Contact&Service" 11.2017

Page 1

Österreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt, Verlagspostamt: 4061 Pasching

P E R S O N A LV E RT R E T U N G

Ausgabe 5 ⎥ November 2017

▎1

Contact & Service CLV Linz-Land

Himmel, Herrgott, Sakrament

Aus dem Inhalt: • Gewerkschaft • Vorwort • Schulprojekte • Titelverleihung • Personalvertretung • Termine


2

▎ VORWORT

Liebe CLV-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde!

Z

ahlreiche Aussagen besorgter Eltern bzw. betroffener Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen haben mich bewogen, mich mit dem Thema „Erhalt der Sonderschulen“ zu beschäftigen.

Auch die Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer weist seit geraumer Zeit darauf hin, dass es ein klares Bekenntnis für die Notwendigkeit dieses Schultyps in unserer Gesellschaft geben muss. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Sonderschule als eine Form der sonderpädagogischen Betreuung, neben Integration und Inklusion, beibehalten sollen und damit die Freiwilligkeit bei der Auswahl von sonderpädagogischen Einrichtungen und Betreuungsangeboten für die betroffenen Kinder UND deren Eltern sicherstellen. Die Frage nach der besten Bildungseinrichtung muss immer von den Bedürfnissen der Kinder, die in diesem Bereich höchst unterschiedlich sind, ausgehen. Ich hoffe sehr, dass die politisch Verantwortlichen in unserem Land auch zu dieser Einsicht kommen! Gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern können. Deswegen

fühle ich mich im CLV auch so wohl. Das Um und Auf unseres Vereins sind unsere Mitglieder und deswegen schätze ich die Kommunikation und unseren Zusammenhalt sehr. Ein Verein zu sein alleine reicht heutzutage nicht mehr, um Mitglieder halten zu können. Deswegen bemühen wir uns sehr, aktuelle Informationen, Vorteile für das einzelne Mitglied und für die Lehrerschaft anzubieten. Ich hoffe, dass auch für Sie/dich etwas dabei ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, unsere Werte und Ziele im CLV gemeinsam umzusetzen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/dir ein gesundes und erfolgreiches Schuljahr 2017/2018!

Birgit Sailler, Obfrau

Titelverleihungen 2017 Malcher Sieglinde Pogadl Elfriede Falk Josef Almesberger Hildegard Biebl Waltraud Ecker Sylvia Follner Elisabeth Jungreithmaier Elke Hameder Helmut Heiler Brigitte Kraxberger Monika Leichtenmüller Ursula Mayrhofer Constanze Prinz Martina Schwarz Richard Steinbauer Eugenie Steininger Gertrude Tötsch Christine

VS Hart VS St. Martin NMS Paschng VS Ansfelden VS Enns LASO 1 St. Isidor LASO 1 St. Isidor VS Oftering LASO 1 St. Isidor NMS Leonding VS Neuhofen VS Hart NMS 2 Enns NMS Leonding NMS Leonding NMS 2 Enns NMS Hart VS Oedt/Traun

Oberschulrätin Oberschulrätin Oberschulrat Schulrätin Schulrätin Schulrätin Schulrätin Schulrätin Schulrat Schulrätin Schulrätin Schulrätin Schulrätin Schulrätin Schulrat Schulrätin Schulrätin Schulrätin

Unser Motto: „Im Wald vom Wald lernen" Das Team der Böhmerwaldschule begleitet Waldtage für für alle Schulstufen speziell auch für Schulklassen. Wir bieten an den Lehrplan angepasste Programme die auch im Zuge der „Nachmittagsbetreuung mit Qualität“ gebucht werden können. Ein spezielles Highlight bietet auch die Kombination mit einer Übernachtung, in einer der nahe gelegenen Jugendherbergen. Die Kinder haben die Möglichkeit richtig in die Natur einzutauchen und diese aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Gerne organisieren wir Ihnen auch ein mehrtägiges Programm. Information und Anmeldung:

www.boehmerwaldschule.at oder 0676/30 10 997

LEHRER/INNEN SCHAFFEN ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV


P E R S O N A L V E R T R E T U N G ▎3

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! einstürzen, von der Schule erfüllt werden sollen und müssen, wo erwartet wird, dass die Schule (fast) alles erfüllt, was ihr die Gesellschaft und die Politik überträgt. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn immer mehr Kolleginnen und Kollegen über den steigenden Druck und die Hektik, über die immer mehr werdenden Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, laut klagen.

