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R EGIO #10 | Oktober 2020 | 4,90 € | 7,25 CHF

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mit dem Strom Schwimmende Giganten – Frachtschiffe auf dem Rhein

„Entartet“? Kunst und Nationalsozialismus im Dreiländermuseum Lörrach

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 10.2020

Inhalt

Nr 10

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04 Lust auf …

06 - 07

Impressionen Heimische Speisepilze

08 - 09

Land & Leute Erkunden & Erleben Herbstglück für Gipfelstürmer: der Feldbergsteig 10 - 13

Haus & Garten

Titelthema Mit dem Strom

14  - 17

Leinen los: Rheinfahrt mit einem Containerschiff 14  - 17 Elsass-Kolumne

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Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

Achtung Doppelgänger! Pilzexperte Dennis Regul gibt Rat 18 - 19

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Ein Götterschmaus: die Früchte des Walnussbaums 20  - 22 Heilpflanzen-Kolumne

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Obst & Wein auf dem Franz Xaver Hof in Waldkirch-Buchholz 23


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REGIO-Markt  46 - 47

Zweirad Ehret

Goldener Adler in Oberried: Tradition & frischer Wind 30 - 33 Fuchsteufelswild – Wildrezepte neu interpretiert 34 - 37

Kunst & Kultur Kolumnen

27,  29

Auftakt: Neue Spielzeit an den Theatern der REGIO 24 - 25

Merkles Küchenliebling

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Wild auf Wild und Pilze

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Orgelschlemmerwochen in Waldkirch

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Ausstellung in Lörrach zeigt Kunst im Nationalsozialismus 26 - 27

Kalender

Zum Schmökern – Buchtipps für Herbsttage 28 - 29

Ausstellungen, Theater & Events: Termine in der REGIO 40 - 45

REGIO-Mobil Autohaus Gehlert 48

Horche se mol! Tolle Stimmung am Set: Dreh für den neuen Schwarzwald-Tatort 50

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Inhaltsverzeichnis

e b e i l n e n h Bü s i b z n a t n vo Schlemmen & Sürpfeln a Dram

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Lust auf …

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06 Klassiker mit Glamour Ein Designerstück, das so funktional wie praktisch ist – geht nicht? Geht doch: Die Componibili Container von Anne Castelli Ferrieri haben mit ihren Rundungen eine ganz eigene Formensprache. Seit dem ersten Entwurf für den italienischen Hersteller Kartell im Jahr 1967 haben sie sich zu einem Aufbewahrungsklassiker entwickelt, der mit einer Prise Gold ganz groß rauskommt. Gesehen bei: www.kartell.com Preis: 198 Euro (2 Module), 261 Euro (3 Module) Fotos: © Kartell

Ein persönlicher Begleiter

Lust auf …

Viele Schriftsteller und Künstler gehen nicht ohne Notizbuch aus dem Haus. Ob klassisch mit Blanko-Seiten, liniert oder kariert, sie dienen vielen Menschen als Erinnerungshilfe: für To-do-Listen sowie Ideen, Skizzen und Kritzeleien. „Goldener Herbst“ heißt das passende Notizbuch von Luisa Rose. Im praktischen Pocketformat, liniert und mit glänzenden Ornamenten auf dem Cover, bietet es auf 60 Seiten viel Platz – für eine kreative kältere Jahreszeit. Gesehen bei: www.thalia.de Preis: 3,95 Euro Foto: © Books on Demand


Foto: © iStock/loonger

Erste Erfahrungen in der Bearbeitung edler Materialien sammeln, Ringe selbst fertigen, eigene Anhänger gestalten: In diesem Herbst und Winter bieten die Volkshochschulen (VHS) in Freiburg und im Dreisamtal wieder Goldschmiede-Kurse in Kleingruppen an. Wegen der geringen Teilnehmerzahl pro Kurs sollte man sich baldmöglichst anmelden. In Freiburg kann sich auch ein Wartelistenplatz

lohnen, bei genügend Interesse organisiert die VHS gegebenenfalls einen weiteren Kurs. Gesehen bei: www.vhs-freiburg.de Preis: 235 Euro für 8 Abende (insgesamt 24 Stunden) www.vhs-dreisamtal.de Preis: 85 Euro für Wochenendkurs (insgesamt 10 Stunden)

r e h c i l Herbst Goldrausch

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Kreative Kostbarkeiten

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Farbenfroh

Gesehen bei: www.1001frucht.de Preis (100 g): 3,88 Euro zzgl. Versand Foto: © 1001Frucht

Schimmerndes Licht Mit ihrem Gold schimmernden Licht verleihen die Caldera-Windlichter jedem Abend eine romantische Stimmung. Die Tropfenform ist aus Eisen handgetrieben und von innen mit feinen goldfarbenen Metallblättern nach alter Vergoldungstechnik belegt. Außen wird das Windlicht vernickelt und von Hand gebürstet, sodass feine Linien entstehen. Caldera sollte nicht Wind und Wetter ausgesetzt werden, damit die edle Blattgoldoberfläche nicht leidet. Gesehen bei: www.lambert-home.de Preis: 37,83 Euro Foto: © Lambert

Lust auf …

Passend zur Jahreszeit heißt diese Kräuterteemischung „Goldener Herbst“. Für die Farbenpracht und einen kräftigen Geschmack sorgen Zutaten wie Apfel, Karottenflocken, Brombeerblätter, Zitronengras, Hibiskusblüten, süße Brombeerblätter, Acerolakirschen, Feigen, Kürbis, Nelken und Bauernrosenblüten. Einfach drei bis vier Teelöffel pro Tasse mit 100 Grad heißem Wasser aufbrühen, knapp zehn Minuten ziehen lassen und den duftenden Herbstzauber genießen.


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Pilze! – K le ilzkunde eP in

MPRESSIONEN Heimische SpeisePilze

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Die Pilzsaison hat begonnen – endlich können Pilzsammler wieder auf der Suche nach Maronen, Steinpilzen & Co. in die Wälder ausschwärmen. Welches Know-how und Equipment man braucht, um unter die Pilzsammler zu gehen, lässt sich leicht zusammenfassen: Gummistiefel, Körbchen und Messer. Welche Pilzsorten in heimischen Wäldern zu finden sind, haben wir zusammengestellt.


‹‹ Steinpilz Die Königsklasse: Für Pilzsammler gehört er zur beliebtesten Gattung. Die dickfleischigen Röhrenpilze leben in Wurzelsymbiose mit Bäumen, vor allem Fichten und Buchen. Steinpilze dürfen nur zum Eigenbedarf geerntet werden.

›› Speisemorchel Wächst in Auwäldern und entlang von Bächen, meist unter Eschen. Sie sind rundlich bis eiförmig, graugelb bis dunkelbraun und haben hellere Rippen. Speise-Morcheln können sehr groß werden, seltene Exemplare erreichen eine Höhe bis 30 Zentimeter. Alle Morchelarten stehen in Deutschland unter Schutz, dürfen aber zum Eigenbedarf gesucht werden.

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Maronen-Röhrling: Die schmackhafte Braunkappe kann leicht mit dem Steinpilz verwechselt werden. Ihr Hut ist halbkugelig und dunkelbraun, die Poren grüngelb. Der Stiel ist längs gefasert – anders als beim Steinpilz mit seinem hellen Adernnetz am Stiel.

›› Pfifferling: Pfifferlinge finden sich in Fichten- und Kiefernwäldern, oft nes-

terweise tief im Moos. Der Hut wechselt im Wachstum seine Form von gewölbt bis trichterförmig. Die Fruchtschicht hat Lamellen an der Unterseite.

Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock/Peter Vahlersvik/Stefanholm/Eileen Kumpf/Athina Psoma


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Vom ersten Schritt an spannend

Er gehört zu den Hochschwarzwälder Premiumwanderwegen: Der Feldbergsteig ist bestens ausgeschildert, gut begehbar, abwechslungsreich und spektakulär – aber doch eine Herausforderung für Trittsicherheit und Kondition. Der 13 Kilometer lange Rundweg erfreut mit wunderbaren Aussichten, bei klarem Herbstwetter schweift der Blick bis zu den Alpen. Text: Wolfgang Speer


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Fotos: © Wolfgang Speer

Am Start in Feldberg-Ort, hinter dem Haus der Natur am „Westweg-Portal“, bietet eine große Karte den Überblick über sämtliche Wanderungen im Feldberggebiet. Auch der Feldbergsteig ist eingezeichnet, dieser im Wortsinn ausgezeichnete Rundweg. Es geht zunächst geteert, später naturnah befestigt bergan. Gräser wiegen sich am Wegrand im Wind. Schafgarbe, Storchschnabel, Schlangenknöterich, Margeriten, Lichtnelken, Habichtskraut, Teufelskralle und Lupinen setzen

farbige Akzente. Wie gut, dass bald eine Ruhebank zur Verschnaufpause einlädt. Ins Wiesental öffnet sich von hier aus der Blick. Großartig. Aber weiter geht’s, denn hier zweigt der Aufstieg zum Seebuck ab. Nach offener Landschaft führt der Weg in lichten Buchenwald, Heidelbeersträucher stehen links und rechts. Die Wiesen sind voll mit Spätblühern. Die Mühen des Anstiegs werden belohnt durch einen Blick nach Süden – die Alpenkette ragt aus dem Dunst und zeigt ihre ganze Ausdehnung. Der Seebuck ist

mit 1449 Metern die zweithöchste Erhebung des Feldbergmassivs. Vom markanten Bismarck-Denkmal hier oben erscheint der Feldsee unten im Tal winzig klein. Bei schönem Herbstwetter ist das Blau des Himmels besonders intensiv und rahmt den Blick weit hinüber nach Breitnau und zum nächsten Ziel, dem Feldberggipfel mit seiner Wetterstation. Breite Wege führen durch den Feldbergsattel in Richtung Westen. Dicke, hochragende Stängel mit gelben Blüten dominieren. Es

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Erkunden & Erleben

Feldsee, alte Wetterwarte und Feldbergturm (li., o., re.) – der Premiumwanderweg führt zum höchsten Gipfel des Schwarzwalds.


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Zum Hinterwaldkopf (o.) und Richtung Breitnau (re.) geht der Blick. Oberhalb der Zastlerhütte rauscht ein Wasserfall zu Tal (u.).

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ist der gelbe Enzian, dessen Wurzel Zuckerstoffe enthält, die sich zur Herstellung von Enzianschnaps eignen. Plötzlich ruft es „dr-rüüp“ vom Himmel, ein Vogel steigt auf und fliegt schnell zurück ins Gras. Eine Feldlerche, die das Offenland am Feldberg schätzt.

Sicht bis zu den Alpen

Fotos: © Wolfgang Speer

Erkunden & Erleben

Fliegen können wir nicht, aber der Feldberggipfel ist auch per pedes schnell erreicht. Hier lädt neben der Wetterstation eine Aussichtsstelle mit Sitzbänken zur Rast ein – auf 1493 Metern Höhe. Üppig die rosaroten Weidenröschen hier, um die Blüten flattern

Schmetterlinge. Jetzt heißt es, die vom Aufstieg müden Muskeln fürs Weiterwandern zu lockern. Ab hier macht der Feldbergsteig nämlich immer häufiger seinem Namen alle Ehre: Schmal und steinig geht es auf einem Pfad hinab zur Sankt Wilhelmer Hütte. Auf dem Weg dorthin öffnen sich fantastische Blicke nach Hofsgrund und zum Schauinsland. Oberhalb der Hütte grasen Milchkühe auf sattgrünen Weiden. Die Sankt Wilhelmer Hütte, 1380 Meter hoch gelegen, bewirtschaftet seit 1819 bis heute die umliegenden Weiden. Eine kurze Trinkpause, danach geht es weiter in Richtung Zastler Hütte. Schöne Ausblicke gibt es bei der Paul-Spiegelhalter-Bank. An der folgenden Abzweigung geht der Weg, der nun ein echter Steig ist, rechts aufwärts, zunächst über Weiden, dann in den Wald. Über wildes Wurzelwerk bergan stapfend, fasziniert das Spiel des Sonnenlichts im bunten Laub. Nach einigen Minuten führt der Weg aus dem Wald heraus, der Blick weitet sich und zeigt das nächste Ziel: Die Zastler Hütte, tief unten im Tal. In der Ferne der blanke Hinterwaldkopf, dahinter

St. Märgen und St. Peter. Weiter geht’s auf felsigem Steig bergab. Jetzt bewähren sich profilstarke Wanderschuhe, denn oft ist der Weg feucht und die Steine glatt. Weiter unten rauscht es: Ungebändigt schießt das Wasser des Zastlerbachs über die Felsen hinab. Einige Minuten weiter ein zweiter Bergbach, der das unten liegende Niedermoor mit Wasser speist. Dort geht’s über Stege zur Zastler Hütte. Die Hälfte des Wegs ist geschafft. Die Pause im Schatten tut gut, es wartet ein steiler Anstieg. Zunächst steinig, nach etwa 15 Minuten wieder flach, dann weiter im kühlen Wald. Das nächste Ziel, das „Naturfreundehaus“, lässt sich ohne Anstrengung erreichen. Kurz davor brummt und summt es an einem Insektenhotel. Hinter dem Gebäude gibt es Sitzbänke, davor einen Spielplatz für Kinder. Der Kiosk bietet eine kleine Auswahl an Getränken.


Wie gut, dass ein ebener Weg weiterführt zur Baldenweger Hütte, 1212 Meter hoch. Entspannt geht es weiter, nebenan dösen Kühe in der Mittagssonne. Rechts sprudelt ein Brunnen, im Hintergrund das Feldbergmassiv, links unten liegt der Rinken. Jetzt geht‘s den Hauptweg bergab, bis nach wenigen Schritten ein Abzweig rechts in eine Weide führt. Dies ist keine Abkürzung, sondern eine Alternative des Steigs, abseits der Fahrstraße. Der Wegweiser zeigt 2,9 Kilometer zum Feldsee. Urig führt der Pfad in den Wald, entlang des Sägenbachs wird es felsig, es geht abwärts. Wie im Zauberwald überspannen kleine Brücken die herabfließenden Bächlein. Wurzeln alter Bäume queren den Weg, Trittsicherheit ist erforderlich. Später steigt der Weg am Ufer eines breiten Bachlaufs ab, nach Passieren einer Brücke ist in wenigen Minuten der Raimartiweg erreicht. Rechts zeigt ein Wegweiser den Feldsee an, das nächste Ziel. Doch die knapp zwei Kilometer dauern. Uralte Felsformationen werden von Baumwurzeln kunstvoll festgehalten. Am Waldende

Raimartihofweg 12 79868 Feldberg www.raimartihof.de Öffnungszeiten: Mo. bis So. von 10 bis 17 Uhr

zweigt der Weg rechts ab zum Feldsee, nach links zum Raimartihof, um dort zu rasten. Schon der erste Blick auf den Feldsee ist fantastisch. Der See liegt ruhig, seine Oberfläche glänzt grünlich-ockerfarben. Das Sonnenlicht, gefiltert durch das Blattwerk der Bäume, sorgt für eine zauberhafte Stimmung. Lauschig lässt es sich im Schatten träumen. Wer hier sitzt, will kaum mehr aufstehen.

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Die letzte Etappe führt entlang des Sees bergauf. In einer Lichtung informieren zwei Tafeln über den Bannwald. Ein Rinnsal sorgt für feuchte Schuhe. Hohe Felsen und Felswände liefern eine wilde Kulisse. Ab der fünften Kehre verflacht der Weg und führt nach wenigen Schritten ins Freie. Jetzt sticht die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Ein kühles Radler vor der Rückreise belohnt die Anstrengungen auf dem anspruchsvollen, spannenden und erlebnisreichen Feldbergsteig.

Foto: © Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Mit Trittsicherheit

Info

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Hier vespern Wanderer bereits seit 1892. Der urige Schwarzwaldhof mit Bauernstube, Kachelofen und niedriger Decke ist heimelig und versetzt in die damalige Zeit. Durchgehend gibt es herzhafte Schwarzwälder Vesper und warme Mahlzeiten, auch badische Weine sind im Angebot. Die Gartenwirtschaft mit Spielplatz für Kinder lockt bei Sonnenschein. Übernachtungen gibt’s in den Ferienhütten des Hofes, rechtzeitige Anmeldung ist notwendig.

