concerti Ausgabe Berlin & Brandenburg Februar 2017

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Berlin & Brandenburg

412 Konzert- UNd Operntermine

Herbert Schuch Das Vertraute im Neuen Anne Schwanewilms Floristin auf Abwegen

Jan Vogler »Das einzelne Konzert ist mehr Weg als Ziel«

Februar 2017


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Hamburg & Elbphilharmonie Mitten in der Elbe, auf einem historischen Kaispeicher, thront das neue Wahrzeichen von Hamburg: die Elbphilharmonie. Am 11.01.2017 öffnet das Jahrhundertbauwerk und eines der schönsten Konzerthäuser der Welt. Auf nach Hamburg!

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Fotos: Ivo von Renner, privat; Titelfoto: Jim Rakete

als wir im letzten Sommer mit Frank-Walter Steinmeier für unsere Rubrik „3 Fragen“ ein Interview geführt haben, wusste noch niemand, dass er in diesem Februar aussichtsreichster Kandidat für die Wahl des Bundespräsidenten sein würde. Steinmeier entpuppte sich im Interview als Musikliebhaber, Gregor Burgenmeister für den klassische Konzerte Herausgeber/Chefredakteur bei Staatsbesuchen und Festakten stets eine wichtige Bereicherung sind. So verwundert es auch nicht, dass Steinmeier Schirmherr der Dresdner Musikfestspiele ist, die im Frühjahr zum 40. Mal stattfinden und damit ein Jubiläum feiern dürfen, das auch wir umfassend würdigen. Bereits in diesem Monat feiert die Deutsche Stiftung Musikleben ein Jubiläum: Der Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds findet zum 25. Mal statt. Den Fonds richtete die Stiftung 1993 ein, um hochbegabten angehenden Musikern hochwertige historische Musikinstrumente über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu verleihen – sofern sie den Wettbewerb erfolgreich absolvieren. Ulrike Henningsen begleitete für uns ein knappes Jahr lang die Cellistin Olena Guliei, die sich 2016 ein Instrument von Joseph Antonius Rocca erspielte. An dieser Stelle sei schon vorweg gesagt, dass für Guliei das Cello längst ihr größter Schatz ist. Und doch ist es nur eine Beziehung auf Zeit. Ihr

AUS DER REDAKTION Bisweilen liefern Interview-Partner nicht nur Antworten, sie helfen auch bei alltäglichen Problemen. Als Sebastian Schmidt und Andreas Willwohl vom Mandelring Quartett zum „Blind gehört“-Termin kamen, funktionierte plötzlich die Musikanlage nicht mehr. Erstaunlich schnell und fachmännisch legte Willwohl Hand an und sorgte dafür, dass wieder Musik aus den Boxen kam. Auch wenn Willwohl erst vor Kurzem zum Quartett dazustieß, stellte Eckhard Weber, der das Interview führte, erstaunt fest, dass die beiden auftraten wie alte Freunde, die sich schon ewig kennen.

Eckhard Weber Der Musikjournalist lebt nach musikwissenschaftlichen Forschungsaufenthalten in Frankreich und Spanien in Berlin, wo er hellwach das Opern- und Konzertleben sowie die Off-Szene beobachtet.

Februar 2017 concerti   3


Inhalt

Konzert

10

Jan Vogler ... sprengt gerne musikalische Grenzen

8 Vertrautes aufbrechen

porträt Der Pianist Herbert Schuch begeistert die Klassikwelt vor allem mit extravaganten Programm­ zusammenstellungen

10 »Dann ist New York dein Acker!«

interview Dennoch zieht es Jan Vogler

immer wieder von seinem Wohnsitz am Hudson River nach Dresden, wo er seit 2009 die Dresdner Musikfestspiele leitet

Oper

16 Floristin auf Abwegen

porträt Bevor Anne Schwanewilms die Opernbühne eroberte, hatte die Sopranis­ tin ganz andere berufliche Vorstellungen

Die Welt der Klassik

22 »Die Bratsche ist süffig!«

blind gehört Andreas Willwohl und

16

Anne Schwanewilms ... kehrt in diesem Jahr nach Bayreuth zurück

Sebastian Schmidt vom Mandelring Quartett hören und kommentieren CDs, ohne dass sie erfahren, wer spielt

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

dresdner musikfestspiele

Mandelring Quartett ... hört genau hin, wenn Kollegen spielen

auftakt Sonderveröffentlichung zum

Jubiläumsjahrgang eines der größten Festivals in Deutschland

Die Welt der Klassik Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 26 CD- & DVD-Rezensionen 29 Top 20 Klassik-Charts | 30 Multimedia-Tipps 64 concerti Lounge | 66 Vorschau & Impressum 4  concerti Februar 2017

60 Beziehung auf Zeit

reportage Im Rahmen eines Wett­

bewerbs verleiht die Deutsche Stiftung Musikleben jedes Jahr jungen Musikern historische Instrumente

Fotos: Jim Rakete, Javier del Real, Uwe Arens

22

33 Tradition und Moderne


Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Ravel: Daphnis Und Chloe Bei mir ändert sich das Lieblingsstück von Zeit zu Zeit. Derzeit bin ich nachgerade fasziniert von Ravels Kristjan Järvi Ballett, von dessen Klangfarbenreichtum und von der Raffinesse. Es ist schier unmöglich, das Stück zu hören oder zu dirigeren, ohne wieder etwas Neues darin zu entdecken.

33  115

Pfeifen hat die größte Orgel der Welt, die in der Atlantic City Convention Hall steht. Überdies hat sie 314 Register und bringt 150 Tonnen auf die Waage.

Geld verdienen mit Vinyl Dass Vinyl einen Aufschwung erlebt, pfeifen die Spatzen schon seit Jahren von den Dächern. Handelt es sich dabei meist um gefühlte Wahrheiten, lässt jetzt eine aktuelle Statistik der British Phonographic Industry aufhorchen: 2016 gaben die Briten erstmals mehr Geld für Schallplatten aus als für Downloads und Streams. Der Umsatz wuchs dabei um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

... Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter ... STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt

6  concerti Februar 2017

Vor einigen Monaten sollte ich mir schriftlich Gedanken zum Thema „Mode und Humor“ machen. Easy, dachte ich, schließlich grinsen im Fashion-Zirkus ständig alle in Smartphone-Kameras, und Instagram ist voll von extravaganter bis (unfreiwillig) komischer Garderobe. Vom Jung-Dandy, der an die „Wetterfrösche“ des ZDF erinnert, bis zum It-Girl fortgeschrittenen Semesters mit Solarium-Dauerkarte und sichtlicher Farbblindheit. Doch bei weiterer Recherche merkte ich rasch, wie wenig die Modewelt jenseits irrwitziger Showeffekte und Prosecco-seligem Tratsch über sich selbst lachen kann. Vielleicht eine Art Kompensation einer Branche,

die zu oft als trivial und überflüssig verunglimpft wurde und nun im Reflex ihr Dasein verteidigt. Ähnliches gilt auch für die ach so närrische Karnevalszunft. Unter mancher Pappnase prangt ein griesgrämig verzogenes Paar Lippen. „Das verstehst du nicht“, hört man dann oft, so als wären Mode und Fasching ein Teenager, der nervige Eltern ­abkanzelt. Schade eigentlich, denn mit gelegentlicher Selbstironie und etwas Souveränität gelänge nicht nur echter (!) Stil. Auch reichlich Sympathie wäre das Ergebnis, selbst von Laufstegmuffeln. Wie wäre es mit einem Bündnis der Unverstandenen, vielleicht Fashion Alaaf e. V. oder so? Ta-ta, ta-ta, ta-tah …

Fotos: Peter Adamik, gemeinfrei (2), Reto Andreoli

William Shakespeare, englischer Schriftsteller


3 Fragen an ... Andreas Schaerer

SAFT IN SEINER FEINSTEN FORM

Farbenrausch Jazz-Sänger Andreas Schaerer denkt nicht in Schubladen – für ihn zählt, was gut klingt

Herr Schaerer, bekannt sind Sie als JazzSänger. Auf Ihrer aktuellen CD »The Big Wig« begeben Sie sich jedoch auf klassische Pfade. War es schwierig, plötzlich für ein klassisches Orchester zu komponieren? Da ich auch Komposition studiert habe, hatte ich zumindest schon mal das Rüstzeug, um ­eine Partitur zu schreiben. Trotzdem kannte ich gewisse Instrumente nur oberflächlich, weshalb ich vor dem eigentlichen Kompositionsprozess tagelang Partituren studiert habe.

Kam Ihnen die Tatsache, dass im Orchester der Lucerne Festival Academy junge Leute an den Pulten saßen, entgegen? Absolut! Zwar sind die Musiker stark in der Klassik verankert, viele von ihnen hatten aber auch reichliche Erfahrungen im Jazz- oder Popbereich, so dass sie auch die improvisatorischen Elemente meiner Kompositionen als Freiräume zu nutzen wussten.

Hatten Sie denn davor schon Berührungspunkte mit der Klassik? Ich höre sehr viel klassische Musik, war auch oft auf dem Lucerne Festival. Ich finde es großartig, welche Frechheit und Nonkonformität gerade die zeitgenössische Musik haben kann. So besehen ist es auch völlig in Ordnung, wenn sich ein Jazz-Musiker einfach mal auf klassische Pfade begibt ...

WW W.NI EHOFFS -VAI HI NGER.D E


PORTRÄT

Vertrautes aufbrechen

Klavieristisches Chamäleon: Herbert Schuch entdeckt gerne neue Seiten an sich

D

em Zufall eine Chance zu geben, ist eine unterschätzte Kunst. Welche Schönheiten daraus erwachsen können, lässt sich an Herbert Schuch beobachten. Beim demnächst erscheinenden Album „Go East!“ zum Beispiel begann alles mit dem Umstand, dass Schuch eine Zeit lang gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Pianistin Gülru Ensari, vor dem eigentlichen Üben erst einmal die Acht Walzer op. 6 von Paul Hindemith vierhändig spielte. Das Duo stellte verwundert fest, 8 concerti Februar 2017

dass es von Hindemiths Walzer-Miniaturen gar nicht mehr weit ist zu jenen von Johannes Brahms, Opus 39. Und überhaupt: Was passiert eigentlich, wenn man diese beiden Zyklen aufbricht und daraus einen einzigen macht? Die Verschmelzung der beiden Zyklen mag in der Theorie befremdlich anmuten, das Hörerlebnis jedoch offenbart das Werk zweier Komponisten, deren kulturelle Herkunft denkbar fern der Wiener Walzerseligkeit war, die aber obendrein eine untrügli-

che Nähe zur östlichsten Me­ tropole Mitteleuropas verbindet. Von dort aus blicken Schuch und Ensari noch weiter gen Osten mit der Klavierfassung für vier Hände von Strawinskys Le Sacre du printemps sowie einem Auftragswerk des türkischen Komponisten Özkan Manav, das aus zwei anatolischen Tänzen besteht. Für Herbert Schuch sind die osteuropäischen Elemente, die sich auch in Form von Versatzstücken ungarischer Melodien und Rhythmen durch die Walzerkompositionen ziehen, nicht allzu fremd: 1979 geboren im rumänischen Banat, verbrachte er dort seine ersten Kindheitsjahre und siedelte 1988 mit seiner Familie nach Deutschland über. Für Schuch war es damals „ein bisschen wie heimkommen“, da er als Spross der in Rumänien lebenden deutschsprachigen Minderheit lediglich in seinen ersten Lebensjahren rumänisch sprach. Daher wirkten die eingespielten Werke anfangs auch fremdartig für ihn, „obwohl ich wegen meiner Vergangenheit durchaus einen Zugang zu ,ungeraden‘ Rhythmen habe. Trotzdem fühlte ich mich eher als staunender Betrachter und nicht wie jemand, der Bescheid weiß.“ In dieser Hinsicht war seine Frau eine

Foto: Felix Broede

Der Pianist Herbert Schuch begeistert die Klassikwelt mit extravaganten Programmzusammenstellungen. Von Maximilian Theiss


Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

wichtige Stütze, „die mir auch zeigen konnte, welche Art von Bewegungen bei den Tänzen gemacht werden.“ Die Duo-CD ist nicht das erste kammermusikalische Projekt des Pianisten, der als Teil eines Klavierquintetts 2012 den Echo-Klassikpreis für die beste Kammermusikeinspielung des Jahres gewann. „Das Schöne an solchen Zusammenarbeiten ist, dass man das Fremde entdeckt, gleichzeitig aber das Vertraute in sich selbst wiederfindet. Im Zuge der Einspielung von ,Go East!‘ etwa fielen mir plötzlich wieder Wörter und Phrasen aus dem Rumänischen ein, die ich längst vergessen habe.“ Angesichts des Gedankenreichtums, der eine tragende Säule in Schuchs Klavierspiel darstellt, versteht man auch, wa­ rum er gerne davon erzählt, dass ein Pianist mit seinem Instrument auch „sprechen“ muss. Es wirkt so, als seien für ihn Virtuosität, technische Brillanz und musikalische Intelligenz nur die Pflicht eines Musikers, auf die noch eine Kür folgen muss. In Schuchs Fall ist das die Fähigkeit, aus zusammengestellten Einzelwerken ein einziges, vollkommen neues Kunstwerk zu erschaffen. Konzert-TIPPs

Villingen-Schwenningen Fr. 3.2., 20:00 Uhr Franziskaner Konzerthaus Sebastian Manz (Klarinette), Mirijam Contzen (Violine), Danjulo Ishizaka (Violoncello), Herbert Schuch (Klavier). Werke von Schumann & Messiaen Würzburg Di. 7.2., 19:30 Uhr Hochschule für Musik Maximilian Hornung (Violoncello), Herbert Schuch (Klavier). Werke von Beethoven & Brahms

Essen Fr. 10.2. & Sa. 11.2., 20:00 Uhr & So. 12.2., 11:00 Uhr Villa Hügel Gülru Ensari & Herbert Schuch (Klavier), Folkwang Kammerorchester, Johannes Klumpp (Leitung). Werke von Mozart Köln Mi. 15.2., 20:00 Uhr Philharmonie Daniel Müller-Schott (Violoncello), Gülru Ensari & Herbert Schuch (Klavier). Werke von Brahms & Hindemith Freiburg Mi. 1.3., 20:00 Uhr Hochschule für Musik (Wolfgang-Hoffmann-Saal) Zemlinsky Quartett, Herbert Schuch (Klavier). Werke von Zemlinsky u. a. Neubeuern Sa. 18.3., 20:00 Uhr Schloss (Festsaal) Danjulo Ishizaka (Violoncello), Herbert Schuch (Klavier). Werke von Poulenc, Beethoven & R. Strauss Darmstadt Do. 23.3., 20:00 Uhr Staatstheater (Kleines Haus) Herbert Schuch (Klavier). Werke von Boulez, Bach & Busoni München Fr. 21.4., 20:00 Uhr & Sa. 22.4., 19:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Matthias Goerne (Bass), Herbert Schuch (Klavier), Münchner Philharmoniker, Philharmonischer Chor München, Michael Sanderling (Leitung). Werke von Schostakowitsch & Beethoven Berlin Sa. 29.4., 13:00 Uhr Konzerthaus (Kleiner Saal) Herbert Schuch (Klavier). Werke von Debussy & Beethoven Dresden Fr. 26.5. & Mo. 28.5., 19:30 Uhr Kulturpalast Herbert Schuch (Klavier), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Werke von Mozart & Schostakowitsch online-Tipp

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Go East! Werke von Brahms, Hindemith, Manav & Strawinsky Herbert Schuch & Gülru Ensari. Erscheint bei CAvi am 17.2.

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Interview

»Dann ist New York dein Acker!« Dennoch zieht es Jan Vogler immer wieder von seinem Wohnsitz am Hudson River nach Dresden an die Elbe, wo er seit 2009 die Dresdner Musikfestspiele leitet. Von Alexander Keuk

Die Dresdner Musikfestspiele gehen nun ins 40. Jahr. Das klingt nach Beständigkeit in der sich rasch verändernden Klassikwelt. Wie hat sich das Festival in den Jahren Ihrer Intendanz entwickelt?

Dresden besaß und besitzt eine starke eigene Klassikszene, vor allem mit Staatskapelle, Philharmonie und den großartigen Chören. Darauf konnte ich aufbauen und hole mit den Festspielen einmal im Jahr große Stimmen aus Klassik, Weltmusik und Jazz in die Stadt. Damit befruchten sich die Stadt und das Festival gegenseitig. Es ist wichtig, dass Musik von 10 concerti Februar 2017

Dresden ausgeht, aber auch Musik nach Dresden kommt. Ich habe vor allem die großen Orchester der Welt zu Gastspielen eingeladen. Das wiederum interessiert ein Publikum, das von außen kommt – und wir haben mittlerweile unsere Besucherzahlen nahezu verdoppelt! Nun sind wir soweit, dass

»Wir machen hier keine Programme mit Zeigefinger« wir die eigenen kreativen Stärken herausholen, etwa mit der Gründung unseres Dresdner Festspielorchesters vor fünf Jahren. Mit diesem Orchester, das auf historischen Instrumenten musiziert, entsteht in Dresden ein neuer Klang. Die Dresdner Musikfestspiele wurden 1978 gegründet – oder müsste man sagen: Sie fanden plötzlich statt? Welche Beweggründe gab es damals?

Die Gründung der Musikfestspiele war im Grunde DDRPropaganda. Geschickt wurde die Kulturstadt Dresden gewählt, ebenso strategisch wurden große Interpreten wie

Karajan, Abbado oder die New Yorker Philharmoniker eingeladen. Allerdings fehlte die demokratische Freiheit, die zur Entfaltung eines solchen Festivals gehört wie die Luft zum Atmen! So gelang zwar der Gründungsjahrgang grandios, aber dann überwog die Angst vor der verbindenden Kraft der Musik und die staatliche Kontrolle erstickte den Keim eines großen Festivals. Nach der Wende bekamen die Festspiele ihre zweite Chance – und heute profitiert Dresden zudem von einer hervorragenden touristischen Infrastruktur und einer Vielzahl von stimmungsvollen Spielstätten. Als Cellist mit einem weitgefassten Repertoire sind Sie dafür bekannt, dass Sie musikalische Grenzen gerne sprengen. Inwieweit müssen Sie beim heutigen Publikum für Offenheit und Toleranz werben?

Demokratie, Frieden oder Freiheit kommen nicht von selbst, jede Generation muss sich solche Werte immer wieder neu erarbeiten. Aber genau das ist ein starker gesellschaftlicher Motor und wiederum für mich als Cellist auch eine wichtige

Foto: Felix Broede

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uch wenn man in derselben Stadt lebt, in der Jan Vogler seit 2009 die Dresdner Musikfestspiele leitet, ist es nicht leicht, den vielbeschäftigten Musiker zum Interview zu treffen. Flugs ist er zu Konzerten und Terminen nach Bonn und Berlin unterwegs, um dann ein paar Tage später nach einem weiteren Stopp in Dresden von seinem Zweitwohnsitz in New York aus völlig entspannt über seine Vorhaben als Interpret und Leiter des internationalen Festivals zu sprechen.


zur Person

Im Herzen auch ein Dresdner: 1984 bis 1997 war der gebürtige Berliner „Erster Konzertmeister Violoncello“ der Staatskapelle Dresden, ehe er sich vollkommen seiner Karriere als Solist und Kammermusiker widmete. 2005 wirkte er bei der feierlichen Wiedereröffnung der Frauenkirche mit, 2009 trat der heute 52-jährige Cellist seine Intendanz bei den Dresdner Musikfest­ spielen an.

Februar 2017 concerti  11


Interview

Motivation, ein Festival zu leiten. An dieser Schnittstelle ist es eine große, aber auch schöne Verantwortung für mich, dafür zu sorgen, dass Musik eine entscheidende Funktion in der Gesellschaft innehat. Damit sind Sie nicht im künstlerischen Elfenbeinturm unterwegs, sondern arbeiten auch mit Menschen zusammen: ihren Mitarbeitern, den Musikern und dem Publikum …

»Licht« ist das Motto der 40. Dresdner Musikfestspiele – in welchem Licht sollen wir die Musik hören?

Gemeint ist zunächst das Licht der Aufklärung, vielleicht eines der wichtigsten Lichter der Menschheitsgeschichte – in der Kunst lässt sich dieses Licht besonders seit zirka 250 Jahren sehr gut verfolgen. In der Musik geht es uns zudem auch um Lichtgestalten. Das sind Komponisten, die durch ihr aufklärerisches Wirken bis heute unser Denken, Fühlen, Handeln beeinflussen oder Lichtgestalten unserer Zeit: Performer und Künstler, die uns neue Wege zeigen, Musik zu präsen12  concerti Februar 2017

Als Cellist bedient Jan Vogler ein bemerkenswert breites Repertoire

tieren, wie etwa Cameron Carpenter oder Martin Grubinger. In den vergangenen Jahren nimmt man Ihr starkes Interesse für die Alte Musik wahr. Befruchtet sich dieses Interesse auch mit dem der Festspiele?

Ja, die Aufführungspraxis Alter Musik ist ein wichtiger Schwerpunkt der Dresdner Musikfestspiele, nicht zuletzt durch die Gründung des Festspielorchesters. Mein Interesse daran rührt schon aus der Kindheit: Mein Vater hatte die Harnoncourt-Aufnahmen der Opern von Monteverdi bekommen und die hörten wir zu Hause, wie auch Aufnahmen des Cellisten Anner Bylsma, der in der Alten Musik originale Farbschichten freilegte, die über die Jahrhunderte übertüncht wurden. Die Alte-Musik-Zentren entstanden ja in London, Paris, Köln, Wien und Amsterdam. Nun haben wir ein Festspielorchester mit Musikern genau

aus diesen Standorten gegründet. So entstand eine Art Ferienlager aus Experten, die als Festspielorchester zum Musizieren in Dresden zusammenkommen. Geleitet werden sie von dem fabelhaften Ivor Bolton, dessen großes Talent es ist, eine sehr inspirierende Atmosphäre unter den Musikern zu schaffen. Zudem hat Dresden ja eine starke eigene musikalische Prägung, die wir in die Programme unseres Orchesters einbeziehen. Wir widmen uns mit dem Festspielorchester vor allem der Musik des 19. Jahrhunderts, Komponisten wie Beethoven, Schumann oder Strauss, die – um bei unserem Motto zu bleiben – in den Interpretationen in einem neuen Licht erscheinen. Sind diese damals benutzten Darmsaiten denn der Stein der Weisen? Wie klingen diese Saiten eigentlich?

Es sind in etwa die Kleider der Zeit, die man getragen hat. Das

Foto: Felix Broede

Richtig, und mir kommt es darauf an, den Leuten nicht einfach etwas vorzusetzen, sondern das Publikum zu verstehen und es dann auch mitzunehmen zu den eigenen kreativen Gedankengängen und musikalischen Entdeckungsreisen. Wir machen hier keine Programme mit dem Zeigefinger, aber wir glauben, dass wir mit der Musik viele Dinge und Haltungen ausdrücken können, die uns auch außerhalb des Konzertbetriebs, im Alltag oder Privatleben stark bewegen und somit wertvoll für alle sind.


Anliegen der historisch informierten Aufführungspraxis ist, dass man sich einem damals vorherrschenden Originalklang annähert, und dafür brauchen wir eine Art Zeitreisewerkzeug. Das Instrumentarium wirkt dabei wie ein Gefährt. Dann haben wir die Partituren, Autografen und Quellen, womit wir vielleicht nicht genau im Jahr 1850 landen, aber wir haben eine neue Klangidee von dieser Zeit.

Kontinenten – liegt darin auch ein Geheimnis der Kreativität des Cellisten Jan Vogler?

New York war ja zuerst mein Zweitwohnsitz, aber ich habe gemerkt, dass mir genau an diesem Ort viel einfällt, dass ich hier viel lernen kann. Das war damals zunächst eine wichtige Ergänzung zu meiner Jugend, meinen Jahren in OstBerlin. Bei einem gemeinsamen Frühstück in Moritzburg hat es mir die Komponistin Sofia Gubaidulina einmal so erklärt: „Jan, wo wohnst Du?“ – „In New »Das einzelne York.“ – „Ich wohne auf dem Land, in der Nähe von HamKonzert ist mehr burg, und ich schaue auf einen Weg als Ziel« Acker. Dann fällt mir etwas ein, was ich komponiere.“ Ich sagNeben Ihrer Intendanz in te: „In New York schaue ich auf Dresden sind Sie auch als den Hudson River, ich habe Solist tätig. Welche Stücke Ruhe und ich kann Cello üben wecken in diesem Jahr und bin inspiriert.“ Und Sofia besonders Ihr Interesse? antwortete: „Dann ist New Neu ist für mich Brittens groß- York dein Acker.“ Sie hat recht, artige Cello-Sinfonie, die ich ich glaube, diesen Acker, diesen zum Beispiel in Taiwan, Lon- Platz auf der Welt muss jeder don und auch Dresden auffüh- Mensch für sich finden. ren werde. Besonders viel Spaß macht mir momentan auch die Festival-TIPP regelmäßige Arbeit an den Dresdner Musikfestspiele Klassikern, wie den Cellokon18.5.—18.6.2017 zerten von Dvo ˇrák, Schumann Jan Vogler (Intendant), Anne-Sophie Mutter, Valery Gergiev, Diana Damrau, oder Schostakowitsch. Die Francesco Piemontesi, Francesco Aufführungserfahrung der verTristano, Vladimir Jurowski u. a. gangenen Jahre gibt mir eine Semperoper, Festspielhaus Hellerau, Frauenkirche, Coselpalais u. a. gewisse Ruhe bei der Arbeit, ich setze mir langfristige Ziele online-Tipp und experimentiere täglich mit neuen Tempi, Klangfarben Blochs Hebräische oder Phrasierungen. Das einRhapsodie „Schelemo“ zelne Konzert ist mehr Weg als Video & Termine: Ziel, und die verschiedenen concerti.de/vogler Dirigenten und Orchester geCD-Tipp ben meiner Sicht auf die Werke ständig neue Impulse. Schumann: CellokonSie haben einen Wohnsitz in New York, einen in Dresden, Sie wandeln zwischen den

zert & Sinfonie Nr. 2 Jan Vogler (Cello), Dresdner Festspiel­ orchester, Ivor Bolton (Ltg). Sony Classical

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Forster

Von Rachsucht erfüllt: Annalena Persson singt in Göteborg die Titelpartie der Elektra

16_Porträt Floristin auf Abwegen Bevor Anne Schwanewilms die Opernbühne eroberte, hatte die Sopranistin ganz andere berufliche Vorstellungen 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Die besten

Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Februar 2017 concerti  15


Porträt

Floristin auf Abwegen Bevor Anne Schwanewilms die Opernbühne eroberte, hatte die Sopranistin ganz andere berufliche Vorstellungen. Von Matthias Nöther

die Facetten des Bühnenbil­ des. Noch heute gerät sie ins Schwärmen, wenn sie an die Künstlerin Rosalie und ihr Bühnenbild zum Bayreuther Ring des Nibelungen vor rund 20 Jahren denkt: „Rosalie hat­ te immer einen Grund, wes­ halb sie zum Beispiel grünes, mattes Material genommen hat oder aber dünnes glänzen­ des Lackmaterial. Es inspi­ riert mich, wenn die verschie­ denen künstlerischen Berufe ineinandergreifen und ge­ meinsam das Stück erzählen.“

Sopranistin Anne Schwanewilms studierte als tiefer Alt und begann ihre Karriere als Mezzosopran

E

ine Gartenlandschaft wie am Rande des Re­ genwalds. Sie wächst an der Wand des Kellercafés im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann entlang. Anne Schwanewilms deutet vom Sofa aus auf das exotische Grün. „So etwas zum Beispiel macht man, wenn man Gar­ tenbau oder Floristik stu­ diert.“ Eine Lehre als Floristin, sogar die Gesellenjahre da­ nach hat sie absolviert, dann 16  concerti Februar 2017

im Blumenladen gearbeitet. Von fachkundig gestalteten Gärten kann Anne Schwane­ wilms auch heute kaum ein Auge wenden. Vom professio­ nellen Gartenbau ist der Sop­ ranistin ein genießender, aber auch analytischer Blick auf ihre Umgebung geblieben. Wenn sie heute nicht in ihrem Garten arbeitet, sondern weit weg von jedem Sonnenlicht ihre Rollen im Opernhaus probt, fällt ihr Auge sofort auf

Anne Schwanewilms braucht diese Inspiration, sie braucht den genauen Blick und Infor­ mationen, die über ihr Metier hinausreichen. Regisseure und Dirigenten brauchen all das auch – denn die Sopranis­ tin möchte auf Augenhöhe überzeugt werden. Im Som­ mer 2017 kehrt Anne Schwa­ newilms als Eva in Richard Wagners Meistersinger von Nürnberg ins Bayreuther Fest­ spielhaus zurück. Wagner hat sich ein junges Mädchen ge­ dacht, der Regisseur Barrie Kosky hat sich für sein Debüt auf dem Grünen Hügel mit Schwanewilms eine Sängerin mittleren Alters ausgesucht, und zwar absichtlich. „Der

Foto: Javier del Real

Egal, was der Regisseur tut – es muss durchdacht sein


Mann weiß, was er tut. Ich darf darüber nichts verraten, aber er hat mich mit seinem Konzept der Eva-Figur völlig überzeugt.“ Das ist nicht selbstverständlich. „Ich sage nicht sofort ,Ja‘ zu einem Rol­ lenangebot. Ich muss immer erstmal schauen, was der Re­ gisseur mit dem Stück will.“ Schließlich stünden sechs Wo­ chen Proben an, und das kön­ ne auch zur Qual werden, wenn eine Figur nicht genü­ gend durchdacht sei. Als Anne Schwanewilms sich fünf Jahre Auszeit von ihrem Floristik-Job nahm, um Ge­ sang zu studieren, stieg sie als tiefer Alt ein. Aus dieser Zeit hat sie die Erfahrung mitge­ nommen, mit einer Rolle auch mal zu hadern. Etwa, wenn sie als Mutter in Hänsel und Gretel zwanzig Jahre jünger war als die Sängerinnen der Märchenkinder. „Es wurde schwierig für mich, weil sich eine Sängerin mit 45 auch nicht gerade wie ein junger Bub benimmt.“ Eine Aufnahmeprüfung ist kein Beratungsgespräch

Darstellerische Glaubhaftig­ keit war es dann, die Anne Schwanewilms 2002 den Kri­ tikerpreis der Opernwelt ein­ trug. Erwartet hatte sie das nicht. Körper und Stimme müssen auf der Bühne eins werden – von diesem An­ spruch würde Anne Schwa­ newilms niemals abrücken. Sie erinnert sich noch daran, wie wenig sie ihren Körper bei den Aufnahmeprüfungen zum Gesangsstudium be­ herrschte. „Beim ersten Mal war es eine Katastrophe, mei­ ne Hände haben sich bewegt, und ich wusste nicht, was da

mit mir geschieht. Es war et­ was anderes, als ein Bera­ tungsgespräch im Blumenla­ den zu führen.“ Es ist wiederum die Stimme gewesen, die für Anne Schwa­ newilms am Ende den Zugang zu ihrem darstellenden Körper ermöglicht hat. Es ist eine Klar­ heit über das eigene Tun, die es wiederum möglich macht, für jede Nuance des Lebens eine Farbe in der Stimme zu finden. Darum ging es Anne Schwanewilms. „Wenn ich das nicht geschafft hätte, wäre ich wieder Gärtnerin geworden.“ online-Tipp

Anne Schwanewilms über Schumann und Wolf Video & Termine: concerti.de/ schwanewilms

E f w l

opern-TIPPs

München So. 5.2., 17:00 Uhr Bayerische Staatsoper R. Strauss: Der Rosenkavalier. Kirill Petrenko (Leitung), Jürgen Rose & Otto Schenk (Konzeption) Weitere Termine: 8. & 11.2. Berlin So. 26.2., 17:00 Uhr Staatsoper im Schiller Theater Wagner: Tannhäuser. Simone Young (Leitung), Sasha Waltz (Regie & Choreographie)

So. 12.3., 20:00 Uhr Staatsoper im Schiller Theater Wagner-Gala. Waltraud Meier, Camilla Nylund, Anne Schwanewilms, Burkhard Fritz, Wolfgang Koch, René Pape, Staatskapelle Berlin, Staatsopernchor, Simone Young (Leitung) Bayreuth Di. 25.7., 16:00 Uhr Festspielhaus Bayreuth Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg. Philippe Jordan (Leitung), Barry Kosky (Inszenierung)

Weitere Termine: 31.7., 7., 15., 19. & 27.8.

r d E u E a s s E u f

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9. bis 25. Juni 2017 www.musikfestspiele-potsdam.de 0331 – 28 888 28

Februar 2017 concerti   17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Hamburg 4.12.2016

Essen 4.12.2016

Die Potentatin von Pankow

Die getanzte Mahler-Verniedlichung

Im blau-golden schimmernden Fluss

Straus: Die Perlen der Cleopatra Komische Oper Berlin. Adam Benzwi (Leitung), Barrie Kosky (Regie), Dagmar Manzel, Dominique Horwitz Weitere Termine: 2. & 11.2., 12.7.

Mahler: Das Lied von der Erde Hamburgische Staatsoper. Hamburg Ballett, John Neumeier (Choreografie), Simon Hewett (Leitung) Weiterer Termin: 15.7.

Wagner: Lohengrin Aalto-Musiktheater Essen. Tomáš Netopil (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie), Daniel Johansson, Jessica Muirhead Weitere Termine: 26.3., 1.4.

Operette Gelacht wird durchweg unter der Gürtellinie – und doch nie unter Niveau. Denn der Regie führende Hausherr Barrie Kosky versteht sein Handwerk zu traumwandlerisch gut. Die von Adam Benzwi klug eingerichtete, in der Orches­ trierung teils reduzierte, teils jazzig extra gut gewürzte und mit AidaZitaten angereicherte Fassung schärft die bissige Verzahnung von Wort und Ton, sodass diese OscarStraus-Sause abschnurrt wie nix Gutes. Das Timing ist so sekundenbruchteilgenau gearbeitet wie in der besten Broadway-Show. Die Pointen sitzen so präzise, dass wir gar nicht zum Nachdenken darüber kommen, wie seicht die vielleicht gerade waren. Eine BesetzungsSensation: Dagmar Manzel als alle Grenzen des Cleopatra-Klischees brechendes Luder einer Pharaonin und Vulkan von Bühnentier. (PK)

Ballett John Neumeier hat wenig Erhellendes zu diesem Bekenntniswerk über Leben und Tod, Jugend und Schönheit, Sehnsucht und Vergänglichkeit zu sagen. Seine Mahler-Anverwandlung gerät demütig und altersmilde, letztlich aber auch kraft- und saftlos. Der bekennende Mahlerianer verniedlicht die komplexe Partitur, er vertieft sie nicht, wie man gerade von ihm wohl erwarten darf. Kaum je findet er zu einer die Musik in ihrer Dialektik von Leben und Tod ernstnehmenden Dynamik der Kontraste. Nichts ist hier eckig, kantig, konfliktreich, heutig. Alles ist freudig meditative, ewig fließende, ganz dezente Weltabschiedsweisheit, die sich bedeutungsschwanger gibt, so aber wenig Bedeutendes transportiert. Auch musikalisch plätschert Mahler dahin, wie er auf der Bühne müde bebildert wird. (PK)

Oper Über die ganze, bekanntlich fast vier Stunden lange Strecke hält Thomáš Netopil diese vielleicht romantischste aller Partituren in einem – tatsächlich! – blaugolden schimmernden Fluss. Die geradezu aufregenden dynamischen Steigerungen werden organisch aus den musikalischen Strukturen entwickelt. Der Farbenreichtum dieser Musik, die Selbstverständlichkeit, mit der die vielen Instrumentalsoli artikuliert werden, hat bei Netopil und den Essener Philharmonikern etwas Berauschendes. Leider kann die Inszenierung von Tatjana Gürbaca mit dieser Ausnahmequalität nicht mithalten. Ihre Stärke ist die genau beobachtete, kleinteilig aufgefächerte Führung von Solisten und Chor, ihre Schwäche tritt vor allem im oft instinktlosen Umgang mit Wagners dramatischen Abläufen offen zu Tage. (AF)

18 concerti Februar 2017

Fotos: IkoFreese/drama-berlin.de, Kiran West, Forster, Jochen Quast

Berlin 3.12.2016


Dresden 4.12.2016

Hoffmanns Verführungen Offenbach: Hoffmanns Erzählungen Semperoper Dresden. Frédéric Chaslin (Leitung), Johannes Erath (Regie), Eric Cutler, Christina Bock, Tuuli Takala, Sarah-Jane Brandon

Oper Das Kreativteam zeigte sympathischen Mut zum Risiko. Und das passt voll zu Offenbachs nur fast vollendetem Vermächtnis Hoffmanns Erzählungen von 1881, in das die Editoren Michael Kaye und JeanChristophe Keck seit Jahren immer wieder neue Notenfunde einbauen. Dieses musikdramatische Röntgenbild eines Genies mit Genius lässt niemanden ungerührt. Zwiespältigkeit der Aussage ist hier – korrekt im Sinne der einander ebenbürtigen Gedankentäter E. T. A. Hoffmann und Jacques Offenbach – meistens ein Sieg im Geisteskrieg mit dem atemberaubend unergründlichen Werk. Regisseur Johannes Erath, der in Hamburg zum Beispiel ein poetisch-trauriges Schlaues Füchslein gezaubert hatte, ließ mutig alle Konsequenz fahren: Hier wird das Unerwartete zum Gleichnis durch gesuchte Unlogik. Danken sollte Dresdens „Wunderharfe“ dem innovativen Meister

Frédéric Chaslin: Der Dirigent definiert ein diskussionswertes Exempel zwischen Partitur und Klang. Ganz nebenbei inspiziert er mit der sehr willig-hingabefähigen Staatskapelle wichtige Stile der Unterhaltungsmusik des letzten Jahrhunderts. Dialoge entfallen so gut wie alle. Chaslin vermutet mit oft allerbreitesten Tempi Wagnerkult in der „Grand-Opéra-lyrique-comique“ Offenbachs. Er generiert postsinfonisches Musikdrama dort, wo Offenbach mit Violin- und Vokalsymbolen die absolute Musik sucht. Soloinstrumente reizen überall, und vor allem im Olympia-Akt gibt es Valeurs wie bei den Salonmusiken im Prager „Hotel Europa“. Jeder Akt etabliert ein anderes Klanggenre. Ehrlicher Anlass zur Freude ist, wenn die von der Quellenkritik verschmähten Wunschnummern – das geniale Schattenseptett und die Diamantenarie – endlich wiederkommen. (RD)

DAS GANZE PROGRAMM

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Februar 2017  concerti   19 20.12.16 14:07


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Hamburg So. 12.2.2017

An der Elbe marthalert’s im Original Oper Dieser Regisseur wirkt

Berg: Lulu Hamburgische Staatsoper. Kent Nagano (Leitung), Christoph Marthaler (Regie) Weitere Termine: 15., 18., 21. & 24.2.

Stilprägend: der Schweizer Regisseur und Musiker Marthaler 20 concerti Februar 2017

Keine Experimente: ästhetische Eleganz in anmutigem Licht Dresden Do. 23.2.2017

Otello in Farbe OPer Verdis Otello zieht von der Salzach an die

Elbe um – mit Christian Thielemann am Pult

S

chicke Roben, ästhetische Eleganz, dekorative Bilder: Wenn das Trio aus Regisseur Vincent Boussard, Bühnenbildner Vincent Lemaire und Kostümbildner (wie hauptamtlichen Modeschöpfer) Christian Lacroix eine Inszenierung erarbeitet, dürfen all jene Opernfreunde aufatmen, die das Regietheater mit all seinen Experimenten und Aktualisierungen satt haben. Die Kritiker allerdings rümpfen gern die Nase ob all des guten Geschmacks, der sich bei den drei Franzosen da auf der Bühne üblicherweise breitmacht. So auch nach der Premiere des

Otello bei den Salzburger Osterfestspielen 2016, als die Rezensenten gar von „szenischer Langeweile“ schrieben. Jetzt zieht Verdis rabenschwarzes Spätwerk von der Salzach an die Elbe um – an die koproduzierende Semperoper, deren Chefdirigent Christian Thielemann mit seiner Staatskapelle und Heldentenor Stephen Gould in der Titelpartie für ein musikalisches Fest sorgen dürften. Verdi: Otello Semperoper Dresden. Christian Thielemann (Leitung), Vincent Boussard (Regie) Weitere Termine: 26.2., 1. & 5.3., 11., 13. & 28.5.

