Reise & Freizeit

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November – Dezember 2012

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Reise & Freizeit

Taktu strætó: Eine Rundreise durch Island v Highway No. 1: Willkommen im Sunshine State v

Fotoalbum: Impressionen aus aller Welt v Ab auf die Insel: Unterwegs im Norden Sardiniens v Reise-News: Automatischer Check-in bei SWISS v Air Transat feiert 25. Geburtstag v stressfrei zum Flughafen mit dem Freiburger Reisedienst v Vorweihnachtszeit in Breisach


Es gibt viele Gründe, die Schweiz zu mögen. Ab dem EuroAirport fliegen wir Sie gemeinsam mit unseren Partnern zu 11 Reisezielen in Europa und via Zürich in die ganze Welt. Dabei legen wir Wert auf persönlichen Service, regionale Küche und Schweizer Gastfreundschaft. Und dafür werden wir auch in Zukunft unser Bestes geben. Erfahren Sie mehr auf swiss.com

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Editorial

EuroAirport vor erneutem Rekord Netz- und Frequenzdichte als Erfolgsfaktoren

Foto: © ddp

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er EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg (EAP) steht vor seinem nächsten Rekordergebnis: Ende Oktober lag die Passagierzahl schon bei 4,568 Millionen – ein über dem europäischen Schnitt liegendes Plus von 5,7 Prozent zum Vorjahr. In dem hatten die Basler erstmals die Fünf-MillionenPassagier-Marke geknackt.„Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr bei 5,3 Millionen landen“, sagt EAP-Marketingdirektor Mario Eland. 900.000 davon kommen übrigens aus Südbaden. Zwölf neue Destinationen sind 2012 dazugekommen. Ende Oktober gab es mit Wizz Air den Jungfernflug nach Skopje, im Dezember wird die größte Low-Cost-Airline in Zentral- und Ost-

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Europa erstmals auch Belgrad ansteuern. Noch wichtiger aber sei, so Eland, dass auf den etablierten Routen zuverlässigere Frequenzen erreicht werden. So wurde etwa Bordeaux im vergangenen Jahr nur drei Mal die Woche angeflogen, mittlerweile gibt es täglich eine Maschine. Das belohnen vor allem Geschäftsreisende. Netzdichte, Frequenzdichte und Verbraucherfreundlichkeit sind die Erfolgsdrehknöpfe am Drehkreuz Basel. Das stete Wachstum, der Umsatz wird 2012 vermutlich von 113,9 auf 117,5 Millionen Euro zulegen, liege auch darin begründet, dass der EAP den FlugunIMPRESSUM Themenheft 11-2012 Das „Reise & Freizeit“-Themenheft erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Neunlindenstr. 35, 79106 Freiburg fon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 61 redaktion@chilli-freiburg.de, www.chilli-freiburg.de Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP) Chefredaktion: Lars Bargmann Redaktion: Felix Holm, Alexandra Huber, Tanja Bruckert

ternehmen immer günstigere Konditionen anbieten kann: Wenn die Passagierzahlen steigen, fallen die Kosten pro Fahrgast. Das interessiert offenbar auch die TUIfly GmbH, denn die hat jetzt schon ihren zweiten Flieger fest in Basel stationiert. Auch die Zeichen für 2013 stehen auf Wachstum: So wird etwa Easy Jet schon sein achtes Flugzeug in Basel stationieren. Die Infrastruktur würde einem weiteren Wachstum standhalten: Erst wenn die Acht-Millionen-Grenze überschritten würde, müsste sich am EAP auch baulich sichtbar etwas tun. Lars Bargmann Freie Autoren: Steve Przybilla Titelbild: © Claudia Fakler Fotos: Steve Przybilla, Lars Bargmann, Michaela Moser, Claudia Fakler Grafik: Claudia Fakler, Andreas Aschenbrenner, Johanna Klausmann Lektorat: Beate Vogt Anzeigen: Uwe Bernhardt, Alexandra Huber, Karlheinz Binkert, Cornelia Brändle Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG

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Taktu strætó Per Bus durch Island

Eine Rundreise durch Island

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sland ist bunt. Island ist wild. Island ist cool. Die Insel entlang des 66. Breitengrades wird vielen Klischees gerecht – auf sympathische Art. Das fängt bei den Busfahrern an. Die sind total entspannt – so entspannt, wie man sein muss, wenn es über Waschbrettpisten durchs Hochland geht, der Sturm den Bus zum Wanken bringt oder bei lausigen Temperaturen die Heizung ausfällt. Eine Fahrt, die sich kein Islandreisender entgehen lassen sollte. 4 | chilli | reise & freizeit | 11.2012

