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Vielfraße im Garten: Was hilft gegen Schnecken?
SCHNECKEN CHECKEN!
Schneckenprophylaxe im G a r ten
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Mit dem neuen Austrieb der Pflanzen im Frühjahr wächst auch die Lust aufs Gärtnern: Endlich gibt es wieder frisches Grün! Das freut nicht nur alle Gartenbegeisterten, sondern leider auch die Schnecken. Was kann getan werden, um Pflanzen vor Schneckenfraß zu schützen?
Kaum klettern die Temperaturen in den Wohlfühlbereich, machen sich die schleimigen Plagegeister auf den Weg, um sich den Bauch mit jungen Pflanzentrieben vollzuschlagen. Wer zu Beginn der Gartensaison vorsorgt, kann gravierende Schäden durch Schneckenfraß verhindern.
Allerdings sind nicht alle Schnecken wild auf unsere Zier- und Nutzpflanzen. Für die meisten Fraßschäden sind Nacktschnecken verantwortlich, allen voran die große, orangerot gefärbte Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus). Ebenfalls gierig aufs junge Grün sind die braunrote Große Wegschnecke (Arion ater) und die etwas kleinere, blassbraune Genetzte Ackerschnecke, zoologisch korrekt Deroceras reticulatum genannt. Letztere liebt Kopfsalat, wo sie gern ihren Hunger stillt.
Weinbergschnecken (Helix pomatia) hingegen fressen vor allem verrottende Pflanzenteile und richten kaum Schäden an Kulturpflanzen an. Sie stehen hierzulande sogar unter Schutz. »
Anzeige Das Übel bei der Wurzel packen – Schneckeneier (li.) sind oft gut versteckt. Suchen lohnt sich, und wer sie findet und entfernt, hat es im folgenden Frühjahr etwas leichter.
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Auch die hübschen Schnirkelschnecken mit ihren gelb-braun gebänderten Häuschen sind eher harmlos und vergreifen sich nur selten an Pflanzenschätzen. Einige Gehäuseschnecken fressen sogar die Eier von Nacktschnecken und zählen deshalb eher zu den Nützlingen als zu den Schädlingen. Deshalb lautet eine der wichtigsten Maßnahmen zur Schneckenbekämpfung: Erst einmal Schnecken checken! Handelt es sich bei den Besuchern, die auf schleimiger Sohle unterwegs sind, tatsächlich um die gefräßigen Arten? Nur dann lohnt es sich, den Garten gründlich unter die Lupe zu nehmen und die Verstecke der Schnecken und ihre Gelege aufzuspüren.
Nacktschnecken lieben es dunkel und feucht. Unter Platten, Pflanzkübeln, in Bodenrissen und Gesteinsspalten sowie im Kompost fühlen sie sich sicher und wohl. Von dort aus starten sie meist nachts oder bei Regenwetter ihren Vernichtungsfeldzug an der Botanik. Bei Sonnenschein und trockenem Wetter ziehen sich die Übeltäter in ihre Verstecke zurück. Dort finden sich auch ihre Eigelege. Die kugelrunden, weißen Eier werden im Herbst meist in Klumpen abgelegt, die Jungschnecken schlüpfen dann im zeitigen Frühjahr. Wer die Gelege durch Zufall oder nach gewissenhafter Suche entdeckt, sollte sie absammeln und vernichten, um den Schneckennachwuchs in Schach zu halten.
Sie können den Schnecken den Aufenthalt im Garten zudem mit einfachen Methoden vermiesen, indem Sie Versteckmöglichkeiten entweder beseitigen oder zum Fangen der Tiere instrumentalisieren. So verbergen sich Nacktschnecken etwa unter ausgelegten Holzbrettern und können dort leicht abgesammelt werden. Am schnellsten kommen die Schleimer übrigens auf feuchten und glatten Untergründen an ihr Ziel. Kies, Sand oder Splitt auf den Wegen finden sie eher unattraktiv. Einzelne Pflanzen lassen sich durch einen Ring aus Sägemehl oder Holzasche schützen. Nach einem kräftigen Regenguss müssen diese Einfassungen jedoch
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erneuert werden. Hochbeete und Kübelpflanzen erschweren den Plagegeistern den direkten Weg zur Futterquelle, ebenso Schneckenzäune und individuelle Pflanzenkragen. Allerdings dürfen keine Blätter oder Halme über den Rand des Schutzwalls hängen. Das wären willkommene Brücken, über die Schnecken an ihr Ziel kommen könnten.