Fotos: Dominique Odenkirchen, Forster, Monika Rittershaus, Tilo Stengel

derart stilprägend, dass sein Nachname schon mal zum Verb mutiert. Denn wenn junge Kollegen ihn zu imitieren suchen, heißt es in Rezensionen gern: „Es marthalert mal wieder.“ Nur klappt das mit dem Nachmachen des Christoph Marthaler eigentlich nie. Zum Glück hat die Staatsoper in Hamburg also das Original gebucht – im üblichen Doppelpack mit der kongenialen Ausstatterin Anna Viebrock. Für den Schweizer Regisseur und Musiker ist Alban Bergs Lulu eine Steilvorlage, schreit der unvollendete Schlussakt doch nach einer starken Entscheidung der Interpreten.


München So. 12.2.2017

Weitere Tipps

Der ernste Rossini Oper In David Aldens Inszenierung führt Joyce

DiDonato eine Traumbesetzung des Belcanto an

D

er Schwan von Pesaro wusste sehr wohl, dass ihn ein gütig großzügiger Gott mit dem Genie-Gen für die Opera Buffa gesegnet hatte. Gioachino Rossini zu reduzieren auf Il Barbiere di Sevilla und La Cenerentola und deren köstliches Koloraturenfeuerwerk und musikalisches Geplapper, würde freilich den Meister des Belcanto komplett verkennen. Seine ernsten Opern sind von ebenso absoluter Inspiriertheit. Als „Melodramma tragico“ hat er seine Anverwandlung

des Sémiramis-Stoffes von Voltaire bezeichnet, sein Meisterwerk um Macht, Gewalt und Leidenschaft ist seine letzte Opera seria, im 19. Jahrhundert war sie eines seiner meistgespielten Werke. Joyce DiDonato in der Titelpartie führt in der Münchner Neuinszenierung von David Alden eine Traumbesetzung an. Rossini: Semiramide Bayerische Staatsoper. Michele Mariotti (Leitung), David Alden (Regie). Weitere Termine: 15., 18., 23. & 26.2., 3.3., 21. & 24.7.

Heidelberg

Morgen und Abend Fr. 3.2., 19:30 Uhr Theater Heidelberg Nach der umjubelten Uraufführung im Londoner Royal Opera House inszeniert Ingo Kerkhof die Oper von Georg Friedrich Haas neu. Göteborg

Elektra

Sa. 4.2., 18:00 Uhr The Göteborgs Operan Hausherr Stephen Langridge setzt Richard Strauss’ AtridenTragödie in Szene – mit Annalena Persson in der Titelpartie (Foto). Bremen

Bang Bang

Berlin So. 19.2.2017

Der schwule König Oper Lorenzo Scartazzini schreibt ein

Musiktheater über den englischen König Edward II.

O

b die Männerfreundschaft zwischen dem historischen Edward II. und seinem Günstling Gaveston auch sexueller Natur war, ist bis heute umstritten. Doch in der Kunst wurde die Figur zu einer Ikone der Schwulenbewegung. Christopher Marlowes 1593 entstandenes blutiges Drama über die Selbstbehauptung des unglücklichen englischen Königs erzählt davon ebenso wie die Bearbeitung von Bertolt Brecht Scartazzini: Edward II. (UA) Deutsche Oper Berlin. Thomas Søndergard (Leitung), Christof Loy (Regie) Weitere Termine: 24.2., 1., 4. & 9.3.

oder die Filmadaption von Derek Jarman. Der Schweizer Komponist Andrea Lorenzo Scartazzini schrieb nun nach einem Libretto von Thomas Jonigk eine Oper, das sich ganz auf die Rolle des königlichen Außenseiters konzentriert.

Sa. 11.2., 19:30 Uhr Theater Bremen Mit Kultsongs aus Quentin Tarantinos Filmen stricken Arrangeur Torsten Kindermann und Regisseurin Selen Kara eine Dreigroschenoper unserer Zeit. Frankfurt

Les Troyens So. 19.2., 16:00 Uhr Oper Frankfurt Geflüchtete Trojaner segeln übers Mittelmeer ins reiche Karthago. Eva Maria Höckmayr setzt Berlioz’ Grand opéra in Szene. Zürich

Orest So. 26.2., 19:00 Uhr Oper Zürich Manfred Trojahns Oper fängt an, wo Richard Strauss in Elektra aufhörte. Hat das Morden mit Orest ein Ende?

Ikone der Schwulenbewegung: Edward II. in den Künsten

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Februar 2017 concerti   21


Blind gehört

Das Mandelring Quartett von links nach rechts: Sebastian und Nanette Schmidt, Andreas Willwohl und Bernhard Schmidt

»Die Bratsche ist süffig!«

A

uf einen Kaffee in Berlin: Zwei Mitglieder des Mandelring Quartetts treffen sich mit concerti an einem winterlichen Vormittag in den Räumen ihrer

22  concerti Februar 2017

Künstleragentur zum „Blind gehört“-Termin. Primarius Sebastian Schmidt kommt gerade aus Hamburg, wo er als Professor für Violine an der Hochschule für Musik

und Theater tags zuvor unterrichtet hat. Nach dem Interview geht es mit der Bahn weiter nach Neustadt an der Weinstraße, dem Stammsitz des Mandelring Quartetts.

Foto: Uwe Arens

Andreas Willwohl und Sebastian Schmidt vom Mandelring Quartett hören und kommentieren CDs von Kollegen, ohne dass sie erfahren, wer spielt. Von Eckhard Weber


Andreas Willwohl hat es nicht so weit zum Termin: Der ehemalige Solobratschist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin wohnt hier. Seit 2011 ist er Professor an der Hochschule für Musik in Nürnberg, 2015 stieg er beim Mandelring Quartett ein. Beide Musiker diskutieren gutgelaunt ihre Höreindrücke.

Verdi: Streich­ quartett e-Moll, 1. Satz Vogler Quartett BMG/RCA 1991

Andreas Willwohl: Verdi mit dem Vogler Quartett. Ich habe das kurz darauf auch live gehört mit ihnen, im Berliner Konzerthaus. Sebastian Schmidt: Das ist natürlich ein ganz wunderbares Stück. Schon dieser Anfang, der eine Tür öffnet, der nimmt einen gleich mit. Macht Lust, mehr zu hören. Schmidt: Ein dichter Ton ... Willwohl: … der aber hier wunderbar passt. Ein hervorragen-

des Timing und eine unglaubliche Klangqualität. Beethoven: Streich­ quartett Nr. 9 C-Dur „RasumowskyQuartett“, 1. Satz Alban Berg Quartett EMI 1984

Schmidt: Das Werk ist klar, Nummer 9 von Beethoven. In der Intonation ist es allerdings höher als das, was ich gewohnt bin. Ist das eine digital überspielte Analog-Aufnahme? Irgendwie ist das etwas angespannt, und auch das Tempo im schnellen Teil nach der Einleitung ist ziemlich zackig. Und manchmal auf Kosten der Deutlichkeit. Das Klangbild ist für mich eigentlich nicht warm, sondern relativ kühl. Eher eine jüngere Formation? Es hat ein bisschen sportlichen Charakter. Beethoven – bei aller Stringenz, die dieses Stück hat – muss auch Zeit haben zum Atmen. Willwohl: Ich finde das auch mutig, wenn man es so spielt. Alban Berg Quartett? 1984? Nein, Hammer! Die waren ja damals noch jung.

zum ensemble

Drei Geschwister und eine Viola: 1983 gründeten Sebastian, Nanette und Bernhard Schmidt gemeinsam mit einer Schulfreundin in ihrer Pfälzer Heimat Neustadt das Mandelring Quartett. Als 2015 der Bratscher Andreas Willwohl im Quartett nachrückte, zählte die Repertoireliste der Schmidts bereits über 350 Werke. 1997 gründete das Ensemble zudem das Hambacher Musikfest, ein jährlich stattfindendes Kammermusikfestival.

Schubert: Streich­ quartett Nr. 13 a-Moll „Rosa­ munde“, 2. Satz Artemis Quartett Virgin Classics 2012

Schmidt: Diese Interpretation nimmt sich Zeit für Schönheiten, spielt Details aus. Das ist bei solch einem Stück allerdings auch riskant, wenn man das zu viel macht. Es darf nicht Überhand nehmen, dann würde man den Fluss durchbrechen. Aber in dieser Präsentation finde ich es stimmig.

Willwohl: Ich finde es hier auf jeden Fall sehr gesanglich gespielt. Das geht für mich in Richtung Artemis Quartett, in der Art, wie sie spielen. Es ist dann die Frage, ob man das die ganze Zeit durchhält als Quartett, ob sich zum Beispiel der schöne Ton nicht irgendwann erschöpft. Ich würde es ein wenig schlanker spielen. Debussy: Streich­ quartett g-Moll, 2. Satz Amaryllis Quartett Genuin 2015

Willwohl: Was sie auf jeden Fall haben, ist eine sehr gute Intonation, auch in den Pizzicati. Ein bisschen wie Paco de Lucia auf der Gitarre, sehr griffig und tolle Farben und eher ein flotteres Tempo, sehr viele Obertöne. Schmidt: Ich finde es auch gut gespielt. Aber die französische Leichtigkeit, das Parfüm, die sind zugunsten einer starken Präsenz aller Instrumente atmosphärisch in den Hintergrund geraten. Und ich meine, dass man die Pizzicati individuell noch unterschiedlicher gestalten kann. Der Fokus ist hier auf Präzision, Zusammenspiel, man hört alles sehr gut, insgesamt ist es farbig, aber in der Pizzicato-Arbeit würde ich mir wünschen, dass es noch ein bisschen tänzerischer ist. Willwohl: Also ich persönlich würde dieses Parfüm eher in den dritten Satz legen. Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1 D-Dur, 4. Satz Kuss Quartett Onyx 2012 Februar 2017 concerti   23


Blind gehört

Willwohl: D-Dur Nummer 1! Schmidt: Vom Klangbild schlank, filigran, gut ausbalanciert, sehr gut gespielt. Was bei Tschaikowsky sonst in die Vollen geht, das ist es jetzt hier nicht, sondern es bleibt relativ klassisch. Willwohl: Also, ich habe das Stück eine Zeit lang sehr intensiv gearbeitet, als junger Musiker in vielen Meisterkursen. Sehr anständig gespielt, vom Klang her durchaus russisch. Das Cello klingt für mich hier eher direkt, die Bratsche ist sehr süffig. Schmidt: Sie ist nicht breit, aber trotzdem fokussiert. Willwohl: Eher so ein Bruckner-Bratschenklang. Und die erste Geige finde ich ziemlich straight, aber nicht ganz so farbig wie die Bratsche … Das Kuss Quartett, sagen Sie? Das hätte ich jetzt überhaupt nicht gedacht. Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 10 As-Dur, 1. Satz Mandelring Quartett audite 2009

Schmidt: Nr. 10! Willwohl: Vom Klangbild gefällt es mir sehr gut, denn anders als bei vielen anderen Aufnahmen hat man das Gefühl, man säße mittendrin. Ist gut gelöst. Schmidt: Es ist länger her, dass wir das aufgenommen haben. Ich glaube nicht, dass wir es sind. Es ist aber trotzdem unserem interpretatorischen Ansatz relativ ähnlich. Ich nehme mir heute mehr Freiheiten in der Zeit, genieße ein bisschen mehr die harmonischen Momente. Es ist nicht weit von meiner Idee entfernt. Eine sehr 24 concerti Februar 2017

ernst zu nehmende Geschichte, dieses Dürre und dieses Präzise gleichzeitig. Es ist charakteristisch gespielt. Willwohl: Man braucht bei Schostakowitsch immer Stringenz mit Charakter dahinter. Schmidt: Wir sind es doch?! Interessant! Borodin: Streich­ quartett Nr. 2 D-Dur, 1. Satz Leipziger Streich­quartett MDG 2012

Schmidt: Bisschen straight einerseits für mich, bogentechnisch nicht so raffiniert, dafür mit Griff in den Schmalztopf bei manchen Dingen. Ja, es könnte raffinierter sein, ein wenig unterschiedlicher in der Atmosphäre. Alles sehr präsent. Ich habe eine etwas andere interpretatorische Vorstellung. Willwohl: Borodin war ja Chemiker und lediglich HobbyCompositeur, das aber auf relativ hohem Niveau. Ich glaube, er klingt trotzdem nicht ganz von alleine. Man muss dem Komponisten ein bisschen helfen: Wenn es sich zum Beispiel in der ersten Geige hochschraubt und ich das dreimal gleich spiele, ist es dann erschöpft. Da würde ich von der Farbigkeit des Spiels her viel raffinierter etwas zaubern. Wie bei einem guten französischen Essen. Schmidt: Genau, der Frankreich-Aspekt fehlt mir etwas in diesem Russischen.

Suk: Streichquartett Nr. 1 B-Dur, 4. Satz Minguet Quartett cpo 2015

Willwohl: Schön auf jeden Fall. Ich kenne das Stück nicht. Schmidt: Ich kenne es auch nicht. Willwohl: Das ist sehr heikel für das Cello in der Harmonik, es geht ständig hin und her. Vielleicht Reger? Und trotzdem auch so etwas Tschechisches drin. Schmidt: Josef Suk?! Aha! Welches Quartett? Und wer spielt es? Ich finde, es ist in der Intonation und ensembletechnisch sehr gut, sehr beweglich, sehr farbig. Macht Spaß zu hören. Klanglich reizvoll die erste Geige, die anderen Stimmen auch sehr präsent. Ein gutes Stück. Sind die anderen Sätze auch so gut? Willwohl: Sehr gutes Quartett. Die Bratsche hat Kern, das Cello ist sehr gut. Wer spielt? Beethoven: Streich­ quartett Nr. 16 F-Dur, 3. Satz Hagen Quartett Myrios Classics 2013

Schmidt: Hervorragende Einspielung! Willwohl: So sauber! Schmidt: Super! Und variabel im Klang, jeder Klang sagt etwas. Willwohl: Nicht zu wenig, nicht zu viel, man hört jedes Instrument ganz klar heraus. Alle vier Musiker sind sehr hochwertig im Spiel, sehr persönlich. Schmidt: Ich wüsste jetzt zugegebenermaßen auch nicht, wer es ist, aber die Aufnahme ist toll. Willwohl: Die muss ich mir kaufen! Schmidt: Hagen? Sehr, sehr gut. Willwohl: Also eine Kultur, die


sucht man heute im Streichquartett!

Dvořák: Streichquar­ tett G-Dur, 1. Satz Signum Quartett Capriccio 2015

Willwohl: Von Antonín Dvorˇák ist das, nicht wahr? Opus 106. Es ist auch eines meiner Lieblingsquartette von Dvorˇák, wird viel zu wenig gespielt. Schmidt: Also los! Willwohl: Das Alban Berg Quartett ist es auf keinen Fall, die haben es offensiver gespielt. Hier ist es feiner. Obwohl diese Stringenz diesem Stück nicht schadet. Schmidt: Also ich vermisse hier nichts. Willwohl: Farben ohne Ende, tolles Stück! Ich weiß nicht, wer es ist … Ah, das Signum Quartett! Schmidt: Kompliment, eine wirklich schöne Auswahl an Aufnahmen! CD-Tipp

Brahms: Streich­ quintette Nr. 1 & 2 Mandelring Quartett Roland Glassl (Viola) audite

The Royal oPeRa

The Royal balleT

Giuseppe Verdi

Wayne McGreGor

Di., 31. Jan. 2017

Mi., 8. feb. 2017

IL TROVATORE

Konzert-TIPPs

Aalen Mo. 13.2., 19:00 Uhr Stadthalle Mandelring Quartett, Katarzyna Mycka (Marimba). Piazzolla: Libertango, Guinot: Luz, Acosta: Sones de América, Haydn: Streichquartett 76/2, ThomasMifune: Haydns südamerika­nische Saitensprünge, Schnyder: Zoom in & Tangos, Bernstein: „West Side Story“-Suite Berlin Mi. 22.2., 20:00 Uhr Kammermusiksaal Mandelring Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll & Streichquartett G-Dur D 887, Berg: Lyrische Suite So. 30.4., 19:00 Uhr Radialsystem V Mandelring Quartett. Brahms: Streichquartette Mo. 1.5., 16:00 Uhr & 19:00 Uhr Radialsystem V Mandelring Quartett. Brahms: Streichquintette & Streichsextette Ingolstadt Mi. 1.2., 20:00 Uhr Stadttheater (Festsaal) Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola). Mozart: Streichquintett KV 593, Schostakowitsch: Streiquartett Nr. 8, Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111 Mannheim Mi. 26.4., 20:00 Uhr Reiss-Engelhorn-Museen (Florian-Waldeck-Saal) Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola). Mendelssohn: Streichquintette Nr. 1 & 2, Schulhoff: Fünf Stücke München So. 31.1., 19:30 Uhr Residenz (Max-Joseph-Saal) München-Zyklus II. Mandelring Quartett. Dessoff: Streichquartett F-Dur op. 7, Dvořák: Streichquartett F-Dur op. 96 „Amerikanisches“, Brahms: Streichquartett c-Moll op. 51 Nr. 1

wOOLf wORks

Di. 30.5., 19:30 Uhr Residenz (Max-Joseph-Saal) München-Zyklus III. Mandelring Quartett. Wolf: Italienische Serenade für Streichquartett, Webern: Langsamer Satz für Streichquartett, Berg: Lyrische Suite für Streichquartett, Brahms: Streichquartett a-Moll op. 51/2 Neustadt an der weinstrasse So. 19.2., 18:00 Uhr Saalbau Mandelring Quartett Haydn: Streichquartett 50/5 „Ein Traum“, Schubert: Streichquartett D 804 „Rosamunde“, Beethoven: Streichquartett op. 59/2

14.–18.6. Hambacher Musikfest Mandelring Quartett (künstlerische Leitung), Rennquintett, Paul Rivinius, Daniel Schnyder, Christoph Schmidt, Peter Leiner u. a. Regensburg So. 12.2., 19:30 Uhr Universität (Hörsaal H 24) Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola), Gustav Rivinius (Violoncello). R. Strauss: Sextett aus „Capriccio“ op. 85, Brahms: Streichsextett G-Dur op. 36, Tschaikowsky: Streichsextett d-Moll op. 70 „Souvenir de Florence“ Remscheid So. 21.5., 18:00 Uhr Teo Otto Theater Mandelring Quartett. Haydn: Streichquartett F-Dur op. 50/5, Schubert: Streichquartett a-Moll D. 804 „Rosamunde“, Mendelssohn: Streichquartett D-Dur op. 44/1

online-Tipp

Das MendelssohnProjekt Video & Termine: concerti.de/ mandelringquartett

Und nOch 5 wEITERE OpERn & BALLETTE BIs JUnI 2017!

eintrittskarten jetzt erhältlich auf www.rohkinotickets.de Schauen Sie sich Trailer an, erfahren Sie alles über die besetzung und melden Sie sich für unseren monatlichen Kino-Newsletter an: www.roh.org.uk/cinema

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06.12.16 16:50 Februar 2017 concerti   25


Rezensionen CDs und DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Das NDR Elbphilharmonie Orchester in seiner neuen Heimstätte

Auratischer Glanz CD des Monats Das NDR Elbphilharmonie

A

uch wenn schwer zu beurteilen ist, inwieweit der Höreindruck dieser CD nun dem vor Ort in der neuen Elbphilharmonie entspricht: Allein klanglich ist diese erste Aufnahme aus dem ob seiner Akustik schon jetzt gerühmten Konzertsaal eine Sensation. Transparent und fein ist der Orchesterklang, wunderbar fein aufgefächert das Farbenspektrum. Das Bassfundament ist profund, Paukenschläge kommen schnell 26  concerti Februar 2017

und trocken, über allem liegt ein fast auratisch zu nennender Glanz. Das NDR Elbphilharmonie Orchester, wie das Sinfonieorchester des NDR jetzt heißt, wird mit dem Pfund dieses Prachtsaals umso mehr wuchern können, als es auch künstlerisch unter seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock ein Niveau erreicht hat, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Brahms’ dritte und vierte Sinfonie sind ein Wunder an organischer Durch-

gestaltung. Die Entwicklung des thematischen Materials vollzieht sich mit großer Selbstverständlichkeit, alles bleibt rhythmisch im Fluss, wobei Hengelbrock es weder an dramatischer Zuspitzung in den Durchführungen noch an Kontemplation in den langsamen Sätzen fehlen lässt. Frank Armbruster Brahms: Sinfonien Nr. 3 & 4 NDR Elbphilharmonie Orchester Thomas Hengelbrock (Leitung) Sony Classical

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: NDR / Michael Zapf

Orchester feiert Premiere im neuen Konzertsaal


Gehetzt

Subtil

Traumhaft

Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung & Eine Nacht auf dem kahlen Berge Wiener Philharmoniker, Gustavo Dudamel (Leitung) Deutsche Grammophon

Weinberg: Kammersinfonien Nr. 1-4 & Klavierquintett op. 18 Yulianna Avdeeva (Klavier), Kremerata Baltica, Andrei Pushkarov (Percussion), Gidon Kremer (Violine & Leitung). ECM

Händel: Arien aus Giulio Cesare, Alcina, Rodelinda, Theodora u. a. Sonya Yoncheva (Sopran), Academia Montis Regalis, Alessandro De Marchi (Leitung). Sony Classical

Künstlerisch bleibt diese Neueinspielung trotz ihrer technischen Brillanz weit hinter denen etwa von Mariss Jansons oder Jos van Immerseel zurück, da vieles von Mussorgskys Charakterisierungskunst Dudamels pauschalem Drauflosmusizieren zum Opfer fällt. Statt die Musik zum Sprechen zu bringen setzt Dudamel auf schnelle Tempi – ein Allegretto wird dann schon mal zum Presto, was das Verständnis der Musik nicht befördert. Und langsame Sätze wie Il vecchio castello oder Catacombae offenbaren umso schmerzlicher das Fehlen einer differenzierten musikalischen Vorstellung. (FA)

Die Distanz zum eigenen Leben und Werk, die Mieczysław Weinberg sich in seinen späten Kammersinfonien erschreibt, leuchtet die Kremerata Baltica subtil aus. In den drei ersten herrscht ein Eindruck nicht fließender Bewegung vor, wehmütig, aber nicht hoffnungslos. Hierzu bildet die überbordend spielerisch musizierte, doch eigentlich resignativ anmutende vierte Kammersinfonie einen größtmöglichen Kontrast, wie auch das von Gidon Kremer für Streichorchester bearbeitete, fast fröhlich daherkommende frühe Klavierquartett mit der leidenschaftlich entspannten Pianistin Yulianna Avdeeva. (AF)

Händels elegische Arien faszinieren durch Sonya Yonchevas perfekte Gesangstechnik und schlanke, noble Linienführung, die ihr unverwechselbares Timbre aufs Schönste zur Geltung bringen. Wo Wut oder Lebensfreude das Ausdrucksspektrum regieren, bekommt ihr Singen trotz perfekt platzierter Koloraturen einen Zug ins Blasse, Phlegmatische, auch, weil sich die Academia Montis Regalis unter Alessandro de Marchi auf begleitenden Schönklang zurückzieht. Die Mezzosopranistin Karine Deshayes dagegen wird zur musikalischen Traumpartnerin. Die beiden Duette sind Tracks für die einsame Insel. (AF)

Erlesen

Würdig

Verschmolzen

Chopin: Mazurken Nr. 11, 40 & 41, Nocturnes Nr. 2, 10, 13-16 & 18, Polonaise Nr. 7, Walzer Nr. 10 u. a. David Fray (Klavier) Erato

Babin: Konzert für 2 Klaviere & Orchester, Bartók: Konzert für 2 Klaviere, Schlagzeug & Orchester Klavierduo Genova & Dimitrov, Bulgarian RSO, Yordan Kamdzhalov (Ltg). cpo

Rostropowitsch Zugaben Rostropowitsch: Humoresque op. 5, Popper: Elfentanz op. 39, Debussy: Claire de lune Alban Gerhardt (Cello), Markus Becker (Klavier). Pan Classics

Schon mit dem ersten Stück, der Nocturne Es-Dur op.9/2, wird man ganz behutsam eingesponnen in die Klangwelt von David Fray, der ein ungewöhnliches Gespür besitzt für die atmosphärischen Facetten von Chopins Musik. Auch wenn Fray bevorzugt die dunklen, melancholisch verschatteten Seiten Chopins betont, so kann er auch männlich auftrumpfen, etwa in der Polonaise-Fantaise op. 61. Pianistisch ist das alles erlesen: Fray legt jeden Ton auf die Goldwaage, der Flügel kann funkeln und leuchten, seine Oberstimmenkultur erinnert an große Vorbilder wie Rubinstein oder Perahia. (FA)

Eigentlich sind es zwei Orchester, die hier mit- und teils gegeneinander antreten: einerseits das Nationale Bulgarische Radio Sinfonieorchester unter Yordan Kamdzhalov, andererseits das Klavierduo Genova & Dimitrov. Zwei Fraktionen, die sich herrlich streiten und immer wieder zu einer Einheit verschmelzen, zuerst in Béla Bartóks Konzert für zwei Klaviere und dann im zweiten Konzert des US-Amerikaners Victor Babin. Eine Aufnahme, die der Katalog so noch nicht kennt, nicht mit dieser Hingabe, nicht mit dieser Kongruenz des Zusammenspiels, nicht mit dieser rhythmischen Prägnanz. (CL)

Alban Gerhardt würdigt im doppelten Rostropowitsch-Jahr (1927-2007) den großen Cellisten gemeinsam mit Pianist Markus Becker. Sie haben ein Album mit 18 Zugaben aufgenommen, von Rostropowitsch selbst, von Prokofjew, Rachmaninow, Debussy und anderen. Obwohl hier fast nur Musik erklingt, die zum Übertreiben einlädt, gelingt beiden Solisten das Kunststück, alles in Bahnen des Natürlichen zu lenken. Rhythmisch zupackend, mit weit geschwungenen Kantilenen oder aber großartig agil spielt Gerhardt. Nie überschreitet er die Grenzen. Eine schlüssige Aufnahme, eine aufrichtige Würdigung. (CL)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Februar 2017 concerti  27


Rezensionen

Klingender Shakespeare

Betörende Etüden

Bray: That Crazed Smile, Beethoven: Klaviertrio Nr. 5 „Geister-Trio“, Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 2 u. a. Oberon Trio CAvi music

Glass: Opening aus Glassworks, Études (Auswahl) Víkingur Ólafsson (Klavier) Siggi String Quartet Deutsche Grammophon

Zum vergangenen Shakespeare-Jahr hat das Oberon Trio ein besonderes Programm zusammengestellt: Die Auftragskomposition That Crazed Smile von Charlotte Bray wirkt luftig und anregend. Forsch tastet sich das Trio gemeinsam an die amorphen Rhythmen heran. Diese Interpretationslust sowie musikalische Verbundenheit verliert sich bei den übrigen Titeln vergleichsweise leider ein wenig. Doch vor allem in den Mittelsätzen kann das Trio überzeugen: Tonschön und harmonisch schwelgen die Musiker in Mendelssohns Andante, ausdrucksstark und pulsierend finden sie bei Beethoven zueinander. (JH)

Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Diese Weisheit des Vorsokratikers Heraklit könnte das Motto für das in vielerlei Hinsicht überraschende Album von Víkingur Ólafsson sein. Der isländische Pianist versteht es eindrucksvoll, die Repetitionen von Philip Glass so auszugestalten, dass keine Wiederholung wie eine Wiederholung klingt – was umso erstaunlicher ist, als es sich bei den Klavierstücken um Etüden handelt, um Werke also, die von vornherein das Repetitive in sich tragen. Nachgerade betörend sind auch die schillernden Klangflächen, die Ólafsson seinem Flügel entlockt. (MT)

Katholischer Brahms

Erschütterndes Dokument

Brahms: Ein deutsches Requiem Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Simon Keenlyside (Bariton), Cleveland Orchestra, Wiener Singverein, Franz Welser-Möst (Leitung). Concorde

Braunfels: Ulenspiegel Marc Horus, Christa Ratzenböck, Joachim Goltz, EntArteOpera Choir, Israel Chamber Orchestra, Martin Sieghart (Leitung). Capriccio

Brahms’ hanseatisches Deutsches Requiem in Bruckners katholischer Wirkungsstätte, der Barockbasilika des Stifts St. Florian bei Linz? Warum nicht, schließlich zielte Brahms auf eine universelle Botschaft ab. Franz Welser-Möst leitet sein Cleveland Orchestra mit entspanntem Puls und durchgehendem Zug. Die Musiker beherrschen die Kunst der leisen Töne. Der Wiener Singverein geht souverän mit. Auch bei den dramatischen Teilen überzeugen alle Kräfte, inklusive der Vokalsolisten. Die Filmregie von Altmeister Brian Large fängt die Atmosphäre des Orts und die Details der Darbietung ein. (EW)

Der 1912 uraufgeführte, während der spanischen Besatzung in Flandern im 16. Jahrhundert angesiedelte Ulenspiegel ist ein erschütterndes Dokument für die Kriegsbegeisterung der deutschen Künstler und Intellektuellen vor dem Ersten Weltkrieg. Die von EntArteOpera aufwendig ini­ tiierte Aufführung in Linz führt das trotz der etwas verbraucht wirkenden Bilder plastisch vor. Martin Sieghart gelingt es, Dynamik und Transparenz des Klanges bestmöglich zu vereinen. Marc Horus und Christa Ratzenböck stellen sich den mörderischen Hauptpartien mit viel Musikalität und maximalem Einsatz. (AF)

28  concerti Februar 2017

Kurz Besprochen Rachmaninow: Klaviertrios Nr. 1 & 2 L. de la Salle (Klavier), B. Niziol (Violine), C. Herrmann (Cello). philharmonia.rec Lise de la Salle und ihre musikalischen Partner spannen elegische Melodiebögen um die beiden RachmaninowTrios, die im Gedenken an Tschaikowsky entstanden sind. (JH) Llibre Vermell de Montserrat La Capella Reial de Catalunya, Hesperion XXI, Jordi Savall. AliaVox Fast schon Mittelalter-Jazz: Jordi Savall vermischt die liturgischen Gesänge des „Llibre Vermell“ aus dem 14. Jahrhunderts mit Instrumentalimprovisationen. Grandios! (AF) Sommer: Rübezahl und der Sackpfeifer von Neisse PO Altenburg-Thüringen, Laurent Wagner (Ltg). Pan Classics Bei dieser Wiederentdeckung der Märchenoper beeindrucken die Bühnen Altenburg-Gera durch ein süffig klingendes Orchester und ein hervorragendes Ensemble. (AF) Consolation Werke von Kolessa, Lysenko, Sylvestrov u. a. Natalya Pasichnyk (Klavier), Olga Pasichnyk (Sopran) u. a. BIS Die Pianistin beschäftigt sich mit unbekannten Solo- und Kammermusikkompositionen aus der Ukraine. Eine berührende und hörenswerte Hommage an ihr Heimatland. (AF) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Monat (2.12.2016– 5.1.2017)

1

Jonas Kaufmann

11

Philippe Jaroussky

2

Alison Balsom

12

Sol Gabetta, Berliner Philharmoniker

Schon früh begeisterte sich Alison Balsom für Bach-Choräle, die sie nun eingespielt hat – erweitert um weitere festlich-barocke Werke, für die die Britin teilweise zur Naturtrompete griff.

13

Teodor Currentzis, Musicaeterna

3

Anna Netrebko

14

Anna Netrebko

4

Ludovico Einaudi

15

Albrecht Mayer

5

Jonas Kaufmann

16

Thomas Hengelbrock, Balthasar-Neumann-Chor

6

Lang Lang

7

Daniil Trifonov

8

Murray Perahia

(1)

(4)

(3)

(5)

(8)

(11)

(10)

(9)

Dolce Vita Sony Classical

Jubilo – Fasch, Corelli, Torelli & Bach Warner Classics

Verismo Deutsche Grammophon

Elements We Love Music

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Bach: The French Suites Deutsche Grammophon ... und noch ein Bach-Fan: Jeden Tag beschäf­ tige er sich mit dem Barockkomponisten – er gebe ihm Kraft, sagt Murray Perahia. Nun hat er dessen Französische Suiten eingespielt.

9

(19)

10 (7)

Il Volo

Notte Magica – A Tribute to the Three Tenors Masterworks

Elīna Garanča

Revive Deutsche Grammophon

Sol Gabetta Live Sony Classical

(13)

Mozart: Don Giovanni Sony Classical

(2)

Puccini: Manon Lescaut Deutsche Grammophon

(Neu)

Vocalise Deutsche Grammophon

(Neu)

Mendelssohn: Elias Deutsche Harmonia Mundi

(Neu)

2016 feierte der Balthasar-Neumann-Chor 25-jähriges Jubiläum und beschenkte sich und seine Fans mit einer fulminanten Aufnahme des großen Mendelssohn-Oratoriums.

New York Rhapsody Sony Classical

Transcendental Deutsche Grammophon

Bach & Telemann: Sacred Cantatas Erato

(6)

17

Harteros, Kaufmann, Terfel, Gubanova

18

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

19

Concerto Köln & Shunske Sato

20

Kammerchor Stuttgart, Athesinus Consort Berlin

Opern Gala – Live from ­Baden-Baden. Sony Classical

(17)

Pluhar: Orfeo Chamán Erato

(18)

Vivaldi: The Four Seasons Berlin Classics

(Neu)

Luthers Lieder Carus

(Neu)

Martin Luther hat auch die Musikgeschichte entscheidend mitgeprägt. Die bedeutendsten und schönsten Vertonungen seiner Liedtexte sind nun auf dieser CD vereint.

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Februar 2017 concerti  29


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: Mozart in the Jungle

TV-Tipps

Schostakowitsch

Eine Soap für Klassikfans

So. 5.2., 20:15 Uhr Orchester Zwei Sendungen, zwei Schostakowitsch-Sinfonien: Erst kommt Nummer fünf, das erste große Werk des russischen Komponisten, das den Ideen des SowjetRegimes verpflichtet war. Danach folgt Nummer zwölf, Schostakowitschs Visitenkarte für die ­Mitgliedschaft in der KPdSU. Arte

Vierhändig Mo. 6.2., 1:10 Uhr Klavier Die französischen Pianisten David Kadouch und Adam Laloum interpretieren eine Neufassung für zwei Klaviere von Igor Strawinskys Le Sacre du printemps. 3sat

Lang Lang in New York

Gael García Bernal als Dirigent Rodrigo

V

or drei Jahren wagten sich die Amazon-Studios an die 2005 erschienenen Memoiren einer Oboistin der New Yorker Philharmoniker. Die heißen im Film New Yorker Symphoniker und bekamen in der ersten Staffel einen neuen Dirigenten, der den Orchesteralltag gehörig durcheinan-

derwirbelt. Zu Beginn der dritten Staffel von Mozart in the Jungle geht’s nach Venedig, wo das Comeback-Konzert einer bekannten wie öffentlichkeitsscheuen und komplizierten Operndiva ansteht. Gespielt wird die Sängerin von Monica Bellucci, gedreht wurde an Originalschauplätzen, unter anderem auf dem Markusplatz. Die Liebe zum Detail, die Opulenz der Bilder und nicht zuletzt der Anspruch der Regisseure und Produzenten, ohne Rücksicht auf den Mainstream-Geschmack ihre Ideen umzusetzen, machen den Reiz dieser Serie aus. Zu finden auf: www.amazon.de

Online: Berliner Philharmoniker Sa. 11.2., 20:15 Uhr Klavier Mit Werken von Bernstein und Gershwin, aber auch von Lou Reed und Alicia Keys ist Lang Langs jüngste Konzertaufzeichnung eine ­Liebeserklärung an New York. Arte

La Bohème So. 26.2., 23:15 Uhr Oper Das Isango Ensemble aus Kapstadt verlegt die Handlung des Puccini-Klassikers in die Townships ­Südafrikas.

30 concerti Februar 2017

Aus dem Vollen geschöpft

F

ür Patricia Kopatchinskaja ist das Violinkonzert von György Ligeti „das spannendste seit Beethoven“ und sie bekennt: „Es ist das Konzert, das ich am liebsten spiele.“ Diesmal hat die Geigerin mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle ein Spitzenorchester als musikalischen Partner. Neben Mahlers 4. Sinfonie

als Hauptwerk des Abends steht auch die Uraufführung eines Auftragswerks von Wolfgang Rihm auf dem Programm, bei dem der Komponist aus dem Vollen schöpfte. Es wird also eng werden auf der Bühne der Philharmonie. Sa. 11.2., 19:00 Uhr Der Live-Stream ist zu finden auf: www.digitalconcerthall.com

Fotos: Felix Broede/DG, Amazon.com Inc, gemeinfrei, The Opera Platform, Cordia Schlegelmilch

ARD alpha


Kino: woolf Works

Radio-Tipps

Literarisches Triptychon

M

rs. Dalloway, Orlando und Die Wellen – diese drei bahnbrechenden Romane Virginia Woolfs mit Elementen aus ihren Briefen, Aufsätzen und Tagebüchern liefern die Grundlage und die Inspiration für das Triptychon des mehrfach preisgekrönten Choreografen Wayne McGregor für das Londoner Royal Ballet. Sorgten seinerzeit die literarischen Konventionsbrüche der Autorin für gleichermaßen positives wie negatives Aufsehen, wurde die Uraufführung von Woolf Works einhellig von Publikum und Kritik gefeiert. Das lag nicht zuletzt am Komponisten Max Richter, der die Musik beisteuerte. Elektroni-

Deutschlandfunk

Prominente Playlist Sa. 4.2., 10:05 Uhr KlassikPop-et cetera Nur wenige ­Hornisten haben das Glück, eine Solokarriere zu starten, die wenigsten von ihnen werden auch noch weltbekannt. Eine von ihnen ist Marie-Luise Neuenecker, die ihre Lieblingsstücke erklärt. Deutschlandfunk

Virginia Woolf inspirierte Literaten und auch Choregraphen

sche Klänge vermischen sich hier mit Live-Musik und bieten ein experimentell angehauchtes musikalisches Fundament für McGregors erste abendfüllende Produktion für das R ­ oyal Ballet. Mi. 8.2., 20:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.roh.org.uk/cinemas

RSB-Kammerkonzert

So. 5.2., 21:05 Uhr Konzertdokument der Woche Das Berliner Rundfunk-Sinfonieorchester ­erfüllt sich einen Wunsch und ­gestaltet ein intimes Konzert im silent green, einem ehemaligen Krematorium. Deutschlandfunk

Online: Die Komponisten Russlands

Blick auf die russische Oper

D

as 19. Jahrhundert war nicht nur in Italien, Deutschland und Frankreich das Goldene Zeitalter der Oper, sondern dank Tschaikowsky, Rimsky-Korsakow, Glinka und Co. auch in Russland. Die bekanntesten Opern beziehen sich dabei auf die literarischen Werke Alexander Puschkins, etwa Eugen Onegin, Pique Dame, Mozart und Salieri oder Der goldene Hahn. Doch schon an der Schwelle zum 20. Jahrhundert folgte mit Sergej Prokofjew, Igor Strawinsky und Dmitri Schostakowitsch die nächste Komponistengeneration, die mit gänzlich neuen Klangwelten aufwartete. In den letzten Jah-

ren durfte die russische Oper zahlreiche spannende Neuinszenierungen erfahren. Die wichtigsten und aufregendsten Produktionen hat die Redaktion von The Opera Platform zusammengestellt.

Patricia Alessandrini Sa. 11.2., 22:05 Uhr Atelier neuer Musik Die italienische Komponistin erforscht neue Klänge mittels moderner Technologie, ohne dabei ihren spielerischen Ansatz – und ihren musikalischen Humor – zu verlieren. Deutschlandradio Kultur

live aus der Philharmonie Berlin Fr. 24.2., 20:03 Uhr Konzert Das Deutsche Symphonie-­ Orchester Berlin spielt unter ­Neeme Järvi Beethovens drittes Klavierkonzert (Solist: Igor Levit). Deutschlandradio Kultur

Der Hofmusikus Die Welt der russischen Oper liegt nur einen Klick entfernt Zu finden auf: www.theoperaplatform.eu

Di. 28.2., 22:00 Uhr Alte Musik Michael Maul beleuchtet jene Lebensphase von Johann Sebastian Bach, als dieser 1708 Hofmusikus in Weimar wurde und die Musik Italiens und Frankreichs für sich entdeckte.

Februar 2017 concerti   31


ELBPHILHARMONIE

SOMMER

WORLD – FILM – JAZZ – KLASSIK 9. BIS 31. AUGUST 2017

TICKETS AB 15.02. UNTER TEL: 040 357 666 66 WWW.ELBPHILHARMONIE.DE


40. Dresdner Musikfestspiele Sonderveröffentlichung zum Jubiläumsjahrgang eines der größten Festivals in Deutschland

Foto: Oliver Killig

Das Dresdner Festspielorchester, der eigene Klangkörper der Dresdner Musikfestspiele, in der Semperoper

34_Anne-Sophie Mutter Erneutes Wiedersehen Seit über zwanzig Jahren ist die Stargeigerin prägend für die Musikfestspiele 38_Vierzig Jahre Dresdner Musikfestspiele Klangvolles Jubiläum Ein Blick auf die Geschichte des Klassikfestivals 40_Kulturpalast Weg frei für Musik Der rundum erneuerte Kulturpalast öffnet seine Pforten 48_Dresdner Festspielorchester Hinaus in die Welt Vor fünf Jahren gründeten die Musikfestspiele ihr eigenes Orchester Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2017 concerti  33


40. Dresdner Musikfestspiele

Erneutes Wiedersehen zum Jubiläum Seit über zwanzig Jahren ist Anne-Sophie Mutter eine prägende Künstlerin für die Musikfestspiele

mit dem Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach anschlossen. Künstlerischer Leiter des Ensembles war damals der Dresdner Dirigent Hartmut Haenchen, der zur gleichen Zeit auch als Intendant die Geschicke der Musikfestspiele leitete.

