Chrischona-Panorama 4/2017: Sendung

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SENDUNG

Das Thema: Sendung – tscAbsolventen berichten über ihre Aufgaben in Mission, Hilfswerk und Politik Seiten 21–27 tsc: 500 Jahre Reformation – eine Erlebnisrundreise zu den Wirkungsorten Martin Luthers. Seite 10 Finanzen: Den Glauben zum Klingen bringen – Spenden für neue Instrumente. Seite 18 AUGUST – SEPTEMBER 2017


panorama INHALT

EDITORIAL

3 Auf ein Wort 4 Vermischtes 6 Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) 6 Portrait: Die Ernte ist gross – und ich bin ein Arbeiter! 8

45 Jahre Kurzbibelschultreffen Klasse 1972: Kurzbibelschule mit langer Wirkung

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Luther Erlebnisrundreise: Perlen der Kirchengeschichte St. Chrischona

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«Der Massstab für unsere Reife ist die Liebe» Im Gespräch mit Pete Scazzero, Referent der Konferenz «geistlich.emotinal.reife» im November auf Chrischona Lebensraum schaffen im Mehrgenerationen-Wohnpark

Geschichte mit Chrischona 16

Jerusalem in Amsterdam

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Neue Instrumente für die neuen Studenten

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Zeiten des Umbruchs: Der «Berg» ist jetzt auf Sie angewiesen!

Finanzen

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Impuls Impuls von tsc-Dozent Pfr. Dr. Stefan Felber Thema

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Mit der Lizenz zum Dienen: tsc sendet 24 Absolventen aus

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Ein Geschenk, das Leben verändert – Stefan Schmid

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Wie können wir als weltweite Kirche helfen? – Hanna Lederer

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Politik als Diakonie an unserer Gesellschaft – Marc Jost

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Gemeinde Schweiz: CREA! Meeting 2017: Unsere Worte haben Wert!

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Frankreich: Vision-France hat einen Jugendreferenten

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Deutschland: Brunch-Gottesdienst

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Deutschland: Zukunftsweisend aufstellen!

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Deutschland: ECJA Camp 2017: Action, Spass und eine Extraladung Jesus

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Menschen in unseren Gemeinden

Chrischona-Panorama 5/2017 Inserateschluss: 6. September 2017 Erscheinungstag: 8. Oktober 2017 Chrischona-Panorama 6/2017 Inserateschluss: 1. November 2017 Erscheinungstag: 3. Dezember 2017 CHRISCHONA

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Wir haben die Aussendungsfeier der diesjährigen tsc-Absolventen zum Anlass genommen, uns Gedanken über das Thema «Sendung» zu machen. Fühlen sich die Absolventen des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) gesendet? Was ist ihre Sendung und welche Wege wählen sie nach ihrem Studium und ihrer Zeit auf St. Chrischona? Wieder einmal sind wir ins Staunen gekommen, wie viele unterschiedliche wie auch beeindruckende Persönlichkeiten das tsc bereits hervorgebracht hat, und in wie vielen Bereichen – in Missionen, Hilfswerken, Gesellschaft und Politik – sie tätig sind. Ab der Seite 22 finden Sie drei Beispiele von tsc-Absolventen, die schon einige Berufsjahre hinter sich haben und hier von ihrer Sendung und ihren unterschiedlichen Wegen erzählen. Einen neuen Weg gehen auch die Diakonissen. In der Park- und Naturlandschaft auf dem Gelände des Diakonissen-Mutterhauses wollen sie die Zukunft bauen. Die Diakonissen haben sich dazu entschieden, neue Gemeinschaftsformen zu ermöglichen und planen deshalb den Mehrgenerationen-Wohnpark. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 15. Ausserdem finden Sie viele weitere Informationen und Anregungen zum Beispiel aus den Gemeinden, zur «Lutherreise» des tsc-Dozenten Claudius Buser oder zu einem Tempelbergmodell in Amsterdam. Viel Freude mit Ihrem ChrischonaPanorama wünscht

Michael Gross Leiter Kommunikation

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Liebe Leser


Auf ein Wort AUF EIN WORT

Erfolg ist: Wir tun nichts aus Angst! (These 6) RENÉ WINKLER, DIREK TOR

Einverstanden, Angst hat auch was Gutes. Sie initiiert eine AdrenalinAusschüttung in unserem Körper, damit wir in bedrohlichen Situationen schneller und entschlossener handeln. Zugunsten des Lebens. Wer keine Angst hat, ist in seiner Zufriedenheit oft viel zu lang nicht bereit, sich auf Veränderungen einzulassen. Angst macht beweglicher. Aber meist ist die Angst ein schlechter Ratgeber. Aus Angst werden längst fällige Entscheidungen aufgeschoben. Aus Angst vor Fehlern leben wir unser Leben im abgesicherten Modus. Aus Angst vor Ablehnung reden wir einander nach dem Mund und sagen nicht, was wir wirklich meinen. Wir ändern unsere Gottesdiensttradition nicht aus Angst vor der Kritik aus den eigenen Reihen. Aus Angst, etwas zu verpassen, sind wir gleichzeitig überall. Physisch sind wir zwar präsent, aber unsere Smartphone-Checks im Minutentakt machen uns abwesend, ungreifbar. Die Nächstenliebe ist deshalb öfters ausser Betrieb. Sie lebt nur, wenn wir ganz da sind. Apropos Liebe: Gemäss dem alten Apostel Johannes, der ohne Smartphone lebte und starb, ergeben Liebe und Angst in unseren Herzen 100 Prozent. Je grösser die Angst, desto kleiner die Liebe. Je grösser die Liebe, desto kleiner die Angst. Ist Letzteres der Fall, hat Gottes Liebe in uns Erfolg. Apropos Angst: Sie ist ein grosses Thema in der Bibel. Adam und Eva haben aus Angst eigene Wege zum vollen Leben gesucht und es verloren. Zwei der zwölf Kundschafter haben die richtige Strategie gewählt, zehn aus Angst die falsche – trotz identischer Faktenlage. Goliath hatte keine Chance gegen David, weil dieser sich um Gott und nicht um die Angst kümmerte. Der reiche Jüngling hatte alle Möglichkeiten der Welt und aus Verlustangst das Leben verpasst. Jesus rechnet selbstverständlich damit, dass wir in dieser Welt Angst haben, aber er relativiert die Angst, weil er die Welt überwunden hat. Kurze Zeit später hatte er im Garten Getsemane selber schreckliche Angst. Paulus meint, dass Angst Jesus niemals daran hindern kann, uns seine ganze Liebe zu schenken. Seine Liebe ist stärker als alles! Apropos UFOs: Kann jemand in unserem Umfeld vermuten, dass uns in Jesus Christus der Himmel besucht hat und er unser allmächtiger König ist? Weil er uns liebt und alle Macht hat, können wir mutig sein. Mut heisst ja: Angst haben und das Gute trotzdem tun. Es ist zu hoffen, dass unsere Zeitgenossen trotz unserer Angst die Liebe Gottes für wahrscheinlicher halten als UFOs. //

IMPRESSUM Leiter Kommunikation: Michael Gross Redaktion: Heike Wassong Tel. +41 (0)61 646 45 59 E-Mail: kommunikation@chrischona.ch Inserate und Beilagen: Wolfgang Binninger Tel. +41 (0)61 646 45 54 E-Mail: wolfgang.binninger@chrischona.ch Ihre Mediadaten finden Sie im Internet unter www.chrischona.org/panorama Layout/Gestaltung: creaBIRD DESIGN, Luzern Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten Erscheinungsweise: sechsmal im Jahr Auflage: 12’000 Exemplare Kosten: Wir sind für einen Beitrag für das Chrischona-Panorama dankbar. Richtwert ist 20 CHF / 15 Euro im Jahr. Erscheinungstag: 6. August 2017

KONTEN

Chrischona International Chrischonarain 200, 4126 Bettingen • Postkonto 40-872-3 IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3 Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) Chrischonarain 200, 4126 Bettingen • Postkonto 40-548456-3 IBAN: CH50 0900 0000 4054 8456 3 Deutschland Chrischona Gemeinschaftswerk e.V. Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 Giessen • Volksbank Mittelhessen e.G. IBAN: DE34 5139 0000 0050 2378 00 Verwendungszweck: Chrischona International Für Spenden aus Ländern der EU: • Volksbank Mittelhessen e.G. IBAN: DE34 5139 0000 0050 2378 00 BIC: VBMHDE5FXXX Verwendungszweck: Chrischona International Frankreich Chrischona International CH-4126 Bettingen/Bâle • Crédit Mutuel des Trois Pays, 6, Place de la Gare, F-68330 Huningue Identifikation Konto (RIB): 10278 03050, 00024007701 78 Südafrika und Namibia Für Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor, jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.– mit dem Vermerk ‘Chrischona-Panorama’ auf das Konto der jeweiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank! Illustration Titelseite: creaBIRD Design mit Elementen von © fotolia – Sandra Thiele und © fotolia – ONYXprj Rückseite: © fotolia – Style-Photography

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Ihren Leserbrief senden Sie an:

Redaktion Chrischona-Panorama Chrischonarain 200, 4126 Bettingen, Schweiz kommunikation@chrischona.ch

Vermischtes CHRISCHONA 3/17

Chrischona-Panorama 3/2017: Leserbrief zu den Artikeln: «Gottes Stimme hören» und «Hören auf den Gott, der redet»

FÜR GOTT GANZ OHR SEIN

«Am Häufigsten erfahre ich das Reden Gottes durch Verse und Texte aus der Bibel. Worte, die ich schon oft gehört oder gelesen habe, werden plötzlich lebendig und sprechen mich an. Sie geben mir Ermutigung, Korrektur, neue Motivation und Wegweisung.

Termine auf dem Chrischona-Campus

Das Thema: «Gottes Stimme hören» und «Hören auf den Gott, der redet» Seiten 20–25 10 Jahre Chrischona-Vision: Inspiriert von der Bibel Seite 10

Gemeindepflanzung: Chrischona Schweiz unterstützt Walliser Gemeindegründer Seite 29 JUNI – JULI 2017

Manchmal spricht Gott zu mir auch durch die innere Stimme, durch Träume, oder durch einen Menschen, wie etwa durch jene Frau aus Neuseeland, die mich in einem Seminar ansprach. Sie hatte den Eindruck, ich gleiche einem Biber, der immerzu dabei sei Holz zu sammeln, um für andere kleine Teiche und Plätze zu bauen. Gott möchte, dass ich vermehrt auf seine Stimme höre. So würde ich erkennen, was auf seinem Herzen ist. Wir waren einander noch nie begegnet und doch hatte diese Frau den Nagel auf den Kopf getroffen. Jahrelang hatte ich den Stimmen, die mich zum Handeln und Hervortreten aufforderten, nachgegeben und sie mein Leben bestimmen lassen. Ein heilsamer Prozess begann. Ich musste lernen, nein zu sagen und zu fragen: «Herr, was willst du, dass ich tun soll?» Vor allem galt es, meine Identität nicht von meiner Leistung abhängig zu machen, sondern von Gottes bedingungsloser Liebe zu mir als seinem Kind. Dieser Prozess geht weiter. Ich darf es immer besser lernen, auf Gottes Ruf zu hören, um so verfügbarer zu werden für die Werke, die der Heilige Geist durch mich tun möchte.»

3. September 2017 Semestereröffnungs-Gottesdienst für das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) 20.– 21. Oktober 2017 tsc erleben – das Wochenende für Interessierte am Theologischen Seminar St. Chrischona www.tsc.education/erleben 6.– 9. November 2017 Strategie- und Schulungskonferenz (SSK) für alle hauptamtlichen Mitarbeiter und Gemeindeleitungen im Chrischona Verband www.geistlich-emotional-reifen.ch

Abschlussarbeiten der tsc-Absolventen online

Evi Hunziker aus Stäfa, Schweiz

d unterwegs Das tsc ist lmässig mit seinem Messest an er od ge d/ re t un is n c te ts en as D e Stud or t können Si unterwegs. D informieren: ch si d ef fen un Dozenten antr tembe 16.–17. Sep

EGW Jahresfe

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st in Bern

Die Bachelor-Arbeiten einiger tsc-Absolventen sind online zugänglich. Sie können sich über spannende theologische Themen informieren und sich ein Bild machen über die hohe Qualität der theologischen Ausbildung am tsc. Zu finden sind die Arbeiten auf der Homepage des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc): www.tsc.education/bachelorarbeiten

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29DEZ17 – 01JAN18 | MESSE LUZERN

JE TZT ONLIN BUCHE E N!

EXPLO.CH

FÜR DIE GANZE FAMIL IE

ANDREAS BOPPART

DANIELLE STRICKLAND

JOHANNES HARTL

GABY WENTLAND

ANDREW WHITE

UND WEITERE REFERENTEN

PETE GREIG

GERI KELLER

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Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) Warum Stefan Uthayakumar das Theologiestudium statt der Karriere wählte

Die Ernte ist gross – und ich bin ein Arbeiter! Stefan Uthayakumar hat den BachelorStudiengang Kommunikative Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) belegt.

Stefan Uthayakumar studiert seit September 2016 den Bachelor-Studiengang Kommunikative Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc). Sein Ziel war es, Karriere zu machen. Gottes Pläne sahen anders aus. Bis Stefan sich schliesslich für ein Theologiestu­ dium entschied, musste Gott einige Zeichen und Wunder geschehen lassen.

«Bis Gott sein Ding mit mir durchzog» Es vergingen drei Monate, bis Gott das nächste Mal zu mir sprach. Ich las gerade die Geschichte von der Berufung Abrahams in 1. Mose 12. Irgendwie faszinierte mich die Story. Abraham ging, ohne zu fragen wieso und liess alles zurück. Sofort kam mir der Ruf meines Pastors wieder in den Sinn. Rasch schob ich den Gedanken beiseite. Am darauffolgenden Sonntag kam ein Pastor aus Amerika zu uns in die Gemeinde. Ich staunte nicht schlecht, als er über die Berufung Abrahams predigte und ich dachte: «Ok, Gott. Du scheinst mir tatsächlich etwas sagen zu wollen.» Kurze Zeit später sass ich im Auto und hörte eine christliche CD meines Vaters. Plötzlich wurde der Bibelvers aus Matthäus 9, 37 zitiert, in dem es heisst: «Die Ernte ist gross, aber wenige sind der Arbeiter.» Ich brauchte nicht lange zu überlegen, um zu wissen, dass Gott wieder zu mir sprach.

