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Wir wünschen ein frohes und gesegnetes
und alles Gute, Glück und Gesundheit im Jahr 2025
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Walter Wernhart
Landesobmann der CLV-Pensionisten
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Marianne Leithgöb
Landesobfrau der CLV-Pensionisten
Wir wünschen ein frohes und gesegnetes
und alles Gute, Glück und Gesundheit im Jahr 2025
Walter Wernhart
Landesobmann der CLV-Pensionisten
Marianne Leithgöb
Landesobfrau der CLV-Pensionisten
Würde man bereits zum Jahresbeginn wissen, was das neue Jahr so alles mit sich bringen wird, würde wahrscheinlich das Feiern zum Jahreswechsel eher einem „Trübsalblasen“ weichen. Nun, so schlimm war es für uns in Österreich nicht und wir müssen nach wie vor sehr zufrieden sein, in Sicherheit und Wohlstand leben zu dürfen. Allerdings wird das Jammern (auf hohem Niveau) immer mehr zum Volkssport.
Die geopolitische Situation mit den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, vor allem die fürchterlichen Kriege in der Ukraine und in Nahost sowie die geringe Hoffnung auf baldigen Frieden sind sehr besorgniserregend und trüben den Blick in eine gute Zukunft.
Dass es bei uns im sogenannten Superwahljahr zu einem Rechtsruck kommen wird, darüber waren sich die Meinungsforscher zu Jahresbeginn einig. Dass aber u. a. durch lautstarken Populismus bis hin zu beleidigenden Angriffen der Rechtsruck in unserer Gesellschaft dermaßen angestiegen ist, war jedoch so nicht erwartbar. Es ist daher mehr als ein Gebot der Stunde, dass die derzeitigen Koalitionsverhandler nun endlich das Gemeinsame
3 Lässt Gott die Welt los?
Von Pfarrer Nikola Prskalo
4 Nachruf Judith Roth
5 Ergebnis der PV-Wahlen 2025
6 Herbsttagung –
Treffen der Bezirksvertreter in Perg
8 Steinbrecher-Spaziergang in Perg
9 Tauziehen um die Bundesverfassung
10 Dem kognitiven Abbau vorbeugen. Das soziale Netzwerk ist entscheidend
vor das Trennende stellen, um wieder Stabilität, wirtschaftlichen Aufschwung und Vertrauen in unserem Land zu erreichen.
Ein Kontrapunkt dazu ist das überaus erfreuliche Ergebnis für den CLV bei den Personalvertretungswahlen. Mit 72,75 % und dem Zugewinn eines Mandates im Zentralausschuss hat der CLV das drittbeste Wahlergebnis, seit es PV-Wahlen gibt, erreicht. In Zeiten, in denen bei Wahlen von politischen Erdbeben gesprochen wird, ist dieser Erfolg unserer Kolleginnen und Kollegen in der CLV-FCG Standesvertretung nicht hoch genug zu schätzen. Im Namen unserer Sektion gratulieren wir dem gesamten CLV-FCG Team auf Landes- und Bezirksebene mit Dietmar Stütz und Paul Kimberger an der Spitze sehr herzlich und wünschen für die weitere Arbeit für die Kollegenschaft alles Gute und viel Erfolg!
Ihnen wünschen wir ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes Jahr 2025.
13 Das Fest der Geschenke.
Von Bischof Dr. Reinhold Stecher
14 Dr. Karl Albert Eckmayr feiert seinen 90. Geburtstag
15 Rückblick
16 Reisebericht: Peru – Bolivien
18 No Kangaroos in Austria – eine Nachlese
20 Gehirnjogging
20 Ausstellungstipp Wien
Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Christlicher Lehrerverein für Oberösterreich (CLV), Stifterstraße 23, 4020 Linz; E-Mail: office@clv.at; Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur: Walter Wernhart; Redaktion: Peter Baumgarten, Johanna Müller; Erscheinungsort: Linz, Verlagspostamt 4020 Linz, P.b.b.; Offenlegung lt.§ 25 Mediengesetz: Die grundlegende Richtung von „Momente“ ergibt sich aus den Satzungen des Christlichen Lehrervereins; Gestaltung: MAGIC Werbeagentur, Kirchberg-Thening; Druck: Druckerei Haider, Schönau i. M.
Wir wissen, dass die Welt schon immer durch Jahrhunderte hindurch voller Gegensätze war und das noch immer ist. Einerseits Kriege im Nahen Osten, in der Ukraine, Umweltzerstörung, Klimaveränderung! Andererseits hören wir die Botschaft der Engel „Friede den Menschen auf Erden die guten Willens sind.“
Ebenso hören wir den Zuruf der Engel: habt Vertrauen inmitten dieser Welt, denn Christus wird geboren. Auch wenn die Welt sich scheinbar von Gott abwendet, wird Gott niemals unsere Welt verlassen. In dieser Gewissheit auf Gott liegt die Bedeutung von Weihnachten.
Der große Gott, der allmächtige Gott, der grenzenlos solidarische Gott macht sich ganz klein und wird einer von uns. In Bethlehem entscheidet sich ein für alle Mal, dass Gott ganz auf der Seite der Menschen steht. Mag kommen, was wolle: Christus ist bei uns.
Die Botschaft von Weihnachten lautet: Gott ist gerade dort, wo ihn niemand erwartet. Er ist bei den Verblutenden am Schlachtfeld, bei den Missbrauchten auf dem Straßenstrich, bei den Alkoholikern, bei den Verzweifelten. Ebenso ist er bei den bis aufs Blut verfeindeten Familien, in der zerstrittenen Nachbarschaft, in dem vom Tratsch auseinandergebrachten Kollegenkreis.
Wo Menschen leiden und nicht mehr weiter wissen – vertraut auf Gott – er ist unter uns.
Es klingt unglaublich, dass Gott gerade im Elend zu finden ist. Wir erwarten von Gott immer ein majestätisches Auftreten, eine prachtvolle Gegenwart, eine herrschaftliche Niederkunft. Aber Bethlehem hat uns etwas Besseres gelehrt. Gott lässt sich nicht im Zentrum der Macht nieder. Er zieht nicht in die prächtigen Paläste ein. Gott ist dort wo Menschen am Ende sind.
