Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

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Pilgermission Pilgermission St. Chrischona St. Chrischona

Chrischona verbindet


4/5 Pilgermission St. Chrischona

Gemeinsam statt einsam Chrischona im Blick zurück und nach vorne

6/7 Theologisches Seminar St. Chrischona

«Sofort war wieder die Gemeinschaft da!» Wie das tsc Klassengemeinschaften prägt und fördert

8/9 Chrischona-Gemeinden Schweiz

Chrischona Schweiz macht Ferien am Meer

10/11 Chrischona-Gemeinschaftswerk Deutschland

Unsere Leute sind mutiger geworden

12/13 Vision-France

Gemeinde bauen in einem entchristlichten Land

14/15 Brunnen Verlag Basel

In Geschichten verstrickt Einblicke ins Liquide des Brunnen

16/17 Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Parole: «Synergien nutzen»

Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona und Pilgermission setzen auf Zusammenarbeit

18/19 amzi

Das Rätsel des Afikoman

20-23 Bilanz 2012 / Erfolgsrechnung 2012 / Revisionsbericht


Liebe Leserinnen Liebe Leser Chrischona ist vielfä ltig – und vielfä ltig vernet z t. D ie Geschichten in diesem Geschäf t sbericht zeugen davon. Ich empfinde da s a ls Be reicherung, a ls eine Stä rke unseres Verba ndes. Da s Ba nd, da s uns verbindet, ist der Auf trag: die befreiende B ot schaf t von Jesus Christus zu den Menschen zu bringen, sie mit Got t zu verbinden. In diesem Auf trag sind w ir gemeinsa m unter wegs. Niema nd braucht sich a lleine a bzumühen. W ir können voneina nder profitieren. Gemeinsa m kommen w ir weiter. Ich da nke a llen, die sich mit Chrischona in diesem Auf trag verbünden und verbunden f ühlen – und da mit einklinken in da s vielfä ltige « Chrischona- Net z werk». Da nke f ür a lle Ga b en und f ür a lles Engagement. D ie Geschichten auf den folgenden Seiten zeigen: Es lohnt sich!

René W inkler D irek tor


Pilgermission Pilgermission St. Chrischona St. Chrischona

Gemeinsam statt einsam Chrischona im Blick zurück und nach vorne

Es gibt einen weiteren triftigen Grund für die Beschäftigung mit der Dienstpraxis in den Gemeinden: die nächste Generation Hauptamtlicher. Die Verantwortlichen des Chrischona-Verbandes stehen unter dem Eindruck, dass in den nächsten Jahren der strukturelle Rahmen kreativ erweitert und gestaltet werden muss, in dem Hauptamtliche in den Gemeinden arbeiten. (Mehr dazu im Chrischona-Panorama 6/2012 unter www.chrischona.org/panorama)

Die nächsten Generationen im Blick Wie können die Ausbildungsangebote am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) aussehen, um die junge Generation optimal zu fördern? Wie können wir Menschen für einen leidenschaftlichen und kompetenten Dienst in Gemeinde, Mission und Gesellschaft fit machen? Seit Frühjahr 2012 beschäftigt sich die Leitung der Pilgermission intensiv mit der Frage, wie die Ausbildung künftig strategisch ausgerichtet werden muss – damit sie ihrem hohen Anspruch langfristig gerecht bleiben kann.

Die 43 Mitarbeiter der Pilgermission St. Chrischona: Eine tolle Gruppe.

«Diene vernetzt!» – so lautete die Aufforderung an die hauptamtlichen Mitarbeiter im Verband der Pilgermission bei der Strategie- und Schulungskonferenz (SSK) im November 2012. «Gemeinsam Dienen ist Programm. Sich im Dienst für Jesus zu verbünden, ist normal», sagte damals René Winkler, Direktor der Pilgermission. Die hauptamtlichen Mitarbeiter in den Chrischona-Gemeinden wurden ermutigt, den noch viel zu häufig praktizierten Alleingang zu beenden. Mutige und kreative Ideen sind gefragt. Für René Winkler ist das ein Umdenkprozess, der sich lohnt

– für die hauptamtlichen Mitarbeiter wie für die Gemeindemitglieder und letztlich für jeden. Es geht aber nicht um Vernetzung um der Vernetzung willen, das wurde bei der Konferenz klar. «Schlussendlich soll die Vernetzung auch den Menschen zugutekommen, die noch auf die Wohltaten Gottes warten», betont René Winkler. Die nächste SSK 2013 – zu der zum ersten Mal auch die Gemeindeleitungen der Chrischona-Gemeinden eingeladen sind – greift diesen Gedanken auf. Unter dem Motto «Fokus Gemeinde. Fokus Welt» geht es darum, wie die Gemeinden den Menschen dienen und sie mit dem Evangelium erreichen können.

Ein Meilenstein auf diesem Weg war ein «Think Tank» im Januar 2013. Bei dieser zweitägigen Ideenschmiede holte sich die Pilgermission zusätzlich viel Sachverstand aus anderen Gemeinde- und Jugendverbänden, christlichen Werken, Kirchen und Bildungsinstituten ins Boot. «Es war eine sehr inspirierende und ermutigende Erfahrung», sagt René Winkler. Ende 2013 soll entschieden werden, wie die strategische Ausrichtung der Ausbildung konkret aussieht und was ab 2014 umgesetzt wird. Fest steht aber schon: Die Ausbildung wird Berufsleuten ohne Matura bzw. Abitur zugänglich bleiben. Damit bleibt die Pilgermission ihrem Gründungsauftrag treu.


2012 bringt frischen Wind in die Leitung der Pilgermission Für René Winkler war 2012 das erste Dienstjahr als Direktor der Pilgermission. Er ist kein Frischling in der Leitung des Verbandes. Seit 2001 war er als Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz schon Mitglied des Leitungsteams der Pilgermission. «Meine Frau und ich sind hier am richtigen Platz», sagt er. Es freut ihn, dass ihm intern wie extern viel Offenheit, Vertrauen und Wohlwollen entgegengebracht wurde. Frischen Wind ins Leitungsteam bringen seit Anfang 2012 Wieland Müller, Vorsitzender des Chrischona-Gemeinschaftswerks Deutschland, und Dr. Peter Gloor, Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz. Das Team komplettieren Semi-

Konferenzzentrum St. Chrischona ist Top!

narleiter Dr. Horst Schaffenberger, Geschäftsführer Walter Stauffacher und Dr. Jean-Georges Gantenbein, Präsident von Vision-France. Sie sind gut und intensiv miteinander unterwegs.

Vernetzung im Verband und darüber hinaus wächst weiter Was tut sich bezüglich Vernetzung im Verband der Pilgermission St. Chrischona und darüber hinaus? Auf dem ChrischonaCampus wachsen die Bande zwischen Pilgermission und dem Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona weiter zusammen – wie genau, ist auf den Seiten 16 und 17 zu lesen. Die zweimal im Jahr stattfindenden Leitungstreffen mit theologischem Forum werden erweitert: Leitungspersonen

4/5 von amzi, Brunnen-Verlag und Diakonissen-Mutterhaus werden zu den Leitungspersonen der Pilgermission und der Gemeindeverbände sowie den Dozenten dazu stossen. Im Frühjahr 2013 begaben sich die Drei vom Direktionsteam – Direktor, Seminarleiter und Geschäftsführer – auf Deutschland-Reise. Sie nahmen Kontakt auf mit Verantwortlichen befreundeter und verwandter Werke sowie Einrichtungen. Beziehungen pflegen und vertiefen stand auf dem Programm.

