JazzZeitung 2012-01

Page 1

Auflage: 15.000

37. Jahrgang Nr. 1-12 Februar-März 2012 B 07567, PVSt/DPAG Entgelt bezahlt ISSN 1618-9140

http://blogs.nmz.de/jazz facebook.com/jazzzeitung

 3,80

4<BUEFRU=cadiah>:l;W

www.jazzzeitung.de

Töne, SchweiSS und Ohrenkitzel

4<BUEFRU=cadiah>:V;n

Warum der Jazz wieder Kritiker braucht, die über Augenblicke schreiben

4<BUEFRU=cadiah>:V;Y 4<BUEFRU=cadiah>:l;p 4<BUEFRU=cadiah>:l;v Cecil Taylor im Neuburger Birdland im November 2011. Foto: Ssirus W. Pakzad

inhalt berichte Dt. Jazzfestival Frankfurt 2011 10 Jahre Unerhört Festival Zürich

3 4

portrait Die Sängerin Lizzy Loeb

7

aus/fortbildung Der große Kalender 2012

7–8

cds, bücher SWR Jazzhaus – neues Label

13

education Hans Lüdemanns USA-Erfahrungen

19

Etwas Besseres kann dem Jazz eigentlich nicht passieren: Er löst wieder Debatten aus! In der deutschen Tagespresse! Lange Spalten auf der ersten Feuilleton-Seite der „Süddeutschen“ – und das in kurzem Abstand gleich zweimal, zumindest bis zur Drucklegung dieser „Jazzzeitung“! Klasse!

Tony Oxley. Ganz aus intimer Nähe konnte man da

Brennglas des Gestaltungswillens. Auch hier: Unbe-

Musik erleben, die mehr als manche andere den

dingtheit. Musiker, die ganz und gar aufgehen in der

Augenblick in den Mittelpunkt rückt. Die den Ent-

Substanz ihres Spiels. Die ästhetisch ganz am Puls

stehungsprozess immer noch genau so radikal zum

der Zeit sind – und gleichzeitig zeigen, dass man

Ereignis macht wie zu den Aufbruchszeiten in den

diesem Puls nicht hinterher hecheln muss. Denn

Sechzigern. Das Spannende dabei: Diese Musik wirkt

Töne wie ihre werden auch dann noch vehement

nicht alt.

und aktuell wirken, wenn der Puls längst wieder ein

Und das ist so, weil sie so substanzorientiert ist. So

anderer ist. Sie haben die Intensität des einzigar-

as ist nützlich und schön. Und in einem Fall

ernsthaft und abseits von Moden. Ich konnte Cecil

tigen Moments.

auch sehr lesenswert: „Der reine Moment“

Taylor schon am Nachmittag zuhören, als er sich ein-

Solche Konzerte ragen heraus. Sie haken sich weit

hieß der Text. Das Problem nur: Kulturjourna-

spielte. Zwei Stunden lang saß dieser bald 83-Jäh-

mehr in der Erinnerung fest als etwa die perlende

listen schreiben zwar gern breite Reflexionen, aber

rige im weiten über der Hose hängenden Hemd

Glitzer-Beliebigkeit des zurzeit in viele Himmel ge-

über eben diese „Momente“ nur noch selten. Kon-

und in riesigen weißen Turnschuhen am Flügel und

hobenen Polen Leszek Mozdzer und die fast schen-

zertkritiken sind Mangelware geworden, vor allem

ging Akkorde, chromatische Eruptionen und schnel-

kelklatschende pianistische Humor-Orgie des virtu-

bei sogenannten Minderheiten-Themen. Immer noch

le Unisoni durch. Akribisch wirkte er, als er den Ort

osen Finnen Iiro Rantala beim selben Festival. Im

geistert in den Redaktions-Konferenzen das Unwort

erspürte und sich auf den Moment des Auftritts fo-

direkten Vergleich mit einem wie Wollny wird der

vom „Rezensionen-Friedhof“ herum – über Kultursei-

kussierte. Im Konzert dann: ein großer Spannungs-

Unterschied klar zwischen Musikern, die den schnel-

ten mit zu vielen Kritiken. Doch das Wort ist inzwi-

bogen, der sich aus ganz leisen, tastenden Passagen

len Effekt suchen – und solchen, die Substanz im

schen überflüssig geworden.

immer wieder zu Höhepunkten steigerte – mit einem

Sinn haben.

Man schreibt lieber vor den Konzerten bunte Por-

Spannungsaufbau von bezwingender Folgerichtig-

trätchen, druckt lange Interviews ab oder kulturthe-

keit. Wirbelnde Tonfolgen, Cluster, Bassfiguren wie

oretische Aufsätze. Doch die Kunst, musikalische

die des „Gnoms“ in „Bilder einer Ausstellung“ – und

Magie des Augenblicks

Augenblicke in sprachliche Bilder zu übersetzen und

dazu die rumorende Anarcho-Percussion von Tony

Diese Substanz konkretisiert sich im Jazz in jedem

damit auch gedanklich fassbar zu machen, kommt

Oxleys Trash-Drumset. Klänge und Emotionen von

Live-Augenblick neu. Was man bei Konzerten er-

in der marktschreierischen Presselandschaft im-

packender Vielfalt und Direktheit. Und eben nicht

lebt, ist unersetzbar. Radio-Mitschnitte und Film-

mer kürzer. Was schon mal in einem Festivalbericht

bloß für alte Free-Jazz-Aficionados interessant. Zwei

Aufzeichnungen geben eine Ahnung davon wieder.

gipfelt, der mehr aus Interview-Exegesen als aus

Kollegen im Alter von Mitte und Ende zwanzig waren

Und doch: Die Magie des Augenblicks, diese Einheit

Konzerteindrücken besteht und darüber hinaus das

genauso mitgerissen von der Dichte und Unmittel-

aus Musik und Ort, aus dem Kellergeruch der Wände

Hauptthema des betreffenden Festivals nicht einmal

barkeit des Erlebten wie ich.

und den Tönen, die an ihnen widerhallen – das ist

D

ein unwiederholbares Gesamtkunstwerk. Gerade im

erwähnt, weil der Berichterstatter von fünf Festival-

jazz-geschichte Eddie „Lockjaw“ Davis (Teil 2)

Paul Motian

Jazz. Von solchen Momenten lebt er wie keine an-

Der andere Moment: Anfang November in Berlin.

publik gemacht wird, dass es diese Momente gibt.

Momente

Die große Bühne im Haus der Festspiele. Dort oben:

Es stimmt: Jazz braucht ständig neue Töne, neue

Pianist Michael Wollny, Bassistin Eva Kruse und

Kriterien, ein stets erneuertes Umfeld, auf das er

„Momente.“ Ich greife zwei heraus. Der eine: Mitte

Schlagzeuger Eric Schaefer. In einem Programm von

reagiert. Doch genauso dringend braucht er Leute,

November mitten in Bayern – im Jazzclub Birdland

rund fünfzig Minuten spielten sie Musik von einer

die ihre Sprachkraft einsetzen, um zu schildern, was

in Neuburg an der Donau. Ein musikalischer Riese

geradezu magnetischen Kraft. Hämmernde Tonfol-

für große Momente man in ihr erleben kann. Töne,

in einem kleinen Club. Der Pianist Cecil Taylor, Free-

gen wie aus Heavy-Metal-Stücken, ein musikalischer

Schweiß und Ohrenkitzel – her damit! Und rein in

Jazz-Ikone und ausdrucksgieriger Maniac unzähm-

Strom aus einem Zusammenspiel, das dichter und

die Blätter!

barer Töne, im Duo mit seinem Langzeit-Begleiter

kompakter kaum denkbar ist, grenzenlose Töne im

lich in einer großen deutschen Tageszeitung.

22

farewell Abschied von Frank Foster

Magnetische Kraft

tagen offenbar nur zwei besucht hat. Auch dies kürz-

23 23

dere Musik. Und dies umso mehr, je stärker wieder

Roland Spiegel


ind des ngbert, nten s - Bet sich r Dr. 24. März zmusik

chweärz), die Carter rompeon der März), ndecki legin

hen mit ftakt t Eisel, Gewineren mburg, Die Blow“ nden arty-

kolb kommentiert news Liebe Leserinnen, liebe Leser „Die Moden wechseln, da sie selber aus dem Bedürfnis nach Wechsel entstehen.“, bemerkte Marcel Proust. Die unstillbare Lust auf den Wechsel, oder auch auf das Neue, ist das, was Musik und Mode verbindet. Mit dieser ersten Ausgabe der Jazzzeitung 2007 haben auch wir (wieder einmal) unser Erscheinungsbild gewechselt.

kolb kommentiert

Gemeinsam mit unserem Grafiker Johannes Radsack hat die Redaktion nach einem neuen Format der Jazzzeitung gesucht, das es uns ermöglicht, Jazzmusik von 1900 bis 2007 zu präsentieren. Was gar nicht so einfach ist, denn auch der Jazz hat schon eine Klassik, eine Moderne, eine Postmoderne und so weiter. Sollten wir nun Liebe Leserinnen, liebe Leser, eine Zeitung für den Traditionalisten machen, oder für Swing-HeiIm Internetzeitalter stellt man sich als Redakteur immer mal wienis? Eine für Modernisten, Freejazzer oder Weltmusik-Hörer? Wer der die Frage, ob die Meldung, die man ausgewählt und geschrieben stellt die größte Fraktion unter unseren Lesern?

hat, bis zu ihrem Druck nicht längst Makulatur sein wird. Das muss nicht immer traurig stimmen, es kann auch erfreulich sein. Für alle soll sie sein, die neue Jazzzeitung. So wie Mode sich in In dem Leitartikel „Musik am Rand – zum 12. Darmstädter Jazzfoder variablen Befriedigung des immer gleichen Bedürfnisses – dem rum“, der Ende Oktober in den Satz ging, hatte ich beklagt, dass nach Abwechslung – versucht, so versuchen wir uns in der variabJazz in Medien nicht relevant sei und ein offensichtliches Verlen Befriedigung unseres und Ihres immer gleichen Bedürfnisses mittlungsproblem konstatiert. nach neuen Nachrichten über gute Musik auf Tonträger und im KonIn den drei ersten Januarwochen lehrten mich die Leitmedien eines zertsaal. Besseren. Ich stecke das weg und freue mich – für den Jazz. Am 3. Wir freuen uns auf Ihr Feedback zur neuen Jazzzeitung. Januar schreibt Karl Lippegaus in der Süddeutschen Zeitung über Andreas Kolb die miserablen Arbeitsbedingungen der deutschen Jazzer; am 10. Januar hält Andrian Kreye, ebenfalls SZ, ein Plädoyer für den Jazz; und am 21. Januar übt Michael Hornstein – wiederum in der SZ – Kollegenschelte. Aber auch die Artikel von Hans-Jürgen Linke (www.nmz.de am 17.1.) und von Hans Hielscher (Spiegel online, 21.1.) das „Jazz-Wunder von Köln“ Ludwigsburg sind lesenswert. Diese Jazz onüber a Sunday im Breuningerland kleine Jazzartikel-Bibliografie soll nicht nur Nachklang auf unsere Zeitung vom vergangenen Jahr sein, sondern ergänzende Lektüre Zum fünften Mal findet im Breuningerland den wichtigsten Sängerinnen ihrer Gefür den Leser des neuesten Leitartikels: Roland Spiegel, JazzreLudwigsburg das „Jazz on a Sunday“ neration gehört. Kirk Lightsey. spielt bei dakteur beim Bayerischen Rundfunk, macht sich darin Gedanken über - Festival mit einer interessanten Mi„Jazz on a Sunday“ mit Douglas Sides und das Metier des Jazz-Kritikers und geglückte musikalische Momente. schung aus internationalen Weltstars und Reinhard Glöder im Klaviertrio. Als vierter Andreas Kolb bekannten Jazzgrößen Deutschlands statt. Mann kommt Helge Schneider dazu, der Von 11 bis 18 Uhr sind auf zwei Bühnen seine Liebe zum Jazz einmal nicht am sieben Acts zu hören: Einer der StargäsKlavier, sondern am Tenorsaxophon unter te ist die Sängerin und Pianistin Diane Beweis stellt.Den Abschluss machen Peter Schuur, die mit ihrer expressiven Stimme, Herbolzheimer und seine Rhythm Combiihrem Feeling für Melodie und Groove und nation & Brass mit. Weitere Informationen: Zeit vom 26. April bis zum 6. Mai In der gewohnt stilistischen Vielfalt ihrer beeindruckenden Bühnenpräsenz zu www.breuningerlandkultur.de in der Dinkelstadt und der nachfolpräsentiert sich auch die 24. Ausgabe gende Blick auf die „Headliner“ des des Jazzfestes Gronau. Ein ausgeFestivals dürfte den Freunden von wogener Mix aus Klasse und Masse Jazz, Blues, Swing, Funk und Boogie sowie ein ureigener und unverwechdas Herz höher schlagen lassen: selbarer Charme charakterisieren seit Marcus Miller, WDR Big Band feat. vielen Jahren dieses Musikspektakel Randy Brecker & Chris Potter, Klaus im äußersten nordwestlichen Winkel Doldinger’s Passport feat. Joy DenalaNordrhein-Westfalens. Diesem Grundne & Max Mutzke, Avishai Cohen, satz sind sich die Programmmacher Tommy Emmanuel, Raphael Gualazzi, Nicola Conte, Georgie Fame, The Deep River Quartet. Die vorgenannten Konzerte in der Bürgerhalle oder im rock’n’popmuseum Gronau werden abgerundet durch die sogenannte NEU: die JazzZeitung auf „Lange Nacht“ am Freitag, 4. Mai, in Facebook der sich an die 20 Bands der unterschiedlichsten Stilrichtungen präsenwww.facebook.com/jazzzeitung tieren. Erneut ins Programm gehoben wurde auch das Projekt „Jazz & Verlosung, Tipps, tagesaktuelle Dine“, bei dem vier Gronauer RestauMeldungen undanvieles mehr! stimmung. Beginn allen drei Tagen ist und allen ProTicket-Vorverkaufsstellen. rants zu exzellentem Essenunter erstklas20 Uhr. Karten kosten im Vorverkauf pro Telefonische Kartenbestellung Telesiger Jazz und Verwandtes anbieten. Festivalabend 20 Euro (ermäßigt 15 Euro). fon 01803-776842 oder im Internet unter Das Programm ist ab sofort unter auch bei der aktuellen Ausgabe treu Den Festivalpass für alle drei Tage gibt es www.proticket.de. www.jazzfest.de online und wird auch geblieben, die im Rahmen Das komplette Programm des 21. Internafür 45 Euro (ermäßigt 33 Euro).einer Erhältgerne im Flyerformat TouristikPressekonferenz Kulturbüro tionalen Jazz Festivals St.vom Ingbert unter lich sind die Ticketsvon bei der SR am Markt in Service-Gronau, Bahnhofstraße 45, Gronau GmbH vorgestellt wurde. Weltwww.st-ingbert.de. Saarbrücken, beim Museum Sankt Ingbert Tel. 02562/990 06 zugesandt. stars und Amateure treffen sich in der

Jazz-Stars im Shopping Center

jazzzeitung

e VerJahr ikum n unbeertigen uch tabil en Dop-

zl

st. ingbert jazzzeitung

Sankt Ingbert 2012 stimmung. Beginn an allen drei Tagen ist 20 Uhr. Karten kosten im Vorverkauf pro Festivalabend 20 Euro (ermäßigt 15 Euro). Den Festivalpass für alle drei Tage gibt es für 45 Euro (ermäßigt 33 Euro). Erhältlich sind die Tickets bei SR am Markt in Saarbrücken, beim Museum Sankt Ingbert

burghausen 2007 Im Jahr drei nach dem Tod des langjährigen Leiters der „Internationalen Jazzwoche Burghausen“, Herbert Hebertinger, stellte die Interessengemeinschaft Jazz aus Burghausen nun im Münchner Presseclub unter der Leitung von Herbert Das Internationale Jazzfestival der Rißel ihr Programm für die diesjährige saarländischen Stadt Sankt Ingbert und damit 38. Internationale Jazzwoche feiert vom 28. März bis 1. April 2012 Burghausen vor. seine 26. Auflage und lädt unter dem Im Großen und Ganzen blieben die VerMotto „Experience“ von Mittwoch antwortlichen ihrem im vorletzten Jahr bis Sonntag regionale und internatieingeführten Motto treu, das Publikum onale Jazz-Stars in die historischen mit wenigen Stars und zahlreichen unbeGebäude der ehemaligen Fabrik „Alte kannteren, aber qualitativ hochwertigen Acts zu erfreuen. Damit können auch die Eintrittspreise einigermaßen stabil gehalten werden. Auch die üblichen Dop-

pelkonzerte prägen wieder das Bild des Festivals, das dieses Jahr bereits von 14. März bis 18. März stattfinden wird. So eröffnen am Mittwoch, 14. März um 20 Uhr in der Wackerhalle mit Mundel Lowe, Mike Magnelli und Howard Alden Schmelz“. Den Auftakt am Mittwoch, drei Gitarren-Altmeister des Swing beglei28. März bilden mit Pascal Schumatet von Stefan Weeke am Bass und Ernst cher, seinem belgischen Gast Philip Bier am Schlagzeug das Festival. Im RahCatherine plus Quartett Musiker aus men des Eröffnungs-Doppelkonzerts wird der Großregion. Anschließend kann auch das Trio um den Pianisten Jacques man den norwegischen MultiinstruLossier zu hören sein und kammermusikamentalisten Mathias Eick mit seinem lischen Jazz auf der Basis von Bach-BearQuintett erleben. Der Konzerttag beitungen präsentieren. Am Donnerstag abend (15. März) geben sich die beiden Tenorsaxophonisten Scott Hamilton und Harry Allen die Ehre. Danach wird die „Dizzy Gilespie All Star Big Band“ an den legendären Großmeister der Gästen Nils Landgren & Pee Wee Trompete mit den aufgeblasenen Backen Ellis – am Mittwoch in der Wackererinnern. Im Rahmen des sogenannten halle. Der Donnerstag steht ganz im Bluesnachmittags sind am Samstag der Zeichen der „Jazz Masters All Stars“: Bassist und Sänger EB Davis mit seiner Unter der Leitung des Saxofonisten „Superband“ sowie Tim Ries mit seinem Nathan Davis werden die berühmten „Rolling Stones Projekt“ zu erleben. Pitt Jazz Sessions nach BurghauAm Freitag und Samstag wird es in sen geholt. Gleich im Anschluss ein den Kneipen der Altstadt auch wieder weiterer Jazz Master: Lee Konitz mit zahlreiche Amateur- und Semiprofi-Forseinem New Quartett. Der Freitag mationen geben und auch der bewährte gehört den Nachtschwärmern! Nach Jazz-Express wird wieder mit Band an der Slap-Bass-Ikone Marcus Miller Bord auf den Gleisen von München nach und dem Power-Trompeter NichoBurghausen und zurück unterwegs sein. las Payton in der Wackerhalle, lädt Im Rahmen des letzjährig eingeführten die Band „Bahama Soul Club“ mit und nun beibehaltenen „Next Generation

1 2 012 S e i t e 2

am Freitag, 30. März präsentiert die vier Jungs der Funk-Neuentdeckung „Mo‘Blow“. Davor spielen mit dem Tingvall Trio „alte Bekannte“ des Sankt Ingberter Festivals. Am Samstagabend eröffnet Ida Sand aus Schweden den Konzertabend und leitet damit zum Höhepunkt des diesjährigen Festivals über, der allseits bekannten und für ihre Experimentierfreude berühmten „Jazzkantine“. Der Abschlusstag am Sonntag, 1. April und allen ProTicket-Vorverkaufsstellen. bleibt im Norden Europas: Auf Karin Telefonische Kartenbestellung unter TeleHammar, die schwedische Posaunifon 01803-776842 oder im Internet unter stin, und ihr Quartett folgt das „UMO www.proticket.de. Jazz Orchestra“ aus Finnland (unser Das komplette Programm des 21. InternaFoto) und spielt mit den Spitzenvertionalen Jazz Festivals St. Ingbert unter tretern des skandinavischem Jazz: www.st-ingbert.de. Nils Landgren, Viktoria Tolstoy und Magnum Coltrane Price kommen hier bei einem Konzert höchstpersönlich no chaser zusammen. Weitere Infos unter www.experienceDer Trommelkreis jazz.de sowie unter www.facebook. Petras musikalische Ambitionen machen com/jazzfestivalsanktingbert. mir allmählich Angst. Neuerdings besucht Neu: Touristisches Reisearrangement sie einen Trommelkurs an der Volkshoch„Jazz total” ab 89 €! – Für Besucher schule, jeden Montagabend. Ich war von außerhalb gibt es exklusiv zum zunächst etwas verwundert, denn für Max Internationalen Jazzfestival Sankt IngRoach oder Jack DeJohnette hat sie sich bert ein attraktives Reisearrangement nie sonderlich interessiert. „Trommelkreis „Jazz total” z.B. im “Sengscheider Innere Harmonie“ heißt Petras VeranHof” in Sankt Ingbert-Sengscheid. staltung, und ob die Teilnehmer Rasseln Information und Buchung: oder Glocken oder andere „Perkussions“ Tourismus Zentrale Saarland GmbH (sic!) mitbringen, ist offenbar nicht so Tel.: +49 (0)681/927 20-0; E-Mail: wichtig; entscheidend sind dicke Socken. info@tz-s.de Laut VHS-Programm übt man in diesem www.tourismus.saarland.de Kurs „die autogene Muskelrelaxation“, erlebt aber auch „den Vorrang des

24. Jazzfest gronau Jazz Festival Jazzwoche Burghausen 2012 st. ingbert

j a z z Festival

21.Internationales

22.03.-24.03.

2007

usen 2007

ngen Hebernschaft chner Herbert rige woche

1 2 0 07

das in seiner 21. Auflage zum neunten Mal unter dem Motto „Encounters - Begegnungen“ steht. Besonders freut sich Festivalleiter und SR-Jazzredakteur Dr. Peter Kleiß, dass sich vom 22. bis 24. März die großen Stars der aktuellen Jazzmusik in St. Ingbert treffen werden. Zum Beispiel der Posaunist aus Schweden Nils Landgren (22. und 23. März), die amerikanische Violinistin Regina Carter (23. März) und der gefeierte Jazztrompeter Roy Hargrove (24. März). Mit von der Partie auch die NDR-Bigband (22. März), der polnische Pianist Vladislav Sendecki (23. März) und seine deutsche Kollegin Anke Helfrich (24. März). Nicht zu vergessen das Wiedersehen mit der Coal-Jazz-Band zum Festivalauftakt am 22. März, zu der neben Helmut Eisel, Oliver Strauch, dem D’Jango d’Or-Gewinner 2007 Ernie Hammes und anderen Musikgrößen aus Frankreich, Luxemburg, Belgien und Deutschland gehören. Die Berliner Brass-Formation „Beat’n Blow“ sorgt zum Abschluss der aufreibenden St. Ingberter Jazztage für echte Party-

Die 43. Internationale Jazzwoche Burghausen wartet vom 13. bis 18. März 2012 wieder mit Jazz der internationalen Spitzenklasse auf! Mit dem Startschuss zur Internationalen Jazzwoche am 13. März 2012 wandelt sich Burghausen wieder in das bayerische Mekka des Jazz. Hier präsentieren sich international hoch angesehene Namen wie Marcus Miller, Diane Reeves, Lee Konitz und Paquito D’Rivera neben Ausnahmemusikern wie John Hollenbeck und Billy Hart sowie atemberaubende Jungkünstler (u.a. das Piano-Trio Phronesis und Saxophonist Marius Neset) auf den verschiedenen Bühnen der Stadt. Auftakt des Festivals wird bereits zum vierten Mal das Finale zum Europäischen Burghauser NachwuchsJazzpreis sein. Fünf ausgewählte Nachwuchsbands wetteifern um den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis und das offizielle Eröffnungskonzert – vor der vielfach ausgezeichnete Formation „Jazzkantine“ mit ihren

Jazz and the Cities no chaser

Der Trommelkreis

Petras musikalische Ambitionen machen pelkonzerte prägen wieder das Bild des mir allmählich Angst. Neuerdings besucht Festivals, das dieses Jahr bereits von 14. sie einen Trommelkurs an der VolkshochMärz bis 18. März stattfinden wird. schule, jeden Montagabend. Ich war So eröffnen am Mittwoch, 14. März um Aktuelle Informationen immit Internet: www.st-ingbert.de zunächst etwas verwundert, denn für Max 20 Uhr in der Wackerhalle Mundel Es ist erst nach zehn Uhr morgens gen sollen. Aus Barcelona holt man Kartenverkauf unter:und www.proticket.de Roach oder Jack DeJohnetteetwa hat sie sich Lowe, Mikekurz Magnelli Howard Alden und die Schlange ziehtdes sich schon vom densonderlich Pianisteninteressiert. Agusti Fernandez mit seinie „Trommelkreis drei Gitarren-Altmeister Swing begleiKarten in beiBass SREingang am Markt und allenInnere ProTicket-Vorverkaufsstellen in Veranvorderen bisSaarbrücken zum hinteren des nem Aurora Trio. heißt Die längste Anreise hat Harmonie“ Petras tet von Stefan Weeke am und Ernst Blieskastel, Dudweiler, Homburg, Kaiserslautern, Pirmasens, St. Ingbert. elendig langen Gebäudes. Der Hoppy Kamiyama Tokyo und der Pistaltung, und ob dieaus Teilnehmer Rasseln Bier am Schlagzeug das Festival. Im „BMW RahWelt Jazz Award“ geht an diesem anistGlocken Dan Tepfer aus Brooklyn sitzt imoder oder andere „Perkussions“ men des Eröffnungs-Doppelkonzerts wird Sonntag mitum einem Matinee-Konzert merhin auch über achtnicht Stunden (sic!) ist offenbar so im auchVeranstalter: das Trio denSt.Pianisten Jacques Leitung: Stadt Ingbert, Künstlerische Dr.mitbringen, Peter Kleißetwas in die zu vierte zieht mehr Flieger. entscheidend Der Trompeter Mathias Eick wird wichtig; sind dicke Socken. Lossier hörenSaison sein undund kammermusikaMenschen je zuvor. Wenn das OsloVHS-Programm beim BMW Welt vertreLaut übt Jazz man Award in diesem lischen Jazz an auf als der Basis von Bach-BearMit freundlicher so weiter geht mitUnterstützung dem Andrang, dann ten und es ganz bestimmt, Kurs „die leiwand autogenewird Muskelrelaxation“, beitungen präsentieren. müssen die Hausherren Münchner wenn aber der auch Gitarrist Muthspiel erlebt „den Wolfgang Vorrang des Am Donnerstag abend (15. der März) geben BMW Welt sichTenorsaxophonisten ein paar Heizpilze besich die beiden Scott sorgen Mittleren Hamiltonund und die Harryentlang Allen diedes Ehre. Danach Rings bis„Dizzy nachGilespie Neuhausen aufstellen. wird die All Star Big Band“ an den legendären Großmeister der bislang instrumentale Trompeteachdem mit den aufgeblasenen Backen internatierinnern.Konstellationen Im Rahmen des diesen sogenannten onal beachteten gemeinschaftlichen Gruppenerlebnisses Bluesnachmittags sind amWettbewerb Samstag derbestimmten, sich mit für seiner die aktumittechnischer dem Drumfree Trio sein Wien in der vor Perfektion“. Dass Petra Bassist unddachte Sänger man EB Davis elle Ausgabe des „BMW Jazzseinem Awards“ Musikeinen durchscheinen durch Abendkurs lässt. im Trommeln „Superband“ sowie Tim Welt Ries mit ein etwas anderes Motto „Jazz And Zum AuftaktPerfektion“ von „Jazz erwerben And The City“ be„technische würde, „Rolling Stones Projekt“ zu aus: erleben. The City“. und Die Samstag Fachjury,wird die es iminMai eikamen es nun die auch Zuhörer mit einem hätte mich überrascht. NochMann Am Freitag nen Pokal-Gewinner preisen wählte zu tun, der in der Liebe gemelmehr überrascht hatStadt michder aber, als sie den Kneipen der Altstadt auchwill, wieder im VorfeldAmateurmittels und „Blindverköstigung“ det ist: Der Trompeter Eric Truffaz ist genach dem zweiten Kursabend nach Hause zahlreiche Semiprofi-Forsechs Gruppen aus,auch die der fürbewährte die Stadt bürtiger Schweizerrief: mit „Stell Wohnsitz in Paris. kam und begeistert dir vor, mationen geben und stehen aus der kommen. Bands, Wenn man nunmeine das Motto des Wettbewir haben heute rhythmischen Jazz-Express wirdsie wieder mit Band an die besondere regionale Klangeigenschaften werbs etwas genauer nimmt, darf Erdwurzeln wieder entdeckt!“ Naiv, wieman Bord auf den Gleisen von München nach im Reisegepäck mit nach München brinsichbin, schon fragen, was genau der von ich fragte ich zurück: „Ach, an hattest Burghausen und zurück unterwegs sein. du sie denn verlegt?“ Wenn ich Petras Im Rahmen des letzjährig eingeführten Ausführungen richtig verstanden habe, und nun beibehaltenen „Next Generation waren ihre Erdwurzeln irgendwie in den Tiefen ihrer Chakren verschüttet, von wo sie im Trommelkreis aber dank „planetarer Stimmgabeln“ erfolgreich herausgelockt

BMW Welt Jazz Award ist gestartet

Day“ präsentieret die IG Jazz am Sonntag Sängerin Pat Appleton (DEPHAZZ) ins ab 16 Uhr im Burghausener Stadtsaal GUM zum Tanzen. Ein ganz besonwieder talentierten und innovativen Jazzderes Juwel: die Allstars des Drum Nachwuchs. Im Jazzkeller lädt während ’n’ Bass, die Phoneheads, geben sich des gesamten Festivals täglich am späten Abend das „Kirk Lightsey Trio“ zur Session. Nähere Informationen über das gesamte Programm sind im Internet unter www. b-jazz.com erhältlich. Karten gibt es im Vorverkauf bei der IG Jazz Burghausen unter der Ticket-Hotline 01805 – 2829 oder

Stefan Rimek ihm dargebotenen Musik denn nun wirk-

Patrick Manzecchi stellt erstmalig ab Feblich irgendetwas mit der französischen ruar seine neue von der Stadt Konstanz Metropole zu tun haben könnte. Es gibt geförderte Reihe „Jazz im Kulturzentrum“ Projekte von Eric Truffaz, in denen tatin seiner Heimatstadt vor. Das erstes Konsächlich etwas vom Melting Pot Paris brozert findet mit dem in New York lebenden delt. In der BMW Welt aber präsentierte Pianisten Cornelius Claudio Kreusch und er sich mit einem Quartett, das genaudem Konstanzer Schlagzeuger Manzecchi so gut in Bottrop, Newcastle oder Rotim neugegründeten Trio statt. Das nächste terdam zuhause sein könnte. Die etwas Konzert dieser Reihe wird Manzecchi, der charakterlose Mischung aus Jazz, Funk, im Januar diesen Jahres zum „Jazzman Drum ´n´ Bass und Fusion wies wirklich of the month“ von der amerikanischen nichts auf, was nach Seine duftete oder Kulturzeitschrift „Duskmagazine“ gekürt vielleicht auf Viertel verwies, in denen wurde, im März mit dem amerikanischen mahgrebinische Verhältnisse herrschen. Pianisten Mark Soskin bestreiten. Nichts deutete hin auf die vielleicht roKontakt: www.manzecchi.de

B e g e g n u n g e nE n c o u n t e r s I 9 I

N

www.unterfahrt.de

ein seltenes nächtliches Stelldichein und haben auch gleich den VJ-Profi „Sektion Bewegtbild“ im Gepäck. gemeinschaftlichen Gruppenerlebnisses Beats und Visuals von Meistern vor technischer Perfektion“. Dass Petra ihres Fachs! Am Samstag zeigt sich durch einen Abendkurs im Trommeln die gesamte Altstadt im Jazzfieber! „technische Perfektion“ erwerben würde, Neben den Hauptspielstätten Wackerhätte mich nun auch überrascht. Noch halle, Stadtsaal und Mautnerschloss mehr überrascht hat mich aber, als sie laden Restaurants und Cafés bei nach dem zweiten Kursabend nach Hause der Jazznight zu einem Streifzug in kam und begeistert rief: „Stell dir vor, Sachen Jazz und Artverwandtes ein. wir haben heute meine rhythmischen Zur späten Stunde dann treffen sich Erdwurzeln wieder entdeckt!“ Naiv, wie Eingefleischte und Nimmersatts zum ich bin, fragte ich zurück: „Ach, hattest ultimativen Geheimtipp: die Late Night du sie denn verlegt?“ Wenn ich Petras Sessions im Mautnerschloss. Dieses Ausführungen richtig verstanden habe, Mal ist geladen: das Durchstarterwaren ihre Erdwurzeln irgendwie in den Piano-Trio Phronesis, von dem der Tiefen ihrer Chakren verschüttet, von wo BBC Journalist Sean Rafferty schrieb: sie im Trommelkreis aber dank „planetarer „They might change your live!“. Stimmgabeln“ erfolgreich herausgelockt Ausklang einer jeden Festivalwoche in werden konnten. Am gleichen Abend Burghausen ist der Next Generation musste ich noch kleinere Vorträge über Day und auch dieser Sonntag bietet „Anti-Switching“, „ganzheitliches Trommit vier erstklassigen Bands wieder meln“, „Ayurveda-Klangmassage“ und einen spannenden Überblick über die die „Magie des Ziegenfells“ über mich Entwicklung des hiesigen Jazz. ergehen lassen, ohne dass mir die Zusamwww.b-jazz.com menhänge ganz transparent wurden. Ein Schlagzeugsolo von Elvin Jones spricht jedenfalls deutlicher zu mir. Im nächsten Semester will Petra den Kurs „Wir basteln einen Klangbaum“ belegen. Vielleicht aber auch den „Taijiquan-Kreis Heilender Atem“. Dicke Socken wird sie auf jeden Fall wieder brauchen. Rainer Wein rainer.wein@gmx.net

mantischste Großstadt der Welt oder auf

Autos, die von Einwohnern der Banlieue

Brennpunkt Berlin - New Jazz Today Keine Szene in Deutschland ist heutzutage dermaßen vital und experimentierfreudig wie die in Berlin. Kleine Klubs avancieren zu Klanglaboratorien, in denen Jazz neu definiert und zusammengemischt wird. Selbst häufigen Berlin-Besuchern fällt es oft schwer, die Brennpunkte des Geschehens auszumachen. Der neue Jazz entwickelt sich teils dezentral, teils mit Tendenzen zur Vernetzung, in festen Gruppierungen und in fluktuierenden Workshopbands – jenseits der konventionellen

www.jazzclub-leipzig.de

Seite

abgefackelt werden. Wer sich davon frei machen konnte, dass Eric Truffaz, Be-

Stilbegriffe, wild, voller Energie, überraschend, unvoraussagbar. In der Musik-Zeit stellt der jazzclub leipzig im Szene-Club naTo vom 9. bis 11. Februar insgesamt sechs Gruppierungen vor, die gegenwärtig zu den spannendsten der Berliner Szene zählen. Gefördert wird das MusikZeit Minifestival des jazzclubs leipzig durch die Stadt Leipzig und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Beginn jeweils 20.30 Uhr – naTo Leipzig

2

Blick in die Galerie: Eric Truffaz im Doppelkegel der BMW Welt. Foto: Pakzad

noit Corboz an den Keyboards, Marcello Giuliani am E-Bass und Marc Erbetta

sogar Szenenapplaus gibt. Am Ende kam

am Schlagzeug Jazz ohne Lokalkolorit

gar frenetischer Jubel für Klänge auf, die

spielten, konnte sich durchaus mitrei-

man ungestraft als gehobene Unterhal-

ßen lassen. Der Musik fehlt zwar etwas

tungsmusik bezeichnen darf. Vielleicht

künstlerische Tiefe, aber dafür grooved

war es ja genau das Richtige für ein mor-

sie sehr anständig und das Interplay ist

gendliches Konzert.

stellenweise ganz beachtlich, wofür es

Ssirus W. Pakzad

Nächste Konzerte: 29.1. Jan Agusti Fernandez‘ Aurora Trio – Barcelona/26. 2. Hoppy Kamiyama – Tokio/4. 3. Dan Tepfer Trio – New York/18. 3. Mathias Eick Quintet – Oslo/25. 3. Wolfgang Muthspiel Drumfree – Wien


jazzzeitung

berichte

no chaser

FRISCH POLIERTER HEILIGER GRAL

Totenkult

Zum Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2011

Kaum eine Plattenfirma hat die Entwicklung des Jazz zwischen den frühen 60-er und mittleren 70-er Jahren so beeinflusst wie Impulse! Das Deutsche Jazzfestival Frankfurt erinnerte zum 50. Jubiläum an manch wegweisende Produktion aus dem Hause des Labels, etwa von John Coltrane. Interpretiert wurden dessen Werke von jungen Gegenwartskünstlern wie Jonas Kullhammar (unser Foto) und Phönixen wie Archie Shepp.

betrauen wollte. Der junge schwedische

mehr viel Kraft und Zielsicherheit in sei-

Klarinettist und der Pianist nicht taten,

Saxophonist Jonas Kullhammar etwa hat

nen Tigerpranken – wie unendlich traurig.

weil sie das zeigen wollten, wofür sie

freundlich, aber bestimmt abgelehnt, als

Die hr-Bigband wird jedes Jahr mit zwei

„heute musikalisch stehen“. Mit Wayne

die Offerte, John Coltranes „A Love Su-

Projekten in das Frankfurter Festival ein-

Shorters Rhythmusleuten John Patituc-

preme“ aus heutiger Sicht neu zu deu-

gebunden. Für Oliver Nelsons „Blues And

ci (Bass) und Brian Blade (Schlagzeug)

ten, via Telefon an ihn herangetragen

The Abstract Truth“ gewann man den zur

tauschten sich die Meisterimprovisateure

wurde. Schließlich hat er sich dann doch

NDR Bigband übergewanderten Jörg Ach-

munter aus, erzeugten Spannung, weil

getraut – und das war gut so. Natürlich

im Keller zurück – der lieferte zwar wie

man einander so gut zuhörte. Auch ein

fehlt dem 33-Jährigen die spirituelle Tiefe

immer bestechende Arrangements, aber

Highlight. Sonst gab es in Frankfurt noch

der Lichtgestalt des Jazz, natürlich kann

dem Stück (mit dem quirligen Altisten

Kapitales von „Das Kapital“ und Lyrisches

er sich musikalisch nicht mit ihr messen.

Vincent Herring als Hauptsolist) fehlte

vom Quartett des Pianisten Bob Degen, in

Umso bewundernswerter war es, wie

der erfrischende Pep des Originals. Auch

dem der „Ensemble Modern“-Trompeter

unerschrocken er dann doch an diesen

„Africa/Brass“ (diesmal stand die hr-Big-

Valentin Garvie glänzte. Am Ende blieb

igentlich komisch, dass sonst nie-

„Heiligen Gral“ (Zitat Programmheft) des

band unter der Fuchtel von Charles Tol-

die Frage: Hat das Impulse!-Programm

mand in diesem Jubiläums-geilen

Jazz heran ging, wie Kullhammar und

liver) war nicht vollständig befriedigend,

tatsächlich für Impulse gesorgt? Antwort:

Business auf die Idee gekommen

sein Quartett der Dramaturgie des Werks

aber hier zeigte Archie Shepp am Tenor,

ein entschiedenes Jein!

war, Impulse! ein klingendes Tribut aus-

folgten und sich in eine Intensität steiger-

wie sehr wieder mit ihm zu rechnen ist.

zurichten. Gut, dem New Yorker Lincoln

ten, die dem Album gerecht wurden.

Als der durch dentale Probleme und ver-

Center ist es spät eingefallen, dass man

Andere zeigten nicht so viel Geschick

sehrte Lippen Gehandicapte dann am

zum runden Geburtstag eigentlich ein

beim Umgang mit Coltranes Werken. Das

nächsten Abend ein Duo mit Pianist Joa-

Ständchen spielen lassen könnte.

diesmal durch zwei DJs und den Kornet-

chim Kühn spielte, erlebte das Publikum

Doch echtes Engagement zeigten nur

tisten Graham Haynes zum Sextett er-

den einsamen Höhepunkt des Deutschen

die Macher des Deutschen Jazzfestivals

weiterte Trio „Harriet Tubman“ um den

Jazzfestivals. Zwei höchst unterschied-

in Frankfurt, die ausgesuchte Werke aus

Gitarristen Brandon Ross hat „Ascension“

liche Temperamente trafen da aufeinan-

dem Impulse!-Katalog in die Jetztzeit zu

auf CD ganz manierlich hinbekommen.

der und erzeugten eine Innigkeit, die

überführen versuchten.

Im Konzert aber klang das alles nur noch

einem Gänsehäute auf die Arme trieb.

Dass es mit großen Risiken behaftet

ärgerlich diffus. Der Pianist McCoy Ty-

Wie Shepp die Töne zerkaute, mit einem

war, Meilensteine wie „Ascension“ oder

ner war an den Main gekommen, um an

Schrei ausspuckte, wie aus all seinen Un-

„A Love Supreme“ einen anderen An-

das Album zu erinnern, das Trane einst

reinheiten brüchige Schönheit entstand –

strich zu geben, war dem vierköpfigen

mit dem Crooner Johnny Hartman auf-

das war schon eine Art Naturschauspiel.

Programm-Team

veranstaltenden

nahm – dessen geschmeidige Vokalparts

Sein Duo-Partner Joachim Kühn punkte-

Hessischen Rundfunks durchaus klar.

übernahm José James, ein junger Mann

te auch am Finaltag des Festivals. Rolf

Und einige Künstler des Festivals waren

mit interessantem Timbre. Der von lan-

und Joachim Kühn sollten an das einzige

zunächst auch etwas erschrocken, als

ger Krankheit gezeichnete McCoy Tyner

deutsche Impulse!-Album „Impressions

man sie mit ziemlich kniffligen Aufgaben

selbst aber blieb blass – es steckt nicht

Of New York“ (1967) erinnern – was der

E

des

1 2 012 S e i t e 3

Wenn Louis Armstrong recht hatte, ist der Jazz aus der „New Orleans Function“ geboren, der örtlichen Begräbnisfeier. Das würde erklären, warum man im Jazz noch immer so inständig die Toten verehrt: Tribut-Alben und Revival-Bands beschwören laufend die Geister der Vorfahren. Der Kontrabass von Ray Brown und das Saxophon von Charlie Parker stehen im Rang von Heiligen-Reliquien. Junge Talente gelten als Wiedergänger („der neue Bird“), jedes Jazzkonzert wird zur Totenfeier. Vor zwei Jahren hat die Installation „Silhouettes of Jazz“ diese untote Schattenwelt greifbar gemacht: Komplexe 3D-Skulpturen erzählten die Geschichte des Jazz in Schattenwürfen, man kann sich das im Internet ansehen. Ohnehin ist das Internet das ideale Medium für zeitgemäßen Totenkult: Dort geht nichts verloren, dort sind die Ahnen des Jazz nicht gestorben, sondern stets auf dem Sprung zurück ins Leben. „We‘re sorry but the artist has decided not to disclose the lyrics for this song“, liest man da, als könnten es sich Duke Ellington oder Billie Holiday plötzlich noch mal anders überlegen. Die Web-Formulare warten nur darauf, dass Count Basie seine neueste Setlist ins Netz stellt. Auch Harry Edison oder Ben Webster haben ihre Facebook-Seiten und grüßen persönlich in warmen Worten. Man erfährt sogar, an welchem Tag sie aus dem Totenreich heraufkamen, um die Seiten anzulegen. Unter den Freunden von Ben Webster hat sich auch Lester Young eingetragen, ein weiterer Untoter. Allerdings gibt es auch Enttäuschungen: Ben Websters „Status“ vermutlich: Zombie weist „keine Neuigkeiten“ auf. Aktuelle Konzerte sind auch nicht in Sicht, aber man kann Ben Webster schon mal auffordern, zu einem Gastspiel in die eigene Heimatstadt zu kommen. Und Harry Edison? „Wir haben noch keine News für Harry Edison.“ Klingt so, als könnte sich das bald ändern. Ein bisschen gruseln darf es einen da schon.

Text und Foto: Ssirus W. Pakzad

Rainer Wein (rainer.wein@gmx.net)

FR / 9.3. / 20:00 UHR JAZZLABOR MANNHEIM – RUHR DJANGO BATES’ BELOVÈD BIRD

SA / 10.3. / 20:00 UHR WETTBEWERBSKONZERTE: SCHNEEWEISS & ROSENROT CENTER DRA

Der nächste Akt – 20 Jahre ACT Er müsste nicht. Niemand zwingt Siggi Loch dazu, ein Jazzlabel zu führen, noch dazu in Zeiten, da von den Flagellanten des Geschäfts nachdrücklich die Mantras des Untergangs gemurmelt werden. Aber er will nicht anders, kann nicht anders. Der Kopf, Motor und Eigner von ACT Music & Vision hat es sich zur Aufgabe gemacht, Musik, an die er glaubt, unter die Leute zu bringen. Und deshalb feiert die Plattenfirma aus dem Süden Deutschlands anno 2012 mit Konzertreihen, Sondereditionen und ungewöhnlichen Veröffentlichungen ihr zwanzigjähriges Bestehen.

afroamerikanischer Dominanz im Jazz,

Coverprofil mit Schwerpunkt moderne

sondern als Perspektive für Musiker von

Kunst und ansprechender Haptik sor-

Stockholm bis Istanbul, die zumindest

gen über die Qualität der Musik hinaus

während der 1990er-Jahre noch um inter-

dafür, dass über die lange zeitliche Dis-

nationale Anerkennung kämpften. Siggi

tanz hinweg Lochs Label nicht nur Jazz

Loch behauptete deren Konkurrenzfähig-

verkauft, sondern in der Ära der Unken

keit und führte mit Künstlern wie Esbjörn

sogar Wege weist, wie man der Krise mit

Svensson, Nils Landgren oder Nguyên Lê

Qualität und professioneller Umsicht be-

den Beweis, dass zumindest in der Alten

gegnen kann.

Welt nicht jeder schwarz sein und Saxo-

So hat ACT allen Grund zum Feiern. Im

phon spielen muss, der auf großen Büh-

Februar stehen daher zwei Konzertpakete

nen spielen will.

in den Startlöchern, mit dem die Künstler

Er beobachtete auch aufmerksam die

das Label hochleben lassen. Vom 2. bis 5.

einheimische Entwicklung und bot deut-

Februar bringen die „ACT Jubilee Nights“

schen Musikern wie Jens Thomas, Michael

ein beachtliches Nonett um Stars wie Nils

Wollny oder Wolfgang Haffner ein Forum.

Landgren, Michael Wollny und Nguyên

Manchem verkannten Saurier der Szene

Lê in die großen Hallen von Berlin bis

in paar Falten sind über die Jahre

wie Heinz Sauer oder Richie Beirach ver-

Hamburg. Im Anschluss daran gastieren

aber doch hinzu gekommen. Denn

half er gar zu einem späten Comeback.

im Rahmen der „Piano Club Tour“ vom 6.

Siggi Loch ist ein Produzent alter

Vor allem aber tappte er nicht in die

bis 12. Februar Leszek Mozdzer, Jens Tho-

Schule. Das heißt, er überlässt ungern

Anfängerfallen der Überzeugungstäter,

mas, aber auch Bands von Ida Sand oder

etwas dem Zufall oder dem Schlendrian.

sondern stellte als erfahrener Labelma-

Verneri Pohjola abwechselnd im Berliner

Je mehr sich nach den ersten Produkti-

nager, der über Jahrzehnte hinweg in der

A-Trane, der Dresdener Tonne, dem Dort-

onen 1992 abzeichnete, dass aus dem

Führungsspitze von Firmen wie Philips,

munder Domicil, dem Alten Pfandhaus in

Unternehmen ein Erfolg werden könnte,

United Artists, WEA und Warner agiert

Köln und der Münchner Unterfahrt.

desto klarer wurde das inhaltliche, akus-

hatte, sein eigenes Projekt auf solide

Dazu kommen demnächst neue Alben

tische und optische Erscheinungsbild

Business-Fundamente. ACT wurde vom

von Koryphäen wie Vijay Iyer, [em] oder

des Labels. Der Fokus von ACT lag von

Newcomer zum Markennamen. Reflek-

auch Ulf Wakenius. Das dritte ACT-Jahr-

Anfang an auf europäischen Projekten,

tiertes Marketing, offensive Promotion

zehnt beginnt vielversprechend.

nicht als Ausschlusskriterium gegenüber

und ein zunehmend wiedererkennbares

E

KURATOR: DJANGO BATES WWW.NEUERDEUTSCHERJAZZPREIS.DE gefördert durch:

Ralf Dombrowski

15321_IG-Jazz_Jazzzeitung_111x205_2c_HKS3K.indd 1

13.01.12 11:46


jazzzeitung

berichte

1 2 012 S e i t e 4

Auch das publikum erreichen 10 Jahre Unerhört Festival – die aktuelle Musik in Zürich Natürlich kennt man die bekannten Schweizer Musikerinnen und Musiker wie Irène Schweizer, Pierre Favre, Gabriela Friedli, Omri Ziegele, um nur ein paar zu nennen, seit Jahrzehnten und die weltweite Bedeutung von Patrik Landolts Intakt Records gleichermaßen.

Sein Artikel spricht von der Beteiligung

Wickihalder, das heißt auch die Jüngeren.

visierten Musik zum Theater, unter ande-

des Festivals an Demokratisierungspro-

Wichtig ist auch die Netzwerkarbeit über

rem von Rudi Häusermann, der viel mit

zessen. Er schildert die Arbeit des Fes-

die Schweizer Grenzen hinaus. Uli Gum-

Jellinek gearbeitet hat.

tivalteams, das nicht wie meist bei Fes-

pert hat seine Kompositionen zusam-

Und die Finanzierung ist immer ein Pro-

tivals von einem Leiter dominiert wird,

men mit Jörg Wickihalder präsentiert.

blem, kann doch ein solches Festival nur

sondern im Team entsteht und versucht,

Das Züricher Jazzwerkstatt Kollektiv ist

überwiegend von den Öffentlichen Hän-

durch viele unterschiedliche Spielorte

die jüngste Generation in Zürich. So zwi-

den finanziert werden. Und dann ist man

unterschiedliche Hörer zu erreichen:

schen 25 und 30. Ganz tolle Musiker. Von

natürlich von politischen Entwicklungen

Es gibt in Zürich natürlich auch beide

Michael Jäger zum Beispiel haben wir

abhängig, die schon mal schwierig sein

eit zehn Jahren gönnen sich all

Seiten, ein kommerzielles Festival und

auch eine Platte auf Intakt. Sie haben

können.

diese ein ziemlich einmaliges Fe-

dann das „Unerhört“. Und der internati-

auch ein eigenes kleines Festival.

Die improvisierte Musik braucht solche

stival, das „Unerhört“, ein urbanes

onale Austausch ist ganz wichtig. Dabei

Ganz spannend, dass wir mit Häuser-

Festivals, ihr Team, ihre Musik, um die

Ereignis Ende November, meist zu schon

darf man zunächst die Beziehung zu den

mann gearbeitet haben, einem der ak-

führende Rolle in der Entwicklung der Mu-

kühlen Zeiten, die der Musik aber nicht

eigentlichen afro-amerikanischen Wur-

tuellsten Theaterleute der letzten Jahre.

sik auch weiter spielen zu können. Irène

schaden, wie der Journalist Markus Maida

zeln dieser Musik nicht verlieren (im Heft

Eine große Innovation der letzten 20 Jah-

Schweizer: „Lang lebe das Unerhört!“

feststellt in einem Artikel im Programm-

von Christian Broecking erläutert). In den

re kommt aus der Verbindung der impro-

heft, der selbst versucht, die Gabe der

70er-Jahren kam dann die Gender Bewe-

Improvisation mit feuriger Wortwahl zu

gung dazu, die dafür sorgte, dass diese

realisieren.

Musik nicht nur Männern oder ein paar

S

Auch das Programmheft ist etwas ganz

Sängerinnen vorbehalten war. Und nun

Besonderes,

äußerlich:

kommt die Generation Frage dazu, das

ganz kühl, klar gestaltet und voller inte-

heißt, welche Wirkung diese Musik für die

innerlich

wie

Alles auf Anfang Martin Schmitt startet mit „Aufbassn“ neu durch

ressanter Artikel zu dieser Musik im Allgemeinen und Besonderen und wie nicht

Konzerte in vier Gymnasien erreichen wir

anders zu erwarten sehr aussagekräfti-

fast 1.000 Gymnasiasten, die auch einge-

ger Fotos von Francesca Pfeffer.

laden werden zu günstigen Konditionen.

Irène Schweizer führt ein in die Entwicklung und die Grundidee des Festivals, ein Podium für die eigene Musik zu schaffen.

Und die Altenheime sind wichtig, wo viel

NEU: die JazzZeitung auf Facebook

Christian Rentsch zieht den Vergleich zur Entwicklung der Festivals im Jazz insgeFestival betrachtet, da sein Programm nicht von der Geldbörse einiger privaten

Kultur stattfindet und die Swing Generation heute wohnt.“ Und zum diesjährigen Programm: „Dieses

www.facebook.com/jazzzeitung

Jahr haben wir den Schwerpunkt auf die

Verlosung, Tipps, tagesaktuelle Meldungen und vieles mehr!

nin & Big Band HS Luzern, Co Streiff, Ger-

samt. Er atmet tief durch, wenn er dieses

eigene Szene gesetzt (Nik Bärtsch’s Ro-

Sponsoren abhängt, was in den letzten

ry Hemingway und Russ Johnson, Omri Ziegeles Where’s Africa, Pierre Favre &

Jahrzehnten zu einer Verflachung dieser

Hans-Jürgen von Osterhausen

the Drummers, Kappeler/Zumthor, Gabri-

Musik und der großen Festivals geführt

Jugend hat.

ela Friedli mit Andreas Oswald, aber auch

hat und immer wieder führt.

Von Anfang an haben wir gemerkt, dass

Oliver Lake, Lake-Weber-Ulrich feat. Nils

Im Interview erklärt Patrik Landolt, Mit-

es nicht nur darum geht, den Musikern

Wogram

gründer des Festivals und Mitglied in

Spielmöglichkeiten zu verschaffen, son-

Das war nicht immer so. Das hat sich

dessen geschäftsführendem Büro den

dern auch das Publikum zu erreichen. Die

sehr bewährt. Und bei uns spielen die

Namen „Unerhört“: „Da geht es um die

Musiker sollen vor vollen Sälen spielen.

Musiker nicht nur einmal. Wir haben ei-

Mehrfachbedeutung. Und jeder hat die

Da haben wir den Aspekt der Kulturver-

nen harten Kern der Musiker, deren Ent-

Möglichkeit, es selber zu interpretieren.“

mittlung ganz groß geschrieben. Über

wicklung über die Jahre wir zeigen. Favre,

und

Biondini-Godard-Niggli).

Er hat gerade eine ziemlich erfolgreiche Tour hinter sich, sogar den Circus Krone in München hat er voll bekommen. Es war eine Art Heimkehr für Martin Schmitt, ein Zurück-zuden-Wurzeln – und auch Balsam für seine Seele. Denn die vergangenen Jahre waren unerwartet hart für den einstigen Gaudiburschen unter den hiesigen Jazzpianisten: Erstmals nach 20 Wachstumsjahren musste er einen Karriereknick verkraften. Was wohl vor allem damit zu tun hatte, dass Schmitt nicht mehr sich selbst vertraute, sondern fremden Rat suchte.

E

r, der ursprünglich an die klassischen Pianojazz-Entertainer wie Jelly Roll Morton oder Fats Waller

angeknüpft hatte, war nun vom deutschen Crooner-Virus infiziert, wie ihn Roger Cicero mit seinem Texter Frank Ra-

Harlem Stride bis zum Swing eines Ted-

mond so erfolgreich in die Welt gesetzt

dy Wilson, dann jonglierte er mit Vorla-

hatte. Also umgab sich auch Schmitt mit

gen aus der Klassik, traute sich an den

einem Hamburger Management, mit ei-

Soul eines Ray Charles, wandte sich mo-

ner großen Band und mit hochdeutschen

dernen Songwritern wie Randy Newman

Texten – alles, um die Jazzclubs hinter

oder Billy Joel zu und fing schließlich an,

sich zu lassen und bundesweit die Hal-

eigene Songs zu schreiben.

len zu erobern. Abhanden kam ihm dabei

Pianistisch war das alles international

die Authentizität. Was erst das Publikum

satisfaktionsfähig, doch auch das reichte

spürte, und dann auch er selbst: „Im

Schmitt nicht mehr, und so begann ne-

Nachhinein kann man zu dieser Stilsuche

ben der fast kabarettistischen Confe-

sagen, dass das nicht das Ding war, das

rence der Gesang eine immer wichtigere

zu mir passt. Aber man muss eben auch

Rolle zu spielen – schließlich mit dem

etwas ausprobieren, um zu merken, dass

erwähnten, in gewisser Weise fatalen

es nicht geht.“

Schwenk ins Hochdeutsche. Auch das

Es ist nun also Rückbesinnung und Neu-

hat Schmitt korrigiert: Jetzt singt er bai-

start zugleich, was Martin Schmitt mit

rische Texte. „Ich habe ja immer bairisch

seiner neuen CD „Aufbassn“ versucht.

geredet, insofern ist das einfach schlüs-

Zum einen, weil er wieder solo unter-

sig. Was ich aber erst beim Schreiben

wegs ist, und dabei wieder seine größ-

gemerkt habe. Das Bairische ist so rund

te Qualität im Mittelpunkt steht: Klavier

und weich, es ist toll zum Singen. Und ich

spielen. Der heute 43-Jährige entdeckte

muss mich nicht verstellen.“ Weg vom

zwar erst mit zwölf die Tasten (zuvor hat-

Zeitgeist, zurück zu seinen Wurzeln, dazu

te er Tuba gelernt), umso schneller wurde

gehört auch, dass er nun alle Texte selbst

seine außergewöhnliche Begabung klar.

schreibt: Lustige wie das Titelstück oder

Als

Boogie-Woogie-Pianist

„Da Mada wa da“, mit denen er schon

begann er, und rasch bewegte er sich

eine veritable Promo-Tour durch die loka-

am obersten Rand des spieltechnisch

len Funk- und Fernsehstudios hinter sich

Machbaren, in einer Reihe mit (und oft

hat; ein Boogie Woogie wie „Schmittish

an der Seite von) Größen wie Axel Zwin-

Airways“; und ernsthafte, emotionale, für

genberger, Vince Weber, Joja Wendt oder

die er durchaus einen Konstantin Wecker

Gottfried Böttcher. Anders als den Spe-

als Inspirationsquelle nennt. „Ich bin wie-

zialisten war ihm freilich die Vorstellung

der bei mir angekommen“, sagt Schmitt.

ein Graus, sein Leben lang immer das-

Nicht nur sein altes Publikum dürfte ihm

selbe zu spielen. Zunächst nahm er die

dahin gerne folgen.

Blues-

und

diversen Stile des Early Jazz dazu, vom

Oliver Hochkeppel

Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2012 Mit mehr als 90 Einsendungen aus 28 Ländern hat sich die Bewerberzahl zum 4. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis um 50 Prozent erhöht. Die europaweit offene Ausschreibung für die Preisverleihung 2012 fand begeisterten Anklang sowohl bei den zum Beispiel als Jazz-affin bekannten skandinavischen Ländern als auch bei Staaten, die hierzulande eher seltener mit Jazz in Zusammenhang gebracht werden, wie Griechenland, Albanien oder die Ukra-

ine. Auffällig auch: Nahezu ein Drittel der Bands ist multinational, zum Teil auch außereuropäisch besetzt – ein Phänomen, das sicherlich auch den „Zeitgeist“ in Sachen Jazz mitbestimmt. Alle fünf Finalisten (Harmzone, MiR, Olaf Lind Quartet, Raphael Jost & Band und Red Balloon) werden als Auftakt zur 43. Internationalen Jazzwoche Burghausen am 13. März 2012 im Stadtsaal Burghausen um den mit 15.000 Euro dotierten Preis spielen. www.b-jazz.com


jazzzeitung

portrait Diese Lizzy Loeb wächst einem binnen ganz weniger Takte ans Herz – mit einer Stimme, die Eisberge in große Wasserlachen verwandelt, und Songs, die es in jeder Hinsicht in sich haben. Im Mai geht sie mit Curtis Stigers auf große Deutschland-Tour. Es könnte ein Siegeszug für die 25-Jährige werden.

I

n Till Brönners Gesprächs-Autobio-

1 2 012 S e i t e 5

VERLETZLICHKEIT UND STÄRKE Die Sängerin Lizzy Loeb

grafie „Talking Jazz“ (Kiepenheuer & Witsch) gibt es eine längere Passage,

die sich mit Lizzy Loeb beschäftigt. Sie ist die Tochter des amerikanischen Gitarristen Chuck Loeb, mit dem der StarTrompeter und „X-Factor“-Juror über die Jahre immer wieder arbeitete. Als der dem deutschen Kollegen ein Demo seines talentierten Sprösslings vorspielte, hat es Brönner „fast umgehauen“. Zitat: „Ich bin immer wieder auf erstaunliche Talente gestoßen. Eines der größten war ein Mädchen, eine Neunzehnjährige, die unglaubliche Songs schrieb, sehr gut Gitarre spielte; sie kam aus einer Musiker-

familie, was ja auch eine Last sein kann – und trotzdem glaubte ich, die Stimme, den Klang ihrer Generation zu hören.“ Till Brönners Faszination lässt sich gut nachvollziehen, wenn man erst einmal „The One“ (Care Music, edel), das erstaunliche Debüt der heute 25-jährigen gehört hat, die in den USA und Spanien aufwuchs. Allein diese Stimme, dieses leichte Vibrieren, diese kunstvoll platzierten kleinen Aussetzer, diese Überschläge, die sich Singer/Songwriter schon immer gerne bei ihren Country-Kollegen abgehört haben… In diesem zarten Organ, das einem nicht mehr aus dem Kopf

andere, in denen man nur ein Häuflein

um Rat gefragt, wenn sie nicht weiter

nimmt man schließlich eine etwas ande-

tiert man sich fast nackt.“ Sie lacht er-

geht, schwingt soviel mit, etwa diese Mi-

Elend ist.“

kam. Erste Songs flossen ihr schnell aus

re Perspektive ein.“

frischend mädchenhaft. „Oft fragen mich

schung aus Verletzlichkeit und Stärke.

Gebettet wurde das, was Lizzy Loeb da

der übervollen Seele – zwei Titel aus ih-

Vielleicht schreibt sie deshalb auch so

meine Freunde allerdings auch, worum

„Ertappt“, sagt die Tochter der spa-

mit soviel Gefühl und Tiefe singt, auf die

rer Anfangsphase sind sogar auf ihrem

kluge,

Songs.

es in meinen Texten geht. Ich mache

nischen Sängerin Carmen Cuesta in der

Klänge bekannter Jazzer, unter ihnen der

Debüt „The One“ dokumentiert (das Ti-

„Bevor ich anfing zu schreiben, fühlte ich

dann meist nur ein paar vage Andeu-

etwas zu lebhaften Lobby eines Münch-

Papa, der Bassist Will Lee (Lizzys Paten-

telstück und „Smells“). Wer diese und

mich nie wohl dabei, über meine Emoti-

tungen, weil ich nicht zu viel preisgeben

ner Hotels. „Ich bin sicher, dass ich

onkel), der Keyboarder Mitch Forman,

andere ihrer Songs hört, spürt vielleicht

onen zu reden“, sagt sie und tunkt einen

will. Hinterher sagen sie mir meist, wie

beides in mir trage. Aber trifft das nicht

der Schlagzeuger Wolfgang Haffner und

den Beschützerinstinkt in sich und meint,

Keks in ihren Cappuccino.

sie die Lyrics verstanden haben. Was sie

auf jeden zu? Ich versuche es in meinen

der Bassist Tim Lefebvre. „Ich glaube

es mit einer Art Kindfrau zu tun zu ha-

„Trotzdem bin ich manchmal etwas ver-

da hinein interpretieren, macht oft mehr

Songs sogar als Botschaft herüber zu

allerdings nicht, dass ich Jazz singe. Ich

ben. Doch weit gefehlt. „Ich war schon

schämt, wenn ich mit Menschen über

Sinn und gefällt mir oft besser als meine

bringen, dass wir als Menschen diese bei-

komme aus einer Pop-Perspektive.“

früh sehr selbständig, sehr erwachsen

meine Musik rede. Schließlich ist es oft

eigene Intention.“ Sie kichert und hebt

den Seiten in uns miteinander kommuni-

Als 15j-ährige hat sich Lizzy Loeb erst-

und galt deshalb fast als Außenseiterin.

so, als hätten sie in meinen Tagebüchern

die Tasse: „Ein Prosit auf das Unterbe-

zieren lassen sollten. Es gibt Momente, in

mals eine Gitarre geschnappt, hat sich

Damals schmeckte mir das nicht, aber im

geblättert. Gerade wenn man autobio-

wusstsein.“

denen man sich wie der Coolste fühlt und

das Meiste selbst beigebracht und Dad

Nachhinein bin ich froh – als Außenseiter

grafisch-gefärbte Songs singt, präsen-

Metaphern-durchsetzte

Text/Foto: Ssirus W. Pakzad

Leises Comeback

Der Pianist Jens Thomas singt jetzt auch 1979/80 veröffentlicht. Und schließlich

aufzunehmen. Wir brauchten gar nicht

„High Voltage“ von 1976.

zu proben. Er hat sich gleich so in meine

JazzZeitung: Warum sind Ihre Versionen

Musik reingefunden, dass ich sein Spiel

so ruhig?

so spontan wie möglich auf der Platte ha-

Thomas: Von den musikalischen Mo-

ben wollte.

tiven her ähneln sich viele AC/DC-Stücke.

JazzZeitung: Woher stammt das merk-

Die Songs leben von der Energie dieser

würdige Cover?

Band. Ich konzentrierte mich auf Stimme,

Thomas: Das ist ein Kunstwerk des pol-

Klavier und Trompete, um zu schauen,

nischen Künstlers Gregor Gaida. Es passt

ob es auch eine „andere Seite“ in die-

gut zu AC/DC, finde ich, denn für mich

sen Stücken gibt. Irgendwann war klar,

hat die Band so etwas Schamanistisches

dass das nur funktioniert, wenn man das

und extrem Ekstatisches. Das Cover

eine Aussage zu machen. Das hat sich

rer etwas erzählt und nicht nur Musik als

Gegenteil von dem macht, was AC/DC

zeigt dieses Archaische, Tierische, leicht

jetzt noch verstärkt. Wenn ich selbst

Selbstzweck ist.

macht.

Eklige. Wenn Sie die Platte hören, dann

singe, reduziere ich das Klavierspiel noch mehr. Es ist mir wichtig, dass ein Song –

aus, als würde er singen… (lacht).

Jahrzehnt wurden Sie als Jazz-Newcomer

zum Teil sehr frei drumherum komponiert

JazzZeitung: Ihre früheren Alben waren

gefeiert. Ihre letzte Platte erschien 2003.

oder improvisiert habe.

sehr erfolgreich. Fühlen Sie jetzt einen

Was haben Sie inzwischen gemacht?

JazzZeitung: Geben die Texte das in-

Erwartungsdruck?

Jens Thomas: Ich war am „Othello“

haltlich her?

Thomas: Natürlich wünsche ich mir,

in der Regie von Luk Perceval an den

Thomas: Hauptsächlich geht es natür-

dass das Album Erfolg hat. Aber inzwi-

Münchner Kammerspielen beteiligt; dort

lich um Sex, Drugs and Rock’n’Roll und

schen weiß ich auch, dass man das nur

begann ich übrigens auch, mit meiner

um das harte Tourleben. Etliche Texte

zu einem gewissen Grade in der Hand

Stimme zu arbeiten. Danach gab es eine

sind aber vieldeutig. Zum Beispiel „Life

hat. Ich selbst bin einfach froh, dass es

Einladung des Bayerischen Staatsschau-

Wire“, also der „Lebensdraht“. Viele

diese Platte jetzt gibt.

spiels für „Clavigo“; da wurde ich sogar

Texte haben auch etwas Verzweifeltes.

JazzZeitung: Können Sie eigentlich vom

ausschließlich als Stimm-Performer ein-

Bei „TNT“ ist mir aufgefallen: Das könnte

Klavierspiel leben?

geladen. Dann war ich zwei Jahre „Artist

fast die Story eines Selbstmordatten-

Thomas: Ab und zu mache ich Theater-

in Residence“ am Bochumer Schauspiel-

täters sein. Trotzdem sind solche Deu-

projekte, jetzt zum Beispiel den „Ham-

haus. Dort konnte ich alles ausprobieren,

tungen kein Ausgangspunkt gewesen.

let“ am Thalia-Theater. Und der „Othello“

was mir so durch den Kopf ging; und da-

Ich empfinde die Texte als Klang- und

läuft nun schon seit acht Jahren. Manch-

bei kam mir auch die AC/DC-Idee.

Assoziationsmaterial, die Räume für die

mal mache ich Filmmusik und zuneh-

JazzZeitung: Warum gerade AC/DC?

Musik und manchmal auch für die Stille

mend auch Workshops mit der Stimme.

Thomas: Ich bin schon lange Fan. Mein

öffnen.

Die Teilnehmer sind meistens Laien, die

älterer Bruder hat immer AC/DC gehört.

JazzZeitung: Warum haben Sie den fin-

nicht Noten und Technik lernen wollen,

Ich war etwa zehn, als die Songs erschie-

nischen Trompeter Verneri Pohjola mit in

sondern Lust haben, ihre eigene Stimme

nen, die ich jetzt auf der Platte verwen-

dieses Projekt genommen?

zu entdecken und damit wilde Sachen zu

de. Die Stücke stammen von drei Alben.

Thomas: Ich kannte Verneri anfangs gar

machen.

Das wichtigste ist „Highway to Hell“; das

nicht. Siggi Loch hat mich auf ihn auf-

JazzZeitung: Haben die Erfahrungen mit

letzte mit Bon Scott als Sänger. Dann

merksam gemacht, und ich fand seine

der Stimme Ihr Klavierspiel beeinflusst?

„Back in Black“, das erste mit dem neuen

Musik total überzeugend. Dann haben

Thomas: Schon früher hatte ich daran

Sänger Brian Johnson. Beide wurden so

wir uns getroffen, um ein paar Stücke

gearbeitet, mit immer weniger Tönen

Jens Thomas: Speed Of Grace

ForumUsh_JazzZeitung_111x100_Layout ACT/edel19:05 Seite 1 auf welche Art auch immer – dem Zuhö- 1 23.05.11

2 011 / 2 01 2

gucken Sie mal auf den Typen: Es sieht so

die Texte konzentriert, um die ich dann

S P I E L Z E I T

Deswegen habe ich mich vor allem auf JazzZeitung: Herr Thomas, vor einem

Foto: Steven Haberland/ACT

KULTUR IN UNTERSCHLEISSHEIM Mittwoch, 8. Februar 2012, 20 Uhr

FORUM UNTERSCHLEISSHEIM

Vor gut einem Jahrzehnt hat Jens Thomas eine der steilsten Karrieren der deutschen Jazzgeschichte hingelegt. Damals wurde er europaweit mit Preisen überhäuft. Nach acht Jahren Plattenpause hat sich der Pianist nun die australischen Hardrocker AC/DC vorgenommen, deren Songs er zu intimen, lyrischen Stimmungsbildern herunterdimmt. Elegische Farbtupfer setzt der Trompeter Verneri Pohjola; das Singen übernimmt Jens Thomas selbst. Antje Rößler traf den Musiker in seinem Wohnort Berlin.

VIKTORIA TOLSTOY: JAZZ VOM FEINSTEN Bürgerhaus Unterschleißheim Rathausplatz 1 [direkt an der S 1 Haltestelle Unterschleißheim] Karten: Karten 20 |15 € zzgl. 1 € Systemgebühr Tel.: 089/310 09 200, www.forum-unterschleissheim.de


jazzzeitung

f o r t b i l d u n g s ka l e n d e r 2 012 WORKSHOPS/FORTBILDUNG

1 2 012 S e i t e 6

Infos/Anmeldung: downtown music insti-

Ort:

Improvisation und Jazz für Streicher

Die Teilnahme ist kostenfrei,

tute gGmbH, Kontakt s.o.

Stadtmauerstrasse 35

Termin: 29.6.–1.7.2012

mirrors@petzold-jazz.de oder

Ansprechpartner: Christian Großpietsch

Dozenten: Ramesh Shotham (globaltala),

Ort:

Enkhjargal Dandarvaanchig (kehlkopfge-

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

sang), Hadi Alizadeh (daf), Gilbert Yam-

Dozenten/Leitung: Antje Vetter, Beate

Oktober

mine (orientalische Musik), Jenny Evans

Wolff

Jazz-Improvisation für Gitarristen

Ausbildungsmöglichkeiten

Staatlich zugelassener Fernlehrgang „Grundkurs Improvisation“ für alle Instrumente und Gesang

(jazz vocals), Paulo Morello (jazz guitar),

Infos/Anmeldung: Kolping-Bildungsstätte

Termin: 5.–7.10.2012

Termin: auf Anfrage, 90 Minuten, laufend

Fächer und Dozenten:

Jörg Widmoser (jazz violin), Bernhard

Coesfeld, Gerlever Weg 1, 48653 Coes-

Ort:

Ort: downtown music institute gGmbH

siehe www.jazzschule-berlin.de

Pichl

feld, Tel. 02541/803-03 oder Frau Hilgert;

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

Augsburg

Anmeldung und Auskunft: mittwochs 16–

(drums)

Tel. 803-120, Mo. bis Do. 8.00 bis 12.00

Dozenten/Leitung: Andreas Wahl

Dozent: Markus Becker

18 Uhr, jazzschule berlin, c/o ufafabrik e.V.

Infos und Anmeldung: Kursleiter: Rainer

Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

Infos/Anmeldung: Kolping-Bildungsstätte

Infos/Anmeldung: downtown music insti-

(im Studio 2), Viktoriastr. 10–18, 12105

Glas, Tel. 0171/45 46 704, rainer@rainer-

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

Coesfeld, Gerlever Weg 1, 48653 Coes-

tute gGmbH, Gögginger Str. 13, 86159

Berlin, Tel. 030/21 80 27 25,

glas.de, www.jazz-workshops.de

Augsburg, Tel. 0821/907 66 77

info@jazzschule-berlin.de,

Veranstalter: Kultur- und Freizeitamt Er-

Juli

Ansprechpartner: Markus Becker

www.jazzschule-berlin.de

langen und Rainer Glas

Jazz Workshop

Variable Termine

Berufsberatung Das Berufsbild des Popularmusikers – umfassender Leitfaden für Karriere und

(jazz

Frankenhof,

piano),

Besonderheiten:

März

Live Playing Workshop

Erlangen,

Südliche

Michael

Küttner

Dozentenkonzert

am

Coesfeld,

www.petzold-jazz.de

Kolping-Bildungsstätte

Coesfeld,

feld, Tel. 02541/803-03 oder Frau Hilgert; Tel. 803-120, Mo. bis Do. 8.00 bis 12.00 Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

Termin: 29.7.–4.8.2012 Ort:

21.4.2012 im Frankenhof Saal

Kolping-Bildungsstätte

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

Volkshochschulheim

Inzigkofen,

Parkweg 3, 72514 Inzigkofen (Baden-

Jazz auf der Blockflöte

CHORDS & SCALES – Harmonielehre für Einsteiger

Württemberg)

Termin: 5.–7.10.2012

Termin: laufend

Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung auf ein Jazzstudium an einer Musikhochschule

Leitung: Norbert Gottschalk (Gesang),

Ort:

Termin: laufend, variabel

Termin: 24. & 25.3.2012

Termin: 27.–29.4.2012

Uli Gutscher (Posaune), German Klaiber

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

Ort: downtown music institute gGmbH

Ort:

(Bass), Marcus Bartelt und Paul Heller

Dozenten/Leitung: Tobias Reisige, Mar-

Augsburg

Stadtmauerstrasse 35

Stadtmauerstrasse 35

(Saxophon, Flöte, Klarinette), German

kus Conrads

Dozenten: Jörg Weber, Tim Allhoff, Hel-

Dozent: Bernhard Pichl, Dozent für Jazz-

Dozent: Rainer Glas, Autor des Buches

Marstatt (Trompete), Hubert Nuss (Kla-

Infos/Anmeldung: Kolping-Bildungsstätte

mut Sinz, Wolfgang Braun, Markus Be-

piano an den MHS in Würzburg und Nürn-

„Chords & Scales“

vier),

Coesfeld, Gerlever Weg 1, 48653 Coes-

cker, Michael Dannhauer

berg

Infos und Anmeldung: Kursleiter: Rainer

Frank Sikora (Gitarre)

Infos/Anmeldung: downtown music insti-

Information und Anmeldung: Kursleiter:

Glas, Tel. 0171/45 46 704,

Infos und Anmeldung: Volkshochschul-

Tel. 803-120, Mo. bis Do. 8.00 bis 12.00

tute gGmbH, Kontakt s.o.

Rainer Glas, Tel. 0171/45 46 704,

rainer@rainerglas.de,

heim

Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

Ansprechpartner: Christian Großpietsch

rainer@rainerglas.de

www.jazz-workshops.de

Inzigkofen

www.jazz-workshops.de

Veranstalter: Kultur- und Freizeitamt Er-

07571/739 80, Fax 07571/73 98 33,

Musikbusiness

Veranstalter: Kultur- und Freizeitamt Er-

langen und Rainer Glas

info@vhs-heim.de, www.vhs-heim.de

Jazz-Saxophon-Workshop

Finanzen, Recht, Möglichkeiten

langen und Rainer Glas

Besonderheiten:

Termin: 5.–7.10.2012

Termin: auf Anfrage, 60 Minuten + Ge-

Besonderheiten: 24. März 2012, 20 Uhr

sprächsstunde

Jazzcombo,

Bigband,

Drumensemble,

Rock-Pop-Bands, Starcast, Popchor

Erlangen,

Frankenhof,

Südliche

Ort:

Erlangen,

Frankenhof,

Südliche

Hiram

Mutschler

Inzigkofen,

(Schlagzeug),

Coesfeld,

feld, Tel. 02541/803-03 oder Frau Hilgert;

Parkweg

3,

72512

(Baden-Württemberg),

Gute

Kolping-Bildungsstätte

Tel.

Instrumental-

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

kenntnisse sind unbedingte Vorausset-

Ort:

Konzert zum Workshop im Frankenhof:

18. TREFFPUNKT Jazz – viertägiger Workshop

zung für die Teilnahme

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

Ort: downtown music institute gGmbH

Rainer Glas UNIVERSAL TRIO & Vaidy-

Termin: 28.4.–1.5.2012

Ansprechpartner: Iris Kick, kick@vhs-

Dozenten/Leitung: Ansgar Elsner, Burk-

Augsburg

anathan Suresh

Ort: Stuttgart, TREFFPUNKT Rotebühl-

heim.de

hard Jasper

Dozent: Dr. Christian Kuntze (RA)

platz 28

Infos/Anmeldung: downtown music insti-

April

tute gGmbH, Gögginger Str. 13, 86159 Augsburg, Tel. 0821/907 66 77

32. Internationaler Jazz Workshop in Erlangen

Ansprechpartner: Christian Großpietsch

Termin: 7.–15.4.2012 Ort:

Frankenhof,

Südliche

Coesfeld,

Infos/Anmeldung: Kolping-Bildungsstätte

Großer Kurs (alle Instrumente)

Coesfeld, Gerlever Weg 1, 48653 Coes-

Laura Murgia

Termin: 30.7.–5.8.2012

feld, Tel. 02541/803-03 oder Frau Hilgert;

Dozenten: Jeschi Paul, Anne Czichowsky,

Ort: Mautnerschloss Burghausen

Tel. 803-120, Mo. bis Do. 8.00 bis 12.00

Andreas Francke, Ralf Hesse, Eberhard

Leitung: Prof. Joe Viera

Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

Budziat, Martin Schrack, Martin Wied-

Infos und Anmeldung: Studienzentrum

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

Leitung/Koordination:

Erlangen,

Kolping-Bildungsstätte

Andreas

Jäger,

Musikprodukton

Stadtmauerstrasse 35

mann, Mini Schulz, Tobias Bodensiek, Obi

für zeitgenössische Musik (StfzM), Kle-

Logic, Ableton, Tontechnik, Homerecor-

Dozenten: Romy Camerun (voc), Rüdiger

Jenne, Rainer Tempel

mentinenstr. 17, 80805 München

ding, Studiomixing

Baldauf/Johannes Faber (tp), Jürgen Neu-

Teilnahmegebühr: 110 € für Schülerinnen

Termin: auf Anfrage, 1x Sonntag, 3 Stun-

dert (tb), Tony Lakatos/Lutz Häfner/Hu-

und Schüler der Stuttgarter Musikschule.

August

den oder 1x Samstag, 3 Stunden

bert Winter (saxes), Peter O‘Mara (git),

180 € für Sonstige

Großer Kurs (alle Instrumente)

Ort:

Ort: downtown music institute gGmbH

Bernhard Pichl (p), Rainer Glas (db), Pa-

Anmeldung online unter www.stuttgart.

Termin: 6.–12.8.2012

Schloss Hallenburg, Gräfin-Anna-Str. 4,

Augsburg

trick Scales (b), Harald Rüschenbaum (dr)

de/musikschule-workshops, PDF-Formu-

Ort: Mautnerschloss Burghausen

36110 Schlitz

Dozenten: Wofgang Braun, Paul Tietze,

Infos/Anmeldung: Kursleiter: Rainer Glas,

lar ausfüllen, ausdrucken und der Musik-

Leitung: Prof. Joe Viera

Dozenten/Leitung: Wolfgang Diefenbach

Dominik Scherer

Tel. 0171/45 46 704, rainer@rainerglas.

schule zukommen lassen.

Infos und Anmeldung: Studienzentrum

Infos/Anmeldung: Landesmusikrat Hes-

Infos/Anmeldung: downtown music insti-

de, www.jazz-workshops.de

Ansprechpartner bei Rückfragen: Andre-

für zeitgenössische Musik (StfzM), Kle-

sen e.V., info@landesmusikrat-hessen.

tute gGmbH, Kontakt s.o.

Veranstalter: Kultur- und Freizeitamt Er-

as Jäger, Laura Murgia, Tel. 0711/216-17

mentinenstr. 17, 80805 München

de, Ursula Komma, Geschäftsführerin

Ansprechpartner: Christian Großpietsch

langen und Rainer Glas

33/-17 36, Laura.Murgia@stuttgart.de

Besonderheiten: Jam-Session täglich im

November

4. Bandleader Workshop Termin: 16.–18.11.2012 Landesmusikakademie

Hessen,

LMR Hessen

Jazz & more

Workshops für E-Gitarre

Kulturzentrum E-Werk (Kellerbühne)

Mai

Termin: 27.8.–2.9.2012

Die Vielfalt der Stimme im Jazz

Ein Tag – ein Thema.

Gr. Abschlusskonzert mit über 120 Kurs-

Kurs für Ragtime- und Swingpiano

Ort: Landesakademie für die musizieren-

Termin: 16.–18.11.2012

Termine: 22.1.2012 The Beatles – Fabou-

teilnehmern in 10 Combos & 2 Bigbands

Termin: 4.–6.5.2012

de Jugend in Baden-Württemberg Och-

Ort:

lous Songs & Great Guitars

am 14.4.2012 im Frankenhof Saal

Ort: Mautnerschloss Burghausen

senhausen

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

Leitung: Prof. Joe Viera

Dozenten: Prof. Klaus Graf (Saxophon/

Dozenten/Leitung:

Infos und Anmeldung: Studienzentrum

Bigband,

Jämmrich

für zeitgenössische Musik (StfzM), Kle-

Johannes Herrlich (Posaune, Musikhoch-

Infos/Anmeldung: Kolping-Bildungsstätte

mentinenstr. 17, 80805 München

schule München), Veit Hübner (Bass,

Coesfeld, Gerlever Weg 1, 48653 Coes-

Stuttgart), Göran Klinghagen (Gitarre,

feld, Tel. 02541/803-03 oder Frau Hilgert;

SWE-Göteborg), Joo Kraus (Trompete,

Tel. 803-120, Mo. bis Do. 8.00 bis 12.00

Ulm), Torsten Krill (Schlagzeug, Stuttg-

Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

art), Prof. Martin Schrack (Klavier, Mu-

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

18.3.2012 Jam Session – Essential Tunes for Guitar Players

29. Jazz-Workshop

6.5. Acoustic Guitar Essentials – Part II

Termin: 10.–15.4.2012

Ort: downtown music institute gGmbH

Ort:

Augsburg

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

Dozent: Kurt Härtl

Dozenten/Leitung: A. Elsner, H. Kleinjo-

Infos/Anmeldung: downtown music insti-

hann, H. Kracht, W. Eckholt, E. Kröger, N.

tute gGmbH, Kontakt s.o.

Gottschalk, R. Marx

Choro – Workshop mit Celia Malheiros (Sängerin, Gitarristin, Perkussionistin) – Brasilien

Ansprechpartner: Christian Großpietsch

Infos und Anmeldung: Kolping-Bildungs-

für Gitarre, Percussion & Holzbläser

sikhochschule Nürnberg) und Fola Dada

Kolping-Bildungsstätte

Coesfeld,

Musikhochschule

Nürnberg),

Kolping-Bildungsstätte N.

Coesfeld,

Gottschalk,

B.

Kurs für Ragtime- und Swingpiano

stätte Coesfeld, Adresse siehe oben,

Termin: 5.5.2012

(Gesang, Stuttgart)

Musiktheorie/Gehörbildung

Tel. 02541/803-120 oder 803-03, Frau

Ort: Musikschule Garching bei München

Infos/Anmeldung:

Vorbereitungskurs

Aufnahmeprü-

Hilgert, Tel. 02541/803-120, Mo. bis Do.

Infos und Anmeldung: Andrea Bartsch,

mie für die musizierende Jugend in Ba-

Ort: Mautnerschloss Burghausen

fungen an einer Musikfachschule/Musik-

8.00 bis 12.00 Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

Tel.

den-Württember, Schlossbezirk 7, 88416

Leitung: Prof. Joe Viera

hochschule

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

bartsch.de

Ochsenhausen, Tel. 07352/91 10-0, Fax

Infos und Anmeldung: StfzM, Klementi-

07352/91 10-16, sekretariat@landes

nenstr. 17, 80805 München

zu

0821/453

16

25,

mail@andrea-

Termin: 12 x 60 Minuten, auf Anfrage

19. Jazz-Vocal

Augsburg, Kontakt s.o.

Weekend Workshop für Weltmusik & Jazz

Dozent: Uli Fiedler

Termin: 20.–22.4.2012

Ort:

Ort: downtown music institute gGmbH

Termin: 25.5.–28.5.2012

landesakademie-ochsenhausen.de

Kolping-Bildungsstätte

Coesfeld,

WORLD PERCUSSION ACADEMY

Künstlerische Leitung: Jiggs Whigham Artist in Residence: Ack van Rooyen 13. – 20. Mai 2012

Percussion first! Eine Woche, vier Kontinente, sieben Dozenten 01. – 06. Juli 2012

mit Judy Niemack, voc · Marc Secara, Jazzchor · Niki Thärichen, Korrep. Jazzchor · Matthias Anton, sax · Ack van Rooyen, flh · Erik van Lier, tb · Jiggs Whigham, tb, Big Band · Jeanfrançois Prins, g, Korrep. Sologesang · Phil Robson, g · HansGünther Kölz, acc · Florian Weber, p · José J. Cortijo, perc, Salsa-Band · Tom Gordon, dr · Ruud Ouwehand, b · Joan Reinders, arr, Big Band

Artistic director, Small percussion: Prof. José J. Cortijo, Spain/D · Indian percussion: Ramesh Shotam, India/D · Afro-Cuban percussion: Martin Verdonk, Netherlands/D · Cajón, Flamenco: Juan Carlos Melian, Spain/D · Brazilian percussion: Dudu Tucci, Brazil/D · Turkish-Arabian percussion: Murat Coşkun, Turkey/D · African percussion: Billy Nankouma Konate, Guinea/D

– Änderungen vorbehalten! –

Tel. 02568 9305-0 · Fax 02568 1062 info@landesmusikakademie-nrw.de

Steinweg 2 · 48619 Heek

Kurs für Saxophon Termin: 30.11.–2.12.2012

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

September

Dozenten/Leitung: M. de Fatima Pra-

Leitung: Prof. Joe Viera

Infos und Anmeldung: Kolping-Bildungs-

Workshop „Kammerorchester mit Jazz-Combo” mit Uraufführung und CD-Aufnahme

stätte Coesfeld, Adresse siehe oben,

Das Angebot richtet sich an klassische

mentinenstr. 17, 80805 München

Tel. 02541/803-120 oder 803-03, Frau

Musiker und Musikschullehrer, die die

Hilgert, Tel. 02541/803-120, Mo. bis Do.

Stilistik des Jazz näher kennenlernen

Dezember

8.00 bis 12.00 Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

und an der Uraufführung eines zeitge-

Kurs für Klavier

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

nössischen Jazz-Komposition teilnehmen

Termin: 7.–9.12.2012

möchten.Das Orchester hat die Beset-

Ort: Mautnerschloss Burghausen

zung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten,

Leitung: Prof. Joe Viera

Ørehænger – Arrangieren für Jazzund Popchor

2 Fagotte, Alt- und Tenorsaxophon,

Infos und Anmeldung: StfzM, Klementi-

Streicher (Geigen, Bratschen, Celli und

nenstr. 17, 80805 München

Termin: 21.–24. Juni 2012

Kontrabässe). Die Band besteht aus

Fächer und Dozenten: Malene Rigtrup,

Trompete, Tenorsaxophon, Baritonsaxo-

Januar 2013

Risskov (Dänemark)

phon, Klavier, Bass, Schlagzeug.

Jazz für Einsteiger

Termine: Mo 17.9., 19.30: nur Orchester

Termin: 2.–6.1.2013

rungen im Arrangieren sowie Kenntnis in

Sa 22.9., 10.00–16.00: Orchester und

Ort:

Musiktheorie und Jazzharmonielehre wer-

Band

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

den jedoch vorausgesetzt.

So, 23.9., 11.00–16.00: Orchester und

Dozenten/Leitung: A. Elsner, H. Kleinjo-

Band

hann, H. Kracht, W. Ekholt, A. Wahl

mie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel,

Do 27.9., 19.30: Generalprobe

Infos/Anmeldung: Kolping-Bildungsstätte

Schlossplatz 13, 38304 Wolfenbüttel, Tel.

Fr 28.9., 20.00: Konzert

Coesfeld, Gerlever Weg 1, 48653 Coes-

05331/808-417, post@bundesakademie.

Sa 29.9., 11.00–17.00: CD-Aufnahme

feld, Tel. 02541/803-03 oder Frau Hilgert;

de, www.bundesakademie.de

Infos und Anmeldung: Matthias Petzold,

Tel. 803-120, Mo. bis Do. 8.00 bis 12.00

Besonderheiten: Unterrichtssprache ist

Klosterstraße 20, 50321 Brühl, Tel.

Uhr, Fr. 8.00 bis 11.30 Uhr

Englisch.

02232/259-71, Fax:02232/211 79-8.

www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de

Juni

EUROPÄISCHE JAZZAKADEMIE

Termin: 30.11.–2.12.2012

akademie-ochsenhausen.de, www.

zeres, P. Kräubig

www.landesmusikakademie-nrw.de

Landesmusikakade-

Aufnahmeprüfungen:

Infos

und

keine,

Anmeldung:

Vorerfah-

Bundesakade-

Ort: Mautnerschloss Burghausen Infos und Anmeldung: Studienzentrum für zeitgenössische Musik (StfzM), Kle-

Kolping-Bildungsstätte

Coesfeld,


jazzzeitung

f o r t b i l d u n g s ka l e n d e r 2 012

1 2 012 S e i t e 7

FREIE/PRIVATE AUSBILDER Augsburg

München

Wintersemester 2012/13: 3.–4. September

Staatlich anerkannte, dreijährige Ausbil-

Berklee-Studenten studieren seit dem

2012, Anmeldeschluss: 29. August 2012

dung zum Profimusiker im Bereich Rock/

Sommersemester 2008 regelmäßig 1

downtown music institute gGmbH

Instrumente: E-Bass, Gesang, Gitarre,

Pop & Jazz. Folgende Instrumente sind als

Auslandssemester am International Mu-

Berufsfachschule für Musik Fach-

• 1–2-jähriger Intensivstudiengang mit

Kontrabass, Piano, Saxophon, Schlagzeug,

Hauptfach möglich: Gesang, Saxophon,

sic College Freiburg in der englischspra-

richtung Rock/Pop/Jazz des Vereins

Abschluss privates Musikschuldiplom

Trompete

Trompete, Tuba, Gitarre, Klavier, Bass

chigen „Study Abroad“-Klasse.

Neue Jazzschool München e.V.

• Ausbildung zum Popularmusiker und

Fächer:

und Schlagzeug. Spezialisierung im 3.

Ansprechpartner

Ausbildung zum/-r staatlich geprüften

Popularmusiklehrer

• Instrumentalhauptfach

Studienjahr in die Bereiche Performance,

Bernhard G. Hofmann (Künstlerischer

Leiter/-in in der Popularmusik

• Vorbereitungslehrgang Aufnahmeprü-

• Instrumentalnebenfach

Pädagogik oder Songwriting/Producing.