So dürfen wir unser ganzes Vertrauen auf Gott setzen, wenn wir selbst nicht mehr weiter wissen. Gerade in der Not ist Christus bei uns und wird uns nicht verlassen. Wer ein solches Vertrauen besitzt, kann die Welt mit den Augen der Bibel betrachten:
„Verlangen deine Eltern von dir, dass du vor dem Essen betest?“, erkundigt sich der Pfarrer. „Nein“, schüttelt Michael den Kopf, „Meine Mutter kocht eigentlich recht gut.“
„Auch die Finsternis wäre nicht finster. Die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre Licht.“ (Psalm 18, 9)
Weihnachten ist die endgültige Liebeserklärung Gottes an die Menschen. Was auch immer passieren mag, wir sind in unserer Not nicht allein. Gottes Versprechen von Bethlehem gilt für alle Zeiten. Wenn die Welt gottlos erscheint, so wird die Welt Gott dennoch nicht mehr los.
Darum können wir mit den Worten der Engel singen: „Friede auf Erden den Menschen die guten Willens sind“.
» In Bethlehem entscheidet sich ein für alle Mal, dass Gott ganz auf der Seite der Menschen steht. «
» Es wird viel menschliche Intelligenz brauchen, um die Gefahren der künstlichen Intelligenz zu kontrollieren. «
Adelheid Kastner
Noch bei der Delegiertenversammlung des CLV am 6. November haben wir Judith Roth getroffen, mit ihr geplaudert und wie immer, war es eine nette, freundschaftliche Begegnung.
Die Nachricht, dass Judith nur zwei Tage später von uns gegangen ist, schockierte uns und machte uns zutiefst traurig, war sie doch für uns stets eine ausgesprochen nette Kollegin und seit dem Frühjahr 2024 auch engagiertes Mitglied im Landesleitungsteam unserer Sektion.
In ihrer Zeit als Berufsschullehrerin wurde sie von den Schülerinnen und Schülern wegen ihrer pädagogischen Fähigkeiten sehr geschätzt, doch bald schlug ihr Herz auch für die Standesvertretung. So war sie von Dezember 1999 bis zum Sommer 2001 Vorsitzende des Dienststellenausschusses, ehe sie den Vorsitz in der Landespersonalvertretung übernahm, den sie bis zu ihrer Pensionierung im Oktober 2018 innehatte. Gerade während dieser Zeit durfte ich Judith als besonders kompetente, professionelle und vor allem freundliche Kollegin kennen lernen und wir standen so in unseren Funktionen in freundschaftlicher Verbindung.
Aufgrund ihres Fachwissens und der damit verbundenen Anerkennung ihrer Leistungen wurde sie ebenso in viele Gremien der Gewerkschaft berufen. So übernahm sie ab 2003 den Vorsitz in der GÖD-Landessektion für Berufsschullehrer und wurde schließlich zur Vorsitzenden
» Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss. «
Marie Curie
der GÖD-Bundesleitung für Berufsschullehrer gewählt. In dieser Funktion war sie profunde Verhandlerin für ihr Klientel im Bildungsministerium und konnte mit ihrer fachspezifischen Expertise viele Verbesserungen für die Kollegenschaft erreichen. Auch auf Landesebene war sie als Standesvertreterin sehr gefragt und vertrat als Vorsitzende die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) im Landesvorstand der GÖD und des ÖGB mit großem persönlichem Einsatz.
Selbstverständlich brachte sie sich über viele Jahre hindurch im Verwaltungsrat der LKUF und in unserem CLV als Sektionsleiterin und Präsidiumsmitglied besonders engagiert und mit viel Herzblut ein und wir freuten uns sehr, als Judith ihre Mitarbeit in unserem Landesleitungsteam zusagte. Schließlich fungierte sie im Landeslehrer-Unterstützungsverein (LUV) als gewissenhafte Kassaprüferin und schaute mir als Obmann genau auf die Finger.
Das Licht der Dankbarkeit, Judith so viele Jahre als wertgeschätzte Kollegin, besonders auch als liebenswürdige Persönlichkeit neben sich zu wissen, gibt Trost und Kraft in der Trauer. In diesem Sinne haben wir Judith Roth auch bei der Herbsttagung unserer Sektion ein würdiges Gedenken bereitet.
Liebe Judith, in großer Dankbarkeit und Wertschätzung gedenken wir deiner, verbunden mit der lieben Erinnerung. •
Walter Wernhart
Kopfrechnen
In meiner Funktion als Zentralwahlausschussvorsitzender (ZWA) darf ich hier das offizielle und erfreuliche Endergebnis der Wahl zum Zentralausschuss (ZA) und zu den Dienststellenausschüssen (DA) in den Bezirken bekannt geben:
Wahl zum ZENTRALAUSSCHUSS für Landeslehrer für APS in Oberösterreich:
Anzahl der Wahlberechtigten:
Anzahl
Anzahl der ungültigen Stimmen: 122 Anzahl der gültigen Stimmen: 10.758
Wahlergebnis für die wahlwerbenden Gruppen:
CLV-FCG: 7.826 Stimmen = 72,75 % (+ 3,74 %)
9 Mandate (+1)
ÖLI-UG: 1.760 Stimmen = 16,38 % (- 4,83 %)
2 Mandate
SLÖ-FSG: 1.172 Stimmen = 10,89 % (+ 1,09 %)
1 Mandat
→ Alois Prinzensteiner, Personalvertreter im ZA
Wir freuen uns über das große Vertrauensvotum für den
» Danke an alle Funktionärinnen und Funktionäre aus den Bezirken für ihren ehrenamtlichen Einsatz, der ja nicht selbstverständlich ist. «
Am 14. November 2024 war es wieder einmal soweit. Die Landesobleute der Sektion Pensionistinnen und Pensionisten im CLV, Marianne Leithgöb und Walter Wernhart haben zur Herbsttagung eingeladen, die dieses Mal in Perg stattgefunden hat und von unserer Bezirksvertreterin Anna Neubauer bestens organisiert worden ist.
Nach der Begrüßung begingen wir ein besonders trauriges Totengedenken an unser so plötzlich verstobenes Mitglied unseres Landesleitungsteams Judith Roth, bei dem Marianne Leithgöb und Walter Wernhart würdige Nachrufe hielten und Anna Neubauer einen sehr besinnlichen Text vortrug. (siehe auch Nachruf Seite 4). Fortgesetzt wurde die Tagesordnung mit den Gratulationen, was zwar ein schwieriger Übergang war, doch Glückwünsche gehören ebenso zum Leben wie Trauer und Leid. So durften wir zu runden Geburtstagen herzlich gratulieren: Unserem Schriftführer Bruno Heidenberger und der Bezirksvertreterin von Linz, Edith Poduschka sowie den Bezirksvertretern von Linz Land, Manfred Zitzenbacher und Schärding, Helmut Kumpfmüller Als neue Mitglieder im Team der Bezirksvertretungen konnten begrüßt werden: Karin Zinöcker (Ef.) und Erika Fehringer (Vb.). Walter Wernhart bedankte sich bei beiden sowie bei allen Funktionärinnen und Funktionären aus den Bezirken für ihren ehrenamtlichen Einsatz, der ja nicht selbstverständlich, aber sehr wichtig für die Mitglieder unserer Sektion ist.