Schliesslich kam mein 20. Geburtstag. Ein Pastor aus Kanada war gerade bei uns auf Besuch. Bevor er ging, betete er für mich und gab mir unter anderem die Verse aus Sprüche 3, 5–6 mit auf den Weg: «Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn (Gott) in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen». Ja, ich wollte meine eigenen Wege gehen, mein eigenes Ding durchziehen. Doch jetzt war es an der Zeit, dass Gott sein Ding mit mir AUFGEZEICHNET VON SIMON BAUM durchziehen konnte. Meine Entscheidung stand fest: Ich gehe in den vollzeitFür mich war lange klar, dass ich nach meinem kaufmän- lichen Dienst! nischen Lehrabschluss schnell die Karriereleiter hoch- klettern möchte. Kirche war für mich Nebensache, ich Von Tamilisch zu Deutsch wollte mein eigenes Ding durchziehen. Im Winter 2014, Die grösste Herausforderung zu Beginn des Studiums war wohl, dass sich ein halbes Jahr vor meinem Lehrabschluss, leitete ich meine ganze geistliche Welt bisher in Tamilisch abspielte. Mein Gebet sowie eine Lobpreiszeit bei mir in der Gemeinde. Anschliessend meine Bibellese waren ausschliesslich tamilisch. Die Bibel nun auf Deutsch kam der Pastor auf mich zu und meinte: «Gott hat zu mir zu lesen und auf Deutsch zu beten, war noch eine Sache, aber das Ganze gesprochen. Du gehörst in den vollzeitlichen Dienst.» Ich noch auf hohem Niveau zu studieren, stellte für mich eine echte Herausfordachte zuerst, ich hätte mich verhört. Das war ja ein derung dar. Gott sei Dank habe ich bereits nach drei Monaten in den neuen schönes Kompliment, aber in den vollzeitlichen Dienst Modus reingefunden. Von nun an begann das Studium richtig Spass zu gehen? «Das kannst du vergessen!», sagte ich ihm. Der machen, von da an war ich fest überzeugt, am richtigen Ort zu sein. Pastor meinte darauf nur: «Ist ok, ich lass dir Zeit.» Er schien sich seiner Sache sicher zu sein. Ich hingegen Ich bereue keine Sekunde, meine potenzielle Karriere an den Nagel gehängt zu haben. Was ich in diesem ersten Studienjahr an geistlicher Reife gewonnen habe diesen Ruf kurz danach ad acta gelegt.

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Das tsc-Studienangebot ist eines von mehDas Bachelor-Studium Kommunikative Theologie n ausserdem das stehe ahl Ausw reren Studienangeboten am tsc. Zur lor-Studium Bache das ogik, Pädag & ogie Bachelor-Studium Theol Informationen: re Weite urs. hresk tsc-Ja der und Musik & Theologie www.tsc.education/studium en vom 20. bis Komme deiner Berufung auf die Spur bei tsc erleb en 21. Oktober 2017. www.tsc.education/erleb

habe, lässt sich kaum überbieten. Ja, ich habe richtig Feuer gefangen für Gottes Wort. Die Merkverse (es waren deren 70) sind mittlerweile zu meinem täglichen Begleiter geworden. Wo ich auch hingehe, welche Situationen ich auch antreffe, das Wort Gottes lebt in mir und der Heilige Geist spricht ständig zu mir. Die Ernte ist gross – und ich bin ein Arbeiter In der Schweiz leben rund 300’000 Tamilen, davon sind ca. 20–30  Prozent Christen. Das ergibt ein Erntefeld von mindestens 210’000 Menschen. Meine Vision ist es, die jungen Tamilen in der Schweiz zu erreichen. Zudem möchte ich der Schweiz wieder zu ihren geistlichen Wurzeln verhelfen. Es ist für mich erschreckend zu sehen, wie dieses wunderbare Land seinen Heiland immer mehr vergisst. Erst vor kurzem war ich auf einer Bergspitze. Anstatt eines Kreuzes war da ein Hindu-Gott ausgestellt, vom Staat finanziert. Hier möchte ich gegensteuern und das Kreuz überall wiederaufrichten, wo es abgerissen wurde. // Simon Baum ist Studentenredakteur am tsc. Inserat

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Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) 45 Jahre Kurzbibelschultreffen der Klasse 1972

Kurzbibelschule mit langer Wirkung 40 Jahre lang – von 1968 bis 2008 – gab es die Kurzbibelschule am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc), um Gemeindemitarbeiter theologisch weiterzubilden. Obwohl die Kurse nur drei, sechs oder neun Wochen dauerten, wurden manche Teilnehmer nachhaltig geprägt und es entstanden Freundschaften für das weitere Leben. Die Kurzbibelschulklasse von 1972 ist ein Beispiel dafür. 2017 traf sie sich zum 45. Mal. Esther Gebhard-Widmer berichtet:

Die Kurzbibelschulklasse von 1972 auf St. Chrischona

ESTHER GEBHARD

wohnen und es brauchte von uns allen viel Rücksichtnahme, Verständnis und Toleranz – auch wegen der Sprachunterschiede. So lernten wir sofort untereinander praktisches Christenleben durch Vergebung und Ermutigung. Das Einüben war für unser weiteres Leben eine grosse Hilfe und eine echte Lebensschule. Lernen, beten, Lieder singen Der Schulalltag spielte sich im Andachtsaal im «Haus zu den Bergen» ab. Am Morgen begrüsste uns ein Lehrer vom Predigerseminar (heute: tsc) oder Herr Stäheli mit Gebet oder dem Singen eines Liedes. Durch die Lehrer wurde uns viel geistliches Wissen aus dem Wort Gottes ausgelegt und interessant erklärt. Beispielsweise wie Altes und Neues Testament zusammengehören, wie Gott die Verheissungen durch die Propheten erfüllt und was Jesus Christus für uns getan hatte. So wurde uns der ganze Heilsweg erklärt und lieb gemacht. Wir hätten noch viele Stunden zugehört und staunten immer wieder über das biblische und geistliche Wissen unserer Lehrer. Wir lernten das gemeinsame Beten und Singen. Wir bildeten in unserer Klasse eine kleine Gemeinde durch den Heiligen Geist und die Liebe in uns zu Jesus Christus wurde immer grösser. Die Lehrer ermunterten uns, uns von Gott im Alltag weiterhin mit viel Freude und Begeisterung führen und leiten zu lassen. Das förderte unser persönliches Leben im Bibellesen, Beten und Singen. Das Gelernte wollten wir dann in unseren Gemeinden einbringen, aus denen wir kamen. Zwei Männer und zwei Frauen wurden durch die Kurzbibelschule ermutigt, das Predigerseminar oder die Bibelschule für Frauen auf St. Chrischona zu besuchen, darunter auch ich. Wir wurden reich gesegnet – das kurze Leben auf dem Berg hatte sich gelohnt.

Mitte Januar 1972 trafen wir, etwa 70 Teilnehmerinnen Fröhliche Runden und Teilnehmer, mit grossen Erwartungen im «Haus zu Auch das Musische fehlte nicht. Nach dem gemeinsamen den Bergen» auf St. Chrischona ein. Die meisten von uns Mittagessen trafen wir uns oft bei Maria Reist und Vreni kamen aus Deutschland oder aus der Schweiz, die Alters- (genannt «Kaffi-Vreni») zum gemütlichen Zusammensein spanne reichte von 18 bis 70 Jahren. Wir wurden herzlich mit Singen, Kuchen und Kaffeetrinken. Wir waren manchbegrüsst und empfangen durch unsere Hauseltern Alfred mal bis zu 35 Teilnehmer in ihrem kleinen Zimmer. Aus und Ruth Stäheli mit ihren sieben Kindern. Nach dem diesen fröhlichen Runden entwickelte sich der Wunsch Zimmerbezug begann das Einleben im Haus zu den Ber- zu einem Klassentreffen und Wiedersehen. Maria hatte gen – «Bergenhaus» genannt. Es war nicht einfach, mit sich bereit erklärt, das nächste Kurzbibelschultreffen zwei verschiedenen Nationalitäten in kleinen Zimmern zu 1973 wieder im «Haus zu den Bergen» zu organisieren.

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Die Kurzbibelschule auf St. Chrischona: • gab es 40 Jahre lang (1968–2008) • Motto: Jüngerschaft leben, Mitarbeiter werden! • hatte rund 2000 Teilnehmer • dauerte drei, sechs oder neun Wochen • fand statt im Haus zu den Bergen auf St. Chrischona • Hauseltern: Alfred und Ruth Stäheli, Wilhelm und Lydia Fiedler, Horst und Elsbeth Manthey, Diethelm und Hannelore Kürzdörfer • Leiter: Alfred Stäheli (1968–1991), Victor Winteler (1991–1995), Manfred Wolf (1996–2008) 45. Klassentreffen der Kurzbibelschulklasse von 1972 am tsc. Seit 45 Jahren sehen sich rund 20 ehemalige Kurzbibel­ schülerinnen und -schüler des tsc aus dem Jahr 1972 jedes Jahr beim Klassentreffen. 2017 war auch Alfred Stäheli dabei, der ehemalige Hausvater (Bildmitte vorne).

erfüllte uns neu. So konnten wir jedes Mal mit viel Freude und neuer Kraft mit Jesus wieder in unseren Alltag zurückkehren. Seit 45 Jahren kommen wir als Kurzbibelschulklasse jährlich zusammen.

In diesem Mai 2017 war es für uns ein Höhepunkt, dass der Hausvater Alfred Stäheli unter uns sein konnte. Mit seinen 91 Jahren ist er immer noch sehr rüstig und geistig aktiv. Es war ein Vergnügen und sehr bereichernd, seinem geistlichen Wissen zuzuhören. Organisiert wurden die Treffen all die Jahre mit viel Freude, Liebe und Energie von unserer Mitteilnehmerin Maria Reist. Ohne ihr Engagement wären die Treffen schon lange aufgelöst. Ihr gehört ein herzliches Dankeschön. Wir freuen uns jetzt 45 Jahre Kurzbibelschulklassentreffen Am Sonntagmorgen besuchten wir gemeinsam einen Got- schon auf unser nächstes Treffen 2018 auf dem Hasliberg. tesdienst und am Nachmittag schlossen wir mit dem Alfred Stäheli hat wieder zugesagt. // Abendmahl ab. Das viele Singen aus den alten Liederbüchlein, der gemeinsame Austausch über unser Ergehen, das Esther Gebhard-Widmer, Teilnehmerin Kurzbibelschule füreinander Einstehen und Beten – all das erfreute und Klasse 1972 Seither trafen wir uns jedes Jahr im Frühling vom Samstagmittag bis Sonntagmittag mit Übernachtung, jeweils mit den Partnern, oder später mit der ganzen Familie, dann aber nur sonntags. Leider kamen mit den Jahren nur noch rund 20 Schülerinnen und Schüler aus der Schweiz zusammen und feierten im kleinen Rahmen Kurzbibelschulstunden.

Esther Gebhard-Widmers Weg nach der Kurzbibelschule 1972 Für mich persönlich war die Kurzbibelschule 1972 ein reich gesegnetes Erlebnis. Leider musste ich nach sechs Wochen in den Alltag zurückkehren. Das geistliche Leben, der persönliche Austausch, das Beten und Singen fehlten mir sehr und das Verlangen nach noch mehr biblischem Wissen wurde in mir immer stärker. Berufung gefunden Ich war erst 25 Jahre alt und fragte mich damals: «Was will Gott aus meinem Leben machen?» Daraus entstand der Wunsch, die zweijährige Bibelschule für Frauen auf St. Chrischona zu besuchen. Ich betete viel um Antworten auf die Frage nach meiner Berufung. Dann am Jugendtag 1974 auf St. Chrischona traf ich unseren Hausvater und Lehrer Herrn Stäheli wieder. Ihm erzählte ich von meinen Überlegungen. Nach dem Gespräch fragte er mich: «Was machen Sie, wenn Sie es nicht machen?» Mit diesem Satz hatte ich meine Antwort. Wenn ich die Bibelschule nicht machen würde, würden mich die Zukunftsfragen weiter quälen. Darum meldete ich mich sofort an und wurde angenommen. Strenge Sitten So führte mich der Weg 1974 nochmals für zwei Jahre ins «Haus zu den Bergen». Wir waren rund 20 Bibelschülerinnen im Alter

zwischen 18 und 30 Jahren. Erneut konnte ich den Schulalltag in der Bibelschule geniessen, trotzdem waren die zwei Jahre nicht einfach. Es herrschten strenge Sitten: Als Schülerinnen durften wir keinen Kontakt mit den «Brüdern» pflegen, die am Predigerseminar studierten. Auch die Kleider wurden uns vorgeschrieben. Wir durften keine langen Hosen tragen und die Seminaristen mussten am Sonntag mit Krawatte und im Anzug zum Gottesdienst erscheinen. Aber diese Vorschriften waren für uns nur Nebensache, wir fügten uns! Das Wichtigste war der Unterricht und das Zusammenleben im «Haus zu den Bergen». Als Klasse staunten wir sehr über das biblische und geistliche Wissen unserer Lehrerinnen und Lehrern. Wir lernten beispielsweise, wie wir eine Andacht gestalten und biblische Texte auslegen können. Zur Ausbildung gehörten ausserdem das gemeinsame Gebet in der Klasse sowie Evangelisationseinsätze und das Singen im gemischten Chor.

