DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
nuria rial Spanische Nachtigall mit Sinn für Gartenarbeit sabine meyer »Jetzt sollten wir es abschalten, jetzt reicht‘s«
Alban Gerhardt
»Die meisten Musiker überschätzen sich selbst – mich eingeschlossen«
Mai 2015
AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY MUSIC
XAVIER DE MAISTRE MOLDAU De Maistre spielt auf seinem neuen Album romantische Werke aus Russland und Böhmen, mit Smetanas berühmter Moldau,Tschaikowskys Nussknacker und Prokofjews Romeo und Julia u.v.a. www.xavierdemaistre.com
CONCERTO MELANTE DOMENICO GALLO Über das Leben des venezianischen Barockkomponisten Domenico Gallo ist kaum etwas bekannt. Umso erstaunlicher ist die herausragende Qualität seiner spannungsreichen viersätzigen Kirchensonaten, die Concerto Melante auf 2 CDs eingespielt hat – eine Entdeckung! www.melante.de
www.sonymusicclassical.de
KRONTHALER THE LIVING LOVING MAID Die Berliner Mezzosopranistin Theresa Kronthaler, Kalle Kalima (E-Gitarre) und Oliver Potratz (Bass) transportieren die Musik von Monteverdi, Purcell, Händel und Frescobaldi in unsere heutige Zeit und schaffen dabei einen völlig neuen Klang.
DANIEL OTTENSAMER MY VIENNA Der sympathische Solo-Klarinettist der Wiener Philharmoniker hat mit dem Mozarteumorchester Salzburg seine Lieblingswerke Wiener Komponisten aufgenommen: das Klarinettenkonzert von Mozart, Schuberts Ständchen und Tänze von Lanner und Strauss. Eine CD, die gute Laune macht. www.danielottensamer.com
www.facebook.com/sonyclassical
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser! Deutschland ist nicht Russland, hierzulande wird kein Theaterleiter wegen einer missliebigen Operninszenierung gefeuert wie in Nowosibirsk. Schließlich ist in der Bundesrepublik das freie Wort natürlich erlaubt … Nun, für Kulturschaffende gilt das offenbar nur begrenzt, wie der Fall in Rostock zeigt: Dort widersetzte sich der Intendant des Vierspartentheaters der Vorgabe aus dem Rathaus, Oper und Ballett aufzulösen und verglich diese Zerschlagung mit der Kulturbarbarei der IS-Miliz. Eine Gregor Burgenmeister mehr als streitbare Parallele, doch anscheinend Herausgeber/Chefredakteur Grund genug, den störrischen Sewan Latchinian zu schassen. Ob die überraschende Wiedereinstellung Bestand haben wird, bleibt abzuwarten – kreativer Eigensinn ist unter Kulturpolitikern eben nur bedingt gefragt. Dabei seien Gestaltungswillen und künstlerische Eigenständigkeit doch die Basis für jede Opernarbeit, findet der international erfolgreiche Regisseur Philipp Himmelmann, der eben dieses künftig in Hamburg den Regienachwuchs lehren will. Und auch Sabine Meyer und ihr Gatte Reiner Wehle plädieren für solch persönliche Note, wenn sie bei unserem „Blind gehört“ beklagen, dass heute immer alles unbedingt angenehm klingen solle. „Mehr Demokratie wagen“, hatte einst Willy Brandt gefordert – zu welch fruchtbarem Ergebnis solch Offenheit und Wagemut in der Klassik führen, hat unser Autor beim Aldeburgh Festival erfahren, wo Pierre-Laurent Aimard erfolgreich programmatische Blicke in die Zukunft riskiert. In diesem Sinne: Freuen wir uns auf einen Mai, der auch musikalisch alles neu macht!
Fotos: Ivo von Renner, privat. Titelfoto: Neda Navaee
Ihr
P.S.: Eine Flasche Prosecco Spumante Collis erhalten Sie als Prämie, wenn Sie jetzt ein concerti-Abo bestellen. Weitere Infos finden Sie auf Seite 22 dieses Magazins.
KURZ VORGESTELLT
Eva-Maria Reuther liebte schon zu Studienzeiten Grenzgänge – und so widmet sich die Pfälzerin denn auch heute als Kulturjournalistin nicht nur der Musik, sondern ebenso dem Theater und der Bildenden Kunst. Am liebsten in Porträts und Reportagen.
