Schulblatt märz 2014 monitor

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Das Schulblatt

März 2014 Zeitschrift des Christlichen Lehrervereins für OÖ.

Begabungen erkennen ist kein eigenes Fach. Wir nehmen uns Zeit dafür.

UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS Mehr auf Seite 18.

STARKER BERUF.

STARKE VERTRETUNG. Starker Beruf. Starke Vertretung.



EDITORIAL

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Blitzschnell!

Inhalt

Es sind die Lehrerinnen und Lehrer!

LO HR Enzenhofer plädiert für mehr Selbstbewusstsein

Aktives Parlament des Vereines

Zur Beschlusslage aus der Delegiertenversammlung

OÖ als Vorreiter in der Leseförderung LR Doris Hummer über eine didaktische App

Lesen 2000 bis 2012

Eine PISA Bilanz mit Schwerpunkt Lesen

Bildungsstandards E8 und M4

Jüngste Ergebnisse, die zum Nachdenken anregen

CLV auf Mitglieder-Erfolgskurs Eine Zwischenbilanz sein 1898

Generalversammlung Ein gelungenes Fest für 5500

Zukunfts-Werkstatt

Eine Veranstaltungsreihe des CLV

Editorial

4 6 7 8 10 12 14 16 18 20 21 29 31 36 39 41 44

Lehrer/innen schaffen Zukunft Eine Imagekampagne des CLV

Ein System zugrunderichten „Innovation“ am Beispiel Schweden

Thema

Fragen und Antworten seitens der Standesvertreter

CLV Sektionen berichten Junglehrer – Vertretung überall präsent Events – Tagungen – Vorträge, JL stark auf Draht

CLV Ehrenring für Wolfgang Haider Wechsel in der Schulaufsicht Weissenböck ging, Schlögelhofer kam

Polenreise

Unser Redaktionsmitglied Dr. Pauza als Autor

Das Kind mit dem Bade…

Ein Plädoyer für empirische Leistungsmessung

Der mit journalistischer Begeisterung unterlegte Aufschrei der Medien über das Auffinden von österreichischen Testdaten auf rumänischen Servern ist nachvollziehbar – aber enden wollend. Irgendwann, wahrscheinlich noch vor Erscheinen dieser Ausgabe, kennt man die Schuldigen, straft sie ab oder lässt sonst wen über die Klinge springen, das Ministerium zieht den Kopf ein und man widmet sich wieder mit Inbrunst der bildungspolitischen Auseinandersetzung rund um die Schule der 10 bis 14jährigen. Der vordergründig angelegten Forderung nach Abschaffung der Matura kommt hier Signalwirkung zu: natürlich ging es dabei nicht um die Abschaffung als solche, vielmehr sollte das Prinzip der Zubringerselektion durch jenes der Abnehmerselektion ersetzt werden. Wenn Universitäten zunehmend die Studierfähigkeit von Maturanten durch eigene Aufnahmetests definieren, so wäre folgerichtig die gymnasiale Reife von Volksschülern unter demselben Blickwinkel zu sehen. Es mag dahingestellt sein, ob Fräulein Rudas diesen Effekt mit ihrer seinerzeitigen Forderung nach Maturaabschaffung mit einkalkuliert hat: Frau Heinisch-Hossek hat die dahinterliegende „Gefahr“ jedoch blitzschnell erkannt – und die Forderung ebenso blitzschnell zurückgewiesen. Was lernen wir daraus? Dass es höchst ungerecht ist, wenn eine „präpotente Journaille“ (Zit. Pittermann) den Vorwurf ständig wiederholt, das Ministerium sei im Schneckengang unterwegs, weil man von Mitte Dezember bis Ende Februar gebraucht habe, auf das rumänische Datenleck zu reagieren. Wir konstatieren demgegenüber: wenn´s darauf ankommt, wird am Minoritenplatz blitzschnell entschieden! Mag. Wolfgang Schwarz

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Foto: Fotolia

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FRITZ ENZENHOFER

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014


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MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Es sind die Lehrerinnen und Lehrer! Viele Bildungsdiskussionen entwickeln sich sehr rasch zu Diskus-

Lehrer zu wenig aus den Schülern herausholen. Jeder der Bildungsexperten kennt sofort ein Beispiel aus seiner eigenen Schulzeit. Und auch die Schulverwaltung bekommt ihre Portion ab.

N

a gut, dann bleiben wir in dieser Argumentationskette. Was für negative Rückmeldungen gilt, müsste ja auch für positive Rückmeldungen Geltung haben. Der zweite Bericht über die Bildungsstandards hat wiederum ein Top-Ergebnis für Oberösterreich gebracht. Bei einer Untersuchung, die flächendeckend erfolgt und das Ergebnis eine jahrelange pädagogische Arbeit widerspiegelt.

Fairer Vergleich Bei den Bildungsstandards werden ja Schulen miteinander verglichen, die eine ähnliche Voraussetzung sowohl von Schülern als auch von der strukturellen Gegebenheit haben. Die Rückmeldung für die Schulen ist daher aussagekräftig. Am Schulsystem können die unterschiedlichen Ergebnisse auch nicht liegen, denn das ist ja in allen Bundesländern gleich. Oberösterreich ist aufgrund seiner Struktur als großes Flächenbundesland mit großen Städten mit der Gesamtheit von Österreich vergleich-

bar. Umso höher ist der überdurchschnittliche Erfolg Oberösterreichs zu werten.

Es sind die Lehrer Der Schlüsselfaktor für das oberösterreichische Ergebnis liegt also nicht im System und nicht in der Struktur. Es sind die Lehrer, die dieses Ergebnis mit den Schülern erarbeiten. Mit hoher Kompetenz und hohem Einsatz gelingt es den oberösterreichschen Lehrern ihre Schüler zu Spitzenleistungen zu bringen. Wir können also stolz auf die Arbeit sein, die in den Schulen geleistet wird. Wenn kurz nach der Veröffentlichung der Bildungsstandards ein hoher Wirtschaftsfunktionär voll des Lobes über das ober­ österreichische Ergebnis war, sollten wir dieses Lob auch generell annehmen. Mit Selbstbewusstsein aber auch darauf hinweisen, dass es in den oberösterreichischen Schulen mehr gibt als nur Wissensvermittlung. Die Imagekampagne der CLV-Personalvertreter kommt genau richtig. Darum Mut bei den Diskussionen am Stammtisch. Lehrersein bedeutet mehr. ■

Meine Meinung

sionen über die Lehrer. Was man besser machen könnte, warum die


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Delegiertenversammlung

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Delegiertenversammlung 2013 Aktives Parlament des Vereines Anträge, die sich als mehrheitsfähig erwiesen haben bzw. die einstimmig verabschiedet wurden (Auszug) • Bundeslehrer/innen an NMS sollten wieder in allen Fächern eingesetzt werden können (wie im Schulversuch) • Erweiterung des Sprachförderkurses auch für „Ordentliche Schüler nichtdeutscher Muttersprache“ • Werkgruppenteilung in Volksschulen bei 20 Schülern • Mehr Stunden für Sonderpädagogischen Förderbedarf (Kontingenterhöhung) • Bisherige Kontingentzuteilung (6 NMSStunden + schüleranzahlabhäniger LDU-Zuschlag) sollte durch fixes klassenbezogenes Kontingent für garantierte Doppelbesetzung (= Anzahl der D-, E-, M-Stunden x 2) ersetzt werden. • Neubewertung der Leitertätigkeit für alle Schultypen • Anrechnung von Kinderbetreuungszeiten bei Lehrerinnen, die unter Entfall der Bezüge in Anspruch genommen wurden.

• Vertretungsregelung der Schulassistenz im Krankheitsfall • Religionslehrer/innen sollen nicht von Leiterfunktion ausgeschlossen sein • Einführung eines Ethikunterrichts als alternativen Pflichtgegenstand für jene, die sich vom Religionsunterricht abmelden • Einführung eines Zweitlehrers in VS analog zu NMS

Hunderte Delegierte, darunter unsere Damen und Herren der Schulaufsicht, repräsentieren nahezu 13.000 Mitglieder

• CLV soll Imagesteigerung der Lehrstandes selbst in die Hand nehmen • Urheberrechtliche Freizügigkeit bei TV Sendungen und Online-Inhalten zum unterrichtlichen Gebrauch ■

„Das Wesentliche fördern…!“ Bei Podiumsdiskussionen sind sich Bildungsexperten und Bildungsverantwortliche meist einig, wenn es um pädagogischen Populismus und um schöne Worte geht.

und gute Erziehung. • Projektwahnsinn, Innovationshysterie und pädagogische Dauerbevormundung müssen gestoppt werden.

Sonderbar! Alle Kolleginnen • Lehrerinnen und Lehrer sind und Kollegen, die in den letzdie Architekten der Zukunft. Paul Kimberger ten Jahren und Jahrzehnten • Gute Unterstützungsstruktutrotz vieler Anfeindungen den ren sind notwendig. Mut hatten, zu diesen vernünftigen • Lasst die Kinder wieder Kinder sein. Grundwerten zu stehen, werden jetzt • Lehrerarbeit ist mehr als Unterricht. überrascht sein. Zu recht! Denn es ist • Leistung, Moral und Werte müssen immer wieder erstaunlich, wie beliebig, wieder einen besonderen Stellenwert kurzlebig und substanzlos Meinungen erhalten. unserer Bildungsexperten und Super• Erfolg, Anerkennung und Wertschät- pädagogen sind. Die Schulwelt sieht in zung sind immer noch die Motivati- der täglichen Realität nämlich ganz onsfaktoren. anders aus! • Das Wesentliche sind Lesen, SchreiMarian Heitger, einer der streitbarben, Rechnen, soziale Kompetenzen sten und zugleich renommiertesten Bil-

dungswissenschaftler, den Österreich je gehabt hat, zog in einem seiner letzten Interviews eine ernüchternde Bilanz: „Gedanken darüber, wohin es mit den Menschen gehen soll, macht sich in unserem Bildungssystem kaum noch jemand!“ Sollte das wirklich so sein, dann gute Nacht, Österreich! Nein, auf Sie, liebe Pädagoginnen und Pädagogen im CLV OÖ, ist Verlass. Deshalb enthält unser gemeinsam gestaltetes Arbeitsprogramm auch weder Experimente noch Seifenblasenforderungen. Berufliche Sicherheit, Attraktivität, Anerkennung von Leistung, gute Rahmenbedingungen, Gesundheitsschutz, Sicherheit am Arbeitsplatz, Respekt, Ressourcen, Imagesteigerung, ... sind Forderungen, die jetzt im Sinne vernünftiger pädagogischer Grundwerte umzusetzen sind! ■


Schulpolitik

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Oberösterreich ist in der Leseförderung Vorreiter Bildungslandesrätin Doris Hummer

D

er Wert des Lesens als grundlegende Kulturtechnik ist unumstritten. Ohne Lesen kein Lernen, ohne Lesen keine (Aus)Bildung, ohne Lesekompetenz keine aktive Teilnahme am kulturellen Leben. Daher hat sich die oberösterreichische Bildungspolitik aufgrund der zum Teil auch alarmierenden Erkenntnisse unterschiedlicher internationaler Studien die Professionalisierung der Lesediagnostik und der Lesekompetenz zum Schwerpunkt gemacht. In den letzten vier Jahren investierte das Land OÖ in Summe ca. fünf Millionen Euro für Bibliotheken und Projekte zur Leseförderung. Zwei ganz besonders erfolgreiche Projekte sind die Schulentwicklungsinitiative „Lese.Impulse“ und die Leseförder-App „Checkpoint. Lesen“. Beide Initiativen wurden durch Buch.Zeit (Lesekompetenzzentrum OÖ) und den OÖ LSR möglich.

Lese.Impulse – ein Projekt macht Schule Das Projekt Lese.Impulse trat mit der Grundidee an, dass konzeptionelle sowie individuelle Leseförderung, an der die ganze Schule beteiligt ist, den größten Erfolg bringt. Es wurde ein Konzept erarbeitet, in dem den teilnehmenden Schulen Maßnahmen, Ideen und Vorgaben vorgeschlagen wurden. Für das zweijährige Projekt meldeten sich 50 Volksschulen aus ganz OÖ und erstellten eine schulinterne Projektbeschreibung. Die Erwartungen der ganzheitlichen konzeptionellen Vorgehensweise wurden mehr als übertroffen. Da die faktisch belegbare Lese-kompetenz beim sinnerfassenden Lesen in allen Gruppen signifikant gestiegen ist.

Starkes Team in Sachen Leseförderung: LR Hummer mit Präs. Enzenhofer, LSI Pitzer, Hermann Pitzer und Stefanie Jörgl von „Buch.Zeit“

Zum Beispiel konnte in mehreren Testreihen nachgewiesen werden, dass die schwächste Gruppe schon nach einem halben Jahr halbiert werden konnte (von 5,1 auf 2,5 %). Der Anteil der Spitzenleser konnte von 4 % auf immerhin 9,4 % gesteigert werden. D.h. diese Gruppe hat sich mehr als verdoppelt.

Folgende Maßnahmen, die in den Schulen gesetzt wurden, wurden in ihrer Wirksamkeit bestätigt: • Die gemeinsame, konzeptionelle Leseförderung ist erfolgreich und motivierend für Lehrer/innen und Schüler/ innen. • Die aus der Lesediagnose resultierende individuelle Leseförderung – unter anderem durch Leseförderprogramme (Lesikus, Lautleseverfahren, etc.) – sind bei Schüler/innen mit Leseproblemen am effektivsten. • Tägliche Lesezeiten sowie das Vorlesen motivieren (z.B. höhere Frequenz in den Schulbibliotheken); • Ein verstärkter Umgang mit Sachtexten wirkt sich positiv auf sinnerfassendes Lesen aus.

Checkpoint.Lesen – die App zur Leseförderung Aufbauend auf den Erkenntnissen der Lese.Impulse war offensichtlich, dass die Schlüsselkompetenz für Pädagoginnen und Pädagogen im Bereich der Lesediagnostik und der Leseförderung liegt. Durch eine schier unüberschaubare Vielfalt an Materialien in beiden Bereichen besteht die Gefahr, dass der Blick aufs Wesentliche verstellt wird. Lesenlernen muss aber individualisiert und konzeptionell ablaufen. Der Kernpunkt dabei ist, aus der Diagnose die effektivste Förderung abzuleiten. Buch. Zeit (Lesekompetenzzentrum OÖ) hat deshalb mit Checkpoint.Lesen eine App entwickelt, welche für die Lehrerinnen und Lehrer einfach zu handhaben ist und diese schwierige Verknüpfung herstellt. Die App „Checkpoint.Lesen “ besteht aus zwei wesentlichen Bereichen. In den Basisinformationen finden sich alle wichtigen Teilbereiche, die es in der Leseförderung zu beachten gilt. Der zweite Teil der App bietet die Möglichkeit, für einzelne Personen einen individuellen Förderplan zu erstellen. Ziel ist es, durch gezielte Lesebeobachtungen über die Erkennungsmerkmale die Lernausgangslage der zu fördernden Person zu ermitteln. Zu finden ist die App im jeweiligen Store unter den Stichwörtern „Checkpoint.Lesen“, „gezielte Leseförderung“ oder „Leseförderplan“. Genauere Informationen über die verschiedenen Downloadmöglichkeiten für Tablet und PC finden sich auch unter www.checkpointlesen.at. ■

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PISA

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

LESEN – 2000 bis 2012 ein mühsamer Prozess!

PISA-Studie – Entwicklung seit 2000 Durchschnittliche Punktezahl ● Finnland ● Deutschland

● Österreich

Spezialauswertung 2012/13 Einfluss des Migrationshintergrundes OECD-Schnitt

Lese-Risikogruppe

Lesekompetenz 550

546

543

11

547 536

18

524 492 500 481 450

2000

491

495

497

508

491

490

470

490

2003

Genau genommen…! 11 Staaten der EU haben sowohl an PIRLS 2006, TIMSS 2007 und PISA 2012 teilgenommen. Deren Schüler wurden daher am Ende der Volksschulzeit und 5 Jahre später am Ende der Pflichtschulzeit, also mit 15 Jahren in Lesen/Mathematik/Naturwissenschaften getestet. Es lässt sich daher nachvollziehen, inwieweit es während der Sekundarstufe im Ländervergleich zu Verschiebungen der Rangplätze gekommen ist.