Pensionsanpassung für 2025
In weiterer Folge ging er auf die Pensionsanpassung für 2025 von 4,6 % ein und verwies insbesondere darauf, dass diese Erhöhung ein Nachziehen der Inflationsabgeltung ist (der Beobachtungszeitraum ist immer in der Rückschau von August des laufenden Kalenderjahres zum August des Vorjahres) und keinesfalls ein „Sondergeschenk“ für Pensionistinnen und Pensionisten – siehe folgende Übersicht der Pensionsanpassungen seit 2018.
Pensionserhöhungen seit 2018
Gesetzlicher Anpassungswert in Prozent (für 2025: Inflation August 2023 bis Juli 2024) Tatsächliche Pensionserhöhung in Prozent
* Schätzung, für Pensionen ab 6.060 Euro pro Monat Erhöhung um Fixbetrag
Es gibt allerdings eine Deckelung ab 6.060 Euro brutto. Ab diesem Betrag wird ein Fixbetrag von 278,76 Euro ausbezahlt. Bei einer Bruttopension von 3.000 Euro, bedeutet die Erhöhung von 4,6 % ein Plus von 138 Euro, netto jedoch ein Plus von 4,48 % = 106,53.
In seinen Ausführungen ging Sektions-Landesobmann Stv. Peter Baumgarten auf die diesjährige Delegiertenversammlung sowie auf die Personalvertretungswahlen 2024 ein. Vor allem wurden bei dieser Tagung folgende Themen angesprochen und diskutiert:
Wie gehen Kinder mit Informationen aus SocialMedien um, Belastungen durch Lehrermangel –außerschulisches Personal kann nicht alleine die Lösung sein, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz brauchen klare Richtlinien im Schulalltag, Forderung nach Wiedereinführung des Studiums für Sonderpädagogen.
Die diesjährigen Wahlen zur Personalvertretung fnden vom 27. bis 28. November statt. Diese Wahlen bestimmen die Zusammensetzung des Zentralausschusses und der Dienststellenausschüsse in den Bezirken und wirken auch in die Gremien der Gewerkschaft sowie in die Zusammensetzung der LKU-Gremien hinein. Das CLV-FCG Team mit dem Spitzenkandidaten Dietmar Stütz ist bestens aufgestellt, genießt in der Kollegenschaft aufgrund der Kompetenz und engagierten Vertretung der Lehrerinnen und Lehrer hohe Akzeptanz. CLV-Landesobmann und Bundesvorsitzender der Lehrergewerkschaft Paul Kimberger wird als profunder Ver-
← Marianne Leithgöb überrascht Walter Wernhart mit einer Geburtstagsgratulation
handler im Bildungsministerium anerkannt. Auch wegen der professionellen Werbung darf ein sehr gutes Wahlergebnis erwartet werden.
Fachreferat von Jürgen Putschögl
Das Fachreferat dieser Tagung stand unter dem Motto „ Mit Leichtigkeit zu einer besseren Sehkraft “. Der Physiotherapeut und Osteopath Jürgen Putschögl, MSc hat das Sehvermögen unter die Lupe genommen. Das Auge ist mit einer Vielzahl anderer Körperfunktionen und Fähigkeiten verbunden. Der Nacken, das Zwerchfell, die Aufrichtung sowie unsere koordinativen Fähigkeiten sind auch über unsere Augen beeinflusst und umgekehrt. Dabei sollte das Sehvermögen gerade im Alter gepflegt werden. Das Sehen in der Nähe wie z. Bsp. vor dem Bildschirm oder beim Lesen ist anstrengend, da hier das Auge fokussieren muss. Daher ist es u. a. wichtig auch dem Auge immer wieder den Blick in die Ferne zu gönnen, da es hier zur Entspannung kommt. Wichtig ist auch das Training der Augenmuskeln, dazu wurden einige Übungen gezeigt. Nicht unwesentlich sind auch die Lichtverhältnisse, die Ernährung, ausreichende Bewegung und Vermeidung von Stress.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen und dem nachmittäglichen Kulturprogramm ging diese Tagung zu Ende. •
»Digitalisierung und Künstliche Intelligenz brauchen klare Richtlinien im Schulalltag. «
↓ Jürgen Putschögl hielt das Fachreferat
Anlässlich der Herbsttagung der CLVSektion Pensionistinnen und Pensionisten hat uns die dortige Bezirksobfrau, Anna Neubauer, unter der fachkundigen Führung unseres Kollegen, Franz Moser, im Rahmen des Kulturprogramms zum sogenannten „Steinbrecher-Spaziergang“ in Perg eingeladen. Bei dieser Wanderung waren zwei besonders sehenswerte historische Denkmäler sowie das Mühlsteinmuseum unsere Ziele, die es wert sind, im Rahmen von Ausflügen in diese Gegend besichtigt zu werden. Herr Franz Moser seht dabei für diese interessante Führung gerne zur Verfügung. (0650 54 27 786 bzw. heimathaus-stadtmuseum@perg.at)
Die Ratgöbluckn –ein sogenannter Erdstall Erdställe sind von Menschenhand geschaffene Höhlen, die im Zuge der mittelalterlichen Besiedlung errichtet wurden, um den Bewohnern bei Überfällen und Plünderungen eine kurzzeitige Zufluchtsund Versteckmöglichkeit zu bieten. Im Erdstall konnte man – „wie vom Erdboden verschluckt“ – raschest verschwinden.
Die Besonderheit des Perger Erdstalls ist die Geräumigkeit, die sonst kaum vorzufinden ist. Die Entstehungszeit dürfte auf die Neubesiedlung nach der Abwehr des Ungarnsturms zurückgehen – also vor 800 bis 1000 Jahren.
Zur Perger „Ratgöbluckn“: Sie besteht aus acht Kammern und 22 Gangstücken. Die äußere Hälfte der Anlage liegt im weichen Sandstein, während der reicher gegliederte und schön gearbeitete innere Teil aus dem Flins gehauen ist. Die flach gewölbten Decken sind aber meist aus Sandstein. In den Wänden sind 19 Lichtnischen eingelassen.