Leiter)

Fächer:

fung, Musikunterricht für Anfänger und

• Harmonielehre

„Kompass“

Profis

• Gehörbildung

gramm für Musikstudiengänge, 8 Ter-

Hochschule für Kunst, Design und

• Pflichtfachinstrument

Fächer: alle Instrumente, Gesang, Mu-

• Transkription

mine, sonntags. Im Anschluss an die

Populäre Musik Freiburg

• Ensemble-/Chorleitung

sikalische Früherziehung, Musiktheorie,

• Arrangement

Ausbildung am IMCF besteht die Möglich-

4-jähriger

Ensembles, Live-Playing-Workshops, Re-

• Rhythmik

keit, am Newpark Music Centre durch ein

Profimusiker im Bereich Rock / Pop & Jazz.

• Musikbusiness/Musikrecht u.v.m.

cording, Musikbusiness

• Rhythmustraining

weiteres Studienjahr den Abschluss Ba-

Folgende Instrumente sind als Hauptfach

Dozenten:

Infos: info@downtown-music.de

• Level Ensemble

chelor of Arts in Jazz Performance (BAJP)

möglich: Gesang, Saxophon, Trompete,

www.downtown-music.de

• Pop Ensemble

zu erwerben. Auch ein Auslandssemester

Tuba, Gitarre, Klavier, Bass und Schlag-

Trompete, Ensembleleitung, Arranging etc.)

• Percussion Ensemble

oder ein Aufbaustudium (Bachelor) am

zeug. Spezialisierung im 3. Studienjahr

• Max Neissendorfer (Piano, Gesang)

• Bigband Training

Berklee College of Music in Boston ist

in die Bereiche Performance, Pädagogik

• Barbara Mayr (Gesang, Chorleitung)

• Jazzgeschichte

möglich.

oder Songwriting/Producing.

• Bernd Hess (Gitarre, Harmonielehre, Ge-

• Jazzdidaktik

Fächer und Dozenten: Gary Barone

Interdisziplinäre Vorlesungen und Pro-

hörbildung etc.)

• Fachmethodik

(Trompete, Band, Ensemble), Thomas

jekte mit den Studiengängen „Bildende

• Andreas Keller (Schlagzeug, Percussion)

• Studiopraxis

Bauser (Piano), Matthias Füchsle (Schlag-

Kunst“ und „Integrierte Gestaltung“.

u.v.a.

jazzschule berlin

• Musikbusiness

zeug), Roland Pfeiffer (Gitarre, Sightrea-

Aufnahmeprüfungen: 3 Prüfungsteile:

Aufnahmeprüfungen:

Staatlich zugelassener Intensivkurs für alle

• Guest Artist Workshops

ding, Studio, Musik & Computer, Band),

Musiktheorie, Gehörbildung, praktische

22. & 23.6.2012, 10.00 Uhr

Instrumente und Gesang, Dauer 1 Jahr, Be-

• Konzerte

Norbert Gottschalk (Gesang, Sightrea-

Prüfung im Hauptfach, bestehend aus

Anmeldeschluss: 11.6.2012

ginn jeweils Ende Februar und Ende Sep-

Zulassungsvoraussetzungen:

Aufnah-

ding, Band), Philipp Moehrke (Klavier,

drei Titeln (1x Pop frei wählbar, 1x Jazz

Anmeldung und Auskunft:

tember

meprüfung (Studium), Einstufungstest En-

Piano für Nichtpianisten, Band), Adrian

frei wählbar, 1x beliebiger Stil frei wähl-

Neue Jazzschool München e.V., Herr

Fächer: Improvisation/Harmonielehre/Ge-

semble (Vorstudium)

Mears (Posaune), Andy Herrmann (Kla-

bar) und einem kurzen Sightreading-Test.

Franz-David Baumann, Manzingerweg 7,

hörbildung/Rhythmik/Instrumentalunter-

Infomration

Studienunterla-

vier), Max Zentawer (Gitarre, Geschichte

Aufnahmeprüfungstermine 2012: 22.

81241 München, Tel. 089/72 63 52 96-0,

richt/Ensemble

gen:

Musikwerkstatt,

der Popularmusik des 20. Jahrhunderts,

Januar und im Frühsommer, Termine auf

mail@jazzschool.de, www.jazzschool.de

Dozenten: Claus Rückbeil (git), Giorgio

Staatlich anerkannte Musikakademie für

Pädagogik), Bernd Heitzler (Bass, Music

www.hkdm.de

Crobu (git), Wolfgang Obert (sax), David

Jazz & Popularmusik, Edisonstr. 8, 60388

Business, Band), Kilian Heitzler (Body

Anmeldung und Auskunft: Hochschu-

Neue Jazzschool München e.V.

Beecroft (sax), Michael Griener (dr), Mi-

Frankfurt/Main, Tel. 06109/37 66 63; fmw.

Percussion + Rhythmik), German Klaiber

le für Kunst, Design und Populäre Musik

Intensivausbildung für Jazz und Popularmusik

chael Schwarz (dr), Sigi Busch (b), Stefan

jazzschool@t-online.de, www.fmw.de

(Bass, Groove + Jam, Band), Klaus Mül-

Freiburg, Haslacher Straße 15, 79115

Fächer:

ler (Band), Hiram Mutschler (Schlagzeug,

Freiburg, Tel. 0761/44 22 66, info@hkdm.

• Hauptfachinstrument

Tel. 0821/907 66 77 Ansprechpartner:

Christian

Groß-

pietsch

Berlin

FMW

und Frankfurter

Weeke (b), Tanja Siebert, Caroline Krohn,

bei

Rückfragen:

Berufsorientierungspro-

• Hauptfachinstrument

Bachelor-Studiengang

zum

• Recording/Arranging

Franz-David

Baumann

(Schulleitung,

Kati Schiffkowski (Gesang), Giacomo Aula,

Kulturwerkstatt Germaniastraße

Improvisation Drums, Band), Christof

de, www.hkdm.de

• Nebenfachinstrument

Christian von der Goltz (p), Uli Bartell (Gei-

c/o Waggong e.V.

Steier (Bass, Band), Annette Riesterer

Besonderheiten: Die private Fachhoch-

• Harmonielehre

ge), Tobias Netta (tp)

Instrumental- und Ensemblekurse

(Gesang,

Techniques),

schule hat im September 2011 ihren Stu-

• Gehörbildung

Aufnahmeprüfung mittwochs: 16 bis

Jazz, Pop/Rock, Weltmusik, klassische Mu-

Tom Timmler (Saxophon, Geschichte der

dienbetrieb aufgenommen und vereint

• Rhythmik

18 Uhr

sik

Filmmusik, Performance Eartraining), Le-

wie keine andere Hochschule verschie-

• Arrangement/Komposition

Anmeldung und Auskunft: jazzschule

Fächer:

onardo Palacios-Paz (Band), Holger Rohn

dene Disziplinen unter ihrem Dach: De-

•Bandworkshop

berlin, c/o ufafabrik e.V. (im Studio 2), Vik-

Ensemblekurse: Jazz, Fusion, Salsa, Ska,

(Band) u.a.

sign, Fotografie, Game, Sound, Songwri-

Dozenten:

toriastr. 10–18, 12105 Berlin, Tel. 030/21

Blues, Improvisation, freie Musik, Tango,

Aufnahmeprüfungen: 3 Prüfungsteile:

ting, Malerei, Illustration etc.

• Max Neissendorfer (Piano, Gesang)

80 27 25, persönliche Beratung ohne

Brazil, klassische Musik; Musiktheorie

Musiktheorie, Gehörbildung, praktische

Die hKDM bietet drei miteinander ver-

• Franz-David Baumann (Trompete, Band-

Voranmeldung immer mittwochs 16 bis 18

Instrumentalkurse:

Percus-

Prüfung im Hauptfach, bestehend aus

netzte Bachelor-Studiengänge an:

workshop)

Uhr, info@jazzschule-berlin.de,

sion, Bass, Gitarre, Klavier, Saxophon,

drei Titeln (1x Pop frei wählbar, 1x Jazz

• Bildende Kunst

• Matthias Bublath (Piano, Gehörbildung)

www.jazzschule-berlin.de

Klarinette, Bluesharp, Trompete, Posaune,

frei wählbar, 1x beliebiger Stil frei wähl-

• Integrierte Gestaltung

• Tim Collins (Rhythmik, Bandworkshop)

Flöte; Stimmbildung

bar) und einem kurzen Sightreading-Test.

• Rock/Pop und Jazz

• Volker Giesek (Piano, Harmonielehre)

Aufnahmeprüfungen: keine

Aufnahmeprüfungstermine 2012: 22.

Die KDM ging aus der Fusion der Freien

• Alexander von Hagke (Saxophon, Klari-

Anmeldung und Auskunft: Waggong

Januar und im Frühsommer, Termine auf

Hochschule für Grafik-Design & Bilden-

nette, Querflöte, Arrangement/Kompositi-

FMW Frankfurter Musikwerkstatt

e.V., Germaniastraße 89, 60389 Frankfurt,

www.imcf.org

de Kunst Freiburg sowie dem beruflichen

on, Bandworkshop

Staatlich anerkannte Musikakademie für

Tel. 069/46 62 02, Fax 069/94 59 99 11,

Anmeldung und Auskunft: Intenati-

Ausbildungsgang der Jazz & Rock Schu-

• Bernd Hess (Gitarre) u.v.a.

Jazz & Popularmusik

info@waggong.de, www.waggong.de

onal Music College Freiburg, Haslacher

len Freiburg, dem International Music

Einstufungstest: 10.2.2012, 17.00 Uhr

8-semestriges Studium zum/

Ansprechpartner: Maria Schmitt, Fritz

Straße 43, 79115 Freiburg, Tel. 0761/36

College Freiburg, hervor.

(Ausbildungsbeginn: 29.2.2012), 3.9.2012,

zur Berufsmusiker/-in und

Müller

88 89-0, Fax: 0761/36 88 89-26, info@jrs.

So stehen hinter der „neuen Hochschule“

18.00 Uhr (Ausbildungsbeginn: 13.9.2012)

org, www.imcf.org

KDM bereits mehr als 25 Jahre Erfahrung

Anmeldung und Auskunft:

Das International Music College Freiburg

und Erfolg. In beiden Vorgängerinstituti-

Neue Jazzschool München e.V., Frau Ka-

ist die einzige offizielle Partnerschule des

onen haben schon Hunderte von Absol-

rin Neoral, Manzingerweg 7, 81241 Mün-

Frankfurt/Main

Schlagzeug,

Instrumentalpädagogen/-in für Jazz und

Freiburg

Popularmusik (Doppelabschluss) Vorstudium, ein- oder mehrsemestrig

Backing

Vocal

Sommersemester

International Music College Freiburg

renommierten Berklee College of Music

venten erfolgreich eine Ausbildung zum

chen, Tel. 089/72 63 52 96-0,

2012: 20.–21. Februar 2012, Anmelde-

– eine Institution der Jazz & Rock

(Boston, USA) im gesamten deutschspra-

Profimusiker, Designer oder Künstler ab-

mail@jazzschool.de, www.jazzschool.de

schluss: 15. Februar 2012

Schulen Freiburg

chigen Raum.

geschlossen.

Abendkurse: Mi & Do, 18–22 Uhr

Jazzinstitut Berlin

Trompete: Claus Stötter

Besonderheiten: Durch Praxisnähe und

Studio. In diese Studieninhalte werden

Gemeinsame Einrichtung der Universität

Posaune: Prof. Nils Landgren

anwendungsorientierte Vermittlung wird

musiktechnolgische

der Künste Berlin und der Hochschule

Schlagzeug: Holger Nell

eine Ausbildung garantiert, die möglichst

mit einbezogen (Harddiscrecording, Se-

für Musik Hanns Eisler Berlin

Gesang: Prof. Ken Norris

eng mit der dynamischen Entwicklung

quenzerprogramme, Notationssoftware).

www.jazz-institut-berlin.de

Percussion: Trilok Gurtu

der Jazzszene und des Musikmarktes ver-

Die Fachgruppe Jazz stellt sich auf diese

Bass: Prof. Lucas Lindholm

knüpft ist.

Art und Weise auf die aktuellen Erforder-

Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim

Hochschule für Künste Bremen

Gitarre: Prof. Stefan Diez

Im Rahmen des 2-jährigen Masterstu-

nisse des musikpraktischen Berufsalltags

www.muho-mannheim.de

www.hfk-bremen.de

Aufnahmeprüfungen:

diums „Jazzkomposition“ bei Prof. Wolf

ein. Die Ausbildung bleibt durch diese

Aufnahmeprüfung:

JAZZSTUDIENGÄNGE Elemente

explizit

Hochschule für Musik der JohannesGutenberg-Universität Mainz www.uni-mainz.de

Die Aufnahmeprüfung für den Bachelor

Kerschek haben die Studenten die Mög-

Maßnahmen zeitgemäß und bereitet ad-

Hochschule für Musik Detmold

„Jazz und jazzverwandte Musik“ findet in

lichkeit, eine vollständige CD mit ihrem

äquat auf ein sich rasant entwickelndes

Hochschule für Musik und Theater München

www.hfm-detmold.de

drei Stufen statt. Zur zweiten Stufe der

eigenen Material mit der NDR Bigband zu

Berufsfeld vor.

www.musikhochschule-muenchen.de

Aufnahmeprüfung wird nur zugelassen,

produzieren.

Die Jazzstudierenden in Hamburg erhal-

Hochschule für Musik Dresden „Carl Maria von Weber“

wer die Prüfung der ersten Stufe bestan-

Der Bachelor „Jazz und jazzverwandte

ten eine klassisch fundierte Instrumen-

Hochschule für Musik Nürnberg

den hat, zur dritten Stufe nur, wer die

Musik“ soll umfassend und vielseitig auf

talausbildung. Neben dem Jazz-Haupt-

www.hfm-nuernberg.de

www.hfmdd.de

Prüfung der zweiten Stufe bestanden hat.

das spätere Berufsleben vorbereiten und

fach haben alle Studierenden separaten

Die erste Stufe ist eine Prüfung im Jazz-

die musikalischen Qualifikationen vermit-

klassischen Hauptfachunterricht, was die

Institut für Musik Osnabrück

Folkwang Universität der Künste Essen

Studienschwerpunkt auf der Grundlage

teln, die in der professionellen Musiksze-

instrumentale

www.hs-osnabrueck.de

einer eingesandten Demo CD. Die zweite

ne erforderlich sind. Dazu gehören Stil-

die stilistische Vielseitigkeit auf dem In-

www.folkwang-uni.de

und die dritte Stufe sind praktische Prü-

sicherheit in den verschiedenen Genres,

strument stärkt, sowie die Studierenden

fungen im instrumentalen Haupt- und

improvisatorische

an unsere musikalische Wurzeln in der

Hochschule für Musik Saar – University Of Music, Saarbrücken

Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Nebenfach sowie mündliche Prüfungen in

tische Ausdruckskraft, Offenheit für und

abendländischen Musiktradition heran-

www.hfm.saarland.de

Jazztheorie und Jazzgehörbildung.

Inspiration durch Musik anderer Kul-

führt.

• Bachelor of Music: Jazz und jazzver-

Anmeldung und Auskunft:

turen, Beherrschung von Technik und

Die Fachgruppe Jazz der HfMT kooperiert

wandte Musik für folgende Fächer: Piano,

Bewerbungsschluss 1. April 2012

Software der Musikproduktion und des

sehr eng mit der NDR Bigband; die Stu-

Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Saxophon, Trompete, Posaune, Schlag-

an: Hochschule für Musik und Theater,

Live-Equipments,

Selbstmanagement

dierenden haben die Möglichkeit aktiv-

www.mh-stuttgart.de

zeug, Gesang, Percussion, Bass, Gitarre

Fachgruppe Jazz, Harvestehuder Weg 12

und Marketing, sowie die Fähigkeit, das

musikalisch oder kompositorisch mit der

• Master of Music: Jazzkomposition

20 148 Hamburg

musikalische

Bigband

Fächer und Dozenten:

Alle Unterlagen und Infos unter:

weiterzugeben. Um die Abläufe der Mu-

der NDR-Solisten haben eine Professur

Institut für Jazz der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar

www.hfmt-hamburg.de/jazz-an-der-hfmt

sikproduktion

durchläuft

an der HfMT und können neben der per-

www.hfm-weimar.de

Kontakt: Fachgruppenkoordinator Jazz,

jeder Student in seiner Ausbildung den

fekten Förderung am Instrument durch

Wolf Kerschek

Michael Langkamp, jazz@hfmt-hamburg.

kompletten Entstehungsprozess musika-

ihre praktischen Erfahrungen Vorbild und

Hochschule für Musik Würzburg

Piano: Prof. Buggy Braune

de, Tel. 01577/337 35 33

lischer Werke, vom Komponieren übers

Mentor für das Bestehen in der Jazzszene

www.hfm-wuerzburg.de

Saxophon: Prof. Ernst-Friedrich Felsch

Sprechzeiten: Di + Do: 10–13 Uhr

Arrangieren bis hin zum Aufnehmen im

sein.

Master Jazzkomposition/Theorie/ Vibraphon/Fachgruppenleitung:

Prof.

Vielseitigkeit,

Know-how zu

solis-

pädagogisch

erlernen,

Ausdrucksfähigkeit

zusammenzuarbeiten.

und

Einige


jazzzeitung

portrait

1 2 012 S e i t e 8

Eine „ziemlich andere“ Jazzgeigerin Eva Cottin – wissbegierig und experimentierfreudig

Die Geige spielte im Jazz zwar nie die Rolle von Saxophon, Trompete, Schlagzeug und Co., aber sie war immer vorhanden, auch Dank großer Interpreten wie Stéphane Grappelli oder

Stuff Smith und sie hat sich behauptet bis in die Gegenwart. Man gewinnt sogar den Eindruck, dass sich wieder mehr junge Jazzmusiker dieses für den Jazz scheinbar eher weniger geeigneten Instruments annehmen, dass Geigerinnen und Geiger in kleineren Bands ihre eigene Stimme behaupten oder gar eigene Formationen bilden. Zu ihnen gehört die 1986 in Düsseldorf geborene, im benachbarten Neuss aufgewachsene Eva Cottin, eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte junge Musikerin. Mit vier Jahren schon wollte sie unbedingt Geige spielen. Nach ersten Unterrichtsjahren an der Neusser Musikschule wurde sie bald in das NRW-Landesjugendorchester und das Neusser Kammerorchester aufgenommen, nahm an „Jugend musiziert“ teil, leitete ein Streichquartett. Mit Jazz kam sie erstmals in Berührung, als das Landesjugend- mit dem Landesjazzorchester ein gemeinsames Projekt präsentierte. Aber noch studierte sie weiter klassische Geige an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule.

servatorium einen besonders guten Ruf

spielen, allerdings allesamt auf elektrisch

etwa wenn sie vier e-Saiten aufzieht,

für Jazzgeige hat. Sie beendete ihr Studi-

verstärkten Geigen. Aber mit E-Geige

„um einen nur auf Sekunden und Terzen

um nach zwei Jahren mit einem – wie in

möchte sie noch warten: „Ich will mich

aufbauenden metallisch klingenden Ak-

den Niederlanden üblich – doppelten Ab-

nicht überfordern. Wenn man auf einer

kord zu erzielen“. Überdies benutzt auch

schluss, einem künstlerischen und einem

E-Geige gut klingen will, muss man sich

sie gern eine Trumpetviolin.

pädagogischen. Vor dem Studium wusste

mit Elektronik wirklich auskennen. Es gibt

sie nicht viel vom Jazz: „Ich kannte nur

nichts Schlimmeres, als wenn jemand mit

das Gängige, Swing und so, auch wenn

zehn Effektgeräten auf der Bühne steht

Immer etwas Neues…

mich Stéphane Grappelli schon sehr be-

und nicht weiß, worauf er gerade trifft.

…ausprobieren, das ist auch Eva Cottins

eindruckt hatte. Aber was man im Jazz

Ich mache lieber eine langsame Entwick-

Sache. So beschreibt sie die Musik von

alles machen kann, wie weit man gehen

lung.“ Da fünfsaitige Instrumente hierzu-

„Kammer 21“: „Exploring the space bet-

kann, das wurde mir erst während des

lande nicht zu kaufen sind, bestellte sich

ween Jazz, contemporary classical music

Studiums in Arnhem klar. Dort wird man

Eva Cottin in Minneapolis, wo die meisten

and free improvisation can be really me-

von Anfang an gezwungen, Ensembles in

Folk Fiddler ihre Instrumente kaufen, eine

lodic and just beautiful“, denn „bei freier

den verschiedenen Musikrichtungen zu

Geige mit einer zusätzlichen c-Saite, also

Improvisation denken viele immer nur an

belegen, und ich begriff schnell, dass viel

mit c-d-g-a-e, „damit ich vom ‚range’

Free Jazz, Geräusche und Krach, aber wir

mehr möglich ist, als traditionellen Jazz

her genau Geige und Bratsche zusam-

finden, dass dabei sehr wohl Akkorde und

zu spielen. Und das hat mich fasziniert.“

menbringe, so dass ich die Vorteile von

Melodien entstehen können, nur dass sie

beiden Instrumenten nutzen kann. Der

eben frei im Moment entstehen. Dabei ist

Klangkörper ist breiter, aber nicht länger,

wichtig, Kontraste zu schaffen, zwischen

für mich also bequem und mit dem ange-

Lyrischem und ‚Heftigerem’ zu changie-

strebten Klangbild bespielbar.“

ren.“ – Diesem Konzept folgt exakt auch

Geige und Frauenstimme Eva Cottin hat mit der herkömmlichen viersaitigen Geige begonnen, auf ihr mu-

Ihre Experimentierfreude ist mit ihrer

Eva Cottins zweite Band, die sie nach ih-

siziert und studiert. Dann machte sie eine

fünfsaitigen Geige aber noch nicht er-

rem „nickname“ aus der Arnhemer Zeit

bedeutsame Entdeckung: „Ich spielte

schöpft. Sie legte sich noch eine fünfsai-

„Eva Sterk“ nennt, ein Trio, zu dem au-

in einer Band mit einer Sängerin. Geige

tige Trumpetviolin zu, nach ihrem Erfin-

ßer ihr noch Raphael Armin, „einer der

und Frauenstimme haben etwa den glei-

der auch Strohgeige genannt. Man sieht

wenigen Geiger, der sich richtig gut aus-

chen ‚range’, sie decken sich so ungefähr.

sie manchmal auf alten Fotos von Tanz-

kennt mit elektronischer Musik“, sowie

och mit achtzehn geriet sie in

Das hat einfach kollidiert, aber ich wollte

und Jazzorchestern in den zwanziger Jah-

Philip Mancarella an Drums, Syntheziser,

eine „Sinnkrise“: „Ein Leben lang

nicht immer die Sängerin überdecken.

ren, als die Bands immer lauter wurden

Rhodes et cetera gehören. In dieser Be-

im Orchester zu sitzen, um so

So habe ich mich mehr in der Funktion

und Geigen sich nicht gegen die Bläser

setzung und mit Lutz Streun (bcl, ts) auf

perfekt zu klingen wie alle anderen, das

einer Gitarristin gesehen, habe viele Ak-

durchsetzen konnten. Anschaulich er-

zwei Titeln entstand jetzt Eva Cottins er-

kann es doch nicht sein. Ich hatte zwar

korde auf der Geige gespielt, mehr so als

klärt die junge Geigerin die Wirkungswei-

ste CD „Mantric Jogging“, eine reizvolle,

ein gewisses klassisches Niveau erreicht,

Begleitpattern. Aber das gefiel uns nicht

se dieses ungewöhnlichen Instruments:

akustisch und elektronisch aufbereitete

aber ich wusste einfach nicht, wie es wei-

wirklich. Dann habe ich angefangen, Brat-

„Die Saiten vibrieren, der Steg vibriert,

Performance mit ausschließlich Evas ei-

tergehen soll. Ich nahm dann Unterricht

sche zu spielen, auch Unterricht genom-

und es gibt so eine Art Metallfuß, der wird

genen, jedoch von der ganzen Band ar-

bei Geoffrey Warton, damals Konzertmei-

men. Bratsche hat wie Geige auch nur

angeschlossen und bringt eine Membra-

rangierten Kompositionen. Sie spielt da-

ster im Kölner Gürzenich-Orchester. Er

vier Saiten, nämlich c-d-g-a, und ist eine

ne zum Schwingen, die dann durch den

bei nicht nur auf ihren speziellen Violinen,

komponierte auch selbst und konnte gut

Quint tiefer als Geige mit den Saiten g-

Trichter verstärkt wird. Das ist eine rein

sondern bietet mit ihrer zarten, fast zer-

improvisieren, und er hat bald bemerkt,

d-a-e, aber eine Oktave höher als Cello.

mechanische

Strohgeige

brechlichen Stimme à la Charlotte Gains-

dass ich einen freieren Umgang mit dem

Bratsche ist eben ein Mittelstimmen-In-

braucht dadurch keinen Klangkörper,

bourg eigene Texte dar: „Screaming,

Instrument brauche. Wir schrieben ei-

strument. Aber bald störte mich, dass die

weil einfach die Membrane vibriert und

whispering, declaiming or in the end just

gene Kadenzen für Mozart-Konzerte, ich

Mensur doch ein ganzes Stück größer ist

den Klang auf den Trichter überträgt.“

singing, she ist telling her very personal

hatte ja schon seit mehreren Jahren auch

als bei der Geige, und da ich kleine Hände

Sie spielt die Trumpetviolin bevorzugt in

truth. Delightfully subjective and with

Theorie- und Klavierunterricht genom-

habe, hatte ich beim Bratschespielen das

dem Trio "Kammer 21" mit dem Pianisten

open eyes for every-day’s hideaways.“

men. Und während dieser Arbeit wurde

Gefühl, nicht über die richtige Technik zu

Till Schumacher und dem Saxophonisten

Entstanden ist ein bemerkenswertes Bei-

mir klar, ich will meine eigene Musik ma-

verfügen. Danach spielte ich schlechter

Lutz Streun immer dann, wenn letzterer

spiel für jungen, zeitgenössischen Jazz.

chen, ich will eigene Stücke schreiben! In

Geige, wechselte in der Band dann immer

Bassklarinette spielt.

Von der erfolgreichen Release-Tournee in

der Klassik habe ich einfach keinen Weg

zwischen beiden Instrumenten, je nach

Eva Cottin hat sich viele Gedanken da-

Berlin, Köln, Wuppertal, Kiel, Hamburg,

mehr für mich gesehen.“

Stück, und spielte wegen der ständigen

rüber gemacht, wie Geige heute im Jazz

Halle und Leipzig berichtet Eva Cottin auf

Sie nahm eine Probestunde bei Michael

Wechselei unsauber.“

zu klingen hat, auch wie sie sich behaup-

ihrem blog www.evasterk.com und ihrer

Gustorff, der an der Kölner Musikhoch-

Wie aus dem Dilemma herauskommen?

ten kann neben den „eigentlichen“ Jazz-

Homepage www.eva-cottin.com.

schule und am Konservatorium im nie-

Zufällig entdeckte sie, dass amerika-

instrumenten. Großen Eindruck machte

derländischen Arnhem Jazzgeige lehrt.

nische Blue-Grass-Fiddler, die Country

auf sie die amerikanische Geigerin Carla

„Da habe ich gemerkt, das ist es! Das

Geiger, auf fünfsaitigen Geigen spielen.

Kihlstedt, an der sie die stilistische Breite

möchte ich lernen.“ Gleich nach dem

Im Internet fand sie heraus, dass auch ei-

zwischen Folklore, Jazz und Neuer Musik

Abitur zog sie nach Arnhem, dessen Kon-

nige bekannte Jazzgeiger auf fünf Saiten

sowie ihre Klangexperimente bewundert,

D

Sache.

Die

Dietrich Schlegel CD-Tipp Eva Sterk: Mantric Jogging Hidden Hedgehog Records, 2011


jazzzeitung

portrait

Auf den Punkt

Die Saxophonistin Alexandra Lehmler Die Mannheimer Saxophonistin Alexandra Lehmler spielt mit ihrer Band einen anspruchsvollen und gleichzeitig sehr gut hörbaren Jazz. „No Blah Blah“ lautet der Titel ihres neuen Albums – keine Mogelpackung, der Titel ist Programm. Als Frontfrau führt Lehmler ihre Band souverän und mit Humor und Tiefgang in ein spannendes, eigenwilliges balkan- und latinbeeinflusstes Terrain.

wobei der Titel dazu damals schon „No

rer. Gleichzeitig ist es die wehmütige,

Blah Blah“ lauten sollte. Der Titel ist ge-

desillusionierte und resignierte Erkennt-

blieben, nur das Cover wurde dann doch

nis, dass auch solch bemerkenswertes

anders, als ich es mir zuerst vorgestellt

Aufbegehren der Anständigen wenig zu

hatte. Natürlich gab es Debatten darü-

bewegen vermag.

ber. Es war klar, dass der Titel polarisie-

JazzZeitung: Mit solchen Titeln erhal-

ren würde. Aber das ist ja auch okay so!

ten die Songs ja auch eine politische

Letztlich konnten mich auch die Skepti-

oder gesellschaftliche Komponente, ob-

ker nicht von „No Blah Blah“ abhalten,

wohl es sich um Instrumentalmusik han-

da ich von Anfang an überzeugt davon

delt. Absicht?

war, dass das genau der richtige Titel für

Lehmler: Klar ist das Absicht, obwohl

diese Platte zu diesem Zeitpunkt ist!

ich mich nicht als unglaublich politische

be-

JazzZeitung: Einige der Songtitel fallen

Person sehe. Aber Jazz ist auch eine po-

schreibst du mit deinen Worten den „ei-

ebenfalls auf: „Liegt alles noch vor uns“,

litische Musik – und eben nicht nur „Blah

genen Personalstil“, den dir das „Jazz

„Supergau“, „Nach der Rodung“ – wie

Blah“! Es ist schön, die Zuhörer durch

Podium“ seinerzeit bescheinigte?

sind sie entstanden?

Musik aus dem Alltag zu holen und das

Alexandra Lehmler: Einem selbst fällt

Lehmler: „Liegt alles noch vor uns“ ist

Leben durch die Musik vielleicht sogar

es, glaube ich, immer am schwersten,

die musikalische Fortführung des Titels

ein kleines bisschen schöner zu ma-

das einzuordnen, was man tut. Die Mu-

„Let‘s leave it all behind“ unserer letz-

chen. Manchmal ist es aber auch span-

sik, die ich schreibe, orientiert sich sehr

ten CD „Die Welt von unten gesehen“.

nend, einen Soundtrack zur knallharten

stark an Melodien. So entstehen zumin-

Es entstand auf einer Reise – genauer,

Lebensrealität zu haben.

dest meistens die Stücke:

auf dem Hinweg – worauf sich der Ti-

JazzZeitung: Ändert so ein Titel die Re-

Es gibt ein Melodiefragment, und daraus

tel bezieht. Man kann ihn aber auch in

zeption und das Verständnis der Musik

entwickele ich etwas. Ist es stark genug,

Hinblick auf das Gesamtprojekt der CD-

beim Hörer? Sprich, ist es legitim, den

dann wird ein Stück daraus. Ich glaube,

Produktion betrachten, die ja eben zu

Hörer über den Titel sozusagen „zu len-

diese Melodien könnten das „Erken-

diesem Zeitpunkt auch noch komplett

ken“?

nungsmerkmal“

vor uns lag.

Lehmler: Wenn der Zuhörer den Hinter-

sein. Ich versuche, meine Instrumente

„Supergau“ datiert sich auf das Wo-

grund eines Stücks kennt, dann findet er

als „meine Stimme“ zu verwenden – und

chenende der Fukushima-Katastrophe.

möglicherweise manchmal leichter Zu-

es ist ja ganz natürlich, dass jeder eine

In jenen Tagen hatten wir den „Neuen

gang dazu. Ich möchte nicht zuviel len-

anders klingende Stimme besitzt oder

Deutschen Jazzpreis“ in Mannheim, den

ken, deswegen erzähle ich im Konzert

einen anderen Redefluss.

ich zusammen mit meinen Kollegen von

nicht zu jedem Stück eine Geschichte.

Und ich glaube, Musiker können ihren

der IG Jazz veranstalte. Ich war sehr in-

Es ist sehr schön, wenn dem Publikum

Charakter beim Spielen auch nicht ver-

spiriert von der tollen Musik, die ich am

beim Hören ganz eigene Bilder einfallen.

bergen: Jeder spielt ein bisschen so, wie

Vorabend gehört hatte, so dass ich mich

Im Idealfall „fährt jeder seinen eigenen

er ist.

gleich ans Klavier gesetzt habe und ein

Film“. Ich denke, es ist durchaus legitim

JazzZeitung: Willst du dich mit dem

paar Ideen hatte. Dann kam die Nach-

zu lenken, wenn man das möchte.

Titel „No Blah Blah“ bewusst vom Jazz-

richt aus Japan, die mich sehr erschüt-

Immerhin geht es ja um die eigene Mu-

Einheitsbrei distanzieren, vielleicht auch

terte. Das Stück skizziert meine innere

sik!

den Hörer ein wenig provozieren? Und

Zerrissenheit an diesem Tag. „Nach der

wie kam der Titel ursprünglich zustan-

Rodung“ schrieb ich nach der Gewaltes-

de? Gab es Debatten darüber?

kalation im Stuttgarter Schlossgarten,

Lehmler: Ich hatte zuerst ein Bild im

quasi als Widmung für Wutbürger, Park-

Kopf, wie das Cover aussehen könnte,

schützer, Idealisten und Weltverbesse-

JazzZeitung:

Alexandra,

meines

wie

Personalstils

Interview: Carina Prange CD-Tipp Alexandra Lehmler: No Blah Blah JAZZ’n’ARTS JnA 5712

Foto: Frank Schindelbeck/JAZZ’n’Arts

1 2 012 S e i t e 9


jazzzeitung

portrait

1 2 012 S e i t e 10

Leipzig ehrt Jutta Hipp…

…und Rolf Kühn erinnert sich an die legendäre Jazzpianistin Die Musikstadt Leipzig ehrt ihre berühmte Tochter Jutta Hipp, die erste und lange Zeit einzige deutsche Jazzpianistin, mit einem Straßennamen. Auf Anregung und in Anwesenheit ihrer Biographin Katja von Schuttenbach wurde vor einigen Monaten im Ortsteil Meusdorf im Stadtbezirk Südost ein Teil des Logauweges, zwischen Offenbach- und Schwarzenbergweg, in Jutta-Hipp-Weg umbenannt. Auf einer Tafel wird an die am 4. Februar 1925 in Leipzig geborene und am 7. April 2003 in Queens/New York gestorbene Musikerin erinnert.

Kollers Quintett und leitete eigene Com-

dene, aber sichere Anstellung als Schnei-

Studienfreunde von der Akademie für

bos mit Emil Mangelsdorff, Joki Freund,

derin in einer Kleiderfabrik zurückzog. Sie

Graphik und Buchgewerbe, an der sie seit

Attila Zoller. Sie entwickelte einen me-

verlor zwar nicht den Kontakt zum Jazz,

1942 studierte, stieß die Siebzehnjährige

lodiösen und luziden Stil, der an Lennie

besuchte vorzugsweise kleinere Clubs, in

zum Leipziger Hot Club, dessen Mitglieder

Tristano gemahnte. Die attraktive junge

denen unbekannte junge Musiker auftra-

sich privat zum Plattenhören trafen und

Frau war eine singuläre Erscheinung in

ten. Aber sie berührte niemals mehr ein

es wurde sogar eine kleine Amateurband

der damaligen Männerwelt des Jazz, in

Klavier, kehrte – aus welchen Gründen

gegründet. In ihr spielte Jutta Klavier, an

der Frauen sonst nur als Sängerinnen

immer – auch nie mehr nach Deutsch-

dem sie wegen des Jazz wieder Freude

auftraten. Aber sie war auch eine hoch

land zurück, nicht einmal besuchsweise.

fand. Von einer Kirchenorganistin ließ

begabte Musikerin, die von den Stars der

So wurde sie bei den Musikern und Jazz-

sie sich in Harmonielehre unterrichten,

Szene mehr als nur respektiert wurde.

fans der älteren Generation zur Legende,

spielte immer besser vom Blatt und lernte

Sie war eine Wegbereiterin für die heute

von den Jüngeren wohl weitgehend ver-

zu improvisieren, inspiriert von Teddy Wil-

Vier Jahre jünger als sie, hatte er sie erst

so zahlreichen „Women in Jazz“.

gessen. Aber die Leipziger Ehrung war

son und Fats Waller und später auch von

1945 kennengelernt: „Jutta Hipp war be-

Leider endete ihre Karriere ziemlich ab-

überfällig.

Art Tatum (nach Katja von Schuppenbach:

reits kurz nach dem Krieg ein Hippie. Mit

rupt, nachdem sie 1956 auf Einladung

Mit neun Jahren begann Jutta Hipp mit

„Jutta Hipp – Painter, Pianist and Poet“,

endlos langen roten Haaren, einem roten

des Jazzkritikers Leonard Feather nach

dem damals für „höhere Töchter“ obliga-

Master Thesis an der Rutgers University

Hut, auffällig geschminkt – sie war eine

utta Hipp zählte nach ihrer Flucht in

New York übersiedelt war, dort zwar ei-

torischen Klavierunterricht, an dem sie

Newark/New Jersey, 2006, ein Summery

Sensation.“ Mit Sechzehn spielte Rolf

den Westen bald zur Elite der jungen

nige

Auftritte

aber nach vier Jahren die Lust verlor. Aber

findet sich im Internet.).

Kühn in einer Tanzkapelle Saxophon und

deutschen Jazzszene um die Brüder

absolvierte, auch drei LPs bei Blue Notes

zu Kriegsbeginn entdeckte sie den Jazz,

„Jutta Hipp (…) symbolisierte alles, was

Klarinette. Nach einem Auftritt kam Jutta

Mangelsdorff und Hans Koller. Sie war

aufnahm, aber sich dann aus vielerlei

über „Feindsender“ wie die BBC und die

an dieser (…) Gruppe von Jazzenthusi-

Hipp auf ihn zu und fragte, ob er Benny

Stammgast im Frankfurter „Jazz-Keller“

Gründen – krankhaftes Lampenfieber, Al-

Schellackplatten von Freunden, die sie

asten beispiellos und progressiv war. Im

Goodman kennen würde. Nein, er kann-

des Trompeters Carlo Bohländer und hat-

kohol, starker Konkurrenzdruck, Existenz-

noch vor dem Krieg ergattert und gehor-

Rückblick darf man sie als das weibliche

te ihn nicht, denn gerade Goodman war

te umjubelte Auftritte auf den Frankfurter

angst und private Zudringlichkeiten von

tet hatten und nun unter den Jazzenthu-

Alter ego von Emil Mangelsdorff bezeich-

wegen seiner jüdischen Herkunft von

Jazzfestivals 1953 bis 1955. Sie spielte in

Seiten ihres Förderers – in die beschei-

siasten von Hand zu Hand gingen. Durch

nen, der genau das gleiche Alter hatte, in

der Nazipropaganda als Symbol für den

ähnlichen Familienverhältnissen aufge-

verhassten Jazz missbraucht und seine

wachsen war und die gleichen politischen

Musik verboten worden. Jutta lud ihn zu

J

Zeit

vielversprechende

Klingende Musikgeschichte Ralf Dombrowskis Kompilations-Box „Dive into Jazz“

und ideologischen Empfindungen sowie

sich in das elterliche Haus im Villenvor-

einen

Ästhetikbegriff

ort Markkleeberg ein – „und dort spielte

hatte. Dies fanden beide heraus, als sie

sie mir meine allererste Platte von Benny

einander später begegneten“ (Michael H.

Goodman vor“, eine V-Disc mit „Hallelu-

Kater: „Gewagtes Spiel – Jazz im Natio-

jah“ vom klassischen Goodman-Quartett

entsprechenden

Ganz links, also da, wo alles anfing,

aber logische Funde. All das kann nur je-

selbst. Die 18-CD-Jazz-Tauchbox besteht

nalsozialismus“, Köln 1995, S. 281) – und

mit Teddy Wilson, Lionel Hampton und

stehen die „Blues Brothers und Soul Si-

mand zusammengestellt haben, der in

nicht nur aus einer Palette von Künstlern

als Musiker ideal harmonierten.

Gene Krupa. „Diese Aufnahme wurde so

sters“. Das ist korrekt, denn mit dem

seiner Beziehung zum Jazz mindestens

und Stücken, sondern auch aus voran-

Julius Becke, Spross einer Leipziger Kla-

wichtig für mich, das war meine Initial-

Blues beginnt bekanntlich die Geschichte

drei Qualitäten aufweist: Erstens muss

gegangenen Entscheidungen über die

vierbauer-Familie, dessen Bruder Herbert

zündung für den Jazz… Die Begegnung

des Jazz. Trotz dieser historisch angemes-

er sich auskennen, und zwar geradezu

thematische Gliederung des Ganzen. Die

Mitglied des Hot Club war und dem er

mit Jutta Hipp und der Tag mit ‚Hallelujah’

senen Anordnung liefert die 18-CD-Box

enzyklopädisch; zweitens muss er den

Box liefert 18 Themen auf 18 CDs und

„meine Jugendreligion: den Jazz“ ver-

bei ihr zu Hause in Markkleeberg, das war

„Dive into Jazz“, die Ralf Dombrowski für

Jazz lieben und ehren wie er ist, also in

legt jeweils historische Längs- oder auch

dankte, erinnert sich an die zwei Jahre

ein ganz wichtiger Tag in meinem Leben.

die Süddeutsche Zeitung zusammenge-

Querschnitte durch die Jazzgeschichte.

ältere Jutta Hipp jener Kriegsjahre: „Und

Wer hätte mich sonst drauf gebracht.“

stellt hat, keine klingende Geschichte

Chronologische Ambitionen spielen dabei

da stand sie plötzlich in unserer Woh-

(Maxi Sickert: Clarinet Bird: Rolf Kühn –

der afroamerikanischen Musik. Schon in

eine Nebenrolle, Rückgrat der Auswahl

nung, klein und zierlich, eingehüllt in

Jazzgespräche, Berlin 2009, S. 38 ff)

der Blues-.Abteilung geht es nicht ums

ist eine intellektuell gut abgesicherte und

eine

kastanienbraune Mähne, auf den

Als Rolf Kühn selbst 1956 nach New York

Historische. Man findet hier den Blues-

von großem Kenntnisreichtum gefütterte

groben Wollstrümpfen bunte Stickereien,

kam, hat er Jutta Hipp mehrfach getrof-

Entdeckerfreude.

ein rotes Herzchen auf jedem Knie. In

fen und auch ihren Auf- und Abstieg ver-

Die einzige Schwäche daran ist, dass

dem grell geschminkten Gesicht – beina-

folgt. Wie ein Blues klingt sein Resümee:

man auf diese Weise nicht leicht zu

he schon Grund genug für eine Inhaftie-

„Albert Mangelsdorff und ich haben sie

einem legitimen Ende kommt. Gäbe es

rung – Augen, die nichts fixierten, Blicke,

später immer wieder gebeten, als Pianis-

nicht noch mehr Instrumental-Themen

die weiter hinausschauten, über Dinge

tin mit uns aufzutreten, aber darauf hat

als nur das Saxofon, die Stimme? Gäbe

und Menschen hinweg. Sie redete nicht.

sie gar nicht reagiert. Sie ist nie mehr

es nicht neben Spiritualität etwa auch Po-

Ich sehe noch immer ihre kleine Figur

nach Deutschland gekommen. Sie hat-

ren und ihren Einflüssen auf Spielweisen

litik als wichtiges Motiv? Neben der Stadt

vor dem gewaltigen schwarzen Flügel,

te so viel Talent, das hört man auch auf

und Themen des Jazz. Da findet man

New York vielleicht sogar Köln? Neben

dessen Gewicht sie mit ihren Fingerspit-

ihrem Blue-Note-Album ‚Jutta Hipp with

Klassiker John Lee Hooker nicht weit vom Jazzgitarristen John Scofield, man begeg-

NEU: die JazzZeitung auf Facebook

net der großen Ella Fitzgerald („I’m Walking“), und ein paar Schritte weiter singt

www.facebook.com/jazzzeitung

Nat King Cole von der „Route 66“. Schon die dritte CD in der Box ignoriert die Zeitachse gänzlich und handelt von Folklo-

Verlosung, Tipps, tagesaktuelle Meldungen und vieles mehr!

neben Jan Garbarek – von norwegischer

seiner Breitaufgestelltheit und seiner

den „Free Minds“ nicht vielleicht auch ein

zen aufzuheben schien, mit den Perlen-

Zoot Sims’, diese Aufnahme ist heute

Volksmusik beeinflusst – den deutsch-

permanenten Beeinflussbarkeit und Mi-

paar richtig verbohrte Kerle? Außer der

schnüren der Töne, die von störrischen

noch großartig. Sie konnte auch wunder-

syrischen Ud-Virtuosen Rabih-Abou Khalil

mikry, in seinen Widersprüchen und also

Bigband nicht noch das Trio als Keimzelle

Akkorden

wieder

volle Briefe schreiben und sehr gut ma-

oder eine Interpretation des Liedes „Gu-

gerade nicht nur innerhalb zu einer der

der Innovation?

eingefädelt wurden, in jenen Strom, den

len, aber die Stadt hat sie aufgefressen.

ten Abend, gute Nacht“ von dem Bas-

konventionellen Grenzlinien, wie sie den

Bei genauerem Hinsehen erweist sich

wir SWING nannten. In dieser Stadt also

New York kann dich auffressen, wenn du

sisten Dieter Ilg. Und so geht es weiter:

Gegenwarts-Jazz spinnennetzartig durch-

diese scheinbare Schwäche als Stärke:

lebte ein Wunder, eine Musik, wie ich

nicht ganz stark bist…“

anregend,

kleben; drittens aber muss er über eine

Denn was kann man über eine Samm-

sie nur von weit her, von Teddy Wilson

und konsequent zugleich.

beträchtliche Portion guten Geschmacks

lung Besseres sagen, als dass sie an-

kannte… Sie war Musik, Jazz. Den hörte

Was Ralf Dombrowski an Jazz in der

verfügen, denn die Auswahl der Stücke

regt, sie im gleichen Geiste mit eigenen

sie auch im Luftschutzkeller ihres elter-

Box zusammengestellt hat, geht in die

ist anregend und entdeckungsreich und

Zutaten und Ideen weiter zu treiben, am

lichen Einfamilienhauses. ‚Wenn wir ge-

Richtung

vielgestaltig,

überraschend

abgeschnitten

und

exemplarisch-panora-

von untadeliger Qualität – eine reine,

liebsten bis ins Unendliche, wo sich alle

tötet worden wären, dann wären wir mit

matischen Momentaufnahme. Wurzeln

souveräne Kür unter Verzicht auf jegli-

Parallelen schneiden!

schöner Musik gestorben’, hat sie später

und Triebe erscheinen darin nicht streng

che Pflichtübung. Eine Pflicht,. der der

voneinander getrennt, stets erkennt man

Herausgeber sich jedoch nicht entzogen

das Eine im Anderen. Es gibt Mehrdeu-

hat, ist die einer sorgfältigen Gestaltung

tigkeiten, Gleichzeitigkeiten, Ungleich-

der Booklets.

zeitigkeiten und Zeitreisen, und ständig

Keine Auswahl trifft sich, wenn man sie

Kontraste, Verweise und überraschende,

mit ernsthaftem Anspruch vornimmt, von

einer

Hans-Jürgen Linke

in einem Radiointerview gesagt.“ (Julius Becke: Really the Blus – Eine Jugend 1927

Süddeutsche Zeitung Jazz-Edition: Dive into Jazz, 18 CDs, 98 Euro. Die CDs 1 – 10 sind auch einzeln erhältlich. www.sz-neueprodukte.de

–1948, Leipzig 1999, S. 69 f). Eine sehr persönliche Erinnerung an Jutta Hipp hat auch ein anderer Leipziger festgehalten: der Klarinettist Rolf Kühn.

