Themenheft
BAUEN &
Wohnen
Interview
Baubürgermeister Martin Haag über Hochhäuser und Engpässe
Neubauten
WOBAG überzeugt in Teningen
Februar 2018 Ausgabe Nr. 22 gratis
Stadttunnel
Tauziehen am Ganter-Knoten
Inhalt
Editorial
Editorial / Inhalt
3
Stadtteile: Unmüssig verbaut 100 Millionen Euro in Landwasser
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Titel: Baubürgermeister Martin Haag über die große Stadtentwicklung und die Aufreger des Jahres 4-6
Gewerbebau: Strabag setzt Milestone 2 an der Businessmile Messen: GETEC und IMMO warten auf 17.000 Besucher
Handwerk: Connected Comfort
9 10-14
Eigentum statt Miete: Stadtbau überrascht in Weingarten Handwerk: HWK zeichnet die Betriebe des Jahres aus
Unternehmen: Dürrschnabel holt Rekordauftrag Wohnungsbau: WOBAG mit neuem Projekt in Teningen
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Verkehr: Noch ist das Gordische am Ganter-Knoten nicht gelöst 22-23 Infrastruktur: Die marode Seite von Freiburg Innenstadt: Erneute Millioneninvestition für Bursengang Unternehmen: Gerber baut, Driller auf Draht Raum für Innovationen: Bio-Tech- und Kreativpark Architekten: Auszeichnung für Hannes Siefert Makler: Oliver Kamenisch über den Markt in Südbaden Bauträger: Die neue Instone Real Estate Genossenschaften: Bauverein übergibt in Gundelfingen Vereine: Stadtmodell Freiburg kommt voran Baurecht: Die Tücken des neuen Vergaberechts
Unternehmen: Pebako wächst kräftig
Kommentar
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Viel vor der Brust
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er Baubürgermeister der Stadt Freiburg gab sich aufgeräumt: Im Interview blickt Martin Haag trotz aller alten und neuen Probleme bei den beiden großen Entwicklungen in Freiburg – dem neuen Stadtteil Dietenbach und dem neuen Stadion für den in diesen Tagen so bärenstarken SC Freiburg – optimistisch ins noch junge Jahr. Frei nach Merkels Motto „Wir schaffen das.“ Den Spruch könnten sich auch die Verantwortlichen bei der Freiburger Stadtbau ans Revers heften: Frisch sanierter Wohnraum für 3100 Euro den Quadratmeter? Das gab es zuletzt vielleicht während der weltweiten Finanzkrise. Die FSB saniert mit dem Haus Binzengrün 34 ihr viertes Hochhaus in Weingarten und wird mit der Aktion „Kaufen statt mieten“ auf einen Schlag die Zahl der privaten Eigentümer im kompletten Stadtteil um 50 Prozent in die Höhe schrauben. An den Stellschrauben weiter kräftig gedreht wird am Freiburger Stadttunnel. Eigentlich läuft alles gut vor sich hin, der Bund spielt mit, das Regierungspräsidium und das Freiburger
Rathaus arbeiten gut zusammen, die Finanzierung ist kein Aufregerthema – allein am Ganter-Knoten ist das Gordische noch nicht gelöst. Nach wie vor ist unklar, wie viel Flächen die Brauerei abgeben soll, was sie dafür bekommt und ob sie bei ihrer seit vielen Jahren schleppenden Geländeentwicklung überhaupt ein umsetzbares Baurecht bekommt. Wenn der Gemeinderatsbeschluss mit 50 Prozent sozialem Mietwohnungsbau zwischen Mälzerei und Fabrikstraße umgesetzt werden muss, wird das Gordische am Knoten wohl noch sehr lange ungelöst bleiben. Gelöst ist hingegen das Problem beim Einkaufszentrum Landwasser. Der Freiburger Projektentwickler Peter Unmüßig wird 100 Millionen Euro investieren und fand zuletzt bei einer Bürgerinformation im Stadtteil viel Zuspruch für seine Planung. Auch er schafft das. Wir wünschen auch bei der 22. Ausgabe des Magazins Bauen&Wohnen ebenso informative wie anregende Lektüre. Lars Bargmann, Chefredakteur
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chilli | bauen & wohnen | 02.2018 | 3
Stadtentwicklung
»Wir kriegen den Sack nicht mehr zu « Interview mit Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag
Viel Platz für aufzustellende Neubauten: im Dietenbach zögern die Eigentümer aber immer noch mit dem Verkauf.
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raußen vor dem neuen Rathaus werden noch die letzten Arbeiten an den Außenanlagen gemacht, drinnen im fünften Stock hat sich Baubürgermeister Martin Haag (parteilos) nun eingerichtet. Auf dem Tisch steht am 11. Januar noch ein Adventskranz. 1032 neue Wohnungen hat das Dezer-
nat im vergangenen Jahr genehmigt. Das könne sich sehen lassen. Im Gespräch mit chilli-Chefredakteur Lars Bargmann spricht der 53-Jährige auch über zehngeschossige Hochhäuser, Säcke, die man nicht mehr zumachen kann und einen modifizierten Beschluss zum sozialen Mietwohnungsbau.
chilli: Beim geplanten neuen Stadtteil Dietenbach zögern immer noch viele Eigentümer, ihre Grundstücke an die Sparkasse zu verkaufen, obwohl die 50 Euro mehr zahlt, als das Rathaus angeboten hat. So richtig überzeugend ist es nicht, wenn ein Jahr nach dem Angebot noch nicht einmal zwei Drittel der Eigentümer mitmachen. Martin Haag: Ich bewerte das dennoch als Riesenerfolg. Die Eigentümer sehen, dass das ein sehr gutes Angebot ist und die Zahlen steigen ja weiter. In den nächsten Monaten geht es darum, dass die Sparkasse die Optionsverträge mit den Eigentümern abschließt und das ist rechtlich nicht ganz einfach. Abgesehen davon reden wir von wohl einer Milliarde Euro an Investitionsvolumen mit erheblichen Unsicherheiten. Wie sieht der Wohnungsmarkt denn 2020 und darüber hinaus aus? chilli: Ein neuer Stadtteil ist eine Wette auf die Zukunft? Haag: Was das wirtschaftliche Risiko betrifft, ein Stück weit ja. Und dafür braucht eine Bank natürlich ihre Sicherheiten. Wir können aber heute noch nicht alle Fragen beantworten.
chilli: Wird Dietenbach wirtschaftlich für das Rathaus wirklich ein Nullsummenspiel? Haag: Ich glaube, dass wir das hinkriegen. chilli: Sie rechnen bei der Finanzierung mit 15 Euro für den Quadratmeter. Die Sparkasse braucht aber 50 Euro mehr. Wenn alle 82 Hektar der Privaten gekauft werden, summiert sich das Delta auf fast 40 Millionen Euro … Haag: Wenn 50 Prozent der Fläche Bruttobauland werden, dann braucht die Bank 100 Euro mehr auf den Quadratmeter. Die Frage ist, ob das über den Gutachterwert darstellbar ist. Heute würde ich das mit „Ja“ beantworten. chilli: Befürworten Sie einen klimaneutralen Stadtteil Dietenbach, obwohl damit die Kosten für die Nutzer steigen? Haag: Nur billig zu bauen, halte ich nicht für richtig. Wir müssen Klimaneutralität, Qualität, Wirtschaftlichkeit und sozialen Wohnungsbau unter einen Hut kriegen. Momentan sind bei der Klimaneutralität Mehrkosten im Raum, das wird sich aber entspannen, weil die Gebäudetechnik sich immer weiter entwickelt. Ob es am Ende ganz kostenneutral wird, da habe ich meine Zweifel.
Foto: © Neithard Schleier
» Nur billig zu bauen, halte ich für falsch «
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Stadtentwicklung
Wenn der Ministerpräsident Winfried Kretschmann (unten) zu Besuch ist: Martin Haag erklärt dem Landesvater die aktuellen Infrastrukturprojekte in Freiburg.
Haag: Das ist nicht ausgeschlossen. Schauen wir mal, was wir Anfang Februar aus den Ergebnissen des Wettbewerbs zum Städtebau im Dietenbach zu sehen bekommen. chilli: Oberbürgermeister Dieter Salomon hat sich vor einigen Wochen im Alleingang von Mooswald-West und den Dreisamwiesen als neue Wohnungsbauflächen verabschiedet. Hoffen Sie, dass der Gemeinderat diese Flächen trotzdem zur Planreife bringen wird? Haag: Bei den neuen Wohnbauflächen müssen wir uns auf Zähringen und den Stühlinger konzentrieren, die haben die höchsten Erfolgschancen, was die schnelle Realisierung und die Akzeptanz der Planung anbelangt. Im Mooswald machen wir einen Rahmenplan und warten auf Gutachten. Mitte des Jahres können wir dann Diskussionen führen, der Gemeinderat wird im Laufe des Jahres dazu eine Entscheidung treffen. chilli: Ob in Zähringen Raum für 1400 neue Wohnungen geschaffen wird, hängt von privaten Eigentümern ab. Haag: Ja, aber es ist hoch wahrscheinlich, dass das klappt. chilli: Die Eigentümer des Real-Markts werden ihre Flächen eher nicht verkaufen, wie sieht es bei Mömax aus?
Haag: Es geht für Mömax um einen neuen Standort und die Art und Höhe der Entschädigung. Die Firma will den Wohnungsbau nicht selbst entwickeln. chilli: Die Stadt kauft? Haag: Das wäre eine Option. Wichtiger ist aber, dass auf der Fläche das städtebauliche Konzept in guter Qualität umgesetzt wird. Wir brauchen aber auch die Flächen im Stühlinger als Übergang, bis im Dietenbach gebaut werden kann. Die trennende Sundgauallee in diesem Bereich wird auf jeden Fall verändert. Entweder wird sie ganz oder teilweise zurückgebaut oder in eine neue Lage gebracht. Weil das komplex ist, könnte Zähringen schneller kommen. chilli: Geplant war, dass die Freiburger Stadtbau (FSB) beim zweiten Bauabschnitt rund 400 Wohnungen bauen soll. Steht das noch? Haag: Ja, wir haben großes Interesse, mit der Stadtbau dort zu bauen, nicht zuletzt, weil wir neben dem geförderten Wohnungsbau auch Beschäftigtenwohnungen brauchen, das ist Teil unserer Personalbindungsstrategie. Die öffentliche Hand ist beim Gehalt nicht so flexibel wie die freie Wirtschaft. Wohnen ist da ein zentraler Punkt. Alles wird die FSB aber nicht bebauen.
» Es geht um die Art und Höhe der Entschädigung «
chilli | bauen & wohnen | 02.2018 | 5
Fotos: © bar
chilli: Nach aktueller Beschlusslage müssen 50 Prozent der Wohnungen, das sind 2750, als soziale Mietwohnungen gebaut werden. Halten Sie das für realistisch? Haag: 50 Prozent nur für sozialen Mietwohnungsbau hielte ich für keine gute Entscheidung. Es muss aber günstigen Wohnungsbau geben, nur dazu zählt für mich auch preisgebundener Mietraum und auch der geförderte Bau von Eigentumswohnungen. Davon mit dem Gemeinderat den richtigen Mix zu finden, ist unsere Aufgabe. chilli: Der Erfolg des 50-Prozent-Beschlusses ist bisher stark überschaubar. Wieso spricht das Rathaus nicht noch mal mit den Stadträten, die das durchgeboxt haben? Haag: Das tun wir. Genau anhand von Dietenbach müssen wir das jetzt klären. Politisch geht es bei dem Beschluss ja um preisgünstiges Wohnen für breite Bevölkerungskreise. Und das ist auch preisgebundener Wohnungsbau und gefördertes Eigentum. Mein Eindruck ist, dass wir eine Mehrheit dafür kriegen können, den Beschluss auf diese Weise zu erneuern. Das würde die Wirtschaftlichkeit für die Bauträger verbessern. Ansonsten müssten wir die Grundstücke wahrscheinlich verbilligt zur Verfügung stellen und das ginge zulasten des Stadthaushalts. chilli: Wird es im Dietenbach zehngeschossige Hochhäuser geben?