Einkehrtipp

Gasthaus Raimartihof

Der Steig bietet nicht nur weite Ausblicke, sondern auch verwunschene, felsige Einblicke in eine urtümliche Waldlandschaft.


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Mit dem Strom Geruhsam gleiten sie auf dem Strom dahin, vom Ufer aus lassen sie sich gut beobachten: Frachtschiffe nutzen den Rhein als Verkehrsweg. Fast 260 Lastwagenladungen transportieren moderne Containerschiffe. Auf einem dieser schwimmenden Giganten ist Regio-Redakteurin Arwen Stock mitgefahren – von Basel nach Ottmarsheim. Ein Einblick in eine eigene Welt. Text & Fotos: Arwen Stock

Titelthema

Schlammig sprudelt das Wasser auf. Mit seinem Heck drängt die Grindelwald aus Rotterdam ans Swiss-Terminal. Während sie im Hafen Basel-Kleinhüningen festmacht, bringt der Portalkran schon den ersten Container. Kapitän Henk Wigger kontrolliert vom Steuerhaus mit dem Fernglas Nummer und Position – unbekannte Ladung möchte niemand an Bord haben.

Der Spielraum zwischen den Containern beträgt zehn Zentimeter. Das Schiff schwankt beim Absetzen. Die Stahlbehälter sind zwischen 2,5 und 30 Tonnen schwer. Ein Papierausdruck vor Kapitän Wigger zeigt die unterschiedlichen Lagen der Ladung. Bei der Planung sind die gleichmäßige Gewichtsverteilung, die unterschiedlichen Containergrößen zu berücksichtigen und wo und an welchem Terminal gelöscht wird. Was in den Containern ist? Wigger lacht: „Ich habe schon alles an Material transportiert.“ Die Grindelwald zählt zur Flotte der niederländischen Reederei Danser. Flussaufwärts sind vor allem Möbel, Flatscreens und Nahrungsmittel an Bord, flussabwärts viele temperaturregulierte Container mit Milchprodukten, Käse, Schokolade und Pharmazeutika. Das Funkgerät knackt. Es ist Steuermann René Stäheli, der vorne im Hafenbecken die Mürren gedreht hat und rückwärts näher kommt. Der sogenannte Schubleichter wird am Bug der Grindelwald

vertäut. So kann das Hauptschiff mehr laden und die Mürren mit zwei Bugstrahlrudern beim Lenken helfen. Als Koppelverband haben die beiden eine Länge von 178 Metern – Durchschnitt auf dem Rhein.

Fünf Mann – blitzsauberes Schiff Im Steuerhaus ist nun Schichtwechsel: Kapitänskollege Ralf Clemens kontrolliert die Beladung weiter. Wigger macht Pause in der „Wohnung“ unter Deck: „Ich arbeite acht Stunden, dann habe ich acht Stunden frei.“ Drei Wochen lebt er im Acht-Stunden-Takt, dann hat er drei Wochen frei. Der 54-Jährige schätzt es, unterm Strich ein halbes Jahr zu arbeiten. Unter Deck hat jedes Mitglied der fünfköpfigen Crew sein eigenes Zimmer. Die Küche, Esstisch, Stühle, Speisekammer, Fernsehecke sowie Gänge, Toiletten und Bad – alles ist blitzsauber. Kapitäne, Steuermann


Die Grindelwald liegt vertäut im Hafen von Basel-Kleinhüningen (u.li.). Schiff voraus die Dreiländerbrücke (o.), dann noch Container im Weiler Hafen aufnehmen (re.) und die Flussfahrt talwärts kann beginnen.

Kapitän Ralf Clemens hat über Deck inzwischen das Steuerhaus hochgefahren. Bis gut 13 Meter über Wasserlinie reicht die Hydraulik. So kann er über den obersten Container hinwegschauen. Steil geht die Treppe nach oben. „Wir fahren meist dreilagig, können aber auch vierlagig“, berichtet er. Der 54-Jährige pendelt von Rostock zur Danser-Niederlassung nach Basel. Wie viele Container sind es diesmal? „137 Container oder 263 TEU“, berichtet Clemens. „TEU“ ist in Deutschland die Einheit für die Standard-Containergröße. 348 TEU und 3718 Tonnen sind das Maximum an Bord. Das entspricht laut Clemens etwa 260 Container-Lastwagenladungen – der Schiffstransport rechnet sich, trotz der längeren Fahrtdauer auf dem Wasserweg.

Die Mittagshitze steht über dem Hafenbecken. Die Maschinen sind bereits gestartet. „Hier ist der Grindelwald-Ralf, wir sind hier am SwissTerminal fertig und machen jetzt los“, funkt der Kapitän den Weiler Hafen an. Dort sind weitere Container verzollt und aufzunehmen, die Frachtpapiere da. Clemens muss der Revierzentrale Basel, die für den Hafenverkehr zuständig ist, noch die Ladungsdaten in TEU und Tonnen durchgeben und die Besatzung nennen: Fünf Personen und ein Gast. Unten machen Steuermann und Matrose die Taue los. Langsam legt die Grindelwald ab. Ums Heck sprudelt das Wasser. Wie in Zeitlupe bleibt das Ufer, die Skulptur am Dreiländereck zurück, noch der Stopp in Weil, dann steuert das Schiff auf den Fluss hinaus. Es hat die letzten drei Tage geregnet, und der Rhein ist braun vor Schlamm. Ein paar Schwäne schwimmen an der Kanalmauer der Staustufe Kembs vorbei, die den Fluss in seinem Bett hält. Mit rund 11,5

Kilometer pro Stunde fährt das Schiff nun dahin, gut 18 sind das Maximum auf der Talfahrt – die Bergfahrt geht mit durchschnittlich neun deutlich langsamer.

Keine Platzangst in der Kammer Das Radar dreht sich am Bug des Schiffes, voraus die Schleuse Kembs. Mit dem Fernglas beobachtet Kapitän Clemens den Verkehr dort. Aus dem offenen Schleusentor fährt ein voll beladener Kiesfrachter. Davor wartet ein leerer Frachter, ebenfalls auf Talfahrt. „Eigentlich teile ich mir die Schleuse nicht so gerne“, meint er. Doch es geht: Die Schleuse ist 24 Meter breit, 190 Meter lang, und der Verband wie die meisten Rheinschiffe 11,45 Meter breit. Grindelwald und Mürren können nach dem Frachter einfahren. Das Funkgerät rauscht und knackt. Matrose und Steuermann am Bug geben dem Kapitän die Abstände durch.

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Titelthema

und die zwei Matrosen sind ohne Putzplan, mit Haushaltskasse, Einkaufen und Lebensmittelvorrat für 14 Tage bestens organisiert – ein Maccaroni-Eintopf duftet auf dem Herd.


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Nun sprießen sie wieder – in Wäldern, auf Wiesen, in Weinbergen, am Wegesrand. Aus dem Erdboden, auf Komposthaufen, an Bäumen. Manche bevorzugen schattige Standorte, andere mögen es auch sonnig. Etwa 5000 Großpilze gibt es in Deutschland, und nicht alle sind essbar. Da ist Vorsicht geboten, warnt Pilzberater Dennis Regul.

Land & Leute

Text & Fotos: Erika Weisser

Der Weg durch den Wald am westlichen Abhang des Rosskopfs ist nicht sonderlich beschwerlich. Nach den ersten steilen und einigermaßen schweißtreibenden Abschnitten werden die Steigungen geringer, der Atem beruhigt sich langsam, und wir finden das ideale Wandertempo von alleine. Nun, da sich der Körper an die Umgebung angepasst hat, kommen endlich auch die Augen richtig zum

Einsatz: Sie müssen, wenn wir am Ende dieser Wanderung wenigstens ein paar Pilze im mitgebrachten Körbchen haben wollen, den Waldboden förmlich abscannen. Wirklich fündig werden wir zunächst nicht an diesem warmen Vormittag. Es ist zu trocken, erklärt Dennis Regul, der die Pilzlehrwanderung organisiert hat und leitet. Zu wenig Regen sei gefallen in den

letzten Wochen. Und der Wassermangel im Boden hindere das weitverzweigte unterirdische Mycelgeflecht am Wachstum – und damit das Austreiben der oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper, die wir als Steinpilze, Champignons, Pfifferlinge, Parasole, aber auch als Knollenblätter- oder Fliegenpilze kennen. Kennen oder erkennen sollten: Beim Sammeln, warnt der 29-jährige Arzt und Pilzsachverständige, sei


Pilzberatung und Pilzwanderungen Dennis Regul Tel.: 01 52/58 78 20 36 pilzberatung@dennis-regul.de www.pilzberatung-freiburg.com

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Info

Typisch für den Parasol ist der verschiebbare Ring am genatterten Stiel, der ihn auch von anderen, teils Magen-Darm-giftigen Riesenschirmlingen abgrenzt.