Das Ergebnis: Österreichs Schüler/innen arbeiteten sich während der Sekundarstufe I von den Plätzen 6, 8 und 8 auf die Plätze 3, 4 und 4 vor. Deutschland, dessen Schulwesen mehr Differenzierungen aufweist, als das österreichische, rückt von den Plätzen 4, 4 und 4 auf die Plätze 1, 2 und 2 vor. Italien fällt (im Rahmen der Gesamtschule) von den Plätzen 1, 3 und 7 auf die Plätze 4, 7 und 9 zurück. Die angeblich so erfolgreiche Gesamtschule Skandinaviens bringt Schweden von den Plätzen 9, 3 und 7 auf die Plätze 10, 8 und 10 unter den 11 vergleichbaren EU Staaten. ■ Qu.: Gerhard.Riegler@goed.at

2006

2009

71

2012

Migrationshintergrund: ■ Migrantinnen und Migranten der 1. Generation ■ Migrantinnen und Migranten der 2. Generation ■ Einheimische Schüler/innen

Mathematik Land Niederlande Deutschland Österreich Slowenien Dänemark Lettland Italien Slowakische Republik Litauen Schweden Ungarn

Rangplatz mit 10 Jahren 2 4 8 11 5 1 7 10 3 9 6

Rangplatz mit 15 Jahren 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Lesekompetenz Land Niederlande Deutschland Dänemark Italien Österreich Lettland Ungarn Schweden Slowenien Litauen Slowakische Republik

Rangplatz mit 10 Jahren 5 4 6 1 8 7 2 3 11 2 10

Rangplatz mit 15 Jahren 1 2 3 4 4 6 7 8 9 10 11

Naturwissenschaften Land Rangplatz Deutschland Niederlande Slowenien Österreich Lettland Dänemark Litauen Ungarn Italien Schweden Slowakische Republik

mit 10 Jahren 4 8 9 6 1 10 11 2 3 7 5

Rangplatz mit 15 Jahren 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11


PISA

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Das Neueste aus PISA Kurz vor Weihnachten 2013 wur-

Länder, die statistisch eindeutig besser sind als Österreich:

den die Ergebnisse der Testung

Schanghai

570

Taiwan

523

Schweiz

509

2012 veröffentlicht. In unserer

Hongkong

545

Polen

518

Macau

509

Darstellung konzentrieren wir

Singapur

542

Estland

516

Vietnam

508

Japan

538

Liechtenstein

516

Deutschland

508

Korea

536

Neuseeland

512

Frankreich

505

Finnland

524

Australien

512

Norwegen

504

Irland

523

Niederlande

511

Großbritannien 499

Kanada

523

Belgien

509

uns auf den Bereich „LESEN“. Die wesentlichen Ergebnisse, kurz gefasst: • Österreich erzielt 490 Punkte und liegt knapp, aber statistisch signifikant unter dem OECD-Schnitt von 496 • 6 % der österreichischen 15-/16-Jährigen zählen zur Spitzengruppe • Die Risikogruppe liegt nach 28 % im Jahr 2009 bei PISA 2012 nun bei 20 % und damit wieder etwa auf dem Niveau von PISA 2000 • Mädchen haben in Lesen mit 37 Punkten einen gravierenden Vorsprung vor den Burschen ■

Länder, die sich statistisch nicht von Österreich (490 Punkte) unterscheiden: USA

498

Lettland

489

Portugal

488

Dänemark

496

Ungarn

488

Israel

486

Tschechien

493

Spanien

488

Kroatien

485

Italien

490

Luxemburg

488

Schweden

483

Foto: Fotolia

Länder, die statistisch eindeutig schlechter abschnitten, als Österreich: Island

483

Brasilien

410

Chile

441

Slowenien

481

Tunesien

404

Kolumbien

403

Thailand

441

Litauen

477

Jordanien

399

Costa Rica

441

Griechenland

477

Malaysia

499

Rumänien

438

Türkei

475

Indonesien

396

Bulgarien

436

Russland

475

Argentinien

396

Mexiko

424

Slowakei

463

Albanien

394

Montenegro

422

Zypern

449

Kasachstan

393

Uruguay

411

Serbien

446

Katar

388

Emirate

442

Peru

384

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Pädagogik

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Bildungsstandards Englisch 8. Klassen HS/NMS/AHS Auffälligkeiten • Der geringe Punkteunterschied zwischen den Bundesländern (Ober­ österreich liegt in der Gesamtauszählung gleichauf mit Burgenland an 3. Position) • Die Positionierung von Wien, das bei bisherigen Testungen an wenig prominenter Stelle gelegen hat. Eine Fremdsprache weist naturgemäß andere Gesetzmäßigkeiten, als Mathematik und Deutsch auf. Zudem kommt eine ungleich höhere Durchdringung mit AHS in Wien, als in den Bundesländern (über 50 %) • Das durchgängig gute Abschneiden der AHS; Das ist in Anbetracht der selektiven Schüleraufnahme und des geringeren Migrationsanteils nicht anders zu erwar-

ten, die erste Position der oö. AHS ist – davon abgesehen – sehr erfreulich! • Das unerwartet gleiche Abschneiden der mit höheren Ressourcen bedachten NMS wie der HS In die Stichprobe konnten nur NMS aufgenommen werden, die bereits der 1. bzw. 2. „Generation“ angehören. Diese Schulen fanden sich überproportional im mit schwierigen Rahmenbedingungen versehenen städtischen Bereich. Darüber hinaus haben div. päd. Innovationen noch keinen numerischen Niederschlag gefunden. Seitens des Ministerium wird außerdem folgender Effekt hervorgehoben: „Die Neue Mittelschule punktet vor allem im Bereich der Chancengleichheit“, so Heinisch-Hosek. Der Unterschied zwischen

Mädchen und Buben und zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund ist in dieser Schulform kleiner. Dies würde bedeuten, dass Migranten an diesen Schulen besser gefördert werden als an Hauptschulen… ■

Englischkompetenz 4. Klasse AHS/HS/NMS Punkteschnitt Wien

525

525

Sbg

524

520

Bgld

520

ÖST

519

Tirol

517

Vbg

514

Stmk

506

Ktn

501

Außerdem ein erfreuliches Ergebnis: Österreichs Schüler besuchen gerne die Schule, oberösterreichische Schüler haben noch höhere Werte!

Für die nächste Ausgabe des SCHULBLATTES bereiten wir Reaktionen und Folgewirkungen von und in Schulen vor!


Pädagogik

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Bildungsstandards Mathematik 4. Klassen Volksschule

B

ei den Tests wurden im Frühjahr 2013 rund 74.000 Volksschüler der vierten Klasse im Fach Mathematik geprüft. • Im Bundesländervergleich schnitt in der Mathematik dabei Oberösterreich (545 Punkte), gefolgt von Niederösterreich (544) und Salzburg (541) am besten ab.

• Der Österreich-Schnitt liegt bei 533 Punkten. • Am unteren Ende lagen Kärnten (520) und Wien (519). • Die geringste Punktezahl zeigte sich in Vorarlberg (514) (Häufig wird die Frage gestellt, weshalb gerade aus diesem Bundesland das Interesse an der allgemeinen Einführung der Gesamtschule deutlich artikuliert wird…)

Ein besonders erfreuliches Zitat aus dem offiziellen Ergebnisbericht des bifie:

„Besonders viele Kinder mit hohen Mathematikkompetenzen (Stufe 3) gibt es am Ende der Grundschule mit 14 % in Oberösterreich und Niederösterreich.“ (Standardüberprüfung 2013, Bundesergebnisbericht Seite 60)

Ein interessantes Detail:

Im Allgemeinen zeigen Buben in Mathematik bessere Testergebnisse Im Besonderen: • 83 % der einheimischen Buben erreichen (oder übertreffen) die Standards • 55 % der migrantischen Mädchen erreichen (oder übertreffen) die Standards

Neben den Bundesländerauszählungen hat jede Schule ihre eigenen Ergebnisse zurückgemeldet bekommen. Der Wert der Bildungsstandards liegt nicht zuletzt in der Chance auf Weiterentwicklung schul- und klassenspezifischer didaktischer Ansätze. In der nächsten Ausgabe des „SCHULBLATTES“ werden wir daher weitere Details und Berichte über schulentwicklerische Aktivitäten vor Ort veröffentlichen!

Wir verweisen überdies auf die Downloads: Bundesergebnisbericht M4

https://www.bifie.at/node/2489 Landesergebnisbericht M4

https://www.bifie.at/node/2491

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Verein

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Starker Lehrerverein Interview mit Fritz Enzenhofer, LO des CLV und Amtsführender Präsident des LSR für OÖ

Herr Präsident, wie fühlt man sich als Vorsitzender einer Landesorganisation mit fast 13.000 Mitgliedern  ? – Wird man da nicht ein bisschen übermütig ? Jüngst veröffentlichte Zahlen zeigen, dass der CLV der mit Abstand (ge)wichtigste Lehrerverein ist. Ein derartiger Erfolg wurde nur dadurch möglich, dass alle zusammenhalten und sich jeder bemüht, seine Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. Unsere Stärke impliziert auch ein hohes Maß an Verantwortung. Ist es allein die Lehrervertretung, die den CLV so stark macht ? Eine starke Standesvertretung ist eine wichtige Säule. Gerade in Zeiten, in denen die Schule und ihre LehrerInnen oft Zielscheibe öffentlicher Kritik sind. Und in dieser Situation wurden unsere Personalvertreter bei der PV-Wahl bestätigt. Stärken des CLV sind aber auch die Pädagogik und die Bildungspolitik. Dafür erhalten wir österreichweite Anerkennung. Gemeinsame Interessen von Dienstgeber und Dienstnehmer

Wie stehen Sie dazu, dass CLV-Verantwortliche sowohl in Funktionen des Dienstgebers als auch der Dienstnehmervertretung sind ? Ich bestreite gar nicht, dass es Konfliktzonen geben kann, wenn man Dienstgeber und gleichzeitig die Interessen der Dienstnehmer vertritt. Basis einer erfolgsorientierten Zusammenarbeit ist in jedem Fall gegenseitige Wertschätzung. Es gibt bei dieser Arbeit gemeinsame Interessen, was vieles erleichtert: Sowohl Dienstgeber als auch Dienstnehmer stellen die Pädagogik ins Zentrum. Ist in diesem Gefüge nicht die Versuchung groß, einzelne zu protegieren? – Oder anders gefragt: Ist Protektionismus ein Teil des Erfolgs ? Ich glaube nicht, dass sich die Men-

schen kaufen lassen. Wenn man so viele Mitglieder und Funktionäre hat, würde man bei einer einzigen „intransparenten Personalentscheidung“ vielleicht eine Person glücklich machen und gleichzeitig Dutzende gegen sich aufbringen. Wie kommt es dann, dass viele wichtige Funktionen mit CLV-Mitgliedern besetzt sind ? Wie bereits vorhin ausgeführt, hat der CLV fast 13.000 Mitglieder. Da ist es nur logisch, dass auch sehr viele Leitungsfunktionen von Menschen besetzt werden, die sich zum CLV bekennen. Um eine Bevorzugung auszuschließen, wurde bereits vor Jahrzehnten die Objektivierung eingeführt und seither laufend weiter entwickelt. Dieses objek-

tive Verfahren ist Grundlage für unsere transparenten Personalentscheidungen. Was sagen Sie zur ätzenden Kritik an der Förderungsvergabe an die Lehrervereine ? Es sind nicht die schlechtesten Äpfel, in welche die Wespen beißen. Ein Erkenntnis aus dem Bericht des LRH ist, dass der CLV gut geführt wird und auch wirtschaftlich gesund ist. – Ein wichtiger Faktor für selbstbewusstes Auftreten. Wir müssen nicht den Hut auf der Stange grüßen. Die dabei veröffentlichten Mitgliederzahlen erklären – wie anfangs erwähnt – die Stärke des CLV. Vom LRH gab es übrigens keine einzige Beanstandung, dass Fördergeld nicht ordnungsgemäß abgerechnet worden wäre. Auch das ist eine Erwähnung wert. ■


Verein

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Meilensteine der Anziehungskraft Indikatoren der Zeitgeschichte

B

13.000

ei seiner Gründung vor knapp über 115 Jahren vereinigte der damalige „Katholische Landeslehrerverein“ gerade einmal 20 Mitglieder in seinen Reihen. Der liberal-kirchenfeindliche Geist dieser Zeit verhieß nichts Gutes: Die „TAGES-POST“ (Vorläufer der OÖN) schrieb anlässlich der Gründungsversammlung und des allgemeinen Aufrufes zum Beitritt: „Es hieße unsere ober­ österreichische Lehrerschaft beleidigen, wollten wir annehmen, daß es mehr als einzelne sein können, die diesem Lockruf folgen“.

11.396

Ein massiver Irrtum, wie sich bald zeigte… Bis zum 1. Weltkrieg bekannten sich bereits über 2.000 Kolleginnen und Kollegen zum Verein, viele Mitglieder kehrten aus 1914–1918 nicht zurück, der Verein startete neu durch und hielt bei seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1938 bei einer Mitgliederzahl von über 2600. Das Gleiche wiederholte sich im Zuge des bzw. nach dem 2. Weltkrieg. Bei der Neugründung als „Christlicher Lehrerverein“ war der Mitgliederstand beinahe ident mit 1918, zeigte jedoch ab der energischen Obmannschaft durch Präs. Rödhammer 1947 einen ungeheuren Attraktivitätszuwachs, der sich aufgrund der neuen Lehrerbildung an Pädagogischen Akademien ab 1968 massiv steigerte. Seitdem konnten die nachfolgenden Obleute, Dr. Eckmayr, Dr. Riedl und HR Enzenhofer beinahe in Tausenderschritten den Aufstieg zum größten weltanschaulich ausgerichteten Lehrerverein im deutschen Sprachraum begleiten. Seit 2007 vollzieht sich die Lehrerbildung innerhalb Pädagogischer Hochschulen – und der Zustrom zum CLV zeigt sich ungebrochen! ■

5.024

3.160 2.601

1.247

1.134

20 1898

1918

1938

1948

1958

1968

Der CLV freut sich auf das 13.000ste Mitglied!

1998

2014

13


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Generalversammlung

Dr. Auma Obama (Hauptreferentin, Vorsitzende der Kinder- und Jugendstiftung SautiKuu): „Man muss den Kindern und Jugendlichen sagen, dass sie für ihre Zukunft verantwortlich sind, man muss das Bewusstsein des eigenen Potentials wecken. Armut ist keine Entschuldigung dafür, zu sagen, ich mache nichts, weil ich arm bin. Eigenverantwortung ist gefragt, damit die Menschen Teil der Wertschöpfungskette sein können.“ „Wenn die jungen Menschen im Kopf frei werden, können sie auch ihre Ziele erreichen. Dazu braucht es aber jemanden, der ihnen ihre Potentiale zeigt. Man muss das Feuer in den Kindern wecken. Das wissen sie als Lehrerinnen und Lehrer, dafür kämpfen Sie!“

CLV-Landesobmann und Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer: „Wir können stolz auf unsere Arbeit sein: Die Lehrerinnen und Lehrer gestalten Zukunft. Wer Lehrerinnen und Lehrer missachtet, schadet der Schule und wer der Schule schadet, schadet der Zukunft.“ „Der CLV ist es, der die Gestaltungskraft hat, die Bildungslandschaft mitzugestalten.“ „Die Jugend soll nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermittelt bekommen – dafür steht der CLV!“

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: „Ich bedanke mich bei den Lehrerinnen und Lehrern für den täglichen Einsatz im Klassenzimmer und damit für die Zukunft unseres Landes. Die Qualität der Schule ist weit besser als ihr veröffentlichter Ruf. Man muss daher viel öfter darauf hinweisen, welche Leistungen die Schule erbringt!“ „Einem Lehrerbashingverein werde ich nie beitreten. Die Stärke und Geschlossenheit des CLV jedoch gibt Durchsetzungskraft, und die brauchen wir, weil es neben dem Lehrerbashing auch den ständigen Versuch gibt, gesellschaftliche Fehlentwicklungen auf die Schule abzuwälzen.“ „Man muss den Grundtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen wieder größere Bedeutung geben. Zudem muss auch über den Stellenwert der Frühkindpädagogik und der Kindergärten im Gesamtbildungskonzept nachgedacht werden.“

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014


Generalversammlung

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Davon spricht man noch lange…

5500 bei der Generalversammlung 2013!

