Zeitschrift des Christlichen Landeslehrer/innenvereines f端r Salzburg Sondernummer April/Mai 2013
Bild:iStock
Landtagswahl in Salzburg
ISSN 2250-5640
Grußworte
Liebe Pädagoginnen und Pädagogen! Der Bildungsbereich ist seit Jahrzehnten Gegenstand heftiger kontroverser bildungspolitischer und gesellschaftlicher Diskussionen. Viele vermeintliche Experten und Expertinnen äußern sich zu diesem Bereich, nur die eigentlichen BildungsexpertInnen in diesem Lande, die beruflich in diesem Bereich tätig sind, werden immer seltener dazu befragt. Dabei verfügen gerade im Lehrberuf tätige Personen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung über besondere Kompetenzen. Sie sind FachexpertInnen, DidaktikerInnen, BildungsexpertInnen, InnovatorInnen, Beziehungsmanage2 rInnen, SchulentwicklerInnen, FachleuS/2013 te auf dem Gebiet der Krisenintervention, PräventionsexpertInnen und vieles andere mehr! LehrerInnen beherrschen es, komplexe Dinge und Zusammenhänge auf eine Weise zu sehen und zu vermitteln, dass auch komplizierte Zusammenhänge fachlich richtig an die Denk- und Lernstruktur von Menschen in einer ganz bestimmten Entwicklungsphase angepasst werden. Zusammengefasst kann man also getrost sagen: Die wahren BildungsexpertInnen in unserem Lande sind Sie, die Lehrerinnen und Lehrer an den Pflichtschulen, den Berufsschulen, den weiterführenden Schulen, berufsbildend oder allgemeinbildend - Sie, die Sie versuchen, Ihre Arbeit mit großem Idealismus zu tun. Ich habe daher in Salzburg ein Team aus
Experten, also ein Team von Lehrerinnen und Lehrern in einer Bildungsplattform zusammengeführt, damit ich mich vermehrt über die komplexen Belange und die Fragen der Schulpolitik beraten und informieren lassen kann. Aber auch, um mich für die Belange Ihres Berufsstands in der Schulpolitik einsetzen zu können. Gerne lade ich Sie zur Mitarbeit ein. Ein wesentliches Ziel der Bildungspolitik muss es sein – davon bin ich überzeugt, dass der Ausbildungsstand der Lehrerinnen und Lehrer auf einem höchst möglichen Niveau gehalten wird und dass es für jede pädagogische Arbeit eine gerechte Entlohnung gibt. Populistische Forderungen wie z. B. jene nach einer Verkürzung der Ferienzeiten für LehrerInnen helfen dabei wenig und sind zurück zu weisen.
Dem Berufsstand der Lehrer/innen, laut Univ.-Prof. Dr. Joachim Bauer „momentan einer der anstrengendsten Berufe, welche die Gesellschaft zu vergeben hat“, verdanken wir viel – z.B. eine solide und ordentliche Ausbildung unserer Jugend, die Integration sozialer
und ethnischer Gruppen, die Förderung Schwacher und die Forderung Starker. Nicht zuletzt ist deshalb Österreich - mit der Bildung als wichtigsten Rohstoff – mit einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenrate beim Wohlstandsranking noch unter den „Top Ten“ der Welt. Aus all diesen Gründen bin ich der Ansicht, dass wir dringend an der Verbesserung des gesellschaftlichen Ansehens dieses Berufsstandes arbeiten müssen. LehrerInnen müssen als die KompetenzträgerInnen bei der Vermittlung von Ausbildung und Allgemeinbildung sichtbar und anerkannt sein, damit bald auch in einer österreichischen Zeitung so ein Absatz zu lesen sein kann - wie in der Berliner Zeitung vom 13. März 2013: „Das Ansehen der deutschen Lehrer ist in den letzten Jahren stark gestiegen, weil immer mehr Bürger erkennen, dass das Lehrersein heute keine ‚kleine Morgenstelle mit guter Bezahlung und vielen Ferien‘ mehr ist, sondern ein Beruf mit einer Belastung, die nur noch mit der von Unfallchirurgen vergleichbar ist.“ Lehren sollte auch in Österreich - wie in Finnland - ein Beruf mit einem sehr hohen Prestige sein! Mit Ihrer Unterstützung bei der Wahl kann ich Sie, geschätzte Pädagoginnen und Pädagogen, in diesen Belangen dann auch tatkräftig in Salzburg und Österreich unterstützen! Wir alle wollen in Zukunft Menschen mit Charakter und Rückgrat - und nicht bloß den so genannten „schlüs-
