Lust auf Regio

Page 1

w irte & W in

#03 | März 2020 | 4,90 € | 7,25 CHF

der RE

VOM FRUST ZUM PROTEST

r in

GI

IM

FO

KU S

O

I mk e

d an

ze

r, L

R EGIO

DER LENZ IST DA! Mit dem Rad das blühende Markgräflerland erkunden

ZUM ANBEISSEN Ausstellung „Amuse-bouche“ – Der Geschmack der Kunst

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 03.2020

INHALT

Nr 03

04

Erkunden & Erleben

Land & Leute

Kirschblüten-Hanami-Tour durchs Markgräflerland 10 - 13

Kolumnen

Den Tropen so nah: Ausflug in den Botanischen Garten 14 - 15 REGIOschönheit: Kenzingen – die Stadt mit den vier Ws 16 - 19

29, 31, 33

Die Affen sind los: Ausflugsziel in Salem öffnet wieder 28 - 29 Freiburger Seenotretterin: Zoe Katharina im Gespräch 30 - 31 Große und dunkle Zeiten – das Illenau Arkaden Museum 32 - 33

Titelthema

10

Im Märzen der Bauer ...

Lust auf …

Landwirtschaft im Umbruch: von Bienen und Bauernprotest 21 - 23 06 - 07

Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

Weinbaupräsident Kilian Schneider im Gespräch 24 - 25 ProSpecieRara: Einsatz für alte Saatgutsorten 26 - 27

Impressionen Frühlingsboten

20  - 27

08 - 09

REGIO-Kolumne

25

21


Schlemmen & Sürpfeln Malerische Einkehr im Burkheimer Restaurant Kreuz-Post 44 - 47 „Echt Elsass“: Familienrezepte von Frédéric Kempf 48 - 53

38

Merkles Küchenliebling

53

Learning by cooking – Kochkurse in der REGIO

54 - 55

Lust auf REGIO | 03.2020

40

Boomende Küchenpartys in der Freiburger LOKation 56 - 57 Anzeigen-Dossier: 90 Jahre Schwarzwaldmilch 58 - 59

05

Kalender

Haus & Garten Üppige Fülle: Hochbeete liegen im Trend Heilpflanzen-Kolumne

34 -37 35

Extra: Straußensaison beginnt 62 Großes Gewinnspiel

Kunst & Kultur

REGIO-Markt

Zum Anbeißen: „Der Geschmack der Kunst“ im Basler Tinguely Museum 38 - 39

Sonnenschutz-Experte Jakob Rottler

63

72 - 73

Unsichtbar sichtbar – Edward Hoppers Werke in Riehen 40 - 41

Horche se mol!

Machen Lust auf Ausflüge: Neue Bücher aus der REGIO 42 - 43

Stammtischkämpferseminare – Argumentieren gegen rechts 74

Inhaltsverzeichnis

?  t s n u k t k c e m h Wie sc r? Süß oder saue

48

Ausstellungen, Konzerte & Events: Termine in der REGIO 60 - 71


Li

sstücke ling fü eb

ause uH rz

Lust auf REGIO | 03.2020

LUST AUF …

06 Loungemöbel selbst gemacht Zwei (oder drei) Paletten aufeinanderlegen, die Oberseite der oberen – und künftigen Sitzfläche – vorher abschleifen. Eine dritte Palette dient als Lehne: von ihr die obere Hälfte ebenfalls abschleifen und sie mit großen Schrauben an der Rückseite der beiden anderen Paletten befestigen, am besten pro Brett mit jeweils vier Schrauben. Passende Sitzkissen kaufen und die ersten Frühlingssonnenstrahlen genießen. Foto: © pixabay

Lust auf …

Blütenpracht Sie ist wunderschön, duftet betörend, und der März ist ideal, um ihre Zwiebeln zu pflanzen: die Lilie. Ob rot, gelb, weiß, rosa oder mehrfarbig – nach Narzissen und Co. blühen ihre Kelche den ganzen Sommer über. Lilienzwiebeln können bis in den April gepflanzt werden.

Rheinabwärts sind die Niederlande berühmt für ihre vielen tollen Knollen, die auch online bestellbar sind. Am besten diese nach dem Erhalt direkt nach draußen in den Garten pflanzen – dann gibt es im Sommer eine Lilienpracht. Foto: © pixabay, iStock/Lena Zajchikova


Waldwissen pur Der Wald ist mehr als die Summe der Bäume, heißt es. Wie viel mehr, das lässt sich fühlen und auch nachlesen: Der Kosmos Waldführer porträtiert mit 200 Pflanzen, 300 Tieren und 50 Pilzen eine umfangreiche Artenfülle. Und das Buch geht auch auf

aktuelle Themen wie Ökologie, Klimawandel sowie Wald- und Holznutzung ein. Ein Standardwerk für alle, die gerne draußen im Wald sind. www.kosmos.de Preis: 19,99 Euro Foto: © Kosmos Verlag

Eis, Eis, Baby!

, n e x a l Re , n r e d wan n e m m e Schl

Der Frühling ist traditionell die Jahreszeit, in der die Eisdielen wieder öffnen. Endlich. Zwar gibt es auch winterharte Schleckbuden. Aber das Versagen des Ersehnten hatte ja schon immer was. So hält es auch die Freiburger Institution Mariotti, auf die man sich wieder freuen darf. Doch die Auswahl ist nicht nur in der Eistheke groß. Ein Blick ins „Freiburg geht aus“ und es kann losgehen: Das erste Eis im Frühjahr ist etwas ganz Besonderes. Eis Mariotti, Kronenstr. 9, Freiburg Weitere Eis-Locations: www.freiburggehtaus.de Foto: © pixabay

Einfach abhängen geernteter Biobaumwollblüten sind darin verarbeitet. Es gibt einen Film über ihre Geschichte. Und sie bietet Platz für zwei. Gesehen bei: HängemattenGlück Burgdorfer Weg 19, Freiburg www.haengemattenglueck.de Preis: 139,90 Euro Foto: © hängemattenglück

Lust auf …

Sich sanft wiegen lassen? Fast schwerelos in den blauen Himmel blinzeln? Eine Hängematte ist Entspannung pur – auf dem Balkon, im Garten, draußen. HängemattenGlück in Freiburg-Zähringen setzt auf natürliche, biologische und faire Produkte zum Abhängen. Und auf Transparenz: Die Beleza (Bild) stammt von einer Manufaktur in Indien. Eine Million hand-


Frü hl i

gräflerlan d ark

BLÜTENMEER

M

ur durch sto s ng

Willkommen zum Markgräfler Kirschblüten-Hanami! Im Frühjahr wird das beschauliche Eggenertal zur Bühne eines spektakulären Naturschauspiels. Wenn auf den Wiesen Tausende Obstbäume zu blühen beginnen, verwandelt sich das ganze Gebiet in ein leuchtendes Blütenmeer. Eine mittelschwere Rundtour von Auggen über Bad Bellingen führt Radfahrer mitten hinein. Text & Fotos: Nicole Kemper


Lust auf REGIO | 03.2020

Tipp

Das Blütentelefon ­informiert unter Tel.: 0 76 35/ 8 24 96 49 oder im Internet unter www.bluetentelefon.de wöchentlich über den Stand der Kirschblüte.

Steinenstadt Südlich des Dorfes wurde Anfang der 1950er-Jahre nach Erdöl gebohrt. Die Tiefenbohrung war zwar erfolglos, aber durch das versiegelte Bohrloch bahnte sich salzhaltiges warmes Wasser seinen Weg an die Oberfläche. Dieses Quellwasser wurde bis in die 80er-Jahre als Heilwasser für Trinkkuren genutzt, heute versorgt es das Steinenstadter Thermal-Sportbad, das auf dem Weg nach Bad Bellingen passiert wird.

Panoramablick: der beeindruckende Blauen.

11

Bad Bellingen In Bad Bellingen endet die Flachlandstrecke, bereits im Ort beginnt ein steiler Anstieg in Richtung Hertingen. Wer davor noch etwas Kraft tanken und schöne Impressionen aus dem kleinen Bäderort sammeln will, stellt sein Rad ab und flaniert durch die großzügige Kurparkanlage. Die besondere Atmosphäre des Parks rührt unter anderem daher, dass das Gelände einst Auenwald war. Erst seit Anfang der 60er-Jahre wurde nach zunehmender Trockenheit und Verlandung des Feuchtgebiets eine großzügige Parklandschaft gestaltet, einige alte Baumriesen zeugen noch von der Auenwaldzeit. Nur ein Teil der Fläche ist von Menschenhand geformt, im „wilden“ Teil des Parks bleibt die Natur sich selbst überlassen. Dort kann man auch seinen Füßen eine besondere Erfahrung gönnen: Auf einem 800 Meter langen Barfußpfad durch urwüchsige Waldlandschaft wechseln sich unterschiedliche Untergründe wie Rindenmulch, Kieselsteine, Sand und hölzerne Balancierelemente ab. Der Pfad ist kostenlos und jederzeit frei zugänglich.

