STV 27

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STUDI VERSUM NUMMER 27 | 2009.05

REINE GESCHMACKS SACHE? 09 KAFFEEKÜNSTLER 26 DER SOMMER KANN KOMMEN! 30

1  STUDIVERSUM | 2009.05

Exklusiv


Wie gut ist mein Professor?

www.MeinProf.ch


EDITORIAL | INHALT

04

1o

26

Liebe Leserinnen und Leser,

Exklusivität ist eine Eigenschaft, die definitionsgemäss etwas oder jemanden ausschliesst. So bezeichnete die «Exklusive» ursprünglich das von katholischen Monarchen beanspruchte Veto-Recht, bestimmte Personen von einer Wahl auszuschliessen. Heute hat «exklusiv» mehrheitlich eine positive Bedeutung angenommen. Denn jeder hofft insgeheim, zu denjenigen zu gehören, die «inklusiv» sind – so auch die Partygänger des Beitrags, der unser Schwerpunktthema auf S. 10 eröffnet: eine Reportage über den exklusiven Club «Anonymus». Da jedoch der zensierende Rotstift der Clubbesitzer weder vor Gästezitaten noch Fotos halt machen wollte, haben wir uns dazu entschlossen, den Beitrag in anonymisierter Form zu veröffentlichen. Die geforderten Änderungen waren aus journalistischer Sicht nicht akzeptierbar, weshalb wir lieber den Tatsachen als den Namen treu blieben. Chris Buchmann schreibt ab S. 14 über bahnbrechende Ideen, die so exklusiv sind, dass sie ihre Erfinder zu Millionären gemacht haben – und er verrät das Erfolgsgeheimnis guter Geistesblüten, wie sie in der Ideenfabrik «BrainStore» am Laufband entwickelt werden. Martina Zimmermann hat einen exklusiven Mikrokosmos genau unter die Lupe genommen: Schweizer, die in einem Umfeld leben, in dem sie in der Minderheit sind. Drei Gespräche fördern ab S. 18 überraschende Meinungen und Ansichten zutage… Christoph Lutz hat sich Fragen zur Exklusivität eines Studiums gestellt: Wie wichtig sind der finanzielle und familiäre Hintergrund für Studis von heute? Welche Folgen hat die stetig steigende Anzahl Studienanfänger? Und welchen Sinn machen dabei Numerus clausus, Assessment-Tests und Konsorten? Antworten und Anregungen sind ab S. 22 zu finden. Zum zweiten Mal kann zudem das exklusive Unikat, unser beliebtes T-Shirt zum Thema, gewonnen werden. Auf S. 08 gibt’s alle Infos dazu. Exklusivität, ganz kurz und knapp, will jeder haben und geht vielen ab.

Eure Anouk N’Guyen

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04 LIEBLINGSDING Warum ich meine tasse liebe 05 UMFRAGE Worauf wartest du? 06 AUS DEM LEBEN Liebe und Triebe 08 DAS UNIKAT werde exklusiv! 09 WISSENSCHAFT warum musik gefällt 10

Nicht nur für VIPs 14

Eine gute Idee, bitte! 18

Fremd zuhause? 22

Studium – eine elitäre Veranstaltung? 26 interview kaffeekunst 28 UNIPOLITIK mit umweg zum ziel 30 SPECIAL openair- saison 2009 eröffnet 32 UNTERHALTUNG Sudoku, Kreuzworträtsel 33 KURZGESCHICHTE die gesetze der marktwirtschaft 34 WIE ANNO DAZUMAL körpertipp


LIEBLINGSDING

Warum ich meine Tasse liebe

René Inauen , 25, studiert Soziale Arbeit an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) «Ich liebe meine Teetasse, weil ich dank ihr zwei schöne Dinge miteinander vereinen kann: Ich bin ein Fan von Porzellan und Grüntee. Aus dieser dünnwandigen Bone-China Porzellan-Teetasse schmeckt der Grüntee einfach am besten! Dieses Porzellan gilt als das Hochwertigste und Edelste und ist übrigens bei Globus für unter 15 Franken zu haben.»

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UMFRAGE

Worauf wartest du? Unbewusst warten wir zigmal am Tag: Wir warten auf eine Kurzmitteilung, auf den ÖV oder auf die Kollegen. Tagtäglich steht man irgendwo in der Schlange. Sehnsüchtig erwartet man den Sommer oder auch einfach bessere Zeiten. Worauf Studierende der Uni Zürich warten, weiss StudiVersum. r Text und Bild Raffaela Angstmann Palmo Brunner, 21, Pflege «Tibet soll endlich frei werden. Ich würde sofort dorthin reisen und meine Verwandten besuchen.» Simone Chiesa, 21, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften «Ich warte auf nichts Spezifisches. Es kommt, was kommen muss.» Susanne Gedamke, 24, Politikwissenschaften und Ethnologie «Die Schweiz soll der EU oder zumindest dem europäischen Wirtschaftsraum beitreten oder ich sollte mich einbürgern lassen. Als Deutsche wäre es für mich dann finanziell einfacher in der Schweiz.» Sabeth Dietler, 19, Medizin «Ich warte noch immer auf Godot.» Lukas Steinert, 21, Biologie «Bis ich endlich nach Australien auswandern kann… das kann aber noch lange dauern. Doch ich habe es mir fest vorgenommen!» Thomas Moor, 20, Publizistik und Kunstgeschichte «Ich warte auf Gerechtigkeit im Sudan, die Van Gogh-Ausstellung in Basel und jetzt natürlich aufs neue StudiVersum.» Laura Knup, 19, Medizin «Es soll endlich genug warm werden, damit ich mein neues Sommerkleid anziehen kann!» Yannic Trüb, 20, Islamwissenschaften «Ich warte aufs Nine Inch Nails-Konzert am Open Air St. Gallen im Juni.» Francesca Benini, 22, Kunstgeschichte und Italianistik «Warten tue ich darauf, dass die Beatles auferstehen.» Mila Maeder, 20, Medizin «Ich warte darauf, nach Italien zu gehen – zuerst muss ich aber mein Praktikum beenden.»

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AUS DEM LEBEN

Eine Laudatio auf die Cumulus Es ist fast schon zu einer Art Glaubensfrage geworden, ob man sich für eine Kundenkarte registrieren lassen soll oder nicht. Ich bekenne mich dazu: Ich hab’s getan. Und ich profitiere. Text Janine Meyer

Von der Datenschutz-Debatte einmal abgesehen: Praktisch sind sie ja, diese Kundenkarten. «Cumulus», «Supercard», «Starcard», «Transa-Card», «Manor-Kundenkarte» und wie sie sonst noch heissen. Ich besitze sie alle – oder fast alle. Am liebsten ist mir die Kundenkarte der Migros: die Cumulus-Karte. Zum einen, weil ich überzeugte MigrosAnhängerin bin (besonders, seit Migros und Denner eins geworden sind und ich nun theoretisch unter demselben Dach Raucherware und Dosenbier einkaufen kann). Zum anderen gefällt mir die Cumulus so gut, weil es am Ende der jeweiligen Abrechnungsperiode diese blauen Gutscheine gibt, die mit unserem Papiergeld beinahe identisch sind. Erstens sind sie ähnlich lustig bunt bedruckt (die blauen Gutscheine sind wohl der besonders raren Einhundertfrankennote nachempfunden). Zweitens tragen die Cumulus-Gutscheine auch einen Nominalwert auf sich, der die Besitzer berechtigt, für so-und-so-viel Geld in der Migros einzukaufen. Und drittens sind die Gutscheine sogar mit einer Seriennummer ausgestattet, wie die richtigen Banknoten eben auch. Nur, dass der alte Ausspruch «pecuniam non olet» (Geld stinkt nicht) hier tatsächlich zutrifft, da die Gutscheine nicht durch tausende, mitunter schmuddelige Finger wandern, sondern gleich nach Erfüllen ihres Zahlungszwecks zerstört werden und so nicht weiter in Umlauf kommen. Aber weg von der Antike und zurück in die Gegenwart. Es ist nämlich so, dass diese Gutscheine auch eine nicht zu verachtende soziale Komponente haben: Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu sicherem Auftreten. So haben sie mich schon mehr als einmal davor bewahrt, in ausgesprochen peinlicher Art und Weise an der Kasse zugeben zu müssen, kaum Bargeld, dafür aber eine nichtfunktionierende Postcard dabeizuhaben. Stattdessen lässt sich in solchen Situationen elegant ein blauer Gutschein zücken und dem Gegenüber an der Kasse lächelnd entgegenhalten. Und sollte durch den geschickten Einsatz eines blauen Gutscheins

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sogar ein bisschen Münz übrig bleiben, lässt es sich in der Migros-Tochter Denner in Naturalien umsetzen.

Der Mann, der alles kann! Es kommt immer dann, wenn du es am wenigsten erwartest. Mit vielen Dingen ist es so. Doch was genau habe ich denn gesucht – oder erwartet? Text Muriel Staub

Wie soll ich sagen? Ich bin auf der Suche nach Menschen, die mich inspirieren. Nach richtig interessanten Menschen, voller Energie und mit einem starken Willen. Menschen, die wissen, was sie wollen (im Gegensatz zu mir!) und denken, dass vieles möglich ist. Menschen, die Ideen nicht im Keim ersticken und durch das Leben gehen, als sei alles gegeben und als könne man nichts verändern. Auf der Suche nach Weltverbesserern, Abenteurern und Actionhelden. Klingt dramatisch und verzweifelt. Ich weiss. Doch dann, an diesem einen Morgen, so gegen halb neun, aus dem Nichts, kommt dieser Mann in den Vorlesungssaal, steht vor die Klasse und redet über die Welt, als würde sie ihm gehören. Ihm und jedem anderen, der sie gerne besitzen will. Platz habe es genug für alle, die einen besseren Ort aus ihr machen wollen. Nach dem viertägigen Seminar lädt er uns zum Essen ein. Es ist schon gegen halb neun. Per Zufall sitzt er mir gegenüber und berichtet von seinen Jahren in Schanghai und davon, dass ich nach meinem Studium unbedingt dorthin fahren soll. Er spricht über Usbekistan und dass es dort viel schöner sei als in Kasachstan oder Kirgistan. Er erzählt von Malawi und schildert, wie er

1997 bei der Gründung der Uni Mzuzu mitgeholfen habe. Und er schwärmt von seiner Wohnung in Berlin, den sieben geräumigen Zimmern und den zwei grossen Balkonen, alles direkt neben einem Theater. Sein Vater sei Dramaturg und seine Mutter Musikerin. Ein richtiges Zuhause habe er nie gehabt. Alle paar Jahre seien sie umgezogen. Mit vierzehn habe er dann seine erste Oper geschrieben, anschliessend Musikwissenschaft und Theaterwissenschaft studiert, einen MBA in Harvard angehängt und ein paar Jahre als Auslandskorrespondent gearbeitet. Momentan habe er etliche kulturelle Projekte gleichzeitig am Laufen, mit Stararchitekten, weltberühmten Künstlern, Spitzenuniversitäten und erfolgreichen Unternehmen. Und während er so erzählt, merke ich: Es gibt wohl kaum etwas, das diesem Mann keinen Spass macht. Oder anders: Es gibt wohl kaum etwas, das ihm nicht gelingt. Dann verabschiedet er sich höflich. Er habe um zwölf Uhr (nachts) noch eine Telefonkonferenz und um fünf Uhr (morgens) gehe es schon wieder los, doch vier Stunden Schlaf seien ja vollkommen genug. Genau von solch aussergewöhnlichen Menschen will ich mich inspirieren lassen. Nach ihnen bin ich auf der Suche.


AUS DEM LEBEN

MCclean – ein Countdown Zwei Franken. Ein paar kostspielige Minuten im weissen Toilettenpalast mit spärlicher Fäkaliensprache und Spiegeln en masse. Text Martina Zimmermann

Hastig sucht sie nach einem 20-RappenStück, seufzt erleichtert, als der Gesamtbetrag von zwei Franken aufleuchtet, die Metallstange sich willig dreht und ihr Einlass gewährt. Spiegel links, Spiegel rechts, Wasserhähne aus Chromstahl blenden das Auge. Damenstimmen, Spülvorgänge. Sie setzt ihre Füsse auf die schneeweissen Kacheln, achtet darauf, nicht auf die Fugen zu treten, geht auf eine Türe zu, bei der die Mini-Ampel grün blinkt. Der WC-Ring, ebenfalls weiss, dreht gerade seine Runde, wird oval, desinfiziert, und nur ein kaum wahrnehmbares «Klick» vor dem Einrasten in seine Ausgangsposition beseitigt die Zweifel, sie habe soeben halluziniert. Nun sitzt sie, hält Ausschau nach Liebeserklärungen und Fäkaliensprache, fragt sich einmal mehr, weshalb Liebesbotschaften in der Damentoilette verewigt werden. Der Adressat wird kaum darauf stossen. In der Hand die Packungsbeilage. Sie dreht sie, bis sie in ihrer Sprache liest. Dann hält sie die Spitze des Kartons in den Urinstrahl, zählt halblaut und versucht, den Sekundenzeiger ihrer Armbanduhr nicht zu überholen. Draussen Schritte, Schlüssel rasseln. Sie legt das Briefchen auf den Klokasten, wischt sich die feuchten Hände mit Klopapier ab, guckt erneut auf die Uhr. Es klopft. Genervt ruft sie, es sei besetzt. In gebrochenem Deutsch erklärt eine Stimme, sie habe die Zeit überschritten, weshalb dann jeweils kontrolliert werde, ob mit der betreffenden Person in der Toilette alles in Ordnung sei. Sie lauscht, erst aufgebracht. Unverständlich, dass für zwei ganze Franken McCleans WC-Türen nur für ein paar lächerliche Minuten das Alleinsein ermöglichen. Mit einem Blick auf das Briefchen auf dem Klokasten hellt sich ihre Miene schlagartig auf. Negativ. Sie ergreift es, lässt es in der Manteltasche verschwinden, öffnet lachend die Türe. Davor steht eine weiss gekleidete Dame, geht einen Schritt zur Seite, um sie vorbeizulassen, bevor sie mit dem Putzlappen die Spuren verwischt, die der Reinigungsautomatik trotzen.