LHStv. Wilfried Haslauer
selqualifizierten Menschen“ wie ihn Alfred Schirlbauer in seinem „Ultimativen Wörterbuch der Pädagogik“ (2012) beschreibt: „Der schlüsselqualifizierte Mensch – so könnte man sagen – kann zwar nichts Besonderes, ist aber zu allem fähig – zumindest fähig, die jeweils nötigen Fähigkeiten schnell zu erwerben. Er ist flexibel, mobil und prinzipiell überall einsetzbar. Eines aber stört diese allgemeine Einsetzbarkeit: Charakter.“ Es darf in einer Schule der Zukunft nicht nur um Vermittlung von Kompetenzen gehen! Es muss uns um eine integrative Form des Wissenserwerbs und der charakterlichen Menschenbildung gehen – in der die Verantwortung für die Gemeinschaft ebenso wie die Entwicklung einer ethisch verantwortlichen Persönlichkeit mit eingeschlossen ist. Ich schließe mit einem Zitat von Prof. Dr. Jochen Krautz aus seinem Festvortrag am Philologentag Niedersachsen vom 2. Dezember 2012, in dem dieser den auch heute notwendigen, ganzheitlichen Bildungsprozess betont: „Fähigkeiten ohne Inhalte vermitteln zu wollen, kommt dem ‚Strickenlernen ohne Wolle‘ gleich und führt nachweisbar zum Verlust von Wissen und Können.“ In Wertschätzung für Ihre Tätigkeit bin ich Ihr
Dr. Wilfried Haslauer Landeshauptmann-Stellvertreter
Schule heute stellte LHStv. Dr. Haslauer drei persönliche Fragen zum Thema Schule SCHULE HEUTE : Welche erste Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit? Wir waren 39 Kinder und hatten trotzdem eine Lehrerin, die jedem einzelnen von uns das Gefühl gegeben hat, das wichtigste Kind in der Klasse zu sein. SCHULE HEUTE: Welches Ereignis blieb Ihnen aus Ihren Schuljahren besonders im Gedächtnis? Das Hinarbeiten auf die Matura und das Gefühl, dass sich diese harte Arbeit ausgezahlt hat, als ich bestanden hatte: Plötzlich stand mir die Welt offen: Studium, Freiheit, Selbständigkeit, Unabhängigkeit – das war schon eine ganz markantes Erlebnis. SCHULE HEUTE: Was haben Sie in Ihrer Schulzeit als besonders positiv empfunden? Natürlich die Freundschaften, die in dieser Zeit geschlossen wurden – einige davon sind Freundschaften für´s Leben. Aber auch, dass mich meine Lehrerinnen und Lehrer immer wieder in die richtige Richtung geführt haben, mein Interesse geweckt haben – auch für die schönen Dinge des Lebens wie Sport, Kunst und Kultur.
Schule heute
Zeitschrift des Christlichen Landeslehrer/innenvereines für Salzburg IMPRESSUM ISSN 2220-5640
Medieninhaber und Herausgeber: Christlicher Landeslehrer/innenverein für Salzburg, Mirabellplatz 5/3, 5020 Salzburg, e-mail: office@clv-salzburg.at Internet: www.clv.salzburg.at Obmann und Geschäftsführer: Dr. Josef Sampl Redaktionsteam: Dr. Josef Sampl, Jürgen Bauer MA Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Josef Sampl Layout und Umbruch: Mag.a Heike Niederreiter und Jürgen Bauer MA Anzeigenverwaltung: Industrie Team Medien & Werbung, Josef Derntl Glockengasse 4d, 5020 Salzburg, Tel. 0662/870541, Fax DW 28, E-Mail: office@itmw.at Hersteller: Colordruck, Vogelweiderstraße 116, 5020 Salzburg Für den Inhalt namentlich gezeichneter Beiträge tragen ausschließlich die Verfasser/innen die Verantwortung Titelfoto: iStock
3 S/2013
Vorwort
4 S/2013
Liebe Kolleginnen und Kollegen !
großen Parteien wird den Landeshauptmann/
„Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit zum Gebä-
die Landeshauptfrau und damit auch den Prä-
ren, eine Zeit zu sterben, eine Zeit zum Pflanzen
sident/die Präsidentin des Landesschulrates stel-
und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, eine
len. Daher ist auch diese Entscheidung für uns
Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bau-
Lehrer/innen besonders wichtig.
en, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit für den
Zu den letzten 9 Jahren, in denen LHF Mag.
