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Oktober-November 2011
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Studis, Azubis & Co.
Kettensägenhersteller finanziert Stiftungsprofessur: Willkommene Bereicherung oder subtile Einflussnahme? v Freiburger Schulen mit der Universität auf Zeitreise: Geschichte in Geschichten erleben v Praxisorientierte Pflichtveranstaltungen für Bachelor-Studierende: Cooles Angebot oder zeitraubende Pflichtübung? v Universität Freiburg auf CO2-Sparkurs: Klimaschutzmanager motiviert Mitarbeiter v Freiburg als Studienstadt: Traumziel oder Fluchtort? v Ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler: Vier Freiburger Forscher im Interview vvv Job & Karriere: Neuer Einstieg ins Ingenieurstudium v Hochschul-Studienmesse in Straßburg v Arbeitgeber Uniklinik v Berufe im Baugewerbe v Physiotherapie oder Logopädie studieren v Akademie für kreative Köpfe vvv
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Die Blattmacher MARTIN HERCEG (25) B. A. Neuere & Neueste Geschichte, 7. Semester Mein Motto: „Lebe lieber ungewöhnlich!“
Bereits im sechsten Jahr hat das Freiburger Stadtmagazin chilli in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Schlüsselqualifikationen an der Uni Freiburg ein Seminar für junge Journalisten angeboten. Das Ergebnis ist diese Ausgabe. Wir wünschen anregende Lektüre.
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SOPHIA GIEHL (20) B. A. Politikwissenschaft, Literatur, 3. Semester Mein Motto: „,Vertan, vertan’, sprach der Hahn, als er von der Ente kam.“
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MARLEN KLAWS (20) B. A. Politikwissenschaft, 2. Semester Mein Motto: „Life's short. Talk fast.“
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ASTRID ADLER (21) B. A. Geschichte, 5. Semester Mein Motto: „I have seen the truth and it doesn't make sense.“
LISA DANKWERTH (21) B. A. Ibero Cultura, 2. Semester Mein Motto: „Hakuna Matata – es heißt die Sorgen bleiben dir immer fern!“
SASCHA ZORN (25) B. A. Neuere & Neueste Geschichte, 5. Semester Mein Motto: „Carpe Diem“
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Aus Affinität zum Wald? Die Kettensägenhersteller-Stiftung an der Forst-Uni arf ein Unternehmen, das Kettensägen produziert, eine Professur in der Forstwissenschaft finanzieren? Ja, meint die Uni Freiburg und nimmt jährlich 100.000 Euro der Eva-Mayr-StihlStiftung entgegen. Studierendenvertreter sehen die Unabhängigkeit der Wissenschaft in Gefahr – der Trend geht zu weiteren Drittmitteln.
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Dass Großunternehmen durch gezielte PR-Aktionen ihr Image aufpolieren wollen, ist nichts Neues. Greift ein privater Geldgeber einer öffentlichen Einrichtung finanziell unter die Arme, ist das nicht nur gut fürs Renommee, sondern bringt oft auch Expertenwissen mit sich – vor allem, wenn Bildungseinrichtungen mit im Spiel sind. Normalerweise gehen die sogenannten
„Private-Public-Partnerships“ im Stillen vonstatten. Anders in Köln: Dort müssen sich die Uni und der Pharmakonzern Bayer derzeit vorm Landesverwaltungsgericht verantworten, weil sie ihren Vertrag nicht offenlegen wollen. Der Vorwurf: Die Medizinische Fakultät lässt Forschungsergebnisse unter den Tisch fallen, die dem privaten Investor nicht passen.
Seit Neuestem überwölbt ein Glasdach den Innenhof der Forstwirtschaft im frisch renovierten Herderbau. Foto: © Steve Przybilla
chronisch unterfinanzierten Hochschulen spielen diese Problematik aber herunter“, sagt Koch. Hoffnung setzt der Studentenvertreter unterdessen in die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg, von der er eine „verlässliche Grundfinanzierung“ erwartet. Gegenüber dem chilli spricht sich das zuständige Wissenschaftsministerium keineswegs gegen Drittmittel an Hochschulen aus. Im Gegenteil: „Sie stellen oft eine willkommene inhaltliche Bereicherung dar“, erklärt ein Sprecher.
Reinhard Volz betont. Mit dem Geld würden die W3-Professur (laut Deutschem Beamtenbund 5.528,94 Euro monatlich), Nebenkosten und teilweise ein Assistent bezahlt. Zuvor hatten Dozenten anderer Fachrichtungen die Forstgeschichte aus Kostengründen lediglich „nebenher“ betreut. Unabhängig sei die Wissenschaft aber nach wie vor, beteuoder subtile Einflussnahme? ert der Institutsleiter. „Wir müssen streng darauf achten, dass der Eindruck eiWährend bei manchem die extern ner Vermischung zwischen den Befinanzierte Professur in der Forstlangen der Firma Stihl und der Stifwissenschaft noch Unbehagen tung vermieden wird.“ Als Motiv auslöst, stehen die nächsten Stiffür die monetäre Hilfsbereitschaft ter schon in den Startlöchern. Die vermutet Volz eine „Affinität zum „Baden-Badener UnternehmergeWald“ seitens der Stifter. Ob das tatspräche“ spendieren der Uni eine sächlich so ist, wollen diese gegenProfessur in den Wirtschaftswisüber der Presse jedoch nicht bestätisen- schaften, die aktuell aber noch gen.„Die Stiftung gibt grundsätzlich nicht besetzt ist. Investitionsvolukeine derartigen Details heraus“, men: 4,5 Millionen Euro. „Mit einer sagt ein Sprecher auf chilli-AnfraStiftungsprofessur wird immer ge. Stattdessen bietet er ein vorgeein bestimmtes Interesse verwirkfertigtes Interview an, das Anfang licht“, wittert Studentenvertreter des Jahres in der Stihl-internen ZeitDavid Koch bereits die nächste Einschrift „Blick ins Werk“ erschienen mischung. „Nicht umsonst dreht ist und die Förderer im besten Licht sich der gestiftete VWL-Lehrstuhl präsentiert. Laut Informationen des nicht um solidarische Ökonomie, chilli ist die Stiftung, die über ein Kasondern um Wirtschafts- und pital von 100 Millionen Euro verfügt, Ordnungspolitik.“ auch noch an anderen deutschen Unis aktiv, etwa in München. Steve Przybilla Grundsätzlich kritisch sieht die Sache dagegen der u-Asta. Laut Vorstandsmitglied David Koch muss trotz gegenteiliger Beteuerungen damit gerechnet werden, „dass ein Privatinvestor fortlaufend unter der Hand Einfluss nehmen kann“. Dies führe dazu, dass die Finanzkraft von Stiftern über Schwerpunkte in der Lehre entscheide – und nicht mehr die Uni. „Die
Willkommene Bereicherung
Die Situation in Köln ist kein Einzelfall. Laut Angaben des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums gibt es im Ländle momentan 149 Stiftungsprofessuren, bei denen Lehrstühle über Drittmittel finanziert werden – sieben davon in Freiburg. An der hiesigen Uni finanziert sich die Professur für Wald- und Forstgeschichte bereits seit sechs Jahren über einen privaten Geldgeber. Die Eva-MayrStihl-Stiftung, der gemeinnützige Arm des Waiblinger Kettensägenherstellers Stihl, überweist jährlich 100.000 Euro an die Uni. „Und zwar völlig ohne Vor- und Randbedingungen“, wie Institutsleiter Karl-