Zunächst geht die Reise von Reykjavík nach Þingvellir, wo die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Auf dem asphaltierten „Golden Circle“, eine der bekanntesten Rundtouren durch den Süden Islands, erreichen wir den Geysir Strokkur. Alle fünf Minuten spuckt er eine 25 Meter hohe kochende Wassersäule aus. Auf der Kjölur-Route geht es weiter ins Hochland. Jenseits des „Golden Circle“ wird schnell klar, warum die

Busse in Island mit Sicherheitsgurten ausgestattet sind: Die Pisten habens in sich. Viele Touristen brausen in aufgemotzten Geländewagen an unserem Bus vorbei, tauschen wollen wir mit ihnen nicht. Es ist viel abenteuerlicher und vor allem lustiger, die Lavalandschaften mit dem Bus zu erkunden und bei Tempo 25 finstere Felsblöcke und gigantische Gletscher, wie zum Beispiel den imposanten Langjökull, an sich vorbeiziehen zu lassen.


Fotos: © Alexandra, Carlotta und Oliver Huber

University College Freiburg

Reykjavík

Verlosung:

3 x 1 Reiseführer „Island“ von Marco Polo 3 x 1 Wanderführer „Island“ von Rother Teilnahme über www.chilli-freiburg.de

Þingvellir

Jökulsárlón Strokkur Busse verschiedener Gesellschaften verkehren zur Hauptreisezeit von Juni bis etwa Mitte September auf den wichtigsten Routen – rund um die Insel auf der Ringstraße und auch auf den Pisten quer durch das Hochland. Klar sind Backpacker nicht so flexibel wie Autoreisende, aber dafür ist der Fremdenführer gleich mit an Bord. „On the right side you see …“ Isländische Busfahrer lieben ihre Heimat und sind stolz auf ihr Land. Sie teilen diese Begeiste-

rung gerne mit ihren Fahrgästen. Immer wieder legen sie auch ein kleines Päuschen für ein Fotoshooting ein. Und während die Touristen beeindruckt versuchen, die imposante Landschaft im Bild festzuhalten, rauchen die mitreisenden Isländer. Erfahrene Globetrotter, verpeilte Großstädter und junge Studenten nehmen während der Fahrt übrigens gern den isländischen Quark – Skyr – zu sich, sofern ihnen vom Geschaukel im Bus nicht schon übel ist.

Wenn der Rücken schmerzt, bietet es sich an, die Kjölur-Route zu unterbrechen. Kein Problem. Kerlingarfjöll ist ein perfekter Ausgangspunkt für eine Wanderung in einem der kleineren vulkanisch aktiven Gebiete Islands. Die Landschaft sieht aus, als wäre Jackson Pollock mit einem Riesenfarbtopf vorbeigekommen: Ein Potpourri aus Ockertönen, gesprenkelt mit sattgrünem Moos und weißen Schneefeldern, prägt dies Kleinod. chilli | reise & freizeit | 11.2012 | 5

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Ein wahnsinniges Augenerlebnis – auch die Nase muss Einiges aushalten, denn da ist überall der beißende Geruch nach Schwefel, der die Sinne trübt. Von einem Bad im Hotpot kann uns das nicht abhalten, und so geht es zu Fuß nach Hveravellir. Platt wie ein Pfannkuchen, durchbrochen von Dampfsäulen, heißen Quellen und dem mittlerweile altbekannten Schwefelgeruch breitet sich das Hochland aus. Hier ist die Welt zu Ende, so scheint es. Und wenn die Solfatare, kleine Schwefelwasserstoff speiende Erhebungen, weit genug weg sind vom Zelt, dann hört man nur noch den eigenen Herzschlag. Kalt ist es hier oben auch im Sommer, und nach einer frostigen Nacht mit Minusgraden ist ein Sonnenaufgang im Hotpot genau das Richtige zum Auftauen vorm Frühstück: das Wasser in den Naturbecken ist 40 Grad heiß! Als wir uns Richtung Nordosten aufmachen, geraten wir in ein Weltuntergangsszenario: Regen, Regen, Regen, in einer für uns Westeuropäer bisher unbekannten Form. Er kommt von allen Seiten, ja, selbst von unten, möchte man meinen. Finsternis am helllichten Tag. Dennoch aufmunternde Blicke vom Ranger im Visitorcenter. Sein Kommentar: „That’s Iceland!“ Und in der Tat ist mit Ásbyrgi Regenkombi die Tour von AsbyHljóðaklettar rgi nach Hildaklettar im JöDettifoss Akureyri kulsárgljúfur National Park Reykjahlið eine unvergessliche Wanderung. Absolutes HighHveravellir light der Weg entlang des Djúpivogur Kerlingarfjöll Canyons mit den tosenden Þingvellir Strokkur Höfn Wassermassen, die am DettiReykjavík Gullfoss Jökulsárlón foss in die Tiefe stürzen. Keflavík Hveragerði Nass aber froh entern wir wieder einen Bus. Jetzt geht es zum Relaxen Vík í Mý rdal an den Myvatn, zu deutsch: „Mückensee“. Und er trägt seinen Namen zu Recht. Ein mückenfreies Frühstück im Freien gibts nur bei Regen. Entweder oder. Aber das ist eben Island. Auch hier befinden wir uns