Tanz, eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit
Burgstaller die Verantwortung für die Bildungs-
zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen
politik in Salzburg hatte, fallen mir spontan
und eine Zeit, die Umarmung zu lösen...“, schrieb
Stichworte wie „Verkürzung der Sommerferien
ein jüdische Weiser im Buch Kohelet des Alten
für Lehrer/innen“, „zwangsweise Einführung
Testamentes vor mehr als 2000 Jahren.
von Herbstferien“, „schleppende Umsetzung
Die von Wilfried Haslauer ins Leben gerufene
Und für uns gibt es jetzt eine Zeit, in der es not-
der Neuen Mittelschule“, „fehlende Verwal-
überparteiliche „Plattform Bildung“, in der alle
wendig ist, sich auf das Wesentliche zu konzen-
tungsreform“ und andere mehr ein. Leider –
Schularten vertreten sind, hat nun konkrete
trieren, eine Zeit, in der wir die vielen „Wenn“
und das meine ich ehrlich – kann ich auf der
Vorschläge für die nächsten 5 Jahre erarbeitet,
und „Aber“ zurück zu stellen sollten, um uns
Habenseite außer einer Schulneugründung in
die wir auszugsweise in dieser Sondernummer
klar zu entscheiden.
Oberndorf nicht wirklich viel aufzählen. Ganz
der „Schule heute“ vorstellen. Diese Vorschläge
Denn die kommende Landtagswahl am 5.5.
im Gegenteil, Salzburg liegt im Österreichver-
gemeinsam mit dem Landeshauptmann Dr.
2013 ist von historischer Bedeutung. Die bis-
gleich in vielen Bereichen (z.B. NMS, schuli-
Wilfried Haslauer um zu setzten ist unser Ziel.
herige Regierungskonstellation wird es in dieser
sche Tagesbetreuung) im unteren Drittel. Und
Bitte unterstützen Sie uns dabei.
Form nicht mehr geben.
leider kann ich mich nicht nur an eine Aus-
Es geht also - einfach gesagt - um die Frage
sage von LHF Mag. Burgstaller erinnern, die
„Wer soll unser Land in die Zukunft führen-
jede Wertschätzung gegenüber der Arbeit von
Dr. Josef Sampl
Haslauer oder Burgstaller?“ Eine der beiden
Pädagog/innen vermissen lässt.
Vorsitzender der „Plattform Bildung“
Die konkreten Anliegen der BerufschullehrerInnen Die Berufsschulen im Bundesland Salzburg
(Reform soll eine wirkliche Verbesserung
leisten qualifizierte Arbeit und kooperieren
W
Alle Supplierungen sind wie Dauer-
und nicht nur Einsparung bedeuten).
mehrdienstleistungen zu vergüten (auf
Bei den Gehaltsabschlüssen für 2014 ist
Grund der kurzen Lehrgänge gibt es bei
in Salzburg mehr als 50% eines Altersjahr-
die gestiegene Inflation samt Wertzu-
uns nur Fachsupplierungen).
ganges die duale Ausbildung. Uns ist wichtig,
wachs zu berücksichtigen.
sehr gut mit der Wirtschaft. Daher wählen
dass diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben
W
W
Die in Salzburg eingeführten Kriterien
Noch nicht umgestellte Lehrgangs-
für die Erreichung der Sondervertrags-
wird. Daher haben wir konkrete Anliegen an
klassen sollen (soweit organisatorisch
stufe 3 sollen gestrichen werden.
die zukünftige Bildungspolitik. Sie umzuset-
gewünscht) auf gleichmäßige Lehrgänge
zen ist unser Ziel:
aufgeteilt werden (3 mal 9 1/3 Wochen).
deslehrerInnen
Auch BerufschullehrerInnen sollen wie
bleiben.