E

s sind bewegte Zeiten, in denen wir leben. Zeiten der Veränderungen. Veränderungen, die immer rascher fortschreiten und uns manchmal in einem Gefühl der Ohnmacht zurücklassen. Schul- und Personalentwicklung auf allen Ebenen, Weiterentwicklung des Lehrens und Lernens, neue Unterrichtsmethoden, Digitale Bildung, Inklusive Bildung, Schulautonomie, Leadership, Ganztägige Schulformen, Leseförderung, Flüchtlingskinder, Integration, Migration, neue Leistungsbeurteilung, Schulcluster, Bildungsdirektionen, Modellregionen, u.v.a. sind Themen, die auf die Schule

Es ist für mich höchste Zeit, auf die Bremse zu steigen. Zeit, damit wir Lehrerinnen und Lehrer uns wieder auf unsere Kernaufgaben konzentrieren können! Von unserer neuen Regierung wünsche ich mir, dass sie Druck von den Schulen nimmt, nicht auf jede „pädagogische Modeerscheinung“ unreflektiert aufspringt, die ihr von „Schulexperten“ und von anderen Ländern oder Institutionen eingeflüstert werden! Die Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer und auch die Ergebnisse der (zu) vielen Bildungsüberprüfungen werden es ihnen danken! Viel Bewegung in den oö. Schulen ergibt sich auch aus den zahlreichen Pensionierungen. Die lehrerstarken Jahrgänge, die nun in Pensionsnähe sind, ermöglichen vielen jungen Kolleginnen und Kollegen (sowie auch einigen „Spätberufenen“) den ersten Einstieg in ihre Schul-

Umweltbildung im BayerischOberösterreichischen Böhmerwald

D

ie Böhmerwaldschule und das Jugendwaldheim Wessely Haus des Nationalparks Bayerischerwald kooperieren im Bereich der Umweltbildung nach Kriterien der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es entstehen neue Formate für Wald- und Naturerlebnisse und ein Infopunkt für das Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Dazu wird die Böhmerwaldschule im ersten Stock um einen Raum erweitert. Die gesamten spannenden Angebote können nun von größeren Gruppen problemlos und barrierefrei auch im Winter gebucht werden. Bis bald im Wald

Information und Anmeldung: www.boehmerwaldschule.at oder 0676/30 10 997

laufbahn. In diesem Schuljahr wurden bis dato mehr als 400 Neuanstellungen durchgeführt, davon schon mehr als 50 in unserem Bezirk Linz-Land. Allerdings zeigen sich zeitweise schon kleinere Probleme bei den Ausschreibungen, da manche Fächer derzeit schwieriger nachzubesetzen sind. Daraus ergeben sich für die Personalvertretung auch die Hauptthemen der Beratung: Pensionierung, Karenz, neues oder altes Dienstrecht. In zahlreichen telefonischen Beratungen, bei Sprechtagen, bei persönlichen Vorsprachen oder vielen Veranstaltungen stehen wir (fast) jederzeit für Sie und Ihre Anfragen bereit. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren. In den nächsten Wochen werden wieder die ausgeschriebenen Leiter/innenstellen im Verordnungsblatt des LSR verlautbart. Auch in diesem Bereich wird es nicht einfacher, geeignete Bewerberinnen und Bewerber für Schulleitungen zu finden. Dies haben die vielen Einzelbewerbungen der letzten Jahre (Tendenz steigend) bereits gezeigt. Eine Verbesserung konnte die Personalvertretung in diesem Zusammenhang in Gesprächen mit dem Landesschulrat erreichen: Schulen, die weniger als 10 Vollbeschäftigungsäquivalente (VBÄ) haben, werden heuer nicht mehr ausgeschrieben. Zum Abschluss möchte ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, noch auf die zahlreichen tollen Angebote der LKUF aufmerksam machen. Sehen Sie sich doch diese wieder einmal auf www.lkuf.at an und machen Sie davon reichlich Gebrauch. Schauen wir gemeinsam auf unsere Gesundheit! Mit besten Grüßen Alois Prinzensteiner (DA-Vorsitzender)


