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Story
„ A lle Jahre wieder “ in Münster Der Film, die Ausstellung und das Buch
Ulrich Schamonis Spielfilmklassiker Alle Jahre wieder, im Herbst und Winter 1966 / 6 7 in Münster gedreht und mit vielen Münsteranern besetzt, ist ein wichtiges Stück städtischer Kulturgeschichte. Seit 24 Jahren läuft er regelmäßig und mit viel Resonanz zur Weihnachtszeit im filmclub münster im Schloßtheater. In diesem Jahr soll bei sieben Aufführungen des Films im Schloßtheater die 10.000-Besucher*innen-Grenze durchbrochen werden!
Regisseur Schamoni, selbst in Münster aufgewachsen, hat mit Alle Jahre wieder ein einzigartiges Stadtporträt am Vorabend der sich anbahnenden 68erBewegung geschaffen. Der Regisseur lichtet die Plätze und Gebäude der Stadt ab, ihre Kneipen und Kirchen. (Fast) nichts wird mitgebracht, die Stadt wird zur Requisite. Vor allem aber interessiert sich Schamoni für die Münsteraner*innen: Hauptdarsteller Hans Dieter Schwarze stammt ebenso von hier wie die Musiklehrer, Kneipiers und Museumsführer, die sich alle quasi selbst spielen. Der münsteraner „Heimatfilm“ besitzt ncht nur in Westfalen Kultstatus, sondern hat auch außerhalb viele Fans: Alle Jahre wieder wurde u.a. mit den Silbernen Bären der Berlinale und drei Bundesfilmpreisen ausgezeichnet. Allen, denen das Filmeschauen nicht reicht und die mehr erfahren wollen über dieses ganz besondere Stück Stadtkultur, denen sei in diesem Winter noch etwas anderes ans Filmfan-Herz gelegt: Das Stadtmuseum zeigt zur Zeit die Ausstellung „Alle Jahre wieder in Münster“. Anhand von Photos, Tönen, Texten und Filmausschnitten können sich die Besucher*innen auf eine multimediale Zeitreise zu ganz besonderen Schauplätzen in unserer Stadt begeben, an denen in Münster einst großes Kino entstanden ist.
Photos: Verleih (1) / Thorsten Hennig-Thurau (2) / Maris Hartmanis (3)
Der Film erzählt vom Werbetexter Hannes Lücke, der wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit aus Frankfurt nach Münster fährt, um das Fest mit der entfremdeten Ehefrau und seinen zwei Kindern zu verbringen. Während seine junge Freundin, mit der sich Hannes heimlich im Hotel einquartiert hat, die Stadt und ihre „Kärls un Köppe“ erkundet, trinkt der einstige Flakhelfer mit den in die Jahre gekommenen Kumpels auf die „alten Zeiten“. Dabei wird deutlich, dass Hannes der anstehenden Entscheidung zwischen Frau und Freundin ausweichen will.