Stadtentwicklung
Kommt später, aber kommt: Die Baukosten fürs neue Stadion am Wolfsbuck liegen aktuell bei fast 77 Millionen Euro.
chilli: Eine weitere Fläche ist die Wendeschleife im Vauban. Haag: Da warten wir auf eine Machbarkeitsstudie, das ist aber ein sehr kompliziertes Grundstück. Nicht zuletzt sollte eine künftige mögliche Erweiterung der Straßenbahn nach St. Georgen berücksichtig werden. chilli: Beim 1. Bauabschnitt fürs Rathaus gab es eine Baukostenexplosion um bis zu acht Millionen Euro. Wie sieht die Schlussrechnung aus? Wie blau ist das Auge? Haag: Wir prüfen die Schlussrechnungen derzeit, ermitteln aber auch den Schaden durch die Bauzeitverzögerungen und bereiten uns auf juristische Auseinandersetzungen vor. Mehr kann ich dazu heute nicht sagen. Solange das aber nicht restlos geklärt ist, gehen wir auch nicht an den zweiten Bauabschnitt. chilli: Stress gibt es auch beim Baugebiet Zinklern in Lehen, wo heftig um den städtebaulichen Vertrag gerungen wird … Haag: Es geht hier um die Frage, was wir in diesen Vertrag alles reinpacken müssen und wollen. Wir haben steigende gesetzliche Anforderungen an Hochwasser- und Artenschutz, an Kindergärten und Gruppen für unter Dreijährige. Die U3-Gruppen gab es etwa beim Rieselfeld noch gar nicht. Das führt dazu, dass das Volumen in den Verträgen an einen Punkt kommt, an dem wir den Sack nicht mehr zu kriegen. Zinklern zeigt die Quadratur des Kreises. Die Eigentümer verfolgen stringent ihre Interessen. Ich hoffe aber, dass wir bis Ende Juni ein Ergebnis verkünden können. Wenn über die Verträge nicht alles abgebildet werden kann, brauchen wir eine politische Entscheidung. chilli: Die Stadiongesellschaft hat den Bauantrag für die neue Arena eingereicht. Anders als zu Beginn formuliert
der Sportclub nun auch selber nicht mehr den Saisonbeginn 2019/2020 als Eröffnung. Was ist realistisch? Haag: Die Eröffnung wird zum Saisonbeginn 2020/2021 angestrebt. Wir bearbeiten derzeit den Bauantrag und bereiten den Bebauungsplan zur Satzung vor. Das wird ein sehr umfangreiches Dokument mit vielleicht 1000 Seiten, sicher die dickste Vorlage, die der Gemeinderat je bekommen hat. chilli: Und dann wird man sehen, was juristisch alles aufs Rathaus zukommt. Haag: Es wird sicher Klagen geben, die Frage ist aber, wie substantiell die sind und welche Qualität sie haben. chilli: Was war für Sie der Aufreger 2017? Haag: Die Debatte um den Platz der Alten Synagoge haben wir so nicht erwartet. Der Platz hat eine tolle Qualität und ist ein Riesengewinn. Und auch die Diskussion ist ein Gewinn. Vorher gab es eine Gedenktafel, die kaum wahrgenommen wurde. Jetzt ist das Gedenken an die Synagoge zentral in der Innenstadt präsent. chilli: Präsent wird auch die Sanierung der Leo-WohlebBrücke sein, wenn gleichzeitig die Höllentalbahn von März bis Oktober ausfällt und zig Ersatzbusse nach Freiburg fahren müssen … Haag: Das kollidiert, aber da müssen wir durch. Uns bleibt keine andere Wahl, als das an Pfingsten zu machen. Wenn wir das aufschieben würden, müssen wir am Ende nicht nur den Asphalt, sondern die ganze Brücke sanieren. Ich hoffe, dass die Autofahrer die massiven Einschränkungen mit nur einer Spur stadteinwärts als nötiges Übel annehmen. chilli: Herr Haag, vielen Dank für dieses Gespräch.
Visualisierung: © HPP Architekten /WillMore
Erst die Abrechnung, dann das Weiterbauen
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Stadtentwicklung
Landwasser bekommt neues Zentrum Unmüssig investiert mehr als 100 Millionen Euro
Visualisierung & Fotos: © Unmüssig
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as Münchner Architekturbüro Wöhr und Heugenhauser hat den Wettbewerb fürs neue Zentrum Landwasser gewonnen – nach langer, heftiger Debatte, dann aber mit 13:2 Stimmen. Die Bayern hatten in Freiburg schon das Sparkassen-Gebäude an der Kajo und das Quartier Unterlinden entwickelt. Die Unternehmensgruppe Unmüssig investiert mehr als 100 Millionen Euro. Der Baubeginn, also zunächst der Abriss des alten Einkaufszentrums, soll im kommenden Jahr erfolgen, die Eröffnung im September 2021 gefeiert werden. Das neue Zentrum ist aktuell der wichtigste Baustein für die künftige Entwicklung des Stadtteils mit seinen 7000 Bewohnern.
So sieht der Sieger aus: Das Unmüssig-Projekt bringt viel neues Leben in den Stadtteil.
Der Siegerentwurf sieht zwei Baukörper vor, die an ein autofreies „Gässle“ grenzen. Im nördlichen Abschnitt des Areals steht ein rechteckiger Bau mit Innenhof und sechs Stockwerken. Das markante Gebäude bietet im Erdgeschoss Raum für Einzelhandel, darüber entstehen Wohnungen. Südlich des Gässles sind kammartig angeordnet drei Wohngebäude mit ebenfalls sechs Stockwerken und einem zwölfstöckigen Turm vorgesehen. Insgesamt sind rund 200 Wohnungen über Tiefgaragen geplant. Angrenzend soll es einen qualitativ hochwertigen Platz der Begegnungen geben. Die Geschossfläche beträgt 29.000 Quadratmeter. Das heutige EKZ hat eine Fläche von 3000 Quadratmetern. Das Zentrum wird Raum für einen Rewe-Markt, einen Aldi und einen DM-Drogeriemarkt, weitere Einzelhandelsgeschäfte sowie für ein Fit-
ness-Studio und Arztpraxen bieten, erklärt Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig, dessen Vater Adolf übrigens das alte EKZ in den 60er Jahren gebaut hatte. Oberbürgermeister Dieter Salomon bezeichnete den Siegerentwurf als „überzeugend“. Für Baubürgermeister Martin Haag könne das Konzept aus ebenerdigen Einzelhandelsflächen und Wohnungen darüber zum Vorbild für andere Stadtteile werden. Etwa bei der Überplanung des Real-Markts in Zähringen. Der Vorsitzende des Bürgervereins Landwasser, Dieter Dormeier, sagte, dass durch die Vielzahl an Wohnungen neue Kaufkraft nach Landwasser komme, was den Stadtteil aufwerte. Jórunn Ragnarsdóttir, Vorsitzende des Preisgerichts und des Freiburger Gestaltungsbeirats: „Es war wirklich eine sehr komplexe Aufgabe, wie man sie nicht oft hat." bar
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Mehr Verantwortung
Die Unternehmensgruppe Unmüssig hat Heidi Hofmann, Malte Glück und Sascha Pestalic in Führungspositionen berufen und sie mit Prokura ausgestattet. Hofmann (48) erhielt Prokura fürs Tochterunternehmen Wärme Kontor Freiburg GmbH, Glück (27) für das Tochterunternehmen Unmüssig Immobilien Management GmbH. Der Diplom-Ingenieur Pestalic (42) ist nun Prokurist bei der Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH sowie bei allen in seinem Verantwortungsbereich liegenden Projektgesellschaften. Er wurde zudem zum Bereichsleiter Nordbaden und Hessen benannt.
Aufgestiegen: Malte Glück, Heidi Hofmann und Sascha Pestalic (v.l.).
Neubau
Spektakulärer Hochpunkt Strabag startet mit Milestone 2
E
r wird nicht nur höhenmäßig herausragen, der Milestone 2, den die Strabag Real Estate in Freiburg an der Businessmile ab kommenden April bauen will. Für das zehngeschossige Gebäude haben sich MHM architects aus Wien auch eine besondere Fassade ausgedacht. Das Verkaufsvolumen für die rund 7500 Quadratmeter Büroflächen wird bei rund 30 Millionen Euro liegen.
Verstecken zwecklos: Zehn Geschosse ragt der Milestone 2 in die Höhe und bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, wie unten per Drohne aus dem 8. Stock zu sehen.
kosten wird. Beide sollen Ende 2019 bezugsfertig sein, sodass dann – durchaus innenstadtnah – gleichsam eineinhalb Fußballfelder für büroliche Nutzungen bereitstehen. Bis der Anschluss ans Hölderle-Carré geschafft ist, stehen Lauble noch einmal 22.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zur kreativen Verfügung. 2022 oder 2023 wird die Strabag dann zum Schlussakkord an der Businessmile bitten. Dann wird das Unternehmen in Freiburg allein entlang der Businessmile 150 Millionen Euro verbaut haben. Mehr als 100 Millionen Euro werden bis dahin ans regionale Handwerk geflossen sein. Der Bereich Freiburg der Strabag eröffnet Anfang Februar aber auch noch eine Dependance in Karlsruhe. Lauble und sein Team werden also künftig auch im Nordbadischen Projekte entwickeln. Näheres wollte der Freiburg-Chef aber noch nicht verraten. Lars Bargmann
Visualisierung: © mhm architects
Auf dem einstigen Post-Areal geht es zügig weiter: Das Holiday Inn Express mit seinen 130 Zimmern war pünktlich fertig, in den buchstäblich hervorragenden Kristall Schnewlin ist unlängst auch der Notar Alexander Vivell eingezogen, nun steht der Hochpunkt, ein Highlight, auf der Agenda. „Wir sind bereits mit mehreren Mietinteressenten in vielversprechenden Gesprächen“, sagt Martin Lauble, der Bereichsleiter der Strabag in Freiburg. Wie bei der Strabag üblich, strebt sie für den Neuling mindestens eine Goldmedaille der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an; wie üblich gibt es eine ressourcenschonende Heiz- und Kühlanlage samt Grundwasserwärmepumpe, eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine Betonkernaktivierung. „Es gibt das gewohnt gute Preis-Leistungs-Verhältnis für anspruchsvolle Büronutzer“, sagt Lauble. Die sollten mindestens 400 Quadratmeter mieten. Wer mit einer Drohne in den achten Stock fliegt, für den öffnen sich tatsächlich spektakuläre Perspektiven in alle Himmelsrichtungen. 82 Tiefgaragenplätze zählen auch dazu, nördlich gibt es ein Wasserspiel, nach Süden hin wird später noch ein kleiner Baumhain gepflanzt. Zwischen dem Milestone 2 – das von der Architektur her ein entfernter Verwandter des Volksbank-Neubaus sein könnte – und der Bahnlinie wird die Strabag noch ein weiteres, sechsgeschossiges Bürogebäude mit rund 4000 Quadratmetern bauen, das auf den Namen Milestone 5 b hört und rund 15 Millionen Euro
Messen
Info
GETEC 2018 2. bis 4.2.2018 Messe Freiburg, Hallen 2 und 3 Eintritt: 10/7 Euro getec-freiburg.de
Highlight und Infozeit GETEC, die Elfte
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Fotos: © Solar Promotion GmbH
ie elfte Auflage der Gebäude. Energie.Technik (GETEC) auf dem Freiburger Messegelände präsentiert sich vom 2. bis 4. Februar erneut als Wegweiser und Begleiter für Modernisierungs- und Sanierungswillige durch eine Vielfalt an Produkten, Förderungen, Vorschriften und neuen Ideen. 220 Aussteller werden sich in Freiburg auf 10.000 Quadratmetern präsentieren. Innovative Produkte und Dienstleistungen, von der Gebäudehülle über Heizungs- und Anlagentechnik, das Neueste von den Erneuerbaren Energien und der Stromspeicherung bis hin zur ökologischen Haustechnik: Eines der Alleinstellungsmerkmale der Messe ist die Mischung aus Produktpräsentationen, dem Marktplatz Energieberatung und einem durchaus gut auf die Themenschwerpunkte abgestimmten Rahmenprogramm. Dazu gibt es die Sonderthemen „Elektromobilität, Laden, Speichern“ und „Barrierefreies Leben und Wohnen“. 10 | chilli | bauen & wohnen | 02.2018
Im Vorfeld findet am 1. und 2. Februar auch der 7. Kongress „Energieautonome Kommunen (EAK)“ statt, der aktuelle Themen wie Elektromobilität, Wärmeversorgungskonzepte oder die Auswirkungen der Digitalisierung aufgreift. Allein dazu erwarten die Freiburger Messegesellschaft und die Solar Promotion GmbH 160 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Messerundgänge mit Energieexperten Das GETEC-Rahmenprogramm ist reichhaltig und qualitätsvoll: Über 30 Fachvorträge befassen sich mit Heizung und Anlagentechnik, Gebäudehülle und Baukomponenten, regenerativen Energien, Elektromobilität, Laden, Speichern oder auch Digitalisierung und Smart Home. Zwölf themenspezifische, geführte Messerundgänge mit Energieexperten runden die Fachvortragsblöcke und Nutzerseminare ab.