19 und Maipilze im Frühjahr, die besagten Perlpilze im Sommer und im Winter Gewächse mit klingenden Namen wie Samtfußrübling oder Austernseitling.

Diesen empfiehlt er, mit höchstens zwei Pilzsorten zu beginnen, die sie eindeutig etwa als Steinpilz oder als Parasol identifizieren können. Hilfreich könne hierbei, außer einem Experten, das Hosentaschenbuch „10 Pilze: die sichersten Arten finden und bestimmen“ sein. Außer Abbildungen und genauen Angaben darüber, wie die am häufigsten gesuchten Pilze aussehen – oder auch nicht aussehen – sollen, seien dort ausführliche Beschreibungen ihrer giftigen Ebenbilder und Informationen über sonstige Gefahren nachzuschlagen.

Doch jetzt ist Frühherbst und wir wollen Pfifferlinge sehen. Die Hoffnung, im Feuchtgebiet des Glasbachs den einen oder anderen für das Abendessen zu ergattern, schwindet schnell: Der Zugang ist gesperrt – wegen Baumfällarbeiten. Also gehen wir auf dem eingeschlagenen Weg weiter. Und während der Experte uns über die Bedeutung der Pilze für das Ökosystem, den Artenschutz und ihre Verwendung in der Heilkunde aufklärt und gelegentlich auf Blätter mit echtem oder falschem Mehltau hinweist, entdecken wir an Baumstämmen und auf Totholzstücken jene Gewächse, die an Schwämmchen erinnern. Und schließlich sogar Parasole. Dieser Riesenschirmling sei gut zu erkennen, erklärt Regul: Der Ring, der an dem für diesen Pilz ganz typischen

Vorsicht Doppelgänger! Doch ein mitgeführtes Pilzbestimmungsbuch schütze nicht vollständig vor Irrtümern; gerade Anfänger können, wenn sie zu viele verschiedene Sorten mit nach Hause nehmen, leicht den Überblick verlieren. So könne es passieren, dass man anstelle des gut essbaren Perlpilzes versehentlich einen mit ihm leicht zu verwechselnden giftigen Pantherpilz erntet. Bei der geringsten Unsicherheit, mahnt Dennis Regul, solle man die Pilzberatung in Anspruch nehmen, die er kostenlos anbietet. Nicht nur im Herbst: Pilze wachsen auch in den anderen Jahreszeiten – Morcheln

genatterten Stiel zurückbleibt, nachdem der Hut sich von diesem gelöst hat, sei leicht zu verschieben. Anders als bei den normalen Schirmlingen, etwa dem „teils tödlich giftigen Fleischbräunlichen Schirmling”. Im Zweifel, rät er, stehen lassen! Er arbeitet als Beratungsarzt in der Vergiftungszentrale der Uniklinik und weiß, wovon er spricht.

Dennis Regul erklärt den Unterschied zwischen essbaren, genießbaren und ungenießbaren Pilzen – und den richtigen Umgang mit ihnen.

Land & Leute

höchste Vorsicht geboten, denn etliche Speisepilze hätten giftige Doppelgänger, die für unerfahrene Pilzsammler nicht so leicht zu unterscheiden seien.


Auch wenn die CoronaPandemie noch längst nicht überstanden ist, haben sich die REGIOBühnen doch an Spielpläne für 2020/21 gewagt – immer mit der nötigen Prise Spontanität versehen. Hier eine kleine Auswahl.

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Um alle Hygienevorschriften einzuhalten, hat das Wallgraben Theater bis Ende Januar eine Ausweichspielstätte: Das alte Südwest-Auto-Gebäude an der Munzinger Straße 2. Dort startet ab dem 21. Oktober die neue Spielzeit mit „Vater“ von Florian Zeller, eine Tragikomödie über Demenz. Nur anderthalb Wochen zu sehen ist das Solostück „Judas“ ab dem 2. Dezember in den Räumen des Wallgraben Theaters. Das diesjährige Weihnachtsstück „Wir sind die Neuen“ von Ralf Westhof startet am 18. Dezember.

Aus der Krise gelernt Mit viel Hirnschmalz hat das Theater Freiburg einen Drei-Phasen-Spielplan entwickelt, der an alle Gegebenheiten anpassungsfähig ist. Phase eins startet im September und geht bis einschließlich Dezember. „Ab Januar bis zum Ende der Spielzeit planen wir den Betrieb unter normalen Bedingungen. Das ist aber nur eine Annahme“, erklärt Peter Carp, Intendant des Theaters. Und die Spielzeit 2021/22 sei dann voraussichtlich die dritte Phase, in der aufgeführt werden könne, was ursprünglich für die Spielzeit 2020/21 geplant war. Große Opern in voller Besetzung etwa.

Die Tanzabteilung ist stark von den Hygieneund Abstandsregeln eingeschränkt. Aber auch hier lautet das Motto: Mit der nötigen Flexibilität ist alles möglich. So kommen allen Widrigkeiten zum Trotz einige erst jüngst produzierte Deutschlandpremieren auf die Bühne, verkündet Tanzkuratorin Adriana Almeida Pees stolz. Brandaktuell ist auch Michèle Noirets „Le chant des ruines“, in dem die Tänzer in einer Szene Schutzmasken tragen.

Im Fokus des Musiktheaters in der neuen Spielzeit steht das Ungewisse: „Es geht darum zu schauen, was gerade interessiert, wie die Bedrohung der menschlichen Existenz“, verdeutlicht Musikdramaturg Heiko Voss. Etwa in dem Stück „Stabat Mater“ unter Regie von Andriy Zholdak, das von dem Ringen um menschliche Verluste handelt. „Das Schauspiel ist auch haarig, aber nicht ganz so schwer zu organisieren“, berichtet Chefdramaturg Rüdiger Bering. Gestartet wird am 25. September mit der Uraufführung des Stückes „Elektra“, inszeniert von Małgorzata Warsicka.

Foto: © Laura Nickel

Kunst & Kultur

Texte: Liliane Herzberberg

Foto: © Mathias Lauble

Wallgraben Theater

Vorhang auf für Die Theater Freiburg Neue Spielzeit

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Neuer Ort, neue Zeit, neues Spiel


Am 9. Oktober öffnet das Basler Theater mit dem genreübergreifenden Reigen „Metarmorphosen“ nach Ovid seine Tore. Ein gut ausgearbeitetes Hygienekonzept sorgt dafür, dass nicht nur die Einhaltung aller Auflagen garantiert ist, sondern ermöglicht den Besuchenden trotz Pandemie einen bestmöglichen Genuss des Schauspiels, der Oper und des Balletts. Am 10. Oktober findet die offizielle Eröffnung statt – gemeinsam wird am „utopischen Tisch“ gepicknickt, während das Basler Ballett durch die Stadt und um den Tisch tanzt, der Eintritt ist frei. Am 15. Oktober startet die Oper mit „Saint François d’Assise“ von Olivier Messiaen; Clemens Heil übernimmt die musikalische Leitung.

Das Freiburger E-Werk präsentiert auch diesen Herbst ein durchaus abwechslungsreiches Programm. Bereits geplant sind Produktionen bis Ende November, einsehbar im Programm auf der offiziellen Website des E-Werks. Ein besonderes Highlight ist die Eigenproduktion „Naked Love“, mit dem die Tanzsparte rund um Choreografin Karolin Stächele der CoronaPandemie trotzt und am 30. Oktober Premiere feiert.