»

Erkunden & Erleben

Freiheit und Weite! Das sind die ersten Impressionen beim Losradeln am Auggener Bahnhof. Eine Ackerlandschaft mit sanft im Wind wogenden Halmen und vereinzelten Obstbäumen, im Westen die ferne Vogesensilhouette, im Osten das Berpanorama mit dem majestätisch aufragenden Hochblauen und seinem weithin sichtbaren Sendeturm. Am Fuße des Blauen wird die Rundtour am Ende wieder nach Auggen zurückführen, aber zunächst verläuft die Route nach dem Linksabbiegen südwärts nach Steinenstadt.


Lust auf REGIO | 03.2020

12

Stehenbleiben lohnt sich: Immer wieder bietet die Tour fantastische Aus- und Blütenblicke.

»

Hertingen

Erkunden & Erleben

Zirka 150 Höhenmeter sind bis zum nächsten Etappenziel zu bewältigen. In Hertingen muss die Strecke für einen kurzen Abstecher nach rechts verlassen werden, Schilder mit der Aufschrift „Landhaus Ettenbühl“ weisen den Weg zu dem beliebten Ausflugsort. Außerhalb des Dorfs, mitten im Ackerland, erstreckt sich unvermutet ein

außergewöhnlicher Park im englischen Stil. Was in den 1970er-Jahren als privater Rosengarten eines Aussiedlerhofs begann, hat sich in über 40 Jahren zu einer fast fünf Hektar großen Anlage nebst Gärtnerei, Landhaus-Shop und Restaurant entwickelt. Die Wege im Gartengelände führen beginnend mit dem rosengesäumten Granny’s Walk in über 20 Themengärten: Die Besucher bestaunen die Koikarpfen im Teichgarten, lassen sich vom ätherischen Duft des Lavendelgartens einhüllen, durchschreiten die Märchenwiese und die Mammutbaumallee und irren durch das Hainbuchenlabyrinth. Im angegliederten Restaurant und Café im Country-House-Stil können Frühstück, Lunch oder Kaffee und Kuchen bestellt werden, bei schönem Wetter natürlich auch im Garten­ restaurant. In den Sommermonaten bietet das Landhaus PicknickAbende an: Nach Vorbestellung erhalten die Gäste einen gepackten Picknickkorb, dessen Inhalt sie an ihrem frei gewählten Lieblingsplatz in einem der Gärten genießen können. Vor der Weiterfahrt

lässt sich auch noch im LandhausShop stöbern – hier finden sich neben Accessoires, Gartenartikeln und Kosmetik auch die verschiedensten Rosenprodukte aus eigener Manufaktur, beispielsweise Tees und Essig, Risotto und Fruchtaufstriche. Zurück auf dem Fahrradsattel steht nach einer kurzen Abfahrt nach Schliengen die zweite Bergetappe an: Der Weg führt nun über den Ortsteil Liel bis nach Schallsingen stetig leicht bergan.

Eggenertal Wer zur Blütezeit – meist Mitte April – unterwegs ist, fährt nun durch die weiß betupfte Hügellandschaft des berühmten Kirschblütentals. Die besonderen klimatischen Bedingungen des Oberrheintals lassen den Frühling im Markgräflerland schon drei Wochen früher als im übrigen Deutschland starten. Der lösshaltige Boden und die geschützte Lage schaffen im Eggenertal


Lust auf REGIO | 03.2020

13

Mit dem Highlight der Blütentour lassen wir zugleich auch den höchsten Punkt der Strecke hinter uns: Entlang ausgedehnter Streuobstwiesen sausen wir durch den Müllheimer Ortsteil Feldberg und genießen die fünf Kilometer lange Abfahrt bis zum Ausgangspunkt. INFO: Dauer: ca. 3 Stunden Länge: 32 Kilometer Auf- und Abstieg: je 537 Höhenmeter

Entspannung bietet eine kleine Pause auf dem Barfußpfad im Kurpark Bad Bellingen.

Landhaus Ettenbühl

r h e Eink TipP:)

Eine Rast im Landhaus Ettenbühl ist in vielerlei Hinsicht ein Genuss und kann sogar im Bed & Breakfast ausgedehnt werden. Nach einem Gang durch den fünf Hektar großen Garten lockt das Restaurant mit leckerem Schmaus: vom Gärtner- und Rosenbrunch, über hausgemachte Kuchen bis zum Menü auf Vorreservierung ist für jeden Geschmack etwas geboten. INFO Hof Ettenbühl 79415 Bad Bellingen-Hertingen Tel.: 07635/8 27 97-0 www.landhaus-ettenbuehl.de

Fotos: © landhaus Ettenbühl

die idealen Bedingungen zum Kirschenanbau. Über tausend Tonnen Kirschen werden hier pro Jahr geerntet und unter anderem zu Säften und Schnäpsen verarbeitet.

Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18.30 Uhr


Bo

tanischen

G

ten

Lust auf REGIO | 03.2020

Französisch -

- Ha u si

ar

ya n a

m

14

Gu

DEN TROPEN SO NAH Seit zwei Jahren wächst und gedeiht die tropische Pflanzenwelt im Französisch-Guyana-Haus des Botanischen Gartens. Dieser lebendige Forschungsbereich der Universität Freiburg beherbergt neben einigen Besonderheiten auch ein paar exotische Tiere. Ein Ortsbesuch vor dem Einweihungsfest, das in diesem Sommer stattfinden soll. Text & Fotos: Reinhold Wagner

Versteckt er sich vielleicht unter der blühenden Helikonie? Oder im verzweigten Geäst des Ameisenbaums? Im Blätterwirrwarr der Fächerpalme oder der zart besaiteten Mimose? Der dichte Dschungel macht es schier unmöglich, einen der winzigen Pfeilgiftfrösche ausfindig zu machen. Und dabei ist das Französisch-Guyana-Haus, in dem sich das alles auf engstem Raum beieinander befindet, gerade einmal 170 Quadratmeter groß.

Erkunden & Erleben

Das Gebäude im Botanischen Garten der Universität Freiburg soll ausschließlich Lebewesen

enthalten, die in FranzösischGuyana heimisch sind. Dort nutzen Biologen der Universität Freiburg seit vielen Jahren ein Camp für Forschungszwecke. Bei den Pflanzen wird daher streng darauf Wert gelegt, dass sie aus dortigen Wildaufsammlungen stammen, allenfalls ergänzt durch einige Exemplare aus anderen botanischen Gärten, mit denen Freiburg ein weltweites Netzwerk unterhält. „Wir wollen Vorreiter sein und eine kleine Tropenwelt einrichten, die weltweit einzigartig ist“, erläutert Thomas Speck. Der Freiburger UniProfessor ist Leiter des Botanischen Gartens, der Initiator des ehrgeizigen Projekts und Pionier im Bereich der Baubionik, die Vorbilder aus der Biologie für Architektur und Bauen erforscht. Er und seine wissenschaftliche Leiterin, die promovierte Biologin Friederike Gallenmüller, haben das Land in Südamerika schon etliche Male besucht und sind fasziniert von der Fülle und Vielfalt an endemischen Arten, also solchen, die es ausschließlich dort und sonst nirgendwo gibt.

Eine kleine Ausnahme sollte die Wahl der Tiere sein, denen der Einzug ins Gewächshaus gewährt wird: Fürs Erste sind schon einmal die Schlammspringer, amphibisch lebende Fische, die ihre Flossen auch an Land zur Fortbewegung benutzen können, in ihr zur Hälfte mit Wasser befülltes Terrarium eingezogen. „Später wollen wir noch Vieraugenfische und vielleicht Geckos und Spinnen dazuholen“, lässt Forscher Speck in seine Zukunftspläne blicken. Zwar gebe es keine Vieraugenfische in Französisch-Guyana, doch ihre Präsenz würde neben den Schlammspringern das Mangrovenbecken sinnvoll bereichern. Außerdem können die kugelrunden Tropentiere mit einem Auge über und mit dem anderen unter Wasser schauen. Genauso wie die Pfeilgiftfrösche, die, wie er betont, von einem Unbekannten im Französisch-GuyanaHaus ausgesetzt wurden, nun aber geduldet werden. Giftig seien die frei herumhüpfenden Tiere nicht, versichert er, da hier die dazu benötigten Giftpflanzen nicht wüchsen.


Lust auf REGIO | 03.2020

15

Schlammspringer beleben das Mangrovenbecken im neu gestalteten Schauhaus des Botanischen Gartens.