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„Herr Professor, sind Sie von der Wirtschaft gekauft?“ Uwe Eduard Schmidt über die Unabhängigkeit einer Stiftungsprofessur chilli: Professor Schmidt, Sie beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit, werden aber von der Stiftung einer Firma bezahlt, deren Kettensägen den Regenwald abholzen. Wie passt das zusammen? Schmidt: Die Stiftungsprofessur Wald- und Forstgeschichte wird nicht von der Firma Stihl bezahlt, sondern aus dem Stiftungsvermögen finanziert. Unter nachhaltiger Forstwirtschaft versteht man im Allgemeinen, dass nicht mehr Holz geerntet wird, als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Die Firma Stihl stellt Produkte her, die nicht den Wald zerstören, sondern eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern zulassen. Mit Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung gewinnt man einen Rohstoff, der Kohlendioxid bindet beziehungsweise einen Energiestoff, dessen CO2-Bilanz neutral ist. chilli: Der u-Asta kritisiert, die Unabhängigkeit der Wissenschaft sei bei privater Finanzierung grundsätzlich nicht möglich … Schmidt: Mit der Finanzierung der Stiftungsprofessur sind keinerlei Gegenleistungen in der forstgeschichtlichen Forschung gegeben. Ganz im Gegenteil achten wir streng darauf, dass selbst der Eindruck einer Vermischung zwischen Belangen der Firma Stihl und der Stiftung vermieden wird. Lediglich bei der Nennung der Professur benutzen wir den Zusatz „Eva-MayrStihl-Stiftungsprofessur“. Die forstgeschichtlichen Lehrinhalte werden lediglich von mir, dem Inhaber der Stiftungsprofessur, bestimmt. chilli: Wie läuft dann die Kooperation mit dem Geldgeber ab? Schmidt: Die Stifter sind sehr an forstgeschichtlichen Forschungsergebnissen interessiert und lassen sich gerne über aktuelle Entwicklungen des Faches informieren. chilli: Werfen Ihnen Ihre Studenten manchmal vor, von der Wirtschaft gekauft zu sein? Schmidt: Nein. Hier zeigt sich deutlich, dass Lehre und Forschung von der Stihl Stiftung unabhängig sind. Zudem stellen die vermittelten forstgeschichtlichen Lehrinhalte keinerlei Bezüge zu aktuellen wirtschaftlichen Belangen dar. Professor Eduard Schmidt
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299 Tipps für ein schönes Studentenleben in Freiburg
Wintersemester 2011
aus Kostenlos im BZ-H straße 7 Freiburg, Bertold
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fudder.de
Liebes Tagebuch, heute habe ich Geschichte geschrieben
Foto: © BirgitH, pixelio.de
eschichte wird begreifbar: Seit dem 13. September 2011 läuft das Projekt „Zeitreisen – Alltag und Erfahrung in historischen Ego-Dokumenten“. Der Co-Direktor des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) Prof. Dr. Jörn Leonhard und der Leiter des Husserl-Archivs Prof. Dr. Hans-Helmuth Gander haben das Projekt auf die Beine gestellt, das eine Brücke zwischen dem schulischen Geschichtsunterricht und der Geschichtswissenschaft der Universität bauen soll. Dazu werden Schüler von vier verschiedenen Gymnasien aus der Region das Tagebucharchiv in Emmendingen besuchen.
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Die Idee dazu entstand Anfang dieses Jahres in der Forschungsgruppe um Professor Leonhard. Finanziert wird das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung, die 50.000 Euro zur Verfügung stellt. Die Schüler werden in zwei Zielgruppen unterteilt: Zum einen die Klassenstufen neun und zehn, die das Projekt in ihren Unterricht einbinden und erst einmal lernen, mit einer histori-
Foto: © Tempelmeister, pixelio.de
Wissenschaftler bringen Schülern die Analyse historischer Quellen bei
schen Quelle umzugehen. Zum anderen die Klassensen eigentlich, dass es keine finale Lösung gibt. Aber stufen elf und zwölf, die Kleingruppen bilden und am mit einem lösungsorientierten Denken ist man bei dieProjekt außerhalb des normalen Lehrplans teilnehmen. sem Projekt fehl am Platze. Der Weg ist das Ziel. Beide Zielgruppen werden von Es ist nicht alltäglich, dass so viele studentischen Tutoren begleitet Akteure zusammenkommen, um und beide Gruppen werden das „die Geschichte“ zu erfahren. VonTagebucharchiv als außerschuliseiten der Uni wurde geplant,und schen Lernort kennenlernen. Für die Schüler sehen frohen Mutes auf die meisten Schüler ist das der das kommende Schuljahr: Chiara erste direkte Kontakt mit der Uni. Utech (15) vom St. Ursula-GymnasiAber warum das Tagebucharum drückt es so aus:„Durch dieses chiv? Die dort aufbewahrten TexProjekt beschäftigen wir uns nicht te kennzeichnet eine besondere nur mit irgendwelchen Texten Individualität, sie sollen den aus dem Schulbuch, sondern könSchülern die Beziehung zwischen Der erste Besuch im Hörsaal: Die Schüler bei der nen Geschichte miterleben. Jetzt Foto: © Astrid Adler Geschichte als historische Tatsa- Auftaktveranstaltung. hoffe ich, dass es so interessant che und den Lebensgeschichten wird, wie ich mir das vorstelle.“ des Einzelnen deutlich machen. Sowohl eine junge JüBei der Auftaktveranstaltung bekamen die anwesenden din als auch ein Offizier der SS haben die ReichspoSchüler ein leeres Tagebuch geschenkt. Das ist nicht nur gromnacht erlebt, aber ihre Berichte und der Eingriff eine nette Geste, sondern soll die Schüler unterstützen, in ihr Leben sind unterschiedlich. Obwohl das historisich mit den „Zeitreisen“ auseinanderzusetzen und Gesche Ereignis dasselbe ist. danken, Erlebnisse oder Fragen zu notieren. Und wer Hohe Erwartungen richten sich also an die Schüler: Wo weiß, vielleicht schreibt während dieses Jahres tatsächvorher das didaktisch ausgeklügelte Geschichtsbuch lich ein Schüler in sein Tagebuch:„Liebes Tagebuch, heudie Fakten einfach aufgezählt hat, müssen die Schüler te habe ich Geschichte geschrieben.“ Astrid Adler diese nun aus einem persönlichen – und möglicherwei5 ANZEIGE se auch emotionalen – Tagebucheintrag ziehen. Aber eben diese sehr intime Auseinandersetzung soll garantieren, dass das Wissen hängen bleibt. Es soll ein Geschichtsunterricht „zum Anfassen“ werden. Der Einblick in die Tagebücher ermöglicht die Erkenntnis, dass Geschichte nicht nur die Aneinanderreihung von politischen Ereignissen ist und „dass Geschichte auch nicht von großen Männern gemacht wird“, wie es Professor Leonhard bei der Auftaktveranstaltung formulierte.