Kerlingarfjöll

wieder in einem riesigen Geothermalgebiet, dessen beeindruckendster Teil ist Námafell, wo brodelnder Schlamm sich seinen Weg an die Erdoberfläche bahnt. Nun noch die Südküste angepeilt. Mit Höfn hat Island wohl einen der trostlosesten Orte der Welt zu bieten – aber für Busreisende heißt es hier: Zwangsübernachtung. Die Belohnung folgt tags darauf am Jökulsárlón. Sonne vom Feinsten, kaum Men-

Regen & fiese Sturmböen:

„That‘s Iceland!“

Hveravellir

Vík í Mýrdal

schen, viele Eisberge, die sich von Zungen des Vatnajökull Gletschers, dem größten seiner Gattung in Europa, gelöst haben und in den See gekalbt sind. Grandiose Kulisse, bevor es entlang der Südküste zurück nach Reykjavík geht. Hotpots, Geysire, Wasserfälle, Steilküsten, Gletscher, Papageientaucher und natürlich die Vulkane: an den Sehenswürdigkeiten kommt kein Islandbesucher vorbei – fotowütige Japaner inklusive. Doch immer findet sich auch die ein oder andere Stelle abseits der bekannten Pfade. Tipps von Mitreisenden sind hier sehr willkommen, und reger Austausch über Reiserlebnisse kann zu ungeplanten Zwischenstopps führen. Ein Reiseführer in Buchform sollte aber trotzdem im Gepäck sein, auch wenn nahezu jede Imbissbude kabellosen, kostenlosen Internetzugang bietet. Island ist online, und Island zahlt mit Karte, auch den Kaffee an der Bar. Überhaupt ist die Versorgung mit Kaffee einzigartig. Aber das ist ein anderes Thema. Für ein Spektakel braucht es allerdings Geduld, etwas Glück und ein waches Auge in einer kalten, klaren Nacht: Polarlichter. Wer sie gesehen hat, wird für immer in ihren arktischen Bann gezogen und behält Island so in Erinnerung, wie es ist: cool. Alexandra Huber


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31.10.2012

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Kalifornien

Welcome to the

Sunshine State!

Kalifornien & der legendäre Highway No. 1

Arbeitsplatz von Ex-Gang-Mitgliedern: Das Homeboy-Restaurant in L. A.

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ichts ist amerikanischer, als Kalifornien mit dem Mietwagen zu erkunden. Besonders empfehlenswert: der Highway No. 1, auch genannt: Pacific Coast Highway. Die über 1000 Kilometer lange Landstraße verläuft zu großen Teilen direkt am Pazifik entlang. Sie passiert einsame Strände, weitläufige Nationalparks und imposante Aussichtspunkte. Einfach dem Highway von Los Angeles aus nach Norden folgen – go for it!

u Los Angeles:

Hollywood? Kennt man doch aus dem Fernsehen. Wer außer den einbetonierten Sternchen am Hollywood Boulevard lieber das bekannte Namensschild in den Hügeln erleben will, sei gewarnt: Wanderungen dorthin sind verboten. Man kann die Szenerie aber ganz gut aus der Ferne betrachten, zum Beispiel vom Griffith Park oder vom Beachwood Drive. Einen Blick hinter die Kulissen gestatten viele Filmstudios bei geführten Touren, z. B. Paramount (5555 Melrose Ave., ab 35 Dollar) oder Sony (10202 W Washington Blvd., Culver City, ab 28 Dollar). Wie in den USA üblich, sparen die Veranstalter nicht mit Pomp, wenn sie neugierigen Besuchern 8 | chilli | reise & freizeit | 11.2012

die Original-Drehplätze diverser Filme und Serien zeigen. Da der Andrang groß ist, empfiehlt es sich, vorher zu reservieren. Was sich sonst noch lohnt, hängt stark von den eigenen Interessen ab. L. A. ist sowohl eine Partymeile (vor allem am Hollywood Boulevard und am Sunset Strip) als auch eine Stadt für Wanderfreunde (Radfahren, Inlineskating und Spazieren in den Santa Monica Mountains vor den Toren der Stadt). Es gibt aber auch Top-Strände (der beste liegt in Venice) und Amerika-typische Fresstempel. Besonders zu empfehlen: das Homeboy-Restaurant (130 W Bruno Street). Hier arbeiten ehemalige Gang-Mitglieder und bereiten

Top-Strände in L. A.: Der etwa 4,5 Kilometer lange Sandstrand von Venice Beach.