→ Gruppenfoto mit „Höhlenmenschen“
→ Erklärungen von Franz Moser (Mitte) vor der Ratgöbluckn
← Lange Schatten in der Höhle
Eines der im Tertiärmeer entstandenen Gesteine ist der Perger Sandstein. Im ehemaligen Mühlsteinbruch „Scherer” ist uns ein Schaugelände erhalten geblieben. Ab 1600 bis etwa 1940 wurden hier Mahlsteine aus dem Sandstein-Felsen herausgehauen. Die Arbeitsweise war über Jahrhunderte hinweg die gleiche:
Der Mühlsteinhauer hat den Stein mit Hilfe eines Zirkels angerissen, sodann hat er mit dem Aushauen mit schweren Spitzhämmern begonnen. Ein Mühlsteinhauer schaffte etwa zwei Steine pro Woche.
Die Rohlinge wurden zur Feinbearbeitung zu den Steinmetzen gebracht. Diese arbeiteten im Steinbruchgelände. Sie formten die Rohlinge zu Mühlsteinen mit Mittellöchern und sauberen Flächen sowie den für die Zerkleinerung des Getreides erforderlichen Mahlbahnen.
Die Zunft der Perger Mühlsteinbrechermeister umfasste 30-40 Bürger von Perg samt ihren Gehilfen und bestand bis ungefähr 1860. Jahrhunderte hindurch wurden jährlich mehrere tausend Mühlsteine aus den Perger Sandsteinbrüchen gehauen und zum Großteil auf der Donau verschifft. In ganz Mitteleuropa waren die Perger Mühlsteine verbreitet. Dieses Handwerk bildete über Jahrhunderte hinweg die Grundlage für die Entwicklung der Wirtschaft in Perg.
Das Mühlsteinmuseum Steinbrecherhaus
Es ist das einzige seiner Art in Österreich und wurde seit 20 Jahren durch eine behutsame Renovierung des letzten Steinbrecherhäusls entwickelt.
Man kann hier nicht nur die ärmlichen Lebensverhältnisse der Mühlsteinhauer und ihrer Familien nachempfinden, sondern auch im Freigelände Mühlsteine aus aller Welt und allen Zeiten sehen. Auch eine kleine voll funktionsfähige Bauernmühle kann im Betrieb erlebt werden. Mangels eines Wasserrades wird sie mit einem Elektromotor betrieben. •
Die Bundesländer bestanden einst auf ihrer Autonomie, die Christlichsozialen erwogen die Wehrpflicht für Frauen, die Sozialdemokaten kämpften gegen kirchlichen Einfluss.
Von Erich Witzmann
Für die Rechtsprechung ist es nach wie vor der Maßstab ihrer Entscheidungen: das Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) mit seinen Reformen von 1925 und 1929 und weiteren 130 Novellen. Allerdings konnte auch eine „elegante Verfassung“ (so nannte sie Alexander Van der Bellen liebevoll), wie Österreich sie mit dem BVG 1920 erhalten hatte, 13 Jahre später die Ausschaltung des Parlaments nicht verhindern.
,,Das kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz aus dem Jahr 1917 wurde mit in die Rechtsordnung der Republik übernommen“, sagt Richard Lein vom Institut für Rechtsgeschichte der Universität Wien. Und dieses Notverordnungsrecht nutzte 1933 EngelbertDollfuß zur Einführung seiner autoritären Staatsführung.
Sechs Entwürfe von Kelsen
Bei einer Auftaktveranstaltung Ende Jänner im Haus-, Hof- und Staatsarchiv wurden kürzlich neue Forschungsergebnisse zum B-VG 1920 präsentiert. Beteiligt an dem Editionsprojekt sind die Universität Wien, die Universität Freiburg (HansKelsen-Forschungsstelle), die Österreichische Akademie der Wissenschaften (Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage) sowie das Österreichische Staatsarchiv.
Ausgangspunkt bilden insgesamt 42 Verfassungsentwürfe und Textvarianten. Allein von dem Rechtswissenschaftler Hans Kelsen ( 1881-1973 ), der als Vater der österreichischen Verfassung gilt, lagen vor Beginn der Beratungen sechs Entwürfe vor, sagt Lein, der gemeinsam mit der Rechtswissenschaftlerin Miriam Gassner das Forschungsteam in Wien bildet.
Der erste Verfassungsentwurf der Christlichsozialen aus dem Mai 1919 spielte für die Verfassungsentwicklung eine größere Rolle als bisher angenommen, erläutert Lein. Dabei weist der Neuzeithistoriker auf ein bemerkenswertes Detail hin: In dem in erster Linie von Michael Mayr (ab Juli 1920 Staats-, dann Bundeskanzler) verfassten Papier findet sich die in Europa weitgehend unübliche Wehrpflicht für Frauen
nom und nicht wie in der Monarchie an der kurzen Leine gebunden sein:‘ Die alte Monarchie gab es nicht mehr, die sieben Bundesländer (Wien war noch ein Teil Niederösterreichs, Burgenland bei Ungarn) fühlten sich gleichsam selbstständig. Die Verhandlungen bildeten den Ausgangspunkt für den auch heute noch bestehenden Föderalismus.
Religionsunterricht angezählt Zwischen den Parteien entwickelte sich ein Tauziehen uin den Einfluss der Kirche. Die Sozialdemokraten wollten eine strikte
» Die Länder wollten nicht an der kurzen Leine gebunden sein. «
Richard Lein, Historiker, Uni Wien
(Artikel 13). Ausgenommen sollten nur Frauen mit Kindererziehungspflichten, also Mütter, sein. Dieser Passus wurde aber nicht weiter verfolgt.
Der Einfluss der Kirche
Unter den 42 Vorlagen finden sich eben jene sechs von Kelsen, weitere von der Christlichsozialen Partei, der Sozialdemokratischen Partei und der Großdeutschen Partei sowie der Staatskanzlei und Entwürfe aus den Ländern wie aus Tirol und Salzburg. Die größten Differenzen ergaben sich zwischen den Christlichsozialen und den Sozialdemokraten sowie den Zentralisten und den Föderalisten. Die Länder forderten schon deshalb ein bedeutendes Mitspracherecht, weil sie ja „gewissermaßen erst dem österreichischen Staatswesen beitreten mussten“, schildert Lein. ,,Die Länder wollten auto-
Trennung von Kirche und Staat, etwa bei der Eheschließung (obligatorische Zivilehe in Österreich erst ab 1938) und in der Schule. So sollte der Religionsunterricht als Teil des ordentlichen Unterrichts fallen, wobei dies bis heute wegen des bestehenden Konkordats zwischen Österreich und dem Vatikan nicht erreicht wurde. Die Christlichsozialen setzten sich in den Religionsfragen letztlich durch:
Das BV-G wurde schließlich am 1. Oktober 1920 von der Konstituierenden Nationalversammlung beschlossen. Die Reform von 1929, welche die Befugnisse des Bundespräsidenten deutlich ausweitete, fand übrigens nicht die Zustimmung Kelsens. •
Mit freundlicher Genehmigung von „Die Presse“.