Rockwell – Schulband der BS Schärding

Jonglissimo – Jonglierkunst in Perfektion, unter der Leitung von Christoph und Manuel Mitasch

Seltene Auszeichnung: Verleihung des Ehrenringes an Dir. Wolfgang Haider, MSc

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Vortragsreihe

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

„Haltlose Jugend – ratlose Eltern“ Pädagogische Unsicherheit als Erziehungsprinzip?

Prof. Josef Kraus

Seit 1987 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes mit 160.000(!) Mitgliedern. Brillanter bayrischer Redner, scharfsinniger Analytiker und streitbarer Kritiker schulpolitischer Fehlentwicklungen

Veröffnetlichte Werke: • Spaßpädagogik – Sackgassen deutscher Schulpolitik • Der PISA Schwindel – unsere Kinder sind besser als ihr Ruf • Bildung geht nur mit Anstrengung • Ist die Bildung noch zu retten – eine Streitschrift • Helikopter Eltern – Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung (sein neuestes Buch)

Timelkam, Kulturzentrum, Pollheimerstraße 11 Dienstag, 18. März um 18.30 Uhr Anmeldung nicht erforderlich Imbiss im Anschluss


Vortragsreihe

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Erziehung ohne Werte – das geht nicht! Pädagogik als Reisebegleitung

Was wirklich wirkt im Klassenzimmer – Hattie für Anfänger und Fortgeschrittene

DDDr. Clemens Sedmak

Theologe und Philosophieprofessor am King’s College London, Universität London, Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg sowie Präsident des Internationalen Forschungszentrums für soziale und ethische Fragen, Vizepräsident der Österr. Gesellschaft für Philosophie, Gastprofessuren in Nairobi, Manila, Dublin, Mexico City, Toronto, San Salvador, Bergen, Oxford und andere. Univ. Doz. Dr. Herbert Schwetz

Professor an beiden steirischen Hochschulen und Lehrender am Fachbereich für Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg.

Jüngste Publikation: Hattie, der Weg zum Erfolg – Mythen und Fakten zu einem erfolgreichen Lernen

Wels, Weliosplatz 1 (Festgelände) Mittwoch, 7. Mai um 18.30 Uhr Anmeldung nicht erforderlich Imbiss im Anschluss

Gefragter Vortragender und Autor zahlreicher Publikationen, wie z.B. • Geglücktes Leben – was ich meinen Kindern ans Herz legen will • Leid verstehen • Quellen des Glücks –Von der Kunst des guten Lebens • Geben und Vergeben – Von der Kunst neu zu beginnen • Wie man vielleicht in den Himmel kommt • Der Mensch – ein Mängelwesen?

Linz, WIFI (Panoramasaal), Donnerstag, 12. Juni um 18.30 Uhr Anmeldung nicht erforderlich Imbiss im Anschluss

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DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Unser Selbstverständnis, über das keiner spricht:

Lehrer/innen schaffen Zukunft! Dass in Zeiten medialen Lehrerbashings, unfair geführter Dienstrechtsverhandlungen und permanenten Gegen- anstatt Rückenwindes allmählich das Selbstbewusstsein eines ganzen Berufsstandes auf der Strecke zu bleiben droht, verwundert kaum

mehr. Oberflächlich geführte, von externer Unkenntnis geprägte Diskussionen hat wohl jede/r von uns schon selbst kennen gelernt, und so manche/r verzichtet mittlerweile darauf, sein pädagogisches Licht öffentlich vor sich herzutragen, ja stellt es eher unter den Scheffel …


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MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

… In dieser Situation hat sich der CHRISTLICHE LEHRERVEREIN als größte Lehrerorganisation des Landes und der Republik entschlossen, eine Kampagne mit dem Ziel zu starten, die Öffentlichkeit imageförderlich auf die Bedeutung unseres beruflichen Tuns für die nachwachsende Generation im Besonderen und für die Gesellschaft im Allgemeinen hinzuweisen. Wir sprechen dabei neben der selbstverständlichen Erfüllung der Lehrplanforderungen vor allem jene Werte an, denen

Teamgeist steht nicht am Stundenplan. Wir nehmen uns Zeit dafür.

LEHRER/IN NEN SCHAFFE N ZUKUNFT.

Eine Initiative des CLV.

STARKER BERUF.

STARKE VERTRETUNG.

Teamgeist steht nicht am Stundenplan. Wenn es nach uns Lehrer/innen ginge, wäre Teamgeist eines der wichtigsten Schulfächer: Denn ohne Teamgeist kommt man im Leben nicht weit. Ohne Freundschaft, soziale Kompetenz und Respekt füreinander haben es sogar die cleversten Menschen und größten Talente sehr schwer. Deshalb nimmt die Vermittlung von Teamgeist einen großen Platz am Stundenplan ein – nur eben nicht als eigenes Fach, sondern verteilt über viele Gelegenheiten! Naheliegend ist natürlich die Bildung von Teamgeist im Sportunterricht: Mannschaftssport eignet sich hervorragend dazu, die emotionale Dynamik in Teams zu erleben und entsprechend zu kanalisieren. Ein Sieg als positives Teamerlebnis ist dazu ebenso notwendig wie die Niederlage, die meist mit Schuldzuweisungen und Frustration einhergeht. Ein fairer und gerechter Umgang miteinander ist dann besonders gefragt und allemal ein wertvoller Baustein für den weiteren Lebensweg. Gemeinschaftsleben findet aber notwendigerweise auch in den Unterrichtsstunden statt: Hier kommt es zu zahllosen Situationen, in denen Lehrer/innen die Chance haben, ihre Schützlinge aufs Leben vorzubereiten. Soziale Kompetenz und der richtige Umgang miteinander sind Lehrinhalte, die in keinem Stundenplan stehen: Wir nehmen uns Zeit dafür.

zur Persönlichkeitsfindung und -stärkung von Heranwachsenden besondere Bedeutung zukommt: der Stärkung der Sozialkompetenz, der Stärkung der psychischen Kompetenz und der Förderung von Einsicht in Eignung und Neigung. Wir Lehrer/innen legen damit den Grundstein für ein offenes und demokratisches Gemeinwesen, dessen Mitglieder selbstbestimmt soziales Zusammenleben aus dem Geist persönlicher Verantwortung und auf Grundlage wertebezogenen Anspruchs zu realisieren bereit sind.

Aus dieser Zielsetzung fördern wir auch das Selbstbewusstsein der uns anvertrauten Jugend – und schöpfen zugleich daraus Selbstbewusstsein für unseren eigenen Berufsstand. Lehrer-Sein bedeutet eben mehr: Lehrer/innen schaffen Zukunft!

Trösten steht nicht im Lehrplan. Lehrer/in zu sein erfordert mehr als nur Kenntnisse im jeweiligen Fach und in der Didaktik. Die Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen umfasst automatisch auch die persönliche Begegnung. Denn Schüler/innen sind wie alle Menschen verschiedensten emotionalen Belastungen ausgesetzt. Verstärkt wird das zusätzlich in der Pubertät. Zahlreiche Faktoren können diesen Zustand beeinflussen: sozialer Druck im Klassenverband, Probleme zuhause, die erste Liebe usw.

Begabungen erkennen ist kein eigenes Fach. Wichtiger als das Ausmachen von Defiziten ist es, Stärken herauszufinden und gezielt auszubauen. Denn überdurchschnittliche Leistungen und Interessen können die ganze Zukunft bestimmen. Erfolge in Fächern, in denen das Lernen leicht-

Als Lehrer/in steht man da vor einem Puzzle mit vielen Teilen: Was ist z. B. die Ursache für einen plötzlichen Leistungsabfall? Warum hat ein Kind nur wenige Freund/innen? Beobachtungen wie diese sind es, die Lehrer/innen eine große Verantwortung übertragen. Und es erfordert einige Zeit, um sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und das Bild soweit möglich zu ergänzen und gegebenenfalls auch mit den Eltern zu sprechen.

Präsidium und Vorstand des Christlichen Lehrervereins für OÖ. Linz, im März 2014

Begabungen erkennen ist kein eigenes Fach. Wir nehmen uns Zeit dafür.

LEHRER/IN NEN SCHAFFE N ZUKUNFT.

Eine Initiative des CLV.

STARKER BERUF.

STARKE VERTRETUNG.

fällt oder sogar Spaß macht, schaffen bessere Voraussetzungen für Stoffgebiete, die dem Kind weniger liegen. Denn damit wird das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gesteigert – und das ist eine wichtige Eigenschaft fürs ganze Leben.

Trösten steht nicht im Lehrplan. Wir nehmen uns Zeit dafür.

LEHRER/IN NEN SCHAFFE N ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV.

STARKER BERUF.

STARKE VERTRETUNG.

Letztlich rechtfertigt aber das Wohl des Kindes diesen Aufwand, auch wenn er seitens des Dienstgebers nicht honoriert wird, weil er nicht im Lehrplan steht: Wir nehmen uns Zeit dafür.

Deshalb ist es so wichtig, die Schüler/innen genau zu kennen. In einer Klasse bilden sich automatisch Gruppen mit individuellen Geschwindigkeiten, die im optimalen Fall auch unterschiedlich behandelt werden. Begabungen werden mit Extrainhalten gefördert. So viel Nutzen erfordert aber auch entsprechenden Einsatz beim Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen für einen vollständigen Eindruck, bei der Unterrichtsvorbereitung usw. Auch wenn der damit verbundene Aufwand in der offiziellen Wahrnehmung keine Berücksichtigung findet: Wir nehmen uns Zeit dafür.

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Bildungspolitik

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Wie man ein erfolgreiches Schulsystem zugrunde richtet Die Tücke der Autonomisierung und Privatisierung Am Beispiel Schweden

Salzburger Nachrichten 30.3.2013

PISA 2013: Schweden steht unter Schock, z.B. findet man sich im Kompetenzbereich „Lesen“ an 29.  (!) Stelle. Gleichzeitig hat sich der Abstand zwischen leistungsschwachen und leis­ tungsstarken Schülern vergrößert und der Einfluss des sozialen Hintergrunds auf den Lernerfolg der Schüler ist gewachsen. Was war geschehen? Als unter der Wirtschaftskrise der 90er Jahre der bislang allumfassende Sozialstaat an seine Grenzen gelangt war, wurden die Schu-

Foto: Fotolia

PISA im Jahr 2000: Schwedens Schüler tummeln sich im 1. Drittel des internationalen Datenvergleichs.

len (seit 1962 Gesamtschulen) aus der Regie des Staates entlassen und in die Trägerschaft der Gemeinden übergeführt. Lehrpläne wurden zugunsten von Zielmarkierungen „entrümpelt“, es gab keine konkreten Qualitätsstandards mehr – das, was die Schule erreichen sollte, war plötzlich frei interpretierbar. Der Lehrplan beinhaltete z.B. für Mathematik

das Ziel, dass die Schüler am Ende der Grundschule das „grundlegende mathematische Denken beherrschen und im Alltag anwenden können sollen“. Den Gemeinden und damit den Lehrkräften war es am Ende überlassen, was diese Ziele genau bedeuten und wie sie ihre Schüler dorthin führen sollten. – Darüber hinaus wurde in Schweden die Zulassung von Privatschulen erleichtert (diese durften sogar Gewinne schreiben…) und die Schulsprengel wurden aufgelöst. Dies hatte wiederum zur Folge, dass es zu sozialer Segregation von bildungsfernem bzw. bildungsnahem Klientel kam und die Zielsetzung einer sozialen Durchmischung an schwedischen Schulen erst recht konterkariert wurde. Die Folgen dieser Reformen gelangen nun zeitversetzt in unser PISA-Zeitalter! In der Zwischenzeit hat Schweden nun die Notbremse gezogen: eine Schulbehörde erarbeitete Grundlagen für die Zukunft der schwedischen Schule und 2011 sind nun neue Lehrpläne herausgekommen. Darin ist konkret festgeschrieben, was die zentralen Inhalte, die zentralen Stoffe für ein Fach in einer bestimmten Jahrgangsstufe sind. Initiiert wurde dies durch das 2007 an die Regierung gekommene bürgerliche Wahlbündnis „Allianz für Schweden“ unter Fredrik Reinfeldt, das die bislang regierende Sozialdemokratische Partei unter Göran Persson abgelöst hat. Bis die Reform der Reform allerdings greift, nimmt man in Schweden einen Zeitraum zwischen 2015 bis 2020 in Aussicht. ■ (Quelle: DIE ZEIT, red. wetes)


THEMA

Ihre oö Personalvertreter

Informationen aus Personalvertretung und Gewerkschaft

Der Antrag auf Leistungsfeststellung für pragmatische Lehrer/innen Das Landeslehrer-Dienstrecht sieht für Lehrerinnen und Lehrer im öffentlich–rechtlichen Dienstverhältnis eine Dienstbeurteilung vor, die als „Leis­ tungsfeststellung“ im Gesetz genau definiert ist. Diese Leistungsfeststellung sieht drei Stufen vor: • den zu erwartenden Arbeitserfolg aufgewiesen • den zu erwartenden Arbeitserfolg durch besondere Leistungen erheblich überschritten • den zu erwartenden Arbeitserfolg trotz zweimaliger nachweislicher Ermahnung nicht aufgewiesen. Die Objektivierungsrichtlinien des LSR f. OÖ für die Ernennung von Schulleiterinnen und Schulleitern sieht vor, dass für die Leistungsfeststellung „den Arbeitserfolg erheblich überschritten“ 240 Punkte vergeben werden. Im Zuge von Ausschreibungen von Leiterstellen kommt es bisweilen vor, dass gerade diese Punkte auf Grund der nicht vorhandenen entsprechenden Leistungsfeststellung fehlen. Eine nachträgliche Leistungsfeststellung ist

Pflegekarenz Seit 1. 1. 2014 gelten neue, verbesserte Regelungen: Ein Urlaub unter Entfall der Bezüge ist zu gewähren, wenn sich die Lehrerin/der Lehrer der Pflege 1. eines im gemeinsamen Haushalt lebenden behinderten Kindes widmet, für das erhöhte Familienbeihilfe gewährt wird, und ihre oder

dann oft auf Grund vorgegebener Fristen nicht mehr möglich. Deshalb möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, dass der Landeslehrer von sich aus das Recht hat, eine Leistungsfeststellung zu beantragen:

Walter Wernhart Vorsitzender ZA Lehrerpersonalvertretung Tel.: 0732/718888-101 walter.wernhart@ ooe.gv.at

Merkmale für die Erstellung der Berichte zum Zwecke der Leistungsfeststellung festgelegt:

Der Landeslehrer, der der Meinung ist, dass er im laufenden Schuljahr den von ihm zu erwartenden Arbeitserfolg durch besondere Leistungen erheblich überschritten hat, kann eine Leistungsfeststellung ab Beginn der zweiten Hälfte des Unterrichtsjahres bis spätestens an dem diesem folgenden 31. Oktober beantragen. Der Leiter hat zu dem Antrag unverzüglich Stellung zu nehmen und dem Landeslehrer Gelegenheit zu geben, sich binnen zwei Wochen hiezu zu äußern.

1. Vermittlung des im Lehrplan vorgeschriebenen Lehrstoffes gemäß dem Stand der Wissenschaft sowie unter Beachtung der dem Unterrichtsgegenstand entsprechenden didaktischen und methodischen Grundsätze, 2. erzieherisches Wirken, 3. die für die Unterrichts- und Erziehungstätigkeit erforderliches Zusammenarbeit mit den anderen Lehrern sowie mit den Erziehungsberechtigten, bei den Berufsschulen überdies mit den Lehrberechtigten, 4. Erfüllung übertragener Funktionen (wie Klassenvorstand, Kustos), im Sinne des Schulunterrichtsgesetzes, sowie der administrative Aufgaben.