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Intime Begegnung

Foto: © Jennifer Rohrbacher

E-Werk Freiburg

Foto: © Freese-drama-berlin.de

Theater Basel

Die Kraft der Verwandlung

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In der Komödie „Menschenfeind“ von Jean-Baptiste Molière zeigen die Schauspieler ab dem 26. September auf, dass die Wahrheit verschiedene Gesichter haben kann. Was ist Liebe? Eine Gleichung mit zwei Unbekannten? Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Diesen Fragen geht Max Ruhbaum am 25. Oktober in der Lesung „Liebe ist eine tolle Krankheit“ nach. Mit im Repertoire des neuen Spielplans sind außerdem Klassiker wie das Theaterstück „Mephisto“ ab dem 16. Oktober oder „Jugend ohne Gott“ am 30. Januar. Der Spielplan ist lang, es bleiben Besonderheiten zu erwähnen, wie etwa der „Wutschweiger“ des Jungen Theaters. Themen sind Arbeitslosigkeit, soziale Ungerechtigkeit und Familie aus Sicht zweier junger Menschen.

Kunst & Kultur

Foto: © Sebastian Brummer

Zusammen/Halt

Theater baden-Baden

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Kunst & Kultur

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Ob Deportation oder Holocaust – schon mehrfach hat sich das Lörracher Dreiländermuseum mit der NS-Zeit beschäftigt. Ein Thema aber blieb bislang außen vor: die Kunst. Unter welchen Bedingungen künstlerisches Schaffen damals möglich war, beleuchtet die Ausstellung „Kunst und Nationalsozialismus“. Sie zeigt vor allem eines: Schwarz-Weiß-Denken ist fehl am Platz. Text: Stella Schewe

Schon das erste der insgesamt 113 Exponate macht nachdenklich: eine Projektion von Emil Noldes Gemälde „Der Brecher“, das früher im Kanzleramt hing. Der norddeutsche Maler galt jahrzehntelang als Opfer der NS-Diktatur. Als eine Ausstellung 2019 jedoch seine Nähe zur NS-Ideologie offenbarte, ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel das Bild abhängen – eine kluge Entscheidung, findet Museumsleiter Markus Moehring, denn: „Es war ein politischer Akt und sollte einen klaren Schnitt symbolisieren.“ Ein Museum dagegen dürfe differenzierter sein. „Man darf sich durchaus an der Qualität eines solchen Werkes freuen, aber den Kontext dabei nicht vergessen.“

Der Kontext – um ihn geht es bei allen zwölf Künstlern, die paarweise vorgestellt werden. Etwa bei Hans Adolf Bühler und August Babberger, beide Professoren an der Landeskunstschule in Karlsruhe. Bühler – der auf Burg Sponeck bei Jechtingen am Kaiserstuhl lebte und dort Besuch von Adolf Hitler bekam – zählte während der NS-Diktatur zu den führenden badischen Künstlern. 1933 veranlasste er als Direktor der Landeskunstschule die Entlassung des dem Expressionismus nahestehenden Fachbereichsleiters Babberger. Aber: Bühler sei schon 1932 zum Direktor gewählt worden, erzählt Moehring, und das auch mit Babbergers Stimme. Außerdem


Info

Kunst und Nationalsozialismus bis 30. Mai 2021, Dreiländermuseum Lörrach www.dreilaendermuseum.eu Parallel dazu zeigt das Historische Museum Basel „Grenzfälle – Basel 1933-1945“; www.hmb.ch

Über derlei Hintergründe informieren Texte an Litfaßsäulen, zu denen rote Streifen am Boden führen. An den Wänden dagegen wirkt die Kunst für sich. Auch die der Brüder Hermann und Adolf Strübe. Ersterer war zunächst gegen die Nazis, aber dann unter seinem Künstlernamen Burte ein renommierter Dichter und Maler, der „in der NS-Zeit eine große Rolle spielte“, wie das persönliche Telegramm von Goebbels belegt. Adolf Strübe dagegen galt „bei schnellem Blick als Opfer“ und sollte nach dem Krieg, als Professor der Kunstakademie Freiburg, im Auftrag der französischen Besatzer die Kunst neu ausrichten. Aber seine Stelle in Berlin habe er in den Jahren zuvor trotz Schwierigkeiten nie verloren, und Briefe an seinen Bruder zeugten von einer ähnlichen Weltanschauung.

Bei allen zwölf Künstlern gebe es sowohl Bezüge als auch Distanz zum Nazi-Regime. So erlebten Emil Bizer und Adolf Riedlin als Mitglieder der Badischen Secession – einer Künstlervereinigung, die am Aufbau des „neuen Reiches“ mitwirken wollte – Erfolg und Verfemung gleichzeitig. Bilder von Riedlin etwa wurden 1937 aus dem Freiburger Augustinermuseum als „entartet“ beschlagnahmt, doch im selben Jahr erhielt er den staatlichen Auftrag für ein Fresko im Freiburger Gaswerk. Das Museum mit einem klaren Urteil zu verlassen, ist unmöglich. Und genau das ist gewollt, betont sein Leiter: „Hier der Böse, da das Opfer, das ist zu einfach.“

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Vereinspräsident Der Mundart-Autor Bernd aus Schallstadt Dallmann über fragt kulturelle sich... XXX auf engem Raum Vielfalt

Die „3 Arbeiter“ von Adolf Riedlin stehen im Mittelpunkt seines großen Freskos für das Gaswerk Freiburg.

Fotos: © Sammlung Dreiländermuseum

„So einfach ist das nicht mit der Täter-Opfer-Bezeichnung“, fasst der Historiker mit Blick auf die vom Stil her ganz ähnlichen Werke der Brüder zusammen. „Was ist hier Burte, was Strübe? Und was ist NS-Kunst?“ Die Ausstellung wolle mit dem Klischee aufräumen, NSKünstler hätten nur „Arbeiterkolonnen oder muskulöse Männer mit nacktem Oberkörper“ gemalt. Stattdessen lade sie ein zu einem differenzierteren Blick. Zu verdanken sei dieser auch der Kuratorin, der US-amerikanischen Kunsthistorikerin

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Wer hätt Häufig wird desgefragt, denkt?obGroßbrand es auch positive im Park! Seiten Millioneschade! von Corona gibt. „500 Eine Einist satzkräfte“ das zunehmende – Feuerwehr, Bewusstsein für Polizei, RegiTechnisches onalität: Warum Hilfswerk, in die FerneRettungsschweifen, dienscht. wenn das Gute Au noch liegt soussgrechnet nah? Das gilt im für Europa-Park, regionale Lebensmittel wo sunscht ebenso alles wieVerfür gnüge isch,Kultur Tourismus, Juble un undJuchze! Erholung. Ich bin viel in der Welt herumgekommen, aber so so-n-ä reiche Kulturlandschaft, Uneine dann Samschdig. Muverbunden mit attraktiven esch halt im Läbe allewillLandschafmit allem ten und historischen der rechne. S hätt jo auStädten könnewie letzinussRegion am Oberrhein, gibtunesdauf so gehn. Aber d Löschiisätz Evakuierung engem Raum vunkein de Bsuecher zweites Mal. sin „professionell“ abglaufe. Kei Panik, kei Panne. Dazu25.000 gehörenLit mit inAlpen, 20 Minute Schwarzevakuiert. wald und„Zu Vogesen keinem hinreißende Zeitpunkt Gebirge, eine Gefahr fürdurch verbunden Besucher“, den legendären so d GschäftsRhein, leitung. in den Kurorten, Unterhaltung Wellness im Europa-Park, Vogel-, Affen- und Steinwasenpark, Am Sunndig aber druffauch ströme Wandern schu widder und Biken. Abertausendi Unvergleichliche in de Park Museen zum sich in Riehen, verluschtiere, Basel, Baden-Baden, obwohl sErstein, noch brenzelet,Straßburg Freiburg, briselet, breiselet, und Mulhouse, broiselet, braiselet, feinsteWeine undbrentelet, Gastronomie bretelet, sowie breselet, also historische Ortebrenzlig wie Colmar groche undhet Eguisun bisse in heim, Schlösser, de Nas’. Burgen Do un unddert Kirchen. het s noch vor Und ä weng allem gluumst die Unterschiede in de abbrennder te Bereiche. drei Kulturen.Wenn ä Feuerwehrler mit Wasser druff ghalte het, het s pfiselet. So komme Aberniemand vun de Achterbahn auf die Idee,her die het mr schuinwidder Unterschiede Sprache,höre Essen juble und un sojuchze.Gewohnheiten zialen Wer hätt deseinzuebnen.Undenkt? sere Stärke ist: kulturelle Vielfalt auf engem Raum, bei immer offenen Grenzen.