«Was machen Sie, wenn Sie es nicht machen?» Für mich war es eine strenge, interessante und prägende Zeit, die ich nicht mehr missen möchte. Unter uns Bibelschülerinnen hatten wir es sehr gut, mit einigen pflege ich immer noch Kontakt. So durfte ich die zweijährige Bibelschule Ende Juni 1976 mit der Aussendung abschliessen. Ich erhielt einen Vers zugesprochen, der mich bis heute begleitet: «Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun.» (1. Thessalonicher 5, 24) Ich bin Jesus Christus von Herzen dankbar, dass er mich so geführt hatte. Die segensreiche Lebensschule auf St. Chrischona prägte meinen weiteren Lebensweg – sowohl meinen Dienst im Missionswerk der Schallplattenmission in Frutigen wie auch meine Ehe. Und die eine Frage begleitet mich bis heute bei wichtigen Entscheidungen: «Was machen Sie, wenn Sie es nicht machen?»

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Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) Erlebnisrundreise mit Surprise Reisen und tsc-Dozent Claudius Buser

Perlen der Kirchengeschichte 500 Jahre Reformation ist ein guter Anlass, sich einmal selbst an die Wirkungsorte Martin Luthers zu begeben. Claudius Buser, Dozent für Kirchengeschichte am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc), begleitete Anfang Mai 2017 eine Erlebnisrundreise von Surprise Reisen nach Ostdeutschland. Teilnehmer Ernst Eschbach berichtet:

Vor der Wartburg: tsc-Dozent Claudius Buser (Bildmitte) berichtet der Reisegruppe vom Wirken Martin Luthers: In nur elf Wochen hat der Reformator alias «Junker Jörg» auf der Wartburg das Neue Testament übersetzt.

ERNST ESCHBACH

In einem modernen Reisebus von Surprise fuhren wir unserem ersten Reiseziel Erfurt entgegen. Brigitte und Markus Mosimann (Busfahrer und Reiseleiter) liessen es uns unterwegs gut gehen. Claudius Buser gab uns stets interessante Details weiter zu Luther und zu der Zeit, in der dieser lebte und wirkte. Auf unseren Fahrten begleitete uns täglich Luthers Morgen- und Abendsegen. Ausserdem las Claudius uns jeden Tag aus Luthers Brevier vor. Diese besonderen Momente wollten wir bald nicht mehr missen. Von der Wartburg bis nach Wittenberg Im Jahr 1505 trat Luther in Erfurt in das Kloster der Augustiner-Eremiten ein. In diese Zeit fällt sein Ringen um die Frage nach der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Es war ein unerhörter Befreiungsschlag, als ihm beim Studium des Römerbriefs aufging, dass Christus das, was uns vor Gott gerecht macht, längst für uns getan hat.

Unvergesslich bleibt der Sonntag in Eisenach. In den Strassen dieser Stadt hingen grosse Transparente mit Luther-Sprüchen, zum Beispiel «Drei böse Hunde, die übel beissen sind: Undank, Neid und Stolz.» Dort erlebten wir einen ökumenischen Freiluft-Gottesdienst. Es war ergreifend, mitten von hunderten von anderen Christen zu singen und eine lutherische Liturgie mitzuerleben. Auf der Wartburg hoch über Eisenach hatte Luther, in Schutzhaft genommen, innerhalb von elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzt. Eisleben war die nächste Station. Dort stehen Luthers Geburtshaus und auch das Sterbehaus. Auf den Spuren von Luther kommt man nicht an Wittenberg vorbei. Der Thesenanschlag an der Schlosskirchentür gilt als eigentliche Geburtsstunde der Reformation. Im «schwarzen Kloster», das die Luthers bewohnten, waren zeitweise zwischen 35–50 Personen am Mittagstisch. Aus dieser Zeit stammen Luthers berühmte Tischreden. Seine Frau Käthe besorgte Haus und Garten. Sie braute auch Bier, das Luther immer wieder hoch lobte, obwohl er viel lieber Wein trank.

Auf den Spuren Paul Gerhardts und des Grafen von Zinzendorf Von Wittenberg weiter ging es nach Lübben. Dort besuchten wir die Paul-Gerhardt-Kirche. Seine Lieder, die von Freude, Dank und Vertrauen handeln, haben mich schon immer beeindruckt. Als ich dann aber seine leidvolle Lebensgeschichte erfuhr, da wurde mir klar, dass diese Lieder nicht einfach geniale Dichtung, sondern inspirierte Gottesgeschenke an die Christenheit sind. Ein Erlebnis der besonderen Art war eine Bootsfahrt im Spreewald. Sanft glitten wir auf den Wasserwegen durch eine faszinierende Auen- und Moorlandschaft. Elisabeth, eine unserer ältesten Teilnehmerinnen, zog beim Einsteigen ins Boot unfreiwillig einen Schuh voll Wasser heraus. Später meinte sie trocken, sie hätte damit eine einseitige Fusswaschung vorgenommen. Nach einem Besuch in Herrnhut, wo Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf lebte und wirkte, fuhren wir weiter nach Dresden und verbrachten einen Tag in dieser eindrücklichen Stadt, die auch «Elbflorenz» genannt wird. Schliesslich fuhren wir nach sieben Tagen erfüllt von vielen unvergesslichen Eindrücken in unsere Heimat zurück. // Ernst Eschbach, Pastor Chrischona-Gemeinde Kölliken

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An der Schlosskirche in Wittenberg hat Martin Luther vor 500 Jahren seine berühmten 95 Thesen veröffentlicht.


Raum zum Leben.

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St. Chrischona

«Der Massstab für unsere Reife ist die Liebe» Pete und Geri Scazzero sind Referenten der Konferenz «geistlich.emotional.reifen» vom 7. bis 9. November auf dem Chrischona-Campus. Im Interview erzählt Pete, wie seine Reise in eine emotional gesunde Spiritualität begann – und wie diese ihn, seine Gemeinde und seinen Blick auf Leitungsaufgaben veränderte. INTERVIEW: ROLF HÖNEISEN, IDEA SCHWEIZ

Pete Scazzero, seit über 30 Jahren arbeiten Sie in Aufbau und Leitung einer Gemeinde. Wie geht es Ihnen heute? Pete Scazzero: Meiner Frau Geri und mir geht es gut und wir geniessen es sehr, dass ich nach 26 Jahren nicht mehr der Senior Pastor von New Life Fellowship bin. Derzeit arbeite ich in der Gemeinde noch mit der Hälfte meiner Zeit als Lehrpastor und als Mentor für junge Leiter. Die andere Hälfte meiner Zeit gehört der Verbreitung von Emotionally Healthy Spirituality (Emotional gesunde Spiritualität) weltweit. Blicken wir zurück. Sie gründeten in New York eine neue Gemeinde, die New Life Fellowship Church. Diese wuchs in sechs Jahren auf 400 Besucher im englischen Gottesdienst und 250 im spanischen. Dann stieg Ihre Frau Geri aus. Was geschah danach? Für mich war es der absolute Tiefpunkt – demütigend, entlarvend und frustrierend. Unsere Ehe war in Gefahr. Ich war wütend, aber es gab nicht viele Orte oder Menschen, an die ich mich wenden konnte. Ausser Gott. Ich erklärte mich bereit, für eine Woche eine Beratung durch empfohlene christliche Seelsorger in Anspruch zu nehmen. Und dort ist Gott mir oder besser uns begegnet. Die Wahrheit hat uns zuerst gar nicht gefallen, aber letztlich hat sie uns befreit. Und Gott hat diesen Tiefpunkt genutzt, um auch unsere Gemeinde zu verändern und unsere Arbeit «Emotionally Healthy Spirituality» entstehen zu lassen. Sie schreiben in ihrem viel gelesenen Buch «Glaubensriesen – Seelenzwerge»: «Ich war auf dem emotionalen Entwicklungsstand eines Säuglings, versuchte aber, andere zu Müttern und Vätern im Glauben heranzubilden.» Woran haben Sie das erkannt? Paulus sagt, dass der Massstab für unsere Reife die Liebe ist (1. Korinther 13). Und Jesus sagt dasselbe. Woran erkennt man sie? Unter anderem daran, dass 12

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jemand zugänglich ist, dass jemand auch Scheitern eingestehen kann und bereit ist, verletzlich zu sein, sanft, freundlich, barmherzig. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Gemeinde aufzubauen, ordentlich zu predigen und das zu sein, was ich für einen «effektiven» Gemeindeleiter hielt. Aber ich hatte etwas so Offensichtliches wie die Liebe aus dem Blick verloren. Sie haben damals erkannt, dass Sie nicht nur «Arbeiter Gottes» sind, sondern sein «geliebtes Kind». Die Identität in Christus ist wichtiger als das Tun. Wie verlief diese Veränderung hin zu emotionaler Gesundheit? Ich denke, in gewisser Weise habe ich das bereits sehr früh in meinem Glaubensleben verstanden, aber nicht tief genug. Ich habe es ja anderen gepredigt. Die Frage ist, ob ich es selbst verinnerlicht hatte. Ich lerne an diesem Punkt immer noch dazu. Aber 1996, als wir unsere Reise in eine emotional gesunde Spiritualität begannen, war diese Erkenntnis zumindest tief genug in meiner Erfahrung verankert, um tatsächlich Einfluss darauf zu nehmen, wie ich mein Leben führte, wie ich Beziehungen gestaltete, wie ich meine Gemeinde leitete, wie ich mich als Vater und als Ehemann verhielt. Jetzt legen Sie ein weiteres Buch nach: «Emotional gesund leiten». Darin raten Sie Pastoren, Führung konkret zu machen, Schwieriges anzusprechen, Arbeit von Mitarbeitern zu bewerten. Damit wagen Sie sich im Kirchenbereich auf gewagtes Terrain. Warum tun Sie das? Bis zu diesem Punkt war ich immer wieder frustriert gewesen, weil es so schwer war, eine emotional gesunde Spiritualität für die Erfordernisse einer Leitungsaufgabe fruchtbar zu machen. Wir hatten damals mehr als 20 hauptamtliche Mitarbeiter und eine grosse Gemeinde mit vielen Diensten und einem Arbeitszweig für Nachbarschaftsentwicklung. Ich hatte den Eindruck, die Menschen mit einer tiefen Spiritualität, die ich kannte, waren alle keine Gemeindegründer oder Pioniere von neuen Diensten. Sie waren eher geistliche Begleiter, Professoren, Seelsorger, Autoren oder leiteten Einkehrhäuser. Was mir damals klar wurde, ist Folgendes: Um als Christ eine grössere Organisation mit Integrität zu führen, braucht man eine tiefe innere Verbundenheit mit Jesus und ein hohes Mass an Selbsterkenntnis. Das ist nichts für furchtsame Charaktere. Ich entdeckte, dass das grösste Problem ich selber war, mein eigenes inneres Leben. Es


Inserat

erforderte Mut, Jesus tiefer an meine eigenen Fehler, Unsicherheiten usw. heranzulassen, die erklärten, warum ich kein guter Leiter war. Auch das war anfangs schmerzhaft, aber auf lange Sicht war es höchst heilsam und belebend. Was werden Sie uns zur Konferenz «geistlich.emotional. reifen» mitbringen? Mir ist vollauf bewusst, dass der deutschsprachige Kontext ein anderer ist als der bei uns in New York. Aber ich vermute, dass die Probleme im Blick auf Leitungsaufgaben und die Fragen, wie MIT R PERSONEN KONFERENZ FÜ wir Menschen zu einem tief TWORTUNG. AN VER GS UN FÜHR gegründeten Glauben führen können, sind in gewisser 7.-9. NOVEMBER 2017 CHRISCHONA-CAMPUS | KONFERENZZENTRUM BASEL Weise ähnlich. Ich freue mich auch darauf, von euch zu lernen, zuzuhören. Ihr habt eine einzigartige und reiche Geschichte; ihr habt der Kirche in der ganzen Welt etwas zu geben.

GEISTLICHL. . EMOTIONA REIFEN. MIT PETE & GERI

SCAZZERO

Zeit für ein Lächeln

www.geistlich-emotional-reifen.ch

Die Konferenz richtet sich an Personen mit Führungsverantwortung. Welche «Führungspersonen» haben Sie im Blick? Unsere Hauptzielgruppe sind Gemeindeleiter – das ist der Bereich, in dem Gott uns geformt hat. Eine zweite Zielgruppe sind christliche Gemeinschaften und freie Werke – diese Organisationen sind für den weltweiten Bau des Reiches Gottes entscheidend wichtig. Und schliesslich wenden wir uns auch an Führungskräfte in der Wirtschaft, die an ihrem Arbeitsplatz Salz der Erde und Licht der Welt sein wollen. Gerade in der Wirtschaft werden Menschen mit einer emotional gesunden Spiritualität dringend gebraucht. Worauf dürfen sich die Konferenzteilnehmer gefasst machen? Ja, wir werden referieren, aber wir werden auch viel Zeit darauf verwenden, mit den Teilnehmern das Material durchzuarbeiten, es auf die eigene Situation anzuwenden und zu erarbeiten, wie es im eigenen Leben und im Kontext ihrer jeweiligen Gemeinden oder Werke zum Tragen kommen kann. Wir freuen uns sehr auf die Begegnungen und betrachten die Einladung zu dieser Konferenz als grosse Ehre. //

Infos und Anmeldung:

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Kontakt Tel.: 043 288 80 10 | Fax: 043 288 80 11 | E-Mail: info@scm-bundes-verlag.ch | Web: www.scm-bundes-verlag.ch SCM Bundes-Verlag (Schweiz) | Rämismatte 11 | Postfach 128 | 3232 Ins | Facebook: www.faithbook.ch | Twitter: @lesen_wachsen


St. Chrischona

Lebensraum schaffen im Mehrgenerationen-Wohnpark Sehr vieles dreht sich im Leben der Diakonissen um ihren Glauben und den einen grossen Auftrag: Ihr diakonisch-missionarisches Handeln. Die Diakonissen im Mutterhaus auf St. Chrischona haben sich zudem der Aufgabe gestellt, diesen Auftrag und ihre geistlichen und ideellen Werte für die Zukunft zu sichern – mit einem kreativen Konzept und einer besonderen Form gemeinschaftlichen, christlichen Lebens.