Was im Frühjahr 2018 mit dem Einpflanzen erster Setzlinge begann, hat sich nach nur eineinhalb Jahren in einen dichten grünen Dschungel verwandelt. Das veranschaulicht eindrucksvoll, wie rasch sich unter idealen Bedingungen Tropenvegetation entwickeln kann. Konstante Temperaturen von 26 Grad Celsius und eine Luftfeuchte von rund 70 Prozent sorgen für ein Raumklima, das dieser Pflanzenwelt sichtlich gut bekommt – und auch von den Besuchern als angenehm empfunden wird. Allein für die erforderlichen Klimabedingungen musste das ehemalige Subtropenhaus aufwendig umgebaut werden: Modernste Technik, verborgene Wasserbehälter, neue Glasfenster und ein ausgeklügeltes Belüftungssystem nebst

Ventilatoren und Sprühverneblern mussten installiert und feinjustiert werden. Noch im Verlauf dieses Jahres will Baubionik-Spezialist Speck die Außenfassade der Schaugewächshäuser im Botanischen Garten mit einem selbst entwickelten Klappensystem ausstatten, das für optimale Licht- und Schattenverhältnisse sorgen soll. Es könnte der Prototyp für ein weltweit neuartiges Klimasystem werden. Nachdem sich innerhalb von zwei Jahren das Französisch-Guyana-Haus zu einem vielseitig ausgestatteten Stück tropischen Lebensraums entwickelt hat – mit tierbesetztem Mangrovenbecken und kleinem Wasserfall –, wollen Initiator Speck und sein Team in diesem Frühjahr die offizielle Eröffnung feiern: pünktlich zum 400-jährigen Bestehen des Botanischen Gartens und daher voraussichtlich Anfang Juni.

Der Initiator des Tropenwald-Projekts Thomas Speck (2.v.r.) und sein Team (v.l.n.r.): Katja Staufer, Philipp Anweiler, Friederike Gallenmüller und Dirk Rohleder.

Info

Noch bis zum 22. März 2020 zeigt das WaldHaus Freiburg die Ausstellung „Baubionik – Biologie beflügelt Architektur“. www.botanischer-garten.uni-freiburg.de

Erkunden & Erleben

Um solche Aussetzungen künftig zu vermeiden, dürfen Besucher keine Taschen und Rucksäcke mit ins Gebäude nehmen.


Foto: © iStock/torwai

IM MÄRZEN DER BAUER ...

Das romantische Bild des Bauern auf dem Schwarzwaldhof mit seinen Vorderwälder-Rindern gibt es noch – aber sehr selten. Die Realität im Alltag von Landwirten, Winzern und Imkern sieht meist anders aus. Dem Spagat zwischen Politik, Umwelt-, Artenschutz und Überleben widmet sich dieses REGIO-Titelthema.


Lust auf REGIO | 03.2020

vadis? uo

wirtschaft nd q La

21

BIENENSTERBEN & BAUERNFRUST Das Volksbegehren Artenschutz, Proteste der Landwirte von Freiburg bis Berlin – es brodelt an der Quelle der Nahrungserzeugung im Land. Und trotz des erfolgreichen Dialogs zwischen Landwirtschaftsministerium, proBiene und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) ist längst nicht alles gut.

Foto: © Pro Biene

Am Anfang war die „Krefelder Studie“, die belegte: Um 76 Prozent war die Zahl der Fluginsektenarten zwischen 1989 und 2016 zurückgegangen. „Rettet die Bienen“ lautete der Aufschrei, der zuerst in Bayern für ein erfolgreiches Volksbegehren sorgte. Mit deutlich massiveren Forderungen strebte Mitte 2019 die Initiative proBiene das Volksbegehren Artenschutz für Baden-Württemberg an: 50 Prozent Öko-Anbau bis 2035 und Reduktion auf 50 Prozent Pestizideinsatz im Land bis 2025 – der Gesetzesentwurf nahm vor allem die Landwirtschaft in die Pflicht. „Mit dem Volksbegehren kann man nur in einem Bereich eine Änderung bewirken, nicht in mehreren“, begründet Mitinitiator

Tobias Miltenberger diese drastische Fokussierung. Miltenberger weiß um den Preis des Vorstoßes: „Die Landwirte haben uns das Volksbegehren sehr angekreidet.“

Aus Not wird Protest „Das Kipp-Moment kam mit dem jüngsten Agrarpaket“, berichtet der Presseverantwortliche des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), Padraig Elsner. Unter den wichtigsten Vorgaben von Forschungs-, Landwirtschafts- und Umweltministerium waren ein nationales Glyphosatverbot ab 2024, eine Mindeststrategie für das Totalherbizid mit Verringerung um 75 Prozent ab 2020.

Ein ganzer Berufsstand sah sich am Pranger: nicht nur wegen des Bienensterbens, auch wegen Nitrat im Grundwasser durch Gülle. Dabei gerieten die alltäglichen Nöte der Landwirte völlig aus dem Blick: Flächenfraß, Futterverunreinigung durch Hundekot, wenig verlässliche Rahmenbedingungen, Förderbürokratie. Und das in der wirtschaftlichen Zwangsjacke: Niedrigpreise wegen der Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln, Marktmacht der Einzelhandelsketten und internationale Konkurrenz. Das war zu viel für diejenigen, die in Deutschland für Ernährungssicherheit sorgen. Mit einer „Graswurzelbewegung“ in den sozialen Medien fing der Protest an. Elsner erinnert sich:

Titelthema

Text: Arwen Stock

»


Lust auf REGIO | 03.2020

Foto: © iStock/Alex

22

Titelthema

»

Die Landwirtschaft ist auf einen gewissen Technisierungsgrad angewiesen, um wirtschaftlich zu produzieren.

Aus der Facebook-Gruppe mit rund 200 Mitgliedern entwickelte sich die bundesweite Bewegung der Landwirte „Land schafft Verbindung“. Mit rund 8600 Traktoren protestierten sie im November 2019 und mit 1000 im Januar in Berlin. Demos gab es auch auf dem Freiburger Münsterplatz. Nicht die Kritik an der Gülleausbringung, sondern durch die drastische Reduktion des Pestizideinsatzes sahen Landwirte und Winzer in der REGIO ihre Existenz in Gefahr. In der Rheinschiene werden laut Elsner Mais und Sonderkulturen wie Soja, Spargel, Erdbeeren und Obst angebaut. „Ohne Pestizide funktioniert keine Landwirtschaft, die einzige Alternative ist die mechanische Bearbeitung“, betont der BLHV-Pressesprecher und meint die biologisch zugelassenen wie auch die chemischen Herbizide (Pflanzenschutzmittel), Insektizide (Insektenschutzmittel) und Fungizide (Anti-Pilzmittel). Wohl am populärsten ist das umstrittene Totalherbizid Glyphosat. Damit Unkraut und Gras

zwischen den Kulturreihen nicht die Nährstoffe entziehen und ein schlechtes Mikroklima entsteht, wird gezielt gespritzt. Auch als Teil des konservatorischen Bodenbaus hilft es nach dem Abernten, das Feld laut Elsner „schneller und gründlicher“ auf die nächste Aussaat vorzubereiten.

Glyphosat und Bienen Miltenberger von proBiene kennt die Bedingungen in der REGIO: Er und sein Geschäftspartner sitzen mit ihrer Demeter-Imkerei „Summtgart“ in Stuttgart. Zur Kirschblüte aber wandern sie mit einigen Völkern an den Oberrhein. In Zusammenarbeit mit Bio-Obstbauern ernten ihre Bienen dort Kirschblütenhonig. Neben der Gefahr für Bienen und Artenvielfalt kritisiert Miltenberger, dass Glyphosat oft schon präventiv verwendet wird, Korn bereits vor der Aussaat behandelt ist und selbst die größten Bio-Fans mit dem Trinkwasser das Totalherbizid aufnehmen. Das lässt sich im Urin nachweisen.

Der NABU Baden-Württemberg bilanziert in seinem Pestizidbericht von 2018, dass rund 2300 Tonnen jedes Jahr im Weizen-, Gerste-, Mais-, Raps, Zuckerrüben-, Kartoffel-, Wein- und Apfelanbau eingesetzt werden. Glyphosat werde mit 203 Tonnen pro Jahr im Südwesten am häufigsten gespritzt. Im Bundesvergleich ist das mit neun Prozent überdurchschnittlich viel. „Uns geht es aber nicht nur um die Biene“, berichtet Miltenberger, „Insekten stellen eine wesentliche Grundlage in unserem Ökosystem dar.“ Ein Drittel von dem, „was wir essen“, sei zurückzuführen auf die Bestäubungsleistung von Insekten. Sollten sich die dramatischen Rückgänge fortsetzen, fürchtet er einen Kollaps der ökologischen Kreisläufe. Für die Landwirte hat Miltenberger Verständnis, das Problem sieht er im Versagen der Agrarpolitik. Das Konzept „Wachsen oder weichen“ gehe in Deutschland nicht auf. Mit diesem Mantra habe sich die Landwirtschaft in vielen Bereichen wegentwickelt von dem, was die natürlichen Güter


Lust auf REGIO | 03.2020

Foto: © iStock/FluxFactory

Ein nährstoffreicher Boden ist die Lebensgrundlage von Landwirten und Imkern gleichermaßen.