Der Antrag ist unter Anschluss der Stellungnahme unverzüglich im Dienstweg der zur Leistungsfeststellung berufenen Behörde zu übermitteln. Für die Beurteilung der Leistungen der Landeslehrer werden folgende

Eine Leistungsfeststellung, die lautet, dass der Landeslehrer den von ihm erwartenden Arbeitserfolg aufgewiesen oder erheblich überschritten hat, ist bis zu einer neuerlichen Leistungsfeststellung wirksam.

seine Arbeitskraft aus diesem Grund gänzlich beansprucht wird, längs­ tens jedoch bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres des Kindes, oder 2. einer/eines nahen Angehörigen (das sind Personen, die mit der Landeslehrerin /dem Landeslehrer in gerader Linie verwandt sind, ferner Geschwister, Stief-, Wahl- und Pflegekinder sowie die Person, mit der die Landeslehrerin/der Landeslehrer in Lebensgemeinschaft lebt) oder von Schwiegereltern, Schwie-

Johanna Müller Vors.-Stellvertreterin ZA Lehrerpersonalvertretung CLV-Landesobfrau Tel.: 0732/718888-103 johanna.mueller@ooe.gv.at

gerkindern und Wahl- und Pflegeeltern sowie von Kindern der Person, mit der die Landeslehrerin/der Landeslehrer in Lebensgemeinschaft lebt mit Anspruch auf Pflegegeld zumindest der Stufe 3 (Bundespflegegeldgesetz) unter ➔


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gänzlicher Beanspruchung ihrer oder seiner Arbeitskraft in häuslicher Umgebung widmet oder 3. (NEU) einer demenziell erkrankten oder minderjährigen Person (Personenkreis siehe 2.) mit Anspruch auf Pflegegeld ab der Stufe 1 widmet. Ein derartiger Karenzurlaub hat mindestens einen Monat und höchstens drei Monate zu dauern und ist für jede zu betreuende Angehörige oder jeden zu betreuenden Angehörigen grundsätzlich nur einmal zulässig. Bei einer Erhöhung des Pflegebedarfs um zumindest eine

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Pflegegeldstufe ist jedoch einmalig eine neuerliche Gewährung einer Pflegekarenz für maximal drei Monate zulässig. Dieser Karenzurlaub gilt als ruhegenussfähige Dienstzeit (für pragmatisierte Lehrer/innen) und wird mit dem Tag des Wiederantrittes des Dienstes zur Hälfte für die Vorrückung wirksam.

Pflegekarenzgeld: Für die vereinbarte Dauer der Pflegekarenz gebührt ein einkommensbezogenes Pflegekarenzgeld in der Höhe des Arbeitslosengeldes. Dieses

Verabreichung von Medikamenten an Schüler/innen Grundsätzlich ist festzuhalten, dass einer Lehrerin/ einem Lehrer zum eigenen Schutz bei der Betreuung erkrankter Schüler/innen nur eine Erste-Hilfe-Leistung gestattet ist. Zur Behandlung des Kindes muss in akuten Erkrankungsfällen ein Arzt konsultiert werden. Dies gilt natürlich auch bei Schulveranstaltungen, wenn das erkrankte Kind nicht in die

Aufsicht seines/seiner Erziehungsberechtigen übergeben werden kann. Keinesfalls ist es der Lehrerin/dem Lehrer gestattet, Medikamente und sogenannte „Hausmittel“ an Schüler/innen zu verabreichen. Zur Verabreichung von Dauermedikamenten können Lehrer/innen nicht verpflichtet werden, sondern

Teilrechtsfähigkeit An den öffentlichen Pflichtschulen können im Rahmen der Teilrechtsfähigkeit Einrichtungen mit eigener Rechtspersönlichkeit geschaffen werden. Die Einrichtung mit Rechtspersönlichkeit wird durch zwei ehrenamtlich tätige Geschäftsführer/innen geleitet und gemeinsam nach außen vertreten. Ein Geschäftsführer ist der Schulleiter. Der andere Geschäftsführer ist vom Schulforum oder vom Schulgemeinschaftsausschuss aus dem Kreis seiner Mitglieder zu wählen. Der Schulleiter hat nach Herstellung des Einvernehmens mit dem Schuler-

halter, beim Landesschulrat die Kundmachung der beabsichtigten Gründung bzw. Auflassung oder die Änderung eines Geschäftsführers einer Einrichtung mit Rechtspersönlichkeit im Verordnungsblatt zu beantragen. Der Landesschulrat hat im jeweiligen Verordnungsblatt kundzumachen: 1. die Schule, an der eine Einrichtung mit Rechtspersönlichkeit besteht, 2. die Bezeichnung der Einrichtung, 3. die Namen der Geschäftsführer und 4. den Zeitpunkt des Wirksamwer-

wird auch im Falle einer Familienhospizkarenz gewährt! Über die Gewährung, Entziehung oder Neubemessung eines Pflegekarenzgeldes entscheidet das Bundessozialamt (Landesstelle Steiermark). Auf der Website des Bundessozialamts steht das Antragsformular zum Download zur Verfügung (www.bundessozialamt.gv.at). Die Antragstellung soll innerhalb von zwei Wochen ab Beginn der Pflegekarenz bzw. Familienhospizkarenz erfolgen, damit das Pflegekarenzgeld bereits ab Beginn ausbezahlt wird. Andernfalls gebührt das Pflegekarenzgeld erst ab dem Tag der Antragstellung!

FRANZISKA GROISBÖCK Personalvertreterin im ZA Tel.: 0732/718888-105 franziska.groisboeck@ ooe.gv.at

diese nur freiwillig übernehmen. Die Lehrerin/der Lehrer sollte diese Einwilligung nur geben, wenn die Eltern die Zustimmung erteilen UND wenn eine Einschulung durch einen Arzt erfolgte. Eine derartige Übernahme von medizinischer Betreuung sollte aber sehr gut überlegt werden.

Petra Praschesaits Personalvertreterin im ZA Tel.: 0732/718888-104 petra.praschesaits@ ooe.gv.at

dens der Rechtspersönlichkeit, der nicht vor dem Tag der Kundmachung liegen darf. Die Einrichtungen mit Rechtspersönlichkeit sind berechtigt, ausschließlich folgende in Z 1 bis 5 genannte Tätigkeiten im eigenen Namen durchzuführen: 1. Erwerb von Vermögen und Rechten durch unentgeltliche Rechtsgeschäfte, 2. Durchführung von Lehrveranstal-


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MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

tungen, die nicht schulische Veranstaltungen sind, 3. Durchführung von sonstigen Veranstaltungen, sowie deren Organisation und Abwicklung für Dritte, 4. Abschluss von Verträgen über die Durchführung von Arbeiten, und 5. Verwendung des erworbenen Vermögens und erworbener Rechte

für die Erfüllung der Aufgaben der betreffenden Schule. Die Durchführung von Veranstaltungen und der Abschluss von Verträgen bedürfen einer gesonderten vorherigen Zustimmung des Schulerhalters; sie sind dem Bezirksschulrat, bei Berufsschulen dem Landesschulrat zur Kenntnis zu bringen.

Dienstweg

Ansuchens zu machen und aufzuheben.

Als Landeslehrerin bzw. als Landeslehrer hat man alle das Dienstverhältnis oder die dienstlichen Aufgaben betreffenden Eingaben (z. B. Ansuchen) bei seinem unmittelbaren Vorgesetzten, der Schulleitung, einzubringen. Die Leiterin bzw. der Leiter muss das Ansuchen unverzüglich an die zuständige Stelle weiterleiten. Man kann somit den Dienstweg folgenderweise beschreiben:

Die Bezirksschulinspektorin bzw. der Bezirksschulinspektor nimmt gegebenenfalls ebenso Stellung und leitet das Ansuchen an den Landesschulrat weiter, wo die Eingabe letztbehandelt und erledigt wird. Einige wenige Fälle, die die Kompetenz des Landesschulrates überschreiten, werden dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur vorgelegt.

Die Schulleitung prüft auf Vollständigkeit, nimmt evtl. Stellung und protokolliert die Eingabe.

Der Dienstweg kann in Ausnahmefällen dann nicht eingehalten werden, wenn Gefahr im Verzug besteht bzw. wenn der Dienstweg nicht zumutbar ist. Das ist etwa während der Ferien, wenn die Schulleitung oder der Bezirksschulrat nicht besetzt sind, der Fall.

Es ist empfehlenswert, sich als Lehrerin bzw. Lehrer eine Kopie des

Viele Ansuchen müssen mit dem aktuellen vorgegebenen Formular

Schulleitung – Bezirksschulinspektor/in – Landesschulrat

Dem Schulerhalter ist bis spätestens 1. September eines jeden Jahres ein Jahresabschluss über das vorangegangene Schuljahr vorzulegen und jederzeit Einsicht in die Gebarungsunterlagen zu gewähren sowie Auskünfte zu erteilen. Den gesamten Gesetzestext finden Sie im Pflichtschulorganisationsgesetz §7a.

Michael WEBER Personalvertreter im ZA Tel.: 0732/718888-108 michael.weber@ ooe.gv.at

eingebracht werden. Das betrifft beispielsweise Versetzung, Weiterverwendung, Herabsetzung der Jahresnorm, Sonderurlaub, Karenzurlaub unter Entfall der Bezüge, Schwangerschafts- und Geburtsmeldung. Die aktuellen Formulare findest du auf unserer Homepage unter www.clv.at (Dienstrechts-ABC). Diese Intranet-Serviceplattform ist für alle CLV-Mitglieder exklusiv zugänglich, wobei die einzelnen Formulare bereits mit deinen persönlichen Daten ausgefüllt sind. Manche Ansuchen müssen formlos eingebracht werden. Eine Vorlage dazu findest du ebenfalls im Intranet auf unserer Homepage.

Neuer Kompass zum Thema „Steuer“ DIETMAR STÜTZ Vors.-Stellvertreter ZA Lehrerpersonalvertretung Tel.: 0732/718888-106 dietmar.stuetz@ ooe.gv.at

Holen Sie sich Ihr Geld vom Finanzamt zurück! Jährlich werden vom Finanzamt mehrere 100 Millionen Euro nicht abgeholt. Jede Arbeitnehmerin/jeder Arbeitnehmer sollte einen Antrag auf Arbeitnehmerveranlagung stellen. Für die Antragsveranlagung haben

Sie fünf Jahre Zeit. Sie sollten diese auf alle Fälle durchführen, wenn Sie • Alleinverdiener/in bzw. Alleinerzieher/in sind und den Absetzbetrag nicht beim LSR beantragt haben • den Mehrkindzuschlag beantragen können • für ein oder mehrere Kinder gesetzlichen Unterhalt zahlen • Sonderausgaben, Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen können • schwankende Bezüge oder Verdienstunterbrechungen während eines Kalenderjahrs haben

(z.B. unter dem Kalenderjahr Wiedereinstieg nach der Karenz, ...) Da der Dienstgeber die Lohnzettel des abgelaufenen Kalenderjahres erst bis spätestens Ende Februar des Folgejahres dem Finanzamt zu übermitteln hat, können davor gestellte Arbeitnehmerveranlagungen für das betreffende Jahr seitens des Finanzamtes noch nicht bearbeitet werden. Unser neuer „Steuer-Kompass“ soll als Beitrag zu den ohnehin zahlreichen Fibeln zum Thema „Arbeitnehmer/innenveranlagung“ gesehen ➔

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DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

werden. Das Heft versteht sich also als praktische Ergänzung speziell für den Bereich der Landeslehrer/innen.

Diese Broschüre der clv/fcg-Personalvertrer kann ab sofort telefonisch oder über unsere Homepage (www.

Informationen rund um den GÖD-Rechtsschutz Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst bietet ihren Mitgliedern einen speziell auf die Anforderungen unseres Berufes zugeschnittenen Rechtsschutz. Schließlich lassen sich nicht alle Auseinandersetzungen und Konflikte im Guten lösen. Manchmal bleibt kein anderer Weg als der des Rechtswegs. Insbesondere Lehrerinnen und Lehrer werden zunehmend mit Beschuldigungen konfrontiert. Rechtsschutz kann in Angelegenheiten gewährt werden, die mit dem Dienstverhältnis in ursächlichem Zusammenhang stehen. Der GÖD-Rechtsschutz kann nach sechsmonatiger Mitgliedschaft in Anspruch genommen werden. Voraussetzung ist lediglich, dass der Rechtsschutzfall nicht vor dieser Frist entstanden ist. Der GÖD-Rechtsschutz ist kostenlos.

Paul Kimberger Vorsitzender der Lehrergewerkschaft Tel.: 0732/718888-102 paul.kimberger@ ooe.gv.at

An wen kann ich mich im Bedarfsfall wenden? Zuallererst setzen Sie sich mit Ihrem zuständigen Personalvertreter oder der Lehrergewerkschaft APS OÖ (Tel.-Nr.: 0732 71 88 88 – 102;

clv.at > Service > CLV Kompass) bestellt werden.

Michael andexlinger Personalvertreter im ZA Tel.: 0732/718888-107 michael.andexlinger@ ooe.gv.at

E-Mail: paul.kimberger@ooe.gv.at) in Verbindung. Von ihnen bekommen Sie ein Rechtsschutzansuchen, das Sie ausgefüllt zurück an die Landesleitung schicken.


Personalvertretung

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Was haben Hypo Alpe Adria und NMS gemeinsam? B evor Sie noch den Kopf über eine derartige Frage schütteln, gebe ich Ihnen sofort meine Antwort: Beide werden schlecht gemacht! ALLERDINGS mit dem entscheidenden Unterschied, nämlich die eine zu recht, die andere zu unrecht! Ich maße mir keineswegs an, das finanzielle Debakel der „Hypo Alpe Adria“ zu analysieren, dazu fehlen mir das Fachwissen und die Kompetenz. Dessen ungeachtet werde ich aber noch etwas später einige Worte dazu verlieren müssen. Was mich aber in meinem Innersten zu tiefst betroffen macht und auch maßlos ärgert, ist diese „Miesmacherei“ der Neuen Mittelschule. Kaum waren die Ergebnisse der Bildungsstandards veröffentlicht, haben sich – es war ja nicht anders zu erwarten – die selbsternannten Bildungsexperten sofort zu Wort gemeldet, um ihre Speerspitzen gegen die NMS zu richten. Ich behaupte, dass diese Damen und Herren kaum bzw. keine Ahnung haben, was Lehrerinnen und Lehrer in der Pflichtschule unter oft schwierigsten Rahmenbedingungen leisten, ich behaupte aber auch, dass zum Beispiel die Kommentare eines Herrn Salcher nicht einmal das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben sind! Schlimm ist dabei nur, dass durch derartige Aussagen, die NMS grundsätzlich in Zweifel gezogen wird und dadurch die Schülerströme in Richtung AHS noch mehr gefördert werden. Wenn das so gewollt ist, läuft in der Bildungspolitik sehr viel falsch, denn es kann nicht das Ziel sein, die Gymnasien mit noch mehr Schülern aufzufüllen (von denen nicht wenige Nachhilfe brauchen, weil sie wahrscheinlich im falschen Schultyp sitzen) und die Neuen Mittelschulen und auch Hauptschulen auszuhungern. Ich möchte dabei nicht in Abrede stellen, dass die derzeitigen Ergebnisse der Bildungsstandards in der NMS noch zu wünschen übrig lassen. Doch dass die diesmal überprüften Neuen Mittelschulen die besonders schwierigen Rahmenbedingungen der

städtischen Gebiete haben, muss große Berücksichtigung finden! Daher ist es für seriöse Aussagen über den neuen Schultyp in der Sekundarstufe 1 noch viel zu früh. Allerdings war es meines Erachtens ein Fehler, die Neue Mittelschule ohne entsprechende Evaluierung flächendeckend einzuführen. Dies lag jedoch in der Verantwortung der damaligen Bundesregierung! Für mich steht aber fest und ich kann es nicht oft genug betonen, dass die Lehrer/innen in der Neuen Mittelschule, so wie auch in VS, HS und PTS hervorragende Arbeit mit hoher Professionalität und Motivation leisten. Bei all diesem Engagement muss aber die Entschleunigung ein Gebot der Stunde sein. Überfrachtung mit immer wieder Neuem bringt nicht mehr an Qualität sondern birgt die Gefahr in sich, dass Leistungsbereitschaft in Resignation und Krankheit kippt! Ein weiteres Ärgernis bei diesen (oft unnötigen) Wortspenden zu den Bildungsstandards war die Kostenkeule. „Die unterschiedlichen Lehrerpersonalkosten pro Schüler zwischen NMS (7.200 EUR) und AHS (4.700 EUR) seien nicht länger vertretbar.“ Hier zeigt sich wieder die Ahnungslosigkeit so mancher Experten. Dabei ist es doch so einfach diese Differenz zu erklären. Man bräuchte nur den Kopf in die Pflichtschule stecken, wo Integration, Sprachförderung, ganztägige Betreuung und, und, und Selbstverständlichkeiten sind. Wobei ich mit den Kosten bei der „Hypo Alpe Adria“ angelangt bin. Freilich bin ich mir bewusst, dass mir der Vorwurf gemacht wird, man könne doch beides nicht miteinander vergleichen.