Solarstrom von Chrischona

« Das Jahr 2012 war für mich

Zum Stromproduzenten ist die Pilgermission 2012 geworden. Solaranlagen auf den Dächern des Konferenzzentrums (Bild) und der alten Landwirtschaft liefern pro Jahr rund 200‘000 Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie. Das reicht, um 40 Einfamilienhäuser ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Zu den beliebtesten Tagungszentren der Schweiz zählt das Konferenzzentrum St. Chrischona. Bei einer Wahl 2012 erreichte es den 5. Platz. Veranstalter von Konferenzen, Tagungen und Seminaren gaben dem Konferenzzentrum gute Noten. Ein tolles Zeichen der Anerkennung für Luc Decrauzat und seine Mannschaft – und die vielen Studenten, die im Konferenzzentrum mitarbeiten. www.kpmc.ch facebook.com/konferenzzentrum.chrischona

Chrischona: Vernetzt im Netz Im Sommer 2012 ging die neue Webseite der Pilgermission online. Gleichzeitig startete sie eine Social-Media-Offensive in Facebook, Twitter und Co. Vernetzung im weltweiten Netz ist angesagt. Chri­ scho­ na lebt vom Engagement seiner Spender, Mitglieder und Freunde. Die Sozialen Netzwerke bieten spannende Möglichkeiten zum Vernetzen, Diskutieren und Mitmachen. Mahr dazu unter: chrischona.org/informationen/social-media

ein spezielles Jahr. Nicht jeder Komitee-Präsident hat die Pflicht und Aufgabe, einen Direktorenwechsel zu begleiten. Daneben gab es Wechsel an der Spitze der Länderverbände Deutschland und Schweiz, und auch eine neue Oberin für das DiakonissenMutterhaus St. Chrischona. Ich freue mich, dass sich alle personellen Wechsel für die Pilgermission bis heute als positiv herausgestellt haben. Als Hoffnung möchte ich ebenfalls einen personellen Wechsel anführen: den meiner Nachfolge. Nach zehn Jahren als Vorsitzender der Mitgliederversammlung der Pilgermission gebe ich im September 2013 den Stab weiter. Allen meinen Mitstreitern im Komitee möchte ich herzlich danken für die angenehme konstruktive Zusammenarbeit in all den Jahren.

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Hans Jörg Hauser, Präsident des Komitees der Pilgermission St. Chrischona


tsc – investieren in Menschen

Kernauftrag der Pilgermission St. Chrischona ist die Bildungsarbeit am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc). Seit ihrer Gründung im Jahr 1840 vermitteln engagierte Dozenten eine biblisch-theologische Ausbildung. Die tsc-Ausbildungsphilosophie: kommunikativ theologisch, praxisnah, ganzheitlich Derzeit studieren rund 130 Männer und Frauen am tsc. Sie werden von 13 festangestellten Dozenten und 8 Gastdozenten unterrichtet. Das Studienangebot: - Bachelor-Studiengang Theologie - Bachelor-Studiengang Gemeindepädagogik - tsc-Jahreskurs - summer school Die tsc-Absolventen arbeiten in den unterschiedlichsten kirchlichen und freikirchlichen Werken und in der welt­w eiten Mission. Kontakt Theologisches Seminar St. Chrischona Chrischonarain 200 4126 Bettingen, Schweiz Telefon +41 (0)61 64 64 426 tsc@chrischona.ch tsc.chrischona.ch facebook.com/tsc.chrischona

« Sofort war wieder die Gemeinschaft da! » Wie das Theologische Seminar Klassengemeinschaften prägt und fördert Mein Job, mein Haus, mein Auto – viele Klassentreffen kommen nicht über oberflächliches Vergleichen des materiellen Status hinaus. Anders laufen Klassentreffen des Abschlussjahrgangs 1962 des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) ab: «Am Morgen gibt es immer eine Bibelarbeit. Reihum erzählen die Klassenkameraden aus ihrem Leben. Ganz bewusst beten wir schliesslich füreinander – besonders, wenn es jemand gerade schwer hat», berichtet Eberhard Wallmeroth. Er hat darin echte geistliche Gemeinschaft erlebt. Es ist aber nicht nur die geistliche Gemeinschaft, welche die Chrischona-Absolventen von 1962 zusammenhält. Es ist auch ein «Wir-Gefühl», eine nachhaltige «kameradschaf tlich-freundschaf tliche Verbundenheit», wie es Eberhard Wallmeroth beschreibt.

Ein Wiedersehen nach 50 Jahren Dies zeigt insbesondere eine Geschichte vom 50-jährigen Ordinationsjubiläum. Ein Klassenkamerad hatte sich weder an der «Brüderpost» – den regelmässigen Rundbriefen – beteiligt, noch an Klassentreffen teilgenommen. Da er in der reformierten Kirche gearbeitet hat, trafen seine ehemaligen Mitstudenten ihn auch nicht auf den Chrischona-Jahreskonferenzen. Kurz vor dem Jubiläum 2012 sah Eberhards Frau Ruth einen Mann, der in die Réception auf St. Chrischona wollte. Ruth fragte, ob sie helfen könne: «Da guckt er mich an und sagt, dass er zum 50-jährigen Ordinationsjubiläum eingeladen ist. Darauf habe ich gesagt: Da kannst Du nur der Walter Jakob sein. Er hat sich so gefreut!» Eberhard Wallmeroth fügt hinzu: «Sofort war wieder die Gemeinschaft da.»

Zeitreise in den Schlafsaal Wer verstehen will, warum diese Klassengemeinschaft auch nach 50 Jahren noch so gut funktioniert, muss in die Zeit zurückgehen, als alles begann. 1958 kam Eberhard Wallmeroth ans Theologische Seminar St. Chrischona, das damals noch Predigerseminar hiess, um Theologie zu studieren und seiner Berufung zu folgen. Zusammen mit 20 anderen Studenten wurde er im Gemeinschaftsschlafsaal im


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Eine Gemeinschaft, die trägt: Die tsc-A bsolventen 1962 und 50 Jahre später bei der Jubilarenfeier.

ganzheitliche Ausbildungsphilosophie jedoch prägt das tsc-Studium nach wie vor. Mittlerweile organisiert das Theologische Seminar St. Chrischona jährliche AlumniJahrgangstreffen, verschickt E-MailNewsletter an die Absolventen und fördert noch stärker die Vernetzung der Klassengemeinschaften. Das tsc gibt weiterhin den Rahmen vor, in dem Gemeinschaft entstehen kann. Was der Einzelne daraus macht, liegt in der eigenen Verantwortung. Bei der Abschlussklasse von 1962 hat das gut funktioniert und so resümiert Ruth Wallmeroth: «Es herrscht in der Klasse eine sehr grosse Dankbarkeit gegenüber Chrischona – für das, was wir gelernt und miteinander erlebt haben.»

Haus Morgenrot einquartiert. Mit Sperrholzplatten waren Kabinen abgetrennt. Das Zusammenleben auf engstem Raum förderte die Gemeinschaftsbildung: «Da entstand eigentlich die Gemeinschaft miteinander», erzählt Eberhard Wallmeroth. Dazu kam das gemeinsame Arbeiten, zum Beispiel beim Heuen oder der Kartoffelernte. Auch hier zeigte sich die Kameradschaft. Eberhards Mitstudent Heinz Böhm habe zwei linke Hände gehabt. Wenn die anderen beim Heuen waren, konnte er sich hinsetzen und ein Gedicht verfassen. Da hätten alle gelacht und seine Arbeit für ihn mitgemacht. Sogar in den Ferien hielt die Klassengemeinschaft zueinander, etwa bei Albert Haase. Er kam aus der ehemaligen DDR, konnte daher Weihnachten nicht nach Hause. Daher haben Eberhard Wallmeroth und andere Klassenkameraden ihn zu sich eingeladen.