Kunst & Kultur

Barbara Hauß, die die Schau zwei Jahre lang vorbereitet hat. Ist ihr Blick schärfer und kritischer? „Nein“, sagt Moehring, „aber er ist ausgewogen.“

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habe er Babberger eine andere Klasse angeboten, was dieser jedoch ausschlug und stattdessen in die Schweiz ging.

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Lust auf REGIO | 10.2020

Foto: © iStock/Thor

Hermann Burtes „Anker am Rhein“ zeigt den Blick von Baden ins französische Elsass, das aus seiner Sicht zur „gemeinsamen alemannischen Heimat“ gehörte.


Lust auf REGIO | 01.2019

Fotos: © Jasmin Seidel

Der Unvollendete

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Bücher

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Faszination des Verlassenen

Literatur & Rezis

In vielen Dörfern, Städten, Wäldern, Landschaften gibt es sie: Häuser, die leer stehen, Fabriken, die nicht mehr rentabel waren, Gaststätten, die geschlossen wurden, Autos, die jemand abgestellt hat, ehemalige Hotels oder Sanatorien, die einst viele Erholungssuchende beherbergten, Bauernhöfe, deren Bewohner längst weggezogen oder auch schon verstorben sind. Verlassen und oft auch vergessen sind diese Orte, geheimnisvoll und manchmal unheimlich. Denn in vielen Fällen sind Spuren der Menschen zu finden, die hier früher lebten und liebten oder stritten, sich freuten oder litten, arbeiteten oder faulenzten, glücklich oder traurig waren. Manche Gebäude wirken so, als seien sie erst vor wenigen Tagen verlassen worden; Wäsche hängt an der Leine im Keller, ein Topf steht noch auf dem Herd, eine Schreibmaschine mit eingespanntem Blatt thront auf einem Büroschreibtisch, Ordner mit persönlichen oder betrieblichen Unterlagen sind in längst verstaubten Regalen zu finden.

„Lost Places“ – verlorene Orte nennt man sie. Und sie haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt, werden gesucht und aufgesucht von Leuten, die sich der Fotografie dieser besonderen Locations verschrieben haben und die Immobilien und ihre Geschichte respektieren, nichts mitnehmen und nichts hinterlassen. Aber auch von Leuten, die zu Vandalismus neigen, die dort einfallen, Türen, Fenster und mehr zerstören, Partys feiern und ihre Anwesenheit mit besprühten Wänden dokumentieren. Jasmin Seidel gehört zu denen, die sich diesen Orten mit Respekt und Interesse nähern: Bevor sie sie besucht und fotografiert, recherchiert sie über ihre Geschichte, versucht, den Besitzer oder Verwalter ausfindig zu machen und die Gebäude nur mit Genehmigung zu betreten. Die Arzthelferin, die aus Waldkirch stammt und in Pfaffenweiler wohnt, hat nun ihren ersten, ausgesprochen gut gelungenen Bildband mit solchen Lost Places vorgelegt, die sie im Schwarzwald gefunden hat und deren Standort sie nicht preisgibt: Diese Orte, sagt sie, „sind wie Zeitkapseln, die sich für uns öffnen und uns in eine ferne Vergangenheit reisen lassen“. ewei Und das soll so bleiben.

Lost Places im Schwarzwald von Jasmin Seidel Verlag: Gmeiner, 2020 192 Seiten, gebunden Preis: 24 Euro

von Lukas Linder Verlag: Kein & Aber, 2020 286 S., gebunden, 22 Euro

Anatol hat es nicht leicht. Der studierte Geisteswissenschaftler träumt von einer Autorenkarriere – und arbeitet als Allrounder in einem Altersheim. Glück – auch bei Frauen – kennt er nur vom Hörensagen. Trotzdem strebt er danach, steht sich und seinen Träumen aber selbst im Weg. Als sich die Gelegenheit bietet, an einem neuen Ort ein neues Leben zu beginnen, wagt er diesen Schritt. Doch bald muss er erkennen, dass man auch woanders kein anderer ist. Der Basler Autor Lukas Linder erweist sich als freundlicher Beobachter menschlicher Schwächen. ewei

Grenzkabarett

von Martin Graff Verlag: Morstadt, 2020 84 S., broschiert, 12,90 Euro

„Beim Unwort des Jahres 2020 haben wir die Wahl zwischen Coronavirus und Grenze“, schreibt Isidore Lumière, „Rektor der GedankenschmugglerUniversität in den Hochvogesen“, das Alter Ego von Martin Graff, in seinem Vorwort zu dessen „Grenzkabarett“. Darin macht sich der zweisprachige Autor spitzfindige Gedanken – nicht nur über die Zeiten, in denen sich täglich neu geforderte Grenzen „ausbreiten wie Blütenstaub im Frühling“. Er entzündet ein schonungslos freundschaftliches Feuerwerk deutsch-französischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten. ewei


Den Feigen tritt jeder Lump!

von Valentin Moritz Verlag: Badischer Landwirtschafts-Verlag, 2020 220 Seiten, gebunden Preis: 18 Euro

von Frank Winter Verlag: Oktober Verlag, 2020 198 Seiten, Broschur Preis: 14,90 Euro

Der gottverreckte Krieg

Der Freiheit geht’s voran

„Ich frage mich, wovon er träumt.“ Das ist der einzige Satz, den Valentin Moritz an einem langen Tag voller Selbstzweifel und Schreibblockaden zustande gebracht hat. Und dem er zugesteht, „eigentlich kein schlechter Anfang“ zu sein. Und so steht dieser Satz auch am Anfang des Buchs, in dem Moritz die Lebensgeschichte seines Großvaters Josef Mutter wiedergibt. Den ungewöhnlichen Werdegang eines streitbaren Mannes, der fast 94 Jahre lebte, der elf Jahre alt war, als die Nazis an die Macht kamen, der in den „gottverreckten Krieg“ musste und in Gefangenschaft geriet – und der aus der Geschichte gelernt hat.

Im April 1848 verlässt Friedrich Hecker, radikaldemokratischer Abgeordneter der Zweiten Badischen Kammer, seine gutgehende Anwaltskanzlei in Mannheim. Er begibt sich nach Konstanz, um von dort aus einen revolutionären Aufstand gegen die Monarchie und für die Einführung einer parlamentarischen Republik zu organisieren und mit vielen Gleichgesinnten zur Residenz in Karlsruhe zu ziehen.

Diesen Satz denkt der Enkel am Sterbebett dieses einst so tatkräftigen und oft „richtig bockigen“ Landwirts und Holzhändlers, der die meiste Zeit seines Lebens in Niederdossenbach bei Schwörstadt verbrachte. Und während er Abschied nimmt, beteuert er, dass er „noch etwas macht“ aus den Erinnerungen, die der Großvater an seinem 90. Geburtstag in sein Aufnahmegerät gesprochen hatte. Ein Glücksfall, dass es ihm gelungen ist: Das bemerkenswerte Porträt eines Menschen, dem es um Menschen geht statt um Helewei den, Volk und Vaterland.

Frank Winter, wie Hecker im Kraichgau geboren, zeichnet die einzelnen Stationen dieses in die Geschichte eingegangenen „Heckerzugs“ für Freiheit und Demokratie gleichermaßen fundiert und fiktiv nach. Und er beschreibt, wie die Revolution an der Übermacht der gegnerischen, aus allen deutschen Ländern zusammengewürfelten monarchistischen Militärtruppen scheitert: Die Freischärler werden zerschlagen, Hecker emigriert in die USA. Dass er in Illinois dem ebenfalls ausgewanderten und mit dem Autor verwandten Johann Winter begegnete, ist nicht belegt, gibt der Geschichte aber eine schöne Spannung. Belegt ist hingegen, dass er von 1861 bis 1864 im Sezessionskrieg freiwillig gegen die Sklaverei kämpfte. Ein lesenswerter Roman mit einem Vorwort von Ururgroßenkel Lansing Hecker. ewei

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Lust auf REGIO | 10.2020

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KONZERTE IM FREIEN

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Der Mundart-Autor aus Schallstadt über kleine Fluchten vor dem Virus Sitter sich die Pandemie bi uns iignischtet het, ziehts alli ins Freie. Ä kleini Flucht vor dem Virus. Im Freie kannsch Abstand halte un d Angscht vergesse. D Mensche, d Gefahr, verteile sich besser. De freie Raum isch Freiraum, gschützter Raum, Fluchtraum. Nit im Freie fühlsch dich jetz de Gefahr ussgesetzt, sondern im Büro, am Krankebett, in de Schule sogar. Jedefalls: Millione vun uns hen d Natur widder entdeckt un ä Milliarde-Industrie hängt sich an denne Drang nach drusse mit Climbing, Cycling, Genuss-Wandering un meh. Hucksch im Schwimmbad zum selli Countrymusic-Band höre oder im Auto für seller Open-air Film gucke. Vor viele Johre, in de seelige Vor-Corona-Ära, hab i im Friiburger Seepark ä Freiluft-Konzert ghört mit de Münchner Philharmoniker. Noteblätter sin im Wind rumgsegelt, d Musiker und d Musikerinne hen bim Giige un Blose Schnooge mien abklatsche. Aber schön isches gsin, enneweg. Wahrschiins erlebe mir in de nächschte Johre noch vieli sonige Sonderkonzerte im Freie.