Dietrich Schlegel CD-Tipps • Jutta Hipp with Zoot Sims Blue Note, 1956/2007 • Deutsches Jazzfestival 1954/1955, CD 1 u. 5, Bear Family Records 1990 • Frankfurt Special: The Legendary Jutta Hipp Quintett 1954 Fresh Sound Records 2006 • jutta hipp at the hickory house TOSHIBA EMI J, 2008

Ørehænger | Arrangieren für Jazz- und Popchor | 21. - 24. Juni 2012 | Leitung: Malene Rigtrup Das Seminar bietet vertiefende Übungen für das Handwerk wie die Kunst des Arrangements. Dabei steht eine einfache Frage im Vordergrund: Wie setze ich etwas optimal für Stimmen um? Zur Beantwortung werden u. a. Themen wie Jazz- und Popharmonik, Satztechnik, Stilistik, Rhythmus, Sanglichkeit, Prägnanz und Form behandelt. Zugleich wird die anzustrebende Einstudierung mit bedacht. Hierzu gibt es Tricks und Hilfestellungen zur Stimmbildung, zum Ensembleklang, zur Phrasierung und Probenmethodik sowie Hinweise auf mögliche Problemquellen, die vorausschauend bereits beim Arrangieren zu umgehen sind. Gearbeitet wird an vorgegebenen Aufgabestellungen, ausgewählten Jazzstandards und Popsongs sowie von den Teilnehmenden eingebrachten Arrangierprojekten. Daneben wird das Singen selber nicht zu kurz kommen. Klangbeispiele und eine umfangreiche Notensammlung runden das Programm ab. Vorerfahrungen im Arrangieren sowie Kenntnis in Musiktheorie und Jazzharmonielehre werden vorausgesetzt. Unterrichtssprache ist Englisch. --- Malene Rigtrup, Risskov (Dänemark), ist Sängerin, Arrangeurin, Komponistin und Chorleiterin. Sie unterrichtet Chorleitung und Arrangieren an der Royal Academy of Music in Aarhus, Gesang an der Musikschule Aarhus und sie gibt Workshops und Seminare für Sänger in und außerhalb Dänemarks. Weitere Informationen unter www.orehanger.de

www.bundesakademie.de | post@bundesakademie.de | oder bei Facebook, Twitter + Xing


jazzzeitung

cds

1 2 012 S e i t e 11

Swingen ist eine hohe Kunst Claus Raible und sein BOP-chestra Entspannt zurückgelehnt vor dem Klavier, mit fast provozierender Nonchalance die Bop-Geister beschwörend: So kennt man Claus Raible. Nun glänzt der 44-Jährige aber auch als Orchesterleiter

„Bebop“ eher unglücklich sei, weil er in

Für dieses Tentett zu komponieren sei

Elf Stücke bietet die CD, darunter drei

seiner Flapsigkeit „in keiner Weise einer

„eine künstlerische und arrangiertech-

Originals des Bandleaders. Das Konzept

derart hoch entwickelten Stilistik ge-

nische Herausforderung“, betont Raible.

der Zusammenstellung ist dabei so ein-

recht“ werde.

„Es ist keineswegs einfacher, für ‚nur’

leuchtend wie charmant: Alle Stücke sind

Ein eleganter Klavierstilist wie Claus Rai-

sieben Bläser zu schreiben – eher im Ge-

Frauen (oder fiktiven Frauenfiguren) ge-

ble ist normalerweise im konventionellen

genteil. Bei einer vollen Bigband stehen

widmet.

Trio-Format zu Hause: Drei Alben hat er

einem ja zwei komplette Blech- und ein

Die Idee zu dieser „Verbeugung vor

Nicht erst seit seinen Studien bei der

bereits mit Klaviertrio aufgenommen,

kompletter Holzsatz zur Verfügung. Ich

der Damenwelt“ kam Raible und dem

Piano-Legende Barry Harris in New York

zuletzt „Don’t Blame Me“ auf Pirouet

muss dagegen die meiste Zeit mit Misch-

Altsaxophonisten Brad Leali bei ihrer

gilt Claus Raible als waschechter Bop-

(2007). Als Arrangeur aber sucht er Auf-

sätzen arbeiten. Das erfordert viel Ge-

gemeinsamen Arbeit an Lealis Album

Pianist, getränkt mit Essenzen aus Bud

gaben, die darüber hinausgehen: Schon

spür für Klanglichkeit und Stimmführung.

„Maria Juanez“. Und natürlich ist Leali,

Powells und Thelonious Monks Klavier-

1996 gründete er ein Sextett mit drei

Insgesamt bin ich aber sehr glücklich

der ehemalige Solist und Satzführer der

Stilistik. Dem Werk dieser beiden Bebop-

Bläsern und hat dieses Konzept fünf Jah-

über die Instrumentierung. Das Tentett

Basie-Band, auch beim BOP-chestra wie-

Heroen hat der Münchner Pianist bereits

re später auch auf dem Album „Loopin’

ist zwar weniger wuchtig als eine volle

der beteiligt. „Brad ist als Lead-Altist un-

ganze Live-Programme gewidmet, eben-

With Lea“ vorgestellt. Nun hat Bayerns

Bigband, aber dennoch traue ich mich

schlagbar, nicht zu sprechen von seiner

so ihren legendären Kollegen Elmo Hope,

Bop-König erneut zugeschlagen: Diesmal

zu wetten, dass es selbst dem geübten

Soloarbeit“, sagt Raible über den Ameri-

Tadd Dameron oder Horace Silver. Für

allerdings sind es nicht drei, nicht vier,

Hörer bei einigen Stücken zunächst nicht

kaner, mit dem er auch ein gemeinsames

Claus Raible ist diese dauerhafte Liebe

sondern sieben Bläser: zwei Trompeter,

auffallen wird, dass wir nur etwa halb so

Quartett leitet. Zu den kompetenten So-

zum Bebop schlichtweg ein Bekenntnis

zwei Posaunisten, drei Saxophonisten.

viele Bläser haben.“

listen im BOP-chestra gehören außerdem

mik ungleich leichter zu tun. Nicht zu

zu höchster Qualität. Denn Bebop, so

Raible nennt die Formation sein „BOP-

Seit 2009 gibt es das BOP-chestra, nun

– um nur drei zu nennen – der Posau-

swingen mag im europäischen Jazz heute

sagt er, „ist nach meinem Empfinden der

chestra“.

liegt das erste CD-Album vor, „A Dedica-

nist Hermann Breuer, eine Legende der

vielleicht als zeitgenössisch betrachtet

komplexeste Stil – rhythmisch, melodisch

„Wir suchten nach einem Format, das

tion To The Ladies“ (TCB), für das Raible

Münchner Jazzhistorie, der Tenorist Claus

werden, ein musikalischer Fortschritt ist

und harmonisch. Hank Jones hat in einem

uns sowohl die vollen orchestralen Mög-

sämtliche Arrangements selbst geschrie-

Koch, bestens bekannt als souveräner

es nicht. Jedenfalls empfinde ich Blues,

Interview in hohem Alter erklärt, er habe

lichkeiten bietet, es aber auch erlaubt,

ben hat. Bei zwei Stücken – Hank Jones’

„Boperator“, sowie der Trompeter Steve

Soul und das Element des Swing als es-

es nie geschafft, diesen Stil komplett zu

dass wir live auftreten und sogar touren

„Angel Face“ und Quincy Jones’ „Jessica’s

Fishwick, einer der virtuosesten Hardbop-

senziell, zeitlos und nicht stilgebunden.

meistern – und das war keine Koketterie.

können“, erklärt Bandleader Raible. Sein

Birthday“ – orientierte er sich dafür an

per der englischen Jazzszene.

Bop jedenfalls muss swingen. Und muss

Er hat das ganz ehrlich gemeint.“ Hank

BOP-chestra ist eine Bigband – aber eine

historischen Vorbildern, bei allen ande-

Das Repertoire des BOP-chestras passt

Soul haben. Und Blues.“

Jones habe auch, so Raible, darauf hin-

aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und

ren vertraute er ganz der eigenen Fan-

längst nicht mehr auf eine einzige CD –

gewiesen, dass der so saloppe Stilbegriff

Logistik aufs Notwendigste reduzierte.

tasie. Zum Beispiel bei „Blue Pearl“, Bud

oder in ein einziges Konzert. Raible hat

Powells Ballade für seine Mutter: „Das

für die Band inzwischen auch Stücke

Stück ist in Moll, und ich wollte den me-

aus dem Basie-Bandbook bearbeitet und

lancholischen Charakter unterstreichen,

denkt sogar darüber nach, ein komplett

indem ich das erste Thema mit Bariton-

neues Programm zu erstellen – natürlich

und Tenorsaxophon im echten Unisono in

auf Bop-Basis, aber dennoch stilistisch

tiefer Lage vorstelle.“ Das Tempo ist ge-

nicht limitiert. „Du kannst in meiner Ar-

In die Freiheit fallen 5-CD-Box mit Joachim Kühn erschienen

genüber dem Original etwas gedrosselt,

beit verschiedenste Einflüsse finden“,

Augen bekommt. Große innere Freiheiten

und auch die Wahl der Solo-Instrumente

sagt er, „darunter auch Polyphonie oder

oder die Nähe zu den Großen des Free

(Baritonsax und Kontrabass) betont den

Polytonalität. Ich fühle mich in keiner

Jazz, aufgebaut in kunstvollen Gebäuden

melancholisch-sonoren Klang. Ein wei-

Weise an eine Dekade gebunden.“

von ganz unterschiedlichen Ausdrucks-

teres Stück des Klavierhelden Bud Po-

Auf eines allerdings wird Claus Raible, der

formen. Einige Bilder tauchen mehrfach

well eröffnet bereits die CD: „Cleopatra’s

Klavier-Stilist, niemals verzichten: den

auf, immer etwas anderes, so „Source

Dream“ – im Original eine Trioaufnahme

Swing. „Zu swingen ist eine hohe Kunst

Immer wieder Neues, Interessantes gibt

Bleue Du Meski“.

von 1958, bei Raible eine völlig überzeu-

und in Europa eine absolute Seltenheit.

es bei Joachim Kühn zu erleben, sei es

Auch seine große Nähe zu Nordafrika, in

gende Bigband-Nummer.

Hier scheint man sich mit binärer Rhyth-

live oder auf Konserven, CDs genannt.

den letzten Jahren entstanden, erscheint,

Man kennt inzwischen seine vielfältigen

zum Beispiel bei „Klangbilder“ zwischen

Konzepte, im Duo, Trio oder Quartett.

„Meknesia“ und „Sahara Sky“.

Und doch steht immer sein Piano im

Und der Titel „Endlich, ein Unendliches

Mittelpunkt, in dessen Klang er all sei-

Ende“ könnte so etwas wie ein Pro-

ne Erfahrungen und spannenden Ideen

gramm bedeuten, auf der vierten CD

einbezieht, die Erinnerungen an große

„Volume“. Oder er begibt sich auf das

Begegnungen mit Coltrane oder Ornette

Wasser zwischen „Tiefenrauschen“ und

Coleman und vielen anderen bis hin zu

„Ruhiges Gewässer“ auf der fünften CD

Joachim Kühn: Soundtime 5-CD-Box: Fallenlassen, Freiheiten, Klangbilder, Volume, Moving, Lichtblicke Jazzwerkstatt jw 094

Hans-Jürgen Schaal Aktuelle CD Claus Raible & The BOP-chestra: A Dedication To The Ladies (TCB, 2011) Diskografie als Bandleader Claus Raible Trio: Introducing (Organic Music, 2000) Claus Raible Sextet: Loopin’ With Lea (Organic Music, 2001) Claus Raible Trio: Live at Birdland (Birdland, 2004) Claus Raible Trio: Don’t Blame Me (Pirouet, 2007) Brad Leali/Claus Raible Quartet: D.A.’s Time (TCB, 2008)

„Moving“. Natürlich hat er die See täglich vor Augen, zuhause auf Ibiza. Und vier der sechs CDs sind dort auch in einem Studio mit einem Bösendorfer Flügel aufgenommen. Nur die Zweite „Freiheiten“ stammt aus den Räumen seines langjährigen Partners Walter Quintus in Zerkall. Die Erste, „Freiheiten“ ist im Hansahaus Studio in Bonn entstanden, auch hier mit Bösendorfer. Viel wäre noch zu erzählen von dem großen Pianisten und seinen 49 Titeln auf den 6 faszinierenden CDs. Aber eine seitenlange Kritik kann nie das Selberhören ersetzen. Und zu dem soll nun seiner großen Verehrung für Johann Sebastian Bach, dem Meister aus seiner

eingeladen werden!

Hans-Jürgen von Osterhausen

Heimatstadt Leipzig. Und nun ist eine Box mit sechs Soloprojekten erschienen. Am besten dazu seine eigenen Worte: „Die Box mit den sechs CDs. Dadurch ist erst mal mein Bedarf für den Moment gedeckt. Sechs CDs seit 2005 bei Jazzwerkstatt. Sie heißt Sound Time. Da habe ich fünf Jahre dran gearbeitet zwischen 2006 und 2010. Ich war oft im Studio und konnte aufnehmen, was ich wollte. Das waren paradiesische Jahre in der Richtung. Dann war ich auf die Idee mit der Box gekommen. Es sollten ursprünglich neun werden. Aber ich habe die dann kritisch durchgesehen. Das ist mein ‚Alterswerk‘. sechs CDs mit meinen neusten Erkenntnissen in der Musik. So spiele ich jetzt. In den fünf Jahren kann man dann auch noch die Unterschiede heraushören. Die Box war mein Werk, wo ich alles so machen konnte, wie ich wollte. Da sind auch meine Bilder drin, also eine Kombination mit dem Visuellen und mir als Künstler.“ Das heißt, die einzelnen CDs tragen den Namen der Bilder, die jeweils das Cover zieren. Und man stellt erstaunliche Bilder fest, die man selbst bei dieser Musik vor

Abschied vom Jazz im Gärtnerplatz Nach 12 Jahren und 65 Konzerten verabschiedet sich am 31. Januar 2012 eine Institution: Jazz im Gärtnerplatz steht für ein überregional anerkanntes Forum für hochkulturell präsentierten Jazz. Die bevorstehende Sanierung des Theatergebäudes, das dieses für mehrere Jahre unzugänglich macht, setzt dieser Tradition nun ein Ende. So verabschiedet sich Johannes Faber am 31. Januar 2012 in einem großen Abschiedskonzert mit derselben Formation mit der beim Eröffnungskonzert vor zwölf Jahren alles angefangen hat: johannes fabers consortium. Adrian Mears an Posaune und Didgeridoo, Jörg Reiter am Piano, Dave King am E-Bass, Guido May am Schlagzeug, Johannes Faber an der Trompete und als Gast Joachim Deutschland, Gitarre und Gesang, verwandeln das Theater in einen JazzKeller. www.gaertnerplatztheater.de

Jazzkantine Ida Sand Quartett Tingval Trio Mo’ Blow Pascal Schumacher Quartett & Philip Catherine Mathias Eick Quintett Karin Hammar Quartett Umo Big Band & Viktoria Tolstoy Magnum Coltrane Price & Nils Landgren facebook.com/jazzfestivalsanktingbert experience-jazz.de

Tickets: www.proticket.de Tel: 0 18 03 / 77 68 42 (9ct / min)


1 2 012 S e i t e 12

Reise: History des Blues und Jazz live erleben

Made in Germany: Quartettmusik von Sebastian Gille. Foto: K. Kern


9 ation S. 18–1 eute, educ

jazz h

jazzzeit

ung

ffnet llege ö eute Music co jazz h stival l Jazzfe o iR dt sü

S e i t e 18 1 2 012 break education

jazzzeitung

t 2011 beklag Oktober beat vom Chuck Sher Im down Verleger illegales Autor und m Ange Bassist, Betrug durch – ebenzu diese ngsrecht den die Zusätzlich Bücher, völlig zu abwechslu .30 lassen. ins Interen seiner t das es ein recht Ab 19 jemandem Herunterlad bot gibt gramm. Februar läd anneinige – von irgend g, den 5. Rahmenpro albjahreskongehören falls illegal ich anerk reiches n. Dazu Am Sonnta die es je lt wurde dann das H die Studenten ge als staatl Rock lungen, net gestel n Uhr findet Music Colle schule für Pop, Themensamm .“ Hier könne Real Book“ Tür besten haben sfach en tatt. New der , zert s „The te Beruf der offen „so drauf diehat, wie Real Book“ chen was sie zum Tag sich an gegebenSeit den Standard zeigen, ist inzwis und Jazz Latin können „The 90er-Jahren „The kennt College einem man die e, der ssenten Studenten, asiatische und afrikanische (Band 1–3), tion, zu r Book“ und Das Music Aber es ging weiter. Im Frühjahr ein. Intere Bild von der Schul vielfältigen für desBüche Jazz Real Projekte 2011 and Pianisten festen Institu dieser aus Ghana, und auch Europäer. ein szentrum „The All zu einer Schön Leistungsst der ergab sich die Perspektive, die sem Tag Herstellung Hans. Die hl von Lüdemann, in der Nähe n Ausbildung fünf Konund vom e ist eine ationen war, dass diese Leute mit Begeisterung Arbeit: Auswa ungs- Köln Real Book“ bedeutende rden. Die Schul en. Inform das undzuhause: Ausbildung zerte ebenfalls bei BMC zu veröffentliseit Jahren das Trio Ivoire , gewo für eine e viel Zeit nten mach die vielen Anregungen aufgenommen Veröffentlich kostetmit Musiker lufstellen“ edingungen der Stude chen. Und nun sind sie da, unter b derden Solo-Pianisten, Aly Keita, , Herste das dem Tildung en „Anla , Erwer f des Aufnahmeb haben. Es gab große Erfolgserlebnisse, Stücke der Stücke der wenig itige Ausbi den Ablau über die tel „Hans Lüdemann – die Kunst DuoTransk mit ription Reiner Winterschladen kontrolle, und des Trios der bot und und vielse der , etwa wenn man am Anfang noch e, Fehler rechte sik. Seit profunde keine räche mit Fächerange 1–5“ (BMC CD 196), schön künstlerisch Werverschiedene Druckvorlag Trio-Projekte. ichen Druck,Natürlich n Popularmu der sowie Gesp ntinnen und n, Trompete staatl von einem Saxophon nach Geums Sache lungwar oniste der in Studi gestaltet wie bei BMC üblich. ng mit aufKomp dem Geburtstagskonzert sich 1996 und en g, den Doze ungerder hör unterscheiden, nun aber Stilistiken, 2000 hat menabrechnu Zuzieh Gründung Interessent nis Schulleitun Zu dem Projekt aus seiner Sicht: desVerkau f, Tantie Kölner Stadtgartens g im Jahr „Diese DasimErgeb Septemsollen den bien. ppelt. Musiker ennun e und Formen nten bung, mit dem Ohr erkenverdo Anerk gshilf Doze Kunst des Trios-CD herauszubringen, chlaKomponiste ber dieses zu hören. hat erzahl fast unter Und vor s Nachs Orientierun t noch nicht ern und Jahres ertige nen konnte.“ Verleg n die Schül eine erste viel Überwindung gekostet, auch kaum selbs kurzems präsentierte ein hochw er einltung weil es neues Informatione Prower sich Und der Vergleich zu dem Bildungssyjeweil hat die istjekt, Nähere ltiger Gesta ten. Und ein großes Projekt ist und weil das sorgfä „piano -college.de & kora etz-Stellen“ anDuo hätzen kann, ich gemit ielen stem in Deutschland: gewerk, es „Ins-N magic“ lter www.music richtig einsc sich durch Vorsp zweifelt habe, ob eine so umfangreiche dem Kora-Spieler doppe Im effen. IllegalToumani zu Diabaté. ist t, „Ich habe empfunden, dass es Kulisse. zu übertr terladen zwei verngen testen alpiner Möglichkei Geld Produktion für die Öffentlichkeit Kölner Stadtgarten es Herun aufgeführt, intereswurde Bosso vor ierte Prüfu Sher, dem schiedene Welten sind, von der wie illegal Art, wie zu Fabrizio und simul an Chuck sant ist. Andererseits waren es einmalige es vom WDRs aufgezeichnet lungen ersten und wird Pichler man grundsätzlich unterrichtet. Betrug: Themensamm Foto: G. Man Konzerte, die nur einmal gespielt Verleam 13. Februar weitere2012 in WDR3 den und gesenbegreift unsere Musikhochschulen ns an fehlt, um Fall als unwiederbringlich waren. Eigentlich det. entlichen, zweite ns vor letzteren ein Im Kunsthochschulen. Verei Naná n. veröff Man ist lässt den Studes Widerspruch, diese dann auf Tonträger ssion Komponiste an Wayne dierenden angebot n stellt he Perku Jahren und den Lehrern große Freit: Betrug gern und Unterrichts Zu Begin zu hören. brasilianisc bereits vor 30 h und d ie afrikanische ganz konkreMusik hat n lernen. Beirac e, der ihn ers, heiten. Es gibt zwar einen Fächerkanon, ntierten heißt das Franz-Davi Ort kenne gewähren Corea, Richie Musik leben ersten Stund Ich habe sicher den Abstand, das Vasconcelo fasst ten präse seit vielen schulleiter Chick n AusJahren. Jahr in umsn März 2012 usiker der Weihnach Shorter, hen e.V. von ihrer Mehrfach die der dazu gehört wie die Gehörbildung. Berufsfach schiedliche Am 10. den USA gebraucht, um mir die ein Gastm einer Jubilä ren en, die ltät für Desig Kurz vor chen war er auch amme die unter mit seinen chool Münc annte AufnahProjekten inzwis s Jahr in Aber der ist längst nicht so umfangreich der Faku jünge rsität vielen ander Baumann richtsprogr übrigens Neue Jazzs anerk men richtig anhören zu können und aus der wird diese on und auf Tour in Afrika, Studenten der Freien Unive e.V. Es gibtunterstützt und Unter Amaz überstaatlich vom Musiker Goeltung wie in den USA. Dort hab ich es über und die te (wollen). München bildungsMusik Fachfast umund seine Internet haupt zu verstehen, dass die Dimension produktion zur Gesta vereinen the-Institut Seine legal heund Küns her Jazzschool schule für von r Jazz chkeit, imVerbindung chichte Büche gekehrt empfunden. Wenn die Studenten Vorschläge l Alto ophonistin des Neue haben Besuc ntenund Mögli Jazz einen Berufsfach store die des Projektes sich erst im ZusammenFestivalges Bozen elf afrikanischer -Book Musik war einer der Jazzfestiva ation Anschluss utsche Altsax Rock/Pop/ en: Wer Musik nicht jede Woche eine große Menge chool-Doze den iTunes lautet: Südtirol vor. Im eine Form richtung an polnisch-de hang erschließt. n. des 30. diezulade das renommierte ier wird die Kuliss s Resümee Sehen, er chkeit, Jazzs rnen und ihnenGründe, te, US-College Niesc Hausaufgaben erste Mögli Musik möch hinter runter und lika en Ein Tests die bekommen, cher zum Blick Ange Dann erlebt man mit fünf völlig mach Adige. kennenzule die Schulter Swarthmore, einem Vorort von PhilaViera ist Jazz verschieeinen r und deuts schüttelt alle n. m Beruf Joe in sind sie nicht zufrieden. Man ist Südtirol persönlich über en oder zu seine es geitalienische Mitgestalte denen Trios verschiedene musikalische delphia, auf ihn aufmerksam Jazz in richten Euro-Krise kann ment erlern gemacht Densen und Die Unter ool.de . sich wöhnt, will, ein großes Instru ren. Pensum Anfas talter beim zzsch , hen zu erarbeiten. ein anfüh Welten, obwohl der gleiche erans stag feiert hatte. Man wollte ihn zunächst Hören 24. en. www.ja hop besuc Ort, die n Jazzv für ein Tür von Jeder muss ungefähr zwölf Stunden m 30. Jahre mit einigen zu schau fest: Vom Bandworks offenen pro italienische gleichen Bedingungen vorhanden Konzert engagieren. Daraus wurde Zu seine s stival“ sind. s- und schon heute m Tag der eine roler Tag diese ss-Fe arbeiten.“ ldung steht diese Südti an Ausbi noch es auch Der Wenn man es in diesem Vergleich einjährige Gastprofessur, das das „Genu Uhr das hören „Cornell t Themen: Auch für ihn persönlich war die l mit der 3. Juli wird 11 bis 14 BegegJuni bis komponier kann, ist dies total abwechslungsreich Visiting Professorship“ auf die besonderen Jazzfestiva skonzerte er vom 30 Südtirol ann Ortler nung mit dem völlig anderen ewerb System geben. die Jahr ein und spannend. Das ist etwas, Die Wettb Gerd Herm die während aller Herbst 2009 bistrios. uM Bands,sehr interessant: was den ten 2010 „Triple A“ berue, Pianio zum Herbst ählten „In meinem eigenen schiedlichs Bewertung Jazz auszeichnet, sich mit Musikern, enefiz-alB Burton, eine Hymn fen wurde. die Preis vorausgew mit zum siebDer erte in unter Musikstudium hat mich die Theorie Japan-B der drei mung über bereits nicht sein wird. Corea, Gary reis denen man noch nie beziehungsweise Hauptkonz Swarthmore ist eines bstim Jazzp 2012 wird hung finden der Colleges, D‘Rivera z Jazz wie Chick n zu hören sehr interessiert. Ich stand sehr Publikumsa Im Jahr Deutsche Paquito Größen Preisverlei in 2012 früh auf eskonferen noch nie in der Besetzung gespielt die Besetzunge alwo- man in den denen er oder sUSA der „Neue bis zum Bachehatte, ische ium Bund März der Bühne und das war aufregend. Das Festiv träger und ten Mal lt die Intere s Randy Breck des japan den 10. Es gige Grem e zu treffen und eine besondere vergeben. studiert. Danach März tag,es geht Initiative 10. lor musikazum Beispiel z.de) bünde diese BenefizFeuerwach ging für mich darum, als Spieler am Sams Mannheim“ haben auf am 9. und „Alte sehr gut Ozone ein (www.bkjaz chen Jazzszene, auslische Konzeption zu entwickeln. in der Alten tellung weit mi- und allsentfernten Makoto Und das o Bates nde findet zu Harvard, der zu dem nicht r ten deuts zu sein. Tsuna ebenf Das mit Djang war chene die der n Priorität, Gelde der Richtigs letzten Ausgabe der Pianis alles andes von sen nicht nur einmal, sondern in fünffacher umstatt. eweiss dort den Master H“ Kooperatio die Opfer zudrei machen. Swarthkeinesweg 2 der statt. Die Antje 2012 in s ein Album heim gGmb more s sind: Schne re war dem nachgeordnet. Durch meine Album für ann ist SpreForum hat unterschiedlicher Ausprägung. Autorin Band1.500 Auf Seite nds College hat hlten fer Japan DRA. ungefähr TheHandel wache Mann n Festivalabe schrieb Julia Hülsm Stufür mehr und benop Lehrtätigkeit r im gewä zum ilen. in tritt Feuer den eitung USA jetzt habe Erdbe nde ich jetzt verte Das erste Trio mit Robert Landfermann Jazzz zz und rot, Cente Djangovon besonders en, das des erste Japan“ orsdenten den 191 Oktoeine Talkru Niveau, der BKJa entdeckt, und Rosen hohem (aktuelle dass man unendlich viel aus Highlight – Love For aufgenomm des Kurat denn chering wählte aus “, die Ende (b) und Jonas Burgwinkel (dr), ‚Nu ern ein Rößler über misierrsal om/ Konzert 10 Prozent als Vorjury der Bewerber & Let Live anony RISM‘, „belovednur circaEine von Musik trifft Politik der Beschäftigung mit Theorie und wird das er Festiv in einer Projekt facebook.c ist: „Live ist bei Unive MusikRechte ist eine Art Fortsetzung meiner ands ma „Jazz in werden kt ist angenommen. aus, die seinem des Berlin bildete: Titel und Und unter www. Besetes ist 14 teuer, Bands wissenschaft Bewerberb tes Proje Auftakt ziehen kann. Man kann sich Bates mit hmen gehen lautet der Kampagne zungen aus den 90er-Jahren, ber den an einem solchen College tergärten“ en Mursession Sein neues . Die Einna wurden. vorstellen, r). sehr am ponierte und improvisierte Passagen ist kein ten Anhö zuorstudieren. den Minis bird“ sein. dass bestimmte Elegeschickt schon Stiftung. erschienen eine Jazzmusike war und Rhythmus orientiert, zum Teil auch eingeladen „Jazz in ational Dort ist Lüdemann den Kurat anderen an eine sehr ten die Niescier geschlossene Einheit bilden. mente aus dem amerikanischen an einem ganz eskonfels ein intern voller Höhe System Angelika vertrackt. Ich habe jedes Programm zz. die Bund „Dabei arbei or, jewei Bildungssystem begegnet, wechselt red so man usike Interessant wäre es, die Idee der auch für der BKJa es r, unserem Der Kurat alsJazzm rmittel auf Lehrbetrieb gut tun könnten. ‚Kunst Mitglied huldigung! r zugeschnitten, dass es auf die sikerinnen die Förde in Europa und speziellannte stilistisch Musiker um Entsc Preis welche des Trios‘ fortzuführen und weitere Dass es noch eine andere Balance anerk in Deutschland einWir bitten geben damit der passt. Und die haben besondere renz Jazz, ilt.“ kennt: „Das System ist Jahr, Bands aus, Stücke änne verte malige Trios zu entwickeln. Es alsdreikann jedes ganz anders zwischen unabh künstlerischer esebe wählt könnte Freiheit . Er Bund mitgebracht. Die CD fängt an mit g: das bei uns. Es gibt nur ganz Manneinem wenige Instiauf auch ein Impuls für Veranstalter offen bleibt nicht richti 2012 inund dem Lernen von viel Stoff. So dass sein, eiDies ist vom Bassisten Robert Landfermann JazzZeitung tute, die unseren Musikhochschulen 10. März ver-dort anwesende kom➜ gene Projekte zu initiieren, in die die am NEU: die man auch sagen kann, dass ein Das sie etwa Musikten. ponierten Vierteltonthema. gleichbar sind. Etwa das auftre t nach ihre Szene vor Ort einbringen könnten.“ heim Curtis Institute Facebook student sein Studium mit einem breiten heidet direk wer ➜ Beim zweiten Album, ‚Eisler’s Exil‘, in Philadelphia um entsc zetteln, oder Publik die Juilliard geht School inStimm zzzeitung Und nach der Zukunft befragt: „Ich Horizont abschließt. habe rten mit ook.com/jaNew York, die klassisch orientiert es um die Musik von Hanns Eisler. 0 Euro viele Projekte, die mich sowohl den Konze sind. www.faceb Meine Gastprofessur, mit 10.00 s“ das so genannte als MusiEs ist mit Widersprüchen und Schwierigner des lle haben eine Dieaktue Colleges Bandpreise ganz andere gie ker als auch kompositorisch beschäftigen. der Gewin Cornell tages Visiting Professorship, eine Stif, -Ener Tipps keiten verbunden, ein deutscher „MVV Funktion. dotierten mit ten Musiker Deutschland .Euro mehr! Verglichendotier So soll es eine Fortsetzung der Verlosung, tungsprofessur, die von dem Ehepaar Zusamund vieles im Jazz zu sein. Jazz gilt immer mit 1.000 könnte man diese als einedes sein soll. noch als menarbeit mit Toumani Diabaté ises“ und Mischung aus Meldungen Cornell gestiftet geben. nes wurde, ist etwas Bedie amerikanische Musik. Solistenpre gymnasialer Oberstufe und den 2007: Johan Im Januar gibt es eine Tournee „Maritim AnfangsSieBeist nicht speziell für Musik des Trios Kalima sonderes. Als nichtamerikanischer Musiker jahren des vonStudiums beschreiben, : Der Rote sondern ist ‚Rooms‘ mit Konzerten in Deutschland, 2008: Klimaauch eingerichtet, die Musik 2006 wird an interesman damit ständig konfrontiert age an in Hinsicht auf das Alter der sStudenten. Quartett il und als der Schweiz und Frankreich, im unter:Persönlichkeiten aus unterschiedEnder eine Homm r – auf seine ganz Infos sante Sommer 19 apr Deutscher auf spezielle Weise. doUhr So ist, humo auch rParke die Art zu reich . Weitere Ich habe unterrichten azzpreis.de viel lichsten Charlie Bereichen vergeben, damit die deutscherj hersehbare dieses Trio, mit Dieter Manderscheid de ht chthof / ab 20:00 verschulter. Esmit neuerStungibt einen dichten (b) www. Studenten auch außerhalb des with Dani / eigene unvor hahmliche Weise nish Nig s normaund Christian Thomé (dr) bewusst rum schla n Montoya Capo denplan unnac ausseine als ein hts Spa len Unterrichts besondere Angebote volle und visationen Kursen und Vorlesungen, kulturzent te to Ramó do-Pardo / Dead Nig ➜ Impro betribu ‚deutsches‘ Jazztrio angelegt. Ausgangsen JAZZ der vergleichbar ist mit einer deutschen Geral rrez Albor ada: ent-Di kommen, besondere Projekte und mitreißend Glocke / Gutie / Benav Ideen

t ol öffne Jazzscho

ein ganz anderes system

Hans Lüdemann – ein Jahr Unterricht

1 2 012 S e i t e 19

an einem US-College und die Folgen

D

eiM s Mannh JazzpRei

19

22

ies ! pportunit n tradingoMesse Breme 12 April 20

jazz heute, education, radio/tv, farewell Jazzahe

ad! me

ets

il fr 20 apr ExpoUhr r: n Webe n Jazz 14:30 / Floria / GErmabrem en / ab Rudolph th Quartett Céline

ble Morón s Ensem Filthy Habit

to sextet Tomati Guía‹ (ES) ›Luz de

Schule. Man ist nicht so frei in der Fächerwahl. Erst

Lisbe ➜ Messe Daerr Trio / Mateusz Derya / Carsten electric / Lebi schultzing feat./ Trio 120 / Minsarah / Omer Klein Gille Quartett Mo’ Blow i / Sebastian Smoczynsk

l / 20 Uhr fr 20 apri cke Die Glo

ckE meets Glo

ad! Uhr jazzahe e / ab 20:00 de guía (es)

ts JAZZNigh

kennenlernen können. Ich war der erste

ab dem dritten u h Musiker, der diese Gastprofessur erhalb Jahrc spezialisiert man sich. n c hAme nAnfang gibt es ten hat, vor mirnsgab es einen japanischen b r aSpektrum, sowie eeint weites Verei breite AllgemeinChoreographen, rn des danach nde einen Archäoloi n t e r n bildung. Musik Jazzmusikegen zurückliege ist am Anfang von genauso auf aus Sri Lanka.“ blenden wichtig wie alle er anderen Fächer. Der Kurs zu Rück Das . eine Jahr war sehr anstrengend für anstalt ngen wird voll für den Bachelor-Abschluss Veranstaltu anlabels, ver ihn. Denn seinen Beruf als Musiker hatte gerechnet.

er nicht aufgegeben, ist ungefähr einmal ve Berlin ueroMein erster Kurs war ‚Jazz -berlin.de Today‘, Jazzinitiati ro.de von mlm jazzb im ziniti Monatative mit dem Flieger unterwegs gew.jazzbue Clubs, jazz“ bis heute, //www.jaz http: Semesto ergo und im zweiten http://ww ng:1970 wesen,rm . ummit in Europa zu spielen. Und die Uhr Jazzplattfo ter„cogi die Szene gab es ‚African Philosoph). Music in a transcon(es) / Berlins (uk) / Beschreibu l / ab 20:00 Unterrichtszeit rund um hat ihn über vieles römischer nachim hote ett (ger) / Coda an Quintett ertinental von und Links context‘, erk also mit vielfältigen Bands ➜ marit Quart (unbekannt denken lassen, ihm eine neue Sara Colm ares Netzw Sicht auf und (tur) / chaub Bezügen zur Diaspora. Cécile Verny staltern Das war nicht wie Istanbul ett (af, nl) ve seinen Beruf Ein übers seinnitiati Leben, s, Veran vermittelt. ce Kolek tif Label e r Quart an der Musikhochschule er Jazzi Allgäu mehr. Servi praktischer UnKreativen, aeu-jazz.d Ein Ergebnis Simin Tande war, dassund w.allg Jazz und .terricht, Töne, ssa ihen er sich dafür entsondern eine spezielle Mischung http://wwschied,staltu Musiker. Agenturen 20:00 Uhr / François Boura sich ngsre intensiv ine / und für r um ab Kodas Thema des Veran / (br) und stalte mit Vorlesungs-Anteilen, findet rtterm chth of Trio (usa, ger) Trio Corrente die ich Man selbst für Veran für Ideen Trios e Konze zu kümmern. In 2007/2008 / ➜ schla hier ander . Offen habe. : Neues, hatte entwickelt Castaneda Bilder Etkin (usa) Ich war in der Gestalstellen sich zahlreicheer mit fünf Edmar er Seite Texte, dem verschiedenen . (ca) / Oran man unser Besetzungen Außer ett . Auf frei und habe und letter tung Quart , News auch selber gespielt, den Raumfünf ganz bung vor operation. 21 n. ine, Shop Trio-Projekte der Umgeunterschiedliche Vinx (usa) de Term was sikern suche besonders als uero. Hintergrund während Bands aus Mitmu Projekte, et im ander en Köln Loft in aufgeführt. Da das Loft info@jazzb Uhr der il:Klausuren beliebt war. Wir / Fattigfolk E-Ma kann nach haben Mehr? gleichzeitig Studio ist, konnten / ab 14:30 Quartett (fr) gard lernt die Konen chth of Texte gelesen und analysiert, Transkriptit / Hilde (uk) / ➜ schla(fi) / E zerte auch ´mile Parisi Trio (fr) immer aufgenommen Jazzinstitu loup wer/ Just East / Kit onen studiert, gemeinsam musiziert Darmstädter Defek t itut.de ois Corne Intime (fr) und ‹ (nl) den. w.jaz zinst Obwohl s sie einmalige bergt Projekte sein (no) / Franç / Journal / Mariu e.V. ›Levantasy nicht zuletzt das Hören (ch) stadt beher http://ww Lachish Braff Trio (ch) / Solveig etzingen von Musik geübt. sollten, dieDarm eben nur einmal Fliegen ammstitut m aufgeführt ive Schwkamen ee (fi) Trio + Yoram Gastmusiker ett liche Jazzs in die Klasse und gaiativ Das Jazzin Keper a Group (uk) / Malco Jazzinitiat / Slo Motiv ex Quint wurden, esetzte öffenter e wider eizwei davon w.jazzinitmit ion (dk) / Spinif as größt ben zusammen Downes Jazzfreund mir Workshops und n Xplos Qvenild (no) Europgenes http://ww findenfort. e Erwarten Fotos Das Trio (no) mit rten gen.d ndeRobert Archiv Neset Golde ger, stra Im l/Mo etzin Trio Ivoire, Aly gegrü lung.Landfermann Keita, Chiwoniso n, Tonträ schwKonzerte: hrifte Slettahjel heim Jazz Orche und des 2003 Jonas Burgwinkel ndiwar r, Zeitsc undSeite Anküdafür Geschichte Ich hatte zur allem (nl) / Trond ein ex-Büche Auf der Mark Feldman. n vor das eine, aber des findet man atione das Trio gen mit Selubs Veran tra Budget im Rahmen Inform cklun und bastien meiner Professur, für die ten Jazzc llen Entwi Boisseau und (b) und Dejan Termine Uhr sondere undich zu aktue so dass Adressen Terzic (dr) Leute einladen sowie konnte. / ab 18:00 ns, insbe gungen entwickelte eineClubWelt, erteigene Dynamik. des Verei ➜ 18 clubs in aller Unter ngen den der Konz Studenten waren einige, die Jazz staltu Im November 2009 spielten sie staltungen auf dem Links zu mehr. werden wollten, die Veran aber auch ange- vieles ss“ mit fürMusiker JAZZDOR Festival in Straßburg, wo im Schlo sie sohende „Jazz Portraits Juristen oder Mediziner. Es waren reihe ern, zu fort einen Vertrag für eine Aufnahme bei und MusikStudenten, etwa sehrsintelligente e.v. Band die obedem ungarischen Label BMC bekamen. chthof schla ren zehn Prozent des amerikanischen rum BilSeit etlichen Monaten ist die CD kulturzent „Rooms“ dungssystems, außerdem ausländische gmbh; auf dem Markt und findet viele Freunde. staltungs

➜ glock sexte t ›Luz Tomatito

Vocal Jazz

Overseas

Night

punkt sind die Lieder des „Hollywood songbook“ von Eisler, die im amerikanischen Exil entstanden sind. Die Stücke sind sehr kurz und inhaltsreich und besonders geeignet, sie auszuspinnen und darüber zu improvisieren. Nummer drei, ‚Rooms‘, ist aus der Begegnung mit Dejan Terzic entstanden, einem Schlagzeuger, von dessen Klang, Sensibilität und seiner Art zu swingen ich begeistert war und der ebenfalls Lust hatte, etwas Gemeinsames zu unternehmen. Uns wurde der französische Bassist Sebastien Boisseau empfohlen. Das war ein Glücksgriff: Sofort war ein musikalischer Fluss da, eine unangestrengte Kommunikation. Das ist bis heute so geblieben, in einem gleichberechtigten Trio mit einem Gefühl von großer Freiheit. Im vierten Trio ‚Rhythm Magic‘ spielte ich mit Chander Sardjoe, dem fantastischen Schlagzeuger des Trio Ivoire. Er war gerade nach Paris gezogen und hatte dort viel mit Linley Marthe zusammengespielt, dem langjährigen Bassisten von Zawinul. Dieser wurde der dritte im Bunde dieses hochenergetischen und virtuosen Trios. Das Konzert dieser Gruppe war ein rauschendes Fest. Das fünfte Trio, ‚Chiffre‘ mit Eric Schaefer (dr), verfolgt ein Konzept, das Berührungspunkte mit der Neuen Musik hat. Henning Sieverts hat mit Bass und Cello besondere Akzente beigefügt. Die Stücke sind sowohl kompakt wie filigran. Die Musik ist so konzentriert, dass kom-

Foto: Hyou Vielz

eine neue CD-Produktion mit Reiner Winterschladen und im Februar eine Produktion mit dem Trio Ivoire und der NDR Bigband – und viele weitere Ideen, auch für neue Soloprogramme und großformatige

Projekte. Ich bin glücklich, nach meiner Zeit in den USA nun frei und unabhängig künstlerisch arbeiten zu können.“

Hans-Jürgen von Osterhausen

CD-Tipp Hans Lüdemann: Die Kunst des Trios 1–5 CD-Box-Set mit 5 CDs, DVD und 80-seitigem Booklet BMC records (November 2011), € 30

24. JAZZFEST GRONAU 26. April bis 6. Mai 2012

Tommy Emmanuelwww.jazzfest.de

26.04.

20.00 Uhr (support: Joe Robinson)

27.04. WDR Big Band

20.00 Uhr feat.

Randy Brecker & Chris Potter

28.04.

Marcus Miller

29.04.

Avishai Cohen Raphael Gualazzi & Band Nicola Conte Jazzcombo

20.00 Uhr (support: The Collision) 16.00 Uhr

guter Stoff für den Retro-Rausch European

Jazz Mee

jazzahe

ting Sa

april

ionen

organisat

ad clubni

ght

os und Inf Tickets ahead.de ww w.jazz

e er: mess

bremen

veran glocke gmbh; / wfb

03.05.

20.00 Uhr

Georgie Fame & The Blue Flames sowie „Kneipen-Nacht“ mit 20 Bands 05.05. Klaus Doldinger's Passport feat. Joy Denalane & Max Mutzke 04.05.

20.00 Uhr

20.00 Uhr

(support: Zoohacker feat. Fabian Juli)

06.05. Deep River Quartet

11.00 Uhr The Maryland Jazzband of Cologne Tickets: www.ticketonline.de oder Touristik-Service Gronau, Fon 02562/99006 · touristik@gronau. de Info: Kulturbüro Gronau GmbH, Fon 0 25 62 / 7 18 70 rock'n'popmuseum Gronau, Fon 0 25 62 / 81 480

Knietief steht das neue Label Jazzhaus in den musikalischen Schätzen der einstigen Südsender SDR und SWF veranstalt

Ein optimales Ambiente: Im Berliner El-

Ob dabei auch Cootie Williams, Paul Gon-

jazz weltweit. Zu verdanken ist dieses

lington Hotel, das erst vor wenigen Jahren

salves, Johnny Hodges und Rufus Jones

wiederentdeckte

im umgebauten, traditionsreichen „Haus

mit von der Partie waren, wie bei der gän-

Ernst Berendt und Dieter Zimmerle, dem

Nürnberg“ eröffnet hat, präsentierten

sehautproduzierenden Aufnahme vom 6.

Gründer des „Jazz Podium“.

Erwin Stürzer von Arthaus Musik, Label-

März 1967 in der Stuttgarter Liederhalle

Bereits 1947 fingen die beiden Enthusi-

produzent Uli Pfau, Burkhard Freyberg

(Katalog 101703), kam nicht zur Spra-

asten an, Jazzsendungen auf die Beine

vom SWR Media Service und Hans-Peter

che. Ist letztlich auch unerheblich, denn

zu stellen. Bald weiteten sie ihre Produk-

Zachary, Manager der Big Band des SWR,

was Stürzer und Felix Anschütz, der „Pro-

tionstätigkeit auf Konzerte mit ameri-

im letzten November die erste Staffel des

duct Manager“ von Arthaus Music, als

kanischen Jazzern aus. Knietief wühlten

neu gegründeten Jazzhaus-Labels: fünf

erstes sichtbares Ergebnis einer dreijäh-

sich Stürzer und Anschütz durch diese

einfache, aber ansprechend gestaltete

rigen Recherche- und Remastering-Arbeit

endlosen Bänder und berauschten sich

Alben mit Musik aus den reichhaltigen

vorzeigen können, spricht für sich – und

an den Big Bands von Quincy Jones und

Archiven der einstigen Hörfunkwellen

Bände über die Schätze, die künftig noch

Count Basie, Solisten wie Dave Brubeck

SDR (Süddeutscher Rundfunk Stuttgart)

aus den SWR-Archiven zu erwarten sind.

und Max Roach, an Albert Mangelsdorff,

Esbjörn Svensson. Sorgfältig remastered,

zum knisternden Erlebnis. Stoff für einen

und SWF (Süd-West-Funk Baden-Baden),

Die beiden Manager müssen in den letz-

Klaus Doldinger und Attila Zoller. In Mainz

umfassen die fünf vorliegenden CDs

Retro-Rausch und Hoffnung auf weitere

die beide im heutigen SWR aufgegangen

ten Jahren viel Staub geschluckt haben.

fanden sich bisher unbekannte Studio-

aus den Reihen „Bigbands Live“ und

großartige Konzertmitschnitte. Jetzt im

sind. Die Staffel enthält Livemitschnitte

Bei ihrer ausdauernden Fahndung in muf-

aufnahmen mit Volker Kriegel. Und sie

„Legends

von

Frühjahr erscheinen: Miles Davis Quin-

des Gerry Mulligan Sextets, von Art Bla-

figen Kellerräumen und staubtrockenen

begeisterten sich an großen Stimmen:

1959 (Goodman, Stadthalle Freiburg,

tet, Albert Mangelsdorff Quintett (beide

key mit seinen Jazz Messengers, dem

Archiven sind sie dabei auf Kisten voll

Nina Simone, Carmen McRae, Ella Fitz-

15. Oktober) bis 1978 (Blakey, Sänger-

1964), Milt Jackson and The Modern Jazz

Cannonball Adderley Quintet und der bei-

ungehobener musikalischer Perlen gesto-

gerald, Jutta Hipp, Abbey Lincoln, Cas-

halle Untertürkheim, 15. Juli). Klarinet-

Quartet (1954–2002), Thelonious Monk,

den Orchester von Benny Goodman und

ßen. Gut verstaut lagern dort rund 3.000

sandra Wilson. Spätere Aufnahmen doku-

tenmagier Goodman war damals im

Klaus Doldinger (1956–2011), die Orche-

Duke Ellington. Und genau jener hatte

Stunden

Stunden

mentieren den Durchbruch von Stars wie

jazzbegeisterten Deutschland mit Anita

ster von Ray Charles (1968) und Count

auch bereits im legendären Berliner Club

Fernsehaufzeichnungen fast aller bedeu-

John McLaughlin, Chick Corea und Bobby

O‘ Day auf Tour. Mit ihrer süffigen Stim-

Basie feat. Ella Fitzgerald (1970).

„Badewanne“ – neben Louis Armstrong

tender Jazzmusiker und -bands von den

McFerrin sowie von Crossover-Künstler

me geraten Fats Wallers „Honeysuckle

und Ella Fitzgerald – gespielt, der heute

50ern bis in unsere Zeit: eine der größten

wie Jack Bruce, Ginger Baker und Fried-

Rose“ und Earl Bostics frivoles „Let Me

Teil des Ellington-Hotels ist.

unveröffentlichten Sammlungen an Live-

rich Gulda, bis hin zu Nils Landgren und

Off Uptown“ auch nach über 50 Jahren

Hörfunk-

und

500

Klangarchiv

Joachim-

Live“

einen

Zeitraum

Michael Scheiner http://jazzhaus-label.com/

1 2 3 4

1 2 3

1 2 3 4

1 2 3 4 5

critics choice

Kevin Hays Variations Pirouet PIT3059

Fjoralba Turku Serene Traumton 4563

Lars Danielsson Liberetto ACT 9520-2 (edel:kultur)

Mit seinen vierundzwanzig Einzelnum-

Ruhig, heiter, gelassen und gleichzeitig

Entschleunigen.

Weiche

So herausfordernd offen, wie einen die

mern wirkt die Produktion von Kevin

abgeklärt kommt die zweite Veröffentli-

Melodik für die Ohren, damit sie Gele-

Berliner Pianistin und Komponistin Fee

Hays etwas überladen. Doch der Titel

chung der Ausnahmesängerin Fjoralba

genheit haben, einen Song als solchen

Stracke mit blondem Kurzhaarschnitt und

„Variations“ zeigt, wohin der Pianist seine

Turku daher – nomen est omen: „Serene“.

wahrzunehmen. So möchte der schwe-

zu großer Brille anschaut, klingt auch ihre

Fühler ausstreckt: Von Weitem winkt die

Mit neuer Besetzung und immenser Kraft

dische Bassist Lars Danielsson „Liberet-

Musik. Das Album mit dem eigenartigen

klassische Klaviermusik, die – außerhalb

wird ihr beeindruckendes 2010er-Debut

to“, also freien, der Folklore entlehnten

biblisch konnotierten Titel fällt auch in

des Jazz – ein prägendes Merkmal jahr-

„Joshua“, das bereits eine kleine Sensa-

Kantilenen, zu einem dennoch dichten

der Besetzung aus dem Rahmen. Klari-

hundertealter Musik darstellt. Und noch

tion war, fast in den Hintergrund gestellt.

Stil geschmeidiger Improvisationen kom-

nette und Bratsche, respektive Violine

etwas verrät der Blick vor dem Hören der

Jonas Burgwinkel und Florian Trübsbach

men. Bewegliche Klavierfigurationen des

spielen sich statt Saxophon und Gitarre

CD auf die Titelliste: Der Romantiker Ro-

sind diesmal mit von der Partie, den is-

armenischen Pianisten Tigran verbinden

improvisierend die Bälle zu. Der Aufbruch

bert Schumann hat seine Hand im Spiel.

raelischen Pianisten Tal Balshai gilt es

sich da im Titelsong sanft mit lyrischen

aus dem Paradies gleicht als „Express ins

Dreimal variiert Kevin Hays ein Thema

zu entdecken, und am Bass spielt der

Basslinien.

Glück“ so ganz und gar nicht einer Ver-

des von Johann Sebastian Bach beein-

großartige Paulo Cardoso. Gesanglich

Bei dieser Session sind einerseits kon-

treibung – mit Bimmelglöckchen und hei-

flussten Komponisten, der einen gewal-

hat sich Turku in riesigen Schritten ent-

templative Stimmungen wie „Day One“

ter schnaufender Oldtimer-Lok eher einer

tigen Batzen Klavierliteratur hinterlassen

wickelt, ihren Ausdruck weiter verfeinert

mit Filtertönen von Arve Henriksen an

höchst vergnüglichen Reise durch eine

hat. Kevin Hays versucht in seinen kom-

und die intensive Zusammenarbeit mit

der Trompete und gesprenkelten Kla-

melodisch blühende Jazzwelt, durchsetzt

plexen, überwiegend kurzen Stücken,

Paulo Cardoso, der nicht nur ein paar

vierphrasen oder der träge Cantus fir-

mit Folkrocksträuchern, Romantik und

die Intentionen Schumanns beizubehal-

wundervolle Kompositionen beisteuerte,

mus des „Hymnus“ zu hören, ein Choral,

einem Windhauch Klassik. Nur in weni-

ten, ohne als allzu dreister Epigone dem

sondern auch sämtliche Arrangements

dessen begleitende Reprisen nur von

gen Nummern präsentiert sich die junge

Meister zu viel abzugucken. Ihm gelingt

übernahm, vermittelt eine hochkarätige

kurzen Soli umhüllt werden. Andererseits

Musikerin zurückgenommen, lässt aber

insbesondere in den beiden „Contra-

musikalische Leichtigkeit. Das weitere

gibt es von Tigran den exotischen Tanz

auch dann – wie im dramatisch gestal-

punctus“ genannten Etüden eine über-

Liedgut der CD, bis auf ein paar traditi-

„Svensk Låt“ mit seltsamen Wendungen,

teten „New Tune“ mit einem intensiven

zeugende Darstellung des Kontrapunkt-

onelle albanische Volksweisen, stammt

Intervallen

rhyth-

lyrischen Solo von Oliver Fox (cl, sax) –

begriffs, in dem er die „Gegenstimmen“

aus Turkus eigener Feder. Schon beim

mischen Akzenten, die Magnus Öström

viel Raum und weiten Atem in ihren Kom-

dezent dem Hauptgeschehen zuordnet,

ersten Hören stellt sich der Eindruck ein,

am Schlagzeug stets diskret mit Besen-

positionen: eifrig genutzt von den Mitglie-

um dadurch ihre Selbständigkeit heraus-

als höre man Vertrautes, eine solche In-

technik glättet. Auch bei der Popballade

dern ihrer Band, allen voran Bratschist

zukehren. Im Titel „Langsam“ steht die

tensität strahlen die Lieder aus. Fjoralba

„Party On The Planet“, von John Parricelli

Valentin Gregor (v), Sergio Gomez am

Musik fast, Ton für Ton nähert sie sich

Turku weiß ihre vielseitige Stimme auf

an der Gitarre mit Wah-Wah-Effekten auf

Bass und Hampus Melin am Schlagzeug.

einem Punkt, an dem sich musikalische

den Punkt genau einzusetzen und be-

Shuffle-Trab gebracht, bleibt das Tempe-

Dabei geht es keineswegs zu ernsthaft

Erzählstruktur

und

Abdämpfen.

unerwarteten

Fee Stracke: Vertreibung aus dem Paradies „New Tunes“ JazzHausMusik JHM 204

Sprachlosigkeit

herrscht präzise Zwischentöne und Nu-

rament mäßig, wie auch der elegante

zu: Witz und lakonischer Humor spielen in

erschöpft. Wo der suchende Kevin Hays

ancen, auf die es ankommt. Nach zwei so

Bossa „Blå Ängar“ sich in Latinmoll zu-

„Der Wurm“ ebenso eine gewichtige Rol-

fündig wird, wo seine Klangvorstellungen

besonderen Alben muss man sich fragen,

rückhält. Elegische, mindestens melan-

le, wie im „Unterwasserkarussell“ und auf

die Tradition verlassen, wo er dem Mo-

was da noch alles kommen wird. Trotz

cholische Timbres haben die „Liberetto“-

dem Weg zur „Ameisenstraße“ – wohin

dernismus – wie in „The Dervish of Har-

ihres erst relativ kurzen Erscheinens in

Songs von Lars Danielsson, darin aber

auch immer die, lateinamerikanisch swin-

lem“ – eine Bühne bereitet, da steigern

der Szene verharrt sie nicht oder genießt

gefüllt mit Freude an dichter Interaktion

gend, führt. Tänzerische Lebenslust treibt

sich seine Ideen zu einer Pyramide: Auf

Lorbeeren, sondern zieht wieder weiter

der Musiker. Wegen solch ungetrübter

in einer angelehnten Tarantella, einem

ihrer Basis, dem Klassizismus, entstehen

mit neuen Gedanken und Projekten im

Feier an melodischer Inspiration verbrei-

Tango und volkstümlich-knackig in „Ver-

in kleinen Schritten Variationen aus mini-

Kopf, auf die wir bereits jetzt gespannt

tet dieses wunderbare Album ein ausge-

loren auf dem Fest“ ausgelassene Blüten

malistischen Klangerlebnissen.

sein dürfen.

glichenes Lebensgefühl.

– nachdem die Schwermut vertrieben ist.

fast

Klaus Hübner

in

Thomas J. Krebs

Hans-Dieter Grünefeld

Martin Hufner, Taktlos – das Musikmagazin von BR und nmz

Willi Landl: Rabatt – Anarchie – Pailletten JWR 01/11 Das „Jazz-Lied“ wird bei Willi Landl und seiner Combo entsubstanzialisiert und reanimiert. Man muss es mögen – dieses brutale Changieren zwischen New-Wave-DiscoSubstanz und lyrischer Banalität, aber dann bereitet es einen riesigen Spaß. Musiziert ist es allemal höchst vergnüglich. Bert Noglik, MDR Michael Riessler: Big Circle Intuition INT 3435 Der Komponist, Bassklarinettist und Saxophonist Michael Riessler schreitet mit diesem Album einen großen Zirkel aus, mehr noch: Er zielt ins Visionäre. Assoziationen zum Werk von Frank Zappa als Sprungbrett für eigenwillige Collagen nutzend, entstehen vielschichtige, von freien Improvisationen und pulsierenden Rhythmen durchzogene Klangbilder, denen der Drehorgelspieler Pierre Charial einen surrealistischen Touch verleiht. Realisiert wurde das Ganze mit einem zehnköpfigen Ensemble und dem ehemaligen Zappa-Schlagzeuger Terry Bozzio. Beate Sampson, BR-Klassik Jazzredaktion Christoph Stiefel & Lisette Spinnler: Bima Sakti Traumton 4564) Der Pianist und die Sängerin aus der Schweiz zaubern und bezaubern auf ihrer ersten gemeinsamen Einspielung: mit atmosphärischen Sounds, hypnotischen Rhythmen und lyrisch mäandernder Melodielinien.

Michael Scheiner

Seite

13


jazzzeitung

1 2 012 S e i t e 14

1 2 3

1 2 3 4

1 2 3 4

1 2 3

1 2 3 4 5

cds

Jens Magdeburg Landscape Whope Whore Records

Giancarlo Schiaffini & Sebi Tramontana: Wind & Slap Rudi Records RRJ 1001

Tim Berne Snakeoil ECM 2234

Rudi Zapf & Zapf‘nstreich Unterwegs Pantaleon Records 2011

Christian Muthspiel‘s Yodel Group huljo Material MRE034-2

Venedig als heiter-verspielte Landschafts-

Sie knurren, plappern, fauchen und stot-

Nach acht Jahren das erste Studioalbum,

„Bayerische Weltmusik“ nennen Hack-

Jodler aus dem österreichischen Alpen-

marke mit feinem Latinswing? Leichtfü-

tern. Sie lehnen sich entspannt zurück

nach Engagements bei David Torn und

brettvirtuose Rudi Zapf und sein Ensemble

raum exportiert Posaunist Christian Muth-

ßig, tänzelnd und ein wenig verschmitzt-

und tratschen wie die Waschweiber. Nur

Michael Formanek der dritte Auftritt bei

ihren Stil. Dabei erstreckt sich die musika-

spiel in einen Bereich, der außerhalb des

neugierig. Jens Magdeburgs musikalische

dass sich bei den fast eine Generation

ECM: Tim Berne steht erstmals bei ei-

lische Bandbreite von Jazz über Klezmer,

traditionellen Volksmusikgetümmels, ge-

Sicht auf die Lagunenstadt muss man

auseinanderliegenden

die

ner Manfred Eicher-Produktion als Boss

Latin und Klassik bis hin zur Volksmusik.

paart mit genrefremden Einflüssen, dem

nicht teilen, aber mögen, mögen kann

Ohren zufällig Umstehender nicht spitzen

an vorderster Linie. Entschlossen und

Viele kleine Versatzstücke sind es, die je-

Wagnis Experiment die besondere Wür-

man sie schon. Der Nürnberger Pianist

– wie sonst bei Tratsch üblich – sondern

selbstbewusst schraubt der Altsaxopho-

des Lied ausmachen, gespielt mit Gitarre,

ze gibt. Strenggenommen entsteht eine

– mit KB‘s Jungleband und On Cue Big-

meist einklappen. Der Römer Giancarlo

nist die sechs Stücke auf „Snakeoil“ von

Kontrabass, Pedalhackbrett, Steirischer,

eigene „Volksmusik“, deren allgemein

band noch in anderen Besetzungen und

Schiaffini und der Sizilianer Sebi Tramon-

einer Improvisationsplattform hinauf in

Vibrandoneon, Saxophon, Querflöte und –

akzeptierte Basis sich mit den Ausdeh-

Stilen unterwegs – legt mit dem bildhaft

tana sind Improvisationsmusiker oder

frei schwebende Klangmomente. In per-

ein richtiges Highlight – der Bassklarinet-

nungsmöglichkeiten

betitelten Album seines Trios mit Gunther

Freejazzer, je nach Standpunkt des Be-

fekter Harmonie ergänzen sich Bernes

te. Traditionelle Stücke aus Russland, La-

sik bestens versteht. Der „Präbichler“ ist

Rissmann (b) und Jens Liebau (dr) ein

hörers. Und als solche kommen sie auch

punktgenaues Spiel mit dem ruhigen

teinamerika, Afrika, Bayern und anderswo

am gleichnamigen Gebirgspass am Erz-

überaus geschmackvolles, rundes Debüt

bei der Masse der Jazzliebhaber weniger

Klangfluss von Oscar Noriegas Klarinette.

sind auf „Unterwegs“ vereint. Rhythmus-

bachtal und dem Vordernbergertal in der

vor. „Landscape“ zeichnet sich durch eine

gut an. Extrapoliert auf die Masse der Po-

Das Quartett, mit Matt Mitchell (Piano)

wechsel, Stilwechsel, Taktwechsel – nie

Steiermark zu Hause, während der „Koller-

feinsinnig-melancholische

Grundstim-

pularmusikhörer oder die der Klassikhö-

und Ches Smith (Drums) vervollständigt,

bleibt etwas so, wie es am Anfang schien.

schläger“ aus dem oberösterreichischen

mung bei melodischer Kultiviertheit und

rer… ach, lassen wir die blöde Rechnerei.

kommt ohne Kontrabass aus. Dessen Part

Da kommt der Zirtaki daher – vermeint-

Bezirk Rohrbach stammt. Beide Jodler so-

spielerischer Eleganz aus. Wenn in einer

Kommen so oder so immer nur wenige

übernimmt punktuell die Bassklarinette

lich –, denn gespielt im 7/8-Takt mündet

wie sieben andere verfeinern wegen ihres

Kritik über Magdeburgs Musik – die Stücke

hundert Auflage raus, egal wie man das

von Oscar Noriega. Genial, wie Noriega

er tatsächlich in ein leises Wiegenlied der

archaischen Klanginhalts die jazzhaltigen

stammen alle aus der Feder des Pianisten

unterhaltsame Scheibchen dreht oder

mit diesem Tieftöner in „Scanners“ die

Akustikgitarre; Zwiefache in Moll („Leidl

Rezepturen auf zurückhaltende, gleich-

– zu lesen ist, dass sie „sich unauffällig

wendet. Bei aller Ernsthaftigkeit und In-

Vorgaben Bernes kontert, dessen plötz-

müsst‘s traurig sei“) nach Dur und wieder

wohl unüberhörbare Art. Weit jenseits

in die Gehörgänge schmiegt, dort aber

tensität der musikalischen und ästhe-

liche Improvisationen er nicht kommen-

zurück und zum Schluss Schostakowitschs

in

umso hartnäckiger haften bleibt“, ent-

tischen Auseinandersetzung, ist „Wind &

tiert, sondern auf Augenhöhe begleitet,

Walzer Nr. 2. Mit „Unterwegs“ haben Rudi

gepresster Pseudovolksmusiken gelingt

spricht das freilich nur der halben Wahr-

Slap“ tatsächlich auch ungemein anre-

während Matt Mitchell in möglichst hohen

Zapf und sein Bandtrio eine entschleu-

es der Yodel Group, den traditionellen

heit. Haften bleibt der Eindruck eines ho-

gend und ergötzlich. Auf einigen Stücken

Oktaven einen Kontrastandpunkt ein-

nigte Instrumentalplatte geliefert – Stu-

Klangrahmen zu erhalten und ihn mittels

mogen agierenden Trios, das sich intuitiv

tauschen sie wechselweise ihre Zugpo-

nimmt. Wo „Scanners“ noch sprunghaft

benmusik hinausgetragen in die Welt ist

dazu passenden „fremden“ Melodien und

versteht. Das ist ganz sicher nicht das

saune gegen Euphonium oder Tuba, was

und hektisch agiert, scheint das folgende

das. Die Songs selbst sind intelligent ar-

Harmonien zu erweitern. Wenn Muthspiel

Schlechteste. Musikalisch aber hängt es,

mehr Farbe ins Spiel bringt. Aber die

„Spare Parts“ in den Gefilden der Neuen

rangiert, das neue Album entwickelt in

vom „Blues der Alpen“ spricht, trifft er den

auf gutem Niveau, eher in der jüngeren

beiden sind technisch – vom Spiel mit

Musik angekommen zu sein. Gänzlich

seinen elf Stücken einen musikalischen

Kern seines Anliegens auf den Punkt: die

(Jazz-)Vergangenheit

wenig

Klappen, Geräuschen, Überblasen, Ins-

unbeeindruckt von vorgegebenen Tradi-

Spannungsbogen bis zum Schluss. Live

Idee einer Erweiterung im Grunde ausge-

Ecken und Kanten erkennen. Die kulti-

Horn-singen oder sprechen – wie intel-

tionen schafft Berne es hier, in konzen-

gespielt entwickelt das instrumentale und

lutschter Traditionsmusiken auf eine neue

vierte Ästhetik bewegt sich bisweilen am

lektuell derart sattelfest und musikalisch

trierter Form die Freiheit des Jazz mit der

virtuose Spiel der vier Vollblutmusiker

Ebene zu hieven. Da kommt „Ein schöner

Rand des Geschmäcklerischen, hängt sich

beweglich, dass sie selbst mit ihren dunk-

schulterzuckenden Hochnäsigkeit eines

zusätzlich einen faszinierenden Sog, den

Verkehrter“ gerade zur rechten Zeit vor-

harmonisch an allzu bekannte Formen

len Hörnern locker eine Stunde und mehr

unabhängigen Musikverständnisses zu

man auf diesem Studioalbum leider mis-

bei, und was die Österreicher als einen

und Mustern an. Vielleicht hat das auch

Zuhörer bei Stange halten können. Für

verknüpfen. Struktur und Freiheit, Kom-

sen muss. Nichtsdestotrotz eine hervor-

sehr hellen Milchkaffee bezeichnen, ent-

mit dem thematischen Aspekt des Land-

ungeübte Hörer ist so etwas ganz sicher

position und Improvisation, Gruppendy-

ragende CD mit viel Raum zum Träumen

wickelt sich bei Muthspiel zu Geschmacks-

schafts- oder Naturraumbildes zu tun.

immer erst einmal eine Herausforderung.

namik und Solounternehmungen…

zwischen Heimat und Fernweh.

verstärkern und Nervenreizstoffen.

Louis Jordan Let the good times roll – The Complete DECCA Recordings 1938–1954 (9 CDs) BEAR FAMILY RECORDS BCD 15557

Aufnahmen. Mit E-Gitarre (ab 1945) und

Nadine Lorenz

Mu-

Massenunterhaltung

Klaus Hübner

12 3 4

Klaus Hübner

1 2 3 4 5

Michael Scheiner

1 2 3 4 5

Michael Scheiner

TV-kompatible

improvisierter

1 2 3 4

lässt

1 2 3 4 5

und

Posaunisten

härter, aber nicht hart und monoton.

Sebastian Schunke Life And Death Connector 59892-2 (In-Akustik)

What’s up neighbor? Lajos Dudas/Hubert Bergmann Jazzsick 9002 JSAV

Schade, dass im sehr schön gestalteten

Eine Aufzählung von Zutaten ergibt

Genau genommen hat er die Phase des

Chick Corea – Stefano Bollani: Orvieto ECM 2222 2779692 Stefano Bollani: BIGBAND! Verve 0602527720821

Begleitheft (mit vielen Fotos und einer

noch kein Rezept, ganz zu schweigen

freien Spiels schon seit etlichen Jahren

Das Spiel im Duo, vor allem Klavierduos,

Richard Weize und seiner Firma BEAR

Diskographie) auf musikalische Beson-

von einem Konzept. Deshalb ist, was

hinter sich gebracht. Wer jedoch Lajos

hat bei Chick Corea mittlerweile eine jahr-

FAMILY RECORDS, einem der wichtigsten

derheiten der Stücke überhaupt nicht

Sebastian Schunke für sein Album „Life

Dudas auch in letzter Zeit zugehört hat,

zehnte lange Tradition. Ob gemeinsam

Re-Issue-Labels in Europa, verdanken

eingegangen wird.

And Death“ vorbereitet hat, vielleicht

weiß, dass der gebürtige Ungar die Frei-

mit Economou (endlich auch auf CD er-

wir diese umfassende Begegnung mit

Sie wären viel wichtiger als Chart-Plat-

am besten als Extensionen diverser

heit im Spiel über alles schätzt. Eigent-

hältlich), Hancock, Gulda oder Rubalcaba,

dem Altsaxophonisten und Sänger Lou-

zierungen, die über den musikalischen

Latin-Groove-Modelle zu beschreiben.

lich schon immer: Nachzuhören nicht

der Hörer bekommt die Gelegenheit, zwei

is Jordan, dessen Tympany Five (er be-

Wert eines Titels im Grunde gar nichts

Und zwar lenkt er eine Cuba-Clave so

zuletzt auf der Doppelscheibe „50 Years

Meistern zu lauschen, die sich nicht mitei-

hielt diese Bezeichnung auch später bei

aussagen (die besten Titel von Louis

variabel durch „Berlin“, dass seine Band

With Jazzclarinet“ anlässlich seines 70.

nander messen, sondern kommunizieren,

größeren Besetzung bei) vor allem in

Jordan bekamen keineswegs immer die

und er ganz ungezwungen die Wahrneh-

Geburtstags. So ist es folgerichtig, dass

und dies gelingt zweifellos am besten live.

den 40er-Jahren in den USA ungemein

besten Bewertungen).

mungsmodi des urbanen Milieus auch in

der Klarinettist dem Impuls des Augen-

So geschehen beim Umbria Jazz Winter

swingenden Klangmustern aus Modern

blickes folgend die Gelegenheit beim

Festival 2010 bei einem Treffen Coreas

und Free Jazz verändern können. Sie ha-

Schopf ergriff, die sich bot, als er die

mit dem italienischen Pianisten Stefano

ben den Blick stets noch vorne gerich-

„Werkstatt für improvisierte und neue

Bollani. Die beiden spielten sowohl Core-

tet, nämlich „Adelante“ im ungeraden

Musik“ in Überlingen am Bodensee be-

as „Armandos Rhumba“ als auch Bollanis

te er seine eigene Band, in der er mit

Terry Gibbs Quartet feat. Terry Pollard, rec. 1955/56 Fresh Sound (Fenn Music)

Ostinato zu unerwarteten perkussiven

suchte, wo er seit einigen Jahren zu Hau-

„A Valsa Da Paula“. Ansonsten spickten

packenden

antreibendem

Wenn vom Vibraphon im Bebop die Rede

Kicks von Pernell Saturnino und expres-

se ist. Prompt fand sich mit Hubert Berg-

sie ihr Programm mit gemeinsamen Im-

Gesang stets den Mittelpunkt bildete.

ist, taucht meistens gleich der Name Milt

siven Sax-Motiven, die Dan Freeman

mann, dem Initiator des Studios, ein

provisationen oder superben Klassikern

Er war ein geborener Showman und En-

Jackson auf – und Tery Gibbs, der ihm in

einfügt. Manchmal erreicht das Quintett

irgendwie

Obwohl

wie Fats Wallers „Jitterburg Waltz“, Miles

tertainer, der die witzigen, manchmal

vielem ebenbürtig war, wird vergessen.

„Misterioso” in komplexen Rhythmen

beide aus ganz verschiedenen Ecken

„Nardis“ oder anderen nie langweilig wer-

anzüglichen, manchmal auch albernen

Ein Jahr jünger als Jackson machte er sei-

auch

doch

kommen, der in der Wolle gefärbte Jaz-

denden Klassikern. Die CD „Orvieto“ ist

Texte seines Repertoires sehr effektvoll

ne ersten Aufnahmen 1946 (mit Aaron

kontrolliert, sodass „Susanne” sogar

zer und der in der Neuen Musik aktive

die erste Veröffentlichung der Begegnung

in Szene setzte. Stücke wie „Five guys

Sachs). Wie Lionel Hampton kam er vom

Accelerando sehr lässig flanieren kann.

Pianist, fand sich eine große spontane

Corea-Bollani und eine großartige dazu.

named Moe”,“Choo-Choo Ch-Boogie”,

Schlagzeug her (Jackson vom Klavier)

Die Struktur der Musik bleibt organisch,

Schnittmenge an kreativer Energie und

Beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit

„Ain‘t nobody here but us chickens”,

und wie jener – sogar noch brillanter

denn Sebastian Schunke agiert am Kla-

Sympathie. Ohne Angaben von Tempi,

und Witz die beiden pointiert spielen und

„Let the good times roll”, „Beans and

– beherrschte er auch das virtuose Kla-

vier als spontan gestaltender Komponist

Themen oder Tonarten legten die beiden

es gelingt, den Zuhörer mit Ihrer Konver-

Cornbread”, und „Saturday Night Fish

vierspiel mit zwei Fingern, was er gleich

und gibt Gelegenheiten zu kollektiv kre-

los, fanden zu faszinierender gemein-

sation an 176 Tasten uneingeschränkt in

Fry” sind untrennbar mit ihm verbun-

im ersten Titel, „Seven come eleven“,

ativem Interplay. Seine exzeptionellen

samer Sprache. Der schlanke, kultivierte

Bann zu ziehen. Ein weiterer spannender

den, ebenso „Life is so peculiar” und

mit unerhörtem swing bewies (ein Mei-

Qualitäten als Jazzpianist sind in einigen

Klarinettenton von Lajos Dudas, sein

Ausflug Bollanis, diesmal ins Bigband-

„You rascal you” mit Louis Armstrong als

sterstück!). Allein wegen dieser Aufnah-

Solowerken zu hören, wo er „Herzklop-

an Bach, Bartók und Blues geschultes,

Gefilde zusammen mit der NDR Bigband,

Gast.

me muss man die Platte besitzen. Dazu

fen” (seiner Tochter Leona gewidmet)

intuitives Gespür für eine stets über-

ist ebenfalls gerade auf CD erschienen.

Interessant, die stilistische Entwicklung

begegnen wir in Terry Pollard einer her-

impressionistisch nachempfindet. Sein

raschende melodiöse Logik und seine

Wiederum besticht Bollani hier mit erfri-

seiner Band zu verfolgen. Sie spielte

vorragenden, leider sehr unbekannt ge-

Stil ist eher lakonisch, kleine Motive

Liebe zum klanglichen Detail finden

schend cleverem Spiel im Umgang mit

durchgängig Jazz (Harlem Jump),sehr

bliebenen, Pianistin dem zweiten Grund

vernetzt er diskret zu dichtem Gewe-

ein ideales Gegenüber in den kreativen

seinen von Geir Lysne für Bigband arran-

beat-betont

bluesig,

für den Erwerb dieser CD. Sie muss auch

be. Nicht Verzweiflung oder gar Todes-

Impulsen, die Bergmann den 88 Tasten

gierten Kompositionen. Beide Aufnahmen

stark swingend, von ein paar Latin-Num-

eine sehr gute Vibraphonistin gewesen

angst bestimmt daher seine Musik, son-

entlockt, mal fragmentarisch karg, dann

zeigen Bollani von einer besonderen Sei-

mern abgesehen. Vom Rhythm&Blues,

sein, denn bei Clubauftritten spielten Ter-

dern Intensitäten des Lebens: „Life And

wieder lyrisch, fast schwelgend in wun-

te und zeugen von der Lebendigkeit des

als einer dessen Pioniere Louis Jordan

ry & Terry manchmal Duette auf einem

Death” ist eine klare Quintessenz dieser

dersamem Feingefühl. Mehr als eine Mo-

Duos und den vielseitigen Möglichkeiten

immer wieder genannt wird, ist kaum

Vibraphon. Gibt es davon Aufnahmen?

Erkenntnis.

mentaufnahme!

einer Bigbandaufnahme. Spannend!

populär war. Geboren 1908 wurde er

Orgel (ab 1950) wurde seine Musik zwar

Joe Viera

zunächst vor allem durch sein Engagement von 1936 bis -38 bei Chick Webb bekannt. Schon bald danach gründeSolos

und

(walking

bass),

etwas zu hören, allenfalls bei den letzten

Joe Viera

gewisse

Trancezustände,

Hans-Dieter Grünefeld

Seelenverwandter.

Tobias Böcker

Thomas J. Krebs


neues von gestern

jazzzeitung

von Marcus A. Woelfle

The Ultimate Jazz Archive A Jazz Lunch For Your Ears 52CDs: Membran

Mary Lou Williams A Keyboard History CD: Poll Winners Records

Diese 52-CD-Box mit dem vielversprechenden Titel ist allenthalben für einen

1 2 012 S e i t e 15

Wes Montgomery Movin’: The Complete Verve Recordings 5 CDs: Verve

Horst Jankowski Quartet 1971 Swinging Explosion LP: HGBS

Mary Lou Williams gilt als berühmteste

Dizzy Gillespie Octet feat. Benny Golson: The Greatest Trumpet Of Them All LP: Waxtime

Jazzpianistin, doch völlig abgesehen von

Trotz eines Pressfehlers seines Exem-

Als er einmal Charlie Christian hörte, legte

nicht nur auf CD, sondern auch in ur-

niedrigen zweistelligen Betrag zu erste-

ihrem Geschlecht oder ihrem Instrument

plars empfiehlt der gerührte Rezensent

sich Wes Montgomery eine Gitarre zu und

sprünglicher LP-Form wieder erhältlich

hen und nicht mit der älteren 168-CD-Box

war sie eine der größten Persönlichkeiten

vorbehaltlos dieses in Besetzung und

brachte sich selbst bei, darauf zu jazzen.

sind, ist längst wieder eine Selbstver-

gleichen Namens zu verwechseln. Was

der Jazzgeschichte: als Komponistin, Ar-

Repertoire

Gillespie-Album.

Weil er, wie seine Frau ihm versicherte,

ständlichkeit. Ein recht neuer Trend hinge-

verbirgt sich dahinter? Von 50 CDs mit

rangeurin, Bandleaderin, als für Zeitge-

Vermutlich, weil ein schlecht gewählter

zu laut war, verzog er sich in eine Ecke

gen ist, dass auch Erstveröffentlichungen

Aufnahmen, die älter als 50 Jahre sind,

nossen stets anregendes Stück lebendiger

Titel unerfüllte Erwartungen auf virtuo-

und vertauschte das übliche Plektrum mit

nur noch auf Vinyl und zum Download an-

ist jeder Silberling einer Künstlerpersön-

Jazzgeschichte. Sie war ihrer Zeit stets

ses Feuerwek des Bebop-Königs mit den

seinem legendären Daumen. So entwi-

geboten werden. HGBS könnte dafür zum

lichkeit gewidmet. Als Zugabe gibt es

voraus: In den 20er-Jahren ehörte sie zu

Froschbacken und der himmelwärts gebo-

ckelte er autodidaktisch eine Spielweise,

Trendsetter werden, so wie sein Vorgän-

eine CD-Rom mit den nötigen Informa-

den Pionieren jener Musik, die man in den

genen Trompete schließen lässt, kommt

die ebenso „technisch unmöglich“ ist und

gerlabel MPS in den 70er-Jahren schon

tionen und zwei Sampler mit modernen

30er-Jahren Swing nannte. In den 40er-

dieses Album bei Kritikern eher schlecht

doch verblüffend funktioniert. Montgo-

Standards setzte, vor allem dafür, wie ein

Aufnahmen aus dem Katalog der Labels,

Jahren nahm die Mitschöpferin des Kansas

weg. Und doch gelang Dizzy Gillespie

merys eindrucksvolle Oktavläufe werden

Jazzklavier auf LP zu klingen habe. Doch

die von Membran vertrieben werden. So

City Swing Partei für Bebop, und noch im

(tp), Gigi Gryce (as), Benny Golson (ts),

heute noch gerne abgekupfert. Erstaunli-

nicht alles, was der legendäre Tonmeis-

viel guten Jazz kann man für so wenig

Alter ließ sie sich noch auf manches Ex-

Pee Wee Moore (bs), Henry Coker (tb),

cherweise blieb er – sieht man von einer

ter Georg Brunner-Schwer damals pro-

Geld in CD-Form kaum erwarten! Die Box

periment ein. Sie war, wie Duke Ellington

Ray Bryant (dr), Tommy Bryant (p) und

kurzen Zeit bei Hampton ab – bis in die

duzierte, erschien seinerzeit. „Swinging

wäre unschlagbar, wäre man bei der Zu-

einmal treffend bemerkte, immer und

Charlie Persip (dr) 1957 ein Meisterwerk.

späten 50er-Jahre Fabrikarbeiter, der nur

Explosion“, ein etwas weniger kommerzi-

sammenstellung (laut Werbung „Resultat

ewig eine Zeitgenössin. Wer wäre beru-

Gillespie beschränkt sich auf die Rolle des

nach Dienstschluss in seiner Heimatstadt

elles Album des einst in der Fernsehunter-

hervorragender Recherche“) planvoll vor-

fener als sie gewesen, ein Album „A Key-

primus inter pares, um sich ohne Clowne-

Indianapolis auftrat. Seine Aufnahmen für

haltung sehr präsenten Berliner Pianisten

gegangen. Die einzelnen Künstler werden

board History“ zu nennen und mit den

rien und auf Sparflamme einer weniger

Riverside (1959–63) sind der Höhepunkt

Horst Jankowski, erschien nun posthum

nicht unbedingt mit „Best of“ beziehungs-

Stücken von den Roots in die Gegenwart

hitzigen Ästhetik anzupassen. Er ist das

seines Schaffens. Allerdings scheint ihm

aus Anlass von dessen 75. Geburtstag.

weise „Greatest Hits“ präsentiert, sondern

zu wandern – ohne je allzu weit weg vom

i-Tüpfelchen eines glänzend arrangierten

kompromissloses Jazzen so wenig einge-

Es atmet ganz das Flair jener Jahre: An

meist mit irgendwelchen Aufnahmen. Mal

Blues zu sein, in dem sie das heilende

Klanggemäldes aus durchaus satten Pas-

bracht zu haben, dass er nach dem Bank-

Peterson geschulter moderner Swing,

führen obskure, mal weltbekannte Ein-

Element des Jazz sah. Das mit Wendell

tellfarben, für das zwei große Arrangeure

rott des Labels ernsthaft in Erwägung

funkig und poppig durchsetzt, technisch

spielungen in das Schaffen des Jazzers

Marshall (b) und Osie Johnson (dr) 1955

und Komponisten 1957 fast alle Songs

zog, wieder in der Fabrik zu arbeiten. Die

versiert und hinreichend originell – „How

ein, zuweilen sind es typische, gelegent-

eingespielte Album – hier mit dem im Vor-

beisteuerten: Golson („Blues After Dark“)

Rettung des siebenfachen Familienvaters

High The Moon“ wird schon mal gegen

lich untypische Aufnahmen. Hier wird ein

jahr in Paris eingespielten Album „Mary

und der unterschätzte, vergessene Gryce

kam in der Gestalt von Creed Taylor, der

den Strich, ja absichtsvoll gegen den

berühmtes Album eins zu eins übernom-

Lou“ gekoppelt – ist nicht nur ein genialer

(„Smoke Signals“). Das Resultat klingt in

ihn mit Instrumentalfassungen von Pop-

Swing gebürstet. Man ahnt, warum das

men, da ist es eine Mischung aus Alben.

Rückblick auf die bisherige Jazzklavierge-

etwa so, als wäre das kurz darauf ent-

hits lancierte. Die hier (abgesehen von

mit Sigi Schwab (g), Hans Rettenbacher

Wundert man sich zum Beispiel bei Billie

schichte und ihre bisherige Karriere, es

standene Jazztet (mit Gillespie an Stelle

weniger bekannten alternate takes) ver-

(b) und Lala Kovacec (dr) 1971 einge-

Holiday, warum es ausgerechnet diese

war ihr vorübergehender Abschied vom

von Art Farmer), gestützt vom Bryant Trio

einten Alben für Verve (1964–66) haben

spielte Album vierzig Jahre warten muss-

Aufnahmen sein mussten, so reiht sich bei

Jazz. Während ihrer Europatournee hatte

zum Miniatur-Orchester angeschwollen,

zwar überwiegend kommerziellen Cha-

te: In jenen Tagen gingen Tastenmagiere

Sarah Vaughan Juwel an Juwel. Trotz die-

sie sich nämlich spontan so intensiv dem

um mit der Hilfe einer klangfarblichen

rakter, doch gelang es Arrangeuren wie

wie Peterson, Hines, Garland, Alexander,

ser Konzeptlosigkeit: Jeder Jazzfreund wird

christlichen zugewandt, dass ihr weiterer

Raffinesse, die beim Miles Davis Nonet

Oliver Nelson, Don Sebesky und Claus

Hanna und Garner bei MPS ein und aus,

damit einige Tage lang (ähnlich einem

Berufsweg erst einmal unklar war. Die

anknüpft, mitten in der hitzigen Hardbop-

Ogerman Montgomery goldene Käfige zu

neben denen Jankowski (immerhin mit

Briefmarkensammler mit einer Wunder-

„Keyboard History“ entstand nach langer

Ära eine Schönheitsfeier wonnig weicher,

basteln, in denen des gefangenen Jazz-

zwei anderen LPs 1970 und 71 im MPS-

tüte „1.000 Stück aus aller Welt“) freudige

innerer Einkehr. Dem Album folgten Jahre

wohlig warmer Partituren zu veranstalten.

vogels Gesang immer noch zur Geltung

Katalog vertreten) sich ausnimmt wie ein

Entdeckungen machen.

des Betens, Meditierens und Predigens.

Romantisch-impressionistischen…

kommt.

immerhin sehr guter Zauberlehrling.

Tunes JHM 204 (JazzHaus Musik/In-Akustik)

Ancient History ACT 9517-2 (Edel)

Olaf Lind Quartet feat. Leonhard Huhn, Stefan Karl Schmid, Marcel Richard, Rafael Calman Drift JHM 202 (JazzHaus Musik/In-Akustik)

Lars Danielsson Group feat. Magnus Öström Libretto ACT 9520-2 (Edel)

Scheffners Liste Manfred Scheffner, Herausgeber und Chefredakteur des „Bielefelder Katalog Jazz“ und ehemaliger Leiter der Jazzplattenabteilung des Münchner Kaufhauses Ludwig Beck, sichtet alle zwei Monate für die Jazzzeitungsleser die CD-Neuheiten.

Christian Winter Quintet feat. Peter Martin From The Sound Up Steeplechase SCCD 31721 (Fenn Music) Jack Walrath Quintet feat. Abraham Burton Forsooth ! Steeplechase SCCD 31722 (Fenn Music) Chick Corea-Stefano Bollani Orvieto (Live At Umbria Jazz Winter 2010) ECM 2222 (2779692) Sinikka Langeland Group feat. Trygve Seim, Anders Jormin The Land That Is Not ECM 2210 (2762036) Christoph Stiefel-Lisette Spinnler Bima Sakti Traumton 6584 (Indigo 961182) Fjoralba Turku Group feat. Florian Trübsbach, Paulo Cardoso Serene Traumton 4563 (Indigo 961422) Sebastian Gille Quartet feat. Pablo Held Anthem Pirouet PIT 3060 (Edel) Ernie Watts Quartet Oasis Laika 3510279.2 Rough Trade

Jon Balke Batagraf Say And Play ECM 2245 (2780490) Keith Jarrett Piano Solo RIO ECM 2198/99 2-CD-Set (2776645) Gunter Pretzel-Viola / Klaus TreuheitOrgan: Molten Blue KTMP 5309 (www.klaustreuheit.de) Wolfgang Lackerschmid Group feat. Tiger Okoshi , Bob Degen, Yoron Israel Common Language Common Sense hipjazz 005 (www.hipjazz.de) Ryan Carniaux Group feat. Wolfgang Lackerschmid Refelctions of the Persevering Spirit hipjazz 006 (www.hipjazz.de) Wolfgang Lackerschmid with Florian Reß, Tobias Niederreiner, Susan Aboul Hana, Sebastian Hausl Steinklang (einer 2000jährigen Stadt) Bhakti BR 52 CD+DVD (Galileo Music) Martin Schulte NY Quartet Pieces Of Astoria JHM 203 (JazzHaus Musik/In-Akustik) George Ruby-Michel Pilz Deuxieme Bureau JHM 205 (JazzHaus Musik/In-Akustik) Fee Stracke Group Vertreibung Aus Dem Paradies: New

unytpische

Circle Of Swing feat. Roman Klöcker, Michael Ehret, Brenda Boykin, Thilo Wagner, Tony Lakatos HelloBrenda Laika 3510278.2 (Rough Trade) Kevin Hays Piano Variations Pirouet PIT 3059 (Edel) Gianluigi Trovesi-Gianni Coscia Frere Jacques-Round About Offenbach ECM 2217 (2781135) Enrico Rava Quintet Tribe ECM 2218 (2766970) Karl Ratzer meets Peter Tuscher feat.Andi Kurz, Florian Oppenrieder, Alexandra Schenk You‘ve Changed Organic Music ORGM 9755 (Fenn Music) Fabrizio Bosso-Alberto Marsico-Alessandro Minetto Spiritual Organic Music ORGM 9756 (Fenn Music) Scott Hamilton-Dusko Goykovich with Bernhard Pichl, Rudi Engel, Michael Keul Tight But Loose Organic Music ORGM 9757 (Fenn Music) Jens Thomas-Verneri Pohjola Speed Of Grace ACT 9509-2 (Edel) Verberi Pohjola Quartet

Ulf Wakenius Group feat. Lars Danielsson, Eric Wakenius, Nguyen Le Vagabond ACT 9523-2 (Edel) Don Pullen Piano-Solo Plays Monk Whynot WNCD 79418 (Fenn Music) Sonny Fortune Quartet feat. Renee Rosnes, Kenny Davis, Ronnie Burrage Invitation Whynot WNCD 79420 (Fenn Music) Chico Freeman Quintet feat. Von Freeman, George Cables, Cecil McBee, Billy Hart Lord Riff And Me Whynot WNCD 79421 (Fenn Music)

Swiss Jazz Award 2012 Christina Jaccard & Dave Ruosch Band, JCT All Stars, Martin Abbuehl‘s Swing Express, Martin Lechner und Sandri SchneebeliÄs Boogaloo Quartet: dies sind die fünf offiziell Nominierten für den Swiss Jazz Award 2012, der am kommenden 24. Juni im Rahmen des Jazz Festivals in Ascona zum sechsten Mal verliehen wird. Der Swiss Jazz Award ist die erste und einzige Auszeichnung der Schweiz im Bereich Jazz, die durch eine Publikumswahl vergeben wird. Noch bis 29. März können sich Jazzfreunde an der Abstimmung beteiligen und ihre Stimme auf www. swissjazzaward.ch abgeben. Für die Abschlussphase verbleiben die drei bestplatzierten Gruppen der Vorrunde. Sie werden sich am Festival JazzAscona 2012 einem Live Contest stellen.

Dass Alben aus der „guten alten Zeit“


jazzzeitung

dvd, noten

1 2 012 S e i t e 16

dvds

Scheffners Vinylarchiv

Down Home Music – A journey through the heartland 1963 The Arhoolie Foundation AF DVD 205

Calle 54 — A Tribute to Latin Jazz HOMESCREEN 1072 D

Diese DVD enthält Aufnahmen, die der

dem Jahr 2000 erleben wir, akustisch wie

deutsche

Wawzyn

visuell hervorragend aufgenommen, eine

Journalist

Dietrich

In diesem Film von Fernando Trueba aus

Der Musiker unserer heutigen Kolumne

Two Basses“, die bereits vorgaben, wel-

und Chris Strachwitz 1963 während ei-

Reihe der großen Künstler des Latin Jazz:

ist sicherlich kein Unbekannter unter den

che Art von Musik sich dahinter verbirgt.

ner mehrmonatigen Reise durch die

Paquito d‘Rivera, Eliane Elias, Chano

Jazzfans. Im Gegenteil, er gehört zu den

So auch bei der hier vorgestellten Platte:

USA machten. Die 27 Titel präsentieren

Dominguez (Flamenco), Jerry Gonzales

Musiker-Persönlichkeiten,

Musik, die Strachwitz „Down Home Mu-

and the Fort Apache Band, Michel Ca-

sic“ nennt, was sich in etwa mit „echter

milo, Gato Barbieri, Tito Puente, Chucho

formt haben Pietro ‚Pete‘ Rugolo, Pianist,

Reeds In Hi.Fi Pete Rugolo and his Orchestra Mercury Records MG 20260

Volksmusik“ übersetzen lässt: Musik,

Valdés, Chico 0’Farrill, Bebo Vales, Isra-

Arrangeur, Bandleader, aber auch als

Die Musiker sind, unter anderen: Bob

nahmen zu vergleichen. Die David Rose

die Ursprünglichkeit, Vitalität, Emoti-

el Lopez „Chachao”, Orlando „Puntilla”

Produzent für Capitol-Records, MGM und

Cooper, Bud Shank, Dave Pell, Chuck

Komposition Our Waltz hat Pete Rugolo

onen und Volksverbundenheit ausstrahlt

Rios et “Nueva Generación” und Carlos

Mercury, war er in allen Funktionen über-

Gentry, Barney Kessel, André Previn, Joe

besonders originell arrangiert. Der Walzer

— weit weg von allem Kommerz, von

„Patao” Valés. Ein wahres Festival, das

aus produktiv und erfolgreich.

Mondragon, Shelly Manne, aufgenom-

wird immer wieder durch einen 4/4-Takt

Kitsch, Anbiederung und zickigem Ge-

eigentlich nur aus Höhepunkten besteht

men am 30.10. und 1.11.1956

abgelöst, wie man es vom Bayerischen

tue. Stilistisch gibt es vor allem Blues,

– so ist diese DVD ein wertvolles Doku-

1915 in Sizilien geboren, kam er, gerade

Igor Beaver / If You Could See Me Now

Zwiefachen kennt. Die Bläser erzeugen

Gospel, Country, dazu auch Cajun und

ment. Der Titel des Films kommt übrigens

mal fünf Jahre alt, mit seinen Eltern in die

/ Yardbird Suite / Impressionism / Wal-

teilweise einen so sanften Sound, der

New Orleans Jazz.

daher, dass sich in der 54. Straße in New

USA. Schon sehr früh wurde er von seiner

king Shoes / Theme For Alto / Our Waltz /

einen an Streicher denken lässt. And-

Am besten hört man sich alles zuerst

York die SONY-Studios befinden, in denen

Tante am Klavier unterrichtet, lernte aber

Spring Is Here / Polytonal Blues / Collabo-

ré Previn und Dave Pell haben kleine,

mit dem informativen Kommentar zur

die Aufnahmen gemacht wurden. Zu den

auch verschiedene Blasinstrumente, was

ration / Interlude

aber feine Soli. Bei dem Titel „Spring Is

Entstehung der Aufnahmen von Chris

Extras gehören Interviews, Biographien

später für seine Tätigkeit als Arrangeur

Pete Rugolo hatte schon immer eine Vor-

Here“, mit einer an moderne Klassik an-

Strachwitz an und dann nochmals ohne

und Fotos. Es wird fast ausschließlich

sehr hilfreich war.

liebe für besondere Klangfarben, die er

gelehnten Einleitung, gibt es Passagen,

Kommentar. Eine schöne Ergänzung zu

Spanisch gesprochen und es gibt nur hol-

Er studierte unter

auch bei den Arrangements für das Stan

die an Ravel erinnern. Die Stimmungen

dem Buch „Hear me howling!“ (siehe Be-

ländische beziehungsweise französische

anderem bei Da-

Kenton Orchester immer wieder verwen-

wechseln zwischen Programmmusik und

sprechung).

Untertitel (eine andere Fassung scheint

rius Milhaud und

dete. Hier sind es nur „Reeds“, also fünf

swingenden Teilen mit einem Solo von

Aber warum gibt es kein Booklet und

nicht zu existieren). Aber die Musik ist

machte seine ers-

Saxophonisten, die aber auch Flöten,

Dave Pell. „Polytonal Blues“ geht sehr frei

nicht einmal die Titel der Stücke auf

so gut und die Atmosphäre so lebendig,

ten

Klarinetten und Oboe spielen, sowie wei-

mit dem Blues-Schema um, aber die Soli

der Rückseite der DVD-Hülle? Bei einem

dass dieses Problem nicht so sehr ins Ge-

in

tere Bläser (Flöten, Oboen und Fagott).

von Barney Kessel, Bud Shank und Dave

Fachmann wie Strachwitz unverständlich.

wicht fällt.

diversen Tanz-Bands, aber auch in den

Die Rhytmus-Gruppe besteht aus Piano,

Pell bringen das Stück dann wieder auf

Orchestern von Johnny Richards, Gene

Gitarre, Bass und Schlagzeug. Da die

soliden Grund. Die Riffs von Piccolos und

Krupa und, nachdem er zur Armee ein-

Blech-Instrumente fehlen, entsteht ein

Oboen ergeben einen originellen Kontrast

gezogen wurde, in einer Army-Band. Die

wesentlich intimerer Klang als bei einer

zum erdigen Blues und machen das Stück

wichtigste Station seiner Laufbahn war

Bigband üblich. Das beginnt mit Igor Bea-

ziemlich spannend. Auch „Collaboration“

aber sicher seine Zeit im Stan Kenton

ver, wie es der Titel schon verrät, eine

ist ein bewährtes Kenton-Schlachtross,

Orchester, für das er viele Arrangements

Verbeugung vor Igor Strawinsky, der ein

das hier allerdings sehr verhalten dar-

und auch diverse Kompositionen schrieb.

besonderes Interesse für den Jazz zeigte

geboten wird. Chuck Gentry am Bariton

Er hat in den äußerst produktiven Jahren

und in einigen seiner Kompositionen Jazz-

und Dave Pell, Tenor, sind die Solisten,

von 1945 bis 1950 den Sound der Band

Elemente verwendete (für Woody Her-

die von einem Klang-Teppich von Flöten

wesentlich mitgeprägt. Daneben produ-

man schrieb er sogar das „Ebony Concer-

und Oboen getragen werden. Ebenfalls

zierte er viele Platten für Capitol (Benny

to“). Hier ist es umgekehrt, Rugulo baut

aus alten Kenton-Tagen stammt das letz-

Goodman, Mel Tormé, Nat King Cole, The

„Stravinsky Clichés“, wie er es ironisch

te Stück der LP: „Interlude“. Waren in der

Four Freshman, aber auch die eng mit

nennt, in eine Jazz-Komposition ein.

damaligen Aufnahme Posaune und Piano

Kenton verbundenen Sängerinnen June

Impressionismus ist, wie es schon der

die Solisten, dominieren hier die Flöten.

Wer jemals im Berliner Hotel Ellington

Christy und Peggy Lee), und einen der

Name sagt, reine Lautmalerei, die dem

Dafür, dass Pete Rugolo ein wichtiger

logierte, kennt ihre Bilder. Wer sie nicht

Meilensteine in der Geschichte des Jazz,

Hörer eine ganze Landschaft vor Augen

Musiker, Komponist und Arrangeur war

kennt, sollte sich dringend den pracht-

die „Birth Of The Cool-Sessions“ von

Mi-

führt. Bei „Walking Shoes“ denkt man un-

(er starb am 16. Oktober 2011), wurden

vollen Band zulegen, der mit Susanne

les Davis. Rugolo schrieb und arrangierte

weigerlich an Gerry Mulligan. Nicht nur,

seine Aufnahmen auf CD so gut wie nicht

Schapowalow bekannt macht. Die Ham-

viel Musik für Film und Fernsehen, deren

weil er das Stück geschrieben hat, die

veröffentlicht. LPs sind natürlich schon

burger Fotografin hat in den vierziger

Orchester er oft leitete. Später wechsel-

Aufnahmen des Mulligan-Baker Quartet

lange nicht mehr lieferbar und auch ge-

und fünfziger Jahren zahlreiche amerika-

te er über MGM zu Mercury Records, wo

waren (und sind) ein Paradestück des

braucht nur schwer zu finden. Die hier

nische Jazz-Stars abgelichtet, auch deut-

er dann viele Aufnahmen unter eigenem

Cool-Jazz. „Theme For Alto“ hat Rugolo für

besprochene Platte ist vor Jahren einmal

sche Musiker kamen vor ihre Linse.

Namen einspielte. Die LPs trugen so pro-

das Stan Kenton Orchester geschrieben.

bei Fresh Sound in Spanien als CD heraus-

Im einleitenden Beitrag stellt Wolfram

grammatische Titel wie „Adventures In

In der Aufnahme vom 20. März 1951 ist

gebracht worden, sogar mit dem Original-

Knauer die inzwischen 89-jährige Fo-

powalow, heißt es, „vereint in ihren Bil-

Rhythm“, „Rugolmania“, „Brass In Hi-

Bud Shank der Solist. Auch auf der vorlie-

Cover. Immerhin, sie ist gelegentlich noch

tografin vor, die sich zu Beginn der

dern, was auch Jazzmusiker ausmacht,

Fi“, „Percussion At Work“, „Ten Trumpets

genden Platte spielt Shank das Alt-Saxo-

zu finden.

sechziger

eine

technische Perfektion und den Sinn für

& Two Guitars“ oder „Ten Saxophones &

phon-Solo. Es ist reizvoll, die beiden Auf-

Foto-Agentur gründete. Susanne Scha-

Spannung und richtiges Timing“. Tat-

die

wesent-

liche Wege des Jazz maßgeblich mit ge-

praktischen

Erfahrungen

Manfred Scheffner

Joe Viera

Joe Viera

Einzigartiger Blick Ein Bildband im Jazzprezzo Verlag Sophotocated Lady – Jazzphotographien von Susanne Schapowalow, herausgegeben von Rainer Placke, Jazzprezzo Verlag, Bad Oynhausen 2011, 200 Seiten, 55 Euro

Jahre

zurückzog

und

sächlich war die Fotografin „Freundin und

noten

Bekannte“ der Musiker, stets nah am Geschehen. Sie nahm Rücksichten auf ihre Verletzlichkeiten, drückte im richtigen

Larry Coryell/Paulo Morello/Andreas Dombert/Helmut Kagerer: Night of Jazz Guitars, FingerPrint (Acoustic Music), 128 Seiten, 19,80 €

Aufmerksamkeit rücken. Leicht fortge-

Erwachsene werden daran Spaß und Nut-

17 Songs für Chöre – mit Pep (2–4 gleiche

Augenblick ab. Sie blieb diskret, wie im

schrittene Instrumentalisten finden hier

zen haben. Die Lieder sind zum großen

oder gemischte Stimmen und Klavier):

Porträt-Beitrag Ulla Frühlings zu lesen ist.

eine Sammlung original irischer Musik,

Teil in englischer Sprache, so dass damit

Chorbuch zum mehrstimmigen Singen,

„Sie deutet an, verrät aber nicht alles“.

die ruhige Balladen bis schnelle Jigs um-

auch der Englischunterricht bereichert

Lehren, Lernen und Aufführen, das die

Radiomann Olaf Hudtwalcker hat nach

Die Musiker werden angekündigt als „The

fasst. Die alten Stücke wurden um zwei

werden kann oder sich Englisch-Kennt-

Sing-Schule „Natürlich Singen!“ ergänzt.

dem Krieg Susanne Schapowalow mit der

Quadriga of Jazz Guitar”: vier Gitarristen,

neuere Melodien erweitert. Außer dem

nisse in Verbindung mit Musik auffri-

sonst nichts. Gut gelaunt zieren sie das

Vorwort in englisch, deutsch, französisch

schen lassen. Im Mittelpunkt des Hefts

Cover dieser Edition. Eine ungewöhnliche

und holländisch kommt das Heft ohne

stehen drei sorgfältig zusammengestell-

Jazz-Konstellation, erschienen unter dem

Text aus. Unter den 16 Stücken (Solo-

te Arten von Songs: „Intervallsongs“ (im

neuen Logo „Fingerprint” bei Acoustic

stimme mit Akkordangaben) sind die Ti-

entsprechenden Lied findet sich das aus-

Music. Die Vier waren sich nicht ganz

tel „Sheebeg and Sheemore“, „The Irish

sicher, welche Reaktionen zu erwarten

Welt des Jazz bekannt gemacht, ausgehend vom Frankfurter Hot Club, dessen

gewählte Intervall besonders gehäuft),

Martina Schumeckers: Accordion Trip 1, 39 Lieder und Tänze aus Europa für 1–2 Akkordeons, holzschuh Verlag, 79 Seiten, incl. 2 CDs (79 und 77 Min.), 22,80 €

Washerwoman“, „Buachaill on Eirne“,

„Exkurssongs“ (sie vermitteln spielerisch

Ein schön gemachtes Buch mit Spiral-

Koller, Caterina Valente, Albert Mangels-

waren, als sie im Herbst 2010 zusam-

„Mason’s Apron“. Diese Ausgabe ist auch

allgemeines musiktheoretisches Wissen

bindung lädt ein zum Entdecken. Fort-

dorff, Jutta Hipp, Paul Kuhn, Rolf Kühn,

men ins Studio gingen. Der Erfolg hat

erhältlich für weitere Soloinstrumente,

wie Notenwerte oder Tonleitern), außer-

geschrittene

finden

Klaus Doldinger und Hans Last. Das erste

sie ermutigt, sich in einer weiteren Form

mehr unter www.dehaske.com. Auf der

dem „weitere Songs“ (Kanons, die in das

außergewöhnliches Klang-Material aus

Nachkriegskonzert in Deutschland von

zu viert auszudrücken: Das vorliegende

sehr gut eingespielten CD werden die

mehrstimmige Singen einführen, sowie

20 Kulturen, das sich auch in einer rhyth-

Duke Ellington 1950 in Hamburg brachte

Buch

Gitarristen

Melodien als vollständige Demoversi-

Kinderlieder). Die musikpädagogischen

mischen Bandbreite vom 2/4- bis zum

die Freundschaft mit dem Duke mit sich.

enthält (neben englischem Vorwort und

on sowie als Begleitversion präsentiert.

Anliegen werden altersgerecht gestaltet,

7/8-Takt widerspiegelt. Der Notensatz der

Eine enge Beziehung zu Quincy Jones

biographischen Notizen) Arrangements,

Die Demoversionen erfüllen hier neben

denn die Lieder sind in aktuellen Popmu-

39 Stücke regt die Spieler im Idealfall zu

kam ebenso zustande, als die Fotografin

Kompositionen und Solo-Transkriptionen

dem reinen Hörgenuss den besonderen

sik-Stilen gestaltet, die Klavierbegleitung

eigener kreativer Gestaltung und Inter-

dessen Bigband auf einer Tournee durch

der CD „Night of Jazz Guitars“. In Noten-

Zweck, den Spieler mit den für die irische

ist einfach. Da sie in je zwei Tonarten ste-

pretation an und ermöglicht das Zusam-

Skandinavien begleitete. Weitere Musi-

schreibweise und Tab mit Akkordangaben.

Musik typischen Ornamenten vertraut zu

hen, können jüngere Kinder einfach die

menwirken mit weiteren Musikern. Mit

ker sind Billie Holiday, Louis Armstrong

Inspirierte klangliche Dialoge, vollgriffige

machen. Sie wurden nicht notiert – es

kindgerecht höhere Fassung wählen. Das

Akkordangaben und Herkunftsland. Die

oder Lester Young. Letzterer, mit weitem

Akkorde im Wechsel mit virtuosen Impro-

steht jedem Musiker frei, sie individuell

umfangreiche musikalische Material wird

Titel entstammen der Sammlung des Mu-

Mantel und dem berühmten Pork Pie Hat,

visationen, ein dicht gewebtes gitarri-

auszuarbeiten: die hohe Kunst der Ver-

ergänzt durch praktisches Wissen drum-

sikers Henner Diederich, der sich in den

stellt „eine Studie in Traurigkeit und Sen-

stisches Abenteuer. Interessierte können

zierungen.

herum: Atem, Haltung, Vokalpraktische

vergangenen 50 Jahren mit der traditio-

sibilität“ dar. Niemand gelang es besser,

Kompetenz,

ein

nellen europäischen Musik beschäftigte.

Atmosphäre und Intensität jener Jahre

Tjark Baumann: Natürlich Singen! Die praxisorientierte Singschule Stimmbildungslehrbuch für Chöre und Singen im Klassenverband (mit 21 neuen Songs), Fidula, 148 Seiten, incl. CD (36 Min.), 24,90 €

gesangsspezifisches Glossar. Ein gelun-

Dabei entstanden über 2.000 Stücke in

festzuhalten.

genes, bodenständiges, dennoch zeitge-

Arrangements für offene Besetzung. Die

hatte nicht nur den schwitzenden oder

mäßes und inspirierendes Konzept.

musikalische Reise geht durch Irland,

spielenden Musiker im Visier, sondern

Die Einstudierung der Stücke auf CD hat

Finnland,

Deutsch-

vielmehr den Menschen. Ihre Bilder bie-

der Autor selbst übernommen, Ausfüh-

land, Bulgarien, Russland, Polen, Israel,

ten, so Knauer, „einen einzigartigen Blick

rende sind elf Kinder und Jugendliche aus

Spanien und viele weitere Länder; auch

in die Vergangenheit“ und repräsentieren

Joachim Johow: Irish Melodies for Soprano Recorder, de haske, 23 Seiten, incl. CD (40 Min.), 17,99 €

Diese Methode ist aus verschiedenen

dem Kinderchor „Cantemus“, Regens-

jiddische, Zigeuner- und Klezmermusik

eine Epoche. Der vorliegende Band kann

Perspektiven sinnvoll. Egal ob Chor,

burg. Dazu gibt es das Heft „Natürlich

ist vertreten. Auf den wunderschön ein-

ohne Vorbehalte empfohlen werden. An

Gruppe oder Einzelunterricht: Die ent-

Singen! Songbook“, 16 Seiten, 6,90 €

gespielten CDs ist fast jeder Titel in drei

Papier, Gestaltung, Bildqualität und Aus-

Da wir es im Jazz glücklicherweise im-

haltenen Songs und Übungen sind be-

Enthält die 21 Lieder und Songs als Lead

(unterschiedlich besetzten) Versionen zu

sagekraft der Schwarz/Weiß-Fotos ist er

mer wieder mit fließenden Grenzen, mit

reits für Kinder im frühen Grundschulal-

Sheets.

hören. Neue, weltoffene Inspiration für

vorbildlich. Index und Übersetzungen der

stilistisch grenzenlosen Einflüssen zu tun

ter geeignet, konkrete Zielgruppe sind

ein altes Instrument.

Texte runden den Band ab.

haben, darf dieses Heft in den Fokus der

junge Sänger ab zehn Jahren, aber auch

Außerdem „Natürlich Mitsingen“, 88 + 8 Seiten, 16,90 €

für

fortgeschrittene

sich versuchen an Stücken wie „Cookin‘ at the Continental“, „Koala“, „Like someone in love“, „Jailbreak“, „I think it’s too late now“ oder „Tadd’s delight“. Mehr unter www.acoustic-music.de, und auf S. 21 finden Sie eine Transkiption!

Lockerungsübungen,

Akkordeonspieler

Estland,

Monika Krämer

England,

Zusammenkunft

die

Fotografin

1948

festhielt. Zu den Deutschen Jazz-Festivals war der Weg nicht weit. Hier fotografierte Schapowalow in den Folgejahren Hans

Susanne

Reiner Kobe

Schapowalow


jazzzeitung

bücher

1 2 012 S e i t e 17

Jazz in der Illegalität

Monica Ladurners und Wolfgang Beyers Film und Buch über den Swing und die Nazis Im Jazz konzentrierte sich für die Nazis ein guter Teil der Übel dieser Welt: Niggermusik, Judenmusik, Kulturbolschewismus, sexuelle Aufreizung, rhythmische und weltanschauliche Unzuverlässigkeit, Ungehorsam, Wehrunwilligkeit. Der Jazz wurde verfolgt, anfangs durch sozialen Druck, später durch zunehmend massive Gewalt.

kutiert. Aber Monica Ladurner und Wolf-

Denn die Geschichte dieses schillernd-

werte Unterschiede zwischen nationalen

gang Beyer geht es in ihrem Buch weniger

pejorativen Wortes, das sich nach wie vor

Swing-Jugend-Ausprägungen bestanden.

um die nationalsozialistische Musikpolitik

einer gewissen Geläufigkeit erfreut, ist

Die Wiener Schlurfs zum Beispiel wa-

als vielmehr um die subkulturellen Ten-

zugleich ein klarer Verweis auf die Kon-

ren, im Gegensatz zu ihren deutschen

denzen, die sich in den dreißiger Jahren

tinuität der damit verbundenen Affekte,

Seelenverwandten, eher proletarischer

um den anfangs als verdächtig-anrüchig

die sich mit dem Kriegsende 1945 nicht

Herkunft und behaupteten durchaus mit

und später nur noch als kriminell behan-

erledigt hatten.

aktiver Gegengewalt gegen die Hitlerju-

delten Jazz bildeten. Denn womöglich war

Monica Ladurner und Wolfgang Beyer

gend die nächtliche Dominanz im Prater.

die jugendliche Swing-Szene jener Zeit,

zeichnen

erzähl-

Sehr präzise und bitter fallen in dem

die es in vielen europäischen Ländern in

ten Werk die anti-nationalsozialistische

Buch die Geschichten der Verfolgung

n ihrem reaktionär unterfütterten Mu-

verschiedener Ausprägung gab, auch ers-

Swing-Jugendkultur der 30er- und 40er-

aus, die nachbarschaftliche Milieus mit

sikgeschmack waren die deutschen

ter Vorschein einer eigenständigen und

Jahre kenntnisreich nach. Sie richten

Misstrauen und Hass durchsetzen und

Machthaber zwischen 1933 und 1945

durchaus nicht politikfernen Jugendkultur,

ihre Blicke nicht nur nach Deutschland,

nicht weniger mörderisch waren als in

allerdings weitgehend einig mit Konser-

wie sie erst wieder in den sechziger Jah-

wo sie ein besonderes Augenmerk auf

Deutschland.

vativen, und nicht nur auf dem europä-

ren auf der historischen Bühne erschien.

die mörderische Repression der Nazis

ischen Kontinent, wenn man etwa einen

Ladurner und Beyer haben dieser europä-

gegen die selbstbewusste Mittelschicht-

Artikel der New Orleans Times aus dem

ischen Swing-Subkultur ein Buch gewid-

Bewegung der Hamburger Swingjugend

Jahre 1917 würdigt, in dem Jazzbands als

met, das nicht im engeren Sinne eine his-

richten; sie berichten aus der Tschecho-

„Manifestationen der untersten Schub-

torische Untersuchung ist, sondern eher

slowakei, wo in Sachen Jazz viel mehr

lade des schlechten Geschmacks, die

die lesbare Frucht eines Films, den die

Leben herrschte als im restlichen Euro-

noch nicht vom Zivilisationsprozess weg-

beiden für den Österreichischen Rundfunk

pa; sie berichten von Frankreich und der

anderem, dass – bei aller Gemeinsam-

geschwemmt wurden“, bezeichnet wer-

gedreht haben.

Entwicklung der Subkultur der Zazous

keit in Sachen Dresscodes, Neudefinition

den. Die Nazis haben den heftigen Affekt

Das Wort „Schlurf“, das man sich unbe-

zum

und

von Geschlechterrollen und lebendigen

gegen den Jazz also nicht erfunden, sie

dingt im Wiener Dialekt intoniert vorstel-

sie berichten ausführlich und material-

Beziehungen zum illegalen internationa-

haben ihn nur mit staatlicher Gewalt exe-

len muss, spielt dabei eine zentrale Rolle.

reich aus Österreich. Man erfährt unter

len Tonträgerhandel – auch bemerkens-

I

in

ihrem

sorgfältig

Nachkriegs-Existentialismus;

Hans-Jürgen Linke Buch und Film-Tipp • Wolfgang Beyer/Monica Ladurner: Im Swing gegen den Gleichschritt. Die Jugend, der Jazz und die Nazis. Residenz-Verlag, St. Pölten – Salzburg, 242 Seiten, 21,90 Euro • Der Film „Schlurf – Im Swing gegen den Gleichschritt“ ist auf DVD erhältlich.

Gospel, Jazz und Blues Englischsprachige Bücher, erlesen von Joe Viera David Eltis and David Richardson: Atlas of the Transatlantic Slave Trade, mit 189 Karten, 9 Tabellen und einer Reihe von Fotos, Yale University Press, New Haven & London, 307 Seiten

nierten den Sklavenhandel 1450 bis

beat“ und Autor mehrerer Bücher. Er

lich, dass der Verlag ihm kein Register

Bis heute ist Peter King aktiv geblieben.

1650 und dann nochmals in der ersten

schreibt mit viel Sachverstand und Ein-

beigegeben hat.

Benny Golson sagt in einem Vorwort zu

Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die meisten

fühlungsvermögen auch über entlegene

Sklaven wurden in Afrika von Afrikanern

Themen und bringt sie uns eindringlich

festgesetzt und zumeist im Tausch gegen

ins Bewusstsein. Die heutige Situation

verschiedene Waren den Sklavenhänd-

des Jazz in den USA sieht er gefährdet:

Peter King: Flying High — a Jazz life and beyond, Northway Publ. London, 340 Seiten

Wer hätte gedacht, dass nach so langer

lern übergeben („As this implies, an Afri-

„You don’t see or hear jazz on TV much

Peter King wurde am 11. August 1940 in

Zeit noch derart genaue und umfassende

can identity did not exist in the era of the

anymore, at least not on the networks

Tolworth (nahe London) geboren. Nach

wissenschaftliche Untersuchungen über

slave trade“, S. 303).

or major cable channels, where America

kurzen Intermezzi mit Klavier und Geige

den

diesem sehr berührenden Buch (S. VIII): „He is not only an exceptional saxophonist whom I admire, but a personal friend whom I hold in the highest esteem.”

Sklavenhandel

Hinter all dem steht eines der größten

defines its popular culture. Nor does the

entdeckte er den Jazz (Willis Conover‘s

zwischen 1501 und 1867 möglich sind?

Verbrechen der Neuzeit, was die Lektü-

music turn up on leading radio stations…

Jazz Hour im Sender „Voice of America“)

Rosemary Clooney with Joan Barthel: Girl Singer – An Autobiography Doubleday/New York, 337 Seiten mit einer komprimierten Diskographie

Die Ergebnisse haben die beiden Autoren

re dieses hervorragenden Buches im-

Much the same kind of cultural obscurity

und begann mit 15 Jahren Klarinette

Ältere Leser, die in den 50er-Jahren wie

in diesem Buch niedergelegt und sich

mer wieder überschattet. Die Leiden der

has been accorded blues, gospel, Afro-

zu spielen. Zur gleichen Zeit litt er auf

alle Jazzfans oft AFN Munich (den ame-

dabei vor allem einer Darstellung mittels

Sklaven, die schon auf den zumeist völlig

Carribean and various forms of ‚world‘

Grund von Schulproblemen an Depres-

rikanischen Soldatensender) gehört ha-

Landkarten mit vielerlei Markierungen

überfüllten Schiffen begannen, sind nicht

music…” (S. XV).

sionen, wogegen er starke Medikamente

ben, werden sich bei dem Namen Rose-

und Eintragungen bedient – ein hervor-

Thema dieses Buches. Aber sie sind für

Gospel, Jazz und Blues in der Chicagoer

bekam. Er nimmt an, dass dadurch eine

mary Clooney an zwei ihrer Titel erinnern,

ragendes Mittel zur Veranschaulichung

jeden empfindsamen Leser spürbar.

Southside früher und heute, die St. John

Grundlage für seine spätere Drogensucht

die damals oft zu hören waren: „Come

und zu Vergleichen und weiterführenden

Bleibt noch eine Frage: Wieviele von den

Coltrane African Orthodox Church in San

entstand. Bald danach, unter dem Ein-

on-a

Überlegungen.

Sklavenhändlern und -besitzern sind für

Francisco (sie heißt wirklich so!), Jazz in

fluss von Charlie Parker, wechselte er

harmlose Songs mit albernen Texten, die

Dabei kommt vieles zutage, was die mei-

ihre Untaten je bestraft worden?

Cuba, New Orleans nach Hurrikan Ka-

zum Altsaxophon. Bei Jam Sessions in

kaum etwas von den Qualitäten dieser

trina, Duke Ellington, Frank Sinatra, die

London, wo er Musiker wie Don Rendell,

Sängerin verrieten. Geboren wurde sie

Jazz-Dokumentation von Ken Burns (die

Jimmy Skidmore und vor allem Tubby

am 23. Mai 1928 in Maysville (Kentucky).

er hart kritisiert), Susannah McCorkle,

Hayes traf, machte er sich bald einen Na-

Von 1946 bis 1949 sang sie zusammen

George Gershwin, Patricia Barber, Ken

men. 1960/61 war er Mitglied des Johnny

mit ihrer Schwester Betty in der Band

lebten, kamen in die USA; die meisten,

Howard Reich: Let Freedom Swing – Collected Writings on Jazz, Blues and Gospel, Northwestern University Press, Evanston USA,390 Seiten

Vandermark,

Lena

Dankworth Orchesters. Danach spielte er

von Tony Pastor. Schon damals bestach

etwa 44 Prozent, wurden nach Brasilien

Howard Reich ist Kritiker der Chicago

Horne, Jazz in Panama – das sind einige

eine Zeitlang auch Tenorsaxophon. Be-

sie durch eine sehr volle, melodiöse und

gebracht. Spanien und Portugal domi-

Tribune seit 1983 Mitarbeiter des „down-

der Themen dieses Buches. Unverständ-

gegnungen mit großen amerikanischen

klare Stimme. Sie bewunderte Frank Si-

Musikern (Bud Powell, Lucky Thompson)

natras Art, mit Texten umzugehen; jedes

schärften seine Suche nach einer eige-

Wort, ja jede Silbe machte er dem Hörer

nen Spielweise. Harte Drogen machten

verständlich und glaubhaft. 1949 bekam

ihm lange Zeit schwer zu schaffen – er

sie einen Vertrag mit COLUMBIA, was ihr

spricht darüber immer wieder sehr of-

einige Hits einbrachte. Dazu drehte sie

fen. Er arbeitete mit einer Vielzahl von

ab 1952 eine Reihe von Filmen, von de-

Gruppen (u.a. Tony Kinsey, Tubby Hayes,

nen vor allem „White Christmas“ (1953)

transatlantischen

sten Leser überraschen dürfte. Weniger als vier Prozent der insgesamt rund 12,5 Millionen Gefangenen, von denen etwa 1,8 Millionen die Überfahrt nicht über-

Herbie

Hancock,

Drei Grundcharaktere Christian Broecking verfolgt die Entwicklung des afroamerikanischen Jazz Christian Broecking, Der MarsalisKomplex. Studien zur gesellschaftlichen Relevanz des afroamerikanischen Jazz zwischen 1992 und 2007, Broecking Verlag, Berlin 2011, 216 Seiten Christian Broecking, Respekt! Die Geschichte der Fire Music, Verbrecher Verlag, Berlin 2011, 475 Seiten

my

house“

und

„Botch-a-me“,

Komplex“ gezogen werden. Dafür wur-

eng empfunden, denn Jazzmusiker sind

Maynard Ferguson, Ray Charles). Dane-

mit Bing Crosby Erfolg hatte. Der Auf-

den in zwei Schritten 18 Interviews auf

„Kosmopoliten“. Jazz ist eine höchst in-

ben fing er an zu malen, beschäftigte

stieg des Rock‘n‘Roll in den 60er-Jahren

ihre jeweiligen Kernaussagen reduziert,

dividuelle Angelegenheit, aber auch eine

sich mit der Musik von Béla Bartók und

ließ ihre Karriere einbrechen. Dies und

um sie vergleichbar zu machen und in

progressive Kraft, „die Veränderungen

mit dem Bau von Modellflugzeugen (da-

Eheprobleme führten zu einer Tablet-

verschiedene

einzuteilen.

repräsentiert“. „Die Hoffnung auf Rück-

rüber gibt es sogar ein eigenes Kapitel in

tensucht, die wiederum, zusammen mit

Wenn man sich durch die nicht immer

eroberung der gesellschaftlichen Wirk-

diesem Buch) Schließlich konzentrierte

dem direkten Erleben des Attentats auf

leicht zu lesenden soziologischen Formu-

samkeit

Jazz

er sich wieder ganz auf das Altsaxo-

Robert Kennedy 1968 einen Zusammen-

lierungen durchgekämpft hat, wird man

hat sich mit der Institutionalierung durch

phon, das ihm offensichtlich mehr lag.

bruck bewirkten, den sie nur langsam

mit der luziden Darstellung der Ergeb-

die Hochkultur nicht erfüllt“, lautet Broe-

Die Arbeitsmöglichkeiten für Jazzmusiker

überwand. Dann geschah etwas, mit

nisse belohnt. Nachdem beide Fraktionen

ckings Bilanz.

waren damals schlecht, so dass er vor

dem wohl niemand gerechnet hatte. Sie

In seinen „Studien zur gesellschaftlichen

zu Wort gekommen sind, hier der smar-

In einem weiteren Buch von Broecking

allem in den 70er-Jahren immer wieder in

erhielt 1977 einen Vertrag von CONCORD

Relevanz des afroamerikanischen Jazz

te Marsalis, der Jazz über Elemente wie

sind erstmals alle Interviews versam-

Tanzorchestern spielte. Erneute Depres-

und nahm von da an bis zu ihrem Tod

zwischen 1992 und 2007“ fragt Chri-

Swing, Blues und Soul definiert, dort die

melt, die er bislang in drei kleinen

sionen führten zu Selbstmordgedanken.

am 29. Juni 2002 rund 30 CDs auf, eine

stian Broecking nach der „widerstän-

entschiedenen Gegner einer entgegen-

Bänden veröffentlicht hat. 40 aussage-

Schließlich fing er sich wieder und grün-

besser als die andere. Ihre Stimme war

digen Wirkung des schwarzen Jazz“ und

gesetzten Ästhetik, steht fest, dass die

kräftige Gespräche zeichnen ein facet-

dete – nach vielen Jahren als Sideman

inzwischen tiefer und rauer geworden,

ob er Ausdruck einer Black Community

gesellschaftliche und kulturelle Utopie

tenreiches Bild der „Fire Music“. Nach

– ein eigenes Quintett, mit dem er 1982

sozusagen von Peggy Lee nach Ernes-

sei. Der Berliner Publizist hinterfragt zu-

eines neotraditionellen Aufbruchs eine

einem markanten Album Archie Shepps

die erste Platte unter dem passenden

tine Anderson „gewandert“, und sie war

nächst die Protestfunktion des Jazz, wo-

Legende ist. Drei Grundcharaktere haben

benannt, wurde sie zum Synonym ei-

Titel „New Beginnings“ aufnahm. Er war

mit einem Mal mitten im Jazz gelandet,

bei er einleitend die berühmte Berendt-

sich herausgebildet: die essentialistische

ner Bewegung, die als Free Jazz in die

inzwischen zu einem europäischen Spit-

den sie vorher eher nur tangiert hatte, je

Adorno-Debatte von 1953 „mit aktuellen

Haltung, die jegliche Integration ablehnt

Geschichte einging. Dessen epochalen

zenmusiker geworden – sehr schade,

nach Arrangement und Begleitorchester.

Positionen konfrontiert“. Im Grunde geht

und auf radikalen schwarzen Protest

Aufnahmen verschreckten, weil sie sich

dass er in Deutschland, im Gegensatz

Eine ganz erstaunliche Entwicklung, die

es um Fortsetzung der Marsalis-Debatte,

setzt, wird von Amiri Baraka vertreten.

dem Entertainment widersetzten. Die da-

etwa zu Frankreich, kaum bekannt ist.

man auf der Doppel-CD „Rosemary Cloo-

die der Autor bereits 1995 darstellte. Da-

Marsalis hingegen begreift den Blues als

maligen Protagonisten wie Ornette Cole-

Seine Life-CD „Hi Fly“ (SPOTLITE SPJ CD

ney – Songs from the Girl Singer“ (CON-

mals beklagten Wynton Marasalis und

Metapher afroamerikanischer Erfahrung.

man, Sam Rivers oder Sonny Rollins kom-

427) von 1984 zeigt ihn in bestechender

CORD CCD 2-4870-2) in Aufnahmen zwi-

seine beiden Vordenker Stanley Crouch

Sie gilt es zu institutionalisiern, Jazz wird

men nun ausführlich zu Wort. „Bei denen,

Form. Er verbindet den drive eines Phil

schen 1946 und 1998 studieren kann. Sie

und Albert Murray den Verfall tradierter

zum Kulturgut. Die dritte Haltung schließ-

die überlebten, hat sich der Kampf gegen

Woods mit eigenen Ideen und einem Ton,

erzählt ihr Leben in einer ebenso feinfüh-

Jazz-Werte, womit sie neokonservative

lich, beschrieben als „transideomatisch“,

den Mainstream tief in den Gesichtern

die beide bisweilen an Eric Dolphy erin-

ligen wie lakonischen Art, anschaulich,

Trends auslösten. Deren Bilanz soll nun

zielt auf Fortschritt und Erneuerung. Ins-

eingegerbt“.

nern. Sein Spiel glüht und nimmt sofort

mit subtilem Humor.

in dieser neuen Studie „Der Marsalis-

gesamt wird die Black Community als zu

Kategorien

des

afroamerikanischen

Reiner Kobe

gefangen.

Joe Viera


jazzzeitung

jazz heute

Südtirol Jazzfestival music college öffnet

Fabrizio Bosso vor alpiner Kulisse. Foto: G. Pichler

Kurz vor Weihnachten präsentierten Studenten der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen elf Vorschläge zur Gestaltung des 30. Südtirol Jazzfestival Alto Adige. Ein erstes Resümee lautet: Jazz in Südtirol ist Jazz zum Sehen, Hören, Anfassen und Mitgestalten. Zu seinem 30. Jahrestag feiert sich das „Genuss-Festival“ mit einigen besonderen Themen: Der Südtiroler Gerd Hermann Ortler komponiert eine Hymne, die während aller 30 Hauptkonzerte in unterschiedlichsten Besetzungen zu hören sein wird. Der

Richtigstellung Auf Seite 2 der letzten Ausgabe der Jazzzeitung schrieb Autorin Antje Rößler über eine Talkrunde zum Thema „Jazz trifft Politik“, die Ende Oktober den Auftakt des Berliner Festivals „Jazz in den Ministergärten“ bildete: „Dabei arbeiten die eingeladenen Musikerinnen auch für die Bundeskonferenz Jazz, welche die Fördermittel auf Bundesebene verteilt.“ Dies ist nicht richtig: das unabhän-

brasilianische Perkussionist Naná Vasconcelos, bereits vor 30 Jahren ein Gastmusiker der ersten Stunde, wird dieses Jahr in einer Jubiläumsproduktion Musiker aus der jüngeren Festivalgeschichte vereinen und die polnisch-deutsche Altsaxophonistin Angelika Niescier wird eine Formation italienischer und deutscher Musiker anführen. Die Euro-Krise schüttelt alle italienischen Jazzveranstalter. Dennoch steht schon heute fest: Vom 24. Juni bis 3. Juli wird es auch dieses Jahr ein Südtirol Jazzfestival mit der Bewertung „Triple A“ geben.

gige Gremium Bundeskonferenz Jazz (www.bkjazz.de) bündelt die Interessen der deutschen Jazzszene, dieses Forum hat keineswegs Gelder zu verteilen. Julia Hülsmann ist Sprechering der BKJazz und tritt für mehr Rechte von Musikern ein (aktuelle Kampagne unter www.facebook.com/ Jazzmusiker). Angelika Niescier war und ist kein Mitglied der BKJazz. Wir bitten um Entschuldigung! red

Am Sonntag, den 5. Februar lädt das Music College als staatlich anerkannte Berufsfachschule für Pop, Rock und Jazz zum Tag der offenen Tür ein. Interessenten können sich an diesem Tag ein Bild von der Schule, der Ausbildung und vom Leistungsstand der Studenten machen. Informationen über die Aufnahmebedingungen, das Fächerangebot und den Ablauf des Studiums sowie Gespräche mit der Schulleitung, den Dozentinnen und Dozenten sollen den Interessenten eine erste Orientierungshilfe bieten. Und wer sich selbst noch nicht richtig einschätzen kann, hat die Möglichkeit, sich durch Vorspielen und simulierte Prüfungen testen zu

lassen. Zusätzlich zu diesem Angebot gibt es ein recht abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Ab 19.30 Uhr findet dann das Halbjahreskonzert statt. Hier können die Studenten zeigen, was sie „so drauf haben.“ Das Music College ist inzwischen zu einer festen Institution, zu einem bedeutenden Ausbildungszentrum für Musiker geworden. Die Schule ist eine der wenigen „Anlaufstellen“ für eine profunde und vielseitige Ausbildung in Sachen Popularmusik. Seit der Gründung 1996 und der staatlichen Anerkennung im Jahr 2000 hat sich die Schülerzahl fast verdoppelt. Nähere Informationen unter www.music-college.de

Jazzschool öffnet Am 10. März 2012 gewähren der Neue Jazzschool München e.V. und seine staatlich anerkannte Berufsfachschule für Musik Fachrichtung Rock/Pop/Jazz einen Blick hinter die Kulissen: Wer Musik zu seinem Beruf machen möchte, ein Instrument erlernen oder einen Bandworkshop besuchen will, kann an diesem Tag der offenen Tür von 11 bis 14 Uhr das Ausbildungs- und

Japan-Benefiz-Album Größen wie Chick Corea, Gary Burton, Randy Brecker oder Paquito D‘Rivera haben auf Initiative des japanische Pianisten Makoto Ozone ein BenefizAlbum für die Opfer der Tsunami- und Erdbebenopfer Japans ein Album aufgenommen, das jetzt im Handel ist: „Live & Let Live – Love For Japan“ lautet der Titel und ist bei Universal erschienen. Die Einnahmen gehen in voller Höhe an eine Stiftung.

Unterrichtsangebot des Vereins vor Ort kennen lernen. Zu Beginn stellt Berufsfachschulleiter Franz-David Baumann die unterschiedlichen Ausbildungs- und Unterrichtsprogramme des Neue Jazzschool München e.V. vor. Im Anschluss haben Besucher die Möglichkeit, Jazzschool-Dozenten persönlich kennenzulernen und ihnen beim Unterrichten über die Schulter zu schauen. www.jazzschool.de

Im Jahr 2012 wird bereits zum siebten Mal der „Neue Deutsche Jazzpreis Mannheim“ vergeben. Das Festivalwochenende findet am 9. und 10. März 2012 in Kooperation mit der „Alte Feuerwache Mannheim gGmbH“ statt. Highlight des ersten Festivalabends wird das Konzert des Kurators Django Bates mit seinem Projekt „beloved bird“ sein. Sein neuestes Projekt ist

NEU: die JazzZeitung auf Facebook www.facebook.com/jazzzeitung Verlosung, Tipps, tagesaktuelle Meldungen und vieles mehr!

Tomatito sextet ›Luz de Guía‹ (ES) fr 20 april / 20 Uhr Die Glocke

Spanish Night

do 19 april

GErman Jazz Expo

fr 20 april

➜ kulturzentrum schlachthof / ab 20:00 Uhr Alborada: tribute to Ramón Montoya with Dani de Morón / Benavent-Di Geraldo-Pardo / Dead Capo / Filthy Habits Ensemble / Gutierrez

➜ Messe bremen / ab 14:30 Uhr Carsten Daerr Trio / Céline Rudolph / Florian Weber: Minsarah electric / Lebi Derya / Lisbeth Quartett / Mo’ Blow / Omer Klein / schultzing feat. Mateusz Smoczynski / Sebastian Gille Quartett / Trio 120

jazzahead! meets GlockE JAZZNights ➜ glocke / ab 20:00 Uhr Tomatito sextet ›Luz de guía (es)

break Im downbeat vom Oktober 2011 beklagt Bassist, Autor und Verleger Chuck Sher völlig zu recht den Betrug durch illegales Herunterladen seiner Bücher, die – ebenfalls illegal – von irgendjemandem ins Internet gestellt wurden. Dazu gehören einige der besten Themensammlungen, die es je gegeben hat, wie „The New Real Book“ (Band 1–3), „The Standard Real Book“, „The All Jazz Real Book“ und „The Latin Real Book“. Die Herstellung dieser Bücher kostete viel Zeit und Arbeit: Auswahl der Stücke, Erwerb der Veröffentlichungsrechte, Transkription der Stücke, Herstellung der Druckvorlage, Fehlerkontrolle, Zuziehung der Komponisten, Druck, Werbung, Verkauf, Tantiemenabrechnung mit Verlegern und Komponisten. Das Ergebnis ist jeweils ein hochwertiges Nachschlagewerk, an sorgfältiger Gestaltung kaum zu übertreffen. Illegales „Ins-Netz-Stellen“ wie illegales Herunterladen ist doppelter Betrug: erstens an Chuck Sher, dem Geld fehlt, um weitere Themensammlungen zu veröffentlichen, zweitens an den Verlegern und Komponisten. Im letzteren Fall heißt das ganz konkret: Betrug an Wayne Shorter, Chick Corea, Richie Beirach und vielen anderen, die von ihrer Musik leben (wollen). Es gibt übrigens inzwischen die Möglichkeit, im Internet über Amazon und den iTunes-Bookstore die Bücher legal herunterzuladen.

Joe Viera

Jazzpreis Mannheim

tradingopportunities! 19 ➜ 22 April 2012 ➜ Messe Bremen

Jazzahead! meets Glocke JAZZNights

1 2 012 S e i t e 18

eine Hommage an die Musik von Charlie Parker – auf seine ganz eigene unvorhersehbare, humorvolle und unnachahmliche Weise mit mitreißenden Improvisationen seines

Pianiotrios. Die Wettbewerbskonzerte der drei vorausgewählten Bands, die Publikumsabstimmung über die Preisträger und die Preisverleihung finden am Samstag, den 10. März 2012 ebenfalls in der Alten Feuerwache statt. Die drei von Django Bates ausgewählten Bands sind: Schneeweiss und Rosenrot, Center und DRA. Eine Vorjury wählte aus den 191 Bewerberbands in einer anonymisierten Anhörsession 14 Bands aus, die an den Kurator geschickt wurden. Der Kurator, jeweils ein international anerkannter Jazzmusiker, wechselt jedes Jahr, damit der Preis stilistisch offen bleibt. Er wählt drei Bands aus, die am 10. März 2012 in Mannheim auftreten. Das dort anwesende Publikum entscheidet direkt nach den Konzerten mit Stimmzetteln, wer der Gewinner des mit 10.000 Euro dotierten „MVV-Energie Bandpreises“ und des mit 1.000.­Euro dotierten „Maritim Solistenpreises“ sein soll. 2008: Klima Kalima 2007: Johannes Enders Quartett 2006: Der Rote Bereich. Weitere Infos unter: www.neuerdeutscherjazzpreis.de

internetbranchenbuch labels, veranstalter

➜ maritim hotel / ab 20:00 Uhr Cécile Verny Quartett (ger) / Coda (es) / Kolektif Istanbul (tur) / Sara Colman Quintett (uk) / Simin Tander Quartett (af, nl)

mlm jazzbuero

von Jazzmusikern des Vereins sowie zu Rückblenden auf zurückliegende Veranstaltungen.