Wie lautet das Rezept für gute Gemeinschaft? Das Erfolgsrezept für die gute Gemeinschaft erklärt sich Eberhard Wallmeroth mit der tsc-Ausbildungsphilosophie: «Das gemeinsame Arbeiten, Studieren und Leben hat alles zu einem Ganzen geführt.» Er verweist auf den damaligen Chrischona-Direktor Hans Staub. Dieser wollte nicht nur die Köpfe mit Wissen füllen, sondern den ganzen Mensch verändern und so für den Dienst vorbereiten. «Das hat auch die Klassengemeinschaft ausgemacht», erläutert Eberhard Wallmeroth und fügt hinzu: «Die vier Jahre auf St. Chrischona waren die schönste Zeit für mich.»

tsc: Der Rahmen, in dem Vernetzung entsteht Heute müssen Studenten nicht mehr in der Landwirtschaft mithelfen oder in Schlafsälen übernachten. Die Ausbildung ist moderner, wissenschaftlicher und methodisch kompetenter geworden. Die

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2012 war ein spannendes Jahr, in dem ich sehr viel mehr Gespräche mit Studierenden geführt habe als sonst. Mein Gesamteindruck: da ist eine motivierte und begabte Generation unterwegs in den hauptamtlichen Dienst. Es war auch ein herausforderndes Jahr, weil wir eine Vakanz und krankheitsbedingte Ausfälle in der Dozentenschaft mit eigenen und externen Kräften ersetzen mussten. Das hat gut funktioniert – auch dank vieler begabter Freunde und Prediger aus der Region. Gott sei Dank!

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Dr. Horst Schaffenberger, Seminarleiter Theologisches Seminar St. Chrischona


Seit 1997 sind die ChrischonaGemeinden Schweiz als Verein organisiert. Der Verein ist Mitglied im Verband der Pilgermission St. Chrischona. Die Chrischona- Gemeinden Schweiz sind die grösste Freikirche in der Schweiz. Als evangelische Freikirche gründet, erhält und fördert sie christliche Gemeinden auf biblischer Grundlage. Die Gemeinden nehmen auch sozial-diakonische Aufgaben wahr.

Chrischona Schweiz macht Ferien am Meer

Fakten - insgesamt 96 Gemeinden, davon 8 in der französischen Schweiz und 4 in der italienischen Schweiz - rund 6800 Gemeindemitglieder und -besucher sowie rund 5300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene - 130 Hauptamtliche Gemeinde mitarbeiter Kontakt Chrischona- Gemeinden Schweiz Hauentalstrasse 138, Postfach 3 8204 Schaffhausen, Schweiz Telefon +41 (0)52 630 20 70 gemeinden.ch@chrischona.ch www.chrischona.ch

Sonne, Strand und «Mehr». Die Chrischona-Gemeinden in der Schweiz machen im Oktober gemeinsam Ferien am Meer. Dafür haben sie eine Vier-Sterne-Hotelanlage an der kroatischen Adriaküste gebucht. 1800 Teilnehmer aus mehr als 50 Gemeinden werden erwartet. Die Ferienwoche soll zusammenschweissen – und ist eine Premiere, die die Verantwortlichen mit freudiger Spannung erwarten.

Familienferien, Gemeindeferien und Chrischona-Schweiz-Ferien zu vereinen, das ist das Ziel der Ferienwoche vom 5. bis 13. Oktober 2013 in Kroatien. Ferien sind zur Erholung da. Dazu haben die Teilnehmer Zeit und Gelegenheit: am Strand, bei freiwilligen Workshops, Seminaren, Ausflügen und abendlichen Höhepunkten sowie Sport- und Spielangeboten. Daneben gibt es auch geistliche Impulse. «Die Chrischona-Ferien stiften Identität und fördern das Chrischona-Wir-Gefühl», sagt Peter Gloor, Leiter Chrischona-Gemeinden Schweiz. «Die Teilnehmer werden in dieser Woche geistlich gefördert und gefordert!» Diese gemeinsame Ferienwoche wird zu einem Höhepunkt für die Teilnehmer und Gemeinden, aber auch zu einem verbindenden Erlebnis für uns «Chrischonesen» in der Schweiz. Dafür sorgen vor Ort neben viele engagierten Beteiligten auch das Leitungsteam der ChrischonaGemeinden Schweiz sowie René Winkler, Direktor der Pilgermission.


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Vernetzung durch Gemeinschaft Anders als bei Individualreisen bauen die Chrischona-Ferien in Kroatien, die mit der Surprise Reisen AG organisiert wurden, auf den teilnehmenden Gemeinden und Gruppen auf. Den Organisatoren ist es ein Anliegen, dass die Teilnehmer ihre Erlebnisse in den Chrischona-Ferien mit Freunden teilen können und in einer Gruppe gut aufgehoben sind. Neben dem breiten Programmangebot bleibt viel Raum, um Gemeinschaft zu leben und zu erleben. Ob Familie, Ehepaar, Kind, Teenie, Jugendlicher, Senior oder Single – alle werden sich wohlfühlen und so viel Vernetzung finden können, wie sie brauchen.

In der Schweiz gibt es fast hundert Chrischona-Gemeinden. Gott hat ein reiches Erbe in die Gemeinden hineingelegt und will sie auch in Zukunft beschenken und für seine Absichten einsetzen. Die Organisatoren bringen ihre Absicht auf den Punkt: «Mit den Chrischona-Ferien möchten wir einander diesen Reichtum sichtbar machen und uns von Gott mit Begeisterung und Leidenschaft für Jesus anstecken lassen.»

Für alle Generationen Von der grossen Resonanz überrascht Angefangen hat dieses Projekt mit den Erfahrungen des Jugendcamps «El Campo», das 2008 und 2010 mit bis zu 600 Teilnehmern in Spanien stattfand. Daraus entstand beim damaligen «El Campo»Leiter Peter Bruderer die Idee, ein ähnliches Erlebnis generationsübergreifend, auf den bestehenden Gemeindegruppen basierend, anzubieten. Nach Übereinkunft mit der Leitung Schweiz und einer Interessensabklärung bei den Pastoren machte sich das Organisationsteam sogleich an die Vorbereitungen. Anfänglich wurde die Teilnahme auf zirka 25 Gemeinden mit 600 bis 800 Teilnehmern geschätzt, mittlerweile werden mehr als 50 Gemeinden mit rund 1800 Teilnehmern erwartet. «Dass die Chrischona-Ferien auf eine derart grosse Resonanz stossen, hätte ich mir nie träumen lassen», sagt Peter Bruderer, Hauptleiter der Chrischona-Ferien in Kroatien. «Die Zeit scheint wirklich reif zu sein für diesen Höhepunkt.»

Selbstverständlich werden auch altersspezifische Angebote gemacht, wie zum Beispiel attraktive Kindergottesdienste, Bastelworkshops, eine Jugendlounge mit Filmnacht, Poolparty und Jugendgottesdienst. Die Chrischona-Ferien sollen aber kein Nebeneinander von altersgetrennten Freizeiten sein, sondern bewusst Gemeinschaft mit allen Generationen erlebbar machen. Sie werden altersübergreifend und bunt durchmischt sein. Peter Gloor glaubt ans Zusammensein der verschiedenen Generationen und ist davon überzeugt, dass es eine Ferienwoche für alle Generationen wird. Das heisst auch: «Dort kann man gegenseitige Rücksichtnahme einüben und voneinander lernen.» Daraus schliesst Peter Gloor in seiner Herzenssprache Englisch: «Let’s do something beautiful for Jesus! Together! – Lasst uns etwas Schönes für Jesus tun! Gemeinsam!»

«

2012 war für die ChrischonaGemeinden Schweiz ein Jahr des Zusammenrückens. Wir sind uns neu bewusst geworden, dass wir nur gemeinsam stark sind. Mit dem Schlachtruf «Einer für alle – alle für einen» wollen wir die Schweiz für Jesus gewinnen. Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht und sind gespannt, was Jesus mit uns auf die Beine stellt.

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Dr. Peter Gloor, Leiter ChrischonaGemeinden Schweiz


Das Chrischona-Gemeinschaftswerk Deutschland (CGW) ist der deutsche Zweig der Pilgermission St. Chrischona. Mit dem Auftrag von «Evangelisation und Gemeinschaftspflege» ist das CGW als geistliche Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche und darüber hinaus tätig. Dem CGW angeschlossen sind die Evangelischen Stadtmissionen im Südlichen Afrika (ESSA). Fakten - 63 Gemeinden, Stadtmissionen und Gemeinschaften in Deutschland und Luxemburg - 4 Gemeinden in Südafrika, 2 Gemeinden in Namibia - 80 hauptamtliche Gemeinde mitarbeiter (CGW und ESSA) - CGW: rund 3500 Gemeinde mitglieder und 2300 ständige Besucher sowie rund 1800 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene - ESSA: rund 600 Gemeinde mitglieder und 350 ständige Besucher sowie rund 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Kontakt ChrischonaGemeinschaftswerk e.V. Gottlieb-Daimler-Strasse 22 35398 Gießen, Deutschland Telefon +49 (0)641 605 32 08 chrischona.giessen@chrischona.org www.chrischona.de www.stadtmission.org.za facebook.com/chrischona.de

« Unsere Leute sind mutiger geworden »

Chrischona-Prediger Fritz Wahl freut sich über die Resonanz in den Medien.