In den letzten vier Jahrzehnten avancierte Anne-Sophie Mutter vom Wunderkind zur Grande Dame der Geigenvirtuosen

W

enn man ein Jubiläum zu feiern hat, dann begeht man das am besten mit guten Freunden und Bekannten. Beim Eröffnungskonzert der 40. Dresdner Musikfestspiele ist es Anne-Sophie Mutter, die als treue Weggefährtin bereits zum sechsten Mal im Rahmen des Festivals auftritt. Als die Geigerin 1995 ihr Debüt bei den Musikfestspielen gab, war sie zwar schon ein internationaler Star, doch hat sie seither immer wieder neue musikalische Pfade beschrit-

34 concerti Februar 2017

ten, was sich auch in ihren Auftritten der letzten 22 Jahre in Dresden widerspiegelte. 1995, als die Musikfestspiele noch unter der Intendanz des Schauspielers und Regisseurs Michael Hampe standen, trat sie mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von André Previn auf. Auf den sinfonisch geprägten Einstand folgte 1998 ein Kammermusikabend mit ihrem langjährigen Klavierpartner Lambert Orkis, dem sich in den Jahren 2007 bis 2009 zwei weitere Recitals sowie ein Konzertabend

Zum Jubiläum hat der gegenwärtige Intendant Jan Vogler Anne-Sophie Mutter erneut in die Semperoper eingeladen, wobei sie sich diesmal mit To¯ ru Takemitsus Nostalghia von 1986 zunächst abseits des Kanons der bekannten Geigenliteratur bewegt, ehe sie Bruchs 1. Violinkonzert spielt, das zu den bedeutendsten Werken der Romantik gehört und das Anne-Sophie Mutter schon fast ihr ganzes Geigerinnenleben begleitet: 1982 spielte sie es erstmals mit Herbert von Karajan und den Berliner Philharmonikern ein, als sie 17 Jahre alt war. Bei den Dresdner Musikfestspielen wird die Geigenvirtuosin von der Philharmonia Zürich begleitet. Mit Fabio Luisi, seit 2012 Generalmusikdirektor der Philharmonia, schließt sich in Dresden ein weiterer Kreis, denn auch der italienische Dirigent kennt die Stadt sehr gut: Drei Jahre lang, von 2007 bis 2010, leitete er die Sächsische Staatskapelle und wirkte gleichzeitig als Generalmusikdirektor der Semperoper. Maximilian Theiss Do. 18.5., 20:00 Uhr Semperoper Anne-Sophie Mutter (Violine), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Ltg.) Takemitsu: „Nostalghia“, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Fotos: Stefan Höderath/DG, Matthias Krüger, Marco Borggreve, Tanja Niemann

Zwei große Künstler mit Dresdner Vergangenheit


Berlin & Brandenburg Das Musikleben in Berlin & Brandenburg im Februar

2 Víkingur Ólafsson

4 Nils Mönkemeyer

8 Lars Vogt

10 Elīna Garanča

Fotos: Ari Magg, Irène Zandel, Neda Navaee, Karina Schwarz/DG

Spiel mit dem Ungewohnten

Leben aus dem Koffer

Bratschenspiel mit Witz

Stimme mit Sprengkraft

2_Porträt Im Glass-Haus Ausgerechnet mit einem weithin belächelten Komponisten mischt Víkingur Ólafsson die Klassikwelt auf 4_Interview »Das Niveau der Bratscher wird immer besser« Nils Mönkemeyer sieht ein neues Selbstverständnis der Violaspieler aufziehen 8_Porträt Keine Angst vor Anspruch Pianist Lars Vogt ist in aller Welt gefragt – und bei der Auswahl seines Repertoires sehr wählerisch 10_Regionale Tipps So klingt Berlin & Brandenburg! Die wichtigsten Termine im Februar 21_Klassikprogramm concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 1


Porträt

Im Glass-Haus Ausgerechnet mit einem weithin belächelten Komponisten mischt Víkingur Ólafsson derzeit die Klassikwelt auf. Ein Porträt über einen stillen wie extravaganten Künstler. Von Jakob Buhre

discher Komponisten zur Uraufführung und leitet seit 2015 das „Vinterfest“ in Schweden. Als er 2014 von Philip Glass eingeladen wurde, mit ihm gemeinsam zwei Konzerte zu bestreiten, war das Ólafssons erste Begegnung mit den Etüden. „Als ich die Einladung erhielt, spielte ich gerade das erste Klavierkonzert von Brahms. Und von Brahms zu Glass zu kommen war beinahe surreal. Weil diese Welten so unterschiedlich sind. Ich sah so viele Wiederholungen in den Noten,“ beschreibt Olafsson seinen ersten Eindruck beim Gespräch in Berlin. Isländer und Wahl-Berliner: Víkingur Ólafsson

2 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

nist sein Debüt beim Traditionslabel mit Etüden von Glass gibt, das kommt dann doch ziemlich überraschend. Víkingur Ólafsson ist allerdings kein Newcomer. Der 1984 in Reykjavík geborene Pianist, der in seiner Heimatstadt und an der Juilliard School in New York studierte, hat 2012 in seiner Heimatstadt das „Midsummer Music“-Festival gegründet, unter Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy gespielt, brachte mehrere Klavierkonzerte islän-

Glass’ Etüden sind eindeutig der Minimal Music verpflichtet, beinahe meditativ werden Akkorde und Phrasen wiederholt, es gibt keine virtuosen Läufe, keine dramatischen Attacken, keine verschachelten Fugen. Es sind Werke, die aufgrund ihrer einfachen Harmonik und der – vermeintlichen – Monotonie bei Kritikern einen schweren Stand haben. Und die von den großen Pianisten, egal welcher Generation, gemieden werden. Martha Argerich? Lang Lang? Oder vielleicht Evgeny Kissin? Keiner von ihnen hat je Glass gespielt.

Foto: Ari Magg

W

er bis vor kurzem im Katalog der Deutschen Grammophon nach Werken von Philip Glass suchte, wurde herb enttäuscht: Ein einziges Werk (das Violinkonzert Nr. 1) des beliebten US-Komponisten wurde bislang unter der gelben Kartusche veröffentlicht – vor 25 Jahren. Ein Umstand, der sich nun, rechtzeitig zum 80. Geburtstag von Glass im Januar 2017, ändert. Mit einem Paukenschlag. Denn dass ein Pia-

Glass’ missverstandene Kompositionen


„Du musst deinen Weg finden, mit dieser Art von Komposition umzugehen“, erklärt Ólafsson. „Wenn man das nicht schafft, dann verstehe ich auch, dass man diese Musik nicht spielt.“ Ein wichtiger Schlüssel für ihn sei gewesen, die Stücke auswendig zu lernen. „Ich wollte ihre Struktur verinnerlichen. Je mehr mir das gelang, desto mehr wurde mir klar: Es gibt keine Wiederholungen in der Musik, nicht in dieser und auch nicht in anderer. Denn auch wenn du die gleichen Noten spielst, kehrst du nicht an den gleichen Ort zurück. Für mich ist das wie eine Spirale: Man bewegt sich vielleicht in die gleiche Richtung, aber du bist nicht mehr der gleiche wie vor fünf Minuten.“ Auf dem Sprung in die erste Pianisten-Liga

Diese Musik auf eine Plattform zu heben, wo sie nun einem breiten Publikum zuteil wird, damit ist Ólafsson ein Coup gelungen. Wenn auch nicht der erste. In Island hat er bereits zwei TV-Sendungen über klas-

sische Musik ins Leben gerufen. Seine ersten beiden Alben mit furiosen Interpretationen von Brahms, Beethoven, Bach und Chopin hat er selbst produziert und auf den Markt gebracht. Das starke künstlerische Selbstbewusstsein hat auch etwas mit seiner Heimat zu tun. „Es ist ein großer Vorteil, dass in Island nur wenige Menschen leben. Dadurch haben wir alle so eine „Do-ityourself“-Haltung, man wächst auf mit dem Gefühl: Alles ist möglich – wenn man bereit ist, dafür zu arbeiten und notfalls auch seine Freunde und Verwandten mit einzuspannen. Ich war zum Beispiel sehr enttäuscht, dass es bei uns im Fernsehen keine Klassik-Sendungen gab, wie Leonard Bernstein sie gemacht hat. Also habe ich meine eigene Serie konzipiert.“ Auch musikgeschichtlich sieht Ólafsson einen Vorteil: „Wir haben keinen Bach, Chopin, oder Mozart. Es gibt nicht die großen Diktatoren in der isländischen Musikgeschichte. Das bedeutet natürlich, dass man

sich öffnen muss für die Dinge, die von außerhalb kommen.“ Die Offenheit vor allem gegenüber neuen Klängen sei ihm sehr wichtig, sagt Ólafsson. Und es ist ist diese Offenheit, die ihm letztlich auch zum jetzigen Sprung in die erste Pianisten-Liga verholfen hat. Konzert-TIPP

Berlin Di. 21.2., 20:00 Uhr Konzerthaus (Werner-Otto-Saal) Víkingur Ólafsson (Klavier), Streichquartett aus Mitgliedern des Konzerthausorchesters Berlin Glass: Opening (from Glassworks), Klavieretüden (z. T. bearbeitet für Streichquartett und Klavier) online-Tipp

Einblicke in Glass’ Piano Works Video & Termine: concerti.de/olafsson CD-Tipp

Glass: Opening aus Glassworks, Études (Auswahl) Vikingur Olafsson (Klavier). Deutsche Grammophon

Ab 26. Januar

www.neukoellneroper.de

die fledermaus nach johann strauss in einer fassung von julia lwowski, yassu yabara und tobias schwencke

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 3


interview

»Das Niveau der Bratscher wird immer besser« Für Viola-Spieler ist eine Solokarriere noch immer die Ausnahme. Nils Mönkemeyer sieht jedoch ein neues Selbstverständnis der Bratscher aufziehen. Von Maximilian Theiss

Herr Mönkemeyer, Sie sind nicht nur Solist, sondern auch Lehrer. Wie ist Ihr Blick auf die kommende Generation der Klassikhörer?

Ehrlich gesagt habe ich ein Problem damit, wenn man sich auf Teufel komm raus der Jugend oder den jungen Erwachsenen anbiedert, wenn man sich bemüht, cool und hip zu wirken, obwohl man es selbst gar nicht ist. Das ist dann zwar nett gemeint, geht aber meiner Meinung nach gehörig an der Sache vorbei. Die große Her4 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

ausforderung liegt darin, die Leute ins Konzert zu bringen. Wenn sie erst mal im Zuschauerraum sitzen, sind sie am Ende gar nicht so überfordert, wie man gemeinhin behauptet, denke ich.

»Fürs Orchester wäre ich zu individualistisch« Wie sind denn Sie selbst zur Klassik gekommen?

Eigentlich ganz typisch für meine Generation: Mein Vater war Jazz-Gitarrist, hat auch mal klassische Gitarre studiert. Und weil beide Eltern musikinteressiert waren, gab es in unserem Haushalt reichlich Klassik und Jazz. Ich bin da also gewissermaßen reingewachsen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Liebe zur klassischen Musik an eine ganze Generation nur unzureichend weitergegeben wurde. Inzwischen gibt es Bestrebungen, das zu ändern, aber der Erfolg oder Misserfolg wird sich erst in zehn, fünfzehn Jahren zeigen. Aber da ist viel in Bewegung, es gibt tolle und interessante Projekte. Man muss auch

Vieles einfach ausprobieren, dann wird man sehen. Sehen Sie sich da als Musiker auch in der Pflicht oder ist es die Aufgabe der Veranstalter, dafür zu sorgen, dass die jüngere Generation vermehrt Konzerte besucht?

Primär ist das in meinen Augen schon die Aufgabe der Veranstalter, aber die Musiker machen nun mal die Musik. Nehmen wir das Projekt „Rhapsody in School“: Die Idee dazu muss erst einmal entstehen und verwirklicht werden. Wie mein Besuch einer Schulklasse am Ende aber ausfällt, liegt an mir. Wie gestalten Sie solche Klassenbesuche?

Ich sorge für eine lockere Atmosphäre und mache den Schülern klar, dass es keine dummen Fragen gibt. Es mag sein, dass ihnen meine Musik erst einmal fremdartig erscheint, mit der Zeit aber öffnen sie sich mehr und mehr für das, was ich ihnen zeige. Als Bratschenprofessor sind Sie sowohl Pädagoge als auch Solist. Ist es schwierig, diese beiden Disziplinen unter einen Hut zu bringen?

Foto: Irène Zandel

B

eamter auf Lebenszeit“ – wann immer Nils Mönkemeyer die Worte in den Mund nimmt, schwingen gleichzeitig Ironie und Zufriedenheit mit. Einerseits ist der Bratscher nämlich Künstler durch und durch, der seinen Weg außerhalb vorgezeichneter Konventionen gegangen ist. Andererseits wirkt Mönkemeyer aber auch bodenständig und geerdet. Seit 2011 ist er Professor an der Münchner Musikhochschule, was ihm die eingangs erwähnte Stellung garantiert. Am Abend vor dem ­Interviewtermin war Mönkemeyer zu Gast bei einer Klassiksendung für Jugendliche.


zur Person

Ein Nordlicht im Süden: 1978 wurde Nils Mönkemeyer in Bremen geboren und begann seine Ausbildung erst an der Violine, ehe er mit 19 Jahren zur Bratsche wechselte. Als Solokünstler veröffentlicht er immer wieder Ersteinspielungen auf CD und gibt Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Vor seiner Professur in seiner Wahlheimat München lehrte er in Dresden und Madrid.

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 5


interview

Bekommt eine Menge gebacken: Am Ofen in der Küche findet Nils Mönkemeyer die Ruhe, die er zum Musizieren braucht

6 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

Schüler. Das wiederum hilft mir ungemein bei der Arbeit an meinem eigenen Bratschenspiel. Sie können auf etwa zwanzig Jahre Lehrerfahrung zurückblicken. Haben sich Ihre Schüler und Studenten in all diesen Jahren verändert?

Nicht die Studenten, aber ihr Bratschenspiel! Die Generation der Bratschen-Solisten ist noch sehr jung, das Niveau wird kontinuierlich besser, auch unser Selbstverständnis ist so weit von den Bratscherwitzen entfernt wie noch nie.

Ach, und ich hatte mir fest vorgenommen, das Thema Bratschenwitze zu umschiffen.

(lacht) Die sind auch nicht mehr zeitgemäß. Ich denke, das Orchesterspiel ändert sich sehr stark. Nicht nur die Bratscher, sondern generell die Streicher haben früher weicher, runder gespielt, weniger offensiv. Auch der einzelne Spieler hat im Orchester mehr Verantwortung als früher, was sich auf die Spielweise auswirkt, die viel solistischer ist als früher. Woran liegt das?

Es herrscht mehr Mut dazu, auf der Suche nach Neuem auch

Foto: Irène Zandel

Im Grunde unterrichte ich ja schon länger als ich solistisch spiele. Die beiden Disziplinen konkurrieren allerdings nicht miteinander, sondern bereichern sich vielmehr gegenseitig. Es gibt Unterrichtstage, die mich regelrecht inspirieren, weil ich dann mal nicht an mich selbst, sondern an meine Schülerinnen und Schüler denke. Das Schöne dabei ist, dass ich am Ende auch nichts anderes mache, als wenn ich mich auf ein Konzert vorbereite: Ich verusuche, eine Systematik und Struktur in die Dinge zu bringen, jedoch nicht für mich, sondern für meine


mal mit liebgewonnenen Gewohnheiten zu brechen. Da spielt natürlich das Internet eine große Rolle, das die Musiker global vernetzt. Früher hat man zum Beispiel in Deutschland ganz anders gespielt als in Frankreich, weil jedes Land seine eigene Schule und Spielkultur hatte. Heutzutage, wo etwa die russische Schule des Streichinstrumentenspiels nur noch ein paar Klicks entfernt ist, lösen sich diese Grenzen allmählich auf. Nutzen Sie denn das Internet bei musikalischen Fragen?

Klar! Nehmen wir zum Beispiel die Frage nach dem Vibratospiel: Da gibt es einen ganzen Blog dazu, der sich obendrein nur mit dem Vibrato der Romantik auseinandersetzt. In diesem Blog hat eine Holländerin Aufnahmezeugnisse von Kreisler, Ysaÿe und anderen Künstlern zusammengestellt samt Zeitzeugnissen und Berichten von Konzertbesuchern. In meiner Ausbildungszeit musste ich dafür noch in die Bibliothek gehen und war auf das Material angewiesen, das vor Ort war. Heißt das, dass Sie bei der Einstudierung eines unbekannten Stückes erst mal ins Internet gehen?

Das wiederum dann doch nicht. Das liegt aber daran, dass ich in dieser Phase ganz bewusst versuche, nicht auf das zu achten, was andere Musiker denken und spielen. Im Idealfall verhält es sich also so wie bei der Einstudierung einer Uraufführung, bei der man ja auch nicht auf die Erfahrungen anderer Interpreten zurückgreifen kann.

In diesem Jahr gibt es gewissermaßen eine weitere Uraufführung für Sie: Sie treten erstmals als Künstlerischer Leiter in Erscheinung, und das bei gleich zwei Festivals: dem Festspielfrühling Rügen und beim Kammermusikfestival Elysium.

Richtig, das wird ziemlich aufregend. Im Kleinen ist man als Solist ohnehin Künstlerischer Leiter, und zwar jedes Mal, wenn man ein Konzert- oder Tourneeprogramm zusammenstellt. Bei den Festivals ist es großartig, dass ich jetzt ein tolles Team hinter mir habe, ich musste also nicht alles alleine machen. Es ist sehr spannend, mal nicht einen Abend, sondern einen größeren Zeitraum zu planen und sich zu überlegen, was so ein Festivalerlebnis überhaupt ausmacht. Denn das Publikum besucht in aller Regel kein fest geplantes Einzelkonzert, sondern möchte mehrere Konzerte in gedrängter zeitlicher Abfolge besuchen. Das klingt aber auch so, als müssten Sie sich mit vielen neuen Musiken und Kompositionen sowie Ihnen unbekannten Künstlern befassen ...

Beim zweiten Mal vielleicht. Die Idee oder den Wunsch, das zu machen, habe ich schon seit Längerem in mir herumgetragen. Insofern hatte ich ohnehin schon viele Ideen, die ich jetzt umsetzen kann. Ihr Weg als Konzertbratscher war erfolgreich, obwohl noch immer die meisten Violaspieler im Orchester sitzen. Stand dieses Thema für Sie jemals zur Debatte?

In Hannover habe ich eine Zeit lang in der NDR Radiophilharmonie gespielt. Das Orchesterrepertoire ist natürlich fantastisch. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Mahler oder Tschaikowsky zu spielen und zusammen mit 90 Musikern gewissermaßen zu einer Person zusammenzuschmelzen. Das hat etwas Magisches. Aber genau das ist mir auch schwergefallen. Ständig hatte ich Angst, den Klang zu ruinieren, weil ich wieder mal nicht aufgepasst habe oder schlicht zu laut spiele. Irgendwann habe ich verstanden, dass ich einfach mehr Freiheit brauche. Da bin ich eben doch zu individualistisch.

Konzert-TIPPs

Berlin Sa. 11.2., 20:00 Uhr & So. 12.2., 16:00 Uhr Konzerthaus Alina Ibragimova (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Konzerthausorchester Berlin, Michael Schønwandt (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Don ­Giovanni“ & Sinfonia concertante für ­Violine, Viola und Orchester Es-Dur, S ­ ibelius: Pohjolas Tochter, ­Gade: ­Sinfonie Nr. 1 c-Moll

So. 12.2., 11:00 Uhr Konzerthaus ­Alina Ibragimova (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Konzerthausorchester Berlin, Michael Schønwandt (Leitung). Mozart: Sinfonie D-Dur KV 181, Sinfonia concertante für Violine, Viola und ­Orchester Es-Dur & Ouvertüre zu „Don Giovanni“ online-Tipp

Mit Nils Mönke­ meyer im Hohen Norden Video & Termine: concerti.de/ moenkemeyer CD-Tipp

Mozart with Friends Nils Mönkemeyer (Viola), Sabine Meyer (Klarinette), Julia Fischer (Violine), William Youn (Klavier). Sony concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 7


Porträt

Keine Angst vor Anspruch Pianist lars vogt ist in aller Welt gefragt – und bei der Auswahl seines Repertoires sehr wählerisch. Von Antje Rößler

Brahms auf der Bühne, die Simpsons im Fernsehen: Lars Vogt entspannt gern bei der US-Comedy-Serie

In diesem Frühjahr führen ihn Tourneen von Baltimore bis nach Tokio, anschließend stehen „Spannungen“ in der Eifel an – das von ihm geleitete Kammermusikfestival. Daneben besucht er regelmäßig Schulklassen im Rahmen von „Rhapsody in School“: 2005 hat Vogt dieses Education-Project gegründet, bei dem Profi-Musiker in den Unterricht kommen. „Inzwischen sind rund dreihundert Kollegen mit dabei“, erzählt er stolz.

E

rwarten Sie nicht zu viel von meiner bescheidenen Bude!“, hatte Lars Vogt noch am Telefon gesagt. Der Pianist wohnt in einem ruhigen West-Berliner Kiez, zusammen mit seiner Freundin, die als Konzertmeisterin eines 8 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

süddeutschen Orchesters ähnlich viel auf Achse ist wie er selbst – und so sind im Wohnzimmer denn auch die Reisekoffer mit den Gepäckanhängern kurzerhand unters Klavier geschoben. International ist der 46-Jährige viel gefragt:

Fotos: Giorgia Bertazzi (2)

In alle Richtungen ausprobiert

Was ihm jedoch in den Schulen auffällt, ist eine wachsende „Angst vor Anspruch“: Anstrengung würde nur noch als Spaßbremse gelten. Als Vater einer 14-jährigen Tochter kennt er diesen Zwiespalt nur zu gut: „Eine gute Beziehung zu meiner Tochter ist mir viel zu wichtig, als dass ich sie gegen ihren Willen zum Musizieren drängen würde“, sagt er. Und doch befürwortet der Pia­ nist durchaus einen leistungsorientierten Instrumentalunterricht: „Unsere Lehrer an der Dürener Musikschule waren sehr ehrgeizig, so dass wir immer wieder Jugend-musiziertPreise erhielten“, erinnert er sich. „Diese Erfolge haben mich ermutigt, eine Profi-Karriere ins Auge zu fassen.“ Prägend sei aber vor allem der


außerordentlich flexibel und haben Freude an Spontaneität.“ Offenbar hat ihn das nachhaltig beeinflusst: Seit einigen Jahren widmet sich Vogt selbst dem Dirigieren, ist seit September 2015 Chef der englischen Royal Northern Sinfonia. „Ich habe als Solist mit über zweihundert Dirigenten gearbeitet – da ist es für mich sehr spannend, auch einmal die andere Seite einzunehmen.“ Wenn er nicht gerade „seine“ Gladbacher mental unterstützen muss: Als leidenschaftlicher Borussen-Fan fiebert Vogt bei allen Spielen der Elf vom Niederrhein mit. Es sei denn, der Tourplan zwingt ihn dazu, mal wieder die Koffer unter dem Klavier hervorzuholen …

Auf die Frage, welche Gabe er gerne hätte, antwortete Vogt einmal: »Größere Hände«.

elterliche Einfluss gewesen. „Bei uns zu Hause herrschte immer eine positive Grundstimmung – wir Kinder konnten uns in alle Richtungen ausprobieren.“ Begeisterter Gladbach-Fan

Eine unbefangene Neugier, die sich Lars Vogt bis heute auch bei der Auswahl seines Repertoires bewahrt hat. „Ich spiele, was ich spannend finde.“ Geradezu andächtig spricht er von seinen Lieblingskomponisten und deren „Heiligtümern“ – und springt, als die Rede auf Brahms kommt, dann plötzlich auf, um unter einem Bücherstapel eine gerahmte Fotografie hervorzuziehen: Brahms als bartloser junger Mann, ein Originalabzug aus dem Jahr 1865. „Schauen Sie sich diese unglaublich empfindsamen Augen an!“, begeistert sich der Rheinländer. Ein zweiter „Heiliger“ wiederum findet sich auf seiner Website: „Life without

Mozart is empty“ prangt dort in dicken Buchstaben. „Mozart versetzt unsere Seele in feinste Schwingungen“, schwärmt der Künstler. „Man kann das alles analysieren und versteht doch nicht, warum seine musikalischen Themen uns so verzaubern.“ Doch so ehrfürchtig Vogt sich den „Heiligtümern“ nähert, so rigoros blockt er Belangloses ab. „Ich vermeide es, Musik zu spielen, die ich nicht interessant finde“, lautet seine klare Ansage. „Musikalische Prostitution nur zwecks höherer Verkaufszahlen lehne ich ab.“ Und ist damit ganz nah bei seinen künstlerischen Vorbildern Simon Rattle und Christian Thielemann. Zwei sehr gegensätzliche Charaktere, oder? Der Pianist schüttelt den Kopf: „Aus Perspektive des Solisten sind die beiden gar nicht so verschieden: Beide ermöglichen mir am Klavier volle Freiheit, reagieren

Konzert-TIPP

Berlin Do. 9.2., 20:00 Uhr Philharmonie Lars Vogt (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Alexander Shelley (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“, Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 & Maurerische Trauermusik, R. Strauss: Tod und Verklärung online-Tipp

Hinter den Szenen mit Lars Vogt Video & Termine: concerti.de/larsvogt CD-Tipps

For Children Werke von Schumann, Larcher und Bartók Lars Vogt (Klavier) CAvi-music Schubert: Moments Musicaux, Impromptus & 6 Deutsche Tänze Lars Vogt (Klavier) Ondine concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 9


So Klingt

… Berlin & Brandenburg. Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Mit Stahl und Sprengkraft in der Mezzo-Stimme Berlin Elīna Garanča begibt sich auf eine Reise in

die Welt der großen romantischen Oper

I

hr erstes Publikum waren die Kühe auf dem Bauernhof ihrer Großmutter in Lettland, denen sie kleine Lieder vorsang. „Ich brauchte eben Publikum, schon als kleines Mädchen“, lacht Elı¯ na Garancˇa. Zunächst träumte sie von einer Karriere als PopSängerin, dann aber entdeckte sie das Belcanto-Repertoire. Doch ihre Mutter, die Mezzosopranistin und Gesangspädagogin Anita Garancˇa, glaubte

10 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

nicht an eine Opernlaufbahn. „Du hast deine Stimme mit Zigaretten verraucht“, sagte sie. Doch sie hatte den starken Willen der Tochter unterschätzt, Elı¯na ergatterte einen Vertrag an der Oper in Meiningen und packte die Koffer. „In Lettland hätte ich nur Hebammen-Rollen bekommen.“ Das ist fast zwanzig Jahre her. Seitdem beeindruckt Elı¯na Garancˇa an allen großen Opernhäusern mit einer Mezzo-Stimme, die Stahl

und Sprengkraft in sich vereint, voluminös und gleichzeitig schlank und biegsam ist, sowie „einem untrüglichen Gefühl für Nuancen und Zwischentöne einer jeden Phrase und einer verführerischen Sensibilität“, schwärmte die New York Times. An der Seite ihres Mannes Karel Mark Chichon nimmt sie nun das Publikum mit auf eine Reise in die Welt der großen romantischen Oper aus dem Italien und Frankreich des späten 19. Jahrhunderts. Teresa Pieschacón Raphael Mi. 1.2., 20:00 Uhr Philharmonie Elīna Garanča (Mezzosopran), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karel Mark Chichon (Leitung) Werke von Tschaikowsky, Bizet, Verdi, Mascagni, Ponchielli u. a.

Fotos: Holger Hage, Eike Walkenhorst

Ruht sich auf ihren Erfolgen nicht aus: Demnächst möchte Elīna Garanča sich auch Partien von Verdi erarbeiten


»Es wird nicht zimperlich zugehen« Berlin Late-Night-Perfomance nähert sich

Brittens Oper Tod in Venedig »aus dem Hinterhalt«

D

ie fünf Premieren im großen Saal sind die Highlights der Saison. Während die Musik hier stets so erklingt, wie der Komponist sie einst notierte, geht die Reihe „Aus dem Hinterhalt“ in der Tischlerei, der Werkstatt-Bühne der Deutschen Oper, einen Schritt weiter. Hier sind die Künstler eingeladen, die Musik zu verfremden, umzuschreiben oder neu zu arrangieren. Hausherrin der Reihe ist die Komponistin und Regisseurin Alexandra Holtsch, die den Genre-Mix zu ihrem Markenzeichen gemacht hat. Seitdem sie in den Neunzigern als DJ arbeitete, mischt sie elektronische Musik mit Werken diverser Epochen. So brachte sie 2013 in Der Ring: Next Generation zusammen mit Berliner Jugendlichen eine Version von Wagners Tetralogie auf die

Bühne; inklusive Video, Tanz und Hip-Hop. In der „Hinterhalt“-Reihe will Holtsch die Premierenstücke der Deutschen Oper neu befragen. Zu jeder Veranstaltung lädt sie Gastkünstler verschiedener Sparten ein. Zum Auftakt brachten der Rapper Black Cracker und seine Muse Peaches die Verführungsgeschichte von Mozarts Così fan tutte auf Höhe der heutigen Gender-Debatte. Wie viel am Ende von der Original-Oper übrig ist, hängt von den jeweiligen Künstlern ab. „Es wird nicht zimperlich zugehen“, verspricht Alexandra Holtsch. Tatsächlich macht die eigentümliche Late-Night-Show einiges anders: Die Bühne wird zur Lounge. Drum herum platzieren sich die Besucher auf Sitzsäcken, Matratzen oder Stufen. Die Bar bleibt während

der Vorstellung geöffnet; am Ende darf getanzt werden. Klang der Brücken und Kanäle

Über doppelte Bande wird gespielt, wenn man Benjamin Brittens Tod in Venedig aus heutiger Sicht befragt. Denn Brittens abgeklärte, streng reduzierte Adaption der ThomasMann-Novelle ist ihrerseits ein altersweiser Blick auf vier Jahrhunderte Operngeschichte. Venedig als Sehnsuchtsort – das ist im „Hinterhalt“ der Ansatz für den englischen Klangkünstler Matthew Herbert. Jedoch interessiert sich Herbert nicht für die musikalisch sublimierten, durch die Operngeschichte gefilterten Klänge der Lagunenstadt. Vielmehr hat er sich vor Ort auf Spurensuche begeben und an Brücken und Kanälen mit dem Mikrofon gelauscht; als Ausgangspunkt für seine Sound-Collage. Antje Rößler Sa. 25.2., 21:00 Uhr Deutsche Oper (Tischlerei) Aus dem Hinterhalt: Tod in Venedig. Late-Night-Performances zur Großen Oper. Matthew Herbert (Elektronik), Alexandra Holtsch (Leitung & Regie)

Chillen in der Deutschen Oper mit Sitzsack und Bierbuddel: die Performance-Reihe »Aus dem Hinterhalt« concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 11


Müllroboter Wall-E beim Aufräumen zuhören Berlin Das »Festival USA« spannt einen Bogen

von Minimal Music und Jazz bis zum Filmkonzert

Die Blechbüchse mit dem melancholischen Blick: Der Wall-E-Titelsong bescherte Peter Gabriel und Thomas Newman 2009 einen Grammy

E

ntertainment war in den USA schon immer ganz groß. Und alles ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten möglich. Sogar ein Präsident, der den Klimawandel für einen Jux der Chinesen hält und auf den Energieträger Kohle setzt, weil der ja sauber ist. Hätte er mal aufgepasst und dem Müllroboter Wall-E beim Aufräumen zugeschaut. Da hätte er sehen können, wo die Überflussgesellschaft hinsteuert – und hören können, wie großartig das Ganze mit Musik illustriert wird. Im Konzert-

12 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

haus Berlin bietet sich nun die Gelegenheit, mit vollem Orchesterklang intelligentes Entertainment des Animationsstudios Pixar zu erleben. Filmmusik ist Teil der populären Kultur, sie darf bei einem Festival nicht fehlen, das das Schaffen US-amerikanischer Komponisten „absolut als ein Teil unserer Musikkultur“ in Europa betrachtet, wie Chefdirigent Iván Fischer sagt. „Vieles ist aus Amerika gekommen. Zum Beispiel die ganze Bewegung von repetitiver, minimaler Musik – oder die Avantgar-

de eines John Cage“. Aus der großen Bandbreite tonaler Werke hat Fischer für sein Orchester nach langem Nachdenken ein repräsentatives Stück gewählt: Tournaments von John Corigliano. Aber auch auf die Minimalisten wollte er nicht verzichten. Auf seinem Programm stehen Philip Glass mit Facades (mit Videoprojektion) sowie John Adams mit Fearful Symme­tries. Vor der Pause spielt das Konzerthausorchester den US-Klassiker schlechthin, George Gershwins immer wieder erfrischende Rhapsody in Blue. Gershwin ist es auch, mit dem das zehntägige Festival am Gendarmenmarkt startet. Auf geradezu typische Weise reflektiert der 1898 in Brooklyn geborene Komponist den befreienden Schritt, der die einst starren Grenzen von E- und U-Musik auflöste und Elemente des Jazz und populäre Rhythmen hinzufügte. Leonard Bernstein, ebenfalls prominent im Programm vertreten, drückte es so aus: „Jazz ist Freude am Spiel und deshalb Unterhaltung im besten Sinne.“ Noch einen Schritt weiter geht das Bang on a Can’s Asphalt Orchestra, das unbekümmert Stücke von Frank Zappa, Charles Mingus, den Pixies und Ivo Papasov spielt, dabei kräftig durchschleudert und aufheizt. Als „Outdoor guerilla musical force“ hat die Presse das Ensemble bezeichnet. Es kommt aus New York. Woher Helge Birkelbach sonst? Festival USA 16.–26.2.2017 Konzerthausorchester Berlin, Dee Dee Bridgewater, Ensemble Modern, Víkingur Òlafsson, Frank Zappa u. a. Konzerthaus Berlin

Fotos: shutterstock, gemeinfrei

Tipps & Termine


Den Olymp erklimmen Berlin Studierende der Universiät der Künste lassen

sich bei Dido and Aeneas in die Karten schauen

W

as passiert eigentlich hinter den Säulen des Olymp? Fernab der grauen Welt, der Sterblichen, der Menschen jenseits der Hardenbergstraße und der Bundesallee? Denn hier, in ehrenwerten Hallen, entsteht die Kunst, die Götter und Geschichten zum Leben erweckt. Ob Malerei, Schauspiel oder Musik: Studierende der Universität der Künste arbeiten hart daran, die Menschen in ihrer Welt und ihrem Schicksal zu beobachten, zu beschreiben und einen ureigenen Ausdruck zu finden. Unter der szenischen Leitung

von Professorin Isabel Hindersin führen Studierende des Studiengangs Gesang/Musiktheater nun Henry Purcells Oper Dido and Aeneas auf, als szenischen Werkstattabend, ergänzt durch Pietro Chiarinis Intermezzo Il geloso schernito. Es geht um Liebe und Leidenschaft, krankhafte Eifersucht, falsch verstandene Krokodilstränen und Selbstmord aus Herzensschmerz. Wie wohl die Kinder des Olymp diese großen antiken (oder antiquierten?) Gefühle ins Zeitgemäße übersetzt haben? Hingehen, anschauen. Helge Birkelbach

Begann seine musikalische Karriere in der Chapel Royal: Henry Purcell Sa. 11.2. & So. 12.2., 19:30 Uhr Universität der Künste Bundesallee (Probensaal) Studierende der UdK, Walewein Witten (Leitung), Isabel Hindersin (Regie). Purcell: Dido and Aeneas, Chiarini: Il geloso schernito

WAGNER-GALA 12. MÄRZ 2017

TANNHÄUSER Richard Wagner

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZENIERUNG | CHOREOGRAPHIE Sasha Waltz

26. FEBRUAR, 5./ 19. MÄRZ 2017 WWW.STAATSOPER-BERLIN.DE

Foto © Bernd Uhlig

MIT Burkhard Fritz, Anne Schwanewilms, Wolfgang Koch, Marina Prudenskaya, René Pape u. a.

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 13



Christopher Lehmpfuhl malt fĂźr concerti die Elbphilharmonie

Bestellungen und Informationen unter: 040 / 228 688 688 www.concerti.de/edition


Tipps & Termine

Nachts im Museum Berlin Die Kammermusikreihe »Notturno« des

DSO erkundet diesmal das Fotografie-Museum

D

as Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin (DSO) und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz lässt das Konzept schon erahnen: Musik trifft Museum. Das ist die Kurzformel, auf die sich die beliebte Kammerkonzertreihe „Notturno“, die sich im siebten Jahrgang befindet, reduzieren lässt. Diesmal präsentiert das Anamyktos Quartett des DSO drei britische Komponisten in den Räumlichkeiten des Museums für Fotografie am Bahnhof Zoo. Ursprünglich diente der neoklassizistische Bau aus der

Wilhelminischen Ära mit seiner nüchternen Fassade und der prachtvollen Innenausstattung als Offizierskasino und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Berliner Senat erworben, um eine Kunstgalerie zu errichten. Seit 2004 beherbergt das Gebäude das Fotografie-Museum, in dem die Besucher eine Stunde vor dem Konzert sich an den Exponaten erfreuen können, etwa in der Dauerausstellung mit Fotografien von Helmut Newton, die einen Großteil der Ausstellungsfläche einnehmen. Maximilian Theiss

Im klingenden Dialog mit dem Raum: das Anamyktos Quartett Fr. 2.2., 22:00 Uhr Museum für Fotografie Notturno. Anamyktos Quartett. MacMillan: Why is this night different?, Vaughan Williams: Streichquartett Nr. 2 a-Moll, Matthews: Streichquartett Nr. 5

Ostgrenze öffnen Berlin Das Sibelius Orchester bereichert

Z

Solist des Abends: der in Israel geborene Geiger Erez Ofer Mo. 27.2., 20:00 Uhr Philharmonie Erez Ofer (Violine), Berliner Sibelius Orchester, Mariano Domingo (Leitung). Kodály: Tänze aus Galánta, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung 16 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

u seiner Gründungszeit 1980 war der Anspruch des Berliner Sibelius Orchesters, sich insbesondere skandinavischer Musik zu widmen. Zahlreiche deutsche Erstaufführungen entstanden dadurch, weil der Fokus nicht nur auf den Kompositionen des Namenspatrons des Orchesters liegt, sondern auch auf Werken jüngerer und weniger bekannter skandinavischer Komponisten. Doch widmet sich das einstige Jugend-Sinfonieorchester, dessen Durchschnittsalter langsam aber stetig nach oben steigt, seit Längerem auch

Komponisten aus anderen Kulturkreisen. Als Wladimir Jurowski etwa zwischen 1993 und 1996 am Dirigierpult stand, erarbeitete sich das Orchester ein osteuropäisches und russisches Repertoire. Derzeit steht mit dem Spanier Mariano Domingo ein Dirigent vor dem Orchester, der sowohl in der Opernwelt als auch in der Sinfonik beheimatet ist – der Entwicklung zu einem vollständigen Sinfonieorchester, das die gesamte Bandbreite der Orchestermusik bedienen kann, ist also Tür und Tor geöffnet. Maximilian Theiss

Fotos: Mathias Donderer, privat, Brian Benson

seit über 35 Jahren die Kulturszene der Hauptstadt


Die Unzertrennlichen Berlin Mezzosopranistin Nora Gubisch und

Dirigent Alain Altinoglu mahlerisch vereint ls Künstler-Ehepaar treten sie so oft wie möglich gemeinsam auf. Wie zum Beispiel 2015 in Zürich, als die Mezzosopranistin Nora Gubisch und der Dirigent Alain Altinoglu an der Uraufführung von Christian Josts Oper Rote Laterne beteiligt waren. Er stand am Pult; sie verkörperte auf der Bühne die Ehefrau Nummer Zwei in einer chinesischen Familie. Beide studierten am Pariser Konservatorium. Alain Altinoglu war dort Mitglied der Dirigierklasse und wurde nach Abschluss des Studiums sogleich als Dozent übernom-

men. Nora Gubisch weckte in ihrem Kommilitonen frühzeitig die Liebe zu Liedgesang. Heute ist ihr Ehemann auch ihr liebster Klavierbegleiter. Die beiden geben gemeinsam Recitals und haben drei LiedCDs mit französischem Repertoire bei dem Label Naïve veröffentlicht. Während Nora Gubisch als Gesangssolistin freiberuflich tätig ist, übernimmt ihr Mann nun sein erstes eigenes Orchester: Im Januar trat er das Amt des Musikdirektors am Théâtre Royal de la Monnaie Antje Rößler in Brüssel an.

