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DIE SCHÖNSTEN TOUREN IM LÄNDLE
#05 | Mai 2019 | 4,90 € | 7,25 CHF
SG RÜNE
GENUSS IM GLAS Die besten Tropfen – von der Ortenau bis zum Kaiserstuhl
IN VOLLER PRACHT Ran an den Spaten! Tipps für den Gartenmonat Mai
Magazin fürs Dreiländereck
Beim Wandern, im Garten oder auf einer Picknickdecke im Grünen – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Wonnemonat auszukosten.
mit Freunden angrillen. Endlich ohne Handschuhe zur Arbeit radeln. Das erste Weinfest (10. bis 13. Mai in Freiburg-St. Georgen): Es gibt viele Gründe, warum wir uns auf den Mai freuen.
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Für mich ist einer der Höhepunkte des Wonnemonats, wenn die ersten Pflänzchen in mein bis dato karges Hochbeet einziehen. Vielleicht grünt es bei Ihnen bereits seit Monaten, wie bei Susanna Christinck, die für ihren Lerngarten in Wasenweiler zu Hause hunderte von Gemüsepflanzen vorzieht. Vielleicht machen Sie es aber auch wie ich und kaufen ganz bequem vorgezogene Pflanzen in einer Gärtnerei – etwa bei den Demeter-Experten von Piluweri in Hügelheim. Wie auch immer Sie es halten, dieses Jahr sollte alles sprießen und gedeihen – dank unserer Tipps zur richtigen Erde bekommen die Pflanzen nämlich die perfekte Grundlage. Die sprießende Natur lässt sich im Mai auch beim Wandern bestens erkunden. Zur Inspiration für die nächste Tour haben wir bereits die Wanderstiefel geschnürt und die REGIO erkundet. Dabei haben uns die Wege zu Klöstern und Burgen, Wasserfällen und Schluchten, bunten Blüten und tollen Ausblicken geführt. Nicht immer erfüllt der Mai – auf den sich Frühlingsfans wie ich so freuen – all unsere Erwartungen. Wenn beim Grillabend die Kohle feucht geworden ist oder das Weinfest im Regen versinkt, ist das natürlich ärgerlich. Doch der Abend, an dem wir wedelnd und föhnend um den Grill stehen, oder das Weinfest, bei dem wir in überdachten Lauben auf den Bänken tanzen, sind im Nachhinein die Erlebnisse, über die wir Jahre später noch sprechen. Deshalb: Genießen Sie den Mai, so wie er kommt!
Tanja Senn & das REGIO-Team
Editorial
Foto: © Hochschwarzwald Tourismus GmbH
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
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INHALT
Nr 05
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Titel Über Stock und Stein: tolle Frühlingswanderungen 20 - 29
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Blütenwanderung von Burkheim über die Burg Sponeck 21
Lust auf …
Sonnenaufgang in St. Märgen: entlang des Jakobswegs 22 - 25 06 - 07
Impressionen Buntes Freiburg
08 - 09
Erkunden & Erleben Von der Kunst geführt: Rundgang durch Schopfheim 10 - 13 Basler Tour über Geschlechterrollen rund um den Rhein 14 - 15 Auf der Suche nach wilden Orchideen in der REGIO 16 - 19
Für Gipfelstürmer: von Badenweiler nach Kandern 26 - 27 Himmlisch: die Klösterle-Schleife um Bad Rippoldsau 28 - 29
Land & Leute Kolumnen
31, 33, 37, 43, 49
Vererbtes Trauma: Workshop für Kriegsenkelinnen 30 - 31 Besuch bei den Machern der Körperwelten-Ausstellung 32 - 33 Willkommen! Der Storch kehrt in den Breisgau zurück 34 - 35 Das Bio-Wagnis: die Herausforderungen der Umstellung 36 - 37
Inhaltsverzeichnis
Anzeigen
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Kunst & Kultur Oase im Alltag: Mittagsbesinnung im Freiburger Münster 48 - 49 Mehr als Bollenhut: SchwarzwaldSaga im Augustinermuseum 50 - 51
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Schlemmen & Sürpfeln Im „Trois Lis“ in Laufen trifft Asien aufs Mittelmeer 52 - 54
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Rezepte des Südens: Eine Wahlfreiburgerin lädt zur kulinarischen Reise in die Provence 56 - 61
05
Kalender Ausstellungen, Konzerte & Events: Termine in der REGIO 62 - 74
Haus & Garten Basteln & Werken Rustikale Unikate: selbst gemachte Schalen aus Jute 38 - 39
Gesund & Fit Raus aus dem schwarzen Loch: Hilfe für Burnout-Patienten 40 - 41
Gemüseanbau leicht gemacht: So werden Gartenneulinge zu Selbstversorgern 42 - 43 Die Erde macht’s: Worauf man bei der Wahl achten sollte 44 - 45 Jungpflanzen aus der DemeterGärtnerei Piluweri 46 - 47
Großes Gewinnspiel
73
Special Der große Wein- und Sektguide im Frühling 75 - 85
REGIO-Mobil & -Markt Autohaus Gehlert und Weinkult.Breisgau
86 - 89
Horche Se mol! Nachgefragt bei Julia Mack von den Blühenden Naturparken 90
Inhaltsverzeichnis
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MPRESSIONEN Farbenpracht
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„Alles außer grau“ ist das Motto des Freiburger Fotografen Alexandre Goebel. Einzigartige Augenblicke festhalten, Stimmungen konservieren und Atmosphären vermitteln – das sind die Ziele des gelernten Grafikers. Seit eineinhalb Jahren fotografiert der 42-Jährige, der sich und die Kamera wie ein romantisches Liebespaar begreift, „das sich immer gesucht, und jetzt erst gefunden hat“.
Glühender Himmel, leuchtende Landschaften und spiegelnde Lichter: Goebels Fotografien laden zum Träumen ein. Egal ob Seepark (oben links), Colombi-Park (unten rechts) oder Uni-Bibliothek (rechts oben und unten) – die Motive haben immer eines gemeinsam: Sie sind knallbunt.
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Z’BASEL AM RHY
Warum ist der Rhein eigentlich männlich und wird als „Vater Rhein“ bezeichnet? Seit wann gibt es Fährifrauen und sind die Basler schon immer im Rhein geschwommen? Auf diese Fragen gibt die neueste Tour des Vereins Frauenstadtrundgang Basel Antworten. „Z’Basel an mym Rhy“ heißt sie und hatte im April Premiere.