Geschichte wird nicht von großen Männern gemacht Im Gegenteil: Die Schüler werden einen tiefen Einblick in die Mentalitätsgeschichte und je nach Dokument auch in die Sprachgeschichte bekommen, indem sie verschiedene Tagebucheinträge zu ein und demselben Ereignis lesen. Die Darstellungen können sich unterscheiden oder auch widersprechen. Dann gilt es für die studentischen Tutoren einzugreifen und kritisch mit der vorliegenden Quelle umzugehen. Sie werden mit den Schülern Fragen an den Text formulieren und gemeinsam Antworten suchen – auch auf die Gefahr hin, dass es keine Antwort gibt. Das ist vielleicht das Spannende an diesem Projekt: Schulen und Universität treten in einen Dialog und wis-
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Bock auf BOK?! Praxisorientierte Pflichtveranstaltungen bereiten manchen Studenten Kopfzerbrechen
OK – drei Buchstaben, mit denen sich fast jeder Studierende an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität früher oder später auseinandersetzen muss. Die Abkürzung BOK steht für Berufsfeldorientierte Kompetenzen. Diese sind seit 2002 verpflichtender Bestandteil aller Bachelor-Studiengänge und müssen ergänzend zu den Veranstaltungen in Haupt- und Nebenfach besucht werden. Eine Tatsache, die nicht von allen Studierenden befürwortet wird und die Frage aufwirft: „Habe ich eigentlich Bock auf BOK?“
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„Der Initiator für BOK-Kurse war nicht die Universität, sondern eine Vorgabe der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2002, die besagt, dass im Zuge der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen zusätzlich berufsfeldorientierte Kompetenzen vermittelt werden müssen“, berichtet Verena Saller, Leiterin des Zentrums für Schlüsselqualifikationen (ZfS) der Uni Freiburg. Sie hat dieser Entscheidung ihren heutigen Job zu verdanken, denn für die Umsetzung der Vorgaben war jede Uni selbst verantwortlich. In Freiburg wurde daraufhin im November 2002 mit dem ZfS eine zentrale Einrichtung gegründet, die seitdem für die Abwicklung der BOKKurse verantwortlich ist. Während das ZfS zu Beginn gerade einmal zehn Kurse für vier Bachelor-Studiengänge mit etwa 100 Studierenden organisieren musste, bietet die Einrichtung heute pro Semester 190 Veranstaltungen im BOK-Bereich an. Zur Teilnahme an den Kursen sind theoretisch alle an der Universität eingeschriebenen Studierenden berechtigt, wobei Studiengänge, in denen das Belegen von BOK-Kur-
Foto: © pixelio.de
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Am Anfang waren es vier Kurse, heute sind es 190 und Studierende haben die Qual der Wahl: Das ZfS-Heft 2011 (links) und 2002 im Vergleich.
sen in der Studienordnung festgelegt ist, im Belegverfahren bevorzugt behandelt werden. Sie können dabei aus einem reichen Angebot aus den Kategorien Management, Kommunikation, Medien, EDV oder Fremdsprachen frei wählen. Im Umkehrschluss müssen sich Studenten anderer Studiengänge oft mit den Restplätzen in den nicht ganz so gefragten Kursen begnügen. „Wir versuchen zwar, es allen Studierenden recht zu machen, aber bei der Wahl der Kurse haben natürlich die Bachelor-Studenten den Vortritt, da diese ja laut Studienordnung in der Pflicht stehen“, erklärt Verena Saller. Für den erfolgreichen Abschluss eines BOK-Kurses bekommt der Stu-
dent eine vorher festgelegte Anzahl an sogenannten ECTS-Punkten (European Credit Transfer and Accumulation System). Im Durchschnitt muss jeder Bachelor-ofArts-Studierende 20 dieser Punkte und jeder Bachelor-of-Science-Student 12 für seinen Abschluss sammeln. Die Zahl der Punkte, die ein Kurs einbringt, wird mittels der aufgewendeten Arbeitszeit bestimmt: Für 25 Stunden Aufwand erhält der Student laut Regelung einen Punkt. „Das ist natürlich eine ganze Menge, doch der Aufwand lohnt sich, da die Studenten mit Kursinhalten zu tun haben, für die sie sich in der Regel auch sehr inte-
ressieren“, meint Saller, räumt aber zugleich ein, dass „es natürlich auch einige Studierende gibt, denen der Aufwand zu hoch erscheint. Das ist vor allem dann der Fall, wenn diese nicht in ihren Wunschkursen untergebracht werden können.“ Zum Wintersemester 2011/2012 jedoch werden sich voraussichtlich die Bestimmungen bezüglich der Berufsfeldorientierung drastisch ändern. „Es wird“, verrät Saller, „für alle Bachelor of Arts Studierende einen Ergänzungsbereich geben, in dem nur noch mindestens acht ECTS-Punkte im BOK-Bereich zu erzielen sein werden.“ Mit dieser
drastischen Reduzierung reagiere man unter anderem auf die steigende Zahl von Studienanfängern in den nächsten Jahren und ermögliche eine stärkere Flexibilisierung und Wahlmöglichkeit für die angehenden Akademiker. Ein Schritt, der aus Sicht vieler Studierender längst überfällig war, und ein Beleg dafür, dass die Etablierung der „neuen“ Studiengänge (Bachelor und Master) an der „alten“ Uni Freiburg noch immer nicht zu Ende zu sein scheint. Martin Herceg
Infos: www.zfs.uni-freiburg.de
Umfrage: „Habt ihr Bock auf BOK?“ Was Freiburger Studenten zum Thema „BOK-Kurse“ einfällt Lisa Dankwerth, 21 Jahre alt, 5. Sem. B.A. Ibero Cultura / Kognitionswissenschaft: „Ich find BOK-Kurse gut. Es gibt ’ne echt breite Auswahl, und jeder kann sich das raussuchen, worauf er Lust hat. Also, mir macht’s echt Spaß!“
Benedikt Jander, 24 Jahre alt, 7. Semester B.A. Deutsch / Geschichte: „An sich ’ne coole Einrichtung, aber was ich nicht so gut find, ist, dass es verpflichtend ist, weil es fachlich und thematisch irgendwie nicht wirklich viel mit den eigentlichen Studiengängen gemein hat!“
Katharina Helm, 28 Jahre alt, 12. Semester Magister Kunstgeschichte: „BOK-Kurse lohnen sich denke ich sehr, was die Themen betrifft, aber die Zugänglichkeit ist nicht so toll. Es sind schon sehr attraktive KursAngebote dabei, besonders im Bereich Medien, aber da sind die Plätze dann sehr schnell weg.“
Dennis Rosmann, 25 Jahre alt, 5. Sem. B.A. Islamwissenschaft / Slawistik: „Ich find’s gut, dass BOK-Kurse angeboten werden, aber ich find’s unglaublich, dass man das zur Pflicht gemacht hat. Passt irgendwie zum Bachelor und zu der ganzen Pflicht-Sache ...“
Fotos: © privat
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Sieferts schonende
Fotos: © Sascha Zorn
Sparmaßnahmen
Klimaschutzmanager Marcus Siefert über Strom, Geld & Umwelt
iplom-Volkswirt Dr. Marcus Siefert arbeitet an der Universität Freiburg im Arbeitskreis „Nachhaltige Universität“. Darüber ist er auch an seinen neuen Job gekommen: Seit Januar 2010 ist er als „Klimaschutzmanager“ angestellt. Als solcher überlegt er unter anderem, wo man Kühlschränke und Glühbirnen austauschen kann und welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, CO2 einzusparen. chilliAutor Sascha Zorn hat mit ihm über seine Tätigkeit und deren Auswirkungen gesprochen.