N» Studien zeigen, dass auch bei kognitiv gesunden älteren Menschen die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, sobald sich die Betroffenen vom gesellschaftlichen Leben zurückziehen. «
eben Hörverlust, Bluthochdruck und Diabetes gehört soziale Isolation bei älteren Menschen zu den veränderbaren Risikofaktoren, die die Entwicklung einer Demenz begünstigen können. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun den Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und kognitiven Beeinträchtigungen erforscht Die Ergebnisse der Studie zeigen: Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben ein hohes Risiko, sozial isoliert von Freunden und Familienangehörigen zu sein. Dies berichten die Forschenden des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) in der renommierten Fachzeitschrift PlosOne*.
Ob das gemeinsame Kaffeekränzchen oder die Senioren-Sportgruppe: Soziale Interaktionen sind ein wichtiger Eckpfeiler des Lebens. Mangelt es an diesen oder fehlen soziale Bindungen, gelten Menschen als sozial isoliert. „ Aktuelle internationale Studien zeigen, dass auch bei kognitiv gesunden älteren Menschen die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, sobald sich die Betroffenen vom gesellschaftlichen Leben zurückziehen “, sagt Lisa Laininger, Erstautorin der Studie und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei dem Versorgungsforschungsprojekt digiDEM Bayern.
Risikofaktor für Demenz
↓ Freundschaften haben einen großen Einfluss auf den Verlauf der kognitiven Fähigkeiten
Besonders unter älteren Menschen ist das Phänomen der sozialen Isolation weit verbreitet und kann mit gravierenden gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Soziale Isolation kann darüber hinaus den Rückgang kognitiver Funktionen begünstigen. „ Sind die sozialen Bindungen beeinträchtigt, kann dies zu einem erhöhten Risiko für körperliche sowie psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz, aber auch zu einer erhöhten Sterblichkeit führen “, berichtet der Neurologe Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas, Co-Autor und digiDEM Bayern-Projektleiter.
Daten von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
In ihrer Studie haben die FAU-Forschenden über eine Verlaufszeit von 12 Monaten die Daten von 106 Personen ausgewertet. Erhoben wurden deren Daten im Rahmen des Versorgungsforschungsprojektes digiDEM Bayern, einer Langzeituntersuchung mit Teilnehmenden aus allen Regierungsbezirken Bayerns. Eine weitere Besonderheit der Studie ist es, dass alle Befragten bereits Anzeichen kognitiver Beeinträchtigungen aufzeigten und darüber hinaus nicht auf die Unterstützung von pflegenden Anund Zugehörigen angewiesen waren.
„ In den Netzwerken älterer Menschen sind Familie und Freunde die beiden wichtigsten Komponenten“, erläutert Lisa Laininger. „Wir wissen auch aus anderen Studien, dass die Zusammensetzung des persönlichen Netzwerks, also ob es sich um Freunde oder Familienmitglieder handelt, eine weitaus größere Rolle zu spielen scheint als die Größe des Netzwerkes oder die Häufigkeit der Kontakte.“
Dabei gibt es vielfältige Gründe, weshalb das Risiko der sozialen Isolation mit dem Alter zunimmt. „ Ältere Menschen neigen einerseits eher dazu, sich zurückzuziehen, andererseits wird der Freundeskreis oft kleiner, wenn Altersgenossen pflegebedürftig werden oder versterben.“
Ausmaß der sozialen Isolation
Ein zentrales Interesse der Wissenschaftler um Lisa Laininger galt der Frage nach dem Ausmaß der sozialen Isolation – ein bislang noch wenig untersuchter Aspekt. So zeigte sich, dass 42,5 Prozent der Teilnehmenden ein erhöhtes Risiko für ein inadäquates Netzwerk aus Freunden aufwiesen. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch andere Forschende. Im Unterschied dazu lag das Risiko der sozialen Isolation gegenüber Familienmitgliedern bei nur 17 Prozent.
Freund:innen wichtiger als Familie
Des Weiteren untersuchten die Forschenden, inwiefern sich das Risiko der sozialen Isolation auf den Verlauf der kognitiven Fähigkeiten auswirkt. „ Unsere Ergebnisse deuten darauf hin,
dass Freundschaften einen größeren Einfluss auf den Verlauf der kognitiven Fähigkeiten zu haben scheinen als familiäre Bindungen “, sagt die digiDEM Bayern-Wissenschaftlerin Lisa Laininger. Dafür kann es eine Vielzahl an Gründen geben. In Freundschaften neige man eher dazu, gemeinsam an sozialen Aktivitäten teilzunehmen oder sich zwanglos auszutauschen. Co-Autor Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas ergänzt: „ Dies fördert die kognitive Leistungsfähigkeit. Zudem können gleichaltrige Freund:innen hinsichtlich des Gesundheitsbewusstseins auch als Vorbild dienen und zum Beispiel zur Teilnahme an sportlichen Aktivitäten motivieren .“
In ihrer Studie haben die Forschenden aber nicht nur den Zusammenhang zwischen dem Grad der Zurückgezogenheit und der Kognition untersucht. Werden andere klassische Risikofaktoren für Demenz wie zum Beispiel Alter, Geschlecht oder Bildungsgrad in der Auswertung berücksichtigt, sind die Einflüsse der Netzwerke von Freund:innen auf die Kognition nicht mehr eindeutig nachweisbar.
„ In diesem Fall scheinen diese Faktoren einen größeren Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten zu haben “, sagt Lisa Laininger.
Aufmerksamkeit schenken
Dennoch erfordere das Thema „Freundschaften im Alter“ speziell für Menschen mit kognitiven Beein-
trächtigungen eine besondere Aufmerksamkeit.
„ Das Risiko, enge und vertrauensvolle Beziehungen zu Menschen außerhalb ihres familiären Umfelds nicht mehr aufrechterhalten zu können, scheint für diese Personengruppe besonders hoch zu sein “, sagt Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas. Schwierigkeiten, sozial zu interagieren oder erste Anzeichen von Gedächtnisverlust – wenn man sich etwa nicht mehr an Termine zu erinnern vermag – können das Sozialverhalten beeinträchtigen und den individuellen Rückzug fördern.