Erkunden & Erleben
Foto: ste
Text: Stella Schewe
Er ist Wahrzeichen, Herzstück und spielt seit der Antike eine zentrale Rolle in der Basler Geschichte: der Rhein. Ihm hat Johann Peter Hebel sein Gedicht „Z’Basel am mym Rhy“ gewidmet hat, das zu einer Art Hymne der Stadt wurde. „Aber hätte er nicht auch ‚Mutter Rhein’ heißen können?“, fragt Maja Adler zu Beginn der Tour herausfordernd. Schließlich seien die meisten Flüsse grammatikalisch doch weiblich ... „Ha! So weit kommt’s noch“, entgegnet Peter Roth, der zweite Guide – mit langem, blau-gesträhnten Rauschebart
als Vater Rhein verkleidet. „Ich bin ein mächtiger Fluss, und die Römer haben sich die großen Flüsse nun mal männlich vorgestellt. Also heißt es ‚pater Rhenus’!“ Das Wissen der beiden ist profund. Mehrere Jahre lang hat das Team von „Frauenstadtrundgang Basel“ – Studentinnen und Wissenschaftlerinnen der Uni Basel – zum Rhein recherchiert und geforscht. Auf diesen Erkenntnissen basiert der neueste ihrer unkonventionellen Stadtrundgänge. Für alle gilt: Sie nehmen die Geschlechterrollen
Foto: ©Basel Tourismus
Die schönste Art, in Basel den Rhein zu überqueren, ist mit der Fähre. Seit 1992 werden sie auch von „Fährifrauen“ gesteuert, erzählen Peter Roth und Maja Adler (o.) auf der „Rhy“-Tour.
unter die Lupe und sind auch für Männer offen. Adler und Roth erzählen von Rheinromantik sowie Loreley und führen die Gruppe vom Kunstmuseum über die Wett steinbrücke hinunter an den Rhein. Am anderen Ufer sieht man winzige Holzhäuschen: die Fischergalgen mit ihren großen Netzen. Wie wurden früher Fische gefangen, wo wurden sie verkauft und was geschah in den 1980er-Jahren, jenem dunklen Kapitel der Stadtgeschichte? Maja Adler zieht einen weißen Laborkittel über und rechtfertigt sich, als Sandoz-Angestellte, wegen des Chemieunfalls im Jahr 1986. Damals flossen nach dem Brand einer Lagerhalle mehrere tausend Tonnen Löschwasser mit giftigen Chemikalien in den Rhein. In dem blutrot gefärbten Wasser ging fast die gesamte Fischpopulation zugrunde. „Ja, des isch unglücklich gsi“, räumt sie auf breitestem Schwyzerdütsch ein, doch seien sie nicht die einzig Schuldigen. Empört streckt ihr Roth, der einen Bewohner Basels darstellt, sein Plakat entgegen: „Heute Fische, morgen
wir“, steht darauf. „Als ob ihr unschuldig seid. Schon immer war die Wasserqualität schlecht wegen euren Chemikalien und Abfällen. Und jetzt sowas!“ Im Anschluss an den Chemieunfall wurde 1986 das Aktionsprogramm „Rhein“ gestartet: 2008 sichtete man den ersten Lachs, 2009 wurden in Basel167 Lachse gezählt. „Noch sind es nicht so viele, dass wir beim Rheinschwimmen auf ganze Fischschwärme stoßen würden“, bedauert Roth.
Vor unsittlichen Blicken schützen Jetzt geht es flussabwärts bis auf Höhe des Münsters, wo früher eine Schwimmschule war. Dass Badeanstalten wegen der „sinnlichen Reizung“ nach Geschlechtern getrennt waren, verstand sich bis Ende des 19. Jahrhunderts von selbst. Danach seien von der Obrigkeit ständig neue Badeordnungen erlassen worden, erzählt Adler: für anständige Kleidung, die Unzucht zwischen Mann und Frau verbieten sollte. „Doch niemals darf bis zu den Hüften, das Mädchen seinen Körper lüften“, zitiert sie lachend aus einer alten Ausgabe der Zeitschrift „Jugend“ und erinnert an den Skandal, als 1946 in Paris der „kleinste Badeanzug der Welt“ präsentiert wurde, der Bikini. Der in öffentlichen Badeanstalten
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Beim nächsten Stopp an der Mittleren Brücke geht es um die Hygienebewegung des 19. Jahrhunderts: Mittels Kanalisation und Stadtreinigung sagte man damals Gift und Krankheiten wie der Cholera den Kampf an, berichtet Roth, und zeigt über die Brücke auf eine Stelle unterhalb des Hotels „Les Trois Rois“, wo der unterirdische Birsig in den Rhein fließt. Bevor er überdeckt wurde, trug er den wenig schmeichelhaften Beinamen „Cloaca Maxima“, da er zur Entsorgung von Abfällen, Essensresten und Exkrementen genutzt wurde.
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Über die Brücke – bis Mitte des 18. Jahrhunderts die einzige Verbindung zwischen Groß- und Kleinbasel – geht es flussabwärts zur letzten Station, der Anlegestelle der Klingentalfähre. Hier erinnern Adler und Roth an die erste „Fähri“, die 1854 über den Rhein fuhr und liebevoll „Rhymucke“ genannt wurde. Bis zur ersten „Fährifrau“ sollte es allerdings lange dauern: Erst 1992 trat Barbara Buser ihren Dienst an – anfangs noch argwöhnisch beäugt. „Schiffe werden doch von Männern gesteuert“, sagt Roth, der einen Passagier von damals spielt. „Ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob Sie die Fähre auch wirklich fahren können!“ Sie konnte. Aktuell besteht das Team des FähriVereins aus sechs Frauen und 43 Männern. Wenn auch langsam, aber der Rhein ist im Fluss – auch in Sachen Gleichberechtigung.
Info
Frauenstadtrundgang Basel „Z’Basel an mym Rhy“ 12. Mai, 14 Uhr, 19. Juni, 18 Uhr Treffpunkt: Zschokke Brunnen beim Kunstmuseum www.frauenstadtrundgang-basel.ch
Erkunden & Erleben
Foto: © Gianna Heim
natürlich verboten gewesen sei. Wenn heute an Sommertagen Tausende von Menschen im Rhein schwimmen, „kann zum Glück jede die Badekleidung tragen, die sie will“.
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WILDE SCHÖNHEITEN Seit Jahrhunderten bezaubern Orchideen mit ihren Formen und Farben die Menschen. Bis heute haben sie nichts von ihrem Reiz verloren. Auch die REGIO bietet wildwachsenden Orchideen noch viele Lebensräume. Ein Grund, etwas genauer hinzusehen. Text & Fotos: Wolfgang Speer
Wer in Südbaden wilde Orchideen sucht, darf sich freuen, denn die Landschaft vom Rhein über Kaiserstuhl, Vorbergzone und zum Hochschwarzwald bietet für die filigranen Pflanzen ideale Bedingungen. Dies sind Trockenwiesen und Magerrasen, aber auch magere Feuchtwiesen, Ränder der Moorgebiete und naturnahe Waldsäume. Viele bekannte Orchideen lassen sich bereits im April auffinden: die ersten Knabenkräuter, später die Ragwurze und im Sommer die Stendel- und Händelwurze. Doch wer kennt sie alle? Schlaumachen zahlt sich aus, gerade bei wilden Orchideen. Mit etwas Wissen über diese Pflanzen lassen sich deren Lebensräume gezielt entdecken und die Arten sicher bestimmen. So sind Zeichnung, Form und Farbe für die Bestimmung
maßgebend. Doch die wilden Schönheiten bilden ähnliche Unterarten, hier erleichtern praktische Taschenbücher die Einordnung. Schon im März zeigen sich die ersten Anzeichen von Orchideen. Auf vielen Magerwiesen haben sich tief im Gras die Blattrosetten der bekannten Knabenkräuter gebildet: Kleines-, Brand-, Helm-, Affen- und Pyramidenknabenkraut. Die Pflanze versorgt sich von Knollen, die sogenannten Ausdauerungsorgane, die das Überleben der Orchideen sichern. Um sie ranken sich so manche Weisheiten, die bis auf die griechische Mythologie zurückreichen: Orchis war der Sohn eines Satyrs und einer Nymphe, der in jungen Jahren wegen eines Fehltritts in viele Teile zerrissen wurde. Durch Gebete des Gottes Dionysos wurde er in eine Pflanze verwandelt, die seinen
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Namen trägt. Dass Frauen die saftigen Knollen essen sollen, um einen Knaben zu gebären, lässt sich in alten Schriften finden, und bis ins späte Mittelalter galten die Knollen als Aphrodisiakum.