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chilli: Herr Siefert, worin besteht Ihre Tätigkeit als Klimamanager? Siefert: Der Begriff „Klimaschutzmanager“ entstammt der Klimaschutzinitiative 2010 des Bundesumweltministeriums. Ich bin bei der Umsetzung von Umweltleitlinien, die vom Umweltministerium und der Uni aufgestellt wurden, in beratender Funktion tätig. Im Rahmen des Projekts „Dezentrale monetäre Anreize zur Energieeinsparung“, kurz „DezMon“, das bereits im Vorfeld geplant wurde, betreue ich nun die Uni Freiburg in diesem Sinne.
chilli: Und was ist DezMon genau? Siefert: Im Rahmen des Projekts spreche ich mit den Mitarbeitern der Universität und versuche sie durch einfache Maßnahmen, wie das Austauschen alter Geräte, zum Stromsparen zu motivieren. Über diesen persönlichen Umgang versuchen wir sie zu sensibilisieren, was ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist. chilli: Wieso hat man die Stelle des Klimamanagers ins Leben gerufen und wie kam man auf Sie?
chilli: Durch DezMon wurde allein im vergangenen Jahr der Ausstoß von 584 Tonnen CO2 vermieden. Bis 2009, dem Jahr vor der Einführung, waren es insgesamt nur 586 Tonnen, die an der Uni eingespart wurden. Worin sehen Sie die Gründe für diesen Erfolg?
„Durch einfache Maßnahmen, kann viel gespart werden!“ Siefert: Die Einsparungen beziehen sich vor allem auf den Bereich Strom. Wir gehen gezielt in Bereiche wie Licht, Informationstechnik, Kühlgeräte und Belüftung. Durch einfache Maßnahmen kann hier viel gespart werden. Ein weiterer Punkt ist die Heizung. Gezieltes Lüften und unnötige Beheizung zu vermeiden kann den CO2-Ausstoß deutlich mindern. chilli: Können Sie ein Beispiel für eine „einfach Maßnahme“ nennen? Siefert: Da gibt es erstaunlich viele. Beispielsweise kann das Ersetzen alter Steckdosenleisten durch neue abschaltbare eine Menge Strom sparen. Aber auch Dinge wie gezieltes Lüften, den Computer in der Pause auf Energiesparen zu stellen oder den Monitor auszumachen, statt auf Standby zu schalten. Diese und noch viel mehr kleine Dinge können schon eine ganze Menge helfen.
ben jedoch gezeigt, dass auf diese Weise im Schnitt 10 Prozent CO2 eingespart werden können. chilli: Wo sehen Sie die größte Möglichkeit, die Energieeinsparung noch zu verbessern? Siefert: Das Projekt sollte noch in deutlich mehr Gebäude getragen werden und die bereits ergriffenen Maßnahmen weiter ausgebaut werden. Wenn diese den Mitarbeitern vor Augen geführt werden und wir sie weiter sensibilisieren können, ist hier noch großes Potenzial vorhanden. chilli: Wozu werden die durch diese Maßnahmen eingesparten Gelder verwendet? Siefert: Oftmals werden alte Geräte ersetzt, wodurch wieder Energie eingespart wird. Ein weiterer Verwendungszweck dieser Mittel sind Informationsveranstaltungen, um das Projekt zu verbreiten und die Informationen auf dem neuesten Stand zu halten. chilli: Vielen Dank für das Interview.
IMPRESSUM – Sonderheft 10-2011
Titelbild: © fotolia.com
Das Studis, Azubis & Co.-Special erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli
Autoren/innen – Studis des BOK-Seminars: Martin Herceg, Sophia Giehl, Marlen Klaws, Astrid Adler, Lisa Dankwerth, Sascha Zorn
Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Lörracher Straße 5a, 79115 Freiburg fon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 61 info@chilli-online.de, www.chilli-online.de Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP) Chefredaktion: Lars Bargmann Redaktion: Felix Holm, Daniel Weber BOK-Dozenten: Lars Bargmann, Felix Holm Michaela Moser, Claudia Fakler
Fotos: Steve Przybilla, Astrid Adler, Sascha Zorn, Sophia Giehl, Felix Holm Grafik: Claudia Fakler, Johanna Klausmann, Andreas Aschenbrenner mit Unterstützung der Studis des BOKSeminars Lektorat: Beate Vogt
Freie Autoren: Steve Przybilla
Anzeigen: Uwe Bernhardt, Iris Baumann, Alexandra Huber, Christel Edelmann
Bildagenturen: pixelio, fotolia, istockphoto
Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG
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chilli: Welche Verbesserungen würden Sie als am effizientesten und erfolgreichsten bezeichnen? Siefert: Das kann man nicht pauschal sagen, da es von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist. Jedes einzelne Gebäude hat seine eigenen Voraussetzungen, und insofern ist es sehr unterschiedlich. Häufig kann man an der Licht- und Lüftungstechnik etwas machen. chilli: Sehen Sie die Uni Freiburg durch das Projekt in einer Vorreiterrolle? Siefert: Wir haben durch den verhaltensorientierten Ansatz mit Sicherheit eine Vorreiterrolle. An anderen Universitäten wird vor allem im technischen Umfeld gearbeitet und weniger mit den Leuten geredet, da unser Weg als aufwendig und unpraktikabel angesehen wurde. Wir ha-
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Foto: © fotolia.com
Siefert: Um den persönlichen Kontakt zu ermöglichen, wurde im Rahmen der Klimaschutzinitiative ein Antrag auf Förderung gestellt. Durch die Förderung konnte die Stelle eingerichtet werden. Ich selbst war von Anfang an im Arbeitskreis „Nachhaltige Universität“ tätig und habe mich dann nach der Stellenausschreibung dafür beworben. Mein Insiderwissen und meine Ausbildung als Volkswirt waren dabei sicherlich hilfreich.
Foto: © Stadt Freiburg, TMBW, pixelio.de, Sophia Giehl
Hier möchte ich leben! Ist Freiburg die ultimative Studienstadt? Ansichten zweier „Experten“ m 17. Oktober strömen zahlreiche Erstsemester zur Einführungswoche an die Freiburger Universität. Sie besetzen Cafés, irren orientierungslos durch die Innenstadt, sind verzweifelt auf Wohnungssuche und stürmen die Anlaufstelle, um ihr Nebenfach doch noch zu wechseln – wie jedes Jahr. Bei Julian Schreck aus München ist das jetzt genau ein Jahr her. Etwa zur selben Zeit hat der gebürtige Freiburger Lukas Sauer die Breisgau-Metropole verlassen. An dieser Stelle berichtet der eine, was er hier lieben gelernt hat, und der andere, was er so gar nicht vermisst.