Zielgruppenspezifische Angebote schaffen
Für die Forschenden ist es daher ein entscheidender Faktor, dass zukünftig gerade für diese Personengruppe entsprechende Angebote ins Leben gerufen werden. „ Um Menschen, die bereits von kognitiven Beeinträchtigungen betroffen sind, dabei zu unterstützen, bestehende Freundschaften aufrechtzuerhalten oder sogar neue, nicht verwandtschaftliche Beziehungen aufzubauen, ist es notwendig, zielgruppenspezifische Angebote wie Kunst- oder Bewegungsaktivitätsgruppen für Menschen mit und ohne Demenz oder kognitive Beeinträchtigung zu schaffen “, fasst Lisa Laininger zusammen. Soziale Isolation gehört – wie auch Rauchen, Bewegungsmangel oder Diabetes – zu den Risikofaktoren für Demenz, die veränderbar sind. •
» Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Freundschaften einen größeren Einfluss auf den Verlauf der kognitiven Fähigkeiten zu haben scheinen als familiäre Bindunge. «
Mit freundlicher Genehmigung von „soziologie heute digital“. Die Studie der Friedrich-AlexanderUniversität ErlangenNürnberg untersucht den Einfluss von sozialer Isolation auf die kognitiven Fähigkeiten.
4ÜbernachtungenimWohlfühlzimmermitBalkon Anreisemittwochsoderdonnerstags BegrüßungsgetränkinderBar ReichhaltigesFrühstücksbuffetmitProduktenausderRegion NachmittagsjausemitsüßenundpikantenKöstlichkeiten AbendessenfürGenießermitMenüauswahl FreieBenutzungdesWellnessbereichs FlauschigerLeihbademantelundBadetücher TeilnahmeamBewegungsprogramm Abschiedsgruß
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Kennwort:CLV
Kennwort: CLV
In den letzten Tagen vor Weihnachten beginnt das große Verpacken. Unzählige Dinge bekommen über ihr Alltagsaussehen ein Festgewand übergeworfen und sollen dem Empfänger zurufen: „Ich bin da, ich bin für dich da, ich bin ein Geschenk!“
Wir verwenden übrigens für „Geschenk“ ja auch das lateinische Wort „Präsent“, das ursprünglich eben diesen Ruf zum Ausdruck bringt: ein Ding, das da ist, das ins Auge fällt, das sich anbietet.
Aber es scheint mir der Mühe wert, vor diesem flüchtigen Strom der Gaben und Geschenke innezuhalten, der in diesen Tagen durch unsere Welt wogt. Leuchtet in ihm nicht für einen kurzen Augenblick eine tiefere Wahrheit auf, eine Seite des Lebens, die uns im Alltag meistens nicht bewußt wird? Sind wir nicht in Wahrheit in vieler Hinsicht von Geschenken umströmt, auch wenn die Dinge und Ereignisse ohne Masche, Silberband und Zweig auftreten?
Eine längere Zeit des Wohlstands stört sehr leicht unserVerhältnis zu den Sachen, den Menschen und den Widerfahrnissen des Lebens. Wir gewöhnen uns daran, zu wünschen, zu fordern, zu bekommen, zu haben, zu gebrauchen und wegzuwerfen. Und alles wird zur Selbstverständlichkeit.
Bei Licht betrachtet ist aber fast nichts selbstverständlich. Auf unserem Weg durch die Zeit treffen Stunde für Stunde Geschenke bei uns ein, aber wir widmen ihnen kaum eine Aufmerksamkeit.
Nur hie und da gibt es Augenblicke, in denen die goldenen Maschen an den Dingen aufblitzen.
Wenn man nach einem Besuchstag in der Klinik durch die Glastür ins Freie tritt und die ganze beklemmende Atmosphäre von Schmerz und Hoffnung, menschlicher Tragik, sich aufbäumendem Lebenswillen und stiller Geduld hinter sich weiß, und die frische Luft einatmet – dann kann es sein, daß für einige Augenblicke die eigene Gesundheit die Schleife des großen Geschenks trägt.
Wer einen Morgen über dem Nebelmeer oder eine Gletscherwanderung in der Mondnacht erlebt, oder wer sich in einer ruhigen Stunde über das Wunder einer Blüte beugt oder mit einem herbstlichen Blatt spielt, der mag auch erfahren, was man Geschenkerlebnis des Daseins nennt.
Und wer von uns wäre so vermessen, Harmonie mit dem Partner, familiäres Glück oder erzieheri-
sches Gelingen als selbstverständliche, eben dem eigenen Format entsprechende Leistung einzustufen? Wer nur ein wenig darüber nachdenkt, weiß, daß dies alles eigentlich immer die Schleife des Geschenks trägt. Er mag es nun Glück oder gütiges Schicksal, Gnade oder Segen nennen, es kommt jedenfalls auf eines hinaus: Es liegt auf dem Gabentisch des Lebens und steckt nicht in den Regalen des Supermarktes, im Münzautomaten oder in den Polizzen einer Versicherung.
Vielleicht ist uns auch das Leben selbst einmal im Licht des Geschenks erschienen? Vielleicht gleich nach den Schrecksekunden, in denen die Bremsen gequietscht haben und irgendein Steuer gerade noch rechtzeitig vor der Katastrophe herumgerissen wurde? Haben wir da nicht einen Augenblick lang das Leben mit zitternden Händen wie ein kostbares Juwel im geöffneten Etui neu empfangen?
Zweifellos sind die Geschenkerlebnisse des Daseins dünner gesät, wenn es uns allzu gut geht. Hier haben die sogenannten guten Zeiten ihre gefährlichste Falle. Wer seine Gedanken zu Not und Entbehrung und drückender Bedrängnis zurückwandern lassen kann, tut sich unter Umständen leichter, an höchst gewöhnlichen Dingen Tannenzweig und silberne Masche zu entdecken: am Brot, das auf den Tisch kommt, am wunderbaren Quellwasser, das bei uns sogar in der Großstadt aus jedem Brunnenhahn fließt, am Sattseinkönnen und am Schlafendürfen.