„Wie unsere regelmäßigen Befragungen von Ausstellern und Besuchern zeigen, beruht der Erfolg der GETEC auf dem praxisnahen Rahmenprogramm mit seinen sorgfältig auf den jeweiligen Informationsbedarf der Messebesucher abgestimmten Inhalten“, betont Markus Elsässer, Geschäftsführer der – gemeinsam mit der Freiburger Messegesellschaft – veranstaltenden Solar Promotion GmbH. Auf der GETEC treffen sich Fachbesucher mit Architekten, Planer mit Handwerkern, Energieberater mit Vertretern aus der Wohnungswirtschaft und Kommunalpolitik. Die Freiburger Handwerkskammer als Mitveranstalter erwartet ihre beiden Partnerkammern aus dem französischen Besançon und dem italienischen Padua, widmet sich an ihrem Stand der Digitalisierung im Handwerk und stellt auch die Digitalisierungsoffensive im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „Handwerk 2025“ des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums und des baden-württembergischen Handwerks vor.
Messen Eine Ausstellergemeinschaft mit Holzbau Bruno Kaiser, Lignotrend und Habisreutinger bereitet das hochaktuelle Thema „Holzbau kommt in die Stadt“ im Rahmen eines Informationsaustausches für Fachleute am Freitag ab 16 Uhr auf und stellt in einem Projektrückblick auch den Bau des höchsten Wohngebäudes aus Holz im südbadischen Raum vor. Andere Vorträge gehen auf wartungsfreie Holzfassaden und Deckensysteme mit erhöhtem Schallschutz oder der CO2-Speicherung im Holz ein (Anmeldung per Kontaktformular unter holzbau-bruno-kaiser.de/de/veranstaltungen notwendig). Auf der Sonderfläche „BHKW, Solarstrom und Solarwärme“ bietet die Stadtverwaltung Freiburg eine kostenfreie und herstellerunabhängige Beratung an, bei der die technischen, organisatorischen und finanziellen Aspekte bei der Umsetzung von BHKW- und Solarprojekten im Mittelpunkt stehen. Organisiert von der Energieagentur Regio Freiburg bieten auf dem Marktplatz Energieberatung, dem traditionellen Herzstück der GETEC, rund 30 zertifizierte Energieberater unabhängige, neutrale und fachlich kompetente Impulsberatungen an. Nach Voranmeldung oder auch spontan vor Ort liefern die Experten Fachwissen und Tipps für die Umsetzung konkreter Bau- und Sanierungsvorhaben sowie die passenden Förderungen. Im Anschluss an eine Impuls-Energieberatung hilft der „MesseScout“ bei der zielgerichteten Auswahl von Produkten und Firmen weiter. Seit der ersten GETEC wurden bis heute über 5400 solcher Impulsberatungen gemacht. Der Kooperationspartner der Messe, das vom badenwürttembergischen Umweltministerium geförderte Informationsprogramm „Zukunft Altbau“, bietet ein Expertenseminar zur energetischen Sanierung an. Ebenfalls für Fachleute das Seminar „Energetische baubegleitende Beratung: Was ist beim Neubau alles zu beachten?" vom Deutschen Energieberater-Netzwerk. Die Veranstalter rechnen mit 10.000 Besuchern. chilli 5 Anzeige
chilli | bauen & wohnen | 02.2018 | 11
Handwerk
Connected Comfort
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ie Franz Herbstritt GmbH mit Stammsitz in Herbolzheim wird ab März im hauseigenen Bäderwerk auch Lösungen aus dem Smart-HomeBereich präsentieren. Am 4. März wird der innovative Haustechniker gemeinsam mit dem Architekten Michael Herbstritt das Thema Smart Home auch in der Südwestbank Lounge vor dem Spiel des SC Freiburg gegen Bayern München präsentieren. 5 AnzeigeN
12 | chilli | bauen & wohnen | 02.2018
Zur Markenallianz Connected Comfort im Premiumbereich zählen Gira, Dornbracht, Revox, Miele, Vaillant, Loewe, Brumberg und Warema. Das Ziel ist, Immobilien gewerkeübergreifend intelligenter zu machen und Wohnerlebnisse auf Luxusniveau zu schaffen. Der führende regionale Partner dieser neuen Allianz ist in Sachen Bäder und Heizungen die Franz Herbstritt GmbH. Das Konzept beruht auf der digitalen Vernetzung von Licht, Audio- und TV- und Küchengeräten, Dusche, Heizung, Jalousien und Haustechnik, die zentral über den Gira HomeServer zu individuellen und raumübergreifenden Szenarien gebündelt und per Smartphone oder Tablet gesteuert werden. „Wir freuen uns, dass wir bei dieser völlig neuen Vernetzung der Wohnwelt als wichtiger Partner ausgewählt wurden“, sagt Herbstritt-Geschäftsführer Heiko Geffers. chilli
Fotos: © homeandsmart
Franz Herbstritt zeigt Smart Home im Bäderwerk
chilli | bauen & wohnen | 02.2018 | 13
Messen
»Mehr ist kaum denkbar« Die 11. IMMO-Messe kurz vor dem Start
„Der Druck auf den Freiburger Immobilienmarkt ist seit Jahren unverändert groß. Seit Jahrzehnten gibt es keine Leerstände mehr, die Flächen für den Wohnungsbau sind knapp, die Beliebtheit der Stadt und zunehmend auch des Umlands unverändert groß“, sagt Messechef Daniel Strowitzki. Das führe nicht nur zu steigenden Mieten und Immobilienpreisen, es lasse auch den Beratungsbedarf bei der Haus- oder Wohnungssuche größer werden. Auf der IMMO können sich die Interessierten einen kompakten und fundierten Überblick über den Markt verschaffen.„Die Aussteller bei der IMMO sind die richtigen Ansprechpartner”, sagt Hugo W. Sprenker. Der Branchenprofi und stellvertretende Vorsitzende des städtischen Gutachterausschusses in Freiburg war vor elf Jahren einer der Impulsgeber für die IMMO. „Auf der Messe kann man sich als Besucher leichter zu einem Beratungsgespräch entschließen, als wenn man erst zu einer Immobilienfachfirma ins Büro fahren muss”, sagt er.
Auf der IMMO treffen Käufer und Verkäufer auf die führenden Profis der regionalen Makler-Branche, auf Banken, Kreditinstitute und Anbieter von Dienstleistungen rund ums Eigenheim. Die aktuellsten Projekte der großen öffentlichen und privaten Freiburger Bauträger wie der Freiburger Stadtbau oder der Gisinger Gruppe sind ebenso vertreten wie Kaufund Mietangebote im Bereich der Gewerbeimmobilien. „Wir brauchen neue Wohnungen, denn Freiburg wächst weiter“, sagt Baubürgermeister Martin Haag im Vorfeld der Messe. Gebaut werde der-
Die Stadt mit Augenmaß entwickeln zeit viel, die verfügbaren Flächen aus dem aktuellen Flächennutzungsplan böten noch ein Potenzial für über 2500 Wohnungen. Es gelte aber, die Stadt mit Augenmaß zu entwickeln, auch wenn der Wohnungsmarkt umkämpft bleibt. „Wir konnten zuletzt nicht jeden Käuferwunsch für eine Wohnung oder ein Haus vermitteln, da das Angebot nicht vorhanden war“, so Roland Butz, Leiter der Immobilienabteilung der Freiburger Volksbank. Sein Kollege Oliver Kamenisch von der Immobilien-Gesellschaft der
Der Informationsaustausch steht bei der IMMO klar im Vordergrund.
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Sparkasse bestätigt: „Die Möglichkeiten für die Schaffung von Bauland sind begrenzt: An dem knappen Bauland wird sich auch in der Zukunft nichts ändern.“ Umso wichtiger, so Strowitzki, sei die IMMO. Neben den Ausstellern bietet die Messe ein informatives Rahmenprogramm mit Vorträgen über den erfolgreichen Kauf und Verkauf von Immobilien, Sicherheitsthemen, Wohnen im Baudenkmal, Trends wie die Immobilienauktion und über Finanzierungsfragen. Durch die parallel laufende Messe GETEC (siehe nächste Seite) erweitert sich das Angebot für die Besucher darüber hinaus auch noch auf die Themen Planung, Modernisierung, Energie und Technik. „Diese beiden Messen haben sich von Anfang an wechselseitig inspiriert“, sagt Strowitzki. „Wer bei der IMMO sein Traumhaus zum Ausund Umbauen entdeckt, kann bei der GETEC gleich noch mit den passenden Profis aus dem Handwerk die nötigen Details für seine Baumaßnahmen in Angriff nehmen.“ Mehr Service und Information an einem Ort sei kaum denkbar. bar
Info
IMMO 2018 3. und 4.2.2018 Messe Freiburg, Halle 1. Eintritt frei. Web: messe.freiburg.de
Fotos: © FWTM/Salzer-Deckert
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ie Freiburger ImmobilienMesse ist die landesweit bedeutendste ihrer Art. Die veranstaltende Messegesellschaft rechnet in der Halle 1 der Freiburger Messe erneut mit rund 7000 Besuchern, die sich über die Produkte und Dienstleistungen von 60 Ausstellern informieren können.
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Wohnungsbau
Mit kleinem Geldbeutel zum Eigentum Stadtbau bietet Quadratmeterpreis von 3100 Euro
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Visualisierung: © Freiburger Stadtbau
ie baut und baut und baut: Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) will in den nächsten sechs bis acht Jahren mehr als 2600 neue Miet- und Eigentumswohnungen bauen und dafür 710 Millionen Euro investieren. Ein besonderes Projekt ist dabei Binzengrün 34 (B34). Das Hochhaus wird derzeit von Grund auf saniert, dann aber sollen die 122 Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen an Interessenten, im Fokus stehen vor allem junge Familien, verkauft werden. Zum in Freiburg durchaus spektakulären Quadratmeterpreis von rund 3100 Euro. Am FSB-Stand auf der IMMO-Messe wird drangvolle Enge herrschen. Eigentum ist in Weingarten die Ausnahme. Nur fünf Prozent aller Wohnungen gehören Privaten – der stadtweit niedrigste Wert. Mit dem KfW-55-Projekt B34 stärkt die FSB nebenbei auch die soziale Struktur im Stadtteil. Möglich sind diese Preise durch das Sanierungsprogramm „Soziale Stadt Weingarten-West“, das von Bund, Land und Stadt gefördert wird. Kaufen können ab sofort Haushalte, die die Einkommensgrenzen im Förderprogramm Wohnungsbau BW 2017 nicht überschreiten und mindestens zehn Jahre lang in der neuen Wohnung leben. So sollen Spekulationsgeschäfte verhindert werden. Die monatlichen Finanzierungskosten sollen auf dem Niveau marktüblicher Mietkosten liegen. Schon in diesem Herbst können die Eigentümer einziehen.
56 Eigentumswohnungen stellt die Stadtbau auch im Neubaugebiet Gutleutmatten im Stühlinger her. Auf mehreren Grundstücken. Es gibt vier Stadthäuser mit 23 Eigentumswohnungen im Westen des Quartiers und 33 Wohnungen im Osten direkt am Dorfbach. Hier kann der Quadratmeter auch mal 5000 Euro kosten. Dafür gibt es viel Qualität – innen wie außen. Und die Gesellschaft kann mit den Gewinnen wieder die defizitären geförderten Wohnungen bauen. Zudem gibt es auf den Gutleutmatten noch 99 Mietwohnungen. Die ersten 40 geförderten (Investition: 10,8 Millionen Euro) hat die FSB Ende vergangenen Jahres in dem markanten roten Gebäude mit der gefalteten Fassade (Architekt: Stefan Forster) entlang der Eschholzstraße bereits an die Mieter übergeben. Die durchschnittliche Kaltmiete liegt bei 6,46 Euro, die Wohnungen sind 25 Jahre lang preisgebunden. Weitere 48 Sozialwohnungen baut die FSB noch in der Nachbarschaft. Und schließlich auch noch eine sechsgruppige Kindertagesstätte. „Die Stadtbau sorgt für bezahlbaren Wohnraum und gleichzeitig für eine ausgewogene soziale Durchmischung in diesem innerstädtischen Wohngebiet“, sagt Baubürgermeister Martin Haag. Die FSB erwirtschaftete mit ihren Geschäftsführern Ralf Klausmann und Magdalena Szablewska trotz der massiven Investitionen in den sozialen Wohnungsbau in den Jahren 2015 und 2016 knapp 20 Millionen Euro Gewinn. Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor. bar Anders als in Weingarten kosten die Wohnungen auf den Gutleutmatten (hier die Stadthäuser) auch mal 5000 Euro auf den Quadratmeter.
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Die Preisträger mit Laudatoren und Veranstaltern. In der Mitte Kammerpräsident Johannes Ullrich.
Foto: © HWK FR/Tobias Heink
Preise für innovative Handwerker
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orreiter und Vorbilder: Die Handwerkskammer Freiburg hat drei Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk als „Handwerksunternehmen des Jahres“ 2017 ausgezeichnet. Über den Titel dürfen sich Kreativ Friseur Mayer aus Friesenheim, die Familienbrauerei Rogg aus Lenz-
kirch und das Autohaus Böhler aus Schopfheim freuen. Zu den Preisträgern gehört in diesem Jahr zudem die mit einem Sonderpreis fürs Solidarmodell Anti-Graffiti geehrte Maler- und Lackierer-Innung FreiburgMüllheim. Der jährlich von der HWK vergebene Preis würdigt Betriebe, die sich mit innovativen Ideen und außergewöhnlichem Engagement er-
folgreich am Markt platziert haben und dabei Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft übernehmen. „Sie setzen sich erfolgreich mit der Zukunft ihrer Unternehmen auseinander und machen deutlich, was im Handwerk alles möglich ist“, würdigte Kammerpräsident Johannes Ullrich die Preisträger. bar 5 Anzeige
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Unternehmen
Dürrschnabel mit Rekordauftrag Generalunternehmer überzeugt Sick AG
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Visualisierungen: © Dürrschnabel Industriebau
ie Dürrschnabel Industriebau GmbH hat den größten Auftrag in ihrer 23-jährigen Firmengeschichte erhalten: Nachdem die Emmendinger soeben erst ein neues Produktionsgebäude für den Sensorhersteller Sick AG in Reute überpünktlich – und offenbar auch mit überzeugender Leistung – übergeben haben, bauen die Geschäftsführer Markus Keune und Stefan Schäfer nun für Sick am Stammsitz in Waldkirch auch ein hochwertiges Bürogebäude. Volumen: rund 24 Millionen Euro. Sieben Millionen Euro hat das Projekt in Reute gekostet, technisch durchaus anspruchsvoll, hat es doch etwa eine Stickstoff- und VakuumVersorgung und mehrschichtige Böden, die sich permanent entla den, nicht nur die ausgetüftelte Lüftungsanlage macht bei einer Begehung der Baustelle Eindruck. 3600 Quadratmeter fasst die Halle, zu der auch ein Reinraum zählt, auf knapp 1000 Quadratmetern finden sich zudem Büros und Besprechungsräume. Die Bauzeit lag dennoch deutlich unter einem Jahr. Die SickVerantwortlichen vergaben sodann auch den nächsten Auftrag fürs 16.000 Quadratmeter große Projekt
Keineswegs nur funktional: Auch die Architektur für dieses Geschäfts- und Wohn gebäude in Vörstetten stammt von Dürrschnabel.
„Z6“ an Dürrschnabel. Baubeginn wird im März sein, die Übergabe steht für den Herbst 2019 an.
Akzeptanz bei den Auftraggebern Der März wird knackig, denn da soll auch die Erweiterung der Kleintierklinik Dr. Frank an der Freiburger Mooswaldallee starten, wo die Haustechnik nicht nur beim Operationssaal ebenfalls anspruchsvoll ist. Nahezu zeitgleich startet der Bau eines
Auch auf dem Güterbahnhof in Freiburg werden die Emmendinger demnächst mit einem Betriebsgebäude mit Werkstatt und Büros auf 2800 Quadratmetern beginnen.
Wohn- und Geschäftsgebäudes für einen Softwareentwickler in Vörstetten mit 750 Quadratmetern und, wenn die Baugenehmigung bis dahin vorliegt, noch ein multifunktionales Gebäude für einen Bremsenhersteller im Gewerbegebiet Teningen. In Emmendingen steht zudem kurz vor dem Startschuss ein 1,7-Millionen-Auftrag für ein Gebäude, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Konkreter konnte Schäfer dabei noch nicht werden. Die Auftragsbücher sind übers Jahr 2018 hinaus prall gefüllt, so steht auch noch ein Projekt mit rund 20 Millionen Euro in der Nordschweiz in der finalen Planungsphase. Schäfer freut sich über die hohe Akzeptanz bei den neuen Auftraggebern, sagt aber auch: „Unsere Stammkunden werden von uns immer bedient, auch wenn es mal nur um Kleinigkeiten geht. Das ist trotz der großen Aufträge genauso wichtig.“ Mit dem Jahr 2017 ist er sehr zufrieden, der Umsatz legte um rund fünf Millionen Euro zu. bar
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Neubau
Pralles Portfolio
WOBAG in Freiburg, aber auch im Umland aktiv
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Visualisierung: © Martin – Architekten Freiburg
s ist das jüngste Glied in einer mittlerweile durchaus opulenten Kette: Die Wohnbau Baden AG (WOBAG) wird in Teningen in einem attraktiven Gebäudeensemble 32 Wohnungen bauen. Seit 2010 hat das Team um Kapitän Klaus Ruppenthal, teilweise allein, teilweise in Projektgesellschaften, fast 200 Wohnungen, knapp 60 Reihenhäuser und 20 Doppelhaushälften erstellt. Das neueste Projekt liegt an der Ecke Zähringer und Albrecht-Dürer-Straße in Teningen, wo die WOBAG bei einem Bieterwettbewerb mit dem besten Konzept überzeugte. Das sieht auf 2500 Quadratmetern 16 öffentlich geförderte Miet- und 16 Eigentumswohnungen (mit 2 bis 5 Zimmern) vor sowie zwei Gewerbeflächen an einem kleinen Platz. Der selbst erarbeitete Bebauungsplan wird zwar erst bis Mitte des Jahres stehen, Interessenten können sich aber jetzt schon melden. Das Investitionsvolumen liegt bei rund neun Millionen Euro. In Waldkirch schreitet derweil das Neubaugebiet Am Schänzle voran. Im gerade erst begonnenen ersten Bauabschnitt sind bereits 17 der 29 Wohnungen (Quadratmeterpreise zwischen 4200 und 4600 Euro) und drei von acht Kettenhäusern (ab 570.000 Euro) verkauft. Mitte 2019 können die Eigentümer in ihre Hanglagen ziehen. Im zweiten und dritten Bauabschnitt wird es dann noch einmal 27 Reihen- und Kettenhäuser geben. Das Verkaufsvolumen liegt dort bei rund 35 Millionen Euro. „Wir sind mit dem Vorverkauf sehr zufrieden, es
Als KfW-55-Haus wird die WOBAG das Gebäudeensemble mit der terrassierten Dachlandschaft in Teningen erstellen.
ist in Waldkirch auch das einzige Angebot derzeit“, sagt Ruppenthal. Und lobt das Bürgermeisteramt für die gute Kooperation bei der nicht simplen Erschließung des Baugebiets. Im Bad Krozinger Kurgarten hingegen gibt es nur noch 5 von einst 22 Wohnungen (zwischen 3800 und 4500 Euro pro Quadratmeter), hier ist die Übergabe im August geplant. Abgeschlossen sind derweil das Projekt am Rötebuckweg in Zähringen und das Mehrfamilienhaus in Kirchzarten. Im Mai übergibt die WOBAG zudem 16 Wohnungen auf den Gutleutmatten an den neuen Eigentümer. In Zähringen gibt es an der Vorderen Poche nur noch eine Doppelhaushälfte. Insgesamt hat die WOBAG derzeit 49 Wohnungen, 3 Einfamilienhäuser und 2 Doppelhaushälften im Bau oder in Vorbereitung, zusammen mit der Baufirma Moser zudem 29 Wohnungen und 35 Reihenhäuser in Waldkirch. Der jährliche Umsatz liegt mittlerweile im achtstelligen Bereich. Und schon bald wird wieder ein neues Glied an die Kette geknüpft. bar 5 Anzeige
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Stadtentwicklung
Immer noch Tauziehen am Knoten
Der Stadttunnel und die Entwicklung des Ganter-Areals
Mälzerei
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olitisch, planerisch und finanziell sieht es gut aus für den Freiburger Stadttunnel. Problematisch aber ist weiter der Vollanschluss am Ganter-Knoten. Hier gibt es zwischen dem Rathaus und der Ganter Grundstücksgesellschaft (GGG) weiterhin keine Einigung. 5 Anzeige
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Für Baubürgermeister Martin Haag war es „der positive Aufreger des Jahres 2017“, die deutlichen Fortschritte beim 325-Millionen-Euro-Projekt Stadttunnel. Für ihn sind „die schwierigen Planungsthemen am Ganter-Knoten gelöst“, Bund und Land haben zudem das Geld für die Weiterplanung bereitgestellt. Haag hofft, dass man in diesem Jahr gemeinsam mit dem für die Planung zuständigen Regierungspräsidium „einen riesigen Schritt nach vorne“ machen kann. Direkt betroffen von der Planung sind Teile des GanterAreals, vor allem an der Ecke Schwarzwald- und Fabrikstraße. „Wir kennen die aktuelle Planung, bei den Verhandlungen mit der Stadt gibt es aber noch keine Fortschritte, auch weil noch offen ist, wie viel Fläche genau die Stadt von uns haben möchte“, sagt GGG-Geschäftsführer Hartmut Martin. Und was man dafür bekomme. „Wir haben das Interesse, dass wir den Tunnel so bauen, dass möglichst wenig Eingriffe an Ganter-Gebäuden nötig sind“, sagt Haag. Er schätzt die Verhandlungen aber gar nicht als besonders kompliziert ein: „Wir können da ganz einfach zusammenkommen, wenn Ganter uns mit den Flächen hilft, helfen wir Ganter über das Baurecht für die geplante Bebauung.“
Foto: © Ganter
Das Ganter-Areal von oben: Die Mälzerei soll einen Puffer zwischen dem geplanten Wohnen im Osten (rechts) und der Brauerei im Westen bilden. Das geht nur mit einer gewerblichen Nutzung.