4

▎ SCHULPROJEKTE

Kunstprojekte in der 2. B Klasse der VS St. Marien I

deen, Kreativität und Freude am Malen haben die 2.b dazu veranlasst, im vergangenen Schuljahr gleich zwei künstlerische Projekte durchzuführen. Auf Anregung und Bitte eines Vaters einer Schülerin gestalteten die Kinder der 2b noch vor Ostern bunte Bienenstöcke für den Imker Wolfgang Danzmair.

Das 2. Kunstprojekt führte die Kinder in die Welt des brasilianischen Neo-Pop Künstlers Romero Britto. Nach dem Besprechen wesentlicher Kriterien des Malstils dieses Künstlers machten sich 19 motivierte Kinder und die helfenden Hände der Klassenlehrerin, sowie des treuen Lesementors und Begleiters der 2b, Herrn Fritz Hinterhölzl an die Arbeit. Jedes Kind gestaltete sein eigenes Kunstwerk. Alle Arbeiten gemeinsam ergeben wiederum ein gelungenes Gesamtbild, das je nach Lust und Laune nur durch Umhängen der Einzelbilder variabel verändert werden kann. Allen Beteiligten bereitete das Gestalten unter dem Motto: „Malen wie Romero Britto“ einen Riesenspaß. Klassenlehrerin der 2b Sabine Padinger

LEHRER/INNEN SCHAFFEN ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV


S C H U L P R O J E K T E ▎5

VS Pasching im AEC A

m 18.10.2017 fuhren die Schüler der 4. Klasse der VS Pasching nach Linz ins Ars-Electronica-Center. Sie waren dort zu zwei spannenden Workshops angemeldet. Den ersten gestalteten Mitarbeiter der Firma Siemens unter dem Titel „Mit Siemens in eine spannende Zukunft“. Alle Kinder durften unter fachmännischer Anleitung einen Elektromotor bauen. Die Freude war groß, als sich zum Schluss alle Elektromotoren drehten. Nach der Pause wartete schon der zweite Workshop „Was Kunststoffe alles können?! Hands on im Kunststofflabor“. Dort war es für die Kinder richtig spannend. Von Mitarbeitern der Firma Borealis und der JKU erfuhren sie, dass Kunststoffe eigentlich aus Erdöl erzeugt werden, und dass Recycling sehr wichtig

ist, da der Rohstoff Erdöl begrenzt vorhanden ist. Weiters durften sie Kunststoffe schmelzen und verformen. Sehr spannend war auch, wie man EinkaufsChips und Slime erzeugt. Zum Schluss hatte jedes Kind einige kreative Produkte hergestellt, die es natürlich mitnehmen durfte.

Neue Sonderausstellung „Abenteuer Informatik“ Wels, 02.11.2017 – Das Schuljahr 2017/18 ist das Jahr der digitalen Bildung. Das Welios Science Center hat dieses aktuelle Thema aufgegriffen und präsentiert ab 17. November die neue Sonderausstellung „Abenteuer Informatik“. Binärsystem, Codierungen, Handelsrouten und Affen Beispielsweise ist es schwer, eine wirklich günstige bzw. die kürzeste Wegstrecke durch eine Anzahl an Städten zu finden. Dieses Optimierungsproblem bezeichnet man als sogenanntes „Problem des Handelsreisenden“. Auch Affen haben im entferntesten Sinne mit Informatik zu tun. Anhand eines Affenpuzzles wird aufgezeigt, dass man zwar einfach ein Verfahren zur Lösung des Puzzles angeben kann, die Zeit zur Berechnung würde aber unsere Lebensspanne übersteigen.

Darüber hinaus erfahren Besucherinnen und Besucher, wie mit dem Binärsystem mit nur einer Hand bis einunddreißig gezählt werden kann und wie man beispielsweise den Morsecode, das Flaggenalphabet oder die Hieroglyphen entschlüsselt. Im Bereich Modellbildung wird gezeigt, wie Problemstellungen anhand von Graphen und Diagrammen gelöst werden können. Ein ganz besonders innovatives Exponat ist die sogenannte Camera Mouse. Sie wurde entwickelt, um Menschen mit Beeinträchtigungen die Nutzung eines Computers zu ermöglichen.