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Pokern oder verlieben – eine Allegorie Pokerspiel und Verliebtheit haben einiges gemeinsam: beides erzeugt Spannung, lässt das Herz schneller schlagen. In der Liebe wie auch beim Spiel lässt sich viel gewinnen oder verlieren. Text Myriam Schuler

Die Spieler sitzen am Tisch und blicken gespannt in die Kartenfächer, die sie in ihren Händen halten. Mit diskretem, abschätzendem Blick mustern sie gegenseitig ihre Gesichter. Fragen sich, ob sie mit ihren Karten etwas anfangen könnten. Ob sie gleich zu Beginn aussteigen oder es darauf ankommen lassen sollen. Alles ist möglich – ein Kribbeln im Bauch. Szenenwechsel – junge Menschen sitzen an Strassencafétischen, führen spannende Gespräche. Eine Rothaarige benutzt die Getränkekarte als Fächer, um die drückende, abendliche Hitze zu verscheuchen. Ihr diskret abschätzender Blick wandert über die Gesichter der anderen Gäste. An einem Gesicht bleibt sie hängen. Ein intensiver Blick – ihr Herz hört für einen Augenblick auf, zu schlagen. Sie blickt weg und nochmals zurück. Mehr unbewusst als bewusst fragt sie sich, ob sie sich auf einen Flirt einlassen soll. Alles ist möglich – ein leichtes, prickelndes Gefühl durchläuft ihre Nervenbahnen. Zurück am Pokertisch. Rote, blaue und weisse Jetons liegen vor den Spielern auf dem grün bezogenen Tisch. Die Spieler schätzen ihre Chancen ein, gehen im Kopf kurz alle Kombinationsmöglichkeiten durch, die ihre Karten bieten. Lohnen sich hohe Einsätze oder ist das Risiko zu gross? Schliesslich setzen alle. Die einen selbstbewusst hoch, die anderen zurückhaltend tief. Spannung liegt in der Luft. Die junge Dame im Café schüttelt ihre langen Haare, die im Sonnenlicht glän-

zen wie ein geschliffener Rubin. Ihre blaue Kette fällt perlend über ihr weisses Kleid. Sie schätzt ihre Chancen ein, geht im Geist kurz ihre Möglichkeiten durch. Lohnt sich ein Einsatz? Sie fragt sich, ob ihr Selbstbewusstsein ausreicht. Fürs Erste bleibt sie zurückhaltend. Spannung liegt in der Luft. Nachdem die Einsätze in der Pokerrunde sich erheblich erhöht haben, bleiben nur zwei Spieler übrig und halten ihre Karten mit geheimnisvoller Miene in den Händen. Alle anderen haben aufgegeben und sind ausgestiegen. Äusserlich sind die beiden ruhig und konzentriert, doch innerlich brodeln sie – Adrenalin strömt durch ihre Körper. Beide legen ihre Karten offen. Einer der beiden lächelt zufrieden und streicht den gesamten Gewinn ein. Der Abend wird kühl, die Nacht bricht herein, das Café schliesst bald. Nur noch wenige Gäste sind an ihren Tischen geblieben, das schummrige Licht wirft geheimnisvolle Schatten auf ihre Gesichter. Sie sitzt unruhig auf ihrem Stuhl. Entschlossen ergreift sie einen Stift, schreibt Telefonnummer und Namen auf eine Papierserviette. Dann zieht sie ihre Jacke an, nimmt ihre Tasche, steht auf und macht sich auf den Weg. Als sie an ihm vorbeigeht, bleibt sie kurz stehen, blickt ihn herausfordernd an und legt die Serviette auf den Tisch. «Ruf mich an, Junge», flüstert sie, bevor sie im nachtblau werdenden Abend verschwindet. Auf ihrem Gesicht trägt sie ein zufriedenes Lächeln.


Das Unikat

Werde exklusiv! Diesmal beschenken wir dich mit einem doppelt exklusiven T-Shirt: Das neuste Unikat brilliert mit einem – passend zum Titelthema – exklusiven Design! Auch für die aktuelle StudiVersum-Ausgabe haben die beiden Berner Giele von Durchzwei tief in die Farbtöpfe gegriffen und ein exklusives T-Shirt designt. Durchzwei, das sind der Grafiker Tim Engel und der Siebdrucker Bruce Jost. Die beiden kennen sich seit Kindheitstagen und haben schon früh zusammen gezeichnet. Heute entwerfen, gestalten und drucken Durchzwei in ihrem Atelier – und das zum zweiten Mal auch für StudiVersum. Gewinne dieses exklusiv für dich designte Unikat, indem du uns einen überzeugenden Grund nennst, warum das einzigartige Motiv gerade deine Brust zieren soll. Also: Was macht dich exklusiv? Antwort mit Name und Adresse an shirt@studiversum.ch und vielleicht hängt das T-Shirt zum Thema schon bald in deinem Kleiderschrank. r Text Anouk N’Guyen, Bild Durchzwei FH SCHWEIZ

Du studierst an einer Schweizer Fachhochschule? Du interessierst dich dafür, was nach Studienabschluss auf dich zukommt? Du willst wissen, mit welchem Einstiegslohn du nach Studienabschluss rechnen darfst? Du willst wissen, wie FH-Ehemalige ihre Karrieren gestaltet haben? – Die erste Antwort kennst nur du, die anderen kennen wir. Die FH SCHWEIZ vertritt deine zukünftigen Interessen. Wir bieten dir ein breites Netzwerk zu anderen Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen. Wir bieten dir News, Hintergründe, Dienstleistungen und vieles andere mehr. www.fhschweiz.ch Fragen schickst du an: mailbox@fhschweiz.ch

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In einem Jahr werde ich an der FH das Bachelorstudium in BWL abschliessen. Seit einiger Zeit setze ich mich mit dem Gedanken auseinander, danach ein Masterstudium anzuhängen. Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen? Und wo kann ich mich über die verschiedenen Studiengänge informieren? Von den Studierenden wird ein (sehr) guter Bachelorabschluss sowie eine überdurchschnittliche Motivation für ein weiterführendes Studium verlangt. Über die spezifischen Voraussetzungen der verschiedenen Fachhochschulen informierst du dich auf der Webseite www.fhmaster. ch. Dort sind alle Masterstudiengänge der Fachhochschulen aufgelistet. Zudem bietet sich dir auch die Möglichkeit, das Studium an einer Universität fortzusetzen. Falls du dies in Erwägung ziehst, informierst du dich direkt bei der entsprechenden Universität über die Aufnahmebedingungen für Absolventen von Fachhochschulen.

Um mein Budget aufzubessern und auch meine Erfahrungen in der Arbeitswelt zu erweitern, möchte ich gerne neben dem FHStudium einem Nebenjob nachgehen. Wie finde ich einen solchen Job? Um an einen Nebenjob zu gelangen, kann dir in der Regel «Vitamin B» eine grosse Hilfe sein. Erkundige dich in deinem Kollegen- und Bekanntenkreis. Eventuell kennt jemand einen Arbeitgeber, der gerade zusätzliche Hilfe benötigt. Oder es stellt sich heraus, dass eine Mitstudentin ihren Nebenjob aufgibt und diesen dir übergeben kann. Falls du bei diesem Versuch erfolglos warst, kannst du deine Suche übers Internet erweitern. Eventuell findest du sogar eine Arbeit, die mit deinem Studium in Verbindung steht – zum Beispiel dort, wo du deine Berufslehre gemacht hast.


profitiert haben. Umgekehrt verhält es sich beim Aggressionsgehalt von Musik: Je aggressiver ein Musikstil oder ein Musikstück ist, desto mehr Männern und desto weniger Frauen gefällt es.

WISSENSCHAFT

Volksmusik, Klassik und Schlager

WARUM MUSIK GEFALLT Wer oder was bestimmt, welche Musik wir gerne hören? Welche Rolle spielen Familie und Freunde bei der Entwicklung des Musikgeschmacks? Obwohl Musik heutzutage allgegenwärtig ist, beschäftigen sich vergleichsweise wenig Forscher mit diesem Thema. Gunnar Otte vom Soziologischen Institut der Universität Zürich ist einer von wenigen Sozialwissenschaftlern im deutschsprachigen Raum, die sich mit der Frage nach der Entwicklung des Musikgeschmacks beschäftigen. Obschon man sich dem Volksmund zufolge über Geschmack streiten

Auch über einzelne Musikgenres lassen sich bemerkenswerte Aussagen machen. So ist zum Beispiel bei der Volksmusik das Geburtsjahr von entscheidender Bedeutung. Ältere Leute, die damit aufgewachsen sind, halten ihr Leben lang daran fest. Allerdings führen hier Kohorteneffekte zu einem «Aussterben» dieses Musikstils. Bei der klassischen Musik sind hingegen Alterseffekte festzustellen: Mit zunehmendem Alter steigt die Präferenz für Klassik, wobei das Geburtsjahr hier keine Rolle spielt. Der Schlager wiederum ist nur bei bestimmten Jahrgängen beliebt; davor und danach jedoch kaum. kann, ist der Musikgeschmack aus soziologischer Sicht nicht zufällig, sondern das Produkt verschiedenster sozialer Einflüsse. So bietet die Forschung verschiedene theoretische Erklärungsmodelle an.

Einfluss von Eltern und Freunden

Eine davon ist die Sozialisationstheorie. Sie geht davon aus, dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit Musikpräferenzen entwickeln, die unserem sozialen Umfeld entsprechen. Dabei spielen sogenannte Sozialisationsagenten eine bedeutende Rolle: Vor allem das Elternhaus und die Freunde, aber auch Lehrer, Arbeitskollegen und die Massenmedien üben einen Einfluss auf die Ausgestaltung unseres persönlichen Musikgeschmacks aus. Hören die Eltern viel klassische Musik, Opern oder auch Jazz, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Spross ebenfalls zu solchen Genres der «Hochkultur» hingezogen fühlt. Allerdings hat die Empirie gezeigt, dass dies nicht über alle Genres hinweg gilt. Interessant sind auch geschlechterspezifische Befunde. So konnte nachgewiesen werden, dass Frauen höhere Präferenzen für «hochkulturelle» Musik aufweisen als Männer. Mögliche Erklärungen hierfür sind der überwiegende Frauenanteil in kulturellen Berufen oder der Umstand, dass Frauen von der geschlechtlichen Gleichstellung

«Neue» Musikgenres nur für Junge?

Am meisten dürften sich Studierende allerdings für populäre Musik wie Pop, Rock, Hip Hop oder auch die elektronische Musikwelt interessieren. Allerdings ist genau hier die Schwierigkeit, konsistente Aussagen zu machen, am grössten, da die Geschichte der Genres der populären Musik zu verschieden ist. Es ist jedoch feststellbar, dass mit zunehmendem Alter die Präferenzen für diese Stile abnehmen. Es sind praktisch ausschliesslich Jugendliche oder junge Erwachsene, die sich für neue Musikgenres interessieren. Dabei markieren die Jahre zwischen dem zehnten und zwanzigsten Lebensjahr den entscheidenden Zeitraum für Subgenres wie Techno oder Metal. Typischerweise geschieht der Einstieg in sogenannte Szenen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Holger Schramm vom Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Uni Zürich, der sich unter anderem für die Wirkung von Musik durch Medien interessiert, weist auf ein sozialwissenschaftliches Paradox hin: «Ob Supermarkt, Autoradio oder Fernsehen: Die Tatsache, dass wir Musik immer und überall zu hören bekommen, scheint in der sozialwissenschaftlichen Forschung bis anhin kaum eine Rolle zu spielen.» r Text Mauro Landolt, Illustration Anna Unterrassner

Über (Musik-)Geschmack lässt sich genau so streiten wie über dessen Zustandekommen. Fest steht, dass er das Produkt verschiedenster Faktoren wie soziales Umfeld oder Geschlecht ist. Umgekehrt soll auch von den Musikvorlieben auf die Persönlichkeit eines Menschen geschlossen werden können. Weiterführende Links findest du im Forum auf www.studiversum.ch.