Die Chrischona-Gemeinde Grenzach-Wyhlen hat vor einigen Jahren eine Kursänderung vorgenommen: Durch Kooperationen mit anderen städtischen Gruppen und Organisationen möchte sie raus aus dem Nischendasein. «Wir wollen den Draht zur politischen Gemeinde halten und dadurch auch zeigen, dass wir nicht ein Haufen Frömmler sind, die lieber unter sich bleiben», sagt Fritz Wahl, Prediger der Gemeinde.

Die Zeichen stehen in Grenzach-Wyhlen auf Netzwerk – und es gibt erste positive Veränderungen: «Durch viele verschiedene Aktionen werden wir mittlerweile deutlich stärker in der Stadt wahrgenommen, als noch vor einigen Jahren», so Fritz Wahl. Wie gut das Verhältnis zur politischen Gemeinde ist, wurde während der Grossevangelisation ProChrist Anfang März 2013 deutlich. Sogar der Bürgermeister kam und richtete ein Grusswort an die Gemeinde. Darin würdigte er unter anderem ihre Leistungen für die Kommune.

Wertvolle Kontakte durch Kooperationen Kern der Netzwerk-Arbeit bildet die Kooperation mit drei Gruppen, die unter der Woche Räumlichkeiten des ChrischonaGemeindezentrums nutzen dürfen. «Alles begann vor zehn Jahren, als zwei Frauen aus der Gemeinde eine Kleinkindergruppe starten wollten», erzählt Fritz Wahl.


treuung war», sagt sie. Aus Neugier sei sie mit ihrer Familie einmal zum Sonntagsgottesdienst gegangen. Bis heute ist sie dabei geblieben. Die Bemühungen der Gemeinde, bekannter zu werden, sind für die 42-Jährige ein dringend nötiger Schritt. «Leider halten uns immer noch viel zu viele Menschen für eine Sekte», sagt sie. Gegen dieses Misstrauen müsse man ankämpfen. Die Netzwerk-Arbeit und eine wachsende Präsenz in den lokalen Medien seien ein Schritt in die richtige Richtung. Susanne Lais und Tanja Huxol hatten die Idee, einmal in der Woche ein Betreuungsangebot anzubieten. Bald entwickelten sie die Vision, die Kinderbetreuung täglich anzubieten. Als ihnen klar wurde, dass sie für dieses Projekt Unterstützung brauchten, holten sie als Träger den Förderverein der politischen Gemeinde Grenzach-Wyhlen ins Boot. Mittlerweile besuchen 30 Kleinkinder regelmässig die Kindertagesstätte MausHaus. Die Mitarbeiterzahl ist auf sechs angestiegen. «Die Berührungspunkte sind heute leider nicht mehr so intensiv, weil die Gruppe mittlerweile in der alten Predigerwohnung untergebracht ist und einen Seiteneingang nutzt», sagt Fritz Wahl. Dennoch habe die Zusammenarbeit mit dem Förderverein der politischen Gemeinde wertvolle Kontakte gebracht. «Die Mitglieder des Fördervereins, Kommunalpolitiker und Eltern der Kinder können sich etwas unter dem Begriff Chrischona vorstellen – das ist für unsere Arbeit enorm wertvoll», so Fritz Wahl.

Wachsende Präsenz im Ort Eine, die durch die Kinderbetreuung zur Chrischona-Gemeinde gefunden hat, ist Christine Walter. Vor einigen Jahren brachte sie ihre Tochter regelmässig ins MausHaus. In dieser Zeit wurde sie auf die Gemeinde aufmerksam. «Es war schon eine gewisse Vertrauensbasis da, weil in den Räumlichkeiten ja auch die Kinderbe-

10/11 sagt Prediger Wahl. In der Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde sieht er grosse Chancen. «Ich habe den Eindruck, dass unsere Leute durch die Präsenz in der Öffentlichkeit mutiger geworden sind, ihren Glauben zu bekennen», so Wahl. Für den Pastor ist das ein grosser Ansporn, weitere Netzwerke zu knüpfen.

Mutiger dank Netzwerk Mittlerweile beherbergt das ChrischonaGemeindezentrum Grenzach-Wyhlen noch zwei weitere Gruppen: Jeden Dienstag treffen sich dort eine Demenzgruppe der Caritas und ein Babymassage-Kurs der Volkshochschule. «Auch die Kontakte zu diesen beiden Gruppen sind exzellent», betont Fritz Wahl. Die Leiterin der Demenzgruppe habe zum Beispiel im Seniorenkreis über die Krankheit referiert und wolle ihre Arbeit in absehbarer Zeit auch in einem Gottesdienst vorstellen. «Als Gemeinde bieten uns die verschiedenen Kooperationen immer wieder Anknüpfungspunkte, um mit den Menschen aus unserem Ort ins Gespräch zu kommen»,

« 2012 war für das Chrischona-

Gemeinschaftswerk geprägt vom Motto «Wachendes Werk». Was uns als Gemeinden und Verband voranbringen kann, was uns trägt und beflügelt ist eine neue Ausrichtung der Gemeindearbeit an den Leitwerten der Pilgermission und des CGW sowie an den Grundprinzipien für eine natürliche Gemeindeentwicklung. Es geht um die kompromisslose Bindung an den Herrn Jesus Christus, um geistliche Haltungen der Selbstvergessenheit und Sorglosigkeit – weil Gott für uns sorgt.

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Wieland Müller, Vorsitzender Chrischona-Gemeinschaftswerk Deutschland (CGW)


Der Gemeindeverband VisionFrance ist der französische Zweig der Pilgermission St. Chrischona. Vision-France engagiert sich für den Aufbau von Gemeinden, besonders an Orten, wo es kein evangelisches Zeugnis gibt. Ihre Leidenschaft ist es, Menschen in Frankreich mit der frohen Botschaft zu berühren. Das Evangelium soll die Gesellschaft in Frankreich nachhaltig verändern.

Gemeinde bauen in einem entchristlichten Land

Fakten - 14 Gemeinden in der Region Elsass-Mosel - 3 Gemeinden im Jura - 2 Aufbaugemeinden in der Vendée - 18 hauptamtliche Gemeinde mitarbeiter - rund 1000 Gemeindemitglieder und -besucher sowie rund 500 Kinder und Jugendliche Kontakt Vision-France 13, rue Xavier Marnier 25000 Besancon, Frankreich Telefon +33 (0)3 81 50 46 64 admin@vision-france.net www.visionfrance.net

Vision-France in Frankreich gut vernetzt Eine Gemeinde pro 10‘000 Einwohner (www.1pour10000.fr), heisst eine Aktion des CNEF, der evangelischen Allianz in Frankreich. Vision-France ist mit dabei. Auf kreative Weise werden Christen in den Gemeinden motiviert und geschult, neue Gemeinden zu gründen.

Schwer, aber nicht unmöglich: Christen bei Strasseneinsatz in der Innenstadt.

Die Gemeinden im Verband der Pilgermission haben eines gemeinsam: Sie wirken in Ländern, in denen der christliche Glaube und Religion allgemein bei den Menschen an Bedeutung verliert. Die Franzosen haben in dieser Hinsicht den Deutschen und Schweizern etwas voraus: den Laizismus, die strikte Trennung von Kirche und Staat seit 1905. Das hat Konsequenzen für die Gemeindearbeit von VisionFrance. Trotzdem war diese Trennung für die französischen Protestanten und Evangelikalen ein Signal der Freiheit.