Stadtentwicklung Genau dieses Baurecht ist derzeit die Verhandlungsmasse. Martin hatte sich mit Stadtplanungsamtsleiter Roland Jerusalem darauf verständigt, einen Architektenwettbewerb mit drei regionalen und drei überregionalen Büros zu starten. Dieser Prozess ist jetzt aber für drei Monate auf Eis gelegt, weil eine Vorgabe des Baurechtsamts lautet, dass zwischen der Brauerei im Westen des Areals und der geplanten Bebauung mit bis zu 350 Wohnungen im Osten zunächst eine Nutzung für die denkmalgeschützte Mälzerei gefunden werden muss. Die soll dann gleichsam als Puffer zwischen dem Brauereibetrieb und dem Wohnen dienen. Martin spricht derzeit mit mehreren Firmen, für die die sehr attraktive, aber gebäudlich alles andere als triviale Mälzerei geeignet wäre. Erst wenn das geklärt ist, kann es planerisch auf dem Gelände weitergehen. Wenn die Stadtverwaltung aber weiterhin 50 Prozent sozialen Mietwohnungsbau fordere, dann könne Martin seinen Gesellschaftern eine Bebauung „nicht empfehlen“. Es werden noch einige Hektoliter gebraut, bis das Gordische am GanterKnoten gelöst ist. Das Baudezernat wird sich derweil in den nächsten zwei, drei Jahren damit befassen, wie es nach dem Tunnelbau oberirdisch weitergeht. Dieses Projekt hört auf den Namen Dreisam-Boulevard, der, verspricht Haag, „hochwertige Freiräume“ bringen werde. Der fertige Stadttunnel werde Freiburg noch mehr aufwerten als die Neugestaltung des Rotteckrings – auch wenn sich viele das heute noch gar nicht vorstellen könnten. Wann mit einem Spatenstich zu rechnen ist, dazu kann der Dezernent keine seriösen Angaben machen. Durch das sehr komplexe Verfahren mit einer Planfeststellung wie beim Schützenallee- und Kappler Tunnel könne es auch 2025 werden, „auch wenn wir das nicht hoffen“. bar chilli | bauen & wohnen | 02.2018 | 23
Infrastruktur
Marodes Freiburg
So stark sind StraSSen und Gebäude sanierungsbedürftig
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chlaglöcher, bröckelnder Putz und undichte Fugen – Freiburgs Straßen und Gebäude sind erneut baufällig. Um
den Verfall der öffentlichen Anlagen aufzuhalten, hat das Rathaus im aktuellen Doppelhaushalt zusätzlich sechs Millionen Euro für 5 AnzeigeN
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Bauunterhaltung zur Verfügung gestellt. Nur: Auch diese reichen nicht aus. Und: Sie können personell gar nicht umgesetzt werden. Bereits 2010 ermittelte das städtische Garten- und Tiefbauamt (GuT) fürs Straßen- und Wegenetz einen Sanierungsstau von 54,4 Millionen Euro. 2015 bestätigte eine weitere Untersuchung, dass die ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Verfall aufzuhalten. Im aktuellen Doppelhaushalt stehen dem GuT für Straßen, Wege und Plätze 11,5 Millionen Euro zur Verfügung. Allein die Bauarbeiten an der Hans-Bunte-Straße werden im Doppelhaushalt mit 2,9 Millionen Euro beziffert. Ebenfalls stark baufällig sind mehrere der mehr als 700 Ingenieursbauwerke. Die Hälfte befindet sich in einem ausreichenden, mangelhaften oder ungenügenden Zustand, wie aus einem Gutachten hervorgeht. 31 Millionen Euro seien notwendig, um die Schäden zu sanieren. Tatsächlich sind für 2018 im Sanierungsplan nur 2,5 Millionen Euro vorgesehen, 1,2 Millionen weniger als im Vorjahr. Neben fehlenden finanziellen Mitteln ist derzeit sogar unsicher, ob das bereitgestellte Geld überhaupt zeitnah ausgegeben werden kann: es fehlt Personal. So konnten bis Mitte vergangenem November von bereitgestellten 6,4 Millionen Euro nur 2,9 ausgegeben werden, darunter nur 600.000 Euro für die Gebäude. Das Gebäudemanagement Freiburg (GMF) hat in 2018 für die Bauunterhaltung seiner knapp 500 Gebäude insgesamt 15,2 Millionen Euro in der Kasse. 4,9 Millionen entfallen allein für Sanierungen von Fassaden und Dächern an Freiburger Schulen. pt
Innenstadt Freiburg
Planspiel Passage
Erneut Millionen für die Burse
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m Bursengang tut sich was: Die Einkaufspassage, im Besitz der Altfreiburger Familie Pyhrr und verwaltet von der Center Management GmbH, die auch die Schwarzwald City betreut, soll erneut für mehrere Millionen Euro umgestaltet, „revitalisiert“ werden. Entsprechende Informationen des chilli bestätigte Martin Lauby, Geschäftsführer der Center Management GmbH. Erst vor sieben Jahren war die 1949 gebaute Burse nach einer millionenschweren Investition neu eröffnet worden. Aktuell gibt es dort noch 15 Geschäfte. Es gebe, so Lauby, zwei Gründe für den erneuten Umbau: Zum einen tun sich Geschäfte, die keinen Zugang zu den frequentierten Zonen wie der KaJo, der Rathausgasse oder der Bertoldstraße haben, immer schwerer. Zum anderen können nur noch Unternehmen dem verstärkten Onlinehandel Paroli bieten, die sichtbar platziert seien. Passagen hätten in den 70er, 80er Jahren funktioniert, heute nicht mehr. Daher werde man – so der Plan – die kleineren, innenliegenden Einheiten so zusammenfassen, dass sie einen Zugang zu den frequentierten Zonen erhielten. Bei einigen habe es zuletzt teilweise fünf bis sieben Wechsel in wenigen Jahren gegeben. Ob die Gastronomie bleibt, sei noch ungewiss, man verhandle mit dem Inhaber des Cafés, dessen Vertrag auch nicht gekündigt sei. Und man verhandle mit dem Baurechtsamt, was machbar sei, weshalb noch offen sei, was wie verändert werde, was es kosten und wann man starten könne: „Wir wollen so schnell wie möglich anfangen und eine Lösung finden, die für alle nützlich ist und die aktuellen Probleme beseitigt.“ Ein Problem dürfte durch den Umbau wohl nur partiell zu lösen sein: Immer wieder hätten nach 21 Uhr im Bursengang Partys stattgefunden, man habe am anderen Morgen zerbrochene Flaschen vorgefunden, Fäkalien, Mieter seien nachts belästigt worden. Zwar habe man mehrfach die Polizei gerufen, doch könne die nicht ständig vor Ort sein. „Die Burse ist privates Gelände, da gibt es kein öffentliches Wegerecht“, betont Lauby. Er hofft, dass der Umbau die Attraktivität als Feier- und Übernachtungsort senken werde. Zum Anwesen gehört auch das Haus Kaiser-Joseph-Straße 222, ehemals Zigarrenhaus Freytag, das 2016 auch von Pyhrr erworben worden ist. „Dort bleibt alles, wie es ist“, so Lauby. Allerdings werde aus dem Bursengang der Uhrenservice Freiburg ins Läderach-Geschäft umziehen. spk
Unternehmen
Heimatverbunden
Gerber ohne Billiglohnkräfte
Großes Angebot von der Stahlmatte zur Toranlage. Jägeracker in Emmendingen: Gerber Bau liefert Erschließung und Hochbau aus einer Hand.
Auf Draht
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Im Industriebau zeichnet das schon 1953 gegründete Unternehmen aktuell für die neue Würth-Niederlassung in Freiburg, eine Heizzentrale in Elzach, den Rohbau für ein neues Sick-Gebäude am Werk in Reute oder auch bei AHP Merkle in Gottenheim verantwortlich. Im Tief- und Straßenbau standen die Erschließungen fürs Gewerbegebiet „Roter Brühl“ Denzlingen und das Baugebiet „Jägeracker“ Emmendingen sowie eine größere Kanalsanierung in Merdingen auf der Agenda. Im Wohnungsbau arbeitet Gerber derzeit etwa für die Bauträger Gewo und Stuckert Wohnbau beim Avantum-Projekt in Emmendingen. Gerade Avantum zeigt, dass Gerber sowohl Erschließung als auch Hochbau aus einer Hand liefern kann. „Der Kunde hat den Vorteil, einen Großteil der Baumaßnahme mit einem Partner abwickeln zu können, die sich ergebenden Synergieeffekte für sich zu nutzen und Reibungsverluste durch verschiedene Unternehmen zu minimieren“, so Geschäftsführer Stefan Gerber. Dennoch findet auch der private „Häuslebauer“ bei Gerber seinen Ansprechpartner – auch wenn er nur umbauen oder energetisch sanieren will. Aktuell sucht das Unternehmen motivierte Auszubildende, mit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres bietet es erstmals die Ausbildung zum „BauingenieurPlus“ an – ein duales Studium an der Hochschule Biberach, das parallel eine gewerbliche Ausbildung beinhaltet. Zudem setzen die Denzlinger die Digitalisierung der Arbeitsprozesse im Büro fort. Und anders als manch anderer auf dem Markt verzichtet Gerber komplett auf Kontingentarbeiter aus Billiglohnländern und arbeitet nur mit eigenen Leuten. Der Firmenslogan könnte lauten: leistungsstark und heimatverbunden. bar 26 | chilli | bauen & wohnen | 02.2018
Drahtwaren Driller ist Freiburgs Zaun-Experte
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in Grundstück ohne Zaun: für viele undenkbar. Um Rückzugsorte zu schaffen, bietet die Drahtwaren Driller GmbH ihren Kunden seit fast 30 Jahren innovative Lösungen für Grundstückbegrenzung sowie Sicht- und Lärmschutz. 1989 als Ein-Mann-Betrieb von Frank Driller gegründet, beschäftigt seine Firma mit Sitz in Freiburg heute mehr als 35 Mitarbeiter. Auf 5000 Quadratmeter gewachsen, präsentiert der Fachhändler seinen Kunden in der Robert-Bunsen-Straße 7d eine große Auswahl rund um das Thema Metallzaun. Gegenüber Anlagen aus Holz oder Grünpflanzen erweisen sich diese Einfriedungen als besonders pflegeleicht und langlebig. Immer wichtiger wird dabei die Optik. „Der Zaun soll zum Haus passen“, weiß Lisa Diehl von Driller und greift dazu auf ein Sortiment von 20.000 Artikeln zurück. Das reicht von der Unterlegscheibe bis zur kompletten Toranlage, vom Maschendrahtzaun bis hin zur Stahlmatte. Kleingärtner wie Großindustrielle werden bei Driller gleichermaßen gut versorgt. Darüber hinaus bietet der Zaunkönig aus Freiburg besonders anspruchsvollen Kunden individuelle Lösungen für ihre Wünsche. Besonders im Trend liegen derzeit sogenannte Gabionen, Drahtkörbe mit Steinfüllung. Neben Zaunanlagen liefert der Händler auch Gartenartikel, Rankanlagen, Lochbleche, eine große Auswahl an Gittern und Drahtgeflechten sowie diverses Zaun-Zubehör. Auf Wunsch werden auch alle Produkte von Driller montiert. chilli
Foto: © Drahtwaren Driller
Foto: © Gerber
ei der F. Gerber GmbH & Co. KG sind die Auftragsbücher prall gefüllt: Das Denzlinger Unternehmen mit rund 60 Beschäftigten arbeitet vorrangig in der Region. Das Spektrum reicht vom Tief- und Straßenbau bis zum Hochbau.