Walter Wernhart, Vorsitzender des Zentralausschusses der Lehrerpersonalvertretung

Aber kann mir jemand erklären, warum zum Beispiel 10 Mio. Euro zur Finanzierung der Dienstposten für die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl alleine in OÖ vom Bund nicht bezahlt werden, warum noch immer die 2,7 Prozentgrenze in der Sonderpädagogik nicht aufgehoben wird usw., aber eine Milliarde (!) nach der anderen in die Hypo Alpe Adria gepumpt wird? Dieses Geld wäre xxxfach besser in der Bildung überaus gewinnbringend einzusetzen! Aber ich bin ja kein Finanzexperte. ■

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WIR LEBEN TEAM

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Michael Andexlinger 0732 718888 107 michael.andexlinger@ooe.gv.at

Paul Kimberger 0732 718888 102 paul.kimberger@ooe.gv.at

Michael Weber 0732 718888 108 michael.weber@ooe.gv.at

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Franziska Groisböck 0732 718888 105 franziska.groisboeck@ooe.gv.at

ZUKUNFT. Eine Initiative des CLV.

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Gewerkschaft

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Die Indikatoren sehen anders aus! D erzeit scheint es so, als sei Bildung das, was PISA und Bildungsstandards messen oder die OECD an so genannten Akademikerquoten vorgibt. Controlling und nochmals Controlling ist angesagt, alles muss ge-„benchmarked“ werden und der fortschreitenden Testeritis und Innovationshysterie sind scheinbar keine Grenzen mehr gesetzt. So schlimm war es noch nie! Gegen sinnvolle Bilanzen ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, aber allein vom Puls- und Fiebermessen, ohne dringend zu verabreichende pädagogische Medikamente, wird man nicht gesünder – außer man ist ein Hypochonder. Wenn Ministerinnen, Bildungssprecher, Bildungsesoteriker, Sozialromantiker, Superpädagogen und Ex-Politiker nicht gerade davon überzeugt sind, wie es derzeit an den Schulen läuft, sollten diese sich vielleicht einmal selbstkritisch hinterfragen. Liegt es an den Schulen, an den Lehrerinnen und Lehrern? Oder viel-

leicht doch am ständigen Herumexperimentieren, an übertriebenen Netzwerktreffen, am ständigen Neuerfinden, an verordneten Zwangsbeglückungen oder am eisernen Festhalten an parteiideologischen Denkmustern? Oder liegt es daran, dass man Lehrerinnen und Lehrern für das Wesentliche keine Zeit mehr einräumt. Um von unseren Kindern etwas zu verlangen, müssen wir ihnen zuerst etwas bieten können – moderne Rahmenbedingungen, pädagogische Angebote und Zeit, Unterrichtszeit! Bedauerlicherweise muss man aber feststellen, dass vielen gesellschaftspolitisch Verantwortlichen selbst die Fähigkeit fehlt, die Qualität und Professionalität einer „Gesamt-Lehrerpersönlichkeit“ erkennen zu können. Verantwortung und Weitblick bedeuten nämlich, den Geist der Zeit zu erkennen und nicht permanent fragwürdigen Zeitgeistphänomen hinterherzulaufen. Außerdem berechtigt auch nicht jede Autorität automatisch zum Hinterlassen von „Duftmarken“ in der Institution Schule. Da sollte man zumindest von der Sache etwas verstehen. Man darf also gespannt sein, ob es Gabriele Heinisch-Hosek in ihrer neuen Verantwortung als Unterrichtsministerin um die Zukunft unserer Kinder und die damit längst überfälligen pädagogischorganisatorischen Maßnahmen gehen wird, oder nach wie vor nur um Machtproben zwischen Regierung und Lehrergewerkschaft. Für mich stehen jedenfalls Qualität, Leistung und Vielfalt auch weiterhin im Mittelpunkt, weil „Lehrer/in sein“ weit mehr erfordert, als die Politik wahrhaben will. Wir brauchen endlich wieder Rahmenbedingungen, die ein zukunftsorientiertes pädagogisches Arbeiten möglich machen. Dazu gehört in erster Linie Paul Kimberger Bundesvorsitzender der Lehrergewerkschaft

die nötige Ausstattung mit Stundenressourcen, die einen zeitgemäßen Unterricht und die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes ermöglicht. Bereiche wie Frühkind- und Elementarpädagogik, Sonderpädagogik, Talenteförderung, Unterricht von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache sowie die psychologische Betreuung von Kindern mit Verhaltens­ auffälligkeiten müssen uns als Gesellschaft und damit auch der Politik einfach viel mehr wert sein, genau so wie das Ziel einer Verwaltung ohne Selbstzweck. Die Entrümpelung der Anforderungen an die Lehrerschaft, eine Reduzierung ihrer Aufgabenbereiche auf das Wesentliche sowie eine zeitgemäße Ausstattung unserer Arbeitsplätze tragen entscheidend dazu bei, dass die Unterrichtsarbeit effektiv und erfolgreich bleibt. Schule wird nicht besser durch reine Strukturreformen, nicht durch Dauerbevormundung, nicht durch Lehrerdiffamierungen und schon gar nicht durch umjubelte Äußerlichkeiten und übertriebenen Aktionismus. Die Indikatoren für hohe Qualität und Professionalität in der Bildung sehen nämlich anders aus.

So stark wie noch nie! Die Gewerkschaften sind das soziale Gewissen Österreichs, sagt der österreichische Pastoraltheologe und Universitätsprofessor Dr. Paul Zulehner. Selbst wenn unsere Kritiker die österreichische Sozialpartnerschaft schon lange am liebsten feierlich zu Grabe getragen hätten, spricht alles für uns und unsere gemeinsame Stärke. Gegen jeden Trend hat die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst einen Allzeitrekordstand an Mitgliedern vorzuweisen. 234.346 öffentlich Bedienstete bekennen sich zu unserer Interessensgemeinschaft. Mitverantwortlich für diese erfreuliche Entwicklung ist insbesondere die Lehrergewerkschaft APS OÖ (plus 493 Mitglieder im Jahr 2013!) – dafür ein ganz herzliches „Dankeschön“! Wir fühlen uns als Gewerkschaft zu einer Politik des Miteinander verpflichtet, zu einer Politik gegen die Angst. Das ist unser Programm! Mit der enormen Kraft unserer Mitglieder im Rücken können wir zuversichtlich durch eine unruhige Zeit gehen, denn wie die Geschichte zeigt, hat uns Widerstand immer nur stärker gemacht. Wir sind jedenfalls gerüstet. ■


Sektion Berufsschullehrer

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Tänzerinnen mit (selbstgeknüpfter) Perücke

Defilee aller 80 Modelle

Potenziale einer Berufsschule

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m 21. Oktober 2013 feierte die Berufsschule Wels 2 ihr 50jähriges Bestehen. Im Zuge des Festaktes sorgten ca. 80 Modelle für ein visuelles Feuerwerk an Farbe und Styling. Am Nachmittag startete ein internationaler Flechtwettbewerb für Lehrlinge mit Teilnehmerinnen aus Ungarn, Tschechien, Wien, Salzburg, Linz und Wels der sicher für alle Beteiligten ein spannendes und eindrucksvolles Erlebnis war. Am Nachmittag war es den zahlreich

erschienenen Gästen möglich, weitere Berufsgruppen zu besuchen. Die Bautechnischen ZeichnerInnen gestalteten Pläne sowohl mit der Hand als auch mit aktuellen Zeichenprogrammen am PC. Die GlasbautechnikerInnen bewiesen wieder einmal, dass die in ihrem Handwerk die ideale Verbindung aus Kreativität und Präzision in der Umsetzung Schlüssel zum Erfolg sind. Den VermessungstechnikerInnen konnte man bei der Arbeit mit den unterschiedlichsten Ver-

Die Gewinnerinnen des internationalen Flechtwettbewerbes, die sowohl durch Kreativität als auch durch handwerkliches Können beeindruckten.

messungsgeräten über die Schulter schauen. Die Verfahrenstechniker der Getreidewirtschaft bauten ein kleines Labor in der Schule auf, in dem verschiedene Getreide- und Mehlsorten untersucht werden konnten. Wie bereits bei vergangenen Projekten hatte sich das Team der Berufsschule Wels 2 sehr bemüht, die Kompetenzen der Jugendlichen zu fördern und im Einklang mit dem Lehrplan ein buntes und ansprechendes Programm zu gestalten, das die Vielfältigkeit des Lehrberufe exzellent zur Geltung brachte. Besucher des Festaktes konnten sich davon überzeugen, mit wie viel Eifer und Begeisterung die Lehrlinge an ihre Projekt herangingen. ■ Frau Dir. Sigrid Lechner stellt die Berufe vor, die an der BS Wels 2 unterrichtet werden: von li. BauzeichnerInnen, FriseurInnen, GlasbautechnikerInnen, VerfahrenstechnikerInnen für die Getreidewirtschaft und VermessungstechnikerInnen

Friseurinnen präsentieren die schönen Glasmasken

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Sektion Werkerziehung

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Textiles Werken Neuer Werkfür Burschen unterricht an und Mädchen der NMS In der NMS Neumarkt im Mühlkreis präsentieren die SchülerInnen ihre Werkstücke beim Schul- und Energiefest. Das Thema „Aus alt mach neu“ inspirierte die SchülerInnen zum Sammeln von alten, zu kleinen oder auch nicht mehr schicken Textilien. Aus einem großen Fundus wurden dann neue Werkstücke kreiert. Kleider, Jeanstaschen und vieles mehr wurden mit großem Einsatz gearbeitet. Um auch das Problem der Umweltverschmutzung durch Plastik zu thematisieren wurden auch Morsbags genäht. Die Schüler/innen waren sehr begeis­ tert und fleißig bei den spannenden Arbeiten dabei. OLfWE Maria Fragner

Gabriele Kirchberger, Pressereferentin der Sektion Lerhrer für Werkerziehung

Da wir in Bad Schallerbach im Herbst als NMS gestartet sind, wurde der Werkunterricht neu gestaltet. Die Schüler/innen der ersten Klassen wurden in drei Gruppen geteilt, wobei jede Gruppe ein Drittel des Schuljahres Textiles, Technisches und Kreatives Werken absolviert. Unterrichtet wird von drei verschiedenen Lehrkräften, die ihren Gegenstand das gesamte Schuljahr hindurch unterrichten, nur die Schülergruppen wechseln. Mit großer Freude und Motivation gehen die Kinder in die verschiedenen Bereiche. Die Begeisterung der Kinder kann man an diesen Fotos gut erkennen! Herausforderungen eines neuen Schultyps: Weniger Zeit, mehr Kreativität


Sektion Junglehrer

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Die CLV-Junglehrervertretung – immer für dich da D ie CLV-Junglehrervertretung besteht aus dem CLV-Landesleitungsteam und den einzelnen Bezirksjunglehrervertretungen. Uns ist es wichtig, die Anliegen der Junglehrer/innen aufzugreifen und sie bei allen Herausforderungen des Schulalltags zu unterstützen. Gemeinsam wollen wir viel bewegen und auf die große Bedeutung der Junglehrerarbeit hinweisen. Es ist uns auch wichtig, dass wir Junglehrer/innen in der Öffentlichkeit stark vertreten sind und unsere Arbeit respektiert und anerkannt wird.

Gerade am Anfang treten oft Fragen auf, die wesentlich für deine Tätigkeit als Lehrer/in sind: • Wie funktioniert meine Besoldung? • Wo bin ich versichert und welche Leistungen bietet mir meine Krankenkasse (LKUF)? • Wo bekomme ich rasch Auskünfte über Neuerungen im Schulbereich? • Wie schaut mein Dienstvertrag aus? • Wer informiert mich über meine Rechte und Pflichten als Lehrer/in? Ich stehe dir mit meinem Team der Junglehrervertreter/innen aus den Bezirken gerne zur Verfügung, wenn du uns zur Beantwortung deiner Fragen brauchst. Nütze auch du den Informationsvorsprung der CLV-Junglehrervertretung! Das Junglehrerteam des CLV Oberösterreich vertritt die Interessen der Vertragslehrer/innen und arbeitet eng mit den

Organen der Schulaufsicht, der Personalvertretung und der Gewerkschaft zusammen. Der Austausch von Informationen und Erfahrungen, der persönliche Kontakt und die Weiterentwicklung der Bildung sowie der pädagogischen Arbeit stehen dabei immer im Vordergrund.

Zusätzlich bieten wir kostenlos in den verschiedensten Bezirken zahlreiche Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen an: • „Neu im Lehrberuf“ • „Rechtssicherheitstraining“ • „Jahresausgleich richtig machen“ • „Social Media sicher nutzen“ • „Kreativ-Workshop“ • „Kleine Hilfen zum Stressabbau bei der Notengebung“ • „Wichtige Infos rund um die LKUF“ • „Rund ums Geld und Dienstvertrag“ usw. Fixe Events sind auch unsere zweimal im Jahr stattfindende Junglehrertagung, die Gratisfahrt zur Interpädagogica, unser Junglehrerpunschstand, das Junglehrer-Schiwochenende sowie die Junglehrer-Sommertage. Du kannst weiters folgende Vorteile nützen: • Unterstützung bereits während des Studiums • Funktionierendes Informationsnetzwerk unter Junglehrerinnen und Junglehrern • Hilfestellung durch ein starkes Junglehrerteam in jedem Bezirk Das Junglehrerteam

Michael Weber

CLV-Landesjunglehrervertreter

• Aktivitäten, Meetings, Veranstaltungen und Informationsabende • Kooperation mit allen Bildungseinrichtungen • Weiterbildungsmöglichkeiten im pädagogischen und schulorganisatorischen Blickfeld • Verhandlungen für laufende Vertragsverbesserungen • Entwicklung und Gestaltung von Informationsbroschüren (JunglehrerKompasse; geCheckt; usw.) zur rechtssicheren Bewältigung und Vereinfachung des Schulalltags • Informationsvorsprung durch regelmäßige Betreuung mittels Junglehrer-INFORMER (e-mail Newsletter) und Facebook (CLV Oberösterreich) Zur Übersicht findest du auf den nächsten Seiten alle Junglehrer-Vertreter/innen und somit deine Ansprechpersonen aus den Bezirken. Ebenfalls bekommst du Informationen über unsere Arbeit als Junglehrervertreter/innen über unsere Homepage www.clv.at und unsere FacebookSeite „CLV Oberösterreich“! Die zukunftsorientierte Entwicklung der oberösterreichischen Bildungslandschaft wird weiterhin mit vollem Einsatz durch uns Gestaltung finden. Denn nur mit uns „Jungen“ können Visionen über eine moderne Schule von morgen realisiert werden! In diesem Sinne lade ich dich ein, unsere Angebote anzunehmen und in unserem Team von Junglehrer/innen mitzuarbeiten. ■ Die CLV-Junglehrervertretung verlässlich – kompetent – zukunftsorientiert

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Sektion Junglehrer

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Sara Gnadlinger VS Stadl-Paura sara.gnadlinger@gmx.at

CLV-Junglehrervertreter in den Bezirken

Klara Zauner VS Gunskirchen klara.zauner@gmx.at

Wels-Stadt

Wels-Land

Auftrag und Verpflichtung! Michael Weber Zentralausschuss für APS Linz michael.weber@ ooe.gv.at Lisa Aichinger NMS der Franziskanerinnen Wels elisabeth.aichinger@ yahoo.de