Orchideen im Taubergießen Ein guter Ausgangspunkt für die Suche nach den wilden Schönheiten ist der Orchideenweg im Taubergießen. In Kappel-Grafenhausen steuert man den Parkplatz Saukopfbrücke an. Eine Infotafel verweist auf den Themenweg. Schon nach wenigen Metern überraschen hier erste Orchideen. Bereits Mitte April lassen sich Helmknabenkräuter finden oder – ähnlich aussehend
– eine Gruppe des Kleinen Knabenkrauts. In warmen Jahren kann man schon frühzeitig das Breitblättrige Knabenkraut, das Pyramiden- oder das mit rotem Schopf auffallende Brandknabenkraut entdecken. Der April ist auch der Startmonat für die kleine Spinnenragwurz. Ein Grund ist die südliche Lage, wo sich der Boden zeitiger erwärmt und das Wachstum anregt. Um Ragwurze zu finden, geht es auf den Wegen des Orchideenpfads weiter in Richtung Rheindamm. An den Schrägen des Dammes wachsen sie im Gras versteckt. Nach längerem Suchen steht sie da, zierlich und weniger bunt als erwartet. Der Stängel tarnt sich grün, die Blütenblätter heller. Die Lippe ist braun mit gelbem Rand und wird von einem dezenten,
silberglänzenden „H“ geschmückt. Blütenform und Duftstoffe locken männliche Insekten an. Sie übertragen Pollen auf andere Orchideen und bestäuben diese. Mit Beginn des Sommers darf man sich auf weitere bildschöne Arten im Taubergießen freuen: zum Beispiel das Gefleckte Knabenkraut, die Mücken-Händelwurz und ab Juli die seltene Breitblättrige Stendelwurz, die bis in den August blüht. Sie überrascht durch ihren langgestreckten Blütenstand und eine Größe von bis zu 80 Zentimetern. Die Pflanze liebt schattige Plätze und wird deshalb manchmal übersehen. Die attraktiven Hummel- und Bienenragwurze lassen sich ab Ende Mai in den Wiesen und am Rheindamm finden.
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Wer im Taubergießen den Ohnsporn entdeckt, hat großes Glück, denn die unscheinbare Orchidee ist selten. Die Rispen sind länglich, die Blütenfarbe kann je nach Standort zwischen Gelb und dunklem Rot variieren. Die Blüte erinnert zunächst an einen runden Helm. Zusammen mit der
In der REGIO zu finden: Hummelragwurz (li.), Breitblättrige Stendelwurz (o.) oder das Brandknabenkraut (re.).
Erkunden & Erleben
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Jakobsweg
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Einmal im Leben den Jakobsweg gehen ... Davon träumen viele Menschen und denken dabei meist an den „Camino Francés“, der durch Nordspanien bis Santiago de Compostela führt. Doch der beliebte Pilgerweg beginnt nicht erst in Spanien – durch ganz Europa zieht sich ein Netz aus Jakobswegen. Eine Etappe führt im Schwarzwald von St. Märgen nach St. Peter.
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IMMER DER MUSCHEL NACH
Text & Fotos: Stella Schewe
Titelthema
Still und verschlafen liegt St. Märgen im Schatten, die Sonne steht hinter den Bergen. Noch ist niemand unterwegs an diesem herrlich klaren, aber auch kalten Sonntagmorgen im Frühling. Gerade mal fünf Grad hat das Thermometer im Auto angezeigt, das bei der barocken Klosterkirche in der Dorfmitte stehen bleibt, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Von hier aus geht es die Feldbergstraße entlang bis zum Hotel Hirschen. Hier ist sie zum ersten Mal zu sehen: die weiße Muschel auf blauem Grund – das Zeichen des Jakobswegs. „Der Jakobsweg beginnt vor deiner Haustüre“, besagt ein altes Pilgersprichwort, und das war früher wörtlich gemeint. Niemand konnte per Flugzeug nach Spanien fliegen und von dort aus pilgern – stattdessen liefen die Menschen von zu Hause aus los und auch wieder den ganzen Weg zurück. So führen allein durch Deutschland mehr als 30 Jakobswege, die sich miteinander kombinieren lassen. Theoretisch könnte man auf diese Weise in Norddeutschland starten und durch ganz Deutschland, die Schweiz und Frankreich bis nach Spanien und Santiago de Compostela pilgern.
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Aus Dankbarkeit für eine „wundersame“ Heilung wurde einst die Kapfenkapelle (li.) errichet. Strahlend schön: die Klosterkirche von St. Märgen im Morgenlicht (ganz links).
Verglichen damit ist die heutige Wanderung überschaubar. Gerade einmal 9,5 Kilometer sind es bis St. Peter – nur eine winzige Etappe dieses riesigen Wegnetzes, aber eine wunderschöne, die viele Aussichten beschert. Und die längst nicht so überlaufen ist wie der inzwischen stark frequentierte „Camino Francés“. Mitpilger trifft man hier kaum, den wenigsten ist wohl bewusst, dass sie gerade auf dem Hochschwarzwälder Jakobusweg wandern. Ohnehin ist zu dieser frühen Stunde niemand unterwegs, allein beim „Hirschen“ geht ein Mann mit seinem Hund Gassi, danach wird es einsam.
Erste Sonnenstrahlen und Glockenläuten
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Wundervoll ist auch der Blick vom Kapfenberg: Gegenüber liegen der Feldberg sowie der Höhenzug zwischen Thurner und Schauinsland, allesamt noch schneebedeckt. Der Weg führt an einem Kneippbecken vorbei auf und ab durch den Wald; das Klopfen eines Spechts ist zu hören, rechts flitzt ein Eichhörnchen mit weißem Bauch an einem Baumstamm hoch. Am „Roten Kreuz“ auf 1018 Meter Höhe – einem Holzkreuz am Waldrand, das früher einmal rot gestrichen war – ist endlich ein bisschen Wärme zu spüren, ein sanfter Wind streicht über die Wiesen. Danach geht es zurück in den Wald und gleich ist die Luft wieder frisch, kühl und erdig.
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Die für die spanischen Jakobswege typischen Pilgerherbergen sucht man hier vergeblich, stattdessen führt der Weg von einer Kirche und Kapelle zur nächsten. Den Anfang macht die Kapfenkapelle auf der gleichnamigen Anhöhe. Erbaut wurde sie um 1850 vom Vater des Kapfenbauers Josef Hummel – aus Dankbarkeit. Nach einem Schlaganfall konnte er nur noch schlecht am Stock gehen und „versprach dem lieben Gott, wenn er noch einmal könne hier herauflaufen ohne Stock oder Krücke, so wolle er eine Kapelle hierher bauen. Und sogleich konnte er Stock und Krücke ablegen und hier herauflaufen. So geschah das Wunder“, ist auf einer Tafel zu lesen.
Titelthema
Der Weg führt links aus dem Ort raus hoch zum Landfeld, von wo aus sich ein erster Blick zurück lohnt: Über St. Märgen ist gerade die Sonne aufgegangen, die Klosterkirche erstrahlt in ihrem Licht, Glockengeläut weht herüber – fast überirdisch schön. Am Waldrand entlang geht es zum Birgwegeck, einer Wegbiegung, von der aus man zum ersten Mal beide Klosterdörfer gleichzeitig sehen kann: Startpunkt und Ziel dieser Wanderung, links St. Märgen, rechts St. Peter mit den zwei rotbraunen Zwiebeltürmen seiner Kirche. Noch sind die Schatten lang, über den Wiesen liegt Reif, außer Vogelzwitschern und dem tiefen, gemütlichen Brummen eines Flugzeugs ist nichts zu hören.