Aber entscheidend wird wohl eine geistige Grundeinstellung sein, die auch Menschen aller Altersstufen in unserer Zeit an den Tag legen können. Wer Ja zum einfachen Leben sagt, gewinnt ein scharfes Auge für Geschenke. Franz von Assisi sieht im Sonnengesang die ganze Welt als Geschenk. •
↑ Dr. Reinhold Stecher war über dreißig Jahre als Religionspädagoge in der Jugendseelsorge in Innsbruck tätig. Von 1981 bis 1997 war er Bischof der Diözese Innsbruck.
Aus: Reinhold Stecher „Die leisen Seiten der Weihnacht“
Die leisen Seiten der Weihnacht von Reinhold Stecher, erschienen im Tyrolia-Verlag Innsbruck-Wien, 3. Auflage, 2003, ISBN 3-7022-2187-5
feiert seinen 90. Geburtstag
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→ Dr. Karl Albert Eckmayr verdient unsere höchste Wertschätzung
r war viele Jahre hindurch Landesobmann des Christlichen Lehrervereins OÖ, Präsident des LSR für OÖ, seine politische Karriere wurde schließlich durch die Wahl zum Landeshauptmann Stellvertreter für Oberösterreich gekrönt. In all diesen Funktionen und als hochprofessionellen Experten und Motor im Schulwesen sowie als Freund und Förderer der oberösterreichischen Pflichtschul- lehrerinnen und Pflichtschullehrer verdient auch noch heute Dr.Karl Albert Eckmayr unsere höchste Wertschätzung und Anerkennung. Zu seinem Jubiläums-Geburtstag am 29. Dezember gratulieren wir sehr herzlich und wünschen weiterhin alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.
Diesen besonderen Geburtstag nehmen wir vom Redaktionsteam der MOMENTE zum Anlass und bringen in unserer Serie „Rückblick“ einen Auszug aus den CLV Schulblättern Jg. 78/1 Okt. 1976 mit dem Titel „ Schule und Verein “, verfasst von Dr. Karl Eckmayr.
binwunder!
Weil es genau um alles geht, was mich ausmacht.
ichbinwunder.at Reden wir über Lösungen!
↑ Prächtige Grabbeigaben der Moches aus Gold
Nach Chile und Argentinien 2022 führte uns die CLV-Bildungsreise dieses Mal nach Peru und Bolivien – organisiert und begleitet von unserer früheren CLV-Landesobfrau Johanna Müller. Mit 20 Reisebegeisterten ging es am 7. Oktober 2024 über den Atlantik weiter in den Westen Südamerikas. Nach einem 15-stündigen Flug erreichten wir Lima, übrigens die einzige Hauptstadt Südamerikas, die am Meer gelegen ist. Zwar etwas müde, aber interessiert besichtigten wir die Metropole Perus mit ihren prächtigen Kolonialbauten.
↓ Die Reisegruppe in der Mondpyramide der Moches
Die größten Pyramiden Südamerikas Schon etwas von den Moches gehört? Ehrlich gesagt, wir nicht. Wir waren sehr beeindruckt von diesem Volk, welches vor über 600 Jahren vor den Inkas eine blühende Kultur entwickelt hat, was man aus den Ausgrabungen von Tempeln mit beeindruckenden Wandmalereien und Gräbern mit zahlreichen goldenen Grabbeigaben erkennen kann. Sie bauten in der Küstenwüste ein gigantisches System von Bewässerungskanälen, das noch heute genutzt wird. Die Moches bauten auch die größten Pyramiden Südamerikas. Auf den Überresten der MocheKultur entstand um 1000 n. Ch. das Küstenreich der Chimus. Die von ihnen errichtete Stadt Chan Chan war mit über 100.000 Einwohnern eine der größten Städte der Welt.
Die Städte Chiclayo und Trujillo waren unsere Stationen im Norden Perus, ehe es dann mit dem Flugzeug von 100 auf 3.400 Höhenmeter ging, nämlich in die Hauptstadt und das Herz des Inkaimperiums Cusco. Die Inkas sahen Qosqo als „Nabel“ ihres auf Expansion ausgerichteten Reiches, welches von der Südgrenze Kolumbiens bis nach Zentralchile reichte. Doch die Glanzzeit dieses bedeutenden Volkes währte nur kurz, bis nämlich 1533 der Spanier Pizarro mit nur 200, meist berittenen Soldaten die Stadt kampflos eroberte, alles Gold und Silber – hauptsächlich kunstvolle Schmiedearbeiten aus den Tempeln – raubte, einschmelzen ließ und nach Spanien brachte. Mit der Hinrichtung des letzten Inka-Königs Atahualpa bereitete Pizarro dieser Hochkultur ein abruptes, besonders aber ein brutales Ende. Von den gewaltigen Baudenkmälern der Inkas mit den riesigen, aber überaus präzise verbundenen Granitblöcken konnten wir uns in der Tempelanlage von Saqsaywaman, bei den Terassen von Ollantaytambo und selbstverständlich in der Siedlung Machu Picchu, deren Zweck und Bedeutung bis heute noch immer viele Fragen offen lässt, überzeugen.
Nach diesen kulturellen Highlights schloss sich der zweite Teil unserer Reise an, nämlich die faszinierenden Landschaften dieser Regionen. Mit dem Andenzug „Peru-Rail“ fuhren wir durch die fruchtbare Hochebene des Altiplano und mussten dabei den La Raya Pass mit seinen 4.335 Metern über-
winden. Dort war die Luft für uns schon sehr dünn, doch daran mussten wir uns in den nächsten Tagen gewöhnen, erreichten wir doch im Laufe unserer Reise sogar eine Höhe von 4.990 Metern. Nach einer Reise mit dem Zug von insgesamt 380 km, die mitten durch Siedlungen und Märkte führte (man stelle sich vor, ein Zug fährt mitten durch den Südbahnhofmarkt) kamen wir in die Hafenstadt Puno und erreichten den Titicacasee mit seinen 8.562 Quadratkilometern, 13 mal größer als der Bodensee, allerdings einer Maximaltemperatur von 14 Grad!
Copacabana am Titicacase
Am zwölften Tag überschritten wir die Grenze zu Bolivien und unser erstes Ziel war die bedeutendste Wallfahrtskirche Boliviens, Copacabana am Titicacasee, von der sich übrigens der Name des bekannten Strandes in Brasilien ableitet. Mit einer ziemlich „eigenartigen“ Fähre mussten wir dann einen kleinen Teil des Titicacasees überqueren.
In eine völlig andere Welt tauchten wir ein, als wir die Metropole La Paz erreichten. Dieses besonders dichte Häusermeer erstreckt sich zwischen 3.100 und 4.100 Metern Höhenunterschied. Auf zahlreichen Märkten gibt es nicht nur ein buntes Angebot von Waren, sondern auch ein ziemliches Gedränge. Eine gelungene Alternative zum herrschenden Verkehrschaos bieten die neun Seilbahnen von Doppelmayr aus Österreich.