Gmunden Nord Isabella Eder VS Laakirchen eder.isabella@gmx.at

Theresa Schmidhuber VS 4 Wels th.schmidhuber@ tele2.at

In den nächsten 10 Jahren verabschiedet sich mehr als die Hälfte der oö. Lehrerschaft in den Ruhestand. Diese dürre demographische Rechnung stellt für die Junglehrerschaft des Landes Auftrag und Verpflichtung dar. Die standesmäßige Zukunft ist – so gesehen – nicht eine unverbindliche, blasse Kategorie, sondern sie verpflichtet uns, systematisch in das Räderwerk unseres Berufsstandes einzugreifen. Wir tun das und signalisieren unsere Bereitschaft – überall! ■

Perg Isabella Seyr NMS St. Georgen/ Gusen clv-junglehrer-perg@ gmx.at

Gmunden Süd Hans-Peter Ganzenbacher Leopold-Hasner-Schule Bad Ischl clv-junglehrer@aon.at

Linz-Land Birgit Sailler VS Dörnbach birgit.sailler@gmail.com

Daniel Kammerer NMS St. Georgen/ Gusen clv-junglehrer-perg@ gmx.at

Isolde Kreischer VS Schönering kisolde@gmx.at

Isabel Reindl NMS St. Georgen/ Gusen clv-junglehrer-perg@ gmx.at isabel.reindl@gmail.com

Rohrbach Theresa Kneidinger; VS St. Johann am Wimberg theresa.kneidinger@ gmx.at

Schärding

Braunau Judith Fellner Volksschule Taufkirchen an der Pram judith.fellner@spitzenberger.at

Kirchdorf Schaller Janine VS Geretsberg janineschaller@gmx.at

Sabine Schreiber VS Micheldorf sabine.e.schreiber@ gmail.com

Stefania Falco VS Geretsberg fetsi1@gmx.at

Susanne Putzer VS Grünburg susanne.putzer@gmx.at


Sektion Junglehrer

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Vöcklabruck

Urfahr-Umgebung Pia Kastner NMS der Franziskanerinnen Vöcklabruck pia.kastner@eduhi.at

Franz Höblinger PTS Gramastetten franz.hoeblinger@gmx. net

Thomas Titsch Pestalozzischule Vöcklabruck thomas.titsch@gmail. com

Thomas Barth HS Altenberg bei Linz thomas.barth@eduhi.at

Eva Holezius VS Ungenach eva.holezius@a1.net

Grieskirchen Elisabeth Benetseder NMS 1 Grieskirchen elisabeth_benetseder@ yahoo.de

Eferding Elisabeth Kottbauer NMS Eferding Nord kottbauerlisi@yahoo.de

Steyr-Stadt Ursula Ozlberger VS Scharten u.ozlberger@gmail.com

Sandra Egger NMS St. Anna sandra.egger@gmx.at

Linz-Stadt Romana Ondrejka NMS Münichholz imro@gmx.at

Stefan Pirc VS 28 stefanpirc@hotmail.com

Barbara Igler; VS des Schulvereins der Kreuzschwestern Linz barbara.igler@gmx.eu

Markus Tumeltshammer PTS Ried markus.tumeltshammer@gmx.at

Lisa Penninger VS Tabor lisa.penninger@ ph-linz.at

Margret Kobilka VS 32 margret.kobi@gmx.at

Sabine Schmidt VS der Franziskanerinnen Linz sabineschmidt84@ ymail.com

Ried

Sonja Strasser VS 2 Ried strassersonja@aon.at

Steyr-Land Benedikt Hagler NMS Bad Hall benedikt.hagler@ hotmail.com

Nadine Schwingshackl VS Reichraming nadine@ennstal-net.at

Freistadt Judith Leitner VS Pregarten judith.leitner@yahoo.de

Michaela Hüttmayr VS Wartberg/Aist m_huettmayr@gmx.at

Besucht uns auf www.clv.at und unserer Facebook-Seite „CLV Oberösterreich“!

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Sektion Junglehrer

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„CLV-Junglehrerpunschstand für die gute Sache“ – ein voller Erfolg

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inen schweren Start ins Leben hatte die sechsjährige Lara. Sie wurde mit einem schweren Herzfehler geboren, dazu kam eine Gehirnblutung, die zu einer spastischen Linksseitenschwäche führte. Nach schwierigen Jahren und zahlreichen Operationen ist ihre körperli-

che Entwicklung verlangsamt und muss durch verschiedene Therapien speziell gefördert werden. Besonders gut tut ihr das heilpädagogische Reiten, da sie ihren Lehrern in der Vorschule zeigen möchte, was sie schon alles kann. Auch Mototherapie und Ergotherapie helfen ihr sehr.

Michael Weber CLV-Landesjunglehrervertreter

Das Junglehrerteam des CLV hat am Krampustag schon für Lara gesammelt, denn ihre Mutter ist alleinerziehende Junglehrerin und es sind noch viele Anschaffungen nötig, damit sich Lara auch weiterhin gut entwickeln kann. Dank der großzügigen Unterstützung des CLV-Junglehrerteams war es möglich, dass Lara vom Krone-Christkind die unglaubliche Summe von 3 000 Euro zu Gute kommt. Zahlreiche Therapiemittel, eine Hängehöhle, ein Schwimmkurs, die nötigen orthopädischen Hilfsmittel für die Schule und ein ultraleichtes Alufahrrad können nun angeschafft werden, sodass Lara bestmöglich gefördert werden kann. Ein herzliches Dankeschön an mein gesamtes Junglehrerteam sowie an alle fleißigen Helfer, die zum erfolgreichen Gelingen des Punschstandes beigetragen haben! ■

Wir konnten helfen: Lara und ihre Mutter sind glücklich...

TERMINVORSCHAU Wichtige Termine zum Vormerken:

18. März 2014, 16.30 Uhr: Junglehrer-Veranstaltung in Kooperation mit der Education Group „Praktische Online-Helfer für den modernen Unterricht“ im Bezirk Freistadt; VS Wartberg ob der Aist

27. März 2014, 18.00 Uhr: Junglehrer-Veranstaltung zum Thema „Neu im Lehrberuf“ in Leonding/Linz-Land; Kürnberghalle 4. – 5. April 2014: Junglehrertagung in Zeilern/Niederösterreich 7. April 2014, 18.00 Uhr: Junglehrer-Veranstaltung „Rechtssicherheitstraining“ im Bezirk Rohrbach/Urfahr-Umgebung

8. April 2014, 18.00 Uhr: Junglehrer-Veranstaltung „Schwangerschaft und Karenz – Fristen und Formulare“ im Bezirk Wels-Stadt; Gasthaus Hofwimmer 28. April 2014, 17.00 Uhr: Junglehrer-Veranstaltung „Jahresausgleich richtig machen“ in Wels-Stadt


Sektion Religionslehrer

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Glaube – Hoffnung – Liebe Die drei christlichen spirituellen Grundhaltungen

Foto: Fotolia

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rei Tugenden haben das abendländische Erziehungssystem geprägt: Glaube, Hoffnung und Liebe. Da ist zunächst unser Glaube. Glauben heißt, in Gott einen Grund haben. Das bedeutet ein Gefühl von Freiheit. Wir brauchen es nicht allen recht zu machen und uns nicht zu verbiegen, das entlastet ungemein. Ob das, was wir als Erzieher/innen tun, Segen bringt, hängt nicht allein von uns ab, sondern von Gottes Segen. Wenn Lehrer/innen zum Beispiel mit dem Vertrauen in die Schule gehen, dass Gott alles zum Segen werden lässt für die Schüler/innen, brauchen sie nicht so viel Energie darauf verschwenden, ob das, was sie tun, richtig ist oder was sie besser machen können. Sie können darauf bauen, dass ihr Handeln gesegnet ist. Glaube an Gott drückt sich aus im Glauben an den konkreten Menschen. Der heilige Benedikt ermahnt seine Mönche immer wieder, sie sollen in jedem Bruder und in jeder Schwester Christus sehen. Dann können sie hinter einer harten Fassade einen guten Kern entdecken. Glaube sieht durch diesen Kern hindurch auf die Sehnsucht, gesehen und angesehen zu werden und befähigt den Menschen, an das Gute in sich selbst zu glauben. Paul Celan, der bekannte jüdische Dichter meint, es gebe keinen Glauben ohne Sprache und keine Sprache ohne Glauben. Unser Glaube drückt sich nicht in erster Linie in frommen Worten aus, sondern in der Art und Weise, wie wir mit und von unseren Mitmenschen reden. Manchmal wird in unserer Gesellschaft eine „kalte“, bewertende, verurteilende, verletzende,

moralisierende Sprache gesprochen, die dazu führt, dass Menschen sich verschließen. Die Jünger sagten von Jesus: „Brannte uns nicht das Herz, als er unterwegs mit uns redete?“ (Lk 24,32) Der Evangelist Lukas versteht das Pfingstfest als Sprachereignis. Der heilige Geist, der in Feuerzungen herabkommt, ist ein Bild für eine Sprache die wärmt, und bei der ein Funke überspringt. Die Frage ist, in welcher Sprache wir Kindern begegnen. Eine Sprache, die ihr Herz erwärmt, wird ihnen helfen, sich verstanden zu fühlen, mit ihrer eigenen Energie in Berührung zu kommen und aus dieser die Welt mitzugestalten. Der zweite christliche Wert ist die Hoffnung. Der französische Philosoph Gabriel Marcel sagt, Hoffnung ist etwas anderes als Erwartung. Lehrer/ innen-Erwartungen an Schüler/ innen können enttäuscht werden. Echte Hoffnung kann nicht enttäuscht werden. Hoffen meint immer: Ich hoffe auf dich und ich hoffe für dich. Ich hoffe auch auf das, was ich noch nicht sehe. Der Dichter Dante schreibt über die Hölle: „Lass alle Hoffnung fahren.“ – Wo keine Hoffnung ist, da ist die Hölle. Ein deutsches Sprichwort sagt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Das würde auch bedeuten, dass alles tot ist, wenn keine Hoffnung mehr da ist. Ernst Bloch, ein Tübinger Philosoph hat in seinem Buch „Prinzip Hoffnung“ dargelegt, dass menschliches Tun nur dann wertvoll ist, wenn es von der Hoffnung durchseelt ist und Hoffnung vermittelt. Schulen sind beispielsweise nur dann gute Schulen, wenn von ihnen die Hoff-

Gerlinde Meindl Leiterin der Sektion Religionslehrer im CLV

nung ausgeht auf ein erfülltes Leben, auf Sinn, eine menschlichere Welt, ein neues Miteinander. Der dritte christliche Wert ist die Liebe. Kinder spüren sehr genau, ob jemand sie mag oder nicht. Nur wenn sie unser Wohlwollen, unsere Liebe spüren, öffnen sie sich und lassen sich auf ihre Umgebung ein. Die Liebe ist ein „virtus“, eine Kraftquelle. Wenn ein Lehrer in die Konferenz geht mit dem Gefühl, jetzt muss ich mich mit meinen eigenartigen Kollegen herumstreiten, wird er nach zwei Stunden Kopfweh haben. Wenn er aber mit dem Gedanken hingeht, ich mag diese Menschen, auch wenn manche etwas kompliziert sind, wird er die Zeit anders erleben, die Begegnungen als befruchtend erleben und erfrischt nachhause gehen. Die Liebe ist eine „Energiespenderin“ und mehr als ein Gefühl. Das drückt die deutsche Sprache in dem Wort „Liob“, das heißt „gut“ aus. Diese Wurzel steckt im Glauben und bedeutet gut sehen; im Loben, das Gute benennen und im Lieben, sich und andere gut behandeln. Weil wir die Kinder mit liebevollem Blick anschauen, behandeln wir sie gut und sprechen das Gute aus, das wir in ihnen sehen. Vgl. Grün, Anselm, Referat zum Thema „Woher kommen wir – wohin gehen wir. Im Namen der Sektion ReligionslehrerInnen im CLV wünsche ich allen Kollegen und Kolleginnen, dass ihr Unterricht zum Ort wird, an dem Angst, Ratlosigkeit, Klage, Sehnsucht, Hoffnung und Glück und die großen Fragen und Zusammenhänge des Lebens „Raum finden“. ■

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Personalia

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Prominente Begleitung in eine neue Lebensphase

Dir. Wolfgang Haider: Eine große Persönlichkeit des CLV verabschiedete sich in den Ruhestand Im Rahmen einer Feierstunde wurde am 22. 10. 2013 Dir. Wolfgang Haider in den Linzer Redoutensälen vor ungefähr 300 geladenen Gästen in den Ruhestand verabschiedet.

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räsident d. LSR und Landesobmann des CLV Fritz Enzenhofer würdigte in einer ganz persönlichen Rede die Verdienste von Wolfgang Haider sowohl für die LKUF als auch für den CLV und betonte mehrmals wie viel ihm die Freundschaft mit ihm bedeutet. Dir. Albert Arzt, der am 1. Sept. 2013 die LKUF übernahm, sprach über seine Zukunftspläne und über die hohe Latte die ihm Wolfgang Haider gelegt hat. Er bedankte sich bei seinem Vorgänger für die umsichtige und vorausschauende Führung der LKUF und versprach den erfolgreichen Weg weiter zu gehen und die LKUF im Sinne Dir. Haiders weiter zu führen. Höhepunkt der Ehrung war die Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Oberösterreich durch Lan-

Intensive Anbringung des Goldenen Verdienstzeichen des Landes


Personalia

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deshauptmann Dr. Josef Pühringer. Pühringer würdigte Haider als große Persönlichkeit, die in der oberösterreichischen Bildungslandschaft als erfolgreicher Direktor der LKUF, leidenschaftlicher Personalvertreter, bedeutende Autorität im CLV, anerkanntes Mitglied im Kollegium des Landesschulrates oder ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins „Netzwerk LehrerInnen Gesundheit“ Spuren hinterlassen habe. In der LKUF gestaltete Wolfgang Haider bereits 1992 im Aufsichtsrat, im Verwaltungsrat, als Direktor-Stellvertreter und schließlich ab 2003 bis Ende August 2013 als Direktor die positive Entwicklung mit. So wurden in dieser Zeit unter anderem das Verwaltungsgebäude neu errichtet, die Kurhäuser Villa Seilern in Bad Ischl optimal renoviert und erweitert sowie das „Bründl“ in Bad Leonfelden neu gebaut und erweitert. Trotz der sich ständig ändernden Anforderungen sei es Wolfgang Haider gelungen, die LKUF immer auf modernstem Stand zu halten und sie mit Mut zu Neuem im Gefüge der Krankenfürsorge zu einem Leit- und Vorzeigebetrieb zu machen. Dabei sei die im Verhältnis zu großen Krankenkassen klein anmutende LKUF auch zu einem wichtigen Partner für viele Gesundheitsinitiativen geworden. „Durch seine konsequente und pragmatische Handlungsweise wurde es möglich, auch oft sehr emotional besetzte Themen in Ruhe zu lösen. Sein analytisches Denken war die Basis für gute Entscheidungen“, so der Landeshauptmann in seiner Würdigung über den Geehrten.

Ehrenring des CLV Im Rahmen der CLV Generalversammlung hat Wolfgang Haider vor 5.500 Besuchern aus den Händen von Landesobfrau Johanna Müller und Landesobmann Präs. Fritz Enzenhofer im Linzer Designcenter den Ehrenring des CLV erhalten. Wolfgang Haider ist der siebente Ehrenringträger des CLV. Landesobmann Fritz Enzenhofer würdigte Wolfgang Haider in seiner Laudation als großen Strategen und dankte ihm für die unermüdliche Arbeit für die Weiterentwicklung des CLV in seiner Funktion als Generalsekretär, seine Arbeit als Personalvertreter und sein Wirken als Direktor der LKUF (LehrerKranken und Unfallfürsorge). ■

Dank und Anerkennung auch seitens des Ministeriums

Landesschulratsdirektor HR Dr. Niedermaier im Ruhestand!