23 Erde, Wasser, Luft schützt. Auch kritisiert er, dass vor allem die großen Betriebe unterstützt werden.

Durchschnitt rund 40 Prozent des Einkommens der deutschen Betriebe aus. Doch die Hilfen sind laut Elser oft mit einem riesigen „Bürokratiewust“ verbunden.

Strukturen und Zukunft

„Zur Landwirtschaft gehört viel Idealismus“, so der BLHV-Presseverantwortliche, „viele finden aber ihre Nische.“ Doch jede Hofnachfolge ziehe Investitionen nach sich. Die ständig neuen Bestimmungen seien es aber, die den Jungbauern die Perspektive raubten. Elsner bilanziert: „Jeder versteht, dass da niemand gerne in die Unsicherheit investiert.“ Und Quereinsteiger gibt es kaum, da Höfe nicht genug zum Abzahlen abwerfen.

Der Frust bei den Landwirten sitzt tief, auch wenn die Betriebe in der REGIO laut Elsner vergleichsweise „sehr kleinstrukturiert“ sind. Rund 25 Hektar groß ist hier im Durchschnitt ein Hof – das entspricht einer Fläche von 35 Fußballfeldern. Bundesweit liegt der Wert bei 60 Hektar. Rund 40 Prozent der REGIOHöfe werden laut Elsner bereits im Nebenerwerb betrieben: „Die Landwirtschaft reicht allein nicht zur Ernährung der Familie aus, wenn ein Betrieb klein ist.“ Bei den Haupterwerbsbetrieben im Ackerbau sehen die Zahlen laut dem Deutschen Bauernverband auch nicht rosig aus: Nur auf 27.889 Euro brutto pro Jahr kommt eine nicht-entlohnte Familienarbeitskraft laut Buchführungsergebnis. Dabei ist die Förderkulisse enorm: 1990 wurde von Subventionen auf Direktzahlungen umgestellt. Heute fließt mit 37,2 Prozent der größte Teil der EU-Mittel in die Landwirtschaft – 6,35 Milliarden Euro jährlich allein nach Deutschland. Laut der Pressestelle der Europäischen Kommission machen diese Zahlungen im

Eine Lösung für dieses hochkomplexe Thema sieht Elsner darin, den Wettbewerbsnachteil für die deutschen Landwirte mit Steuermitteln gegenzufinanzieren. Durch EU-weite „Klimazölle“ könne man den Produktionskostennachteil gegenüber Importware ausgleichen. Für unausweichlich hält Miltenberger von proBiene einen grundlegenden Wandel in der Landwirtschaft: bäuerliche Strukturen sollten gefördert werden, genauso wie regionale und biologische Lebensmittel. Mit dem Ergebnis des Volkbegehrens ist der Mitinitiator zufrieden: Mitte Foto: © iStock/FluxFactory

Dezember 2019 vereinbarten das Land, die Initiative und der BLHV einen Kompromiss. Der Artenschutz kommt ins Naturschutzgesetz, 40 bis 50 Prozent weniger Pestizid wird bis 2030 eingesetzt, und 30 bis 40 Prozent Ökolandbau soll es in Baden-Württemberg bis 2030 geben. „Das ist ein Riesenerfolg, dass der BLHV zugestimmt hat“, freut sich Miltenberger. Für die Landwirte war der Kompromiss im Vergleich zur Gesetzesvorlage des Volksbegehrens das kleinere Übel. Der BLHV hat seinerseits jüngst sehr erfolgreich den ersten Volksantrag „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg“ gestellt. Elsner betont: „Der Landtag ist nun aufgefordert, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.“ Was bei beiden Vorstößen herauskommt, bleibt allerdings abzuwarten – denn noch ist nicht alles gut für Landwirte und Insekten.


Au s

useum ly M ue

ung im Tin ell g st

ZUM ANBEISSEN Die Ausstellung „Amuse-bouche“ im Tinguely Museum Basel widmet sich dem Geschmacksinn in der Kunst. Sie ist ein Augenschmaus und eine einzige Verführung: zum Kosten, Naschen, Schlemmen. Und: Man darf! Text: Hans-Dieter Fronz

Kunst & Kultur

Eigentlich darf man ein Kunstwerk, das weiß jedes Kind, nicht anfassen. „Bitte nicht berühren“ oder „Please don’t touch“ liest man auf Schildern in Museen. Im Tinguely Museum in Basel müsste es jetzt korrekterweise lauten: „Bitte nicht anknabbern“, „Bitte nicht naschen“. Denn neben manchem Bitteren, Sauren oder Salzigen trägt das Museum in seiner neuen Ausstellung viel Süßes auf – das zum Teil auch mit der Zunge genossen werden darf, während anderes ein reiner Augenschmaus bleibt. Sonja Alhäusers „Schokoladenmaschine“ zum Beispiel: Die Skulptur taucht unaufhörlich in einen Behälter mit warmer, weißer Schokolade ein und wieder daraus auf. Probieren verboten, lecker ist

aber schon der Anblick. Oder Roman Signers Tischlein deck dich der besonderen Art, mit einer Tischplatte, die vollständig mit einem riesigen Lebkuchen bedeckt ist. Zum Anbeißen, was der Besucher just hier nicht darf. Das darf und soll er an etlichen anderen Stellen: zulangen, anknabbern, naschen. Das Werk von Meret Oppenheim dagegen ist durch Glas gesichert. „Bon appétit, Marcel!“ ist ein bissig-verspieltes Geschenk der Schweizer Künstlerin, die einst die berühmte Pelztasse schuf, an ihren französischen Künstlerfreund Marcel Duchamp. Der Erfinder des Readymades war im Kulinarischen wie in Sachen Erotik bekanntermaßen kein Kostverächter. Und so serviert Oppenheim dem

leidenschaftlichen Schachspieler auf einem Teller eine Schachfigur – vielsagend natürlich die Dame! – aus gebackenem Teig mit der Wirbelsäule eines Rebhuhns. Die Schau ist Teil einer Ausstellungsserie, die die fünf Sinne zum Thema macht. Der Riech- und der Tastsinn waren schon Gegenstand. Hören und Sehen soll uns dann in zwei künftigen Ausstellungen mitnichten vergehen. Schon Barockkünstler stellten die fünf Sinne in Gestalt von Allegorien dar – so auch in der Basler Präsentation. Und beim Anblick des „Fruchtstilllebens mit gefülltem Weinglas“ des niederländischen Barockmalers Jan Davidsz. de Heem läuft einem das Wasser schon beim Sehen im Munde zusammen.

Foto: © Elizabeth Willing and Tolarno Galleries Melbourne, Foto Elizabeth Willing

Lust auf REGIO | 03.2020

38


Museum Tinguely Paul Sacher-Anlage 1 CH-4002 Basel bis 17. Mai Öffnungszeiten: Di. bis So., 11–18 Uhr www.tinguely.ch

Kunstwerke zum Naschen, zum sich Einverleiben – das ist ungewöhnlich. Doch in der Ausstellung „Amuse-bouche. Der Geschmack der Kunst“ geht es dezidiert um den Geschmackssinn. Neben den Augen spielt die Zunge eine wichtige Rolle – eben auch die des

Foto: © Sam Taylor-Johnson. All Rights Reserved, 2020, ProLitteris, Zürich

Die Zunge, auch die der Besucher, spielt eine wichtige Rolle in der Ausstellung (o. und r.). Unten ein Stillleben von Sam Taylor-Johnson.

39

Aber wie schmeckt Kunst nun eigentlich? Der Zuckerrohrschnaps, den das brasilianische Künstlerkollektiv Opavivará! schamlos in einem Bidet sprudeln lässt, recht süßlich. Dagegen hat das Pflanzen- und Früchtedestillat in Claudia Vogels Installation „Tastescape“ eine ansprechend duftig-frische Note. Und Marisa Benjamins vegetative Nouvelle Cuisine – kleinste Häppchen aus Fruchtstücken, verfeinert mit winzigen Blütenblättern und einem Tropfen Olivenöl von Blumen – verdient ohne Abstriche das Prädikat exquisit. Doch weil sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt und ein und dasselbe in unterschiedlichen Mündern ganz verschieden schmeckt – möge sich jeder sein eigenes Urteil bilden.

Kunst & Kultur

In „Goosebomp“ (auf gut Deutsch „Gänsehaut“), einer monumentalen Wandinstallation von Elizabeth Willing, darf der Besucher probieren. Eine Fläche von mehr als 20 auf rund fünf Meter hat die Australierin mit einem Raster aus runden Pfeffernüssen mit weißem Zuckerguss überzogen. Partizipative Kunst nennt sich das.

Besuchers. Noch ausgiebiger kommt sie in interaktiven Führungen, Workshops und Live-Performances, bei Degustationen oder beim „Wurst-Event“ mit einem Schweizer Sternekoch zum Einsatz.