Fotos: © Steve Przybilla

Kalifornien

u Arcata: vorzügliches Essen zu – ein Sozialprojekt, das Nach mehreren hundert Kilometern in der „Hauptstadt der Bandenkriminalität“ entlang des Highway No. 1 endet dieser. bitter Not tut. Der Jesuitenpriester Gregory Dann wird es auch in Kalifornien spürbar Boyle gründete 1988 das Projekt. Sein Motto: kälter und bergiger. Irgendwann taucht „Nichts stoppt eine Kugel so gut wie ein Job.“ die Kleinstadt Arcata auf. In den WohnIm Laufe der Jahre entwickelte sich aus dem zimmern wächst Cannabis, Fast-Food-KetHinterhof-Projekt ein florierendes Gastroten sind verboten: Arcata gilt als die Ökonomie-Unternehmen mit Restaurant, BäHochburg der USA. Sie liegt ganz im Norden ckerei, Catering-Service und einem Imbiss des Bundesstaats und zieht Hippies wie im Rathaus. Politiker, Polizisten und imTouristen an. Die privaten Cannabis-Planmer öfter auch Touristen schwärmen für ntage Cannabis-Pla g Arcata. tagen liegen in einer rechtlichen Grauzone: ur den Betrieb, der mittlerweile fast 300 hb oc -H ko in der Ö „Jeder weiß das, aber die Polizei schreitet Ex-Knackies beschäftigt. nicht ein, solange man das Zeug nur für den Eigengebrauch Vom Verkehr her kommt man in L. A. mit dem Auto relativ gut voran – trotz gelegentlicher Staus in der Rush Hour. und nicht zum Weiterverkauf verwendet“, sagt Bürgermeisterin Susan Ornelas. Genau das befürchten aber die BundesWichtig: Ohne Navi ist stundenloses Umherirren in der zweitbehörden, die die Stadt nun offiziell zum Umdenken aufgegrößten amerikanischen Stadt (nach New York) vorprogramfordert haben – bei Androhung rechtlicher Schritte. miert. Es empfiehlt sich, schon von Deutschland aus ein GeEs sind jedoch längst nicht nur Drogen, die zum liberalen rät mitzubringen, das US-Kartenmaterial enthält. Das ist oft weit billiger als die horrenden Mietpreise bei Autoverleihern. Lebensstil des Städtchens gehören. 1850 als Holzfällercamp gegründet, entwickelte sich Arcata durch seine Universität Übernachtungstipp: Sea Shore Motel, 2637 Main Street, im vergangenen Jahrhundert zu einer wahren Hippie-BasSanta Monica, DZ ab 110 Dollar, www.seashoremotel.com. Das tion. Lange Bärte und selbst gemachte Fair-Trade-KlamotMotel liegt außerhalb im vornehmen Santa Monica, nur einen ten auf Hanf-Basis sind keine Ausnahme, sondern eher die Block vom Strand entfernt. Regel. An vielen Autos kleben Aufkleber, die zur religiösen Toleranz und zur vegetarischen Lebensweise auffordern. u San Francisco: Auf dem Marktplatz sonnen sich Jugendliche und kichern Es gibt zwei Dinge in San Francisco, die zwar extrem tourisüber die neuesten Meldungen der Lokalzeitung: Am Wotisch klingen, sich aber trotzdem lohnen. Da wäre zum einen chenende hat eine barbusige Frau unter den Augen der Poder Besuch des ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses lizei einen Hula-Hoop-Tanz aufgeführt – im prüden AmeAlcatraz. Lange vor Guantanamo fristeten dort Schwerverrika eigentlich undenkbar. Bei einem Mann, der sich selbst brecher, Deserteure und Schmuggler ein hartes Dasein auf in der Notaufnahme noch einen Joint ansteckte, waren die einer Insel mitten in der Bucht von San Francisco. Vom Pier 33 Beamten weniger gnädig. Diese Mischung aus Hippie-Flair legen täglich Fähren ab, um Besucher auf eine packende Tour und Umweltbewusstsein will sich die Stadt zunutze ma(inkl. Audio-Guide) mitzunehmen: www.alcatrazcruises. chen, um Öko-Touristen anzulocken. „Wir sind auch schon com; Karten ab 28 Dollar, unbedingt vorher reservieren. Zum relativ bekannt“, meint Alicia Hamann, die im lokalen Visianderen ist der Besuch der Golden Gate Bridge ein Muss – tor Center arbeitet. „Allerdings eher durch Youtube-Videos, wobei „Besuch“ natürlich Definitionssache ist. Nur kurz pardie uns als verrücktes Hippie-Paradies darstellen.“ Mit geken und ein Foto machen? Möglich. Einmal mit dem Auto zielten Informationen über die Natur- und Umweltprojekte drüberfahren? Auch in Ordnung, aber mautpflichtig. Viel wolle man nun gegensteuern. besser und gesünder (zumindest außerhalb des BerufsverÜbernachtungstipp: Best Western Arcata Inn, 4827 Valley kehrs): die weltbekannte Brücke zu Fuß überqueren! West Blvd., DZ rund 100 Dollar; www.bestwestern.com In Chinatown, einem der am dichtesten besiedelten Stadtgebiete der USA, schlägt das asiatische Herz der Stadt. Obwohl viele Geschäfte sich inzwischen an den Bedürfnissen der Besucher orientieren, findet man vielerorts noch das ursprüngliche, echte Chinatown: Einfach das Auto in einem der vielen Parkhäuser abstellen und durch die Gegend wandern, zum Beispiel rund um die Kreuzung Bush Street/Grant Avenue. Übernachtungstipp: Hotel des Arts, 447 Bush Street, DZ mit Bad ab 140 Dollar, www.sfhoteldesarts.com. Trendige Absteige mit künstlerisch gestalteten Zimmern. chilli | reise & freizeit | 11.2012 | 9


