen, der den Freiburger Verein zur neuen Anlage in Bad Krozingen ermutigt hat. Die Metallkörbe werden bei der E-Bike-Tour links liegen gelassen: Aus dem Kurpark geht es auf direktem Weg Richtung Innenstadt. An der Straße informiert ein Schild über Bad Krozingen in der Römerzeit: Schon damals gab es hier wohl eine bedeutende Siedlung mit bis zu 5000 Einwohnern. Wer mehr darüber erfahren möchte, wird wenige Schritte weiter fündig: Das Litschgi-Haus mit seiner historischen Fassade – eine Inschrift über der Tür datiert sie auf 1687 – ist schon von außen sehenswert. Im Inneren findet sich
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Erkunden & Erleben
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Seit diesem Frühjahr hat der Kurpark noch eine ganz andere Attraktion: Disc Golf – eine Mischung aus Golf und Frisbee. Ziel des Trendsports ist, die Scheiben mit so wenigen Würfen wie möglich in einem Metallkorb zu versenken. Wie beim Golf braucht’s am Anfang kraftvolle Würfe über weite Strecken, später viel Präzision und eine ruhige Hand. „Stell dir beim Wurf vor, du willst ein Fenster einschlagen oder jemandem eine Backpfeife geben“, scherzt Jonathan Maas vom Freiburger Verein Heads Up, der die Anlage betreut.
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DURCH WIESEN UND WÄLDER Eine besondere Wanderung bei Selbig und Illenberg führt durch eine zauberhafte Landschaft, geprägt von ursprünglichen Bauernhöfen, vielen Wiesen und natürlichen Wäldern. Fantastische Aussichten wechseln sich dabei permanent ab und begeistern.
Erkunden & Erleben
Text & Fotos: Wolfgang Speer
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Spätsommerstimmung in Selbig: Bereits am Startpunkt der Tour herrscht Schwarzwaldidylle.
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Die blaue Raute führt in den Fichtenwald, der Duft der Nadeln schmeichelt der Nase. An einer Kreuzung steht rechts ein großes Kreuz, gestiftet von der Familie Weber. Hier geht’s geradeaus weiter. Beim Verlassen des Waldes lässt sich die schöne Hochlage bis hinüber zur Kapelle am Hörnleberg bei Bleibach überblicken. Unterhalb stehen zwei Bauernhöfe und Milchvieh auf der Weide. Der Weg führt nun in einen schönen Buchenwald. Imposant recken
sich die Stämme in die Höhe. Das Sonnenlicht in den Blättern funkelt – es lohnt sich, einen Moment innezuhalten, um die Stille zu genießen. Nach diesem Waldbad passiert der Weg einen Hof mit Neubau, dessen Bewohner den Eingang mit vielen Blumen und Accessoires geschmückt haben, links blüht der Bauerngarten. Ein paar Schritte weiter die andere Form des Landlebens: Ein sehr altes, bewohntes Haus macht auf sich aufmerksam. Mit marodem Schuppen rückseitig und dem von Obstbäumen umrahmten Back- und Brennhäusle strahlt es eine gewisse Idylle aus. Hier zu wohnen hat sicher Vorzüge, doch zum Einkaufen sind die Wege weit. Kurz vor dem nächsten Wäldchen heißt es zurückschauen: Der Ortsteil Selbig mit seiner offenen Landschaft zeigt sich besonders harmonisch, es lohnt sich, ein Bild zu machen. Der folgende Waldbereich mit bemoosten Rändern ist schnell passiert, schon tauchen die Häuser von Illenberg auf. Ein Wartehäuschen mit Briefkasten und ein Wegzeiger markieren den Ortseingang und fordern auf, Illenberg zu erkunden. Locker stehen die Häuser verteilt, links in der Ferne zeigt sich der Turm des Brandenkopf.
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Erkunden & Erleben
Foto: © Hochschwarzwaldtourismus
Zu allen Jahreszeiten ist die Landschaft um Selbig und Illenberg sehenswert. Beide Siedlungen gehören zu Biederbach, eine weit gestreute Gemeinde mit vielen Höhenlagen. Die Wanderstrecke startet am Gasthaus Bäreneckle in Selbig. Wanderer, die einkehren, dürfen hier parken. Etwas unterhalb, am Wegzeiger mit Liegebank, erfreut eine herrliche Aussicht, die die Ruhe und Weite der Landschaft vermittelt. Der Weg führt über die Straße abwärts bis zum ersten Bauernhof auf der rechten Seite, dort geht’s links in Richtung Wald. Die sattgrüne Landschaft zeigt sich hier in einladender Perspektive, rechts erinnert ein Bildstöckle aus Sandstein an die Frömmigkeit der Menschen.
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18 Blühende Blumen begleiten den Wanderer unterwegs auf den Weiden und in den Bauerngärten der kleinen Ortschaften.
Auffallend sind die vielen gepflegten Gärten, manchmal nur mit Blumen, gelegentlich mit Gemüseanbau. Dazwischen einige ältere Bauernhöfe, so zum Beispiel der Pfaffenhof, der sicher altes Brennrecht besitzt und Schnäpse in einer Vitrine anbietet. Auch ein steinernes Backhäusle mit efeubewachsener Tür erscheint interessant. Gewiss könnte dieses eine Menge Geschichten erzählen. Danach links ein großer, sehenswerter Bauerngarten. Im Gespräch mit der Bäuerin meint sie: „Ja, das macht halt schon viel Arbeit, aber es erfreut mich und immer wieder die Wandersleut.“ Bei den letzten Häusern lässt sich ein renoviertes Wegekreuz mit Kruzifix bestaunen, dann verlässt man den lieblichen
Ort. Der Teerweg endet, es geht Richtung Tannenwald. Ein Blick zurück zeigt Illenberg von Osten. Auffallend sind die vielen Streuobstbäume, in der Ferne grüßt die Kapelle vom Hörnleberg. Der breite Waldweg führt nun mit blauer Raute etwa 800 Meter bergab, bevor in einer Lichtung ein Hinweisschild rechts zur Steinmühle weist. Die gelbe Raute zeigt nach unten, in wenigen Minuten ist die Mühle erreicht. Hier führt der befestigte Weg, vorbei an einer im Fels befindlichen Mariengrotte, zur Kreisstraße. Nach Überqueren des Breienbachs, einem munteren Bächlein mit klarem Wasser, ist der leichte Teil der Tour zu Ende.
Erkunden & Erleben
Entlang an Weiden mit Rindern und Schafen steigt der Weg jetzt an. Die Sonne scheint kräftig, doch im schattigen Wald ist es angenehm. Die Wegränder sind mit Moos bewachsen, ein Revier für Pfifferlinge. Und tatsächlich, etwas später lassen sich einige dieser schmackhaften Pilze finden. Der Weg verflacht und führt aus dem Wald heraus. Einsam, aber reizvoll steht hier der Rauchenjörgen-Hof. Die Familie Schätzle sitzt im Hof beim Nachmittagskaffee. Ein kleines Mädchen am Weg macht lächelnd auf zwei weidende Kühe aufmerksam und meint: „Die vorne ist die Gisela, dahinter die Ottilie.“ „Schön, dass die Tiere Namen haben“, lautet die Antwort und schon ist ein Gespräch im Gange. Ein Gruß zum Abschied an die Bauersleute, dann kurz bergauf,
Illenberg 2,7 km | 529 m
Gasthaus Bäreneckle 0 km | 628 m
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Pfifferlinge am Wegesrand
600 m
400 m Start Höhenprofil: © Outdooractive // Visualisierung: Miriam Hinze
1 km
2 km
3 km
Der nächste Wegweiser zeigt das Bäreneckle an, nach weiterem Anstieg kommt eine Kreuzung, dort geht’s entlang der gelben Raute links in ein kurzes Waldstück. Vorbei an endlosen Wiesen zeigt eine fantastische Aussicht die andere Seite dieser Hochlage. Vor dem Singlerhof weist die gelbe Raute unübersehbar nach oben. Der Wiesenweg leitet kurz ansteigend in ein schattiges Gebüsch, darin geht es leicht nach oben, nach wenigen Minuten taucht ein Weideweg auf. Jetzt führt die Strecke schlängelnd durch die Wiesen. Nach wenig Anstieg zeigt sich das nahe Ziel. Sonne im Freien und Schatten im Wald sorgten für Abwechslung bei dieser erlebnisreichen Tour. Wohlverdient darf man sich auf die reichhaltige Vesperkarte freuen.
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Karte: © OpenStreetMap, Outdooractive // Visualisierung: Sara Toni
mit Stopp am wunderbaren Wegkreuz, das zum Hof gehört: Das reich verzierte, mit einem Dach geschützte Kruzifix erinnert an die Vorfahren des Hofes.
Start
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Gasthaus Bäreneckle
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Auf 650 Höhenmetern, idyllisch im Grünen, serviert Familie Mayer badische und internationale Gerichte. Rinderleber, Rehragout oder Forellenfilet lassen sich auf der Karte ebenso finden wie Salatteller oder Toasts für den kleinen Hunger. Dazu gibt es Feines vom Grill. Die Hauptgerichte gibt es – bis auf wenige Ausnahmen – für weniger als 20 Euro, zudem werden Kinderund Seniorenteller angeboten.
INFO
Selbig 17 79215 Biederbach Tel.: 07682/83 58 www.baereneckle.de Ruhetage: Di. und Mi.
5 km
6 km
7 km
Bäreneckle 8,5 km l 628 m
•
8 km
Erkunden & Erleben
Singlerhof 7,2 km | 575 m
Steinmühle 4,4 km | 441 m
Rauchenjörgen-Hof 6,0 km | 519 m
Dauer: 2 ½ Stunden Länge: 8,5 Kilometer Auf- und Abstieg: je 195 Höhenmeter
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BOLLWERKE DER MACHT Düster, geheimnisvoll, trutzig ... Die Burgen der REGIO, einst machtvolle Zentren, erzählen von früheren Zeiten – von Rittern, Gauklern und Turnieren. Sie bieten oft einen atemberaubenden Ausblick und sind aufgrund ihrer spannenden Geschichte immer einen Ausflug wert. Foto: © iStock/guy_ozenne
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Mittlerweile ist die Ruine in Landesbesitz und saniert. Aktuell feiert die Kirnburg ihr 800-jähriges Bestehen. Zum Burggeburtstag gibt es für Wanderer und Geschichtsinteressierte neu gestaltete Informationstafeln. Jubiläumsfest: Sonntag, 8. September www.stadt-herbolzheim.de
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Sie ist das Wahrzeichen des Bleichtals, thront auf dem Bergsporn über dem Herbolzheimer Ortsteil Bleichheim: die Kirnburg. Erstmals am 16. November 1219 in einer Urkunde erwähnt, diente sie 400 Jahre lang als repräsentativer Wohnsitz, Befestigung, Herrschafts- und Verwaltungszentrum im nördlichen Breisgau. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die bereits baufällige Burg zerstört.
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Foto: © Pixabay
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Jubiläumsfest auf der Ruine
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Unter einer Burg versteht man heute meist etwas anderes als unter einem Schloss. Das war jedoch nicht immer so. Im Mittelalter war eine Burg, Veste oder auch ein Schloss der befestigte Wohnsitz eines Adligen. Diese Gebäude dienten hauptsächlich Schutz- und Verteidigungszwecken sowie der Machtdemonstration. Heute bezeichnet man ein großflächig angelegtes, repräsentatives Gebäude als Schloss. Ab der Neuzeit dienten solche Repräsentationsbauten als Wohn-und Regierungssitz.
Foto: © Stadt Herbolzheim
Burg oder Schloss?
„Höret Ihr Leut’ und lasset Euch sagen, Burg Husen erwachet zu neuem, prallen Leben“, so wird zum Burgerleben in Hausach im Kinzigtal geladen. Das bunte Treiben mit Turmöffnung findet von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr statt. Ritter schulen dort kleine Knappen im Schwertkampf. Bruder Accursius erzählt aus längst vergangenen Tagen. Des Grafen Heinrichs Burgmägde sorgen fürs leibliche Wohl. „Und wenn die Uhr schlaget zum dritten Mal am Nachmittage“ (15 Uhr), lädt der Vogt Lehmann alle auf den Turm. Dort erzählt er von Hausach, „wie es wurde, was es ist“.
Foto: © Tourist-Info Hausach
Mit Burgvogt, Rittern und Mägden
www.hausach.de
Am Eingang des Kinzigtals thront das im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil aufgebaute Schloss Ortenberg. Es steht auf einer 1678 im französisch-holländischen Krieg zerstörten Burganlage aus dem elften bis zwölften Jahrhundert. Doch wer glaubt, hier nächtigt der Adel in Samt und Seide, der irrt. Seit 1942 wird das Schloss als Jugendherberge genutzt. Heute verfügt
das vom Denkmalschutz ausgezeichnete Haus über 146 Betten, einen Gruppenraum im separaten Gärtnerhaus für 100 Personen, einen Grillplatz im Rosengarten und natürlich gratis WLAN. Eine tolle Herberge für alle, die für wenig Geld, aber mit Burggefühl eine Auszeit nehmen möchten. www.jugendherberge.de
Titelthema
Übernachten im Märchenschloss
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BURGEN-HOPPING
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Titelthema
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Von Festung zu Festung wandert man – der Name verrät es – auf dem Vierburgenweg von Kenzingen nach Waldkirch. Für eine Tagestour bietet sich die Etappe ab Waldkirch an. Hier muss man sich zwar mit zwei Burgen begnügen, tolle Aussichten und eine abwechslungsreiche Strecke machen die Wanderung dennoch zum Erlebnis. Text & Fotos: Tanja Senn
Für alle Burgenfreunde ist Geduld angesagt. Statt zu alten Gemäuern geht es zunächst an den Bahnhof in Emmendingen. Von hier aus spaziert man am modernen Rathaus vorbei, bis man in der kopfsteingepflasterten Altstadt erstmals einen Hauch Altertum atmet. Wunderbar ruhig ist es an diesem sonnigen Sonntagmorgen. An den kleinen Tischen der Straßencafés genießen Frühaufsteher den ersten Kaffee, ein paar Hunde führen ihre noch schlaftrunkenen Menschen Gassi. Auch im Stadtgarten wird das Vogelgezwitscher bisher nicht von Besuchern übertönt.
Baumkenntnisse erweitern kann. In bester Waldbaden-Manier soll man sich hier – so die Aufforderung auf einem hölzernen Schild – mit geschlossenen Augen zu ein paar Bäumen führen lassen, um diese dann durch Tasten zu bestimmen. So beginnt der Tag mit innigen Baum-Umarmungen.
Weiter geht es auf kühlen, schattigen Waldwegen leicht bergauf, bis das erste Highlight der Tour zwischen den Bäumen aufragt. Auch hier heißt es „Geduld“, denn die Wanderer erwartet nicht die erste Burg, sondern der Eichbergturm mit seiner sechseckigen Von hier aus führt ein schotteriger Aussichtsplattform, die von langen Pfad hinauf in den Schaukelwald. Holzstelzen getragen wird. In SaWoher der Name kommt, bleibt chen Höhe kann es das Bauwerk offen, stattdessen erreicht man mit seinen 53 Metern durchaus mit bald eine Station, an der man seine den meisten Burgen aufnehmen.
So gilt es, stolze 240 Stufen zu erklimmen. Ein mühsamer Aufstieg, der mit einem grandiosen Blick auf das Breisgau belohnt wird – von Emmendingen bis hin zum Schwarzwaldkamm, dem Schweizer Jura und den Vogesen. Wieder unten angekommen, erinnern Holzbänke und -tische daran, dass man sich nun ein (zweites) Frühstück redlich verdient hat.Wer einfach nur die Füße hochlegen und der Stille des Waldes lauschen möchte, kann es sich auf einer geschwungenen Liege gemütlich machen. Wunderbar entspannt geht es weiter, zunächst wieder bergab über einen kleinen, lehmigen Waldweg, dann hinaus aus den Bäumen vorbei an Wiesen und voll hängenden Apfelbäumen. Von hier aus fällt der Blick bereits auf den nächsten
Bevor man jedoch die Emmendinger Hochburg erreicht, geht es zunächst an der Domäne Hochburg vorbei. Der Schulbauernhof lädt jährlich rund 3000 Kinder zu diversen Veranstaltungen ein, um ihnen die Landwirtschaft näherzubringen. Auch an diesem Sonntag wimmelt es von Familien, die die Kühe und Kälber bewundern, auf der Suche nach Hühnern über Zäune linsen und sich mit einem frischen Becher Milch aus dem Automaten verwöhnen lassen. Da sich von hier aus niemand den kleinen Abstecher zur Burgruine nehmen lässt, ist auch der ansteigende Weg vorbei an Rinder- und Gänseherden viel begangen. Schon nach ein paar Minuten durchquert man das steinerne Tor zur mittelalterlichen Hochburg – der drittgrößten Burganlage Badens. Trutzige Turmreste, verwitterte Zinnen und mit Efeu bewachsene Steinmauern geben einen Eindruck davon, wie die ehemalige Burg „Hachberg“ aus dem 12. Jahrhundert einst ausgesehen haben muss, bevor sie zunächst im Dreißigjährigen Krieg und dann endgültig im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört wurde. Ein Plan vor dem Eingang zeigt, wo einst Meierhof, Küferei, Schmiede oder der Küchenbau waren. Zum Leben erwachen die alten Gewerke am 2. September. Dann lädt der Hochburgverein zu einem großen Fest mit Handwerksvorführungen,
Musik, historischem Feldlager und Bewirtung. Die gibt es in kleiner Form auch an jedem anderen Sommerwochenende: Das „Schwatzhüsli“ – ein Kiosk im Burghof – versorgt die Besucher mit kühlen Getränken, Brezeln oder heißen Würstchen.