Denn ausser den privaten Wohnungen wird es zahlreiche Begegnungsflächen auf dem gesamten Gelände geben, ein Café, ein Kiosk, eine Servicestelle, einen parkähnlichen Innenhof und vieles mehr. Hinzu kommen Dienstleistungen, die jeder nach seinen Bedürfnissen buchen kann wie zum Beispiel Mahlzeiten, die Reinigung der Wohnung oder die Wäsche der Kleidung. «Wir bauen nicht nur Beton» Der Wohnpark wird Teil der DMH-Stiftung sein. Geprägt wird er durch die Werte der Diakonissen. Deren Gemeinschaft wird auch weiterhin das Herz der zukünftigen Gemeinschaft sein und ihre Maxime «Gott ehren – Gemeinschaft leben – Menschen dienen» soll das Leben im Mehrgenerationen-Wohnpark bereichern. Schwester Ursula drückt es so aus: «Wir bauen nicht nur Beton, wir bauen Lebensraum».

Für den Geschäftsführer des Diakonissen-Mutterhauses, Joachim Rastert, ist dabei klar, dass die Menschen, die Den Diakonissen geht es dort eines Tages einziehen werden, das GemeinschaftsleDas Gelände des Diskonissen-Mutterhauses und die nicht anders als den Orden ben entscheidend mitgestalten. «Engagement für das geplanten neuen Gebäude. – es gibt nurmehr wenige Gemeinschaftsleben ist gewünscht. Klar ist aber auch, Berufungen. Diesen Um- dass die Bewohner ihre individuellen Bedürfnisse leben stand kann man betrauern oder aber man kann trotz können», sagt er. Möglich sind neben den verschiedenen allem positiv in die Zukunft schauen. Die Oberin Schwes- Mietwohnungen auch besondere Wohnformen wie etwa ter Ursula und ihre Mitstreiter haben sich für Letzteres Wohngemeinschaften innerhalb des Wohnparks. entschieden und wollen die Gründung neuer Gemeinschaftsformen ermöglichen. Keine neuen Schwestern- Ein neues Gemeinschaftsleben gemeinschaften, aber unterschiedliche Lebens- und Wie genau das Gemeinschaftsleben nach christlichen Glaubensgemeinschaften. Eine davon soll Teil des «Mehr- Werten, den Idealen der Diakonissen, mit mehreren Gegenerationen-Wohnparks» werden. Der wurde seit der nerationen und unterschiedlichen Wohnformen im Weiler ersten Idee im Jahr 2012 mittlerweile von einem Basler gestaltet wird, hängt also von den künftigen Bewohnern Architekturbüro erarbeitet, steht nun kurz vor der Geneh- ab, aber auch von den Ideen der Diakonissen und des migungsphase und wird voraussichtlich 2020 bezugs- Kernteams. «Die konkrete Ausgestaltung des Gemeinschaftslebens in geistlicher Hinsicht ist noch in der fertig sein. Planung», erzählt Schwester Ursula, sicher sei auf jeden Fall, dass es vielfältige gemeinschaftliche Angebote geIndividuell und gemeinschaftlich In der wunderschönen Park- und Naturlandschaft wird ben wird. «Ansonsten sind wir offen. Es ist eine Art von auf dem Gelände des Diakonissen-Mutterhauses ober- Abenteuer, auf das wir uns einlassen.» // halb von Bettingen und Basel in der Siedlungsstruktur eines Weilers eine regelrechte Dorfgemeinschaft entste- Wer sich über den Mehrgenerationen-Wohnpark der hen. Nach dem Ausbau der derzeitigen Gebäude sowie Diakonissen informieren möchte, kann dies hier tun: dreier Neubauten werden hier etwa 150 Menschen leben www.dmh-chrischona.org. können. Studierende, Familien, Alleinstehende mit oder Wer sich schon jetzt anmelden möchte, ist eingeladen, ohne Kinder, Menschen im Ruhestand – sie alle werden sein Interesse zu bekunden: individuell wohnen und gleichzeitig Gemeinschaft erle- lena.leuenberger@dmh-chrischona.org. ben können. HEIKE WASSONG

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JERUSALEM IN AMSTERDAM

Amsterdam ist bekannt für Grachten, Käse und Rembrandts «Nachtwache». Wer hätte gedacht, dass dort auch ein «Chrischona»-Schatz zu entdecken ist?

«Bibjels Museum» – diese Sehenswürdigkeit entdeckte ich unter 50 anderen Museen in meinem Amsterdamer Reiseführer. Ich wollte mir anschauen, was sich dahinter verbirgt. Zunächst war ich etwas enttäuscht. Das biblische Museum versteckte sich im Dachgeschoss eines anderen Museums, des Cromhout Hauses in der Herengracht. Nach mehreren Stockwerken voller Relikte aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande konnte ich im Bibel Museum einige schöne alte Bibeln aus dem 16. Jahrhundert anschauen.

Conrad Schick (1822 –19 01)

Dann kam ich in den zweiten Raum und staunte nicht schlecht. Der Raum wurde beherrscht von einem grossen dreidimensionalen Modell des Tempelbergs in Jerusalem. Die goldene Kuppel des Felsendoms strahlte mir entgegen, seitlich am Modell las ich folgenden Schriftzug: «verfertigt in Jerusalem im Jahre 1879; von C. Schick, K.W. Baurath» Modellbauer Conrad Schick Der Württemberger Handwerker Conrad Schick war einer der ersten auf St. Chrischona ausgebildeten Pilgermissionare. Er wurde von Christian Friedrich Spittler im Jahr 1846 nach Jerusalem aus-

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Thema gesendet und mietete dort zusammen mit Ferdinand Palmer das erste Brüderhaus. Später wurde er bekannt als Architekt von Neu-Jerusalem und als Archäologe für die muslimische Tempelbergverwaltung. Schick war aber auch ein leidenschaftlicher Modellbauer. Sein handwerkliches Geschick, seine architektonische Auffassungsgabe und seine Kunstfertigkeit flossen in mehrere Modelle des Tempelberges und von Jerusalem.

WERKLICHES D N A H S K IC «SCH EKEINE ARCHIT S , K IC H C S E G E SSUNGSGAB FA F U A E H C TONIS KEIT UNSTFERTIG K E IN E S D N U E ERE MODELL R H E M IN N E FLOSS VON BERGES UND L E P M E T S E D JERUSALEM.»

Baugeschichte des Tempelbergs. Conrad Schick schaffte es durch seine guten Beziehungen zur Tempelbergverwaltung als NichtMuslim Zugang zu erhalten zu den unterirdischen Gängen, Kammern und Zisternen. Die Gebäude im Modell lassen sich hochheben, um die unterirdische Infrastruktur ansehen zu können. So wird deutlich, welchen Aufwand Herodes betrieb, um den Hügelgipfel des Tempelberges in ein Plateau zu verwandeln und wie er das Areal des ursprünglichen ersten Tempels erweiterte. Schicks Erkenntnisse sind auch deshalb so bedeutsam, weil Grabungen auf dem Tempelberg heute weitgehend unmöglich geworden sind.

Bleibt die Frage, wie Conrad Schicks Tempelbergmodell nach Amsterdam kam? Schick war befreundet mit dem niederländischen Pfarrer Baugeschichtlich bedeutsame Modelle Die zwei schönsten Modelle fertigte Schick als Leendert Schouten. Beide begeisterten sich für einen Beitrag des Osmanischen Reiches für die Modellbau, für die Bibel und für das Heilige Weltausstellung 1873 in Wien an. Eines davon hat Land. Schick sendete Schouten etliche Andenken seinen Platz seit 2012 in der Christ Church in Jeru- aus Jerusalem, zum Beispiel einen Stein von der salem. Sechs Jahre später schuf Schick die Kopie Klagemauer und das Tempelbergmodell, die zur des Modells, die heute in Amsterdam steht. Ein Grundlage für das Bibjels Museum wurden. Wer Vergleich der Modelle zeigt, dass Schick bei der den Tempelberg sehen will, braucht also nicht in den Nahen Osten zu fliegen, eine Reise nach Kopie farbiger und noch detaillierter arbeitete. Amsterdam reicht. Doch Schicks Modelle sind nicht nur schön anzuschauen, sie sind auch einzigartige Zeugnisse der Markus Dörr ist Online-Redakteur von Chrischona International und macht gerne Städtereisen.

Jerusalem, 27. Januar 1847 Conrad Schick schreibt an seinem 25. Geburtstag an die Familie […] Schon war bereits der Entschluss gefasst, wieder nach Europa zu reisen und nie mehr aus Bitz (Anm. d. Red.: Schicks Geburtsort, er schrieb den Brief nach einer Krankheit) hinaus zu gehen und es fehlte uns an Reisegeld. Da machte der Herr auf einmal eine wundere Wendung. Ich hatte die geheime Hoffnung, dass der preussische Consul mir das Reisgeld vorstrecken werde – das von Bischof Gobat ist immer noch nicht hier angekommen, jedenfalls hatte ich aber seine Ankunft abgewartet.

Da besuchte uns der Consul in unserem Hause, wo ich ihm meinen ganzen Zustand erzählte. Er rieth mir täglich wenigstens eine Stunde ausser der Mauern der Stadt spazieren zu gehen und mich täglich morgens frühe mit kaltem Wasser, wenn möglich den ganzen Leib waschen, was ich auch that und bald spürte ich eine wohltuende Wirkung. Nach und nach fühlte ich mich gründlich besser und nun schon einige Wochen ganz gesund. […]

Mehr Geschichten mit Chrischona lesen Sie im Internet unter www.chrischona-geschichten.org Schreiben Sie uns Ihre «Geschichte mit Chrischona» an kommunikation@chrischona.ch

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Finanzen Unterstützung für den tsc-Lehrgang «Theologie & Musik»

Neue Instrumente für die neuen Studenten Marion Dirr studiert am tsc «Theologie & Musik». Dank vieler Spenden konnten Proberaum und Studio mit neuen Instrumenten und Geräten ausgestattet werden.

Teamgeist und theologische Tiefe Beim Semesterabschlusskonzert im Juni hörten mehrere Hundert Zuhörer, wie die tsc-Studenten den Glauben zum Klingen bringen. Viele Konzertbesucher waren begeistert vom guten Teamgeist und der hohen musikalischen Qualität der Studenten. Manche Studenten trugen eigene Lieder vor, die vom Leben mit Gott erzählten und MARKUS DÖRR auch die theologische Tiefe des tsc-Studiums andeuteten. Susanne Hagen staunt selbst, wie sehr sich die Studenten bereits im ersten Was die Spendenaufrufe brachten Seit vergangenen Herbst studieren die ersten zwölf Studentinnen Studienjahr künstlerisch weiterentwickelt haben: «Es gelingt ihnen, und Studenten Theologie & Musik auf St. Chrischona. Vor allem für ihr Können auf der Bühne auf den Punkt abzuliefern. Man kann die professionelle musikalische Ausbildung waren und sind Neuan- richtig hören, wie sie in ihre individuelle Begabung hineinwachsen. » schaffungen nötig. Im Chrischona-Panorama rief das tsc bereits zweimal für Spenden auf – im Februar 2016 für neue Musikinstru- tsc braucht ausreichend Instrumente für alle Studenten mente und im Februar 2017 für neue Probenräume. Die Spender Das Bachelor-Studium Theologie & Musik dauert drei Jahre. Schon handelten. Für neue Musikinstrumente spendeten sie 2016 insge- steht der zweite Jahrgang in den Startlöchern, er beginnt im Sepsamt 8’571 Schweizer Franken, für die neuen Probenräume im Jahr tember. Susanne Hagen bittet deshalb um weitere Unterstützung. 2017 bislang 9’325 Schweizer Franken. « Ziel ist es, dass jeder Jahrgang einen eigenen Probenraum bekommt und dass ausreichend Instrumente für alle Studenten zur Erste Anschaffungen Verfügung stehen», erklärt sie. Am nötigsten wäre die Anschaffung Studiengangsleiterin Susanne Hagen ist sehr dankbar für die Unter- eines Stagepianos, also eines elektronischen Klaviers für Bühnenstützung. Sie konnte dank der Spenden bereits erste Anschaffun- auftritte. Das würde rund 3’400 Schweizer Franken kosten. Susanne gen vornehmen. Es wurden unter anderem zwei neue Schlagzeuge Hagen stellt klar: «In erster Linie investieren wir in Menschen. Dafür und ein E-Bass gekauft – teilweise gebraucht, teilweise zu Sonder- brauchen wir die nötigen Hilfsmittel, etwa Musikinstrumente. » // preisen. «Wir haben für alles gute Deals gemacht », berichtet Susanne Hagen. Auch das Tonstudio auf dem Chrischona-Campus wurde modernisiert. Statt Technik aus den 1980er Jahren können die Stu- Leiter Dienstleistungen denten nun auf moderne Geräte zurückgreifen. von Chrischona International Den Glauben zum Klingen bringen will das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) durch das neue dreijährige Bachelor-Studium Theologie & Musik. Wie ist das bislang gelungen? Und was braucht es, damit dies auch in Zukunft möglich ist?