Fotoalbum Impressionen aus aller Welt 4


Straussen-Check

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3 (1–3) Hawaii: Der Krater des Haleakala auf Maui, Blick ins Kalalau Valley auf der Garteninsel Kauai, aktiver Vulkanismus auf Big Island. (4) Hongkong: Filmstatue in der Avenue of Stars (5) Tahiti (Insel Moorea): Eine Perle im Archipel (6–7) Australien: Uluru – der heilige Berg der Aborigines, Sydneys berühmtes Opernhaus (8) Neuseeland: Franz Josef Gletscher Fotos: © Michaela Moser, Claudia Fakler

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Sardinien

Im Namen der Symbiose Unterwegs im Norden Sardiniens

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So lässt sich leben: In Porto Rotondo lädt die Hafenanlage zum Flanieren – und zum Bootezeigen ein.

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Foto: © Lars Bargmann

taliener? Insulaner! Das Selbstverständnis der Sarden ist erst einmal ihre Insel, nicht so sehr die politischen Sachen. Alfredo Albano ist kein Insulaner, er ist Römer, aber fast jeden Urlaub im August ist er auf Sardinien. Am Golf von Marinella, ein paar Kilometer südlich von der ebenso eleganten wie teuren Costa Smeralda des Aga Khan, der Smaragdküste, hat er sich ein Apartment geleistet, 300.000 Euro für 50 Quadratmeter, Sardinien ist nicht billig. Von den wirtschaftlichen Problemen Italiens ist auf der zweitgrößten Insel im Mittelmeer nichts zu spüren. Große, neue Autos, volle Restaurants, Aufsehen erregende Yachten in den herrlichen Portos von Rotondo oder Cervo. „Berlusconi ist ein guter BusinessMann, er hat Politik für Unternehmer gemacht, die zum Beispiel seinen Medien Millionen Euro gebracht haben, 12 | chilli | reise & freizeit | 11.2012

Rei), ein paar Berge (Punta La Marmoaber er ist kein guter Politiker, er hat sich viel, dem Land wenig gebracht“, ra, Bruncu Spina, Monte Limbara), sagt der Software-Ingenieur Albano. Schluchten (Gola su Gorroppu!), türkisblaues Wasser (fast überall), bizarWir sind auf seinem Boot unterwegs und fahren an der 2600-Quadratmere Felslandschaften (wer sich auf Sardinien nicht das Capo Testa anschaut, ter-Villa des skandalumwitterten ehedem muss Natur egal sein), Höhlen (in maligen Regierungschefs auf einer Landzunge bei Porto Rotondo vorbei. der Grotta di Ispinigoli steht Europas größter und der Welt zweitgrößter Hier hat Silvio seine Bunga-bungaPartys gefeiert. Sie steht zum Verkauf. Tropfstein – den normal Sterbliche übrigens nicht fotografieren dürfen), imPreis: 450 bis 470 Millionen Euro. mergrüne Wälder und Weideland – 1,6 Millionen Menschen leben auf Sareine göttliche Symbiose. dinien, eigentlich sind es zwei Bevölkerungen, die Menschen in den Bergen und die an der Küste der 270 Kilometer langen und knapp 150 Kilometer breiten Insel. Die Sarden erzählen gerne, dass Gott, als er die Welt geschaffen hatte, noch etwas ganz Besonderes machen wollte, ein Eiland mit dem Besten aus allen Teilen der Erde: ein bisschen SüdAlbano liebt iseführer: Alfredo see (Costa Verde, Baia Chia, Costa Ein liebevoller Re t sich deswegen am Golf von Sardinien – und ha rtment gekauft . Marinella ein Appa


Sardinien

Naturscha uspiel: Am Capo Testa bizarre Fels hat sich in landschaft Jahrhunder gebildet . A Alghero (u ten eine uch das ka nten) an d talanisch a er Westküst ngehauch e ist ein M te uss.

Von Menschenhand gemacht hingegen sind die kleinen Städte und Dörfer. Santa Teresa am Capo Testa hatte der piemontesische König von Sardinien, Vittorio Emanuele I., ganz am Anfang des 19. Jahrhunderts entworfen – und nach seiner Frau benannt. Er benannte immerhin die zentrale Piazza auf dem Felsplateau nach sich. Pastellfarbene Häuschen, ein einst bedeutender Hafen, von dem aus man in wenigen Minuten auf Korsika ist, ansonsten geizt das Städtchen mit Reizen. Nicht aber die Küstenstraße, die von hier ins urige Castelsardo führt. Das alte Viertel rund ums Kastell ist autofrei und einfach herrlich. Wer ein romantisches Abendessen mag, dem sei ein Besuch im La Guardiola oben an der Burg empfohlen. Über Sassari, die zweitgrößte Stadt auf Sardinien, geht’s weiter nach Alghero – auf der Nordhälfte sicher die sehenswerteste Stadt. Das alte Viertel ist sehr verwinkelt, immer wieder öffnen sich aber kleine und große Plätze (Piazza Civica), um die sich Bars und Restaurants gruppieren. Auf dem Teller und in der Architektur findet sich hier viel Katalanisches. Nur 300 Seemeilen von Barcelona war das 40.000-Einwohner-Städtchen wohl schon immer mehr zum Meer hin orientiert. Über das lässt sich mit einem der Hafenboote auch die in der Tat sehenswerte, von einer Lagune durchzogene Grotta di Nettuno erreichen – was sich für den empfiehlt, der die 656 Treppenstufen (one way) scheut. Etwa in der Mitte der Insel liegt an der Westküste Oristano unweit der großen Ausgrabungsstätte der phönizisch-rö-

mischen Stadt Tharros, der einst bedeutenden Hafenstadt, die im 12. Jahrhundert vom Treibsand verschlungen und erst 1851 von englischen Hobbyarchäologen wieder entdeckt worden war. Wer nach der Besichtigung in Oristano übernachten möchte, könnte das Hotel Duomo wählen, ein umgebauter Palazzo aus dem 17. Jahrhundert, in dem der reizende Besitzer Giovanni Fais den Gästen sogar für eine Fahrt zur Werkstatt (nachts abgetretener Außenspiegel) gerne zur Verfügung steht. Übers Hochland führt die Route nach Nuoro, eine Arbeiterstadt, die wenig Wert auf Pastellfarben und Touristen legt, aber die große Dame Sardiniens beherbergt hat, die einzige Nobelpreisträgerin, Grazia Deledda (1871–1936). Mussolini soll ihr Ende der 20er Jahre angeboten haben, für die Faschisten zu arbeiten, was sie ablehnte. In ihrem schlichten Geburtshaus ist heute ein kleines Museum untergebracht. Ein paar Tage später fahren wir wieder mit dem SoftwareIngenieur aufs Meer und legen am Hafen vom Golfo Aranci an. Das La Capricciosa lädt zu Fisch und einer der besten Pizzen der Insel ein. Danach gibt es einen Mirto, das Nationalgetränk der Sarden. Und noch ein bisschen was über Berlusconi. Lars Bargmann

Reiseführer Sardinien: Baedeker, Mairdumont (gut) 10. Auflage 07/2011 Seitenzahl: 334 Preis: 19,95 Euro Michael-Müller-Verlag (mehr als nur ebenbürtig) 13. Auflage 05/2011 Seitenzahl: 696 Preis: 24,90 Euro

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Reise-news

Das Warten hat ein Ende Schweizer Fluggesellschaft Swiss setzt auf automatischen Check-in

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Fotos: © Swiss International Air Lines Ltd.

it einem attraktiven Flugangebot, einer bequemen Anbindung an die Flughäfen Basel und Zürich sowie automatischen Check-in Methoden möchte die Schweizer Fluggesellschaft Swiss das Reiseerlebnis für Kunden so angenehm wie möglich machen. So können Fluggäste ab Basel SBB kostenlos mit dem „FlugZug“ fahren: Ihr Flugticket gilt auch als Zugfahrkarte zum Züricher Airport. Zudem will die Fluggesellschaft automatische Check-in-Methoden ausbauen, damit es am Flughafen schneller geht. Im aktuellen Winterflugplan bietet Swiss gemeinsam mit Partnern elf Destinationen in Europa ab dem EuroAirport an. Von Zürich aus bedient die Fluggesellschaft 69 Ziele in 37 Ländern. Passagiere aus der Region Freiburg können den kostenlosen „Flug-Zug“ nach Zürich in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass ab Basel gebuchte Flugtickets gleichzeitig als Fahrkarte für den Zug nach Zürich gelten. „Der Flug-Zug ist auch für Passagiere aus dem Freiburger Raum interessant, da er die schnellste und bequemste Anreise mit dem öffentlichen Verkehr darstellt“, heißt es bei Swiss. Deutschland sei nach der Schweiz der wichtigste Markt für die

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Airline, auch wenn sie die genauen Passagierzahlen nicht veröffentlicht. Doch so viel sei verraten: Die Freiburger fliegen besonders gerne nach Hamburg, London, Barcelona, Rom, Nizza, Berlin, Prag und Wien. Im Langstreckenbereich sticht New York alle anderen Ziele aus. Damit nicht nur die Anreise, sondern auch der Aufenthalt am Flughafen möglichst entspannt für die Reisenden ist, setzt die Fluggesellschaft verstärkt auf Automatisierung beim Check-in. Wie eine Sprecherin im Gespräch mit dem Freiburger Stadtmagazin chilli erklärt, sollen dadurch lange Warteschlangen vor den Schaltern reduziert werden. „Die Passagierzahlen steigen kontinuierlich, aber die Infrastruktur auf den Flughäfen bleibt nahezu gleich“, erläutert die Sprecherin die neuen Methoden. Dazu gehören neben dem EincheckenüberdasInternetauchAutomaten am Flughafen. Während die Nutzung dieser Geräte tendenziell zurückgehe, gewinne der sogenannte automatische Check-in immer mehr an Bedeutung: Wer über die Swiss-Homepage ein Flugticket bucht, kann sich vom System 23 Stunden vor Abflug automatisch einchecken lassen und bekommt die Bordkarte zugeschickt – und muss am Flughafen nur noch das Gepäck abgeben.

Wie sehr sich die Gewohnheiten der Passagiere verändern, zeigt ein Blick in die Statistik am Flughafen Zürich: Wurden die Check-in-Automaten vor zwei Jahren noch von 38 Prozent aller Passagiere genutzt, sind es heute nur noch rund 25 Prozent. Dafür gewinnt das automatische Check-in, das es seit Dezember 2011 gibt, an Bedeutung (aktuell rund acht Prozent). Und auch der mobile Check-in per Smartphone wird beliebter: Lag die Nutzung vor zwei Jahren noch unter einem Prozent, so liegt die Nutzung mittlerweile bei knapp fünf Prozent. „Die Kunden sind sich der Vorteile bewusst und nehmen das Angebot sehr gut an“, schildert die SwissSprecherin die Entwicklung. Angst, sich mit der Technik nicht zurechtzufinden, müsse niemand haben: „Betreuungspersonal wird es immer geben.“ Auch handele es sich bei Automatisierung nicht um eine Sparmaßnahme, sondern um eine Vereinfachung für Fluggäste: „Da wird sich in den nächsten chilli Jahren noch viel tun.“

Info: Swiss

Die Schweizer Fluggesellschaft SWISS (kurz für „Swiss International Air Lines“) hat ihren Hauptsitz in Basel, während Zürich als internationales Drehkreuz dient. Sie gehört seit 2007 zum Lufthansa-Konzern und befördert mit einer Flotte von 91 Flugzeugen jährlich rund 15 Millionen Passagiere. 2011 erwirtschaftete des Unternehmen mit 7600 Mitarbeitenden einen Betriebsertrag von 4,9 Milliarden Schweizer Franken.