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inen würdigen Rahmen für die Verabschiedung des obersten Beamten des Landesschulrates bildete der bis auf den letzten Platz gefüllte Redoutensaal in Linz. Der Einladende konnte eine hochkarätige Korona seitens der Beamtenschaft des Landes und des Landesschulrates begrüßen. Die Wertigkeit des junggebliebenen Ruheständlers wurde insbesondere durch die Anwesenheit des Sektionschefs, Dr. Stelzmüller sowie seiner Mitarbeiter unterstrichen, die es sich nicht nehmen ließen, von Wien mit Auto und Zug anzureisen – eine Besetzung, die in ihrer Vollzähligkeit selten in Linz zu beobachten ist! Die Laudatoren, Hofrat Enzenhofer, Hofrat Dr. Kepplinger und schließlich

SC Dr. Stelzmüller waren sich in ihren durchaus launigen Ansprachen einig: hier tritt ein Spitzenbeamter der alten österreichischen Schule in den Ruhestand, der – fern von jeder „Verhaberung“ – sein Amt mit Ruhe, Fachkompetenz und der richtigen Balance zwischen Nähe und Distanz ausgeführt und sich so Respekt und Ansehen erworben hat, ohne auf Herzlichkeit und Sinn für das menschliche Maß zu verzichten. Mit Hofrat Niedermaier verläßt ein Jurist, der das Schulleben von der Pike der eigenen Pflichtschullehrererfahrung her gekannt hat, die Bühne des Landesschulrates, nicht ohne beispielgebende Maßstäbe für dieses hohe Amt gesetzt zu haben. ■ W. T. S.

OStR Bruno Platzer Kurz nach Erscheinen unserer letzten Ausgabe erhielten wir die traurige Nachricht vom Ableben unseres hochgeschätzten Mitglieds, Bruno Platzer, den mehrere Lehrergenerationen noch aus ihrer Studienzeit gekannt haben. Platzer war zunächst Hauptschullehrer, seit 1962 Sekretariatsleiter im neugeschaffenen PI und seit 70/71 Didaktiker an der PädAk des Bundes.

1973 übernahm Platzer die Leitung der Übungsschule, 1978 wurde ihm der Titel Oberstudienrat verliehen. Alle, die ihn kannten, schätzten Prof. Bruno Platzer ob seiner Ausgeglichenheit, seiner Umsicht und Gewissenhaftigkeit. Auf Bruno war Verlass! Der CLV wird seinem Mitglied stets ein ehrende Angedenken bewahren.

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Aktualia

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CLV Volleyball – die Sieger

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uch 2013 fand wieder ein Volleyball-Turnier mit großer Beteiligung statt. Zehn Mannschaften nahmen am Turnier teil. Sieger wurde die Mannschaft „Volleyfaust“ (im Vorjahr Tintenkiller), die in der Vorrunde noch gegen den späteren Zweiten „Murmler“ aus Pregarten knapp mit 23 : 25 verloren hatte, sich aber im Finale ganz klar in zwei Sätzen durchsetzen konnte. Schweißtreibende Beteiligung am CLV-Turnier

Weitere Platzierungen: 3. NMS Sattledt 4. RASI (Päd.Ak. 94–97) 5. NMS 26 6. Freistadt Umgebung 7. NMS St.Georgen/G. 8. NMS Mauthausen 9. SMS Laakirchen 10. PTS Wels

Die Siegerehrung fand bei gemütlichem Beisammensein im Restaurant „Stadt München“ statt. Einen Dank natürlich auch den Schulwarten der NMMS Korefschule und SMS Linz-Kleinmünchen. ■

Vorschau: • CLV – Golfturnier in Haag a. H., 24. Mai 2014 • CLV-Wanderwoche in Lech 3. – 9. August 2014 • Volleyball-Turnier 5. Nov. 2014, am Tag der Generalversammlung

Karl Renoldner, Landessportreferent

Foto: Fotolia

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CLV-Bergwanderwoche 2014

Wanderwoche für Genießer Termin: 3. bis 9. August 2014 Ort: Lech/Arlberg Unterbringung: Hotel Fernsicht, www.fernsicht-lech.at Teilnehmer: CLV-Mitglieder, Familienmitglieder und Freunde Verpflegung: Frühstücksbuffet Kosten: € 47,– pro Tag und pro Pers., inkl. kostenlose Benützung Sauna, Well- nessbereich, All inclusive Card Lech, Tiefgarage Programm: Gemütliche Wanderungen rund um Lech am Arlberg Anreise: Sonntag, 3. 8., bis 17.00 Uhr Abreise: Samstag, 9. 8., nach dem Frühstück Anmeldungen an: karl.renoldner@linzag.net Weitere Anfragen, Informationen und Detailprogramm unter 0650 3736837 bzw. karl.renoldner@linzag.net

„Brush up your English“ Englischkurs auf Malta Ein neues Angebot im CLV-Seminarprogramm! Seminarleitung: Dr. Heidi Berghammer Dieser Kurs ist gedacht für CLV-Mitglieder, die nicht selbst Englisch unterrichten! An diesem Seminar können auch (Ehe)Partner/innen teilnehmen, es ist auch für Pensionisten und Pensionistinnen geeignet! Termin: Sa., 23. August 2014 bis Sa., 30. August 2014 Alle weiteren Informationen finden Sie auf unserer Homepage (www.clv.at) unter Seminare – Seminarangebote – Seminar S 80. Natürlich senden wir Ihnen diese Informationen auch gerne zu!


Personalia

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

RR BSI Franz Weissenböck in Pension B ezirksschulinspektor Franz Weißenböck verabschiedet sich nach vielen Jahren als Lehrer, Hauptschuldirektor und in den letzten acht Jahren als Bezirksschulinspektor des Bezirks Urfahr-Umgebung in den Ruhestand. Franz Weißenböck hat seinen Bezirk sehr ruhig und gelassen und mit einer gewissen Raffinesse geführt. Es war immer sein Anliegen, den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern und den Schulleitungen für ihre Arbeit die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Die pädagogischen Interventionen und Reformen der letzten Jahre hat Franz Weißenböck mit viel Empathie für die

Schulen und im Team mit den Schulleiterinnen und Schulleitern begonnen umzusetzen. Durch die Organisation von intensiven Arbeitstagungen ist es ihm gelungen, immer wieder Zeitgefäße zu schaffen, in denen sich SchulleiterInnen und PädagogInnen mit der Weiterentwicklung ihrer Schulen auseinandersetzen konnten. Ein großes Anliegen war ihm auch die Schulpartnerschaft und damit die Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Elternvereine, für den er als pädagogischer Berater tätig war. Beste Kontakte zur Wirtschaft und sein großes Engagement in der Arbeitsgruppe Schule und Wirtschaft haben

Neuer BSI in Urfahr-Umgebung S eit 1. Dezember 2013 hat der Bezirk Urfahr-Umgebung einen neuen Bezirksschulinspektor: Werner Schlögelhofer folgte als Nachfolger BSI RR Franz Weißenböck. Aus einem Interview mit Kollegen Schlögelhofer veröffentlichen wir zwei Statements: • „Ich denke, sowohl als DA-Vorsitzender als auch als Schulleiter konnte ich mein Verständnis von Führung schon klar zum Ausdruck bringen. Ich habe dabei immer versucht, mich an Anselm Grün zu orientieren, der gesagt hat: „Echte Führung besteht darin, die Seele des Menschen zu berühren und sie zu beflügeln!“. Die Schulinspektion an sich sehe ich übrigens in starkem Zusam-

menhang mit der Qualitätssicherung und der Evaluation am einzelnen Schulstandort, wobei ich mehr an eine Metaevaluation über die einzelnen Schulleitungen denke, als an die Inspektion der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer.“ • „Bei allen Maßnahmen, die ich in der Führungsposition als Bezirksschulinspektor zu setzen haben werde bzw. aus meiner eigenen Innovationsintention heraus zu setzen beabsichtigen werde, sollen stets die Wirkungen auf die Schule und ihre Schülerinnen und Schüler im Fokus bleiben. Schlussendlich sind ja immer die Schüler/innen im Zentrum der Schule zu sehen, anderenfalls würde Schule zum Selbstzweck verkommen.

Brucknerchor – gut und gerne singen Jederzeit heißen wir neue Sängerinnen und Sänger in unserem Chor herzlich willkommen. Wenn Sie Freude daran haben, in einem engagierten Ensemble zu singen, das große Chorwerke aus Vergangenheit und Gegenwart zur Aufführung bringt und Stimmbildung als Bestandteil der Probenarbeit als wesentlich erachtet, dann sind Sie bei uns richtig.

Das Programm für 2014 ist vielfältig und interessant: Motetten von Anton Bruckner anlässlich der Eröffnung des neuen Museums in Ansfelden im April und die d-Moll Messe im September im Stift St. Florian, eine Chorreise zu einem Festival in Italien im Juni, das Magnificat von John Rutter im November und ein Adventkonzert im Dezember. Im No-

dazu geführt, dass es für die Schulen im Bezirk Urfahr Umgebung immer wieder innovative Projekte und intensive Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Wirtschaftsbetrieben gab. Seine Verdienste im Schul- und Bildungsbereich waren auch der Grund dafür, dass ihm 2012 der Titel des Regierungsrates verliehen wurde. Franz Weißenböck kann auf ein erfülltes und erfolgreiches Berufsleben zurückblicken und er darf aber auch nach vorne auf eine neue Zeit schauen, in der er Zeit hat, all jene Dinge zu tun, für die in den letzten Jahren zu wenig Zeit übrig war. Wir wünschen ihm Gesundheit, Freude und Energie für neue Vorhaben und viel Zeit für sich selbst und seine Familie. ■

Ich bin fest davon überzeugt, dass ich in meiner Funktion als Bezirksschulinspektor einen entscheidenden Beitrag zur positiven Atmosphäre und Stärkung des „pädagogischen Ethos“ leisten kann. Der Bezirksschulinspektor bildet in seinen Controlling- und Beratungsaufgaben in meinen Augen das „menschliche Maß“, welches keinesfalls durch ökonomisch begründete Sparmaßnahmen künftig zu kurz kommen darf.“ Unserem langjährigen Mitglied Werner Schlögelhofer wünscht der CLV für seine neue Aufgabe viel Erfolg! ■

vember 2015 steht Alexis Zorbas zum 90. Geburtstag von Mikis Theodorakis auf dem Programm. Unsere Proben werden am Mittwoch jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr in der Pädagogischen Hochschule Linz, Kaplanhofstraße 40, abgehalten. Wir freuen uns auf viele Interessenten. Schauen Sie doch – ab sofort – bei einer unserer Proben vorbei! www.brucknerchor.at

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Personalia

DAS SCHULBLATT | MÄRZ 2014

Der CLV gratuliert Seinen Mitgliedern! Oberschulrat – Oberschulrätin HD Brunhilde Barth, HS Oberneukirchen VD Anna Baumgartner, 4062 Kirchberg-Thening VD Klaus Haider, VS Walding VD/HD Sieglinde Thaller, NMS der Franziskanerinnen Linz HD Johann Tschernuth, HS Altenberg VD Ingeborg Fernando, VS St. Ulrich VD Klaus Hauzeneder, 4154 Kollerschlag VD Waltraud Hinterleitner, VS Katsdorf VD Maria Höfler, VS Öpping VD Isabella Kecht, 4840 Vöcklabruck VD Iris Mitterhauser, VS Timelkam VD Erich Scheucher, 4170 Haslach VD i. R. Manfred Traxler, 4162 Julbach VD Helga Werner, VS Regau VD Anna Austaller, VS Traunkirchen VD Rudolf Grünseis, VS Pötting VD Karl Hamedinger, VS Haigermoos VD Brigitte Huemer, VS Altenhof HD Erich Hutter, HS Hochburg-Ach HD Erika Oberleitner, HS Aspach VD Elke Peganz, VS Brahmsschule VD Brigitte Stabauer, ‚VS Pfaffstätt BD Ing. Wolfgang Kalchmair, Wels HD Helga Karlhuber, NMS Kirchdorf VD i. R. Erika Kronstiener-Hubmer, Nußbach VD Angelika Resl, VS Ried im Traunkreis HD Harald Schmidsberger, HS 2 Lambach VD Angelika Resl, VS Ried im Traunkreis Schulrat – Schulrätin HOL Karl Ablinger, NMS St. Martin/Traun OLFWE Gabriele Baresch, HS Altenberg HOL Roswitha Burgstaller, NMS 22 Linz VOL Veronika Buschbacher, VS Neuhofen HOL Aurelia Dobler, NMS Feldkirchen HOL Barbara Eisschiel, IMS Steyregg VOL Gertrud Fischill, VS Ottensheim HOL Irmgard Fuchs-Eisner, HS Vorderweißenbach HOL Edith Gams, NMS St. Martin/Traun VOL Christa Grurl, VS 46 Linz ROL Rosa Hainzl, VS 42 Linz VOL Katharine Haslwanter, VS 3 Linz BD-Stv. Christian Hemetsberger, BS Gmunden 1 VOL Gertraud Hoheneder, VS Ansfelden HOL Harald Kehrer, NMS der Franziskanerinnen Linz VOL Helga Kellermeir, VS 48 Linz ROL Anna Maria Kolb, VS Haid ROL Brigitte Koma, VS 9 Wels HOL Helga Konrad, NMS 1 Traun OLFWE Bernadette Köberl, NMS 1 Traun VOL Ulla Langhammer, VS ST. Gotthard i. M. HOL Gabriele Lehner, NMS der Franziskanerinnen Linz VOL i. R. Margarete Marckhgott, 4040 Linz VOL Gabriele Mitterhauser, VS 28 Linz HOL Gertrude Modelhart, NMS Feldkirchen VOL Edith Pillweis, VS Leonding

VOL Elisabeth Pröll, VS Haid HOL Isolde Reisinger, NMS ST. Martin/Traun HOL Ulrike Reiter, NMS 14 Linz VOL Margit Schindler, VS Hellmonsödt HOL Elisabeth Seiberl, HS Vorderweißenbach HOL Gerlinde Stöger, HS Steinerkirchen VOL i. R. Brigitte Topf, 4600 Wels VOL Charlotte Wahlmüller, VS 47 Linz HOL Andrea Wehnert, HS 2 Lambach HOL Othmar Weißenböck, NMS Feldkirchen VOL Elisabeth Wittmann, VS 46 Linz VOL Brigitta Ablinger, VS Neukirchen ROL Alois Bauernfeind, VS Vöcklamarkt HOL Gabriele Bulgarini, HS Niederwaldkirchen HOL Johann Danerbauer, NMS Helfenberg HOL Hildegard Ecker, HS Lembach VOL Christine Gindl, VS Aigen-Schlägl HOL Ingrid Glück, NMS Wolfegg HOL Margit Gruber, HS St. Martin HOL Karl Habringer, HS Neufelden HOL Monika Hintenberger, HS Niederwaldkirchen HOL Robert Höfler, HS St. Martin HOL Stefan Hölzl NMS Helfenberg OLFWE Helga Hötzendorfer, PTS Rohrbach VOL Maria Kaiser, VS Aigen-Schlägl HOL Karl Kemethofer, HS Ried VOL Andrea Klinglmüller, 4800 Attnang-Puchheim VOL Renate Krenn, VS Julbach HOL Gerda Kolenc, HS Rohrbach HOL Gerlinde Lindenberger, 4320 Perg HOL Gabriele Luger, HS Niederwaldkirchen HOL Gerda Mader, NMS St. Georgen HOL Josef Mayer, NMS Ried HOL Franz Paischer, NMS Vöcklabruck HOL Adelheid Pammer, HS St. Martin HOL Elisabeth Paschenegger, 4351 Saxen HOL Helga Pichler, HS St. Martin HOL i. R. Ingeborg Prammer, 4311 Schwertberg HOL Christof Pröll, HS Ulrichsberg HOL Elfriede Pusch, HS St. Martin HOL Anna Rad, HS Niederwaldkirchen HOL Charlotte Raffetseder, NMS St. Georgen OLFWE Herta Reiter, HS Lembach HOL Elfriee Schachinger, NMS Waldhausen HOL i. R. Johann Scheuchenegger, 4312 Ried VOL Gabriele Schieber, VS 1 Vöcklabruck VOL Regina Schirl, VS Aigen-Schlägl HOL Christoph Schönberger, HS Rohrbach SOL Gabriele Schwarzmann, SPZ Mondsee VOL Maria Springer, VS Rohrbach VOL i. R. Elfriede Simharl, 4860 Lenzing VOL Marianne Wallner, VS Frankenburg HOL i. R. Reinhold Zinterhof, 4320 Perg HOL Helmut Brandl, HS St. Johann/Walde VOL Aloisia Buchmair, VS Heiligenberg HOL Herta Fellhofer, HS Eggelsberg VOL Monika GAdermeier, VS Hofkirchen HOL Gerda Gamsjäger, NMS Gosau