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Berührende Geschichten
Die Wanderung führt von einer Kapelle zur nächsten: ganz oben die Vogesenkapelle. Ziel der Tour ist das Klosterdorf St. Peter (oben).
Dann steht am Rande einer Lichtung plötzlich die Vogesenkapelle mit ihren farbenfrohen Fenstern. Auch sie hat eine berührende Geschichte. Erbaut wurde sie von „Alt-Reiner-Bauer“ Lepold Hättich, der im Ersten Weltkrieg als deutscher Soldat im Oberelsass war. Im Januar 1915 sah er dort, von einer Anhöhe aus und im Schein der untergehenden Sonne, die Schwarzwaldberge. Kandel, Kapfenberg und sogar einzelne „Berghäusle“, darunter auch sein eigenes, habe er erkennen können – so steht es auf der Tafel beim Eingang. Der Blick hinunter ins elsässische Tal dagegen sei voller „Greuel und Verwüstung“ gewesen: „... die Menschen waren geflohen, Häuser brannten, überall Trümmer und Ruinen.“ Bei diesem Anblick bekam er Heimweh nach seinen Lieben und gelobte: „... wenn der Schwarzwald und seine Menschen von Krieg und Verwüstung verschont bleiben, baue ich nach meiner Rückkehr zum Dank eine Kapelle, zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu.“
1050 m
Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Pfarrkirche mit ihrer Rotsandsteinfassade und den zwei Zwiebeltürmen. Errichtet wurde sie, als Klosterkirche für die Benediktinerabtei St. Peter, 1724 bis 1727 durch Baumeister Peter Thumb; geweiht ist sie den Aposteln Petrus und Paulus. Sie gilt als einzigartiges Zeugnis barocker Architektur im süddeutschen Raum – ein Blick ins Innere verrät, warum: Mit
Kapfenkapelle 3,2 km | 1025 m
Rankmühle 1,2 km | 944 m
Klosterkirche Mariä Himmelfahrt St. Märgen 0 km | 885 m
Der weißen Muschel – und dem Eichelhäher, der über den Weg fliegt – nach geht es von hier aus noch ein Stückchen durch den Wald.
Ungefähr einen Kilometer weiter führt der Weg dann endgültig ins Freie, über die Wiesen der Hochrütti. Das Ziel der Wanderung ist plötzlich zum Greifen nah: Mit Blick auf St. Peter und seine Barockbasilika, eingebettet in sanfte Hügel, beginnt der Abstieg. Von den Hängen tönen laute „Mähs“: Schafe und Ziege grasen auf den Wiesen, die ersten Bauernhöfe rücken näher und schließlich auch die Straße, die vom Glottertal über St. Peter nach St. Märgen führt. Durch eine Unterquerung geht es in den Ort hinein zur „Soldatenkapelle“. Erbaut 1910 an Stelle eines Holzkreuzes erinnert sie an 848 österreichische Soldaten, die während der Befreiungskriege gegen Napoleons Vorherrschaft zwischen 1813 und 1814 im Spital von St. Peter starben, die Klostergebäude des Ortes dienten damals als Lazarett.
Titelthema
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4 km
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Karte: © OpenStreetMap, Outdooractive // Visualisierung: Hannah Karayilan
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Zur Sonne
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Pilgern macht hungrig, keine Frage! Zwar liegen auf dem Weg selbst weder Hütte noch Restaurant, doch im Klosterdorf St. Peter gibt es dafür gleich mehrere Möglichkeiten – für den kleinen wie den großen Hunger. Falls ein belegtes Brötchen und ein Milchkaffee reichen, ist die Bäckerei Knöpfle die richtige Adresse, mit ihrer großen Auswahl an Brot, leckerem Gebäck und Getränken zum Mitnehmen.
INFO Dauer: rund 2,5 Stunden Länge: 9,5 Kilometer Aufstieg: 147 Meter Abstieg: 319 Meter
Vogesenkapelle 5,7 km | 1011 m
Direkt daneben ist das HotelRestaurant „Zur Sonne“. Credo der Inhaber Hanspeter und Petra Rombach ist eine „Zrück-zur-NaturKüche“ mit vielen Kräutern, alten Obst- und Gemüsesorten und Bioprodukten. Vom Brot bis zum Eis
wird hier alles selbst gemacht. Die große Terrasse lädt nach der Wanderung zum Sonnetanken ein. INFO Zähringer Str. 2 79271 St. Peter Tel. 076 60/9 40 10 www.sonne-schwarzwald.de
Foto: © Britt Schilling
Zur So n n e
Soldatenkapelle 8,7 km | 722 m
9,2 km l 712 m
5 km
6 km
7 km
8 km
• 9 km
Titelthema
Hier endet diese Etappe des Hochschwarzwälder Jakobuswegs. Wer genug gelaufen ist, kann – nach einer Pause samt Stärkung in St. Peter – den Bus zurück nach St. Märgen nehmen und sich dort noch die Klosterkirche anschauen. Wer weiterpilgern möchte, wandert bis zur Wallfahrtskirche Maria Lindenberg hoch über dem Dreisamtal, wo die Route auf die Höhenvariante des HimmelreichJakobuswegs trifft. Dieser führt über das Eschbach- und Dreisamtal und die Wallfahrtskapelle St. Ottilien bis zum Freiburger Münster. Auch dort ist der Jakobsweg natürlich nicht zu Ende ... alle Wege führen nach Santiago de Compostela! In diesem Fall über das Dreiländereck, die Schweiz und Frankreich bis nach Spanien. Den Weg weist, wie immer, die Muschel auf blauem Grund.
1 km
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weißen Wänden, viel Gold und dem seitlich einfallenden Sonnenlicht soll das Kirchenschiff mit seinem beeindruckenden Hochaltar den „himmlischen Thronsaal“ symbolisieren.
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WILLKOM MEN ZURÜCK! Adebar ist wieder da – und zahlreicher denn je. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts ist die Zahl der Störche kontinuierlich gesunken, bis sie fast verschwunden waren. Doch seit Naturschützer sich um den Erhalt der Art kümmern, hat die Zahl der Brutpaare im Breisgau wieder zugenommen.
Land & Leute
Text & Fotos: Frank von Berger
„Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe, es hat ein weißes Röcklein an, trägt auch rote Strümpfe ...“ Ein altbekanntes Kinderlied erinnert daran, dass Störche früher ein fester Bestandteil der hiesigen Kultur waren. Die etwa einen Meter großen Vögel haben ein charakteristisches weiß-schwarzes Gefieder, einen kräftigen, spitzen roten Schnabel und lange rote Beine. Der Klapperstorch soll angeblich die Babys bringen und heißt so, weil die Tiere bei der Balz, der Begrüßung des Partners und zur Abwehr fremder Artgenossen, laut mit dem Schnabel klappern. Der Storch kündigt durch seine Rückkehr aus dem Süden aber auch den Beginn der Frühlingszeit an.