Reise-news

Von der Haustür zum Flughafen

Foto: © Air Transat

Foto: © fotolia.com

Airport Service & Airport Bus des Freiburger Reisedienstes Der Urlaub winkt, der Flug ist gebucht – doch wie kommt man am bequemsten, schnellsten und günstigsten zum Flughafen? Eine Antwort darauf gibt der Freiburger Reisedienst, der mit dem Airport Service und dem Airport Bus gleich zwei Möglichkeiten bietet. Zum Euroairport Basel fährt bis zu 14-mal täglich der Airport Bus – eine Reservierung ist nicht nötig. Wer es komfortabler möchte, nutzt den Freiburger Airport Service, der die Fluggäste zu den Flughäfen Basel, Zürich, Straßburg, Frankfurt, Stuttgart und Karlsruhe/ Baden-Baden bringt. Der Fahrer holt die Reisenden dabei direkt vor der Haustür ab und orientiert sich an ihren Flugdaten. Bei den günstigeren Tarifen werden Fluggäste mit zeitlich ähnlichen Flugzeiten zusammen befördert, es ist aber auch möglich, das Fahrzeug mitsamt Chauffeur anzumieten. Tanja Bruckert

Info: www.freiburger-reisedienst.de

Die kanadische Fluggesellschaft feiert ihr 25. Jubiläum

Breisach verzaubert in der Vorweihnachtszeit

Riesige Nationalparks, türkisblaue Seen vor schneebedeckten Gipfeln, wildromantische Küsten und angesagte Metropolen – Kanada hat für jeden Reisenden etwas zu bieten. Wer das Land mit all seinen Facetten erkunden möchte, der beginnt am besten in einer der lebhaften Städte wie Toronto, Montréal, Calgary oder Vancouver. Wöchentliche Non Stop-Flüge in die Metropolen (von Frankfurt oder München) bietet die kanadische Fluglinie Air Transat. Nach Montréal geht es sogar von Basel aus.

Mit Hunderten von Lichtern, weihnachtlichen Dekorationen und einer Fülle von Veranstaltungen stimmt Breisach auf die Vorweihnachtszeit ein. Los geht es bereits am 10. und 11. November mit dem Adventszauber auf Schloss Rimsingen in Oberrimsingen. Weihnachtsmärkte gibt es am ersten Adventswochenende auf dem Marktplatz und vom 30. November bis 23. Dezember auf dem Neutorplatz. Ein absolutes Highlight ist am zweiten Adventswochenende das Weihnachtsmuseum im historischen Rheintor mit einem spannenden kunsthandwerklichen Markt. Auch kulinarisch lässt Breisach in der Vorweihnachtszeit nichts vermissen – sei es bei der Krimikomödie mit Gourmet-Dinner (23.11. und 14.12.), bei der Lesung mit Weinprobe (24.11.), beim Koch-Treff mit Sternekoch Christian Begyn (13.12.) oder der Glühwein-Nacht (8.12.). Tanja Bruckert

Rund drei Millionen Fluggäste bringt die Airline jährlich in 25 Länder zu fast 60 Reisezielen – und das mittlerweile schon seit 25 Jahren. „Dank unserer langjährigen Erfahrung und unserem Netzwerk von erstklassigen Partnern in jedem Kontinent, können wir sicherstellen, dass Sie den Urlaub erleben, von dem Sie immer geträumt haben“, schwärmt JeanMarc Eustache, Präsident von Air Transat. Pünktlich zum Geburtstag konnte sich Air Transat dann noch über eine ganz besondere Auszeichnung freuen: Bei den diesjährigen Skytrax World Airline Awards wurde Air Transat als „Beste Urlaubsfluggesellschaft der Welt“ ausgezeichnet. Zur Flotte gehören 23 Airbusse vom Typ A-330 und A-310, die zum Jubiläum ein neues Innen-Design erhalten: Ergonomische Sitze mit mehr Beinfreiheit, moderne TouchscreenBildschirme und eine rundum erneuerte Club Class bieten Tanja Bruckert den Fluggästen noch mehr Komfort.

Weihnachtsmuseum & Glühweinnacht

Foto: © Breisach-Touristik

Happy Birthday, Air Transat

Info: Breisach-Touristik, Tel. 07667/940155, www.breisach.de

Info: www.airtransat.de

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Anz_Euroairport_Backpacker_final.pdf

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