Raum für Innovation
FWTM aktiv als Wirtschaftsförderer Erweiterter BioTech-Park, neuer Kreativpark
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ie Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) erweitert das Angebot für Startups, innovative Unternehmen und Selbstständige: Neben dem bestehenden BioTech-Park an der Engesserstraße lässt sie derzeit auch den Kreativpark Lokhalle Freiburg auf dem Güterbahnhof bauen und bietet damit eine attraktive Infrastruktur für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung in Freiburg. Der BioTech-Park mit einer Fläche von 5000 Quadratmetern richtet sich an Start-ups und junge innovative Unternehmen aus dem Bereich der Life Sciences und soll nun nochmals erweitert werden. Eng angebunden an Universität, Uniklinikum sowie mehrere Max-Planck- und Fraunhofer-Institute, bildet er das Zentrum der BioRegio Freiburg. Der Kreativpark wird ab Mai auf 1500 Quadratmetern das neue Zentrum für Unternehmen und Start-ups aus der Kultur und Kreativwirtschaft sowie der Smart Green Economy. Im Mittelschiff der Lokhalle, einer einzigartigen Location der Freiburger Industriekultur, entstehen derzeit in 24 Containern sowie auf zwei Seitengalerien moderne Arbeits- und Büroflächen. Trägerin und Schirmherrin ist die FWTM, die das Projekt finanziell und beratend fördert. Sie wird auch selbst einziehen, um dort den Popsupport Freiburg und das Cluster Kultur- und Kreativwirtschaft zu verorten. Betreiber sind Hagen Krohn und Martina Knittel vom Gründerzentrum Grünhof. Durch die Kooperation von FWTM und Grünhof wird über das Raumkonzept hinaus ein ausgetüfteltes Betriebskonzept mit vielfältigen Beratungs- und Förderangeboten geschaffen, das Entrepreneure und Start-ups in Freiburg künftig noch stärker und gezielter fördern wird. „Um Gründungsvorhaben zu unterstützen, bedarf es unbürokratischer Beratung, Förderung und vor allem eines leicht zu erreichenden ersten Ansprechpartners, der Gründungswilligen als Kompass den Weg zu den richtigen Beratungsinstitutionen weist“, sagt FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme. Der Kreativpark ist auch Sitz des neuen Smart Green Accelerator, ein Förderprogramm, mit dem ambitionierte Start-ups der Green Economy auf den Markt gebracht und vom Start weg mit zukunftsorientierten Unternehmen vernetzt werden. Zwei Drittel der rund 120 Arbeitsplätze sind bereits reserviert. bar
Im Bau: Kreativpark Fotos: © tln
Info:
Interessenten können sich unter kreativpark@gruenhof.de bewerben. 5 Anzeige
Ein Interview zum Kreativpark: bit.ly/2Gd5wK2 chilli | bauen & wohnen | 02.2018 | 27
ARCHITEKTUR
Ausgezeichnete Utopie
Nachwuchsarchitekt konzipiert Wohnregal aus Containern Living in a box: Innenansichten aus dem prämierten Entwurf des Freiburgers.
W Visualisierungen: © Hannes Siefert, Foto: © Till Neumann
ohnen im Container? Klingt nach Übergangslösung. Die ganze Bleibe bei einem Umzug einfach mitnehmen? Klingt utopisch. Doch Hannes Siefert aus Freiburg hält das für eine dauerhafte Alternative. Gerade in überfüllten Städten wie Freiburg. Der angehende Architekt hat dazu einen preisgekrönten Entwurf erstellt. Mit seiner Idee steht der 30-Jährige nicht alleine da. Querdenken. Das war die Aufgabe des Architekturwettbewerbs der Epple Immobilien GmbH aus Heidelberg. Das Thema: „Ideen zur Schaffung von nachhaltigem und preiswertem Wohnraum". Hannes Siefert ließ sich nicht zweimal bitten. Der Architekt im Praktikum (AiP) bei „K9 Architekten“ aus Freiburg erarbeitete in abendlichen Extraschichten einen überraschenden Entwurf: ein zwölfstöckiges bewohnbares Containerregal. Das aus einzeln anmietbaren „Slots“ bestehende Gebäude soll maximale Flexibilität ermöglichen – zu überschaubaren Preisen. Je nach Bedarf kann man einzelne Einheiten anmieten. „Ein Single mietet sich dort einen Container“, sagt Siefert, „dann verliebt man sich, bekommt Kinder und bezieht zwei weitere Container.“ Ziehen die Kleinen irgendwann aus, gebe man die Einheiten wieder ab. Stehe das Primärgerüst aus Traggerüst, Treppenhäusern und Aufzügen, könne jeder Bewohner seinen kleinen Wohnraum individuell gestalten. 5 AnzeigeN
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Auch der gestiegenen Mobilität soll Sieferts Entwurf Rechnung tragen: „Bei einem Umzug kann man den ganzen Container einfach mitnehmen“, erklärt er. Dafür gebe es fest installierte Kräne. Mit einem LKW könnten die Container zum nächsten Wohnort transportiert werden. „Das ist ein bisschen utopisch, aber machbar“, sagt Siefert. Nur die Frühstückstasse müsse man dann eben gut verstauen für den Transport. Konzipiert ist der Entwurf für ein Grundstück an der Stuttgarter Seestraße – so die Bedingung des ArchitekturWettbewerbs. Sieferts Containerregal hat 40 Meter Höhe. „Ein richtiger Brocken“, sagt der angehende Architekt. Er habe sich die Höhe getraut, da nebenan ein Hochhaus stehe. Doch auch anderswo sei das denkbar. „Man kann höher bauen – auch in Freiburg“, sagt er. Leben müsse man zukünftig dafür aber in kleineren Einheiten. „Braucht man alleine 120 Quadratmeter?“, fragt er. Ein Container-Slot hat etwa 20 Quadratmeter. Orientiert hat er sich an der Tiny-House-Bewegung aus den USA. Tiny heißt winzig. Die Anhänger des Trends leben in günstigen und ressourcenschonenden Minihäusern, die meist auf Rollen stehen. Auch in Deutschland ist das zunehmend gefragt. An der Berliner Tinyhouse University kann sich seit diesem Jahr jeder sein eigenes Minihaus bauen. Zehn Quadratmeter groß. Kostenpunkt: etwa 50.000 Euro. Siefert nennt seine Container ebenfalls „Tiny Houses“. Mit dem Entwurf will er anregen: Fehlender Wohnraum in den Städten erfordere ein Umdenken. Wie derzeit gewohnt und gebaut werde, sei nicht mehr zeitgemäß. Er könne sich vorstellen, selbst in einem Container zu leben, weiß aber: Die Akzeptanz ist der Knackpunkt seines Entwurfs. „Ich bin von Grund auf Optimist“, sagt Siefert. An seinem Konzept hatte er dennoch gezweifelt. Da ihm die Zeit fehlte, zögerte er, beim Wettbewerb mitzumachen. Doch die Teilnahme lohnte sich. Er landete auf dem zweiten Platz und kassierte 8000 Euro Preisgeld. Die möchte er für eine Weiterbildung reinvestieren. Für eine Summer-School in Portugal mit renommierten Architekten hat er sich bereits angemeldet. Till Neumann
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Makler
»Freiburg wird mindestens bis 2030 wachsen« Branchenführer bilanziert zufrieden
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Foto: © S-Immo
ie Immobiliengesellschaft der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau hat im vergangenen Jahr etwa 190 Kaufverträge mit einem Volumen von rund 54 Millionen Euro vermittelt. Das ist zwar deutlich weniger als 2016, als es knapp über 80 Millionen waren, aber das war auch ein Ausreißerjahr. An der Rolle des Branchenführers hat sich derweil nichts geändert. „Wir sind sehr zufrieden mit der Bilanz von 2017“, sagt S-Immo-Chef Oliver Kamenisch. Das größte Objekt war ein Mehrfamilienhaus in Freiburg, das für 2,4 Millionen Euro den Eigentümer wechselte. Etwa 80 Prozent der vermittelten Immobilien waren gebrauchte. Der durchschnittliche Preis bei diesen lag bei 247.000 Euro. Die Preise auf dem Gebrauchtmarkt sind aber sehr unterschiedlich, weil das Spektrum von unrenovierten Einfachstwohnungen in günstigen Lagen bis zu luxuriösen in Bestlagen reicht. 2016 lag der Durchschnittspreis allerdings noch bei 192.000 Euro. Kräftig angezogen hat auch der Schnitt bei den vermittelten Häusern: Lag der 2016 bei 428.000 Euro, kletterte er im vergangenen Jahr auf 506.000 Euro. „Wir sehen also deutliche Preissteigerungen“, so Kamenisch: „Beim hochpreisigen Neubau bemerken wir aber mittlerweile auch eine Deckelung am Markt, weil für die Käufer da nicht nur die Ausstattung, sondern auch viele andere Dinge, etwa die Lage, eine Rolle spielen.“ 30 | chilli | bauen & wohnen | 02.2018
Aktuell hat der neue Geschäftsführer immerhin stolze 120 Immobilien im Angebot – vor ein paar Jahren waren es auch mal nur 40. Das größte von der S-Immo betreute Bauvorhaben ist derzeit Living Art in Zähringen, wo von 65 Einheiten mittlerweile knapp 40 verkauft sind. Die Fertigstellung ist für Oktober geplant. Insgesamt beobachtet Kamenisch weiter einen „starken Druck ins Umland“, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis meist etwas besser ist. Knapp die Hälfte aller Verkaufsfälle spielen sich daher nicht mehr in Freiburg ab. Die Rheinebene sei dabei deutlich attraktiver als der Hochschwarzwald. Mindestens bis 2030 werde sich der Zuzug in die Region fortsetzen, glaubt der gelernte Bankkaufmann, Betriebs- und Immobilienwirt. In Freiburg werde sich der Trend sogar noch länger fortsetzen, weil gerade
Aktuell 120 Immobilien im Angebot älter werdende Menschen die gute Infrastruktur mit dem öffentlichen Nahverkehr, den Einkaufsmöglichkeiten oder auch der medizinischen Versorgung schätzen. Seine eigene Firma sieht er künftig nicht mehr nur als reiner Makler, sondern auch als Dienstleister für Vermögen. „Es lohnt sich, frühzeitig und strategisch über den Kauf oder Verkauf von Immobilien als Teil der Versorgung von sich selbst oder den Kindern nachzu-
Fühlt sich wohl in Freiburg: Oliver Kamenisch