Entlang am Bächle durch Sexau Wem das nicht ausreicht, der muss sich nicht lange gedulden, denn von der Burg aus führt der Weg geradewegs nach Sexau, wo mehrere Gaststätten zur Rast einladen. Der sanfte Abstieg erfolgt großteils in der Sonne, vorbei am urigen Hornbauernhof. Ein schwarzes Huhn mit rotem Kamm flitzt über die Straße, Schafe mähen aus dem Verborgenen eines schattigen Stalls und ein paar weiße Tauben tun sich an der Tränke ihrer Voliere gütlich. Im Sexauer Tal angekommen, folgt man einem kleinen, mit violettem Blutweiderich gesäumten Bach. Forellen lassen sich hier im seichten Wasser träge treiben, grün schillernde Libellen surren über die Oberfläche. Der Bach – nun unter dem Namen Reichenbächle – begleitet den Wanderer auch wieder aus dem Ort hinaus. Sobald man die Wiesen, Maisfelder und die letzten Höfe verlässt, geht es wieder in den Wald. Gut so, denn nun folgt der letzte Aufstieg, der im Schatten der Bäume doch deutlich angenehmer ist als in der Nachmittagssonne. Vom Eulental zum Sexauer Haseneckle folgt man stets der gelben Wanderraute, bis die Kastelburg das erste Mal vor dem Panorama des weitläufigen Städtchens Waldkirch aufragt. Was nach einem Katzensprung aussieht, zieht sich, sodass die Füße bei der Ankunft schwer sind. Doch auch hier sollte man sich nicht davon abhalten lassen, die um 1280 erbaute Burg zu besichtigen. Wer mehr über die Burg und ihre Geheimnisse erfahren möchte, kommt am besten zu einer der nächtlichen Türmerführungen wieder.
Erste Burg der Etappe: die Hochburg Emmendingen (li. und o.).
Infos gibt es auch auf einer Schautafel vor dem Eingang sowie beim Abstieg über den Ritterpfad. Hier „erzählen“ hölzerne Ritter auf Infotafeln ihre Geschichte. Wissbegierige werden zudem im Elztalmuseum in Waldkirch fündig, wo es ein Modell der Burg vor ihrer Zerstörung zu sehen gibt. Nicht minder verlockend: die Cafés am Marktplatz mit ihren kalten Getränken und riesigen Eisbechern – ein Luxus, den moderne Burgfräulein und Ritter ihren mittelalterlichen Vorfahren voraus haben.
Die Strecke von Emmendingen nach Waldkirch (15,7 km / ca. 5 Stunden / Aufstieg: 516 Hm / Abstieg: 453 Hm) ist nur eine Etappe des Vierburgenwegs. Wer alle Burgen – mit Landeck und Lichteneck – besuchen will, wandert auf 31,5 Kilometern von Kenzingen nach Waldkirch. Der Weg ist mit einer gelben Raute gekennzeichnet. Parkplätze findet man am Emmendinger Bahnhof (sonntags kostenlos). Zurück von Waldkirch nach Emmendingen fährt die Linie 7201 unter der Woche jede, sonntags alle zwei Stunden ohne Umstieg. Minimal länger dauert es mit dem Bus nach Denzlingen und weiter mit der Regionalbahn.
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Höhepunkt der Tour – und ja, diesmal ist es tatsächlich eine Burg.
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Burg Fleckenstein, Burg Lützelstein, die Hohlandsoder Hohkönigsburg – das Elsass zählt europaweit die meisten Burganlagen. Viele der gut erhaltenen Ruinen kann man bei Führungen besichtigen. Eine Entdeckungsreise für die ganze Familie. Text: Hubert Matt-Willmatt
Foto: © C.FLEITH - ADT
Lina wurde gerade als Prinzessin geschminkt und sucht sich ein passendes Kleidchen aus, während Max sich an der spannenden Schatzsuche beteiligt. Ihre Mutter ist hingerissen von den toll kostümierten Rittern, die bei den Ritterspielen mit ihren Pferden quer durch den Burghof preschen, während sich der Vater bei einer Besichtigung die fachgerecht ausgeführten Instandhaltungsarbeiten anschaut. In einer Ecke erschallt die Musik eines Minnesängers, nebenan werden Besucher in die Kunst des Bogenschießens eingeführt, und überall bestimmt das Gewusel historisch verkleideter Akteure eines mittelalterlichen Marktes das Bild. In der Luft liegen die Düfte leckerer Rittermahle – man fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Nicht nur zum alljährlichen Burgentag am 1. Mai werden in den elsässischen Burgruinen zahlreiche Attraktionen und Ausstellungen für die ganze Familie geboten. Zählt man die unter Moos verschwundenen steinernen Überreste zu den noch sichtbar erhaltenen Ruinen, dann kommt man auf die stattliche Zahl von gut 500 Burgen im Elsass. Zahlreiche Ehrenamtliche haben sich zum Ziel gesetzt, diese kulturhistorischen Überbleibsel zu erhalten, zu restaurieren
Lust auf REGIO | 09.2019
Foto: © INFRA - ADT - AAA
Der Mont Sainte Odile (li.), das Städtchen Bergheim (o.) oder die drei Burgen bei Eguisheim (re.) lassen sich alle bei einem Tagesausflug erkunden.
Bedeutende Herrschergeschlechter wie die Merowinger, die Karolinger, die Staufer, die Sachsen und die Habsburger sowie Bischöfe, Edelfreie und Ministeriale haben den Landstrich nach der Besiedlung der Kelten, Römer, Alemannen und Franken in Besitz genommen. Sie alle hinterließen besonders im 13. Jahrhundert imposante Bauwerke. Mit Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Elsass 1648 französisches Territorium. In den nachfolgenden Kriegen wurden die Burgen zerstört. Einzelne Wasserschlösser in der Ebene sowie von Stadt- und Befestigungsmauern umgebene Dörfer wie Eguisheim, Turckheim, Dambach-la-Ville oder Bergheim ergänzen und bereichern die Vielfalt der elsässischen Burgenwelt. Im Schwendi-Schloss im malerischen Kientzheim ist der Sitz der elsässischen Weinbruderschaft St. Étienne, in der sich auch ein Weinbaumuseum befindet. Das ist eher was für die Eltern. Deshalb geht’s nach Bergheim: Lina und Max macht es dort besonderen Spaß, entlang der
Befestigungsmauer zwischen einigen erhaltenen Türmen herumzulaufen. Im Hexenturm wurden die Frauen in der Zeit zwischen 1582 und 1683 verhört, gefoltert und an die 40 von ihnen grausam verbrannt, wie man eindrücklich im Hexenhaus-Museum sehen kann.
Schatzsuche und Affenberg Burgruinen, na ja, das reißt zu Beginn einer Reise durchs Elsass vielleicht nicht jeden vom Hocker, deshalb quengeln die beiden Kinder und wollen erst einmal eine „richtige“ Burg sehen. Und klar, die gibt es: Eine der meistbesuchten Attraktionen in Frankreich ist die Hohkönigsburg – elsässisch Haut-Koenigsbourg –, die im 12. Jahrhundert von den Staufern erbaut wurde. 1633 wurde sie zerstört, 1899 schenkte die Stadt Schlettstadt Kaiser Wilhelm II. die Ruine, der die Burg von 1901 bis 1908 als „Wahrzeichen deutscher Kultur“ wiedererbauen ließ. Unter 39 (!) Vorschlägen, die interessante Burg zu besichtigen, kann gewählt werden.
Foto: © Pictural-Colmar - ADT
Und dann geht’s anschließend zum Affenberg – 200 Berberaffen rasen durch den Wald … und haben nichts anderes im Sinn, als den Besuchern Futter aus der Hand zu reißen. An der nahen Burg von Kintzheim befindet sich das Raubvogelgehege „Volerie des aigles“ mit einer beeindruckenden 40-minütigen Vorführung seltener Raubvögel, bei der sogar der mutige Max etwas Bammel bekommt, als ein riesiger Kondor über seinen Kopf hinwegrauscht. Ganz im Norden des Elsass befinden sich die auf rotem Sandstein thronende Burg Fleckenstein sowie die großflächige Burg Lützelstein, die sich auf einem 340 Meter hohen Bergrücken über dem gleichnamigen Ort erhebt. Ende des 12. Jahrhunderts errichtet, wurden die Festungsanlagen, die auch vom Festungsbaumeister Vauban 1705 weiter ausgebaut wurden, 1870 als französische
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Titelthema
und für Besucher zu erschließen. Gut 80 sind bei Führungen zu besichtigen.