Zocken wie früher Für alle, die Donkey Kong, Pacman oder Space Invaders vermissen, steht ein Arcadegameautomat mit einer großen Spieleauswahl bereit. Im Retro-Wohnzimmer ist ein legendärer Commodore C64 aus den 80-er Jahren zu bestaunen.

Gamebased learning mit dem Bee-Bot „Denken lernen – Probleme lösen“ – In diesem extra buchbaren Workshop für Volksschüler werden das Finden und Formulieren von einfachen Anweisungen und Befehlen mit einem Bienenroboter vermittelt. Es gilt eine einfache Strategie aufzubauen, um den Bienenroboter von A nach B zu steuern. Dieser Workshop wurde in Kooperation mit der PH Diözese Linz von Prof. Alois Bachinger konzipiert. Abenteuer Informatik ist geeignet für junge und ältere Besucher, für Menschen, die sich bisher noch gar nicht mit Informatik beschäftigt haben und auch solche, die schon Erfahrung auf dem Gebiet sammeln konnten. Ideal ist die Ausstellung auch für Familien und Schulklassen. Die Ausstellung wurde von der TU Darmstadt, Didaktik der Informatik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jens Gallenbacher konzipiert.

®

Weitere Infos: www.welios.at


6

▎ SCHULPROJEKTE

Safer Internet Projekt NMMS Leonding

S

eit wir von Safer-Internet wissen, bemühen wir uns darum, dass jede Klasse Workshops zu diesem Thema bekommt, damit die Kinder nicht nur sensibilisiert, sondern vor allem durch Wissen geschützt werden. Zu Beginn des Projektes haben wir alles zusammengetragen, was bereits in Planung war. Es war sehr erstaunlich, wie vielfältig und kreativ die Schüler an dieses hoch brisante Thema herangeführt wurden und wie sich die Schüler mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Wie ein großes Puzzle hat sich ein Teil zum anderen gefügt und es hat sich ein Schulprojekt entwickelt, das jede Klasse und jeden Schüler angesprochen hat. Es ist sehr positiv zu sehen, dass viele Kinder bereits mit diesem Thema vertraut sind. Ein Grundwissen liegt in den meisten Fällen vor, aber uns ist allen bewusst, dass die Entwicklung sehr rasant vorangeht und wir uns selber ständig weiterbilden müssen. Deshalb wird uns das Thema „sicherer Umgang mit neuen Medien und social Network“ nicht nur zu Projektzeiten begleiten.

• Tipps zum sicheren Umgang „Sicher durchs Netz“ • Eigenes Handy- und Internetverhalten hinterfragen • Sicherheitseinstellungen am Handy einrichten • Sichere Internetprofile für Briefkontakte im EU-Raum in engl. Sprachraum erstellen (Plattform www.live.etwinning.net ) • Verhaltenstipps für Aufenthaltsräume in der Schule entwerfen, gestalten und durchführen. • Grundlagen zu Handystrahlung, Elektrosmog, W-LAN, elektromagnetische Strahlung erwerben • Cybermobbing: Information und Diskussion in englischer Sprache • Ergänzende Literatur in der Schulbibliothek anbieten • Theaterbesuch: „Out – gefangen im Netz“ inklusiv Vor- und Nachbereitung • Lesetagebuch: „Alice im Netz“ gestalten • JÖ- und TOPIC - Ausgaben März 2017 • Digitale Fotobearbeitung: „freie“ Fotos • Möglichkeiten der Bildmanipulation Referate und Diskussionen zum Thema „Computerspiele – Faszination und Gefahren“ • Ausbildung der 4. Klassen zu Peers, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die Schüler der niedrigeren Klassen weitergeben.