Beschreibung: „cogito ergo jazz“

Jazzinitiative Berlin

Overseas Night

(unbekannter römischer Philosoph).

http://www.jazzinitiative-berlin.de

➜ schlachthof / ab 20:00 Uhr Edmar Castaneda Trio (usa, ger) / François Bourassa Quartett (ca) / Oran Etkin (usa) / Trio Corrente (br) / Vinx (usa)

Ein überschaubares Netzwerk von

Berlins Jazzplattform mit Clubs, Bands und Links rund um die Szene.

European Jazz Meeting Sa 21 april

für Veranstalter und Musiker. Töne,

Allgäuer Jazzinitiative

Texte, Bilder. Offen für Ideen und Ko-

http://www.allgaeu-jazz.de

operation. Auf unserer Seite: Neues,

organisationen

Man findet Veranstaltungsreihen und zahlreiche andere Konzerttermine für den Raum. Außerdem stellen sich hier Bands aus der Umgebung vor und man kann nach anderen Mitmusikern suchen.

Jazzinitiative Schwetzingen e.V.

Darmstädter Jazzinstitut

http://www.jazzinitiativeschwetzingen.de

http://www.jazzinstitut.de

Vocal Jazz

➜ schlachthof / ab 14:30 Uhr Defekt (fi) / E ´mile Parisien Quartett (fr) / Fattigfolket (no) / François Corneloup Trio (fr) / Hildegard lernt Fliegen (ch) / Journal Intime (fr) / Just East (uk) / Kepera Trio + Yoram Lachish ›Levantasy‹ (nl) / Kit Downes Group (uk) / Malcom Braff Trio (ch) / Marius Neset Golden Xplosion (dk) / Slo Motive (fi) / Solveig Slettahjell/Morten Qvenild (no) / Spinifex Quintett (nl) / Trondheim Jazz Orchestra (no)

jazzahead clubnight ➜ 18 clubs / ab 18:00 Uhr

Tickets und Infos www.jazzahead.de veranstalter: messe bremen / wfb gmbh; glocke veranstaltungs gmbh; kulturzentrum schlachthof e.v.

http://www.jazzbuero.de

Kreativen, Labels, Veranstaltern und Agenturen. Jazz und mehr. Service

Projekte, Termine, Shop, Newsletter. Mehr? E-Mail: info@jazzbuero.de

Auf der Seite des 2003 gegründeten Jazzclubs findet man Ankündigungen und Termine für die Veranstaltungen des Vereins, insbesondere für die Veranstaltungen der Konzertreihe „Jazz im Schloss“ mit Links zu Bands und Musikern, zu Portraits

Das Jazzinstitut Darmstadt beherbergt Europas größte öffentliche Jazzsammlung. Im Archiv finden Jazzfreunde Bücher, Zeitschriften, Tonträger, Fotos und Informationen zur Geschichte sowie zu aktuellen Entwicklungen des Jazz in aller Welt, Club-Adressen und vieles mehr.


jazzzeitung

education

1 2 012 S e i t e 19

ein ganz anderes System

Hans Lüdemann – ein Jahr Unterricht an einem US-College und die Folgen Seit den 90er-Jahren kennt man die vielfältigen Projekte des Pianisten Hans Lüdemann, in der Nähe von Köln seit Jahren zuhause: das Trio Ivoire mit Aly Keita, den Solo-Pianisten, das Duo mit Reiner Winterschladen und verschiedene Trio-Projekte. Natürlich war er auf dem Geburtstagskonzert des Kölner Stadtgartens im September dieses Jahres zu hören. Und vor kurzem präsentierte er ein neues Projekt, das Duo „piano & kora magic“ mit dem Kora-Spieler Toumani Diabaté. Im Kölner Stadtgarten aufgeführt, wurde es vom WDR aufgezeichnet und wird am 13. Februar 2012 in WDR3 gesendet.

Studenten, asiatische und afrikanische

Aber es ging weiter. Im Frühjahr 2011

aus Ghana, und auch Europäer. Schön

ergab sich die Perspektive, die fünf Kon-

war, dass diese Leute mit Begeisterung

zerte ebenfalls bei BMC zu veröffentli-

die vielen Anregungen aufgenommen

chen. Und nun sind sie da, unter dem Ti-

haben. Es gab große Erfolgserlebnisse,

tel „Hans Lüdemann – die Kunst des Trios

etwa wenn man am Anfang noch keine

1–5“ (BMC CD 196), schön künstlerisch

Trompete von einem Saxophon nach Ge-

gestaltet wie bei BMC üblich.

hör unterscheiden, nun aber Stilistiken,

Zu dem Projekt aus seiner Sicht: „Diese

Musiker und Formen mit dem Ohr erken-

Kunst des Trios-CD herauszubringen, hat

nen konnte.“

viel Überwindung gekostet, auch weil es

Und der Vergleich zu dem Bildungssy-

ein großes Projekt ist und weil ich ge-

stem in Deutschland:

zweifelt habe, ob eine so umfangreiche

„Ich habe empfunden, dass es zwei ver-

Produktion für die Öffentlichkeit interes-

schiedene Welten sind, von der Art, wie

sant ist. Andererseits waren es einmalige

man

Man

Konzerte, die nur einmal gespielt und

begreift unsere Musikhochschulen als

unwiederbringlich waren. Eigentlich ein

Kunsthochschulen. Man lässt den Stu-

Widerspruch, diese dann auf Tonträger

dierenden und den Lehrern große Frei-

zu hören.

ie afrikanische Musik hat ihn er-

heiten. Es gibt zwar einen Fächerkanon,

Ich habe sicher den Abstand, das Jahr in

fasst seit vielen Jahren. Mehrfach

der dazu gehört wie die Gehörbildung.

den USA gebraucht, um mir die Aufnah-

war er auch mit seinen Projekten

Aber der ist längst nicht so umfangreich

men richtig anhören zu können und über-

auf Tour in Afrika, unterstützt vom Goe-

wie in den USA. Dort hab ich es fast um-

haupt zu verstehen, dass die Dimension

the-Institut Seine Verbindung von Jazz

gekehrt empfunden. Wenn die Studenten

des Projektes sich erst im Zusammen-

und afrikanischer Musik war einer der

nicht jede Woche eine große Menge an

hang erschließt.

Gründe, die das renommierte US-College

Hausaufgaben und Tests

bekommen,

Dann erlebt man mit fünf völlig verschie-

Swarthmore, in einem Vorort von Phila-

sind sie nicht zufrieden. Man ist es ge-

denen Trios verschiedene musikalische

delphia, auf ihn aufmerksam gemacht

wöhnt, ein großes Pensum zu erarbeiten.

Welten, obwohl der gleiche Ort, die

hatte. Man wollte ihn zunächst für ein

Jeder muss ungefähr zwölf Stunden pro

gleichen Bedingungen vorhanden sind.

Konzert engagieren. Daraus wurde eine

Tag arbeiten.“

Wenn man es in diesem Vergleich hören

einjährige Gastprofessur, das „Cornell

Auch für ihn persönlich war die Begeg-

kann, ist dies total abwechslungsreich

Visiting Professorship“ auf die er vom

nung mit dem völlig anderen System

und spannend. Das ist etwas, was den

Herbst 2009 bis zum Herbst 2010 beru-

sehr interessant: „In meinem eigenen

Jazz auszeichnet, sich mit Musikern, mit

fen wurde.

Musikstudium hat mich die Theorie nicht

denen man noch nie beziehungsweise

Swarthmore ist eines der Colleges, in

sehr interessiert. Ich stand sehr früh auf

noch nie in der Besetzung gespielt hatte,

denen man in den USA bis zum Bache-

der Bühne und das war aufregend. Es

zu treffen und eine besondere musika-

lor studiert. Danach geht es zum Beispiel

ging für mich darum, als Spieler sehr gut

lische Konzeption zu entwickeln. Und das

zu dem nicht weit entfernten Harvard,

zu sein. Das war die Priorität, alles ande-

nicht nur einmal, sondern in fünffacher

um dort den Master zu machen. Swarth-

re war dem nachgeordnet. Durch meine

unterschiedlicher Ausprägung.

more College hat ungefähr 1.500 Stu-

Lehrtätigkeit in den USA habe ich jetzt

Das erste Trio mit Robert Landfermann

denten von besonders hohem Niveau,

entdeckt, dass man unendlich viel aus

(b) und Jonas Burgwinkel (dr), ‚Nu RISM‘,

denn nur circa 10 Prozent der Bewerber

der Beschäftigung mit Theorie und Musik-

ist eine Art Fortsetzung meiner Beset-

werden angenommen. Und es ist teuer,

wissenschaft ziehen kann. Man kann sich

zungen aus den 90er-Jahren, sehr am

ponierte und improvisierte Passagen eine

eine neue CD-Produktion mit Reiner Win-

an einem solchen College zu studieren.

schon vorstellen, dass bestimmte Ele-

Rhythmus orientiert, zum Teil auch sehr

geschlossene Einheit bilden.

terschladen und im Februar eine Produk-

Dort ist Lüdemann einem ganz anderen

mente aus dem amerikanischen System

vertrackt. Ich habe jedes Programm so

Interessant wäre es, die Idee der ‚Kunst

tion mit dem Trio Ivoire und der NDR Big-

Bildungssystem begegnet, als man es

unserem Lehrbetrieb gut tun könnten.

zugeschnitten, dass es auf die Musiker

des Trios‘ fortzuführen und weitere ein-

band – und viele weitere Ideen, auch für

in Europa und speziell in Deutschland

Dass es noch eine andere Balance geben

passt. Und die haben besondere Stücke

malige Trios zu entwickeln. Es könnte

neue Soloprogramme und großformatige

kennt: „Das System ist ganz anders als

kann zwischen künstlerischer Freiheit

mitgebracht. Die CD fängt an mit einem

auch ein Impuls für Veranstalter sein, ei-

Projekte. Ich bin glücklich, nach meiner

bei uns. Es gibt nur ganz wenige Insti-

und dem Lernen von viel Stoff. So dass

vom Bassisten Robert Landfermann kom-

gene Projekte zu initiieren, in die sie etwa

Zeit in den USA nun frei und unabhängig

tute, die unseren Musikhochschulen ver-

man auch sagen kann, dass ein Musik-

ponierten Vierteltonthema.

ihre Szene vor Ort einbringen könnten.“

künstlerisch arbeiten zu können.“

gleichbar sind. Etwa das Curtis Institute

student sein Studium mit einem breiten

Beim zweiten Album, ‚Eisler’s Exil‘, geht

Und nach der Zukunft befragt: „Ich habe

in Philadelphia oder die Juilliard School in

Horizont abschließt.

es um die Musik von Hanns Eisler.

viele Projekte, die mich sowohl als Musi-

New York, die klassisch orientiert sind.

Meine Gastprofessur, das so genannte

Es ist mit Widersprüchen und Schwierig-

ker als auch kompositorisch beschäftigen.

Die Colleges haben eine ganz andere

Cornell Visiting Professorship, eine Stif-

keiten verbunden, ein deutscher Musiker

So soll es eine Fortsetzung der Zusam-

Funktion. Verglichen mit Deutschland

tungsprofessur, die von dem Ehepaar

im Jazz zu sein. Jazz gilt immer noch als

menarbeit mit Toumani Diabaté geben.

könnte man diese als eine Mischung aus

Cornell gestiftet wurde, ist etwas Be-

die amerikanische Musik.

Im Januar gibt es eine Tournee des Trios

gymnasialer Oberstufe und den Anfangs-

sonderes. Sie ist nicht speziell für Musik

Als

ist

‚Rooms‘ mit Konzerten in Deutschland,

jahren des Studiums beschreiben, auch

eingerichtet, sondern wird an interes-

man damit ständig konfrontiert und als

der Schweiz und Frankreich, im Sommer

in Hinsicht auf das Alter der Studenten.

sante Persönlichkeiten aus unterschied-

Deutscher auf spezielle Weise. Ich habe

So ist auch die Art zu unterrichten viel

lichsten Bereichen vergeben, damit die

dieses Trio, mit Dieter Manderscheid (b)

verschulter. Es gibt einen dichten Stun-

Studenten auch außerhalb des norma-

und Christian Thomé (dr) bewusst als ein

denplan aus Kursen und Vorlesungen,

len Unterrichts besondere Angebote be-

‚deutsches‘ Jazztrio angelegt. Ausgangs-

der vergleichbar ist mit einer deutschen

kommen, besondere Projekte und Ideen

punkt sind die Lieder des „Hollywood

Schule. Man ist nicht so frei in der Fä-

kennenlernen können. Ich war der erste

songbook“ von Eisler, die im amerika-

cherwahl. Erst ab dem dritten Jahr spe-

Musiker, der diese Gastprofessur erhal-

nischen Exil entstanden sind. Die Stücke

zialisiert man sich. Am Anfang gibt es

ten hat, vor mir gab es einen japanischen

sind sehr kurz und inhaltsreich und be-

ein weites Spektrum, breite Allgemein-

Choreographen, danach einen Archäolo-

sonders geeignet, sie auszuspinnen und

bildung. Musik ist am Anfang genauso

gen aus Sri Lanka.“

darüber zu improvisieren.

wichtig wie alle anderen Fächer. Der Kurs

Das eine Jahr war sehr anstrengend für

Nummer drei, ‚Rooms‘, ist aus der Begeg-

wird voll für den Bachelor-Abschluss an-

ihn. Denn seinen Beruf als Musiker hatte

nung mit Dejan Terzic entstanden, einem

gerechnet.

er nicht aufgegeben, ist ungefähr einmal

Schlagzeuger, von dessen Klang, Sensi-

Mein erster Kurs war ‚Jazz Today‘, von

im Monat mit dem Flieger unterwegs ge-

bilität und seiner Art zu swingen ich be-

1970 bis heute, und im zweiten Semes-

wesen, um in Europa zu spielen. Und die

geistert war und der ebenfalls Lust hatte,

ter gab es ‚African Music in a transcon-

Unterrichtszeit hat ihn über vieles nach-

etwas Gemeinsames zu unternehmen.

tinental context‘, also mit vielfältigen

denken lassen, ihm eine neue Sicht auf

Uns wurde der französische Bassist Se-

Bezügen zur Diaspora. Das war nicht wie

sein Leben, seinen Beruf vermittelt.

bastien Boisseau empfohlen. Das war ein

an der Musikhochschule praktischer Un-

Ein Ergebnis war, dass er sich dafür ent-

Glücksgriff: Sofort war ein musikalischer

terricht, sondern eine spezielle Mischung

schied, sich intensiv um das Thema des

Fluss da, eine unangestrengte Kommuni-

mit Vorlesungs-Anteilen, die ich selbst

Trios zu kümmern. In 2007/2008 hatte

kation. Das ist bis heute so geblieben, in

entwickelt habe. Ich war in der Gestal-

er mit fünf verschiedenen Besetzungen

einem gleichberechtigten Trio mit einem

tung frei und habe auch selber gespielt,

fünf ganz unterschiedliche Trio-Projekte

Gefühl von großer Freiheit.

was besonders als Hintergrund während

im Loft in Köln aufgeführt. Da das Loft

Im vierten Trio ‚Rhythm Magic‘ spielte

der Klausuren beliebt war. Wir haben

gleichzeitig Studio ist, konnten die Kon-

ich mit Chander Sardjoe, dem fantas-

Texte gelesen und analysiert, Transkripti-

zerte auch immer aufgenommen wer-

tischen Schlagzeuger des Trio Ivoire. Er

onen studiert, gemeinsam musiziert und

den. Obwohl sie einmalige Projekte sein

war gerade nach Paris gezogen und hat-

nicht zuletzt das Hören von Musik geübt.

sollten, die eben nur einmal aufgeführt

te dort viel mit Linley Marthe zusammen-

Gastmusiker kamen in die Klasse und ga-

wurden, setzte er zwei davon wider ei-

gespielt,

ben zusammen mit mir Workshops und

genes Erwarten fort. Das Trio mit Robert

von Zawinul. Dieser wurde der dritte im

Konzerte: Trio Ivoire, Aly Keita, Chiwoniso

Landfermann und Jonas Burgwinkel war

Bunde dieses hochenergetischen und vir-

und Mark Feldman. Ich hatte dafür ein ex-

das eine, aber vor allem das Trio mit Se-

tuosen Trios. Das Konzert dieser Gruppe

tra Budget im Rahmen meiner Professur,

bastien Boisseau (b) und Dejan Terzic (dr)

war ein rauschendes Fest.

so dass ich Leute einladen konnte.

entwickelte eine eigene Dynamik.

Das fünfte Trio, ‚Chiffre‘ mit Eric Scha-

Unter den Studenten waren einige, die

Im November 2009 spielten sie auf dem

efer (dr), verfolgt ein Konzept, das Be-

Musiker werden wollten, aber auch ange-

JAZZDOR Festival in Straßburg, wo sie so-

rührungspunkte mit der Neuen Musik

hende Juristen oder Mediziner. Es waren

fort einen Vertrag für eine Aufnahme bei

hat. Henning Sieverts hat mit Bass und

sehr intelligente Studenten, etwa die obe-

dem ungarischen Label BMC bekamen.

Cello besondere Akzente beigefügt. Die

ren zehn Prozent des amerikanischen Bil-

Seit etlichen Monaten ist die CD „Rooms“

Stücke sind sowohl kompakt wie filigran.

dungssystems, außerdem ausländische

auf dem Markt und findet viele Freunde.

Die Musik ist so konzentriert, dass kom-

D

grundsätzlich

unterrichtet.

nichtamerikanischer

dem

Musiker

langjährigen

Bassisten

Foto: Hyou Vielz

Hans-Jürgen von Osterhausen CD-Tipp Hans Lüdemann: Die Kunst des Trios 1–5 CD-Box-Set mit 5 CDs, DVD und 80-seitigem Booklet BMC records (November 2011), € 30

24. JAZZFEST GRONAU 26. April bis 6. Mai 2012

26.04.

www.jazzfest.de Tommy Emmanuel

20.00 Uhr (support: Joe Robinson)

27.04. WDR Big Band

20.00 Uhr feat.

Randy Brecker & Chris Potter

28.04.

Marcus Miller

29.04.

Avishai Cohen Raphael Gualazzi & Band Nicola Conte Jazzcombo

20.00 Uhr (support: The Collision) 16.00 Uhr

03.05.

20.00 Uhr

04.05.

20.00 Uhr

Georgie Fame & The Blue Flames sowie „Kneipen-Nacht“ mit

20 Bands 05.05. Klaus Doldinger's Passport feat. 20.00 Uhr Joy Denalane & Max Mutzke (support: Zoohacker feat. Fabian Juli)

06.05. Deep River Quartet 11.00 Uhr The Maryland Jazzband of Cologne Tickets: www.ticketonline.de oder Touristik-Service Gronau, Fon 02562/99006 · touristik@gronau.de Info: Kulturbüro Gronau GmbH, Fon 0 25 62 / 7 18 70 rock'n'popmuseum Gronau, Fon 0 25 62 / 81 480


jazzzeitung

radio & tv BR alpha, jeden Samstag

man – Rechtsanwalt der Jazzstars,

BR-Klassik, jeden Montag

23.05–24.00

BR-Klassik, jeden Donnerstag

Eine Aufnahme vom 25. Januar

BR-Klassik, jeden Freitag 15.05–16.00: Pour le piano – Tastenspiele 18.05–19.00

und mit Beate Sampson

mit Fred Hersch, von und mit Beate

notes: Stan Kenton, Uri Craine,

Deutschlandfunk, jeden Freitag

Dick Hyman und andere nehmen

Deutschlandradio Kultur, jeden Dienstag

18.30–20.00

hr2, jeden Mittwoch

tenspiele – Thelonious Monk. Zum

hr2 Swingtime: As time goes by,

30. Todestag, von und mit Roland

und Monty Alexander, von und mit Henning Sieverts 19.30–20.00

hr2 Swingtime: As time goes by,

19.35

MDR Figaro Jazz Lounge: Michel

22.05–23.00

NDR Info Jazz Special: The

mit Bill Ramsey

Spiegel

MDR Figaro Jazzlounge: Take 6

aus München, von und mit Roland

Mr. Va“: Ein Porträt des italienischen

22.05–23.00

NDR Info Jazz Special: „Blue

Windmills Of Your Mind – Zum 80.

Spiegel

Trompeters Enrico Rava, mit Karl

Monk“ – True Monk? Thelonious

Geburtstag von Michel Legrand,

hr2 Live-Jazz: Return To Fever,

Lippegaus

Monk zum 30. Todestag, mit

WDR 3 Preview: Neue Jazz-CDs und

Marianne Therstappen

Gipsy Swing 22.05–23.00

22.30–23.00

-DVDs, mit Michael Rüsenberg 23.05–24.00

Legrand

mit Bill Ramsey

22.30–23.00

BR-Klassik Jazztime – BR Jazzclub:

mit Sarah Seidel 22.00–23.00

WDR 3 Preview: Neue Jazz-CDs

23.05–24.00

BR-Klassik Jazztime – Das Jazz-

WDR 3 Preview: Neue Jazz-CDs und -DVDs, mit Karsten Mützelfeldt

und -DVDs, mit Karl Lippegaus

Aufnahmen vom BMW Welt Jazz

BR-Klassik Jazztime – Jazz auf

konzert – Sag zum Abschied leis‘

NDR Info Jazz Klassiker: Artistry in

Award 2012 mit Erik Truffaz 4tet

Reisen – Spontaneous-Lee: 1.

Keep swinging: Das letzte Konzert

Singing: Anita O‘Day, June Christy &

und Agusti Fernandez Aurora Trio,

Birdland-Radio-Jazzfestival in Neu-

der Reihe „Jazz im Gärtnerplatz“

Chris Connor, mit Wingolf Grieger

von und mit Beate Sampson

burg an der Donau. Aufnahme vom

mit Johannes Fabers Consortium.

17. November 2011. Altsaxopho-

Aufnahme vom 31. Januar 2012,

BR-Klassik Jazz und mehr: Die

nist Lee Konitz im Konzert, von und

Staatstheater am Gärtnerplatz,

Mozdzer, mit Claudia Schober

Wilden und Sperrigen mit den schö-

mit Roland Spiegel

München, von und mit Roland

Bayern 2 Radio Jazznacht, mit

nen Tönen: Musik von Thelonious

Ssirus W. Pakzad

Monk, Cecil Taylor, Beethoven und

22.05–23.00

MDR Figaro, jeden Samstag 00.05–06.00

NDR Info, Montag bis Donnerstag NDR Info, jeden Freitag

18:05–19:00

WDR 3 Jazznacht: Mr. K.E. Erin-

samstag, 18. februar 18.05–19.00

Spiegel

samstag, 25. februar

BR-Klassik Jazz und mehr – Musik

BR-Klassik Jazz und mehr! –

anderen, von und mit Roland Spiegel

von und mit Carla Bley, Glenn

hr2 Live-Jazz: Marius Neset Quar-

Gould, Lee Konitz, John Cage, John

„Songs of spices“ – Mit Musik von

Edelhagen, mit Thomas Mau, Götz

tet, Andy Sheppard & John Paricelli

Cale und anderen, von und mit

Abdullah Ibrahim, Quadro Nuevo,

Alsmann und Karsten Mützelfeldt

(Aufnahmen vom Mai 2011), mit

Roland Spiegel

dem Ensemble Aromates und

nerungen an den Bandleader Kurt

22.05–23.00: PLAY JAZZ!

23.05–24.00

samstag, 11. februar

NDR Info Jazz Konzert: JazzFest Berlin 2011: Trio [em] & Leszek

00.05–02.00

NDR Info, jeden Samstag

Kenny Werner, Oscar Peterson

BR-Klassik Pour le Piano – Tas-

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

MDR Figaro, Montag bis Freitag

22.05–23.00: JAZZ SPECIAL

grand, mit Erroll Garner, Bill Evans,

20.15–21.00

19.05–20.00: Die hr-Bigband

19.30: Jazzlounge

Aguirre

19.30

18.30–20.00: Live-Jazz

19.35: Jazzlounge

80. Geburtstag von Michel Le-

19.35–20.00

Baumeister

hr2, jeden Samstag hr2, jeden Sonntag

Jazzpianisten gratulieren zum

freitag, 17. februar 15.05–16.00

BR-Klassik Pour le Piano – Tastenspiele: Watch What Happens:

WDR 3 Szene NRW: KarnevalRevue mit Süper & Co, mit Cecilia

mit Bill Ramsey 19.35

Davis Hall, Juli 2011, mit Daniella

19.30–20.00: Jazzfacts

22.00–23.00

Spiegel

MDR Figaro Jazzlounge: Best Of

15.05–16.00

Michael Rüsenberg

NDR Info Jazz Spezial: „Dr. Ra and

Montreux Jazz Festival 2011, Miles

19.30–20.00: Jazzgroove

BR-Klassik CD-aktuell, mit Roland

Jazz, von und mit Ssirus W. Pakzad

freitag, 24. februar

WDR 3 Jazzmeeting WDR. Delbecq 3, Frank Gratkowski Trio, mit

BR-Klassik Jazztime – All that

hr2 Swingtime: As time goes by,

nachfolgenden „Rheingold“-Premiere

hr2, Montag und Donnerstag

hr2, jeden Freitag

19.30–20.00

Seite. Jazz-Auswahl aus Anlass der

19.30–20.00: Jazz Now, Neuveröffentlichungen

20.05–22.00

Sampson 17.35–17.55

23.05–24.00

19.30–20.00

Wagner-Themen von der jazzigen

02.05–05.00: Tonart – Jazz

BR-Klassik Pour le Piano – Tastenspiele: FRANKEN – Aufnahmen

01.05–02.00: Blues zur Nacht/Jazz zur Nacht

19.30–20.00: Swingtime

15.05–16.00

MDR Figaro Jazz: Claus Raible & The Bop Orchestra

von und mit Ralf Dombrowski

Das Gold am Grunde der Blue

22.05–22.50: Jazz Facts

BR-Klassik Jazztime – All that Jazz,

2012 im Münchner Funkhaus, von

BR-Klassik Jazz und mehr:

21.00

freitag, 10. februar

samstag, 4. februar

Deutschlandfunk, jeden Dienstag

hr2, jeden Dienstag

23.05–24.00

Quartett feat. Johannes Enders.

23.05–24.00: All that Jazz

21.05–22.00: Jazz Live

BR-Klassik Jazztime – Bühne frei

WDR 3 Szene NRW: Trompeter JohnDennis Renken, mit O. Clausnitzer

im Studio 2 für das Tobias Meinhart

23.05–24.00: Jazztoday mit Henning Sieverts

Deutschlandfunk, jeden Montag

22.00–23.00

mit Michael Rüsenberg

01.30–03.00: Jazz oder nie! Nachtmusik

1 2 012 S e i t e 2 0

18.30–20.00

sonntag, 5. februar

Daniella Baumeister

18.30–20.00

18.05–19.00

hr2 Live-Jazz: „Komeda – A

anderen, von und mit

hr2 Die hr-Bigband: Konzerte und

19.30

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

Soundtrack For a Life“: Tomasz

Roland Spiegel

20.15–21.00: JAZZ KLASSIKER

Produktionen u.a. mit: „The Music

20.15–21.00

NDR Info Jazz Klassiker: Hörerwün-

Stanko „Litania“, Leszek Mozdzer

18.30–20.00

hr2 Live-Jazz: Michael Wollny‘s

22.05–23.00: JAZZ KONZERT

of Thad Jones“: hr-Bigband cond. &

sche, mit Marianne Therstappen

(Aufnahmen vom JazzFest Berlin

[em] (Aufnahmen vom November

NDR Info Jazz Konzert: JazzFest

2011), mit Claus Gnichwitz

2011), Pascal Schumacher/Jef

NDR Info Jazz Klassiker: Dodo

Neve Duo (Aufnahmen vom April

19.05–20.00

NDR Info, jeden Sonntag

arr. by Örjan Fahlström, Frankfurt,

22.05–23.00: Jazz Hörerwünsche

Musiklokal Südbahnhof, Mai 2010,

Berlin 2011: Charles Lloyd & Maria

Teil 2, mit Matthias Spindler

Farantouri, mit Claudia Schober

Radio Umland, jeden Donnerstag 09.00–11.00: Der JW-Jazzpoint

22.05–23.00

rbb Kulturradio, täglich 19.30–20.00: The Voice

rbb Kulturradio, Montag bis Freitag 23.35–24.00: Playground

rbb Kulturradio, Samstag und Sonntag

19.30–20.00

mit Henry Altmann

Sackenheim

Schober

hr2 Jazz Now: Aus dem Dschungel

22.00–23.00

vom März 2011) Teil 1, mit Jürgen

Produktionen u.a. mit: „Songs For

Downes Trio, Steve Coleman and

Schwab

My Father“, mit Jürgen Schwab

Produktionen u.a. mit: „Tuba!“ – hr-

NDR Info Jazz NDR Bigband:

Bigband feat. Jon Sass, cond. arr.

Five Elements, mit Karsten Mützel22.00–23.00

22.05–23.00

23.05–24.00

by Jörg Achim Keller (Aufnahmen

WDR 3 Jazz for Thinkers. Das

Bigband & Håkan Hardenberger, mit

Winstone & NDR Bigband – NDR

vom März 2011) Teil 2, mit Jürgen

Savoy-Label in den 1950er-Jahren,

Henry Altmann

Jazzkonzert vom 15./16. Dezem-

montag, 13. februar

NDR Info Play Jazz!, mit Sarah

19.30–20.00

der Neuveröffentlichungen, mit

BR-Klassik Jazztime – Jazztoday

Guenter Hottmann 19.35

Henning Sieverts hr2 Jazzgroove: An den Rändern

ber 2011, mit Henry Altmann

MDR Figaro Jazzlounge: Caecilie

19.35 20.05–22.00

WDR 3 Night in Havana. WDR Big

MDR Figaro Figaro im Konzert

22.00–23.00

WDR 3 A friend of Jazz. Der

22.00–23.00

WDR 3 Count-Basie-Bands in

NDR Info Jazz NDR Bigband: Portrait der Preisträger des 1.

MDR Figaro Jazzlounge: Randy

Arrangementwettbewerbs der NDR Bigband, mit Jessica Schlage

Crawford

Norby 20.05

Schwab 22.05–23.00

montag, 20. februar

hr2 Jazz Now: Aus dem Dschungel

Seidel

montag, 27. februar 19.35

MDR Figaro Jazzlounge: Wes

US-amerikanische Komiker, Schau-

20.05

MDR Figaro FIGARO im Konzert

22.00–23.00

WDR 3 Jazz Gigants. Lester Young

Band, Ltg.: Hilario Durán

Montgomery

Aufnahmen der Jahre 1944 und

spieler und Musiker Steve Allen, mit

1980/82, mit Hans W. Ewert

Prof. Bop

und Teddy Wilson in Sextett-Aufnah-

WDR 3 Jazzmeeting WDR. Jazzpool

22.00–23.00

WDR 3 Das Orchester Kurt Edel-

BR-Klassik Jazztime – Jazztoday:

men der Jahre 1955/56, mit Hans

NRW, Ingrid Laubrocks Anti-House,

haben. Aufnahmen aus dem Jahre

B-Track, mit Karsten Mützelfeldt

1973 (Teil 2), mit Thomas Mau

WDR 3 Piano Affären. Der Jazzpi-

22.05–23.00

NDR Info Play Jazz!, mit Sarah

23.05–24.00

BR-Klassik Jazztime – Jazztoday,

19.30–20.00

des Jazz, mit Guenter Hottmann

BR-Klassik Jazztime – „Jazz

19.35

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

Classics“: Jazz-Klassiker aus der

22.00–23.00

WDR 3 Bone Breakers (Teil 2), WDR

Heinzelmann

Chanson-Welt: Auswahl zum 85.

BR-Klassik Jazztime – „Jazz

Geburtstag der Muse von Saint-

aus Nürnberg“ – Jazz & Beyond

Germain-des-Près, Juliette Gréco,

„ACT Jubilee“ – ein Gespräch mit

von und mit Roland Spiegel

hr2 Jazz Now: Neuveröffentli22.00–23.00

17.35–17.55

MDR Figaro Jazzlounge: Mix WDR 3 McBride in Big. Der Bassist

Jazz“, von und mit Henning Sievertsl

23.05–24.00

BR-Klassik Jazztime – „Jazz Clas-

BR-Klassik Jazztime – „Strictly

hr2 Jazzfacts: What’s going on?,

mit Claus Gnichwitz

Martin

mit Christian Broecking

19.35

MDR Figaro Jazzlounge: Lee

Jazz“: Nils Landgren, Nguyên Lê,

WDR 3 Strayhorn, Gershwin,

19.35–20.00

MDR Figaro Jazzlounge: Red

Morgan

Michael Wollny, Leszek Mozdzer,

WDR 3 Jazz goes Pop. Eine

Wolfgang Haffner und andere, im

WDR 3 Afro-Cuban Jazz Suite. Zum

verhängnisvolle Affäre, mit Harry

Mittschnitt der „ACT Jubilee Night“

Lachner

in der Muffathalle in München vom

Günther Huesmann

BR-Klassik Jazztime – „Jazz aus

BR-Klassik Jazztime – All that Jazz,

Nürnberg“: Das Quartett „Günter

von und mit Marcus Woelfle

Adler“ in einer Aufnahme aus dem

Norvo 22.00–23.00

22.05–23.00

NDR Info Play Jazz!, mit Michael

22.00–23.00

22.05–23.00 23.05–24.00

BR-Klassik Jazztime – „Jazz aus

Nürnberg“ – Marty Cook’s Conspi-

BR-Klassik Jazztime – „Jazz aus

rancy“. Aufnahme vom 4. Oktober

Nürnberg“ – „Pas de deux“: Die

im Studio Franken, von und mit

Januar 2012, von und mit Beate

Sängerin Lisette Spinnler und der

Beate Sampson

Sampson

Pianist Christoph Stiefel aus der

donnerstag, 9. februar

Schweiz und die Sängerin Agnes Lepp und der Gitarrist Filip Wisniew-

hr2 Swingtime: As time goes by,

der Neuveröffentlichungen, mit

ski aus Deutschland, von und mit

mit Bill Ramsey

Guenter Hottmann

Beate Sampson

WDR 3 Preview: Neue Jazz-CDs und

19.35

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

-DVDs, mit Günther Huesmann

21.00

MDR Figaro Jazz: Ernie Watts Quartet „Oasis“

hr2 Jazz Now: Neuveröffentlichungen, mit Guenter Hottmann

von und mit Beate Sampson

mittwoch, 29. februar 19.35

MDR Figaro Jazzlounge: Michel

22.00–23.00

WDR 3 Das große Horn. Kleine Stil-

Bublè

donnerstag, 23. februar 22.00–23.00

19.30–20.00

donnerstag, 16. februar 19.30–20.00

3. Februar 2012,

Haak

Jazzstudio Nürnberg vom 13.

23.05–24.00

Heinzelmann

NDR Info Play Jazz!, mit Thomas

Laages

hr2 Jazz Now: Aus dem Dschungel

NDR Info Jazz Special: Alan Berg-

23.05–24.00

19.30–20.00

hr2 Jazzfacts: What’s going on?,

Seidel

19.30–20.00

NDR Info Play Jazz!, mit Mauretta

Sampson

Francisco Raúl Gutiérrez Grillo, mit

mit Roland Spiegel

Bigband-Album, mit Jörg Heyd 22.05–23.00

19.30–20.00

NDR Info Play Jazz!, mit Sarah

men großer Jazzpianisten, von und

mittwoch, 22. februar

MDR Figaro Jazzlounge: Dean

100. Geburtstag des Bandleaders

spiele – Fred Hersch, Solo-Aufnah-

Christian McBride und sein erstes

sics“, von und mit Henning Sieverts

BR-Klassik CD-aktuell, mit Beate

Bert Noglik

BR-Klassik Pour le Piano – Tasten-

Henning Sieverts

dienstag, 28. februar

Bandleader Graham Collier, mit

22.00–23.00

WDR 3 Szene NRW. Jazz auf Platte

freitag, 3. februar

Aktuelles aus der Jazz-Szene, mit

des Jazz, mit Guenter Hottmann

19.35

22.00–23.00

23.05–24.00

WDR 3 Inside Jazz. Der britische

Heinzelmann

Thomas Mau

Saxophonisten Joe Henderson, mit

Heinzelman

BR-Klassik Jazztime – Jazztoday:

NDR Info Play Jazz!, mit T. Haak

MDR Figaro Jazz. What’s New?

NDR Info Play Jazz!, mit Mauretta

23.05–24.00

22.05–23.00

21.00

22.05–23.00

NDR Info Play Jazz!, mit Mauretta

BR-Klassik Jazztime – „Strictly

Miles and more. Konzeptalben des

mit Tinka Koch

22.00–23.00

mittwoch, 15. februar

mit Daniella Baumeister 19.35

hr2 Jazzgroove: An den Rändern

Bernd Hoffmann 23.05–24.00

W. Ewert 22.31–23.00

dienstag, 21. februar 19.30–20.00

Big Band, Ltg.: Michael Abene, mit

mittwoch, 8. februar hr2 Jazzfacts: What’s going on?,

Henning Sieverts

hr2 Jazzgroove: An den Rändern

NDR Info Play Jazz!, mit Mauretta

19.30–20.00

Aktuelles aus der Jazz-Szene, mit

dienstag, 14. februar

Seidel 23.05–24.00

23.05–24.00

von und mit Roland Spiegel

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

22.05–23.00

hr2 Die hr-Bigband: Konzerte und

Here’s A Song For You – Norma

19.35

22.30–23.00

19.05–20.00

ser look ahead at Miles – die NDR

dienstag, 7. februar 19.30–20.00

22.17–23.00

sonntag, 26. februar

hr2 Die hr-Bigband: Konzerte und

feldt

mit Prof. Bop 22.05–23.00

NDR Info Jazz NDR Bigband: A clo-

19.05–20.00

und mit Marcus Woelfle

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

chungen, mit Guenter Hottmann

19.30–20.00

BR-Klassik Radio Jazznacht, von

by Jörg Achim Keller (Aufnahmen

mit Beate Sampson

15.05–16.00

Claudia Schober 00.05–02.00

des Jazz, mit Guenter Hottmann

donnerstag, 2. februar

23.05–24.00

Bayern 2 Radio Jazznacht, mit

19.35

Bestehen seines Jazzlabels, von und

22.05–23.00

00.05–02.00

Kent

Siegfried Loch zum 20-jährigen

19.30–20.00

Berlin 2011: Lizz Wright, mit

(1917–1982), mit Karl Lippegaus

WDR 3 Jazzmeeting WDR. Kit

MDR Figaro Jazzlounge: Stacey

Jänichen

23.05–24.00

hr2 Die hr-Bigband: Konzerte und

NDR Info Jazz Konzert: JazzFest

MDR Figaro Figaro im Konzert

anist Horst Jankowski, mit Lothar 22.05–23.00

Triumph des Thelonious Monk

sonntag, 12. februar 19.05–20.00

moriam, mit Marianne Therstappen 22.05–23.00

20.05–22.00

mittwoch, 1. februar

20.05–22.00

Marcus Woelfle

WDR 3 Criss Cross. Der späte

20.05

– Aktuelles aus der Jazz-Szene mit

19.35–20.00

22.00–23.00

Peter Veit

WDR 3, Montag bis Freitag

Jürgen Schwab

BR-Klassik Radio Jazznacht, mit

Peña: Zum 85. Geburtstag – In Me-

sonntag, 19. februar

SWR 2, jeden Sonntag

hr2 Jazzfacts: What’s going on?, mit

NDR Info Jazz Klassiker: Ralph

Dezember 2011, mit Claudia

Bigband feat. Jon Sass, cond. arr.

23.03–24.00: NOW Jazz

19.30–20.00

20.15–21.00

– NDR Jazzkonzert vom 15./16.

Produktionen u.a. mit: „Tuba!“ – hr-

21.03–22.00: Jazz Session

22.00 (22.30) –23.00: WDR 3 Jazz

MDR Figaro Jazzlounge: Mix

Vuckovich

SWR 2, jeden Dienstag

ca. 19.00: Jazz nach dem Hörspiel

19.30

Leaders Terry Gibbs, mit Frank 00.05–02.00

2011), mit Daniella Baumeister

NDR Info Jazz Konzert: Makiko

MDR Figaro Jazzlounge: Larry

19.35–20.00

17.50–18.00: Jazz vor Sechs

SWR 2, Donnerstag und Freitag

22.05–23.00

des Vibraphonisten und Bigband-

Guenter Hottmann

SWR 2, jeden Montag SWR 2, Montag bis Freitag

WDR 3 The Dream Band. Die Musik

Marmarosa, mit Jens Sülzenfuß

Morgenland Festival in Osnabrück,

der Neuveröffentlichungen, mit

Swinging Hamburg, jeden Sonntag

15.05–16.00: Jazztime

22.00–23.00

22.05–23.00

Shourouk: Die NDR Bigband beim

montag, 6. februar

23.04–24.00: Late Night Jazz 10.00: Jazz-Treff Hamburg Jazz-Mix

NDR Info Jazz NDR Bigband:

22.05–23.00

im Jazz (Teil 1),

Pianist Philipp Zoubek, mit Thomas

mit Ekkehard Jost

Loewner

22.05–23.00

NDR Info Play Jazz!, mit Mauretta

23.05–24.00

BR Klassik Jazztime – Jazz aus

hr2 Jazz Now: Neuveröffentlichungen, mit Guenter Hottmann

22.05–23.00

geschichte des Baritonsaxophons

WDR 3 Szene NRW: Der Kölner

Heinzelmann

NDR Info Play Jazz!, mit Thomas

Nürnberg, von und mit Beate

Haak

Sampson


jazzzeitung

abgehört

1 2 012 S e i t e 21

Fusion goes Bebop

Larry Coryells Gitarrensolo auf „Tadd‘s Delight“ von Tadd Dameron Das hier transkribierte Solo ist auf der aktuellen CD „Night of Jazz Guitars“ zu finden, die Larry Coryell 2010 zusammen mit Helmut Kagerer, Andreas Dombert und mir aufgenommen hat. Auch auf meinem Youtube-Kanal „MrTranscriber“ kann man sich das Solo anhören. Larry Coryell spielt sein Solo mit einem

Larry Coryell Tadd`s Delight Larry Coryell –- Tadd‘s Delight Tadd Dameron Transkription: Paulo Morello

 4 4

Die Phrasierung klingt mit den langen, gebundenen Achtellinien und den rhyth-



 

  

9

4 4

11

9

8

11

10

8

7

10

9

7

6

9

8

7

misch prägnanten kürzeren Phrasen sehr „beboppig“. Auch die Tonauswahl ist stilsicher im Bebop verankert: Skalen, Arpeggien und Chromatik sind in der Im-

provisation meisterhaft verknüpft. In annähernd allen Linien sind Ausschnitte aus der Halbton-Ganzton-Skala zu finden. Sehr interessant ist, wie Coryell mit traditionellem

Jazzvokabular

sogenannte

Outside-Effekte erzielt. In der Transkription finden sich über dem Notensystem die gespielten Harmonien der Begleitung und darunter die von Coryell überlager-

7



5

6

5

8

6

B¬7

B†7

   

 

teilweise erheblich von der Grundtonalität wegbewegen.



8

6

8

8

9

9

8

6

9

8

6

8

6

9

5

    E¬7   A¬ÎãŠ7         

7

6

7

6

9

6

7

A¬7         

E†7

Eb7b913..............................Ab7

ten „Ghost-Changes“, die sich aus den improvisierten Linien ergeben und sich

6

8

11

12

11

9

8

11

10

8

7

8

9

8

7

7

9

6

7

6

um: Sehr spontan verzögert er Harmonien wie zum Beispiel in Takt 9, wo er den Eb7-Sound erst auf die Zählzeit 3 auflöst, um dann aber sofort den Dominantklang des folgenden Taktes zu antizipieren. Viel Spaß beim Auschecken!

Paulo Morello

                      11



Die gesamten Transkriptionen der CD „Night of Jazz Guitars“ sind beim Verlag Acoustic Music als Buch erschienen (siehe auch S. 16!)

BMW Welt

www.bmw-welt.com

Freude am Fahren

D¬ÎãŠ7

6

8

D†7

6

8

6

6

5

7

4

5

4

6

A¬ÎãŠ7

F7

      

    3 

3 4

5

4

3

6

4

5

3

4

9

9

7

Bb7#11...........................E7b9..........Eb7....F7#9...........Bb7alt..... 15

16

12

16

13

B†7

 

3

B¬7

7

9

7

10

3     

9

11

10

13

E¬7

7

6

12

10

9

10

8

9

9

A¬ÎãŠ7

6

7

9

B†7

11

10

12

11

9

F7

5

7

E¬7

7

5

4

7

5

4

7

4

6

A¬ÎãŠ7

5

 

A¬7      E¬Ü7       

Bb7...................................................

6

6

7

4

8

4

6

7

6

5

7

5

6

3

  

D†7

3 11

10

9

10

8

9

11

9

11 9

8

 

13

14 13

11

13 11

9

9

8

11

13 12 10

  



10

11 10

F7

        CÜ7

3

6

          

D¬ÎãŠ7              

6

8

9

27

4

11

   



B¬7

8

23

   3

F7

        

 

                                            19



Meisterhaft frei geht Coryell auch mit der rhythmischen Platzierung seiner Phrasen

  

F#7...........Bm7 ...............E7b9...................Amaj7.......................Ab7......................

B†7

    



E¬7 A¬ÎãŠ7 F7              

B¬7

3

6

          E¬7    

B¬7



          

Abmaj7......................F7..........F#7.......................................................F7#9

traditionellen Jazzgitarren-Sound auf einer Gibson L5.

  

15

11

8

 

9

                               



31

B¬7

B†7

E¬7

A¬ÎãŠ7

CÜ7

F7

Bbm7...........Eb7#5........Abmaj7.....Bbm7.......Eb7#5........Abmaj7...Eb7.....Abmaj7

11

8

9

10

8 11

8

9

10

9

8

11

8

9

10

8 11

8

9

10

9

8

10

11

8

11

8

9

10

BMW WELT JAZZ AWARD 2012.

Jazz and the city. Auswahlmatineen jeweils sonntags von 11.00 bis 13.30 Uhr im Doppelkegel der BMW Welt. 22.01. 29.01. 26.02. 04.03. 18.03. 25.03.

Erik Truffaz Quartet – Paris Agustí Fernández’ Aurora Trio – Barcelona Hoppy Kamiyama – Tokio Dan Tepfer Trio – New York Mathias Eick Quintet – Oslo Wolfgang Muthspiel Drumfree – Wien

Eintritt frei, keine Sitzplatzgarantie. Samstag, 05.05., ab 19.00 Uhr, Finale mit Preisverleihung Karten für das Finale ab 22.01.2012 in der BMW Welt und bei München Ticket. Infos unter: www.bmw-welt.com

FREUDE ENTDEcKEN: BMW WELT, MUSEUM UND WERK.

DR_BMWEF-1203-05_JA_AZ_JazzZeitung_285x205_RZ_0112 1

23.01.12 17:21


jazzzeitung

jazz-geschichte

1 2 012 S e i t e 22

Basies Weggefährten (2)

Am 2. März wäre Eddie „Lockjaw“ Davis 90 Jahre alt geworden... „Basie-ites“ nennt man bisweilen in der

Easy-listening-Alben. Dass der selbst bei

Ahead“ fand Benny Green zu Worten, die

angloamerikanischen

jene

Balladen oft noch kraftvoll zupackende

die Essenz des davisschen Genius tref-

Musiker, die man mit dem Orchester und

Musiker sich dabei kĂźnstlerisch nicht

fend erfassen: „Other players can pro-

der Klangwelt Count Basies assoziiert. In

kompromittierte, versteht sich bei einem

duce glissandi as effectively as Lockjaw

unregelmäĂ&#x;iger Reihenfolge stellt Mar-

so urwĂźchsigen, durch und durch indivi-

does; others can call on the exaggerated

cus A. Woelfle einige dieser GrĂśĂ&#x;en in der

dualistischen, jeglichem Kitsch abholden

vibrato evolving into a muscular wobble

JazzZeitung vor. Dies ist die Fortsetzung

Musiker fast von selbst.

of emphasis; others can strew the path

seines in der Jazzzeitung 5/2011 begon-

Ein Lieferant fßr unauffällige Nettigkeiten

of their improvisations with the finely

nenen Portraits des Tenoristen.

war „Lockjaw“ nicht. DafĂźr war er ein

wrought grace notes which flutter across

zu kompromissloser Vollblutjazzer. Sein

the landscape of Lockjaw’s aesthetic like

ount Basie fĂźhrte auch ein Lokal

Credo war allerdings: „I don’t want to be

butterflies in a garden. All these arts are

in Harlem. Ab Januar 1958 wurde

typed, but simplicity is my theme and

rare, but none is unique, and the secret of

das „Count Basies’s“ die Heim-

I do want to stay close to basic ingre-

Lockjaw’s utter originality lies elsewhere,

stätte einer wegweisenden Combo „Lock-

dients“. Dies schlieĂ&#x;t aber die Ă–ffnung

in that balance between opposing forces

jaws“: Bis 1960 leitete Davis zusammen

zu neuen Tendenzen ein, vor allem wenn

which every artist worth his salt strives

mit der Organistin Shirley Scott ein Trio,

sie seelenverwandt sind. Dass Davis

for. Lockjaw’s perfect balance is between

das sehr zur Popularisierung der soge-

nicht zum alten Eisen gehĂśrte, sondern

the bulldozing muscularity of his playing

nannten Orgeltrios (Tenor, Hammondor-

auf der HĂśhe seiner Zeit stand, bewies

and the magnificent control with which

gel, Schlagzeug) beitrug. 1955 hatte er

er zu Beginn des neuen Jahrzehntes an-

he executes it. It is this compromise bet-

sich mit Scott zusammengeschlossen,

hand zahlreicher Aufnahmen, etwa dem

weil er es leid war, immer mit den stets

Bigband-Album „Trane Whistle“. Der noch

wechselnden local ryhthm sections jener

am Anfang einer groĂ&#x;en Karriere als Ar-

Städte zu spielen, durch die er zog. Da-

rangeur und Komponist stehende Oliver

mals war es fĂźr einen etablierten Jazzmu-

Nelson komponierte fĂźr dieses Album

man da, einer Art modernem Gladiato-

vis suddenly get to be such a good saxo-

tuosi of the last thirty years.�

siker keine Selbstverständlichkeit, einen

zum Beispiel „The Stolen Moment“, un-

renkampf zur Befriedigung martialischer

phonist?“, stellte sich der KĂźnstler selbst

Gottlob erlebte es „Lock� noch selbst,

Organisten oder eine Organistin als mu-

ter dem Titel „Stolen Moments“ bald ein

GelĂźste kunstinniger Leute. Es gab aber

die rhethorische Frage: “It’s the change in

dass das im Jazz von Kritikern fast schon

sikalischen Weggefährten zu wählen und

Blues-Klassiker des modernen Jazz.

schon immer Ausnahmen von der Regel,

background. I’m not doing anything diffe-

wie ein Orden verliehene Attribut “unter-

„Lockjaw“ musste die bittere Erfahrung

Musiker, die miteinander, nicht fĂźr das

rent now than I’ve always done, but all the

schätztâ€? zunehmend ĂźberflĂźssig wurde.

machen, dass die Orgel von einem Teil

years I was with an organ – nothing.�

So erhielt er noch im September 1986

C

Fachpresse

ween a full-fronted attack and the mar-

Foto: Archiv/enja

vellous finesse of heart and fingers which makes Lockjaw a special case an, in my opinion, one of the most underrated vir-

der JazzhĂśrer nicht angenommen wurde.

funky und churchy

Publikum gegeneinander spielten, etwa das Paar Al Cohn und Zoot Sims. In dieser

Wie man aus seinen Aufnahmen schlie-

den Lifetime Achievement Award von

Fßr seine Prestige-Alben (populär wur-

Mit all seinen Blues- und Gospel- ge-

Hinsicht wirkten auch Davis und Griffin

Ă&#x;en kann, fĂźhlte sich Eddie “Lockjawâ€?

der Los Angeles Jazz Society, nicht die

den

wurde

tränkten Aufnahmen hatte sich Davis

wegweisend. 1961 konnte man im „Down

Davis sehr wohl in Gesellschaft von Mu-

einzige solcher Ehrungen, aber eine der

das Trio mit Scott aber um andere Mu-

schon in den 50-er Jahren auf einer ähn-

Beat“ folgende Ă„uĂ&#x;erung „Lockjaws“ le-

sikern, die sich (wie Count Basie) auf das

letzten. Am 3. November 1986 legte der

siker ergänzt, namentlich um dem Bas-

lichen Linie wie die Hardbop-Musiker be-

sen: „It’s not really a battle at all. What

Essentielle beschränken. So musizierte

Tenor-Titan fĂźr immer sein Saxophon aus

sisten George Duvivier, der Scott die

funden, die mit „funky“ und „churchy“

we are doing is presenting, side by side,

er sehr besonders häufig mit dem Trom-

der Hand. Doch Jazz-Freunden in aller

FuĂ&#x;arbeit abnahm. Die Beliebtheit der

Sounds ein neues Bewusstsein fĂźr die

two different styles of playing tenor – a

peter Harry „Sweets“ Edison, der schon

Welt ist es so, als hätte er nie aufgehÜrt

mit Scott geleiteten Gruppe setzte Davis

„roots“ der afroamerikanischen Musik

contrast, not a contest.“ Ein anderes Mal

lange vor Davis, in den Jahren 1938 bis

zu spielen: Auf Ăźber 500 Alben, an denen

auch fĂźr die FĂśrderung kaum bekannter

geschaffen hatten. Als sich dies in den

erklärte er: “How long can a battle last?

1950, Mitglied des Basie Orchesters ge-

er als Sideman oder Leader mitwirkte,

Talente ein. So begleitete seine Band in

60-er Jahren zum Soul-Jazz weiter ent-

Somebody wins, somebody loses, every-

wesen war. Edison pflegte einen zarten,

wird er es noch solange tun als Jazz die

der Prestige-Serie „The Eddie ‚Lockjaw‘

wickelte, war Eddie mit seiner musika-

body gets bored. Of course, the scent of

schmiegsamen Stil, der im Swing Ă la Roy

Herzen der Menschen bewegt.

Davis Showcases“ Bluesvokalisten wie

lischen Auffassung immer noch up to

battle is always present.� In diesem Geist

Eldridge verankert war, durchaus auch

Al Smith oder Mildred Anderson. An der

date. Joe Goldberg erklärte er: „Everybo-

war auch die erwähnte Zusammenarbeit

modernere ZĂźge aufwies. Seine Soli wa-

Seite von Shirley Scott entstand zum

dy wants to have soul, it’s a nice thing

mit „Hawk“ ausgefallen, und gĂźltig blieb

ren zart und schnĂśrkellos sowie in ihrer

Beispiel „Lockjaws“ Version von „Body

to have, they just got a new name for it,

diese Haltung auch noch bei späteren auf

Beschränkung auf einfache, oft wieder-

& Soul“, die Respekt abringt, zumal jede

that’s all. It used to be, if a cat played

Platten dokumentierten Gipfeltreffen mit

holte und abgewandelte Phrasen, von

tenoristische Version dieser Ballade sich

a certain way, they said he was a real

anderen Tenoristen, etwa 1975 mit Zoot

genialer Schlichtheit. Der relaxte Edison

unweigerlich einen Vergleich mit der le-

swingin’ cat. Now they say he’s funky. I

Sims oder 1981 Sonny Stitt. Der Kon-

und der ultrahocherhitzte Davis waren

gendären 39-er Aufnahme von Coleman

remember when you were funky if you

trast zu Sims war sogar noch grĂśĂ&#x;er als

ein wunderbares Kontrastpaar, das man

Hawkins aussetzt, umso mehr jene eines

needed a bath. But however you play,

zu Griffin, obgleich Sims damals erdiger

ab 1962, als ihr Album „Jawbreakers“

Hawkins nahestehenden Musikers. Seine

you have to have freedom of expression,

spielte als zu seiner Zeit mit Cohn.

eingespielt wurde, bis zu Davis Tod oft

Eigenständigkeit gegenßber Hawkins be-

or there’s no point in playing.�

Was Davis und Griffin von „battlenden“

Seite an Seite erleben konnte, und dies

wies Eddie „Lockjaw“ Davis aber gerade

Fast etwas wie eine ZugehĂśrigkeit zu den

Paaren trennte, war die Arbeitsweise, die

nicht nur bei Basie. HĂśrt man die ge-

im Zusammenspiel mit dem Vater des

aktuellen StrĂśmungen bezeugte die Zu-

“Lockjawâ€? einmal wie folgt erläuterte: „I

meinsamen Aufnahmen mit „Sweets“

Tenorsaxophons. Auf dem 1960 entstan-

sammenarbeit mit „Little Giant“ Johnny

was very dedicated playing with Johnny:

und „Lockjaw“ stellt man Ăźbrigens immer

denen „Night Hawk“ erleben wir einen

Griffin, der als schnellster Tenorist aller

we rehearsed twice a week together, and

wieder fest, dass sie gern aus Themen

Dialog zwischen dem vergleichsweise

Zeiten in die Musikgeschichte einge-

one a week with the band. We tried not

Thelonious Monks zitieren. Monk gehĂśrt

relaxten Hawkins und dem erregteren

gangen ist. Das von ihnen gemeinsam

to repeat material after a week, always

eben nur scheinbar zu einer anderen mu-

Lockjaw, aber kein „battle“ mit seinem

geleitete Quintett bestand von 1960 bis

adding new tunes, to keep it challenging

sikalischen Welt. Auch er war wie Basie

geistigen GroĂ&#x;vater. Schon im Vorjahr

1962, erlebte später Reunions und be-

and fresh. In other words, we tried to put

ein sich auf wenige TÜne beschränkender

waren die beiden Tenoristen gemeinsam

stach durch eine Besetzung mit heraus-

some real meat into the band, so it wasn’t

Essenzialist.

im Studio gewesen, um fĂźr „Very Saxy“

ragenden Hardbop-Musikern und einem

just a jam.� Wie ideal die Partnerschaft

mit zwei Kollegen der texanischen Schu-

fortschrittlichen Repertoire. Die Zusam-

von „Griff“ und „Lock“ war, belegen eine

le, Buddy Tate und Arnett Cobb, um die

menarbeit von „Lock“ und „Griff“ fĂźhrte

FĂźlle herausragender Alben jener Jahre.

Mostly Blues

Wette zu blasen.

durch ihre Popularität auch zu einer Reu-

Besonders verdient machten sie sich um

Im Laufe der 70-er und 80-er Jahre, als

„I like to reach a listener first“, erklärte

nion des 10 Jahre zuvor populären Tenor-

Kompositionen Thelonious Monks, die

Davis mit dem Label Pablo verbunden

Eddie zur Zeit seiner Zusammenarbeit

Tandems Gene „Jug“ Ammons – Sonny

bekanntlich so viele Ecken, Kanten und

war, musizierte er immer wieder zu-

mit Scott „through direct, not-too-com-

Stitt. NatĂźrlich waren „Jug“ und Sonny,

TĂźcken haben, dass sich damals noch

sammen mit Count Basie, und dies auch

plicated melodies. Then, when I have this

ebenso wie die Teams Wardell Gray/Dex-

wenige Musiker an sie herantrauten. Mit

nach seiner Zeit als festes Bandmitglied.

attention, I elaborate with my horn on

ter Gordon und Coleman Hawkins/Don

„Lookin’ at Monk“ lieferten sie schon

Aufnahmen davon entstanden sowohl

whatever else there is to say. You’ve got

Byas wichtige Impulsgeber fĂźr das explo-

1961 ein Tribut ein Monk, dessen Tenorist

bei Jam Sessions als auch mit Studio-

to be considerate of an audience. Few of

sive Quintett gewesen. Doch praktische

Johnny Griffin 1958 gewesen war. Zu die-

Kleinformationen wie der Kansas City 7:

the people you play for are musicians or

GrĂźnde hatten zur Entstehung der Band

ser Zeit waren Monk-Tribut-Alben etwas

Basies Album „Mostly Blues And Some

know enough about music to appreciate

gefĂźhrt. Griffin tat sich mit „Lockjaw“ aus

vĂśllig auĂ&#x;ergewĂśhnliches; zuvor hatte

Other“s wurde kaum ein Jahr vor Basies

way out things.� Mit diesem Ansatz ge-

dem gleichen Grund zusammen, wegen

nur der Sopranist Steve Lacy eines vor-

Tod aufgenommen. Innerhalb weniger

noss Eddie Davis in den späten 50-er

dem dieser einst die Partnerschaft mit

gelegt. Leider war auch dieser vielleicht

Tage entstanden beim Jazzfestival Mon-

Jahren eine beachtliche Popularität, die

Scott initiiert hatte: Er war es leid, der

wichtigsten Band seiner Karriere kein ewi-

treux im Jahre 1977 eine FĂźlle von Alben.

desto verständlicher wirkt, als sein Spiel

Gnade zum Teil recht mittelmäĂ&#x;iger local

ges Leben beschieden: „We couldn’t keep

An vielen von ihnen wirkte „Lockjaw“ oft

eine eigenständige Alternative zu den

rhythm sections ausgeliefert zu sein. Wie

the group going after two years because

mit, oft an der Seite von Oscar Peterson,

von Modernisten wie Sonny Rollins und

Johnny Griffins späterer Tenor-Partner

we started losing money on it. Club ow-

der ihn auch bei einer dieser Gelegen-

John Coltrane gesetzten Trends darstell-

Roman Schwaller erzählt, kam Griffin am

ners felt it was just too much saxophone.

heiten als Mitglied der Eddie „Lockjaw“

te. Dass er selbst ein unorthodoxer Mu-

Anfang ihrer Partnerschaft immer etwas

And clubs were in slump then, too. The

Davis 4 signierte. Ob mit Dizzy Gillespie

siker war, stĂśrte offenbar so wenig, dass

zu spät. „Da hat ihm dann der Lockjaw

avant-garde, ‘free’ thing was coming in,

oder Benny Carter, Ella oder Getz – bei

selbst der stockkonservative Hughes Pa-

eine wunderschĂśne Armbanduhr gekauft

which journalists pushed, so that a lot of

Norman Granz war „Lockjaw“ immer ein

nassiĂŠ, der Doyen der franzĂśsischen Jazz-

(mit eingravierter Widmung: “To my part-

young players started going in that direc-

Platz an der Seite der Giganten des Jazz

kritik, fĂźr den schon Bebop kein Jazzstil

ner John Griffin�), damit er immer pßnkt-

tion,� erinnerte sich Davis. Gottlob gab

sicher, denn zu ihnen gehĂśrte er selbst.

mehr war, „Lockjaw“ unter die grĂśĂ&#x;ten

lich sein kann. Lockjaw war ja ziemlich

es später in Europa gelegentliche Reuni-

Um nur ein Pablo-Album herauszugrei-

Tenoristen rechnete. Als rau und aggres-

heavy, wenn’s um Disziplin auf der Bßh-

ons, an denen auch die Bandleader Kenny

fen: Auf „Straight Ahead“ (1976) beglei-

siv spielender Tenorist war „Lockjaw“

ne ging und hat auch dementsprechend

Clarke und Francy Boland beteiligt waren,

tete Tommy Flanagan Eddie Davis. Der

bestens eingefĂźhrt. NatĂźrlich hatte sei-

dreingeschaut, wenn’s mal wieder nicht

die auch auf dem MPS-Album „Tough Te-

langjähriger Klavierbegleiter Ella Fitz-

ne Plattenfirma aber auch ein Interesse

so lief, wie er’s gerne gehabt hätte. Da

nors Again ‚N’ Again“ (1970) mit von der

geralds pflegte die schwere Kunst, sich

daran, ihn von seiner sanfteren Seite zu

hat ihn dann der Griff mal angesagt als:

Partie waren.

selbst zurĂźckzunehmen und dadurch den

präsentieren. Als Prestige 1959 sein Un-

‚...and now we like to feature our police

terlabel „Moodsville“ grĂźndete, dem die

man on the bandstand...‘!“ Stehen zwei Tenoristen auf der BĂźh-

Endlich Erfolg

her kommt Davis hier mehr zur Geltung

Aufgabe zukam, anspruchsvolle „mood music“ unter eine breitere HĂśrerschaft

ne, wird diese leicht zur Arena und die

In den frĂźhen 60-er Jahren schenkten

Peterson, dem kaum einer „die Show

zu bringen, betraute zuallererst ausge-

musikalische

ein

auch Fachpublikationen endlich „Lockjaw“

stiehlt“. In seinen mit viel Herzblut ge-

rechnet Davis mit dem ersten dieser

Zweikampf. Von „tenor battle“ spricht

mehr Aufmerksamkeit. „How did Eddie Da-

schriebenen Liner Notes zu „Straight

die

„Cookbook“-Sessions)

Auseinandersetzung

Marcus A Woelfle

impressum JazzZeitung Ausgabe 1-12, 37. Jahrgang Herausgeber: Theo GeiĂ&#x;ler Verlag: ConBrio Verlagsgesellschaft mbH BrunnstraĂ&#x;e 23, D-93053 Regensburg Telefon 0941/945 93-0, Fax 945 93-50 www.jazzzeitung.de Chefredaktion: Andreas Kolb, kolb@jazzzeitung.de Tel. 0941/945 93-16 Redaktionsleitung: Ursula Gaisa, gaisa@jazzzeitung.de Tel. 0941/945 93-17 Redaktion: Barbara Lieberwirth, Leipzig (Tel. 0341/232 03 33) barbara.lieberwirth@t-online.de Ralf Dombrowski, Marcus A. Woelfle Autoren der Jazzzeitung: Dr. Tobias BĂścker, Hans-Dieter GrĂźnefeld, Oliver Hochkeppel, Klaus HĂźbner, Dr. Martin Hufner, Reiner Kobe, Monika Krämer, Thomas J. Krebs, Hans-JĂźrgen Linke, Nadine Lorenz, Paulo Morello, Dr. Bert Noglik, Hans-JĂźrgen von Osterhausen, Ssirus W. Pakzad, Ed Partyka, Carina Prange, Antje RĂśĂ&#x;ler, Beate Sampson, Hans-JĂźrgen Schaal, Manfred Scheffner, Michael Scheiner, Dietrich Schlegel, Roland Spiegel, Joe Viera, Rainer Wein Anzeigenredaktion: Martina Wagner, Tel. 0941/945 93-35 wagner@jazzzeitung.de Redaktionsschluss fĂźr die April-Mai-Ausgabe 2012: 1. März 2012 Design & Layout: Johannes List Satz: Ursula Gaisa Titelfoto: Cecil Taylor Foto: Ssirsu W. Pakzad Druck: GieĂ&#x;ener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG Am Urnenfeld 12, 35396 GieĂ&#x;en Internet-Betreuung: Dr. Martin Hufner Hinweis: Eine Teilauflagen dieser Ausgabe enthält eine Beilage der Allgäuer Jazzinitiative. Š 2012 ConBrio Verlagsgesellschaft mbH Die JazzZeitung wurde von 1983 bis 1997 von Hans Ruland herausgegeben. Bankverbindung: Sparkasse Regensburg, BLZ 750 500 00 Konto-Nr. 108 613 Aboverwaltung/BestellmĂśglichkeit: PressUp GmbH, Postfach 70 13 11, 22013 Hamburg, Tel. 040/414 48-466 conbrio@pressup.de

Star noch mehr scheinen zu lassen. Daals bei den zahlreichen Aufnahmen mit


jazzzeitung

farewell

1 2 012 S e i t e 23

Basies Weggefährten (3) Nicht nur „Shiny Stockings“ – Abschied von Frank Foster Nennt man den Namen Frank Foster, dann haben Jazzfreunde meist automatisch die Assoziation Count Basie. Er war nicht nur fast ein Dutzend Jahre Sideman, Arrangeur und Komponist beim Count, er leitete sogar ein knappes Jahrzehnt das Orchester des 1984 verstorbenen Pianisten. Der Schatten des großen Basie hat ein wenig den Blick für die Tatsache verstellt, dass Frank Foster eigentlich ein Bopper reinsten Wassers war. Und wer denkt bei Basie schon an Bop. Die Saxophonisten, die ihn in seinen Jugendjahren beeindruckten – Don Byas, Wardell Gray, Dexter Gordon, Sonny Stitt – haben sich seinem kraftvollen, direkten Spiel eingeprägt. Auch seine späteren Lieblinge John Coltrane, Wayne Shorter und Joe Henderson hinterließen Spuren, aber nie so starke, als dass sein Spiel seine unverkennbar eigene Handschrift verloren hätte. Die hat er immer auch als Komponist bei Basie gezeigt. „Shiny Stockings“ ist ein internationaler Evergreen geworden, und Stücke wie „Blues Backstage“ oder „Blues In Hoss Flat“ kann man schon als Jazzklassiker bezeichnen.

sinnten. Der am 23. September 1928 in

gerne Count zwei Tenorsaxophonisten

1952 und 1960 die meiste Zeit wegen

Cincinnati geborene Sohn einer Amateur-

seiner Band kontrastierend gegenüber.

Drogendelikten hinter Gittern saß, könnte

pianistin lernte zunächst als Kind Klavier,

In den 30er-Jahren waren der hotte Her-

man Foster sogar als einen ihrer besten

dann Klarinette. Frank Foster studierte an

schel Evans und der prototypisch coole

Nachfolger bezeichnen, der in diesem

der High School und an der Wilberforce

Lester Young gewesen. Ab 1953 waren es

Stilbereich sicher viel mehr gemacht hät-

University Klarinette und Saxophon. Da er

Frank Wess und Frank Foster, deren Part-

te, wäre er nicht bei Basie so erfolgreich

nur einen Kurs in Harmonielehre belegte,

nerschaft 1954 in der Basie-Aufnahme

gewesen. „Ich bin ein Hardbopper. Einmal

sah er sich als Arrangeur immer als Auto-

„Two Franks“ verewigt wurde. Die Spiel-

Hardbopper, immer Hardbopper“ hat Fo-

didakt. In seinen Jugendjahren spielte er

weise der beiden war bei weitem nicht

ster einmal bekannt. Indes sind die Aus-

unter anderem mit Earl Warren, Snooky

so gegensätzlich wie die von Evans und

flüge in den Hardbop ab 1957 für etwa ein

Young und Wardell Gray, einem seiner

Young. Es hatte auch in den folgenden

Jahrzehnt eher selten.

Vorbilder. Nach seinem Militärdienst in

Jahrzehnten weniger Battle-Charakter als

1956 hatte er nämlich mit „Shiny Sto-

Korea schloss er sich als 25-Jähriger auf

das schulemachende Tenor-Tandem Gene

ckings“ einen großen Hit für Basie ge-

Empfehlung von Ernie Wilkins dem Orche-

Ammons und Sonny Stitt. Man hatte das

schaffen, der dann von jedermann zwi-

ster von Count Basie an, was ihn schnell

Gefühl, Freunden bei einem lebhaften

schen Harry James und Ella Fitzgerald

se Elvin Jones, Cousins seiner Frau. In den

bekannt machte.

Gespräch zuzuhören. Da beide begabte

interpretiert wurde, Foster selbst zwar

Gruppen des großen Ex-Coltrane-Drum-

Das öffnete dem jungen Tenorsaxopho-

Komponisten waren und Frank Wess, ein

leider nicht reich gemacht hat, aber unser

mers Elvin Jones lernte man ihn auch als

nisten viele Türen, auch zu scheinbar

Wegbereiter der Flöte, im modernen Jazz

Bild von Foster und seiner weiteren Tätig-

hervorragenden

anderen Baustellen, die aber seiner ur-

auch öfters zu dieser griff, war für viel

keit prägte: Er ist der Komponist tanzbarer

schätzen. Moderner großorchestraler Jazz

sprünglichen Veranlagung entsprachen:

Abwechslung gesorgt. Bei Basie gesellte

Ohrwürmer für Swinger und Fingerschnip-

entstand in der Thad-Jones/Mel-Lewis-

Der bis vor kurzem nahezu Unbekannte

sich in der hochkarätigen, vom Altisten

per. Während seiner elf Jahre bei Basie

Bigband. 1985 tourte er mit dem Quin-

wurde Mitte der 50er-Jahre häufig mit

Marshal Royal angeführten und vom Bari-

schlug Foster verlockende Angebote aus,

tett von Jimmy Smith in Europa. 1986 bis

anderen Boppern aufgenommen, zum

tonisten Charlie Fowlkes in der Tiefe ver-

unter anderem von Thelonious Monk und

1995 war er Nachfolger von Thad Jones

Beispiel, um nur ein paar Pianisten he-

ankerte Saxophongruppe, ein dritter Teno-

Miles Davis. Foster wollte nicht auf die Si-

als Leiter der Basie-Bigband. Als er 1995

rauszugreifen, mit George Wallington,

rist hinzu: Um Eddie „Lockjaw“ Davis oder

cherheit seiner Anstellung bei Basie ver-

sein Amt als Leiter des Count Basie Orche-

Elmo Hope oder Thelonious Monk. Schon

wie (auf „Basie At Birdland“) Budd John-

zichten, bei dem er 150 Dollar die Woche

stras niederlegte, hielt Foster drei eigene

der Titel des 1954 eingespielten Prestige-

son ergänzt war es eine der swingendsten

verdiente. Er hat seine Entscheidung nie

Bands am Laufen: The Non-Electric Com-

Albums „Thelonious Monk with Sonny

Saxophongruppen der Welt.

bereut und meinte einmal „Die späten

pany (ein Quartett bzw. Quintett), Swing

Rollins and Frank Foster“ bestätigt: Unser

Eigene Veröffentlichungen der 50er- und

50er-Jahre waren die aufregendste Zeit

Plus (eine 12-köpfige Band), und The Loud

Tenorist war damals kein geringerer Hoff-

60er-Jahre demonstrierten oft schon im

meines Lebens. 1956 bis 1961, das wa-

Minority Big Band (ein 18-köpfiges Or-

er zweite Name, der im Zusam-

nungsträger als Rollins. Das Album zeigt,

Plattentitel („No ‚Count‘“, „Basie is our

ren die besten Jahre überhaupt.” Bis 1964

chester). Wegen eines Schlaganfalls war

menhang mit Frank Foster so si-

dass er gar keine Schwierigkeiten mit

Boss“) eine Verbundenheit der Basieiten

trug Frank Foster als Komponist, Arran-

es Frank Foster seit 2001 nicht mehr ver-

cher wie das Amen in der Kirche

den Ecken und Kanten der Monk’schen

jenseits des Orchesters. Daneben wirkte

geur und Saxophonist sehr zum Erfolg des

gönnt, Saxophon zu spielen. Zum Glück

fällt, ist Frank Wess. Wenn Jazzer von den

Klangwelt hatte, die zu diesem Zeit-

Foster aber auch auf ausgesprochenen

Count Basie Orchestras bei, doch 1986

konnte er seine Aktivitäten als Arrangeur

„two Franks“ sprechen, dann sind diese

punkt auch vielen Musikern noch ein

Hardbop-Alben mit, vor allem als Sideman

wurde er musikalischer Leiter der Ghost

und Komponist fortsetzen. Am 26. Juli

beiden Saxophonisten gemeint. Von 1953

Buch mit sieben Siegeln war. Dabei war

von Größen wie Donald Byrd oder Kenny

Band des Count.

2011 ist der mit so vielen Gaben geseg-

bis 1996 haben sie – zunächst mit, aber

die Zusammenarbeit im Falle von Foster

Burrell. Zu diesem Zeitpunkt erscheint

In den Jahren dazwischen konnte man den

nete Musiker in Chesapeake, Virginia, von

bald auch schon ohne Basie – gemein-

nur ein kurzes, auf dieses halbe Album

Fosters Spiel wie eine quintessentielle Mi-

anderen, den „eigentlichen“ Frank Foster

uns gegangen. Seine Musik, in der so viel

same Aufnahmen vorgelegt, die zeigen,

beschränktes Intermezzo. Rund um die

schung aus führenden Bebop-Tenoristen

kennenlernen. Da legte er modernere, ei-

Können und Lebensfreude steckte, wird

was Tenor-Tandems sein können, wenn es

Uhr bei Basie beschäftigt hatte er frei-

wie Sonny Stitt, Wardell Gray und Dexter

gene Platten vor, etwa mit seiner Forma-

vielen Jazzfreunden fehlen. Zum Glück

nicht nur ums Kräftemessen geht: beglü-

lich nie Zeit, ins Monk‘sche Universum

Gordon. Wenn man bedenkt, dass Gray

tion „The Loud Minority“. Lange wirkte er

bleiben uns viele, viele Tonträger.

ckende Kommunikation unter Gleichge-

einzutauchen. Bekanntlich stellte Basie

1955 starb und Dexter Gordon zwischen

bei Formationen von Thad beziehungswei-

D

Foto: Archiv

Sopransaxophonisten

Marcus A. Woelfle

Wie kann man es anders machen? In Memoriam Paul Motian Spricht man seinen Namen wie gewohnt aus, entgeht einem etwas Wesentliches. Der Schlagzeuger Paul Motian hatte armenische Eltern. Deshalb müsste man seinen Namen eigentlich Mo-ti-an aussprechen. Er hat gern darauf hingewiesen, dass die türkische und arabische Musik, die er in seiner Kindheit und Jugend im Elternhaus hörte, ihn nachhaltig beeindruckt hat. Manchmal kann man es seinen oft bisweilen recht mysteriösen Kompositionen anhören, die ein bisschen aus jenen Gegenden zu stammen schienen, in denen auch die besten Becken hergestellt werden. Um seinen Mitmenschen das Leben nicht schwer zu machen, nannte er sich Motion, wie das englische Wort für Bewegung. Wie er von diesem Instrument aus seine Kollegen in Bewegung hielt, war höchst originell, doch man erkennt rückblickend kaum mehr das Eigentümliche an seiner Spielweise, denn so allgegenwärtig sind seine Neuerungen im modernen Drumming.

nahm, dass auch sie sehr wohl wussten

gannen Eltern sich über das immer ste-

Mitte der 60er- Jahre mit Paul Bley, dann

oder zumindest zu erkennen trachteten,

reotypere „Bum bum bum“ in der Rock-

kam es ab 1967 bis 1976 zur Zusammen-

wo die time eigentlich lag. Und wie die

und Popmusik zu ärgern. Offensichtlich

arbeit mit Keith Jarrett, zunächst im Trio,

großen Bläser vor oder nach dem Beat

besteht eben seit Menschengedenken

dann im sogenannten amerikanischen

spielten, in ihrem Solo dazu spannungs-

auch das Bedürfnis, die Wechselschlä-

Quartett mit dem Bassisten Charlie Ha-

voll kontrastierten, so tat dies Motian

ge der Trommeln in mehr oder minder

den und dem Tenoristen Dewey Redman.

eben auch, statt ihn zu betonen. Das

metronomischer Klarheit zu hören. Aber

Haden blieb fortan ein treuer Weggefähr-

gleichmäßige „tsch tsch-tsch tsch tsch-

ebenso tief sitzt im Menschen die eher

te Motians. In den 70er-Jahren nahm er

tsch“ sucht man auf vielen seiner Aufnah-

poetische Faszination am Klang an sich:

auch seine ersten eigenen Alben auf,

men vergebens – es verschwindet wie die

das Rauschen des Windes, das Tröpfeln

und zwar für das Münchner Label ECM,

Linien in den Gemälden französischer Im-

des Regens, das Klappern, Klopfen, Zi-

für das er auch in allerletzter Zeit CDs

pressionisten hinter Farbtupfern. Ist man

scheln und Rascheln aller Wesen und

aufnahm.

ein Freund der Abstraktion, wird man sa-

Gegenstände, die sich dabei nicht auf

Erst in den 80er-Jahren trat Paul Motian

gen, er befreite das Schlagzeug von un-

einen 4/4-Takt beschränken. Der Sound

verstärkt als Bandleader und Komponist

nötigem Beiwerk, von der Knechtschaft

an und sich, in allen Schattierungen, die

hervor, was auch auf zahlreichen Alben

des Immergleichen. Ist man konservativ,

man aus einem Schlagzeug herausho-

für ECM und JMT dokumentiert ist. Zu-

wird man argumentieren, er entledigte

len kann, rückte bei Paul Motian in den

nächst ist es ein Quintett um Bill Frisell

den Schlagzeuger der einzigen Aufgabe,

Vordergrund. „The sound of surprise“ hat

und Joe Lovano. Bald sind Paul Motian,

der nachzukommen seine unabweisbare

Whitney Balliett einmal der den Jazz ge-

Bill Frisell und Joe Lovano ein Trio, man

Pflicht sei.

nannt. In der Trommelkunst Motians, der

könnte sagen ein Klassiker unter den

Doch man braucht nicht „altmodisch“ zu

am 22. November 2011 in New York sei-

Trios der Gegenwart, das auch einen Kern

sein, wenn man nicht „versteht“, warum

ne Besen und Stöcke für immer aus der

für andere Besetzungen bildet. Eines ih-

einer die time pulsierend kommentiert

Hand gelegt hat, war es wirklich so.

rer Meisterstücke ist „Monk In Motian“

statt sie, sei es swingend oder nicht, zu

Kannte man ihn in den letzten 30 Jahren

von 1988 (JMT). Alle JMT-Alben von Paul

DeJohnette hat Motians Stil einmal so-

markieren. Gerade der überwiegende

vor allem als Bandleader, so hat Paul Mot-

Motian finden sich heute auf seinem spä-

gar als un-drumistic beschrieben. Das ist

Teil der meistgehörten Musik der letzten

ian, der am 25. März 1931 in Philadelphia

teren Label Winter & Winter, das auch

kein Tadel! Paul Motians Schlagzeugspiel

50 Jahre, vom Rock’n’Roll über Techno

geboren wurde, seine wichtigen Beiträge

Motians Alben des „Trio 2000“ und des

war so unschlagzeugerisch wie Theloni-

aul Motian war der einflussreiche

bis zu den gerade bestplazierten Pop-

zur Emanzipation des Schlagzeugs als Si-

Trios „Tethered Moon“ mit dem Pianisten

ous Monks Klavierspiel unpianistisch war

Urheber

klangsinnlichen

Songs folgen einer gegenläufigen Ten-

deman geleistet – den einflussreichsten

Masabumi Kikuchi veröffentlichte.

– und gerade daher eine so wesentliche

Schlagzeugästhetik, die sich deut-

denz: Klar vernehmbare Schläge haben

an der Seite des Pianisten Bill Evans. In

So vieles, was Paul Motian in seiner über

Bereicherung des bisherigen Spektrums.

lich vom traditionellen Timekeeping un-

als Bestandteile einer aufs Grundgerüst

den Jahren 1959 bis 1961 gehörte Mot-

60-jährigen Laufbahn geschaffen hat,

Doch Motian war, so wie Monk, so wie

terscheidet. Wie wenige andere Musiker

simplifizierten Rhythmik, oft sturgetaktet

ian mit dem frühverstorbenen Bassisten

klingt wie eine Beantwortung der Fra-

jeder Neuerer an Traditionen anknüpft,

hat Motian unsere Vorstellung von den

und laut gehämmert, allenthalben die

Scott LaFaro zum klassischen Bill Evans

ge: Wie kann man es anders machen?

auch ein Bewahrer. Immer wieder kam er

Aufgaben eines Schlagzeugers geän-

Elastizität, Verfeinerung, Vielschichtig-

Trio. Bassisten und Schlagzeuger waren

Das geht schon bei der Besetzung sei-

auf Bebop-Stücke und auf mehreren Al-

dert. Er skandierte nicht den Takt, er ver-

keit und Freiheit abgelöst, die das Trom-

in früheren Trios – trotz gelegentlicher

ner Gruppen los. Seine „Electric Bebop

ben unter dem Motto „Motian on Broad-

klanglichte nicht das Metrum – jedenfalls

meln im Jazz bereits hatte, als er noch die

Soli – eher Begleiter als allumfassende

Band“ war zum Beispiel nicht wie eine

way“ auf das Great American Songbook

nicht immer, nicht grundsätzlich, nicht so

Popmusik war. Die Schere zwischen den

Mitspieler. Mit Motian und LaFaro wurden

Bebop-Band besetzt, sondern eher wie

zurück. Und gerade bei Standards sein

zwangsläufig, wie man es von Drummern

beiden Welten öffnete sich in den 60er-

sie mit jazzgeschichtlich wegweisenden

eine Fusion-Gruppe. Das erste Interesse

Individualismus besonders deutlich her-

früherer Generationen, seien es Oldti-

Jahren, als Größen wie der Polyrhythmi-

Folgen gleichberechtigte Partner des Pia-

Motians galt der Gitarre – eine Vorliebe,

vor. Eines der Alben trägt den bezeich-

mer wie Baby Dodds, Swinger wie Chick

ker Elvin Jones und der Klangmagier Paul

nisten, wobei der Dialog, ja Triolog der In-

die wohl nachklang, als er in späten Jah-

nenden Titel „The Paradox Of Continuity“.

Webb, oder Bopper wie Art Blakey, ein-

Motian Neuland erkundeten und immer

strumente an Stelle von Solo und Beglei-

ren gerne Gitarristen in seine Band holte.

Zu diesen Paradoxen wird man nun auch

fach erwartete.

mehr Perkussionisten mit oft exotischen

tung tritt. (Näheres in „I Remember Bill“

Zeitweise spielten sogar drei Gitarristen

zählen, dass seine Spielweise in jedem

Die time, das wusste Motian, haben die

Gerätschaften die Jazzbands bereicher-

in der Jazzzeitung 2010/04). Hervorzu-

in seiner Band! Sein Schlagzeugspiel

zweiten Drummer fortleben wird, mag er

Musiker ohnehin im Kopf, und er unter-

ten: Gerade als die Neuerer im Jazz vi-

heben ist Motians Zusammenarbeit mit

schließlich war wie eine immerwähren-

sich nun als Bewahrer oder als Neuerer

schätzte sicherlich nicht die kognitiven

talisierend einen ungekannten Reichtum

zwei Pianisten, die an Bill Evans Innovati-

de Demonstration dessen, wie man es

begreifen.

Fähigkeiten der Jazzhörer, wenn er an-

in die Rhythmusgruppen brachten, be-

onen anknüpften. Zunächst musizierte er

anders machen kann. Sein Kollege Jack

P

einer

Foto: Ssirus W. Pakzad

Marcus A. Woelfle


HAMEL

Charlie Haden & Hank Jones Come Sunday

L O H E N G R I N

„Sonntagsmusik“ von zwei Größen des Jazz. Bassist Haden und der kürzlich verstorbene Pianist Jones mit stillen, atemberaubend schönen Duoversionen klassischer Spirituals, Gospels und Folksongs. Das Vorgängeralbum “Steal Away” wurde 1995 gleich für zwei Grammys nominiert.

Seine Pop-Songs sind ausgefeilt und voller Jazz-Hooks, trotzdem immer locker und direkt. Hamel ist ein Singer/Songwriter, dessen Riesentalent man vielleicht erst beim zweiten Hören realisiert. Auf seinem neuen Album überrascht der Star aus Holland mit größerer emotionaler Breite denn je.

MALIA BLAck OrchId Mit eigenen Songs hat sich Sängerin Malia eine riesige Fangemeinde erobert. Jetzt widmet sie sich denen ihres großen Vorbildes Nina Simone. Selbstbewusst, eigenständig, voll Seele und Tiefe. Malia: „Songs wie ‚Strange Fruit’ und ‚Young, Gifted and Black’ lehrten mich, stark und stolz zu sein.“ LIVE: 03.03. Elmau - Schloss, 06.03. München Unterfahrt, 13.03. Hannover - Pavillon, 14.03. Hamburg - Fabrik, 15.03. Braunschweig Gastwerk, 17.03. Minden - Jazzclub, 18.03. Köln - Altes Pfandhaus, 19.03. Berlin Cookies, 20.03. Dresden - Lukaskirche, 14.04. A/Wien - Porgy & Bess, 15.04. A/Graz Orpheum, 17.04. A/Innsbruck - Treibhaus, 18.04. Ingolstadt - Bürgerhaus, 19.04. Regensburg Jazzclub, 21.04. Mainz - Frankfurter Hof, 22.04. Freiburg - Jazzhaus, 27.04. Karlsruhe - Tollhaus, 28.04. Kaiserslautern - Kammgarn

LIVE: 19.04. Berlin - Postbahnhof, 20.04. Hamburg - Grünspan, 22.04. Dresden - Tonne, 24.04. München - Ampere, 25.04. Mainz Frankfurter Hof, 26.04. Frankfurt Yellowstage, 28.04. Köln - Studio 672, 29.04. Düsseldorf - Savoy Theater Decca 06025 2783148

Emarcy 06025 2750368

www.hamelmusic.de

Solveig Slettahjell Antologie

Die schöne Norwegerin mit der glasklaren Stimme hat sich einen Traum erfüllt: Ein akustisches Liederalbum, im Duo aufgenommen mit dem Pianisten Morten Qvenild. Auf „Antologie“ haucht sie Liedern von Tom Waits bis Abba neues, jazziges Leben ein.

LIVE: 23.02. Düsseldorf - Zakk, 24.02. Bremen - Glocke, 26.02. Hannover Pavillon, 27.02. Hamburg - Fabrik, 28.02. Berlin - A-trane, 15.03. Karlsruhe Tollhaus, 16.03. Stuttgart - Bix, 17.03. München - Unterfahrt, 18.03. Freiburg Jazzhaus,19.03. Heidelberg Karlstorbahnhof, 21.03. Ingolstadt Bürgerhaus, 22.03. Mainz - Frankfurter Tor

Emarcy 06025 2778534

& Friends

Live & Let Live - Love For Japan

Auf ihren Alben spielt die kanadische Singer/Songwriterin lustvoll mit Jazz, Rock, Funk und Chanson. Jetzt ging sie ein Wagnis ein – und gewann! Ihr Tribut an die verstorbene Jazz-Diva Shirley Horn ist ganz großes Kino für die Ohren. Feat. Roy Hargrove, Ernie Watts, Gil Goldstein, Rufus Reid u.a.

Der Anlass ist ein trauriger: das schwere Erdbeben in Japan. Das Benefiz-Album des japanischen Star-Pianisten Makoto Ozone mit befreundeten Größen wie Chick Corea, Gary Burton, Randy Brecker u.v.a. kommt allerdings nicht nur den Opfern zugute, sondern präsentiert auch akustischen, melodischen Jazz vom Feinsten.

LIVE: 03.03. Essen - Philharmonie/ RWE Pavillon, 04.03. Berlin Quasimodo, 08.03. Kaiserslautern Kammgarn, 10.03. A/Dornbirn Spielboden

www.solveig-slettahjell.de

THE COMPLETE MASTERS

Sie bleiben die Größten: Louis, Ella, Billie, Charlie und Sidney! Fünf prächtige und trotzdem erstaunlich preiswerte Boxen der THE COMPLETE MASTERS-Serie präsentieren jetzt das Komplettwerk dieser Jazz-Stars von den 30er bis in die 50er Jahre. Jeweils 13 - 15 CDs, 24-bit-Remastering, CDs in Digipaks und eleganter Box, 68-seitige Farbbooklets mit Biografien, detaillierten Diskographien, seltenen Fotos, Abbildungen von Noten, Albumcovers und vielem mehr. Limited Edition! Billie Holiday – The Complete Studio Masters 1933-1959 - 06007 5336144 Charlie Parker - The Complete Masters 1941-1954 - 06007 5336123 Ella Fitzgerald - The Complete Masters 1935-1955 - 06007 5336101 Sidney Bechet - The Complete American Masters 1931-1953 - 06007 5336167 Louis Armstrong - The Complete Masters 1925-1945 - 06007 5336079

www.malia-music.de

Makoto Ozone

TÉrez MonTcalM Here’s To You

Verve 06025 2764997

Emarcy 06025 2786059 (auch als Ltd.Ed. mit Bonustrack und als LP)

Verve 06004 0610653

ORIGINAL JAZZ CLASSICS REMASTERS

Der swingendste schwarze Kasten aller Zeiten! Alle zwanzig Folgen der erfolgreichen ORIGINAL JAZZ CLASSICS REMASTERS-Serie in einer Box, mit deutlichem Preisvorteil! Jedes der hier enthaltenen Alben ist ein Klassiker, wurde neu digital remastert und enthält wo vorhanden - Bonustracks: THELONIOUS MONK - With John Coltrane / SONNY ROLLINS Way Out West / ART PEPPER - Meets The Rhythm Section / DAVE BRUBECK QUARTET - Jazz At Oberlin / JOE PASS – Virtuoso / CANNONBALL ADDERLEY WITH BILL EVANS - Know What I Mean? / ART BLAKEY & THE JAZZ MESSENGERS – Ugetsu / CHET BAKER - In New York / ELLA FITZGERALD & OSCAR PETERSON - Ella & Oscar / STAN GETZ & CAL TJADER SEXTET / THELONIOUS MONK - Monk’s Music / BILL EVANS TRIO - Waltz For Debby / CHET BAKER It Could Happen To You / MILES DAVIS FEAT. SONNY ROLLINS – Dig / VINCE GUARALDI TRIO Jazz Impressions Of Black Orpheus / WES MONTGOMERY - Boss Guitar / BILL EVANS TRIO – Explorations / ELLA FITZGERALD & JOE PASS - Easy Living / ORNETTE COLEMAN - Something Else!!! / THELONIOUS MONK - Thelonious Alone In San Francisco

www.jazzecho.de

Das JazzEcho auch für’s iPad: www.jazzecho.de/ipad


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.