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Nicht nur für VIPs Zuerst wird gehofft, dann diskutiert und zuletzt gebettelt: An diesem Samstagabend möchten alle ins Anonymus gehen. Das Ausgangslokal ist mit seiner VIP-Lounge einer der exklusivsten Clubs der Schweiz. Doch was verbirgt sich hinter der 60 Meter langen Warteschlange?

Es ist Samstagabend kurz nach 20 Uhr. Mit Kamera und Notizblock ausgerüstet bin ich auf dem Weg ins Anonymus. Obwohl der Club erst in rund zwei Stunden seine Türen öffnet, warten die Gäste bereits am Eingang. Dieses freiwillige lange Warten ist mir ein Rätsel, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Temperatur draussen zwei Grad beträgt. Die vordersten zwei jungen Damen in der (noch) kurzen Warteschlange klären mich auf: «Die ersten Girls müssen heute keinen Eintritt bezahlen und bekommen einen Getränkegutschein.» Dabei verkürzen die beiden ihre Wartezeit mit mitgebrachten Getränken. Erstaunt über die Ausdauer der Frauen hake ich bei der dahinter stehenden Männergruppe nach. «Klar nervt das Warten, aber gerade diese Party ist meistens eine halbe Stunde nach Türöffnung ausverkauft. Hinzu kommt, dass die Schlange brutal lang wird und man dann noch viel länger warten muss.»

Letzte Vorbereitungen

Punkt 21 Uhr findet das Briefing statt, die letzte Ruhe vor dem (An-)Sturm. Anwesend sind sechs Securitys und der Sicherheitsverantwortliche Andreas Huber sowie

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Clubleiter Peter Kneubühler und der EventVerantwortliche Simon Leuthardt. Diskutiert wird dabei hauptsächlich über die VIPLounge. Denn während ins gesamte Anonymus etwa 800 Personen Einlass gewährt werden kann, fasst der VIP-Bereich im ersten Stock nur ein Viertel davon. «Wir müssen auf alles gefasst sein, da die VIP-Gästeliste bei Weitem unsere Kapazität sprengt und wir leider im Voraus nicht wissen, welche und wie viele Gäste kommen werden. Zudem müssen wir auch die Tischreservationen berücksichtigen», so der Event-Verantwortliche Simon Leuthard. Dabei gilt es zu beachten, dass denjenigen Personen, die einen Tisch reserviert haben, der Zutritt ins Anonymus gewährt werden soll. Sofern sie sich angemessen verhalten und dem Hausreglement entsprechen, wird etwa ein Drittel der Lounge durch die Tischreservationen besetzt. Alle Gäste, die bereit sind, die Mindestkonsumation von zwei Flaschen Hochprozentigem zu bezahlen, können einen Tisch reservieren. «Falls interessante und wichtige Persönlichkeiten im Verlauf des Abends noch dazu stossen wollen, obwohl wir ausverkauft sind, stehen uns die Veto-Karten zur Verfügung. Diese können wir, also der Clubleiter und ich, zusätzlich einsetzen», erklärt der Event-Verantwortliche. «Die Gästeliste ist jedoch kein Freipass. Es gelten die gleichen Bestimmungen wie bei den übrigen Gästen», betont der Sicherheitsverantwortliche Andreas Huber. Während er seinem Sicherheitspersonal letzte Anweisungen betreffend Kleidervorschriften, Alters- und Toilettenkontrollen sowie Rundgängen gibt, treffen drei weitere Mitarbeiter ein. Zwei von ihnen kontrollieren die Stempel beim Eingang und zum VIP-Bereich, der Dritte ist für die Sicherheit der draussen wartenden Personen verantwortlich.


Endlich Türöffnung

In der Zwischenzeit ist die Warteschlange auf 60 Meter Länge und 2 Meter Breite angewachsen. Der zusätzlich aufgebotene Sicherheitsmitarbeiter versucht, mit zwei anderen Securitys die wartenden Gäste von der Strasse fernzuhalten. Obwohl der Club mittlerweile seine Tore geöffnet hat, bewegt sich die Menschenschlange nur langsam vorwärts: Am Eingang müssen die Ausweise kontrolliert und der Eintritt bezahlt werden. Den wartenden Gästen sind in der Zwischenzeit die Getränke abgenommen worden, mit dem Hinweis, dass Betrunkene nicht eingelassen werden. Dies möchte anscheinend niemand riskieren. Ein Gast namens Dominik, der zuhinterst am Warten ist, bekräftigt: «Ich würde mich hundeelend fühlen, wenn ich heute nicht mehr rein könnte.» Ich weise ihn darauf hin, dass es möglich ist, dass er abgewiesen werden wird, denn: Dominik ist mit sechs Kollegen und ohne weibliche Begleitung unterwegs. Er lässt sich jedoch nicht beirren: «Die Hoffnung stirbt zuletzt. Klar, ich wäre total sauer, wenn ich abgewiesen würde. Die Musik hier ist der Hammer. Aber trotzdem könnte ich es verstehen. Und wenn der Club voll ist, kann man sowieso nichts machen.» Dass sie abgewie-

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«Unsere Member sind exklusiver als die übrigen Gäste.»

sen wurde, weil es voll war, hat auch Sara schon erlebt: «Aber ich muss hier rein. Die Alternative, woanders hinzugehen, gibt es für mich nicht. Dies ist der grösste und beste Club der Stadt. Hier kann man viele neue Leute kennenlernen.»

It’s good to be a VIP

Auch beim VIP-Eingang hat sich inzwischen eine grosse Menschenmenge angesammelt. Hier nehmen die Gäste gerne eine längere Wartezeit in Kauf. Laut Clubleiter Peter Kneubühler erzeugt der VIP-Bereich ohnehin einen ganz speziellen Effekt: «Du bist weiter oben und kannst wie ein König die feiernden Gäste im unteren Bereich beobachten, weil du den ganzen Raum überblickst. Du kannst sitzen und dich von unserem Tischservice verwöhnen lassen.» Ich frage bei den Gästen nach. «Hier oben ist es einfach edler und es gibt hier

nicht so ein Gedränge», meint Sam. Und seine Begleitung Anja fügt hinzu: «Man fühlt sich einfach als etwas Besseres und etwas Besonderes!» Die beiden wünschen sich diese Exklusivität und haben es durch eine Tischreservation auf die Gästeliste geschafft. Auch Raul konnte sich einen Tisch ergattern: «Wir hatten einfach keine Lust mehr, immer so lange anzustehen.» Auf der Suche nach einem echten Member treffe ich im VIP-Bereich auf Philipp. Der junge Kaufmann ist zwar auch der Meinung, dass dieser wegen den Platzverhältnissen besser sei, jedoch nicht wegen der sich hier aufhaltenden Personen. «Ich finde, es gibt keinen Unterschied zwischen den Gästen hier oben und denen unten.» Rahel Gubser, die an der VIP-Kasse arbeitet, sieht dies anders: «Unsere Member sind exklusiver als die übrigen Gäste. Dies deshalb, weil sie durchschnittlich 24 Jahre


alt und besser angezogen sind sowie eine höhere berufliche Stellung innehaben.» Sie ist aber der Meinung, dass allein schon der Begriff VIP beziehungsweise die blosse Existenz einer Gästeliste eine grosse Anziehung auf die Besucher ausübe. Der EventVerantwortliche betont die Exklusivität der Gäste: «Unter ihnen findet man Geschäftsführer aus der Mode- oder Finanzindustrie, aber auch Sportler, Models, Künstler und Prominente.»

Dabei sein ist alles

Mittlerweile ist die Party in vollem Gang. Zwischenbilanz: Um 23 Uhr, eine Stunde nach Türöffnung, ist der VIP-Bereich bereits voll, zehn Minuten später der gesamte Club. Jetzt, kurz nach halb zwei Uhr, warten vier VIPs auf Einlass, bei den übrigen Gästen ist die Schlange noch ganze 20 Meter lang. Während ich in der VIPLounge zwölf Mal von Gästen gefragt wurde, ob ich ein Foto von ihnen machen könne, ignorieren mich die feiernden Gäste im unteren Bereich. Nicht alle, die geduldig auf Einlass ge-

wartet haben, konnten heute Abend in den Club gehen. Dies betrifft auch den VIP-Bereich. Clubleiter Peter Kneubühler ist der Meinung, dass genau diese Ungewissheit dem Anonymus einen gewissen Reiz gebe: «Auch der separate Eingang für den VIPBereich und das Wissen, dass nicht jeder reinkommt, oder zumindest nicht immer, das gibt dem Ganzen das gewisse Etwas. Und genau das wünschen sich die Gäste.» Der Event-Verantwortliche Simon Leuthardt glaubt zudem an die Wirkung der magischen drei Buchstaben VIP: «Jeder will als etwas Wichtiges angesehen werden. Jeder will dabei sein. Überhaupt gilt das Motto: Sehen und gesehen werden.»

Grenzen kennen(-lernen)

Für die Gäste in der exklusiven VIPLounge gelten jedoch ebenfalls klare Regeln, so Clubleiter Peter Kneubühler: «Wir erlauben unseren Gästen im ersten Stock nicht mehr als denjenigen im unteren Bereich. Wir dulden weder spritzende Champagnerflaschen noch andere Schweinereien. Wenn sich ein Gast im VIP-Bereich

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Giorgio Behr geb. 1948 I verheiratet, Vater von vier Söhnen I 1970 Tenente fucilieri di montagna I 1971 Lizenziat & Handelsschullehrer I 1972 Berufseinstieg bei KPMG I 1973 Aufstieg NLA Handball als Spieler I 1974 Doktorat & Vorprüfung WP I 1975 Rechtsanwalt I 1978 dipl. Wirtschaftsprüfer I 1979 Aufstieg NLB Handball als Trainer, dann Forschungsaufenthalt University of Washington, Seattle I 1982 Controlling & Restrukturierungen in der Industrie I 1984 Aufbau eigener Beratungsgesellschaft, später Verkauf an Partner I 1989 Professur Universität St. Gallen I 1991 Aufbau des eigenen Industrieunternehmens I 2005 Schweizer Meister Handball als Präsident I 2006 Präsident der Treuhand-Kammer I Hobbys: Tauchen, Museums-Bahn und Handball I Wirtschaftsprüfung: Wo Karrieren geboren werden. www.treuhand-kammer.ch

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aufhalten darf, hat sich derjenige auch dementsprechend zu verhalten.» Obwohl der Club Anonymus an diesem Samstagabend zum Bersten voll ist, verlaufe der Anlass laut Security Andreas Hunziker relativ ruhig. Nur für drei Personen hat sich das lange Warten auf Einlass nicht gelohnt: «Es gibt immer wieder Gäste, die ihre Grenzen nicht kennen. Wir haben heute drei Personen aufgefordert, den Club zu verlassen.» Dabei kann es auch vorkommen, dass gewisse Gäste «mit Nachdruck» hinausgeführt werden müssen. Auf solche Fälle versucht sich das Sicherheitspersonal mit Trainings vorzubereiten. Mittlerweile ist die Party zu Ende. Meine Schlussbilanz: Keiner musste heute Abend mit Nachdruck hinausbegleitet werden. Ein Swarovski-Ring ging im VIPBereich verloren. Drei Jacken wurden an der Garderobe vergessen. Zwei Gäste haben sich gefunden. Niemand wollte mir ein Autogramm geben und ich konkurrierte mit der Tilllate-Fotografin. Zumindest musste ich nicht anstehen.

Nicht alle, die geduldig auf Einlass gewartet haben, konnten heute Abend in den Club gehen. Dies betrifft auch den VIP-Bereich. Die Namen des Clubs «Anonymus» und der erwähnten Personen sind frei erfunden, alle verwendeten Zitate und Erlebnisse jedoch echt. Dieser Artikel musste anonymisiert werden, weil die Exklusivität auch vor dem Rotstift des Clubbesitzers nicht Halt machte. Die Änderungswünsche betrafen fast den gesamten Beitrag, von Zitaten der Gäste bis hin zu den Fotos. Letztere sollten gar vom Club zur Verfügung gestellt werden, während unsere eigenen allesamt abgelehnt wurden. Da wir jedoch unseren Lesern objektive Reportagen bieten möchten, mussten wir in diesem Fall die geforderten Veränderungen ablehnen und den Artikel anonymisieren.

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26.3.2009 15:25:22 Uhr


Eine gute Idee, bitte! Wer hat nicht schon von der exklusiven und bahnbrechenden Erfindung geträumt? Nur ein einziger Geistesblitz. Die Marktlücke füllen mit der richtigen Idee zur richtigen Zeit. Und schon fliessen die Millionen. Blödsinn, sagen die Gründer der Ideenfabrik BrainStore.

