Lust auf Regio

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#11 | November 2020 | 4,90 € | 7,25 CHF

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Romantik erleben Auf Schusters Rappen durch die mystische Ravennaschlucht

seelenwärmer Traumhafte Winterrezepte – lustvoll kochen und genießen

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 11.2020

Inhalt

Nr 11

Lust auf …

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06 - 07

Impressionen Magie des Waldes

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08 - 09

Erkunden & Erleben Romantik pur: Rundwanderung durchs Löffeltal und die Ravennaschlucht 10 - 13 Kolumnen

13, 17, 21, 31

Titelthema Bücherwelten

14  - 19

Rege Szene: Buchmessen und Verlage in der REGIO 14 - 17 Freiburger Persönlichkeiten über ihre Lieblingsbücher 18 - 19

Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

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Land & Leute

Basteln & Werken

Mit bildhafter Tiefe: Dolmetschen für gehörlose Menschen 20 - 21

Knick für Knick – „Diamanten“ aus alten Büchern 22 - 23


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?“ ß lo b h ic m h e n „Was Tolle Knolle Topinambur: Alte Gemüsesorte neu entdeckt 24 - 27

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Schlemmen & Sürpfeln

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Tapas aus dem Schwarzwald: die „Blume“ in Opfingen 32 - 35

Haus & Garten

Heilpflanzen-Kolumne

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Seelenwärmer – Rezepte, die glücklich machen

Gesund & fit Einfach mal abtauchen – in den Bädern der REGIO 28 - 29

Merkles Küchenliebling

36 - 39 39

Kalender

Kunst & Kultur Grenzen erweitern: Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó im Gespräch 30 - 31

Ausstellungen, Konzerte & Events: Termine in der REGIO 40 - 47

REGIO-Markt Wandern und einkehren bei Haberstrohs in Glottertal

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Horche se mol!

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Inhaltsverzeichnis

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Biologe Claude Steck über Fledermäuse in Gefahr


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Lust auf …

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Puschelig warm Lammfell ist in vielen Kulturen die Schutzhülle Nr. 1 gegen Kälte – darauf setzt auch die Gerberei Trautwein aus Schiltach. Deren Fellschuhe sind fair und ökologisch hergestellt, zudem atmungsaktiv, leicht, gelenkschonend sowie ungefärbt und ungebleicht. Ein Naturprodukt von Lämmern aus BadenWürttemberg, in Handarbeit im Schwarzwald gefertigt: Der Klassiker unter den Hausschuhen sorgt für warme Füße – auch im tiefsten Winter. Gesehen bei: www.shop.gerberei-trautwein.de Preis: 69,60 Euro Foto: © Trentau

Flauschig weich Zum Kuscheln sind die 18 Alpakas der Familie Sandmann im Zastlertal zu scheu. Aber sie müssen geschoren werden, und dann lässt sich die seidig-glänzende Faser berühren. Sie fühlt sich wirklich flauschig an – und ist optimal für Allergiker geeignet. Die Sandmanns lassen aus der Wolle Strickgarn, Mützen, Bettwaren und vieles mehr fertigen. Neben einem Besuch im Alpaka-Atelier ist für die kalte Jahreszeit besonders diese Strickmütze zu empfehlen. Ein klassisch schönes Kuschelstück für die Ohren! Gesehen bei: Atelier von Zastlertal Alpaka www.zastlertal-alpaka.de Preis: 50 Euro Fotos: © Katharina Sandmann


Foto: © iStock/LeaR

Kein offenes Kaminfeuer im Haus, um davor zu kuscheln? Einheizen geht auch mit der Trinkschokolade Chili „Bird‘s Eye“ von Zotter. Hochprozentig mit einer pikanten Note lässt sie sich herrlich zu zweit genießen. Die „Bird’s Eye“-Schote gilt übrigens als die Urform von Chili

und ist selten, feurig und voller Aromen. Ein scharfer Drink, der die Sinne belebt. Gesehen bei: Chocolaterie Kaiser-Joseph-Str. 265 Freiburg Preis: 1,50 Euro

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Scharf & sanft

Einfach betörend Königlich baden wie einst Kleopatra – das Grundrezept ist einfach: 1 Liter Milch von Esel, Kuh, Schaf oder Ziege, 250 Gramm Honig und Rosenblätter. Den Honig im Wasserbad verflüssigen, dann die Milch und noch fünf Tropfen des ätherischen Öls Ylang-Ylang für den exotischen Duft zugeben. Der Haut zuliebe bei den Zutaten bitte auf BioQualität achten. Das Kleopatra-Bad mit Zusatz sollte 39 Grad haben, die Rosenblüten auf dem Wasser schwimmen. Nach 20 Minuten ist die Haut herrlich weich, der Duft betörend. Zutaten im Bio-Laden oder in gut sortierten Drogerie-Märkten. Foto: © iStock/mariiaplo, Primavera

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Klassisch & mitreißend

Lust auf …

Gesehen bei: Compact Disc Center Schiffstr. 8, Freiburg www.cdcfreiburg.de Preis: 17,50 Euro

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haben die Violinisten Petra Müllejans, Gottfried von der Goltz und Anne Katharina Schreiber.

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Von elegisch bis dramatisch – die Violinkonzerte von Johann Sebastian Bach passen zu stürmischen Tagen genauso gut wie der Herbst aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Besonders schön und aus der REGIO: die Aufnahme mit dem Freiburger Barockorchester, das zu den wichtigsten Kammerorchestern weltweit zählt. Als Solisten mitgewirkt


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MPRESSIONEN Magie des Waldes

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Mystisch, kraftvoll, heilsam – so begegnet uns der Wald im Herbst. Er ist ein Ort, der seit jeher eine magische Anziehungskraft auf uns ausübt. Er lässt uns träumen, erzählt uns inspirierende Geschichten und lässt uns eintauchen in eine Welt der mystischen Wesen, Kraftorte und Naturgeister.


‹‹ Bergbäche „Ich hört‘ ein Bächlein rauschen wohl aus dem Felsenquell, hinab zum Thale rauschen so frisch und wunderhell ...“ Fließgewässer im Wald haben überwiegend einen guten ökologischen Zustand. Sie verbinden Lebensräume und an ihnen pulsiert das Leben.

›› Haarige Kraftprotze Eine seltene Begegnung: Nur in Extremfällen endet ein Treffen mit einem Wildschwein gefährlich. Die Waldbewohner sind sich ihrer Kraft durchaus bewusst, aber im Grunde sind es friedliche Tiere, die Angst vor Menschen haben.

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Uhu: Wenn die jungen Uhus das Nest verlassen haben, markieren die Männchen ihr Revier. Im herbstlichen Wald hört man ihre Rufe.