An französischen Schulen gibt es keinen Religionsunterricht. Religiöse Symbole sind in öffentlichen Gebäuden und für Beschäftigte des Staates tabu. Ein Grossteil der Menschen hat keine Ahnung vom christlichen Glauben, es herrscht religiöser Analphabetismus. Religion ist in die Privatsphäre verbannt. Kirchen, vor allem Freikirchen, werden skeptisch betrachtet. Die Pastoren von Vision-France betreiben Gemeindebau unter schwierigen Bedingungen. Für Pastor Ernest Strupler in Besançon hat die strikte Trennung von Kirche und Staat ganz praktische Konsequenzen.


Seine Gemeinde, die «Eglise protestante évangélique», wird nie die Stadthalle mieten können für einen grösseren Anlass. Der Zugang zu öffentlichen Veranstaltungsräumen ist Glaubensgemeinschaften verwehrt. Und um auf den Strassen der Innenstadt für eine Veranstaltung in der Gemeinde werben zu können, benötigt er eine Genehmigung der Stadt. «Doch die werden wir in der Regel nicht bekommen», sagt Ernest Strupler. Die Hürden sind gross, um Menschen in der Stadt und den Strassen mit dem Evangelium zu erreichen – oder nur auf die Gemeinde aufmerksam zu machen. «Für die Protestanten war die radikale Trennung von Kirche und Staat trotzdem ein Freiheitssignal», erklärt Jean-Georges Gantenbein, Präsident von Vision-France und Pastor in Mulhouse, «denn endlich wurden auch ihre religiösen Rechte gewahrt.» Das Gesetz zur strikten Trennung von Kirche und Staat setzte der Vorherrschaft der römisch-katholischen Kirchen in der Gesellschaft ein Ende. «Viele Protestanten und Evangelikale haben deshalb die Trennung von Kirche und Staat sogar unterstützt», sagt Gantenbein. Die Religionsfreiheit wurde dadurch gestärkt. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass die «Religion» und natürlich auch der christliche Glaube, immer mehr in die Privatsphäre abgeschoben wird.

Brücken bauen, Beziehungen knüpfen

12/13 seinem Geschäft aktiv werden, dann kriegen wir auch keine Probleme mit der Stadtpolizei», sagt Ernest Strupler. Die Beziehung zu den Menschen sei entscheidend, gerade weil die Franzosen Religion eher zurückhaltend und misstrauisch begegneten. Deshalb versucht die Gemeinde die Menschen zu sich einzuladen, um sie kennenzulernen. Das gelingt zum Beispiel mittwochs beim GebrauchtkleiderVerkauf in den Gemeinderäumen. Oder während Kreativwochen vor Ostern, Weihnachten oder im Herbst, wo Eltern mit Kindern zum Basteln in die Gemeinde kommen.

«Manche Eltern melden ihre Kinder nach der Kreativwoche zum Kinderclub an», erzählt er. Bei alle den Aktionen ist eines wichtig: die Leute müssen sich frei fühlen. «Sobald sie nur eine Spur von Druck spüren, sind sie weg», sagt Ernest Strupler. Er entdeckt in Frankreich aber auch einen erstaunlichen Trend: Kirchenferne Eltern wollen zunehmend, dass ihre Kinder etwas «Christliches» lernen. Deshalb startet die Gemeinde einen Religionsunterricht für Nicht-Gemeindemitglieder.

Vision-France im Chrischona-Netzwerk

Ernest Strupler geht mit Gemeindemitgliedern in Besançon trotzdem auf die Strasse. Auch ohne Genehmigung. Damit es gelingt, bauen sie Brücken zu Geschäftsleuten. «Wenn der Ladenbesitzer nichts dagegen hat, dass wir auf der Strasse vor

Auch in Deutschland und der Schweiz verlieren Religion und die Kirchen an Bedeutung. Es ist eine Stärke des Verbandes der Pilgermission, dass die einzelnen Mitglieder in ihrer Verschiedenheit voneinander profitieren und lernen. Das Leitungsteam empfindet die länderübergreifende Vernetzung als sehr inspirierend. Sie weitet den Horizont. Vereinzelt bestehen Part-

nerschaften zwischen Gemeinden aus Frankreich mit Gemeinden aus der Schweiz und Deutschland. Doch die Sprachgrenzen sind schwierig zu überwinden. Der Austausch könnte noch besser werden, findet Jean-Georges Gantenbein. Was die Partner im Chrischona-Verband von Vision-France lernen können? «Man kann mit dem starken Säkularismus leben», sagt Gantenbein. Und die Postmoderne hat auch ihr Gutes: «Auf dem religiösen Markt können alle ihren Glauben platzieren, das heisst auch wir Evangelikale mit unserem Evangelium.»

«

Wir freuen uns an den vier Praktikanten (zwei aus unseren Reihen), an dem guten Teamgeist unter den Predigern, an der Einweihung unserer neuen Räume in Sélestat und in Besançon und dem Baubeginn in Wissembourg. Obwohl in der Vendée nur noch ein Missionar vor Ort ist, geht es in den Pionier-Gemeinden dort wieder besser voran.

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Jean-Georges Gantenbein, Präsident von Vision-France


Der Brunnen Verlag Basel mit den Bibelpanorama-Buchhandlungen ist ein Zweig der Pilgermission St. Chrischona. Fakten - 80 Mitarbeiter in Basel im Verlag und in den 15 Filialen der Bibel panorama Buchhandlungen. - Brunnen Basel ist Auslieferer für 40 deutsche Verlage in die Schweiz. - 2013 gibt es 33 Buch-Neuerschei- nungen im eigenen Verlag. - 2013 feiert die weitverbreitete «Hoffnung für alle» Bibel ihren 30. Geburtstag. Kontakt Brunnen Verlag Basel Wallstrasse 6, Postfach 4002 Basel, Schweiz Telefon +41 (0)61 295 60 00 info@brunnen-verlag.ch www.brunnen-verlag.ch

Der deutsche Zweig der Literaturarbeit ist dem Chrischona- Gemeinschaftswerk Deutschland angeschlossen. Dazu gehören der Brunnen Verlag Gießen, die ALPHA Buchhandlungen (mit insgesamt 40 Filialen in Deutschland) und das Logistikzentrum ChrisMedia. Kontakt Brunnen Verlag Gießen Gottlieb-Daimler-Strasse 22 35398 Gießen, Deutschland Telefon +49 ( 0 )641 6059- 0 info@brunnen-verlag.de www.brunnen-verlag.de A L P H A Buchhandlung Gottlieb-Daimler-Strasse 22 35398 Gießen, Deutschland Telefon +49 ( 0 )641 6059-240 info@alpha-buch.de www.alpha-buch.de

In Geschichten verstrickt Einblicke ins Liquide des Brunnen Von Dominik Klenk Es gibt Jahre, in denen man sich fragt, wie es in der alten Welt war. In jener also, als das, was heute nicht mehr wegzudenken ist, noch nicht da war. Mein Grossvater war Wagner. Eine Art Feinhandwerker, der vor allem Wagenräder aus Holz herstellte. Jahrhundertelang war dies das non plus ultra für die kommode Fortbewegung. Bis – ja, bis der Kaugummi und mit ihm gleich der Gummireifen erfunden wurde. Innerhalb von einem Jahrzehnt hat letzterer die Mobilität auf dem Planeten revolutioniert. Als Verleger bin ich mir nicht sicher, ob wir heute an einem ähnlich radikalen Umbruch stehen. Seit Gutenberg vor 500 Jahren die Druckerpresse angeworfen hat, war das Buch Kultur- und Lernmedium Nummer eins. Die Bibel, das Buch der Bücher, und seine Nachfahren vom Großen Brockhaus bis zum Groschenheftli haben Welt geprägt und Kultur entwickelt, Glauben vermittelt und Geschichten erzählt. Bis – ja, bis die Digitalisierung die Medienwelt erfasst hat, so dass Informationen inzwischen nicht mehr ans Papier gebunden sind, sondern digital und gewissermassen liquide auf unsere Bildschirme strömen. Eine Entwicklung, die den klassischen Buchverleger in Unruhe versetzt.