W W
Das erfolgreiche System der dualen
W
W
Ausbildung soll beibehalten werden.
auch andere Landesbedienstete den
Im Zuge eines neuen Lehrerdienstrech-
Zuschuss zum Mittagstisch erhalten.
tes darf es zu keiner Verschlechterung des bisherigen Dienstrechtes kommen
W
W
BerufschullehrerInnen müssen Lan-
Der Beschluss über die Parkgebühren sollte zurückgenommen werden.
Georg Fuchs
APS
Schule im Wandel Schule soll nicht nur Wissen vermitteln, son-
eine bedarfsgerechte Betreuung, die sich
dern auch die Persönlichkeit bilden, Werte
an den Bedürfnissen und Wünschen der
ausgebaut und verbessert werden.
schaffen sowie Perspektiven und soziale Kom-
Schüler/innen und an den Notwendig-
Prävention muss Vorrang haben. Not-
petenz fördern. Dazu braucht es Schulen, die
keiten der Eltern orientiert, im Mit-
wendig ist auch ein vermehrter Einsatz
die Freude am Lernen, die Beteiligung an
telpunkt stehen. Die entsprechenden
von Beratungslehrer/innen und Sozial-
Prozessen, das Wohlfühlen in der Gesellschaft
räumlichen und personellen Vorausset-
arbeiter/innen.
und die Entfaltung der Potentiale als wertvoll
zungen müssen geschaffen werden. Den
sehen und umsetzen.
Eltern muss weiterhin die Wahlfreiheit
W
W
dem Ziel eine einheitliche Struktur
ung ihrer Kinder
im Schulbereich zu schaffen, bei der
zugestanden
Doppelgleisigkeiten vermieden, Ver-
werden.
waltungsabläufe vereinfacht und die
W Vielfältiges
regionalen Strukturen gestärkt werden,
Angebot für die
Des Weiteren braucht es: W
Lehrerinnen und Lehrer sind der zentrale Schlüssel für eine gelungene
dass beibehalten
Bildungspolitik. Dazu bedarf es eines
und weiterent-
motivierenden und wertschätzenden
wickelt werden
Umgangs. Es muss ein attraktives
soll. Dabei soll
Lehrerdienstrecht umgesetzt werden,
weiterhin die
dass den neuen Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer gerecht wird.
form sichergestellt werden.
zungen vermittelt werden, die unsere Kinder ihr ganzes Leben hindurch
muss umgesetzt werden. W
Schüler/innen,
Wahlfreiheit bei der Auswahl der Schul-
Volksschulen, in denen jene Vorausset-
Eine Reform der Schulverwaltung mit
über die Betreu-
schulisches
Bild: iStock
Die Schulpsychologie muss weiter
Du selbst must der Wandel sein, denn die Die Integration /Inklusion von Kindern
Welt vollziehen soll.
brauchen. Dabei geht es vor allem um
mit besonderen Bedürfnissen. Ihre
Mahatma Gandhi
die Vermittlung und Vertiefung der
Förderung ist genauso wichtig, wie
Kulturtechniken Lesen, Schreiben und
die Unterstützung besonders begabter
Diesen Wandel brauchen wir auch in der Bil-
Rechnen. Die Volksschule soll die Freu-
Schülerinnen und Schüler. Damit dies
dungspolitik!
de am Lernen fördern, Stärken stärken
bestmöglich gelingen kann, müssen
und Defizite beheben. Kein Kind soll
die notwendigen Rahmenbedingungen
das Schulsystem in Salzburg ohne einen
geschaffen werden.
W
Nachweis über das Beherrschen der Mindeststandards in den Kulturtechniken verlassen.
W
Die Bestellung von Schulleiter/innen muss objektiviert und neu geregelt werden. Dabei müssen auch die Aufgaben-
W
Ganztägige Schulformen, die weiter
bereiche überarbeitet und die Tätigkeit
ausgebaut werden müssen. Dabei muss
attraktiver gestaltet werden.
Sabine Fink-Pomberger
Wolfgang Neubacher
5 S/2013
AHS
Die Schule ist toll „Die Schule ist toll“ - Diesen Satz schreiben die
voll, fordern Leistung und anerkennen sie, wei-
Schüler/innen einer dritten Klasse spontan an
sen zu recht, wenn dies notwendig ist, achten
WW müssen die materiellen und personellen
die Tafel, nachdem ich sie gebeten habe, kurz
auf den Erwerb sozialer Kompetenzen, stiften
Ressourcen zwischen den Schularten ge-
ihr Gymnasium zu beschreiben.