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„Vor dem Essen Hände waschen“ – das bekommen hier nicht nur die Kinder beigebracht. Beim Rittermahl auf Schloss Balthasar im Europa-Park gehört es zum offiziellen Zeremoniell und ist der Auftakt einer langen Reihe von Programmpunkten. Da wird das Essen selbst beinahe zur Nebensache. Text: Reinhold Wagner
Foto: © Reinhold Wagner
Wir schreiben das Jahr Anno Domini 1492. Vor 50 Jahren wurde Schloss Balthasar als Renaissance-Schloss erbaut. Es ist von einem Wassergraben umgeben, der vom Junkerbach gespeist wird. Drinnen im alten Rittersaal finden sich die Schlossherren zur Lagebesprechung zusammen, denn es drohen Bauernaufstände. Es ist der Beginn
der lange Jahre währenden Bundschuh-Bewegung. Da tut ein reichhaltiges Mahl gut, denn wer weiß, wie lange man noch von seinen stolzen Besitztümern zehren kann. Gut 500 Jahre später, im Jahr 2000, findet sich wieder eine Gruppe im historischen Rittersaal desselben Schlosses zusammen und feiert ein Fest: Der EuropaPark begeht seinen 25. Geburtstag. Es ist der Start des badischen – oder alemannischen – Rittermahls, wie man es heute buchen kann. Vorsichtig gießt ein Knappe Wasser aus einer kupfernen Kanne über die ausgestreckten Hände des Gastes in einen bereitgestellten Eimer. Ein anderer reicht ein Tuch zum Abtrocknen. Das Königspaar geleitet die Gruppe persönlich zu deren Sitzplatz bei Tisch. Die
Magd liefert Met aus dem Tonkrug und Wein an die lange Tafel. Auch Wasser steht den Gästen reichlich zur Verfügung, dazu Bier und Säfte. Mit den sauer-herben Erzeugnissen mittelalterlicher Brau- und Winzerkunst hat das heute nicht mehr viel gemein. Es soll ja ebenso munden wie das anschließende 4-Gang-Menü aus Schwarzwälder Vorspeisen, Suppe, üppiger Fleisch-Auswahl nebst Kraut und Rüben sowie Knödeln und Biertunke mit anschließenden Süßspeisen vom Scheiterhaufen an Vogelmilch und Gefrorenem. Nahezu alles ist bei Tisch erlaubt: Messer, Löffel oder Hände. Dazu bekommt jeder eine Schürze um. Nur eines findet der Gast nirgendwo auf der opulenten Tafel: eine Gabel. Warum das? Der Herold verkündet auch hierfür
Foto: © Europa-Park
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Schloss Balthasar, Europa-Park: Nächste Termine: 21.9., 12., 18. und 25.10. Buchungen für ab 2 Personen oder Gruppen möglich. Zum Schwarzen Ritter in Schallstadt-Wolfenweiler: Im ehemaligen Fasskeller der Winzergenossenschaft lädt Burgherr Max Killy zum Rittermahl oder zur hochzeitlichen Tafelrunde von 40 bis 100 Personen.
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Rittermahle in der REGIO
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Schwendi‘s Rittermahl in Vogtsburg: Auf den Spuren von Lazarus von Schwendi entführt der Nachtwächter von Burkheim seit 2001 Gruppen von 20 bis 30 Personen in seine mittelalterlichen Bruchsteingemäuer. Nach knapp 20 Jahren endet das Schauspiel allerdings in absehbarer Zeit, da das Haus zum Verkauf steht. Rittermahl auf Schloss Hornberg: Jeden 1. Samstag im Monat lädt das Schloss-Hotel am Ort der berühmten Hornberger Spiele zu einem öffentlichen Rittermahl in die Felsengrotte und den Burgvogtskeller in den mittelalterlichen Gewölben unterhalb des Schlosses ein. Bei Gruppen von bis zu 120 Personen im Spiegelsaal.
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Burgführung und Rittermahl auf Burg Landeck: Öffentliche Veranstaltung am 31. Oktober mit Burgfräulein Brigitte von Landeck. Buchung nötig. Flammendes Schwert, Knappen- oder Rittermahl: Gasthof Hirschen in Stegen Tafeln wie im Mittelalter: Gourmet-Fritz in Lörrach Tafeley im Ritterkeller eines historischen Wirtshauses bei Schenkenzell im Landkreis Rottweil sowie an weiteren Orten: www.rittertafel.de/baden-wuerttemberg-bw
– neben dem Programmablauf – den Grund: „Die Gabel ist das Handwerkszeug des Teufels und somit bei Tisch aufs Allerhöchste verpönt.“ Und so lassen sich die Gäste nicht lange bitten, greifen beherzt zu und vergessen einen Abend lang einmal bewusst ihre gewohnten Tischmanieren.
Wasser aus der kupfernen Kanne, Met aus dem Tonkrug – im Europa-Park wird auf Details geachtet.
Foto: © Europa-Park
Zu Speis und Trank wird gefeiert wie eh und je. Spielleute und Gaukler sorgen für Musik und Unterhaltung. Schlossherr und
Titelthema
Gemahlin treten tanzend auf in wallenden Kostümen. Und je später der Abend, desto anspruchsvoller werden auch die Kunststückchen des Jongleurs: Von kleinen Bällen wechselt er zu Ringen und Balanceakten auf der Nase, um am Ende mit wirbelnden Feuerfackeln für anerkennendes Raunen bei den Zuschauern zu sorgen. Vor der ehrwürdigen Kulisse des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes erhalten ausgewählte Besucher schließlich den Ritterschlag.
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BIEDERE MÜTZENTRÄGER
Vielfach belächelt, verspottet und als Inbegriff der Spießigkeit geschmäht: Gartenzwerge haben ein Imageproblem. Und dennoch stehen sie in unzähligen Gärten bei Wind und Wetter tapfer ihren Mann – auch in unserer Region. Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf die kleinen Zipfelmützenträger zu werfen.
Haus & Garten
Text & Fotos: Frank von Berger
Gehören Sie auch zu denen, die sich mit Grausen abwenden, wenn Sie einen Gartenzwerg sehen? Dabei kann die oft verpönte kleine Schmuckfigur auf einen würdigen Stammbaum zurückblicken. Schon seit der Renaissance standen in den Parks und Gärten von Schlössern und Adelspalästen kunstvoll gearbeitete Skulpturen nach dem Vorbild kleinwüchsiger Menschen. Am bekanntesten sind wohl die Figuren im „Zwergerlgarten“ von Schloss Mirabell in Salzburg vom Ende des 17. Jahrhunderts.
Wie so oft ahmte der Bürger auch hier den Adel nach. So fand der Gartenzwerg schließlich im 19. Jahrhundert seinen Weg in den Garten des Normalbürgers. Zwei Unternehmen aus Gräfenroda in Thüringen produzierten 1872 die ersten kleinen Terrakottazwerge für den Haus- oder besser Gartengebrauch. Vorbild waren nicht die steinernen Hofzwerge der Barockzeit, sondern die tapferen Bergleute mit ihren spitzen, vor den niedrigen
Decken im Schacht schützenden Mützen. Die nach ihren Vorbildern erschaffenen tönernen Wichtel wurden 1898 erstmals auf der Leipziger Messe zum Verkauf angeboten und traten von dort aus ihren Siegeszug um die ganze Welt an. Seitdem stehen die biederen Zipfelmützenträger – die oft mit Rauschebart, Schürze und Werkzeug in den Händen daherkommen – allzeit gut gelaunt und brav in der Vegetation herum und erfreuen ihre Besitzer und deren Besucher mit ihrem Dasein.
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Der Zwerg aus Ton, den es bereits seit dem 19. Jahrhundert gibt, wird heute immer öfter durch Plastikversionen aus Fernost ersetzt.
