2 minute read

Tipps vom Experten: Wie kann Gartenarbeit rückenschonend gelingen?

DIE SPUR n U terwegs zu historischen Sand s t e in br üchen

DER STEINE

Advertisement

Die Tage werden länger, sind aber noch zu kurz für weitläufge Wanderungen. Da ist diese leichte, in wenigen Stunden zu bewältigende Entdeckungstour zu den alten Buntsandsteinbrüchen bei Sexau genau richtig. Sie führt über den Hornwaldrücken zur Hochburg und eignet sich gut für die eher karge Zeit zwischen Winterwunderland und Frühlingserwachen.

An der Hochburg (o.) wurden rote und gelbgeaderte Steine aus dem großen stillgelegten Buntsandsteinbruch im Sexauer Hornwald (li.) verbaut.

Auf dem großen Waldspielplatz am nordwestlichen Ortsrand von Sexau probieren Kinder begeistert lärmend die nach der Winterpause frisch gewarteten Schaukeln, Rutschbahnen, Klettergerüste und anderen Geräte aus, während die Erwachsenen plaudernd Picknicktische decken. Obwohl es ein paar Tage nicht geregnet hat, führt der Brettenbach reichlich Wasser und fließt plätschernd dahin. Aus der Ferne grüßt der Kandel mit seinem schneebedeckten Gipfel. Die Bäume sind zwar auch hier noch kahl, doch üppige Stechpalmenbüsche geben dem Wald einen hoffnungsvollen grünen Anstrich mit knallroten Tupfern. Und die Sonnenstrahlen wärmen schon: An den Sträuchern sind erste zaghafte Triebknospen zu erahnen. Vogelgezwitscher ist zu vernehmen, der Himmel ist wolkenlos blau.

Nicht weit vom Spielplatz, direkt beim Wanderparkplatz Horneck, ragt eine mindestens 15 Meter hohe rote Felswand auf. Senkrecht und schroff steht sie da, sie wirkt wie in den Berg gemeißelt. Ist sie auch: Es handelt sich um einen alten, längst stillgelegten Steinbruch, den ersten auf dem Weg, der sich auf der Ostseite des Hornwaldrückens in nördlicher Richtung bis zur Ruine der Hochburg entlangzieht. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert mit großen Buntsandsteinquadern erbaut; die erste urkundliche Erwähnung datiert im Jahr 1127.

Für den Ausflug zu dieser zweitgrößten Festungsruine in BadenWürttemberg spielen diese Daten keine Rolle. Wohl aber für die Ausflügler, die sich für geologische und bauhistorische Fakten interessieren – und für die Frage, ob und wie die Sexauer Steinbrüche nicht nur mit der Hochburg, sondern auch mit dem Bau des Freiburger Münsters zusammenhängen.

Doch der Reihe nach. Zunächst geht es rechts vom eben erwähnten Steinbruch, an dessen Sohle noch ein vergittertes Stollenportal zu erkennen ist, auf einen schmalen, leicht ansteigenden Pfad. Wer diesem „Jägerpfad“ folgt und den bequemen Fußweg am Bach rechts liegen lässt, gelangt nach wenigen Hundert Metern an einen ziemlich großen und tiefen Steinbruch, der sich links des Weges von ebenerdig bis an die Kammlinie des Bergrückens hochstreckt. Leider ist dieser etwa 25 Meter hohe Steinbruch nicht zugänglich: Er wird vom Sexauer Schützenverein genutzt; die Schießanlage befindet sich auf einer der Sohlen. Das Gelände ist umzäunt, doch durch das Tor bietet sich ein guter Blick auf die mächtigen roten Steinbänke, die noch deutliche Abbauspuren aufweisen.

Von hier geht es über ein paar Treppen zu einem Plateau, von dem aus sich über die noch unbelaubten Bäume eine schöne Aussicht auf den Kandel und zum Elztal eröffnet. Durch ein mit Stacheldraht gesichertes Tor kann man hier auch noch einmal einen Blick auf den imposanten Steinbruch werfen – mitsamt dem etwas grotesk wirkenden Schießstand. Ein wenig ungemütlich ist das schon, besonders durch die vielen Warnschilder, die auf die Lebensgefahr an diesem Ort hinweisen. »

This article is from: