JAHRESBERICHT 2021
JAHRESBERICHT 2021
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Vorwort Zukunftsaussichten Daten & Fakten Auf einen Blick Im Fokus Unser Beitrag Gremien & Departemente Finanzen
VORWORT «Gemeinsam können wir zu einer gesünderen Welt beitragen.» Grüsse aus dem «Belo Horizonte» – dem neuen Hauptsitz des Swiss TPH in Allschwil! Ich schreibe diese Zeilen im vierten Stock unseres Neubaus, unter dessen gemeinsamen Dach rund 700 Mitarbeitende und Studierende aus über 80 Nationen studieren, forschen und arbeiten.
krankheiten sowie chronische Leiden. Zudem adressierte das Institut drängende Fragen der Public Health wie zum Beispiel der Einfluss der Luftverschmutzung oder des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit. Ich bin stolz auf die wichtigen Beiträge zur Verbesserung der globalen Gesundheit, die wir gemeinsam mit unseren Partnern rund um den Globus gleistet haben. Mit Engagement und Partnerschaft lassen sich Berge versetzen!
2021 war abermals von SARS-CoV-2 überschattet. Die Pandemie prüfte kulturelle, wirtschaftliche und soziale Systeme, brachte unser Gesundheitssystem teilweise an Grenzen und stellte und die Gesellschaften auf eine harte Probe. Trotz des durch das Virus verursachten Leids, überwog die Kraft der Forschung, Innovation und der Zusammenarbeit. Sichere und wirksame Impfstoffe gegen COVID-19 wurden so schnell entwickelt, validiert und eingesetzt wie nie zuvor. Doch nicht alle Länder hatten gleichermassen Zugang zu diesen Impfstoffen. Dies verschärfte d ie bereits bestehende globale Ungleichheit – ein Umstand, den es für eine erfolgreiche Prävention und Bewältigung künftiger Krankheitsausbrüche, Epidemien und Pandemien unbedingt zu beheben gilt.
Die Mitarbeitenden und Studierenden des Swiss TPH hielten an der Mission des Instituts fest: die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen durch exzellente Forschung, Lehre und Dienstleistungen zu verbessern. Wir arbeiteten im Rahmen unserer acht strategischen Themenbereichen. Sie reichten von der Infektionsbiologie und molekularer Epidemiologie bis zu statistischer und mathematischer Modellierung. Zum ersten Mal überhaupt veröffentlichten wir über 600 wissenschaftliche Artikel in der von Experten begutachteten Fachliteratur.
Nebst wichtigen Beiträgen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 spielte das Swiss TPH auch im 2021 eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe g egen K rankheiten d er A rmut w ie Malaria, Tuberkulose, vernachlässigte Tropen-
Vergangenes Jahr wuchsen unsere Tätigkeiten weiter, wir etablierten und pflegten ein konsistentes Projektportfolio und akquirierten neue Drittmittel und Dienstleistungsmandate. Ende 2021 arbeiteten wir in 133 Ländern an 262 aktiven Projekten. Sie tragen zu 14 der 17 «Ziele für Nach-
Resilienz und Wachstum
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Vorwort haltige Entwicklung» (Sustainable Development Goals, SDGs) bei, hauptsächlich zum SDG #3 («Gesundheit und Wohlergehen»).
für interdisziplinäre Zusammenarbeit, Innovation und Unternehmertum.
Zudem erschlossen wir neue Forschungsbereiche wie Ernährungsfragen und die AntibiotikaResistenz. Unsere Expertise war in Basel, in der ganzen Schweiz und international zunehmend gefragt. Dank des Engagements und der Leidenschaft unserer Mitarbeitenden, Studierenden und etablierter Partnershaften sind wir in der Lage, Wissen in die Praxis umzusetzen und damit der Wissenschaft zu mehr Wirkung zu verhelfen.
Während die Welt langsam lernt, mit COVID-19 und anderen Gesundheitsbedrohungen zu leben, müssen wir sicherstellen, dass wir als globale Gemeinschaft besser auf künftige Bedrohungen vorbereitet sind. Pandemievorsorge ist nicht länger ein «nice to have», sondern ein «must», um sicherzustellen, dass Gesellschaften vorbereitet sind, über geeignete Überwachungssysteme verfügen und schnell und effizient auf neue und wieder aufkommende Herausforderungen reagieren können. Eine wichtige Lektion ist, dass wir zusammenarbeiten müssen, damit wir nicht nur über die Runden kommen, sondern gestärkt aus solchen Krisen hervorgehen. Das Swiss TPH ist bereit, seinen Teil dazu beizutragen, Verantwortung zu übernehmen und sein einzigartiges, weitreichendes Netzwerk dafür zu mobilisieren.
Ein Meilenstein für das Swiss TPH war die Unterzeichnung der Leistungsvereinbarung mit der Universität Basel, die eine deutliche Erhöhung der neuen Kernfinanzierung ans Swiss TPH vorsieht. Sie trat am 1. Januar 2022 in Kraft und garantiert unsere künftige Planungssicherheit. Mit den gegenüber dem Vorjahr ebenfalls erhöhten Mitteln des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und den beiden Trägerkantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft ist das Swiss TPH nun hervorragend aufgestellt, um die grössten Herausforderungen der globalen Gesundheit anzupacken.
Beharrlichkeit und Fortschritt
Ich möchte allen unseren Mitarbeitenden, Studierenden, Partnern und Geldgebern für das grossartige «Miteinander» danken. Gemeinsam werden wir auch in Zukunft an unserer Mission festhalten: die Welt zu einem gesünderen Ort zu machen.
Transformation und Wandel Am 1. April 2022 konnten wir unseren neuen Hauptsitz «Belo Horizonte» auf dem BaseLinkAreal in Allschwil feierlich eröffnen. Das neue, moderne Gebäude wurde von den Architekten «Kunz und Mösch» meisterhaft entworfen. Es erstreckt sich über fünf Stockwerke und umfasst innovative Arbeitsbereiche, hochmoderne Labors, Biobanken sowie Seminarräume, eine Bibliothek und unsere Cafeteria «Belo Café».
Prof. Dr. Jürg Utzinger Director, Swiss TPH
Das Bauprojekt war das grösste und komplexeste Projekt, welches das Swiss TPH je realisiert hat. Dank einer straffen Organisation, klaren Rollen und Verantwortlichkeiten und dem unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten konnte der Bau innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens abgeschlossen werden. Vertrauen und Respekt auf allen Ebenen waren der Schlüssel zu diesem Erfolg. Das Swiss TPH befindet sich nun inmitten eines aufstrebenden, dynamischen Life-Sciences- und Biotech-Clusters, das immer mehr Forschungsinstitute, Start-ups und Privatunternehmen anzieht. Und wirklich: Im BaseLink-Areal entsteht zunehmend ein lebhaftes Ökosystem
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Vorwort
→ Von links nach rechts: Renato Mösch, Conradin Cramer, Martina Hirayama, Jürg Utzinger, Monica Gschwind, Nicole Nüssli-Kaiser, Andreas Burckhardt, Marcel Tanner, Nicole Probst-Hensch, Philipp Kunz, Torsten Schwede und Stefan Mörgeli.
→ Am 1. April 2022 wurde der neue Hauptsitz des Swiss TPH im BaseLink-Areal eröffnet, einem neuen Life-Science-Cluster in Allschwil. Rund 700 Mitarbeitende und Studierende arbeiten, forschen und studieren nun gemeinsam im neuen Gebäude.
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ZUKUNFTSAUSSICHTEN «Ein Einsatz für die Institution» Seit 2016 präsidiert Dr. Andreas Burckhardt das Kuratorium, oberstes Aufsichtsorgan des Swiss TPH. Ende 2022 wird er von dieser Funktion zurücktreten. Höchste Zeit also für ein Gespräch über die Funktionsweise des Kuratoriums, die Opportunitäten des neuen Standorts in Allschwil und die angedachte Rolle des Instituts bei der künftigen Pandemiebekämpfung. «Bei unserem letzten Gespräch kurz vor Ihrem Amtsantritt als Präsident des Kuratoriums 2016 betonten Sie, dass Sie nichts grundsätzlich anders machen möchten als Ihr Vorgänger, Prof. Dr. Felix Gutzwiller. Wie sieht es im Rückblick aus: Haben Sie die eine oder andere Revolution vom Zaun gebrochen?» Dr. Andreas Burckhardt: «Ich glaube an den Wert der Kontinuität. Ich bin nicht der Typ der eine neue Funktion antritt und alles über den Haufen wirft. Die Aufgabe bestand darin, meine Führungs- und Arbeitserfahrung aus Politik und Wirtschaft für die Arbeit des Swiss TPH fruchtbar zu machen. Das funktioniert nicht im Stil eines Feldmarschalls, sondern nur wenn man zuhört, das sich wandelnde Umfeld zur Kenntnis nimmt und gemeinsam in den Gremien nach Lösungen sucht. Ein Präsident soll nicht auf ein eigenes Denkmal hin arbeiten.» «Wie sehen Sie die Rolle des Kuratoriums? Als ein Aufsichtsorgan, das lediglich seine Aufsichtspflicht wahrnimmt, oder als ein Verwaltungsrat, der die strategische Ausrichtung des Swiss TPH aktiv beeinflusst»? Dr. Andreas Burckhardt: «Die strategischen Ziele und die wissenschaftliche Entwicklung des Instituts müssen von der Institutsleitung des Swiss TPH formuliert und umgesetzt werden. Im Kuratorium geht es dann eher um die Frage, wie wir zusammen mit den Trägern (Bund und Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt) diese Ent-
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wicklung mit den Budgetvorgaben in Einklang bringen. Das Kuratorium ist vor allem auch die Brücke des Swiss TPH in die Welt der Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Kuratoriumsmitglieder werden gewählt, um ihr Wissen und ihr breites Netzwerk für das Institut mobilisieren zu können. Mein Vorteil war sicher, dass ich mit der politischen Landschaft der Nordwestschweiz bestens vertraut bin. Gerade die unterschiedliche Kultur und Erwartungen zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft, zwischen den Parteien, wie auch zwischen den kantonalen Regierungen und dem Bund erfordert Erfahrung und politisches Geschick.» Was haben Sie in Ihrer Amtszeit als Präsident für das Swiss TPH erreicht? Dr. Andreas Burckhardt: «Ein wichtiger Meilenstein ist sicher die Realisierung des Swiss TPHNeubaus auf dem BaseLink-Areal in Allschwil, der am 1. April 2022 im Kostenrahmen und in der geplanten Zeit mit einem grossen Festakt eröffnet wurde. Als Vorsitzender des Lenkungsausschusses war ich nicht in die operativen Geschäfte involviert, sondern nahm auch hier eine Aufsichtsfunktion wahr.» Worin sehen Sie die Chancen des Neubaus für Lehre, Forschung und Dienstleistungen am Swiss TPH? Dr. Andreas Burckhardt: «Der Neubau ist eine wichtige Zäsur für das Swiss TPH. Zum ersten Mal hatte das Institut die Möglichkeit eine auf
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Zukunftsaussichten
Im Rahmen der Neuausrichtung Pandemievorbereitung und -bewältigung der Schweiz wird auch die Forderung eines nationalen Referenzzentrums laut. Inwiefern kann das Swiss TPH eine solche Referenzfunktion übernehmen? Dr. Andreas Burckhardt: «Die Public-Health-Expertise des Swiss TPH ist schweizweit einzigartig. Bei der Corona-Pandemie wie auch bei künftigen Pandemien geht es ja nicht nur um das Verständnis einzelner Viren und ihrer Verbreitung. Nebst der Modellierung epidemiologischer Risiken und deren Überwachung steht ebenso die mentale Gesundheit, oder das komplexe Zusammenspiel von Veterinär- und Humanmedizin im Zentrum. Das Swiss TPH bündelt auch diese Kompetenzen unter einem Dach.»
seine Tätigkeit zugeschnittene einzigartige Lehrund Forschungs-Infrastruktur zu errichten, die es den über 900 Mitarbeitenden ermöglicht, auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur besseren Gesundheit der Menschen zu leisten. Und dies in einer Life-Science-Umgebung, die eine Kultur des Austauschs zwischen der Industrie, der Wissenschaft und den zahlreichen Start-ups ermöglicht.» Ganz anders als die Universität Basel mit ihren in die Stadt integrierten Instituten hat der neue Standort des Swiss TPH zwischen den Achsen Hegenheimermattweg und französische Grenze etwas Hermetisches. Besteht die Gefahr, dass sich die Wissenschaft von der Gesellschaft abschottet? Dr. Andreas Burckhardt: «Das glaube ich nicht. Die Universität ist durch seine zum Teil weit auseinanderliegenden Institute stark zergliedert. Da läuft man Gefahr, den Anschluss untereinander zu verlieren. Der Begriff «Universitas» bedeutet ja die Gesamtheit der Wissenschaften. Das heisst, dass ein jeder über seinen Tellerrand und Disziplinen-Grenzen hinausblicken sollte. Die Mediziner sollten die Geschichte kennen, wie der Juristin oder dem Juristen eine ethische Fundierung gut anstehen. Auch Ökonomen oder Virologinnen müssen ihr Umfeld beobachten. Die Konzentration allein auf das Fachgebiet führt zu einem Röhrenblick. Die COVID-19-Pandemie hat die Nachteile eines solchen in den letzten zwei Jahren deutlich offenbart.»