In einem alten Industriegebäude in Biel rennen sie durch den Flur. Sie fischen Zettel aus einer alten Badewanne. Sie formen Knetmasse zu hübschen Modellen. Sie – das sind Studierende, Hausfrauen, Teenager und Marketingmanager. Sie sind für einen Auftraggeber auf der Suche nach der nächsten trendigen Produktidee, auf der Suche nach der zukünftigen «Cash Cow» des Unternehmens. In der Sprache von BrainStore heissen sie Creative Team und sind eines der wichtigsten Zahnräder in einer gut durchdachten und jahrelang erprobten Ideenmaschine.

Die Idee mit den Ideen

Angefangen hat BrainStore 1989 als kleines Netzwerk von Jugendlichen. Damals selbst noch Studierende, gründeten Nadja Schnetzler und Markus Mettler eine kleine Firma mit dem Ziel, Unternehmen und Jugendliche an einen Tisch zu bringen. Die Geschäftsidee folgte einer banalen Logik: Hier Jugendliche, die das Zielpublikum vieler Unternehmen darstellen und von Ideen nur so sprudeln – dort Firmen, die offensichtlich Mühe bekunden, die Jugend von heute zu verstehen und darum auf Un-

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terstützung angewiesen sind, wenn es darum geht, neue Produkt- und Kommunikationsideen zu finden. Fazit: Würde jemand die beiden Gruppen zusammenführen, entstünde eine interessante Mischung, die eine Menge Dynamik und Potenzial für gute Ideen enthielte. Auch heute noch sind die beiden professionell auf der Suche nach durchschlagenden Ideen. Doch in den letzten 20 Jahren hat sich einiges getan. Ihre Ideenfabrik BrainStore beschäftigt mittlerweile 80 Festangestellte, verfügt über ein internationales Netzwerk von rund 5000 freien Mitarbeitenden, hat Ableger in Frankfurt und Long Beach gegründet und erreicht um die zwölf Millionen Franken Umsatz im Jahr. Über die Jahre haben Kunden wie BMW, Media Markt, BASF oder Nestlé an die Türe geklopft und bisher unbeantwortete Fragen gestellt: Wie sieht das Cabriodach der Zukunft aus? Welche neuen Produkte revolutionieren den Schokoladenmarkt? Wie finden wir neue Einsatzmöglichkeiten für Plastik?

Alles schon gehabt

Woher nimmt BrainStore die Antworten auf solche Fragen? Die Entwicklung einer exklusiven Idee ist offensichtlich nicht ganz einfach. Auf den ersten Blick scheint sowieso schon alles da zu sein. Das Rad, vielleicht die bahnbrechendste Erfindung der Menschheit, haben unsere Vorfahren schon Jahrhunderte vor Christus entwickelt. Heissluftballon, Glühbirne, Tiefkühltruhe, Auto – alles schon erfunden! Und doch scheint die Menschheit unaufhörlich neue Ideen zu finden, die den Alltag revolutionieren. Noch während des Zweiten Weltkrieges waren Computer nicht mehr als futuristische Maschinen, die gerade mal eine Rechenoperation pro Sekunde bewältigen konnten. Die Entwicklung des World Wide


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Eine gute Idee braucht rund 500 gute Ansätze. Webs anno 1989 scheint eine gefühlte Ewigkeit her zu sein und Web 2.0 ist heute bereits ein bisschen verstaubt. Noch aber klingt die Frage nach, wieso man Facebook eigentlich nicht selbst erfunden hat. Die Idee dahinter ist denkbar einfach und man hätte nicht zwingend an der Harvard Universität eingeschrieben sein müssen, um darauf zu kommen. Mark Zuckerberg, Gründer des Netzwerks, hatte auf alle Fälle den richtigen Riecher, als er anfangs 2004 merkte, dass viele seiner Mitstudierenden gerne eine Plattform hätten, auf der sie nützliche Informationen sowie Klatsch und Tratsch bereitstellen konnten. So entstand eine weitere Idee, die ein Erfolgsmärchen schrieb und ihren Erfinder fünf Jahre und 200 Millionen registrierte Nutzer später als Helden erscheinen lässt.

Ideen ab Laufband

Dass grosse Ideen einmalige Geistesblitze oder geniale Erfinder benötigen, dem widerspricht Nadja Schnetzler von BrainStore vehement: «Die meisten Menschen denken, dass nur Genies, Künstler oder hoch bezahlte Spezialisten Ideen entwickeln können. Das ist aber nicht so.» Sie glaubt, mit der Bieler Ideenfabrik einen Weg gefunden zu haben, um in kurzer Zeit Ideen für jeden erdenklichen Zweck generieren zu können. Dabei verlässt sie sich auf einen strukturierten Prozess, der nach festem Ablaufschema funktioniert und am Schluss Ideen ausgibt, als wären diese ein x-beliebiges Produkt. Nach jahrelangen positiven Erfahrungen mit ihren Kunden sieht sich Nadja Schnetzler bestätigt: «Das Label ‹Industrielle Ideenproduktion› legten wir uns erst zu, als wir verstanden, dass wir hier einen Schlüssel dazu gefunden hatten, Ideen genauso herzustellen, wie andere Produkte hergestellt werden: mit einer Maschine.» Doch was haben herumrennende Teenager mit einem strukturierten Ideenfindungsprozess zu tun? Vieles, wie ein kurzer Blick auf die Hauptteile der Ideenmaschinerie zeigt. Gestartet wird mit dem Anliegen des Kunden. Die gesuchte Idee kann noch so einfach oder verrückt sein – entscheidend ist allein, eine zentrale und einfach verständliche Frage zu formulieren. Daraufhin stellen die Mitarbeitenden von BrainStore ein Team zusammen, das die gestellte Aufgabe bewältigen wird. Dabei werden die Erkenntnisse der Gründungstage hoch-

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gehalten: Die Gruppe muss heterogen sein. Nebst Vertretern des Auftraggebers und potenziellen Kunden sorgen Jugendliche dafür, dass stets weit über den Tellerrand geschaut wird.

Nicht denken

Gemeinsam macht sich die bunt gemischte Gruppe an die Arbeit. Wobei Arbeit hier das falsche Wort ist. Als «Kindergarten für Erwachsene» wurde die erste Phase der Ideenfindung auch schon beschrieben. Ziel ist, durch verschiedenste Aktivitäten in kurzer Zeit möglichst viele Rohideen zu produzieren. Den Teilnehmenden wird darum zuerst eingebläut: «Nicht denken», «Quantität kommt hier vor Qualität» oder «Keine Angst vor unrealistischen Ideen: ‹Ist zu teuer› gibt es nicht». Das mag erstaunen, ist jedoch zentraler Baustein der unkonventionellen Ideengenerierung. Sie basiert darauf, dass zuerst Unmengen von kleinen Rohideen gesammelt werden, die später kombiniert und verdichtet als ausgereifte Ideen enden. Die BrainStore-Rechnung ist simpel: Eine gute Idee braucht rund 500 gute Ansätze. Wünscht ein Kunde am Schluss des Prozesses sechs ausgearbeitete und marktreife Ideen, werden also mindestens 3000 einzelne Bausteine verlangt. Und so kommt es, dass Teenager und CEOs unter Zeitdruck einfache Fragen beantworten (Was mögen Teenager? Was macht glücklich?) und so die benötigten Rohideen liefern. Die knappen Zeitlimiten führen dazu, dass die Ideen der Teilnehmenden ungehemmt von störenden Gedanken sprudeln können.

Ansteckende Atmosphäre

Peter* , ehemaliger Jus-Student an der Universität Bern, hat einige Male für BrainStore gearbeitet und war zu Beginn überrascht: «Es wird eine Atmosphäre geschaffen, in der man tatsächlich auf sehr viele Ideen kommt. Es ist alles spielerisch, die Umgebung angenehm und der Umgang mit den anderen Teilnehmern unkompliziert – so entsteht ein äussert anregendes und interessantes Klima.» Nach dem sowohl strukturierten als auch gewollt chaotischen Beginn folgt die ruhigere Phase der Verdichtung und Selektion der Rohideen. Auch hier gibt es zahlreiche Überraschungen: «Zum Beispiel werden die gesammelten Ergebnisse als Zeitung gedruckt, so dass man sich irgendwo hinle-


gen und durch die einzelnen Ideen blättern kann.» Am Ende des Tages baumeln die ausgereiften Ideen an Wäscheleinen von der Fabrikdecke und werden von den Teilnehmern ein erstes Mal benotet. Damit wird die Arbeit des Creative Teams abgeschlossen und die Experten von BrainStore übernehmen das Ruder. Die vorgeschlagenen Ideen werden während Tagen weiter verdichtet, auf ihre Machbarkeit überprüft und in einigen Fällen ersten Marktstudien unterworfen. Ein paar Tage später erhält der Auftraggeber die bestellten Ideen – frisch ab Fabrik. Doch eine gute Idee alleine bringt noch lange nicht den erwünschten Erfolg.

Erfolg nicht garantiert

Das müssen momentan auch die Käufer der Wunderkinder des Web 2.0 lernen. Google zahlte 2006 satte 1.65 Milliarden Dollar für

Youtube, und ein geschätzter 85-MillionenEuro-Deal mit dem Stuttgarter Verlagshaus Holtzbrinck machte die geschickten Facebook-Kopierer von StudiVZ zu millionenschweren Mittzwanzigern. Die Medienhäuser ihrerseits pumpen nun quartalsweise Unsummen in die Netzwerke und suchen gleichzeitig fieberhaft nach einem Weg, die millionenfachen täglichen Klicks in Bargeld umzumünzen. Während der rapide Ausbau von Servern und Software das Kapital auffrisst, fehlt es auch anderen Netzwerken wie Myspace oder Facebook an einem finanziell lukrativen Geschäftsmodell. Ob die exklusiven Ideen für ihre Käufer zu Goldgruben werden, hängt vor allem davon ab, ob es ihnen in Zukunft gelingt, die

Unmengen von Benutzerdaten zu bündeln und somit der Werbewirtschaft Möglichkeiten für gezielte Marketingkampagnen anbieten zu können. BrainStore hingegen scheint die Geschäftsidee mit den Ideen durchwegs erfolgreich umgesetzt zu haben. Das Erarbeiten eines umfassenden Ideen-Pakets haben sich Kunden auch schon über eine Million Franken kosten lassen. Und mit der Erfindung von Produkten wie dem «Gleis 7» der SBB wurde wohl nicht nur ihrem Auftraggeber, sondern auch dessen Kunden ein grosser Dienst erwiesen. r Text Chris Buchmann, Illustration Laura Breier * Vollständiger Name der Redaktion bekannt.

Weitere Infos zu BrainStore sind unter www.brainstore.com zu finden.

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fremd zuhause? Beim Frisör wird auf Albanisch über DIE Hairextensions diskutiert, die ehemalige Molkerei ist nun ein türkischer Bazar und der tamilische Verkäufer nickt, wenn man ihn fragt, wo sich die nächste Bushaltestelle befinde. Als Schweizer ausgeschlossen in der Heimat?

Die Schwierigkeiten beginnen bei der Kategorie «Schweizer». Je nach Quelle variiert diese Definition stark. Der offiziellen Sinndeutung zufolge ist mit «Schweizer» die Bevölkerung des mitteleuropäischen Staates Schweiz gemeint. Im engeren Sinne werden damit Staatsbürger der Schweizerischen Eidgenossenschaft bezeichnet, die das Schweizer Bürgerrecht und jenes einer oder mehrerer Gemeinden haben.

Die Fakten

Innerhalb der Schweiz sind 20.5 Prozent der Bevölkerung anderer Staatszugehörigkeit; die prozentualen Anteile der Nicht-Schweizer, nennen wir sie Ausländer, divergieren je nach Ort beträchtlich. Während in Bürglen (UR) der Ausländeranteil knapp 10 Prozent beträgt, ist in Renens (VD) der Anteil gut fünf Mal so gross. Wie ergeht es Schweizern, die in einer Gemeinde oder Stadt leben, wo sie je nach Quartier oder den genutzten Einkaufsmöglichkeiten in der Minderheit sind? Werden sie ausgeschlossen, ausgegrenzt? StudiVersum unterhielt sich mit Besitzern des roten Passes über ihren Alltag an Orten, wo verschiedene Ethnien nahe beieinander leben.

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Der Erfahrene

Michael* , 20, Zivildienstleistender, erzählt, dass in Rorschach (SG), der ehemaligen Industriestadt am Bodensee, rund 40 Prozent der Bevölkerung zu den «Ausländern» gehören und sie, die «Schweizer», somit nicht generell in der Minderheit seien. Akzeptiert gefühlt habe er sich auch unter Eidgenossen nicht immer, oft sei er als Streber bezeichnet worden, weil er viel Zeit in die Schule investiert habe. Seine Kindheit habe Michael im östlichen Stadtteil verbracht, wo der Ausländeranteil eher gering sei. Lokomotivführer und andere Angestellte der SBB hätten in seinem Quartier gewohnt. Mit der Zeit habe sich das bis anhin vor allem im Westen angesiedelte Ausländerquartier ausgeweitet, worauf einzelne Immobilienbesitzer im Osten reagiert und die Miet- in Eigentumswohnungen verwandelt hätten, um die Ausländer fernzuhalten. Ab der Mittelstufe sei Michael in einer Klasse gewesen, die zu zwei Dritteln aus Ausländern bestanden habe. Die Akzeptanz sei eine Gratwanderung gewesen, obschon er versucht habe, mit seinen Mitschülern auszukommen. Mit der Zeit seien jedoch freundschaftliche Beziehungen entstanden. Sowohl auf dem Schulareal als auch in der Stadt seien die Ausländer häufig in Gruppen unterwegs gewesen, Angst habe er aber nur selten gehabt. Die Quartierläden seien mit der Zeit verschwunden, «Balkan- und Türkenläden» habe es früher wenige gegeben, heute hätten diese die Funktion der Tante-Emma-Läden übernommen, jedoch befänden sie sich vorwiegend im Stadtzentrum. Vom Leintuch bis zu den Tomaten sei alles vorhanden. Auch wenn man dort als Schweizer in der Minderheit sei, nutze Michael das Angebot rege. Es sei wie eine kleine Migros auf Türkisch oder Jugoslawisch, erklärt er. Als Jugendlicher habe er die Kebabschuppen


besonders gern besucht, später hätte er zusammen mit seinen Freunden in Shishabeizen geraucht oder dort das notwendige Zubehör gekauft. Michaels Freundeskreis bestehe heute ausschliesslich aus Schweizern, er begründet dies unter anderem mit dem Musikgeschmack. Die Mehrheit der Ausländer höre Hip Hop, während ihm und zahlreichen anderen Schweizern Gitarrenklänge im Indiebereich eher gefielen. Auch politisch gebe es Divergenzen, jedoch keineswegs nur in Bezug auf die Ausländer. Er erinnert sich an eine Neo-Nazibewegung, die etwas später von Punks Konkurrenz bekommen habe. Beiden Gruppierungen habe eine fundierte politische Ideologie gefehlt, erklärt Michael. Die NeoNazis hätten behauptet, nicht grundsätzlich gegen Ausländer zu sein, jedoch gegen «Schmarotzer», und sich überdies zum Ziel gesetzt, sämtliche Linken «auszurotten». Zum Teil seien sie, von Ausländern unterstützt, auf die wesentlich jüngeren Punks losgegangen. Dazwischen hätten Securitas zu schlichten und einige im Umfeld zu vermitteln versucht. Michael sei ebenfalls unter ihnen gewesen; dabei habe er erlebt, was es bedeute, bei Massenkonflikten in der Unterzahl zu sein.

Die Befremdete

Rahel* , Ladenbesitzerin, fühlt sich vor allem im Shoppi in Spreitenbach unwohl. Dort komme es ihr so vor, als hätten alle dort Einkaufenden ein One-Way-Ticket in die Schweiz erhalten, empört sie sich. Sie gehe nur noch zu ganz bestimmten Zeiten einkaufen, ausländische Läden wie zum Beispiel den türkischen Laden um die Ecke betrete sie nicht, sie halte es für wichtig, Einheimische zu unterstützen, und meint, dass die Geschäfte der Türken nur Bestand hätten, weil Landsleute dort einkauften.

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Rahel hat wenig Kontakt mit Ausländern und würde auch keine Einladung annehmen.

Geschäfte wie Vögele und C&A, sagt Rahel, in denen sie vor einigen Jahren gerne eingekauft habe, meide sie, die Atmosphäre halte sie inzwischen für befremdend, und sie berichtet, letzte Woche im Vögele inmitten von Frauen mit Kopftuch nach einem schwarzen T-Shirt Ausschau gehalten zu haben. Die Kassiererin habe sie zu Beginn freundlich bedient, danach aber sehr gereizt reagiert, als Rahels Tochter ihr ein Oberteil präsentiert und sie spontan entgegnet habe: «Ich bin doch keine Türkin.» Auch die entschuldigenden Worte hätten nicht mehr viel genützt. Die Schweiz sei schon immer ein Durchgangsland gewesen und bei der Ahnenforschung komme bei fast jeder Familie ein Ausländer zum Vorschein, wenn man weit genug zurückgehe, sagt Rahel. Ein gewisser Anteil an Ausländern sei «gesund», zumal sich die Schweizer für einige Jobs zu schade seien. Allerdings wirft sie den Schweizern vor, sie überliessen den Ausländern alles ohne Widerrede, schiebt jedoch nach, dass die Ansprüche der Schweizer viel höher seien, und diese sich wohl kaum mit den Ausländern um dieselbe Wohnung bewerben würden. Rahel habe wenig Kontakt mit Ausländern, würde auch keine Einladung akzeptieren und erzählt von ihren Erfahrungen in ihrem «Lädeli». Es gebe keine Schweizer,

die Ladenverbot hätten, bei Ausländern komme dies aber durchaus vor. Auch dürften die Kinder der Dunkelhäutigen den Laden nicht betreten, es komme viel zu oft etwas abhanden. Die relativ kleine Schweizer Gruppe habe einen besseren Zusammenhalt als früher; vor allem beim Tod ihres Sohnes habe sie auf deren Beistand zählen können. Das Hauptproblem sieht Rahel darin, dass die Ausländer heutzutage in Sippen hier wohnen und sich nicht anpassen würden. Sie kenne auch Einzelne, die sich Mühe gäben, die Sprache zu lernen und freundlich seien. Bei diesen falle es eben mit der Zeit nicht mehr auf, dass sie Ausländer seien. Sobald sie aber mit der ganzen Familie kämen, entstehe ein Chaos, und als Schweizer fühle man sich in einem solchen Wohnblock unwohl. Rahel meint, dass sie Respekt ausstrahle und jemand sei, der nicht die Faust im Sack mache, sondern sich zu wehren wisse. Dennoch unterlasse sie Spaziergänge an der Limmat oder Busfahrten zu später Stunde. Vor allem den Bus 31 nach Schlieren meide sie und könne gut nachvollziehen, weshalb er «Balkanexpress» genannt werde.

Die Gelassene

Sarah Koller, 24, weiss, dass Dietikon unter anderem wegen des hohen Ausländeranteils


einen schlechten Ruf habe, dennoch fühle sie sich keineswegs ausgeschlossen und habe sich hier eine Wohnung gesucht, nachdem ihre Eltern weggezogen seien. Sie schätze die guten Verbindungen nach Zürich, den kurzen Arbeitsweg, den sie per Velo zurücklegen könne. Da sie hier aufgewachsen sei, habe sie in Dietikon viele soziale Kontakte. Heute seien ihre engen Freunde hauptsächlich Schweizer, treffe sie aber etwa an der Fasnacht in Urdorf oder beim Einkaufen in der Stadt ehemalige Schulkameradinnen oder -kameraden fremder Herkunft, freue sie sich sehr und plaudere gerne mit ihnen. Die Meinung, das Quartier hinter dem Bahnhof sei gefährlich, hält die Primarlehrerin für unbegründet, sie empfinde dies nicht so und würde auch nachts in der Stadt keine Strasse umgehen. Ausserhalb schon, jedoch nicht nur in Dietikon. In Bezug auf die Schule fragt sie sich, weshalb nicht mehr für eine ausgeglichenere Durchmischung getan werde. Jedoch leuchte ihr ein, dass das Einleben für einen Albaner in Dietikon einfacher sei als anderswo, da er sich schon in einem Umfeld befinde, das ihn der vielen Landsleute wegen an sein Herkunftsland erinnere. Keineswegs fordere sie, dass die Ausländer unter sich Deutsch sprächen, jedoch würde eine Basiskompetenz den Alltag sowohl für die Ausländer als auch für die Schweizer vereinfachen.

Das Fazit

Jeder Bürger würde wohl eine andere Antwort auf die Frage geben, was es für ihn heisse, Schweizer zu sein. Die befragten Schweizer aus Dietikon und Rorschach betrachten ihre Situation in einem von Ausländern stark mitgeprägten Umfeld von weit entfernten, gar polaren Standpunkten aus. Die Individualität der Aussagen lässt vermuten, dass das Gefühl, auch dort zuhause und sicher zu sein, wo zahlreiche Fremde leben, nicht von der Farbe des Passes, sondern von einer persönlichen Aufgeschlossenheit abhängt. Der Einzelne scheint den Dualismus entweder zu verinnerlichen oder zu überwinden. r Text Martina Zimmermann, Bild Barbara Graf * Vollständiger Name der Redaktion bekannt.

Kannst du die hier vertretenen Meinungen verstehen oder findest du sie völlig daneben? Erzähl uns von deinen Erlebnissen und Ansichten im Forum auf www.studiversum.ch.

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«Ich bin doch keine Türkin.»

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Studium – eine elitäre Veranstaltung? Nur Kinder reicher Eltern können es sich leisten, die Hörsaalbank zu drücken? Kaum, könnte man auf den ersten Blick meinen. Unsere Universitäten werden von Studierenden überschwemmt und Zulassungsbeschränkungen gibt es zumindest beim Grundstudium nur für die Mediziner.

Die Alma Mater ist zum Raum des Volkes geworden, nach gerechten Prinzipien gegliedert und offen für alle Gesellschaftsschichten. Alles scheint soweit in Ordnung, doch es gibt auch Schattenseiten: So erfahren die Bildungstitel eine zunehmende Entwertung – ein Phänomen, das Soziologen mit dem Begriff «Bildungsinflation» umschreiben. Dabei handelt es sich um den altbekannten Effekt: Wenn alle auf den Zehenspitzen stehen, sieht man trotzdem nichts von der Show. Zunehmend braucht es neue Qualitäten, um sich von der Masse abheben zu können. Nach dem in der Regelstudienzeit abgeschlossenen Standardbachelor – am besten mit exzellenten Noten – muss ein exklusiver Master her und die Praxiserfahrung sollte nebenbei auch nicht fehlen. Zudem wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, einen Platz in der Mensa zu ergattern, seine Muckis ohne langes Warten in den universitären Sportanlagen zu straffen

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oder sein Portemonnaie am Geldautomaten in Windeseile aufzufüllen. Zu gewissen Zeiten ist die Platznot (nicht nur) an der Uni Zürich frappant. Man könnte daraus folgern, Studieren sei zum Massengut verkommen und alle, die motiviert und fähig genug sind, können es sich leisten.

An die Kasse

Dies entspricht jedoch nicht ganz der Realität, denn in der Schweiz bleibt Chancengleichheit nach wie vor eine leere Floskel. Von den Studierenden an den Unis haben rund 40 Prozent einen akademischen Hintergrund – das heisst, mindestens ein Elternteil hat einen Uni- oder Fachhochschulabschluss in der Tasche. Wenn man dabei bedenkt, dass nur ein Fünftel der Gesamtbevölkerung eine solche Ausbildung absolviert hat, ist das eine beachtliche Zahl. Ein internationaler Vergleich zeigt: Im Gegensatz zu Grossbritannien, Deutschland oder auch den USA wird in der Schweiz mit zunehmendem Bildungslevel der familiäre Background wichtiger. Das bedeutet, dass beim Übergang von der Sekundarstufe zur Tertiärstufe stark gefiltert wird. Materiell weniger solid ausgestattete Eltern können sich die Versorgung eines studierenden Kindes nicht immer leisten. Dazu kommt die strenge Stipendienvergabe, die nur die dringendsten Fälle abdeckt. Für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, bedeutet dies ein erhebliches Hindernis, und ein Studium wird möglicherweise gar nicht erst in Betracht gezogen. Andere drehen jeden Rappen zweimal um, und die Zeit, die fürs Arbeiten benö-


tigt wird, fehlt fürs Lernen oder den Besuch von Vorlesungen und Übungen. Besonders bei den zeitintensiven naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtswissenschaftlichen Studiengängen ist dies ein Problem.

Ein Blick hinter die Kulissen

Ein Blick ins rechtswissenschaftliche Institut der Uni Zürich verdeutlicht das. Martina Cadalbert studierte Jus im Hauptfach und musste in diesem Semester ins Nebenfach wechseln. Sie hat ihr Studium nach der Zweitwegmatura begonnen und kommt für ihren Lebensunterhalt selbst auf. Sie erhalte keine Stipendien und die Nebenerwerbstätigkeit in einer Kanzlei stelle für sie zeitbudgetmässig einen Nachteil dar: «Besonders in der Lernphase macht ein Tag pro Woche sehr viel aus und kann bei den Prüfungen das Zünglein an der Waage spielen.»

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Viele Studierende schaffen den gesellschaftlichen Aufstieg und legen einen beachtlichen wissenschaftlichen Eifer an den Tag.