denken. Wir müssen auch fit sein, eine erbrechtliche Beratung zu geben.“ Die S-Immo arbeite deswegen auch stärker mit dem Private Banking der Sparkasse zusammen. Bis Ende 2019 möchte er weitere Service-Angebote insbesondere für Verkäufer entwickeln. Der neue Internetauftritt der Immo-GmbH ist für den Frühling angekündigt. Dass angesichts steigender Anforderungen durch den Gesetzgeber nun auch die Berufszulassung als Makler erschwert wird, findet Kamenisch „unbedingt nötig“. Bisher kann eigentlich jeder als Makler auftreten, der ein Gewerbe anmeldet und ein sauberes Führungszeugnis hat. Nun müssen neue Makler mindestens 20 Fortbildungsstunden nachweisen – allerdings innerhalb der ersten drei Berufsjahre. „Das ist sicher ein richtiger erster Ansatz“, so Kamenisch, der sich auf seinem neuen Stuhl „sehr wohl“ fühlt: „Freiburg ist genau das, was ich wollte, und zum Glück hat mein Vorgänger (Thomas Schmidt, d. Red.) mir auch noch einige Ideen übrig gelassen, die ich nun angehen kann.“ bar
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Unternehmen
Zwei Player unter einem neuen Dach
Die Instone Real Estate will auch in Südbaden weiter entwickeln
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Visualisierung: © Media_4D
er Name ist neu, unser Anspruch bleibt“, so heißt es auf der Webseite der Instone Real Estate Group B.V. Die bekannten Wohnentwickler formart und die GRK-Holding agieren seit Mitte 2017 gemeinsam unter diesem neuen Namen. Der neue Player bietet einiges auf: neun Standorte bundesweit – in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, NRW, im Rhein-MainGebiet und Sachsen –, rund 270 Mitarbeiter und damit viel Erfahrung, weil diese bei den Vorläuferunternehmen in 26 Jahren für gut eine Million entwickelte Quadratmeter verantwortlich waren und dabei mit rund 16.000 Kunden zu tun hatten. Unter den Projekten, die in (Süd-) Baden abgewickelt wurden, sind beispielsweise das Breisach-Quartett II mit 12 Eigentumswohnungen, das „Wohnen in der Kirchgasse“ in Müllheim mit 22 Eigentumswohnungen oder auch ein Projekt auf dem Güterbahnhof in Freiburg mit 56 Wohnungen und Gewerbeflächen. Andere Projekte in Baden-Baden, Breisach, Waldkirch und anderen badischen Gemeinden belegen, wie stark man auf diesem Markt schon immer engagiert war. Instone folgt nun der Idee, dass eins plus eins auch mehr als zwei ergeben kann: In einem wachsenden Markt ist formart der Spezialist für Neubau, GRK hingegen in der Entwicklung und Sanierung denkmalgeschützter Gebäude zu Hause. Gemeinsam will man mehr erreichen, 50 Projekte seien in Arbeit, man sei jederzeit „offen für Grundstücksangebote“ und habe auch Erfahrungen mit dem Sozialwohnungsbau. 32 | chilli | bauen & wohnen | 02.2018
Instone-Projekt auf dem Güterbahnhof: Alle Einheiten sind verkauft.
Dies kann in Freiburg hilfreich sein, hat doch der Gemeinderatsbeschluss für Bauherren wie Entwickler diesbezüglich harte Rahmenbedingungen geschaffen. In Freiburg, bei Instone gern als „Wurzel des Unternehmens“ bezeichnet, arbeiten zehn Mitarbeiter. Auf der Zielgerade befindet sich derzeit das Projekt auf dem Güterbahnhof: Auf einem Grundstück mit rund 3200 Quadratmetern wurden an der Eugen-Martin-Straße 3 bis 5 zwei Häuser errichtet, mit 56 Wohneinheiten sowie zwei Büros und zwei Arztpraxen, dazu 51 Tiefgaragen- und 12 oberirdische Parkplätze. Alle Einheiten sind verkauft. Angesprochen waren Gestalter, Kreative, Steuerberater, Rechtsanwälte, Architekten, Boutiquen – denn, so Instone: „Wer sein Geschäft hier eröffnet, hat sich in einer aufstrebenden Lage Freiburgs positioniert.“ Alles wurde selbstgebaut oder in Einzelvergabe an lokale Unternehmen vergeben. Diese Politik gehört zu den Grundsätzen von Instone: Man will vor Ort integriert sein. Das Projekt Eugen-Martin-Straße soll im Frühjahr an seine Eigentümer übergeben werden.
„Freiburg ist ein attraktiver Wohnstandort, der für seine hohe Lebensqualität bekannt ist. Die Stadt wird vom neuen Quartier auf dem Güterbahnhof und unserem dort angelegten Projekt aufgrund des vielfältigen Angebots an Lebensund Arbeitsräumen und der hervorragend ausgebauten Infrastruktur deutlich profitieren“, erläutert Bianca Reinhardt Weith, InstoneNiederlassungsleiterin BadenWürttemberg. Die Nachfrage sei hoch gewesen und „wir wurden vonseiten der Stadt Freiburg und Bürgermeister Otto Neideck jederzeit in unserem Vorhaben unterstützt." Auf dem prosperierenden Immobilienmarkt ist Instone sicher ein effektiver Player. Zwei Ziele sind es, die das neue Unternehmen nicht nur in Freiburg und Umgebung erreichen will: mit den errichteten Wohnimmobilien für viele den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren und für private wie institutionelle Investoren Projekte anbieten, die nachhaltig Erträge erwirtschaften. Stefan Pawellek
Genossenschaften
Attraktivitätsschub für die Dorfmitte
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nde gut, alles gut: Nach viel Hickhack um die Erweiterung der Gundelfinger Ortsmitte (wir berichteten) hat der Bauverein Breisgau nun das neue Wohn- und Geschäftshaus im Zentrum an die Mieter übergeben. Die Genossen investierten rund acht Millionen Euro und schufen dabei auch preiswerten Wohnraum.
Attraktivitätsschub: Das neue Wohn- und Geschäftshaus in der Ortsmitte von Gundelfingen.
Neben dem Haus mit neun Wohnungen (mit 690 Quadratmetern) wurde ein Ärztehaus mit vier Praxen, einer großzügigen Fläche für den Drogeriemarkt Rossmann und eine Tiefgarage realisiert. Bauvereinsvorstand Marc Ullrich betont die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gundelfingen, wo der BVB mittlerweile 230 Wohnungen hat. Es sei „nicht auszuschließen“, dass noch mehr dazukommen. Das Gebäudeensemble ist für Gundelfingen durchaus keine Randbemerkung, weil es die Angebotsvielfalt in der Dorfmitte erhöht, wie Bürgermeister Raphael Walz schon beim Spatenstich sagte. Das Architekturbüro „MoRe“ hatte den Architektenwettbewerb gewonnen und führte die Formensprache der SandsteinArkaden der benachbarten Wohn- und Geschäftsgebäude fort. chilli 5 Anzeige
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Foto: © Bauverein Breisgau
Bauverein stellt Acht-Millionen-Projekt fertig
Stadtplanung
Freiburg aus der Vogelperspektive Modell der Stadt Freiburg soll zur Stadtentwicklung beitragen
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Fotos: © Stadtmodell Freiburg
ehr als bloße Spielzeuglandschaft: Ein Miniaturmodell der Stadt Freiburg entsteht, um Planungen und Konzepte für Bauprojekte greifbarer zu machen. Ein zweites Teilstück zeigt jetzt die Innenstadt. Ihr Nachbau mit seinen 1200 Gebäuden war fast doppelt so aufwändig wie der des Stühlingers. Finanziert wurde der Bau durch Spenden. Der Ausblick ähnelt dem von einer Aussichtsplattform: Der Blick schweift über Dächer und Straßen, Bäume und Sträucher. Wo ist die Johanneskirche? Wo das Schwabentor? Und wo das eigene Wohnhaus? Wer allerdings nicht im Stühlinger oder in der Altstadt wohnt, sucht Letzteres auf den beiden quadratmetergroßen Holzplatten vergebens. Denn bis Freiburg einmal auf 80 Platten komplett ist und jedes Gebäude der Stadt im Maßstab 1:1000 seinen Platz gefunden hat, dürfte noch einige Zeit vergehen. Freiburger finden sich trotzdem sofort zurecht: die neue Universitätsbibliothek mit ihren Ecken und Kanten, die Blaue Brücke über den Bahnhof in den Stühlinger und der Schlossberg – alles steht dort, wo man es erwartet. Auch der Wandel der Stadt lässt sich an dem Modell gut nachvollziehen: Die Volksbank an der Bismarckallee soll nach dem Umbau auf der ersten Platte noch ausgetauscht werden. Die neue Straßenbahnlinie vor dem
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Komplexe Aufgabe: „Da schließt kein Haus im rechten Winkel zum nächsten ab.“
Colombischlössle hat es dafür noch auf die zweite Platte geschafft und ist sogar fühlbar. Konkret genutzt werden soll das Modell für die Planung zukünftiger Bauprojekte in Freiburg. „Wir wollen den Stadtbau in Freiburg aktiv unterstützen und einen Dialog anregen“, sagt Benno Burgey, Architekt und Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „StadtModell Freiburg“, der die Platten in Auftrag gegeben hat. Finanziert wurden die beiden Platten komplett über Spenden, die sich insgesamt auf etwa 50.000 Euro belaufen. Gewidmet wird die zweite Platte Günter Ebi und seiner Frau Inge Ebi. Beide kamen 2012 durch einen tragischen Unfall ums Leben. Sehr kleinteilig und detailgetreu ist der Freiburger Schlossberg. Er besteht aus mehr als 150 einzelnen Höhenlinien, die geografisch korrekt übereinandergelegt wurden. Das Prunkstück der kleinen Stadt ist aber, ganz wie im Vorbild, das Münster. Allein in dem Modell aus ungefähr 100 Einzelteilen stecken zwei Wochen Arbeit. Um die Spitze des Turms detailgetreu darzustellen, wurden aus millimeterdi-
ckem Holz Aussparungen gebrannt. Herkömmliche Fräsen und Bohrer wären zu grob gewesen. Insgesamt sind auf der zweiten Platte rund 1200 Gebäude aus Birnenholz verklebt. Im Miniatur-Stühlinger waren es 800. Auch die Anzahl der Arbeitsstunden ist von 350 auf mehr als 600 gestiegen. „Die Gebäudestruktur in der Altstadt ist sehr komplex, da schließt kein Haus im rechten Winkel zum nächsten ab“, sagt Burgey. „Das alles auf das Modell zu übertragen, ist sehr aufwändig.“ Die Daten für die kleine Stadt kommen vom Vermessungsamt. „Das ist eine riesige Datenflut, die muss erst einmal gefiltert werden“, pflichtet Modellbauer Martin Hermel bei. „Die Vermessungen zu verarbeiten ist sehr zeitintensiv, das ist die Hälfte der Arbeit“. Das Modell soll die komplexe Freiburger Stadtentwicklung greifbarer machen. „Man soll schon nah rankommen, dazu ist es als Werkzeug ja auch gedacht“, so Burgey. Trotzdem sorgt er sich ein wenig um die vielen Hände, die nach zweieinhalb Jahren Bauzeit bei der Ausstellung im März vor Ort sein werden. Er scherzt, „Da reicht schon ein Schlotzeis.“ Philip Thomas bit.ly/2E28xMy
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M
Baurecht
Politik
Tückische Vergabe
Handel mit Flächen
Steiger, Schill und Kollegen erteilen Rathaus eine Lektion
Foto: © dpa