‹‹ Rotwild im Wald: Vor allem ab September schallt das Röhren brünftiger Hirsche durch den Wald. Sein mächtiges Geweih macht ihn zum König der Wälder. Der Rothirsch ist das größte heimische Säugetier.

Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock/Peter Vahlersvik/Stefanholm/Eileen Kumpf/Athina Psoma


Erkunden & Erleben

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Romantik pur im Wilden Tal

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Foto: © Hans-Dieter Ziesmer

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Die Rundwanderung führt über hölzerne Stege (li.) und vorbei an Wasserfällen (o.).

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Ravennaschlucht – bereits der Name klingt geheimnisvoll. Die spektakuläre Rundwanderung gehört zu den Schwarzwald-Klassikern. Sie erfordert zwar nicht allzu viel Kondition, doch Trittsicherheit. Ohne Mühe lassen sich auch Kinder zum Wandern durch die mystische Landschaft mit Wasserfällen, Farnen, bemoosten Felsen und historischen Mühlen bewegen.

Foto: © iStock/SchmitzOlaf

Wer für die Anfahrt den Zug benutzt, der steigt aus Richtung Freiburg, Neustadt oder Donaueschingen in die Höllentalbahn und verlässt sie am Bahnhof Hinterzarten. Da weckt bereits bei der Anreise der Blick aus dem Zugfenster die Vorfreude auf Landschaftserlebnisse. Autofahrer können ebenfalls am Bahnhof Hinterzarten parken. Die Wanderschuhe sind geschnürt, im Rucksack befinden sich Regenjacke, einige Müsliriegel und eine Wasserflasche. Wanderstöcke können sinnvoll und hilfreich sein. Auf geht’s! Am Bahnhof halten wir uns rechts und gelangen durch die Freiburger Straße zum Hotel Silberdistel. Kurz davor zweigt der Löffeltalweg nach links ab, der an der nächsten Straßenkreuzung rechts abbiegt, das Markierungssymbol ist ein Mühlenrad. Nun

endet die Bebauung, wir atmen im lichten Wald Natur. Der Löffeltalweg ist bequem zu begehen, neben uns murmelt der Rotbach. Sein Wasser trieb einst die Klopfsäge und die Hochgangsäge an. Dank des rührigen Vereins „Heimatpfad Hochschwarzwald“ stehen sie bis heute als denkmalgeschützte Beispiele für Tüftlergeist und handwerkliche Meisterschaft. Bald bringt uns ein ständiges Rauschen in die Moderne zurück: Pkws und Lkws strömen unaufhörlich auf der B 31, die Freiburg mit dem Schwarzwald und der Baar verbindet.

Berühmte Braut auf Fahrt Durch eine Unterführung gelangen wir auf die andere Straßenseite zu den Parkplätzen beim „Hofgut Sternen“. Dieser Hotspot liegt wie

die gesamte Ravennaschlucht auf Breitnauer Gemarkung. Zwar lässt die 1148 gegründete St. OswaldKapelle vermuten, dass es seit Jahrhunderten einen Pfad durchs Höllental gegeben hat, doch für Pferdefuhrwerke blieb dieses unwegsame Waldgebirge unpassierbar. Das „Wirtshaus unter der Steig“ diente als Rastplatz und Herberge auf dem gefährlichen Weg. Erst 1755 wurde die Falkensteige, wie das Höllental damals hieß, zu einem Güter- und Postweg ausgebaut, das „Hofgut Sternen“ entstand. Dessen Wirt Adolf Faller begann 1875 mit der mühsamen Erschließung der Ravennaschlucht. Deren Bekanntheitsgrad und die des Höllentals stieg schlagartig mit einer Brautfahrt. Die damals erst 14-jährige Marie-Antoinette, Tochter der Habsburger Kaiserin Maria Theresia, machte 1770 mit ihrem gesamten Tross Station am Gasthaus im

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Erkunden & Erleben

Text: Hans-Jürgen Truöl


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Titelthema

Verlage

Spätherbstzeit ist Lesezeit – in diesem Jahr ganz besonders. Bei Literaturfestivals in Basel, Freiburg und Karlsruhe gibt es Gelegenheiten, neue Bücher und deren Autoren kennenzulernen, auch kleine regionale Verlage warten mit Neuerscheinungen auf. Also: Bücher besorgen, sich zu Hause gemütlich einrichten, lesend überwintern. Text: Erika Weisser

Foto: © iStock/PeopleImages

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In Bücherwelten eintauchen

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Sie haben für die drei Festivaltage ein großartiges Programm auf die Beine gestellt. Und verkündeten am 19. Oktober die zuversichtliche Nachricht, dass die BuchBasel aller Voraussicht nach stattfinden wird – unter Einhaltung aller Schutzauflagen. „In einer Zeit, die ein neues Miteinander verlangt“, schreiben sie, wollen sie Räume schaffen, „in denen Nähe auf Distanz möglich wird“: Ein „schönes Festivalwochenende voller Literatur, bei dem die Gesundheit aller geschützt wird.“

Info

Zur Eröffnung am Donnerstag liest Lutz Seiler aus seinem Roman „Stern 111“, der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2020 ausgezeichnet wurde und der das Motto liefert für das ganze Freiburger Literaturgespräch. Ein Roman, der vom November 1989 und damit von einer Zeit erzählt, in der für einen kurzen historischen Moment scheinbar alles möglich war – und in der eine Familie sich auf für immer getrennte Wege ins Unwägbare begibt. Sein Titel bezieht sich auf das in der DDR sehr beliebte, mit einem Weltempfänger ausgestattete tragbare Kofferradio „Stern 111“. Er bezeichnet – das ist im aufwendigen Begleitheft zu lesen – „zugleich ein Bild für die Beweglichkeit der Sprache, für die Leichtigkeit des Reisens

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Zugang zu anderen Lebenswelten bietet etwa auch Dorothee Elmigers Roman „Aus der Zuckerfabrik“, der den Spuren des Geldes und Verlangens durch die Jahrhunderte und Kontinente folgt. Dieses waghalsige Werk stand auf der Shortlist für den deutschen Buchpreis – und steht noch in der Endauswahl für den Schweizer Buchpreis. Sie liest am Samstag daraus – einen Tag vor der Vergabe dieses Preises. Eine weitere klangvolle Lebenswelt öffnen Nora Gomringer, Philipp Scholz und Philip Frischkorn ebenfalls am Samstag mit ihren Lyrik-Jazz-Programm „Peng Peng Parker“, in dem sie teilweise trunkene Texte von Dorothy Parker, der New Yorker AutorenIkone der 1920er-Jahre, aufs Messerschärfste interpretieren.