Hilft ein Numerus clausus für Sozial- und Geisteswissenschaften gegen die stetig steigenden Studierendenzahlen in diesen Fächern? Pirmin Müller, Student der Wirtschaftswissenschaften und ehemaliges Mitglied der Jungen SVP Luzern, hält das für eine sinnvolle Möglichkeit: «Es bringt nichts, wenn die Allgemeinheit viel Geld für Ausbildungen ausgibt, für deren Absolventen kein Bedarf auf dem Arbeitsmarkt besteht. Das ist auch im Sinne der Studierenden, die mit Freude und Elan ans Studium gehen und erst nach dem Abschluss erkennen müssen, dass ihre Fähigkeiten kaum gefragt sind. Durch die steigenden Studierendenzahlen in den Sozial- und Geisteswissenschaften müssen naturgemäss Investitionen in die Infrastruktur und Lehrkräfte vorgenommen werden. Geld, das schlussendlich in Studienrichtungen fehlt, deren Absolventen von der Wirtschaft umworben werden (Ingenieure, Informatiker et cetera) und wo ein Mangel herrscht.» Lukas Kissling von der Studierendenvertretung der Uni Basel hält dem entgegen: «Geistes- und Sozialwissenschaften sind nicht primär berufsbildende Abschlüsse, sondern vermitteln Fähigkeiten, die für verschiedenste Berufe unabdingbar sind. Zu nennen sind hier unter anderem die Fähigkeit, Texte zu verfassen, Argumente zu hinterfragen und selbstständig Projekte durchzuführen. Der Bedarf an Geistes- und Sozialwissenschaftlern kann nicht klar ermittelt werden, so macht eine künstliche Begrenzung auf Kosten der Studierenden mit einem Verweis auf die Wirtschaft keinen Sinn. Der Bedarf an hochspezialisierten Hochschulabsolventen ist längerfristig nicht absehbar – im Moment sind zum Beispiel zu viele Informatiker auf dem Markt. Zu verbessern ist vielmehr die Organisation und der klar logische Aufbau eines Studiums an den Universitäten, der im Moment auch wegen der noch nicht zu Ende gedachten Reform von Bologna und den verkrusteten Strukturen nicht gewährleistet ist.»

Bei den hohen Lehrbuchpreisen (rund 500 Franken pro Semester) spiele auch der finanzielle Hintergrund der Eltern eine Rolle und somit wird die Herkunft zu einer wichtigen Determinante für den Erfolg bei Prüfungen. Von Seite der Uni werde zudem von Anfang an kommuniziert, dass sich ein Nebenjob nachteilig aufs Studium auswirke.

Sonnenseiten

Die Zunahme der Studienanfänger geht auch mit einer Öffnung und neuen Vielfalt einher. Denn ebenfalls nachweisen lässt sich eine allgemeine Erhöhung des Bildungsniveaus. Viele Studierende schaffen den gesellschaftlichen Aufstieg im Vergleich zu ihren Eltern und legen einen beachtlichen wissenschaftlichen Eifer an den Tag. Vor allem in den sozial- und geisteswissenschaftlichen Studiengängen finden sich oftmals Secondos und Kinder der unteren und mittleren Schichten. Ein Student, der nicht namentlich genannt werden möchte, verdeutlicht das: «Ich komme aus eher bescheidenen Verhältnissen, mein Vater ist Landwirt, meine Mutter Hausfrau. Ich bin neben meinen drei Brüdern der Einzige, der das Gymnasium absolviert hat. Mein älterer Bruder ist gerade dabei, die Matura nachzuholen. Somit bin ich im Moment der Einzige aus unserer Familie, der eine Uni besucht. Ich wohne in Zürich in einer WG und komme zu 100 Prozent alleine auf für meinen Lebensunterhalt. Ich erhalte pro Monat knapp 600 Franken von meinem Heimkanton Luzern. Zusätzlich arbeite ich als freiberuflicher Programmierer.» Trotz der Mehrbelastung fühlt er sich nicht benachteiligt: «Natürlich muss ich arbeiten, während Studierende aus einem wohlhabenden Elternhaus vielleicht lernen könnten. Schlussendlich ist das aber kein Nachteil und zählt als Berufserfahrung.»

Neue Grenzziehungen

Hältst du einen Numerus clausus bei den Phil1-Fächern für sinnvoll? Fühlst du dich benachteiligt, weil du einen Nebenjob ausüben musst? Und was denkst du über exklusive Masterstudiengänge, bei denen hart selektiert wird? Im StudiVersumForum auf www.studiversum.ch zählt deine Meinung!

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Welche Rolle spielen die Unis bei dieser Gratwanderung zwischen Exzellenz- und Exklusivitätsanspruch einerseits und der Garantie von Chancengleichheit und gesellschaftlicher Offenheit andererseits? Wie können sie sich im internationalen Wettbewerb überhaupt noch hervortun, um nicht als biedere Einheitsschulen dazustehen? Eine schon fleissig praktizierte Möglichkeit besteht darin, exklusive Masterprogramme für die studierende Elite einzuführen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Studiengang Master of Science in Quantitative Finance, der von der Universität Zürich und der ETH gemeinsam getragen wird. Das Programm startet im September – wer einen Platz ergattern möchte, sollte


Chancengleichheit bleibt nach wie vor eine leere Floskel.

sich wie bei einem Bewerbungsgespräch in der Privatwirtschaft gut verkaufen können und einiges drauf haben. Neben dem obligaten Motivationsschreiben, dem Lebenslauf und den Notenauszügen müssen auch zwei Referenzbriefe und ein Passfoto eingeschickt werden. Des Weiteren sind gute Sprachkenntnisse erforderlich, da alle Vorlesungen in Englisch gehalten werden. Zum Schluss sollten optimalerweise die Ergebnisse eines standardisierten Mathetests beigelegt werden. Im Auswahlverfahren wird in einem ersten Schritt die Spreu vom Weizen getrennt, indem nur die Besten angenommen werden. Bei den Schwellenbewerbern werden weitere Tests und Interviews durchgeführt, um die Tauglichkeit zu prüfen. Auch an der HSG gibt es strenge Auswahlverfahren. Wer zum Beispiel seinen

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Master in Strategy and International Management absolvieren möchte, muss neben der Beherrschung von Proficiency Level Englisch (C2) den Graduate Management Admission Test (GMAT) absolvieren und dort einen Score von mindestens 650 von 800 möglichen Punkten erreichen. Der GMAT umfasst zwei kurze Essays zu einer klar umrissenen Problemstellung, einen mathematischen Teil, einen Multiple-Choice-Teil sowie einen Sprachtest, der die verbalen Fähigkeiten und das Leseverständnis überprüft. Im Prinzip handelt es sich also um die Light-Form eines Assessment-Centers. Fazit: Die Hochschullandschaft wird durch solche Initiativen zunehmend gespalten. Eine Entwicklung, die es in Zukunft kritisch zu beobachten gilt. r Text Christoph Lutz, Bilder Fabian Unternährer


INTERVIEW

KaffeEKUNST

Es gibt sie wirklich: Eine Weltmeisterschaft im Kaffee zubereiten. Im Januar sorgte Philipp Meier für eine Sensation: der 22 -jährige Student der Islamwissenschaften wurde in Bern Barista Schweizermeister. Im April fährt er nun gut vorbereitet nach Atlanta an die Weltmeisterschaft und kämpft um die Krone für den perfekten Kaffee.

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Philipp, wie wird man Barista Schweizermeister? Seit ungefähr zwei Jahren arbeite ich in der Shisha Bar in Thun, wo extrem viel Wert auf gute Qualität des Kaffees gelegt wird. Vor etwa einem Jahr wurden alle Angestellten zu einem Cappuccino-Kurs eingeladen. Als ich dort zum ersten Mal einen richtig guten Cappuccino getrunken habe, war ich begeistert. Von da an wollte ich nur noch so guten Kaffee trinken und machen. An der Barista Schweizermeisterschaft habe ich dann dank meinem Chef teilgenommen, der schon letztes Jahr mitgemacht hatte. Er spornte mich an, es zu versuchen, und so haben wir vor etwa einem Jahr mit dem Training angefangen. Am 12. April fährst du nun nach Atlanta an die Weltmeisterschaft. Wie bereitest du dich darauf vor? Mitte Februar begann ich, im Hotel Seepark in Thun für die Weltmeisterschaft zu trai-

nieren. Für die Weltmeisterschaft arbeite ich mit einer Kaffeemaschine, die ganz anders funktioniert als die Maschinen, mit denen ich bis jetzt gearbeitet habe. So musste ich mich die ersten drei Wochen zuerst mit der Maschine vertraut machen. Danach habe ich täglich acht bis neun Stunden trainiert, Handgriffe und Abläufe geübt und natürlich die verschiedenen Kaffees probiert. Ein strenges Programm… Wie kann man sich so einen Trainingstag konkret vorstellen? Als Erstes schmeisse ich am Morgen die Maschine an, denn die braucht eine Weile, bis sie die richtige Temperatur hat. Dann muss ich die Mühle neu einstellen, denn je nach Luftfeuchtigkeit verändert sich die Konsistenz des Kaffees. Bis alles richtig eingestellt ist, muss ich zuerst einmal ein paar Espressi rauslassen und immer wieder probieren. Danach geht’s los mit Espressi und


Cappuccini machen. Für die Weltmeisterschaft muss jeder Handgriff sitzen. Wie viel Milch und Kaffee brauchst du an einem Trainingstag? An Spitzentagen brauche ich bis zu drei Kilo Kaffee und 30 Liter Milch. Dann trinkst du sicher auch selber gerne Kaffee? Ja, sehr. In der Vorbereitung zur Schweizermeisterschaft musste ich, um den Geschmack eines Espressos und seine Feinheiten herauszuschmecken, bis zu siebzig Espressi pro Tag trinken. Danach konnte ich eine Zeit lang gar keinen Kaffee mehr trinken. Im Moment geht’s aber wieder… Vielleicht ändert sich das, wenn wir die Mischung für die Weltmeisterschaft auswählen, denn dafür werde ich sicher auch wieder viel zu viel Kaffee trinken müssen. Und was genau wirst du an der Weltmeisterschaft präsentieren? Was ich mache, nennt sich «Barista Classic Program». Das bedeutet, dass ich innerhalb von 15 Minuten je vier identische Espressi, Cappuccini und den sogenannten «Signature Drink», eine Eigenkreation, machen muss. Tönt spannend. Wie sieht denn deine Eigenkreation aus? Ich mache dieselbe Kreation wie auch schon an der Schweizermeisterschaft. Ich verwende dafür ein grösseres Glas, das ich mit Marronimousse, Marronischaum und Marronipüree sowie Milch fülle. Dazwischen gebe ich einen Espresso. Aber das genaue Rezept verrate ich natürlich nicht… Bleibt zu hoffen, dass du mit deinem Drink den Geschmack der Juroren in Atlanta triffst. Mit welchem Ziel gehst du an die Kaffeeweltmeisterschaft? Das beste Resultat für die Schweiz an einer Kaffeeweltmeisterschaft erzielte 2007 mit dem fünften Rang Anna Käppeli in Tokio. Das zu toppen und bester Schweizer zu werden, ist natürlich schon ein Ansporn. Aber primär ist mein Ziel, unter die ersten sechs zu kommen und mich so für das Finale zu qualifizieren. Ich mache das ja auch noch nicht so lange und habe eigentlich nichts zu verlieren.

Da hast du recht. Wie stark ist deine Konkurrenz? Die Konkurrenz ist auf jeden Fall sehr stark und das Niveau ist viel höher als an der Schweizermeisterschaft. Besonders gut sind normalerweise Länder wie England, Schweden oder Dänemark. Die bereiten sich für die Barista-Weltmeisterschaft mit professionellen Teams vor, manche sogar mit einem Mentaltrainer. Die Schweiz holt da aber langsam auf – für die Vorbereitung zur Weltmeisterschaft habe auch ich einen Personal Trainer! Nach welchen Kriterien urteilt die Jury? Es gibt eine Sensorik-Jury von vier Leuten, die an einem Tisch sitzen. Sie beurteilen den Geschmack und die Optik des Kaffees. Dazu gibt es eine praktische und eine technische Jury. Die laufen ständig um dich herum, schauen dir über die Schultern, beurteilen, wie sauber du arbeitest, und stoppen die Zeit. Dann gibt es noch den «Head-Juror», der den Gesamtauftritt beurteilt. Das alles tönt nach guter Qualität. Ist Fairtrade-Kaffee an der Barista-Weltmeisterschaft ein Thema? Ja. Die ganze Weltmeisterschaft findet im Rahmen des weltgrössten Kaffee-Kongresses statt, an dem etliche Diskussionen stattfinden – unter anderem auch über Fairtrade-Anbau und -Lieferung von Kaffee. Diese Bewegung möchte die Kaffeeindustrie mit besseren Produktions- und Arbeitsbedingungen ausstatten und damit natürlich auch die Kaffeequalität aufwerten. Der Ursprung der Barista-Bewegung als Wettbewerbsformat geht Hand in Hand damit! Gibt es etwas, das dir besonders gut gelingt? Es wäre jetzt überheblich, zu sagen, dass ich alles gut kann! (lacht) Am liebsten mache ich nach wie vor Cappuccino, auch weil man mit dem Milchschaum kreative Müsterchen wie Blätter oder Blumen zaubern kann. Das mache ich besonders gerne. Man sollte aber generell nie zufrieden mit sich sein, so kann man sich immer verbessern. Ein gutes Motto! Was ist denn das Schwierigste dabei, einen richtig feinen Kaffee zu machen? Um einen guten Espresso oder Cappucci-

no hinzubekommen, spielt vieles mit. Der Barista selber, das Wetter, die Kaffeemühle, die Kaffeebohnen und die Temperatur der Maschine. Einiges davon kann man natürlich steuern, aber das Schwierigste ist, all diese Komponenten richtig einsetzen zu können. Und was ist das Wichtigste für einen perfekten Kaffee? Wie gesagt, haben viele Faktoren einen Einfluss. Dem Espresso zum Beispiel sieht man schon an, ob er gut ist oder nicht, ohne ihn zu probieren: Ist er zu hell, ist er sicher zu kalt, und wenn er zu kalt ist, werden Giftstoffe von der Maschine nicht verbrannt und das wiederum verursacht Magenbrennen. Ein richtig guter Espresso hat eine satte, braune Farbe und ein «Tigerlimuster». Da bekommt man gleich Lust darauf! Wie kann ich auch zu Hause einen perfekten Kaffee zubereiten? Wichtig ist, dass du in den Bohnenbehälter deiner Maschine nur so viele Bohnen füllst, wie du gerade brauchst, weil viele Aromen der Bohnen schnell verloren gehen. Darum sollten sie auch erst kurz vor dem Genuss gemahlen werden. Mein Tipp für die Maschine zu Hause: Immer zuerst einmal vorspülen, denn vom letzten Kaffee bleibt immer noch eine Schicht übrig, die den Kaffee dann verbrannt riechen lässt. Und wo gibt es in der Schweiz die besten Kaffeebohnen? Das kommt darauf an, welchen Kaffee man gerne mag. Auf der Internetseite kaffeezentrale.ch gibt’s deshalb zum Beispiel über 200 verschiedene Kaffeesorten aus der ganzen Welt, die man sich nach seinem eigenen Gusto zusammenstellen kann. Noch eine letzte Frage zur Weltmeisterschaft: Was machst du, wenn du sie gewinnst? (schmunzelt) Wenn ich gewinnen würde, könnte ich sicher viel Geld machen. Es würden sich bestimmt auch viele Türen öffnen. Mein Studium würde ich aber nicht abbrechen, denn diesen Sommer will ich meinen Bachelor abschliessen. Am besten ist wohl, wenn ich das alles einfach auf mich zukommen lasse. r Text Yolanda Wittwer, Bild Elena Brotschi

Das Interview mit Philipp Meier wurde vor der WM geführt. Trotz professioneller Vorbereitung landete er auf Rang 32. Er ist dennoch stolz auf sich und sein Team: «Ich habe in dieser Woche viel über mich und den Kaffee gelernt. Das und den Titel ‹Barista Schweizermeister› kann mir niemand nehmen.» Mehr Infos auf swissbarista.ch, Podcast auf studiversum.ch.

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UNIPOLITIK

Mi t Umweg zum Ziel Für körperlich Behinderte hat sich an den Schweizer Unis einiges verbessert. Von einer Gleichstellung kann aber noch keine Rede sein. Die Beratungsstelle «Studium und Behinderung» der Uni Zürich hat das umfassendste Angebot der Schweizer Hochschulen, und in jedem Vorlesungssaal gibt es reservierte Plätze für Personen im Rollstuhl. Dennoch begegnet man im Studienalltag äusserst selten Menschen mit körperlicher

Behinderung. Dies liegt möglicherweise daran, dass nur rund zwei Prozent der Studierenden an einer «klassischen» Behinderung leiden, von denen wiederum nur ein Bruchteil Mobilitätsbehinderte sind. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Studierende im Rollstuhl oftmals grosse Umwege auf sich nehmen müssen, um zu ihren Vorlesungssälen zu gelangen. An einer Fachtagung der Universität Zürich beklagte sich eine Geschichtsstudentin zum Beispiel darüber, dass Umleitungen auf Nebeneingänge und über Tiefgaragen ihr Sozialleben und den Kontakt zu ihren Mitstudierenden stark einschränken.

an Spinaler Muskelatrophie und sitzt seit der ersten Primarklasse im Rollstuhl. Als er sein Studium begonnen hatte, wurde in einem persönlichen Gespräch mit dem Studiensekretär abgeklärt, wie ihm der Alltag möglichst angenehm gemacht werden könnte. Dazu gehörte beispielsweise ein «Arbeitsplan» mit freiwilligen Helfern aus dem Kreis seiner Mitstudierenden, die ihm mit kleinen Handgriffen, wie zum Beispiel Hilfe beim An- und Ausziehen der Jacke, zur Seite standen. Heute ist dieser Plan weitgehend überflüssig geworden, da Severin von seinem Freundeskreis unterstützt wird.

Eine grosse Herausforderung

Obwohl er gut betreut wurde, hält er es dennoch für sinnvoll, eine Fachstelle für «Studium und Behinderung» an der HSG zu gründen: «Eine derartige Fachstelle könnte besonders für neue Studierende mit einer körperlichen Beeinträchtigung von Vorteil sein. Dadurch liesse sich das behinderungsspezifische Know-how in einer zentralen Stelle sammeln. Denn die Dienstleistungen des Studiensekretärs beruhten alleine auf den im Einzelfall geäusserten Bedürfnissen zur Bewältigung des Studienalltags, die somit von Fall zu Fall immer wieder neu abgeklärt werden müssen.» Besonders im Hinblick auf das Leben nach dem Studium wäre eine Fachstelle von grossem Nutzen. «Die HSG verfügt über ein gut ausgebautes Recruiting- und Beratungssystem. Allerdings besteht hinsichtlich der Situation von körperlich beeinträchtigten Menschen eine Lücke», erklärt Severin. Mit der richtigen Beratung könnte er dem Übertritt in die Berufswelt gelassener entgegenblicken. r Text

Obwohl seit 2004 das Bundesgesetz über die Behindertengleichstellung (BehiG) in Kraft ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass in der Praxis eine effektive Gleichstellung erreicht oder überhaupt möglich ist. Es wäre eine Illusion, davon auszugehen, dass das Studium für Mobilitätsbeeinträchtigte keine doppelte Belastung darstellt – selbst bei optimaler Unterstützung von aussen. Dies zeigt sich zum Beispiel in der Wahl der Studiengänge. Diejenigen, die als besonders intensiv gelten wie Wirtschafts-, Rechts- und Naturwissenschaften, werden prozentual viel weniger belegt als beispielsweise der statistische Spitzenreiter Theologie. Ein Studium an der ETH, das für Studierende sehr zeitaufwändig ist, stellt für einen Mobilitätsbehinderten schon mit Blick auf den anspruchsvolleren Anfahrtsweg oder die Organisation von Lehrmitteln eine grosse Herausforderung dar.

With a little help from my friends

Severin* ist Wirtschaftsstudent auf Masterstufe an der Universität St. Gallen. Er leidet

Wem gehört die Zukunft?

Marina Lienhard, Illustration Rita Peter * Vollständiger Name der Redaktion bekannt.

Du willst mehr über das BehiG erfahren? Nachzulesen ist es unter www.admin.ch; vom grossen Informations- und Beratungsangebot der Uni Zürich profitierst du unter www.disabilityoffice.uzh.ch und hier erfährst du mehr zu Behinderung und Karriere: www.myhandicap.ch/ch-behinderung-karriere.html. An deiner Uni gibt’s keine Fachstelle für Behinderung oder es wird von dir erwartet, dass du riesige Umwege auf dich nimmst, um mit dem Rollstuhl zur Vorlesung zu fahren? Erzähl uns davon im Forum auf www.studiversum.ch.

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Adressen von Privatpersonen und Firmen finden Sie ganz leicht im Telefonbuch und in den Gelben Seiten auf local.ch. Übrigens auch Occasionen, Gebrauchtes und Veranstaltungen aus Ihrer Region. www.local.ch – Die regionale Suchmaschine

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SPECIAL

Festi’neuch – Das Welsche 4. – 7. Juni 2009 www.festineuch.ch/festival Auch die Welschen haben’s drauf. Bereits zum 9. Mal findet in Neuchâtel das Festi’neuch statt. Die Organisatoren haben es sich zum Ziel gemacht, die kulturelle Vielfalt der Region zu fördern. Und das ist ihnen auch gelungen. Mit einem eher alternativen Programm überzeugen sie schon seit 2009 Besucher aus der ganzen Schweiz.

Programm-Highlights:

Limp Bizkit, IAM, Keziah Jones

Greenfield – Das Rockige konzertbilder.ch

Openair-Saison 2009 eröffnet

Was treibt jährlich tausende Menschen an die verschiedenen Openairs und Festivals in der Schweiz? Viele besuchen sogar mehr als einen solchen Musikanlass im Jahr. Doch gehen die Fans wirklich nur wegen der Musik oder ist es das Ambiente? Wahrscheinlich sind es verschiedene Komponenten, die jeden Festivalsommer wieder auf seine Weise einzigartig machen. StudiSurf.ch stellt euch hier einige dieser Openairs vor – und der Sommer kann kommen :

12. – 14. Juni 2009 www.greenfieldfestival.ch Es ist der Newcomer unter den grossen Festivals – und fast niemand hat ihm eine Chance gegeben. Doch das Greenfield Festival hat alle überrascht: Bereits zum fünften Mal pilgern Rock, Punk und Metal-Fans nach Interlaken. Die imposante Kulisse mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau gepaart mit harten Riffen macht dieses Festival zu einem Erlebnis sondergleichen.

Programm-Highlights:

Slipknot, Faith No More, Nightwish, Billy Talent, Korn, Flogging Molly

Southside – Das Deutsche 19. – 21. Juni 2009 www.southside.de Im deutschen Neuhausen ob Eck, zwischen Zürich und Stuttgart gelegen, wird’s einmal im Jahr rockig. Wem also die Schweizer Festivals zu wenig sind, der muss nur mal kurz über die Grenze hüpfen. 2008 war das Openair ausverkauft. Die Nutzung des Vorverkaufs lohnt sich also.

Programm-Highlights:

Die Ärzte, Faith No More, Ben Harper, Duffy

OpenAir St. Gallen – Das Älteste 26. – 28. Juni 2009 www.openairsg.ch Das OpenAir St.Gallen – davon haben unsere Eltern schon geschwärmt. Seit 1977 findet dieses Festival als einziges in der Schweiz ohne Unterbruch statt. Wunderschön gelegen, inmitten eines Naturschutzgebietes

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und das Beste für heisse, verkaterte Sommertage: der Fluss!

Programm-Highlights:

Peter Fox, Nine Inch Nails, Nick Cave, Mando Diao, The Streets

Live At Sunset – Das Stadtzürcher 8. – 19. Juli 2009 www.liveatsunset.ch Mitten in der Stadt Zürich auf dem Dolder stehen an 12 Tagen national und international bekannte Künstler auf der Bühne. Was dieses Openair auszeichnet, ist die ausserordentliche Vielfalt an Essensständen. Von Sushi bis hin zu Vegi-Menüs gibt es alles.

Programm-Highlights:

UB40, Simply Red, Simple Minds, Patricia Kaas, Cindi Lauper, Katie Melua

Open Air Frauenfeld – Hip Hop 4 Life 10. – 12. Juli 2009 www.openair-frauenfeld.ch Standen während der Anfänge noch Rockstars wie die Rolling Stones, Clawfinger, Jimmy Cliff oder Lenny Kravitz auf der Bühne, wendet sich das Open Air Frauenfeld heute an ein anderes Zielpublikum. Snoop Dogg, Jay-Z oder Cypress Hill heissen die Grössen der vergangenen Jahre. Mit der Konzentration auf fast ausschliesslich Hip Hop-Acts schliesst das Open Air Frauenfeld eine Lücke im Schweizer FestivalZirkus.

Programm-Highlights:

Kanye West, 50 Cent, Lil Wayne, Sido, Fatman Scoop, Samy Deluxe

Gurten Festival – Das Traditionelle 16. – 19. Juli 2009 www.gurtenfestival.ch Schon seit über 30 Jahren pilgern tausende Fans auf den Berner Hausberg. Genau deshalb trifft man auch heute noch auf die inzwischen leicht alternden Hippies der Anfänge des Gurtenfestivals. Friedliche Stimmung, die Nähe zur Hauptstadt und die spannende Mischung aus Topacts und Newcomern zeichnet dieses Openair aus. Da folgt Billy Idol auf William White und Hippie und Teenie feiern gemeinsam.

Programm-Highlights:

Oasis, Franz Ferdinand, Ska-P, Travis Heidi Happy, Redcharly, Wurzel 5, Männer am Meer, Kings Of Leon

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Telefonbuch | Freizeit | Fundgrueb | Autobörse

Blue Balls – Das Jazzige 17. – 25. Juli 2009 www.blueballs.ch Mit Locations rund ums Luzerner Seebecken, im KKL und im Hotel Schweizerhof bietet das Blue Balls Festival nicht nur musikalische Vielfalt. Am Blue Balls sind immer auch Musik-Fotografie und -Filme auf international höchstem Niveau zu bestauenen.

Programm-Highlights:

Veranstaltungen leicht finden. Auf www.local.ch, Ihrer regionalen Suchmaschine.

Seal, James Morrison, Reamonn, Candy Dulfer, Josst Stone

Paléo Festival Nyon – Das ewig Ausverkaufte

Heitere – Das Aargauer

21. – 26. Juli 2009 www.paleo.ch Das Paléo mit rund 230'000 Besuchern sucht nicht nur in der Schweiz seinesgleichen. Nein, dieses Festival kann sich mit den ganz Grossen in Europa messen. Über 120 Bands werden pro Ausgabe engagiert. Sehen kann diese aber nur, wer rechtzeitig ein Ticket ergattert. Schon seit einigen Jahren ist das Paléo bereits Wochen vor Türöffnung restlos ausverkauft. Einzigartig in der Schweiz.

7. – 9. August 2009 www.heitere.ch Was soll man über dieses grossartige Festival noch sagen? Immerhin pilgern schon zum 19. Mal mehrere zehntausend Leute auf den Hügel bei Zofingen, um im speziellen Ambiente nationale und internationale Künstler zu geniessen. Die familiäre Atmosphäre mit einem bunt gemischten Publikum zeichnen das Heitere wohl besonders aus. Und es ist die perfekte Alternative zur Streetparade, die jeweils zur gleichen Zeit stattfindet.

Programm-Highlights:

Placebo, The Prodigy, Franz Ferdinand, Moby, Tracy Chapman

Programm-Highlights:

Sido, The Prodigy, Patent Ochsner, Peter Fox, Bligg

Openair Lumnezia – Das grosse Bündnerische

Openair Gampel – Das Walliser

24. – 25. Juli 2009 www.openair-lumnezia.ch Das Openair Lumnezia im Tal des Lichts ist das grösste Openair im Kanton Graubünden. Entstanden aus einem kleinen Anlass, organisiert durch die Jungmannschaft in Vella, ist das Festival heute aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Es besticht insbesondere durch den Charme der Bündner und das unkomplizierte Ambiente.

13. – 16. August 2009 www.openairgampel.ch Gampel, inmitten der Walliser Alpen gelegen, lockt jährlich rund 80'000 Besucher an. Was das Openair Gampel zu einem Erlebnis macht? Sicher die feuchtfröhliche Festfreude der Walliser, ein tolles Line-Up (Gampel schafft es, Mitte August noch Bands zu zeigen, die an keinem Festival vorher gespielt haben) und die einzigartige Kulisse.

Programm-Highlights

Programm-Highlights

Stress, Culcha Candela, Patent Ochsner, Deichkind

Snow Patrol, Kaiser Chiefs, Silbermond, Samy Deluxe

Auf StudiSurf.ch halten wir dich ab sofort über alle Festivals auf dem Laufenden. Zudem gibt’s über 100 Festivaltickets zu gewinnen. Alles Weitere unter www.studisurf.ch/openair.


Sudoku

Sudoku

Sudoku Nr. 468802 (knifflig) / vorgegebene Felder: 28

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Raffaela Angstmann, André Bähler Chris Buchmann, Mario Fuchs Mauro Landolt, Marina Lienhard Christoph Lutz, Janine Meyer Anouk N’Guyen, Stephanie Renner Myriam Schuler, Muriel Staub Yolanda Wittwer, Martina Zimmermann

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Elena Brotschi, Durchzwei Barbara Graf, Konzertbilder.ch Fabian Unternährer LEKTORAT:

Antje Biedermann VERTRIEBSPARTNER:

FH Schweiz DRUCK:

Weber Benteli AG, Brügg KONTAKT:

StudiMedia GmbH Weissenbühlweg 40 3007 Bern (Postadresse) Tel: +41 31 371 65 45 Fax: +41 31 371 65 44 www.studimedia.ch info@studimedia.ch LESERBRIEFE:

leserbriefe@studiversum.ch StudiVersum erscheint sechs Mal jährlich in einer Auflage von 30 000 Exemplaren an allen Universitäten und Fachhochschulen der Deutschschweiz. Alle Rechte vorbehalten; Nachdruck, Aufnahme in OnlineDienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern wie CD-Roms etc. nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin.

Gib das Lösungswort jetzt ein auf www.studiversum.ch und gewinne mit etwas Glück einen von zehn Foto-Gutscheinen im Wert von je zehn Franken und bestelle damit brillante Abzüge deiner digitalen Fotos auf www.ifolor.ch! Lösungswort der letzten Ausgabe: REVOLUTION Gewinnerin der letzten Ausgabe: Ellen Scherrer

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KURZGESCHICHTE

Die Gesetze der Marktwirtschaft Text: André Bähler

Wohnzimmertisch, Stühle und Parkett sind übersät mit Büchern, Papierstapeln, leeren Cola-Flaschen und Sandwichtüten. Im Zentrum des Chaos sitzt Beat vor seinem Laptop. John lümmelt auf dem Sofa herum, trinkt ein Bier und betrachtet mit besorgtem Blick Beats fahlen Teint und die fiebrig glänzenden Augen: «Der Abgabetermin ist morgen Mittag, nicht wahr?» «Du hast es erfasst. Scheiss-Seminararbeit. Hab noch nicht mal die Hälfte geschrieben. Werde die ganze Nacht durcharbeiten müssen.» «Welches Thema?» «Preistheorie. Ich untersuche, mit welchen Modellen sich die Zahlungsbereitschaft eines Konsumenten am besten berechnen lässt. Das ist recht komplex, denn die Zahlungsbereitschaft ist abhängig von vielen verschiedenen Faktoren wie Einkommen, Substitutionsgütern, Zukunftserwartungen, et cetera.» «Aha. Und was wäre deine Zahlungsbereitschaft, wenn jemand deine Seminararbeit vollenden würde?» «Falls dieser jemand John heisst: null.» «Wie viel würdest du abdrücken, wenn du deinen Master bereits in der Tasche hättest?» «Alles, was ich habe.» «Das heisst, circa dreissig Franken in bar, fünf als Cumulus-Bon und die drei UBS-Aktien, die dir dein Grossvater zur Konfirmation geschenkt hat. Kein Wunder kommst du nicht vorwärts mit deinem Studium, wenn dir dein Abschluss so wenig wert ist.» «Sehr witzig!» John nimmt einen Schluck Bier und schaut gedankenverloren zur Zimmerdecke: «Was würdest du für

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eine Nacht mit Scarlett Johansson bezahlen?» «Im Moment nichts – bin hundemüde. Ich würde selbst neben einer nackten Johansson sofort einpennen. Ausserdem braucht es zum Gütertausch nicht nur einen willigen Käufer, sondern auch einen Verkäufer. Anders gesagt: Egal wie viel ich biete, sie würde nicht darauf eingehen, aber…» «Das hätte ich dir auch ohne Wirtschaftsstudium sagen können.» «… aber dies ist eben die berühmte Ausnahme von der Regel, denn im Prinzip schafft eine hohe Zahlungsbereitschaft immer ein entsprechendes Angebot. Das ist eines der Gesetze der Marktwirtschaft.» «Das heisst, wenn genug geboten wird, lässt sich jeder kaufen?» «Genau. Manchmal braucht es sogar erstaunlich wenig. So wie bei diesem Dschungelcamp auf RTL! Für ein bisschen Aufmerksamkeit und ein paar Euro verspeisen dort B-Promis lebende Maden, tauchen den Kopf in eine Brühe mit verrottenden Fischabfällen und legen sich in eine Wanne voll Kakerlaken.» «Unglaublich, dass die sich auf so etwas einlassen.» «Eine Kandidatin hat sogar Känguruhoden gegessen. Das würde ich nie im Leben tun!», meint Beat und kreuzt die Arme vor der Brust. «Auch nicht, wenn du jetzt im Wissen um eine perfekte Seminararbeit ins Bett fallen könntest?» «Auch dann nicht!» «Und wenn dir dein Master-Abschluss geschenkt würde?» «Na gut, richtig durchgebraten und mit ein bisschen Salz drauf…»


WIE ANNO DAZUMAL

Körpertipp Blasen Stefan tat mir leid. Der Jungspund erschien humpelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu unserer Lesegruppe. «Was ist denn mit dir passiert?» fragte ich ihn, den sonst so Agilen. Er sei übers Wochenende mit Freunden wandern gegangen, holte er aus. Ich begriff sofort: «Und dabei hast du dir ein paar ordentliche Blasen geholt, gell?» «Ja», sagte er niedergeschlagen. Aber ich, selbst ein passionierter Wandersmann, klopfte ihm auf die Schulter und munterte ihn auf. Denn wer wird sich wegen ein bisschen aufgeschürfter Haut geschlagen geben? Linderung verschafft nämlich bereits ein lauwarmes Fussbad. Man braucht nur einen Esslöffel Meersalz und fünf bis zehn Tropfen Lavendel-Essenz ins warme Wasser zu geben, und schon können die geschundenen Füsse darin kuriert werden. Wer eine mehrtägige Wanderung unternimmt und des Nachts, wenn die Füsse schmerzen, keine Gelegenheit für ein Fussbad hat, kann eine Nähnadel mit einem Faden durch die Blase ziehen und diesen über Nacht drin lassen. Am Morgen ist die Blase ausgetrocknet und der Faden kann entfernt werden. Aber natürlich gibt es heutzutage auch spezielle Pflaster, sogenannte Flüssigpflaster. Diese sind für Wandersleute geeignet, die keine Zeit für lange Prozeduren haben – einfach das Pflaster auf die Blase kleben und weiter geht's. Trotz all den guten Heil- und Pflegemittelchen: Ich persönlich schwöre auf Prävention, wie man heute so schön sagt. Vor einer grösseren Wanderung reibe ich meine Füsse mit Hirschtalg ein. Dadurch wird die Haut elastischer und widerstandsfähiger. Im Frühsommer, vor der ersten langen Wanderung im Jahr, beginne ich schon eine Woche vorher mit der Hirschtalg-Behandlung. So hatte ich noch nie Probleme mit Blasen. Ausser einmal, anno 1954 – doch da war falsches Schuhwerk schuld: Es war mir zwei Nummern zu klein. In diesem Fall half nur noch eines: auf die Zähne beissen.

Horst

Horst, 73, ist allzeit bereit: Ob im Haushalt oder in der Garage, beim Einkaufen oder an der Uni, Horst hilft! Als Hörer besucht er regelmässig Vorlesungen und weiss daher bestens Bescheid, was den Jungen von heute unter den Nägeln brennt. Seine Tipps sind längst keine Geheimtipps mehr. Deshalb: Horst ausschneiden, an den Kühlschrank oder die Pinnwand heften, dann kann nichts mehr schiefgehen. Horsts Ratschläge gibt es auch als gesammelte Werke im Forum unter www.studiversum.ch. Hast du noch bessere Tipps gegen Blasen?

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bikers srekib heaven nevaeh Gatew

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CUBE IS BIKERS HEAVEN „bikers heaven“ klingt himmlisch – und ist es auch: Die Bündner Berge sind ein Geheimtipp für Mountainbiker. Es erwartet Dich eine traumhafte Bergwelt, super Touren mit erfahrenen Guides & ein Hotel, in dem sich das Bike genauso wohl fühlt wie Du selbst.

> 240 km markierte Mountainbike-Routen in der Region Savognin > Eigener Showroom (Vorraum) zur sicheren Aufbewahrung der Bikes im Zimmer > Gateways (Rampen) zum einfachen Transport der Mountainbikes bis ins Zimmer > Bike Info Corner mit Tourenkarten, Tipps, Magazinen, etc. > Geführte Touren durch regionale Guides > Rescue Service – Abholung bei technischem Gebrechen > Bike Waschplatz direkt vor dem Hotel > Bike Verleih & Shop > Sportliche, gesunde Menüs > Freie Benutzung der Relax Area inkl. Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine, Alpha Liege & Ruhebereich auf 185 m² > Fitness Area mit modernen Kraft- & Ausdauergeräte inkl. Flatscreen > Übernachtung inkl. Halbpension bereits ab CHF 81,-

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CUBE BIKE DAYS: 4 Tage MTB-Urlaub in Graubünden ab CHF 289,3 Übernachtungen inkl. Halbpension, 1 x Bike Explorer Landkarte, 4 Tage Liftticket für Savognin Bergbahnen, Mountain Roller für 1/2 Tag, 1 x Eintritt ins Thermalbad Bad Alvaneu, Eintritt zum Badesee Lai Barnagn u.v.m. ab CHF 289,-

Mehr Infos unter: www.cube-hotels.com/mtb

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INFO & BUCHUNG

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CUBE SAVOGNIN Veia Sandeilas 12 | Talstation Savognin Bergbahnen CH-7460 Savognin tel. +41 (0) 81-659 14 14 reservierung.savognin@cube-hotels.com www.cube-savognin.ch


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Neue Perspektiven. Für Sie. 36  STUDIVERSUM | 2009.05


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