Vorne dran oder hinter her? Worauf also kommt es an für den Verlag der Zukunft? Auf die Inhalte, die wir zu transportieren haben, oder auf das Medium, mit dem die Inhalte transportiert werden? Sollen wir die neuen Medientrends von vorne her mitprägen versuchen und uns gegebenenfalls ein Stück dabei selbst abschaffen als Buchverlag – oder sollen wir den Wirbel technischer Ereignisse getrost an uns vorüber ziehen lassen und dann vielleicht irgendwann merken, dass wir den Anschluss verpasst haben? Jeder Versuch einer Antwort gebiert hier eine neue Frage. Ich habe noch niemanden getroffen, der weiss, wohin diesbezüglich die Reise geht. Darum versuchen wir als Verlag in unseren Geschäftsfeldern mit einem Mix von Innovation, Vernetzung und Konsolidierung unser christliches Profil zu schärfen und in dieser Krise zu bestehen.

Schurken, Schön und Buch Vernetzung nach oben bleibt das A und O: Darum haben wir im Verlag ein tägliches Mittagsgebet installiert. Auf der Höhe des Tages erinnern wir uns daran, dass wir


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nicht der Arbeit, nicht den Menschen und nicht einmal uns selbst gehören, sondern Gott. Auch die Vernetzung nach innen hat in den vergangenen Monaten eine wesentliche Rolle gespielt: Mit «Brunnen-pur» haben wir regelmässige Mitarbeitertage eingeführt, um die Teambildung im Verlag zu stärken. Vertrauen und eine entspannte Atmosphäre ist die wichtigste Ressource, um gemeinsam etwas zu bewegen. Die Vernetzung nach aussen kennt für einen Verlag, der seinen Brunnen überfliessen und das anvertraute Wasser weiter leiten will, gewissermassen kein Ende: Für unseren neuen Webshop (www.bibelpanorama.ch) haben wir einen Webmaster geworben, der diese extrem vernetzte Buchhandlung optimieren und mit einem fröhlichen Mehrwert versehen soll. Zum Ausbau unseres physischen Filialnetzwerkes haben wir eine 15. Buchhandlung in unsere Kette aufgenommen: «Schön und Buch» in Winterthur wird ab sofort ein Bibelpanorama. Das Flagschiff auf unseren Wassern ist nach wie vor die Bibel. Diese «Hoffnung für alle» wird ab Herbst als E-Book auch für Tablets und Smartphones verfügbar

sein, um so das Netzwerk der Lesarten zu verbreitern. Als Teil des internationalen ChrischonaVerbandes sind wir vernetzt mit den Geschwistern vom Brunnen Verlag in Gießen. Im Herbst werden wir abermals gemeinsam unser Programm in der Verlagsvorschau und in den Katalogen präsentieren. Am besten jetzt schon mal Lesezeit einplanen für unser himmlisches Gaunerstück «Ziemlich bester Schurke». Für die kommenden Jahre ist dank der guten Vernetzung mit Autoren die Ideenliste gut bestückt und Brunnen kann Spannendes und Streitbares, Gottinspiriertes und Anrührendes versprechen: Geschichten, die uns mit Lebendigem verstricken. Bei Licht betrachtet erscheint mir unter dem Stichwort Vernetzung der ganze Verlag nicht mehr und nicht weniger, als ein Knotenpunkt zwischen Autoren und Lektoren, Buchhändlern und Leselustigen, Kulturschaffenden und Kulturliebenden, Christen und Suchern, Gefährten und Gefahren. Eine wunderbare Schnittstelle zwischen Gottes Wort und Menschenherzen.

«

2012 war für den Brunnen Verlag in Basel ein grosser, tapferer Change. Der Verlag hat den Wechsel des Geschäftsführers verkraftet. Die BBP’s haben den Wegfall der Buchpreisbindung gestemmt und Amazon Paroli geboten. Am tapfersten aber waren die jungen Leser, die 15 Monate ohne einen neuen Band von Maya & Domenico überlebt haben.

»

Dr. Dominik Klenk, Geschäftsführer des Brunnen-Verlags Basel


Die Schwesterngemeinschaft des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona (DMH) gehört zum Verband der Pilgermission St. Chrischona. Der diakonisch-missionarische Auftrag der Schwesterngemeinschaft hat sich seit deren Gründung im Jahre 1925 nicht verändert. Die Schwestern haben ein brennendes Herz zum Dienen und für die Mission. Ihr Motto: «Diakonisch Missionarisch Handeln». Fakten - 109 Schwestern gehören der Schwesterngemeinschaft an (Stand 31.12.12) - das DMH betreibt das Feierabend und Pflegeheim St. Chrischona und eine Altenpflegeschule «Manoah» in Lörrach - das DMH unterstützt sozial diakonische Projekte: - «Lechaim – Haus des Lebens» in Lörrach und «Lechaim» in Rheinfelden - basecamp Prenzlau e.V. in Bran denburg - Neue Oberin ist seit September 2012 Schw. Ursula Seebach Kontakt Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona Chrischonarain 135 4126 Bettingen, Schweiz Telefon +41 (0)61 606 65 65 info@dmh-chrischona.org www.dmh-chrischona.org

Parole: «Synergien nutzen» Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona und Pilgermission setzen auf Zusammenarbeit Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona (DMH) und die Pilgermission gehen verstärkt gemeinsame Wege. Räumlich lagen DMH und Pilgermission schon immer nah bei einander. Vernetzt zu denken, gehörte in der jüngsten Vergangenheit dennoch nicht zur Tagesordnung. «Es war ein Fehler, dass das Mutterhaus und die Pilgermission in den letzten Jahren nur die notwendigsten Kontakte gepflegt, und ansonsten sehr isoliert gearbeitet haben», sagt Bernhard Heyl, Mitglied der Geschäftsleitung und Theologe des Diakonissen-Mutterhauses. Dass sich nun vieles geändert hat, führt er massgeblich auf die jüngsten Personalwechsel zurück. «Schwester Ursula Seebach als Oberin, Joachim Rastert als Geschäftsführer und auf der anderen Seite René Winkler als Direktor der Pilgermission haben einen Neuanfang in der Zusammenarbeit möglich gemacht», sagt er.

Oberin denkt vernetzt Wie wichtig ihr die Vernetzung auf Chrischona ist, machte Oberin Schwester Ursula Seebach bereits kurz nach ihrer Ankunft im Diakonissen-Mutterhaus mit Taten deutlich: Sie stieg in die Gemeindearbeit der Chrischona-Gemeinde St. Chrischona ein. Dort engagiert sie sich nun regelmässig im Predigt-Team und arbeitet auch an der Planung von Gottesdiensten mit. «Es haben sich viele Dinge für uns zum spürbar Guten verändert», sagte René Winkler anlässlich des 88. Jahresfests des Diakonissen-Mutterhauses. Er dankte der Schwesternschaft für die grosse Offenheit und guten Beziehungen. «Aus zwei Wegen, die durchaus sehr unterschiedlich verliefen, ist wieder ein gemeinsamer entstanden», so Winkler. Dies nimmt unter anderem auch Gestalt an im Projekt «Generationenparcours», der nun nicht nur vom DMH und anderen Unterstützern getragen wird, sondern zu dem die Oberin explizit die Pilgermission zur Mitwirkung eingeladen hat.