Auf den 1. Januar 2023 übergeben Sie Ihr Amt des Kuratoriumspräsidenten an ein*en Nachfolger*in. Was geben Sie der neuen Präsidentschaft mit auf den Weg? Dr. Andreas Burckhardt: «Die gute Zusammenarbeit zwischen Kuratorium und Institutsleitung ist fundamental. Fachlich muss sich das Kuratorium auf die Institutsleitung abstützen können. Deshalb besteht eine zentrale Aufgabe des Kuratoriums darin, die Institutsleitung so zusammenzusetzen, damit sie diesen Herausforderungen gerecht wird. Umgekehrt bleibt die Verankerung der Kuratoriums in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft – und zwar in deren wichtigsten Bereichen der Industrie und der Ökonomie/des Finanzwesens – zentral.» Dr. Andreas Burckhardt Als Mitglied der LDP erklomm Andreas Burckhardt rasch die politische Karriereleiter. Von 1981 bis 1989 war er Bürgergemeinderat, von 1989 bis 1997 Bürgerrat und Präsident des Bürgerspitals. 1997 wurde er Mitglied des Grossen Rats. Seine politische Laufbahn krönte Burckhardt 2006/07 mit dem Grossratspräsidium. Nach Jahren in der Rechtsabteilung einer Treuhandgesellschaft und einer Versicherung war er von 1994 bis 2001 Direktor der Handelskammer beider Basel. Burckhardt war von 2011 bis 2021 Verwaltungsratspräsident der Bâloise Holding AG. Als Präsident des Kuratoriums (seit 1.1.2016) setzt er sich intensiv für die Anliegen des Swiss TPH ein.
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Zukunftsaussichten
→ Die auf Entomologie spezialisierte Einheit «Vector Biology» ist im neuen Hauptsitz mit modernsten Mücken-Anlagen ausgestattet.
→ Das Swiss TPH und seine Partner entwickeln und validieren neue Medikamente gegen parasitäre Wurmerkrankungen.
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«Ich bin hoch motiviert, die Menschen hier als Kinderarzt zu unterstützen. Wir leben in einem Malariagebiet, in dem die Krankheit ein grosses Problem für Kleinkinder darstellt. Deshalb hoffe ich auf den Erfolg einer Studie des Swiss TPH, die eine neue Malariatherapie für Säuglinge und Neugeborene untersucht.» Calvin Luyeye, Arzt im Spital von Kisantu, Demokratische Republik Kongo
DATEN & FAK TEN Zusammen mit unseren Partnern arbeiten wir zurzeit an 262 Projekten in 133 Ländern.
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907
Mitarbeitende in anderen Ländern
Mitarbeitende am Swiss TPH
≥ 10 Projekte ≥ 5 Projekte ≥ 1 Projekt
Swiss TPH Standorte
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262 Projekte, um die Gesundheit zu verbessern
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Daten & Fakten
698 Mitarbeitende in Basel
133
Länder, in denen wir arbeiten
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Nationen sind am Swiss TPH vertreten
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Daten & Fakten
Das Swiss TPH ist ein weltweit renommiertes Institut auf dem Gebiet der globalen Gesundheit mit besonderem Fokus auf Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen. Mit einer einzigartigen Kombination von Forschung, Lehre und Dienstleistungen gelingt es uns, die Gesundheit der Menschen zu verbessern, indem wir Krankheitsbilder und Gesundheitssysteme besser verstehen und dieses Wissen effektiv einsetzen.
Innovation → Validierung → Anwendung
Erforschung neuartiger Arzneimittel, Diagnostika und Impfstoffe sowie Entwicklung neuer Ansätze und Strategien
Erbringen von Nachweisen im Feld und unter realen Bedingungen vor Ort
Integration neuer Arzneimittel, Diagnostika, Impfstoffe und Ansätze im Gesundheitssystem
Das Swiss TPH arbeitet bei all seinen Aktivitäten entlang einer Wertschöpfungskette von der Innovation über die Validierung bis zur Anwendung. Innovationen wie neue Arzneimittel, Diagnostika und Impfstoffe oder Ansätze und Tools werden unter realen Bedingungen geprüft und schliesslich in der Praxis angewendet sowie in Gesundheitssysteme integriert.
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Daten & Fakten
Die fünf Departemente des Swiss TPH arbeiten übergreifend in drei Bereichen – Forschung, Lehre sowie Dienstleistungen –, um die Gesundheit weltweit zu verbessern.
Medical Parasitology and Infection Biology (MPI)
Epidemiology and Public Health (EPH)
MPI erforscht armutsbedingte Krankheiten und entwickelt neue Diagnostika, Therapien und Impfstoffe
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Gesundheit verbessern
ist
MED bietet medizinische und diagnostische Dienstleistungen für Reisende und betreibt klinische Forschung in ressourcenarmen Gegenden
Forschung
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MED Medicine (MED)
EPH untersucht Krankheit und Gesundheit im Spannungsfeld ihrer sozialen, ökologischen und genetischen Einflussfaktoren
Education and Training (ET) ET bietet lokale, nationale und internationale Lehrgänge auf allen Stufen der universitären und postgraduierten Ausbildung an
Swiss Centre for International Health (SCIH) Das SCIH bietet Beratung und Projektumsetzung im Bereich der nationalen und globalen Gesundheit an
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Daten & Fakten
Wissenschaftliche Reichweite: 620 Publikationen (mit PeerReview) zu Themen wie Public, Environmental und Occupational Health und Infektionskrankheiten.
Public, Environmental & Occupational Health Infectious Diseases Tropical Medicine Parasitology Environmental Sciences & Ecology Microbiology Pharmacology & Pharmacy Science & Technology Health Care Sciences & Services Immunology General & Internal Medicine Biochemistry & Molecular Biology Chemistry Research & Experimental Medicine Other Topics
Verteilung der «research areas» von Publikationen des Swiss TPH 2021, gemäss dem Web of Science (Suche: April 2022).
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Daten & Fakten Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung stellt mit ihren 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) einen Kompass dar, um globale Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klima und Gesundheit anzugehen. Das Swiss TPH unterstützt die Erreichung der SDGs und legt den Schwerpunkt dabei auf SDG 3, «Ein
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gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern», sowie auf die Sicherstellung einer universellen Gesundheitsversorgung (universal health coverage). Mit unseren Forschungsprojekten und Dienstleistungsmandaten tragen wir letztlich zu 14 von 17 SDGs bei.
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AUF EINEN BLICK JANUAR Neues Programm zur Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten in Lesotho Über 75 % aller vorzeitigen Todesfälle im Zusammenhang mit nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs) ereignen sich in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen. ComBaCal (Community Based chronic disease Care in Lesotho) ist ein neues Programm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), das von SolidarMed, dem Swiss TPH und Partnern vor Ort koordiniert wird mit dem Ziel, NCDs in Lesotho zu bekämpfen.
→ Die Studie schätzte erstmals die Sterblichkeitsrate aufgrund von Luftverschmutzung in europäischen Städten.
→ ComBaCal baut auf langjährigen Erfahrungen in der Behandlung von HIV/AIDS-Erkrankungen auf.
Luftverschmutzung in europäischen Städten Eine Studie hat erstmals die Sterblichkeit durch Luftverschmutzung in 1000 europäischen Städten ermittelt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift The Lancet Planetary Health veröffentlicht und enthält ein Ranking europäischer Städte mit den höchsten auf die beiden untersuchten Luftschadstoffe – Feinstaub (PM2,5) und Stickstoffdioxid (NO2) – zurückzuführenden Sterblichkeitsraten. Das Forschungsprojekt stand unter der Leitung von ISGlobal in Zusammenarbeit mit dem Swiss TPH und der Universität Utrecht.
FEBRUAR Bekämpfung der pandemiebedingten Unterernährung und Armut Laut einer Studie eines internationalen Teams von Wirtschaftswissenschaftler*innen hat der Ausbruch der COVID19-Pandemie in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen einen starken Einbruch des Lebensstandards sowie einen Anstieg des Ernährungsunsicherheit ausgelöst. Die in Science Advances publizierte Studie liefert neue Erkenntnisse über die Kollateralschäden der Pandemie und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Folgen der schon jetzt bedrohlichen Hungerund Armutskrisen zu lindern.
→ COVID-19 stellte eine Bedrohung für Menschen dar, die nicht über soziale Sicherheitsnetze verfügen.
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Auf einen Blick
→ Forschende arbeiten mit der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten in Lesotho zusammen.
Verbesserter Zugang zu COVID-19-Früherkennungs- und Testprogrammen in afrikanischen Ländern Eine neue gemeinsame Initiative des Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH) und der European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) unterstützte drei Projekte im Zusammenhang mit COVID-19. Hierzu zählte auch ein Projekt unter der Leitung des Swiss TPH und Zambart, das COVID-19-Früherkennungs- und Testprogramme in Lesotho und Sambia zu verbessern suchte.
Verbesserter Zugang zu Bilharziose-Behandlung für Kleinkinder Das Pediatric Praziquantel Consortium erhielt Fördergelder zur Umsetzung des ADOPT-Programms, das mit der Einführung eines kindgerechten Medikaments die Behandlung von Bilharziose bei Vorschulkindern ermöglicht. Das Swiss TPH ist Partner des Konsortiums und im Co-Lead des ADOPT-Programms. → Bilharziose ist eine akute und chronische Krankheit, die durch parasitäre Würmer verursacht wird.
MÄRZ Schweizerisch-tadschikische Zusammenarbeit: Fast 20 Jahre Entwicklung im Bereich der gesundheitlichen Primärversorgung Das SinoProjekt und das Medical Education Reform-Projekt, zwei langjährige Projekte der DEZA, die vom Swiss TPH umgesetzt wurden, gingen nach fast 20-jähriger erfolgreicher Entwicklung im Bereich der gesundheitlichen Primärversorgung zu Ende. Die Projekte repräsentieren eine nachhaltige Partnerschaft zwischen der Schweiz und Tadschikistan und dienen als Vorbilder für andere Reforminitiativen im Gesundheitssektor.
→ Gegenwärtig ist Ivermectin die einzige wirksame Behandlungsmöglichkeit gegen Strongyloidose.
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→ 20 Jahre Zusammenarbeit für die Gesundheitsversorgung in Tadschikistan.
Vielversprechende Behandlungsalternative bei parasitärem Wurmbefall Strongyloidose, eine parasitäre Wurmerkrankung, ist nach wie vor ein vernachlässigtes Problem der öffentlichen Gesundheit, da nur wenige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Forschende des Swiss TPH haben eine erste Studie zur Ermittlung der Dosis bei der Strongyloidose-Behandlung mit Moxidectin abgeschlossen. Das Medikament könnte eine Alternative zur bislang einzigen Behandlungsoption darstellen und dazu beitragen, das weitgehend leere Medikamentenarsenal gegen parasitäre Wurmerkrankungen aufzustocken.
Auf einen Blick
APRIL Die Pollensaison in der Schweiz beginnt wegen des Klimawandels früher und wird intensiver Eine gemeinsame Studie des Swiss TPH und MeteoSchweiz bestätigte, dass sich die steigenden Temperaturen der vergangenen drei Jahrzehnte auf den Beginn, die Dauer und die Intensität der Pollensaison in der Schweiz ausgewirkt haben. Die umfassende Analyse der durch den Klimawandel bedingten Pollenwirkung wurde in Science of the Total Environment veröffentlicht.
→ Der Klimawandel verschärft allergische Reaktionen auf Hasel und andere Pollen.
→ Der Bedarf an wirksamen COVID-19-Behandlungen bleibt akut, besonders in Afrika südlich der Sahara.
Umfangreichste klinische Studie einer neuen Medikamentenkombination in Afrika Die klinische Studie ANTICOV, durchgeführt von einem Konsortium, das von DNDi geleitet wird und zu dessen Partnern auch das Swiss TPH zählt, hat damit begonnen, Versuchspatient*innen zu rekrutieren. Mit der Kombination von Nitazoxanid und Ciclesonid sollen mild bis moderat symptomatische COVID-19-Patient*innen behandelt werden, bevor sich ihr Zustand verschlimmert.
MAI Mathias Kronig als neuer Verwaltungsdirektor beim Swiss TPH gewählt Mathias Kronig wurde zum neuen Verwaltungsdirektor des Swiss TPH gewählt. Er ist Nachfolger von Matthias Schmid-Huberty, der das Departement Administration von Januar 2018 bis August 2020 leitete. Kronig war seit 2003 in verschiedenen Funktionen in der Einheit «Finance/ Controlling» des Swiss TPH tätig. → Kronig leitet neu das Departement «Administration».
JUNI
→ Die Erde hat sich gegenüber der vorindustriellen Zeit bereits um rund 1°C erwärmt.
Über ein Drittel aller Hitzetode ist auf den Klimawandel zurückzuführen Laut einer in Nature Climate Change veröffentlichten Studie ist über ein Drittel aller Todesfälle zwischen 1991 und 2018, bei denen Hitze eine Rolle spielte, auf durch Menschen verursachte Erderwärmung zurückzuführen. Die Studie stand unter der Leitung der London School of Hygiene & Tropical Medicine und der Universität Bern. Zu den Partnern zählte das Swiss TPH. Die Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, wirksame Massnahmen zu ergreifen und die weitere Erwärmung zu reduzieren.
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Auf einen Blick
Neues Tool zur klinischen Entscheidungsfindung reduziert die verschriebenen Antibiotika um das Vierfache Eine in Tansania und Ruanda durchgeführte Pilotstudie wies nach, dass Algorithmen zur klinischen Entscheidungsfindung die Qualität der Versorgung erkrankter Kinder verbessern. Diese Algorithmen, die von medizinischen Experten auf einer innovativen digitalen Plattform namens medAL-creator entworfen wurden, könnten in Afrika und potenziell auch in Europa jedes Jahr Millionen unnötiger Antibiotika-Verschreibungen verhindern.
→ Jedes Jahr sterben schätzungsweise 3,3 Millionen Kinder an akuten Fieberkrankungen.
→ Das Symposium förderte den Austausch unter Expert*innen zum Thema Globale Gesundheit.
Swiss TPH Symposium: Globale Gesundheit im 21. Jahrhundert Obwohl bei der Verbesserung der globalen Gesundheit grosse Fortschritte erzielt wurden, taten sich auch zahlreiche neue Probleme auf. Vom 28. bis 30. Juni 2021 war das Swiss TPH Gastgeber für das virtuelle Symposium «Globale Gesundheit im 21. Jahrhundert», das Fachleute aus öffentlichen, privaten, gemeinnützigen und Regierungssektoren an einem (virtuellen) Tisch versammelte, um die dringendsten Probleme der globalen Gesundheit zu diskutieren.
JULI Nicole Probst-Hensch wird Mitglied im SAMW-Vorstand Nicole Probst-Hensch wurde als neues Mitglied in den Vorstand der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) berufen und repräsentiert damit das Swiss TPH in diesem wichtigen wissenschaftlichen Gremium. Sie wurde in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Verdienste um die öffentliche Gesundheit gewählt.
→ Die Ernennung bezeugt das Fachwissen und Engagement des Swiss TPH im Kampf gegen Malaria.
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→ Nicole Probst-Hensch leitet das Departement «Epidemiology and Public Health».
Swiss TPH erneut zu WHO-Kooperationszentrum für Malariaforschung ernannt Nach zahlreichen Jahren der fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Partnerinstitutionen in Afrika wurde das Swiss TPH erneut zum WHO-Kooperationszentrum für die Modellierung, Überwachung und Ausbildung im Bereich Malariakontrolle und -eliminierung ernannt. Das Swiss TPH wird auch weiterhin technische Beratung und strategische Betreuung im Bereich der WHO-Richtlinien zur Malariakontrolle und -eliminierung bieten.
Auf einen Blick
AUGUST
→ Eine gerechte Verteilung von Impfstoffen sowie koordinierte globale Massnahmen sind unabdingbar.
Kollateralschäden durch COVID-19 in Ländern mit schwachen und mittleren Einkommen Die COVID-19-Pandemie hat die Bereiche Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft hart getroffen. Das Virus und die Massnahmen zu dessen Eindämmung haben insbesondere in einkommensschächeren Ländern bestehende Ungleichheiten weiter verstärkt, auch im Bezug auf das Gesundheitssystem. Um diese Kollateralschäden abzumildern, führte das Swiss TPH eine Vielzahl von Projekten zur Unterstützung benachteiligter Bevölkerungsgruppen rund um den Globus durch.
SEPTEMBER Schlüsselübergabe für das neue Gebäude Am 17. September 2021 fand die Schlüsselübergabe für das neue Gebäude des Swiss TPH in Allschwil statt. Rund 150 Mitarbeitende und Gäste nahmen teil, darunter Vertreter*innen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation, der Universität Basel, der Bauplanung und Architekten und der Gemeinde Allschwil.
→ Rund 700 Mitarbeitende von 80 Nationen sind unterdessen in den neuen Swiss TPH-Hauptsitz eingezogen.
OK TOBER
→ Neue, rein orale Methode für die Behandlung von resistenter Tuberkulose.
Klinische Studie verzeichnet Erfolg bei der Behandlung von resistenter Tuberkulose TB-PRACTECAL ist eine klinische Studie unter der Leitung von Ärzte ohne Grenzen, zu deren Partnern auch das Swiss TPH zählt. Die Studie hat ergeben, dass eine neue, rein orale Behandlung bei Rifampicinresistenter Tuberkulose sicherer und effizienter ist als derzeit gängige Behandlungsmethoden. Diese Ergebnisse läuten eine neue Ära für betroffene Patient*innen ein, die häufig eine zermürbende Behandlung mit schlimmen Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit über sich ergehen lassen mussten.
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Auf einen Blick
NOVEMBER Vielversprechende Medikamentenkombination für die Behandlung parasitärer Wurminfektionen Im Rahmen einer erfolgreichen klinischen Studie der Phase III sammelten Forschende am Swiss TPH Daten, die der gleichzeitigen Gabe von Ivermectin und Albenzadol eine höhere Effizienz bei der Bekämpfung von parasitären Wurmerkrankungen bescheinigen. Die Ergebnisse wurden in The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht.
→ Junge Frauen sowie Menschen mit tiefem Einkommen waren von der Pandemie besonders betroffen.
→ Jede fünfte Person ist von Helminthen, die vom Boden übertragen werden, betroffen.
Menschen in einkommensschwachen Haushalten sind von der Pandemie besonders stark betroffen Die COVCO-Basel-Studie des Swiss TPH erforschte über ein Jahr lang die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in der Region Basel. Die Ergebnisse der Studie weisen nach, dass Menschen in einkommensschwachen Haushalten stärker von der Pandemie betroffen sind, und dass die Zahl der Depressionserkrankungen in dieser Bevölkerungsgruppe gestiegen ist.
DEZEMBER Ausrottung einer Krankheit in Sicht: Bilharziose geht um fast 60 % zurück Eine neue Studie des Swiss TPH hat ergeben, dass die Verbreitung von Bilharziose in schulpflichtigen Kindern zwischen 2000 und 2019 um fast 60 % zurückgegangen ist, was auf eine gross angelegte Medikamentengabe und die soziale und wirtschaftliche Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent zurückzuführen ist. Die Ergebnisse der Studie lassen auf die Ausrottung dieser vernachlässigten Tropenkrankheit hoffen. Die Studie wurde in The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht.
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→ Bilharziose ist nach wie vor ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit.
«Ich bin aus Syrien geflüchtet und absolviere einen Master in Epidemiologie. Für mich ist das Swiss TPH mehr als nur ein Ort, an dem ich studiere. Hier kann ich mithilfe der Wissenschaft die Gesundheit ganzer Bevölkerungsgruppen verbessern, und ich konnte hier wertvolle Beziehungen aufbauen.»
Auf einen Blick
Lujain Alchalabi, Master-Studentin, Swiss TPH
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IM FOKUS
Ein neues Zuhause für das Swiss TPH Rund 700 Mitarbeitende und Studierende des Swiss TPH haben ihren neuen Arbeitsplatz im «Belo Horizonte» in Allschwil bezogen. Der neue Hauptsitz des Swiss TPH schafft die Voraussetzungen dafür, dass das Swiss TPH seine Mission noch effektiver umsetzen kann: die Verbesserung der Gesundheit von Menschen lokal, national und international.
Belo Horizonte Mit «Belo Horizonte» ist die Transformation vom früheren «Tropeli» zum Swiss TPH komplett. Das neue Gebäude bietet dem Swiss TPH zahlreiche neue Möglichkeiten für die Forschung, Lehre und Dienstleistungen. Die modernen Arbeits- und Laborwelten fördern die Innovation, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Wissensaustausch über Departemente und Einheiten hinweg. Belo Café Die Cafeteria des Swiss TPH, das Belo Café, steht sowohl den Mitarbeitenden als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die vom ZFV betriebene Cafeteria bietet frische und regionale Speisen und achtet auf nachhaltige und fair gehandelte Produkte.
Biobanken Grosse Bevölkerungskohorten mit Biobanken (Langzeitstudien, bei denen gesunde Teilnehmer*innen biologische Proben spenden) gelten als Goldstandard für die Erforschung der Ursachen chronischer Krankheiten, wie z. B. Diabetes. Die Biobanken des Swiss TPH lagern weit über eine halbe Million biologischer Proben wie Blut, Urin und Stuhl in Kühlschränken bei – 80°C. «Belo Horizonte» bietet eine Lagerkapazität für über 1,5 Millionen Proben und die Lagerung unter Flüssigstickstoff (bei – 196°C), wodurch die Qualität der Proben erhalten bleibt. Damit die Schweiz international wettbewerbsfähig bleibt und weiterhin an der Spitze der modernen Public HealthForschung steht, bedarf es einer noch grösseren, langfristigen Studie mit rund 100’000 Personen. Das Swiss TPH ist schweizweit führend im Bereich der Kohorten- und Umweltforschung und verfügt über die Forschungsinfrastruktur, um diese Anforderungen zu erfüllen.
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Diagnostik-Zentrum Rund 50’000 Analysen zu Dengue-Virus, ZikaVirus, Gelbfieber oder parasitären Wurminfektionen werden jährlich im DiagnostikZentrum des Swiss TPH durchgeführt. Die Proben werden von Ärzt*innen, Spitälern und Labors aus der ganzen der Schweiz und den umliegenden Ländern eingeschickt. Das Diagnostik-Zentrum ist das nationale Referenzzentrum der Schweiz für importierte Parasitosen. Das Swiss TPH legt grossen Wert auf die Entwicklung und Validierung neuer Analysemethoden und die kontinuierliche Verbesserung der bestehenden diagnostischen Tests.
Multifunktionale Arbeitsbereiche «Belo Horizonte» bietet eine Mischung aus Einzelund Co-Working-Spaces, Rückzugsbereichen, Besprechungsräumen und Projektzonen. Die neue Arbeitsumgebung lädt zum interdisziplinären Austausch ein und bietet eine Bürolandschaft, die Kreativität und Interaktionsmöglichkeiten fördert und dem Bedürfnis nach Rückzug und Konzentration gerecht wird – je nach anfallender Arbeit.
Im Fokus
Labors Die Labors im «Belo Horizonte» sind im ersten und zweiten Obergeschoss untergebracht. Anders als in herkömmlichen Wissenschaftsgebäuden sind sie nicht übereinandergelegen, sondern horizontal verteilt. Sie garantieren erstklassige Forschung und Dienstleistungen nach modernsten Sicherheitsstandards. Die Grösse der Labors erlaubt es dem Swiss TPH, gleichzeitig an verschiedenen Erregern zu arbeiten.
BSL– 3 Labors In den neuen Bio Safety Level 3 (BSL-3) Labors können die Forscher*innen zu hochinfektiösen Krankheiten wie Tuberkulose, Buruli Ulkus und Chagas forschen sowie in den Bereichen der Antibiotikaresistenz und der ImpfstoffEntwicklung. Wegen der Infektionsgefahr sind die Aktivitäten nur in Hochsicherheitslabors möglich, die zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Nun kann das Swiss TPH Spitzenforschung betreiben und damit einen Beitrag zu den wichtigsten globalen Gesundheitsfragen leisten.
Mücken-Labors Neu verfügt das Swiss TPH über einen in der Schweiz einmaligen Spezialbereich für Entomologie mit modernster Biosicherheitseinrichtungen und spezialisierten Räumen. Die neue Mückenzucht und -labors ermöglicht die Forschung mit infektiösen Stechmücken und lebenden, gebietsfremden und invasiven Arten wie der Asiatischen Tigermücke. Mit den neuen Anlagen können Entomolog*innen die Forschung zur Physiologie, zum Verhalten und zur Ökologie von krankheitsübertragenden Insekten sowie die Entwicklung von neuen Produkten zur deren Bekämpfung und Überwachung weiter vorantreiben.
Bibliothek In unserer Bibliothek befindet sich ein Arbeitsbereich mit 24 Plätzen für Studierende mit rund 600 Büchern im Freihandbereich. Über 10’000 weitere Bücher befinden sich im geschlossenen Magazin; alle sind grösstenteils ausleihbar. Die Bibliothek bietet Mitarbeitenden, Studierenden und Gästen Raum für gemeinsames Lernen.
Seminarräume Als assoziiertes Institut der Universität Basel bietet das Swiss TPH neben Bachelor-, Master-, Doktorats- und Postgraduiertenprogrammen auch Fortbildungen und Kurzlehrgänge an. Im Neubau befinden sich sechs hochmoderne Seminarräume für Kurse zu Themen wie Epidemiologie, Infektionsbiologie, globale und öffentliche Gesundheit und Gesundheitsversorgung und Management. Das Swiss TPH zählt jährlich 620 Studierende in Postgraduiertenprogrammen, 180 Doktorand*innen und 40 Masterstudierende aus über 50 Nationen.
*Der Gebäudeplan stellt den Längsschnitt von Belo Horizonte dar. Einige der dargestellten Elemente befinden sich vor oder hinter der Abbildung, die Sie hier sehen (z. B. liegt die Bibliothek hinter den Seminarräumen). Der Bauplan wurde von den Architekten Kunz und Mösch zur Verfügung gestellt.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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Vom «Tropeli» zum Swiss TPH Vor knapp 80 Jahren wurde das Schweizerische Tropeninstitut gegründet mit Sitz in der Villa «Zur Föhre» an der Socinstrasse in Basel. Seit dann ist das Institut kontinuierlich gewachsen und wurde mit der Integration des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Basel 2010 zum Schweizerischen Tropen- und Public HealthInstitut (Swiss TPH). Um die steigende Zahl an Mitarbeitenden und Studierenden unterzubringen, wurden über die Jahrzehnte weitere sieben Liegenschaften an und nahe der Socinstrasse hinzugemietet. Trotzdem: das Swiss TPH platzte aus allen Nähten und oft war Kreativität gefragt, um Platz zu schaffen. Dem damaligen Direktor Marcel Tanner war klar, dass eine Lösung gefunden werden muss, um alle unter einem Dach zu vereinen. «Belo Horizonte» wird Wirklichkeit 2015 sagten die Parlamente der Kantone BaselStadt und Basel-Landschaft ja zu einer gemeinsamen Trägerschaft des Swiss TPH und legten damit den Grundstein für die Zukunft des Swiss TPH: ein Neubau soll im Life-Science-Areal «BaseLink» in Allschwil, Basel-Landschaft, direkt an der Grenze zum Stadtkanton errichtet werden. Bereits zwei Jahre nach dem Spatenstich im Juni 2019 wurde das Gebäude im September 2021 offiziell an die Bauherrschaft übergeben. Die Mitarbeitenden und Studieren bezogen dann etappenweise ihre neuen Arbeits- und Laborplätze. Anfang 2022 fanden bereits erste Kurse in den neuen Seminarräumen statt – das Swiss TPH ist in seinem neuen Zuhause angekommen. Das Gebäude beinhaltet attraktive Multi-Space Bürolandschaften und modernste Labors, sowie Seminarräume, eine Bibliothek und eine öffentlich zugängliche Cafeteria, das «Belo Café». Um es in den Worten von Direktor Jürg Utzinger
auszudrücken: ‹Belo Horizonte› ist ein Quantensprung für das Swiss TPH, der es uns erlaubt, unsere Mission – die Verbesserung der Gesundheit weltweit – noch besser umzusetzen.» Swiss TPH Neubau «Belo Horizonte» Das multifunktionale Gebäude «Belo Horizonte» (portugiesisch für «schöner Horizont») bietet den rund 700 in der Schweiz basierten Mitarbeitenden ein neues Zuhause unter einem Dach. Das Zentrum für Tropenund Reisemedizin bleibt in der Stadt Basel. Auf einer Fläche von rund 13’000 Quadratmetern verteilt auf fünf Etagen befinden sich 725 modernste Arbeits- und 150 Laborplätze. Neben einer Cafeteria gehören eine Bibliothek und zahlreiche Seminarräume zur Ausstattung. Das Gebäude wurde von den Basler Architekten Kunz und Mösch realisiert. Die Kosten des Swiss TPH Neubaus belaufen sich auf total CHF 127 Millionen: CHF 113 Millionen für das Gebäude und CHF 14 Millionen für die Innenausstattung. Mittel für die Finanzierung stammen von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft (je CHF 40 Millionen), dem Bund (CHF 23.6 Millionen), Eigenmitteln des Swiss TPH (CHF 18.4 Millionen) und der R. Geigy-Stiftung (CHF 5 Millionen).
Unser Beitrag
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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→ Der neue Swiss TPH-Hauptsitz ist mit multifunktionalen und kreativen Arbeitsbereichen ausgestattet.
→ Die Bibliothek bietet Mitarbeitenden, Studierenden und der Öffentlichkeit Raum für gemeinsames Lernen.
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Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
«Ich kam aus Palästina in die Schweiz, um einen PhD in Epidemiologie mit Schwerpunkt Biostatistik zu machen. Ziel meiner Forschung ist es, wirksame Ansätze in der medizinischen Grundversorgung zu finden, um die psychische Gesundheit der Menschen in meiner Heimat zu verbessern.»
Unser Beitrag
Ranin Darkhawaja, PhD-Studentin in Epidemiologie, Swiss TPH
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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UNSER BEITR AG
EREN WEL D N TB SÜ E EI G T R
Es ist unsere Mission, die Welt zu einem gesünderen Ort zu machen. Wir stellen sicher, dass wir dieses Ziel erreichen, indem wir die Auswirkungen unserer Tätigkeiten kontinuierlich bewerten, über die Fortschritte berichten, die wir im Hinblick auf unsere strategischen Ziele und Themen erreichen, und unseren Beitrag zu den Zie-
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Seit fast 80 Jahren erweitern und entwickeln wir unseren Tätigkeitsbereich und stärken Partnerschaften auf der ganzen Welt. Entsprechend unseren drei strategischen Zielen – Wissenschaftliche Exzellenz, Wissenschaft zum Tragen bringen und Gemeinsames Lernen für nachhaltige Entwicklung – verbessern wir die Gesundheit der Menschen weltweit.
len für nachhaltige Entwicklung aufzeigen. Dieses Jahr präsentieren wir einige Höhepunkte unserer Fortschritte in unseren acht strategischen Themen, die von Umwelt und Gesundheit bis hin zu statistischen und mathematischen Modellen reichen.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Unser Beitrag
Strategische Themen Das Swiss TPH bündelt seine vielfältigen Projekte und Initiativen in acht strategische Themen – die « Strategic Topics » ( STOs ). In jedem STO arbeiten wir departementsübergreifend und entlang der Wertschöpfungskette von der Innovation und Va-
lidierung bis hin zur Anwendung. Die STOs spiegeln wichtige zukünftige Herausforderungen im Bereich der globalen Gesundheit wider und sind mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung verknüpft.
STO-1
STO-5
Infektionsbiologie und molekulare Epidemiologie
Gesellschaft und Einbezug der Bevölkerung
Neue Erkenntnisse zur biologischen und molekularen Epidemiologie von armutsbedingten Infektionskrankheiten generieren.
Nach sozialer Gerechtigkeit im Gesundheitsbereich streben und die Menschen in den Prozess einbinden.
STO-2
STO-6
Diagnostik, Vektor- kontrolle, Impfstoffe und neue Medikamente Medikamente, Diagnostika, Impfstoffe, Vektorkontrollmassnahmen und computergestützte Tools entwickeln, validieren und anwenden zur Verbesserung der globalen Gesundheit.
Gesundheitssysteme und Interventionen Wissenschaftliche Erkenntnisse umsetzen und Gesundheitssysteme und -programme stärken. STO-7
Mobilität, Migration und Untersuchung von Krankheitsausbrüchen
STO-3
Personalisierte und digitale Gesundheit Biomarker zur Gesundheitskontrolle und -überwachung definieren und Forschung betreiben unter Verwendung von Kohorten und Biobanken.
Bedürfnisse in der Gesundheitsversorgung von mobilen Bevölkerungsgruppen, Binnenvertriebenen und internationalen Geflüchteten ermitteln. Einsatz einer institutionellen Expertengruppe für die Untersuchung von Krankheitsausbrüchen.
STO-4
STO-8
Umwelt und Gesundheit
Statistische und mathematische Modelle
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen verbessern unter Berücksichtigung von gesundheitsrelevanten Faktoren in MenschUmwelt-Systemen.
Erkenntnisse über Krankheiten und Gesundheit generieren durch die Entwicklung und Anwendung computergestützter, statistischer und mathematischer Modellierung.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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Unser Beitrag
STO– 1
Infektionsbiologie und molekulare Epidemiologie
SNF Forschungsgelder für junge Principal Investigators Zwei der jüngsten «Principal Investigators» des Swiss TPH, Damien Portevin und Nicolas Brancucci, haben Stipendien des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) erhalten, um in den nächsten vier Jahren Tuberkulose und Malaria zu erforschen. Portevin untersucht die unterschiedlichen Merkmale, die eine schützende Immunantwort gegen Mycobacterium tuberculosis definieren, während Brancucci die molekularen Mechanismen analysiert, die es dem Malariaparasiten Plasmodium falciparum ermöglichen, seine Umgebung zu beobachten und die Übertragung und Überlebenschancen entsprechend zu optimieren.
STO– 3
Personalisierte und digitale Gesundheit
Ein Programm zur Diagnose und Behandlung von Kinderkrankheiten Das Swiss TPH entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und den lokalen Gesundheitsbehörden eine digitale Anwendung, um die Gesundheitsvorsorge für Kinder unter fünf Jahren zu verbessern. ALMANACH, kurz für Algorithm for the Management of Childhood Illness, kann auf Tablets und Smartphones installiert werden und unterstützt das Gesundheitspersonal bei der Diagnose und Behandlung häufiger Kinderkrankheiten. ALMANACH wurde bereits erfolgreich in Nigeria implementiert und soll nun auch in Somalia zum Einsatz kommen.
STO– 2
STO– 4
Diagnostik, Vektorkontrolle, Impfstoffe und neue Medikamente
Erprobung von Malariamedikamenten unter realen Bedingungen Die Implementierungsstudie CARAMAL hatte zum Ziel, die Malaria-Sterblichkeit bei Kindern weltweit zu senken, indem die Behandlung schwerer Malariafälle auf kommunaler Ebene verbessert wird. Die Ergebnisse der Studie, die das Swiss TPH in Zusammenarbeit mit Unicef und lokalen Partnern durchführte, waren unerwartet: Rektal verabreichtes Artesunat zeigte in Uganda eine positive, aber in der Demokratischen Republik Kongo und in Nigeria eine negative Wirkung. Dies verdeutlicht, dass die Ergebnisse klinischer Studien nicht immer der Realität entsprechen und unterstreicht, wie wichtig funktionierende Gesundheitssysteme für erfolgreiche Interventionen sind.
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Umwelt und Gesundheit
Globale Leitlinien für bessere Luftqualität Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte ihre neuen Globalen Luftgüteleitlinien (Global Air Quality Guidelines), um die Gesundheit der Menschheit durch Reduzierung von Luftschadstoffen zu verbessern. In das WHO-Dokument flossen Ergebnisse wie auch strategische Empfehlungen, basierend auf über 30 Jahren Forschung zu Luftverschmutzung und Gesundheit am Swiss TPH, ein. Politische Entscheidungsträger*innen können sich in der Gesetzgebung gegen Luftverschmutzung und Klimawandel an den neuen Leitlinien orientieren. Regierungen weltweit können die Leitlinien nutzen, um Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität voranzutreiben, um sektorübergreifende Kooperationen zu stärken oder um gesundheitliche Ungleichheiten im Zusammenhang mit Luftverschmutzung zu verringern.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
STO– 1 → Das Swiss TPH liefert Erkenntnisse über die Biologie und molekulare Epidemiologie von Infektionskrankheiten.
STO– 4 → Das Swiss TPH trug zu den WHO-Luftgüteleitlinien bei.
STO– 2 → Ziel des CARAMAL-Projekt war es, die Behandlung von schweren Malariafällen zu verbessern.
STO– 3 → ALMANACH ist eine benutzerfreundliche Anwendung, die auf Tablets und Smartphones installiert werden kann.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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STO– 5 → Misstrauen und Gewalt gegenüber Gesundheitspersonal beeinträchtigen häufig die Wirksamkeit von Gesundheitsmassnahmen.
STO– 7 → NIIDS ist ein neuartiges integriertes Diagnoseund Überwachungssystem für Infektionskrankheiten.
STO– 8 → Forschende des Swiss TPH trugen zur Malaria-Impfung bei, von der Entwicklung bis hin zur Implementierung.
STO– 6 → Das Swiss TPH stärkt und unterstützt lokale Gesundheitsakteure bei der Bewältigung von Gesundheitsproblemen.
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Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Unser Beitrag
STO– 5
STO– 7
Gesellschaft und Einbezug der Bevölkerung
Mobilität, Migration und Untersuchung von Krankheitsausbrüchen
Weniger Gewalt im Gesundheitswesen Misstrauen und Gewalt gegenüber Gesundheitspersonal durch Patient*innen, Angehörige oder Mitarbeitende ist ein humanitäres Problem, das oft die Wirkung von Gesundheitsmassnahmen beeinträchtigt. Das Swiss TPH erforscht gemeinsam mit dem Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und lokalen Partnern in der Demokratischen Republik Kongo und im Irak, inwiefern Deeskalations-Trainings und strukturelle Massnahmen Gewalt in Gesundheitseinrichtungen vermindern können.
STO– 6
Gesundheitssysteme und Interventionen
Umsetzung von Gesundheitsmassnahmen in komplexen Systemen Gesundheitssysteme sind komplex und hängen vom Umfeld und den teils konkurrierenden Prioritäten der Interessensgruppen ab. Oft ist es schwierig, Massnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit in anderen Kontexten oder grossflächig umzusetzen. Das Swiss TPH unterstützt die Implementierung solcher Massnahmen durch die Anwendung eines systemorientierten Ansatzes («system thinking»), nimmt Einfluss auf Gesundheitspolitik und bindet unmittelbar betroffene Beteiligte wie Gesundheitspersonal, Patient*innen und Öffentlichkeit ein. So unterstützt das Swiss TPH in Zusammenarbeit mit der WHO Alliance for Health Policy and Systems Research lokale Gesundheitsakteure in Botswana, Pakistan und Timor-Leste bei der Anwendung von systemorientierten Instrumenten, um die dringlichsten Gesundheitsprobleme anzugehen.
Neuartige Diagnostik zur Verbesserung der Gesundheit von Geflüchteten Um die Gesundheit von Geflüchtenden und Migrant*innen zu verbessern, entwickeln das Swiss TPH, das Armauer Hansen Research Institute (AHRI) und Partner ein neuartiges integriertes Diagnose- und Überwachungssystem für Infektionskrankheiten (novel integrated infectious disease diagnosis and surveillance system – NIIDS) in Äthiopien, wo derzeit über 800’000 Geflüchtete und Asylsuchende registriert sind. Im Rahmen des Projekts werden die Gesundheitsbedürfnisse dieser vulnerablen Bevölkerungsgruppen ermittelt und eine Plattform zur Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten aufgebaut. Dieses Projekt wird von der Stanley Thomas Johnson Foundation unterstützt.
STO– 8
Statistische und mathematische Modelle
Die WHO empfiehlt ersten Impfstoff gegen Malaria Die WHO sprach sich für den breiten Einsatz des Malaria-Impfstoffs RTS,S/AS01 aus, dem ersten gegen eine parasitäre Krankheit. Der Impfstoff unterstützt das kindliche Immunsystem dabei, eine Infektion mit Plasmodium falciparum zu verhindern, dem tödlichsten von fünf – und dem in Afrika am häufigsten vorkommenden – Malariaerreger. Das Swiss TPH hat dank jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung massgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Die Einheit «Disease Modelling» etwa modellierte über 13 Jahre hinweg die zu erwarteten Auswirkungen und die Kosteneffizienz des Impfstoffs.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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« Mit meinem Team arbeite ich im Bereich der klinischen Immunologie für Infektionskrankheiten. Wir möchten genauer verstehen, was eine schützende Immunantwort gegen Malaria, aber auch Tuberkulose und HIV ausmacht. Innovative, wirksame Impfstoffe könnten entscheidende Lücken im Kampf gegen diese gravierenden Public-Health-Probleme schliessen. » Claudia Daubenberger, Leiterin der Einheit « Clinical Immunology » am Swiss TPH
GREMIEN & DEPARTEMENTE Institutsleitung und Kuratorium Institutsleitung
Kuratorium
Direktorium
Dr. Andreas Burckhardt Präsident Verwaltungsratspräsident, Bâloise Holding AG (bis April 2021)
Prof. Dr. Jürg Utzinger Direktor Prof. Dr. Kaspar Wyss Stv. Direktor
Zusätzliche Mitglieder der Institutsleitungskonferenz Prof. Dr. Julia Bohlius Prof. Dr. Sébastien Gagneux Prof. Dr. Daniel Paris Prof. Dr. Nicole ProbstHensch Mathias Kronig
Dr. Rolf Borner Direktor Infrastruktur & Betrieb, Universität Basel Dr. Ariane Bürgin Leitung Hochschulen, Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt Prof. Dr. François Chappuis Chefarzt Abteilung für Tropen- und humanitäre Medizin, Universitätsspital Genf Prof. Dr. Sabina De Geest Direktorin des Instituts für Pflegewissenschaft, Universität Basel Dr. Doris Fellenstein Wirth Leiterin Stab Hochschulen, Kanton Basel-Landschaft (verstorben 12. Februar 2022)
R. Geigy-Stiftung: Stiftungsrat und Geschäftsführung Dr. Eva Herzog Ständerätin Kanton Basel-Stadt Dr. Olivier Küttel Leiter International Affairs, EPFL, Lausanne Dr. Cornelia Staehelin Oberärztin, Universitätsspital Bern Dr. Benedikt Knüsel Beisitzer, Wissenschaftlicher Berater am Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Bern Prof. Dr. Jürg Utzinger Direktor, Swiss TPH (ex officio) Mathias Kronig Verwaltungsdirektor, Swiss TPH (ex officio)
Prof. Dr. Marcel Tanner Präsident des Stiftungsrats, Direktor Emeritus, Swiss TPH Beat Berger Stiftungsratsmitglied, Geschäftsführer, Berger Liegenschaften Prof. Dr. Christoph B. Bühler Vizepräsident, Advokat LL.M., Titularprofessor an der Universität Zürich Dr. Lukas Meier Geschäftsführer Stefan Mörgeli Stiftungsratmitglied, Ehemaliger Verwaltungsdirektor, Swiss TPH Bernadette Peterhans Stiftungsratsmitglied, Leiterin Professional Postgraduate Training, Swiss TPH (bis 31. Dezember 2021) Prof. Dr. Nicole ProbstHensch Stiftungsratmitglied, Leitung des Departements «Epidemiology and Public Health» (ab 1. Januar 2022) Jürg Toffol Stiftungsratsmitglied, Dipl. Architekt, ETH SIA Prof. Dr. Jürg Utzinger Stiftungsratsmitglied, Direktor, Swiss TPH
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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Gremien & Departemente
Medical Parasitology and Infection Biology
Sébastien Gagneux, Leitung MPI
Das Departement «Medical Parasitology and Infection Biology» (MPI) erforscht die Biologie und Übertragung von Krankheitserregern, an denen weltweit die arme Bevölkerung erkrankt. Neue Erkenntnisse aus dieser Forschung fliessen in die Entwicklung neuer Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe gegen Malaria, Wurminfektionen, Buruli-Ulkus, Tuberkulose und die Chagas-Krankheit ein. Die Einheit von Pascal Mäser war zusammen mit mehreren Partnern entscheidend an der Entwicklung eines neuen Wirkstoffs beteiligt, der Potenzial für ein neues Arzneimittel zur Behandlung von Leishmaniose hat (veröffentlicht in Angewandte Chemie International Edition). Die Gruppe um Damien Portevin entwickelte ein Modellsystem für die Untersuchung von Tuberkuloseinfektionen, das wichtige Merkmale der Krankheit abbildet und zur Evaluierung neuer Therapien genutzt werden kann (Frontiers in Immunology). Sébastien Gagneux und sein Team wiesen gemeinsam mit Partnern aus Georgien darauf hin, dass Gefängnisse eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung multiresistenter Tuberkulosestämme spielen (Nature Medicine).
Forschung zur Biologie der Pathogene, zu Wirt-Pathogen-Interaktionen und zur Immunität Forschende im Departements MPI untersuchen die molekularen und zellulären Mechanismen, die der Vermehrung und der Übertragung von Krankheitserregern zugrunde liegen. Sie nutzen dabei verschiedene Infektionsmodelle und klinische Studien, um die Immunreaktionen des Wirtes auf die Infektion sowie die Moleküle und Prozesse, die den Krankheitsverlauf beeinflussen, zu untersuchen. Forschung zur Evolution und Übertragung der Pathogene Die Forscher*innen untersuchen, wie diese Krankheitserreger die Immunreaktion des Wirtes unterlaufen beziehungsweise Resistenzen gegen Medikamente ausbilden und wie solche Phänomene die Übertragung beeinflussen. Sie analysieren die Infektions- und Übertragungsdynamiken, die mit den Lebenszyklen der Krankheitserreger verbundenen biologischen Veränderungen sowie die Auswirkungen von Gesundheitsinterventionen wie Impfungen oder medikamentösen Behandlungen auf das Mikrobiom des Wirts und auf die Populationsstruktur der Krankheitserreger.
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Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika Forschende des Departements MPI entwickeln auch neue Infektionsmodelle, um neue Interventionen zu überprüfen. Sie nutzen ihr Wissen über Wirte und Krankheitserreger, um in präklinischen und klinischen Studien neue Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe zu testen. Highlights im Jahr 2021 Das Departement MPI leistet in allen Bereichen weiterhin hervorragende Arbeit. Die Einheit von Till Voss hat neue Erkenntnisse über die wesentlichen Signalpfade von Plasmodium falciparum, dem wichtigsten Erreger der menschlichen Malaria, gewonnen. Erkenntnisse aus dieser Arbeit lassen auf neue Zielstrukturen für Medikamente schliessen und wurden in PLoS Biology veröffentlicht. Die Einheit von Claudia Daubenberger beteiligte sich an einer umfangreichen Zusammenarbeit zur Erfassung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Afrika. Diese in Science veröffentlichte Arbeit unterstreicht die Bedeutung der globalen Überwachung neu auftretender Krankheitserreger mittels der Genomsequenzierung im grossen Massstab.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
In einer gross angelegten klinischen Phase III Studie hat die Einheit von Jennifer Keiser zusammen mit Partnern aus Côte d’Ivoire, Lao PDR und Tansania die Wirksamkeit einer neuen Kombinationsbehandlung gegen die Infektion mit dem parasitären Wurm Trichuris trichiura nachgewiesen. Diese Studie wurde in der Zeitschrift Lancet Infectious Diseases veröffentlicht. Das Departement verzeichnet auch bei der Einwerbung neuer Forschungsgelder weiterhin Erfolge. Hier ist im Besonderen das so genannte «Advanced Grant» des Europäischen Forschungsrats an Jennifer Keiser hervorzuheben, mit dem sie ihre Arbeit zur Entwicklung und zum Verständnis neuer Therapien gegen Helmintheninfektionen fortsetzen kann. Strategische Bereiche und Förderungen Das Departement baut sein Forschungsportfolio zu fundamentalen Aspekten der Infektionsbiologie weiter aus. In diesem Zusammenhang hat Tiffany Bouchery erfolgreich die Leitung der neuen Gruppe «Hookworm Immuno-Biology» (Immunbiologie der Hakenwürmer) übernommen. Auch die Arbeiten von Nicolas Brancucci und seinem Team zu den Wechselwirkungen zwischen Malaria und Wirt sind auf einem guten Weg. Sébastien Gagneux wurde zum Full Professor für Infektionsbiologie an der Universität Basel befördert.
Gremien & Departemente
Epidemiology and Public Health
Nicole ProbstHensch, Leitung EPH
Das Departement «Epidemiology and Public Health» (EPH) untersucht die Ausbreitung von infektiösen und nicht-übertragbaren Krankheiten weltweit. Um die Zusammenhänge besser verstehen und fördern zu können, nutzt das EPH verschiedene Methoden, angefangen bei der Anthropologie und den Sozialwissenschaften über die Biostatistik und mathematische Modellrechnungen bis hin zu Interventionsstudien und beobachtenden Kohortenstudien mit Biobanken. 2021 liefen beim EPH insgesamt 101 Projekte, für die neue Finanzmittel mit einem Volumen von CHF 19,8 Millionen erschlossen werden konnten. Das Departement EPH ist mit mehr als 100 Mitarbeitenden, 130 PhD-Studierenden und zehn Forschungseinheiten das grösste Departement des Swiss TPH.
Tansania wird die Entwicklung neuer Vektorkontrollinstrumente ermöglichen.
COVID-19, Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten
Das Swiss TPH betreibt ein umfangreiches Netz an Mückenfallen, um die Ausbreitung der invasiven asiatischen Tigermücke in der Schweiz zu überwachen und zu bekämpfen. Diese Erkenntnisse werden bei der Vektorkontrolle gegen Aedes in Subsahara-Afrika genutzt.
Vertreter*innen des EPH waren Teil der Swiss National COVID-19 Science Task Force und untersuchten anhand von Prognosemodellen die Auswirkungen von COVID-19. Die OpenSource-Plattform OpenMalaria wird regelmässig um verbesserte Simulationsmodelle für die Dynamik und Bekämpfung von Malaria ergänzt.
In Äthiopien wurde die Brucellose-Erhebung beim Vieh und bei den Viehhaltern abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und an die nationale Brucellose-Taskforce übermittelt. Im Kampf gegen die Tollwut in Côte d’Ivoire und Mali setzt das EPH auf Blockchain-Technologie.
Das EPH unterstützte in Tansania weiterhin das National Malaria Control Programme in den Bereichen Vektorkontrolle, Fallmanagement, Überwachung und Evaluation und dehnte seine Arbeit auch auf Sansibar aus. Das EPH unterstützte die nationale Studie «Malaria Indicator Survey» in Papua-Neuguinea und in Angola, mit der die Qualität des Malaria-Fallmanagements untersucht wird. Ausgehend von den Ergebnissen des CARAMAL-Projekts warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Artesunat nur dann in grösserem Umfang zur rektalen Verabreichung einzusetzen, wenn Massnahmen zur Stärkung des Gesundheitssystems eine effiziente kontinuierliche Versorgung gewährleisten können. Das EPH führt weiterhin Forschung zu Bilharziose durch. Eine Studie im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zeigte dramatisch hohe Prävalenz der parasitären Wurmerkrankung. Das EPH war an der nationalen Gesundheitsstudie in Lao PDR beteiligt und wird die erste nationale Risikokarte für Leberegel-Infektionen als Grundlage für künftige Bekämpfungsmassnahmen anfertigen. Die neue Infrastruktur in Allschwil sowie die Produkttest-Anlage zur Vektorkontrolle in
Kohorten und Biobanken Ein zentraler strategischer Pfeiler des Departements sind Aufbau und Führung vergleichbarer Kohorten und Biobanken in der Schweiz und auf verschiedenen Kontinenten. Die COVCO-Basel-Studie untersucht die langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie an mehr als 10’000 Teilnehmenden und dokumentiert die soziale Ungleichheit der Pandemiefolgen in der Schweiz. Die Studie wurde auf Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen ausgeweitet, wo beispielsweise eine Reduktion des Lebensstandards und eine Betreuung älterer Menschen dokumentiert wurde. Die fünfjährige Follow-up-Studie der SOPHYA-Kohorte liefert erstmals schweizweite, Policy-relevante Daten zu körperlichen Aktivitäten und zu deren individuellen, sozialen und umweltbedingten Determinanten bei Kindern und Jugendlichen. Diese Kohorten bildeten zusammen mit der bereits bestehenden SAPALDIA-Kohorte und der administrativen Schweizerischen Nationalen Kohorte die Grundlage für die Erforschung von nicht-übertragbaren Krankheiten sowie für die Umwelt- und Exposomforschung über den gesamten Lebensverlauf hinweg. Bei den Projekten EPOCHAL und POCHAS wurden Pollenflugmodelle für Gesundheitsstudien entwickelt. Sie zeigten, dass sich der Klima-
wandel auf die Intensität der Pollensaisonen auswirkt. Das EPH war 2021 Gastgeber der virtuellen Konferenz ISEE Young. Mit dem Knowhow des Departements entstand der Partnerschaftsrahmenvertrag für das European Topic Centre on Human Health and the Environment. Die Ergebnisse der peruanischen ALTO-Geburtsjahrgangskohorte weisen darauf hin, dass das Leben in grosser Höhe mit einem erhöhten Risiko für das metabolische Syndrom verbunden ist. In Lao PDR wird eine parallele MutterKind-Kohorte eingeführt, die Forschungsarbeiten über das Stillen und das Darmmikrobiom der Kinder umfasst. Im Rahmen der Kohorte SwissLEGIO werden die Ursachen für die fünffache Zunahme der Legionellose in der Schweiz in den vergangenen zehn Jahren untersucht. Aus Wissenschaft Resultate erzielen Das HIA4SD-Projekt wurde abgeschlossen. Die Health Impact Assessments helfen die Rohstoffgewinnung mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung zu vereinbaren. Im Rahmen des Projekts «Hands4Health» werden in Burkina Faso, Mali, Nigeria und Palästina die Auswirkungen von verbessertem Zugang zu Hygiene und sauberem Wasser, auf die Gesundheit und das Wohlergehen untersucht. Das EPH untersucht darüber hinaus die Auswirkungen einer Krankenversicherung auf den Lebensunterhalt von Kakaobauern in Côte d’Ivoire. Das Swiss TPH beteiligte sich zudem mit Biomonitoring über Umweltchemikalien am europaweiten Science-to-Policy-Projekt HBM4EU. Organisatorische Änderungen Zum 1. Januar 2021 wurde die neue Einheit «Vector Biology» durch den Zusammenschluss der Gruppe «New Vector Control Interventions» unter der Leitung von Sarah Moore und der Gruppe «Vector Research and Control» unter der Leitung von Pie Müller aus der Einheit «Health Interventions» gegründet. Gratulation an Jan Hattendorf zur erfolgreichen Habilitation an der Universität Basel und Fabrizio Tediosi für seine Berufung zum Titularprofessor an der Universität Basel.
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Gremien & Departemente
Swiss Centre for International Health
Kaspar Wyss, Leitung SCIH
Das «Swiss Centre for International Health» (SCIH) bietet Beratung und Projektumsetzung im Bereich der nationalen und globalen Gesundheit an. Mit multidisziplinären, mehrsprachigen Teams in der Schweiz und auf der ganzen Welt verfügt das SCIH über ein breites Spektrum an technischen und methodischen Fachkompetenzen, die unter anderem strategische Beratung, Umsetzung von Projekten, Organisationsanalysen, Evidenzsynthese, Umsetzungsforschung und ökonomische Bewertungen einschliessen. Das SCIH unterstützt die Entwicklung von Gesundheitssystemen mit Fokus auf Afrika, den Balkan und Osteuropa. Zu den Schlüsselbereichen zählen die Entwicklung der primären Gesundheitsversorgung, die Stärkung des Gesundheitspersonals, Gesundheitsfinanzierung, Gesundheitsinformationssysteme, die Überwachung von Projektleistungen, die Bewertung der Kapazitäten von Organisation, das Management von Lieferketten und die Digitalisierung. Das SCIH deckt auch die Gesundheit von Frauen, Kindern und Jugendlichen, die Ernährung sowie nicht-übertragbare und armutsbedingte Krankheiten ab. Mit über 60 Mitarbeitenden in Basel und 180 im Ausland, arbeitet das SCIH eng mit Partnerorganisationen, um auf lokale Bedürfnisse einzugehen und die Dienstleistungen auf die jeweiligen Kontexte und Länder zuzuschneiden. Beispielsweise in Ländern wie Kamerun, Tschad, Nigeria, Ruanda, Somalia, Tansania, Albanien, Kosovo und Moldova, profitieren viele Menschen dadurch von einer verbesserten Qualität der Gesundheitsversorgung, einer erhöhten Abdeckung der Gesundheitsdienstleistungen und einer verstärkten Einbeziehung der Bevölkerung in Gesundheitsanliegen. In unseren Tätigkeiten streben wir die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung sowie Fortschritte bei der universellen Gesundheitsversorgung an. Highlights im Jahr 2021 und COVID-19Massnahmen Das SCIH hat Mittel umverteilt und Fachkompetenzen mobilisiert, um in vielen Ländern die nationalen Massnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie zu unterstützen. In Ruanda haben wir mit Unterstützung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) die Kapazitäten des Gesundheitspersonals zur Prävention von COVID-19 verbessert. In Côte d’Ivoire und Nepal unterstützen wir die Einführung des Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System (SORMAS), eines computergestützten Epidemieüberwachungssystems im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts CORESMA.
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Das SCIH ist ein vertrauenswürdiger Partner bei langfristigen Mandaten für die Entwicklungsagenturen der Schweiz und Deutschlands. Ein neues ko-finanziertes Programm mit Schwerpunkt «Ernährung in Städten» (Nutrition in City Ecosystems – NICE) wurde lanciert, das die Nachfrage- und Angebotsseite von Lebensmittelsystemen verbindet sowie Frauen und Jugendliche in jeweils zwei mittelgrossen Städten in Bangladesch, Kenia und Ruanda einbezieht. In Kosovo startete das SCIH ein zweites Projekt, in dessen Rahmen eine nachhaltige, erschwingliche und integrierte Versorgung von Patient*innen mit nicht-übertragbaren Krankheiten bereitgestellt wird. Dieses und zahlreiche andere langfristige Projekte haben die Stärkung der primären und sekundären Gesundheitsversorgung sowie Qualitätssteigerungen bzw. die Verbesserung des finanziellen, kulturellen und geografischen Zugangs der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung bewirkt. Das SCIH unterstützt Bestrebungen für eine universelle Gesundheitsversorgung und bietet Fachwissen zur Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Finanzierung des Gesundheitswesens und zur Beurteilung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit von Massnahmen an. Im Tschad haben wir mit Unterstützung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein beitragsunabhängiges Versicherungssystem für wirtschaftlich benachteiligte Menschen im Tschad analysiert. Darüber hinaus unterstützt das SCIH Sansibar bei der Erarbeitung von Schlüsselelementen für eine universelle Gesundheitsversorgung. Computergestützte Systeme können das Gesundheitspersonal bei einer angemessenen, evidenzbasierten Diagnose und Behandlung von Patient*innen unterstützen. Verschiedene vom SCIH durchgeführte Projekte basieren auf solchen Ansätzen und Technologien. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Qualität der klinischen Versorgung, beispielsweise durch einen rationaleren Einsatz von Antibiotika. Beispiele hierfür sind Projekte zur Gesundheitsverbesserung von Kindern für das Internationale Komitee
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
vom Roten Kreuz (IKRK) in Nigeria und Somalia (ALMANACH), ein Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten im Tschad (SysRef) und ein innovatives Projekt zur Versorgung von Kleinkindern in Tansania und Ruanda (DYNAMIC). Dienstleistungen für den Global Fund und Gavi Das SCIH erbringt weiterhin Dienstleistungen als «Local Fund Agent» und überwacht die Umsetzung von Programmen zur Kontrolle und Eliminierung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria sowie die Stärkung der Gesundheitssysteme in 14 Ländern, hauptsächlich im frankophonen Afrika und im Nahen und Mittleren Osten. Das Swiss TPH überprüft Budgets und Prozesse und die Relevanz und Effektivität der von den Ländern verwendeten Mittel. Auch werden Hypothesen zu COVID-19-bezogenen Aktivitäten und Investitionen mit optimalem Kosten-Nutzen-Verhältnis aufgezeigt und Qualität und Preis von Massnahmen eruiert. Im Rahmen der COVAX Facility, der weltweiten Initiative zur gemeinsamen Beschaffung und gerechten Verteilung von COVID-19-Impfstoffen, wurden wir von der Impfallianz Gavi zum COVAX-Überwachungsbeauftragten ernannt und beurteilten die Verteilung der Impfstoffe in Kamerun, Benin, Mali und Tschad. Zudem erfüllen wir weiterhin im Auftrag von Gavi das Programmaudit-Mandat für den Tschad, Burkina Faso, Burundi und die Côte d’Ivoire, um die Umsetzung von Impfprogrammen im Land zu verfolgen. Im Hinblick auf die Optimierung der Impfabdeckung wurde ein solches Mandat im Südsudan abgeschlossen.
Gremien & Departemente
Medicine
Daniel Paris, Leitung MED
Das Department «Medicine» (MED) bietet einzigartige Services in den Bereichen Tropen- und Reisemedizin an und betreibt klinische Forschung zu Medikamenten, Diagnostika und Impfstoffen mit Schwerpunkt auf Tropen- und Armutskrankheiten. Die wichtigsten Säulen sind das Schweizer Kompetenzzentrum für Reise- und Tropenmedizin, das Nationale Referenzzentrum für Importierte Parasitosen und ein expandierendes Zentrum für klinische translationale Forschung, das akademische und industrielle Projekte umfasst. Jahresrückblick
Wichtige Forschungsergebnisse
Mit der Aufhebung der pandemiebedingten Reisebeschränkungen nahmen die Aktivitäten der medizinischen und diagnostischen Dienste in der Klinik wieder zu. Das Diagnostik-Zentrum konnte seinen Umsatz durch die Akquisition neuer Projekte steigern, während die Einheit «Clinical Operations» ihre Services an internationalen Studienstandorten weiterführte und neue Projekte im Bereich COVID-19 implementierte. Alle klinischen Forschungsaktivitäten konnten trotz der pandemiebedingten Einschränkungen und dank der integrierten Aktivitäten mit unseren Partnern im Ausland fortgesetzt werden.
Im Rahmen der Zusammenarbeit von Teams in Lesotho und Sambia erhielten Klaus Reither, Leiter der Einheit «Clinical Research», und sein Team einen Förderzuschuss vom Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH) und von der European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP), um die Auswirkungen von Community-Massnahmen, schneller Point-of-Care-Diagnostik und der Selbstentnahme von Abstrichen auf die Eindämmung der COVID-19-Epidemie zu untersuchen. Die Arbeitsgruppe International HIV and Chronic Disease Care schloss mehrere Studien erfolgreich ab und veröffentlichte diese. Dazu zählt die VIBRA-Studie, eine pragmatische, cluster-randomisierte Studie zur Bewertung der von medizinischen Laien initiierten antiretroviralen Therapie nach einem HIV-Selbsttest. In Zusammenarbeit mit SolidarMed lancierte die Arbeitsgruppe ausserdem das Projekt ComBaCaL, ein von der DEZA finanziertes Fünfjahresprojekt zur Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten im ländlichen Lesotho.
Die Aktivitäten des MED in Bildung und Lehre wurden das ganze Jahr über unverändert fortgeführt. Vorlesungen und Kurse fanden online satt, gegen Ende des Jahres gab es dann zunehmend Präsenzveranstaltungen. Compliance-Bemühungen Die laufenden Bemühungen um den Aufbau von Kapazitäten für das Sponsoring internationaler klinischer Studien wurden im vergangenen Jahr mit drei aktiven Projekten, bei denen das Swiss TPH als Sponsor agierte, deutlicher. Die Partnerschaft mit dem Department «Clinical Research» der Universität Basel führte zu einer engen Zusammenarbeit, die es uns ermöglicht, Lösungen für das medizinische Monitoring, die Pharmakovigilanz und die validierte elektronische Datenerfassung anzubieten. Das MED hat darüber hinaus ein validiertes System zur Verwaltung klinischer Studien umgesetzt. Mit diesen Schritten ist das MED dem Ziel nähergekommen, ein interessanter und bevorzugter Partner für akademische und industriebezogene F&E-Projekte zu werden, indem es ein umfassendes Portfolio einschlägiger unterstützender Funktionen für klinische Studien anbietet, z. B. Standortbewertung, Projektmanagement, Monitoring, GCP-Schulung und Datenverwaltung.
Jennifer Belus erhielt das prestigeträchtige Ambizione-Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), um die Behandlungslücke im Bereich der psychischen Gesundheit in Subsahara-Afrika zu schliessen. Das vom Swiss TPH geleitete und vom Botnar Research Centre for Child Health finanzierte DAVINCI-Konsortium entwickelte einen Speichel-Schnelltest für COVID-19 mit hoher Sensitivität; der Prototyp wird derzeit klinisch getestet. Das von der Stanley Thomas Johnson Stiftung finanzierte multidisziplinäre NIIDSProjekt befasst sich mit den Anforderungen an die Gesundheitsversorgung und mit der Entwicklung von Diagnostika für Migrant*innen und Geflüchtete in Äthiopien. Die Einheit «Medicines Implementation Research» schloss das CARAMAL-Projekt ab, in dem die Auswirkungen von qualitätsgeprüften Artesunatzäpfchen zur Behandlung von an Malaria erkrankten Kindern untersucht wurden. Die Studie, die in der Demokrati-
schen Republik Kongo, Nigeria und Uganda mit über 13’000 Kindern durchgeführt wurde, deckte gravierende Schwächen der Gesundheitssysteme vor Ort auf und zeigte, dass es nicht ausreicht, Artesunatzäpfchen in unterversorgten Gebieten zur Verfügung zu stellen, ohne die Herausforderungen und Mängel in der Versorgung anzugehen. Entwicklung von Diagnostika und Dienstleistungen für die Forschung Das neue Laborinformationssystem für die Routinediagnostik hat die Abläufe und die elektronische Übermittlung medizinischer Berichte an Krankenhäuser und Labore erheblich verbessert. Das Diagnostikteam leistete mit serologischen und molekularen SARS-CoV-2Tests in der Schweiz einen wichtigen Beitrag. Das Diagnostik-Zentrum unterstützt zudem klinische Studien externer Partner, indem es Dienstleistungen für die Qualitätskontrolle, Genotypisierung und Assay-Entwicklung anbietet. Für Industriekunden wurden mehrere Schulungen im Bereich Malariadiagnostik und Leistungstests mit externen Labors im Ausland durchgeführt. Clinical Operations Die Einheit «Clinical Operations» erzielte in Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen (MSF) einen bedeutenden Durchbruch in der klinischen Studie TB-PRACTECAL. Sie zeigte, dass ein neues, rein orales Behandlungsschema über sechs Monate bei Rifampicin-resistenter Tuberkulose sicherer und wirksamer ist, als derzeitig gängige Standardtherapien. Darüber hinaus sorgten die Teams der CALINA-Studie von Novartis für eine frühzeitige und zielgerichtete Rekrutierung von Teilnehmer*innen. Untersucht wird die erste Malariabehandlung für Neugeborene und Säuglinge mit einem Gewicht von unter fünf Kilogramm. Highlights aus der Belegschaft Wir gratulieren Esther Künzli zu ihrer Habilitation an der Universität Basel und zu ihrer neuen Stelle als Co-Leiterin der Einheit «Medical Services» gemeinsam mit Andreas Neumayr.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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Gremien & Departemente
Education and Training
Julia Bohlius, Leitung ET
Das Departement «Education and Training» (ET) koordiniert Lehrgänge und Programme am Swiss TPH, an der Universität Basel und an akademischen Instituten auf der ganzen Welt. Während der Pandemie erwirkte das Swiss TPH eine rasche, unkomplizierte und erfolgreiche Umstellung von einer physischen auf eine virtuelle Lehr- und Ausbildungsform, dies in enger Zusammenarbeit mit anderen Departementen des Swiss TPH und in Austausch mit akademischen Partnern. erhielten das Diplom für «Advanced Studies in Health Care and Management». Besonderer Dank gilt hierbei allen, die zum Erfolg des Kurses beigetragen haben, sowie der Stipendienkommission des Kantons Basel-Stadt und der R. Geigy-Stiftung für die Unterstützung von zehn Teilnehmenden.
Die 120 Dozierenden, die Bachelor- und Masterstudent*innen sowie Doktoranden und Postgraduierte ausbilden, haben im Bereich der digitalen Bildung und des digitalen Lehrbetriebs eine steile Lernkurve durchlaufen, meistern aber inzwischen das Online- und Hybrid-Lernen sehr gut und bringen es mit bemerkenswertem Geschick weiter voran. Während des gesamten Geschäftsjahrs betreuten die Lehrkräfte des Swiss TPH rund 250 MAS-Arbeiten auf den Stufen MSc, MD, PhD sowie Postgraduate. Insgesamt wurden im Rahmen von Postgraduiertenkursen 620 Teilnehmende ausgebildet. Die Bibliothek blieb aufgrund der Pandemie zeitweise geschlossen. Es wurde jedoch ein Abholservice für Bücher eingerichtet, und auch andere Bibliotheksdienste liefen wie gewohnt weiter. Anfang 2022 begann die Unterrichtstätigkeit am neuen Hauptsitz des Swiss TPH in Allschwil. Highlights im Jahr 2021 Im Frühjahr 2021 wurde zum 27. Mal der Kurs «Health Care and Management» durchgeführt, dieses Mal jedoch virtuell. Die 16 Teilnehmenden aus zwölf Ländern nahmen aufgrund der COVID-19-Pandemie virtuell teil. Ab April 2022 konnten zwei Drittel der Kursteilnehmer*innen dann wieder reisen und vor Ort Kurse besuchen. Aus diesem Grund wurde ein Hybridmodell gestartet. Um den Kurs in diesen schwierigen Zeiten durchführen zu können, mussten die Online- und Präsenzteilnehmer*innen sowie die Kursleiter*innen Flexibilität, Zusammenarbeit und Motivation zum gegenseitigen Lernen beweisen. Alle 16 Teilnehmenden schlossen den Kurs mit Erfolg ab und
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Ein weiteres Highlight war die virtuelle Lugano Summer School in Public Health Policy, Economics and Management, die von der Swiss School of Public Health (SSPH+), der Università della Svizzera italiana (USI), der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) und dem Swiss TPH gemeinsam organisiert und durch das Stipendienprogramm der DEZA unterstützt wurde. Mit 14 Kursen, die von 174 Studierenden – darunter 59 DEZA-Stipendiat*innen – besucht wurden, sowie mit zehn Plenarsitzungen, die Studierenden, Absolvent*innen sowie der breiten Öffentlichkeit zugänglich waren, zog die Lugano Summer School Studierende aus 45 Ländern an. Im Herbst 2021 fand die 77. Auflage des achtwöchigen CAS-Kurses «Internationale Zusammenarbeit und globale Gesundheit» mit 41 Teilnehmenden statt. Der früher als «Allgemeiner Tropenkurs» bezeichnete Kurs wird seit 1944 am Swiss TPH angeboten. Strategische Bereiche Im Einklang mit der Zielsetzung, die CO2-Bilanz des Swiss TPH zu verbessern, wurden die Lehr- und Ausbildungsangebote im OnlineFormat gestärkt. Die schwierige Situation hat die globale Gemeinschaft von Lehrkräften und Studierenden gestärkt und wachsen lassen. Sie alle haben die digitalen Lehr- und Ausbildungsformen gemeistert. Chancen für Lehr- und Ausbildungsveranstaltungen vor Ort wurden proaktiv und ohne Zögern ergriffen, wann immer dies möglich war. Bei der Entwicklung und Koordination der interfakultären Graduate School of Health Sciences der Universität Basel wurden weitere Fortschritte erzielt. Das Ziel der Graduate School ist es, rund 350 PhD-Studierende der
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Gesundheitswissenschaften – darunter über 170 Studierende des Swiss TPH – unter dem Dach von vier PhD-Programmen und einer gemeinsamen Kurs- und Veranstaltungsplattform zu versammeln. Das Swiss TPH hat seine dynamischen nationalen und internationalen Partnerschaften für Lehre und Ausbildung, u. a. mit dem zwölf Schweizer Universitäten überspannenden Netzwerk der SSPH+, aktiv weitergeführt. Das Lao Tropical and Public Health Institute in der Lao PDR, die Universidad Peruana Cayetano Heredia in Peru sowie das Ifakara Health Institute in Tansania sind Beispiele solcher Partnerschaften. Organisatorische Änderungen Im Mai 2021 übernahm Karin Gross die Leitung der Einheit «Professional Postgraduate Training » des Departements «Education and Training». Sie löst Bernadette Peterhans ab, die sich nach 27 Jahren Engagement für das Swiss TPH sowie für die Studierenden und Lehrkräfte aus aller Welt in den Ruhestand verabschiedet hat. Der Wechsel verlief reibungslos; Bernadette Peterhans wird nach wie vor bestimmte Themenbereiche unterrichten. Julia Bohlius wurde zur Titularprofessorin für Krebsepidemiologie an der Universität Basel ernannt. Angesichts der bevorstehenden Pensionierung von zwei der vier Einheitsleitungen bereitet sich das Departement ET derzeit auf weitere Änderungen vor.
Gremien & Departemente
Administration
Mathias Kronig, Verwaltungsdirektor
Das Departement «Administration» unterstützt die Forschung, Lehre und Dienstleistungen und die Mitarbeitenden des Swiss TPH mit den Einheiten «Finances and Controlling», «Human Resources», «Informatics» und «Infrastructure». Insgesamt arbeiten rund 70 Personen im Departement «Administration» am Swiss TPH. Die Administration war in den letzten vier Jahren in den ganzen Prozess der Projekt- und Nutzungsplanung des Neubaus «Belo Horizonte» involviert. Es handelt sich bei «Belo Horizonte» um das grösste Projekt in der Geschichte des Swiss TPH. 2021 standen der Umzug und die Inbetriebnahme des Neubaus im Fokus. Die Administration war verantwortlich für die Vorbereitung und Umsetzung des Umzugs sowie die Vorbereitung der Mitarbeitenden auf die neue Arbeitsumgebung. Trotz anhaltender Corona-Pandemie konnte das Bauprojekt termingerecht abgeschlossen werden. Im September fand die Schlüsselübergabe statt. Mitte Oktober zogen die ersten der rund 700 Mitarbeitenden ein. Der komplexe Umzug erfolgte über mehrere Etappen und brachte diverse Zusatzaufgaben für alle Einheiten der Administration mit sich. Die Einheit «Informatics», unter der Leitung von Alain Bertolotti, migrierte sämtliche Systeme und Geräte auf die modernere und leistungsfähigere IT-Umgebung im Neubau. Die Einheit «Infrastructure» kümmerte sich um die Logistik für den komplexen Umzug der Büros, Schulungsräume und Labors. Daneben erfolgte auch der Umbau des Provisoriums für
das Zentrum für Tropen- und Reisemedizin, das temporär an die Socinstrasse 55 zieht. Die Einheit «Human Resources», unter der Leitung von Iris Haueter, war für den ChangeProzess verantwortlich und führte die Onboardings für die Mitarbeitenden im Neubau durch. Neue Möglichkeiten dank «Belo Horizonte» Die offene Arbeitsumgebung fördert den interdisziplinären Austausch und trägt zu einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen einzelnen Departementen und Einheiten bei. Die Bürolandschaften ermöglichen ein flexibles Arbeiten nach Bedürfnissen mit Interaktionsmöglichkeiten sowie Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten. Den Forscher*innen stehen nun neue und bessere Technologien in den Labors sowie bedeutend mehr Platz zur Verfügung. Die Mitarbeitenden des Swiss TPH konnten im Bauprozess im Rahmen des Nutzungsausschusses aktiv ihre Ideen bezüglich der Nutzung des Gebäudes einbringen. So entstanden beispielsweise das Cafeteria-Konzept und die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Projekt-, Lounge- und Ruhezonen.
Strategische Bereiche Verantwortungsvolle Geschäftsführung hat eine hohe Priorität am Swiss TPH. Deshalb wurde das «Tell-Us-System» eingeführt – ein unabhängiges Meldesystem für Fehlverhalten und Missstände, um Zustände zu beseitigen, die gegen rechtliche und moralisch-ethische Bestimmungen verstossen. 2021 wurden zudem die Arbeitsbedingungen verbessert mit der Einführung einer zusätzlichen Ferienwoche sowie der Erhöhung des Vaterschaftsurlaubs von zwei auf sechs Wochen. Dies entspricht dem Anliegen der Mitarbeitenden, wie aus der Mitarbeitenden-Umfrage von 2020 hervorging, und stärkt das Swiss TPH als konkurrenzfähigen Arbeitgeber. Organisatorische Änderungen Mathias Kronig wurde vom Kuratorium des Swiss TPH per Juni 2021 zum neuen Verwaltungsdirektor gewählt. In den Monaten zuvor fungierte er bereits als Verwaltungsdirektor ad interim. Die Einheit «Finances and Controlling» wurde durch eine Co-Leitung mit Deniz Gör und Stephan Schwarz besetzt.
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Gremien & Departemente
Organigramm 2022 Kuratorium
Direktorat
Mitglieder: Vertreter der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, von Schweizer Universitäten und der Privatwirtschaft
Direktor Jürg Utzinger
Präsident Andreas Burckhardt
Stellvertretender Direktor Kaspar Wyss Departementsleiterinnen und -leiter Julia Bohlius, Sébastien Gagneux, Kaspar Wyss, Daniel Paris, Nicole Probst-Hensch Verwaltungsdirektor Mathias Kronig
Administration Administration Mathias Kronig Deputy: Iris Haueter & Alain Bertolotti Finances / Controlling Deniz Gör & Stephan Schwarz Human Resources Iris Haueter Informatics Alain Bertolotti Infrastructure Florian Frenzel
Departemente Epidemiology and Public Health
Medical Parasitology and Infection Biology
Nicole Probst-Hensch Deputy: Jakob Zinsstag
Sébastien Gagneux Deputy: Till Voss
Biostatistics Penelope Vounatsou
Clinical Immunology Claudia Daubenberger
Chronic Disease Epidemiology Nicole Probst-Hensch
Helminth Drug Development Jennifer Keiser
Disease Modelling Melissa Penny
Malaria Gene Regulation Till Voss
Ecosystem Health Sciences Guéladio Cissé
Malaria Host Interactions Nicolas Brancucci
Environmental Exposures and Health Martin Röösli
Parasite Chemotherapy Pascal Mäser
Health Interventions Christian Lengeler Household Economics and Health Systems Research Günther Fink Human and Animal Health Jakob Zinsstag Society, Gender and Health Sonja Merten Vector Biology Pie Müller
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Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Tuberculosis Research Sébastien Gagneux
Gremien & Departemente
Communications, Sabina Beatrice-Matter Internal Audit, Vincent Bodenez Medical Services, Esther Künzli & Andreas Neumayr Security, Safety & Health, Marco Tamborrini Project & Grant, Michael Käser
Swiss Centre for International Health
Medicine
Education and Training
Kaspar Wyss
Daniel Paris Deputy: Christian Burri
Julia Bohlius Deputy: Axel Hoffmann
Digital Health Martin Raab
Clinical Operations Elisabeth Reus
Bachelor-Master-Doctorate Peter Odermatt
Health Systems Support Helen Prytherch
Clinical Research Klaus Reither
Library and Documentation Giovanni Casagrande
Systems Performance and Monitoring Odile Pham-Tan
Diagnostics Beatrice Nickel
Professional Postgraduate Training Karin Gross
Medicines Development Daniel Paris Medicines Implementation Research Christian Burri
Teaching Technology and Didactics Axel Hoffmann
Organigramm gültig Mai 2022 Alle Mitarbeitende des Swiss TPH: www.swisstph.ch/staff
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Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
FINANZEN Finanzierung 2021
Finanzierung 2020
Kernfinanzierung
Kernfinanzierung in Mio. CHF
in Mio. CHF
Universität Basel
6.0
Universität Basel
Bund
9.0
Bund
7.7
Kanton Basel-Landschaft
4.0
Kanton Basel-Landschaft
3.6
Kanton Basel-Stadt
4.0
Kanton Basel-Stadt
3.6
Subtotal
23.0
Rechnungsabgrenzung neues Gebäude «Belo Horizonte»
0.0
Total Kernfinanzierung
23.0
Auflösung Rechnungsabgrenzung «Belo Horizonte»*
0
24.4 % 0%
6.7
Subtotal
21.6
Rechnungsabgrenzung neues Gebäude «Belo Horizonte»
– 1.8
Total Kernfinanzierung
19.8
21.7 %
Auflösung Rechnungsabgrenzung «Belo Horizonte»*
10.0
10.9 %
Kompetitiv erworbene Drittmittel
Kompetitiv erworbene Drittmittel 31.7 %
Forschung (z. B. SNF, EU)
25.7
28.2 %
30.1
31.9 %
Dienstleistungen (z. B. DEZA, Global Fund, BMGF)
27.7
30.3 %
Aus- und Weiterbildung (z. B. Kurse für Graduierte)
1.8
1.9 %
Aus- und Weiterbildung (z. B. Kurse für Graduierte)
1.5
1.6 %
Medizinische Dienstleistungen (z. B. Reisemedizin & Diagnostik)
7.7
8.2 %
Medizinische Dienstleistungen (z. B. Reisemedizin & Diagnostik)
4.9
5.3 %
Übriges Einkommen
1.9
2.0 %
Übriges Einkommen
1.8
1.9 %
Total eingeworbene Drittmittel
71.4
75.6 %
Total eingeworbene Drittmittel
61.5
67.4 %
Total
94.5
100 %
Total
91.3
100 %
Forschung (z. B. SNF, EU)
29.9
Dienstleistungen (z. B. DEZA, Global Fund, BMGF)
Kompetitiv erworbene Drittmittel 75.6 % Kernfinanzierung 24.4 % Übriges Einkommen Medizinische Dienstleistungen
Kompetitiv erworbene Drittmittel 67.4 % Kernfinanzierung 21.7%
Aus- und Weiterbildung
Aus- und Übriges Einkommen Weiterbildung Medizinische Dienstleistungen Kernfinanzierung
Kernfinanzierung *Belo Horizonte
Forschung
CHF 94.5 Mio.