Gemeinsamkeiten, mildern Gegensätze, geben
recht verteilt werden,
Chancen, erziehen zum Miteinander, fördern
gen geprägt sein,
WW dürfen Reformen nur dosiert und gut vorbereitet durchgeführt werden, WW muss eine faire und umfassende Beratung an den Schnittstellen implementiert werden, damit nicht soziale Herkunft, sondern persönliche Leistungsfähigkeit über den weiteren Schulbesuch entscheidet, WW müssen die Schulpartner auch außerhalb der einzelnen Schule gestärkt werden, WW muss die Klassenschüler/innenhöchstzahl auch in den Oberstufenformen gesenkt werden,
6 S/2013 Bild: iStock
WW muss die Ausbildung der Lehrkräfte auf höchstem Niveau sicher gestellt werden, damit die Unterrichtsqualität auch in
Als ich kürzlich auf einem Studienbesuch in
Glück. Sie ermöglichen den jungen Menschen
Schweden war, traf ich dort zufällig eine Gast-
so einen erfolgreichen Start in deren Zukunft:
schülerin aus der sechsten Klasse eines öster-
Das Gymnasium ist ein Erfolgsmodell: 80 %
Ziel von Bildungspolitik muss es sein, dass
reichischen Gymnasiums, die aber von der
der Führungskräfte in Österreich blicken auf
Schule für alle Schulpartner nicht nur ein Ort
schwedischen Schule unbesehen in die siebte
eine gymnasial Reifeprüfung zurück.
ist, an dem Wissen vermittelt wird, an dem
Klasse eingestuft worden ist: „Die Schüler/
Zukunft gesichert ist!
man für das Leben lernt, sondern vor allem
innen aus Österreich sind unseren um einiges
Das ist gut und soll bewahrt werden. Damit
Platz, an dem man leben lernt.
voraus“, war die Erklärung der Direktorin.
die Lehrkräfte dies auch in Zukunft meistern,
Wenn die ideellen und materiellen Rahmenbe-
Diese beiden Erlebnisse zeigen einerseits die
WW muss das differenzierte Schulsystem er-
dingungen stimmen, dann werden auch in Zu-
Innensicht unserer Gymnasien: die Schüler /
halten bleiben, um jedem jungen Men-
kunft qualifizierte
innen fühlen sich da wohl, und die Außen-
schen seinen individuellen Begabungen
und
sicht: unsere Gymnasien genießen großes An-
und Interessen entsprechend ein spezifi-
Lehrerinnen
sehen.
sches Angebot machen zu können,
Lehrer, Schülerin-
WW muss der vielfältigen und professionellen
nen und Schüler
motivierte und
Damit das so ist, haben Lehrerinnen und Leh-
Arbeit der Lehrkräfte Wertschätzung ge-
unterrichten,
rer alle Hände voll zu tun: sie vermitteln wich-
zollt werden,
mit Freude in die
die
tige Fähigkeiten und anspruchsvolles Wissen,
WW muss ein neues Dienstrecht motivieren,
Schule gehen und
wählen geeignete Methoden, führen die jun-
diesen Beruf zu ergreifen und nicht aus-
die Schule „toll“
gen Menschen einfühlsam und verständnis-
schließlich von Gedanken an Einsparun-
finden!
Gunter Bittner
BMHS
Die berufsbildenden Schulen – Garant für die Zukunft und den Wohlstand des Wirtschaftsstandorts Salzburg Noch nie in der Geschichte der 2. Republik
Vertretung auf Landesebene, um die Ausbil-
Schülerinnen und Schüler!