it dem Jahresbeginn änderte sich nicht nur das Bauvertragsrecht (wir berichteten), sondern auch das Vergaberecht. Dass Kommunen bei der Vergabe von Aufträgen durchaus Fehler machen, bewies unlängst Feldberg: Die Gemeinde im Hochschwarzwald musste eine Baufirma bezahlen, die sie rechtswidrig nicht berücksichtigt hatte, und eine andere, die die Arbeit dann machte. Bei der Vergabe von Bauaufträgen gilt nunmehr der Schwellenwert von knapp 5,6 Millionen Euro. Alles was drüber ist, liegt im Oberschwellenbereich, der rechtlich ordentlich gefasst ist. Der Bundesgesetzgeber hat nun auch für darunterliegende Volumina die Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) erarbeitet, die die Länder für sich aber noch anpassen können. „Unterhalb der Schwelle war die Vergabe bisher einigermaßen ungeregelt“, sagt Johannes Büscher, Anwalt in der Staufener Baurechtskanzlei Steiger, Schill und Kollegen, die unlängst vom Focus bundesweit unter den Top-Kanzleien im Bau-und Architektenrecht gelistet wurde. Oberhalb der Schwelle können unterlegene Anbieter, die bei der Vergabe nicht zum Zuge gekommen waren, das Verfahren von einer Kammer kontrollieren lassen. In der neuen UVgO fehlt das Instrument, kritisiert Büscher. Offenbar fehlt es dafür am nötigen Fachpersonal. Dennoch kann man sich auch bei niedrigen Vergabesummen gegen unrechte Vergaben wehren, wie Nicolas Schill unlängst bewies. 36 | chilli | bauen & wohnen | 02.2018
Ein Mandant hatte sich beim Bau eines neuen Bauhofs in Falkau bei der Gemeinde Feldberg für die Betonbodenplatte beworben. Das Rathaus hatte die Leistungen ausgeschrieben, dabei war Schills Mandant mit gut 222.000 Euro bester Bieter. Dann kassierte die Gemeinde die Ausschreibung wieder ein, schrieb neu aus und gab den Auftrag an eine Firma aus dem benachbarten Bernau. Für 231.000 Euro. Schill wies nach, dass die Aufhebung der Ausschreibung rechtswidrig war, forderte und bekam Schadensersatz für seinen Mandanten. Insgesamt haben der Fauxpas und die höhere Vergabesumme das Rathaus 25.000 Euro mehr gekostet. Gegen die Vergabe an die Bernauer Firma kann Schill indes nicht klagen, weil die Summe unterhalb der Schwelle liegt. Neun von zehn Vergaben der öffentlichen Hand liegen im Bereich der UVgO. „Teilweise kann es da ähnlich wie im Wilden Westen zugehen“, sagt Büscher. Die Staufener können rechtssichere Vergaben für Kommunen erstellen, aber natürlich auch für Unternehmer Vergaben prüfen und dabei etwa die zuständigen Landratsämter oder auch die Gemeindeprüfungsanstalt einschalten. Im Unterschwellenbereich zählt nicht nur der günstigste Preis, sondern auch die Expertise des Anbieters, dessen Konzept und zuweilen auch soziale Verantwortung. Diese Bewertungsmatrix muss für den Anbietenden transparent sein, fordert Schill. Büscher kritisiert, dass BadenWürttemberg bei der Ausarbeitung einer spezifischen Vergabeordnung fürs Ländle hinterherhinkt. Lars Bargmann
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imm du ihn, ich hab’ ihn: Die Stadt Freiburg dürfte nach dem Regionalplan viel mehr Bauflächen ausweisen, als sie kann. Umlandgemeinden indes sind politisch stark reglementiert – maßgeblich sind Bevölkerungszuwachs und Flächenverbrauch –, wollen aber ebenfalls neue Flächen schaffen. Deshalb heißt ein Schlagwort im Kampf gegen die Wohnungsnot im Dreiländereck regionale Siedlungsentwicklung. Das Freiburger Rathaus hat mit den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, dem Regionalverband Südlicher Oberrhein (RVSO), mit Bad Krozingen, Neuenburg, Elzach, Heitersheim, Teningen, Gutach und Vörstetten eine Erklärung unterzeichnet. Ziel: Ein Kooperationsmodell zu finden, mit dem Freiburger Wohnbauflächen auf Kommunen übertragen werden können. Der RVSO hat den neuen Regionalplan jetzt so ergänzt, dass das möglich ist. Klingt gut für die Kommunen. Entscheidend wird sein, was in den dafür nötigen Verträgen mit dem Freiburger Rathaus steht. Die Bürgermeister im Umland wollen sich nicht vorschreiben lassen, was sie wie planen. Am weitesten bei einer realen Premiere des bisher im Papierstatus befindlichen Prozesses ist Vörstetten, wo es für eine Kooperationsfläche bereits Entwicklungsvarianten gibt. Von einer Win-Win-Situation spricht Freiburgs Baudezernent Martin Haag. Sowohl Freiburg als auch die Gemeinden profitierten. „Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass auch weiterhin die Menschen in der Region Wohnungen finden können.“ bar
Unternehmen
Pebako aktiv
Mehr Personal, Firmenzukauf
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Foto: © Pebako
ie Pebako Baugruppe aus Auggen hat ihre Unternehmensziele für 2018 fest im Blick: Das stetig expandierende Unternehmen plant weitere Projekte, größer, überregional. Damit verbunden: eine Aufstockung des Personals. Die Personalkapazitäten im Roh- und SF-Bau werden auf rund 50 Mitarbeiter erweitert, berichtet Geschäftsleiter Paul Peters. Im Zuge der neuen Projekte erweitert sich die Pebako Gruppe nicht nur personell: Bereits 2017 hat die Pebako AG anteilig die Pebako Construction GmbH mit Sitz in Rastatt gekauft. Aktuell auf der Agenda ist etwa das Dienstleistungszentrum „Magnet Müllheim“ am Rande der Innenstadt. Die Pläne wurden im vergangenen Jahr öffentlich gemacht, die Detailplanung wurde mit einer spektakulären Umfrage auf eine breite Basis in der Bevölkerung gestellt. Zu Jahresbeginn wird das Vorhaben im Tech-
Französische Maurer-Azubis zu Gast bei Pebako-Personalchef Viktor Swoboda (rechts).
nischen Ausschuss des Gemeinderats behandelt; zeitgleich werden erste Vorverträge mit Mietinteressenten geschlossen. Ebenfalls in Müllheim ist das „Klemmbachcarrée“ angesiedelt: 30 Mietwohnungen sollen an der Hauptstraße entstehen, derzeit prüft das Rathaus mit dem Landratsamt den Hochwasserschutz. In Offenburg arbeitet Pebako an der Erweiterung des Mercure Hotels am Messplatz um 63 Doppelzimmer. Den Anbau des größten Offenburger Hotels errichtet Pebako schlüsselfertig für die in Berlin ansässige Betreibergesellschaft Hotel Grundstücks GmbH. Daneben bedient Pebako mögliche Eigenheimbesitzer und Häuslebauer: Rund um Freiburg, von der Schweizer Grenze bis nach Offenburg, baut Mehrfamilien-, Reihenhäuser und Doppelhäuser, wie derzeit etwa in Grißheim bei Neuenburg. Dort entstehen drei Reihenhäuser und vier Doppelhaushälften. spk 5 Anzeige
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Kommentar
Der Flugplatz kommt wieder aufs Tapet
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achdem das Freiburger Baudezernat im vergangenen Juli einen durchaus probaten Perspektivplan für Freiburg vorgelegt hat, werden in diesem Jahr die Weichen für den neuen Flächennutzungsplan gestellt. Der soll die Entwicklung der Stadt zwischen 2020 und 2040 planerisch fassen; aufzeigen, wo was gebaut werden kann. Wenn heute Bürger und Verantwortliche in der Politik noch glauben, dass dabei der Flugplatz keine Rolle spielen wird – auch jenseits des Stadions und der Erweiterung der Universität –, könnte sich das schon bald als Irrglauben erweisen. „Die Platte ist heiß“ hatte Oberbürgermeister Dieter Salomon unserer Redaktion vor einigen Jahren mal gesagt, als es um die Stadiondebatte ging und der Flugplatz zunächst keine Option war. Erst die Grünen-Fraktion hatte ihn wieder aus der Versenkung geholt und damit schließlich Recht behalten. Heiß war die Platte für den Politprofi, weil es vor fast schon 23 Jahren einen Bürgerentscheid zum Flugplatz gegeben hatte, den die Befürworter satt gewonnen hatten. Natürlich ist das für eine so kleine Stadt wie Freiburg schön, einen Flugplatz zu haben, schön für Hobbyflieger und Geschäftsreisende, wichtig für das Transplantationszentrum am Uniklinikum und die Rettungsflieger mit ihrem Christoph 54.
Foto: © Google-Luftbild/GeoBasis-DE/BKG
Zwischen Mooswald und IG Nord: Die Nutzung der Flugplatzfläche hat schon einen Bürgerentscheid hinter sich. Den hatten die Bewahrer satt gewonnen – im Jahr 1995.
Aber: Wenn eine Stadt schon vor der Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans mit vielen Nachbarkommunen verhandelt, wie Freiburger Flächenrechte aus dem Regionalplan ans Umland „verschenkt“ werden, wenn Mieten und Kaufpreise so teuer sind, dass sie Menschen aus der Stadt drängen, wenn es kaum noch Flächen für neue Sportstätten, Industrie und Gewerbe gibt, muss der Flugplatz bei Planern und Politikern wieder aufs Tapet kommen. Das ist die größte innenstadtnahe Entwicklungsfläche, die Freiburg hat, ein paar Mal so groß wie der Güterbahnhof. Für den Wohnungsbau wird sie zwar eher nicht geeignet sein: Ein Fußballstadion, ein Industriegebiet
– das würde vermutlich noch den raffiniertesten Planer überfordern. Aber Freiburg ist bei den Arbeitsplätzen prozentual gesehen auch die am stärksten wachsende Großstadt in Baden-Württemberg. Mindestens 1000 neue Arbeitsplätze per anno waren es in den vergangenen 20 Jahren. Geht das bis 2040 so weiter, müssen weitere 22.000 neue Arbeitsplätze untergebracht werden. Für gewerbliche Nutzungen wäre der Flugplatz – natürlich nach dem Ausarbeiten von beliebig vielen Gutachten – wie gemalt. Wer ohne Tabus bis ins Jahr 2040 schauen will, kommt bei der Reise an vielen Themen vorbei – aber nicht am Flugplatz. Lars Bargmann
Impressum Themenheft 02-2018 Das Bauen & Wohnen-Themenheft erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Paul-Ehrlich-Straße 13, 79106 Freiburg fon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 61 www.bauenundwohneninbaden.de
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Redaktion: Lars Bargmann
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Titelbild: Visualisierung: © Martin - Architekten Freiburg
Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG