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Die Presse am Sonntag Wien, am 17.01.2021, 52x/Jahr, Seite: 48 Druckauflage: 64 642, Größe: 88,72%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13337273, SB: Ischgl
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etzt also auch noch die Briten. Nach China, Italien, Ischgl und so manch anderer Regionalität sind nun also die Inseleuropäer an der Reihe, an den Coronapranger gestellt zu werden. Wobei das ja auch stark wechseln kann: Israel ist schon Pandemievorzeigeland und Problemfall gewesen, Schweden detto. Doch Großbritannien ist ein Sonderfall: Zuerst das jahrelange Gwirks mit dem Brexit, und kaum ist das überstanden, schicken sie in den ersten Tagen als EU-Ausländer gleich eine Virusmutante auf das europäische Festland. Hoch ansteckend und mit dem Code eurer Majestät B.1.7.7. Für Bond steht das B dabei aber nicht. Doch wirklich beunruhigend ist natürlich die Sache mit den britischen Skilehrern. Nicht weil die vielleicht einen Superspreader-Cluster in unmittelbarer Nähe der Mausefalle ver-
Weißes Haus, besenrein oder: Warum bei den Briten 1.7.7 statt 007 gilt und Joe Bidens Alter auch Vorteile hat. Ø V O N F L O R I A N A S A M E R schuldet haben könnten, der die Rennen auf der Streif gefährdet. Also schon auch. Vor allem aber, weil ein Skilehrer nach der reinen Lehre aus Salzburg, Tirol oder Vorarlberg kommen sollte, nach der nicht ganz so reinen vielleicht noch aus Oberösterreich, Kärnten oder der Steiermark, jedenfalls aber aus Österreich. Ganz notfalls würde man sich auch noch von einer Schweizerin, einem Südtiroler oder einer Könnerin aus Bayern den ersten Stemmbogen beibringen lassen. Aber von englischen Supervisors? Man stelle sich nur vor, dass britische Urlauber, falls das je wieder möglich sein sollte, einen Skiurlaub in Tirol buchen, und dort bekommen sie dann Unterricht von einem Landsmann oder einer Landsfrau. Wäre so, wie zum Sprachkurs nach London zu fahren, um dort von Austrian Natives unterrichtet zu werden.
Aber viel wichtiger als Skifahrenlernen ist momentan freilich das Geimpftwerdenkönnen. Und da ist das Gerangel um den knappen Impfstoff schon in vollem Gang. Auf der einen Seite. Auf der anderen herrscht Impfskepsis bis hin zur strickten Weigerung. Der kommende US-Präsident Joe Biden, der am Mittwoch endlich den Trump-Saustall übernehmen wird (hoffentlich wird das Weiße Haus wenigstens besenrein übergeben), hat schon beide Impfdosen intus. Da ist sein Geburtsdatum einmal ein klarer Vorteil. Junge Regierungschefs wie Sebastian Kurz, Sanna Marin, Jacinda Ardern, Emmanuel Macron und Justin Trudeau haben es da schon schwerer, in der aufgeheizten Stimmung eine vorgezogene Impfung zu argumentieren. Na ja. ˚ florian.asamer@diepresse.com
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