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sen, Gemeinschaftsprojekt von Diakonis einde Pilgermission und politischer Gem

«

Pilgermission als Dienstleister

Geld, Know-How und ein guter Name

«Synergien nutzen», lautet die neue Parole im Diakonissen-Mutterhaus. Für die Schwesternschaft beginnt das bei den Dienstleistungen: «Wenn wir einen Service über die Pilgermission beziehen können, möchten wir das in Zukunft tun und das Werk auf diesem Weg auch finanziell unterstützen», sagt Bernhard Heyl. Eine der ersten dieser Kooperationen fand im IT-Bereich statt. «Internettechnisch waren wir bis vor Kurzem noch im IT-Steinzeitalter», sagt der Theologe. Ein externer IT-Experte entwickelte Lösungen, die nunmehr mit Hilfe von Simeon Vogel, IT-Techniker der Pilgermission, in der Umsetzung sind. Mittlerweile ist er zu 40 Prozent beim DMH angestellt. «Diese Zusammenarbeit klappt sehr gut. Wenn es mal brennt, dann kann er mehrere Tage am Stück bei uns arbeiten», so Heyl. Auch in anderen Dienstleistungsbereichen setzt das DMH auf Zusammenarbeit: In ihrer Öffentlichkeitsarbeit wird die Schwesternschaft immer wieder von der Abteilung Marketing und Kommunikation der Pilgermission unterstützt, ein neuer Internetauftritt soll nach derzeitigen Planungen ebenfalls von der Pilgermission übernommen werden. Auch für die Strassenreinigung ist eine Kehrmaschine von St. Chrischona verantwortlich.

Andere Kooperationen unterstreichen den diakonischen Anspruch der Schwesternschaft: In Lörrach unterstützt das DMH zusammen mit der örtlichen Stadtmission seit einigen Jahren den Verein Lechaim. Kern der Arbeit: In einem «Haus des Lebens» kümmern sich drei Ehepaare um gesellschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche. Sie bieten ihnen einen Mittagstisch, Hausaufgabenbetreuung und Pflegeplätze. «Wir stellen die alte Bankiersvilla zur Verfügung, in der Lechaim untergebracht ist, haben Bernhard Kohlmann als Sozialdiakon für das Projekt angestellt und bringen unsere Expertise im Vorstand des Vereins ein», erläutert Bernhard Heyl. Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet das DMH auch mit dem Verein baseCamp in Prenzlau/Brandenburg zusammen. Dieser hat sich den Kampf gegen die massive Arbeits- und Orientierungslosigkeit in Ostdeutschland auf die Fahne geschrieben. Vor allem Jugendliche sollen im «Basislager» Hoffnung und eine neue Perspektive fürs Leben bekommen. «Neben KnowHow und Finanzen konnten wir der Vereinsarbeit auch mit unserem Namen hel-

2012 war für die Schwesternschaft unseres DiakonissenMutterhauses ein Jahr der Veränderungen, des Umbruchs und des Neuanfangs. Aber unsere Schwesternschaft ist inzwischen bereit, Neues zu wagen, ihre Bedürfnisse zu nennen und sich aktiv in den Prozess der Weiterentwicklung unseres Mutterhauses einzubringen. Ich beobachte ausserdem eine erfreuliche Entwicklung: Vertrauen der Schwesternschaft untereinander und zur Leitung sind zu spüren. Grosse Dankbarkeit und neue Hoffnung sind aufgebrochen, dass etwas Neues wachsen kann.

»

Schw. Ursula Seebach, Oberin des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona

fen», sagt Heyl. Das DMH stehe für Zuverlässigkeit sowie Vertrauenswürdigkeit und habe dadurch in der Kommunikation mit den örtlichen Behörden so manche Türen öffnen können. Einige Beispiele für einen gelungenen Neuanfang, der gespannt sein lässt, was sich daraus noch alles ergibt. Die gute Zusammenarbeit zwischen Pilgermission und Diakonissen-Mutterhaus – das ist die Überzeugung der DMH-Leitung – ist eine «Gnade Gottes», die dankbar angenommen und gelebt wird.


Die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi) ist ein schweizerisch-deutscher Verein mit Sitz in Reinach (CH) und Lörrach (D). Sie wurde 1968 (CH) bzw. 1985 (D) gegründet und ist Mitglied im Verband der Pilgermission St. Chrischona. Die amzi unterstützt messianische Juden und arabische Christen und hält Kontakt zu messianischen und arabisch-christlichen Werken. Sie tut dies vor allem in Israel – inzwischen aber auch in Deutschland, wo derzeit über 30 messianisch-jüdische Gemeinden bestehen. Zum Auftrag der amzi gehört es, über die messianischen Juden und arabischen Christen zu informieren und Begegnungen mit ihnen zu vermitteln. Das tut sie in Gemeinden in Deutschland und der Schweiz, in Europa und in Israel.

Das Rätsel des Afikoman

Fakten - drei hauptamtliche und drei teilzeitliche Mitarbeiter - gibt die zweimonatig erscheinen- de Zeitschrift «focus israel» und die wöchentliche Gebetsmail heraus - hat Kontakte zu über 50 messianisch-jüdischen und arabisch-christlichen Werken und Gemeinden

Schon mal von Afikoman gehört? Nein? Das kann daran liegen, dass Afikoman kein Mensch, sondern ein Stück Brot ist. Kein grosses, aber ein bedeutsames. Der Afikoman besteht aus besonderem Brotteig – nämlich aus ungesäuertem – und gehört zur Sederfeier. Mit dieser wird das jüdische Passahfest eröffnet. Doch warum ist der Afikoman wichtig?

Kontakt amzi Postfach, 4153 Reinach, Schweiz Telefon +41 (0)61 712 11 38 info@amzi.org www.amzi.org

Kurz vor Ostern 2013 feiern rund 70 Interessierte, Vertreter von Israel-Werken und Freunde der Arbeitsgemeinschaft für das

Zeitreise ins Alte und Neue Testament

messianische Zeugnis an Israel (amzi) das Sederfest auf St. Chrischona. Sie werden gemeinsam dem Geheimnis des Afikomans auf die Spur kommen. Es ist ein besonderes Erlebnis für alle. Denn Martin Rösch, theologischer Leiter der amzi, und Hanna Gerber, gastgebende Hausmutter, nehmen die Teilnehmer auf eine Zeitreise ins Alte und Neue Testament mit. Passah erinnert an die Befreiung aus der Knechtschaft durch den Auszug aus Ägypten und daran, dass Gott seine Versprechen gehalten hat. Messianische Juden, die Jesus – hebräisch Jeschua – als ihren Erlöser anerkennen, gehen noch weiter. Gemeinsam mit ihnen erklärt Martin Rösch: «Wir gedenken auch der Befreiungstat unseres Herrn Jesus Christus, der durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen Menschen aus allen Völkern frei gekauft hat von Sünde, Tod und Teufel.»


18/19 Was ist auf dem Sederteller? Dieses Gedenken geschieht mit Hilfe einer festgelegten Liturgie – einer fixen Ordnung. Da das hebräische Wort für Ordnung «seder» ist, heisst die Feier zu Beginn des Passahfestes schlicht Sederfeier. Inhaltlich besteht die Liturgie aus Lesungen, Liedern, Gebeten und symbolischen Handlungen – aber auch Essen und Trinken, begleitet von guten Gesprächen. Der Sederteller ist wichtiger Bestandteil jeder Sederfeier. Auf ihm findet sich ein interessanter Mix verschiedener Speisen mit verborgener symbolischer Bedeutung. So tauchen die Teilnehmer ein Büschel Petersilie in Salzwasser, das an die salzigen Tränen der Israeliten während der Sklaverei in Ägypten erinnert. Bittere Kräuter verdeutlichen die qualvollen Leiden des Volkes Israel. Ausserdem liegt auf jedem Sederteller ein Lammknochen – ein Symbol für die Lämmer, welche die Israeliten vor dem Auszug aus Ägypten schlachteten, aber auch an den Kreuzestod Jesu.

dass dieses Wort auch «der Kommende» bedeuten kann. Der Afikoman ist also das «Brot des Kommenden» – und für messianische Juden ein Hinweis auf Jesus. Sie sind überzeugt: Jesus hat den Afikoman mit seinem Leiden und Sterben in Verbindung gebracht. Die amzi setzt sich dafür ein, dass Christen die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens verstehen. Ausserdem will die Organisation die Verbundenheit mit arabischen Christen und messianischen Juden als Mitglieder der Gemeinde Jesu verdeutlichen.

« Im Mai 2012 reisten die amzi-

Direktor René Winkler begleitet die Feier musikalisch

Sederfest: «Schon fast der Himmel!»