Foto: © Janine Antoni; Courtesy of the artist and Luhring Augustine, New York

Mit mehr als 80 Werken von rund 45 Künstlern vom Barock an ist die Ausstellung bestückt – und belegt eindrucksvoll, dass der Geschmackssinn nicht erst in der Gegenwart ein Gegenstand der Kunst ist. Themenfelder wie „Der Geschmack des Fremden“, Essen als soziale Tätigkeit oder Nahrungsmittel als Teil der kulturellen Identität machen den Parcours abwechslungs- und facettenreich.

Lust auf REGIO | 03.2020

Info

Anzeige


Foto: © Claudia Tabori

Ne u

Lust auf REGIO | 03.2020

REGIO der us

42

einungen sch a er

MENSCHEN, TIERE, FABELWESEN

Literatur & Rezis

Wer sich die Zeit nimmt und einmal aufmerksam um das ganze Freiburger Münster herumgeht, wird auf der Höhe der Dächer insgesamt 91 Wasserspeier zählen. Und wird feststellen, dass es bei den teilweise sehr grotesken Figuren in Gestalt von Tieren, Misch- oder Fabelwesen, Monstern und Menschen keine Wiederholung gibt, dass nicht eine einer anderen gleicht. Hier hockt ein frecher Affe im Schneidersitz, da dreht ein ziemlich närrisches Wesen dem Betrachter eine lange Nase, dort säugt ein schweinisches Tier seine Jungen, an anderer Stelle streckt sich in lichter Höhe ein entblößtes menschliches Hinterteil keck in die Lüfte. In ihrem jüngst als Band 9 der Schriftenreihe des Münsterbauvereins erschienenen Buch über „Die faszinierende Welt der Wasserspeier“ erläutert Kunsthistorikerin Heike Mittmann nicht nur die typisch gotischen Figuren sowie deren Entstehungsgeschichte und Bedeutung, sie geht auch auf die verschiedenen Deutungsweisen ein. Denn abgesehen von ihrer Funktion, das Regenwasser über ein ausgeklügeltes Röhrensystem zu sammeln und über ihre Münder, Mäuler und sonstige Körperöffnungen vom Kirchengebäude wegzuleiten, sind die sorgfältig gestalteten Sandsteinskulpturen auch auffallende Blickfänger. Zwar stammen wohl nicht alle heutigen, vor etwa 100 Jahren durch Kopien ersetzten Wasser-

speier aus der eigentlichen Bauzeit des Münsters zwischen etwa 1200 und 1513; nach Heike Mittmanns Recherchen wurden so manche Originalwerke im 19. Jahrhundert einfach gegen ganz neue Figuren eingetauscht. Doch sei davon auszugehen, dass die dämonenhaften Gestalten wirkliche Dämonen vom Bauwerk und von der Stadt fernhalten sollten. Furchterregende Ungeheuer, von denen man in jenen 300 mittelalterlichen Baujahren glaubte, dass sie Gebäude und Menschen tatsächlich heimsuchen. Versinnbildlicht sind aber auch die sieben Todsünden Zorn, Hochmut, Geiz, Neid, Unkeuschheit, Faulheit und Unmäßigkeit – über teils sehr drastische Tier- und Menschdarstellungen. Diese – und natürlich alle anderen – kann man nun, bei der Lektüre des Buchs, aus nächster Nähe in Augenschein nehmen: Fotografin Claudia Tabori hat sich mit Kran und Hubsteiger in 70 Meter Höhe begeben, sich dicht an die Wasserspeier herangewagt und sie in großartigen, höchst detailreichen Aufnahmen festgehalten. Ein sehr schöner Augenöffner – ergänzt mit historischem Bildmaterial und Grundrissplänen mit der ewei Verortung der Figuren.

Freiburger Münster – Faszinierende Welt der Wasserspeier von Heike Mittmann Fotos von Claudia Tabori Verlag: Rombach, 2019 128 Seiten, Klappenbroschur Preis: 19,90 Euro

Einfach glücklich wandern. Elsass und Vogesen von Annette & Lars Freudenthal Verlag: Bruckmann, 2019 192 Seiten, Broschur Preis: 15,99 Euro

VON KNACKIG BIS GEMÜTLICH Warum auf Gipfel hetzen, wenn man entschleunigt die Seele baumeln lassen kann? Warum sich auf überlaufenen Bergwegen drängen, wenn abseits des Trubels ruhige Pfade locken? Und warum überfüllte Gasthäuser besuchen, wenn es doch lauschige Plätze für eine ruhige Rast gibt? Wandern soll glücklich machen, finden Annette und Lars Freuden thal und stellen 35 nicht zu schwere Touren jenseits des Rheins vor: „für die Sinne“, „ohne Uhr“, „mit Genuss“ oder einfach „stille Touren“ – die Grenzen sind fließend, viele der Wanderungen erfüllen gleich mehrere Genießermerkmale. Sie führen zu Zielen wie Burg Lützelhardt in den nördlichen Vogesen, zum langgestreckten Bergrücken des Odilienbergs mit seinem imposanten Kloster, durch die Weinberge ins Bilderbuchdorf Riquewihr an der elsässischen Weinstraße oder auf den Gipfel des Petit Ballon, den Kleinen Belchen des südlichen Elsass. Ob knackig oder gemütlich, wald- oder burgenreich, ob für Abenteurer oder Sonnenanbeter – jede Tour ist mit Wegbeschreibung, Karte sowie Einkehr- und Wohlfühltipps versehen. Für Wander- und Seelenglück ist damit gesorgt. ste


von Sabine Dietzig-Schicht Naturpark Südschwarzwald Verlag, 2019 112 Seiten, broschiert, 9,90 Euro

Der Naturpark Südschwarzwald steht nicht nur für Natur, sondern auch für eine vielfältige Museumslandschaft. Das beweist sein erster Museumsführer, der 71 regionale Kultureinrichtungen vorstellt: vom Bauernhaus-, Kloster- oder Schulmuseum über Ölmühle und Römische Badruine bis hin zu Kunst- oder Literaturhaus. Außerdem kommen Kulturschaffende wie der Mundartexperte Markus Jung oder Cego-Kenner Achim Laber zu Wort: Sie geben Einblick in ihr Leben und Arbeiten und erzählen, was sie mit Begriffen wie „Heimat“ oder „Tradition“ verbinden. Ein Büchlein, das Neugier weckt und Lust auf Sonntagsausflüge macht. ste

Schwarzwald Cartoons

von Klaus Karlitzky Silberburg Verlag, 2019 144 Seiten, Hardcover, 14,99 Euro

Von Bollimanie und Uhrknall bis zum Wolf, der sich auf die Nacht hin eine Schaftablette holt – Klaus Karlitzky versteht es, den Schwarzwald aufs Korn zu nehmen. Es ist das zweite Cartoon-Buch des Autors, Zeichners und preisgekrönte Karikaturisten im Silberburg Verlag und zeigt die real-satirische Seite der beliebten Ferienregion. Doch es bietet auch „Schwarzwald für Fortgeschrittene“: Um welchen Berg es sich handelt, wenn ein Besoffener drauf steht? Oder der „Schwarzwälder Schinken“ einer Bollenhutträgerin (zensierte Version). Ein Muss, auch für Veganer. ars

Lust auf REGIO | 03.2020

Kraftorte im südlichen Schwarzwald

Die schönsten Stadtspaziergänge in und um Basel

von Birgit-Cathrin Duval Verlag: Oertel + Spörer, 2019 220 Seiten, gebunden Preis: 21,95 Euro

von Daniel Zahno Verlag: Friedrich Reinhardt, 2019 144 Seiten, Broschur Preis: 29,80 CHF

MYSTISCHE REGIO

GESCHENKTE ZEIT

Steinkreis, Zauberwald, Hexenberg – schon in einzelnen Ortsnamen klingt das Mystische an, das hinter so manchen Orten im Schwarzwald steckt. Birgit-Cathrin Duval hat sich auf die Spurensuche begeben und die Geheimnisse von 29 lokal bis überregional bekannten Plätzen aufgeschrieben. Der Belchen als Berg des heidnischen Sonnengottes Belenos ist darunter, genauso wie der sagenumwobene Kandel, dessen Teufelskanzel just in der Walpurgisnacht 1981 vom Felsen abbrach und ins Tal donnerte. Doch auch weniger bekannte Plätze spürt die Autorin auf, beispielsweise den Siebenfelsen in Yach oder den Schatzstein bei Todtnauberg.

„Wir spazieren, weil wir Lust haben“, schreibt Daniel Zahno in seinem Vorwort zum „Stadtverführer“ für die „schönsten Spaziergänge in und um Basel“. Und „nicht, um anzukommen“. Sondern, um Schönes zu entdecken, überrascht zu werden.