war Bildung so wichtig für die soziale Ent-
dungsqualität zu sichern. Dabei geht es vor
wicklung einer Gesellschaft, noch nie hat sie
allem um:
Anton Haslauer:
aber auch eine derart prominente Rolle in
WW Die Absicherung der Lehrerinnen und
„Als Lehrervertreter erlebe ich täglich die
der politischen Auseinandersetzung gespielt
Lehrer gegen Willkür jedweder Art
Versuche der Beeinflussung und den Druck,
wie jetzt. Die Lehrerinnen und Lehrer der
durch ein attraktives und öffentlich-
der auf Lehrkräften lastet. Wir brauchen kei-
BMHS haben in der Vergangenheit hervorra-
rechtliches Dienstrecht
ne Lippenbekenntnisse zur Bildung, sondern
gende Arbeit geleistet. Die BMHS ist in den
WW Die Sicherstellung der pädagogischen
Unterstützung und Bekenntnis zur Tätigkeit
letzten Jahren zum größten Oberstufenschul-
Methodenfreiheit für die Entwicklung
der Lehrkräfte als substantielle Grundlage der
wesen herangewachsen. Fast 2/3 aller Ma-
freier und mündiger Lehrerpersön-
Gesellschaft der Zukunft.“
turantinnen und Maturanten kommen aus
lichkeiten, aber auch eines optimalen
Franz Heffeter:
einer BMHS. Sie erwerben neben der Uni-
Zugangs zu den Schülerinnen und
„Die österreichische Schule ist vielfältig. Nur
versitätsberechtigung auch ein europäisch an-
Schülern.
so sichern wir die individuelle Förderung. Ge-
erkanntes Berufsdiplom so sind sie mit einer
WW Eine neue Rolle der Schulpartnerschaft:
rade die Berufsbildung muss in ihrem hohen
wertvollen Doppelqualifikation ausgestattet.
„Landes SGA“ in Gründung Verbindli-
Standard gesichert werden. Die Vernetzung
Die Lehrerinnen und Lehrer der BMHS sind
che Leistungs- und Verhaltensvereinba-
in einem differenzierten Schulwesen
bereit, ihre Arbeit für Salzburgs Jugend fort-
rungen zwischen mündigen Partnern
Pflichtschule, Polytechnischer Schule und
7 von S/2013
zusetzen. Es liegt am Dienstgeber die entspre-
WW Die Beibehaltung und Ausweitung
dualer Ausbildung über AHS und BMHS bis
chenden Rahmenbedingungen zu schaffen,
des bewährten und differenzierten
hin zu Fachhochschulen und Universitäten ist
damit diese Arbeit auch weiterhin erfolgreich
Bildungsangebots der berufsbildenden
einzigartig und weltweit nachgefragt. Gerade
sein kann. Derzeit wird auf Bundesebene die
mittleren und höheren Schulen!
Salzburg hat hier eine Vorreiterrolle in Öster-
Diskussion von der Suche nach politischem
WW Eine Klassenschülerhöchstzahl 25 für
reich. Diese müssen wir sichern!“
Vorteil und einem (falschen) Spargedanken
die BMHS und die entsprechenden
„ES IST NICHT GENUG, ZU WISSEN
getragen. Es wird vergessen, dass eine gute
Gruppenteilungen aus pädagogischen
– MAN MUSS ES AUCH ANWENDEN.
berufsbezogene Bildung den Zugang zum Be-
Gründen und aus sicherheitstechni-
ES IST NICHT GENUG, ZU WOLLEN -
rufsleben für junge Menschen enorm erleich-
schen Erfordernissen!
MAN MUSS ES AUCH TUN!
tert. Die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich
WW Die Schulleiterinnen und Schulleiter
beträgt beispielsweise nur einen Bruchteil
sollen vorrangig pädagogisch führen
jener in bildungspolitisch so hochgelobten
und von überbordenden Verwaltungs-
Ländern wie Schweden oder Finnland. Das
agenden weitgehend entlastet werden!
Negativbeispiel Großbritannien, die bürger-
WW Den Ausbau der BMHS – Standorte zu
kriegsartigen Krawalle in Frankreich zeigen,
beruflichen Innovations- und Weiterbil-
was Jugendarbeitslosigkeit anrichtet. Da auf
dungszentrum im Sinne von Lebensbe-
Bundesebene der Wert von beruflicher Bil-
gleitendem Lernen“ (LLL)
dung nur in falsch verstandener Gleichma-
WW Die Beibehaltung der Leistungsfeststel-
cherei gesehen wird, brauchen wir eine starke
lung als Motivationselement für unsere
J.W. von Goethe
Toni Haslauer
Franz Heffeter
Landtagswahl 5. Mai 2013
Bildung ist Zukunft. Ihr Dr. Wilfried Haslauer
8 S/2013
P.b.b. - Verlagspostamt 5020 Salzburg, Zulassungsnummer 02Z031474M Christlicher Landeslehrer/innenverein, 5020 Salzburg, Mirabellplatz 5/3 - Erscheinungsort Salzburg