In den vergangenen Jahrzehnten hatte sich Ciconia ciconia, so der zoologisch korrekte Name des Storchs, in der REGIO jedoch rar gemacht. Trocken gelegte Wiesen und die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft haben ihm den Lebensraum streitig gemacht. Um 1975 gab es in ganz Baden-Württemberg nur noch 15 Brutpaare. Umso erfreulicher, dass Meister Adebar, wie der Storch in der Fabel genannt wird, am Oberrhein wieder öfter zu beobachten ist. Zu verdanken haben die Störche das vor allem Naturschützern. Der Verein „SOS-Weißstorch-Breisgau“ wurde im Jahr 1995 von engagierten Bürgern gegründet und 2013
in „Weißstorch-Breisgau e. V.“ umbenannt. Der Namenswechsel erfolgte, weil die Störche in der Region nicht mehr gerettet werden müssen, sondern inzwischen wieder eine verlässliche Population bilden. In den 1990er-Jahren, als es bei den Störchen noch nicht ganz so gut aussah, begann man in der Storchenstation Reute bei Freiburg Jungvögel aufzuziehen. Zahlreiche freiwillige Helfer unterstützen den Verein bis heute. Gustav Bickel, Vorsitzender des Vereins, sagt: „Wir versuchen, in jeder Ortschaft, in der sich ein Storchennest befindet, jemanden zu finden, der sich verantwortlich fühlt und ein Auge auf das Brutgeschehen hat.“
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Weißstörche gab es in der REGIO früher überall. Nester dieser schönen Schreitvögel zieren heute wieder so manchen Kirchturm.
Info
Eine Übersicht der aktuellen Storchennester findet man auf der Website des Vereins, www.weisstorch-breisgau.de. Dort sind auch die Standorte der Webcams genannt, die zur Brutzeit das Geschehen bei der Aufzucht der Jungvögel überwachen und allen Interessierten live einen intimen Blick in die Nester gestatten.
Allein auf dem Freiburger Mundenhof zählte man 2018 insgesamt 15 Nester und 32 Jungtiere. In ganz Baden-Württemberg verzeichnete man eine Zunahme auf mehr als 600 Brutpaare. „Die meisten der hier aufgezogenen Jungstörche siedeln sich später auch in der Region an“, erklärt Bickel und versichert: „Die Störche haben im Breisgau jetzt eine sichere Zukunft.“
Glücksbringer im Elsass Webcams an zahlreichen Nestern unterstützen die Arbeit der Ehrenamtlichen. Von 1985 an ging es mit damals 35 Brutpaaren dank der Schutzmaßnahmen mit der Storchenpopulation stetig bergauf. Nachdem 2017 das nasskalte Frühjahr viele Ausfälle bei der Storchenbrut zur Folge hatte, war das darauffolgende Jahr für die Störche dann ein sehr gutes. Es wurden 245 Jungstörche im Breisgau gezählt, so viele wie nie zuvor. Davon wuchsen 34
Im Elsass ist der Storch übrigens so etwas wie der Nationalvogel. Er gilt als Glücksbringer, setzt aber die Babys nur dort ab, wo er noch Elsässisch reden hört, eben „wie d’r Schnawwl g’wachse isch“ – sonst fliegt er weiter. Dass der Weißstorch zum Elsass gehört wie Fachwerk, Sauerkraut und Gugelhupf, kann man unschwer in den Souvenirshops von Colmar, Straßburg oder Mulhouse sehen. Auf Postkarten, in Plüsch oder auf Kaffeebechern – Störche reisen vom Elsass aus oft als Mitbringsel bis nach Japan und in die USA.
In Wirklichkeit reisen unsere Störche übrigens im Herbst über die „Westroute“, meistens über Frankreich und die Pyrenäen, bis ins südliche Spanien, nach Portugal oder ins westliche Nordafrika. Dort überwintern sie, weil sie in milden Gefilden eher Nahrung finden als nördlich der Alpen. Störche aus östlichen Regionen Deutschlands und Europas wählen die „Ostroute“ über den Balkan, den Bosporus und das Jordantal bis nach Ost- und Südafrika. Manche Störche bleiben allerdings auch im Winter in ihren Brutgebieten, was man auch im Breisgau immer wieder beobachten kann. Bickel erinnert sich: „In den 1990er-Jahren waren es bis zu 30 Störche, die den Winter hier verbrachten. Aktuell wissen wir von 16 Hierbleibern.“ Meist handelt es sich dabei um ausgewilderte Tiere, die an den Menschen gewöhnt sind und ein gestörtes Zugverhalten aufweisen. Glücklicherweise können sie durch Zufüttern der Storchenpaten die Winter hierzulande gut überstehen. Meister Adebar wird deshalb hoffentlich in der REGIO weiterhin und immer öfter zu sehen sein.
Land & Leute
in der Storchenstation in Reute auf und konnten später in die Freiheit entlassen werden.
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Hobbygärtnerinnen und -gärtnern kribbelt es jetzt in den Fingern. Damit die Tomaten einen guten Start hinlegen, das Basilikum sprießt und die Balkonblumen blühen, braucht es eine gute Erde. Balkonerden werden zurzeit überall angeboten, in Supermärkten, Gartencentern oder Baumärkten, stapelweise und oft zu günstigen Preisen. Aber welche ist die richtige? Text: Heide Bergmann
Foto: © iStock/ ajaykampani
Die meisten Substrate enthalten heute immer noch Torf. Er stammt aus den Hochmooren in Skandinavien und dem Baltikum. Mit dem Torfabbau gehen wertvolle Feuchtgebiete verloren. Und was viele nicht wissen: Der Torfabbau schadet dem Klima, denn intakte Moore gelten als die effektivsten CO2-Speicher. Trotzdem werden jedes Jahr
in Deutschland zehn Millionen Kubikmeter Torf verbraucht. Das muss nicht sein. Inzwischen gibt es viele Ersatzstoffe wie Kokos- oder Holzfasern, Rinden- oder Grünschnittkompost. Sie machen die Erde locker und durchlässig. Kleiner Nachteil: Da sie nicht so viel Wasser speichern wie Torf, muss man öfter gießen. Es lohnt sich, die Pflanzenerde sorgfältig auszuwählen. Das Problem dabei ist: Es gibt keine Vorschrift für die Inhaltsangaben auf der Packung. So sagt die Bezeichnungen „Bio-Erde“ – anders als bei der Bio-Lebensmittelverordnung – nicht wirklich etwas
aus. Bio-Erde kann auch Torf enthalten. Gärtnermeister Ulrich Herzog, Pflanzenberater und Fachverkäufer bei „Fautz – Die Gärten“, rät, beim Kauf auf Qualität zu achten. „Je besser die Erde, je besser die Versorgung, desto gesünder sind die Pflanzen.“ Dabei spielt auch der Preis eine Rolle. „Eine Erde, die pro 50 Liter unter neun Euro kostet, ist oft minderwertig. Man sollte darauf achten, dass das Substrat durchlässig ist und nicht beim ersten Gießen in sich zusammensackt.“ Neben der optimalen Wasserund Nährstoffversorgung ist das Porenvolumen des Bodens wichtig. Denn Wurzeln brauchen Sauerstoff zum Atmen. Mindestens ein Viertel einer Topferde besteht im Idealfall aus Luft. Mineralische Bestandteile wie Blähton, Lava oder Bims, die in guten Substraten enthalten sind, bringen Luft hinein und sorgen für eine stabile Struktur.