Literatur & Rezis

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Foto: Till Neumann

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Schlemmen & Sürpfeln

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Lust auf REGIO | 10.2020


Lust auf REGIO | 10.2020

Viktoria Fuchs war viel in der Welt unterwegs, bevor sie mit ihrer Schwester das Romantik Hotel & Restaurant Spielweg von ihren Eltern übernahm. Seither ist sie für die Küche zuständig, auch für die Wildküche ihres Vaters, eines passionierten Jägers. Mit Ideen von ihren Reisen, etwa nach Asien, brachte die junge Küchenchefin frischen Wind in die traditionellen Rezepte. Zu finden sind sie in ihrem jüngst erschienenen Kochbuch „Fuchsteufelswild“.

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Rezepte: Viktoria Fuchs, Fotos: Vivi d‘Angelo

Geräucherte Tomatensuppe Für ca. 20 Stück 50 g geriebener Parmesan

2 kg Tomaten, 2 Tomaten extra

200 ml Olivenöl

100 g Rauchmehl oder Rauchchips (Buche oder Apfel)

Salz, Pfeffer

2 Stängel Basilikum 100 g Butter Salz, Zucker frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 4 Scheiben Roggenbrot Olivenöl 20 bunte Kirschtomaten

Für die Suppe die Tomaten halbieren, Strünke herausschneiden und in einer Räucherpfanne mit dem Rauchmehl 5–10 Minuten räuchern. Die Tomaten zusammen mit dem Basilikum in einen ofenfesten Bräter geben und abgedeckt im Ofen drei Stunden schmoren lassen. Anschließend herausehmen und sehr fein mixen.

2 EL Crème fraîche 150 g Ricotta Gartenkräuter der Saison (z. B. Sauerklee, Minze, Kapuzinerkresse, Dahlie, Schildampfer)

FÜR DAS PESTO 2 Bund Basilikum 1 EL Pinienkerne

Für die Tomatenwürfel und Einlage die Schale der beiden zusätzlichen Tomaten an der Unterseite mit einem scharfen Messer leicht einritzen, in kochendes Wasser geben und 1 Minute kochen lassen. Die Tomaten herausnehmen, in Eiswasser abschrecken, pellen, vierteln, das Kerngehäuse herausnehmen und in kleine Würfel schneiden.

Die Kirschtomaten halbieren, mit Salz und Zucker würzen, mit etwas Olivenöl beträufeln und bei 160 Grad circa 7 Minuten im Ofen rösten. Für das Pesto das Basilikum waschen, mit den Pinienkernen und dem geriebenen Parmesan in einen Standmixer geben. Unter ständigem Mixen das Olivenöl zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Roggenbrotscheiben in etwas Öl leicht anrösten. Die Crème fraîche mit 1 Teelöffel Pesto vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Brot mit der Crème bestreichen und etwas Ricotta darauf verteilen. Je 1 Teelöffel Tomaten-Concassé (geschmolzene Tomaten) daraufgeben und die gerösteten Tomaten darauf verteilen. Mit Gartenkräutern dekorieren. Die Suppe mit dem Mixstab aufschäumen, in eine Schale geben, mit Hirschherzschinken und Ricotta garnieren und mit Olivenöl beträufeln.

Schlemmen & Sürpfeln

FÜR DIE SUPPE


Lust auf REGIO | 10.2020

Waldpilzpfanne Für 4 Personen 600 g gemischte Waldpilze (Steinpilze, Pfifferlinge, Maronen, Hexer) 1 Knoblauchzehe 2 Schalotten etwas Öl zum Anbraten 4 Eier etwas Butter

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Mélange Noir, (Pfeffermischung) Salz 1 Bund Frühlingslauch 4 Scheiben Graubrot

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Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Knoblauch und Schalotten schälen und fein würfeln. Die Pilze in einer gusseisernen Pfanne mit etwas Öl scharf anbraten, Schalotten und Knoblauch dazugeben und mitbraten. Die Eier aufschlagen und daraufgeben. Eine Flocke Butter hinzugeben und bei mittlerer Hitze gar ziehen lassen. Mit Mélange Noir und Salz würzen. Den Frühlingslauch waschen, putzen und fein schneiden und das Gericht damit dekorieren. Das Graubrot mit etwas Öl in einer Pfanne anrösten, salzen und dazu servieren.

Schlemmen & Sürpfeln

itere e w und e s e i D te er: p e z e R ibt es hi g Fuchsteufelswild. Das Wildkochbuch von Viktoria Fuchs Verlag: Südwest, 2020 240 Seiten, Hardcover 25 Euro


etwas Speisestärke (nach Bedarf) etwas Sonnenblumenöl etwas Zucker, etwas Butter Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Staudenselleriegrün Apfelessig, Olivenöl

Die Leber von Haut und Blutgefäßen befreien. In kleine Stücke schneiden. Die Kerbelwurzeln schälen und (wie Kartoffeln) in einem Topf mit kaltem Wasser aufstellen, gar kochen. Den Kürbis halbieren, die Kerne entfernen, in Ecken schneiden und mit den Kerbelwurzeln ins kochende Wasser geben.

Die fertig gekochten Kerbelwurzeln halbieren und zusammen mit dem Kürbis und den Apfelspalten in einer Pfanne mit etwas Sonnenblumenöl goldbraun anbraten. Mit 1 Prise Zucker bestreuen, karamellisieren lassen und Butter hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Staudenselleriegrün mit etwas Salz, Zucker, Apfelessig und Olivenöl marinieren. Die Frischlingsleber in einer heißen Pfanne mit wenig Öl scharf anbraten. Butter hinzugeben und nochmals durchschwenken. Herausnehmen und auf ein Sieb legen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Leber in die Mitte des Tellers anrichten, Kerbelwurzeln sowie Kürbis und Äpfel rundherum verteilen, mit den Staudensellerieblättern garnieren. Die Sauce angießen.

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Lust auf REGIO | 10.2020

Foto: © Merkle

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Terrine von gegrilltem Gemüse Für 4 Personen

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2 Knoblauchzehen, gehackt Salz, Pfeffer aus der Mühle 2 gelbe und 2 rote Paprikaschoten, halbiert und entkernt 2 Auberginen 1 grüne und eine gelbe Zucchini, längs in dünne Scheiben schneiden Olivenöl zum Grillen oder Braten

Aubergine und Zucchini in einer Grillpfanne mit Olivenöl goldbraun grillen, mit Salz und Pfeffer würzen. Paprikahälften halbieren und entkernen, nochmals längs halbieren und in einer Pfanne mit Olivenöl, Knoblauch und Rosmarin schmoren und mit Salz und Pfeffer würze. Terrinen- oder Kastenform mit Klarsichtfolie auskleiden. Die Auberginenscheiben quer überlappend in die Form einlegen, sodass auf jeder Seite ein Drittel überhängt. Das geschmorte Gemüse auf die Auberginen legen, bis die Terrine ca. 1 cm über die Form hinaus mit Gemüse geschichtet ist. Die übrigen Auberginenscheiben über das Gemüse legen, mit Klarsichtfolie abdecken und beschweren. Terrine 2 Stunden kühl stellen, danach in Scheiben schneiden und mit Salat garnieren. Schlemmen & Sürpfeln

100 ml Aceto balsamico

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Foto: © hemmicom

1 l Wildjus

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2 Äpfel

1 Hokkaidokürbis

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12 Kerbelwurzeln

Die Äpfel schälen, halbieren und vom Kerngehäuse befreien. Die Jus aufkochen, mit Balsamico verfeinern, etwas einreduzieren lassen und gegebenenfalls mit etwas Speisestärke abbinden.