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„Nach Freiburg zu gehen war für mich schon lange ein Wunsch. Als ich mit zwölf Jahren diese Stadt das erste Mal besucht habe, stand für mich fest, dass ich einmal hier leben möchte.“ Seit einem Jahr wohnt der gebürtige Münchener Julian Schreck mit drei Kommilitonen in einer WG in Stadtnähe – was vor neun Jahren noch Wunsch war, ist heute Wirklichkeit. Der 21-Jährige hat gerade sein zweites Semester in Politik und Geschichte erfolgreich absolviert und genießt die letzten Tage seines ersten Sommers in Freiburg. „Die Leute sind einfach entspannter als in meiner Heimat. Die Schickeria sucht man hier vergeblich“, erzählt er bei einem Cappuccino in einem der vielen Freiburger Cafés, die er dank ihrer locker-studentischen Atmosphäre so schätzt. Auch die traumhafte Altstadt, die plätschernden Bächle und das gänzliche Fehlen von Hochhäusern ha-
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ben es ihm angetan. Das Nachtleben sei zwar nicht so ausgeprägt – Julian ist aus München anderes gewohnt –, aber gerade die alternativ-entspannte Szene zieht ihn an. Am besten gefällt ihm hier die Verbindung von Natur und Stadtleben. Daher ist sein Lieblingsplatz auch der Schlossberg, von welchem aus er den Blick über die Freiburger Altstadt genießt. Der hohe Anteil an Studenten ist ein weiterer Grund für seine Liebe zu dieser Stadt: „Bei über 1,3 Millionen Einwohnern in München geht die Studentenschaft einfach unter. Hier in Freiburg ist das ganz anders.“ Das entspannte Campusleben, die Nähe der Kollegiengebäude und die aktive Fachschaft runden das Bild ab. Außerdem gefällt ihm, dass man an der Uni die Gelegenheit hat, mit vielen Menschen aus unterschiedlichen Nationen in Kontakt zu treten. Da Freiburg im Dreiländereck gelegen
ist, genießt der Münchener das internationale Flair: „Wenn einem die Decke als Großstädter doch mal auf den Kopf fällt, ist man in Kürze in der Schweiz oder in Frankreich.“ Nicht nur die geografische, sondern auch die politische Lage der Stadt entspricht seinen Neigungen. Als Parteimitglied von Bündnis 90/Die Grünen hat er sich aktiv am Wahlkampf beteiligt und freut sich, dass sich diese Arbeit ausgezahlt hat. „Jetzt lebe ich in dem Bundesland mit dem ersten grünen Ministerpräsidenten.“ Was er vermisst? „Die Isar und die Weißwürste fehlen mir schon. Auch wenn die Dreisam wenig tröstlich ist, so macht der Elsässer Flammkuchen dies allemal wett.“
„Nach zwanzig Jahren Freiburg einen
Tapetenwechsel.“ Anders ist es bei dem aus Freiburg stammenden Lukas Sauer. Der 21Jährige studiert Sportwissenschaft und Geschichte auf Lehramt an der Deutschen Sporthochschule und Universität in Köln. Vor einem Jahr hat er sich entschieden, seiner Geburtsstadt den Rücken zu kehren: „Nach zwanzig Jahren Freiburg brauchte ich einen Tapetenwechsel und musste raus aus dieser kleinen Stadt.“ Als Millionenstadt bietet Köln ein nahezu unbegrenztes Angebot an Kultur und Nachtleben, das er gerne in Anspruch nimmt. „Die Ausgehmöglichkeiten in Freiburg sind schon überschaubar. In Köln kann ich jeden Abend in einen anderen Club gehen – da wird einem nie langweilig.“ Die Discos in der Schwarzwaldmetropole schließen zudem wesentlich früher. In seiner neuen Heimat, gibt es immer eine Mög-
lichkeit, bis in die späten Morgenstunden zu feiern und somit die After-Hour ausführlich zu genießen. Wenn es darum geht, nach einer durchzechten Nacht den Heimweg anzutreten, ist Köln ebenfalls die bessere Wahl. Nachts stehen in Freiburg die Straßenbahnen still. Am Wochenende pendeln zwar die Nachtbusse, allerdings bringen die lediglich einmal pro Stunde Partygänger aus der Innenstadt in die umliegenden Gebiete. „Bei uns in Köln fahren die Straßenbahnen am Wochenende durch. Da kann ich alle Viertelstunde nach Hause.“ Ein wichtiger Grund für das Verlassen von Freiburg war Lukas’ Studienwahl. Auch wenn die Universität Freiburg viele Möglichkeiten bietet, ist der Sportbereich lange nicht so gut ausgebaut wie in Köln. „Es ist schade, dass eine Studentenstadt wie Freiburg für Sportinteressierte so wenig Möglichkeiten bietet.“ Im Bereich Sport liegt auch der einzige Wermutstropfen, den Lukas beim Umzug schlucken musste: Die Heimspiele des SC sind für Lukas nun zu Auswärtsfahrten geworden, die er nur in den Semesterferien bewältigen kann. Immerhin: Durch die Nähe zu den BundesligaSpielstätten in Dortmund, Gelsenkirchen, Leverkusen, Gladbach und natürlich Köln kann er wenigstens einige Partien des Sportclubs im Stadion verfolgen. Und nicht nur wegen Fußball kommt Lukas noch immer gerne in seine alte Heimat zurück. Auch beim Gedanken, mit alten Freunden an der Dreisam ein gutes badisches Pils zu genießen, kommt Heimweh auf. Das Kölsche Bier ist ihm – im Gegensatz zu seiner neuen Heimat – immer noch etwas fremd. Marlen Klaws und Sophia Giehl
Ende der Erstifreien Zone!
Zum Wintersemester droht Überflutung durch Erstsemester
17. Oktober. Jetzt ist es so weit.„Entschuldigung, kannst du mir bitte helfen? Ich suche das KG2.“ „Nein, kann ich nicht.“ Genau das habe ich gemeint. Die euphorische Erwartung des Semesterbeginns lässt unter Studenten nach, und zwar nicht wegen der anstehenden Lehrveranstaltungen. Der gewaltige Andrang von Erstis versetzt viele Altstudenten in Unmut. Was machen, um nicht alle drei Sekunden auf dem Campus von einem Ersti angequatscht zu werden? Wohin gehen, wenn die Kneipentouren abends deinen Stammtisch mit Erstis fluten? Auf dem Campus tummeln sich ratlose Grüppchen, die nur auf der Suche sind nach einem Studenten, den man ausfragen kann. Man hüte sich vor solchen unselbstständigen Banden und mache einen großen Bogen darum. Außer der Universität, die sich über so zahlreich akademisch-strebenden Zugang freut, und die Fachschaften, die für Betreuung und unterschiedliche Events für die Erstis in ihren ersten Wochen verantwortlich sind, begießt der Rest der Studentenschaft dieses Großereignis wohl eher mit einem Trauerbier als mit einem Freudensekt. Kleiner Tipp: Da die Erstis doch mehrheitlich jünger als 21 sind, bietet sich den Altstudenten der Genuss eines Biers in ungestörter Atmosphäre vor allem in den Ü21 Lokalen, Räng Teng Teng und Tacheles. Lisa Dankwerth
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Von Freiburgliebhabern, Famili Vier Freiburger Spitzenforscher über ihre Proje er Europäische Forschungsrat (European Research Council ERC) vergibt in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von 7,3 Millionen Euro an fünf Freiburger Nachwuchswissenschaftler. Die sogenannten ERC Starting Grants zählen zu den wichtigsten Förderungen für junge Wissenschaftler in Europa. Forschungsfeld, Alter des Forschers und Nationalität spielen als Vergabekriterien keine Rolle. Die Forschungsprojekte können bis zu fünf Jahre lang durch die Starting Grants finanziert werden. chilli-Autorin Lisa Dankwerth hat vier der fünf frisch Geförderten – Marta Artal Sanz war nicht zur erreichen – zum Kurzinterview gebeten.