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Finanzen Thema Zeiten des Umbruchs

Der «Berg» ist jetzt auf Sie angewiesen! Wie wird es mit Chrischona Inter- auf dem Chrischona-Campus hat sich konkrete Sparmassnational und dem Theologischen nahmen überlegt, auch für das laufende Jahr 2017. MitarbeiSeminar St. Chrischona (tsc) wei- ter denken mit und bringen Ideen ein. In verschiedenen tergehen? Das fragen sich mo- Sitzungen sind wir bereits konkrete Massnahmen durchgementan viele, die mit uns verbun- gangen und haben sie für das Budget 2018 in den Fokus den sind: Beter, Spender, genommen. Erste Konsequenzen gibt es im KonferenzzentDarlehensgeber, Mitarbeiter, rum: Durch bereits durchgeführte Umstrukturierungen und Studenten am tsc, Diakonissen, Konzentrierung auf die wichtigsten Aufgaben konnten wir Mitglieder in den Chrischona-­ Personal ohne Entlassungen einsparen. Roland Krähenbühl Gemeinden sogar unsere Nachbarn in Bettingen. Diese Frage ist Wie Hoffnung aufkeimt verständlich. Umstrukturierungen im Gesamtverband In Zeiten der Unsicherheit ist es wichtig, dass wir uns den Chrischona International stehen bevor. Das weckt Glauben an unseren grossen Gott bewahren. Manchmal erlebt man Jesus in herausfordernden Situationen besonders Unsicherheiten.

stark. Es sind diese Erlebnisse, die Hoffnung aufkeimen lassen. So freuen wir uns trotz der schwierigen FinanzsituaZwei grosse tion, dass wir am tsc 24 Absolventen aussenden konnten, Herausforderungen Als Werk, das seit 177 Jahren auf Spenden angewiesen die sehr motiviert in ihren Dienst starten. Wir sind dankbar ist, kennen wir Unsicherheiten. Wir haben ein Stück weit für viele Zeichen der Verbundenheit, die wir durch Mails, gelernt, damit umzugehen. Dennoch ist unsere heutige Telefonate und persönliche Gespräche erhalten. Und wir Situation besonders. Aus den Strategietreffen hat sich spüren, dass uns viele Beter tragen. Dafür und für alle weiherauskristallisiert, dass wir Struktur und Finanzierung tere Unterstützung sage ich Ihnen im Namen von Chrischodes Chrischona-Verbandes grundlegend neu ordnen na International und dem tsc von Herzen: Danke! // müssen. Das betrifft im Kern unsere Arbeit auf «dem Berg», wie viele den Chrischona-Campus hier oberhalb Roland Krähenbühl von Basel liebevoll nennen: die theologische Bildungsar- Leiter Dienstleistungen von Chrischona International beit, das Konferenzzentrum, die Verbandsarbeit (z.B. Kommunikation, Veranstaltungen und anderen Dienstleistungen). Das betrifft aber auch die künftige Zusammenarbeit mit den bisherigen Verbandsmitgliedern. Entsprechende Entscheidungen fasst das Komitee im SPENDENZIEL 31. DEZEMBER 2017 September. In jedem Fall stehen wir auf dem Chrischona3,9 Mio. CHF Campus vor zwei grossen Herausforderungen: 1. Kurzfristig brauchen wir Unterstützung, um genügend Luft für die Umsetzung der strategischen Veränderungen zu bekommen. 2. Mittelfristig brauchen wir Unterstützung, um die neue Struktur und Finanzierung tragfähig zu gestalten. ZIEL 30. JUNI 2017

Beide Herausforderungen können wir nur gemeinsam mit Ihnen lösen: Bitte unterstützen Sie Chrischona International und das tsc mit Ihren Gebeten, Spenden und zinslosen Darlehen!

1,54 Mio. CHF

STAND 30. JUNI 2017

Wo wir sparen Nur die Einnahmen für Chrischona International zu verbessern, wird allerdings nicht reichen. Wir haben deshalb auch unsere Ausgaben sehr im Blick. Schon seit dem Jahreswechsel verfolgen wir einen strikten Sparkurs. Jede Neueinstellung wird genau überprüft, ob wir sie aufschieben oder lassen können. Jeder Abteilungsleiter

1,31 Mio. CHF

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Aber der HERR liess einen grossen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Leibe des Fisches und sprach:

Pf r. Dr. Stefan Felber ist Dozent für Altes Testamen t am Theologi sc hen Seminar St. Chri schona (tsc).

«Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst Wie kommt Jona dazu, und er antwortete mir. Ich schrie aus dem Rachen so poetisch zu beten? Mir fällt nur des Todes und du hörtest meine Stimme. Du warfst mich in die Tiefe, mitten ins Meer, dass die Fluten mich umgaben. Alle eine Antwort ein: Jona, so ungehordeine Wogen und Wellen gingen über mich, dass ich dachte, ich sam er auch im wäre von deinen Augen verstossen, ich würde deinen heiligen Tempel ersten Kapitel genicht mehr sehen. Wasser umgaben mich und gingen mir ans Leben, zeigt wird, war ein Mensch, der solche die Tiefe umringte mich, Schilf bedeckte mein Haupt.»

Jeder hat es schon mal gehört: «Du kannst immer zu Gott kommen, wie du bist». Hier hat es einer gewagt – aus den letzten Tiefen, nach menschlichem Ermessen schon tot. Was würde ich an Jonas Stelle sagen? Vielleicht: «O mein Gott, nimm mich gnädig bei dir auf! Denke nicht an meine Sünde, lass das Blut Jesu mich decken! Segne meine Familie!» oder so ähnlich. Jona betet anders. Beginnen wir mal mit dem, was in seinem Gebet nicht vorkommt: ein Sündenbekenntnis! Er hätte es doch nötig gehabt! Und sonst: irgendetwas Persönliches, etwas Individuelles?

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Das, was im sogenannten Jonapsalm wirklich auf seine Lage passt, ist nun gerade nicht auf seinem «Mist» gewachsen. Sein Gebet ist – für die zusammengepresste Lage im stinkenden Bauch eines grossen Fisches seltsam – poetisch, dichterisch geformt, und wir können uns denken: Ein Mensch in einer solchen Lage, über dessen Haupt die Wellen zusammengeschlagen sind, um dessen Hals sich der Seetang geschlungen hat, der durch Zähne und Rachen eines grossen Fisches in den Verdauungstrakt gelangt ist – ein Mensch in einer solchen Lage wird kaum in der Lage sein, ein grosses Gedicht zu verfassen. Jona war sicher um jede Luftblase froh, die ihm Sauerstoff zuführte!

Worte zum Beten nicht zum ersten Mal verwendet. Jeder Vers, den wir hier als sein Gebet lesen, findet sich in den Psalmen, dem Gebetbuch der Bibel. Jona konnte in seiner todgeweihten Lage auf das zurückgreifen, was er einmal auswendig gelernt hatte. Und das waren die Psalmen. Haben wir den richtigen Rucksack gepackt, bevor es schwierig wird? Es wird viel von Vorsorge geredet, für Blackout, bei einer Krise, Erdbeben usw. usw. Sind wir uns bewusst, dass wir dann nichts nötiger haben als das Wort Gottes, das uns überhaupt noch sprachfähig erhält, und in der Beziehung zu ihm festhält? Wenn wir diesen Rucksack nicht gepackt haben, werden Essensvorräte und Goldmünzen nichts nützen.

Eine Predigt zu Jona 2 ist unter www.stefan-felber.ch/downloads zu finden.

© fotolia – Romolo Tavani

Jona 2, 1– 6


Thema

Mit der Lizenz zum Dienen  Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) sendet 24 Absolventen aus Ihre theologische Ausbildung haben sie erfolgreich abgeschlossen, jetzt beginnt ihr Dienst im Auftrag Gottes. 24 Absolventinnen und Absolventen der BachelorStudiengänge und des Jahreskurses sendete das tsc vor rund 400 Gästen Ende Juni 2017 aus – mit einem fröhlichen Fest, einer Prise Wehmut und vielen ermutigenden Worten. MARKUS DÖRR

Die tsc-Absolventen sehen sich selbst als Agenten «im Auftrag seiner Majestät», so lautete das Motto der Aussendungsfeier. Damit meinen sie Gott, den sie während ihrer Zeit auf St. Chrischona immer wieder erlebten, wie aus persönlichen Berichten hervorging. Für Theologieabsolvent Lukas Hauser beispielsweise war das tsc eine Lebensschule. «Theologie, Praxis, Spiritualität und Gemeinschaft haben sich wie Puzzleteile perfekt ergänzt», erklärte er. Bei der Aussendungsfeier überwog aber der Blick in die Zukunft. Nach ihrem Studienabschluss beginnen einige tsc-Absolventen ihren Dienst in Chrischona- oder FEGGemeinden, andere nehmen pädagogische, soziale oder interkulturelle Aufträge an, zum Beispiel in Schulen oder christlichen Organisationen. Gute Tipps für den Dienst

Dafür wurden ihnen gute Tipps und ermutigende biblische Gedanken mit auf den Weg gegeben. Dr. Benedikt Walker, Seminarleiter tsc, empfahl den Absolventen, dass sie «leidenschaftliche Gottsuchende bleiben sollten», zum Beispiel indem sie die Begegnung mit Gott in der Bibel suchen. René Winkler, Direktor Chrischona International, stellte in seiner Predigt klar: «Ihr seid Kinder Gottes mit der Lizenz zum Dienen. Daraus bezieht ihr eure Identität, nicht aus eurem Auftrag.» Seine

Die tsc-Absolventen 2017 des Bachelor-Studiengangs Theologie wollen «im Auftrag seiner Majestät» unterwegs sein – im Dienst für Menschen und in Gemeinden.

Tipps: Das Leben so leben, dass es auf Jesus Christus ausgerichtet ist und sich Verbündete für die eigene Berufung suchen. Viele solche Verbündete waren aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz zur Aussendungsfeier angereist. Die Verwandten, Freunde und Wegbegleiter der tsc-Absolventen feierten den Meilenstein des Studienabschlusses gerne mit. //

>> Auf den folgenden Seiten finden Sie drei beispielhafte Geschichten von ehemaligen tsc-Absolventen, die berichten, welchen Weg sie nach ihrer Aussendung in der Mission, in einem Hilfswerk und in der Politik bisher gegangen sind.

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Thema

Ein Geschenk, das Leben verändert Zeichen der Liebe

© Foto – David Vogt

In einem kleinen Ort nahe Novogrudok, etwa zwei Stunden westlich von Minsk, treffen wir die 23-jährige Margarita. Sie war gerade einmal drei Tage alt, als ihre alkoholabhängige Mutter sie verliess. Das ist alles, was sie von ihrer Kindheit weiss, bis sie mit sieben Jahren in das örtliche Kinderheim aufgenommen wurde. «Ich hatte im Heim ein warmes Bett und zu essen. Aber ich war immer allein. Ich sehnte mich nach einer Familie», erzählt Margarita. Durch Christen im Ort wurde eines Tages eine Schuhkarton-Feier organisiert. «Alle Kinder standen ganz aufgeregt am Fenster als die Kartons hereingetragen wurden. Keiner konnte glauben, dass sich jemand aus einem weit entfernten Land Gedanken um uns macht und sogar ein Geschenk packt» erinnert sich Margarita.

Über die Organisation «Geschenke der Hoffnung» konnten allein im vergangenen Jahr 11,5 Millionen Kinder weltweit ein Geschenkpäckchen erhalten – und sie wurden darüber hinaus mit dem Evangelium erreicht. Stefan Schmid ist ein Absolvent des tsc und tut seinen Dienst seit vier Jahren für dieses Hilfswerk. Sein Artikel gibt Einblicke in seine Arbeit und seine Sendung. STEFAN SCHMID

In das Leben von Menschen zu investieren ist meine grosse Leidenschaft. Das ist durch meinen Dienst bei «Geschenke der Hoffnung» möglich. In über 130 Ländern konnten wir im vergangenen Jahr knapp 11,5 Millionen Kinder mit Geschenkpäckchen und dadurch mit dem Evangelium von Jesus Christus erreichen. Eine Saat, die jetzt schon sichtbar aufgeht und durch die Kinder weltweit zu jungen Männern und jungen Frauen nach dem Herzen Gottes heranwachsen. Durch «Weihnachten im Schuhkarton» und Partner kommen täglich weltweit mehr als 2’000 Kinder und Jugendliche zum Glauben an Jesus Christus. Zum Beispiel Margarita. 22

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In ihrer einsamen Situation war der Schuhkarton ein unglaublicher Lichtblick. Nicht nur dieses Zeichen der Liebe von einem fremden Menschen beeindruckte sie, sie hörte an diesem Tag zum allerersten Mal von Jesus und liess ihn in ihr Herz. Mit elf Jahren wird sie schliesslich von ihren Pflegeeltern adoptiert, bei denen sie noch heute lebt. Gemeinsam mit Margarita besuchen wir ihr ehemaliges Kinderheim, in dem an diesem Tag wieder eine Schuhkarton-Feier stattfindet. Sie freut sich, dass sie sich nun selbst für bedürftige Kinder einsetzen und ihnen mit den Schuhkartons echte Hoffnung bringen kann.

«Eine Saat, die jetzt schon sichtbar aufgeht und durch die Kinder weltweit zu jungen Männern und Frauen nach dem Herzen Gottes heranwachsen.»