Stern 111 34. Freiburger Literaturgespräch Donnerstag, 5. bis Sonntag, 8. November Historisches Kaufhaus/Literaturhaus www.literaturhaus-freiburg.de

In diesen Räumen sollen Begegnungen stattfinden mit Autoren, die über Grenzen nachdenken und über sie hinausgehen, die Wege zu solidarischem Handeln aufzeigen und „das liebe Leben in Bücher einschreiben“. Zu diesen Autoren gehört Ilija Trojanow, der das Festival am Freitag im Festsaal des Volkshauses Basel eröffnet. Der Autor, der in Bulgarien geboren

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Nähe auf Distanz Das Internationale Literaturfestival BuchBasel ist ein paar Jahre jünger als sein Freiburger Pendant: In der Stadt am Rheinknie kamen 1998 zum ersten Mal überregionale Autoren zusammen, zum Freiburger Literaturgespräch kommen sie schon seit 1987. Und wie in Freiburg ist auch in Basel das Literaturhaus für die Programmgestaltung verantwortlich. Seit 2012 liegt die

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Foto: © Peter-Andreas Hassiepen

Das Team tue „alles uns Mögliche dafür, damit sich die Gäste sicher fühlen“. Deshalb finden fast alle Veranstaltungen im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses statt: Dort haben unter Anwendung der erprobten Abstands- und Hygienekonzepte immerhin 80 bis 90 Personen Platz, ins Literaturhaus passen derzeit höchstens 40.

Leitung bei Katrin Eckert, der Intendantin des Literaturhauses; heuer teilt sie sich diese Aufgabe mit Marion Regenscheit.

BuchBasel

„Stern 111“ lautet das Motto der 34. Ausgabe des Freiburger Literaturgesprächs, das an vier Tagen 17 Autorinnen und Autoren miteinander und mit ihren Lesern ins Gespräch bringt. Bringen soll: Derzeit, sagt Katharina Knüppel vom Leitungsteam des Literaturhauses, stehe alles noch unter einem guten Stern. Und sie hofft, dass es so bleibt, dass die Pandemie keinen Strich durch das ebenso abwechslungsreiche wie anspruchsvolle Programm macht.

mit Worten, für den unmittelbaren Zugang zu anderen Lebenswelten“. Und genau darum, so Knüppel, gehe es gerade bei diesem Lesefest.

Titelthema

Foto: © Michael Aust Ateliers XPO

Literaturgespräch Freiburg

Literatur im Kaufhaus

Lyrik und Jazz präsentieren Nora Gomringer, Philipp Scholz und Philip Frischkorn beim Freiburger Literaturgespräch (l.). Auf der BuchBasel liest Dorothee Elmiger aus ihrem neuenRoman (u.).


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Famose Buchtipps Wenn die Tage kürzer werden, ist zu Hause bleiben und schmökern angesagt. Für unser Titelthema haben bekannte Persönlichkeiten aus der REGIO verraten, was sie gerade lesen und welches ihr Lieblingsbuch ist.

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Mein Lieblingsbuch ist „Gruppenbild mit Dame“ von Heinrich Böll. Das Buch erschien 1971 und erzählt das Leben von Leni Pfeiffer, die sich 1944 in den russischen Kriegsgefangenen Boris verliebt und schwanger wird. Boris stirbt kurze Zeit später. Leni hat zeitlebens mit Anfeindungen zu kämpfen. Das Buch ist ein Sittengemälde und Stimmungsbild der Kriegsgesellschaft und der jungen Bundesrepublik Deutschland. In seiner Darstellung von Randfiguren der Gesellschaft setzt sich Böll für Humanität ein und prangert zudem rassistische Ansichten an. Es ist zudem auch ein Buch über Antifaschismus und ein Antikriegs-Roman.

Titelthema

Böll war und ist einer meiner Lieblingsautoren. Schon als Jugendlicher habe ich alle seine Kurzgeschichten und Romane gelesen. „Gruppenbild mit Dame“ ist einer seiner größten Romane, fand ich. Zudem musste ich in der 10. Klasse eine Hausarbeit über diesen Roman schreiben und hatte damals das erste Mal (auch das letzte Mal…) eine 1+ als Bewertung. Ulrich von Kirchbach Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg Fotos: © Patrick Seeger, Anja Limbrunner, Keller SCF, Britt Schilling, Arne Bicker, jr, iStock/fototocam

Ich habe auf jeden Fall nicht nur ein Lieblingsbuch. Besonders geprägt hat mich aber in meiner Kindheit die Trilogie der Wendepunkte von Klaus Kordon, begonnen bei „Rote Matrosen“. Nirgendwo werden soziale Not, Utopien und unsere Geschichte so klar und eindrücklich dargestellt wie dort. Ich habe die Bücher geliebt. Ganz aktuell mag ich „Gespräche mit Freunden“ von Sally Rooney sehr. Sie ist eine tolle junge Autorin, die unterhaltsam und klug über meine Generation schreibt. Julia Sophie Söhne Fraktionsvorsitzende der SPD/Kulturliste im Gemeinderat Freiburg


Lust auf REGIO | 11.2020 Klug, unterhaltsam, politisch oder melancholisch – die empfohlenen Lieblingsbücher.

19 Zur Zeit lese ich „Der Spaß an der Sache“ von David Foster Wallace, der leider viel zu früh gegangen ist. Das Buch sammelt alle Essays des vielleicht wichtigsten amerikanischen Autors der jüngeren Vergangenheit. Sehr unterhaltsam und dabei immer klug – das ist ja eine seltene Konstellation. Ein gutes Buch bringt mich runter. Es gibt mir das Gefühl, auch mal weg sein zu können, andere Räume zu betreten und sich mit den Gedanken anderer Menschen auseinandersetzen zu können. Im besten Fall hat die Lesezeit dann nichts mehr mit dem Tag zu tun. Kein Fußball, kein Stadion. Das funktioniert bei mir mal besser und mal schlechter.

Mein Lieblingsbuch dieses Sommers war „Achtsam Morden“ von Carsten Dusse, weil es mich immer wieder laut zum Lachen gebracht hat. Worum geht es? Ein Strafverteidiger, der aus Sicht seiner Frau viel zu wenig Zeit mit der Familie verbringt, wird gezwungen, ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen. Und wendet das Gelernte gleich sehr erfolgreich an, als sein Mandant, ein Mafiaboss, sich als immer größerer Störfaktor in Sachen Work-Life-Balance erweist.