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Welche Erde wofür? Bei der Auswahl der Erde sollte man zunächst überlegen, was man pflanzen will. Es gibt zwei Typen von Balkonerden: Die eine eignet sich eher für einjährige Pflanzen, die andere für mehrjährige. Zu den Einjährigen gehören Tomaten, Gemüse oder Balkonblumen. Sie lieben eine eher humose, leicht gedüngte Erde. Im Handel ist diese als Tomaten-, Gemüse- oder Blumenerde erhältlich.
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Daneben wird auch Anzucht- und Kräutererde angeboten. Sie eignet sich für Pflanzen, die nicht so viele Nährstoffe brauchen. „Für Schwachzehrer wie Salate und Küchenkräuter nimmt man möglichst eine Erde, die nicht so viele Nährstoffe enthält, aber auch nicht zu wenige“, rät Gärtnermeister Herzog. „Salate schießen schnell hoch und werden weich, wenn sie in einer zu stark gedüngten Erde stehen.“ Bei mediterranen Kräutern wie Lavendel, Thymian oder Rosmarin darf das Substrat sogar noch ein bisschen magerer sein. Der Kräutererde sollte man dafür zu 50 Prozent Lava, Bims, Blähton, Sand oder Splitt hinzumischen. Eine Kübelpflanzenerde empfiehlt sich für mehrjährige Pflanzen wie Rosen, Zitrusbäume, Oliven oder Obstgehölze, die alle fünf bis sechs Jahre umgetopft werden. „Eine Kübelpflanzenerde“, erläutert der Experte, „hat eher mineralische Bestandteile, die für Strukturstabilität sorgen, damit die Erde nicht verdichtet und die Luftführung lange aufrechterhalten bleibt.“
Wie man es auch macht, eine gute Erde zahlt sich auf jeden Fall aus, weiß Herzog: Je mehr Luft man den Pflanzen lässt und je behutsamer man sie gießt, desto weniger Pilzkrankheiten hätten sie. „Damit das auch funktioniert, brauche ich eine gute Erde.“
Haus & Garten
Für Balkonpflanzen, die ja in einem begrenzten Gefäß wachsen, ist die Wahl des richtigen Substrates entscheidend. Im Garten ist vieles einfacher. Hier braucht man in der Regel keine Erde zukaufen. Eine gute Bodenpflege, Kompost und etwas organischer Dünger machen den Boden fruchtbar. Wer Geld sparen will, mischt sich seine eigene Balkonerde aus einem Drittel Gartenerde, einem Drittel reifen Kompost und einem Drittel Sand, Blähton oder Bims. Es ist allerdings nicht einfach, denn Gartenerde und Kompost verbacken und verdichten leicht. Auch keimen Unkrautsamen. Aber vielleicht machen es ja die individuelle Mischung und die Erfahrung, die dazukommt.
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Bis zum 6. Oktober zeigt das Freiburger Augustinermuseum die Ausstellung „Schwarzwald-Geschichten. Black Forest Stories“. Auf knackfrischem Apfelgrün versprüht ein illustres Malervolk Schwarzwald-Nostalgie. Text: Kornelia Stinn
Kunst & Kultur
Gerade ist im Augustinermuseum die Norwegen-Ausstellung abgebaut worden. „Es war das Land, wohin sich die ersten Künstler schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Reisen begaben, um Landschaftsbilder zu malen“, schwärmt Museumsdirektor Tilmann von Stockhausen. Doch auch der Schwarzwald war Anziehungspunkt für Künstler. Die ersten Bilder, die im Schwarzwald entstanden, zeigen mit Glasbläserei oder Arbeiten am Webstuhl das einheimische Handwerk. Auswärtigen Landschaftsmalern ermöglichte dann die Schwarzwaldbahn ab 1873 eine bequeme Anreise. Mit ihr fand sich nach und nach eine ganze Malerkolonie in Gutach ein. Zunächst kam im Jahre 1880 Wilhelm Hasemann von Mühlberg an der Elbe. Die liebliche Landschaft mit ihren typischen Bauernhöfen, den Menschen und ihren Bräuchen faszinierten bald auch seinen Schwager Curt Liebig und weitere Maler wie Gustav Schönleber, Friedrich Kallmorgen, Franz Gräßel und Fritz Reiss. Zu einem Zeitpunkt, als die Schwarzwälder Tracht aus dem Alltag bereits verschwunden war, lichtete Hasemann Gutacherinnen in
links: Museumsdirektor Tilmann von Stockhausen, Foto: Kornelia Stinn, oben: Augustinermuseum, Ludwig Thoma_Schwarzwaldwiese von 1874, Foto: Augustinermuseum
seinem Atelier stilgerecht als Vorlage für seine Gemälde ab. Er hatte eine Original-Schwarzwaldstube als Kulisse aufgebaut, die bis heute existiert. Als Nebeneinnahme solcher Arbeiten entstanden WerbePostkarten. Das Bild von Gütermann-Nähfäden in der Hand von Hasemanns Schwarzwaldmädel sowie die Aufnahmen von Bollenhutträgerinnen der anderen Maler reisten um die Welt.
„Bis China wurde der Hut mit den roten Bollen zum Markenzeichen für den Schwarzwald“, so der Museumsdirektor, der selbst zwar in Lübeck an der Ostseeküste aufwuchs, jedoch als Kind so manche Sommerferien bei seiner Großmutter in Haagen bei Lörrach verbrachte. „Wir haben Ausflüge gemacht in Landschaften mit fantastisch blühenden Wiesen ohne Zäune. Wo die Natur aus kräftigem Grün
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explodiert“, erinnert er sich geradezu schwärmend. „Das gibt es so an der Küste nicht. Mitten in den Wiesen blühten Kirschbäume. Da sind wir dann auch hochgestiegen und haben Kirschen geklaut.“
Blühende Landschaften In der Blütezeit der Schwarzwaldmalerei pinselten mehr als dreißig Künstler diese Landschaft naturnah in wildromantischer Pracht oder wetterbedingter Bedrücktheit auf ihre Leinwände. Die blühenden Landschaften, die Stockhausen beschreibt, tauchen auf vielen Bildern auf. Bisweilen klingen sozialkritische Untertöne an, wie etwa in dem Werk „Auf dem Heimweg“ von Franz Gräßel. Es zeigt eine erschöpfte Frau auf einem Bergpfad. Sie trägt einen Lastenkorb auf dem Rücken und hält ein Kind auf dem Arm. Franz Gräßel gehört zu den in dieser Ausstellung vertretenen Malern, denen Stockhausen eine Einzelausstellung widmen möchte. „Er verdient es, genauer betrachtet zu werden. Seine Motive bewahren Vergängliches vor dem Verlorengehen“, so der Museumsdirektor. „Gerade in seinen frühen Bildern zeigt er Kulturwerte des Schwarzwaldes in einem impressionistischen Ansatz. Das hebt ihn ab von vielen seiner Kollegen, die in traditionell naturrealistischen Malweisen verhaftet bleiben.“ Wie etwa Karl Hauptmann, Hermann Dischler, Julius Heffner, Carl Schuster oder Ludwig Zorn. Diese schlossen sich 1899 als die „Breisgauer Fünf“ zusammen. Auch künftig soll die REGIO im Fokus bleiben. „Qualitätsvolle Malerei von Schwarzwaldmalern bleibt weiterhin ein Thema für uns“, verspricht von Stockhausen. Auf die große Bilderschau zu Franz Xaver Winterhalter im Jahr 2015/16 soll mit einer Einzelausstellung 2021 Johann Baptist Kirner folgen. Und Hans Thoma, dessen
100. Todestag 2024 begangen wird, steht Ende 2023 auf der Agenda. Als Professor der Großherzoglichen Kunstschule Karlsruhe war er prägend für viele Schwarzwaldmaler. Seine „Schwarzwaldwiese bei Bernau“ wird das einzige Werk der Ausstellung sein, das nicht zum Sammlungsbestand des Augustinermuseums gehört. Der Freundeskreis will es von einer Privatperson erwerben, die es 2018 in einem Kölner Auktionshaus für 45.150 Euro ersteigerte. Zur Thoma-Sammlung des Augustinermuseums gehören neben Landschaften auch einige Porträts. Der Bernauer Maler hat mit diesen Bildern dazu beigetragen, dass Menschen aus dem Schwarzwald „ein Gesicht“ bekommen, wie es von Stockhausen ausdrückt. In welcher Weise prägte eigentlich die Landschaft damals die Menschen? Welche Unterschiede tun sich da zwischen den am Meer Lebenden im Vergleich mit den Schwarzwäldern auf? „Man lebte hier wie da ausgesprochen nah an der Natur“, sagt von Stockhausen. „Es waren deren Widrigkeiten, die beide verbanden.“ Beide hatten zudem den Blick über die Grenzen der eigenen Region hinaus. Die Menschen an der Küste als Seefahrer, während die Menschen im Schwarzwald zum Beispiel als Uhrenträger nach England und als Flößer in die Niederlande gelangten, erklärt der 53-Jährige. Die Bilder der Schwarzwaldmaler fügen sich zu einem schillernden Puzzle der Geschichten dieser Landschaft und ihrer Menschen. Mit der „Protegierung“ des Bollenhutes haben sie dann auch noch den wohl größten Marketing-Coup des Schwarzwaldes gelandet.