Edward II. Andrea Lorenzo Scartazzini 19. [Uraufführung], 24. Februar; 1., 4., 9. März 2017 Musikalische Leitung: Thomas Søndergård Inszenierung: Christof Loy

Singt nicht nur Oper: die Pariser Sängerin Nora Gubisch 26.2., 20:00 Uhr Philharmonie Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll. Nora Gubisch (Alt), Damen des MDR Rundfunkchors, Kinderchöre des Händel-Gymnasiums Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Alain Altinoglu (Ltg.)

Andrea Lorenzo Scartazzini © Matthias Will

A

Karten: +49 [30]-343 84 343 www.deutscheoperberlin.de

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 17


Tipps & Termine

Mit Orpheus fantasieren Berlin Purcell verleiht »Preußens Hofmusik« im

Schloss Charlottenburg eine englische Note

D

er oberste Diener seines Staates war nicht nur ein pflichttreuer Workaholic und Militärstratege, sondern bekanntermaßen ein wissbegieriger Philosoph und Freund der Künste. Im Alter von 20 Jahren eröffnete er seiner über alles geliebten Schwester in einem Brief: „Ich bin Komponist geworden und habe soeben mein zweites Konzert vollendet. Es ist ganz leidlich.“ Über 120 „leidliche“ Kompositionen werden Friedrich II. zugeschrieben. Geschenkt. Viel wichtiger war, was er am Hofe spielen ließ: Bach, Telemann, Purcell.

Das dritte Sonntagskonzert aus der Reihe „Preußens Hofmusik“ widmet sich an historischer Stelle, dem Weißen Saal im Schloss Charlottenburg – wo Friedrich der Große selbst zur Traversflöte griff – dem nicht minder großen Henry Purcell, der ab 1677 in London als königlicher „Composer for the violins“ wirkte. „Orpheus Britannicus“ wurde er auch genannt, nach einer Sammlung seiner Lieder und Arien, die 1698 posthum erschien. Die Hofmusik-Reihe wird im April an gleicher Stelle mit Telemann fortgesetzt. Helge Birkelbach

Bereits Friedrich II. hörte Purcells Musik im Schloss Charlottenburg So. 19.2., 16:30 Uhr Schloss Charlottenburg (Weißer Saal) Preußens Hofmusik III Mitglieder der Staatskapelle Berlin, Matthias Wilke (Leitung) Purcell: Fantasias for Strings u. a.

Dichter trifft Sänger

W

Auf der Suche nach Ausgleich und Harmonie: Bernd Franke Fr. 24.2., 20:00 Uhr & So. 26.2., 19:00 Uhr Staatstheater Philharmonisches Orchester, Evan Christ (Leitung). Franke: Brandenburgisches Doppelkonzert 1 „Daheim in der Fremde“ (UA), Messiaen: Eclairs sur l’Au-Delà … 18 Berlin & Brandenburg concerti 02.17

as die Uraufführung sinfonischer Auftragswerke angeht, so ist Cottbus inzwischen eine überregional bekannte Adresse. Auch der Leipziger Komponist Bernd Franke erhielt vom Cottbuser Staatstheater einen Auftrag; verbunden mit der Bitte, sich der Gegenüberstellung von westlichen und nahöstlichen Musikkulturen zu widmen. Dass sich beides nicht feinsäuberlich trennen lässt, beweist schon die Besetzung von Frankes musikalischer Szene Daheim in der Fremde: Die Hauptrolle spielt Dichter Adel

Karasholi, der aus Damaskus stammt, aber schon seit über einem halben Jahrhundert in Leipzig lebt. Auf Deutsch schreibt er ebenso stilsicher wie auf Syrisch und Arabisch. Andererseits ist die Berliner Perkussionistin Nora Thiele mit von der Partie – also eine Deutsche, die das Spiel „exotischer“ Instrumente perfekt beherrscht. Weitere Solisten: die singende Lautenistin Cham Saloum, die erst vor kurzem aus Syrien nach Deutschland kam, und der Bariton Andreas Jäpel, Ensemble-Mitglied in Antje Rößler Cottbus.

Fotos: Pedelecs/Wikimedia Commons, Panoflex/Christian Hueller, Neda Navaee

Mit einer musikalischen Szene lässt Komponist Bernd Franke den Orient in Cottbus klingen


Studieren, improvisieren, fusionieren – Sistanagila Berlin Ein Ensemble setzt Zeichen gegen die

Feindschaft seiner Heimatländer

Internationale

FASCH Festtage

Zerbst/Anhalt

Zusammen Spaß haben: das iranisch-isarelische Ensemble Sistanagila

I

ran und Israel: So nah und doch so fern. Zwei Länder, die aufs Blut verfeindet sind, sich gegenseitig die Existenzberechtigung absprechen, ihre unterschiedlichen Religionen als schwere Geschütze in Stellung bringen und den Terror weiter eskalieren lassen. Vor der Islamischen Revolution 1979 waren die beiden Staaten befreundet und profitierten vom wirtschaftlichen Austausch. Danach indes regierten nur noch Hetze, Verdächtigungen, Säbelrasseln. Dem in Israel geborenen Sänger und Komponisten Yuval Halpern und dem iranischen Informatiker Babak Shafian war diese Situation unerträglich. Sie begegneten sich in Berlin und erkannten, dass ihre Leidenschaft zur Musik tatsächlich Grenzen überwinden kann. Das West-Eastern Divan Orchestra, gegründet von Daniel Barenboim, war den beiden (die übrigens auch das gleiche Alter teilen) Vorbild,

Gemeinsames statt Trennendes zu suchen. In dem Namen ihres Ensembles spiegelt sich das wider. „Sistan“ ist der Name einer iranischen Provinz, Hava Nagila ein hebräisches Volkslied. Zusammengeführt ergibt dies Sistanagila, ein Ensemble mit gleichberechtigten Partnern. Unterschiedliche Spielkulturen verschmelzen zu einer ungewohnten Einheit. „Bei uns in Israel studieren wir die Musik und spielen mit den Augen“, sagt Yuval Halpern. Dagegen werde im Iran „mehr improvisiert, findet das Spiel vorwiegend mit den Ohren statt.“ Ihr Konzert in der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirche stellt gleichzeitig einen Brückenschlag zum Okzident und der Musik des 20. Jahrhunderts dar. Helge Birkelbach

Barockmusikfest „Vo n L u t h e r z u Fa s c h “

Fr. 17.2., 21:00 Uhr Heilig-Kreuz-Kirche NachtKlänge 96 Sistanagila Folkloristische, religiöse, sephardische & traditionelle persische Musik

w w w. f a s c h . n e t


Aktuelle

NEUHEITEN bei Sony Classical

Elbphilharmonie Hamburg Die erste Aufnahme aus dem fantastisch klingenden großen Saal. Brahms’ Sinfonien 3 & 4 mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Thomas Hengelbrock. Als CD und als Deluxe Edition mit 56-seitigem Booklet mit Wissenswertem und einem Film über die Entstehung der Elbphilharmonie, sowie 4 Fotokarten.

Sonya Yoncheva | Händel Das erste Barock-Album der hochgelobten Sopranistin – mit den schönsten Arien starker Frauen aus Opern und Oratorien von Händel. Begleitet wird Sonya Yoncheva von der Academia Montis Regalis unter Alessandro De Marchi. | www.sonyayoncheva.com

www.sonymusicclassical.de

Wiener Philharmoniker Das Neujahrskonzert 2017 Gustavo Dudamel ist der jüngste Dirigent des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker. Der glanzvolle Auftakt des Jahres mit zahlreichen musikalischen Überraschungen ist als Doppel-Album & auf DVD/Blu-ray erhältlich. | www.wienerphilharmoniker.at

Christian Gerhaher & Martin Walser Die schöne Magelone Brahms Liederzyklus mit Christian Gerhaher und Gerold Huber am Klavier, reizvoll kombiniert mit Martin Walser, der eigene Bearbeitung von Tiecks Magelone Text liest. www.gerhaher.de

www.facebook.com/sonyclassical


Luther, Weill & Mendelssohn Nils Landgren

Andrea Eckert

Fabian Busch

Aurelia Shimkus

Angelika Kirchschlager

Ulrich Tukur

Kristjan Järvi ARTIST-IN-RESIDENCE

Programmauswahl ››› Tel. 0341 . 14 990 900

www.kurt-weill-fest.de


Herzlich Wilkommen

Samstag, 25.02.2017

Liebe Musikfreunde, liebe Freunde des Kurt Weill Fest!

14.30 Uhr, Musikalische Lesung im ChristianWolff-Haus, Stadtmuseum Halle (Saale)

Mit großer Freude präsentieren wir Ihnen eine kleine Auswahl besonderer Konzerte und Veranstaltungen des kommenden Kurt Weill Fest und laden Sie ein, eine Klangreise zu unternehmen, die in die Region von Reformation, Aufklärung und Klassischer Moderne führt. Natürlich stellen wir auch bei „Luther, Weill & Mendelssohn“ den in Dessau geborenen Namensgeber unseres Festes in besonderer Weise heraus, doch bietet das Jubiläum zu 500 Jahre Reformation eine Chance, Bezüge aus dem 20. Jahrhundert bis zurück zu Martin Luther und dessen Thesen-Anschlag in Wittenberg herzustellen. Ein weiteres Fest zur Reformation wollen wir nicht feiern. Zwischen Reformation und Klassischer Moderne wenden wir uns in besonderer Weise den mit der Aufklärung verbundenen Themen zu – dorthin soll die Musik uns führen. Moses Mendelssohn, der Gotthold Ephraim Lessing zu seiner Ring-Parabel in „Nathan der Weise“ inspirierte, ist wie Weill in Dessau geboren – nur wenige Kilometer entfernt, in Halle, lebte und wirkte mit Christian Wolff ein weiterer Vertreter des „Enlightenment“, dessen „Geselligkeit und die Freyheit zu philosophieren“ sich als Einladung wie ein roter Faden durch das Kurt Weill Fest zieht und die Städte Dessau, Halle und Wittenberg in einer Veranstaltungsreihe verbindet. Selbstverständlich gibt es auch die großen Abende, die nationalen und internationalen Stars! Als „Artist-in-Residence“ schenken uns Kristjan Järvi, das MDR Sinfonieorchester und der MDR Rundfunkchor an allen Festspielwochenenden große Werke von Kurt Weill; Nils Landgren, das Ensemble Modern, Ute Gfrerer, James Holmes, HK Gruber, Julia Hülsmann, Angelika Kirchschlager, Ulrich Tukur und viele andere Künstler präsentieren an 26 Spielstätten in Dessau, Wörlitz, Wittenberg, Halle und Magdeburg fast 60 Konzerte – wir laden Sie herzlich ein, das gesamte Festspielprogramm auf www.kurt-weill-fest.de anzusehen! Und natürlich erhalten Sie alle wichtige Informationen telefonisch, wie Sie auch Karten über die Hotline 0341 . 14 990 900 bestellen können. Seien Sie mit dabei – feiern Sie mit uns das 25. Kurt Weill Fest!

Freiheit des Glaubens Erster Teil der Klang- und Zeitreise zur Geschichte Sachsen-Anhalts Musik von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Max Reger und Heitor Villa-Lobos Rezitation: Anja Schiffel Text: Lars-Thade Ulrichs Peter Bruns und Studenten seiner Celloklasse an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, Leipzig In Zusammenhang mit Moses Mendelssohn begegnet man häufig dem Namen Christian Wolff, der einer der Gedankenväter des Aufklärers war. Es lag nahe, das Stadtmuseum Halle (als ehemaliges Wohnhaus von Christian Wolff) in das Kurt Weill Fest einzubinden. Das Museum ist heute ein Ort philosophischer Begegnungen und lädt 2017 zu einer dreiteiligen Konzertreihe ein, die Impulse der Reformation, Aufklärung und Klassischen Moderne beleuchtet. Während des Konzertes liest Anja Schiffel mit ihrer klaren und beeindruckenden Stimme Texte des Philosophen Lars-Thade Ulrichs. In der Tradition des Festivals, Nachwuchsmusiker zu fördern, werden Studierende der Leipziger Musikhochschule mit dem international gefeierten Cellisten Prof. Peter Bruns die musikalische Verbindung zwischen Barock und Moderne herstellen. Der erste Teil der Reihe widmet sich Martin Luther und seinem Willen, das autoritäre System der Kirche zu reformieren. WEITERE TERMINE 26.02.2017, 11.15 Uhr, Auferstehungskirche Dessau 26.02.2017, 18.00 Uhr, Altes Rathaus Lutherstadt Wittenberg

Prof. Michael Kaufmann Intendant Kurt Weill Fest Dessau Moses Mendelssohn

Kurt Weill


Samstag, 25.02.2017

Mittwoch, 01.03.2017

22.00 Uhr, Hörspielabend im Bauhaus Dessau

19.00 Uhr, Schauspiel mit Musik im Anhaltischen Theater Dessau

Auf dass die Welt Besser Sei

Die seeräuber-Jenny

Moses Mendelssohns Weg nach Berlin

Ein Abend über Lotte Lenya und Kurt Weill

Musik von Julia Hülsmann Text von Rolf Schneider

Dirigent: Wolfgang Kluge Regie: Hermann Beil Schauspiel: Andrea Eckert Anhaltische Philharmonie Dessau

Sprecher: Fabian Busch Klavier: Julia Hülsmann

Julia Hülsmann

Seine Zeitgenossen nannten ihn ehrfurchtsvoll den „deutschen Sokrates“ und Lessing setzte ihm mit „Nathan der Weise“ ein literarisches Denkmal: Moses Mendelssohn. In einer Kooperation mit MDR Kultur erzählt das Hörspiel vom 15-jährigen Moses, der von Dessau nach Berlin ging, um seinen Glauben und sein Studium der Philosophie zu vertiefen. Welche Gedanken, Sorgen, Ängste und auch Hoffnungen trieben ihn dabei um? Er brach auf in einer Zeit, die geprägt war vom Antisemitismus und von autokratischen Systemen. Kurt Weill kannte nicht nur sein wichtiges Werk für die Emanzipation der Juden, „Jerusalem“, er ging auch wie Mendelssohn in einer ungewissen Zeit nach Berlin. In den Texten von Rolf Schneider werden die Zweifel und die innere Bürde des großen Aufklärers bei seinem Streben nach einer besseren Welt sichtbar. Zu Wort kommen auch seine Hoffnung und sein starker Wille für religiöse Freiheit zu kämpfen. Zwischen den Texten wird Julia Hülsmann am Flügel die Poesie der Musik sprechen lassen. Die vielfach ausgezeichnete Jazzpianistin – 2016 wurde ihr der SWR-Jazzpreis verliehen – komponiert dafür ein Programm voller klanglicher Weite und intimer Momente. Es ist ein besonderes Geschenk, dass die gefragte Pianistin immer wieder Programme für das Festival entwickelt. Man mag sich bei diesem poetischen Experiment schnell an die unsterbliche Winterreise erinnert fühlen. Ein großartiges Konzerterlebnis für das Jubiläum des Festivals!

Andrea Eckert

2017 erzählt der Regisseur Hermann Beil vom unsteten und faszinierenden Leben der Karoline Wilhelmine Charlotte Blamauer, besser bekannt als Lotte Lenya, und ihrer großen Liebe zu Kurt Weill. Aufgewachsen in Wien unter schwierigen Bedingungen, trieb es das Multitalent früh hinaus in die Welt. Im quirligen Berlin lernte sie den noch unbekannte Komponisten Kurt Weill kennen und lieben. Glücklich waren die ersten erfolgreichen Jahre in der Weimarer Republik, in denen Lotte Lenya viele Frauenrollen in den Werken ihres Mannes verkörperte. Nach einer kurzen Zeit der Trennung trafen sich ihre Wege wieder im Exil in den USA. Am Broadway spielte Lotte Lenya nicht nur tragende Rollen in den Werken Weills, sondern war auch gefragt bei anderen Komponisten. Nach dem frühen Tod ihres Mannes war ihr größter Verdienst die Gründung der Kurt Weill Foundation in New York. Die Karriere Lotte Lenyas ging dabei ungebrochen weiter: So spielte sie Rollen im Film Liebesgrüße aus Moskau und bei der Uraufführung des Musicals Cabaret. Weill sagte einmal über seine Frau: „Sie kann keine Noten lesen, aber wenn sie singt, dann hören die Leute zu wie bei Caruso.“ Wunderbar, dass das Anhaltische Theater Dessau immer wieder große Produktionen rund um Kurt Weill und die Themen der Klassischen Moderne beisteuert!


Donnerstag, 02.03.2017

Freitag, 03.03.2017

19.30 Uhr, Konzert im Steintor-Varieté Halle (Saale)

19.30 Uhr, Musikalische Lesung im ChristianWolff-Haus, Stadtmuseum Halle (Saale)

in the Spirit of Kurt Weill

Freiheit zu philosophieren

Nils Landgren – just good music

Zweiter Teil der Klang- und Zeitreise zur Geschichte Sachsen-Anhalts

Posaune: Nils Landgren Uni-Bigband Halle Junior Jazz Orchestra Dessau

Musik von Johann Friedrich Reichardt, Ludwig van Beethoven, Fanny Mendelssohn und Felix Mendelssohn Bartholdy Rezitation: Anja Schiffel Text: Lars-Thade Ulrichs Studenten der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, Leipzig

Nils Landgren

Willkommen, Bienvenue, Welcome im Varieté! In einer einzigartigen Kooperation präsentieren sich gemeinsam die Uni-Bigband Halle und das Junior Jazz Orchestra Dessau der Musikschule „Kurt Weill“ unter Leitung von Nils Landgren. Erleben Sie, wie in einem der ältesten Varietétheater Deutschlands Evergreens von Kurt Weill und seinen Zeitgenossen, schwedische Volkslieder, Jazz und Funk erklingen. „Mr. Redhorn“ Nils Landgren versteht es wie kein zweiter, sein Publikum in den Bann zu ziehen. Bei seinen experimentierfreudigen Streifzügen hebt er die Grenzen zwischen Jazz, Pop und Soul auf. Der Allrounder ist in den letzten Jahren mit Größen seiner Branche wie Eddie Harris und Herbie Hancock, Viktoria Tolstoy, Michael Wollny und Janis Siegel aufgetreten. Kurt Weill und das Kurt Weill Fest nehmen für ihn seit seiner Residenz 2009 eine besondere Stellung ein. Ebenso wichtig ist für den Schweden, seine Erfahrungen an den Nachwuchs weiterzugeben. So entsteht zwischen dem Protagonisten und den Ensembles eine kreative Wechselwirkung, die zu unvergesslichen Abenden führt. Es ist eine große Freude, dass diese Premiere ermöglicht wurde durch die Zusammenarbeit mit dem aufwändig restaurierten Steintor-Varieté Halle. So kann das Publikum in einer tollen Kulisse viele Überraschungen erleben und sich fühlen wie zu Zeiten von Kurt Weill, als die Musik swingte und die Abende erst mit dem nächsten Sonnenaufgang endeten.

In diesem Programm zeigt sich der geistige Ausgangspunkt für das Kurt Weill Fest 2017: Bei „Geselligkeit und die Freyheit zu philosophieren“ lädt der große Philosoph und Aufklärer Christian Wolff ein, sich zusammenzufinden und ergebnisoffen auszutauschen. Nicht die Antworten, die Fragen sind es, die zu maßgeblichen Entwicklungen führen. Man mag dabei meinen, die Aufklärung halte bis heute an, denn die Themen der damaligen Zeit – Religionsfreiheit, Bildung, Toleranz und weltoffenes Handeln – haben bis heute nichts an Bedeutung verloren und müssen immer wieder neu verhandelt und erkämpft werden. Die Komponisten des Abends sind eng verbunden mit den Ideen der Aufklärung. Felix Mendelssohn Bartholdy und seine Schwester Fanny konnten sich nur entfalten durch Aufklärer wie ihren Großvater Moses Mendelssohn. Die Musik Beethovens atmet den Geist der Freiheit und der Französischen Revolution: Nur wenige Komponisten haben so innovativ das musikalische Schaffen ihrer Nachfolger beeinflusst. Ein Abend, der zugleich die Fährte zur Klassischen Moderne und zu Kurt Weill legt. WEITERE TERMINE 04.03.2017, 19.30 Uhr, Altes Rathaus Lutherstadt Wittenberg 05.03.2017, 11.00 Uhr, Historischer Eichenkranz Wörlitz

WEITERER TERMIN 03.03.2017, 19.30 Uhr, DB-Werk Dessau Anja Schiffel


Freitag, 03.03.2017

Sonntag, 05.03.2017

19.30 Uhr, Ballett und Oper im Anhaltischen Theater Dessau

17.00 Uhr, Oratorische Aufführung im Anhaltischen Theater Dessau

Der wunderbare Mandarin & Herzog Blaubarts Burg

Die Verheissung

Béla Bartók: Der wunderbare Mandarin

Oratorium nach „Der Weg der Verheißung“ eingerichtet von Ed Harsh

Béla Bartók: Herzog Blaubarts Burg1

Musik: Kurt Weill

1 Libretto: Béla Balázs

Dirigent: Markus L. Frank Choreographie: Tomasz Kajdan´ski Inszenierung: Benjamin Prins Ballett des Anhaltischen Theaters Dessau Anhaltische Philharmonie Dessau Es ist ein Zeichen der großen Verbundenheit zwischen Kurt Weill Fest und Anhaltischem Theater, dass dieser spannende Doppelabend im Festival wieder aufgenommen wird. Béla Bartók und Kurt Weill vereint der Wille, die Musikwelt zu revolutionieren und die Regeln einer dogmatisch festgefahrenen Spätromantik brechen zu wollen. Beide teilten aber auch das Schicksal, im Dritten Reich als „entartet“ gebrandmarkt zur Flucht in das Exil in die USA gezwungen worden zu sein. Das Ballett Der wunderbare Mandarin erzählt von menschlichen Schattenseiten und steigert sich mit schwelgerischer Klangmalerei zu einer beklemmenden Endzeitvision. Dazu kommt Bartóks „Oper in einem Akt“ Herzog Blaubarts Burg. Das packende Drama lebt von der unerfüllten Hoffnung, die Welt mit Liebe zu erretten. Deutschlandradio ist voll des Lobes und sagt über die Produktion, sie sei ein „herausragender, hochintensiver Abend“. Tomasz Kajdan´ski und seinem Ballett ist es wieder einmal gelungen, auf reduzierte Art im Mandarin große Bühnenkunst zu verwirklichen. Beim Kurt Weill Fest ist der faszinierende Doppelabend noch einmal zu erleben. Lassen Sie sich mitreißen vom Klang der Moderne. Zu diesem tollen Abend muß man einfach gehen! WEITERER TERMIN 11.03.2017, 17.00 Uhr, Anhaltisches Theater Dessau

Szenenfoto „Der wunderbare Mandarin“

Text: Franz Werfel

Dirigent: Kristjan Järvi Gesangssolisten der Lotte Lenya Competition MDR Rundfunkchor MDR Sinfonieorchester

Kristjan Järvi

Von der Kurt Weill Foundation großzügig unterstützt, hat Ed Harsh Kurt Weills monumentales Bühnenwerk The Eternal Road unter dem Titel Die Verheissung 2013 zur Aufführung eingerichtet. Das Oratorium ist stärkstes und und wohl zugleich intimstes Bekennen zu seinem jüdischen Glauben. Einem Glauben, dessen Anhänger zu allen Zeiten immer wieder Pogromen ausgesetzt waren, gegen die schon Moses Mendelssohn ankämpfte. Kurt Weill musste im Dritten Reich die Klimax des Hasses und des Terrors erleben. Das Stück erzählt von einer jüdischen Gemeinde, die im Angesicht einer bevorstehenden Vertreibung (die Parallelen zu Nazi-Deutschland sind nicht zu leugnen) sich dank ihres Rabbiners der Vergangenheit und auch ihrer Stärke bewusst wird. Die Premiere des großangelegten Werkes für großes Orchester, mehrere Chöre und eine breite Solistenbesetzung war der Beginn einer Aufführungsserie im stets ausverkauften Manhattan Opera House in New York. Das MDR Sinfonieorchester unter seinem Dirigenten Kristjan Järvi wird alle Klangfarben des Werkes von jüdischen Melodien, oratorischen Chören, großen Arien bis hin zu intimer Kammermusik auf beeindruckende Weise miteinander verbinden. Dazu werden die Gewinner der „Lotte Lenya Competition“ das Sängerensemble ergänzen. Ein ganz besonderer Abend also, der den Besuch sicherlich lohnen wird.


Sonntag, 05.03.2017

Freitag, 10.03.2017

18.00 Uhr, Festkonzert im Theater Magdeburg

19.30 Uhr, Musikalische Lesung im ChristianWolff-Haus, Stadtmuseum Halle (Saale)

OF LOVERS AND STRANGERS

Freiheit des Geistes

Drei Weill-Ikonen für Magdeburg

Dritter Teil der Klang- und Zeitreise zur Geschichte Sachsen-Anhalts

Musik u.a. von Kurt Weill, Leonard Bernstein, Marc Blitzstein und Stephen Sondheim Gesang: Ute Gfrerer Posaune: Nils Landgren Musikalische Leitung: James Holmes Solisten des Theaters Magdeburg Magdeburgische Philharmonie Just a perfect match! Das Theater Magdeburg ist über die letzten drei Jahre zu einem festen Partner des Kurt Weill Fest geworden – nicht zuletzt durch den großartigen Einsatz von Intendantin Karen Stone. Dabei reicht die Weill-Tradition viel weiter zurück. So wurde Weills Oper Der Silbersee 1933 in der Landeshauptstadt uraufgeführt. Im Festkonzert zum 25. Jubiläum des Kurt Weill Fest präsentieren die drei ehemaligen Artistin-Residence Ute Gfrerer, James Holmes und Nils Landgren im musikalischen Spiel mit dem Orchester und Sängern des Theaters Magdeburg die einflussreichsten Komponisten des amerikanischen Musiktheaters, die nicht nur durch die zeitliche Nähe miteinander verbunden sind. Leonard Bernstein, der mit der West Side Story DEN Musical-Klassiker schuf, war es, der die erste Aufführung der Dreigroschenoper in der neuen amerikanischen Fassung von Marc Blitzstein leitete und das Andenken an Weill lebendig hielt. Stephen Sondheim ist einer der bedeutendsten Schriftsteller, Texter und Komponisten Amerikas. Wer schon einmal mitsummte, wenn „Send in the Clowns“ ertönte, kann nachvollziehen, welche genialen Melodien er zu Schaffen im Stande ist. So wird wieder einmal Magdeburg zum Hotspot für das Festival und das Publikum kann sich sicher sein „Something’s coming, something good“!

Musik von Alexander von Zemlinsky, Igor Strawinsky, Anton von Webern, Erwin Schulhoff und Kurt Weill Rezitation: Anja Schiffel Text: Lars-Thade Ulrichs Violine: Saysko Kusaka Klarinette: Robert Oberaigner Violoncello: Peter Bruns Klavier: Jaques Ammon Fraglos war Kurt Weill ein moderner Künstler – in seinem Selbstverständnis, wie in der Wahrnehmung seiner Zeitgenossen. Der letzte Teil der Klang- und Zeitreise erzählt von den sozialkritischen Ideen Kurt Weills: Denn die Gesellschaft war ihm nichts, wenn nicht der Einzelne zuvor alles war. So setzte sich Weill anfangs stark für Brechts Idee eines „epischen Theaters“ ein und seine Werke – vom Mahagonny-Songspiel über Die Dreigroschenoper bis hin zu den Broadway Musicals – sind voll Hoffnung auf eine neue, freie Gesellschaft. Das Programm bietet dafür u. a. die eindrucksvolle Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky, selten zu hörende Werke des zu Unrecht vergessenen Komponisten Erwin Schulhoff und natürlich Kurt Weill. Sie alle waren Vorreiter ihrer Zeit und ihre Musik ist bis heute für viele Konzertbesucher herausfordernd. Die Musiker der Hochschule Leipzig beweisen im Konzert, dass es sich lohnt, den unbekannten Klängen mit offenen Ohren zu begegnen. Die Texte von Lars-Thade Ulrichs zeigen, warum Hegels Ausspruch „Musik ist ihre Zeit in Noten erfasst“ nur allzu gut die Realität widerspiegelt. In der Auflösung der tradierten Klangsysteme kündigte sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Zerbrechen der Gesellschaft an. WEITERE TERMINE 11.03.2017, 14.30 Uhr, Altes Rathaus, Lutherstadt Wittenberg 11.03.2017, 19.30 Uhr, Bauhaus Dessau

Dream Team für Kurt Weill – James Holmes, Ute Gfrerer und Nils Landgren


Freitag, 10.03.2017

Samstag, 11.03.2017

19.30 Uhr, Konzert in der Auferstehungskirche Dessau

17.00 Uhr, Konzert in der Marienkirche Dessau

Bach, Mendelssohn & Busoni

Reformation und Revolution

Echo-Preisträgerin 2016 beim Kurt Weill Fest Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Ferruccio Busoni

Chorwerke von Ugis Praulins, William Byrd, Thomas Tallis, Vytautas Miskinis, Eriks Esenvalds und Paweł Łukaszewski

Klavier: Aurelia Shimkus

Musikalische Leitung: Stephen Layton MDR Rundfunkchor

Aurelia Shimkus

Auch 2017 strebt das Festival wieder den Ehrentitel „Nachwuchsfestival des Jahres“ an und hat dafür unter anderem die jüngste ECHO Klassik Preisträgerin Aurelia Shimkus eingeladen. Die Lettin begann bereits mit vier Jahren Klavier zu spielen. Bei ihrem ersten öffentlichen Konzert war sie sieben. Mit neun Jahren gewann sie den ersten Preis beim nationalen Wettbewerb für junge Pianisten. Seitdem ist ihre Karriere nicht mehr aufzuhalten und führt sie weltweit in die Konzertsäle. In ihrem Programm für das Kurt Weill Fest vereint Shimkus drei Komponisten, deren musikalisches Schaffen eng miteinander verbunden ist: Johann Sebastian Bach, der Komponist der Reformation, erlebte eine Renaissance im 19. Jahrhundert durch Felix Mendelssohn Bartholdy. Ferruccio Busoni, als großer Verehrer Bachs, ließ keine Gelegenheit aus, Werke des Thomaskantors in die Moderne zu transformieren. So bearbeitete Busoni eines der wohl meisterlichsten Orgelwerke Bachs für Klavier, die Toccata und Fuge in d-Moll. Das Stück verlangt das gesamte Können eines Interpreten und zeigt den modernen Geist Bachs. Mendelssohn Bartholdy schuf mit seinen Lieder ohne Worte in lyrischer Melodik und klarer Form einen reichen Schatz für das Klavierrepertoire. So entwickelt sich ein Programm, das nicht nur die inneren Bezüge musikalischen Schaffens zeigt, sondern auch demonstriert, welches Niveau die nächste Generation junger Klaviervirtuosen mitbringt. WEITERER TERMIN 12.03.2017, 11.00 Uhr, Moritzburg Halle (Saale)

Im Jubiläumsjahr der Reformation liegt es nahe, auch die Musik ihrer Zeit ins Auge zu fassen. Der MDR Rundfunkchor bringt in diesem Zuge unter Leitung von Stephen Layton Werke von Luthers Zeitgenossen zu Gehör. Die Komponisten sind nur wenig bekannt, ihre Musik kein Teil des gängigen Repertoires. Doch der MDR Rundfunkchor als Teil der Artist-inResidence der MDR Klangkörper erzählt in seinem Programm von großen Umwälzungen und bedeutenden Epochen und macht neugierig auf unbekannte Schätze. Die Begriffe Reformation und Revolution stehen dabei für kontroverse Ideale und für wirkliche oder auch vermeintliche Fortschritte. Ein Beispiel dafür ist die aus der Reformation resultierende Gleichsetzung von Protestantismus mit Fortschritt und Katholizismus mit Rückständigkeit, eine Spaltung, die sich auch in der Auffassung von Musik widerspiegelt. Die Neuzeit erklingt mit Musik der „singenden Revolution“ in den baltischen Ländern am Ende des Kalten Krieges: Während der Sowjetherrschaft suchten viele Menschen häufig ihre Freiheit im gemeinschaftlichen Musizieren – letztlich mit Erfolg. Der Rundfunkchor wird beweisen, dass er nicht nur exzellenter Partner bedeutender Orchester ist, sondern auch mit seinen A-cappella-Auftritten höchste Qualitätsansprüche erfüllt.

MDR Rundfunkchor


Samstag, 11.03.2017

Sonntag, 12.03.2017

21.30 Uhr, Jazzkonzert in der Johanniskirche Dessau

17.00 Uhr, Abschlusskonzert im Anhaltischen Theater Dessau

Verley uns frieden

Braver Soldat JoHnny

Das BuJazzO und der Klang der Reformation

Basierend auf Johnny Johnson. Ein Musical von Paul Green mit der Musik von Kurt Weill

Musikalische Leitung: Niels Klein Vokalensemble und Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland

Neu arrangiert von Gene Pritsker (Musik) und Bernhard Bettermann (Text) Dirigent: Kristjan Järvi Sprecher & Regie: Bernhard Bettermann Internationale Sängerbesetzung MDR Sinfonieorchester

BuJazzO

„Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.“ Dieser lateinische Choral in der Übersetzung von Martin Luther ist Anlass für einen Kompositionsauftrag des Jugendjazzorchesters der Bundesrepublik Deutschland zum Jubiläumsjahr der Reformation. Was aber bedeutete eigentlich das Wort Frieden für Martin Luther? Sein Konzept zur Reformation der Kirche hatte zahlreiche Konflikte zur Folge. So radikalisierte zum Beispiel der Revolutionär Thomas Müntzer Luthers Thesen zur Befreiung des Individuums und missbrauchte Luthers Ideen für kriegerische Auseinandersetzungen. Bis heute hält die Spaltung in der Kirche an. Kann also letztendlich nur Gott den Frieden wiederherstellen? Die Neukomposition widmet sich diesen Fragen und dem facettenreichen Leben Martin Luthers. Das Publikum des Kurt Weill Fest darf die Uraufführung des Werkes erleben. Die hochtalentierten Musiker des BuJazzO werden auf jeden Fall wieder ihr Können unter Beweis stellen und auf höchstem musikalischen Niveau musizieren. Ein 10-köpfiges Vokalensemble begleitet das Orchester, um die Kraft der Sprache im Schaffen und Wirken des Reformators hervorzuheben.

Das Finale der Residenz des MDR Sinfonieorchesters und seines charismatischen Chefdirigenten Kristjan Järvi ist zugleich der krönende Festspielabschluss. Das Antikriegsdrama um den Soldaten Johnny Johnson gewinnt in seiner neuen Fassung, arrangiert von Gene Pritsker, und in der Textbearbeitung von Bernhard Bettermann an Brisanz in der konfliktgeladenen Gegenwart. Die Geschichte erzählt von einem einfachen Mann, der so sehr vom Glauben an den Frieden beseelt ist, dass er sich sogar zum Kriegsdienst anwerben lässt um mit einer Schwejkiade wenigstens für den Augenblick Frieden zu stiften. Somit wird dieses aufrüttelnde Plädoyer zum nachdenklichen Schlusspart für das 25. Kurt Weill Fest. Es zeigt, wie Weills gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein als Vorbild dienen kann: Wir müssen einander begegnen und uns den Herausforderungen der Gegenwart stellen, ohne in Angst und Hass zu verfallen. Das Kurt Weill Fest entstand aus einer kühnen Idee und konnte nur wachsen, weil es viele neugierige, weltoffene Besucher und Künstler zusammengeführt hat. Sie alle verbindet dabei der Wille zur Offenheit und Toleranz, die Martin Luther, Moses Mendelssohn und Kurt Weill vorgelebt haben. Mit dem fulminanten Konzert hält das Fest das Andenken an Weill und sein stets aktuelles Schaffen wach.

„Braver Soldat Johnny“, Kurt Weill Fest 2015


Programm Das Klassikprogramm für Berlin & Brandenburg im Februar

1.2. Mittwoch

Tipp

16:30 Bürgerhaus Neuenhagen Mozart für Kinder: Papageno spielt auf der Zauberflöte. Klaus Kirbach (Leitung), Heidi Kirbach (Regie)

Konzert

12:30 Hochschule für Musik Hanns Eisler (Krönungskutschen-Saal) Slow listening. Clemens Goldberg (Moderation)

2.2. Donnerstag

20:00 Kammermusiksaal Fest der Chorkulturen. Rundfunkchor Berlin, Internationale Teilnehmerchöre des Grand Prix of Nations und ihre Dirigenten, Nicolas Fink (Leitung). Ešenvalds: Hymne, Mahler: Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5, R. Strauss/ Gottwald: Im Abendrot

2.2. donnerstag

20:00 Konzerthaus Berlin Wiener Klassik. Andreas Frölich (Klavier), Das Sinfonieorchester des Orchesterzentrums NRW, Heribert Beissel (Leitung). Wagner: Vorspiel zum ersten Akt der „Meistersinger von Nürnberg“, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

20:00 Konzerthaus Verdi: Stiffelio (halbszenische Aufführung). Felix Krieger (Leitung), Thilo Reinhardt (Regie) 20:00 Philharmonie Elīna Garanča (Mezzosopran), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland–Pfalz, Karel Mark Chichon (Leitung). Werke von Massenet, Verdi, Berlioz u. a.

Klassik hält jung: „Ich spiele noch Fußball, also kann ich auch noch dirigieren“, sagt Heribert Beissel – wen interessiert schon, dass er 2013 seinen 80. Geburtstag feierte?

Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht

Brandenburg

10:30 ATZE Musiktheater Emil und die Detektive. Sinem Altan (Leitung)

Konzert

13:00 Hochschule für Musik Hanns Eisler (Galakutschen-Saal) Collage concerts - Die studentische Konzertreihe 13:00 Mendelssohn-Remise Klassik um eins. Birgitta Wollenweber (Leitung & Moderation) 20:00 Kammermusiksaal Fest der Chorkulturen. Internationale Teilnehmerchöre des Grand Prix of Nations und ihre Dirigenten, Nicolas Fink (Leitung). Ešenvalds: Hymne, Mahler: Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5, R. Strauss/Gottwald: Im Abendrot 20:00 Konzerthaus Wiener Klassik. Andreas Frölich (Klavier), Heribert Beissel (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

KAISERWILHELMGEDÄCHTNISKIRCHE BERLIN

Sonnabend 11. Februar 2017 18 Uhr

Charlottenburg, Breitscheidplatz, S +U-Bhf. Zoologischer Garten

Sonnabend 25. Februar 2017 18 Uhr

ORGELVESPER CHORVESPER

Orgel-Improvisationen Werke von Bach, Becker, Malachevsky Prof. Wolfgang Seifen, UdK Berlin

Eintritt frei, eine Spende wird am Ausgang erbeten

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

A-cappella-Chor der Berliner Domkantorei Leitung: Tobias Brommann www.gedaechtniskirche-berlin.de

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 21


20:00 Kammermusiksaal Fest der Chorkulturen. Internationale Teilnehmerchöre des Grand Prix of Nations und ihre Dirigenten, Nicolas Fink (Leitung). Ešenvalds: Hymne, Mahler: Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5, R. Strauss/Gottwald: Im Abendrot 20:00 Schwartzsche Villa Heike Matthiesen (Gitarre). Werke von Albéniz, Granados, Tarrega u. a.

3.2. freitag

20:00 Uferhallen Berlin Benjamin Appl (Bariton), Daniel Heide (Klavier). Schubert: Winterreise Glücklicherweise zweigleisig gefahren: Nach dem Abitur machte der junge Bariton Benjamin Appl eine Banklehre und ein BWL-Studium, entschied sich dann zuletzt doch für die Musik. Musiktheater

18:00 Deutsche Oper Wagner: Lohengrin. Donald Runnicles (Leitung), Kasper Holten (Regie) 19:30 Komische Oper Straus: Die Perlen der Cleopatra. Adam Benzwi (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie) Musik in Kirchen

20:00 Uferhallen Benjamin Appl (Bariton), Daniel Heide (Klavier). Schubert: Winterreise Weitere Infos siehe Tipp Musiktheater

19:30 Komische Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Stefan Soltesz (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie) Tanztheater

19:30 Deutsche Oper Altro canto & Ravel: Daphnis et Chloé. Jean-Christophe Maillot & Benjamin Millepied (Choreografie). Werke von Monteverdi, Marini, Kapsberger & Ravel Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht. Carsten Klatte (Leitung), Göksen Güntel (Regie)

13:00 St. Marienkirche Orgel am Alex

Sonstiges

20:00 Franz. Friedrichstadtkirche Studierende & Schola Gregoriana der UdK Berlin. Boyvin: Magnificat du premier ton, Couperin: Messe pour les couvents

Brandenburg

Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht. Carsten Klatte (Leitung), Göksen Güntel (Regie) 10:30 ATZE Musiktheater Emil und die Detektive. Sinem Altan (Leitung)

3.2. Freitag Konzert

19:30 Universität der Künste (Joseph-Joachim-Konzertsaal) Das zeitgenössische Lied. Interpre­ tationsklasse Prof. Axel Bauni 22 Berlin & Brandenburg

16:00 Komische Oper Führung Kostüm 16:00 Nikolaisaal Potsdam Luisa Albrecht (Sopran), Barbora Martin­ ková-Polásková (Mezzosopran), Nikolaj Visnjakov & Milan Vlcek (Tenor), Golden Star Orchester, Norbert Baxa (Leitung). Werke von Verdi, Puccini, Mozart, Bizet & Dvořák

20:00 Konzerthaus Verdi: Stiffelio (halbszenische Aufführung). Felix Krieger (Leitung), Thilo Reinhardt (Regie) 20:00 Philharmonie Elīna Garanča (Mezzosopran), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland–Pfalz, Karel Mark Chichon (Leitung). Werke von Massenet, Verdi, Berlioz u. a. Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht. Carsten Klatte (Leitung), Göksen Güntel (Regie) 10:30 ATZE Musiktheater Emil und die Detektive. Sinem Altan (Leitung) Brandenburg

16:30 Bürgerhaus Neuenhagen Mozart für Kinder: Papageno spielt auf der Zauberflöte. Klaus Kirbach (Leitung), Heidi Kirbach (Regie)

5.2. Sonntag Konzert

16:00 Kammermusiksaal Philharmonischer Salon. Varian Fry Quartett, Cordelia Höfer (Klavier), Stefan Kaminski (Sprecher). Musik in London um 1800 16:00 Schloss Glienicke Anamyktos Quartett. Werke von MacMillan, Vaughan Williams, Matthews, Byrd & Tallis 20:00 Radialsystem V La Catastròfa: Oratorium für Marcinelle. Coro Arcanto, Giovanna Giovannini (Leitung) 20:00 stilwerk Begegnungen mit Beethoven #5. Saleem Ashkar (Klavier). Beethoven: Sonaten E-Dur op. 14/1, Es-Dur op. 31/3 & B-Dur op. 106 Musiktheater

16:00 Deutsche Oper Wagner: Lohengrin. Donald Runnicles (Leitung), Kasper Holten (Regie)

4.2. Samstag Konzert

12:30 Hochschule für Musik Hanns Eisler (Krönungskutschen-Saal) Slow listening. Clemens Goldberg (Moderation) 16:00 Schloss Glienicke Anamyktos Quartett. Werke von MacMillan u. a. 20:00 Kammermusiksaal Fest der Chorkulturen. Rundfunkchor Berlin, Nicolas Fink (Leitung)

So 5.2.2017

1600

Emmauskirche Kreuzberg

Mi 8.2.2017 2000

Konzerthaus Gendarmenmarkt

Anton Bruckner: 6. Sinfonie E. W. Korngold: Violinkonzert www.junges-orchester.de

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Fotos: Falk Kastell, MG de Saint Venant

Tipp


Tipp

Kinder & Jugend

16:00 Theater Schwedt Die große Johann Strauß Gala

15:00 Deutsche Oper Winterferien-Musiklabor

19:00 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Puccini: Tosca. Evan Christ (Leitung), Martin Schüler (Regie)

16:00 ATZE Musiktheater Frau Holle. Thomas Lotz (Leitung), Kay Dietrich (Regie) 6.2. montag

20:00 Philharmonie Berlin Piotr Anderszewski (Klavier), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Mozart: Eine kleine Nachtmusik, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, Widmann: Armonica, Berg: Drei Orchesterstücke op. 6 Zuhause? Diesen Ort sucht Piotr Anderszewski als ständig Reisender schon seit über 20 Jahren. Jetzt hat er Lissabon dafür auserkoren: „Die Stadt ist für mich mein Ruhepunkt, ein Ort der Einsamkeit, Nostalgie, Introspektive und Selbstreflexion.“

6.2. Montag

16:00 ATZE Musiktheater Ronja Räubertochter. Matthias Witting (Leitung), Herman Vinck (Regie)

Konzert

Brandenburg

10:00 Nikolaisaal Potsdam (Café Ricciotti) Klassik zum Frühstück. Nathan Plante (Trompete) 15:00 Kulturzentrum Rathenow Klassik populär. Geritt Fröhlich (Flöte), Hendrik Heilmann (Klavier), Hans-Joachim Scheitzbach (Violoncello). Werke von Corelli, Bach, Quantz, Friedrich II., Weber u. a.

20:00 Philharmonie Piotr Ander­ szewski (Klavier), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Mozart: Eine kleine Nachtmusik, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, Widmann: Armonica u. a. Weitere Infos siehe Tipp Musiktheater

20:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Hirsch: Dido. Martin G. Berger (Regie)

16:00 Komische Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Stefan Soltesz (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 19:30 Universität der Künste Bundesallee (Probensaal) Werkstattabend: Die Wahrheit, nichts als die Wahrheit! Studierende des Studiengangs Gesang/Musiktheater, Néstor Bayona (Klavier), Frank Hilbrich (Leitung). Werke von Bizet, Catalani, Cilea, Leoncavallo, Mascagni & Puccini 20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss Musik in Kirchen

16:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Mayumi Kanagawa (Violine), Junges Orchester der FU, Antoine Rebstein (Leitung). Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur 17:00 Ev. Dorfkirche Berlin-Marzahn Christoph Quartett 18:00 Johanneskirche Lichterfelde Jana Czekanowski-Frankmar (Sopran), Ludwig Frankmar (Violoncello), Siegfried Ruch (Cembalo & Orgel). Lieder und Musik der Reformations-und Barockzeit

Konzerte Februar Mi 08.02. 20.30 Uhr Philharmonie Casual Concert

Do 09.02. 20 Uhr Philharmonie Einführung 18.55 h

Fr 24.02. | Sa 25.02. 20 Uhr Philharmonie Einführung 18.55 h

Mozart ›Maurerische Trauermusik‹ Strauss ›Tod und Verklärung‹ ALEXANDER SHELLEY dirigiert und moderiert Im Anschluss Casual Concert Lounge mit Asbjørn Live Act und DJ Karten 18 € & 10 € | freie Platzwahl Mozart Ouvertüre zu ›Don Giovanni‹ Mozart Klavierkonzert Nr. 20 Mozart ›Maurerische Trauermusik‹ Strauss ›Tod und Verklärung‹ ALEXANDER SHELLEY Lars Vogt Klavier Rääts Konzert für Kammerorchester Nr. 1 Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 Strauss ›Symphonia domestica‹ NEEME JÄRVI Igor Levit Klavier Kartenpreise Philharmonie je nach Konzert von 12 € bis 63 € , Abonnement ab 68 €. dso-berlin.de | Tel 030. 20 29 87 11

19:30 St.-Hedwigs-Kathedrale Orgelabend. Silvius von Kessel (Orgel). Werke von Bach, Vierne u. a. Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 23


Klassikprogramm

Sonstiges

Brandenburg

19:30 Komische Oper Salon der Komischen Oper: „Was machen mit der Macht?“

15:00 Nikolaisaal Potsdam Brandenburgisches Konzertorchester Eberswalde, Holger Schella (Leitung). Werke aus Oper, Operette & Musical

7.2. Dienstag Konzert

13:00 Philharmonie (Foyer) Lunchkonzert 19:00 Institut für Kirchenmusik Hardenbergstraße Vladimir Magalashvili (Orgel). Werke von Correa, Sweelinck & Bach 20:00 Konzerthaus Piotr Anderszewski (Klavier). Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Mozart: Eine kleine Nachtmusik, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, Widmann: Armonica, Berg: Drei Orchesterstücke op. 6 20:30 Institut für Kirchenmusik Hardenbergstraße Anastasiia Sidorkina (Orgel). Werke von Bach u. a. Musiktheater

20:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Hirsch: Dido. Martin G. Berger (Regie)

8.2. Mittwoch Konzert

14:00 Konzerthaus Espressokonzert 20:00 Deutsche Oper (Foyer) Ronnita Miller (Mezzosopran), Matthew Newlin (Tenor), Seth Carico (Bariton), John Parr (Klavier). Elgar: Sea pictures op. 37, Scartazzini: Nachttief und Mond & Sappho Lieder, Tippett: Boyhood’s End, Britten: Seven Sonnets of Michelangelo op. 22 20:00 Konzerthaus Mayumi Kanagawa (Violine), Junges Orchester der FU, Antoine Rebstein (Leitung). Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur 20:30 Philharmonie Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Alexander Shelley (Leitung). Mozart: Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477, R. Strauss: Tod und Verklärung op. 24 Weitere Infos siehe Tipp

Musik in Kirchen

Musiktheater

15:00 Franz. Friedrichstadtkirche 30 Minuten Orgelmusik. Kilian Nauhaus (Orgel)

19:30 Komische Oper Strawinsky: Petruschka & Ravel: L’Enfant et les Sortilèges. Markus Poschner (Leitung), Suzanne Andrade & Esme Appleton (Regie)

Kinder & Jugend

10:30 ATZE Musiktheater Ronja Räubertochter. Matthias Witting (Leitung), Herman Vinck (Regie)

Tipp

Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Frau Holle. Matthias Witting (Leitung)

8.2. mittwoch

20:30 Philharmonie Berlin Casual Concert. Deutsches SymphonieOrchester Berlin, Alexander Shelley (Leitung). Mozart: Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477, R. Strauss: Tod und Verklärung op. 24 Wie der Vater so der Sohn? Nicht ganz: Anders als der Papa hat Alexander Shelley die Tasten verschmäht und stattdessen in Düsseldorf Cello und Dirigieren studiert. 10:30 ATZE Musiktheater Ronja Räubertochter. Kay Dietrich (Regie) 15:30 Musikinstrumenten-Museum Jour Fixe - Musik am Nachmittag Brandenburg

19:30 Staatstheater Cottbus (Theaterscheune) Grothe: Das Wirtshaus im Spessart. Frank Bernard (Leitung)

9.2. Donnerstag Konzert

11:00 Konzerthaus (Werner-OttoSaal) Jazz und Klassik neu gedacht. Musiker des Konzerthausorchesters, Stephan Stadtfeld (Leitung)

Humboldts Philharmonischer Chor • Collegium paedagogicum der Karls-Universität Prag Symphonisches Orchester der Humboldt-Universität zu Berlin • Leitung: Constantin Alex

Antonín Dvořák

Stabat Mater Tickets 15€ / ermäßigt 9€ zzgl. VVK-Gebühren im Besucherservice des Konzerthauses und bei der Tickethotline 030-203092101 sowie Restkarten an der Abendkasse nach Verfügbarkeit 24 Berlin & Brandenburg

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Foto: Torsten Hönig

Donnerstag, 9. Februar 2017 • 20 Uhr • KONZERTHAUS, BERLIN


20:00 Konzerthaus Dvořák: Stabat Mater. Nadezda Chrobakova (Sopran), Karolina Berkova (Alt), Tomas Cerny (Tenor), Milos Horak (Bass), Humboldts Philharmonischer Chor, Collegium paedagogicum der Pädagogischen Fakultät der Karls-Universität Prag, Symphonisches Orchester der Humboldt-Universität zu Berlin, Constantin Alex (Leitung) 20:00 Philharmonie Lars Vogt (Klavier), Deutsches SymphonieOrchester Berlin, Alexander Shelley (Leitung). Mozart: Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477, Klavierkonzert d-Moll KV 466, Ouvertüre zu „Don Giovanni“ KV 527, R. Strauss: Tod und Verklärung op. 24 20:00 stilwerk Saleem Ashkar (Klavier). Beethoven: Sonaten E-Dur op. 14/1, Es-Dur op. 31/3 & B-Dur op. 106 „Hammerklaviersonate“ 20:00 Uferhallen Olga Caceanova (Violine) Musiktheater

19:00 Staatsoper im Schiller Theater Mozart: Die Zauberflöte. Sébastien Rouland (Leitung), August Everding (Regie) ↓ AI N A R S RU

BI

KI

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss

20:00 Konzerthaus (Kleiner Saal) Kammermusik des Konzerthausorchesters, Ralf Forster (Klarinette), Stefan Giglberger (Violoncello), Alicia Marial (Violine), Karoline Bestehorn (Violine), Pei-Yi Wu (Viola), Viola Bayer (Violoncello), Caspar Frantz (Klavier). Berger: Streichtrio g-Moll op. 69, Scherzo d-Moll & Klarinettentrio g-Moll op. 94, Bruch: Klavierquintett g-Moll op. posth.

Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Frau Holle. Matthias Witting (Leitung), Herman Vinck (Regie) 10:30 ATZE Musiktheater Rico, Oskar und die Tieferschatten. Matthias Witting (Regie), Thomas Lotz (Leitung) 11:00 Komische Oper Kats-Chernin: Schneewittchen und die 77 Zwerge. Pawel Poplawski (Leitung), Christian von Götz (Regie)

10.2. Freitag Konzert

20:00 Komische Oper Alison Balsom (Trompete), Orchester der Komischen Oper Berlin, Kristiina Poska (Leitung). Tartini: Trompetenkonzert D-Dur, Strawinsky: Pulcinella-Suite, Vivaldi: Trompetenkonzert D-Dur op. 3/9 RV 230, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ 20:00 Philharmonie Patricia Kopatchinskaja (Violine), Camilla Tilling (Sopran), Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung). Rihm: Neues Werk, Ligeti: Violinkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur

S

22:00 Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo Notturno – Nächtliches Kammerkonzert. Anamyktos Quartett. MacMillan: Why Is This Night Different?, Vaughan Williams: Streichquartett Nr. 2 a-Moll, Matthews: Streichquartett Nr. 5 Musiktheater

19:30 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: Tosca. Domingo Hindoyan (Leitung), Alvis Hermanis (Regie) 20:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Hirsch: Dido. Martin G. Berger (Regie) 20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss

Sinfoniekonzert ↓ AL IS O N BA L S

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 Universität der Künste (Konzertsaal) Fanny Robilliard (Violine), Symphonieorchester der UdK Berlin, Michail Jurowski (Leitung). Mussorgski/Rimski-Korsakow: Eine Nacht auf dem kahlen Berge, Prokofjew: Violinekonzert Nr. 2 g-Moll op. 63, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

mit Alison Balsom & Ainars Rubikis

OM

( 030 ) 47 99 74 00

19:00 Konzerthaus (Werner-OttoSaal) Jazz und Klassik neu gedacht. Musiker des Konzerthausorchesters, Stephan Stadtfeld (Leitung)

20:00 Konzerthaus Comedian Harmonists today

JETZT BUCHEN!

13:00 Mendelssohn-Remise Klassik um eins. Birgitta Wollenweber (Leitung & Moderation)

20:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Hirsch: Dido. Martin G. Berger (Regie)

Werke von Giuseppe Tartini, Igor Strawinsky, Antonio Vivaldi und Ludwig van Beethoven EINMALIG AM 10. FEB 2017, 20 UHR

13:00 Hochschule für Musik Hanns Eisler (Galakutschen-Saal) Collage concerts - Die studentische Konzertreihe

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 25


Klassikprogramm

Tanztheater

Samstag, 11. Februar, 20.00 Uhr

Konzert für Saxofon und Orgel

Werke von Bach, Bédard, Piazolla Claudia Tesorino, Saxofon · Domorganist Andreas Sieling, Orgel Samstag, 18. Februar, 20.00 Uhr

Berliner Orgelpower

Louis-Noël Bestion de Camboulas, Orgel Konzertkasse und Info-Telefon im Dom (030) 20269 – 136, täglich 12 – 19 Uhr Tanztheater

19:30 Deutsche Oper Altro canto & Ravel: Daphnis et Chloé. Jean-Christophe Maillot & Benjamin Millepied (Choreografie). Werke von Monteverdi, Marini, Kapsberger & Ravel Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex 19:30 Museum Spandovia Sacra Konzert unterm Dach. Jasper Libuda (Kontrabass) Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Die drei Räuber. Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung) 10:30 ATZE Musiktheater Rico, Oskar und die Tieferschatten. Matthias Witting (Regie), Thomas Lotz (Leitung)

11.2. Samstag Konzert

16:00 Schloss Glienicke Dresdner StreichTrio. Werke von Mozart & Schnittke 19:00 Philharmonie Patricia Kopa­tchinskaja (Violine), Camilla Tilling (Sopran), Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung). Rihm: Neues Werk, Ligeti: Violinkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur 19:00 Universität der Künste (Joseph-Joachim-Konzertsaal) Aurelis Guitar Quartet. Werke von Bach, Torroba & Gershwin 26 Berlin & Brandenburg

20:00 Konzerthaus Alina Ibragimova (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Konzerthausorchester Berlin, Michael Schønwandt (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ & Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364, Sibelius: Pohjolas Tochter op. 49, Gade: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 5 20:00 Radialsystem V UM:LAUT múm plays „Menschen am Sonntag“. Örvar Þóreyjarson Smárason & Gunnar Örn Tynes (Percussion & Electronics) 20:00 Schloss Charlottenburg (Große Orangerie) Vivaldi Nacht. Berliner Residenz Orchester. Werke von Vivaldi Musiktheater

19:30 Komische Oper Straus: Die Perlen der Cleopatra. Adam Benzwi (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

19:30 Deutsche Oper Altro canto & Ravel: Daphnis et Chloé. Jean-Christophe Maillot & Benjamin Millepied (Choreografie). Werke von Monteverdi, Marini, Kapsberger & Ravel Musik in Kirchen

15:00 Gemeindezentrum Plötzensee Orgelcafé. Martin L. Carl (Orgel). Orgelwerke der Romantik 15:00 Lutherkirche Spandau Orgelwinter. 30 min. Orgelmusik mit Psalmlesung und Gebet 18:00 Kaiser-Wilhelm-GedächtnisKirche Orgelvesper. Wolfgang Seifen (Orgel) 19:00 Christophoruskirche Kammerchor ensemberlino vocale, Matthias Stoffels (Leitung). Werke von Mendelssohn, Pärt, Gjeilo u. a. 20:00 Berliner Dom Claudia Tesorino (Saxofon), Andreas Sieling (Orgel). Werke von Bach, Piazzolla u. a. 20:00 Heilig-Kreuz-Kirche Landesjugendorchester Mecklenburg-Vorpommern, Stanley Dodds (Leitung). Humperndinck: Hänsel und Gretel (Auszüge), Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Kinder & Jugend

15:00 ATZE Musiktheater Die drei Räuber. Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung) 15:30 Rudolf Steiner Haus Dahlem Das Zauberflötchen. Ensemble Papamino, Andreas Peer Kähler (Leitung) 16:00 ATZE Musiktheater Rico, Oskar und die Tieferschatten. Matthias Witting (Regie), Thomas Lotz (Leitung) Sonstiges

19:30 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: La Bohème. Domingo Hindoyan (Leitung), Lindy Hume (Regie)

14:00 Staatsoper im Schiller Theater Workshop für Familien: Die Zauberflöte. Annette Brunk (Leitung)

19:30 Universität der Künste Bundesallee (Probensaal) Werkstattabend. Purcell: Dido and Aeneas & Chiarini: Il geloso schernito. Walewein Witten (Leitung), Isabel Hindersin (Regie)

16:00 Komische Oper Führung

20:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Hirsch: Dido. Martin G. Berger (Regie)

16:00 Nikolaisaal Potsdam Das kleine Sinfoniekonzert. Kammerakademie Potsdam, Douglas Boyd (Leitung), Stephan Holzapfel (Moderation). Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Hob. I:104 „London“

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss

Brandenburg

15:00 Schloss Rheinsberg (Schlosstheater) Gabriele Kupfernagel (Klavier)

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Foto: Marios Taramides

Am L u st g a rt e n 1 0 1 7 8 Be r li n w w w. b e r l i n e r dom . de


19:30 Nikolaisaal Potsdam Andreas Brantelid (Violoncello), Kammerakademie Potsdam, Douglas Boyd (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 1 Es-Dur KV 16, C. P. E. Bach: Cellokonzert A-Dur Wq 172, Weir: Winter Song, Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Hob. I:104 „London“ Weitere Infos siehe Tipp 19:30 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Picasso! (UA). Lode Devos (Choreografie). Musik von Tavener, Glass, Boulez & Penderecki

12.2. Sonntag Konzert

11:00 Konzerthaus Mozart-Matinee. Alina Ibragimova (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Konzerthausorchester Berlin, Michael Schønwandt (Leitung). Mozart: Sinfonie D-Dur KV 181, Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 & Ouvertüre zu „Don Giovanni“ 11:00 Musikinstrumenten-Museum Alte Musik - live: Im Himmel und auf Erden - Die Streichinstrumente aus dem Freiberger Dom. chordae freybergenses. Deutsche Kirchenlieder & italienische Canzoni des sächsischen Hofkapellmeisters Antonio Scandello 16:00 Kammermusiksaal Philharmonischer Salon. Varian Fry Quartett, Cordelia Höfer (Klavier), Stefan Kaminski (Sprecher). Musik in London um 1800 16:00 Kulturhaus Centre Bagatelle Natalia Prishepenko (Violine). Zhora Sargsyan (Klavier). Werke von Beethoven, Scharwenka & Mendelssohn

Tipp

11.2. samstag

19:30 Nikolaisaal Potsdam Andreas Brantelid (Violoncello), Kammerakademie Potsdam, Douglas Boyd (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 1 Es-Dur KV 16, C.P.E. Bach: Cellokonzert A-Dur Wq 172, Weir: „Winter Song“, Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Hob. I:104 „London“ Kostbarkeit: Auf seinem Cello wurde einst Brahms’ erste Cello­ sonate uraufgeführt – heute darf Andreas Brantelid das StradivariInstrument sein Eigen nennen. 16:00 Konzerthaus Alina Ibragimova (Violine). Nils Mönkemeyer (Viola), Konzerthausorchester Berlin, Michael Schønwandt (Letiung). Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ & Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364, Sibelius: „Pohjolas Tochter“ - Sinfonische Fantasie op. 49, Gade: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 5 16:00 Philharmonie Marina Prudenskaya (Mezzosporan), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Gustavo Gimeno (Leitung). Schumann: Manfred-Ouvertüre op. 115, Mahler: Kindertotenlieder, Dvořák: Die Mittagshexe op. 108 & Die Waldtaube op. 110

HUMBOLDTS STUDENTISCHE PHILHARMONIE

15. & 16. FEBRUAR 2017 20 UHR EMMAUS-KIRCHE

www.hu-berlin.de/musik

16:00 Schloss Glienicke Dresdner StreichTrio. Werke von Mozart & Schnittke 20:00 Philharmonie Patricia Kopa­tchinskaja (Violine), Camilla Tilling (Sopran), Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung). Rihm: Neues Werk, Ligeti: Violinkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur 20:00 Radialsystem V UM:LAUT múm plays „Menschen am Sonntag“. Örvar Þóreyjarson Smárason & Gunnar Örn Tynes (Percussion & Electronics) 20:00 Universität der Künste (Konzertsaal) Sinfonieorchester des Collegium Musicum der Berliner Universitäten FU/TU, Donka Miteva (Leitung). Moniuszko: Bajka, Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 20:30 Deutsche Oper Judy Niemack (vocals), Dizzy-Bird-Connection, Timo Sturm (Rezitation) 20:00 Uferhallen Wolf: Das italienische Liederbuch. Cristiane Roncaglio (Sopran), Roman Trekel (Bariton), Oliver Pohl (Klavier) Musiktheater

17:00 Deutsche Oper Wagner: Tannhäuser. Donald Runnicles (Leitung), Kirsten Harms (Regie) 19:00 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: Tosca. Domingo Hindoyan (Leitung), Alvis Hermanis (Regie) 19:30 Universität der Künste Bundesallee (Probensaal) Werkstattabend. Purcell: Dido and Aeneas & Chiarini: Il geloso schernito. Walewein Witten (Leitung), Isabel Hindersin (Regie)

WASSILY KALINNIKOW SYMPHONIE NR. 1 G-MOLL DMITRI SCHOSTAKOWITSCH SYMPHONIE NR. 5 D-MOLL

Emmaus-Kirche | Lausitzer Platz 8a | 10997 Berlin | U1 Görlitzer Bhf., Bus M29 und 140 Tickets 12 € / ermäßigt 8 € zzgl. VVK-Gebühren im Humboldtstore (Foyer Hauptgebäude der HU), bei www.reservix.de und allen bekannten VVK-Stellen sowie Restkarten an der Abendkasse nach Verfügbarkeit. Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 27


Klassikprogramm

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss

13.2. Montag

Tipp

Konzert

20:00 Kammermusiksaal Valerian Ruminski (Bass), Eric Silberger (Violine), Roberto Porroni (Gitarre), Berliner Camerata. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten & Gitarrenkonzert C-Dur, Matteis: Un dia spagnola

Musik in Kirchen

16:00 Heilig-Kreuz-Kirche Jugendorchester Charlottenburg, Thomas Lamp (Leitung). Werke von Mozart, Mendelssohn, Fauré, Glinka u. a. 13.2. montag

20:00 Staatsoper im Schiller Theater (Gläsernes Foyer) Tilia-Quartett. Webern: Langsamer Satz für Streichquartett, Mozart: Streichquartett F-Dur KV 590, Brahms: Streichquartett Nr. 3 B-Dur

18:00 Johanneskirche Frohnau Benefiz-Konzert MEMORIAL aus St. Petersburg. Anastasiia Bakhvalova (Klavier), Aleksandra Portnaja (Violine), Dmitrij Berezin (Violoncello). Werke von Brahms, Beethoven, Mjaskovskij, Bach, Piazzolla u. a.

Die vier jungen Musiker des Tilia (= Linde) Quartetts, alle Mitglieder der Staatskapelle Berlin, benannten ihr Ensemble nach ihrem gemeinsamen Arbeitsplatz, der Staatsoper Unter den Linden.

19:00 Christophoruskirche Kammerchor ensemberlino vocale. Matthias Stoffels (Leitung). Werke von Mendelssohn, Pärt, Gjeilo u. a.

16:00 Puppentheater Berlin Peter und der Wolf

Kinder & Jugend

15:00 ATZE Musiktheater Alle da! Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung)

20:00 Konzerthaus (Werner-OttoSaal) Zweimal hören. Ayumi Paul (Violine), Christian Jost (Moderation). Reich: Violin Phase 20:00 Staatsoper im Schiller Theater (Gläsernes Foyer) Tilia-Quartett. Webern: Langsamer Satz für Streichquartett, Mozart: Streichquartett F-Dur KV 590, Brahms: Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 Weitere Infos siehe Tipp Musiktheater

19:30 Deutsche Oper Puccini: Madama Butterfly. Stefano Ranzani (Leitung), Pier Luigi Samaritani (Regie) Kinder & Jugend

Brandenburg

10:00 ATZE Musiktheater Alle da! Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung)

15:00 Staatsoper im Schiller Theater (Werkstatt) Kompositionswerkstatt. Staatskapelle Berlin. Musik von Liebrecht & Böhme

16:00 Konzerthalle Frankfurt/Oder Europa tanzt. Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Ernst Theis (Leitung). Werke von Grieg, Tschaikowsky, Mussorgsky u. a.

16:00 ATZE Musiktheater Steffi und der Schneemann. Romanus Fuhrmann (Regie)

16:00 Nikolaisaal Potsdam GalaNacht der Operette. Solisten, Ballett & Golden Star Orchester

10:30 ATZE Musiktheater Steffi und der Schneemann. Romanus Fuhrmann (Regie)

16:00 Komische Oper Kats-Chernin: Schneewittchen und die 77 Zwerge. Pawel Poplawski (Leitung), Christian von Götz (Regie)

19:00 Staatstheater Cottbus (Theaterscheune) Grothe: Das Wirtshaus im Spessart. Frank Bernard (Leitung), Martin Schüler (Regie)

11:00 Komische Oper Kats-Chernin: Schneewittchen und die 77 Zwerge. Pawel Poplawski (Leitung), Christian von Götz (Regie)

Freitag, 24.2.2017 | 20 Uhr | KMS

FREIBURGER BAROCKORCHESTER RAFAŁ BLECHACZ Klavier Sonntag, 26.2.2017 | 20 Uhr | KMS MATTHIAS GOERNE Bass-Bariton NOBU TSUJII Klavier KATHARINA ARFKEN Oboe Der blinde Pianist mit dem absoluten Gehör GOTTFRIED VON DER GOLTZ

Violine und Leitung

DER FRIEDE SEI MIT DIR: Bach

Dienstag, 21.2.2017 | 20 Uhr | KMS

ARTEMIS QUARTETT MARIA JOÃO PIRES Klavier Beethoven, Bartók, Schumann: Klavierquintett

030 / 826 47 27 28 Berlin & Brandenburg

Bach, Beethoven, Chopin Bach, Mozart, Beethoven

Dienstag, 28.2.2017 | 20 Uhr | PHIL

JANINE JANSEN Violine PAAVO JÄRVI Dirigent NHK SYMPHONY ORCH. TOKYO Mozart: Violinkonzert Nr. 3 / Mahler: Sinfonie Nr. 6

Änderungen vorbehalten

Donnerstag, 16.2.2017 | 20 Uhr | KMS

10:00 Puppentheater Berlin Peter und der Wolf

Karten: www.musikadler.de Philharmonie und VorVerKaufsstellen

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Fotos: Peter Adamik, Andreas Pohlmann

17:00 Ev. Kirche Am Lietzensee Charlottenburg Jia Lim (Cembalo). Bach: Goldberg-Variationen


14.2. Dienstag Konzert

13:00 Philharmonie (Foyer) Lunchkonzert 20:00 Schloss Charlottenburg (Große Orangerie) Vivaldi Nacht. Berliner Residenz Orchester. Werke von Vivaldi 20:00 Uferhallen Berlin Piano Quartet. Werke von Mozart, Schumann u. a. Musiktheater

19:30 Komische Oper Mozart: Die Zauberflöte. Hendrik Vestmann (Leitung), Barrie Kosky & Suzanne Andrade (Regie) Tanztheater

18:00 Staatsoper im Schiller Theater Herrumbre. Nacho Duato (Choreografie). Musik von Alcalde, Caballero & Darling Musik in Kirchen

15:00 Franz. Friedrichstadtkirche 30 Minuten Orgelmusik. Kilian Nauhaus (Orgel) Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Alle da! Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung)

11:00 Komische Oper Ayres: Peter Pan. Anthony Bramall (Leitung), Keith Warner (Regie)

Tipp

Sonstiges

18:30 Deutsche Oper (Foyer) Opernwerkstatt: Edward II. Dorothea Hartmann (Moderation) Brandenburg

19:30 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Offenbach: Ritter Blaubart. Ivo Hentschel (Leitung), Steffen Piontek (Regie)

15.2. Mittwoch Konzert

18:00 Kammermusiksaal Carte blanche. Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker 18:00 Musikinstrumenten-Museum Mittwochskino im MiM: Stummfilmklassiker mit Orgelbegleitung. Anna Vavilkina (Theaterorgel). Der letzte Mann (Deutschland 1924) 19:30 Universität der Künste (Joseph-Joachim-Konzertsaal) Corporate Concert. Moderierte Kammermusikreihe mit Studierenden der UdK Berlin Musiktheater

10:00 Puppentheater Berlin Peter und der Wolf

19:30 Komische Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Stefan Soltesz (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

10:30 ATZE Musiktheater Steffi und der Schneemann. Romanus Fuhrmann (Regie)

19:30 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: La Bohème. Domingo Hindoyan (Leitung), Lindy Hume (Regie)

14.2. dienstag

11:00 Komische Oper Berlin Ayres: Peter Pan. Anthony Bramall (Leitung), Keith Warner (Regie), Michael Barry (Choreografie) Clever: Als ein Dieb Anthony Bramall seinen Koffer samt iPad raubte, ließ der Dirigent seine Verlobte das iPad anklingeln – vor Schreck warf der Dieb den Koffer weg. 20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss Musik in Kirchen

20:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Humboldts Studentische Philharmonie. Constantin Alex (Leitung). Kalinnikow: Sinfonie Nr. 1 g-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Kinder & Jugend

10:30 ATZE Musiktheater Eine Woche voller SAMStage. Lange & Vinck (Regie)

YOUNG EUN KIM CELLO RECITAL Berliner KammerOrchester

Joseph Haydn Cellokonzerte Nr. 1 C-Dur und Nr. 2 D-Dur Pablo de Sarasate Zigeunerweisen

Philharmonie Berlin Kammermusiksaal 17.02.2017, 20.00

David Popper Ungarische Rhapsodie op. 68

VERANSTALTER WORLD CULTURE NETWORKS

TICKETHOTLINE 030 84 10 89 09

Béla Bartók Rumänische Volkstänze

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

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concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 29


Klassikprogramm

16.2. donnerstag

20:00 Kammermusiksaal Berlin Matthias Goerne (Bassbariton), Katharina Arfken (Oboe), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Violine & Leitung). Bach: Sinfonia aus der Kantate BWV 42, Kantaten „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ BWV 56, „Der Friede sei mit Dir“ BWV 158, Konzert für Oboe, Violine, Streicher und Basso continuo c-Moll BWV 1060 & „Ich habe genug“ BWV 82 Über Schubert sagt Matthias Goerne: „Mit Schubert können Sie den ganzen Menschen erklären, in all seinen Facetten, Sehnsüchten, Ängsten und Fehlern. Schubert ist grenzenlos. Grenzenlos tief.“

16.2. Donnerstag Konzert

13:00 Mendelssohn-Remise Klassik um eins. Birgitta Wollenweber (Leitung & Moderation) 19:30 Kühlhaus Berlin Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Cras: Quintett für Flöte, Violine, Viola, Violoncello und Harfe, Andrès: Absidioles, Ravel: Streichquartett F-Dur 20:00 Kammermusiksaal Matthias Goerne (Bassbariton), Katharina Arfken (Oboe), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Violine & Leitung). Bach: Sinfonia aus der Kantate BWV 42, Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ BWV 56, Kantate „Der Friede sei mit Dir“ BWV 158, Konzert für Oboe, Violine, Streicher und Basso continuo c-Moll BWV 1060 & Kantate „Ich habe genug“ BWV 82 Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Konzerthaus Kim Criswell (Sopran), Konzerthausorchester Berlin, Wayne Marshall (Klavier & Leitung). Gershwin: New York Rhapsody, Bernstein: Suiten aus „On the Waterfront“ & „Candide“ u. a. 20:00 Uferhallen Jiyoon Lee (Violine). Andreas Donat (Klavier). Werke von Hindemith, Fauré, Ysaye u. a. 30 Berlin & Brandenburg

Musiktheater

Musiktheater

19:00 Staatsoper im Schiller Theater Mozart: Die Zauberflöte. Sébastien Rouland (Leitung), August Everding (Regie)

19:30 Komische Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Stefan Soltesz (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex 20:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Humboldts Studentische Philharmonie, Constantin Alex (Leitung). Kalinnikow: Sinfonie Nr. 1 g-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Kinder & Jugend

10:30 ATZE Musiktheater Eine Woche voller SAMStage. Lange & Vinck (Regie) 11:00 Komische Oper Kats-Chernin: Schneewittchen und die 77 Zwerge. Pawel Poplawski (Leitung), Christian von Götz (Regie) Brandenburg

19:30 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Evan Christ (Leitung), Martin Schüler (Regie)

17.2. Freitag Konzert

18:00 Konzerthaus (Musikclub) Rush Hour Konzert. Markus Ehrlichs Flexible Eingreiftruppe. Werke von Porter, Gershwin & Carmichael 20:00 Kammermusiksaal Young Eun Kim (Violoncello). Werke von Popper, Bartók, Haydn u. a. 20:00 Konzerthaus Kim Criswell (Sopran), Konzerthausorchester Berlin, Wayne Marshall (Klavier & Leitung). Gershwin: New York Rhapsody, Bernstein: Suiten aus „On the Waterfront“ & „Candide“ u. a.

19:30 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: Tosca. Domingo Hindoyan (Leitung), Alvis Hermanis (Regie) 20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex 19:30 Kaiser-Wilhelm-GedächtnisKirche Benefizkonzert für die Schlagund-Söhne-Orgel der Friedenskirche Schweidnitz. Felix von Manteuffel (Rezitation), Martin Läcker (Orgel). Lyrik und Prosa schlesischer Dichter, Orgelmusik aus Barock und Romantik 19:30 Museum Spandovia Sacra Konzert unterm Dach. Niccolo Quartett. Debussy: Streichquartett g-Moll 20:00 Ölberg-Kirche Kreuzberg Silvia Ocougne & Carlo Domeniconi (Gitarren). Werke von Domeniconi 21:00 Heilig-Kreuz-Kirche NachtKlänge 96: Sistanagila. Yuval Halpern (Gesang), Jawad Salkhordeh (Persische Perkussion), Hemad Darabi (Gitarre), Avi Albers Ben Chamo (Kontrabass), Johanna Hessenberg (Saxofon). Folkloristische, religiöse, sephardische & traditionelle persische Werke Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Die Bremer Stadtmusikanten. Herman Vinck (Regie), Thomas Lotz (Leitung) 10:30, 15:00 & 17:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Babykonzert Sonstiges

16:00 Komische Oper Führung Maske Brandenburg

20:00 Philharmonie Ligeti: Le Grand Macabre. Anna Prohaska (Sopran), Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung)

19:30 Konzerthalle Frankfurt/Oder Traditionell Neues. Kyoung-Min Park (Viola), Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Fabrice Bollon (Leitung). Barber: Sinfonie op. 9, Bartók: Violakonzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 5 F-Dur op. 76

20:00 Schwartzsche Villa Claudia Roick (Sopran), Daniel Strahilevitz (Klavier). Werke von Schubert, Schumann, A. Mahler & Rihm

19:30 Staatstheater Cottbus Großes Haus) Picasso! Lode Devos (Choreografie). Musik von Tavener, Glass, Boulez & Penderecki

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Fotos: Marco Borggreve, Harald Hoffmann/DG

Tipp


Tipp

19:00 Schloss Britz Duo Distensione. Werke von Pierné, Bach, Gershwin, Nikolaj Rimski-Korsakow u. a. 19:30 Schwartzsche Villa Cami Ensemble, Daniel Strahilevitz (Klavier). Werke von Kamieniak

18.2. samstag

19:00 Philharmonie Berlin Ligeti: Le Grand Macabre. Anna Prohaska (Sopran), Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Peter Sellars (Regie), Sir Simon Rattle (Leitung) Auf der Bühne begeistert Anna Prohaska mit Klassik, doch privat hört die Star-Sopranistin lieber Metal, Blues und Weltmusik – zumindest beim Joggen.

18.2. Samstag Konzert

15:30 Konzerthaus James David Christie (Orgel). Marchand: Grand Dialogue, Storace: Ciaccona, Buxtehude: Praeludium BuxWV 140, J. B. Bach: Ciaccona (22 Variationen), Pinkham: Blessings, Christie: Élégie, Tournemire: Improvisation über „Vic­ timae paschali laudes“ 16:00 Schloss Glienicke Gernot Adrion (Viola), Yuki Inagawa (Klavier & Cembalo). Werke von Brahms, Francœur & Franck

20:00 Kammermusiksaal Olga Polonsky (Violine), das sinfonie orchester berlin, Stephan Koncz (Leitung). Werke von Tschaikowsky 20:00 Konzerthaus Kim Criswell (Sopran), Konzerthausorchester Berlin, Wayne Marshall (Klavier & Leitung). Gershwin: New York Rhapsody, Bernstein: Suiten aus „On the Waterfront“ & „Candide“ u. a. 20:00 Schloss Charlottenburg (Große Orangerie) Karneval meets Klassik. Berliner Residenz Orchester. Werke von Vivaldi, Corelli, Monteverdi u. a. Musiktheater

19:30 Deutsche Oper Puccini: Madama Butterfly. Yves Abel (Leitung), Pier Luigi Samaritani (Regie) 19:30 Komische Oper Loewe: My Fair Lady. Peter Christian Feigel (Leitung), Andreas Homoki (Regie) Tanztheater

19:30 Staatsoper im Schiller Theater Onegin. John Cranko (Choreografie). Musik von Tschaikowsky

15:00 Lutherkirche Spandau Orgelwinter. 30 min. Orgelmusik mit Psalmlesung und Gebet 18:00 Kaiser-Wilhelm-GedächtnisKirche Bach-Kantate. Bach-Chor an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Bach-Collegium, Achim Zimmermann (Leitung). Bach: Kantate „Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt“ BWV 18 19:00 Lindenkirche Lietzeorchester Berlin, Hanno Bachus (Leitung). Inamori: Sonic Condition, Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll 19:30 Gemeindehaus Alt-Pankow Zwischen Orient und Okzident. Shaun Bustan (Mandoline & Oud) 20:00 Berliner Dom Berliner Orgelpower! Louis-Noël Bestion de Camboulas (Orgel) 20:00 Ölberg-Kirche Kreuzberg Pavel Steidl & Carlo Domeniconi (Gitarren). Werke von Domeniconi Kinder & Jugend

10:30, 15:00 & 17:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Babykonzert 15:00 ATZE Musiktheater Die Bremer Stadtmusikanten. Herman Vinck (Regie), Thomas Lotz (Leitung) 16:00 ATZE Musiktheater Eine Woche voller SAMStage. Lange & Vinck (Regie) 16:00 Haus des Rundfunks Familienkonzert. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Juri Tetzlaff (Moderation). Poulenc: Babar der kleine Elefant

KAMMERAKADEMIE POTSDAM

19:00 Philharmonie Ligeti: Le Grand Macabre. Anna Prohaska (Sopran), Berliner Philharmoniker Weitere Infos siehe Tipp

19:30 Zitadelle Spandau Trio NeuKlang. Goodbye Astor – Der letzte Tango von Mozart

Musik in Kirchen

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 31


Klassikprogramm

Tipp

Sonstiges

17:00 Königin-Luise-Kirche Waidmannslust Andreas Wolter (Klavier)

16:00 Komische Oper Führung Brandenburg

11:00 Konzerthalle Frankfurt/Oder Der kleine Kobold auf Reisen. CatoriQuartett, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Anne Kathrin Meier (Moderation) 20:00 Staatstheater Cottbus (Kammermusiksaal) Kammerkonzert: Die Liebste gab mir einen Zweig .... AMEA-Quartett. Werke von Dvořák & Janáček

19.2. Sonntag Konzert

19.2. sonntag

11:00 Kammermusiksaal Berlin András Schiff (Klavier). Bach: Dreistimmige Sinfonien BWV 787–801, Bartók: Suite Sz 62 & Fünf Klavierstücke Sz 81, Janáček: Klaviersonate 1.X.1905 „Von der Straße“, Schumann: Klaviersonate Nr. 1 fis-Moll op. 11 Konsequent: Für seine Kritik am Antisemitismus seiner Landsleute wurde András Schiff daheim übelst beschimpft – daraufhin beschloss er, nie mehr in Ungarn aufzutreten.

11:00 Blackmore’s Berlins Musikzimmer Natalia & Tamara Prishepenko präsentieren: Violin-Wunderkinder bei Blackmore’s

20:00 Philharmonie Ligeti: Le Grand Macabre. Anna Prohaska (Sopran), Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung)

11:00 Kammermusiksaal András Schiff (Klavier). Bach: Dreistimmige Sinfonien BWV 787–801, Bartók: Suite Sz 62 & Fünf Klavierstücke Sz 81, Janáček: Klaviersonate 1.X.1905 „Von der Straße“, Schumann: Klaviersonate Nr. 1 fis-Moll op. 11 Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Uferhallen Piano Recital. Georgy Tchaidze (Klavier)

11:00 Konzerthaus (Kleiner Saal) Sayako Kusaka (Violine), Ralf Forster (Klarinette), Özgür Aydin (Klavier). Bernstein: Klarinettensonate, Ives: Largo, Gershwin: Drei Préludes, Bartók: Kontraste 16:00 Schloss Glienicke Gernot Adrion (Viola), Yuki Inagawa (Klavier & Cembalo). Werke von Brahms, Francœur & Franck 16:30 Schloss Charlottenburg Preussens Hofmusik, Matthias Wilke (Leitung). Purcell: Fantasias for Strings u. a. 17:00 Konzerthaus Filmmusik. Jenaer Philharmonie, Bernd Ruf (Leitung) 20:00 Konzerthaus (Werner-OttoSaal) Ah Young Hong (Sopran), Damir Bacikin (Trompete), ensemble unitedberlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Hersch: a Breath Upwards, Cotton: Five Runic Songs, Reich: Radio Rewrite 32 Berlin & Brandenburg

17:00 Jesus-Christus-Kirche Dahlem Emporenkonzert. Ulrich Eckhardt (Orgel). Werke von Purcell, Bach, Messiaen, Alain u. a.

Musiktheater

16:00 Komische Oper Strawinsky: Petruschka & Ravel: L’Enfant et les Sortilèges. Markus Poschner (Leitung), Suzanne Andrade & Esme Appleton (Regie) 18:00 Deutsche Oper Scartazzini: Edward II. (UA). Thomas Søndergard (Leitung), Christof Loy (Regie)

20:00 Ölberg-Kirche Kreuzberg Ivana Bilej Brukova (Gesang), Carlo Domeniconi (Gitarre). Werke von Domeniconi Kinder & Jugend

10:30, 15:00 & 17:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Babykonzert 11:00 Philharmonie (HermannWolff-Saal) Kreativstudio: MinimalTechno 11:00 & 12:30 Staatsoper im Schiller Theater (Gläsernes Foyer) Kinderkonzert. Staatskapelle Berlin 15:00 ATZE Musiktheater Oh wie schön ist Panama. Jens Lehmann (Regie) 16:00 ATZE Musiktheater Die Ministerpräsidentin. Doro Gehr (Leitung), Thomas Sutter (Regie) 16:00 Puppentheater Firlefanz Die Zauberflöte für Kinder. Oper von Mozart als Marionettenspiel Brandenburg

11:00 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Familienkonzert: Mats und die Liebe. Philharmonisches Orchester, Evan Christ (Leitung). Prokofjew: Romeo und Julia

19:00 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: Tosca. Domingo Hindoyan (Leitung), Alvis Hermanis (Regie)

15:00 Kulturzentrum Rathenow Künzli/Griffiths: Die Orchestermäuse. Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Howard Griffiths (Leitung), Jennipher Antoni (Erzählerin)

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss

19:00 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Sonnenallee. Hans Petith (Leitung), Stefan Wolfram (Regie)

Musik in Kirchen

16:00 Ev. Weihnachtskirche Brasilian Sentiments. Cristiane Roncaglio (So­pran), Andreas Bayer (Gitarre), Jürgen Trinkewitz (Klavier). Werke von Villa-Lobos, Jobim u. a. 16:00 Franz. Friedrichstadtkirche Musikalische Vesper. Silke Strauf (Viola da Gamba), Gösta Funck (Cembalo). Werke von Buxtehude, Reincken u. a.

20.2. Montag Konzert

18:00 Konzerthaus (Musikclub) Rush Hour Konzert. Eldar Tsalikov Fo’tet. Werke von Porter, Gershwin & Carmichael 20:00 Konzerthaus (Kleiner Saal) Chanticleer. Werke von Foster, Whitacre, Sameth, Mancini, Simon u. a.

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Foto: Nadia F. Romanini

16:00 Puppentheater Firlefanz Die Zauberflöte für Kinder. Oper von Mozart als Marionettenspiel


20:00 Kammermusiksaal Odyssee – Eine literarische Reise von Homer bis Kazantzakis in musikalischen Bildern. Christian Brückner (Sprecher), Mitglieder der Berliner Philharmoniker, Fredi Müller (Schlagzeug)

20:00 Kammermusiksaal Maria João Pires (Klavier), Artemis Quartett. Beethoven: Streichquartett D-Dur op. 18/3, Bartók: Streichquartett Nr. 3, Schumann: Klavierquintett Es-Dur op. 44

20:00 Philharmonie Chinesisches Neujahrskonzert. Guangdong National Orchestra of China, Zhang Lie (Leitung)

20:00 Konzerthaus (Werner-OttoSaal) Víkingur Ólafsson (Klavier). Werke von Glass

Tanztheater

Musik in Kirchen

20:00 Konzerthaus Ensemble Modern, Jonathan Stockhammer (Leitung). Zappa: Auswahl aus „The Yellow Shark“ & „Greggery Peccary and Other Persuasions“ Musiktheater

19:30 Deutsche Oper Tschaikowsky: Schwanensee. Patrice Bart (Choreografie)

15:00 Franz. Friedrichstadtkirche 30 Minuten Orgelmusik. Kilian Nauhaus (Orgel)

Kinder & Jugend

Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Oh wie schön ist Panama. Jens Lehmann (Regie)

20:00 Kammermusiksaal Mandelring Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703, Berg: Lyrische Suite, Schubert: Streichquartett G-Dur D 887

10:00 ATZE Musiktheater Oh wie schön ist Panama. Jens Lehmann (Regie)

20:00 Staatsoper im Schiller Theater (Werkstatt) Stockhausen: Originale. Max Renne (Leitung), Georg Schütky (Regie) Tanztheater

19:30 Deutsche Oper Tschaikowsky: Schwanensee. Patrice Bart (Choreografie)

10:30 ATZE Musiktheater Die Ministerpräsidentin. Doro Gehr (Leitung), Thomas Sutter (Regie)

10:00 Puppentheater Berlin Der Karneval der Tiere

Kinder & Jugend

11:00 Komische Oper Ayres: Peter Pan. Anthony Bramall (Leitung), Keith Warner (Regie)

10:30 ATZE Musiktheater Die Ministerpräsidentin. Doro Gehr (Leitung), Thomas Sutter (Regie)

10:00 ATZE Musiktheater Die drei Räuber. Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung)

11:00 Staatsoper im Schiller Theater (Gläsernes Foyer) Kinderkonzert. Staatskapelle Berlin

16:00 Puppentheater Firlefanz Die Zauberflöte für Kinder. Oper von Mozart als Marionettenspiel

21.2. Dienstag Konzert

13:00 Philharmonie (Foyer) Lunchkonzert 18:00 Konzerthaus (Musikclub) Rush Hour Konzert. Greg Cohen (Kontrabass)

22.2. Mittwoch Konzert

14:00 Konzerthaus Espressokonzert. Calidore String Quartet 18:00 Konzerthaus (Musikclub) Rush Hour Konzert. Holon Trio

10:00 Puppentheater Berlin Der Karneval der Tiere 10:30 ATZE Musiktheater Ben liebt Anna. Matthias Witting (Leitung & Regie) 15:30 Musikinstrumenten-Museum Jour Fixe - Musik am Nachmittag Sonstiges

19:00 Puppentheater Firlefanz Die Zauberflöte. Oper von Mozart als Marionettenspiel

Mandelring Quartett: Der Berlin-Zyklus. Kammermusiksaal der Philharmonie Mittwoch, 22. Februar 2017, 20 Uhr Schubert I · Franz Schubert Quartettsatz c-Moll D 703 · Alban Berg Lyrische Suite · Franz Schubert Streichquartett G-Dur D 887 Karten zu 35,- | 30,- | 25,- | 20,- | erm. 12,- € · Tel. 030 47 99 74 22 · www.konzertdirektion.de & VVK Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 33


Klassikprogramm

Brandenburg

Musiktheater

Tipp

10:00 Kulturhaus Seelow Kuscheltierkonzert. Torsten Gesser (Sprecher), Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Kevin Griffiths (Leitung). Wüsthoff: Kuscheltierkonzert 19:30 Konzerthalle Frankfurt/Oder Akeo Watanabe (Oboe), Sebastian Schneider (Klarinette), Catori-Quartett, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt. Mozart: Oboenquartett F-Dur KV 370, Britten: Phantasy Quartet op. 2, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115

23.2. Donnerstag Konzert

13:00 Mendelssohn-Remise Klassik um eins. Birgitta Wollenweber (Leitung & Moderation) 18:00 Konzerthaus (Musikclub) Rush Hour Konzert. Fabian Striffler & The Good Ones 18:30 Konzerthaus Mittendrin. Konzerthausorchester Berlin, Iván Fischer (Leitung). Glass: Facades, Adams: Fearful Symmetries

19:30 Deutsche Oper Gounod: Faust. Jacques Lacombe (Leitung), Philipp Stölzl (Regie) 19:30 Komische Oper Abraham: Ball im Savoy. Adam Benzwi (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 24.2. Freitag

19:00 Konzerthaus Berlin Dejan Lazić (Klavier). Konzerthausorchester Berlin, Iván Fischer (Leitung). Glass: Facades, Gershwin: Rhapsody in Blue, Corigliano: Tournaments, Adams: Fearful Symmetries Kinderträume eines Pianisten: „Als Kind war ich in Zagreb im Fußballverein und habe jeden Tag trainiert – ja, bevor ich Ivo Pogorelich werden wollte, wollte ich Michel Platini werden.“ 20:00 Kammermusiksaal Deutsches Kammerorchester Berlin, Werner Ehrhardt (Leitung). Werke von Eichner, C. P. E. Bach & W. F. Bach 20:00 Radialsystem V Chor@Berlin. Vocalconsort Berlin, Nicolas Fink (Leitung). Werke von Poulenc, Ligeti u. a.

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss 20:00 Staatsoper im Schiller Theater (Werkstatt) Stockhausen: Originale. Max Renne (Leitung), Georg Schütky (Regie) Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Die drei Räuber. Kay Dietrich (Regie), Thomas Lotz (Leitung) 10:30 ATZE Musiktheater Ben liebt Anna. Matthias Witting (Leitung & Regie) 11:00 Puppentheater Berlin Der Karneval der Tiere

Überall in Deutschland laden Orchester Geflüchtete zu Veranstaltungen ein, schaffen Begegnung durch Musik und engagieren sich in interkulturellen Projekten. Viele geflüchtete Familien erleben dort Ruhe, schöpfen neue Kraft und erfahren ihre eigene Kreativität. Die Deutsche Orchester-Stiftung unterstützt die vielfältigen Aktivitäten der Orchester.

Mit Musik Menschen erreichen – Helfen Sie mit einer Spende!

www.orchesterstiftung.de 34 Berlin & Brandenburg

Spendenkonto: IBAN: DE35 1004 0000 0114 1514 05 BIC: COBADEFFXXX Stichwort: Musik überwindet Grenzen

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Fotos: Alfonso Batalla, Marco Borggreve

Musik überwindet Grenzen


Brandenburg

19:30 Staatstheater Cottbus (Großes Haus) Sonnenallee. Hans Petith (Leitung), Stefan Wolfram (Regie)

02.03.2017 BERLIN KONZERTHAUS

19:30 Staatstheater Cottbus (Theaterscheune) Grothe: Das Wirtshaus im Spessart. Frank Bernard (Leitung), Martin Schüler (Regie)

20 UHR

MISHA FOMIN

24.2. Freitag

KLAVIERABEND

Konzert

14:00 Konzerthaus Espressokonzert. Hyoli Togawa (Viola), Lilit Grigoryan (Klavier) 19:00 Konzerthaus Dejan Lazić (Klavier). Konzerthausorchester Berlin, Iván Fischer (Leitung). Glass: Facades, Gershwin: Rhapsody in Blue, Corigliano: Tournaments, Adams: Fearful Symmetries Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Kammermusiksaal Rafał Blechacz (Klavier). Bach: Vier Duette BWV 802-805, Beethoven: Rondo G-Dur op. 51/2 & Klaviersonate C-Dur op. 2/3, Chopin: Nocturne fis-Moll op. 48/2, Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 35 & Fantasie f-Moll op. 49 Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Philharmonie Igor Levit (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Neeme Järvi (Leitung). Rääts: Konzert für Kammerorchester Nr. 1 op. 16, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 3, Strauss: Symphonia domestica op. 53

Tipp

Tickets

www.konzerthaus.de

030-2030 921 01

v

SAMSTAG,

JOHANNES BRAHMS

25.2.2017 16 UHR AUENKIRCHE Wilhelmsaue 119 10715 Berlin

BERLINER KONZERT CHOR Karten: 15/10 € über papagena Tel.: 030 47997474

20:00 Radialsystem V Chor@Berlin. Kammerchor Berlin, Concentus Neukölln, Berliner Mädchenchor, Thomas Hennig (Leitung). Weiss: Ode an die Nacht 24.2. Freitag

20:00 Kammermusiksaal Berlin Rafał Blechacz (Klavier). Bach: Vier Duette BWV 802-805, Beethoven: Rondo G-Dur op. 51/2 & Klaviersonate C-Dur op. 2/3, Chopin: Nocturne fis-Moll op. 48/2, Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 35 & Fantasie f-Moll op. 49 Aus der Provinz in die Metropolen: Aufgewachsen in einem polnischen Kaff gewann Rafał Blechacz 2005 den Chopin-Wettbewerb – seither reißt sich alle Welt um ihn.

(1833 – 1897)

Ein deutsches Requiem

20:00 ufaFabrik Duo Gitarra pur. Werke aus Klassik, Flamenco & arabischer Folklore Musiktheater

18:30 Komische Oper Mozart: Die Zauberflöte. Kazuki Yamada (Leitung) 19:30 Deutsche Oper Scartazzini: Edward II. Thomas Søndergard (Leitung), Christof Loy (Regie) 19:30 Staatsoper im Schiller Theater Puccini: La Bohème. Lahav Shani (Leitung), Lindy Hume (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

KÜNSTLERISCHE LEITUNG JAN OLBERG

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss Musik in Kirchen

13:30 St. Marienkirche Orgel am Alex 19:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Metropolis. WindWerk Sinfonisches Blasorchester Berlin e. V., David Rodeschini (Leitung). Film von Fritz Lang mit der Musik von Gottfried Huppertz 19:00 Franz. Friedrichstadtkirche Scarsdale High School Orchestra, Orchester des Gymnasiums Carl Philipp Emanuel Bach Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Die Bremer Stadtmusikanten concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 35


Klassikprogramm

10:30 ATZE Musiktheater Ben liebt Anna. Matthias Witting (Leitung & Regie)

20:00 Konzerthaus Dee Dee Bridgewater (vocals), Theo Croker & DVRK Funk

Brandenburg

20:00 Philharmonie Igor Levit (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Neeme Järvi (Leitung). Rääts: Konzert für Kammerorchester Nr. 1 op. 16, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 3, R. Strauss: Symphonia domestica op. 53

20:00 Staatstheater Cottbus Philharmonisches Orchester, Evan Christ (Leitung). Franke: Brandenburgisches Doppelkonzert 1, Daheim in der Fremde & Musikalische Szene für Solisten und Orchester (UA), Messiaen: Eclairs sur l’Au-Delà …

25.2. Samstag Konzert

18:00 Kulturhaus Centre Bagatelle Andreas Finsterbusch (Violine), Christoph Starke (Viola), Christoph Bachmann (Violoncello). Daniela Hlinkova (Klavier). Werke von Chopin, Liszt, Schumann u. a. 19:00 Haus des Rundfunks Lietzeorchester Berlin, Hanno Bachus (Leitung). Inamori: Sonic Condition, Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll 19:00 Radialsystem V Chor@Berlin. Vokalquartett niniwe. Werke von Bach, Rheinberger, Sting u. a. 19:00 Schloss Britz Gerhard Meyer & Siegfried Schubert-Weber (Klavier). Werke von Schubert, Grieg u. a. 20:00 Kammermusiksaal OrchesterAkademie der Berliner Philharmoniker, Ton Koopman (Leitung). Bach: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069, Haydn: Sinfonia concertante B-Dur Hob. I:105, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485

20:00 Schloss Charlottenburg (Große Orangerie) Karneval meets Klassik. Berliner Residenz Orchester. Werke von Vivaldi, Corelli, Monteverdi u. a. 20:00 Schwartzsche Villa Olja Dakich (Sopran), Maria Pendeva (Klavier). Italienische Arien 21:00 Radialsystem V Chor@Berlin. mongrooves, zimmmt, Gretchens Antwort. Vocal Pop

Tanztheater

19:30 Staatsoper im Schiller Theater Onegin. John Cranko (Choreografie). Musik von Tschaikowsky Musik in Kirchen

15:00 Lutherkirche Spandau Orgelwinter. 30 min. Orgelmusik mit Psalmlesung und Gebet 16:00 Auenkirche Brahms: Ein deutsches Requiem. Berliner Konzert Chor, Jan Olberg (Leitung) 19:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Stummfilmkonzert. WindWerk Sinfonisches Blasorchester Berlin e. V., David Rodeschini (Leitung). Lang/ Huppertz: Metropolis 19:00 Heilig-Kreuz-Kirche Rossini: Petite Messe solennelle. Andrea Marie Baiocchi & Scott Curry (Klavier), Lenka Gajdošová (Harmonium), Kerstin Behnke (Leitung)

Musiktheater

Kinder & Jugend

19:00 Deutsche Oper Mozart: Così fan tutte. Daniel Cohen (Leitung), Robert Borgmann (Regie)

15:00 ATZE Musiktheater Die Bremer Stadtmusikanten. Thomas Lotz (Leitung), Herman Vinck (Regie)

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss

15:00 Musikinstrumenten-Museum MiM-Kids: Große Orgeln für kleine Leute. Jörg Joachim Riehle (Orgel)

20:00 Staatsoper im Schiller Theater (Werkstatt) Stockhausen: Originale. Max Renne (Leitung), Georg Schütky (Regie)

15:30 Rudolf Steiner Haus Dahlem Bilder einer Ausstellung. Ricarda Gnauck (Klavier), Andreas Peer Kähler (Moderation)

21:00 Deutsche Oper (Tischlerei) Aus dem Hinterhalt: Tod in Venedig. Alexandra Holtsch (Leitung & Regie)

16:00 ATZE Musiktheater Steffi und der Schneemann. Romanus Fuhrmann (Regie)

B E R L I NE R SY MP H ON I K E R Sonntag, 26. Februar 2017 • 16.00 Uhr • Philharmonie LUDWIG VAN BEETHOVEN

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73

CARL REINECKE

Konzert für Flöte und Orchester D - Dur op. 283

WOLFGANG A. MOZART

Symphonie Nr. 35 D - Dur KV 385 (Haffner)

Dirigent: Solisten:

Fausto Fungaroli Andrew Pae, Klavier

Albert Pae, Flöte

Berolina-Orchester e.V. Berliner Symphoniker • Wangenheimstr. 37-39 • 14193 Berlin 030/325 55 62 kontakt@berliner-symphoniker.de Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen und direkt bei den Berliner Symphonikern. 36 Berlin & Brandenburg

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)


SEIT 1923

Sonntag / 26. Februar 17 / 20.00 Uhr / Philharmonie Berlin

ALAIN ALTINOGLU

Nora Gubisch / Alt MDR Rundfunkchor (Damen) / Philipp Ahmann / Choreinstudierung Kinderchöre des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums Berlin Jan Olberg / Choreinstudierung

GUSTAV MAHLER Sinfonie Nr. 3 d-Moll

18.45 Uhr, Südfoyer, Einführung von Steffen Georgi

+49 30 202 987 15 tickets@rsb-online.de www.rsb-online.de

RSBAnz_concerti_Feb_26_02_124x178_RZ.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

08.12.16 17:40 concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 37


Klassikprogramm

Sonstiges

(Klavier), Albert Pae (Flöte), Berliner Symphoniker, Fausto Fungaroli (Leitung). Werke von Beethoven, Reinecke & Mozart

14:00 Staatsoper im Schiller Theater Workshop für Erwachsene: Tannhäuser. Wenzel U. Vöcks (Leitung)

17:00 Radialsystem V Chor@Berlin. Ensemble Spinario, Donald Manuel (Percussion), Alexander Hermann (Orgel), Rupert Huber (Leitung). Psychopompos

15:30 Deutsche Oper Führung Brandenburg

19:30 Staatstheater Cottbus Donizetti: Die Favoritin. Ivo Hentschel (Leitung), Martin Schüler (Regie)

19:00 Schwartzsche Villa Oper mal anders. Richard Vadigans (Klavier). Wagner: Der Ring des Nibelungen

26.2. Sonntag Konzert

20:00 Kammermusiksaal Nobujuki Tsujii (Klavier). Bach: Italienisches Konzert F-Dur BWV 971, Mozart: Klaviersonate B-Dur KV 570, Beethoven: Klaviersonate cis-Moll op. 27/2 „Sonata quasi una fantasia“ & f-Moll op. 57 „Appassionata“

11:00 Bode-Museum Laura Volkwein (Violine). Knut Zimmermann (Violine). Prokofjew: Violinsonate C-Dur op. 56, Igudesman: Duos für zwei Violinen 11:00 Radialsystem V Chor@Berlin. Ich-kann-nicht-singen-Chor, Michael Betzner-Brandt (Leitung). Offenes Singen

20:00 Philharmonie Nora Gubisch (Alt), Damen des MDR Rundfunkchors, Kinderchöre des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Alain Altinoglu (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll

16:00 Konzerthaus Dejan Lazić (Klavier). Konzerthausorchester Berlin, Iván Fischer (Leitung). Glass: Facades, Gershwin: Rhapsody in Blue, Corigliano: Tournaments, Adams: Fearful Symmetries

20:00 Neuköllner Oper Die Fledermaus. Julia Lwowski (Regie). Nach J. Strauss 20:00 Staatsoper im Schiller Theater (Werkstatt) Stockhausen: Originale. Max Renne (Leitung), Georg Schütky (Regie) Tanztheater

18:00 Deutsche Oper Castrati, Secus & Petite Mort. Nacho Duato, Ohad Naharin & Jiří Kylián (Choreografie). Werke von Vivaldi, Mozart u. a. Musik in Kirchen

15:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Benefiz-Konzert zugunsten Hospizdienst Tauwerk e.V. Homophilharmonisches Orchester Berlin, Christiane Silber (Leitung). Werke von Bernstein, Gershwin & Dvořák 17:00 Stadtkirche Köpenick Fagötter+. Werke von Beethoven, Mancini u. a. 19:00 Jesus-Christus-Kirche Dahlem Liederabend. Brigitte Geller (Sopran),

Musiktheater

16:00 Philharmonie Andrew Pae

16:00 Staatsoper im Schiller Theater Wagner: Tannhäuser. Simone Young (Leitung), Sasha Waltz (Regie)

Weltstars in Berlin · Spielzeit 2016/2017 So., 26.2.17 · 20 Uhr · Kammermusiksaal*

Mi., 22.3.17 · 20 Uhr · Kammermusiksaal

Ksenija Sidorova Akkordeon

Nobu Tsujii Klavier

The Princess of Accordeon · „Carmen“

Werke von Bach, Mozart & Beethoven Do., 2.3.17 · 20 Uhr · Philharmonie*

Gidon Kremer Violine & Martha Argerich Klavier

Ksenija Sidorova

The world’s most famous brass group

Kremerata Baltica

Sa., 29.4.17 · 20 Uhr · Kammermusiksaal*

Fr., 10.3.17 · 20 Uhr · Kammermusiksaal Martha Argerich

Quadro Nuevo

Alice Sara Ott

„Canzone della strada“

Murray Perahia

Werke von Haydn, Mozart, Brahms & Beethoven

Alice Sara Ott Klavier Werke von Grieg & Liszt

Mi., 10.5.17 · 20 Uhr · Kammermusiksaal*

Berliner Barock Solisten

Di., 21.3.17 · 20 Uhr · Philharmonie*

Murray Perahia Klavier

Mo., 10.4.17 · 20 Uhr · Kammermusiksaal

Canadian Brass

Jonathan Kelly, Oboe · Reinhold Friedrich, Trompete · Daniel Gaede, Violine & Leitung Reinhold Friedrich

* in Zusammenarbeit mit

0800-633 66 20

Tickets Anruf kostenfrei www.firstclassics-berlin.de | Alle Vorverkaufsstellen

38 Berlin & Brandenburg

concerti-Tickethotline: 01805/266 006 (14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, Mobil abweichend)

Foto: Caroline Doutre

Nobu Tsujii


Matthieu Gauci (Flöte), Sebastian Lehne (Klarinette), Corinna Soeller (Klavier). Werke von Berlioz, Debussy, Duparc, Roussel u. a.

Debüt im Deutschlandradio Kultur

Kinder & Jugend

11:00 Deutsche Oper Kinderkonzert. Orchester der Deutschen Oper Berlin

28. 2. 2017 • 20 Uhr Philharmonie Berlin • Kammermusiksaal

11:00 & 15:00 Kammermusiksaal Elefantastische Abenteuer!

Quatuor Van Kuijk

15:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht. Carsten Klatte (Leitung), Göksen Güntel (Regie)

Werke von

Franz Schubert, Akira Nishimura und Maurice Ravel

16:00 ATZE Musiktheater Emil und die Detektive. Sinem Altan (Leitung)

Karten: Besucherservice der ROC GmbH • Tel. 20 29 87 10

16:00 Puppentheater Berlin Der Karneval der Tiere 18:00 Komische Oper Kats-Chernin: Schneewittchen und die 77 Zwerge. Pawel Poplawski (Leitung), Christian von Götz (Regie)

19:30 Komische Oper Abraham: Ball im Savoy. Adam Benzwi (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

Sonstiges

Musik in Kirchen

14:00 Komische Oper Führung Kostüm

20:00 Emmaus-Kirche Kreuzberg Benefiz-Konzert zugunsten Hospizdienst Tauwerk e.V. Homophilharmonisches Orchester Berlin, Christiane Silber (Leitung). Werke von Bernstein, Gershwin & Dvořák

Brandenburg

19:00 Staatstheater Cottbus Philharmonisches Orchester, Evan Christ (Leitung). Franke: Brandenburgisches Doppelkonzert 1, Daheim in der Fremde & Musikalische Szene für Solisten und Orchester, Messiaen: Eclairs sur l’Au-Delà …

27.2. Montag Konzert

20:00 Konzerthaus Simone Kermes (Sopran), La Magnifica Comunità, Enrico Casazza (Leitung), Torsten Händler (Regie). Werke von Monteverdi, Cesti, Mannelli, Purcell, Dowland u. a. 20:00 Philharmonie Erez Ofer (Violine), Berliner Sibelius Orchester, Mariano Domingo (Leitung). Kodály: Tänze aus Galánta, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung 20:00 Uferhallen Olga Polonsky (Violine), Shirley Brill (Klarinette), Stephan Koncz (Violoncello), Jonathan Aner (Klavier). Werke von Zemlinsky, Bruch & Rabl Weitere Infos siehe Tipp Musiktheater

Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht. Carsten Klatte (Leitung), Göksen Güntel (Regie) 10:30 ATZE Musiktheater Emil und die Detektive. Sinem Altan (Leitung) 11:00 Puppentheater Berlin Der Karneval der Tiere

19:30 Komische Oper Loewe: My Fair Lady. Peter Christian Feigel (Leitung) Musik in Kirchen

15:00 Franz. Friedrichstadtkirche 30 Minuten Orgelmusik. Kilian Nauhaus (Orgel) Kinder & Jugend

10:00 ATZE Musiktheater Darüber spricht man nicht. Carsten Klatte (Leitung), Göksen Güntel (Regie) 10:30 ATZE Musiktheater Emil und die Detektive. Sinem Altan (Leitung) 11:00 Puppentheater Berlin Der Karneval der Tiere

Tipp

28.2. Dienstag Konzert

13:00 Philharmonie (Foyer) Lunchkonzert 20:00 Kammermusiksaal Quatuor van Kuijk. Schubert: Streichquartett Es-Dur D 87, Nishimura: Streichquartett Nr. 2 „Pulses of Light“, Ravel: Streichquartett F-Dur 20:00 Philharmonie Janine Jansen (Violine), NHK Symphony Orchestra, Paavo Järvi (Leitung). Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216, Mahler: Sinfonie Nr. 6 Musiktheater

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

27.2. montag

20:00 Uferhallen Berlin Olga Polonsky (Violine), Shirley Brill (Klarinette), Stephan Koncz (Violoncello), Jonathan Aner (Klavier). Werke von Zemlinsky, Bruch & Rabl Aus zwei mach eins: Klarinettistin Shirley Brill und Pianist Jonathan Aner sind nicht nur privat ein Paar, sondern üben sich auch musikalisch in Harmonie – als Duo Brillaner.

concerti 02.17 Berlin & Brandenburg 39


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Raus aus der Kirche, rein ins Vergnügen

Karfreitagszauber aus St. Petersburg

Dresdner Kreuzchor So rich-

Orchester des MariinskyTheaters Bereits zum dritten

tig entspannend wird das Jahr eins nach dem 800-jährigen Jubiläum nicht, denn die Feierlichkeiten des Reforma­ tionsjahres werden auch den Alltag des Dresdner Kreuzchores bestimmen – nicht zuletzt auch deswegen, weil es nach wie vor zu den wichtigsten Aufgaben der Kruzianer gehört, die liturgischen Dienste der Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt zu übernehmen. Bei den Dresdner Musikfestspielen jedoch strömt der Knabenchor zusammen mit Kreuzkantor Roderich Kreile ins Freie und lädt zur Serenade im Schlosspark Pillnitz, der früheren Sommerresidenz des Sächsischen Königshauses. Dort schlagen die jungen Sänger einen musikalischen Bogen quer durch die Jahrhunderte nicht nur mit klassischem Liedgut, sondern auch mit zeitgenössischen Arrangements und Volksliedern. MT

Etwa 50 Konzerte im Jahr geben die Kruzianer So. 4.6., 15:00 Uhr Schloss Pillnitz Serenade im Grünen Dresdner Kreuzchor, Roderich Kreile (Leitung) Das genaue Programm wird noch bekanntgegeben

Mal ist Russlands wichtigstes Sinfonieorchester zu Gast bei den Dresdner Musikfestspielen. Valery Gergiev, seit 1988 als Künstlerischer Leiter und seit 1996 als Intendant des Mariinsky-Theaters, hat unermüdlich das Repertoire des Orchesters erweitert. Der Klangkörper setzt zwar noch immer Maßstäbe als Interpret russischer Kompositionen, begeistert aber auch zunehmend mit deutschem Repertoire. So wird das Orchester aus St. Petersburg neben Schostakowitschs 5. Sinfonie

auch Auszüge aus Parsifal und Götterdämmerung von Richard Wagner aufführen. MT

Valery Gergiev leitet seit fast 30 Jahren das Mariinsky-Orchester Fr. 19.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Orchester des Mariinsky-Theaters, Valery Gergiev (Leitung). Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll, Wagner: Karfreitagszauber aus „Parsifal“ & Auszüge aus „Götterdämmerung“

Strahlender Belcanto in der Semperoper Diana Damrau Vor bald zwan-

zig Jahren betrat Diana Damrau erstmals als Königin der Nacht die Bühnen, unter anderem übrigens auch in Dresden. Plötzlich fiel an immer größeren Opernhäusern in der Welt ihr Name, wenn es darum ging, die Zauberflöte-Figur zu besetzen. Neben den Straussund Mozartpartien ist es vor allem das Belcanto-Fach, in dem die Günzburgerin zu den besten Sopranistinnen weltweit gehört. Bei den Dresdner Musikfestspielen, die in diesem Jahr auch einen Gesangsschwerpunkt haben, widmet sich Damrau gemeinsam mit

ihrem Ehemann, dem Bassbariton Nicolas Testé, ausgewählten Belcanto-Werken. MT

Sang 2016 an elf verschiedenen Opernhäusern: Diana Damrau So. 21.5., 20:00 Uhr Semperoper Diana Damrau (Sopran), Nicolas Testé (Bassbariton), Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume (Leitung) Werke von Bellini, Massenet, Meyerbeer, Ponchielli, Thomas & Wagner Februar 2017 concerti   35


40. Dresdner Musikfestspiele

Paradiesischer Sound aus London Mit dem London Philharmonic Orchestra ist erstmals einer der großen englischen Klangkörper Orchestra in Residence in Dresden. Von Juan Martin Koch

tisch erstklassigen, 1800 Besucher fassenden neuen Saal bespielen dürfen. Auch für das traditionsreiche Londoner Orchester waren die frühen neunziger Jahre wegweisend. Nachdem man sich den Spielort lange mit dem Philharmonia Orchestra teilen musste, wurde die Royal Festival Hall 1992 ganz offiziell zum festen Domizil des LPO, das dann in der Folge auch einschneidende finanzielle Einbu-

Dirigierte mit 24 Jahren erstmals in Covent Garden: Vladimir Jurowski

36  concerti Februar 2017

ßen durch das Arts Council abwenden konnte, nicht zuletzt durch entsprechende Proteste und Solidaritätsbekundungen des Publikums. Solche hatte das 1932 durch Sir Thomas Beecham gegründete Orchester schon in Kriegszeiten bitter nötig, als 1941 große Teile des Instrumentariums einem Bombardement zum Opfer fielen, was daraufhin eine beispiellose Spendenaktion auslöste. Ein Repertoire von Sinfonik bis zu Videospiel-Musik

Künstlerisch waren die Nachkriegsjahre von einer zunehmenden Internationalisierung am prominent besetzten Dirigentenpult geprägt. Auf Adrian Boult, William Steinberg und John Pritchard folgten Bernard Haitink, Georg Solti, Klaus Tennstedt, Franz Welser-Möst und Kurt Masur, bevor 2007 der damals gerade einmal 34-jährige Russe Vladimir Jurowski den Chefposten übernahm. Nach wie vor ist das Orchester breit aufgestellt und macht neben der Sinfonik und der Opernarbeit beim Glyndebourne Festival immer wieder Ausflüge in die Film- und die Games-Musik.

Fotos: Roman Gontcharov, Patrick Harrison

D

aran hätte der Dresdner Musikstudent Vladimir Jurowski Anfang der neunziger Jahre wohl nicht im Traum gedacht: Ein Vierteljahrhundert später ist er als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra (LPO) zu Gast im runderneuerten Dresdner Kulturpalast. Als Orchestra in Residence der Dresdner Musikfestspiele gehört das LPO zu den ersten internationalen Klangkörpern, die den akus-


Das London Philharmonic Orchestra in seiner Heimstätte, der Royal Festival Hall

Auf den Live-Mitschnitten beim hauseigenen LPO Label kann man sich ein Bild von der Repertoiretiefe und der exzellenten Zusammenarbeit mit Jurowski machen. Das instrumentale Niveau ist überragend, der Orchesterklang hoch differenziert und somit ideal geeignet, die ausdrucksintensiven, aber unsentimentalen, oft scharfkantigen, rhythmisch zugespitzten Interpretationen Jurowskis umzusetzen. Ausgrabung einer Konzert-Rarität

nente Cellist, der mit unendlicher musikalischer Neugier immer auf der Suche nach unerhörtem Repertoire ist. Sergej Prokowjews 1938 vollendetes Cellokonzert e-Moll op. 58 ist ein solches Werk, denn im Konzertsaal und auf Tonträgern ist fast ausschließlich dessen Überarbeitung, das Sinfonische Konzert op. 125 zu hören, das der Komponist 1950 auf Anregung Mstislaw Ros­ tropowitschs in Angriff nahm. Das Dresdner Festspielpublikum wird sich durch Isserlis und seine Mitstreiter gerne von den Qualitäten dieser in ihren Ausmaßen und ihrem Ausdrucksspektrum Grenzen sprengenden Ursprungsver­ sion überzeugen lassen.

Beste Voraussetzungen also für ein Werk wie Dmitri Schostakowitschs 15. Sinfonie, die am 23. Mai die Dresdner Musikfestspiel-Residenz des LPO beschließt. Die Doppelbödigkeit und der maskenhafte Cha- »Himmlische Freuden« rakter dieses sinfonischen im Kulturpalast Vermächtnisses dürften bei Eröffnet wird das zweitägige Jurowski und seinem Orchester Gastspiel des LPO von einem in besten Händen sein. Zuvor Solisten, der trotz seiner gerasteht eine konzertante Rarität de einmal 21 Jahre schon ein auf dem Programm, und es ist „Alter Bekannter“ bei den Mukein Zufall, dass der Solist Ste- sikfestspielen ist. Zum dritten ven Isserlis heißt, jener emi- Mal tritt der kanadisch-polni-

sche Pianist Jan Lisiecki dort auf und spielt mit Frédéric Chopins e-Moll-Konzert ein Werk, das ihn in seiner Karriere schon lange begleitet. Das sinfonische Hauptwerk des Abends ist Gustav Mahlers Vierte, und wenn man den hymnischen Londoner Kritiken zu den Auftritten im Herbst Glauben schenken darf, stehen für den vierten Satz mit der Sopranistin Sofia Fomina wahrlich „himmlische Freuden“ ins Haus. Der paradiesische Sound kommt vom London Philharmonic Orchestra. Konzert-TIPPs

Dresden Mo 22.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Jan Lisiecki (Klavier), Sofia Fomina (Sopran), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur

Di. 23.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Steven Isserlis (Violoncello), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Glinka: WalzerFantasie h-Moll, Prokofjew: Cello­ konzert e-Moll op. 58, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 Februar 2017 concerti   37


40. Dresdner Musikfestspiele

Tradition und Moderne 1978 wurden die Dresdner Musikfestspiele aus der Taufe gehoben, 2017 finden sie zum 40. Mal statt. Ein Rückblick auf eines der größten Festivals in Deutschland. Von Maximilian Theiss

B

eginnend 1978 finden in Dresden als jährlich durchzuführendes Musikfestspiel internationalen Ranges Dresdner Musikfestspiele statt!“ Was sich mehr als Verordnung denn als feierliche Verkündigung eines großen Klassikfestivals liest, entstammt einem regierungsamtlichen Dekret von Partei und Staatsführung der DDR inmit-

ten des Kalten Krieges. Von Beginn an hatte man also einen hohen Qualitätsanspruch an die Dresdner Musikfestspiele, die trotz mangelnder Devisen Künstler und Ensembles aus aller Welt in Sachsens Landeshauptstadt lockten. Herbert von Karajan etwa kam mit den Berliner Philharmonikern zur ersten Ausgabe des Festivals, 1981 dirigierte Claudio Abbado

im Kulturpalast Chor und Orchester der Mailänder Scala, auch Dietrich Fischer-Dieskau, Marilyn Horne sowie Zubin Mehta und die New Yorker Philharmoniker traten schon in den ersten Festivaljahren hier auf. Daneben suchten die Veranstalter schon früh den engen Kontakt zum Publikum: Seit 1981 lockt die Open-AirVeranstaltung „Dresden singt &

Fotos: Archiv der Dresdner Musikfestspiele

Claudio Abbado mit Shirley Verrett und Chor und Orchester der Mailänder Scala 1981 im Kulturpalast

38 concerti Februar 2017


DRESDNER MUSIKFESTSPIELE – Themen und Intendanten

JAN VOGLER 2009 – heute 2017 „Licht“ 2016 „Zeit“ 2015 „Feuer Eis“ 2014 „Die Goldenen 20er“ 2013 „Empire“ 2012 „Herz Europas“ 2 0 1 1 „Fünf Elemente“ 2010 „Russlandia“ 2009 „Neue Welt“ HARTMUT HAENCHEN 2003 – 2008 2008 „Utopia“ 2007 „Landschaften“ 2006 „Glauben“ 2005 „Lust am Fremden“ 2004 „Sagenhaftes“ 2003 „Wagner & Wolf“

Herbert von Karajan vor dem Konzert mit den Berliner Philharmonikern 1978

musiziert“ jährlich Tausende Besucher an. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs galt es, das Festival in einem zusammenwachsenden Europa zu verankern und zu etablieren, wobei das „Gesicht“ der Dresdner Festspiele gewahrt wurde: Mehr denn je treten hier internationale Spitzenkünstler und -ensembles auf, in Orchester-, Kammerund Solokonzerten erklingen praktisch alle Facetten der klassischen Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart. Zudem steht jeder Festspieljahrgang unter einem ganz bestimmten Motto, das eine Komponistengruppe, eine Epoche oder ein Genre näher beleuchtet. 1995 wagte der damalige Intendant Michael Hampe mit „Apokalypse“ erstmals ein Motto, das nicht unmittelbar mit Musik in Verbindung steht. Bis heute sind diese Schlagwörter Garanten für einzigartige und vor allem

TORSTEN MOSGRABER 2001/02 2002 „Sehnsucht & Abschied“ 2001 „Aufbruch“

vielfältige Programmzusammenstellungen, die es für das Publikum zu entdecken gilt. Ein Klassikfestival mit hauseigenem Orchester

Auch eine weitere Tradition ist schon seit Anbeginn wesentlicher Bestandteil: die Rückbesinnung auf die eigene, lokale Musikgeschichte sowie auf die Musen- und Zwingerfeste der sächsischen Kurfürsten als Vorläufer der Musikfestspiele. Deshalb sind auch Dresdens Chöre und Orchester eng mit dem Festival verbunden, allen voran das hauseigene Dresdner Festspielorchester, ein international besetztes Ensemble unter der Leitung von Ivor Bolton, das 2012 im Geiste des „Orchestra di Dresda“ gegründet wurde, jener legendären Hofkapelle Augusts des Starken. Gäbe es also ein Motto für alle vierzig Spielzeiten der Musikfestspiele – es müsste lauten: „Tradition und Moderne“.

MICHAEL HAMPE 1994 – 2000 2000 „Barock & Jazz“ 1999 „España“ 1998 „Die Macht der Musik“ 1997 „Italiener in Elbflorenz“ 1996 „ Aufklärung – Traum der Vernunft“ 1995 „Apokalypse“ 1994 „ Sachsens Glanz – Das Augusteische Zeitalter“ MATTIS DÄNHARDT 1992/93 1993 „Tanzpodium“ 1992 „ Oper in Dresden – Kunst für Europa“ WINFRIED HÖNTSCH 1978 – 1991 1 9 9 1 „Das Erbe Mozarts in Dresden“ 1990 „ Russische Klassik – Sowjetische Moderne“ 1989 „ Vier Jahrzehnte sozialistische Musikkultur“ 1988 „Verdi und Wagner in Dresden“ 1987 „Die italienische Oper in Dresden“ 1986 „ Carl Maria von Weber und der Gedanke der Nationaloper“ 1985 „ Semperoper – Tradition und Gegenwart“ 1984 „Begegnungen mit Tanz“ 1983 „Dresdner Operntraditionen“ 1982 „Musiktheater für Kinder“ 1 9 8 1 „Mozart als Musikdramatiker“ 1980 „Tanztheater heute“ 1979 „Oper des 20. Jahrhunderts“ 1978 „Kammeroper“ Februar 2017 concerti   39


40. Dresdner Musikfestspiele

An der Außenfront wurde der renovierte Kulturpalast kaum verändert, ...

Palast der Musik

S

o facettenreich wie die Stadt selbst, so vielfältig sind auch die Konzert­ orte bei den Dresdner Musik­ festspielen. Vom industriellen Charme einer Fabrik bis hin zum idyllisch gelegenen Wein­ gut reicht das Spektrum der 22 Spielstätten bei dem Festival. Ob prächtige Orchesterkonzer­ te in der Semperoper und der Frauenkirche, intime Kammer­ musikabende im barocken Pa­ lais im Großen Garten oder lockere Sessions im Ball- und Brauhaus Watzke: Die magi­ sche Kombination aus Konzert­ ort, Programm und Künstler sorgt bei den Dresdner Musik­ festspielen immer wieder für unvergessliche musikalische Momente. Zu den Höhepunkten der Jubi­ läumsausgabe der Festspiele gehören dabei auch die Veran­ 40 concerti Februar 2017

staltungen im Konzertsaal des verbinden ganze Generationen Dresdner Kulturpalasts. Ab mit dem Gebäude nicht nur April ist die Heimstätte der ihre ersten Begegnungen mit Dresdner Philharmonie nach der klassischen Musik in den fünfjähriger Umbauzeit wieder Schulkonzerten der Dresdner für den Konzertbetrieb geöff­ Philharmonie, sondern auch net und lockt mit einem mo­ legendäre Programme wie das dernen, akustisch hochwerti­ „Brückenmännchen“, swingen­ gen Konzertsaal von europäi­ de Dixieland-Abende oder schem Rang. Im Herzen von Gastspiele aus der Schlager­ Dresden – am Boulevard zwi­ welt. Einst von der DDR unter schen Alt- und Neumarkt gele­ dem Gedanken des „Volkshaus“gen – erwacht damit hinter der Programms konzipiert, blieb originalgetreu sanierten Fassa­ diese Mischung aus klassi­ de ein Ort der Begegnung zu schen Konzerten, Revuen, neuem Leben: Der Kulturpalast Gastspielen und Kongressen beherbergt nämlich nicht nur über 40 Jahre lang charakteris­ den großen Konzertsaal, son­ tisch für die Kulturpalastnut­ dern ist auch die neue Heimat zung. des Dresdner Kabaretts „Her­ kuleskeule“ und der Stadtbib­ Exzellente Akustik für die liothek, wie es ursprünglich großen Orchester der Welt schon der erste Planungsent­ Von Anfang an nahm die klas­ wurf von 1959 vorsah. Seit der sische Musik dabei jedoch ei­ Eröffnung im Oktober 1969 nen wichtigen Platz ein: Der

Fotos: gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partnern

Der Reiz der Dresdner Musikfestspiele liegt auch in den exquisiten Spielorten. In diesem Jahr findet ein Teil der Konzerte im wiedereröffneten Kulturpalast statt. Von Nicole Czerwinka


Kulturpalast war nach 1945 die erste dauerhafte Spielstätte der Dresdner Philharmonie, bis 1991 konzertierte auch die Sächsische Staatskapelle Dres­ den hier noch regelmäßig. Die Musikfestspiele waren seit ih­ rer Gründung 1978 ebenfalls eng an diese Spielstätte gebun­ den und luden schon zu DDRZeiten international renom­ mierte Klangkörper in den Saal, darunter die Berliner Philhar­ moniker unter Herbert von Karajan (1978), das Orchester der Mailänder Scala unter Clau­ dio Abbado (1981) oder das Philharmonische Orchester aus Tokio (1984). Ende der neunziger Jahre ver­ lor der Kulturpalast jedoch zunehmend an Akzeptanz in

der Klassik-Szene. Die Akustik im Mehrkzwecksaal konnte im internationalen Vergleich nicht mehr mithalten. Dennoch blieb er bis zu seiner Schließung 2012 einer der wichtigsten Dresdner Veranstaltungsorte – und wird dies nach der Wie­ dereröffnung im April 2017 auch wieder sein. Erinnerungen an das Alte und Erwartungen an das Neue

Der große Saal, die Seele des Hauses, wurde im Zuge des 89,3 Millionen Euro teuren Umbaus in den vergangenen fünf Jahren komplett entkernt und in einen modernen Kon­ zertsaal von Weltrang mit ex­ zellenter Akustik verwandelt – gestaltet in der Form eines

Weinbergs und ausgestattet mit rund 1800 Sitzplätzen. Le­ diglich die Außenfassade des Kulturpalasts blieb nach der Sanierung dieselbe: Die mar­ kante Glasfront und das groß­ zügige Foyer im Innern, sogar die charakteristischen Mosaike an der Hauswand wurden denkmalgerecht restauriert. So verbinden sich an diesem zen­ tralen Ort die Erinnerung an Altes und die Erwartung auf Neues wiederum auf magische Weise. Die Dresdner Musikfest­ spiele werden dies mit 14 in­ ternationalen Gastspielen fei­ ern. Im spannungsvollen Dia­ log zwischen Alt und Neu kann man sich im Kulturpalast also mehr denn je auf bewegende Konzertabende freuen.

... im Inneren präsentiert sich einer der modernsten Konzertsäle Europas

Februar 2017 concerti   41


40. Dresdner Musikfestspiele

Musik aus dem Nachbarland Das Orchestre de Paris ist berühmt für seine Interpretationen französischer Sinfonik

D

ie Sanierung des Dresdner Kulturpalasts kommt voran, Ende April wird das Gebäude der späten sechziger Jahre nach jahrelangem Umbau wiedereröffnet. Das war eine große Notwendigkeit, sagt der Intendant der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler und freut sich, nun einen Raum in der Stadt zu haben, in dem die gesamte sinfonische Literatur aufgeführt werden kann. Wie sich französische Orchestermusik im neuen, akustisch hochwertigen Konzertsaal anhört, zeigt das Orchestre de Paris, das sich besonders der

traditionsreichen französischen Musik verpflichtet fühlt. Seit September letzten Jahres leitet Daniel Harding als Chefdirigent das Orchester gemeinsam mit Chef associé Thomas Hengelbrock, mit dem der Klangkörper nach Dresden reist. Ein weiterer Repertoireschwerpunkt ist die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, in diesem Konzert vertreten durch Joseph Canteloubes Vermächtnis Chants d‘Auvergne, für die das Orchester die amerikanischen Mezzosopranistin Kate Lindsey gewinnen konnte. Teresa Pieschacón Raphael

Von Barock bis Moderne reicht das Repertoire von Kate Lindsey Fr. 2.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Kate Lindsey (Mezzosopran), Orchestre de Paris, Thomas Hengelbrock (Ltg.). Ravel: Daphnis et Chloé (Ausz.), Canteloube: Chants d’Auvergne (Ausz.), Mussorgski/Ravel: Bilder einer Ausstellung

Das Mahler Chamber Orchestra begeht in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Jubiläum

J

Symbol, Mahnmal und Wahrzeichen: die Frauenkirche Do. 15.6., 20:00 Uhr Frauenkirche Christian Tetzlaff (Violine), Mahler Chamber Orchestra, Daniele Gatti (Leitung). Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Beethoven: Sinfonien Nr. 2 D-Dur & Nr. 6 F-Dur 42 concerti Februar 2017

ahrzehntelang stand die Ruine der Dresdner Frauenkirche inmitten eines gewaltigen Trümmerberges, wurde dann Stein um Stein wieder aufgebaut und konnte zum 800-jährigen Stadtjubiläum 2006 in ihrer einstigen Schönheit erstrahlen. Heute ist der architektonisch beeindruckende Sakralbau ein Symbol für Hoffnung, Versöhnung – und Ewigkeit, wie auch das von Christian Tetzlaff interpretierte Violinkonzert von Alban Berg. Der Komponist widmete es „dem Andenken eines Engels“, der Tochter von Alma

Mahler und Walter Gropius, die 1935 mit 18 Jahren an Kinderlähmung verstarb. Begleitet wird er vom Mahler Chamber Orchestra, das 1997 von einer Gruppe Musiker um Claudio Abbado gegründet wurde. Von Beginn an prägte neben Abbado auch Daniel Harding das Ensemble, zu Beginn als Erster Gastdirigent, inzwischen als Conductor Laureate. Seit 2016 ist Daniele Gatti künstlerischer Berater des Kammerorchesters, das als „nomadisches Kollektiv“ ohne eigene Konzertstätte aus 45 Mitgliedern besteht. TPR

Fotos: Rosetta Greek, Heribert Pohl/Wikimedia Commons, Christoph Münch, Marco Borggreve

Das nomadische Kollektiv


Essenziell, kein nettes Extra Das City of Birmingham Symphony Orchestra gastiert in der Dresdner Semperoper

W

er einmal in den rot samtenen Fauteuils oder in den hufeisenförmig geschwungenen Rängen der Semperoper gesessen und oben auf den prunkvollen Kronleuchter geblickt hat, der fühlt, was uns abhanden zu gehen scheint: Erhabenheit. Von Gottfried Semper um 1878 im Stil der italienischen Hochrenaissance errichtet, wurde das Opernhaus während des Zweiten Weltkrieges nahezu zerstört und bis 1985 liebevoll und aufwändig rekonstruiert. „Hier in Dresden war Kultur nie ein nettes Extra, sondern ist essen-

ziell“, sagt Festspiel-Intendant Jan Vogler, der hier seine Karriere als „Erster Konzertmeister Violoncello“ begann. In der Semperoper wird nun das City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) zu Gast sein, dem seit September 2016 mit der Dirigentin Mirga Gražinyté-Tyla erstmals eine Frau als Music Director vorsteht. Sein Gastspiel im prunkvollen Opernbau gibt das CBSO mit dem aufstrebenden spanischen Dirigenten Gustavo Gimeno – eine Zusammenarbeit, die schon mehrfach für umjubelte Konzerte sorgte. TPR

Originalgetreu wurde die Semperoper wieder aufgebaut Fr. 26.5., 20:00 Uhr Semperoper Jan Vogler (Violoncello), City of Birmingham Symphony Orchestra, Gustavo Gimeno (Leitung) Werke von Mozart, Britten & Schumann

Romantik bei 21,2 Grad Mit einem ungewöhnlichen Programm bereichert das hr-Sinfonieorchester die Musikfestspiele

M

Leonidas Kavakos gilt als einer der besten Brahms-Interpreten So. 4.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Leonidas Kavakos (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Ltg.). Ligeti: „Lontano“ für großes Orchester, Brahms: Violinkonzert D-Dur, Strawinsky: Le Sacre du printemps

an darf gespannt sein, wie sich György Ligetis Lontano für großes Orchester aus der Mitte des Saales heraus entfaltet, wo die Bühne des neuen Konzertsaals im Kulturpalast steht. Mit vierfachem Piano beginnt das Werk und wächst sich allmählich zu einem raumfüllenden Klang aus. Im Juni hat Intendant Jan Vogler das hr-Sinfonieorchester aus Frankfurt eingeladen, das unter seinem Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada jenes Stück spielen wird – neben Strawinskys Le sacre du printemps, das ebenfalls höchste

Ansprüche an die Saal­akustik stellen wird. Der Klangkörper, 1929 als Rundfunkorchester gegründet, ist besonders für seine Repertoire-Vielfalt bekannt, aus dem oft Konzerte mit außergewöhnlichen Werkkombinationen entstehen. So darf man sich bei diesem Konzert auch auf Leonidas Kavakos freuen, der mit Brahms’ Violinkonzert in D-Dur einen romantischen Kontrapunkt zum 20. Jahrhundert setzt – übrigens bei etwa 21,2 Grad Saaltemperatur. Dafür sorgen die Lüftungen aus den Sesselfüßen im Publikum. TPR Februar 2017 concerti   43


Der sympathische Bösewicht von der britischen Insel Für den Bariton Bryn Terfel ist nur eine Sache wichtiger als die Musik: seine Familie

Das Böse ist sein Metier: Bryn Terfel widmete sogar ein ganzes Album den dunklen Mächten in der Oper – und nannte es »Bad Boys«

D

as ist wohl die Natur der Oper: Die Tenöre sind die Guten, die Baritone die Bösen. Und die Bass-Baritone die besonders schlechten, bösartigen Figuren. „Böse zu sein, macht solchen Spaß“, sagte Bryn Terfel einst in einem Interview mit der „Welt“. Besonders auf der Bühne. Da grollt und donnert er, verführt und vernichtet mit wenigen Gesten. Ob als grausam intriganter Jago in Verdis Otello, korrupter Polizeichef Scarpia in Puccinis Tosca oder gar als Méphistophélès höchstselbst 44 concerti Februar 2017

in Gounods Faust. Dunkle psychologische Facetten hat er diesen und vielen anderen Charakteren verliehen, bis zur proletarischen Verdüsterung in der Titelrolle von Stephen Sondheims viktorianischer Metzelballade Sweeney Todd. Konzert ohne Make-up und Kostüme

Mit Folksongs seiner Heimat im Gepäck war Bryn Terfel 1983 von einem walisischen Bauernhof aus nach London aufgebrochen, um an der Guildhall School of Music vorzusingen.

1992 war es so weit, und Terfel schlug als Jochanaan in Richard Strauss‘ Salome Publikum und Kritiker der Salzburger Festspiele in seinen Bann und wurde fortan als „walisisches Naturereignis“ – auch in Bayreuth – gefeiert. Inzwischen ist der 51-Jährige Vater von drei Söhnen, die ihm oft wichtiger waren als seine Karriere. Als er 2007 seinen Auftritt als Wotan absagte zur Londoner Siegfried-Premiere, weil sich eines der Kinder den Finger gebrochen hatte, erntete er heftige Kritik. „Ich habe damals viele Leute enttäuscht, aber die Familie hat Priorität. Auch Bayreuth versucht mich jährlich auf den Grünen Hügel zu locken, aber da bin ich in Spanien mit den Kindern.“ Da kann sich das Publikum der Dresdner Musikfestspiele freuen, dass Terfels Liederabend auf Mai und nicht in die Sommerferien fällt. „Liederabende“, sagt er, „bringen einen zum Ursprung des Singens zurück. Man steht allein mit seinem Pianisten auf der Bühne, es gibt kein Orchester, keinen Chor, kein Make-up, keine Kostüme. Alles dreht sich um die Lieder und um die Poesie.“ Ein buntes Programm bietet er: Lieder aus der walisischen Heimat sind darunter, etwa von Meirion Williams und Owen Williams, sowie Lieder von Franz Schubert und Robert Schumann – und natürlich manche „Bad Boy“-Arie. Dem Ruf muss man schließlich gerecht bleiben. Teresa Pieschacón Raphael Mi 31.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Bryn Terfel (Bassbariton), Eugene Asti (Klavier) Werke von Bryan Davies, Jacques Ibert, Frederick Keel, Franz Schubert, Robert Schumann, Meirion Williams u. a.

Fotos: Benjamin Ealovega/DG, Hans Morren, Harald Hoffmann/DG, Molina Visuals

40. Dresdner Musikfestspiele


Mit Monteverdi zurück in die Renaissance

Mozart im Zeichen des B’Rock

Anima Eterna Als sich 17 Mu­

dichter Konzertkalender, etli­ che Alben und Auszeichnun­ gen beweisen. SN

B’Rock Orchestra Es ist nicht sofort klar, aber es geht um Alte Musik. Jedoch im jungen, fetzigen Gewand! Mit diesem Ziel gründete der Cembalist und Dirigent Frank Agsterib­ be 2005 in Gent ein Ensem­ble, das sich auf die historisch informierte Aufführungspra­ xis spezialisiert hat und in dem junge Musiker mit wech­ selnden Dirigenten zusam­ menarbeiten. In seinen Pro­ grammen verbindet das En­ semble Größen der Barock­ literatur mit unbekannterem Repertoire. Doch auch zeitgenössische Musik kommt, sofern sie denn für das historische Ins­ trumentarium geeignet ist, zum Zuge. Und nicht nur die Konzertliteratur, sondern auch die Oper spielt eine gro­ ße Rolle. In Dresden steht mit Arien aus Don Giovanni, Le nozze di Figaro und Die Zauberflöte sowie mit Auszügen aus mehreren Sinfonien Mo­ zarts beides auf dem Pro­ gramm. SN

Repräsentiert die weibliche Seite des Abends: Anna Prohaska

Ein Spezialist des Barock dirigiert das B‘Rock: René Jacobs

So. 11.6., 20:00 Uhr Annenkirche Anna Prohaska (Sopran), Nikolay Borchev (Bariton), La Folia Barockor­ chester, Robin Peter Müller (Violine & Leitung). Purcell: Dido and Aeneas & King Arthur (Auszüge)

Fr. 9.6., 20:00 Uhr Martin-LutherKirche Mari Eriksmoen (Sopran), Johannes Weisser (Bass), B’Rock Orchestra, René Jacobs (Leitung). Opernarien und Auszüge aus Sinfonien von Mozart

siker 1987 zu einem Barocken­ semble zusammenschlossen, gaben sie sich den Namen „Anima eterna“ (zu deutsch: „ewige Seele“), abgeleitet vom Nachnamen des Leiters Jos van Immerseel. Neben dem Barock wollten sie ebenso die Wiener Klassik aufmischen, was ihnen bereits 1990 mit der Aufnahme aller Klavierkonzerte Mozarts gelang. Über Schubert, Liszt, Brahms und Strauss stieß das Orchester mit Ravel erfolg­ reich bis ins 20. Jahrhundert vor. 2017 steht mit Gershwin ein neuer Vorstoß an. Doch in Dresden geht es mit Werken

von Claudio Monteverdi erst einmal zurück in die Renais­ sance. Sabine Näher

Wie der Vater, so der Sohn: Christoph und Julian Prégardien Do. 1.6., 20:00 Uhr Frauenkirche Marianne Beate Kielland (Mezzoso­ pran), Christoph Prégardien & Julian Prégardien (Tenor), Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Leitung). Werke von Monteverdi

Wahnsinnig verrückt und wahnsinnig erfolgreich La Folia Der portugiesische

Begriff „folia“, der sich in ähn­ lichen Schreibweisen auch im Spanischen, Italienischen und Französischen findet, bedeutet Tollheit oder übermütige Aus­ gelassenheit. In der Renais­ sance wurden exzentrische Tänze als „folia“ bezeichnet, die wiederum im Barock wei­ terentwickelt wurden. Wenn sich ein Ensemble diesen Na­ men wählt, ist er Programm: „Im Jahr 2007 trafen sich ein paar verrückte bis wahnsinni­ ge junge Musiker, die Lust hatten, Lärm zu machen“ – so die Eigenaussage. Ein anste­ ckender Wahnsinn, was ein

Februar 2017 concerti  45


40. Dresdner Musikfestspiele

Zeit für Musik Die Uhrenmanufaktur Glashütte Original und die Dresdner Musikfestspiele

gehörte bereits im 17. Jahrhundert zu einem der einflussreichsten Kulturzentren weltweit. Hier versammelte sich die Avantgarde der Kunst, Technik und Wissenschaft. Hier wurde sie gefördert und zu neuen Höhenflügen inspiriert. In dieser Blütezeit der deutschen Kultur liegen auch die Wurzeln der sächsischen Uhrmacherkunst, deren Erfolgsgeschichte ihren Anfang im berühmten Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden nahm. Der Tradition und der Zukunft verpflichtet

Auch der begehrte Festspielpreis wird in der Manufaktur angefertigt

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ass eine Marke wie Glashütte Original sich speziell den schönen Künsten verbunden fühlt, erscheint in Anbetracht der eigenen Leidenschaft für Ästhetik, Fingerfertigkeit und Präzision naheliegend. Mit großer Hingabe engagiert sich die sächsische Manufaktur daher im kulturell-künstlerischen Bereich und setzt auf langjährige Partnerschaften mit hochkarätigen Institutionen.

46  concerti Februar 2017

Die seit nunmehr 14 Jahren bestehende enge Beziehung zu den Dresdner Musikfestspielen zeigt dies besonders eindrucksvoll und lässt darüber hinaus auf die regionale Verbundenheit der Uhrenfirma schließen. Glashütte Original knüpft damit an die Tradition des inspirierenden Austauschs zwischen Dresden und dem unweit entfernten, im sächsischen Erzgebirge gelegenen Städtchen Glashütte an. Dresden

Ganz im Zeichen dieser Exzellenzkultur, die beide Städte verbindet und prägt, fühlt sich Glashütte Original nicht nur dem Erhalt traditionsreicher Künste verbunden, sondern macht sich auch für die Förderung junger, aufstrebender Talente stark. Der Glashütte Original MusikFestspielPreis unterstreicht dieses Engagement. Er ist Künstlern gewidmet, die nicht nur selbst für höchste Exzellenz in ihrer Disziplin stehen, sondern sich auch für den musikalischen Nachwuchs einsetzen. Der mit 25000 Euro dotierte Preis wird 2017 zum 14. Mal gestiftet und gemeinsam mit den Dresdner Musikfestspielen verliehen. Die überreichte Trophäe wird wie in den vergangenen Jahren von zwei Schülern der manufaktureigenen Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ gefertigt. Zu den Preisträgern zählen Künstler wie Gustavo Dudamel, Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker, Hélène Grimaud, Hilary Hahn sowie zuletzt der lettische Dirigent Andris Nelsons. Ana Maria Quandt


Wiedersehen in Dresden Das Curtis Symphony Orchestra spielt erneut bei den Musikfestspielen auf

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inhundert Musiker. Das gilt auch unter Sinfonieorchestern als großes Format. So viele hochbegabte junge Leute spielen im Curtis Symphony Orchestra, einem der renommiertesten Hochschulorchester weltweit. Angesiedelt ist es am Curtis Institute of Music in Philadelphia, zu dessen Absolventen Lang Lang ebenso zählt wie Hilary Hahn oder der Komponist Samuel Barber. Etwas mehr als die Hälfte der Studenten stammen aus den USA, sodass in jedem Jahrgang durchschnittlich zwanzig unterschiedliche Nationalitäten

vertreten sind. Damit Talent und künstlerische Perspektive entscheiden, müssen keine privaten Studiengebühren entrichtet werden. Über 200 Konzerte veranstaltet das Konservatorium im Jahr – vor Ort in Philadelphia und auf internationalen Tourneen. 2012 eröffnete das Curtis Symphony Orchestra als Residenzorchester die Dresdner Musikfestspiele. Auch in diesem Jahr ist es zu Gast in Dresden – gemeinsam mit dem Pianisten Peter Serkin als Solist, der übrigens auch Absolvent des Curtis Institute ist. Christina Bauer

Bereits als Elfjähriger studierte Peter Serkin am Curtis Institute Mi. 24.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Peter Serkin (Klavier), Curtis Symphony Orchestra, Osmo Vänskä (Leitung) Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15, R. Strauss: Ein Heldenleben op. 40

Auf neuen Pfaden Francesco Tristano und Cameron Carpenter überschreiten musikalische Grenzen

Fotos: René Gaens/Glashütte Original, Kathy Chapman, Gavin Evans

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Auch Piazzollas Tangomusik spielt Carpenter auf seiner Orgel Fr. 19.5., 21:00 Uhr Reithalle Francesco Tristano (Klavier). Werke von Bach, Tristano u. a. Mo. 5.6., 21:00 Uhr Alter Schlachthof Cameron Carpenter (Touring Organ). Werke von Bach u. a.

lassik trifft Clubkultur. Das ist, kurz gefasst, die Idee von Classical Beats. In dieser Konzertreihe zeigen Künstler, wie viele und vielfältige Möglichkeiten es gibt, um aus den beiden so gegensätzlichen Musikrichtungen etwas ganz Neuartiges zu erschaffen. Jung werden dabei nicht nur die meisten Zuhörer sein, sondern auch die musikalischen Protagonisten selbst, die zudem ihre Instrumente modernisiert haben. Francesco Tristano etwa kombiniert Klavier oder Keyboard mit Sampler, Synthesizer und Effekten. Cameron

Carpenter wiederum ließ sich seine eigene digitale TourneeOrgel bauen und kann auf ihr eine schier aberwitzige Anzahl an Klängen produzieren. Deshalb begnügt sich der Amerikaner auch nicht mit der Orgelliteratur, sondern bewegt sich auf sämtlichen Feldern der Musik. Am Ende hat bei Classical Beats dann aber doch die Clubkultur das Sagen: Dann legt einmal Tristano selbst auf, während nach Carpenters Auftritt der Berliner DJ Johann Fanger das Publikum zum Tanzen auffordert. Christina Bauer Februar 2017 concerti  47


40. Dresdner Musikfestspiele

Hinaus in die Welt Vor fünf Jahren wurde das Dresdner Festspielorchester gegründet und ist inzwischen nicht nur in Sachsens Landeshauptstadt zu erleben. Von Christiane Filius-Jehne

Bereit für die Aufführung: das Dresdner Festspielorchester

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schen Aufführungspraxis verschrieben hat. Die spannende Suche nach dem Originalklang beschränkt sich dabei nicht nur auf die Epoche des Barock, sondern führt die Musiker und ihren Chefdirigenten Ivor Bolton über die Klassik bis in die Spätromantik. Damit steht das Ensemble in der Tradition so renommierter Orchester wie

Concentus Musicus Wien, Les Musiciens du Louvre, des Orchestra of the Age of Enlightenment oder des Orchesters des 18. Jahrhunderts. Die Mitglieder des Dresdner Festspielorchesters, allesamt Spezialisten für historische Aufführungspraxis aus den besten europäischen AlteMusik-Ensembles, musizieren

Foto: Oliver Killig

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it der Gründung des Dresdner Festspielorchesters im Jahr 2012 hat sich Festspiel-Intendant Jan Vogler einen Traum erfüllt und gleichzeitig auch eine musikalische Lücke in der Stadt geschlossen. Denn mit dem Festspielorchester beheimatet Dresden nun auch einen Klangkörper, der sich der histori-


virtuos und mit unbändiger Spielfreude auf Instrumenten, die der Entstehungszeit und dem historischen Hintergrund der aufgeführten Werke entsprechen, was ein ganz besonderes und authentisches Klangbild entstehen lässt. Die begeisterte Aufnahme von Publikum und Presse spiegelt sich auch in der Nominierung für den „International Opera Award“ 2015 wider. In seiner sechsten Saison beginnt für das Festspielorchester ein wichtiger neuer Lebensabschnitt, indem es aus seiner Geburtsstadt Dresden hinaus in die Welt tritt. Dresdner Programm mit Starbesetzung

Anfang Mai ist der Originalklangkörper mit Jan Vogler und Martin Stadtfeld als Solisten in der gerade eröffneten Elbphilharmonie in Hamburg zu erleben, doch schon im April öffnen sich zu Hause in Dresden endlich die Türen des lang ersehnten, hochklassigen Konzertsaals im Kulturpalast, ein Ereignis, das am 30. April auch mit einem Konzert des Dresdner Festspielorchesters feierlich begangen wird. Mit Webers Freischütz-Ouvertüre, Schumanns Vierter Sinfonie und Beethovens virtuosem Tripelkonzert mit Nicola Benedetti, Jan Vogler und Alexander Melnikov als Solisten wird sich die kreative Kraft dieses Klangkörpers dann im neuen musikalischen Herzen der Stadt entfalten. Das mittlerweile zu einer schönen Tradition gewordene Gastkonzert der Festspiele in Berlin führt in diesem Jahr das Festspielorchester in die Hauptstadt. Das Programm, das einen Tag zuvor auch in

der Frauenkirche zu erleben ist, hat eine Dresdner Färbung: Neben der Ouvertüre zu Richard Wagners Oper Rienzi, die 1842 am Königlichen Hoftheater in Dresden ihre Premiere feierte, stehen in der Philharmonie die Vier letzten Lieder von Richard Strauss auf dem Programm, dessen Opern zum größten Teil ebenfalls in Sachsens Landeshauptstadt uraufgeführt wurden. Solistin ist die großartige Waltraud Meier. Den Abschluss des Konzertes bildet Beethovens berühmte Eroica.

und mit Jan Vogler als Solisten während der Festspiele seine erste CD aufnehmen: Robert Schumanns Cellokonzert und seine 2. Sinfonie, die natürlich auf Originalinstrumentarium eingespielt wurden. Auch Jan Vogler hatte hierfür sein Stradivari-Cello mit Darmsaiten bespannt. Seit Oktober liegt diese Aufnahme als klingende Visitenkarte vor – ein wichtiges Ereignis für das Ensemble, bedeutet doch eine CD-Produktion „immer eine noch intensivere Auseinandersetzung mit der Musik“, wie Orchestermanager und Solobassist Licht als Symbol für Freiheit Michael Neuhaus resümiert: und Transparenz „Sie bringt ein Orchester imÜberhaupt stehen die Konzer- mer weiter.“ Die nächsten Jahte des Dresdner Festspielor- re werden spannend. chesters 2017 im Zeichen Beethovens: Mit dem Tripelkon­ Konzert-TIPPs zert, der 3. Sinfonie und Leonore (die Urfassung der Oper Dresden Fidelio kommt beim Ab- So. 30.4., 11:00 Uhr Kulturpalast Nicola Benedetti (Violine), Jan Vogler schlusskonzert in einer nicht (Violoncello), Alexander Melnikov alltäglichen konzertanten Fas- (Klavier), Dresdner Festspielorchester, sung zur Aufführung) ist der Ivor Bolton (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Beethoven: revolutionäre Komponist zen- Tripelkonzert C-Dur op. 56, Schumann: traler Schwerpunkt des dies- Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 jährigen Repertoires des Fest- Sa. 10.6., 20:00 Uhr Frauenkirche spielorchesters. Beethovens Waltraud Meier (Mezzosopran), Festspielorchester, Ivor „Rettungs- und Befreiungs- Dresdner Bolton (Leitung). Wagner: Ouvertüre oper“, für deren Aufführung zu „Rienzi“, R. Strauss: „Vier letzte herausragende Solisten ge- Lieder“, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 wonnen werden konnten, Es-Dur op. 55 „Eroica“ 18.6., 20:00 Uhr Kulturpalast wird dabei nicht nur auf his- So. Abschlusskonzert. Beethoven: torischem Instrumentarium „Leonore“. Miriam Clark (Leonore), Eric erklingen: Darüber hinaus gibt Cutler (Florestan) u. a., Dresdner FestBalthasar-Neumannes erstmals eine Zusammen- spielorchester, Chor, Künstlergruppe „Bohème 2020“, arbeit mit dem Festspielpro- Ivor Bolton (Leitung) jekt „Bohème 2020“, das den Hamburg Kulturpalast in eine unge- Di. 2.5. & Mi. 3.5., 20:00 Uhr wöhnliche Opernbühne ver- Elbphilharmonie Martin Stadtfeld (Klavier), Jan Vogler wandeln wird. (Violoncello), Dresdner Festspiel­ Im vergangenen Jahr konnte orchester, Ivor Bolton (Leitung). Werke das Dresdner Festspielorches- von Bach, Beethoven & Schumann ter anlässlich seines fünfjäh- Berlin rigen Bestehens unter seinem So. 11.6., 20:00 Uhr Philharmonie Chefdirigenten Ivor Bolton Künstler und Programm s. Hamburg Februar 2017 concerti   49


40. Dresdner Musikfestspiele

Von wegen nur Verführer! Casanova neu entdeckt mit Sky du Mont und dem Armida Quartett

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er Name Casanova ist im Laufe der letzten Jahrhunderte zur Marke geworden, zum Synonym für erotische Ausschweifungen. Dabei steckt hinter der Fassade des Lüstlings und Liebhabers ein facettenreicher Charakter. Über den Menschen Giacomo Girolamo Casanova weiß man wenig. Oft wird vergessen, dass er auch Intellektueller, Autor und Chronist seiner Zeit war – Attribute, die zwar weniger die Lust an Skandalen nähren, aber den Blick eines scharfsinnigen und scharfzüngigen Geistes auf seine Epoche offenlegen. Eine

enge Verbindung bestand übrigens auch mit Dresden: Seine Mutter war dort Schauspielerin, die Schwester Tänzerin und der Bruder Direktor der hiesigen Kunstakademie. Genau diesen weniger bekannten Seiten der historischen Persönlichkeit widmet sich Sky du Mont, der Grandseigneur des deutschen Films, und liest Auszüge aus den Memoiren des venezianischen Lebemanns und Künstlers. Das vitale Armida Quartett rundet das Programm mit Werken von Haydn und Mozart ab. Ana Maria Quandt

Eine Stimme wie gemacht für dieses Sujet: Sky du Mont Do 8.6., 20:00 Uhr Palais im Großen Garten Casanova oder die Freiheit des Willens. Armida Quartett, Sky du Mont (Sprecher) Werke von Haydn & Mozart

Hollywood trifft Klassik Bill Murray und Jan Vogler im

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Auch ein begnadeter Erzähler: Hollywood-Star Bill Murray So. 4.6., 11:00 Uhr Kulturpalast Bill Murray (Sprecher & Gesang), Mira Wang (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Vanessa Perez (Klavier). Werke von Bach, Gershwin, Piazzolla u. a., Texte von Hemingway, Twain u. a. 50 concerti Februar 2017

m Berliner Flughafen bat Jan Vogler einen „netten Herrn“, sein Stradivari- Cello kurz zu halten. Später saß der Mann im Flugzeug neben ihm. Erst im Gespräch und nach einigen Autogrammen, die sein Nachbar immer wieder gab, wurde klar, dass Vogler ganz ungezwungen mit Bill Murray plauderte. Der Cellist und Intendant der Dresdner Musikfestspiele und der HollywoodMime waren sich sofort sympathisch und gar nicht „Lost in Translation“. Als Bill Murray 2014 in Berlin drehte und einen Abstecher zu den Dresdner

Musikfestspielen machte, reifte die Idee zu einem gemeinsamen Projekt, das nun verwirklicht wird: Bill Murray, Jan Vogler & Friends schlagen eine Brücke zwischen Musik und Literatur. Autoren wie Ernest Hemingway, Walt Whitman oder Mark Twain treffen auf Johann Sebastian Bach, Astor Piazzolla, Leonard Bernstein oder George Gershwin und streifen das amerikanische Lebensgefühl. Und genau das kann die Hollywood-Legende mit einem Blick, einer Geste am besten: vom Leben erzählen. AMQ

Fotos: Manfred Esser, Volkswagen AG, Oliver Killing

musikalisch-literarischen Schlagabtausch


Niedersächsisch-sächsische Freundschaft Der Autobauer Volkswagen engagiert sich für Kunst und Kultur und begeistert immer wieder mit überraschenden Projekten – nicht nur bei den Dresdner Musikfestspielen, sondern auf der ganzen Welt

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erbert von Karajan, die Berliner Philharmoniker – und die Kulturförderung von Volkswagen: Bereits 1949 sorgte VW dafür, dass das Orchester und sein weltberühmter Dirigent inmitten der Volkswagen-Produk­ tion spielten. Die Idee, künstlerische Inhalte für ein großes Publikum zu öffnen, bestimmt heute mehr denn je das internationale Engagement der Volkswagen AG. „Denn Kunst und Kultur sind Impulsgeber einer fortschrittlichen Gesellschaft, sie animieren zum Kreativsein und genau daraus er-

wächst Innovation“, fasst Benita von Maltzahn, Leiterin Kultur und Gesellschaft innerhalb der Volkswagen Konzernkommunikation zusammen. Überraschungen gehören dabei zum Konzept. Derzeit steht VW etwa an der Seite der Dresdner Musikfestspiele, um eine ambitionierte Idee Realität werden zu lassen: Einer der weltweit berühmtesten Schauspieler trifft auf einen international renommierten Cellisten, und beide präsentieren ein einzigartiges Bühnenprogramm. Live zu erleben gibt es Bill Murray und Jan

2016 unterstützte VW das Konzert mit dem Singapore Symphony Orchestra unter Lan Shui und Gil Shaham als Solist in Dresden

Vogler bei den Dresdner Musikfestspielen. Die Partnerschaft mit dem Festival schließt an die nachhaltige Arbeit im Freistaat an, die nicht nur neue wirtschaftliche, sondern auch kulturelle Perspektiven eröffnet hat. So wird die Gläserne Manufaktur, die nunmehr Volkswagens internationales Zentrum für Zukunftsmobilität beheimatet, zur Kulisse des zehnten Jubiläums von „Klassik picknickt“. Am 17. Juni 2017 tritt Starpianist und Volkswagen Kulturbotschafter Lang Lang mit der Sächsischen Staatskapelle unter Leitung von Plácido Domingo als Dirigent auf. Abgerundet wird das Engagement durch Partnerschaften mit dem Kreuzchor, dem Semperopernball und dem Moritzburg Festival. Gleichermaßen aktiv ist die Volkswagen AG in der Unterstützung von Museen und kulturellen Bildungsinitiativen. So ist die Volkswagen Group of America seit 2011 Partner des Museum of Modern Art (MoMA) und des MoMA PS1. In Deutschland engagiert sich Volkswagen zusammen mit der Nationalgalerie – Staatliche Museen in Berlin, und in Großbritannien hat das Unternehmen in diesem Jahr die wegweisende Ausstellung „Engineering the world“ im Londoner Victoria & Albert Museum ermöglicht. Lars-Eric Schuldt Februar 2017 concerti  51


40. Dresdner Musikfestspiele

Kein Geschichtsbuch Ein Interview mit Sven Helbig, der für die Dresdner Musikfestspiele die Musik zum Stummfilm Luther – Ein Film der deutschen Reformation von 1927 komponiert hat. Von Verena Fischer-Zernin

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nlässlich des Reformationsjahres bitten die Dresdner Musikfestspiele zu einem Filmkonzert mit Uraufführung: Sie zeigen den Stummfilm Luther – Ein Film der deutschen Reformation von 1927 (Regie: Hans Kyser). Mit der Musik dazu haben sie Sven Helbig beauftragt. 1968 in Eisenhüttenstadt geboren und dort auch aufgewachsen, lebt der Komponist heute in Dresden. Herr Helbig, haben Sie schon mal einen Film vertont?

Wissen Sie schon, welche Fassung des »Luther«-Films Sie vertonen werden?

Wir wollen eine restaurierte Schnittfassung zeigen. Der Film ist nach seiner Uraufführung scharf kritisiert worden, besonders die Kirchen fühlten sich schlecht dargestellt und haben erreicht, dass einige Szenen zensiert wurden. Die nehmen wir wieder hinein. Wir werden aber kein reines Archivprogramm zeigen.

Fotos: BArch, FILMSG 1/ 10351 (2), Claudia Weingart

Noch nie. Ich beschäftige mich aber sehr viel mit Filmmusik. Es interessiert mich einfach, wie sie gemacht ist. Welches Tempo hat die Szene, wie verbindet sich die Musik mit den Bildern, wo verzichtet man auf Musik?


Auf heutige Betrachter wirkt der Film in Gestik und Aus­ stattung reichlich pathetisch und klischeebeladen.

Ich finde ihn furchtbar antiquiert. Aber das Übertriebene kann man ganz gut ikonographisch verarbeiten, wenn man sich vom Vorgang löst. Eine große Geste wirkt dann eher wie ein Symbol. Nehmen Sie etwa die Gewitterszene, in der Luther die Arme ausbreitet und die Botschaft empfängt. Die kann man herausschneiden und wiederholen.

machen es sich zur Aufgabe, ihre Erkenntnisse in die Breite zu geben, in der Sprache, die man ohne Spezialisierung versteht. Sie schreiben für Chor, Orchester und Elektronik. Wie setzen Sie das Instrumentarium ein?

Was ist Ihre Maxime bei der Bearbeitung?

Ich versuche, eine moderne, diverse Erlebniswelt zu schaffen, statt Instrumente bestimmten Komplexen zuzuordnen. Das klassische Orchester steht nicht für das zu Überwindende und die Elektronik nicht für den Fortschritt. Das wäre zu einfach.

Fernando Carmena, der Videokünstler, und ich waren uns einig, dass wir zum Kern der Sache vordringen müssen. Die Bilder sind Dokumente aus einer vergangenen Zeit. Sie enthalten aber starke Momente, mit denen wir heute weitererzählen können.

Auf jeden Fall! Durch die Mischung von Orchester, Chor und Elektronik klingt die Musik trotzdem neu. Wir wollen Luther aus heutiger Sicht erzählen und kein Geschichtslehrbuch auf die Bühne stellen.

Wie läuft denn der Kompo­ sitionsprozess ab? Bekommen Sie die fertige Fassung vorgesetzt?

Nein, das ist eine Gemeinschaftsarbeit. Ich bekomme immer mal Kostproben, dann passe ich wieder die Musik an und schicke es zurück. Sie sind also mittendrin. Wie wird Ihre Filmmusik wohl klingen?

Meine Musik ist nicht für Spezialisten komponiert. Sie ist auf den ersten Blick einfach nachzuvollziehen. Ganz im Sinne Luthers. Wir bewegen uns heute mit unseren Fähigkeiten und Erkenntnissen oft nur in den eigenen Kreisen, Musiker machen Musik für die Kollegen. Nur wenige Künstler

Komponieren Sie tonal?

Was reizt Sie an Luther?

Mich interessiert nicht, was er 1517 getan hat. Mich interessiert, dass jemand aufsteht und sagt: Ich mach das nicht mehr mit. Wenn wir die Geschichte von Luther heute erzählen wollen, müssen wir von einem Menschen erzählen, der die selbstverständlichsten Dinge hinterfragt. Die Gedankenlosigkeit, mit der wir leben, wird größer. Wenn wir an Konsumentschei­ dungen denken – die halten viele Menschen für Privatsache.

Wir haben heute einen völlig falschen Begriff von Privatheit. Es ist nicht privat, was ich für ein Auto fahre. Der Benzinverbrauch, die Bedingungen, unter denen die Materialien verar-

Sven Helbig ist bekannt als Grenzgänger zwischen den Genres

beitet und eingesetzt werden – das alles hat sehr große Auswirkungen auf die Allgemeinheit. Die Konsequenzen müssen wir dann wieder gemeinsam tragen. Das war zu Luthers Zeiten im Grunde auch so.

Die Frage ist, was es heute zu reformieren gäbe und wie wir die Kraft dafür gewinnen wollen. Das Konzert muss uns dieser Frage näherbringen. Wenn das nicht gelingt, ist es überflüssig. Konzert-TIPP

Dresden Sa. 3.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Filmkonzert. MDR Rundfunkchor, MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Ltg.), Sven Helbig (Komposition) Kyser: Luther. Ein Film der Deutschen Reformation (1927, UA der neuen Filmmusik) Februar 2017 concerti   53


40. Dresdner Musikfestspiele

»Mr. Red Horn« lädt ein zur Reise ins Unbekannte Mit dem Posaunisten Nils Landgren beehrt ein klassisch ausgebildeter Jazzer die Musikfestspiele

„vollkommenen Klaviermeister“ betitelte ihn die FAZ. Auch er ist ein Suchender im besten Sinne, der sich nicht mit dem Oberflächlichen zufrieden gibt, sondern stets nach dem Ungehörten und Unvorhergesehenen forscht. Sein Spiel zeichnet sich durch eine konzentrierte Leidenschaft aus, ist immer eine spannende Reise, die den Möglichkeiten und Ausdrucksformen des Jazz buchstäblich auf den Grund geht. Drei Ausnahmemusiker vereint in einem Trio

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usic knows no borders, music is freedom“, lautet das Credo von Nils Landgren. Ein kurzer Satz, der aber alles über den großen schwedischen Jazzposaunisten sagt. Er gehört zu den erfolgreichsten Jazzmusikern in Europa und spricht dabei ein Publikum weit über die Grenzen des Genres an, immer mit der ihm so eigenen positiven und vitalen Energie. Die Vielseitigkeit, Neugier und unbändige Lust am Musikmachen zeigt sich gerade in den unzähligen Facetten des Künst-

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lers, der auch als Sänger, Komponist, Festivalleiter und Professor eine prägende Stimme des Jazz geworden ist. „Mr. Red Horn“, wie er gern wegen seiner roten Posaune genannt wird, ist ein Phänomen, das alle Spielarten beherrscht und mal fetzig groovend, mal zart und melancholisch sein Publikum mitreißt. Erforschung des Unerhörten und Unvorhergesehenen

Eine ebenso starke Musikerpersönlichkeit ist der junge JazzPianist Michael Wollny. Als

Fr. 26.5., 20:00 Uhr Gebäude­ensemble Dt. Werkstätten Hellerau Nils Landgren (Posaune), Michael Wollny (Klavier), Wolfgang Haffner (Schlagzeug)

Foto: Sebastian Schmidt

Nils Landgren studierte im schwedischen Karlstadt klassische Posaune und wechselte danach erst zum Jazz

Das einzigartige Trio komplettiert der Schlagzeuger Wolfgang Haffner, der zweifelsohne der bekannteste deutsche Musiker auf seinem Instrument genannt werden darf und national und international mit den Größten seines Fachs musikalisch unterwegs ist. Sein Markenzeichen sind faszinierende Kreativität und ein unverwechselbarer Drive. Wenn diese drei Ausnahmemusiker des Jazz zusammenkommen, können sich nicht nur Liebhaber des Genres auf einen Abend der Extraklasse freuen. Die Intimität der kleinen Besetzung gibt Raum für spannende musikalische Exkurse, für Entdeckungen und verschiedenste Klangfarben. Rhythmen und Melodien werden zu Bausteinen im Wechselspiel zwischen den Künstlern, die neben berauschenden Improvisationen auch Klassiker zu Gehör bringen. Ana Maria Quandt


VIELE KULTUREN, EINE SPRACHE: TANZ.

BREAKDANCER GEGEN BALLETT-SOLISTEN, STREETSTYLE GEGEN CONTEMPORARY, HIP-HOP MISST SICH MIT SPITZENTANZ – „Floor On Fire“ – Ein Film feiert den Tanz. Vielfalt, Virtuosität, Feuerwerk: Die Leidenschaft für den Tanz ist eine Leidenschaft für das Leben selbst. Die Sprache des Tanzes ist universell und lässt Grenzen spielerisch überwinden. Und so verschieden die Stile und Kulturen, am Ende gewinnen alle gemeinsam.

Erleben Sie das Tanzhighlight aus Sachsen im Film auf www.so-geht-sächsisch.de/FloorOnFire


40. Dresdner Musikfestspiele

Programm

Alle Termine der Dresdner Musikfestspiele 2017 auf einem Blick

11:00 Kulturpalast Sonderkonzert. Nicola Benedetti (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Beethoven: Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

18.5. Donnerstag 20:00 Semperoper Eröffnungskonzert. Anne-Sophie Mutter (Violine), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung). Takemitsu: Nostalghia, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

19.5. Freitag 20:00 Kulturpalast Orchester des Mariinsky-Theaters, Valery Gergiev (Leitung). Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47, Wagner: Karfreitagszauber aus „Parsifal“, Morgendämmerung, Siegfrieds Rheinfahrt, Siegfrieds Trauermarsch & Schlussgesang der Brünnhilde aus „Götterdämmerung“ 21:00 Reithalle - Straße E® Classical Beats. Francesco Tristano (Klavier). Frescobaldi: Toccata IV, XI & VIII (2. Buch), Bach: Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826, Tristano: Hello, Nach Wasser noch Erde, Eastern Market, Dminorloop, Higashi, Ground Bass (Chaconne) 23:00 Reithalle - Straße E® Classical Beats. Francesco Tristano (DJ)

20.5. Samstag 20:00 Frauenkirche Barbara Felicitas Marin (Sopran), Annekathrin Laabs (Alt), Albrecht Sack (Tenor), Tobias Berndt (Bass), Johann Clemens (Trompete), Erich Markwart (Corno da caccia), Sächsisches Vocalensemble, Mitteldeutsches Kammerorchester, Ludwig Güttler (Trompete, Corno da caccia & Leitung). Werke von Bach, Fasch, Mozart & Vejvanovský 56  concerti Februar 2017

Tipp

20.5. samstag

20:00 Annenkirche Intrada Vokal­ ensemble, Ekaterina Antonenko (Leitung). Schostakowitsch: 10 Poeme auf Texte revolutionärer Dichter op. 88, Schtschedrin: Vier Chöre auf Texte von Alexander Twardowski, Swiridow: Drei Chöre aus der Musik zur Tragödie „Zar Fjodor Joannowitsch“, Schnittke: Drei geistliche Gesänge Das Intrada Vokalensemble, 2006 in Moskau gegründet, erinnert an die Oktoberrevolution vor 100 Jahren mit einem Programm aus dessen russischer Heimat. 20:00 Annenkirche Intrada Vokal­ensemble, Ekaterina Antonenko (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Schloss Wackerbarth Radebeul Francesco Piemontesi (Klavier) Mozart: Sonate Nr. 10 C-Dur KV 330, Liszt: Les cloches de Genève & Sonetto 123 aus „Années de pèlerinage“ & St. François de Paule marchant sur les flots aus „Deux légendes“ S 175/2, Schnaus: piece (in soundscape), Schubert: Sonate A-Dur D 959

21.5. Sonntag 11:00 Deutsches Hygiene-Museum Beethoven: Fidelio für Kinder. Taschenoper Lübeck, Sascha Mink (Regie & Licht), Julian Metzger (Leitung) 20:00 Semperoper Diana Damrau (Sopran), Nicolas Testé (Bassbariton), Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume (Leitung). Werke von Bellini, Massenet, Meyerbeer, Ponchielli, Thomas & Wagner

22.5. Montag 19:00 Deutsches Hygiene-Museum Opernbaustelle. Schülerinnen und Schüler Dresdner Schulen, Margrit Dürr & Tobias Hagge (Gesang), Ninon Gloger (Klavier), Julian Metzger (Leitung), Sascha Mink (Regie) 20:00 Kulturpalast Jan Lisiecki (Klavier), Sofia Fomina (Sopran), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Mahler: Sinfonie Nr. 4

23.5. Dienstag 20:00 Kulturpalast Steven Isserlis (Violoncello), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Glinka: Walzer-Fantasie h-Moll, Prokofjew: Cellokonzert e-Moll op. 58, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15

24.5. Mittwoch 20:00 Festspielhaus Hellerau Extinction of a Minor Species (UA). Dresden Frankfurt Dance Company, Jacopo Godani (Choreografie) 20:00 Kulturpalast Peter Serkin (Klavier), Curtis Symphony Orchestra, Osmo Vänskä (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Tipp

24.5. mittwoch

20:00 Kulturpalast Peter Serkin (Klavier), Curtis Symphony Orchestra, Osmo Vänskä (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll, R. Strauss: Ein Heldenleben Osmo Vänskä begann als Klarinettist und wechselte bald ans Dirigierpult. In Dresden leitet der Finne eines der besten Nachwuchsorchester weltweit.

Fotos: Ivan Starostin, David DeBalko, Jeff Gerew, Neda Navaee

30.4. Sonntag


Tipp

6.6. dienstag

20:00 Palais im Großen Garten Philippe Quint (Violine), Claudio Bohórquez (Violoncello), Boris Giltburg (Klavier). Prokofjew: Violinsonate Nr. 1 f-Moll op. 80, Auerbach: Violinsonate Nr. 2 „September 11“, Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67 Drei herausragende Solisten teilen sich einen Kammermusikabend und begeben sich in unterschiedlichen Formationen auf Spurensuche durchs russische Repertoire.

25.5. Donnerstag 20:00 Festspielhaus Hellerau Extinction of a Minor Species. Dresden Frankfurt Dance Company, Jacopo Godani (Choreografie) 20:00 Kulturpalast The Century of Percussion. Martin Grubinger (Schlagzeug), The Percussive Planet Ensemble 20:00 Palais im Großen Garten Schumann Quartett. Haydn: Streichquartett Es-Dur Hob. III: 38 „Der Scherz“, Mozart: Streichquartett Nr. 14 G-Dur „Frühlingsquartett“, Beethoven: Streichquartett Nr. 7 F-Dur

26.5. Freitag 20:00 Gebäudeensemble Dt. Werkstätten Hellerau Nils Landgren (Posaune), Michael Wollny (Klavier), Wolfgang Haffner (Schlagzeug) 20:00 Semperoper Jan Vogler (Violoncello), City of Birmingham Symphony Orchestra, Gustavo Gimeno (Leitung) . Mozart: Sinfonie Nr. 31 D-Dur „Pariser“, Britten: Sinfonie für Violoncello und Orchester op. 68, Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38

27.5. Samstag 17:00 Dom St. Marien Freiberg David Titterington (Orgel). Bach: Toccata d-Moll BWV 538, Ein feste Burg ist unser Gott BWV 720, Dies sind die heil’gen zehn Gebot BWV 678 & Fuge d-Moll BWV 538, Rinck: Sechs CorelliVariationen op. 56, Wesley: Chorallied und Fuge, Brahms: Präludium und Fuge a-Moll, Rogg: Rezitativ, Passacaglia und Toccata aus Partita sopra „Nun freut euch, liebe Christen g’mein“

19:30 Dreikönigskirche Dresdner Barockorchester. Fasch: Oboenkonzert d-Moll, Konzert B-Dur für Chalumeau, zwei Oboen, Streicher und B. c. & Suite G-Dur für zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner, Streicher und B. c., Heinichen: Konzert G-Dur für zwei Traversflöten, zwei Oboen, Streicher und B. c., Pisendel: Sonate c-Moll für zwei Oboen, Streicher und B. c. 20:00 Frauenkirche Sjaella. Mittelalterlicher Hymnus aus Kempten „Veni Creator Spiritus“, Wawer: Morgengesang, Ferrario: Jubilate Deo u. a. 20:00 Kulturpalast Tschechische Philharmonie, Ji ˇ rí Bělohlávek (Leitung). Smetana: Mein Vaterland

28.5. Sonntag 11:00 Semperoper Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Werke von Blacher, Carli, Piazzolla u. a. 19:30 Kulturpalast Herbert Schuch (Klavier), Dresdner Philharmonie, Michael Sanderling (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 12

29.5. Montag 20:00 Schloss Wackerbarth Radebeul Niu Niu (Klavier). Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825, Schumann: Fantasie C-Dur op. 17, Chopin: Ballade Nr. 4 f-Moll, Liszt: Sonate h-Moll

30.5. Dienstag 20:00 Kulturpalast Max Raabe & Palast Orchester

31.5. Mittwoch 20:00 Kulturpalast Bryn Terfel (Bassbariton), Eugene Asti (Klavier) Werke von Davies, Ibert, Keel, Schubert, Schumann, M. Williams & O. Williams sowie Auszüge aus „Bad Boys“

1.6. Donnerstag 20:00 Frauenkirche Marianne Beate Kielland (Mezzosopran), Christoph Prégardien & Julian Prégardien (Tenor), Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Leitung). Monteverdi: Il Combattimento di Tancredi e Clorinda, Tempro la cetra aus „Concerto“ (Madrigalbuch VII), Lamento d’Arianna, Il ritorno d’Ulisse in patria (Auszüge) & L’Orfeo (Auszüge)

2.6. Freitag 20:00 Kulturpalast Kate Lindsey (Mezzosopran), Orchestre de Paris, Thomas Hengelbrock (Leitung). Ravel: Daphnis et Chloé-Suite Nr. 2, Canteloube: Chants d’Auvergne (Auszüge), Mussorgski/Ravel: Bilder einer Ausstellung

3.6. Samstag 20:00 Kulturpalast Filmkonzert. MDR Rundfunkchor, MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Ltg), Sven Helbig (Komposition): „Luther – Ein Film der Deutschen Reformation“ (1927)

4.6. Sonntag 11:00 Kulturpalast Bill Murray (Sprecher und Gesang), Mira Wang (Violine), Jan Vogler (Violoncello), Vanessa Perez (Klavier). Werke von Bach, Gershwin u. a., Texte von Twain u. a. 15:00 Schloss Pillnitz Serenade im Grünen. Dresdner Kreuzchor, Roderich Kreile (Leitung) 20:00 Kulturpalast Leonidas Kavakos (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Ligeti: Lontano, Brahms: Violinkonzert, Strawinsky: Le sacre du printemps

5.6. Montag 16:00 Kreuzkirche Mendelssohn: Elias. Maria Perlt (Sopran), Henriette Gödde (Alt), Patrick Grahl (Tenor), Henryk Böhm (Bass), Sächsisches Vocalensemble, Dresdner Motettenchor, Knaben des Knabenchores Dresden, Camerata Lipsiensis, Matthias Jung (Leitung) 20:00 Semperoper Matthias Goerne (Bariton), Sächsische Staatskapelle, Daniel Harding (Leitung). Mahler: Blumine & Kindertotenlieder, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 21:00 Alter Schlachthof Classical Beats. Cameron Carpenter (Touring Organ). Werke von Bach, Carpenter, Piazzolla, Vierne, Wagner u.a. 23:30 Alter Schlachthof Classical Beats. DJ Johann Fanger

Tipp

7.6. Mittwoch

20:00 Schloss Wackerbarth Radebeul In Mo Yang (Violine), Thomas Hoppe (Klavier). Werke von Bach, Janáček, Milstein, Paganini & Szymanowski 2015 gewann In Mo Yang 20-jährig den Ersten Preis des PaganiniWettbewerbs – eine Sensation, denn zuletzt wurde ein Erster Preis neun Jahre zuvor verliehen.

Februar 2017 concerti   57


40. Dresdner Musikfestspiele

Tipp

13.6. Dienstag

20:00 Palais im Großen Garten Philippe Quint (Violine), Claudio Bohórquez (Violoncello), Boris Giltburg (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Palais im Großen Garten Cuarteto Casals Weitere Infos siehe Tipp

7.6. Mittwoch

20:00 Ball- und Brauhaus Watzke Barokksolistene

20:00 Schloss Wackerbarth Radebeul In Mo Yang (Violine), Thomas Hoppe (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 TU Dresden (Zentrum für Regenerative Therapien) Sound & Science: Musik und Gehirn. Prof. Dr. Gerd Kempermann (Hirnforscher), Prof. Dr. Jürg Kesselring (Neurologe), Christoph Reuter (Klavier)

8.6. Donnerstag 20:00 Palais im Großen Garten Casanova – oder Die Freiheit des Willens. Armida Quartett, Sky du Mont (Sprecher). Werke v. Haydn & Mozart

9.6. Freitag 20:00 Festspielhaus Hellerau White Water & Dust. Cloud Gate Dance Theatre, Lin Hwai-min (Konzept & Choreografie). Musik von Satie, Roussel, Ibert, Saygun, Ohana & Schostakowitsch 20:00 Martin-Luther-Kirche Mari Eriksmoen (Sopran), Johannes Weisser (Bass), B’Rock Orchestra, René Jacobs (Leitung). Mozart: Arien aus Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Die Zauberflöte & Die Entführung aus dem Serail, Auszüge aus den Sinfonien Nr. 35, 38, 40 & 41

Tipp

13.6. dienstag

20:00 Palais im Großen Garten Cuarteto Casals. Mozart: Streichquartett Nr. 19 C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Bartók: Streichquartett Nr. 3 cis-Moll Sz 85, Beethoven: Streichquartett Nr. 15 a-Moll op. 132 Seit 20 Jahren bringt das Cuarteto Casals frischen Wind in die inter­nationale Kammermusikszene und besucht in seinem Jubiläumsjahr auch die Musikfestspiele.

58 concerti Februar 2017

14.6. Mittwoch 16.6. donnerstag

20:00 Residenzschloss Dresden (Kleiner Schlosshof) Dieter Ilg Trio: Mein Beethoven Beethoven mal anders: Der Kontrabassist und dreifache EchoPreisträger Dieter Ilg präsentiert Jazz-Adaptionen von Werken des Wiener Klassikers aus Bonn.

10.6. Samstag 11:00 Palais im Großen Garten Werkstattkonzert. Dresdner Festspielorchester, Jan Vogler (Moderation). Werke von R. Strauss & Wagner 18:00 Coselpalais Quartett der Kritiker. Susanne Benda, Eleonore Büning, Manuel Brug & Albrecht Thiemann im Gespräch. Diskussion zu Beethovens „Eroica“ 20:00 Frauenkirche Waltraud Meier (Mezzosopran), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, R. Strauss: Vier letzte Lieder, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

11.6. Sonntag 19:30 Hochschule für Musik Elisabeth Holmer (Mezzosopran), Georg Streuber (Bariton), Olaf Bär (Sprecher), Singakademie Dresden, Sinfonietta Dresden, Ekkehard Klemm (Leitung). Bredemeyer: Lenin - Eine Art Beispiel (UA), Eisler: Kantate „Die Mutter“ u. a. 20:00 Annenkirche Glorious Revolution - England 1688/89. Anna Prohaska (Sopran), Nikolay Borchev (Bariton), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Violine & Leitung). Purcell: Dido and Aeneas & King Arthur (Auszüge) 20:00 Philharmonie Berlin Waltraud Meier (Mezzosopran), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, R. Strauss: Vier letzte Lieder, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

12.6. Montag 20:00 Schloss Wackerbarth Radebeul SaxRevolution! Asya Fateyeva (Saxofon), Valeriya Myrosh (Klavier), Sebastian Doppelbauer (Sprecher)

15.6. Donnerstag 20:00 Frauenkirche Christian Tetzlaff (Violine), Mahler Chamber Orchestra, Daniele Gatti (Leitung). Berg: Violinkonzert, Beethoven: Sinfonien Nr. 2 D-Dur & Nr. 6 F-Dur „Pastorale“

16.6. Freitag 20:00 Palais im Großen Garten Martin Luther: Prediger, Politiker, Privatmensch. Flautando Köln, Thorsten Müller (Percussion), Stefan Bauer (Vibrafon), Martin Brambach (Sprecher) 20:00 Residenzschloss Dresden Dieter Ilg Trio: Mein Beethoven Weitere Infos siehe Tipp

17.6. Samstag 14:00 Überall in Dresden Klingende Stadt 17:00 Neumarkt Dresden singt & musiziert. Balthasar-Neumann-Chor, Dresdner Chöre, Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung) 19:00 Frauenkirche Wut - Jelinek, Wagner und Jesus von Nazareth. Christian Borries (Leitung & Regie)

18.6. Sonntag 20:00 Kulturpalast Abschlusskonzert. Beethoven: Leonore (Urfassung „Fidelio“ von 1805) Miriam Clark (Leonore), Eric Cutler (Florestan), Michael Kupfer-Radecky (Don Pizarro), Christina Gansch (Marzelline), Martin Mitterrutzner (Jacquino), Peter Rose (Rocco), Tareq Nazmi (Don Fernando), Balthasar-Neumann-Chor, Dresdner Festspielorchester, Künstlergruppe Bohème 2020, Ivor Bolton (Ltg.)

Tickets & Kontakt: Besucherservice der Dresdner Musikfestspiele Weiße Gasse 8 01067 Dresden Tel. +49 (0)351–656 06 700 besucherservice@musikfestspiele.com

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Fotos: Molina Visuals, Till Brönner

6.6. Dienstag


Neues entdecken Dresden bewegt sich. Ein Kraftwerk macht Kultur, jung und energiegeladen. Lassen Sie sich mitreißen. Kraftwerk Mitte Dresden Staatsoperette Dresden „Die Hochzeit des Figaro“ Komische Oper von Lorenzo Da Ponte Musik von Wolfgang Amadeus Mozart in deutscher Sprache ab 13. Mai 2017 „Maria de Buenos Aires“ Tango-Operita von Horacio Ferrer, Musik: Astor Piazzolla ab 23.06.2017

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reportage

Beziehung auf Zeit Im Rahmen eines Wettbewerbs verleiht die Deutsche Stiftung Musikleben jedes Jahr jungen Musikern historische Instrumente. Ulrike Henningsen begleitete eine Preisträgerin

Fotos: David Ausserhofer

Glückliche Partnerschaft: Olena Guliei mit ihrem erspielten Cello von Joseph Antonius Rocca

60 concerti Februar 2017


T

ief versunken in die Klänge ihres Cellos spielt Olena Guliei am Sonntagmorgen im Spiegelsaal des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe einen Satz aus Prokofjews Sinfonia concertante. Ihr Ton ist kraftvoll und warm. 20 Minuten hat die junge Ukrainerin Zeit, um die fünf Mitglieder der Jury davon zu überzeugen, dass eines der wertvollen Celli gut zu ihr passen würde. Erleichtert sei sie, bekennt die Cellistin nach ihrem souveränen Auftritt mit einem schüchternen Lächeln. Vor vier Jahren kam die in ­Kiew geborene Olena Guliei an die Hochschule für Musik und Theater nach Hamburg. An der Nationalen TschaikowskyMusikakademie ihrer Heimatstadt hatte sie, damals 23-jährig, ihren Bachelor gemacht, in Hamburg schloss sie dann nach zwei Jahren ein Master-Studium ab und studiert seitdem weiter mit dem Ziel Konzertexamen. Das Cello, mit dem Olena Guliei sich beim Vorspiel präsentiert hat, ist ein Leihinstrument der Hochschule. Ihr Professor Bernhard Gmelin riet seiner Studentin zur Teilnahme am 24. Wettbewerb des Deutschen Musinstrumentenfonds, denn um ihre Begabung voll entfalten zu können, braucht Olena Guliei ein besseres Instrument. Die erste Begegnung

Die renommierten Streicher der Jury des 24. Wettbewerbs hat die Cellistin überzeugt. Mit einem kleinen weißen Zettel in der Hand kommt sie von der Besprechung ihres Ergebnisses am Nachmittag zurück. „Vio-

Die Wettbewerbs-Jury: Troels Svane, Rudolf Gleissner, Igor Ozim, Stephan Picard und Volker Jacobsen (v. l.)

loncello von Joseph Antonius Rocca” steht darauf geschrieben. Dieses Instrument darf sie heute mitnehmen. Sein Vorbesitzer Matthias Johannsen hatte es in den vergangenen fünf Jahren in vielen Konzerten und wichtigen Vorspielen eingesetzt und sich zuletzt mit diesem Cello im Auswahlverfahren um eine Professur durchgesetzt. Strahlend nimmt Olena Guliei das Streichinstrument von 1839 am Abend im Rahmen eines Festkonzerts aus den Händen der Treugeberin Dr. Monika Blankenburg, die außerdem noch eine Patenschaft für die Cellistin übernommen hat, in Empfang. „Super!“ ist der einzige Kommentar der sprachlosen Musikerin. Frühling – das erste Gespräch

Acht Wochen später kann Olena Guliei schon mehr erzählen. Zum ersten Gespräch über das Violoncello hat sie eine befreundete Geigerin mitgebracht, die beim Übersetzen hilft. Bei den ersten Sätzen ist das noch nicht nötig: „Ich habe gedacht, es ist mein Instrument“, beschreibt Olena Guliei

die ersten Versuche mit dem Cello „Ich habe gespürt, dass es zu mir passt.“ Die Ukrainerin kommt aus einer Musikerfamilie. Die Eltern und die Schwester spielen Geige, für Olena suchte die Mutter das Cello aus. Im Alter von sechs Jahren bekam sie den ersten Unterricht, am ersten Wettbewerb nahm Olena mit acht Jahren teil, und schon damals wurde ihr klar, dass musizieren weit mehr war als nur ein Hobby. Erst zwei ganze Violoncelli habe die Musikerin in ihrer Laufbahn gespielt, übersetzt die Freundin. Niemals, so betont sie, hätte Olena sich ein so teures Violoncello, wie sie jetzt spielen darf, leisten können. Die Annäherung an ein neues Instrument ist ein Prozess, der Geduld erfordert. Die Cellistin betont, dass gerade bei diesen wertvollen Instrumenten jedes seine eigene Farbe habe und man Zeit brauche, um alles zu entdecken. Jedes Instrument sei wie eine andere Welt. Aber eine Eigenschaft des Cellos von Rocca erleichtert die Suche. „Es antwortet schneller“, erklärt sie Februar 2017 concerti   61


reportage

menden Wochen in Italien folgen – diesmal mit dem neuen Cello. Sommer – das zweite Gespräch

Auch beim nächsten Treffen hilft die Freundin wieder bei der Verständigung und erzählt in Olena Gulieis Namen, dass das Violoncello nun ein Teil der Cellistin geworden sei. Die Beschäftigung mit dem Ausdruck stand für diese in den vergangenen Monaten im Vordergrund. Dabei hat sie deutlich gespürt, wie sehr ihr das In­ strument von Rocca dabei hilft, ihre musikalischen Ideen umzusetzen, denn sie kann auf diesem deutlich mehr Klangfarben erzeugen als auf ihrem vorherigen Cello und auch die Artikulation differenzierter gestalten.

Seit Februar 2016 spielt Olena Guliei das Violoncello aus dem Jahre 1839

62  concerti Februar 2017

zum wettbewerb

Im zweistelligen Millionenbereich liegt der Versicherungswert des Deutschen Musikinstrumentenfonds, der 1993 ins Leben gerufen wurde. Seither verleiht die Deutsche Stiftung Musikleben aus diesem Fonds historische Instrumente über einen jährlichen Wettbewerb an hochbegabte Nachwuchskünstler. So wurden im letzten Jahr rund 50 Geigen, Bratschen und Celli vergeben. Im Februar findet der Wettbewerb zum 25. Mal statt und darf somit ein Jubiläum feiern.

Auf der Konzertreise hat sich auch der positive Eindruck beim Zusammenspiel betätigt. Durchweg beglückende Konzerterfahrungen habe sie mit ihrem Pianisten daher in Italien gemacht, freut sich die Cellistin noch im Nachhinein. Da Olena Guliei ungern fliegt, ist die junge Ukrainerin mit der Bahn unterwegs gewesen. Dabei hat sie ihr Instrument nie aus den Augen gelassen. Selbst auf die Toilette hat sie es mitgenommen. Zu groß war die Sorge, dass ihm etwas zustoßen könnte. Nicht allein wegen der Kosten, die dann entstehen würden, weicht die Musikerin ihrem Cello nicht von der Seite. „Es ist wie ein lebendiges Wesen“, begründet sie die Vorsicht. In den Sommerferien allerdings wird sich Olena Guliei zum ersten Mal vom Instrument trennen. Sie fährt für zwei Wochen nach Kiew zu ihrer Familie, die sie seit einigen Jahren nicht mehr gesehen

Fotos: David Ausserhofer

auf Deutsch: „Und es versteht schneller, was ich möchte.“ Zwei Wochen spielte Olena Guliei zunächst nur Zuhause und im Unterricht, bevor sie das Cello zu Proben mitnehmen konnte. Während der Arbeit mit ihrem Kammermusikpartner Volodymyr Lavrynenko war dann sofort eine deutliche Veränderung zu spüren. Bei den Proben mit dem alten Instrument hatte sich der Pianist immer zurückhalten müssen. Nun schaffen es beide besser, eine klangliche Balance herzustellen. Das Duo hatte im September 2015 beim „Premio Trio di Trieste“ unter 37 Bewerbern den ersten Preis und den Publikumspreis erspielt. Neben dem Preisgeld bekamen sie damit auch die Möglichkeit, Konzerte zu geben. Einige sollen in den kom-


Teures Gut: Auch Stradivariund Guarneri-Geigen hat die Stiftung zu verleihen

hat, und möchte das Violoncel- und Probespielen für Orches- eine finanzielle Zuwendung, lo, für das sie zur Ein- und terstellen. Auch das Konzert- mit der Olena Guliei einen Teil der Studien- und LebenshalAusreise ein spezielles Doku- examen rückt näher. ment bräuchte, lieber in Ham- „Ich habe großes Glück gehabt tungskosten sowie die Kosten burg in der Obhut ihrer mit dem Cello“, betont Olena für die InstrumentenversicheSchwester lassen. Guliei. „Ich bin noch motivier- rung bezahlen kann. ter, denn ich kann viel mehr „Das ist eine große Hilfe“, beHerbst – das dritte Gespräch technisch umsetzen und auch kräftigt Olena Guliei noch Diesmal kommt Olena Guliei viel kraftvoller spielen.“ So einmal. Denn damit schaffe sie allein und spricht mutiger kraftvoll, dass sie sich auch als es besser, beim Spielen den Deutsch. Die Cellistin wirkt Solistin vor einem Orchester Druck der herausfordernden ernster als im Sommer. Mit der behaupten könnte. Lebenssituation auszublenden Reise in die Heimat sind die Die Deutsche Stiftung Musikle- und sich voll auf die Musik zu Probleme dort wieder in den ben unterstützt die Musikerin konzentrieren. Gelingen diese Vordergrund gerückt. Zwar sei nicht nur mit dem In­strument. Momente so wie am Sonntagsie in Kiew nicht unmittelbar Dreimal ist Olena Guliei im morgen im Februar, berührt von den Auswirkungen des Rahmen von Konzerten aufge- die junge Cellistin ihre ZuhöKriegs betroffen, betont die treten, die die Mitarbeiter der rer mit ihrem Spiel, weil man Ukrainerin und ergänzt: „Aber Stiftung geplant haben, und da spürt, dass sie etwas zu erzähich spüre eine innere Unruhe, die Förderung langfristig an- len hat: „Wenn ich spiele, ist wenn ich an die Zukunft mei- gelegt ist, werden weitere fol- es wie ein anderes Leben. Ich nes Landes denke.“ gen. Dazu kommt die Vermitt- habe meine Geschichte im In diesem Jahr wird Olena Gu- lung von Auftritten bei renom- Kopf.“ liei wichtige Prüfungen beste- mierten Festivals wie dem hen müssen. Im Februar prä- Schleswig-Holstein Musik Wettbewerbs-TIPP sentiert sie sich wieder der Festival und den Festspielen Hamburg Jury beim 25. Wettbewerb des Mecklenburg-Vorpommern. Deutschen Musikinstrumen- Außerdem steht die Cellistin Fr. 24.2. & Sa. 25.2., 9:00–18:00 Uhr & So. 26.2., 9:00–12:00 Uhr tenfonds, und die entscheidet stetig in Kontakt mit ihrer Pa- Museum für Kunst und Gewerbe dann über die Leihgabeverlän- tin. Es bedeutet Olena Guliei (Spiegelsaal) gerung. Außerdem plant die viel, dass diese regelmäßig zu 25. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds. Ukrainerin die Teilnahme an ihren Konzerten kommt. Die Öffentliche Wertungsspiele. Instrumentalwettbewerben Patenschaft beinhaltet auch Einlass alle 20 Minuten, Eintritt frei Februar 2017 concerti   63


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concerti lounge In der concerti Lounge widmen wir uns jede Woche Themen, bei denen Musik mitschwingt, ohne dass wir sie bei Konzerten, auf der Opernbühne oder auf CD erleben können. In diesem Monat auf concerti.de/lounge: Wohin nach dem Konzert in Hamburg? Gastronomie „Aber jetzt brauche ich etwas zu trinken.“ Mit diesem Satz beendet man gerne das Resümee über den eben erlebten Konzert- oder Opernabend, und zwar ganz gleich, ob er großartig, miserabel oder irgendetwas dazwischen war. In unserer Lounge geben wir Tipps, wo man edel oder urig, entspannt oder laut, hip oder traditionell, international oder nordisch-regional den Konzertabend in der norddeutschen Metropole würdig ausklingen lassen kann.

Feuilleton Beethovens komplexes Meisterwerk fasziniert die Musikwelt auch knapp 200 Jahre nach ihrer Uraufführung. Kein zweites Werk der sinfonischen Literatur hat eine so breite und vielschichtige Rezeptionsgeschichte entfaltet wie Beethovens 9. Sinfonie. Die Instrumentalfassung der Ode an die Freude aus dem letzten Satz ist zwar die Europahymne, doch in keinem anderen Land der Welt wird die Sinfonie so oft gespielt wie in Japan. Was steckt hinter dem Mythos?

Klingendes Kreuzfahrtschiff Musikreisen Mit der EUROPA, dem 5-Sterne-Plus-Schiff von Hapag Lloyd Cruises, kann man die großen Klassikstars der Welt live im schiffseigenen Konzertsaal auf hoher See oder an exklusiven Orten an Land erleben. Auch in diesem Jahr finden mit dem starbesetzten „Ocean Sun Festival“ und der „Stella Maris International Vocal Competition“, einem Wettbewerb für angehende Opernsänger, zwei besondere Musikreisen statt. Wo es hingeht und wer auftritt, erfahren Sie im Februar in der Lounge.

Martinis und Co. in Berlin Gastronomie In unserer Serie „Wohin nach dem Konzert in ...“ widmen wir uns in diesem Monat auch der Hauptstadt Berlin. Die landläufige Meinung, die Metropole bestünde nur aus Dönerbuden und abgeranzten Kneipen auf der einen sowie exklusiven Bars für Prominenz und Politik auf der anderen Seite, ist zwar nicht ganz falsch, doch gibt es vor allem dazwischen eine kunterbunte Palette an Etablissements, die den Konzert- oder Opernabend perfekt abrunden.

64  concerti Februar 2017

Foto: Dietmar Rabich-Wikimedia Commons, gemeinfrei, Damir Begovic/Hapag-Lloyd Cruises, shutterstock

Eine Ode an die Freude


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Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Friederike Holm (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Hannah O‘Neill Autoren der Februar-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Ulrich Boller, Jakob Buhre, Hannah Duffek, Verena Düren, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Stefan Hentz, Dr. Klemens Hippel (KH), Christoph Kalies, Gottfried Franz Kasparek, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Dr. Joachim Lange, Kirsten Liese (KL), Stefan Musil, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nö­ther, Stefanie Paul, Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Eva-Maria Reuther, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH

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