VO’L Renate Heidinger, VS Friedburg HOL Alfred Hehenberger, HS Waizenkirchen HOL Angelika Heller, HS2 Grieskirchen HOL Rosa Maria Höftberger, HS Gaspoltshofen OLFWE Christine Huber, HS Peuerbach VOL Gabriele Kislinger, VS ‚Pollham HOL Otto Kreisberger, NMS Mauerkirchen HOL Elisabeth Knogler, HS 1 Grieskirchen HOL Waltraud Koll, NMS Brauna-Ranshofen HOL Angelika Lachmair, NMS Altmünster HOL Maria Lahnsteiner, NMS Ebensee HOL Angela Leidl, HS Neukirchen/Enknach OLFWE Anneliese Maier, HS Ostermiething HOL Franz Moser, HS Neukirchen HOL Elisabeth Müller, HS Lochen HOL Helga Ortmair, HS Aspach HOL Brigitte Ortner, HS Aspach HOL Renate Osinger, NMS 2 Mattighofen HOL Manfred Payrhuber, HS Gaspoltshofen HOL Birgit Pichler, NMS Gmunden-Stadt VOL Edith Pölzl, VS Laakirchen HOL Maria Pommer, HS Lochen VOL Heidelore Püschel, VS Lindach HOL Katharina Sattlecker, HS Aspach HOL Margaretha Schachinger, HS Aspach VOL Silvia Scheck, VS Brahmsschule ROL Klaudia Scheibl, NMS Ebensee OLFWE Maria Scheuringer, HS Peuerbach VOL Ulrike Schlager, Natternbach OLFWE Helga Steckbauer, NMS Braunau-Stadt VOL Gabriele Steinhäusler, VS Laakirchen SD Ulrike Steinkogler, VS Ebensee HOL Veronika Svacina, NMS Scharnstein VOL Willhelmine Trautner, Grieskirchen ROL Maria Wiesinger, VS Kallhamm HOL Gisela Weideneder, HS Aspach VOL Rosmarie Wittinger, VS Grieskirchen HOL Katharina Wührer, NMS 1 Mattighofen HOL Brigitte Zurucker-Burda, HS Neumarkt HOL Maria Zoidl, HS Eggelsberg VOL Anneliese Zaglmayr, VS Roßbach SOL Eva Bauer, SPZ Steyr-Land HOL Rainer Bauer, NMS Wartberg/Krems HOL Melitta Draxler, NMS Eberstalzell HOL Ursula Drescher, HS Gunskirchen HOL Barbara Eisschiel, IMS Steyregg VOL Brigitte Fürst, VS Sandl VOL Ulrike Guger, VS Pennewang HOL Anneliese Hanreich, NMS Eberstalzell OLFWE Theresia Hartner, HS Stadl-Paura HOL Andrea Hohner, NMS 1 Marchtrenk HOL Erwin Hollinger, NMS Wartberg/Krems HOL Gertraud Hrubes, Kleinreifling HOL Susanna Kragl, NMS Freistadt SOL Anna Kreisel, VS 2 Freistadt HOL Elfriede Lacherstorfer, NMS Bad Hall VOL Christa Lachmayr, VS Buchkirchen VOL Gabriele Madlschenter, VS Haid HOL Silvia Madlsperger, NMS Pregarten HOL Anita Prillinger, HS Sattledt HOL Regina Sperrer, NMS Wartberg/Krems


CLV Media

MÄRZ 2014 | DAS SCHULBLATT

Bücher Durch Zeitung inspiriert Aus mehreren wahren Geschichten aus Linz machte Dr. Gerhard Pauza, redaktioneller Mitarbeiter beim „SCHULBLATT“ einen Roman über religiösen Fanatismus. „Bis zur Seite 133 habe ich alles so erlebt, wie es im Buch steht“, sagt der Autor Gerhard Pauza und meint damit sein eues Buch „Polenreise“. Darin geht es um eine streng katholische Familie, die vermutet, ihre Tochter sei von einer muslimischen Sekte entführt worden. Als Referent der katholischen Sektenberatungsstelle in Linz war Pauza schnell klar geworden, dass in diesem Fall eher die Hilfe der Familienberatungsstelle gebraucht war. „Ich habe diese Begebenheit immer wie-

Gemeinsam gegen Unterrichtsstörungen – Ein neues Präventions-Konzept Dieses Buches soll Lehrerinnen und Lehrern Anregungen geben, damit diese Unterrichtsstörungen von vorneherein vermieden werden können. In Kapitel 1 wird dargestellt, was Schüler selbst als Unterrichtsstörungen empfinden und worin heutzutage die Ursachen für diese liegen. In Kapitel 2 werden die verschiedenen Beziehungsebenen zwischen Lehrer und Schüler sowie Lehrer und Eltern erläutert. Es wird erklärt, welche Beziehungsebenen bestehen und inwieweit eine emotionale Bindung zwischen Schüler und Lehrer notwendig ist, um das Verhalten verändern zu können. Kapitel 3 verdeutlicht, wie wesentlich die ersten Tage und Wochen für den Zusammenhalt und das Klassenklima der nächsten Jahre sind. Nicht alles soll vom Lehrer abhängen, sondern die Schüler sollen zu einer Selbstkompetenz geführt werden,

der als Beispiel für katholischen Fundamentalismus erzählt, bis mich jemand motivierte, einen Roman über diese unglaubliche Geschichte zu verfassen“, sagt Pauza. Wie es der polnischen Familie bei der Familienberatungsstelle weiter erging, weiß er nicht, hat es in seinem Roman aber in drei verschiedenen Schlussvarianten skizziert. „Ich habe allerdings die Namen verfälscht und die Geschichte nach Wien verlegt“, sagt Pauza. Inspirieren ließ sich der Religionsprofessor aus Linz dabei auch von einem Zeitungsartikel aus der Sonntags-Rundschau, in dem über eine Familientragödie mit mehreren Toten berichtet wurde. „Wenn ich solche Artikel lese, frage ich mich immer, wie so etwas passieren kann. Die Zeitungen bringen immer nur einen Ausschnitt der Geschichte. Mein Buch liefert einen möglichen Hintergrund“, erklärt Pauza. Der 57-Jährige schildert in den anderen beiden Varianten aber nicht nur Mordund Totschlag, sondern auch eine Liebesgeschichte. 2008 war das Buch bereits fertig, aber kein Verlag interessierte sich dafür. Mit

um verantwortungsbewusst für sich selbst zu handeln. Dies funktioniert allerdings nur durch die systemische Zusammenführung der ganzen Klasse, wie Kapitel 4 zeigt. Kapitel 5 enthält dazu Methoden zur Regulation der gesamten Klasse, während sich Kapitel 6 mit der Selbstregulation, die jetzt von den Schülern innerhalb der Klassengemeinschaft selbst ausgeführt werden kann, beschäftigt. In Kapitel 7 wird ein Exkurs zum Thema „Cyber-Mobbing“ ausgeführt. Kapitel 8 gibt einen Ausblick auf die Anforderungen der Lehrer, welche in naher Zukunft gegeben sein werden. Alexandra Biegler; Gemeinsam gegen Unterrichtsstörungen – Ein neues Präventions-Konzept; Verlag Cornelesen, Berlin 2013; 142 Seiten; € 11,90

55 Mal fünf Minuten zur Regeneration – Bewegen, Konzentration, Koordination Wenn einem am Morgen müde und abgespannte Kinderaugen entgegen blicken, die Schülerinnen und Schüler

Unser Mitarbeiter, Dr. Gerhard Pauza, als Buchautor am Gerät

dem „Arabischen Frühling“ änderte sich aber die Stimmung und Pauza hätte sogar mehrere Verlage gefunden. „Das Buch soll zeigen, dass die ständige Moralkeule zu grausamen Taten führen kann und dass religiöser Fundamentalismus in allen Religionen gefährlich ist“, sagt Pauza. Qu. Stadtrundschau Linz Polenreise. Roman mit drei Schlussvariationen, Gerhard Pauza, Aspach: Edition Innsalz, 2013, 208 Seiten, € 14,90.

von der intensiven der letzten Unterrichtseinheit ausgelaugt sind, unruhig und unkonzentriert, dann merkt man als Lehrer mehrmals an einem Schultag, dass es an der Zeit ist, den Schülern eine Phase der Regeneration zu ermöglichen. In diesem Band wird einem ein Spieleschatz in die Hand gegeben, mit dem man in ganz kurzen Phasen sehr zielgerichtet der jeweiligen Verfassung der Schüler entsprechend reagieren kann. Die Spiele sind sofort einsetzbar und bieten den Schülern Möglichkeiten zur Entspannung, Konzentration und Bewegung. Geeignet ist das Buch von der ersten bis zur neunten Schulstufe. Barbara Adleff (Hrsg.); 55 Mal fünf Minuten zur Regeneration – Bewegen, Konzentration, Koordination; Verlag Cornelsen, Berlin 2013; 94 Seiten; € 9,90

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Personalia

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Wir gedenken unserer Toten SR VHL i. R. Rosa Pöppl, 4600 Wels VOL i. R. Johann Heindler, 4040 Linz VOL i.R. Christiana Zagicek, 4020 Linz OSR VD i. R. Wilhelm Patri, 4230 Pregarten SR BOL i. R. Franz Kloyber, 4073 Wilhering OSTR Prof. i. R. Bruno Platzer, 4020 Linz Schwester Angela – Hermine Wamprechts hammer, 4840 Vöcklabruck SR SD i. R. Roman Reisner, 4040 Linz OSR VD i. R. Rosa Wetzelsberger, 4742 Pram

Impressum

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Medieninhaber und Herausgeber: Christlicher Lehrerverein für Ober­österreich (CLV), Stifterstraße 23, 4020; Linz E-Mail: office@clv.at; Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur: Mag. Wolfgang T. Schwarz; Redaktion: Helmuth Nitsch, LSI B. Pitzer, M.Ed. Peter Baumgarten, Mag. Dr. Gerhard Pauza, Michael Andexlinger; Redaktionssekretariat: Walter Utz (0 73 2/ 77 68 67), Maria Pauleder; Anzeigenleitung: Walter Utz (0 73 2/78 22 66); Erscheinungsort: Linz, Verlagspostamt 4020 Linz, P.b.b.; Offenlegung lt.§ 25 Mediengesetz: Die grundlegende Richtung des „Schulblattes“ ergibt sich aus den Satzungen des Christ­lichen Lehrervereins.

OSR HD i. R. Friedrich Schatzdorfer, 4910 Ried ROL i. R. Annemarie Grübl, 4921 Hohenzell SR SOL i. R. Ilse Telesko, 4020 Linz Pfarrer Mag. Hermann Demmelbauer, 4910 Ried VOL i. R. Christian Raudaschl, 4813 Altmünster HOL i. R. Josef Hietler, 4311 Schwertberg SR OLFWE i. R. Christine Seibold, 4614 Marchtrenk

VOL i. R. Charlotte Klampfer, 4060 Leonding SR HOL i. R. Herbert Felbermayr, 4540 Bad Hall SR VD i. R. Ernst Kitzberger, 4153 Peilstein SR SOL i. R. Mraczansky Margarete, 4020 Linz OLFWE i. R. Schwester Fabiana Theresia Gun, 1238 Wien SR VHL i. R. Rosa Neissl, 4092 Esternberg SR HOL i. R. Martin Petershofer, 4752 Riedau VOL i. R. Helene Stockinger, 4720 Neumarkt



Wenn nicht zustellbar, bitte zurück an Christl. Lehrerverein, Linz an der Donau, Stifterstraße 23. Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020 Linz

Sponsoring Post, GZ 02Z033370 S

Datenleck – alles schlecht? D

Foto: Fotolia

as Datenleck bei den Schülertests zur Informellen Kompetenzmessung (IKM) auf einem angeblich frei zugänglichen rumänischen Server ist höchst problematisch. Es ist nicht nachvollziehbar, warum man im BIFIE und im Ministerium seit Mitte Dezember davon weiß und nicht entsprechend reagiert hat. In einer so sensiblen Frage müsste anders reagiert werden. Das einzig Positive daran: die Verantwortlichen werden in Zukunft bestimmt alles daran setzen, dass es zu keinen derartigen Vorfällen mehr kommt. Bedauerlich ist, dass der Vorfall auch Reformen und Unterstützungsangebote für Schulen in Misskredit bringt, die durchaus sinnvoll sind. Die angeblichen Sicherheitslücken im System sind Wasser auf die Mühlen all jener, denen die Darstellung objektiver Schülerleistun-

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...

gen auf empirischer Basis schon immer ein Dorn im Auge war. Vergessen wird dabei: In Zeiten, in denen – aus technisch-organisatorischen Gründen – noch keine internationalen oder nationalen Erhebungs- und Vergleichsinstrumentarien zur Verfügung standen, orientierte sich „Schulqualität“ häufig an zeit-, arbeits- und papierintensiven Schulentwicklungsmaßnahmen. Schulen hatten schön formulierte und intensiv diskutierte Leitbilder vorzuweisen, verfügten über Arbeits- und Steuergruppen und vertieften sich in Projektarbeiten unterschiedlichster Art. Die Aktionsdichte („der Weg ist das Ziel…“) wurde so mancherorts zum einzigen – auch schulbehördlich – anerkannten Kriterium für Qualität. Der Blick auf die Wirkungen war eher sekundär. Der „PISA Schock“ im Jahre 2000 leitete eine Wende ein: Das Interesse der Bildungsverantwortlichen neigte sich zunehmend der Frage nach den Lernergebnissen der Schülerinnen und Schüler zu und folgerichtig begann man auch in Österreich mit der Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Die Festlegung von Bildungsstandards macht es möglich, in gewissen Zeitabständen zu prüfen, ob bestimmte Standards erreicht werden. Durch die zur Verfügung gestellten Daten erhalten die Schulen nicht nur zuverlässige Informationen über ihren gegenwärtigen Stand, sie können auch genauer festlegen, welchen Stand sie (in Zukunft) erreichen wollen, und – bei wiederholter Teilnahme – in welchem Umfang sie

Maximilian Egger, MA Landeskoordinator für Bildungsstandards Zentrumsleitung: Bildungsstandards und Schulevaluation, PH OÖ

sich verändert haben. Auch die Lehrkräfte können nach der Ergebnisrückmeldung von Überprüfungen einschätzen, welche Methode, welcher didaktische Weg zu welchen Ergebnissen führt, eine Reflexion der eigenen Praxis wird ermöglicht. Die Fachkompetenz, die Autonomie und das Selbstbewusstsein von Schulen wird wachsen, w e i l man nicht mehr auf Annahmen und Theorien angewiesen ist, sondern der empirische Befund die stärkste Argumentationskraft der eigenen Arbeit entwickelt. Ein paar Anmerkungen zur Informellen Kompetenzmessung: Die IKM ist ein Instrument, das Lehrkräfte im Hinblick auf Individualdiagnostik unterstützen soll. Sie wurde von über 80 Prozent der oberösterreichischen Volksschulen eingesetzt. Dies ist nicht als ein „teaching to the test“ zu verstehen, sondern ein Hinweis darauf, dass datenbasierte, individuelle Diagnose und Förderung zur Unterrichtsqualität einen hilfreichen Beitrag leisten kann. Schüler/innen mithilfe formativer Evaluationsinstrumente bestmöglich in ihrer Lern- und Leistungsentwicklung zu fördern, wird hoffentlich auch in Zukunft zu den pädagogischen Idealen gehören, die viele Lehrkräfte in Oberösterreich leiten. Das Ministerium und das BIFIE müssen dazu aber klare Schritte setzen, um den Vertrauensverlust wieder gutzumachen, beispielsweise durch den regelmäßigen Beweis, dass mit Datensicherheit und Anonymität hochprofessionell im Sinne aller Beteiligten umgegangen wird. ■


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