Christian Streich Trainer Sportclub Freiburg

Franziska Pankow Abteilungsleiterin Tourismus Convention Bureau & Events

Mein Lieblingsbuch ist „Die schönsten Blumen und Früchte“ von Pierre Joseph Redouté. Darin sind Reproduktionen von 144 farbigen Kupfertafeln zu sehen. Das Buch ist mir vor vielen Jahren auf einem verwunschenen Trödelmarkt in Südfrankreich begegnet. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich nehme den kompakten Band in die Hand, sehe mir die Kunstwerke an und meine Stimmung steigt augenblicklich. Die Arbeiten sind wunderschön. Die Faszination und Schönheit der Natur empfinde ich in diesen Darstellungen weitaus eindrucksvoller und berührender als bei jedem Foto.

Ich liebe „Die unsichtbaren Städte“ von Italo Calvino, übersetzt von Burkhart Kroeber. Aber ist es mein Lieblingsbuch? Ich habe auch keinen Lieblingsmenschen. Höchstens einen Lebensmenschen. Calvino beschreibt, wie der Venezianer Marco Polo im 13. Jahrhundert durch das chinesische Reich reist und davon dem Tatarenkaiser Kublai Khan berichtet. Erzählt in 55 phantastischen Miniaturen, entstehen Städte der Phantasie vor unseren Augen und zerfallen wieder.

Holger Thiemann Projektleiter des Freiburger Stadtjubiläums

Denn was könnte da besser helfen, als ihn zu beseitigen und dann ganz gelassen dessen Leitungsposten im Mafiakartell zu übernehmen? Schwarzer Humor von seiner besten Seite!

In den frühen Achtzigerjahren habe ich diesen Dichter und sein Werk entdeckt. Was für ein poetischer, philosophischer, melancholischer Text in unserer erschütterten Zeit, in der wir das menschliche Miteinander neu denken müssen. Susanne Bader Inhaberin der Buchhandlung zum Wetzstein in Freiburg


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Ob bei der Eröffnung einer neuen Straßenbahnlinie in Freiburg oder bei Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie im Fernsehen – immer häufiger fallen dabei Gebärdensprachdolmetscher auf, die das Gesagte für nicht hörende Menschen übersetzen. Eine von ihnen ist Sibylle Gaa aus Freiburg. Text: Stella Schewe

Land & Leute

Winken wie die Queen, mit leicht erhobener Hand, das bedeutet „Hallo“ in der Gebärdensprache. Mit einer Hand übers Brustbein streichen und anschließend mit

Daumen und Zeigefinger einen Kreis formen, fragt „Geht’s dir gut?“ Sibylle Gaa ist begeistert von dieser dreidimensionalen Möglichkeit des Ausdrucks: „Die Sprache wird mit Händen, Teilen des Körpers und mit Mimik aufgebaut. Wir bilden Worte im Raum ab und machen sie so visuell wahrnehmbar.“ Wir, das sind neben der 55-jährigen Freiburgerin noch zwölf weitere Gebärdensprachdolmetscher aus Freiburg und Umgebung, die sich in einem Netzwerk zusammengeschlossen haben. Die regelmäßigen Treffen sind ihr, gerade in Zeiten von Corona, wichtig. „Während des Lockdowns im Frühling haben wir wenn, dann nur noch online gedolmetscht“, erzählt sie. Aktuell aber seien sie alle

wieder voll im Einsatz: bei Betriebsversammlungen oder Teamsitzungen, bei Arzt- oder Amtsterminen oder einer Theatervorstellung für gehörlose Kinder. Bei einer der Demonstrationen von „Fridays for Future“ hat sie kürzlich ehrenamtlich gedolmetscht. Bis 1995 war Gaa als Sozialarbeiterin tätig. Dann erlebte sie bei einem Vortrag in Berlin, wie eine Gebärdensprachdolmetscherin die Worte der Referentin übersetzte. „Durch ihre Mimik und Bewegungen bekam das Gesagte eine bildhafte Tiefe. Ich war total geflasht und wusste: Das will ich lernen!“ Gar nicht so einfach in jenen Jahren: Erst nach und nach wurden in den 1990er-Jahren Studiengänge


Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. In dieser Ausgabe berichtet er übers Sammeln, Kleben und Kassieren mit Rabattmärkli.

Kommunikation ist ein Grundbedürfnis

Foto: © www.presstime.ch

Wütend macht sie, dass die Gebärdensprache so lange verboten war, gar als „Affensprache“ bezeichnet wurde. „Selbst in den Gehörlosenschulen mussten die Kinder ihre Hände stillhalten, durften nicht auf diese Weise kommunizieren. Dabei ist Kommunikation doch ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen!“ Bis heute werde die Sprache in den Gehörlosenschulen nicht unterrichtet, berichtet Gaa. Dadurch würden Menschen behindert, die sich sonst gar nicht als behindert empfinden würden. Ein großer Durchbruch war das 2002 in Kraft getretene Behindertengleichstellungsgesetz, mit dem die Deutsche Gebärdensprache als Amtssprache anerkannt wurde. Das bedeutet: Entweder beherrscht auf einer Behörde jemand diese Sprache, oder es muss ein Dolmetscher zur Verfügung stehen. „Seither haben wir viel mehr Aufträge“, erzählt Gaa, und macht sich zum nächsten Termin auf. „Das ist das Schöne an meinem Beruf“, schwärmt sie. „Man wechselt ständig von einem Setting ins nächste. Kein Tag ist wie der andere.“

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Ich erinnere mich noch gut, wie zu meiner Kinderzeit von den Hausfrauen fleissig Rabattmärkli gesammelt wurden. Diese gab es im Laden bei jedem Einkauf im Gegenwert der bezahlten Rechnung. Die Miniaturpapierchen sahen ähnlich aus wie Briefmarken. Sie waren gezahnt und hingen auf langen Rollen aneinander. Meistens bekam man einen Streifen mit 10-Rappen-Märkli. Bei grösseren Einkäufen wurde abgekürzt und eine Fünfliber-Marke oder im besten Fall sogar eine im Gegenwert von zehn Franken überreicht. Je höher der Wert, desto strahlender waren die Gesichter. Was machte man nun mit seiner Rabattmärklisammlung? Dafür gab es Heftchen im A5-Format mit vorgedruckten Feldern. In diese musste man seine Marken einkleben. Deren Rückseiten waren gummiert und somit wurde so mancher Streifen über die feuchte Zunge gezogen. Für ein volles Heft bekam man in seinem Geschäft Bares als Belohnung. Das war ein Sackgeld für die Hausfrau oder ein Zustupf ans knappe Haushaltungsgeld.