Die freie Journalistin und Fotografin Birgit-Cathrin Duval erzählt teils in der Ich-Perspektive. Sie gibt dabei einzelne Wandertipps, aber keine detaillierte Tourbeschreibung. Herausgekommen ist ein Buch, das reich an geschichtlichen Hintergrundinfos ist, ergänzt mit Einkehrtipps und Touristinformationen. Bereichernd für alle, die sich für die mystische Seite ihrer Ausflugsziele interessieren. ars

43

Wer sich an seine Routen hält, wird ihm recht geben: Beim Flanieren auf alten Wegen oder zu verträumten Winkeln verliert sich allmählich die antrainierte Alltags­blindheit für Details und verborgene Schätze am Wegesrand. Überall. Besonders aber in Basel. So ist es etwa beim „Women’s Walk“, der durch die Altstadt führt – zu einer Reihe von Orten, die daran erinnern, wie Basler Frauen Geschichte geschrieben und die Weichen in Richtung Gleichstellung ausgerichtet haben. Durch fast unbekannte Schluchten, zu schönen Gärten, auf eine Skulpturen-Safari oder über einen abenteuerlichen Kettenweg führen die Spaziergänge, deren Ausgangsund Endpunkte gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden sind. Wo das Gefühl aufkommt, Zeit geschenkt bekommen zu haben. ewei Literatur & Rezis

Ausgestellt!

Bücher


Schlemmen & Sürpfeln

t KreuzPo ran au

urkheim in B st

Re st

MALERISCHE EINKEHR Gut speisen lässt es sich hier schon seit mehr als 200 Jahren, bis vor 50 Jahren wurden in dem historischen Gebäude außerdem Briefe und Päckchen auf den Weg gebracht. Heute punktet die Kreuz-Post in Burkheim am Kaiserstuhl neben leckerem Essen außerdem mit einem großen Spa-Bereich. Text: Stella Schewe


Lust auf REGIO | 03.2020

45

Wer nach Burkheim fährt, sieht das große gelbe Wirtshaus an der Straße unterhalb des Vogtsburger Ortsteils schon von Weitem. Wo sich heute außerdem Pool, Wellness-Bereich, ein Gartenlokal sowie ein Holzhaus mit Leih-Fahrrädern befinden, stand einst nur eine verfallene Kapelle. Ignaz Jäger, der Ur-Ur-Ur-Urgroßvater des heutigen Wirts, erwarb den „HeiligKreuz Acker“ 1809, zögerte nicht lange und ließ an ihrer Stelle das Gasthaus „Kreuz“ bauen: „Quasi auch eine Stätte der Begegnung, nur der anderen Art“, schmunzelt Reiner Gehr. Er führt das Gasthaus in siebter Generation. Ihren Doppelnamen hat die Kreuz-Post niemand Geringerem als Johann Gottfried Tulla zu verdanken: Infolge seiner Rheinbegradigung Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Straße nach Breisach von Überschwemmungen verschont, und so richtete der damalige Kreuz-Wirt 1850 im Gasthaus eine Brief- und Poststation ein. 120 Jahre lang war der Kreuzwirt automatisch immer auch Post-

halter. Erst 1970 wurde der Betrieb eingestellt: „Meine Oma war die letzte Postbeamtin“, erinnert sich Gehr. Zusammen mit seiner Frau Isabelle, einer Elsässerin und wie er gelernten Köchin, übernahm er die Leitung des Restaurants und Hotels zum 1. Januar 2000, also vor ziemlich genau 20 Jahren. Seither haben die beiden das Haus kontinuierlich weiterentwickelt und immer wieder auf den neuesten Stand gebracht: 2002 etwa wurde die zur Straße weisende Paradeseite des Gebäudes nach historischen Bildern restauriert, 2007 viele Bäume gepflanzt und ein Park mit Spielplatz errichtet und 2009 der Innenhof überdacht und zu einem Atrium umgestaltet.

Mutiger Schritt Der ganz große Wurf aber war der Ende 2015 eröffnete Spa-Bereich: mit einem Indoor-Swimmingpool, Saunen und Dampfbad, Räumen

für Massagen und kosmetische Behandlungen sowie Sonnendeck, Liegewiese und eigenem Spa-Bistro. „Ich hatte schon billigere Ideen“, sagt Gehr lachend, fügt aber sofort hinzu: „Für uns war es eine zukunftsorientierte Entscheidung und ein mutiger Schritt in eine neue Tourismuswelt.“ Schon immer seien Menschen zu ihnen gekommen, die an Kultur ebenso interessiert sind wie an der Natur, gerne wandern und Fahrrad fahren, aber auch Ausflüge nach Colmar oder Freiburg machen. Jetzt hätten sie nach einem aktiven Tag die Möglichkeit, sich im Wellnessbereich zu entspannen – die Zahl der Gäste in den Wintermonaten sei dadurch gestiegen, erzählt der 56-Jährige. Doch nicht nur Wellness, auch das Essen lockt Gäste von nah und fern in die Burkheimer KreuzPost. Als „badisch-elsässisch inspiriert“ beschreibt Gehr die Küche. Will heißen: Auf der Speisekarte finden sich badische Klassiker wie eingemachtes Kalbfleisch, saure Leber oder Hechtklößchen ebenso

»

Schlemmen & Sürpfeln

Fotos: © Kreuz-Post

Idyllisch im Grünen speisen: Die Restaurant-Terrasse (l.) schließt direkt an das lichtdurchflutete Atrium (o.) an.


Lust auf REGIO | 03.2020

» Mit Spaß bei der Sache: KreuzPost-Wirt Reiner Gehr ist gelernter Koch. Oben rechts die Stube, unten das historische Gasthaus.

wie gebratene Jakobsmuscheln oder Schnecken in Kräuterbutter. „Früher fragten die Gäste nach Spezialitäten aus aller Welt“, erzählt der 56-Jährige, „heute dagegen nach regionalen Produkten und Gerichten.“

Schlemmen & Sürpfeln

Saisonale Küche Dementsprechend orientiert sich das Küchen-Team der KreuzPost an den Jahreszeiten. Neben einer festen Ganz-Jahres-Speisekarte gibt es für jede Saison eine Extra-Karte: Auf die deftigen „Winterschmankerl aus Omas Küche“ folgen ab 6. März Fischwochen – mit Gerichten rund um Lachs, Steinbeißer, Heilbutt, Seesaibling, Forelle und Co. Von April bis Juni ist Spargel-, danach bis September Pfifferlingszeit. Und im Herbst werden Kürbis, Wild und Gans serviert. Wenn möglich, werden die Produkte in der REGIO eingekauft: „Meine Frau geht regelmäßig auf den Fischmarkt nach Colmar“, erzählt der Küchenchef.

Fotos: © Kreuz-Post

46

Das Gemüse liefert ein Händler aus Königschaffhausen, das Fleisch ein Metzger aus dem Nachbarort Jechtingen. Und die Weine stammen ausschließlich vom Kaiserstuhl. „Auf unserer Weinkarte finden Sie weder einen Bordeaux noch Champagner, ich ziehe die hiesigen Winzersekte vor“, sagt der Wirt entschlossen. „Nicht, dass die Weine aus dem Ausland schlecht wären – wir konzentrieren uns einfach gerne auf unsere Region. Sie ist so reich, dass wir uns nicht weiter verzetteln müssen.“ Auch spezielle Menüs stehen bei den Gästen der Kreuz-Post hoch im Kurs: Etwa das Candle-LightDinner, das einen romantischen Abend bei Kerzenschein verspricht, ein „Weinleiter-Menü“, bei dem zu jedem der vier Gänge ein Glas Kaiserstühler Prädikatswein serviert


Fotos: © Kreuz-Post

Lust auf REGIO | 03.2020

t p e z Re des s t a M on

t auran t s e R vom Post Kreuz-

Durch die Um- und Anbauten hat sich die Kapazität der KreuzPost erhöht: Das Hotel hat 67 Betten, in der historischen Gaststube mit grünem, gemütlichem Kachelofen ist Platz für bis zu 70 Gäste, hinzu kommen 50 weitere Plätze in Nebenräumen wie der rustikalen Zunftstube oder dem modernen Kaminzimmer im lichtdurchfluteten Atrium. Dementsprechend ist das 28-köpfige Kreuz-Post-Team auf Familienfeiern ebenso eingestellt wie auf Betriebsfeiern oder Tagungen. Dabei gerät eines nie außer Acht, wie Gehr versichert: „Wir sind hier verwurzelt und bleiben trotz aller Modernisierungen überschaubar und vor allem gemütlich.“

Zanderfilet mit Schwarznüssen & Kräuterkruste Für 4 Personen

800 g Zanderfilet mit Haut

Fischsauce

8 eingelegte Schwarze Nüsse

1 Schalotte, klein geschnitten ein wenig Butter

Kräuterkruste 5 Scheiben Toastbrot ohne Rinde, fein gerieben

400 ml Fischfond 150 ml Sahne

20 g Garten-Petersilie (auch Kerbel möglich)

Salz und Pfeffer

30 g Walnüsse fein gehackt Salz & Pfeffer

Die Butter schaumig rühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Weißbrot, gehackte Kräuter und Walnüsse zugeben und glattrühren. Zwischen zwei Lagen Pergamentpapier dünn ausrollen und kühl stellen.