Info
Schwarzwald-Geschichten. Black Forest Stories bis 6. Oktober Augustinermuseum Freiburg www.freiburg.de/museen
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SO SCHMECKT DER SÜDEN Murielle Rousseau, Wahlfreiburgerin aus Paris, lädt zu einer nicht nur kulinarischen Reise in die Provence ein: Liebevoll porträtiert sie in ihrem Kochbuch auch Land und Leute, erzählt von Seeigeltauchern, Fischern, Olivenbauern oder Markthändlern – und spürt der Kulturgeschichte dieser nach Lavendel duftenden Region nach. Rezepte: Murielle Rousseau & Fotos: Marie Preaud
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Für 3 Gläser 3 EL Olivenöl 2 Zwiebeln, abgezogen und fein gehackt 3 Knoblauchzehen, abgezogen 1,5 kg reife Tomaten, Haut abgezogen, von Stielansätzen befreit und in Scheiben geschnitten 1 Bund Petersilie, Blätter fein gehackt 3 frische Lorbeerblätter 1 Zweig Thymian, Blätter fein gehackt 1 TL Zucker Salz
Das Olivenöl in einem Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen und darin die Zwiebeln und den Knoblauch glasig anschwitzen. Dann die Tomaten, die Kräuter und den Zucker hinzufügen. Alles etwa 30 Minuten zugedeckt und weitere 30 Minuten offen köcheln lassen, bis viel (aber nicht die gesamte) Flüssigkeit verdampft ist. Dann die Sauce in einen Mixer füllen und zu einer homogenen Masse pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Entweder die heiße Sauce in sterilisierte Gläser füllen und verschließen, dann ist sie bis zu sechs Monaten haltbar, oder bis zu vier Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Schlemmen & Sürpfeln
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Foto: © Olaf Becker
KALENDER ai M Ausstellungen
MUSEUM TINGUELY Debris Field Forschungsarbeiten von Lois Weinberger, bis 1.9., Basel www.tinguely.ch
KERAMIKMUSEUM Art déco Aufbruch in die Moderne, bis 30.11., Staufen www.landesmuseum.de
Kalender
SCHWARZWALD-CITY Die ganze Welt in Steinen LEGO ® Welten, die Jung & Alt gleichermaßen begeistern, bis 18.5., Freiburg www.schwarzwald-city.de
KUNSTHAUS ZÜRICH
ly me to the Moon F 50 Jahre Mondlandung, bis 30.6. www.kunsthaus.ch
FORUM WÜRTH
lles ist Poesie A Grafiken von Joan Miró, bis 26.1.20, Arlesheim www.wuerth-ag.ch
FORUM WÜRTH
IDDEN H Verborgene Orte in der Schweiz, bis 26.1.20, Arlesheim www.wuerth-ag.ch
AUGUSTINERMUSEUM
chwarzwald-Geschichten S Mit Werken von Emil Lugo, Hans Thoma, Franz X. Winterhalter u.a., bis 6.10., Freiburg www.freiburg.de/museen
MARKGRÄFLER MUSEUM ric Grandgirard E ‚Das ist keine Ausstellung!‘, bis 30.6., Müllheim www.markgraefler-museum.de
SPIELZEUG WELTEN MUSEUM BASEL orsetts – edel & bunt K geschnürt Auserlesene Modelle ab der Belle Époque, bis 6.10. www.swmb.museum
STÄDTISCHES MUSEUM SCHOPFHEIM ucky, Yogi, Fix & Foxi H Comic-Helden & ihre Freunde, bis 10.6. www.schopfheim.de
MUSEUM FRIEDER BURDA
nsemble. E Zusammenspiel zw. den Sammlungen des Centre Pompidou & MFB, bis 29.9, Baden-Baden www.museum-frieder-burda.de
GALERIE BAUMGARTEN s mall flags Malerei von Martin Wehmer, bis 6.6., Freiburg www.galerie-baumgarten.de
DREILÄNDERMUSEUM is-à-vis: Typisch D-CH-F ? V Ausstellung des Fotokreises Lörrach e.V., bis 2.6., Lörrach www.dreilaendermuseum.eu
bis 16. Juni Kunsthalle Messmer, Riegel www.kunsthallemessmer.de
KEYS OF HOPE Gibt es in Syrien Hoffnung auf Frieden? Dieser Frage gehen Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, und Oliver Müller, Leiter von Caritas international, bei einem Gespräch nach. Anlass ist die Eröffnung der Ausstellung „Keys of hope“ mit Bildern aus Syrien.
KUNSTHAUS BREGENZ as genaue Hinschauen D Werke von Miriam Cahn, bis 30.6. www.kunsthaus-bregenz.at
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
icasso P Der junge Maler – Blaue & Rosa Periode, bis 26.5., Riehen www.fondationbeyeler.ch
KUNSTRAUM A LEXANDER BÜRKLE tand heute S Werke von Annette Merkenthaler, bis 30.6., Freiburg www.kunstraum-alexanderbuerkle.de
BADISCHES LANDESMUSEUM ykene M Die sagenhafte Welt des Agamemnon, bis 2.6., Karlsruhe www.landesmuseum.de
MESSE FREIBURG örperwelten K Eine Herzenssache, 17.5.-25.8., Halle 3, www.koerperwelten.de
KUNSTMUSEUM BASEL
Kabarett/Comedy
KUNSTHALLE MESSMER
ure Mütter E ‚Bühne 79211‘, Kultur & Bürgerhaus, Denzlingen, 20 Uhr www.karoevents.de
VITRA DESIGN MUSEUM Paparazza Moderna Fotografien von Lake & Verea, bis 7.7., Weil am Rhein www.design-museum.de
Zum Bauhaus-Jubiläum werden ausgewählte Werke dreier Generationen der Schweizer Künstlerfamilie Bill gezeigt. Darunter Arbeiten von Max Bill (1908–1994), Jakob Bill (*1942) und David Bill (1976–2018). Max Bill gilt als der wichtigste Vertreter der Zürcher Schule der Konkreten. Er gründete 1951 die Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm. Sohn Jakob Bill ist bekannt für seine Siebdrucke, Multiples und Wandbilder. Der Bill in dritter Generation ist David, Sohn von Jakob und Chantal Bill. Er ist gelernter Schmied und sagt selbst, dass das Werk seines Großvaters und seines Vaters Ursache für seinen Werkbeginn waren. Im Rahmen der Ausstellung werden mehr als 90 Werke der drei Künstler präsentiert.
Korsetts – edel und bunt geschnürt bis 6. Oktober Spielzeug Welten Museum, Basel www.swmb.museum
Kosmos Kubismus Von Picasso bis Léger, bis 4.8. www.kunstmuseumbasel.ch
reundschaftsspiel F Sammlung Grässlin, bis 8.9., Freiburg www.freiburg.de/museen
00 Jahre Bauhaus 1 Mit Werken von Max Bill, Jakob Bill, David Bill, bis 16.6, Riegel www.kunsthallemessmer.de
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DREI GENERATIONEN KUNST
Fotos: © Nuits de Satin
Foto: © Meabh Smith Trócaire
FONDATION BEYELER
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alkrishna Doshi B Architektur für den Menschen, bis 8.9., Weil am Rhein www.design-museum.de
100 Jahre Bauhaus
DONNERSTAG, 2.5.2019
FREITAG, 3.5.2019 ebastian Pufpaff S ‚Wir Nach‘ Paulussaal, Freiburg, 19.30 Uhr www.paulussaal-freiburg.de
DONNERSTAG, 9.5.2019 eipziger Pfeffermühle L ‚Fairboten‘ Cala Theater, Freiburg, 20 Uhr www.calatheater.de
VERFÜHRERISCH UND MYTHENUMWOBEN Seit Jahrhunderten dient es dazu, die Weiblichkeit und Schönheit der Frauen diskret zu betonen: das Korsett. Das Spielzeug Welten Museum zeigt nun in einer einzigartigen Sonderausstellung knapp 160 Exponate ab der Belle Époque. Rund 60 Korsetts stammen aus der Zeit von 1775 bis um 1925 und kommen aus der Sammlung „Nuits de Satin“ aus Paris. Ergänzt werden die historischen Modelle mit einer Kreation der angesagten Designerin Úna Burke und Couture-Korsetts von Beata Sievi sowie mit vergänglichen Korsettkreationen von Partricia Krummacher.
Kalender
Montag, 13. Mai, 17 Uhr Lorenz-Werthmann-Haus, Freiburg www.keys-of-hope.org
VITRA DESIGN MUSEUM
Foto: © 2019 Bonn, VG Bild Kunst für max, binia + jakob bill stiftung
Fotos & Gespräch
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26.5.2019, 20 Uhr, Konzerthaus, Freiburg Stichwort: Grimaud
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24.5.2019, 20 Uhr Theater am Kastelberg,Waldkirch Stichwort: Harmony
1 x 2 Tickets für „Klavierabend Hélène Grimaud“
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2 x 2 Tickets für „FeelHarmony“
NSPIELIN
73 2 x 2 Tickets für „Einmal New York“
2 x 2 Tickets für „The Comedy of Error(z)“
2 x 2 Tickets für „Wein, Ziegen, Winzerin“
29.5.2019, 20.15 Uhr TAM, Weil am Rhein Stichwort: New York
30.5.2019, 18.30 Uhr Theater Basel Stichwort: Error
31.5.2019, 17 Uhr Weingut Köndringen Stichwort: Ziegen
2 x 2 Tickets für „Mrs Dalloway“
3 x 2 Tickets für „Rhythm & Blues“
8.6.2019, 20 Uhr Theater der Immoralisten, Freiburg Stichwort: Dalloway
Night of the Saxophones 14.6.2019, 20 Uhr Kurhaus, Baden-Baden Stichwort: Saxophones
10 x Gutscheinbuch für Freiburg Stichwort: Gutscheinbuch 2 x 2 Tickets für die Lesung: Wenn der Kopf hinausgeht, ganz weit fort, am 4.6.2019, 19.30 Uhr Literaturhaus, Freiburg Stichwort: Literaturhaus
Rufen Sie die Hotline an, nennen Sie Namen, Adresse und das jeweilige Stichwort. Für die Gewinnspiele endet die Teilnahmefrist am 15. Mai 2019.
GEWINNSPIELHOTLINE 013 79/37 27 34
(0,50 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der T-Com, abweich. Mobilfunktarif möglich) chilli Freiburg GmbH | Paul-Ehrlich-Straße 13 | Alte Lokhalle | 79106 Freiburg Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnspiel
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1908 vom damaligen Dorfpfarrer Leonhard Müller gegründet, ist die WG Schliengen-Müllheim heute die älteste Winzergenossenschaft im Markgräflerland. Doch der Betrieb blickt auf wechselvolle – und gerade in jüngster Zeit nicht immer einfache – Zeiten zurück.
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IM AUFSCHWUNG „Wir hoffen, dass wir am Ende von schlechten Jahren stehen“, sagt Geschäftsführer Heiko Schapitz. Seit vergangenem Sommer leitet er die Geschicke der Ersten Markgräflichen Winzergenossenschaft in Schliengen. Er ist der Mann, der den Betrieb wieder aus der Misere holen soll. Dass ihm das gelingt, da ist Schapitz zuversichtlich. Die letzten beiden Fusionen hätten der WG zu schaffen gemacht, doch bereits 2018 sei wieder ein gutes Jahr gewesen: „Wir hatten eine tolle Ernte, die uns aus dem gröbsten herausgeholt hat.“
So ist der Umsatz auf 6,8 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr gefallen, aktuell sieht es wieder besser aus, und bis Mitte 2019 rechnet die WG mit deutlich mehr als 7 Millionen Euro. So wurden etwa Verkaufsstellen abgeschafft, die keine Einnahmen brachten, der Vertrieb teilweise neu strukturiert oder die Werbeausgaben eingeschränkt. „Wir können uns nun wieder voll auf den Wein und die Qualität konzentrieren“, betont Schapitz. So wolle man sich wieder intensiver mit Weinbau und Weinstilistiken befassen. Schon die nächste Weinliste werde den einen oder anderen
neuen Wein zeigen, andere Etiketten seien dieses Jahr das letzte Mal zu sehen. Zudem kämen einige der Winzer, die die Genossenschaft in den vergangenen Jahren verlassen haben, wieder zurück. Denn die wirtschaftliche Verbesserung erlaubt es der WG, ihnen wieder mehr zu bezahlen. 2017 war der Auszahlungspreis auf 4000 Euro pro Hektar gesunken – und das, obwohl „über Jahre mehr ausgezahlt als eingenommen wurde“. Für das vergangene Jahr plant die WG den Preis aufgrund der großen Erntemenge auf 7000 bis 8000 Euro
Wein-& Sekt-Guide
Foto: © Schwarzwald Tourismus/Erich Spiegelhalter
Text: Tanja Senn
Kultur interview
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doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus. Ducillo rroreceatio quo te dita pro
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Dies war eine Leseprobe der Mai-Ausgabe 2019.
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1 CHILLI Juli/August 2014
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