Was bringt die Schnecke um die Ecke?
Wenn alle Maßnahmen zur Vergrämung der Mollusken und das Absammeln ihrer Eier nicht zu einer Verringerung der Schäden führen, bleibt eigentlich nur noch die Vernichtung der Störenfriede. Aber wie bringt man eine Schnecke am besten um die Ecke? Gartenfreundinnen und -freunde tauschen sich gern über diverse Methoden aus: Absammeln und mit kochendem Wasser überbrühen, mit der Gartenschere zerschneiden, Bierfallen aufstellen, in denen die Viecher ertrinken – die meisten Maßnahmen sind nicht nur grausam, sondern auch ziemlich unappetitlich. Tierfreunde sammeln die Schnecken ein und setzen sie weit entfernt vom eigenen Garten in der freien Natur aus. Im Biolandbau werden mitunter Indische Laufenten als natürliche Schneckenvertilger eingesetzt. Das ist im Hausgarten aber kaum praktikabel. Als Ultima Ratio gilt das Ausstreuen von Schneckenkorn. Relativ sicher, umweltverträglich und für andere Tiere unschädlich ist die Verwendung von Produkten auf der Basis von Eisen-III-Phosphat. Die Schnecken fressen von dem Köder, verkriechen sich und verenden unsichtbar in ihren Verstecken.
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Wenn alles nichts hilft und Kopfsalat, junges Gemüse, Rittersporn, Tagetes und andere Gartenschätze immer wieder von Schnecken niedergemacht werden, sollte man über eine Änderung der Pflanzenauswahl nachdenken. Es gibt glücklicherweise eine Vielzahl von Gewächsen, die von Schnecken gemieden werden. Rosen, Ziergräser, Farne, Lavendel und Storchschnabel-Arten (Geranium) – dies sind nur einige von vielen attraktiven Pflanzen, die Schnecken garantiert nicht schmecken!
Sie kennt keine Gnade: Die Wegschnecke ist der Schrecken aller Hobbygärtner. Unersättlich ist ihr Appetit, mühsam ihre Bekämpfung. Ultima Ratio ist ein umweltverträgliches Schneckenkorn (u.li.).
KOLUMNE Pfl anzenwissen von Bri gi tt a L ang e
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KULTSPEISE & POWERKRAUT
Die Heilpflanzen-Expertin empfehlt Salbei gegen Halsweh.
Ursprünglich stammt der Salbei aus dem Mittelmeerraum. Die Römer haben vermutlich die Pflanze nach Mitteleuropa gebracht, später wurde Salbei in Klostergärten kultiviert. Salbine, wie er auch genannt wurde, war seit jeher als Würz- und Heil-, aber auch als Zauberpflanze sehr geschätzt.
So wurde in alten Kräuterbüchern empfohlen, mit Zaubersprüchen beschriebene Salbeiblätter zu verspeisen, um eine Krankheit zu besiegen. Auch wurde ihm nachgesagt, Liebe zu einer Person wecken zu können.
Als wahrhafte Heilpflanze hat sich Salbei seinen Ruf bis heute bewahrt. In der Phytotherapie wird er als Gurgelmittel bei Hals- und Zahnfleischentzündungen sowie grippalen Infekten verwendet; als Tee innerlich bei Verdauungsbeschwerden. Die Volksmedizin verwendete den Salbeitee auch zur Unterstützung beim Abstillen.
Ein Tipp für die Küche:
Frische Salbeiblätter in
Teig schwenken und in Öl ausbacken. Diese Kultspeise aus dem alemannischen Raum hatte den netten Namen „Müsli“ – Mäuse.