Zudem wollten die Geschäfte mit diesen kleinen Belohnungen ihre Kunden an sich binden. Das System wurde von Coop vor viereinhalb Jahrzehnten abgeschafft und durch Nettopreise ersetzt. Eher kleinere Geschäfte hielten noch ein paar Jahre durch. Bei ihnen gab es sogar die Möglichkeit, entweder billiger einzukaufen oder die Rabattmarken zu nehmen. Nach einer längeren Rabattpause führte dann Migros Ende 1997 das Cumulussystem ein. Coop zog zweieinhalb Jahre später mit der Supercard nach. Was früher mit kleinen Papierchen geschah, funktioniert heute elektronisch, und es wird wieder fleissig gesammelt. Entweder bekommt man Gutscheine zum Einkaufen oder Prämien für die Punkte. Andere Händler mussten wohl oder übel nachziehen. Was damals endlich vorbei war, blüht heute wieder in einem facettenreichen Wildwuchs weiter. Und bei Coop, Migros, Lidl und anderen darf man sogar wieder kleine Kleberchen sammeln und in Miniaturheftchen einkleben. Diesmal aber kleben sie von selbst, und die Prämien kommen meistens aus Fernost.

Land & Leute

dafür angeboten. Sie lernte die Sprache in VHS-Kursen sowie einer Theatergruppe für taube und hörende Menschen. In berufsbegleitenden Lehrgängen ließ sie sich dann zur staatlich geprüften Gebärdensprachdolmetscherin zertifizieren.

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Foto: © iStock/Steinbergpix

„Geht‘s dir gut?“, fragt Sibylle Gaa in Gebärdensprache (l.). Zur Begrüßung „Hallo“ sagen, ist für alle verständlich: einfach mit leicht erhobener Hand winken (u.).


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Do it yourself statt Workshop – die für November geplante Familienmesse „kreativ freiburg“ wurde auf März verschoben. Diese zauberhaften Hingucker lassen sich aber auch leicht zu Hause basteln.

Fotos: Julian Strowitzki Umsetzung: Tina Engelhard

Basteln & Werken

Benötigte Materialien 1 altes Buch (circa 300 Seiten) Cuttermesser oder Schere Heißklebepistole oder Klebestift eine Kordel oder Schnur Dekorationsmaterial wie Kugeln oder Perlen


1. Cover entfernen

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Knick ick n K r ü f Mit dem Cuttermesser vorsichtig das Buchcover und den Buchrücken entfernen. Bei HardcoverBüchern den ganzen Umschlag.

2. Dreiecke falten Nun bei jeder Seite die rechte obere Ecke zum Rückenfalz falten und den entstandenen Knick mit dem Finger fest nachstreichen. Dann die untere rechte Ecke zum Buchfalz falten und ebenfalls festreichen. So entsteht das erste gefaltete Dreieck.

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3. Geduldig sein Jetzt heißt es geduldig weiterfalten, bis alle Seiten nach dem gleichen Muster gefaltet sind. Aber Vorsicht: Es wird immer schwieriger, die Seiten bis zur Mitte zu falzen.

4. Kordel hinzufügen

5. Deko als Krönung Auf die Kordel nun Kugeln, Perlen und Dekorationsmaterial aufziehen und verknoten oder verkleben. Alte Modeketten, die nicht mehr getragen werden, eignen sich perfekt dafür.

Basteln & Werken

Zum Schluss die Kordel in die Mitte des Diamanten legen und die erste mit der letzten Seite verkleben.


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Tolle Knolle Die sonnengelben Blüten des Topinamburs erscheinen spät im Jahr und machen die Pflanze zu einem Hingucker im Herbstgarten. Die robuste Staude stammt aus Nordamerika. In Europa hat sie eine erstaunliche Karriere gemacht: Die nahrhaften Knollen galten einst als „Arme-Leute-Essen“, heute werden die kulinarischen Qualitäten des Topinamburs wiederentdeckt. Text: Frank von Berger

In der REGIO kennen viele den Topinambur als „Rossler“, also in hochprozentiger, verflüssigter Form. Doch die Pflanze aus der Familie der Korbblütler hat auch eine lange Tradition als Gemüse. Der Volks-

mund nennt sie Ewigkeitskartoffel, Knollensonnenblume, Erdbirne, Borbel, Jerusalem-Artischocke oder Ross-Erdapfel. Die letztgenannte Titulierung gab dem aus den Knollen gebrannten Schnaps, dem „Rossler“, seinen Namen.

Die schlanke, bis drei Meter hohe Staude hat sonnengelbe, bis acht Zentimeter breite Körbchenblüten, die an zierliche Sonnenblumen erinnern, mit denen sie auch verwandt ist. Wie diese stammt der Topinambur aus Nordamerika, wo die Ureinwohner schon seit jeher seine nahrhaften Knollen verzehrten. Als die Europäer in die Neue Welt kamen, lernten sie die dort einheimischen Nutzpflanzen kennen und schätzen. Der französische Autor und Reisende Marc Lescarbot schrieb 1609 in seiner „Geschichte Neufrankreichs“ über eine Expedition nach Kanada: „Als die Notwendigkeit des Überlebens kam, machte Gott, dass man Wurzeln fand, die heute die Wonnen einiger Tafeln in Frankreich sind.“ So kam der Topinambur (manche nennen ihn auch die Topinambur) Anfang des 17. Jahrhunderts nach Europa.


Fotos: © iStock/ kaanates, Frank von Berger

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Topinambur vielerorts in Deutschland als Nahrungs- und Futterpflanze angebaut. Das Gewächs genoss eine große

Popularität, bis ihm diese etwa ab 1750 von der vielseitiger verwendbaren und ertragreicheren Kartoffel streitig gemacht wurde. Topinambur galt fortan als „Arme-LeuteEssen“. Nur die Südbadener bauten stur weiter die botanisch Helianthus tuberosus genannte Staude an, nicht zuletzt, um daraus den am Oberrhein beliebten „Rossler“ zu brennen. Als Gemüse war Topinambur allerdings auch hierzulande bis vor wenigen Jahren so gut wie vergessen. Erst die Rückbesinnung auf eine regionale und saisonale Küche sowie auf alte Gemüsearten lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf die inzwischen auch als Trendkost geschätzte Knolle.