• Workshops mit Frau Patricia GroißBischof für die 1. und 2. Klassen • Broschüren von Safer Internet lesen und diskutieren • Sheep-live –Videos zeigen • Handyhüllen als Kälte- und Stoßschutz häkeln • Elternabend zum Thema

„Zwischenergebnisse“ aus Schülermund: • „…es zeigt, wie vorsichtig man im Internet sein muss…..“ • „…ich glaube, je mehr Schüler dieses Stück sehen, desto mehr wird klar werden, dass man das (Cybermobbing) nicht tut.“ • „…. Wenn man sich in einer Krise befindet, muss man eine Gruppe bilden, damit man sich wehren kann…. Und man sollte mit einer erwachsenen Person reden…“ • Schüler der 1. Klasse: „…ich mag es nicht, wenn mich irgendjemand in der Pause fotografiert…“

Dieses Thema ist mit diesem Projekt nicht abgeschlossen. Im Gegenteil – es liegt in unserer Verantwortung, dass wir am Ball bleiben und die Schüler immer wieder auf die Möglichkeiten und die Gefahren des Internet hinweisen.

Unsere Aktivitäten: • Erstellen einer Online-Umfrage • Auswertung der Umfrage • Präsentation der Umfrage in Form von Diagrammen im Schulhaus

LEHRER/INNEN SCHAFFEN ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV


SCHULPROJEKTE

▎7

Tiergestützte Pädagogik an der VS TRAUN:

Schulhund Timmy lernt mit den Kindern ren und auch Timmy wurde speziell trainiert und wäre auch in Altersheimen oder bei der Arbeit mit Behinderten einsetzbar. „Cocker-Spaniel sind dafür ideal – sie bellen so gut wie nie und haben eine Beißhemmung“, sagt sie. Der Hund sei extrem gutmütig, schnappe auch nicht zu, wenn ihm jemand auf den Schwanz steigt. Wird es ihm einmal zu viel, zieht er sich auf seine Decke zurück: „Die ist seine Tabuzone, die von den Kindern auch respektiert wird.“

Timmy ist der Liebling der Volksschüler in Traun, er motiviert die Kinder, verbessert das Klima. Foto: Gabi Bachler-Thurner

Vierbeiniger Star 08.12.2016, 01:00 Wenn Therapiehund Timmy „Dienst“ hat, können es die Kinder der Volksschule Traun kaum erwarten, dass der Unterricht beginnt. „In seiner Gegenwart sind die Schüler deutlich konzentrierter, motivierter und aufnahmebereiter“, sagt Gabriele Bachler- Thurner, Direktorin der Volksschule mit 90 Prozent Migrantenanteil.

jährigen Cocker-Spaniel mit in die Schule, wo er ihr bereitwillig assistiert. Er hilft den Kindern bei unterschiedlichsten Aufgaben und lässt sich von ihnen gern vorlesen: „Er freut sich jedes Mal darauf, denn hier kriegt er noch mehr Streicheleinheiten und Leckerlis als sonst.“ Besonders beliebt sind die Rechenübungen mit ihm. „Der Timmy zeigt den Schülern anhand der Zahl, von ihm gefressener Hundekekse, wie man richtig subtrahiert“, lacht die Lehrerin.

Cocker-Spaniel sind dafür ideal An zwei fixen Vormittagen pro Woche nimmt Lehrerin Astrid Maurer ihren vier-

Maurer musste eine Extra-Ausbildung für hundegestützte Pädagogik absolvie-

„Hände waschen nach jedem Kontakt“ Ihre Eltern mussten zuvor eine Einverständniserklärung unterschreiben, und für die Schüler gab es eine Einschulung bezüglich Verhaltensregeln, an die sie sich bei ihrem Umgang mit Timmy halten müssen: „Wie zum Beispiel Hände waschen nach jedem Kontakt.“ Der Einsatz des Hundes zeigt merkbare Erfolge. „Kinder, die vorher nicht miteinander geredet haben, tun das jetzt“, sagt Maurer. Die Schüler seien auch stärker auf Sauberkeit bedacht, viel rücksichtsvoller und lernen aber auch, Abstand zu halten. „Der Timmy ist ein echter Glücksfall für die Schule“, betont Direktorin Gabriele Bachler- Thurner. Redakteur, Jürgen Pachner