Im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit jeglichen Kulturgutes ist der traditionelle Gartenzwerg aus Ton allerdings auf dem Rückzug. Bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird der Markt mit Wichteln aus Kunststoff überschwemmt, vorwiegend aus Fernost. Die preiswerte Pressware findet man dabei ebenso im Sortiment wie den handbemalten Edelzwerg. Und das nicht nur in der klassischen Version mit Schürze, Laterne und Schubkarre. Zeitgenössische Varianten der Zwerge können inzwischen alles: Sie schleppen Handys, Aktenkoffer oder Laptops durch die Botanik. Und sie haben auch sonst den Anschluss an die Moderne gefunden. Der eine zeigt seinen blanken Hintern oder den Stinkefinger, der andere öffnet sein
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10 Jahre
Seine Strahlkraft reicht weit über die Stadt an der Donauquelle hinaus: Das Museum Art.Plus in dem weißen, klassizistischen Gebäude an der Brigach A eum rt .Plu s us zählt zu den bedeutendsten Privatmuseen Süddeutschlands. Seinen zehnten Geburtstag feiert es mit einem Festwochenende Ende September. au Don eschin in
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OFFENE SCHATZTRUHE Text: Stella Schewe
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Kunst & Kultur
Er ist, im wahrsten Sinne des Wortes, das Glanzstück der aktuellen Ausstellung: „Helios“, ein mit Blattgold verkleideter Porsche 911, der im Spiegelsaal – dem prunkvollsten Raum des Donaueschinger Museums – ein passendes Ambiente gefunden hat. Über ihm ein riesiger Kronleuchter, an den Wänden goldgerahmte Spiegel: Das Werk des Stuttgarter Künstlers Stefan Rohrer kommt hier zur Geltung wie nirgendwo sonst. Monatelang habe er daran gearbeitet, erzählt Museumsleiterin Simone Jung, die den Künstler schon seit vielen Jahren kennt und seine Werke immer wieder nach Donaueschingen holt. Darunter
auch die feuerrote „Vespa“ im Eingangsbereich: Schwungvoll hebt sie vom Boden ab, dreht einen doppelten Looping und hält erst kurz vor dem Aufprall in ihrer Bewegung inne – ein schrecklicher Unfall, ästhetisch visualisiert durch große rote Metallschleifen. „Das Besondere an der Ausstellung ist: Wir bringen Kunst und Autos, Kunstbeflissene und Autofans zusammen“, erzählt Jung. „Vollgas – Full Speed“: Allein der Name der Schau dürfte die Herzen von Autofreunden höherschlagen lassen. Genauso wie die zweite, kleinere Ausstellung im sogenannten „2-RAUM“. Sie zeigt Fotos von Dietmar Henneka und
anderen Fotografen, die die Beziehung von Mensch und Auto in den Blick nehmen. Jährlich gibt es eine große plus vier kleinere Ausstellungen, die dem Schaffen regionaler Künstler gewidmet sind. „Wir machen nicht nur ‚name dropping’“, betont die 47-jährige, die das Museum seit seiner Eröffnung leitet. Mit diesem Konzept will Art.Plus „ein breites Publikum ansprechen“ sowie Kunst und Kultur zusammenbringen. In Anlehnung an seine frühere Funktion als „Musentempel“ der Donaueschinger Museumsgesellschaft, in dem einst Bälle, Versammlungen und Konzerte stattfanden, wurde aus dem Museum ein Ort der kulturellen
Foto: © Museum Art.Plus/Art.PlusFoundation
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Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018 & Museum Art.Plus
Begegnung – daher auch das Plus im Namen. Dazu gehört ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen, Kinoabenden ... Allein 300 Menschen sahen sich im Juli unter freiem Himmel die „Blues Brothers“ an.
Kino untergebracht. Nach dessen Schließung im Jahr 2007 drohte der Verfall, bis die heute „Art.Plus Foundation“ genannte private Stiftung es als Ort für ihre seit 40 Jahren bestehende Sammlung entdeckte, es umbauen und erweitern ließ. Im September 2009 öffnete das Museum seine Türen.
Teil Donaueschingens
Für sein Zehnjähriges hat sich das kleine Museumsteam – vier Mitarbeiter mit je zwei halben und zwei ganzen Stellen – ein buntes Programm ausgedacht: Am Samstag, 28. September, lädt es ab 19 Uhr zu einer großen Party mit „Billy Bob and the Buzzers“, einer Feuershow und einer Performance des Stuttgarter Künstlers Thomas Putze. Den Sonntag widmet es den Familien: mit Auftritten der Stadtkapelle oder der Musikschule Donaueschingen, einem Poetry Slam sowie mit Kunst-Aktionen für Kinder und Autofans. So können sie bei „Art Car“ ein altes Auto bemalen oder ihr altes Spielzeugauto mitbringen, damit der Schweizer Künstler Patrick Gutenberg es im Rahmen seines Projekts „Blechlawine“ fotografiert. Auch das wird ihre Herzen höherschlagen lassen.
Mit anderen Kultur-Akteuren vor Ort, wie der Kunst- und der Musikhochschule, dem Kommunalen Kino oder den Donaueschinger Musiktagen, pflegt Jung eine ebenso enge Partnerschaft wie mit der Musikhochschule Trossingen. Kunstvermittlung ist der studierten Kunstwissenschaftlerin überaus wichtig. „Wir wollen ein Teil von Donaueschingen sein und nicht eine verschlossene Schatztruhe, in die keiner reinkommt.“ Das Konzept geht auf: Mehr als 100.000 Menschen sind seit der Eröffnung vor zehn Jahren in das am Schlosspark gelegene Kunsthaus gekommen, darunter längst nicht nur Besucher aus der Schwarzwald-Baar-Region. Zuletzt war in dem 1841 erbauten Gebäude ein
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Museum Art.Plus Museumsweg 1 78166 Donaueschingen www.museum-art-plus.com Museumsfest 28. und 29. September Sa. ab 19 Uhr, So. 11 bis 17 Uhr
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Vereinspräsident Der Mundart-Autor Bernd aus Schallstadt Dallmann über fragt densich... MuXXX seumspass am Oberrhein. Wer hätt Wenn es ihn desnicht denkt? gäbe, Großbrand so müsste manPark! im ihn erfinden: Millioneschade! Seit 20 Jahren „500 Eingibt satzkräfte“ es ihn nun, –denFeuerwehr, Museumspass Polizei, am TechnischesFreier Oberrhein. Hilfswerk, Eintritt Rettungsfür 332 dienscht.und Museen Au andere noch ussgrechnet kulturelle Einim Europa-Park, richtungen, Parks wo und sunscht Gärten allesinVerdrei Ländern am Juble Oberrhein – ja bis Stuttgnüge isch, un Juchze! gart und Bern reichen die Angebote. Und Bürger amSamschdig. Oberrhein MunutUndie dann so-n-ä zen eschdas haltAngebot. im LäbeWurden allewill zu mitBeginn allem der Aktion noch 2000 Museumsrechne. S hätt jo au könne letz usspässe so sind es heute gehn.verkauft, Aber d Löschiisätz un dschon Evakuierung 50.000 Menschen, vun de Bsuecher die das sin Angebot „professionell“ abglaufe. Kei Panik, kei nutzen. Panne. 25.000 Lit in 20 Minute evakuiert. Im Schnitt „Zu keinem geht jeder Zeitpunkt Besuchereine pro Gefahr Jahr zehnmal für Besucher“, kostenlos so ddurch Gschäftsdie leitung. Museumspforten, den Nutzen haben also nicht nur die Besucher, sondern Amdie Sunndig ströme auch Museen,druff die dem Passschu eine widder Abertausendi deutliche Wirkung aufindie desteigenden Park zum sich verluschtiere, Besucherzahlen zuschreiben. obwohl s noch brenzelet, briselet, breiselet, broiselet, Fürbraiselet, die Region brentelet, hat derbretelet, Musebreselet, also umspass auchbrenzlig deshalbgroche eine sohet beleun bisse inWirkung, bende de Nas’.weil Do mit un jedem dert het Be-s noch äder such weng oberrheinischen gluumst in de abbrennMuseen te Bereiche. auch der Besuch Wennderä Feuerwehrler trinationalen mit Wasser druff Nachbarschaft verbunden ghalte het, ist,het dies pfiselet. Aber vun de Achterbahn Grenzüberschreitung wird gelebt. Neher het mr ben denschu Museen widder werden höredie juble Landun juchze. Wer schaften, die hätt Städte desund denkt? die Gastronomien besucht. Die kulturelle Vielfalt betrifft so alle Sinne.
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Foto: © iStock/Thor
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Lädt seit zehn Jahren zu außergewöhnlichen Ausstellungen ein: das Museum Art.Plus. Glanzstück der aktuellen Schau ist „Helios“, ein mit Gold verkleideter Porsche 911 (li. Seite).
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Foto: © Landgasthof Ochsen
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Foto: © tas
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Genießen unter wildem Wein: die Terrasse des Restaurants lädt zum Verweilen.