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Freiburger Wissenschaftler, die mit dem Förderpreis des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet wurden: Prof. Dr. Thomas Brox, Juniorprofessor Dr. Winfried Römer, Dr. Maxim Zaitsev, Dr. Oliver Schilling (v. li. n. re.). Fotos: © Uni Freiburg
Prof. Dr. Thomas Brox (Institut für Informatik, aus dem Odenwald): „Der tägliche Kampf zwischen Radfahrern und Autofahrern lässt sich entschärfen.“ Sie erhalten Forschungsgelder in Höhe von 1,46 Millionen Euro. Für welches Projekt? In meiner Forschung geht es darum, dass Computer verstehen können,was in einem Bild zu sehen ist.Irgendwann soll ein Computer in der Lage sein,den Inhalt eines Bildes in Worten zu beschreiben.Wir versuchen einen größeren Forschungsfortschritt zu machen, indem wir den Computer aus Videos lernen lassen,wie bestimmte Objekte aussehen. Welche Vorteile bietet Ihnen die Universität Freiburg? Die Universität und die darum liegenden Institute decken die aktivsten Forschungsthemen unserer Zeit sehr gut ab. Ich denke dabei besonders an die Lebenswissenschaften,die künstliche Intelligenz und die Solarenergie.Gleichzeitig kann die Universität auf eine lange Geschichte zurückblicken. Etwas schade finde ich, dass man die so schönen historischen Universitätsgebäude nicht etwas hübscher herausputzt. Was macht die Stadt so anziehend für Sie? Mir gefallen das schöne Umland mit dem Schwarzwald und dem Kaiserstuhl, weil ich viel in der Natur unterwegs bin. Löblich finde ich auch die Sauberkeit und die fleißige und fröhliche Mentalität der Leute.
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Gibt es etwas, was Ihnen hier nicht gefällt? Ich mache sehr gerne Radtouren, aber der tägliche Kampf zwischen Radfahrern und Autofahrern ließe sich sicherlich entschärfen, wenn Radwege und Autoverkehr besser separiert wären. Zum Glück geht mein Weg zur Arbeit nicht durch die Innenstadt.
Juniorprofessor Dr. Winfried Römer (Exzellenzcluster BIOSS, 35, aus Dillingen):„Es gibt nichts, was ich nicht mag an Freiburg. Nur Regensburg ist schöner.“ Woran forschen Sie zurzeit? Meine Forschung beschäftigt sich mit Humanpathogenen im Hinblick auf den angewandten Einsatz. Zurzeit forschen wir am Beispiel Pseudomonas aeruginosa, ein in Deutschland verbreiteter Krankenhauskeim. Wir versuchen, den Mechanismus der Pathogene an menschliche Zellen zu binden, zu verstehen und darüber hinaus Inhibitoren zu finden, um die Krankheit zu heilen. Warum forschen Sie gerade hier in Freiburg? Das hier ansässige Exzellenzcluster BIOSS bietet eine sehr gute Laborausstattung und stellt mir drei Arbeitsplätze zur Verfügung, die ich besetzen kann. BIOSS ist sozusagen eine interdisziplinäre Dachorganisation, die sehr gute Kontakte zwischen den Forschungsbereichen bietet.
envätern und Fahrradfahrern kte und was sie neben ihrer Arbeit so machen Wie stellen Sie ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Zum Schluss noch ein Wort zur Universität Freiburg? Privatleben her? Die Universität gewinnt durch die Exzellenzinitiative Früher bin ich ausgegangen und habe dreimal die Woche an Attraktion für internationale Studenten und für die Volleyball gespielt, heute ist meine Familie mein ganzes Forschung. Leider haben wir trotz örtlicher Nähe wenig Hobby. Mit meinen beiden Söhnen gehe ich Rad fahren, Kontakt zur Uni. Die Abteilung würde davon profitiewir basteln,ich lese vor und so weiter.Mein Job gefällt mir ren, wenn mehr Studenten kämen. total gut, aber meine Familie ist mir sehr wichtig, weil sie mein Ausgleich zur Arbeit ist. und Autofahrern lässt sich entschärfen.“ Was mögen Sie an Freiburg? Meine Frau ist Französin. An Dr. Oliver Schilling (Institut für Molekulare MeFreiburg gefällt uns die Nähe zu Frankreich, wo wir eidizin und Zellforschung, 36, aus Osnabrück): „Man nige Jahre gelebt haben. Hier ist jedoch der Lebenssteht sich gegenseitig auf dem Schlips.“ standard sehr gut. Die Stadt hat die richtige Größe Bitte erklären Sie Ihr Forschungsthema in drei Sätzen. und ist schön grün. Wir beschäftigen uns mit Proteasen. Das sind Enzyme, Und was mögen Sie nicht? die bauen einerseits andere Proteine ab, können andeEs gibt nichts, was ich nicht mag an Freiburg. Nur Regensrerseits als eine Art molekulare Schere andere Proteine burg ist schöner, wo ich studiert und auch promoviert hagezielt zurechtschneiden, um die Funktion der Zielprobe. Für mich wird es immer die schönste Stadt bleiben. teine entscheidend verändern zu können. Diese VorDr. Maxim Zaitsev (Radiolog. Klinik, Abteilung Rönt- gänge sind in vielen Krankheiten gestört, was wir vergendiagnostik,36,aus Minsk):„Mir fehlt das große Wasser.“ bessern möchten. Sie kommen aus Weißrussland. Was bringt Sie nach Wodurch besticht die Universität Freiburg? Freiburg? Ein großer Vorteil der Uni ist die Stärke und VielfältigNachdem ich in Minsk mein Studium als Diplom-Physikeit der biomedizinischen Forschung. Die Ausstattung ker abgeschlossen hatte, habe ich in Jülich meine Dokist gut und es herrscht ein produktives Forschungsklitorarbeit geschrieben und an der Universität Köln promoma, das zu spannenden Zusammenarbeiten ermunviert. Vor zehn Jahren bin ich nach Freiburg gekommen tert. Ich bin erfreut über das große Engagement und und seitdem in der Forschung tätig. Freiburg gefällt mir, die Motivation der Studenten. weil es schön ist und von der Größe her genau richtig. Was könnte noch besser werden? An welcher Thematik forschen Sie? Verbessert werden könnten die Perspektiven für NachWir beschäftigen uns mit Magnetresonanztomographie wuchsforscher an der Universität: hier fehlt es am Teund wollen die Methodenentwicklung verbessern, beinure Track nach Vorbild der USA und Kanada. Tenure spielsweise arbeiten wir an einer höheren BildauflöTrack bedeutet die Chance einer akademischen Laufsung. Ziel des Projekts ist es, die räumliche Codierung bahn mit langfristiger Perspektive bei wissenschaftlibei der Magnetresonanztomographie zu bessern, damit chem Erfolg. Das deutsche System setzt hier sehr auf medizinische Untersuchungen genauer werden. befristete Stellen. Was machen Sie, wenn Sie sich nicht mit Ihrer ForWomit können Sie sich hier nicht anfreunden? schung beschäftigen? Mit dem örtlichen Bier. Allgemein finde ich die Stadt Mit meiner Arbeitsgruppe machen wir Ausflüge, oft manchmal eng, als ob man sich gegenseitig auf dem Wander- und Fahrradtouren. Sonst widme ich mich Schlips steht. meiner Frau und meinen zwei Kindern. Neulich waren wir in Frankreich, um einen guten Wein einzukaufen. Lisa Dankwerth Im Winter gehen wir mit den Kindern Skifahren auf dem Feldberg oder in die Schweiz. Aber mir fehlt hier das große Wasser, weil ich auch sehr gerne Kanu fahre. Illustration: Immerhin ist das am Altrhein möglich. © Lisa Dankwerth
„Der tägliche Kampf zwischen Radfahrern
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Job & Karriere 5
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Viele verschiedene Ausbildungswege führen zu attraktiven Berufen. Anregungen und Tipps für den Start ins Ausbildungsleben gibt’s auf den folgenden Seiten.