8

▎ GEWERKSCHAFT

Bildungsreformgesetz 2017 beschlossen D as Bildungsreformgesetz 2017 ist beschlossen. Gewisse Punkte bereiten uns Bauchweh, über andere Lösungen sind wir durchaus erfreut. Sprechtage und Bewertungsgespräche bzw. KEL-Gespräche können nunmehr an denselben Tagen abgehalten werden. Die Entscheidung darüber liegt bei der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer. Jede Schule kann nun selbst entscheiden, ob das für ihren Standort sinnvoll ist oder nicht bzw. wie es sich organisatorisch lösen lässt. Das freiwillige 11. und 12. Schuljahr für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist sehr begrüßenswert, allerdings müssen dafür auch Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die Ausübung ärztlicher Tätigkeiten durch

Lehrpersonen, insbesondere bei chronisch kranken Kindern, ist nun geklärt. Prinzipiell können Lehrkräften alle Tätigkeiten abverlangt werden, die auch medizinischen Laien zumutbar sind. Sollte eine Schülerin oder ein Schüler zu Scha-

den kommen, greift das Amtshaftungsgesetz. Bei chronisch kranken Kindern handelt es sich um keine Laientätigkeit mehr, daher muss die Lehrerin bzw. der Lehrer durch eine Ärztin oder einen Arzt eingeschult werden. Die Lehrkraft hat das Recht, die Übernahme der Tätigkeit abzulehnen. Eine Weisung durch die Schulleitung kann nicht erteilt werden, da es sich um eine freiwillige Tätigkeit handelt. Das sind nur einige Aspekte aus diesem Bildungsreformgesetz. Es bedarf einer starken Standesvertretung, damit die Umsetzung mit Augenmaß durchgeführt wird. Deswegen gilt mein Dank unserem Bundesvorsitzenden Paul Kimberger und seinem Team, die sich mit voller Kraft für unsere Lehrerinnen und Lehrer einsetzen. Abschließend bedanke ich mich für Ihre Solidarität und Unterstützung und wünsche uns allen viel Kraft, Gelassenheit und auch Selbstvertrauen für die kommenden Herausforderungen! Birgit Sailler, Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft

LEHRER/INNEN SCHAFFEN ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV


P E R S O N A LV E RT R E T U N G

▎9

Packen wir’s an Mit 1. September 2017 habe ich den Vorsitz im Zentralausschuss für APS in Oberösterreich von SR Walter Wernhart übernommen. Für mich ist diese neue Herausforderung äußerst spannend, da wir uns in besonders bewegten Zeiten befinden. Vorerst in aller Kürze etwas zu meiner Person: Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in Linz. Nach der Matura im ORG der Diözese Linz studierte ich an der PädAk der Diözese Linz das Lehramt für Hauptschulen und Polytechnische Schulen. Meine Tätigkeit als Lehrer begann ich 1986 an der Hauptschule Windhaag bei Freistadt, an der ich bis 2001 tätig war. Seit 2006 ist meine Stammschule die PTS Freistadt. Ich bin verheiratet und habe einen Sohn (Benjamin, 15), eine Tochter (Elisabeth, 12) und lebe in Freistadt. Im CLV arbeite ich seit 1987 in unterschiedlichen Funktionen mit. Im ZA bin ich seit 2001 als freigestellter Personalvertreter. Dadurch, dass meine Familie unmittelbare Berührungspunkte mit dem Thema „Schule“ entweder als Schüler oder als Lehrer hat, bin ich in dieser Thematik sehr „geerdet“. Meine Frau ist auch NMSLehrerin. Sie holt mich oft in die Realität zurück. Elisabeth geht in die Neue Mittelschule und Benjamin besucht eine höhere Schule. Das heißt, dass ich im schulischen Geschehen auch noch sehr stark involviert bin. Außerdem besuche ich im Rahmen der Regionalisierung sehr viele Schulen und habe dadurch unmittelbaren Kontakt zu vielen Lehrerinnen und Lehrern.