Bild links: Margarita aus Weissrussland Bild auf Seite 22: Penka aus Bulgarien

In Deutschland und Österreich: «Weihnachten im Schuhkarton»

© Foto – David Vogt

auch mancher Bruch. Nach einem Möchten auch Sie in das Leben bedürftiger beruflichen Scheitern an meinem Kinder investieren? letzten Dienstort fragte ich Gott: Für Informationen zu Mitmachmöglichkeiten – als «Werde ich jemals wieder Dein Wort Päckchenpacker, bei Packpartys in Sammelpunkverkündigen?» Auf erstaunliche und ten, Mitarbeit in einem Gebietsteam, im Rahmen liebevolle Weise lehrte mich Gott eines «Weihnachten im Schuhkarton»-Gottesganz neu, wer ich in Christus bin. dienstes, als Empfänger unseres GebetsnewsletIch lernte mich mit den Augen Gotters, … tes zu sehen und mich in göttlicher Kontktdaten und mehr: Vollmacht und Autorität in seinem www.weihnachten-im-schuhkarton.org Reich zu bewegen. Gott sandte mich noch einmal ganz neu hinaus in diese Welt, um heute noch klarer und entschiedener sein Reich zu verkündigen. «In Christus», das ist der MoJesus kennenlernen Mehr als 145 Millionen Kinder konn- tor für meinen Dienst. In unzähligen ten durch «Weihnachten im Schuh- Begegnungen mit Menschen, ist gekarton» bereits von Gottes Liebe nau das zentrales Thema. Es brennt erfahren. Kinder, wie Margarita, mir auf dem Herzen, dass die Kinder Penka aus Bulgarien oder Pascha dieser Welt Christus kennenlernen und damit zu einer Identität finden, aus Weissrussland. die ihnen nichts und niemand mehr Pascha wohnt mit seiner jüngeren nehmen kann. Schwester und seiner Grossmutter in einer ärmlichen und zerfallenen «Es brennt mir auf dem Hütte. Sein Vater verliess die Familie, Paschas Grossmutter aus Weissrussland. als Pascha noch ein Kleinkind war. Herzen, dass die Kinder Seine Mutter arbeitet in der nächst dieser Welt Christus Danke «Chrischona-Campus», dass ich bei Dir die Grundgrösseren Stadt als Reinigungskraft, ausrüstung für meinen heutigen Dienst erhalten habe! um ihre Familie über die Runden zu kennenlernen und damit Weil wir gerade unser 20-jähriges Ordinationsjubiläum bringen. Durch die Schuhkartonverzu einer Identität finden, feierten, klingt mir noch unser Ordinationssong im Ohr. teilung kam der Jugendliche in Kondie ihnen nichts Dieses Lied ist und bleibt mein Gebet: «Jesus, leite mich takt mit der veranstaltenden Kirmit Deinen Augen. Ich will gehn, weil Du mich gehen chengemeinde. Der Roma-Junge, und niemand mehr heisst. Doch weil meine Kräfte nicht viel taugen, bitte dem überall nur Diebstahl und Ärger nehmen kann.» ich um Deinen starken Geist. Nur in Deiner Kraft will ich zugetraut wurde, fand in der Gees wagen. Ohne Dich gelingt der Auftrag nicht. Doch meinde wichtige Bezugspersonen. Auch von einem liebenden Gott hör- Als Coach und Berater für unsere weil Du mich sendest, will ich sagen: Jesus, ich will gete Pascha dort das erste Mal. Er ehrenamtlichen Leiter und Leiterin- hen. Sende mich.» // nimmt die Einladung zum Glaubens- nen, in Predigten, Vorträgen, Semikurs «Die grösste Reise», zu dem die naren oder bei Kongressen, leitet Stefan Schmid, tsc-Absolvent 1997, Kinder im Anschluss an die Päck- mich mein Herzensanliegen: «in Regionalleiter SüdWest «Geschenke der Hoffnung» chenverteilung eingeladen werden, Christus» zu leben, zu leiten, zu prean und findet dadurch «das grösste digen, unterwegs zu sein. Geschenk»: Pascha lernt Jesus kenIn der Schweiz: Aktion «Weihnachtspäckli» Kürzlich sagte mir ein Unternehmer nen und findet Hoffnung. während eines Seminars: «Ihr Chris«Licht im Osten» ist ein Schweizer Missions- und ten habt es gut. Für Euch ist dieser Der Motor für meinen Dienst Hilfswerk, das sich zahlreiche Projekte und Aktivitäten zur Aufgabe gemacht hat. Unter anderem hat Als Chrischona-Alumnus blicke ich Gott Euer liebender Vater. Damit ist die Organisation die Aktion «Weihnachtspäckli» ins mittlerweile auf zwanzig Dienstjah- Eure Identität geklärt und viele Leben gerufen. Mehr dazu finden Sie hier: re zurück. Menschen das «grösste Dinge im Leben sind einfacher und Geschenk» zu bringen – Hoffnung eindeutiger!» Meine Identität in www.lio.ch/not-lindern/aktion-weihnachtspaeckli/ und neues Leben in Christus, das Christus – das gibt meinem Leben war und ist meine grosse Leiden- Rückhalt und Zuversicht, Hoffnung Übrigens: Auch bei «Licht im Osten» arbeitet ein schaft. In diesen zwanzig Jahren und grenzenloses Vertrauen in meiAbsolvent des theologischen Seminars St. Chrischoliegt unglaublich viel Schönes, aber nen Gott. na (tsc): Matthias Schöni ist dort Missions- und Geschäftsleiter. 23


Thema

© fotolia – igor_shmel

In Tansania beim Besuch einer Schule

«Vor allem wusste ich «Gott ist mit mir». Alles sprach dafür, diesen nächsten Schritt zu wagen.»

Wie können wir als weltweite Kirche helfen? Hanna Lederer ist eine derjenigen Absolventinnen des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc), die sich für die Missionsarbeit entschieden haben. Sie berichtet für das «Chrischona-Panorama» über ihre derzeitige Arbeit für «Jugend mit einer Mission» und darüber, wie sie sich gesendet fühlt. HANNA LEDERER

Gesendet zu sein, war für mich schon immer von grosser Bedeutung. Hätte ich mich von Gott nicht so klar berufen gewusst, dann hätte ich mein Studium am tsc wohl nie begonnen. Es brauchte das klare Reden Gottes in einem Jugendgottesdienst, durch das ich mich von ihm in den hauptamtlichen Dienst entsendet fühlte – zusammen mit einem tiefen Frieden, der mit diesem Moment spürbar wurde. Doch damit war für mich noch lange nicht beantwortet, wie mein Dienst einmal aussehen würde. Vielmehr begann ich das Studium am tsc als eine junge Frau, die zwar bereit war, Gottes Sendung zu folgen, die aber so gar keine Vorstellung der zukünftigen Aufgaben hatte. Eine neue Tür geht auf

Sehr hilfreich waren meine Chrischona-Jahre und die Möglichkeit, so viel mehr über meine eigene Person und Gott und die Welt zu lernen. Gott gebrauchte den Unterricht, die Lebensgemeinschaft und rückblickend 24

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vor allem auch die vielen Gespräche mit den Dozenten und Mitstudenten, um mir mehr und mehr zu zeigen, was er schon in mich hineingelegt hatte. Es war wie eine Entdeckungsreise. Dann kam 2009/2010 mein Praktikumsjahr, während dessen Vorbereitung sich viele Türen schlossen aber eine aufging: Ein Missionsjahr mit «Jugend mit einer Mission» in den USA und Afrika. Wusste ich mich darin gesandt? Vielleicht. Vor allem wusste ich «Gott ist mit mir». Alles sprach dafür, diesen nächsten Schritt zu wagen. Der Auftrag

Während dieses Jahres verbrachte ich einige Wochen im Südsudan, wo mir unendliches Leid begegnete. Der Bürgerkrieg hatte einige Jahre zuvor geendet und die Not in den Flüchtlingslagern war gross (inzwischen ist der Krieg leider wieder ausgebrochen). Doch inmitten der Armut und Depression lernten wir auch immer wieder Sudanesen kennen, die voller Begabung, Willen und Wunsch waren, ihre Umstände zu verändern und sich gerade den Bedürftigen anzunehmen. Aufgrund des Kennenlernens und der Freundschaften mit diesen einheimischen Christen stellte ich mir die Fragen: Wie können wir hier als weltweite Kirche helfen? Wie kann globale Entwicklungshilfe und Missionsarbeit funktionieren? Wie können wir Christen in


«Wir wollen die örtlichen Kirchen und Gemeinden darin unterstützen, die Situationen in Dorfgemeinschaften und ganzen Regionen langfristig und nachhaltig zu verbessern.» In Indien bei einem Treffen im Rotlichtviertel mit einheimischen Christen.

Deutschland und in der Schweiz, die bedürftigen Christen im zum Beispiel Südsudan auf gute Art und Weise unterstützen? Und von dem Moment an wusste ich mich in die Verantwortung gestellt, nach Antworten auf diese Fragen zu suchen. Dieser Auftrag und die darin liegende Sendung haben mich seither nicht mehr losgelassen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Deshalb arbeite ich seit 2012 in einem internationalen Team von «Jugend mit einer Mission» in Portland, Oregon (USA). Über 23’000 Christen sind Teil der Organisation und dienen weltweit den Bedürftigen und Armen – vor allem in Entwicklungsländern durch einheimische Mitarbeiter. Diese dort ansässigen Christen gründen Schulen, damit gerade auch Mädchen eine Chance auf Bildung haben. Sie bauen Kliniken in entlegenen Regionen, denn nach wie vor sind Geburten der Hauptgrund für die weltweit hohe Sterblichkeitsrate bei Frauen. Und sie engagieren sich für Wasserversorgung und Solaranlagen, haben Geschäftsideen, wie Arbeitsstellen zu schaffen sind, und sie denken ständig darüber nach, ihre Dörfer, Städte und Regionen positiv zu verändern.

nicht länger als zwei Jahre überleben. Aus diesem Grund führen wir überall dort, wo wir eingeladen werden (in Indien, Tansania, Costa Rica, Rumänien, Westafrika und in noch mehreren weiteren Ländern) Schulungen durch. Damit wollen wir die örtlichen Kirchen und Gemeinden darin unterstützen, die Situationen in Dorfgemeinschaften und ganzen Regionen langfristig und nachhaltig zu verbessern.

ebenso wichtig ist es uns, das Denken der Menschen zu verändern. Unsere Absicht ist es, dass unsere einheimischen Freunde nach abgeschlossenem Schulungskurs das Erlernte leicht in ihren Kirchen, Mitarbeiterteams und Communities weitergeben und andere schulen können. Bei all dem begleiten uns Pastoren und Christen aus den USA und Europa, die Menschen und Projekte persönlich kennenlernen und gemeinsam mit uns von und mit unseren Geschwistern vor Ort lernen möchten.

An meiner Ordination auf St. Chrischona im Jahr 2011 hatte ich bewusst «Ja» zum vollzeitlichen Dienst gesagt Unsere Schulungsprogramme sind – mit der Gewissheit, dass ich von Gott berufen und oft praktisch ausgerichtet und an gesandt bin. Seither bin ich täglich dabei, herauszufinden Herausforderungen und Proble- den, wie ich mich mit diesem Auftrag in der Praxis men der Menschen vor Ort orientiert bewähren kann. // – Arbeitsstellen schaffen, Kinder erziehen, mit Finanzen umgehen, Hanna Lederer, tsc-Absolventin 2011, arbeitet für Mitarbeiterteams führen etc. Dabei «Jugend mit einer Mission» in Oregon, USA basieren alle unsere Schulungsprogramme auf der Lehre der Bibel; Miteinander lernen

Mein Team und ich in Portland arbeiten mit dem Ziel, diese einheimischen Christen in Entwicklungsländern in ihren guten Vorhaben zu unterstützen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass aufgrund von Isolation, mangelnder Bildung und mangels Ressourcen über 60  Prozent der Hilfsprojekte In Tansania mit einer Gruppe von Pastoren und Besuchern aus den USA und Deutschland.

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Thema

Politik als Diakonie an unserer Gesellschaft einer Partei an (Evangelische Volkspartei), die für Ausgewogenheit steht – ich positioniere mich weder ganz links noch ganz rechts. Was für mich als Politiker zählt, ist die klare, faire und sachliche Auseinandersetzung sowie Entscheidungen, die sich an den jeweiligen Inhalten und Lösungsmöglichkeiten aus christlicher Sicht orientieren, nicht an politischen Ideologien. Diakonie in der Politik Die Motivation meiner politischen Tätigkeit wie auch meines ganzen Lebens ist es, diakonisch zu wirken. Etwas, das für jeden Pastor ohnehin selbstverständlich ist. Aber auch im nicht-pastoralen Bereich will ich Diakonie leben, eben im gesellschaftspolitischen. Mit anderen Worten: Mir ist daran gelegen, christlich orientierte, ethische Überzeugungen einzubringen, um damit zur öffentlichen Meinungsbildung beizutragen. Aufgrund meiner Prägung engagiere ich mich im politischen Kontext insbesondere in lebensethischen Fragen und in der Familienpolitik, aber auch in anderen Fragen der soziaTheologie und Politik – lassen sich die beiden mitein- len Gerechtigkeit. ander vereinbaren? Was motiviert einen Pastor, in die Politik zu gehen? Marc Jost ist Grossrat in Bern, letztes Jahr war er Präsident des Kantonsparlaments. Zudem ist er Generalsekretär der Evangelischen Allianz. Welchen Weg der ehemalige tsc-Absolvent gegangen ist und was ihn in die Politik geführt hat, erzählt er hier.

Nur eines macht ein Pastor, der in die Politik gegangen ist, nicht mehr – er ist kaum noch seelsorgerlich tätig. Diesen Aspekt vermisse ich manchmal. Doch darf ich für meine hauptberufliche Arbeit bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz weiterhin Predigten halten.

MARC JOST

Was ein Pastor in der Politik macht oder zu suchen hat, wurde ich schon öfter gefragt. Die Frage ist auch berechtigt, denn dieser Schritt ist durchaus aussergewöhnlich und tatsächlich nicht ganz spannungsfrei. Wir leben in einer politischen Vielfalt, in Parlamenten ist ein breites Spektrum an politischen Meinungen vertreten. Wenn ausgerechnet ein Pastor innerhalb dieses Spektrums eine bestimmte Position bezieht, kann das bei vielen Menschen, insbesondere bei Mitgliedern der eigenen Kirche, zu Fragen oder Unverständnis führen. Links, rechts oder sachlich Ich hatte allerdings grosses Glück, denn die Gemeinschaft, aus der ich komme, das Evangelische Gemeinschaftswerk, war und ist gesellschaftspolitischen Themen gegenüber offen und engagiert. Das machte von Anfang an vieles einfacher. Darüber hinaus gehöre ich

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«Mir ist daran gelegen, christlich orientierte, ethische Überzeugungen einzubringen, um damit zur öffentlichen Meinungsbildung beizutragen.»