CHF 91.3 Mio. Forschung Dienstleistungen
Dienstleistungen
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Finanzen
Jahresrechnung
Finanzberichterstattung gemäss Swiss GAAP FER
Erfolgsrechnung Ertrag
2021 in 1000 CHF
2020 in 1000 CHF
Selbst erwirtschafteter Ertrag
66,545
70.4 %
60,832
66.7 %
Kernfinanzierung durch nationale und lokale Gemeinwesen
23,040
24.4 %
19,801
21.7 %
1,858
2.0 %
1,760
1.9 %
Übriger operativer Ertrag Ausweis eines passiven Rechnungsabgrenzungspostens Gebäude «Belo Horizonte» Veränderung in noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen Total Ertrag Personalaufwand
0
0.0 %
10,000
10.9 %
3,044
3.2 %
– 1,062
– 1.2 %
94,486
100 %
91,331
100 %
– 55,211
58.8 %
– 49,011
53.4 %
Materialaufwand
– 2,659
2.8 %
– 3,590
3.9 %
Abschreibungen auf Sachanlagen
– 1,266
1.3 %
– 1,259
1.4 %
Abschreibungen auf immateriellen Werten
– 211
0.2 %
– 334
0.4 %
– 6,020
6.4 %
– 4,188
4.6 %
– 28,584
30.4 %
– 23,342
25.4 %
0
0.0 %
– 10,000
10.9 %
– 93,951
100 %
– 91,724
100 %
Verwaltungsaufwand Übriger operativer Aufwand Einrichtung eines Investmentfonds «Belo Horizonte» Total Aufwand Operatives Ergebnis
535
– 393
Finanzergebnis
172
– 760
707
– 1,153
Ordentliches Ergebnis Ausserordentliches Ergebnis
2,554
0
Jahresergebnis
3,261
– 1,153
2021 in 1000 CHF
2020 in 1000 CHF
Bilanz Aktiven Liquide Mittel
36,197
40.5 %
50,844
58.7 % 23.4 %
Forderungen
25,547
28.6 %
20,190
Transitorische Aktiven
11,000
12.3 %
7,831
9.1 %
27
0.0 %
228
0.3 %
72,771
81.5 %
79,093
91.5 % 8.5 %
Lager Total Umlaufvermögen Langfristige Vermögenswerte
1,643
1.8 %
7,305
Anlagen im Bau
14,921
16.7 %
0
0%
Total Anlagevermögen
16,564
18.5 %
7,305
8.5 %
Total Aktiven
89,336
100 %
86,398
100 %
10,577
11.8 %
13,716
15.9 %
Passiven Verbindlichkeiten Übrige Verbindlichkeiten
5,605
6.3 %
1,098
1.3 %
Transitorische Passiven
48,687
54.5 %
50,763
58.7 %
2,551
2.9 %
1,811
2.1 %
0
0.0 %
1,000
1.2 % 79.2 %
Kurzfristige Rückstellungen Hypotheken Total kurzfristiges Fremdkapital
67,420
75.5 %
68,388
Langfristige Verbindlichkeiten
1,285
1.4 %
783
0.9 %
Langfristige Rückstellungen
2,085
2.3 %
1,943
2.2 %
Investmentfond «Belo Horizonte»
10,000
11.2 %
10,000
11.6 %
Total langfristiges Fremdkapital
13,371
15.0 %
12,726
14.7 %
8,544
9.6 %
5,284
6.1 %
89,336
100 %
86,398
100 %
Eigenkapital Total Passiven
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Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
«Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Gesundheit von Migrant*innen. Es ist wichtig, dass diese vulnerable Bevölkerungsgruppe durch Einbindung und Mitwirkung Zugang zum Gesundheitssystem erhält.»
Finanzen
Afona Chernet, Migration Health Advisor, Swiss TPH
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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Finanzen
Partner und Geldgeber Kernfinanzierung Kanton Basel-Landschaft, CH
Innosuisse – Swiss Innovation Agency, CH
Kanton Basel-Stadt, CH
Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE), CH
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), CH Universität Basel, CH
Kantonsspital Basel-Landschaft, CH MeteoSchweiz, CH Nationales Referenzzentrum für Legionellen (NRZL), CH
Forschungsförderung Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH), CH
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), CH
EU-Forschungsprogramme (e.g. ERC, Horizon, EDCTP), EU
Swiss Pathogen Surveillance Platform (SPSP), CH
National Institutes of Health (NIH), US
Universitätsspital Basel, CH
Schweizerischer Nationalfonds (SNSF), CH Universität Basel, CH Stiftungen Aeras Global TB Vaccine Foundation, US Anesvad, ES Baylor College of Medicine Children’s Foundation Lesotho (BCMCFL), LS Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF), US Biovision, CH CDC Foundation, US Cesvi Fondatione Onlus, IT Clinton Health Access Initiative (CHAI), US Computer Simulation & Advanced Research Technologies, AU Dubai Cares, AE Eckenstein-Geigy-Stiftung, CH Elrha, GB Fondation Botnar, CH Fondation Pasteur Suisse, CH Fondazione Adiuvare, CH Fondazione lstituto Nazionale di Genetica Molecolare (INGM), IT Forlen Stiftung, CH Freiwillige Akademische Gesellschaft (FAG), CH Fundação Manhiça (FM), MZ Global Health Innovative Technology Fund (GHIT), JP Health Information Traceability Foundation (HIT), CH Krebsforschung Schweiz, CH Medical Care Development International, US Moritz Straus-Stiftung, CH Novartis Stiftung, CH R. Geigy-Stiftung, CH Sight and Life (SAL), CH Sint Antonius Foundation, NL Skat Foundation, CH Stanley Thomas Johnson Foundation, CH Swiss Network for International Studies (SNIS), CH Syngenta Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft (SFSA), CH Walter Fischli Stiftung, CH Wellcome Trust, GB Wolfermann-Nägeli-Stiftung, CH Öffentliche Auftraggeber Schweiz Amt für Ausbildungsbeiträge Basel-Stadt, CH
Swiss Agency for Development and Cooperation (SDC), CH
Öffentliche und öffentlich-private Auftraggeber, international Adamawa State Primary Health Care Development Agency, NG African Population and Health Research Center (APHRC), KE African Society for Laboratory Medicine (ASLM), ET Agence Française de Développement (AFD), FR Asian Development Bank (ADB), PH Centers for Disease Control and Prevention (CDC), US Centre de Support en Santé Internationale (CSSI), TD Commissariat à l’Énergie Atomique et aux Énergies Alternatives (CEA), FR Commission de l’Océan Indien (COI), MU Cordaid, NL Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), DE Direction des Services Vétérinaires (DSV), FR Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), CH European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP), NL Food and Drug Administration (FDA), US Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO), GB Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND), CH Gavi, the Vaccine Alliance, CH Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, CH Grand Challenges Canada, CA Helse Nord Tuberculosis Initiative Malawi (HNTI), NO Human Sciences Research Council (HSRC), ZA Innovations for Poverty Action (IPA), US Institut de Recherche pour le Développement (IRD), FR Institut de Recherches en Elevage pour le Développement (IRED), TD Institut National d’Hygiène Publique (INHP), CI Instituto Nacional de Saúde (INS), MZ International AIDS Society (IAS), SE International Committee of the Red Cross (ICRC), CH International Development Research Centre, CA ISGlobal, ES Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), DE Laboratoire Central Vétérinaire (LCV), ML Medicines for Malaria Venture (MMV), CH Ministère de la Santé Publique et de la Solidarité Nationale Tschad, TD Muséum national d’Histoire naturelle, FR National Center of Tuberculosis and Lung Diseases (NCTLD), GE Norwegian Agency of Development Cooperation (Norad), NO Nutrition International, CA
Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt, CH
Organisation de Coordination pour la lutte contre les endémies en Afrique Centrale, CM
Bundesamt für Gesundheit (BAG), CH
PATH, US
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), CH
Sanaria, US
Bundesamt für Statistik (BFS), CH
Schistosomiasis Control Initiative Foundation (SCI), GB
Bundesamt für Umwelt (BAFU), CH
tropEd Network for Education in International Health, DE
Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), CH
Umweltbundesamt (UBA), DE
Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA), CH
United Nations Children Fund International (UNICEF), US
Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), CH
United Nations Development Programme (UNDP), US
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), CH Entwicklungszusammenarbeit des Kantons Basel-Stadt, CH Gesundheitsförderung Schweiz, CH
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Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Unitaid, CH
United Nations Population Fund (UNFPA), US United States Agency for International Development (USAID), US Weltbank, US
Finanzen Weltgesundheitsorganisation (WHO), CH
Instituto de Higiene e Medicina Tropical Universidade Nova de Lisboa (IHMT), PT
West African Health Organisation (WAHO)
Institut Pasteur, FR
Private Auftraggeber Ärzte ohne Grenzen (MSF), CH Astellas Pharma AG, CH Bacoba AG, CH BASF SE, DE Bayer AG, CH BioInitials, CH Bluesquare, BE Bristol Myers Squibb, US Cardno Emerging Markets East Africa Ltd. (CEM), KE Conseil Santé, FR Effectum Medical AG, CH Fields at Work GmbH, CH GFA Consulting Group GmbH, DE Grolimund + Partner AG, CH Health Effects Institute (HEI), US Hemex AG, BS International Association for Maternal and Neonatal Health (IAMANEH), CH ISIDA Clinic, UA Kasha Global Inc., KE Life4me+, CH Lygature, NL Mapping & Analytics for Health Activities (MAHA), FR Martin Systems GmbH, DE Merck, DE NED-TECH AG, CH Novartis Pharma AG, CH OmicScouts, DE OptiMedis AG, DE Privatklinik Meiringen, CH RANAS Ltd., CH Rotarians Against Malaria (RAM), PG Seboche Mission Hospital, LS Sightsavers, GB SKAN, CH SolDevelo, PL SolidarMed, CH Specs Compound Handling B.V., NL Syngenta, CH Terre des hommes, CH Universitätsklinikum Bonn (UKB), DE VisibleSolutions AG, CH Vital Strategies, US Wits Health Consortium (Pty) Limited (WHC), ZA
Institutul de Ftiziopneumologie “Chiril Draganiuc”, MD Institutul de Pneumoftiziologie “Marius Nasta” (IPMN), RO James Cook University (JCU), AU Kenya Medical Research Institute (KEMRI), KE Lao Tropical and Public Health Institute (Lao TPHI), LAO Liverpool School of Tropical Medicine (LSTM), GB London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM), GB Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), DE Makerere University, UG Manhiça Health Research Centre (CISM), MZ National Institute for Medical Research (NIMR), TZ National Institute for Research in Tuberculosis (ICMR), IN Ospedale San Raffaele (SRL), IT Palestine Polytechnic University, PS Papua New Guinea Institute of Medical Research (PNG IMR), PG Penta Child Health Research, IT Public Health Laboratory Ivo de Carneri (PHL-IdC), TZ Radboud University Nijmegen, NL School of Public Health, Accra University, Ghana Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI), CH Somali Research & Development Institute (SORDI), SO Swiss Institute of Bioinformatics (SIB), CH Swiss School of Public Health (SSPH+), CH swissuniversities Development and Cooperation Network (SUDAC), CH Technische Universität München (TUM), DE The Aurum Institute, ZA The George Institute for Global Health India, IN Unisanté, CH Universidad Peruana Cayetano Heredia (UPCH), PE University of Antwerp, BE University of Bergen (UiB), NO University of Buea, CM University of California San Francisco (UCSF), US University of Cape Town, ZA University of Dundee, GB University of Ghana, GH University of Groningen (RUG), NL University of Health and Allied Sciences (UHAS), GH University of Maiduguri, NG University of Maryland, US University of Nebraska, US University of Oxford, UK University of Sao Paulo (USP), BR University of Strasbourg, FR University of Utrecht, NL
Akademische Partner Addis Ababa University (AAU), ET
University of Washington (UW), US
Berner Fachhochschule (BFH), CH
Università della Svizzera italiana, CH
Boston University, US Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), CH Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS), CIV Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM), CH École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), CH Eidgenössische Technische Hochschule (ETHZ), CH Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), CH
University of Zurich, CH Universität Basel, CH Universität Bern, CH Universität Heidelberg, DE Universität Luzern, CH Université de Lausanne, CH Université de Neuchâtel, CH
Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB), DE
Université des Sciences, des Techniques et des Technologies de Bamako (USTTB), ML
Ghent University, BE
Université Félix Houphouët-Boigny (UFHB), CIV
Hanoi Public School of Health, VN
Weizmann-Institut für Wissenschaften, IL
Harvard T.H. Chan School of Public Health, US Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale (HES-SO), CH Haute école de travail social Fribourg (HETS-FR), CH Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, DE Hochschule Luzern (HSLU), CH Ifakara Health Institute (IHI), TZ Institute of Tropical Medicine Antwerp (ITM), BE
*Die Liste spiegelt alle Partner und Geldgeber des Swiss TPH wider, die in unserer Projektdatenbank enthalten sind. Dies unterscheidet sich vom Jahresbericht 2020, in dem wir Partner und Geldgeber aufführten, die mehr als 100’000 CHF beitrugen oder als strategisch relevant eingestuft wurden.
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
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Konzept und Redaktion: Danielle Powell Weitere Beiträge: Sabina Beatrice-Matter, Myrta Brunner, Layla Hasler, Lukas Meier, Jürg Utzinger, Departementsleiter*innen und Mitarbeitende des Swiss TPH Layout und Gestaltung: Neeser & Müller Bildnachweis: Olivier Brandenberg, Christian Flierl, Christian Heuss, DNDi, Matthis Kleeb, Justin Makangara/Fairpicture, Joachim Pelikan, Danielle Powell, Thomas Schuppisser und Mitarbeitende des Swiss TPH Umschlagfoto: Julio Sacristan / Westend61 Druck: Gremper AG Copyright: Swiss TPH, 2022