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EDV-Stammtisch-Senioren – Stammtischleiter gesucht
Von der Einfühlung zur Mystik der tiefen Bindung
© H alfpoint | A dobe S tock
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„Wie komme ich zu einem gerechten Urteil über einen anderen?“ wurde der Meister gefragt. „Durch Menschenkenntnis.“ gibt er zur Antwort. „Und wie dieses?“ „Laufe lange genug in seinen Mokassins.“ (Indianische Weisheit)
Der einfühlende Mensch sieht von sich selbst ab. Er sprengt seine Sichtweise auf und erprobt jene des anderen. Sie hängt nicht von der Erwartung des Beifalls ab. Wer nur dann altruistisch handelt, wenn er dabei beobachtet wird, hat doch die eigene Reputation im Sinn. Die Überwindung des Selbstbezugs gelingt durch Einfühlung in den anderen. „Erst wenn die eigenen Zähne schmerzen“, so eine chinesische Weisheit, „kann man das Gejammer der Leute mit Zahnweh verstehen.“ Es geht um Sichtwechsel! – Wie wäre es, wenn ich an der Stelle des anderen wäre? Dadurch würde sein Bedarf an Güte wahrnehmbar. Diese „Kultur der Empfindsamkeit“ und die Haltung der Toleranz anerkennen das Anderssein des anderen als Einzigartigkeit und erkennen in ihr einen Reichtum und eine soziale Bereicherung.
Seit 1937 bis heute verfolgen Forscher der Harvard-Universität die Entwicklung von 268 Absolventen der Jahrgänge 1939 bis 1944, quer durch Krieg und Frieden, Karriere und Krankheiten, Hochzeiten und Scheidungen. Über die ganze Dauer der Studie geben die Teilnehmer regelmäßig Auskunft über ihr Leben. Zusätzlich führen Psychologen alle paar Jahre Gespräche mit ihnen, und im Abstand von 5 Jahren werden sie medizinisch untersucht. Den größten Einfluss darauf, ob ein Leben gelingt, hat Bindung. Und dabei geht es nicht nur um die Bindung zum Lebenspartner, sondern um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen im Sinne einer empathischen und altruistischen Verbindung. Das einzige was im Leben wirklich zählt, so die Autoren, sind die Beziehungen zu anderen Menschen. (Grant-Studie, Zeit Wissen, 4 2010, 84ff.) Ihre Tiefe ist so wenig auslotbar wie der Zusammenhalt von Fisch- oder Vogelschwärmen.
Eigenes Glücksempfinden steigt Eine andere Harvard-Studie über die Ansteckungskraft von Glück (Christakis,N. & Fowler,J. Connected. In Zeit-Wissen, 1, 2010) kann die Bedeutung der Bindungstiefe bekräftigen. Ist mein Freund glücklich, dann steigt das eigene Glücksempfinden merklich an. Auch bei einem weiteren Freund gibt es noch Glückszuwachs. Der deutsche „Glücksatlas 2011“ empfiehlt u.a. gute Beziehung führen, soziale Kontakte pflegen und gelegentlich (miteinander) Alkohol zu trinken. Und Health Psychology verheißt jenen ein zufriedeneres Leben, die sich selbstlos, ehrenamtlich in den freiwilligen Dienst stellen. Dies hält zusammen und vertieft ihre Bindung. (Zeit Wissen, 6, 2011, 86f.) ●
Quellen Comte-Sponville, A. (2008). Woran glaubt ein Atheist? Zürich: Diogenes. De Mello, A. (1993). Eine Minute Unsinn. Freiburg: Herder. 4.Aufl. (Herder Spektrum, 4379) Metz, J.B. (2011). Mystik der offenen Augen. Freiburg: Herder. Zeit-Wissen 2006ff.
Der OÖ Seniorenbund hat das Ziel, in ganz Oberösterreich, in jedem Ort einen Stammtisch einzurichten und sucht ehrenamtliche Stammtischleiter. Die Stammtische laufen von Ende September bis Mai/Juni, 1 x monatlich, Termine und Inhalte flexibel wählbar, 1 Tag Einschulung. Wenig bis gar keine Vorbereitung notwendig, da mehr als 80 inhaltliche Module vorhanden. Es braucht keine „EDV-Gurus“; die Kenntnisse eines besseren Anwenders genügen. Ehemalige Lehrer mit EDV-Erfahrung, sind bestens geeignet. Bitte melden Sie sich bei Interesse bei OÖ Seniorenbund, Sabine Schardtmüller 0732/775311-712 oder sabine.schardtmueller@ooe-seniorenbund.at
Ida Regl : „Ich war Volksschuldirektorin und kein „EDV-Guru“, kenne mich einigermaßen am PC und am Smartphone aus und leite seit mehr als vier Jahren drei EDV-Stammtische.“