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Die Heilpflanzen-Expertin über Tormentill oder Blutwurz Die Blutwurz (Potentilla Erecta) war im Schwarzwald auch unter dem Namen „Durmedill“ bekannt. Aus der roten Wurzel wurden und werden Tinkturen oder Teeaufgüsse zubereitet. Mit der in der Apotheke erhältlichen Tinktur kann bei Entzündungen im Mund gegurgelt werden, die Zugabe von Salbei und Kamille hilft sogar gegen leichte Halsschmerzen. Innerlich kann der Tee oder die Tinktur der Wurzel gegen Durchfall und Blähungen eingenommen werden. Zuständig für die Heilwirkung ist der hohe Gerbstoffgehalt der Wurzel. Dieses kleine, aber außerordentlich potente Pflänzchen aus der Familie der Rosengewächse weist botanisch die Besonderheit auf, dass es nur über vier Blütenblätter verfügt. Aus dem Wiesental bei Zell gibt es eine Sage. Als die Pest dort 1348 wütete, soll ein kleiner Vogel Folgendes geträllert haben: „Esst Durmedill und Bibernell, dann stirbt ihr nit so schnell.“ Illustration: © Jana Schillinger

Haus & Garten

Trendgemüse Topinambur

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Potentes Rosengewächs

Waschen und abbürsten reicht, geschält werden muss die Topinambur-Knolle nicht (o.). Ihre gelben Blüten erinnern an zierliche Sonnenblumen (u.).

Zufällig wurden zur gleichen Zeit brasilianische Indios vom Stamm der Tupinambá nach Paris gebracht, um sie zur Volksbelustigung zur Schau zu stellen. Dort etablierte sich der exotisch klingende Name topinamboux bald für die aus Übersee eingeführte essbare Knolle; im Deutschen wurde daraus Topinambur.

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Foto: © tas

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Die Schale der Knollen ist rot, braun oder auch bläulich (o. und r.). Geerntet wird der gelb blühende Topinambur im Winter (u.).

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Roh genossen schmeckt Topinambur leicht nussig und hat einen leichten, aber aparten Erdgeschmack. In den Gourmettempeln der USA gilt Topinambur neuerdings als ultimativer Genuss. Auch wird die fleischige Wurzel dort zu Diabetikernudeln verarbeitet. Hauchdünn aufgeschnitten als Carpaccio kann Topinambur mit einer Vinaigrette beträufelt oder als knackige Zugabe über frischen Feldsalat geraspelt werden. Köstlich schmeckt aber auch ein feines Süppchen aus der Knolle. Und natürlich kann man gekochten Topinambur wie Kartoffeln oder als cremiges Püree servieren. Die gegarten Knollen erinnern geschmacklich und von der Konsistenz her an Artischockenböden, was auch den Namen Jerusalem-Artischocke begründet. Die Anspielung auf die Heilige Stadt geht indes auf die Engländer zurück. Sie sollen einst die italienische Bezeichnung für Topinambur, girasole articiocco („SonnenblumenArtischocke“), als jerusalem articiocco verballhornt haben.

Haus & Garten

Gesunder Sattmacher Die Schale der Knollen ist, je nach Sorte, gelb, rot, braun oder bläulich und so dünn, dass sie eigentlich nicht abgeschält werden muss. Gründlich waschen und abbürsten reicht. Topinambur enthält neben pflanzlichem Eiweiß auch Mineralien wie Kalium sowie Vitamine, etwa Karotin, B1, B2 und C. Ein wichtiger Inhaltstoff ist das Inulin (nicht zu verwechseln mit dem Bauch-


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Fotos: © Frank von Berger

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mal 30 Kalorien. Zu goldgelbem bis braunem Sirup verarbeitet wird Topinambur übrigens als alternatives Süßungsmittel in Reformhäusern angeboten. Die tolle Knolle hat zwar ein feines Aroma, das zu kulinarischen Experimenten verführt, aber sie ist im Anbau alles andere als anspruchsvoll. Es ist denkbar einfach: im März ein flaches Loch in die Erde buddeln, eine Knolle reindrücken, angießen und abwarten. Die Ernte kann Anfang November beginnen und sich bei frostfreiem Wetter über den ganzen Winter ausdehnen. Am besten erntet man immer nur die Menge, die man im Moment verbrauchen will. Denn wegen der dünnen Schale trocknen ausgegrabene Knollen ziemlich rasch ein. Bei so viel Genügsamkeit, gutem Geschmack sowie reichlich wertvollen Inhaltsstoffen verwundert es eigentlich, dass man die Knollen von Topinambur bei uns fast nur in Bio-Läden und auf Bauernmärkten findet.

Haus & Garten

speicheldrüsen-Hormon Insulin). Inulin ist ein Polysaccharid, das in der Diabetes-Therapie als Stärkeersatz dienen kann, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Bei empfindlichen Menschen kann der Verzehr von inulinhaltigen Lebensmitteln allerdings zu Blähungen führen. Vor allem macht Topinambur aber satt, ohne dass es sich auf den Hüften niederschlägt. Einhundert Gramm enthalten gerade


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Foto: © Paul Leclaire

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Grenzen erweitern h

Ob in Film, Oper oder Schauspiel – der ungarische Star-Regisseur Kornél Mundruczó ist in verschiedenen Genres zu Hause. Mit seinen P ­ roduktionen sorgte er bei den Festspielen in Cannes ebenso wie in Salzburg für F ­ urore. Jüngst hat er fürs Theater Freiburg inszeniert. Seine Kombination aus Brecht/Weills Musiktheater „Die Sieben Todsünden“ und Kata Wébers Schauspiel „Motherland“ kommt im November wieder auf die Bühne. REGIO-Autorin Kornelia Stinn hat sich mit ihm unterhalten.

Kunst & Kultur

Herr Mundruczó, wie erleben Sie die Atmosphäre in Freiburg?

Freiburg ist anders als andere ländlich geprägte Städte in Deutschland. Es ist herzlicher, wärmer, schöner, älter und hat herausragende Architektur. Ich glaube, es ist der Schwarzwald, der die Atmosphäre ausmacht, die hier etwas

Zeitloses ausstrahlt. Und es fühlt sich gut an, hier zu sein, so familiär. Ich war noch nie hier. In Freiburg leben viele Geflüchtete. Sie haben das Thema Flucht immer wieder in Ihren Arbeiten aufgegriffen.

Geflüchtete haben vor der Krise einen Hauptbereich meiner Arbeit

und unsere Verbindung zu einem anderen Dasein ausgemacht. Die Menschen, die ihr Land verlassen, sind unterwegs und in Bedrängnis. Wenn wir hier in diesem Establishment von Europa nicht fähig sind, zu helfen, wer könnte das dann? Es hat mich immer schon beschäftigt, wie Minderheiten unsere gesellschaftlichen


Mehrheiten widerspiegeln. Wie man die gesellschaftlichen Verhältnisse an der Situation von Minderheiten erkennen kann. Wenn die politische Diskussion abebbt, kann man vielleicht wieder über unseren Umgang mit dem Thema und den Menschen, die zu uns kommen, reden, ohne dass man dabei in eine politische Ecke gestellt wird. Dann würde das Thema auch wieder künstlerisch relevant für mich. In Ihrer Inszenierung der „Sieben Todsünden“ werden gesellschaftliche Auswirkungen deutlich. Was möchten Sie als zentrale Aussage vermitteln?

Foto: © Sandor Fegyverneki.

Es geht um den Missbrauch einer Frau durch ihre Familie. Diese Anna I und Anna II, die ja im Grunde eine sind, werden losgeschickt, für die Familie Geld zu verdienen. Nach sieben Jahren können sie sich davon ein Haus bauen. In „Motherland“ fügten wir mit dem Missbrauch eines Kindes als Schönheitsidol eine zeitgemäße Ebene hinzu und machten den Grundgedanken transparent, dass eine Missbrauchserfahrung über Generationen weitergegeben wird. Da leuchten in einem kleinen Ausschnitt die Probleme unserer gesamten gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaft auf.

Wo haben Sie in dieser Produktion die Möglichkeiten und wo die Grenzen des Musiktheaters erlebt?

Ich liebe diesen Mix, gerade weil er Grenzen erweitert. Welches Bild berührt Sie am meisten?

Das Haus in Louisiana. Ich liebe seine Beweglichkeit und seine Veränderbarkeit. Es ist Symbol für das Zuhause, für die Mutter. Wenn dann die Charaktere plötzlich wie Gespenster aus den 30er-Jahren wiederauferstehen, wird dieses Haus zu einem Geisterhaus – wie in einem Thriller. Dieser Kontakt zwischen den beiden Zeitebenen und das Spiel mit dem Genre, das berührt mich. Was war Ihre besondere Erfahrung mit dem Stück?

Das ganz Besondere war für mich die Arbeit mit einem Kind. Es hat mich beeindruckt, wie intensiv es der zehnjährigen Freiburgerin Sinja Neumann gelungen ist, sich in das ihr unbekannte Stück hineinzubegeben. Wo werden Sie in Zukunft Schwerpunkte setzen?

Mein Hauptinteresse ist, Geschichten zu erzählen. Es geht mir dabei um einfache, klare, vielleicht auch provozierende Geschichten, die berühren.

Kornél Mundruczós Inszenierungen sind weltweit zu sehen.

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SEin bisst starkes noch in de Nas’ politisches Signal Der Mundart-Autor aus

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Vereinspräsident Schallstadt fragt Bernd sich... XXX Dallmann zur Schweizer Volksabstimmung

Wer hätt des denkt? Großbrand im Park! Millioneschade! „500 EinHerzlichen Glückwunsch an unsatzkräfte“ – Feuerwehr, Polizei, sere südlichen Nachbarn zur AblehTechnisches Hilfswerk, Rettungsnung der Überfremdungsinitiave dienscht. Au noch ussgrechnet im der Schweizerischen Volkspartei Europa-Park, wo sunscht alles Ver(SVP). Damit zeigen sie, dass sie gnüge isch, Juble un Juchze! dem nationalen Separatismus eine deutliche Absage erteilen. Das ist Un dann so-n-ä Samschdig. Mueine sehr gute Nachricht für die weiesch halt im Läbe allewill mit allem tere enge Kooperation der drei rechne. S hätt jo au könne letz ussNachbarn am südlichen Oberrhein gehn. Aber d Löschiisätz un d Evaund für eine weiterhin starke wirtkuierung vun de Bsuecher sin „proschaftliche Entwicklung. Denn die fessionell“ abglaufe. Kei Panik, kei Freizügigkeit der Arbeitnehmer und Panne. 25.000 Lit in 20 Minute evaArbeitnehmerinnen ist neben dem kuiert. „Zu keinem Zeitpunkt eine freien Waren- und DienstleistungsGefahr für Besucher“, so d Gschäftsverkehr eine notwendige Vorausleitung. setzung für eine prosperierende Zukunft. Am Sunndig druff ströme schu widder Abertausendi in de Park zum Bei alledem ist entscheidend, dass sich verluschtiere, obwohl s noch es eine Mehrheit der Schweizer Bürbrenzelet, briselet, breiselet, broigerinnen und Bürger war, die diese selet, braiselet, brentelet, bretelet, durchsichtigen nationalistischen pobreselet, also brenzlig groche het un litischen Manöver der Rechtsaußen bisse in de Nas’. Do un dert het s durchschaut und abgelehnt hat. Ein noch ä weng gluumst in de abbrennganz starkes politisches Signal auch te Bereiche. Wenn ä Feuerwehrler für die Verhandlungen mit der EU. mit Wasser druff ghalte het, het s pfiselet. Aber vun de Achterbahn her Offene Grenzen bei bestehender het mr schu widder höre juble un kultureller Vielfalt bleiben das Ziel juchze. Wer hätt des denkt? der trinationalen Bewegung.

Kunst & Kultur

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Foto: © iStock/Thor

Steht im November wieder auf dem Spielplan des Theater Freiburg: „Die sieben Todsünden & Motherland“ (27. und 28.11., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus).


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Schlemmen & Sürpfeln

Kochen für Herz & Seele

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Die Seele wärmen mit Essen, das glücklich macht – genau richtig in diesem Herbst, in dem Ausgehen wieder zunehmend schwerer wird. Für ihr neues Kochbuch hat die Journalistin und Kochlehrerin Annemarie Wildeisen aus Bern Rezepte zusammengestellt, die alle glücklich vom Tisch aufstehen lassen: von „A“ wie Aubergine mit Tomaten und Kräuterjoghurt bis „Z“ wie Zitronenpoulet mit Fenchel. Rezepte: Annemarie Wildeisen, Fotos: Jules Moser, AT Verlag


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itere e w und e s e e i t p D e z Re hier: s gibt e Annemarie Wildeisen

Seelenwärmer

Lustvoll kochen und geniessen

Seelenwärmer. Lustvoll kochen und genießen von Annemarie Wildeisen Verlag: at Verlag 336 Seiten, Hardcover 36 Euro (portofrei)

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Blumenkohlcremesuppe mit Zitronenbröseln

Suppe: 600 g Blumenkohl 2 Frühlingszwiebeln 1½ EL Butter 1 EL Mehl 100 ml weißer Portwein 700 ml Gemüsebouillon 200 ml Rahm Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle frisch geriebene Muskatnuss