Neuer Einstieg ins Ingenieurstudium FH Offenburg „startING“, so nennt sich das neue Studienmodell der Hochschule Offenburg, in das im vergangenen Sommersemester erstmals 26 Studierende gestartet sind. Durch das Modell können zehn ingenieurwissenschaftliche Studiengänge in acht Semestern absolviert werden.Dazu wird „startING“ den fachspezifischen Studiensemestern vorgeschaltet.Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses prä-Semesters erhalten die Absolventen einen garantierten Studienplatz in dem von ihnen gewählten Ingenieurbereich.Das Angebot richtet sich an Studieninteressierte,die im Dschungel der Studienangebote nach Orientierung suchen. Die startING-Studenten bekommen Einblicke in unterschiedliche Bereiche, wenn sich die Fakultäten in einem Kolloquium vorstellen. Dazu gibt es Vorträge von Ingenieuren sowie Exkursionen zu interessanten Unternehmen. daw
Den Dialog herstellen Deutsch-Französisches Forum Das Deutsch-Französische Forum ist eine Stellenbörse und Studienmesse auf europäischer Ebene, die jedes Jahr im Herbst in Straßburg unter Federführung der DeutschFranzösischen Hochschule stattfindet. Ziel ist es, den Dialog zwischen interessierten Schülern, Studenten, Absolventen und Hochschulen sowie Unternehmen herzustellen. In diesem Jahr findet die Hochschul-Studienmesse am Wochenende des 18. und 19. Novembers im Palais des Congrès in Straßburg statt. Der Eintritt ist frei. Insgesamt 90 Universitäten beiderseits des Rheins sowie 18 Unternehmen werden sich vorstellen. Auf der Website des DeutschFanzösischen Forums können Studenten zudem ein eigenes Profil erstellen, mit dem sie sich auf verschiedene Weise für ausgeschriebene Stellenanzeigen bewerben können. daw www.dff-ffa.org/de
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„Handel ist Wandel“ Das Ausbildungsangebot des Baustoffhändlers Götz+Moriz
m kommenden Jahr feiert der südbadische Baustoffhändler Götz+Moriz sein 75-jähriges Jubiläum. Gestartet als einfaches Zwei-Mann-Unternehmen der beiden Gründer Wilhelm Götz und Leopold Moriz ist daraus ein großes Wirtschaftsunternehmen gewachsen. Und die Ausbildung nimmt darin einen wichtigen Platz ein: 40 der insgesamt 320 Mitarbeiter sind Auszubildende.
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„Das ist eine beachtliche Quote von 12,5 Prozent“, erklärt Klaus Huber. „Wir stoßen damit wirklich an unsere Grenzen. Hier in Freiburg haben wir keinen Sitzplatz mehr“, fügt der Personal- und Ausbildungsleiter hinzu. Insgesamt acht Niederlassungen zwischen Riegel und Lörrach zählt Götz+Moriz. Die Zentrale des Unternehmens, das zur Hagebau-Gruppe gehört, steht im Freiburger Südwesten. Hier ist auch die Großzahl der Auszubildenden beschäftigt. Fünf Ausbildungsberufe sind im Programm: die Kauffrau und der Kaufmann im Groß- und
Außenhandel, die Fachkraft für Lagerlogistik, die Bürokauffrau, die Kauffrau im Einzelhandel sowie der Informatikkaufmann. Hinzu gesellen sich jährlich drei Stellen in Kombination mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Drei Jahre lang wechseln die Absolventen dabei im Vierteljahresrhythmus zwischen Betrieb und Hochschule und erlangen am Ende den Bachelor-of-Arts-Abschluss im Handel- und Dienstleistungsmanagement. „Wir haben eine gute Partnerschaft mit der Hochschule und gleichen die Schwerpunkte für die Studierenden miteinander ab“, erzählt Huber. Diese Variante der Ausbildung hat im Unternehmen Tradition: Der erste Student von damals übrigens, Andre Engler, ist heute der eigene Marketingleiter. „Dieser Studiengang zielt auf Führungsnachwuchskräfte“, so Huber. Natürlich könne nicht jeder Student bei einer Führungsriege von rund 20 Personen gleich aufsteigen. „Aber Handel ist Wandel“, fügt der Personalleiter hinzu und unterstreicht eine
Zielsetzung des Unternehmens: „Wir lassen keinen guten Azubi gehen.“ Die Übernahmequote bei Götz+Moriz liege bei rund 90 Prozent. Ausgelernte Azubis können in ihren jeweiligen Berufen in den Fachabteilungen durch gute Leistungen aufsteigen. Bereits in der Ausbildung, die mit dem Leitsatz „Fördern und Fordern“ umschrieben wird, wird gute Leistung belohnt. Gute Notenschnitte werden mit Präsenten bedacht, Studierenden der Dualen Hochschule wird bei passender Qualifikation ein Auslandssemester gestattet, zudem gibt es regelmäßig hausinterne Schulungen (darunter auch eine Knigge-Schule), Aktionen wie Messe- und Werksbesuche oder zu Beginn eines Ausbildungsjahres Teambuilding-Übungen etwa im Schwarzwald. „Ich denke und bekomme das auch immer wieder zu hören, dass wir ein wirklich gutes Ausbildungsprogramm in unserem Haus haben“, unterstreicht Personalleiter Klaus Huber, während er im Besprechungsraum sitzt. Dort, wo noch ein paar Plätze frei sind. Etwa für das nächste Vorstellungsgespräch. Daniel Weber
Fotos: © Götz+Moriz
Infos: Mehr Infos zu Unternehmen und Ausbildungsmöglichkeiten: www.goetzmoriz.com
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Der Schritt in Richtung Zukunft
Foto: © Felix Holm
Praxisnah, international & umfassend: Ausbildung im Universitätsklinikum
Das Universitätsklinikum bietet Ausbildungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Berufen: Nicht jeder Klinikangestellte trägt einen weißen Kittel, wie die Fachkraft für Lagerlogistik (links), und nicht jeder Weißkittel ist pflegerisch tätig, wie der Chemielaborant.
as Universitätsklinikum Freiburg ist der größte Ausbildungsbetrieb der Region. 120 Azubis und 850 Schülerinnen und Schüler an der Akademie für medizinische Berufe erlernen hier in unterschiedlichen Bereichen ihr Handwerk.
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Von der Fachkraft für Lagerlogistik über den Koch und die Tierpflegerin bis hin zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste oder zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, stehen weit über 20 Berufe zur Auswahl. Neben der Zeitarbeitsbranche bietet das Klinikum als einziger Ausbildungsbetrieb in der Region auch die Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann an. Auf dem Ausbildungsprogramm des Universitätsklinikums Freiburg stehen für das Ausbildungsjahr 2012 nicht nur vielfältige medizinischtechnische, gewerbliche und kaufmännische Ausbildungsgänge, son-
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dern auch verschiedenste Studiengänge an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Um die medizinischen und pflegerischen Berufe kümmert sich die Akademie für medizinische Berufe. Neben den klassischen Berufsbildern in der Pflege gibt es dort auch Ausbildungsmöglichkeiten zur Medizinisch-technischen Laboratoriumsoder Radiologieassistenz oder in der Physiotherapie. In Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wird zudem ein Bachelorstudium der Pflegewissenschaften angeboten und in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin kann der Bachelor of Business Administration erworben werden. Selbstständigkeit ist nicht nur gewünscht, sondern sie wird auch gefördert. Bei Projekten wie dem Lernunternehmen Klinikshop können engagierte
Azubis schon früh unter Beweis stellen, dass sie Teamplayer und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Im Klinikshop der Azubis kaufen Beschäftigte des Klinikums günstig ein. Die Azubis stehen aber nicht nur an der Kasse – seit mehr als drei Jahren regeln sie die gesamten Abläufe von der Bestellung über die Logistik bis zum Verkauf und zur Ausgabe der Waren selbstständig. Auch die Diensteinteilung, das Marketing und das Controlling liegen in den Händen der Newcomer. Auch Lebensläufe mit Auslandsaufenthalt sind heute gefragt. Deshalb setzt das Klinikum bei seinen Azubis auf internationale Erfahrungen und schickt sie über das Programm der Europäischen Union „Leonardo da Vinci Plus (Leo+)“ für sechs Wochen nach Großbritannien. Im September 2011 sind erneut wieder Azubis nach Manchester geflogen und berichteten von dort live in einem Blog auf der Homepage der Uniklinik. Daniel Weber
Infos: Das Universitätsklinikum ist zudem auf der Messe marktplatz: Arbeit Südbaden am 11. und 12. November vertreten. www.uniklinik-freiburg.de
Fotos: © ddp, istockphoto.com
Akademie der kreativen Köpfe
Gesundheitsschulen Südwest GmbH
Akademie für Kommunikation Freiburg
Die Gesundheitsschulen Südwest GmbH bietet an ihren Ausbildungsstandorten in Emmendingen und Bad Krozingen die dreijährige Ausbildung zum staatlich anerkannten Physiotherapeuten und zur -therapeutin an. Diese Form der Ausbildung gewährleistet eine hervorragende, dem neuesten Kenntnisstand entsprechende und praxisorientierte therapeutische Ausbildung. Ab der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres steht den Physiotherapieschülern/innen die Möglichkeit offen, begleitend zur Fachschulausbildung das Studium zum Bachelor of Physiotherapy zu beginnen. Dieses Studium wird in Kooperation mit der holländischen Hochschule Thim van der Laan in Emmendingen und Utrecht durchgeführt. Der Bachelor-Studiengang steht auch bereits berufstätigen staatlich anerkannten Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen offen, da er berufsbegleitend konzipiert ist. Der Bachelor-Abschluss ist europäisch anerkannt. chilli
Die Akademie für Kommunikation bietet an ihrem Standort in Freiburg seit diesem Schuljahr erstmalig das Berufskolleg für „Produkt-Design“ an. Produkt-Designer und -Designerinnen gestalten und entwickeln Produkte und Systeme für nahezu alle Bereiche des Lebens:vom Geschirr bis zum Auto. Die Absolventen finden ihren Arbeitsplatz in Designagenturen oder in der Entwicklungsabteilung eines Betriebes. Mit dem erworbenen Abschluss können sie sich direkt im Unternehmen bewerben oder ihre Kompetenzen durch ein Studium ausbauen. Die zweijährige Ausbildung fördert gestalterische und technische Fähigkeiten und vermittelt Kenntnisse in der Gestaltungs-, Herstellungs- und Verfahrenstechnik. Das Angebot richtet sich an Schüler und Schülerinnen mit Mittlerer Reife. Mit der Berufsausbildung zum „staatlich geprüften Assistent/in für Produkt Design“ kann zudem die Fachhochschulreife erworben werden. daw
www.lfk-physio.de, www.gesundheitsschulen-suedwest.de
www.akademie-bw.de 5
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Foto: © Akademie für Kommunikation
Foto: © ddp
Bachelor of Physiotherapy
Physiotherapie oder Logopädie studieren Das Deutsche Erwachsenen-Bildungswerk (DEB) bietet Ausbildungen an Berufskollegs und Berufsfachschulen an verschiedenen Standorten – auch in Lörrach. Aber das DEB hat auch Vollzeitstudiengänge im Programm: An der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bamberg können die Fachrichtungen Physiotherapie oder Logopädie studiert werden. Das Fachstudium dauert sieben Semester und schließt jeweils mit dem „Bachelor of Science“ ab. Die Studierenden erhalten zusätzlich nach dem sechsten Semester – nach dem Absolvieren der staatlichen Prüfungen – die Berufsurkunde, die sie dazu berechtigt, die jeweilige Berufsbezeichnung zu führen, um etwa als Physiotherapeut/in zu arbeiten. Bewerber benötigen das Abitur, die Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung im Bereich Gesundheit und zusätzlich drei Jahre Berufspraxis, um zum Studium zugelassen zu werden. fho
Info: Deutsches Erwachsenen-Bildungswerk Tel.: 09 51/9 15 55-0, anfrage@deb.de, www.clevere-zukunft.de
Alles einsteigen! RVF-SemesterTicket wieder erhältlich Freiburger Studierende können für 79 Euro ab dem 1. Oktober wieder mit dem günstigen SemesterTicket des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF) fahren. Es gilt für das Wintersemester 2011 inklusive Semesterferien. Das Ticket ermöglicht die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Verbundgebiet des RVF.Der aktuelle Studierendenausweis von einer der neun beteiligten Freiburger Hochschulen berechtigt zum Kauf im VAG pluspunkt am Bertoldsbrunnen, in den Südbadenbus-KundenCentern Freiburg (ZOB) und Neustadt und bei allen DB-Verkaufsstellen im RVF.Studierende der Uni und der PH können das SemesterTicket bequem im Internet unter www.vag-onlineticket.de erwerben. Für Studierende der Uni, der PH, der Hochschule für Musik und der International University of Cooperative Education ist das SemesterTicket auch an allen DB-Automaten nach Eingabe der Matrikelnummer erhältlich. fho www.rvf.de/Semesterticket.php
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Deutsches Erwachsenen-Bildungswerk
Spiel mit dem Teufel die hรถllischen Wochen des Morgenhans. Hilf Hans im Spiel gegen den Teufel und Gewinne
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