150 g Fischfilet in kleinen Würfeln (Zander oder Hecht)

Info

1 guter Schuss Burkheimer Grauburgunder

100 g Butter, zimmerwarm

Fischfarce

Kreuz-Post Hotel, Restaurant, Spa Landstraße 1 79235 Vogtsburg-Burkheim Tel.: 0 76 62/9 09 10 www.hotel-kreuz-post.de

47

50 g Sahne 3 Eiweiß, 4 g Salz

Zutaten leicht angefroren im Tischcutter (Moulinex) mixen, bis eine sämige Masse entstanden ist.

Schalotten andünsten, mit Grauburgunder ablöschen, Fischfond, Salz und Pfeffer zugeben, einreduzieren lassen und abschmecken. Evtl. mit etwas kalter Butter und geschlagener Sahne aufmontieren. Zanderfilet längs aufschneiden, die Innenseiten mit Fischfarce ausstreichen. Schwarznüsse in Scheiben schneiden, hineinlegen und zuklappen. Die Kräuterkruste auflegen und etwas andrücken. Im Backofen bei 200 Grad 10 Minuten überbacken, bis die Kruste oben braun wird. Zanderfilet mit Sauce auf gewärmten Tellern anrichten und sofort servieren. Dazu Nüdele, Reis oder auch Kartoffeln servieren, kombiniert mit jungem Gemüse.

Schlemmen & Sürpfeln

wird, oder das sogenannte „Nachtwächter-Kulinarium“. Es nimmt Bezug auf Burkheims Geschichte und ist als Einstimmung auf den beliebten Nachtwächter-Rundgang gedacht, bei dem Gäste die Nachtwächter durch die historische Altstadt begleiten.


Lust auf REGIO | 03.2020

MUSIC

ical us M

Das Sinatra-

THAT’S LIFE 29.3.2020

AL

TH

E AT

S ER B A

EL

Foto: © Dita Vollmond

60

KALENDERrz Mä Ausstellungen

STADTMUSEUM LAHR Zeitgenössische japanische Keramik aus Kasama & der Provinz Iberaki Gebrauchs- & Gefäßkeramik bis 19.4. www.stadtmuseum.lahr.de

KUNSTHAUS BREGENZ Bunny Rogers Installationen, bis 13.4. www.kunsthaus-bregenz.at

Kalender

GALERIE MESSMER Die Vielfalt eines Malers Malerei von Reiner Strub Riegel, bis 16.4. www.galerie-messmer.de

MUSEUM TINGUELY

VITRA DESIGN MUSEUM

Amuse-bouche Der Geschmack der Kunst Basel, bis 17.5. www.tinguely.ch

Home Stories 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs Weil am Rhein, bis 23.8. www.design-museum.de

KERAMIKMUSEUM Picasso & Co. Berühmte Künstler*innen & ihre Keramiken, Staufen, bis 29.11. www.landesmuseum.de

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE Der römische Legionär – weit mehr als ein Krieger Funde aus Baden-Württemberg, Hessen und dem Elsass Freiburg, bis 29.11. www.freiburg.de/museen

AUGUSTINERMUSEUM – HAUS DER GRAPHISCHEN SAMMLUNG

SPIELZEUG WELTEN MUSEUM BASEL Taschen – Ikonen & Wertanlagen Geschichte eines zeitlosen Accessoires, bis 5.4. www.swmb.museum

MUSEUM FÜR STADTGESCHICHTE

Gottlieb Theodor Hase Freiburgs erster Fotograf Freiburg, 21.3.-27.9. www.freiburg.de/museen

freiburg.archäologie 200 Jahre Forschen in der Stadt Freiburg, bis 4.10. www.freiburg.de/museen

KUNSTHALLE MESSMER

PEAC MUSEUM

Venedig Faszination & Mythos Riegel, 6.3.-21.6. www.kunsthallemessmer.de

Im Garten der Farben Werke aus der Paul Ege Art Collection, Freiburg, bis 19.4. www.kunstraumalexander-buerkle.de


Vollgas – Full Speed Werke zum Thema ‚Auto & Geschwindigkeit‘ Donaueschingen, bis 19.4. www.museum-art-plus.com

Foto: © Erik © P Gaul Foto: Dreyer

KUNSTMUSEUM BASEL

KÜNSTLERKERAMIK Unter dem Titel „Picasso & Co - Berühmte Künstler*innen und ihre Keramiken“ sind im Keramikmuseum in Staufen die Manifestationen der intellektuellen Auseinandersetzungen verschiedener bildender Künstler wie Pablo Picasso mit dem Gedankengut ihrer damaligen Zeit in Form von Keramiken zu bewundern. MUSEUM FRIEDER BURDA Die Bilder der Brüder Eine Sammlungsgeschichte der Familie Burda Baden-Baden, 28.3.-30.8. www.museum-frieder-burda.de

GALERIE THOMAS MENZEL Gruppenausstellung Mit Werken der von der Galerie vertretenen Künstler Kenzingen, bis 7.3. www.galerie-thomas-menzel.de

BADISCHES LANDESMUSEUM HumANimal Das Tier und wir bis 14.2.21, Karlsruhe www.landesmuseum.de

MUSEUM NATUR & MENSCH 30 Jahre – Vom Ei zum Küken Die Küken sind zurück! Freiburg, bis 19.4. www.freiburg.de

Lichtgestalten Zeichnungen und Glasgemälde von Holbein bis Ringler bis 26.4. www.kunstmuseumbasel.ch

KUNSTMUSEUM STUTTGART Vertigo Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520–1970 bis 19.4. www.kunstmuseum-stuttgart.de

61

STIFTUNG FÜR KONKRETE KUNST Konkret bewegt Moving Sculptures von Jürgen Heinz, Freiburg, 15.3.-3.5. www.stiftung-konkrete-kunst.de

DREILÄNDERMUSEUM Von allen Seiten Skulpturen & Objekte Lörrach, 20.3.-19.4. www.dreilaendermuseum.eu

CARTOONMUSEUM Der Welt abgeschaut Zeichnungen von Christoph Fischer, Basel, 21.3.-1.6. www.cartoonmuseum.ch

GALERIE IM TOR Karl Streicher Malerei Emmendingen, 22.3.-26.4. www.galerie-im-tor.de

VITRA DESIGN MUSEUM Typologie Eine Studie zu Alltagsdingen Weil am Rhein, bis 31.5. www.design-museum.de

FONDATION BEYELER Edward Hopper Malerei, Riehen, bis 17.5. www.fondationbeyeler.ch

Kalender

7. Februar bis 29. November 2020 Keramikmuseum, Staufen www.landesmuseum.de

Anzeigen

Lust auf REGIO | 03.2020

MUSEUM ART.PLUS

Picasso & Co.


Kabarett/Comedy

Musical

Freitag, 17. April, 20 Uhr Vorderhaus, Freiburg www.vorderhaus.de

DONNERSTAG, 5.3.2020

FREITAG, 6.3.2020

Özcan Cosar ‚Cosar Nostra – Organisierte Comedy‘ Paulussaal, Freiburg, 20 Uhr www.paulussaal-freiburg.de

Hochzeit mit Hindernissen Musical mit Herz Theater Baden-Baden, 20 Uhr www.theater-baden-baden.de

DIENSTAG, 10.3.2020 FREITAG, 6.3.2020

64 DER ZORN DES PAETZ Unter dem Titel „Fürchtet euch!“ hält Holger Paetz eine Buß- und Fastenpredigt und lehrt seine „Gemeinde“ mit dem aktuellen Programmm das Fürchten. Dabei schaut er in das Sündenregister der Zuhörenden und wirft mit heftigen Backenstreichen für alle Pappnasen und Sich-selbst-Erhöher um sich.

Ralf Schmitz ‚Schmitzeljagd 2020‘ Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.vaddi-concerts.de

Chaplin Die Geschichte von Charlie Chaplin Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.karoevents.de

FREITAG, 13.3.2020

SAMSTAG, 14.3.2020

Ingo Börchers ‚Immer ich‘ Nellie Nashorn, Lörrach, 20 Uhr www.nellie-nashorn.de

Die Nacht der Musicals Die erfolgreichste Musicalgala mit Stars der Musicalszene! Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.asa-event.de

SAMSTAG, 14.3.2020 Die Teddy Show Mit neuem Programm SICK-Arena, Freiburg, 20 Uhr www.s-promotion.de

SONNTAG, 29.3.2020 That‘s Life Das Sinatra-Musical Musical Theater Basel, 19 Uhr www.musical.ch

DONNERSTAG, 19.3.2020

De dressiert Ma Premiere Fr., , 6. März, 20 .15 Uhr Alemannische Bühne, Freiburg www.alemannische-buehne.de

Jürgen von der Lippe ‚Voll Fett‘, Oberrheinhalle, Offenburg, 20 Uhr www.roth-friends.de

SONNTAG, 22.3.2020

Foto: © David Köhne

Bea von Malchus ‚Nibelungen‘ Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de

Kalender

VERLOBUNGSKRISE Viktor will Anna endlich einen Heiratsantrag machen. Erwartungsvoll bereitet er ein Kerzenlicht-Dinner mit verstecktem Ring vor, als sie auftaucht und mitteilt, dass sie den Chefposten bei der Bank ergattert hat, auf den er spekuliert hatte. Statt Verlobung gibt es Beziehungskrise, bei der die frauenbewegten Mütter auch nicht wirklich helfen.

FREITAG, 20.3.2020 The Shoo-Shoos Black Forest Swing E-Werk, Freiburg, 20 Uhr www.dieschoenen.com

SAMSTAG, 21.3.2020 Die Hochzeit des Figaro Komische Oper von W. A. Mozart Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

SONNTAG, 22.3.2020 Charleys Tante Operette von Ernst Fischer Oberrheinhalle, Offenburg, 19 Uhr www.messe-offenburg.de

DIENSTAG, 24.3.2020 Until the lions Stimmen aus dem Mahabharata Opéra National du Rhin, Straßburg, 20 Uhr www.operanationaldurhin.eu

FREITAG, 27.3.2020 Kosmos Korngold ‚Der Ring des Polykrates‘ Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

Oper/Operette FREITAG, 6.3.2020 Don Giovanni Dramma Giocoso in zwei Akten, von Wolfgang Amadeus Mozart Staatstheater Karlsruhe, 19.30 Uhr www.staatstheater.karlsruhe.de

The Shoo-Shoos versch. Termine im März, 20 Uhr E-Werk, Freiburg www.dieschoenen.com

MITTWOCH, 25.3.2020 Frank Goosen ‚Acht Tage die Woche – Die Beatles und ich‘ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

SONNTAG, 8.3.2020

FREITAG, 27.3.2020

SONNTAG, 15.3.2020

Markus Krebs ‚Pass auf ... kennste den?!‘ Paulussaal, Freiburg, 20 Uhr www.karoevents.de

Foto: © Felix Groteloh

Lust auf REGIO | 03.2020

Holger Paetz

Faust Oper von Charles Gounod Staatstheater Karlsruhe, 15 Uhr www.staatstheater.karlsruhe.de

La Bohème Oper von Giacomo Puccini Theater Basel, 18.30 Uhr www.theater-basel.ch

SAMSTAG, 28.3.2020

DONNERSTAG, 19.3.2020

Johann König ‚Jubel, Trubel, Heiserkeit‘ Paulussaal, Freiburg, 20 Uhr www.johannkoenig.com

The Turn of the Screw Oper von Benjamin Britten Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

WIRBELNDE RÖCKE Der Shoo-Shoo-Stil der Schwarzwälder Truppe bekommt für das neue Konzertprogramm einen ganz neuen Fokus: Vom American Songbook hin zu europäischen Wurzeln begeben sich die sechs Freunde auf einen Wandertrip und setzen den Schwerpunkt noch stärker auf die ­Musik. Zeit zum Mitswingen.


/ 3 7  2 7  3 4

Europa-Park, Rust Stichwort: Europa-Park

Lust auf REGIO | 03.2020

GE W

LINE OT H

79

27.3.2020, 20 Uhr Burghof Lörrach, Lörrach Stichwort: Klassik

013

2 x 2 Tickets für 2 x 2 Tickets für den „Amster­dam Sinfonietta, „Europa-Park“ Lucas & Arthur Jussen“ Saisoneröffnung am 28.3.2020

NSPIELIN

63

2 x 2 Tickets für „The Shoo-Shoos“

2 x 2 Tickets für „Kokubu“

2 x 2 Tickets für „De dressierte Ma“

28.3.2020, 20 Uhr E-Werk, Freiburg Stichwort: Shoo-Shoos

1.4.2020, 20 Uhr Kurhaus, Bad Krozingen Stichwort: Kokubu

3.4.2020, 20.15 Uhr Alemannische Bühne, Freiburg Stichwort: Alemannische Bühne

17.4.2020, 20 Uhr Vorderhaus, Freiburg Stichwort: Paetz

Bücher 2 x Einfach glücklich wandern – Elsass und Vogesen

2 x Freiburger Münster – Faszinierende Welt der Wasserspeier Stichwort: Der jeweilige Buchtitel

10 x 1 „FREIBURG GEHT AUS“ Stichwort: Freiburg geht aus

Rufen Sie die Hotline an, nennen Sie Namen, Adresse und das jeweilige Stichwort. Für die Gewinnspiele endet die Teilnahmefrist am 15. März 2020.

GEWINNSPIELHOTLINE 013 79/37 27 34

(0,50 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der T-Com, abweich. Mobilfunktarif möglich) chilli Freiburg GmbH | Paul-Ehrlich-Straße 13 | Alte Lokhalle | 79106 Freiburg Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Gewinnspiel

EWINNPIEL

l e i V ! k c Glü

2 x 2 Tickets für „Holger Paetz“


KULTUR INTERVIEW

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

VOLORE, QUUNT ULPARCHILIT, TEM SAM NUSAM

D

am laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.

doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus. Ducillo rroreceatio quo te dita pro

dis excese exceatem vendemolo cum autem cones parum rest voloreh eniento et rati as ex es eatur aceat. Oresenihic tet ra nobis res ea doluptatem que eos eossundi con esequisimet ommolendae landi te venimet, te simodit, ullam asperuptatur am re pa dolorem ut oditasse nosa dolores ut volorem laccae. Icimpor anduciis explici psapitae voluptaque porempor autatempos aut dolo conecab oratatis sitatectur? Utem et omnimus et as evel explatur? Cia audam rere re et offictiosam sequi diciaepuda num dolupta quibus ipsume parcipsume reuda num dolup proviti blaborro bero offic to dolor aut hit pliquiatur? Qui audaere periada volupta tquati occus et plab inullab int quos b int quos b int quos et omniscit, sit as rem reici delitatur soluptatae. Nequia sequae quas aspernatur? Expella boriae. Pel is etur anihit et opta sa dolentias volendi genest abo. Nam, officim olorruptiost laborestis sa none pa plicid et aut everum cum lant, num re one pa pld et aut everum cum lant, num re one pa picid et aummo dolupta incti cullupta nectotatur am quidunt aut odic temantis pore facessit, velicto tataturios santis porescius experchil mod qui reiantis pore facessit, velicto tataturios santic tor sam quis ditat a nobitia turem. Nempere sequassit elende incto coreium sed quideliqui voluptatur? Oviditaesto tota volorerum quatur moles et hit vellit etus derro magnatum voluptatem illo voluptatur re quasit omnihil laceribus aciis cum es nisquo odis mod laceribus aciis cum es nisquo odis modit mit ma nones mo blam quate voluptia commossed mi, cusapie ndandunt velia porporerio moluptatiur, voloria comnis dior

Dies war eine Leseprobe der März-Ausgabe 2020.

SIE HABEN LUST AUF MEHR?

Volore, quunt ulparchilit, tem sam nusam que eliquae vit, ipsandi taquatem que sit eoste cus nis eriant di abor molo dolore nus et aut eliquiatem harchilla que provita sequas duciliquis sed endioss itist, ut dolorrorem facculparum faciist volupis est porrunt. Otatemp ercilla ndaese que audanit reperesci odis reste nonsero eictium nonet volorepuda sequasinci illentur, omnia nis qui aceptat urionsequias volorerundit voluptate cus, nimpore ribusam quiam es il inveles ut fugia ium sundi re nimagnatet, quiae quam, ut hiciasi nost velest volorro et que nia arit, sit, simolorrume consendaest, sed ma quas consenim eosantiandic to eum dolupta tquiaep tatiam quis magnim quati aut ati simincid quosser chicabo ruptur, sequo to et, odit officia etur solorro et earibus.Erum qui velenimus aut ut qui sedisci consedis sumquia cum eius et voloreped utas aces alibus, volorem la veliquatiis doluptat. Nam consequo ex erument rempore que sunt molorro vidus, ide non rest in cusanis ne alit ut autenda eratus ea dolliti volorro omnimporerem quae conecto mi, quas es aute doluptibusam fuga. Ecea apitiam aut utendi qui adipsam, qui doluptate natem lam assinci re mo disquod magnat accusa

Das komplette »ZWITIHeft ist ab 29. Februar im Handel SIEHT SO erhältlich. SCHÖN AUS!«

1 CHILLI JULI/AUGUST 2014

cuptatibus, asit vid quis ad que mo maxim undam, nossi simi, omnis im explici usanda qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis ea qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autema qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autema qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autemxcese exceatem vendemolo cum autempo ratumqui venis sundendi beates as cona qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquun-

REGIO

Autorenname


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.