Zitronenbrösel: 1 unbehandelte Zitrone 3 − 4 EL Paniermehl 2 EL Butter

Den Blumenkohl in kleine Röschen teilen, den Strunk schälen und klein würfeln. Das schöne Grün der Frühlingszwiebeln beiseitelegen, die weißen Knollen fein hacken. In einem mittleren Topf die Butter erhitzen. Die Frühlingszwiebel darin glasig dünsten. Das Mehl darüberstäuben und

gut 1 Minute mitdünsten. Dann den Portwein und die Bouillon dazugießen, den Blumenkohl beifügen und alles aufkochen. Nach 3−4 Minuten mit einer Schaumkelle etwa ¼ der Röschen herausheben, kurz kalt abschrecken und beiseitestellen. Die Suppe zugedeckt weitere 20 Minuten kochen lassen. Inzwischen die beiseitegestellten Blumenkohlröschen in Mini-Röschen zerteilen. Das Frühlingszwiebelgrün in feine Röllchen schneiden. Den Rahm zur Suppe geben und diese nochmals aufkochen. Dann die Suppe mit dem Stabmixer oder im Mixer sehr fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Kurz vor dem Servieren für die Brösel die gelbe Schale der Zitrone fein abreiben und mit dem Paniermehl mischen. Die Butter in einer Bratpfanne erhitzen. Das ZitronenPaniermehl beifügen und golden rösten. Die Blumenkohlröschen in vorgewärmte tiefe Teller oder Schalen verteilen. Die heiße Suppe darübergießen und mit Zitronenbröseln sowie Frühlingszwiebelgrün bestreuen.

Schlemmen & Sürpfeln

Für 4 Personen als Mahlzeit


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Foto: © HaraldHoffmann

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Kalender er Ausstellungen Museum Natur & Mensch ‌ usgepackt! A ‌125 Jahre Geschichte(n) Freiburg, bis 10.1.21 ‌www.freiburg.de/museen

Kunsthalle Messmer ‌ antastische Bildwelten F ‌Bilder & Skulpturen Riegel, bis 31.1.21 www.kunsthallemessmer.de

Kalender

Galerie im Tor ‌ arbara Nies B ‌Malerei, Objekte, Video Emmendingen, bis 6.12. www.galerie-im-tor.de

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Historisches Museum Basel

Museum Frieder Burda

‌ renzfälle G ‌Basel in der Zeit des Nationalsozialismus Barfüsserkirche, bis 28.3.21 www.hmb.ch

‌ oulages S ‌Malerei 1946-2019 Baden-Baden, bis 28.2.21 www.museum-frieder-burda.de

Vitra Design Museum

Museum am Lindenplatz

‌ ome Stories H ‌100 Jahre, 20 visionäre Interieurs Weil am Rhein, bis 28.2.21 www.design-museum.de

‌ eil Welt Weit W ‌Weiler Spuren in der Welt Weil am Rhein, bis 31.12. www.weil-am-rhein.de

Historisches Museum Basel

Spielzeug Welten Museum Basel

‌ eitsprünge Z ‌Basler Geschichte in Kürze, Barfüsserkirche, Dauerausstellung www.hmb.ch

‌ enim – stylisch, praktisch, D zeitlos ‌Blauer Stoff mit Geschichte bis 5.4.21 www.swmb.museum

Galerie Meier ‌ ichard Vogl R ‌Malerei Freiburg, bis 14.11. www.galerie-meier-freiburg.de

Georg Scholz Haus ‌ elanie Siegel & Gabriele M Würben ‌Doppelausstellung Waldkirch, bis 6.12. www.georg-scholz-haus.de

Badisches Landesmuseum ‌ umANimal H ‌Das Tier & Wir Schloss Karlsruhe, bis 14.2.21 www.landesmuseum.de


Weiler Museum Textilgeschichte ‌ nopf dran K ‌Eine Kulturgeschichte der Knöpfe Weil am Rhein, bis 17.1.21 www.museen-weil-am-rhein.de

Galerie Albert Baumgarten ‌ nne-Sophie Tschiegg A ‌Neue Bilder Freiburg, 6.11.-22.12. www.galerie-baumgarten.de

Vitra Design Museum ‌ ypologie T ‌Eine Studie zu Alltagsdingen Weil am Rhein, bis 24.1.21 www.design-museum.de

Galerie K ‌Ulrich Gehret ‌Solo-Ausstellung Staufen, 7.11.-6.12 ‌ galerie-k.art

Kunstmuseum Basel ‌Isa Genzken ‌Werke von 1973-1983 bis 24.1.21 www.kunstmuseumbasel.ch

Kunstmuseum Stuttgart ‌ ände I Walls W ‌Künstlerische Auseinandersetzung mit der Raumgrenze Wand, bis 31.1.21 www.kunstmuseum-stuttgart.de

Cartoonmuseum

‌ ou are the Weather Y ‌100 Portraits von Roni Horn Riehen, bis 17.1.21 www.fondationbeyeler.ch

Archäologisches Museum Colombischlössle f‌ reiburg.archäologie ‌Leben vor der Stadt Freiburg, bis 29.8.21 www.freiburg.de/museen

Merdinger Kunstforum ‌ 0x30 Grafiken 3 ‌Ausstellende Künstler der letzten 30 Jahre, Haus am Stockbrunnen, 8.11.-6.12. www.merdinger-kunstforum.de

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Kunstmuseum Basel ‌ ontinuously Contemporary C ‌Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung, bis 10.1.21 www.kunstmuseumbasel.ch

PEAC Museum ‌ EARBY N ‌Wie Bilder zeigen Freiburg, bis 28.3.21 www.peac.digital

Augustinermuseum ‌ erwandlung der Welt V ‌Meisterblätter von Hendrick Goltzius Haus der Graphischen Sammlung, Freiburg, bis 31.1.21 www.freiburg.de/museen

Dreiländermuseum ‌ unst & Nationalsozialismus K ‌Gemälde, Grafiken & Skulpturen Lörrach, bis 30.5.21 www.dreilaendermuseum.eu

LA 8

‌ ight Animals N ‌Werke von Brecht Evens Basel, bis 31.1.21 www.cartoonmuseum.ch

Baden in Schönheit Die Optimierung des Körpers im 19. Jahrhundert Baden-Baden, bis 28.2.21 www.la8.de

Museum der Kulturen Basel

Museum im Ritterhaus

‌ emory M ‌Momente des Erinnerns & Vergessens, bis 5.7.24 www.mkb.ch

Anzeigen

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‌ odern Love M ‌Liebe & intime Beziehungen im neuen Zeitalter Freiburg, bis 7.3.21 www.freiburg.de/museen

Fondation Beyeler

Rasselbande. Die Wecker kommen! Offenburg, bis 24.1.21 www.museum-offenburg.de

Kalender

Museum für Neue Kunst


Kultur interview

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

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Dies war eine Leseprobe der November-Ausgabe 2020.

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