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2 Frischlingslebern

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Für 4 Personen

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Gebratene Frischlingsleber

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Lust auf REGIO | 10.2020

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Foto: © Susie Knoll

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Kalender er b o t k O Ausstellungen

Galerie Meier

Historisches Museum Basel

Malerei von Gabriele Vallentin

Wildsau & Kopfsalat Straßburger Fayence & Tafelkultur, bis 31.12.21 www.hmb.ch

www.galerie-meier-freiburg.de

Museum Tinguely Return to Sender Projekte von Pedro Reyes Basel, bis 15.11. www.tinguely.ch

Kalender

Vitra Design Museum Typologie Eine Studie zu Alltagsdingen Weil am Rhein, bis 24.1.21 www.design-museum.de

grob und fein

Freiburg, bis 10.10.

Weiler Museum Textilgeschichte Knopf dran Eine Kulturgeschichte der Knöpfe Weil am Rhein, bis 17.1.21 www.museen-weil-am-rhein.de

Kunstmuseum Basel Isa Genzken Werke von 1973-1983 bis 24.1.21 www.kunstmuseumbasel.ch

Museum für Neue Kunst

Modern Love Liebe & intime Beziehungen im neuen Zeitalter Freiburg, 3.10.-7.3.21 www.freiburg.de/museen

Spielzeug Welten Museum Basel Denim – stylisch, praktisch, zeitlos Blauer Stoff mit Geschichte 17.10.-5.4.21 www.swmb.museum

Dreiländermuseum Kunst & Nationalsozialismus Gemälde, Grafiken & Skulpturen Lörrach, bis 30.5.21 www.dreilaendermuseum.eu

Historisches Museum Basel

Grenzfälle Basel in der Zeit des Nationalsozialismus Barfüsserkirche, bis 28.3.21 www.hmb.ch

Museum Natur & Mensch Ausgepackt! 125 Jahre Geschichte(n) Freiburg, bis 10.1.21 www.freiburg.de/museen

Kunsthalle Messmer Fantastische Bildwelten Bilder & Skulpturen Riegel, bis 31.1.21 www.kunsthallemessmer.de


Kein Ende in Sicht Werke von Cornelius Völker Freiburg, bis 31.10. www.galerie-baumgarten.de

Cartoonmuseum Basel Night Animals Werke von Brecht Evens bis 31.1.21 www.cartoonmuseum.ch

Museum der Kulturen Basel Memory Momente des Erinnerns & Vergessens, bis 5.7.24 www.mkb.ch

Archäologisches Museum Colombischlössle freiburg.archäologie Leben vor der Stadt Freiburg, bis 29.8.21 www.freiburg.de/museen

Kabarett/Comedy Donnerstag, 1.10.2020 3. Große Löffinger Lachnacht Mit Patrizia Moresco, Ausbilder Schmidt u.a. Festhalle, Löffingen, 20 Uhr www.hochschwarzwald.de

Lust auf REGIO | 10.2020

Anzeigen

Galerie Albert Baumgarten

Samstag, 3.10.2020 HG. Butzko ‚aber witzig‘ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

Dienstag, 6.10.2020

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Rolf Miller ‚Obacht Miller‘ E-Werk, Freiburg, 20 Uhr www.ewerk-freiburg.de

Sonntag, 11.10.2020 Christine Prayon ‚Abschiedstour‘ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

Mittwoch, 14.10.2020 Archäologisches Museum Colombischlössle Der römische Legionär – Weit mehr als ein Krieger Funde aus Baden-Württemberg Hessen & dem Elsass Freiburg, bis 29.11. www.freiburg.de/museen

Ilja Richter ‚Vergesst Winnetou‘ Burghof Lörrach, 20 Uhr www.burghof.com

Sonntag, 18.10.2020 Bea von Malchus ‚Yankee Yodel‘ Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de

Keramikmuseum

Museum Frieder Burda Soulages Malerei 1946-2019 Baden-Baden, 17.10.-28.2.21 www.museum-frieder-burda.de

Freitag, 23.10.2020 Axel Pätz ‚Mehr!‘ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

Samstag, 24.10.2020 Nessi Tausendschön ‚Knietief im Paradies‘ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

PEAC Museum

Freitag, 30.10.2020

NEARBY Wie Bilder zeigen Freiburg, 25.10.-28.3.21 www.peac.digital

Josef Hader ‚Hader spielt Hader‘ Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

Kalender

Lea Georg ‚Neue Objekte‘ Staufen, 16.10.-29.11. www.landesmuseum.de


Kultur interview

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

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am laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.

doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus. Ducillo rroreceatio quo te dita pro

dis excese exceatem vendemolo cum autem cones parum rest voloreh eniento et rati as ex es eatur aceat. Oresenihic tet ra nobis res ea doluptatem que eos eossundi con esequisimet ommolendae landi te venimet, te simodit, ullam asperuptatur am re pa dolorem ut oditasse nosa dolores ut volorem laccae. Icimpor anduciis explici psapitae voluptaque porempor autatempos aut dolo conecab oratatis sitatectur? Utem et omnimus et as evel explatur? Cia audam rere re et offictiosam sequi diciaepuda num dolupta quibus ipsume parcipsume reuda num dolup proviti blaborro bero offic to dolor aut hit pliquiatur? Qui audaere periada volupta tquati occus et plab inullab int quos b int quos b int quos et omniscit, sit as rem reici delitatur soluptatae. Nequia sequae quas aspernatur? Expella boriae. Pel is etur anihit et opta sa dolentias volendi genest abo. Nam, officim olorruptiost laborestis sa none pa plicid et aut everum cum lant, num re one pa pld et aut everum cum lant, num re one pa picid et aummo dolupta incti cullupta nectotatur am quidunt aut odic temantis pore facessit, velicto tataturios santis porescius experchil mod qui reiantis pore facessit, velicto tataturios santic tor sam quis ditat a nobitia turem. Nempere sequassit elende incto coreium sed quideliqui voluptatur? Oviditaesto tota volorerum quatur moles et hit vellit etus derro magnatum voluptatem illo voluptatur re quasit omnihil laceribus aciis cum es nisquo odis mod laceribus aciis cum es nisquo odis modit mit ma nones mo blam quate voluptia commossed mi, cusapie ndandunt velia porporerio moluptatiur, voloria comnis dior

Dies war eine Leseprobe der Oktober-Ausgabe 2020.

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Volore, quunt ulparchilit, tem sam nusam que eliquae vit, ipsandi taquatem que sit eoste cus nis eriant di abor molo dolore nus et aut eliquiatem harchilla que provita sequas duciliquis sed endioss itist, ut dolorrorem facculparum faciist volupis est porrunt. Otatemp ercilla ndaese que audanit reperesci odis reste nonsero eictium nonet volorepuda sequasinci illentur, omnia nis qui aceptat urionsequias volorerundit voluptate cus, nimpore ribusam quiam es il inveles ut fugia ium sundi re nimagnatet, quiae quam, ut hiciasi nost velest volorro et que nia arit, sit, simolorrume consendaest, sed ma quas consenim eosantiandic to eum dolupta tquiaep tatiam quis magnim quati aut ati simincid quosser chicabo ruptur, sequo to et, odit officia etur solorro et earibus.Erum qui velenimus aut ut qui sedisci consedis sumquia cum eius et voloreped utas aces alibus, volorem la veliquatiis doluptat. Nam consequo ex erument rempore que sunt molorro vidus, ide non rest in cusanis ne alit ut autenda eratus ea dolliti volorro omnimporerem quae conecto mi, quas es aute doluptibusam fuga. Ecea apitiam aut utendi qui adipsam, qui doluptate natem lam assinci re mo disquod magnat accusa

Das komplette »ZwitiHeft ist ab 29. September im Handel erhältlich. sieht so schön aus!«

1 CHILLI Juli/August 2014

cuptatibus, asit vid quis ad que mo maxim undam, nossi simi, omnis im explici usanda qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis ea qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autema qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autema qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autemxcese exceatem vendemolo cum autempo ratumqui venis sundendi beates as cona qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquun-

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