Martin Rösch erläutert Elemente der Sederfeier

Das Brot des Kommenden Neben dem Sederteller haben schliesslich die drei ungesäuerten Brote, die Matzen, ihren Platz. Der Gastgeber bricht die mittlere von ihnen und versteckt sie. Gegen Ende der Feier suchen und finden die jüngsten Teilnehmer sie. Diese MatzenHälfte heisst «Afikoman». Viele Juden übersetzen das mit «Dessert» oder «festliches Lied». Der jüdische Wissenschaftler David Daube hat jedoch herausgefunden,

Das Geheimnis des Afikoman ist gelüftet: Es handelt sich um das «Brot des Kommenden». Mit dieser Hoffnung auf den Messias klingt auch die Sederfeier aus – mit dem Wunsch: «Nächstes Jahr im wiedererbauten Jerusalem!»

Hierfür ist das Sederfest sehr hilfreich. Es erlaubt einen Blick hinter den kulturellen Vorhang und nimmt die Teilnehmer mit hinein in biblische, jüdische und messianische Traditionen. Das geschieht nicht nur durch Liturgie, sondern auch durch lebendige Gemeinschaft. Darüber freute sich Mitorganisatorin Hanna Gerber sehr und fügte hinzu: «Ich erlebte so strahlende Gesichter!» Für eine befreundete Frau sei das Sederfest gar ein Höhepunkt in ihrem Leben gewesen. Deren Fazit: «Dass ich das noch erlebe, ist für mich schon fast der Himmel.»

Mitarbeiter mit den Vorstandsmitgliedern und ihren Ehepartnern für eine Woche nach Israel, um verschiedene Partner zu besuchen und Beziehungen aufzufrischen. Der Herbst brachte für Martin Rösch die (willkommene) Herausforderung, während einer Woche mit zwei temperamentvollen Ehepaaren – einem messianischjüdischen und einem arabischchristlichen – zu einer Besuchstour unterwegs zu sein. Das Motto « Friedensstifter Jesus erlebt » galt auch hier ganz praktisch!

»

Martin Rösch, theologischer Leiter, und Catherine Meerwein, administrative Leiterin der amzi


Bilanz per 31. Dezember 2012 in CHF 1000

Monatliche freie Spenden, Legate und Projekte (in CHF 1000)

2012

2011

1 563

2 580 375

Aktiven

1400

Flüssige Mittel

1200

Forderungen Leistungen, übrige Forderungen

396

800

Warenvorräte

186 243

600

Aktive Rechnungsabgrenzungen

400

Umlaufvermögen

1000

200 0

J

F

2011

M

A

M

J

J

A

S

O

2012

Die Grafik zeigt, wie sich die Spenden auf die einzelnen Monate verteilen.

N

D

Mobilien Immobilien, Bauland, bebaute Grundst., Landw.-Boden Finanzanlagen Arbeitgeber-Beitragsreserven

17

14

2 162

3 212

825

613

36 117

35 630

1 403

1 573

150 150

Anlagevermögen

38 495

37 966

Total Aktiven

40 657

41 178

Passiven Verbindlichkeiten Leistungen, kurzfr. Verbindlichkeiten

285

403

Passive Rechnungsabgrenzungen

702

696

1 104

971

84

2 175

2 070

Langfristiges Fremdkapital (Darlehen, Rückstellungen)

10 227

10 782

Total Fremdkapital

12 402

12 852

Darlehen kurzfristig Rückstellung kurzfristig Kurzfristiges Fremdkapital

Fonds Fonds TSC allgemein

Fonds TSC Projekt Campus 15

4

87

Total Fondskapital

4

87

Organisationskapital Neubewertungsreserven Eigenkapital Jahresergebnis 1 Total Organisationskapital

Pilgermission Pilgermission St. Chrischona St. Chrischona Total Passiven

4 539

4 539

23 700

23 638

12

62

28 251

28 239

40 657

41 178


Erfolgsrechnung 2012

20/21

Gute Nachricht aus der Finanzabteilung: Die Pilgermission St. Chrischona schliesst das Jahr 2012 mit einem Gewinn von 12‘000 Franken ab – statt dem budgetierten Verlust von 94‘000. «Dafür sind wir sehr dankbar», sagt Geschäftsführer Walter Stauffacher. Spenden in Höhe von 3.08 Millionen Franken erhielt die Pilgermission in 2012. Weniger als erhofft. Legate in Höhe von 659‘000 Franken konnten das fast kompensieren, sodass schliesslich insgesamt 3.74 Millionen Franken Gaben eingingen – rund 163‘000 mehr als im Vorjahr. Einsparungen auf der Kostenseite und leicht gesteigerte Erträge haben zu dem ausgeglichenen Jahresergebnis geführt.

in CHF 1000

2012

Budget

2011 9.9%

Gesamtertrag 3 743

Gastgewerbliche Erträge

1 012

3 800 932

3 589 854

58.5%

Mieterträge

874

769 801

Studienertrag

633

633

656

Zeitschriftenertrag

129

132

109

Gesamtertrag

12 6 403

6 266 6 009

15.8%

Gaben, Legate, Sponsoring

Studienertrag

Gastgewerbliche Erträge

Zeitschriftenertrag

Mieterträge

Sonstiger Ertrag

Betriebsaufwand Material- und Dienstleistungsauf wand

432

466

359

4 165

4 324

4 103

Unterhaltsauf wand

238

178

190

Sachauf wand

607

591 564

Verwaltungsauf wand

401

420

26

29

26

770

785

Personalauf wand

übriger Betriebsauf wand Abschreibungen Betriebsauf wand

820 6 689

Betriebsergebnis (EBIT)

-286

Ausserbetrieblicher Erfolg

215

Ergebnis ohne Fonds

-71

Zuweisung Fondskapital

375

6 778 6 402 -512

356 -156

-393

421 28

Verwendung Fondskapital

83

62

34

Total Veränderung Fondskapital

83

62

34

Jahresergebnis 1

12

-94

62

-12

-62

94

-12

94

-62

Zuweisung Organisationskapital Verwendung Organisationskapital Total Veränderung Organisationsk. Jahresergebnis 2

0.2%

13.6%

Gaben, Legate, Sponsoring

Sonstiger Ertrag

2%

6%

3.6%

0.4%

6.5%

9%

62.3% 12.2%

Personalaufwand

Verwaltungsaufwand

Abschreibungen

Unterhaltsaufwand

Sachaufwand Material- und Dienstleistungsaufwand

übriger Betriebs aufwand


Revisionsbericht Die Mitgliederversammlung (das Komitee der Pilgermission) hat die Jahresrechnung 2012 am 4. Mai 2013 genehmigt. Zuvor wurde die Jahresrechnung von unabhängigen Revisoren geprüft. Die Rechnungslegung basiert auf Swiss GAAP FER, dem führenden schweizerischen Standard zur Darstellung von Geschäftszahlen für gemeinnützige Non-Profit-Organisationen. Aufgrund der Steuerbefreiung des Theologischen Seminars St. Chrischona seit 1. Januar 2013 hat sich die Darstellung der Bilanz und Erfolgsrechnung geändert («Fonds» in der Bilanz und «Jahresergebnis 1» und «Jahresergebnis 2» in der Erfolgsrechnung).


Pilgermission St. Chrischona Der internationale christliche Verband der Pilgermission St. Chrischona und die zum Verband gehörenden Bereiche

Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi)

Evangelische Stadtmissionen im Südlichen Afrika (ESSA) Literaturarbeit Deutschland ChrischonaGemeinschaftswerk Deutschland (CGW)

Konferenzzentrum St. Chrischona Diakonissen Mutterhaus St. Chrischona

Theologisches Seminar St. Chrischona

Literaturarbeit Schweiz Chrischona-Gemeinden Schweiz

Vision-France

Pilgermission Pilgermission St.St. Chrischona Chrischona Pilgermission St. Chrischona


Pilgermission St. Chrischona Chrischonarain 200 4126 Bettingen bei Basel, Schweiz Telefon +41 (0)61 64 64 111 Telefax +41 (0)61 64 64 277 markom@chrischona.ch www.chrischona.org facebook.com/pilgermission chrischona.org/+ twitter.com/chrischona


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