Ein jahrhundertealter Gutshof, ein verwunschener Bauerngarten und urige Stuben: auf dem Landgasthof Ochsen in Müllheim-Feldberg herrscht pure Dorfidylle. Für Genießer spielt jedoch das Ambiente eine untergeordnete Rolle. Sie kommen aus dem ganzen Dreiländereck für Nieren, Leberle & Co. Text: Tanja Senn
Der Sonnenhut leuchtet gelb, Dahlien wetteifern mit ihrer Blütenpracht und üppige Rosenbüsche blühen bis weit in den September hinein. Wer es sich auf der Terrasse unter den Sonnenschirmen
oder dem wilden Wein gemütlich macht, genießt den wunderbaren Blick in den gepflegten Garten, den einst die Oma der Wirtsfamilie angelegt hat. Heute kümmert sich ein Gärtner, der bereits der Großmutter zur Hand ging, mehrere Stunden die Woche um die Blütenpracht. Familie Adam-Eglin trifft man hingegen meist im Inneren des Hauses an: die Eltern Hans Adam und Barbara Adam-Eglin in der Küche, Tochter Barbara Adam und ihren Mann Andreas Barthel in den Gaststuben. Hier scheint die Zeit stillzustehen: Glänzend poliertes Fischgrätenparkett, ein grüner Kachelofen, Zinnteller auf den Regalen und historische Bilder an den Wänden erinnern an eine urige Bauernstube. „Wenn man
sich alte Bilder anschaut, merkt man, dass es hier aussieht wie vor hundert Jahren“, sagt Barbara Adam. Ändern will die 37-Jährige daran nichts: „Unsere Gäste kommen, weil sie den Charme des Alten haben möchten.“
Familiengeschichte bis ins Jahr 893 Den kann man dem Landgasthof nicht absprechen: 1721 wurde der Gutshof erbaut, seit 1763 betreibt ihn die Familie Eglin – mittlerweile in der neunten Generation. Ihre Geschichte kann sie noch deutlich weiter zurückverfolgen. Die ältesten Zeugnisse finden sich in der Schweiz aus dem Jahr 893.
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Schlemmen & Sürpfeln
Schon die Anfahrt ist romantisch. Vorbei an Wiesen und Weiden, alten Bauernhäusern und Scheunen geht es nach Feldberg, dem südlichsten Ortsteil Müllheims. Wie auf einer Sonnenterrasse liegt das kleine Dorf zwischen Obstwiesen und Weinbergen. Wer mit dem Auto kommt, fährt einmal um den Ochsen herum, parkt hinter dem Haus und wird gleich von der schönsten Seite des Gasthauses empfangen: Vorbei an meckernden Ziegen geht es in den bunten Bauerngarten – ein kleines Paradies.
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DER HERR DES KÄSES Ganz im Süden des Elsass, im verschlafenen Vieux-Ferette, reift im legendären „Sundgauer Käs Kaller“ der Fromagerie Antony die ganze Käseherrlichkeit Frankreichs unter einem Dach. Von hier aus beliefert Bernard Antony die Königs- und Fürstenhäuser, die High Society und die Spitzengastronomie weltweit mit edlem Rohmilchkäse.
Schlemmern & sürpfeln
Text und Fotos: Heidi Knoblich
In Feinschmeckerkreisen gerät man ins Schwärmen, fällt der Name Bernard Antony. Und wo auch auf der Welt das Beste an Essen und Trinken aufgetischt wird – der Käse stammt oft aus seiner Fromagerie. „Wenn man Hunger hat, kann man jeden Käse essen. Aber genießen, das ist was anderes“, sagt der weltberühmte „Maître fromager affineur“. Dieser selten verliehene Titel bezeichnet den bodenständigen Sundgauer als Spezialisten für die Vollendung und Verfeinerung von Käse. In seinen Kellern schlummern rund 150 Sorten in langen Holzregalen ihrem Reifehöhepunkt und ihrem großen
Auftritt entgegen: Hartkäse, Rotschmier-, Blauschimmel- und Weißschimmelkäse aus Kuh-, Ziegen- und Schafmilch. „Ein guter Käse hat das Gleichgewicht zwischen kraftvollem Geschmack und Eleganz“, weiß Antony. Die besten kauft er bei Mönchen, auf Bauernhöfen und in Käsemanufakturen in ganz Frankreich und veredelt sie durch beste Lagerung. „Viel Käse kommt aus der Auvergne, aus der Savoie, aus dem Norden Frankreichs und aus der Provence.“ Sie wären zwar schon zum Verzehr geeignet, doch erst durch die wochen-, monate- oder jahrelange
Lagerung in seinen Kellern wird aus einem guten Käse ein perfekter. Beste Ausgangsprodukte, Leidenschaft, Sorgfalt und Gespür für das richtige Raumklima jeder einzelnen Sorte spielen eine wesentliche Rolle. Hohe Luftfeuchtigkeit lässt auf den Laiben den herbeigesehnten weißen, roten oder grauen Flaum wachsen. „Man muss nach ihnen schauen wie nach Kindern.“ Seine Käselieferanten müssen sehr strenge Auflagen erfüllen. Oberstes Gebot: Es muss Rohmilchkäse sein. „Die Würze des Bodens und das Aroma der Kräuter seiner Herkunftswiese
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sind nur im Rohmilchkäse zu schmecken. Sie machen ihn zur Delikatesse.“ Industriekäse aus pasteurisierter Milch, wie er heutzutage in der Massenproduktion hergestellt wird, kommt ihm nicht in den Keller. „Pasteurisierter Käse ist tot. Er kann nicht reifen“, sagt der heißverehrte Käsespezialist und gefürchtete Gourmetkritiker. „Die Natur hat alles gut gemacht, es ist immer der Mensch, der die Dinge verfälscht.“
193 Michelin-Sterne Antony verkaufte in den 1970ern als fliegender Händler noch Industriekäse, bis ihn der damals berühmte Pariser Affineur Pierre Androuët in die Besonderheiten der Käsereifung einführte und mit hochwertigem Rohmilchkäse belieferte. „Das war eine ganz andere Welt“, erinnert sich der Maître. Schon bald darauf bestellten die ersten Spitzenköche – Ducasse und Wohlfahrt – und auch der Fürst von Monaco in der kleinen Fromagerie in Vieux-Ferette. Heute beliefert Antony die besten Köche weltweit, darunter in Paris alle großen 3-Sterne-Restaurants. „Uns umgeben 193 Michelin-Sterne.“ Auch den Hof der Queen beschickt er – Prinz Charles ist ein
Schauen, schmecken, kosten – Maître Antony berät mit Leidenschaft.
großer Fan von seinem Käse. „Ich habe die Ehre, diese Persönlichkeiten zu beliefern“, sagt Antony bescheiden und ergänzt: „Bei mir ist jeder Kunde König.“ So macht er seine Kundschaft an deren Sinn für das Gute fest, nicht an einem Ferrari oder Rolls-Royce. In seinem kleinen Laden wird jeder an der prall gefüllten Theke ohne Zeitdruck und ohne Klimbim freundlich bedient, kann kosten und zu bezahlbaren Preisen einkaufen. In der Fromagerie ist allerdings nur das verfügbar, was der Maître sowie sein Sohn und Juniorchef Jean-François als fertig gereift erklärt haben. „Wir haben nur Käse nach der Saison. Was es nicht mehr gibt, gibt es einfach nicht mehr.“ Fragt man den Grandseigneur, der weltweit auch als Käsebotschafter unterwegs ist, nach seinem Lieblingskäse aus dieser Vielfalt, sagt er genüsslich: „Ein Vater hat alle seine Kinder gleich lieb.“ TIPP:
Für eine Käseplatte im September empfiehlt Bernard Antony einen Weichkäse aus Ziegenmilch, zum Beispiel „Sainte Maure de Touraine“, oder „Louvie Juzon“ aus den Pyrenäen (einen Camembert fermier de Normandie) und einen „Comté“ (einen Hartkäse aus dem französischen Jura). Seinen Käse serviert er pur, mit einem passenden Wein und einem guten Bauernbrot.
Info
Bernard & Jean-François Antony Éleveurs de fromages 5, rue de la Montagne F-68480 Vieux-Ferrette www.fromagerieantony.fr
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Schlemmen & Sürpfeln
FEINES VON HIER Von karamellisiertem Spargel bis zum Zucchinimix im Glas – die Rezepte von Klara Dürr aus Vogtsburg-Oberbergen sind alle inspiriert von den Produkten aus der Region. Ihre „Kaiserstühler Vulkanküche“ verführt mit tollen Kreationen und Klassikern, die schon die Großmutter gekocht hat. Rezepte: Klara Dürr
250 g schmale Bandnudeln 3 EL Walnussöl 2 Schalotten 80 g Walnusskerne 2 Knoblauchzehen
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Nudeln mit Walnüssen
Salz, Pfeffer, Muskatnuss ½ Zitrone 1 Bund Petersilie
Nudeln im Salzwasser bissfest garen und in einem Sieb abtropfen lassen. In einer großen Pfanne Walnussöl erwärmen, Schalotten und Knoblauch schälen, fein schneiden und im Öl anschwitzen. Walnusskerne und Petersilie hacken und mit erwärmen. Die Nudeln dazugeben, alles gut erhitzen. Mit Zitronensaft und den Gewürzen abschmecken und in vorgewärmte Suppenteller portionieren.
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250 g Mehl 2 EL Öl 200 ml lauwarme Milch 20 g Hefe (= ½ Würfel) ½ TL Salz 1 EL fein gehackte Kräuter Backpapier
Alle Zutaten zu einem glatten Teig kneten und zugedeckt gehen lassen, bis sich die Menge verdoppelt hat. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen Den Teig nochmals durchkneten und 1 Zentimeter dick auswellen. Mit einem Messer 3 x 3 Zentimeter große Quadrate schneiden und auf das Backblech legen. 15 bis 20 Minuten backen.
Schlemmen & Sürpfeln
Kräuterbissen
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Für 6 Portionen 6 Tontöpfe mit 9 cm Durchmesser 1 Glas Sauerkirschen (680 ml) ½ Päckchen Vanillepuddingpulver 4 EL Sauerkirschschnaps 200 ml Schlagsahne Brauner Biskuit von 3 Eiern oder 1 Packung Fertigprodukt mit 3 Lagen Rosmarin oder Kräutersträußchen
Schlemmen & Sürpfeln
Tontöpfe vorbereiten:
Tontöpfe sind in jedem Gartencenter erhältlich. Bei der ersten Verwendung die Tontöpfe einige Stunden wässern und anschließend in der Spülmaschine reinigen. Nach Gebrauch gut vorspülen, wieder in der Spülmaschine reinigen und austrocknen lassen. Zubereitung:
Sauerkirschen abtropfen und die Flüssigkeit aufheben. Mit ein paar
Esslöffeln Kirschsaft das Puddingpulver anrühren. Den restlichen Saft zum Kochen bringen und mit dem angerührten Pulver abbinden. Einmal aufkochen und in eine Schüssel gießen. Während des Abkühles öfters umrühren. Den Sauerkirschschnaps zugeben. Sahne steif schlagen. In die Töpfchen Biskuitscheiben vom Durchmesser des Bodens legen. Mit Kirschen bedecken und von dem erkalteten Saft darübergeben. Mit einem Esslöffel Sahne bedecken. Wieder Biskuit, Kirschen, Saft und Sahne daraufschichten. Nun etwas Biskuit zerbröseln und als Abschluss die Sahne locker bedecken. Einige Stunden kühl stellen. Vor dem Servieren mit einem Rosmarinzweig oder sonstigem Gewürzkraut garnieren. Wichtig ist immer der Effekt mit dem braunen Biskuit als „Erde“ und dem Kräuterzweig als „Pflänzchen“.
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4 Blatt weiße Gelatine 2 Scheiben eckiges Vollkornbrot Salz, Prise Zucker, Dill, schwarzer Pfeffer, Currypulver
Foto: © hemmicom
Vier Blatt Gelatine für fünf Minuten in kaltem Wasser einweichen, aus dem Wasser nehmen und ausdrücken. Frischkäse, Quark und Meerrettich verrühren, mit wenig Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken. Die Gelatine auflösen. Drei Esslöffel von der Masse zur Gelatine dazugeben, gut verrühren und danach schnell in die restliche Masse einrühren. Brot mit einem Teil der Masse bestreichen und mit Räucherlachs belegen. Wieder Meerrettichmasse und Lachs abwechselnd auftragen und zum Schluss Meerrettichmasse auf der obersten Schicht glattstreichen. Ein Brot zuletzt mit Dill, das andere mit Currypulver bestreuen. Die fertigen Brote zugedeckt einige Stunden kühl stellen. Vor dem Aufschneiden die Ränder glattschneiden, dann die Brote mit einem scharfen Messer in 15 bis 20 Würfel schneiden
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Foto: ©Thomas Merkle
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300 g Räucherlachs
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2 Süßkartoffeln 1 Ingwerknolle
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Zitronengras in feine Scheiben schneiden. Limettenblätter und Ingwer ebenfalls fein schneiden. Die Hälfte des Ingwers in etwas Sesamöl hell anrösten und mit dem Curry bestäuben. Dann Zitronengras, Limettenblätter und den gerösteten Ingwer mit Orangensaft und Mangopüree auffüllen und ziehen lassen. Die Süßkartoffel in Würfel schneiden und im Dampfgarer rund 15 Minuten mit Biss garen. Den Orangen-Mango-Sud durch ein feines Sieb passieren und mit Salz, Wasabi und der gehackten Chilischote abschmecken. Die Süßkartoffelwürfel damit marinieren. Dann die fein geschnittenen Zwiebeln und den restlichen Ingwer zugeben. Mit Koriander und Minze abschmecken.
Eigentlich wächst Ingwer in den Tropen und Subtropen. Die Knollen stammen meist aus Asien, Teilen Afrikas und Südamerikas oder Jamaika. Doch die Sasbacher Gärtnerei Friderich zeigt: Ingwer gedeiht auch am Kaiserstuhl. Drei Sorten bietet Klaus Friderich an. Am anspruchsvollsten ist der echte Ingwer, den man aus dem Supermarkt kennt. Er braucht es – wie in den Tropen – feucht und warm. Nach draußen darf er nicht, wohlige 20 Grad Zimmertemperatur sind ein Muss, zudem sollte er oft eingesprüht werden. Auch die Knollen werden trotz aller Pflege nicht größer als vier bis fünf Zentimeter. Überzeugt ist der Gärtner vom hiesigen Anbau nicht: „Ich würde ihn lieber ganz klassisch im Supermarkt kaufen.“ Robuster ist da schon der Thai-Ingwer, auch als Galgant bekannt, der im Sommer gerne ins Freie darf. Wer es noch pflegeleichter will, setzt auf den japanischen oder Myoga-Ingwer. In geschützten Lagen ist er winterhart. Das gilt allerdings nur im Freiland. Wer die bis zu einem Meter hohe Pflanze im Topf hält, sollte sie drinnen überwintern, empfiehlt Friderich. Dort darf sie gerne in eine dunkle Ecke, wo man sie einfach links liegen lassen kann, bis sie im März wieder auf Balkon oder Terrasse kommt. Da sie im Winter ihr Laub einzieht, braucht sie weder Wasser noch Pflege. Bei ihr erntet man auch keine Knollen oder – wie beim Thai-Ingwer – die verdickten Wurzeln, sondern die Blütenknospen, die direkt über dem Boden wachsen.
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Räucherlachshappen
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Foto: © Services Ralf Rottmann
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KALENDER er b m e t Sep Ausstellungen
KULTURZENTRUM SCHLOSS BONNDORF lrich C. Eipper U Malereien, bis 13.10., Waldshut www.landkreis-waldshut.de
KERAMIKMUSEUM
Kalender
rt déco A Aufbruch in die Moderne, bis 30.11., Staufen www.landesmuseum.de
STIFTUNG FÜR KONKRETE KUNST
azwischen D Mit Werken von Baumeister, Glöckner, Bill u.a., bis 3.11., Freiburg www.stiftungkonkretekunst.de
KUNSTMUSEUM STUTTGART cheize – Liebe – Sehnsucht S Mit Werken von Ragnar Kjartansson, bis 20.10. www.kunstmuseum-stuttgart.de
DEUTSCHES UHRENMUSEUM
ick Tack Trick T Schwarzwalduhren mit Figuren, bis 3.11., Furtwangen www.deutschesuhrenmuseum.de
CARTOONMUSEUM
MUSEUM HAUS LÖWENBERG
underland W Spaß, Spiel und Gefühl, bis 3.11., Gengenbach www.museum-hausloewenberg.de
SPIELZEUG WELTEN MUSEUM BASEL
ther Russias O Mit Werken von Victoria Lomasko, bis 10.11., Basel www.cartoonmuseum.ch
orsetts – edel & K bunt geschnürt Auserlesene Modelle ab der Belle Époque, bis 6.10. www.swmb.museum
ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE
MUSEUM DER KULTUREN BASEL
DREILÄNDERMUSEUM
MUSEUM TINGUELY
ima, Kasper & Dämon B Die Puppen-Ausstellung, bis 2.8.20 www.mkb.ch
urg Rötteln B Herrschaft zwischen Basel & Frankreich, bis 17.11., Lörrach www.dreilaendermuseum.eu
örperphantasien K Werke von Rebecca Horn, bis 22.9., Basel www.tinguely.ch
ales & Identities T Deine Entscheidung – Deine Geschichte, bis 1.12., Freiburg www.freiburg.de/museen
ascha Klein M Malerei, 8.9.-13.10., Emmendingen www.galerie-im-tor.de
NATURKUNDEMUSEUM lanet 3.0 P Große Sonderausstellung, bis 3.5., Karlsruhe www.smnk.de
E-WERK
Another universe from the past Werke von Hun Kyu Kim & Sven Johne, 13.9.-10.11., Freiburg www.ewerk-freiburg.de
CENTRE CULTUREL FRANÇAIS
Traversées Mit Fotografien von Christophe Monterlos, 10.9.-6.11., Freiburg www.ccf-fr.de
VITRA DESIGN MUSEUM etter Nature B Mit Werken von Alexandra Daisy Ginsberg, bis 24.11., Weil am Rhein www.design-museum.de
MUSEUM NATUR UND MENSCH
üdsee – Traum S und Wirklichkeit Reiseberichte & Gemälde, bis 2.2.20, Freiburg www.freiburg.de/museen
KUNSTVEREIN FREIBURG bschied vom Außen A Eine Suchbewegung nach dem Terrestrischen, 14.9.-27.10. www.kunstvereinfreiburg.de
GALERIE BAUMGARTEN amamoto Masao Y Fotografien, 13.9.-26.10., Freiburg www.galerie-baumgarten.de
arilyn Monroe M Leben & Legende, 21.9.-23.2., Riegel ww.kunsthallemessmer.de
Ausstellung: Thomas Nast & Tomi Ungerer bis Sonntag, 15. September Simplicissimus-Haus, Renchen www.simplicissimushaus.de
HAUS DER MODERNEN KUNST J ohannes Mundinger & David Stegmann Street-Art, 21.9.-17.11., Staufen www.galerie-k.art
DEPOT.K
etra Göhringer Machleid & P Peter Boué Skulpturen & Zeichnungen, 21.9.-20.10., Freiburg www.depot-k.com
HAUS AM STOCKBRUNNEN
andra Eades S Fotografien, 22.9.-20.10., Merdingen www.merdinger-kunstforum.de
KATHOLISCHE AKADEMIE
ryptogamen K Kunstwerke von Melissa Holstein, 24.9.-29.11., Freiburg www.katholischeakademie-freiburg.de
VITRA DESIGN MUSEUM
bjekte der Begierde O Surrealismus und Design 1924 – heute ... 28.9.-19.1., Weil am Rhein www.design-museum.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
xpressionist Scherer E Gemälde und Skulpturen von Hermann Scherer, 28.9.-15.3., Freiburg www.freiburg.de/museen
Kabarett/Comedy MITTWOCH, 11.9.2019
ernd Stelter B ‚Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!‘ E-Werk, Freiburg, 20 Uhr www.ewerk-freiburg.de
Lust auf REGIO | 09.2019
GALERIE IM TOR
KUNSTHALLE MESSMER
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KRITISCHER BLICK AUF AMERIKA Ein Jahrhundert trennt die beiden, doch jeder hat sich auf dem Feld der Satirezeichnung einen Namen gemacht: Thomas Nast – ein Amerikaner mit deutschen Wurzeln (1840–1902) – mit seinen berühmten politischen Karikaturen von Uncle Sam, und der Franzose Tomi Ungerer (1931–2019), der mit seiner scharfen Kritik an den USA bekannt wurde. Anhand von 40 Werken und Dokumenten der beiden Künstler, darunter Leihgaben aus dem Museum Tomi Ungerer in Straßburg, zeigt die Ausstellung den jeweils zeitgenössischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft und Politik. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau. Anzeige
Kalender
in kritischer Blick E auf Amerika Werke von Thomas Nast & Tomi Ungerer, bis 15.9., Renchen www.simplicissimushaus.de
Foto: ©Tomi Ungerer Diogenes Verlag AG Zürich
SIMPLICISSIMUS-HAUS
DONNERSTAG, 26.9.2019
Sa., 7. September, 15 bis 23 Uhr, So., 8. September, 11 bis 23 Uhr Kurhaus Badenweiler www.badenweiler.de
ondelmenü am Feldberg G Kulinarischer Hochgenuss Reservierung erforderlich Feldberg, 19 Uhr www.hochschwarzwald.de
SONNTAG, 29.9.2019 ood-Truck-Weinwanderung F 10 km durch die Weinberge mit Wein & Food, Weingut Weber, Ettenheim, 11 Uhr www.weingut-weber-events.com Foto: © BTT
Lust auf REGIO | 09.2019
Trocken, spritzig, edelsüß
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Kurse & Workshops
WEIN & MUSIK IN BADENWEILER Zwei Tage lang können bei Wein & Musik vor dem Kurhaus edle Tropfen der Winzergenossenschaft Britzingen, von Wein und Hof Hügelheim, des Winzerkellers Auggener Schäf mit Laufener Altenberg und der Markgräfler Winzer Efringen-Kirchen verkostet werden. Die Markgräfler Weinprinzessin Jessica Himmelsbach und die Dudelsackspieler der „Castle Hill Pipers of the 79th District“ eröffnen das Fest am Samstag um 15 Uhr; im Anschluss spielen „Sax’n Key“ sowie „Die Zwei and Friends“. Der Fest-Sonntag startet um 11 Uhr mit einem Platzkonzert der Trachtenkapelle Badenweiler, danach sorgen die „Wombats“ und „Piano-Cocktail“ für Stimmung. Anzeige
FREITAG, 27.9.2019 anzen ohne Partner T Standard & Latein, Anmeldung erforderlich Waldhof, Freiburg, 27.-29.9. www.waldhof-freiburg.de
FREITAG, 6.9.2019 orträts P Köpfe zeichnen & porträtieren, Anmeldung erforderlich Waldhof, Freiburg, 6.-8.9., 10 Uhr www.waldhof-freiburg.de
Lesungen & Vorträge MITTWOCH, 4.9.2019 er Sprung D Buchvernissage mit Simone Lappert Literaturhaus, Basel, 19 Uhr www.literaturhaus-basel.ch
SONNTAG, 8.9.2019 in Tag mit Diana-Artemis E ‚Frau Hasel‘, Anmeldung erforderlich, Waldhof, Freiburg, 10 Uhr www.waldhof-freiburg.de
SAMSTAG, 14.9.2019 er Steppenwolf D Lesung mit Musik Kesselhaus, Weil am Rhein, 20 Uhr www.weil-am-rhein.de
DIENSTAG, 17.9.2019 ein Wunder K Lesung mit Frank Goosen Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
In Höfen und Lauben Fr. bis So., 13. bis 15. September Dorfmitte, Bahlingen www.bahlingen.de
Foto: ©Gemeinde Bahlingen
ochkurs mit Weinprobe K Zum Sürpfeln & Schlemmen, Anmeldung erforderlich Alde Gott Winzer eG, Sasbachwalden, 18 Uhr www.aldegott.de
SAMSTAG, 14.9.2019 aden Messe 2019 B Entdecken – Erleben – Einkaufen Messe Freiburg, 14.-22.9., 10 Uhr www.baden-messe.de
Kalender
SONNTAG, 29.9.2019 allett-Werkstatt: John B Neumeier Im Rahmen der, Herbstfestspiele, Festspielhaus, Baden-Baden, 27.9.-6.10., 11 Uhr www.festspielhaus.de
HOSELIPSFEST Feiern in Winzerhöfen und Lauben, dafür steht das Hoselipsfest, zu dem die Bahlinger Vereine in diesem Jahr bereits zum 22. Mal einladen. Dazu gehören Musik und Tanz, regionale Speisen, Kaiserstühler Wein und Kinderfeste. Der Name geht auf eine Holzfigur aus dem Jahr 1757 zurück, den Hoselips. Er steht auf einem Holzfass im Rathaus.
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Lust auf REGIO | 09.2019
GE W
LINE OT H
27.9.2019, 20 Uhr E-Werk, Freiburg Stichwort: Oropax
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22.9.2019, 19 Uhr Konzerthaus, Freiburg Stichwort: Quartet
2 x 2 Tickets für „Oropax“
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2 x 2 Tickets für „50 Jahre Raschèr Saxophone Quartet“
NSPIELIN
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2 x 2 Tickets für „Luise Kinseher“
2 x 2 Tickets für „Berge“
2 x 2 Tickets für „Oberrhein-Messe“
28.9.2019, 20 Uhr Vorderhaus, Freiburg Stichwort: Kinseher
28.9.2019, 20 Uhr Jazzhaus, Freiburg Stichwort: Berge
28.9.-6.10.2019 Messe Offenburg Stichwort: Oberrhein-Messe
29.9.2019, 11 Uhr Kurhaus, Badenweiler Stichwort: Falkenflug
2 x 2 Tickets für die „SWR3 Comedy“ 30.9.2019, 20 Uhr Konzerthaus, Freiburg Stichwort: SWR3
1 x 2 Tickets für „Europa-Park“ Europa-Park, Rust Stichwort: Europa-Park
Rufen Sie die Hotline an, nennen Sie Namen, Adresse und das jeweilige Stichwort. Für die Gewinnspiele endet die Teilnahmefrist am 15.9.2019.
GEWINNSPIELHOTLINE 013 79/37 27 34
(0,50 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der T-Com, abweich. Mobilfunktarif möglich) chilli Freiburg GmbH | Paul-Ehrlich-Straße 13 | Alte Lokhalle | 79106 Freiburg Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnspiel
EWINNPIEL
l e i V ! k c Glü
2 x 2 Tickets für „Falk Zenker: Falkenflug“
KULTUR INTERVIEW
HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG
VOLORE, QUUNT ULPARCHILIT, TEM SAM NUSAM
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Dies war eine Leseprobe der September-Ausgabe 2019.
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1 CHILLI JULI/AUGUST 2014
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