Letzter Höhepunkt unserer Reise war sicher der Salar de Uyuni, ein Salzsee mit 12.000 Quadratkilometern, so groß wie OÖ, auf dem wir mit Jeeps unterwegs waren. Mit der Fahrt auf Pisten durch die
landschaftlich eindrucksvolle Siloli Wüste mit den unzähligen Vulkanen und Lagunen in verschiedenen Farben näherten wir uns dem Ende der Reise. Nach einem nicht unkomplizierten Grenzübergang von Bolivien nach Chile erreichten wir schließlich Santiago de Chile, wo wir beim Einsteigen in den Airbus 350 sagten: „Adios, muchas gracias für die vielen, großartigen und unvergesslichen Reiseeindrücke.“
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Walter Wernhart
← Die Inkas fügten meisterhaft Stein an Stein in Saqsaywaman
← Abenteuerliche Überfahrt auf dem Titicacasee
» Dort war die Luft für uns schon sehr dünn, doch daran mussten wir uns in den nächsten Tagen gewöhnen, erreichten wir doch im Laufe unserer Reise sogar eine Höhe von 4.990
Metern. «
In der Oktober-Ausgabe der MOMENTE gingen wir der Verwechslung Austria und Australia nach, da in nicht so wenigen Teilen der Welt diese Begriffe immer wieder verwechselt werden. Der Autor dieses Artikels, Mag. Herbert Kramer, lieferte mit seinen Ausführungen unter Hinweis auf die im Stift Klosterneuburg aufbewahrte Urkunde von König Konrad III. aus 1147 die Erklärung, worin die Unterschiede liegen. So weit – so klar, oder doch nicht?
Wie Sie dem voranstehenden Reisebericht entnehmen konnten, führte die CLV-Bildungsreise die-
ses Mal nach Peru und Bolivien. Beim Einchecken im Hotel in Lima machten wir dann eine „seltsame“ Erfahrung: Auf dem bereits vom Hotel vorausgefüllten Meldezettel stand in der Spalte Pais/Country – Überraschung AUSTRALIA, ebenso bei Nacionalidad/Nationality AUSTRALIA. Ebenso erging es uns in einem zweiten Hotel.
Also doch Kangaroos in Austria? Nicht so schlimm – in den anderen 8 Hotels stand wieder am Meldezettel: AUSTRIA • Walter Wernhart
→ Ein Blick auf den Meldezettel sagt alles
Klappentext
Mit Mitte fünfzig zieht der Erzähler zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman über das Theater mit dem Titel »Scham und Bühne« zu schreiben. Es werden unvergleichliche, ereignisreiche Wochen, in denen er durch die Hilfe seiner Mutter aus einer tiefen Lebenskrise findet.
Lesermeinung
Joachim Meyerhoff hat mit „Man kann auch in die Höhe fallen“ einen anrührend schönen Roman über seine Mutter geschrieben. Ernst und Komik liegen dabei wie immer dicht nebeneinander.
NDR Kultur
„Ein ungewöhnlich lebendiger Roman, was wohl dem Einfluss einer bestimmten, äußerst bodenständigen, äußerst klugen,
Man kann auch in die Höhe fallen Joachim Meyerhoff, Verlag: Kiepenheuer & Witsch 368 Seiten, ISBN 978-3-462-00699-5 Ersterscheinung: 7.11.2024
und äußerst unkonventionellen Frau zuzuschreiben ist: Meyerhoffs Mutter, in deren Landhaus er Zuflucht, Inspiration, Ruhe, ja eigentlich sich selbst neu sucht vor dem alltäglichen Wahnsinn Berlins. Meyerhoff erzählt von nun an abwechselnd von seinem Zusammenleben mit der Mutter und Anekdoten aus seiner Schauspielerzeit, und er tut dies mit viel Witz, ohne seine Figuren der Lächerlichkeit preis zu geben, außer natürlich sich selbst.
Christoph Schröder, Hessischer Rundfunk
Porto - Braga - Weinbauregion DourotalNazare - Obidos - Evora - Lissabon
Termin: 12. - 19. April 2025
Reisebegleitung: Alois Prinzensteiner
Nähere Informationen und Details:
Turin - Alba - Asti - TrüffelsucheBarolo Weinanbaugebiet
Termin: 12. - 18. April 2025
Reisebegleitung: Wolfgang Baumgartner
Nähere Informationen und Details:
Valencia - Alicante - Cartagena - Murcia
Termin: 22. - 29. April 2025
Reisebegleitung: Walter Wernhart
Nähere Informationen und Details:
Shkodra - Komansee - Tirana - BeratGirokaster - Saranda
Termin: 20. - 28. Mai 2025
Reisebegleitung: Johanna Müller
Nähere Informationen und Details:
Termin: November 2025
Reisebegleitung: Johanna Müller
Nähere Informationen und Details:
Österreichische Post AG
SM 23Z043807 S
Christlicher Lehrerverein für Oberösterreich, Stifterstraße 23, 4020 Linz
Gehirnjogging / Ausstellungstipp
Kopfrechnen
Streichen Sie bitte in jeder Zeile 7, 5 und 2 an und zählen Sie diese zusammen . Schreiben Sie das Ergebnis daneben an den Rand der jeweiligen Zeile. Am Ende bilden Sie die Gesamtsumme.
Die letzten Tage von Pompeji
In der Wiener Marx Halle werden seit 2. Oktober 2024 »Die letzten Tage von Pompeji« zum Leben erweckt. Die Ausstellung erzählt den tragischen Untergang der antiken Stadt durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. Es wird auch ein Blick auf Kultur, Kunst und Alltag der Stadt geworfen, die durch die Asche erhalten wurden.
Antike Kultur und moderne Technologie
Die Schau nutzt neueste multimediale Technologien, um die Vergangenheit darzustellen. Panoramaprojektionen, 3D-Animationen und interaktive VR-Installationen ermöglichen es, in die antike Welt Pompejis einzutauchen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf den dramatischen Momenten des Vulkanausbruchs, sondern auch auf den Geschichten der Bewohner:innen Pompejis. •
2. Oktober 2024 bis 5. Jänner 2025
SO-MI 10:00 bis 20:00 Uhr (letzter Einlass 18:30 Uhr), Tickets ab 25 Euro Empfohlene Besuchsdauer: ca. 90 Minuten