Nun aber punktuell zu Themen, die aktuell anstehen: • Bildungsreformgesetz 2017 („Schulautonomiepaket“): Dieses Gesetz lässt gewaltige Umstrukturierungen im Pflichtschulbereich erwarten. Hier ist noch vollkommen unklar, wie die einzelnen Bereiche im Detail aussehen werden. Sowohl bei der Leiterbestellung als auch bei den Neulehreranstellungen werden bundesweite Vorgaben gemacht, die aber derzeit noch sehr unklar sind! In beiden Bereichen bräuchten wir in

Oberösterreich keine Veränderung, da bei uns schon jetzt durch das Schulleiterauswahlverfahren und der Objektivierung bei der Neulehreranstellung größtmögliche Transparenz gegeben ist. • Umsetzung des Grundschulerlasses für die Volksschulen: Durch die verspätete Verlautbarung des Schulautonomiepaketes gab es zu Schulbeginn Verwirrung bei der Umsetzung der Beratungsgespräche und der Gestaltung der Elternsprechtage. Fakt ist, dass sowohl die Beratungsgespräche als auch die Elternsprechtage kombiniert an einem Tag abgehalten werden können. Die Entscheidung, ob dies pädagogisch klug ist und ob diese Doppelbelastung für die Lehrerinnen und Lehrer sinnvoll ist, bleibt der einzelnen Klassenlehrerin / dem einzelnen Klassenlehrer bzw. dem Schulstandort überlassen. • Mehrbelastung durch permanente Dokumentation einzelner Bereiche: Leider muss ich feststellen, dass immer wieder seitens der Dienstbehörde Dokumentationen jeglicher Art gefordert werden. Teilweise hat man den Eindruck, dass das Rad mit Gewalt wieder neu erfunden werden muss. Gegen pädagogische Entwicklungen ist nichts einzuwenden, aber es ist durchaus legitim, auch bereits bestehende Modelle verwenden zu dürfen. Wenn es

beispielsweise jetzt schon qualitativ hochwertige Lernverlaufsdokumentationen gibt, warum soll dann Lehrerinnen und Lehrern bezirksübergreifend ein neues und komplizierteres Modell übergestülpt werden? Dies ist übrigens auch seitens des Landesschulrates nicht vorgesehen! Eine Vorgangsweise nach dem „Ildefonso-Prinzip“ (Mehrbelastung Schicht für Schicht) demotiviert nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer, sondern nimmt ihnen auch die Kraft zur intensiveren Arbeit mit unseren Kindern. Vor jeder Mehrbelastung sollte die erste Frage lauten: Welche andere Belastung kann man im Gegenzug dazu weglassen? Es gibt viel zu tun! Packen wir’s an! Dietmar Stütz, Vorsitzender des Zentralausschusses der Lehrerpersonalvertretung APS

Veranstaltungen im Schuljahr 2017/18 Datum Titel 03.10. CLV-Schulvertrauenslehrersitzung 19.10. Neu im Lehrberuf 11.11. 1. LKUF-Gesundheitstag 23. – 24.11. Interpädagogika 28.11. Delegiertenversammlung 29.11. Generalversammlung 14.12. 1. PV-Sprechtag mit Birgit Sailler 11.01. Rechtssicherheitstraining 23.01. Rund ums Geld 22.03. 2. PV-Sprechtag mit Birgit Sailler 17.04. Infoabend „Karenz“ 17.04. Infoabend „Pension – Altersteilzeit – Sabbatical“ 07.06. 3. PV-Sprechtag mit Birgit Sailler Weitere Veranstaltungen sind noch in Planung...

Ort Schmolmüller, Leonding Kürnberghalle, Leonding PH Linz Salzburg PH Linz Designcenter Linz PTS Leonding Kürnberghalle Leonding Kürnberghalle, Leonding PTS Leonding Kürnberghalle, Leonding Kürnberghalle, Leonding PTS Leonding


10

▎ GEWERKSCHAFT

Wir brauchen wieder mehr Zeit waltungsirrsinns und der Flut an dilettantischem „Expertengeschwätz“ stellt sich die Frage, was an unseren Schulen wirklich für guten Unterricht benötigt wird. Mein großer Wunsch an die neue Bundesregierung: Wir brauchen wieder mehr Zeit. Mehr Zeit für die Klasse. Mehr Zeit für den Stoff. Und mehr Zeit für das einzelne Kind. Wir müssen Schule wieder so machen, dass die Menschenbildung und das Erkennen von Zusammenhängen in einer komplexen, globalen Welt das Wesentliche sind. Verlassen sollten wir uns dabei auf das pädagogische Können und die Expertise unserer Lehrerinnen und Lehrer direkt vor Ort, und nicht auf esoterische Bildungsgurus oder reformeifrige Bildungspolitiker – fern jeglicher Realität. Unser „Die Verschlechterung des Bildungssystems ist keine Folge des Stillstands, sondern eines Zuviel an Reformen.“ Robert Menasse, Schriftsteller

Z

ukunftsfähigkeit heißt für mich nicht, dass man das Rad der Pädagogik ständig neu erfinden muss. Wir sollten uns zurückhalten mit der Lust, ständig an unseren Kindern herumzuexperimentieren. Wir sollten uns nicht länger selbst verleugnen und Legendenbildungen um sogenannte „PISA-Sieger“ beenden. Angesichts des derzeit geradezu absurd anmutenden Reform-Wirrwarrs, der faktenverleugnenden ministeriellen Bürokratie, des krakenhaft wuchernden Ver-

Schulsystem nämlich ständig so zu reformieren, dass unsere Kinder kompetenzorientiert den Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes entsprechen, ist eigenartig, fragwürdig und verantwortungslos. Zu hoffen bleibt im Moment, dass am Minoritenplatz nach langer Zeit wieder ein Klima einzieht, das Bildungspolitik für und gemeinsam mit den Schulpartnern möglich macht. Paul Kimberger Bundesvorsitzender der APS-Gewerkschaft Generalsekretär des CLV OÖ

Wussten Sie schon? „One of the most important ingredients of achievement, both in school and in life, is motivation to achieve“ (OECD (Hrsg.), „PISA 2015. Students‘ Well-Being“ (2017), Seite 94). Erziehungswerte in Österreich und in Deutschland: Für einen wichtigen Erziehungswert halten … Prozent der Eltern … in Österreich in Deutschland gute, vielseitige Bildung das Leben genießen Leistungsbereitschaft, Ehrgeiz Sorgfalt, Genauigkeit

60 53 40 39

ÖIF (Hrsg.), „Erziehung – nicht genügend?“ (2016), Seite 116

Nichts gegen das Genießen, aber …

LEHRER/INNEN SCHAFFEN ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV

77 41 64 66


C L V - G E N E R A L V E R S A M M L U N G ▎ 11

Himmel, Herrgott, Sakrament Auftreten statt austreten 2011 ist er auch für die Münchner Heilig Geist Gemeinde am Viktualienmarkt zuständig. In einer Zeit, in der so viele Menschen die katholische Kirche verlassen, gelingt es dem Münchner Stadtpfarrer, seine Gemeinde für den Glauben zu begeistern. Sein Rezept heißt Klartext. Seine Gottesdienste finden vor vollem Haus statt und seine leidenschaftlichen Predigten werden oft spontan beklatscht.

R

ainer Maria Schießler ist Münchens bekanntester Pfarrer und einer der gefragtesten Kirchenmänner Deutschlands. Seit 1993 leitet er die Pfarre St. Maximilian im Stadtzentrum von München, seit

Rainer Maria Schießler: „Auftreten statt austreten – das muss ich selbst auch tun. Ich weiß, ich bin nicht alleine in meinem Unwohlsein über die Erosion meiner Kirche und dem Wunsch nach Veränderungen. Daher wünsche ich mir, dass unsere Vorgesetzten forschend fragen, wonach ich lebe, was ich tue und warum meine Kirche voll ist und andere

leer bleiben. Aber sie tun es viel zu wenig im Dialog mit den Priestern, die jeden Tag an der Basis stehen und die Kirchentüren offenhalten. Dort erlebe ich täglich dieses Suchen und Fragen der Gläubigen, das ohne Antworten bleibt.“ Rainer M. Schießler ist Hauptreferent der CLV-Generalversammlung: Mittwoch, 29. November 2017, Design Center Linz! Wir freuen uns und warten gespannt auf seine mitreißenden Botschaften!

Rainer M. Schießler: „Himmel, Herrgott, Sakrament – Auftreten statt austreten“; Kösel-Verlag, München 2016


Wenn nicht zustellbar, bitte zurĂźck an: Alois Prinzensteiner, Prandtauerweg 5, 4050 Traun


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.