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Gegen schlaflose Nächte: Hilfe aus dem Freiburger Schlafl abor
Also schnell weiter auf dem Jägerpfad, immer leicht bergan. Plötz» lich raschelt es oben in dem sehr stillen Wald. Drei Rehe tauchen am Kamm auf, leichtfüßig springen sie bergab und verschwinden in einer Senke hinter dem Hügel am Wegrand. Bei der vergeblichen Suche nach ihnen tut sich ein weiterer, doch vollkommen verbrochener und sehr verwitterter Steinbruch auf; der Hügel am Wegrand erweist sich als dessen vorgelagerte Halde. Ohne die Rehe wären wir achtlos daran vorbeigegangen. Und erst jetzt fällt hier ein alter, im Sommer sicher völlig überwucherter Weg auf, der in südlicher Richtung nach Sexau führt. Bald geht der nun steiler ansteigende Pfad ohnehin in einen breiteren, von forstwirtschaftlichen Fahrzeugen offenbar stark befahrenen und noch sehr matschigen Weg über.
Felsformationen von Menschenhand
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Nach mühsamen 300 Metern geht ein kleiner Pfad nach links vom Weg ab. Er führt in den größten Steinbruch auf der Strecke; man kann ihn in einem knapp unterhalb der steilen, ebenfalls bis zur Kammlinie reichenden Bruchwände verlaufenden Bogen durchwandern – mit einem ganz und gar großartigen Blick auf die beeindruckenden, von Maschinen und Menschenhand bearbeiteten Felsformationen, die auch hier zwar überwiegend rot, aber auch von gelben und bräunlichen Einsprenkelungen durchzogen sind. Solche Steine finden sich an der nahen Hochburg wie am romanischen Teil des fernen Freiburger Münsters.
Dieses Gelände ist längst der Natur überlassen; am Fuß der Felsen ist ein Tümpel entstanden, aus den Erdschichten im Gestein wachsen Sträucher und Bäume, die gelegentlich kronüber in die Tiefe rutschen. Man möchte verweilen an diesem besonderen Ort, doch ist es hier recht schattig und frisch, außerdem gibt es außer kalten Steinblöcken auch keine Sitzgelegenheiten. Die finden sich jedoch bald auf einer sonnigen Lichtung, wo ein praktischerweise längs halbierter Baumstamm liegt.
Nach kurzer Rast geht es weiter zur Hochburg, vorbei an Sandsteinfelsen, die nun größere gelbe Partien enthalten.
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In den Sexauer Steinbrüchen wurden die ersten Steine für den Freiburger Münsterbau gebrochen.
Vom Burghügel hat man einen ungehinderten Blick auf die Schwarzwaldberge und die Rheinebene mit dem Kaiserstuhl, aber auch zum Tennenbacher Tal und hinüber zum Allmendsberg und in Richtung Heimbach, wo es ebenfalls große Buntsandsteinvorkommen gibt, die nachweislich für den nach 1200 begonnenen Münsterbau ausgebeutet wurden. Auch dort kann man sich wandernd auf die Spur der Steine begeben. Doch erst einmal geht es zurück zum Horneck – über den relativ ebenen Kammweg, der erst beim Abstieg recht steil und steinig wird. Und bald steht man an der oberen Kante des 20 Meter hohen und mehr als 800 Jahre alten Burgsteinbruchs, den man unten nur als große Geländemulde mit gelblichem Gesteinsschutt wahrgenommen hat. Und auf einmal kann man sich gut vorstellen, dass die ältesten Steinquader des Münsters genau von diesem Ort stammen, dass hier der erste Münstersteinbruch war.
INFO
Länge: 6,5 km Dauer: 3 Stunden (mit Burgbegehung)
Auf- und Abstieg:
126 Höhenmeter Start und Ziel: Waldparkplatz „Horneck“, Sexau