«Eine theologische Ausbildung halte ich für die politische Arbeit als eine ausgezeichnete Grundlage. Für mich persönlich ist sie in Verbindung mit meinem Glauben der Ursprung und die Motivation meiner politischen Tätigkeit.» Theologische Ausbildung – Eine gute Basis Eine theologische Ausbildung halte ich für die politische Arbeit als eine ausgezeichnete Grundlage. Im Gespräch mit anderen Politikern sehe ich, dass sie sogar wichtig und entscheidend sein kann – vor allem bei ethischen Fragen. Für mich persönlich ist sie in Verbindung mit meinem Glauben der Ursprung und die Motivation meiner politischen Tätigkeit. Wir als Absolventen des Theologischen Seminars St. Chrischona wurden damals, Jahrgang 2003, ausgesendet. Als Politiker spreche ich nicht von Sendung – zu belastet ist der Begriff des politischen Sendungsbewussten. Viel mehr bin ich

der Meinung, dass jeder Christ ge- Auslandspraktika belegt hatte. Wähsendet ist. Jeder ist von Gott beauf- rend des Studiums auf St. Chrischotragt und soll sich fragen: An wel- na heiratete ich meine Frau. Wir cher Stelle möchte mich Gott mit konnten das Praxisjahr in Kolumbien meinen speziellen Fähigkeiten und und in Peru gemeinsam verbringen. meinem persönlichen Profil zum Dienst an den Mitmenschen ein- Damals wie heute empfinden wir beide so, dass Gott uns geführt hat. setzen? Zunächst an die verschiedenen Ausbildungsstätten im Ausland. Dann Sich von Gott führen lassen Mein Weg und die Kursänderung in zur Entscheidung, statt ins Ausland die Politik haben mein Verständnis zu gehen, als Pastor zu Hause zu arvon Gottes Führung erweitert: Wir beiten. Erst später gab es den Richbekommen die ganze Wegstrecke tungswechsel in die Politik. nicht von Beginn an klar vor Augen geführt; es gibt manchmal Umwege, Gott zeigt uns nicht den ganzen Weg, die wir gehen müssen, um die nächs- dennoch ist am Ende alles sehr logisch und nachvollziehbar. Denn alte Entscheidung treffen zu können. les, was ich in meiner Ausbildung Theologie wollte ich schon seit der und während der Auslandeinsätze Schulzeit studieren. Ein Pastor emp- erlebte und lernte, hilft mir heute, fahl mir, vorab einen anderen Beruf meinen Aufgaben gerecht werden zu zu lernen und erst dann ein Studium können. // zu beginnen. So wurde ich zunächst Primarlehrer. Als ich dann später Marc Jost, tsc-Absolvent 2003, ehezum tsc kam und das Theologiestu- maliger Lehrer und Pfarrer, heute dium begann, gab es allerdings kein Grossrat in Bern und Generalsekretär eindeutiges Berufsziel – ich wollte in der Schweizerischen Evangelischen den Bildungsbereich und an theolo- Allianz gischen Seminaren unterrichten. Nach der Ausbildung und dem Bachelor-Abschluss am tsc habe ich mich gut gerüstet für das Berufsleben und auch für meine heutigen Rollen gefühlt. Es waren sehr intensive fünf Jahre und eine breite Ausbildung. Intensiv war die Zeit auch, weil wir die erste Generation eines neuen Studienplans waren und weil ich zusätzlich einen interkulturellen Studiengang inklusive

«Wir bekommen die ganze Wegstrecke nicht von Beginn an klar vor Augen geführt; es gibt manchmal Umwege, die wir gehen müssen, um die nächste Entscheidung treffen zu können.» 27


Gemeinde Schweiz: CREA! Meeting 2017: Neuerungen finden Anklang

Unsere Worte haben Wert!

Das CREA! Meeting vom 16. bis 18. Juni 2017 begeisterte die «Relevant» – wir haben etwas zu sagen Teilnehmer. Vor allem die auf dieses Jahr hin geschaffenen Neu- Johannes Reimer, Leiter des Netzwerks für Frieden und Versöhheiten kamen gut an bei den rund 1800 Personen, die nach nung der weltweiten Evangelischen Allianz, ermutigte die TeilnehSt. Chrischona reisten und diese Tage bei schönstem Sonnen- mer, mit ihren Worten einen Unterschied zu machen. «Am Anfang von Allem steht Gottes Wort. Gott braucht unsere Gedanken, um schein geniessen konnten. FR ANZISK A JUD

Volles zweites «Plenar» Auf den Zeltplätzen waren von den Teilnehmern ausschliesslich lobende Worte zur neuen CREA! Stube in der Eben-Ezer-Halle zu hören. Dort fand erstmals parallel zur Hauptveranstaltung im Konferenzsaal das zweite «Plenar» statt mit eigener Moderation, eigener Worship-Band sowie Live-Übertragung des Hauptreferenten Johannes Reimer. Die CREA! Stube war bei jeder der fünf Hauptveranstaltungen ausserordentlich gut besucht. Einige Teilnehmer mussten sogar zurück in den Konferenzsaal geschickt werden, da der Platz in der Stube nicht ausreichte. Besonders die Stube-Band und der Moderator Stefan Pfister bekamen viel Anerkennung. Auch die neuen Fun Games, die am Samstagnachmittag angeboten wurden, fanden Anklang: Beim Bubble-Fussball etwa gab es längere Wartezeiten. Inserat

Wir suchen dringend Finanzverwaltungsfachkräfte für Westafrika

mit uns zu reden, und er hat uns einen Auftrag gegeben, positiv zu reden. Unsere Worte können etwas bewirken, denn wir sind dazu da, dass andere Gott kennenlernen dürfen.» Er rief dazu auf, Gebet als feste Gewohnheit im Leben zu installieren und keine Angst zu haben, sondern zu zeigen, wer man als Christ ist. Relevanz im Alltag Wie Worte ganz konkret etwas bewirken können, konnten die Teilnehmer an verschiedenen Programmpunkten erleben. In den CREA! Experiences – den Workshops zum Thema – wurde über den Glauben diskutiert und Ideen vorgestellt, wie Glaube im Alltag gelebt und weitergegeben werden kann. Auf dem Missionsparcours schliesslich konnte man in die Welt anderer Kulturen eintauchen und erfahren, welche Religion diese Menschen leben und wie sie mit Jesus in Kontakt kommen können. Ministry-Team zieht positive Bilanz In Kontakt mit Jesus kamen auch die CREA!-Teilnehmer. Vor allem im «Plenar» nahmen viele die Ministry-Angebote in Anspruch und liessen für sich beten. Freisetzungen und Heilungen geschahen und viel Ermutigung konnte an die Jugendlichen weitergegeben werden. Das Ministry-Team fand es sehr erfreulich, dass viele CREA! Teilnehmer so motiviert und positiv sind, mit Gott weitergehen und sich ihm hingeben wollen. // Franziska Jud ist Leiterin PR für das CREA! Meeting Das CREA! Meeting ist das grösste christliche Jugendfestival der Schweiz, das jährlich stattfindet. Es wird gemeinsam von Jugend Chrischona Schweiz, FEG, VFMG und dem Bibellesebund verantwortet sowie von vielen weiteren Organisationen mitgetragen. Das nächste CREA! Meeting findet statt vom 15. bis 17. Juni 2018. Mehr Infos unter www.creameeting.ch

... über Grenzen hinaus! sim.suisse@sim.org 28

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www.sim.ch


Gemeinde Frankreich: Vision-France

Vision-France hat einen Jugendreferenten «Sozialarbeit» begonnen. Aus demselben Grund nehme ich zurzeit an Sommerlagern teil. Denn ich liebe es, die Jugendlichen zu erleben, mit ihnen Spass zu haben und mich mit Gott zu beschäftigen! Ich hatte bisher die Chance, eine soziale Arbeit zu machen, die es mir erlaubte, viele Ideen und Konzepte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu entwickeln. Gleichzeitig durfte ich auch lernen, wie man eine Gruppe durch eine schwierige Situation begleitet und moderiert. Glauben vorleben Einige christliche Organisationen, die wir in Frankreich kennen, beschäftigen mindestens einen Jugendreferenten. Meiner Meinung nach ist es für Gemeinden sehr wichtig, Jugendarbeit zu leisten. Ein lang gehegter Wunsch wird wahr. Vision-France bekommt einen Jugendreferenten. Ab dem 1. September 2017 startet Thomas Otrante Junge Menschen sollten die Möglichkeit haben, im Glauben aufzumit seiner Arbeit. wachsen, und sie sollten Menschen haben, die ihnen Glauben vorleben. Diese Aufgabe möchte ich als Jugendreferent übernehmen In einer der letzten Mitgliederversammlung wurde Thomas – gemeinsam mit den Pastoren, Jugendleitern und allen, die sich Otrante zum neuen Jugendreferenten von Vision-France gewählt. dazu berufen fühlen. Er beginnt mit seiner neuen Aufgabe zum 1. September 2017. Thomas kommt aus der Gemeinde Sarrebourg und stellt sich hier vor. THOMAS OTR ANTE

Mein Name ist Thomas Otrante, ich bin 21 Jahre alt und beende derzeit mein Studium der Sozialarbeit. Ich habe vor fünf Jahren meinen beruflichen Weg durch ein Sommerlager gefunden, das von «Le Tremplin» organisiert wurde, der Organisation, die auch das Sommerlager der Vision-France umsetzt.

Die Herausforderung, eine dynamische Jugendarbeit zu leisten, wird nicht ohne die örtlichen Kirchen und Gemeinden gelingen. In diesem Sinne wurde meine Stelle geschaffen – ich werde helfen und unterstützen, damit vor Ort eine gute Jugendarbeit umgesetzt werden kann und viele Jugendleiter ihre Berufung finden. Meine Rolle des Jugendreferenten ist es auch, die Jugendleiter in den Gemeinden von Vision-France zu unterstützen und zu ermutigen

Insgesamt ist die Idee, eine stärkere Dynamik durch Jugendgruppen, durch Sommerlager oder Wochenenden für Vision-France zu Danach wurde ich jedes Jahr als Animator und dieses Jahr als Som- erreichen. Dieses Mittragen und Stützen der Jugendleiter in ihrem merlagerdirektor engagiert. Für die Jugendarbeit habe ich mich aller- Glauben und im christlichen Leben halte ich für so wichtig, dass ich dings schon immer interessiert und habe deshalb mit dem Studium niemals mit der Arbeit beginnen würde, ohne sicher zu sein, dass Gott mich genau hier wollte. //

Gutes entdecken

Sei einmalig – alles an dir ist aussgewöhnlich und einmalig! 8. – 10. September 2017 – mit Ruth Mayer

Frauen-Verwöhn-Wochenende «Einen Anfang wagen» Ein Wochenende zur Stärkung und zum Verwöhnt werden! 15. – 17. September 2017 – mit Irmgard Schaffenberger und Jasmin Ulukurt

Impuls-Tag «Von guten Mächten wunderbar geborgen» Ein Ratgeber zur Spiritualität im Älter werden. 22. September 2017 – mit Hans Gerhard Behringer Tel 041 754 92 14 Fax 041 754 92 13

DAS ZUHAUSE FÜR GRUPPEN

stockphoto©suteracher

WWW.GROUPS.SWISS

Impuls-Wochenende «Sei ermutigt – du bist einmalig»

Zentrum Ländli 6315 Oberägeri www.zentrum-laendli.ch seminare@zentrum-laendli.ch

GROUPS.SWISS

Thomas Otrante wird neuer Jugendreferent von Vision-France. Inserate

Wochenende am Palmenstrand.

Groups AG . Spitzackerstr. 19 . CH-4410 Liestal . +41-(0)61 926 60 00

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Gemeinde Deutschland: Stadtmission Schotten

Deutschland: Netzwerkverbund

Brunch-Gottesdienst

Zukunftsweisend aufstellen! Schon seit längerer Zeit finden Gespräche zwischen dem Verwaltungsrat des evangelischen Gemeinschaftsverbandes Pfalz (EGV Pfalz) und dem Leitungskreis des Chrischona-Gemeinschaftswerkes Deutschland statt. Uns brachte die Vision zusammen, dass in unseren Verbänden Neubelebungen stattfinden und Neugründungen von Gemeinden entstehen. Synergien in der gemeinsamen Geschäftsführung sollen sich langfristig finanziell entlastend auf Gemeinden auswirken.

Mit Flyern wird zu den Brunch-Gottesdiensten eingeladen

JOS TROMP Eine ganz andere Art von Gottesdienst wurde in den letzten Monaten drei Mal in der Stadtmission Schotten, Hessen (Deutschland) durchgeführt. Das gemeinsame Singen gehörte wie in jedem Gottesdienst dazu, aber auch das miteinander Unterhalten, ein Buffet und spielende Kinder. Pastor Andreas Betschart berichtet, wie er damit Gemeindemitglieder und Menschen, die (noch) nicht zur Gemeinde gehören, ansprechen möchte. ANDREAS BETSCHART

Erfahrungen aus zwei Brunch-Gottesdiensten konnten wir bereits sammeln. Beim ersten Mal sangen wir miteinander drei Lieder und ich gab drei kurze Impulse zum Thema «Mama, Papa, ich muss dir was erzählen». Beim zweiten Brunch-Gottesdienst trat der Kinderchor der evangelischen Kirche auf, mit vollem Erfolg. Wieder stand selbstverständlich das gemeinsame Singen auf dem Programm, aber dieses Mal gab ich nur einen etwas längeren Input zum Thema «Wir sind alle Gottes Kinder». Eine weitere Veranstaltung war ein Grillabend in Verbindung mit einem Gottesdienst.

Gemeinschaft geniessen Besonders gefreut hat uns in der Gemeinde, dass auch gemeindeferne Menschen zu den Veranstaltungen kamen vor allem Familien mit Kindern. Mit dieser neuen Form des Gottesdienstes konnten wir sie dafür begeistern, wiederzukommen. Neben positiven Rückmeldungen gab es auch von neu Hinzugekommenen die Angebote, in Zukunft zu helfen. Auch die Tatsache, dass viele der Besucher am Ende der Gottesdienste blieben und sich weiter austauschen wollten, hat mir gezeigt, wie gut diese andere Form ankommt. Viele wollen offenbar Gemeinschaft geniessen. Es ist an diesen Sonntagen so viel geschehen. Ich muss sagen: das konnten wir gar nicht bewirken. Wir haben mit Gottes Hilfe den Rahmen geschaffen – den Rest hat er übernommen. // Andreas Betschart, Evangelische Stadtmission Schotten 30

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In den Begegnungen festigte sich der Eindruck, dass die Einrichtung eines Netzwerkverbundes zukunftsweisend ist, wobei jedes Werk vorerst seine eigene Identität behält. Ein Grundmotiv für eine mögliche vernetzte Zusammenarbeit beider Verbände ist es, neben den geografischen Gegebenheiten durch gemeinsame Organisations-, Lern-, Kompetenz- und Attraktivitätsgewinne die jeweils eigene Auftragsbestimmung besser erfüllen zu können und Ressourcen für Evangelisation und Gemeindebau freizusetzen. Auch sehen wir die Möglichkeiten, durch das Zusammenführen von geschäftsführenden Arbeitsbereichen Finanzen einzusparen. Netzwerke erweitern unsere Chance, neue Milieus zu erreichen und mit unterschiedlichen Gemeindeformen zu relevanten Knotenpunkten der Liebe Gottes in unserer Gesellschaft zu werden. Präses Dr. Michael Diener vom Gnadauer Gemeinschaftsverband formulierte es folgendermassen: «Leitend für die Kooperationen und Fusionen sind dabei weniger die finanzielle oder geistliche Not, als vielmehr die Einsicht, dass grössere Einheiten auf die gesellschaftlichen und zeitlichen Herausforderungen professioneller reagieren können».

Auf den Weg gebracht In diesem Frühjahr wurde ein erster Entwurf fertiggestellt, der auch die Möglichkeit beinhaltet, dass weitere Verbände und Einzelgemeinden sich einem solchen Netzwerk anschliessen können. Einige andere Verbände haben bereits Interesse angemeldet und erste Gespräche gesucht. Als Rechtsform für dieses Netzwerk wird die gemeinnützige GmbH (gGmbH) angestrebt. Eine grössere Eigenverantwortung der örtlichen Gemeinde ist in diesem Entwurf gegeben. Für den Start der Netzwerkkooperation ist der Januar 2018 geplant. Wir hoffen sehr, dass beide Verbände sich für ein solches Netzwerk entscheiden, um uns so zukunftsweisend aufzustellen. // Jos Tromp, Regionalleiter und Mitglied im Leitungskreis CGW


Die jugendlichen Gäste beim Plakate bemalen.

Deutschland: ECJA Camp 2017

Action, Spass und eine Extraladung Jesus ersten Mal voll auf Jesus einzulassen. Erfahren durften die Teilnehmer das ganz praktisch an dem Beispiel von jungen Menschen, die bei «Sportler ruft Sportler» ihre Gaben einsetzen, ihren Glauben leben und diesen an andere weitergeben. Atemberaubende Stunts und verzückende Tanzeinlagen gaben Einblick in die Arbeit der Sportler, die neben ihren aufregenden Hobbies das Ziel nie aus den Augen verlieren: Gott, der ihnen diese Gaben überhaupt erst gegeben hat. Arrow-Tag, ein grosser Erfolg! Treffsicherheit und Zielgenauigkeit war dann auch von den Teens gefragt. Als es hiess, aus Bettlatten einen Bogen zu bauen, wurde Voll besetztes Haus beim 25. Geburtstag des ECJA Camps. das Zeltlager kurzerhand in eine Werkstatt umgewandelt. Überall hörte man Hämmern, eifrige Bogenbastler waren am Werk, denn der Du bist Gottes «Perle» – seine grenzenlose Liebe zu dir lässt Trendsport «Arrow-Tag» stand auf dem Programm. Mit Bogen und ihn alles kosten, was er hat… bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Pfeilen bewaffnet, deren Spitzen mit Schaumstoff unschädlich geBotschaften wie diese, die wie ein Pfeil ins Ziel trafen, prägten macht wurden, traten die Teams zwischen den Zelten gegeneinander das ECJA-Camp 2017 auf dem Flensunger Hof. Rund 500 Ju- an. Siegesrufe hallten über den Zeltplatz, wenn das Ziel getroffen gendliche trafen sich über das Himmelfahrtswochenende, um und die Beute in Form von Süssigkeiten ins heimische Lager gebracht wurde. Dank guter Vorbereitung und eingehaltener Regeln das «Doppel-High-Five»-Camp ordentlich zu feiern. von Seiten der Jugendlichen wurde niemand verletzt und das Experiment Arrow-Tag war ein grosser Erfolg. Gespannt wie ein Bogen CHRISTHARD BIDLINGMAIER darf man jedenfalls jetzt schon sein, was das nächste ECJA Camp Eine kurze Rechenaufgabe, damit das Motto auch für nicht einge- bringen wird. // schworene Camper verständlich wird: Zwei Hände à 5 Finger schlagen ein. Ergo: 5 hoch 2, das ergibt: 25. Ergibt noch nicht so viel Sinn? Christhard Bidlingmaier ist leitender Referent des ECJA, der KinderMacht nichts! Denn gefeiert wurde der 25. Geburtstag des Camps und Jugendarbeit des Chrischona Gemeinschaftswerks Deutschland (CGW). trotzdem! Eingestimmt mit «Vorbereitungen für eine Silberhochzeitsfeier, die sich als 25. Geburtstagsfeier des Camps entpuppte», wurden die Teens auf die kommenden Tage vorbereitet. Ein Rückblick-Video des ECJA-Camps 2017 ist auf dem YouTube-Kanal ecjaTV zu sehen. Das Ziel nie aus den Augen verlieren Und diese waren randvoll mit Action, Sonne, Spass und einer ExtraDer ECJA ist der Jugendverband im Chrischona Gemeinladung Jesus: Treffsicher gaben Prediger aus den verschiedenen schaftswerk Deutschland. Aktuelle Neuigkeiten des ECJA finECJA-Kreisen Botschaften an die Teens weiter, die ihnen einen tiefen den Sie auf dessen Internetseite www.ecja.de oder in der Einblick in die Gleichnisse Jesu gaben. Sie forderten die JugendliECJA App, die in jedem Store kostenlos heruntergeladen werchen heraus, ihren Blickwinkel zu ändern und sich neu oder zum den kann. Inserate

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Herzlich willkommen beim VCH – Verband Christlicher Hotels Schweiz! Der Verband christlicher Hotels wurde bereits 1895 in Bern gegründet. Engagierte Christen wollten einander in ihrer Berufung und Aufgabe als Hoteliers unterstützen. VCH-Hotels in der Schweiz sind heute private oder kirchliche Hotels und Gästehäuser. Die VCH-Hotels sind folgenden Leitgedanken verpflichtet: ˄ Grundhaltung: Eine christliche Grundhaltung in Verantwortlichkeit gegenüber Schöpfer und Schöpfung prägt das Denken, Fühlen und Handeln der VCH-Hoteliers. ˄ Ziele: Die VCH-Hotels tragen dazu bei, dass ihre Gäste zu Gott, zu Mitmenschen und zu sich selbst finden können. ˄ Angebote: Die Angebote stehen unter der Leitidee: «Erholung für Körper, Seele und Geist». Der Gast erfährt Wellness, Selfness und Spiritness in den VCH-Häusern. Spiritness bedeutet, ganzheitliche Erholung und Stärkung! Spiritness vereint Wellness, Erlebnisse in der Natur und spirituelle Angebote mit christlichen Impulsen. Zusammen bilden diese Elemente die Quelle, aus der der Gast schöpfen kann, um nachhaltig gestärkt in den Alltag zurückzukehren. ˄ Qualität: Mit qualitativ überzeugenden, ganzheitlichen Leistungen will der VCH seine Gäste verwöhnen. VCH-Hotels beherbergen gern!

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In allen vier Sprachregionen der Schweiz gibt es 40 VCHHotels. Vier Hotels im Süden Deutschlands unweit von der Schweiz gehören dazu. Die Standorte sind einmalig und vielfältig: ˄ In den pulsierenden, internationalen Städten wie Basel, Genf und Zürich ˄ An malerischen Seen, wo man im Sommer dem Wassersport frönen kann ˄ In den Schweizer Bergen, die zum Wandern, Bergsteigen und Skifahren einladen Es gibt spezialisierte Hotels für Geschäftsreisende, Familienferien, Kirchgemeindewochen, Wellness-Aufenthalte, Kuren, Seminare, Städtereisen und Backpackers, Sommer- und Wintersportler und Menschen mit Handicap. Standards und Preise legen die Hotels eigenständig fest. Auf der Homepage www.vch.ch findet man alle Informationen zu den einzelnen Hotels, sowie viele aktuelle Angebote. Der Verband berät gerne auch telefonisch oder schickt Interessenten den Hotelkatalog zu. Vorfreude beim Auswählen und Erholung, Entspannung und Inspiration beim Aufenthalt in einem VCH-Hotel in der Schweiz gehören dazu!

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Mit Sitz in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Südafrika und Namibia: • Chrischona Gemeinschaftswerk Deutschland (CGW) inklusive der Evangelischen Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA), • Chrischona Schweiz, • Gemeindeverband Vision-France, • Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi), • Fontis-Verlag Basel mit den Fontis-Buchhandlungen

Schöne FEWO auf dem Bauernhof – im Schwarzwald Info: Familie Reichert Tel. +49 (0)7724 94 88 120 www.ferienbauernhof-holops.de

Adonia-KidsParty 2017 für Familien mit Kindern von 4 bis 11

Die rund 200 Chrischona-Gemeinden evangelischlandeskirchlicher und freikirchlicher Prägung werden derzeit von etwa 20’000 Menschen besucht. Kernauftrag von Chrischona International ist die Bildungsarbeit am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc). Derzeit sind über 100 Studenten eingeschrieben. Sie studieren in theologischen Bachelor-Studiengängen, im tsc-Jahreskurs oder im Fernstudium Theologie. Die Bachelor-Abschlüsse sind von der Middlesex University London validiert. tscAbsolventen arbeiten in den unterschiedlichsten kirchlichen und freikirchlichen Werken und in der weltweiten Mission. Der Chrischona-Campus zieht jährlich rund zehntausend Gäste zu Seminaren, Konferenzen oder Tagungen an. Zusammen mit vielen weiteren Besuchern lassen sie sich auf dem höchsten Punkt des Kantons Basel-Stadt durch die Ruhe und Aussicht inspirieren.

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Herausgeber Chrischona International Chrischonarain 200 4126 Bettingen, Schweiz Tel. +41 (0)61 646 41 11 Fax +41 (0)61 646 42 77 E-Mail: info@chrischona.ch www.chrischona.org Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) Chrischonarain 200, 4126 Bettingen, Schweiz Tel. +41 (0)61 646 44 26 E-Mail: tsc@tsc.education www.tsc.education Schweiz Geschäftsstelle Chrischona Schweiz Hauentalstrasse 138, Postfach 1625, 8201 Schaffhausen, Schweiz Tel. +41 (0)52 630 20 70 Fax +41 (0)52 630 20 79 E-Mail: gemeinden@chrischona.ch www.chrischona.ch Deutschland, Südafrika, Namibia Chrischona Gemeinschaftswerk e.V. Gottlieb-Daimler-Strasse 22 35390 Giessen, Deutschland Tel. +49 (0)641 60 59 200 Fax +49 (0)641 60 59 210 E-Mail: chrischona.giessen@chrischona.org www.chrischona.de // www.stadtmission.org.za Frankreich Vision-France Une Union d’Églises Protestantes Évangéliques 13, rue Xavier Marnier 25000 Besançon, Frankreich Tel. +33 (0)3 81 50 46 64 E-Mail: admin@vision-france.net www.vision-france.net

www.maennerforum.ch Inserateschluss Ausgabe 5/2017: 6. September 2017

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Herz für Asien. Hoffnung für Asiaten. ÜMG | OMF.ch Neuwiesenstr. 8, 8610 Uster ch@omfmail.com | 043 244 75 60


Bäte fürs Läbe

17. September 2017

Inserate

FIT

LS E TH EM EN FR EU D E IM PU

Kapelle Gästehaus Bethanien, St. Niklausen OW

Feierplatz Kirche Flüeli

14.00 h Open-Air-Gottesdienst mit Erzbischof Jean-Claude Périsset, Schweizerische Bischofskonferenz Pfr. Geri Keller, Gründer Stiftung Schleife, Winterthur

www.marschfuerslaebe.ch

11.30 h Überkonfessionelles Gebet 12.15 h gebätsMARSCH FÜRS LÄBE in den Ranft (Flüeli)

» Vom hoffnungsvollen Umgang mit Schwäche « In der Hohen Schule des Älterwerdens – vom 18. bis 22. September 2017

Die FIT-ness-WOCHE der etwas anderen Art – mit Heimpfarrer Dr. Markus Müller und zusätzlichen Referenten Anmeldung und weitere Informationen: Heimstätte Rämismühle Mühlestrasse 8, 8487 Rämismühle Telefon 052 396 44 44 fit@raemismuehle.ch www.raemismuehle.ch

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CHRISCHONA

2/2016

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400 Freiwillige an Bord des grössten zivilen Spitalschiffes der Welt bewirken in Afrika nachhaltige Veränderung. Machen auch Sie mit!


«Für Gemeinden ist es sehr wichtig, Jugendarbeit zu leisten. Junge Menschen sollten die Möglichkeit haben, im Glauben aufzuwachsen und sie sollten Menschen haben, die ihnen Glauben vorleben. Diese Aufgabe möchte ich als Jugendreferent übernehmen – gemeinsam mit den Pastoren, Jugendleitern und allen, die sich dazu berufen fühlen.» Das schreibt Thomas Otrante in seinem Artikel auf Seite 29

Jesus erleben. Menschen fördern. Dem Nächsten dienen.


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