Eckhard Weber lebt nach Wanderjahren in Spanien und Frankreich nun in Berlin, wo der gebürtige Rheinländer mit wachem Sinn das Opern- und Konzertleben sowie die OffSzene beobachtet und über seine Eindrücke für Print und Hörfunk berichtet. Mai 2015 concerti 3
inhalt
KONZERT
8 das junge Gesicht der alten musik
portrÄt Jazz, Renaissance, Moderne: Nuria Rial ist offen für Vieles – doch ihr Herz gehört den Arien des Barocks
10 »die meisten musiker überschätzen sich«
intervieW Selbstkritik ist nicht jedes
Künstlers Sache. Doch Alban Gerhardt spart nicht mit Wertungen – sich selbst wie anderen gegenüber
OPER
10
alban Gerhardt Offenheit im Blog
16 die Heimkehr des Handwerksmeisters Feuilleton Der Opernregisseur Philipp
Himmelmann wird Professor in Hamburg. Mit seiner Debütinszenierung bereitet er die Studenten auf den wachsenden Konkurrenzkampf vor
18 poetisch-erotisches Feuerwerk
online-KritiKen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen
18
platée Atemlos in Stuttgart
20 Festival 1: macbeths machtspiele
opern-tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
an dieser Stelle finden Sie in den ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die Regionalseiten.
DIE WELT DER KLASSIK
36
Sabine meyer & reiner Wehle Ehrlichkeit beim Hörtest
23 auf nach Great britten!
FestivalGuide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
36 »Jetzt sollten wir es abstellen, RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD- & DVD-Rezensionen | 40 MultimediaTipps 42 Vorschau & impressum 4 concerti Mai 2015
jetzt reicht’s«
blind GeHÖrt Die Klarinettisten Sabine
Meyer und Reiner Wehle hören und kommentieren CDs von Kollegen, ohne dass sie erfahren, wer spielt
Fotos: Monika Rittershaus, Sim Canetty-Clarke/Hyperion Records, Marion Koell
REGIONALSEITEN
Die Bühne seit Stunden belegt. Die Stimme noch immer geschmeidig.
• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung
kurz & knapp
was ist EiN ...
pasticcio? Klingt wie eine dieser italienischen Leckereien – und wie in der dortigen Küche werden hierfür auch in der Musik fleißig Köstlichkeiten zusammengesetzt. Vielmehr wurden, denn im 19. Jahrhundert kam die Zusammenstellung von Opern und Passionen aus bereits existierenden Stücken verschiedener Komponisten aus der Mode. Nichts geht eben über das Original!
Alles für die Katz’? Keineswegs: Händel entspannt Stubentiger
0,0006
Da sage noch jemand, Tiere hätten keinen Sinn für Musik: Auch Katzen wissen Klassik zu schätzen und werden bei Werken von Händel ruhiger und selbstbewusster, haben Veterinärmediziner der Universität Lissabon festgestellt. Und im OP-Saal können sie zu Barock-Klängen besonders gut entspannen – ganz im Gegenteil zu Pop- oder gar Heavy Metal-Musik: Da zeigten Atmung und Pupillen reichlich Stresssymptome.
... Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter! William Shakespeare
Sage mir, wie alt du bist ... ... und ich sage dir was du hörst? Nun, ganz so einfach ist es natürlich nicht, und doch lässt sich ein Ergebnis solcher Umfragen zur Lieblingsmusik eindeutig feststellen: Aus Pop- und Rockfans in jungen Jahren werden im Alter Liebhaber der klassischen Musik. Es sei denn, sie begegnen zuvor dem Deutschen Schlager oder der Volks- und Blasmusik ... doch eben diese Vielfalt macht das Leben ja reizvoll. Ganz unabhängig vom Alter. 6 concerti Mai 2015
Bevorzugte Musikrichtungen nach Altersgruppen* 80 %
Rock & Popmusik Deutscher Schlager Oldies & Evergreens
60 %
Musicals
40%
Oper, Operette & Gesang
20 %
Klassik, Konzerte & Sinfonien
0 % Alter
Jazz
14 19
20 - 30 - 40 - 50 - 60 - 70+ 29 39 49 59 69
Fotos: PD, Andrew/ Wikimedia; *Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum, Sven Hoffmann Journal
Millimeter dick sind die Saiten des Mikroniums. Das kleinste Instrument der Welt wird per elek tronischem Mini-Schlitten zum Schwingen gebracht.
© Simon Fowler
3 Fragen an ... Iris von arnim
»Cashmere Queen«: 1976 eröffnete Iris von Arnim ihre erste Boutique – heute beliefert sie 200 Läden weltweit
Ist die Klassik der Kaschmir der Musik? Sowohl klassische Musik als auch Kaschmir berühren die Sinne. Indes bin ich, was Musik betrifft, ein Chamäleon. Sonntagmorgen etwa höre ich gern Bach – beim Zurechtmachen für ein Fest dagegen drehe ich dynamische Popoder Rockmusik auf. In der Mode verhält es sich nicht anders: Verschiedene Stilrichtungen haben ihre Berechtigung und sind für mich je nach Laune angebracht. Aber wenn wir schon beim Kaschmir sind: Zu Hause vor dem Kamin trage ich vielleicht einen Handstrick-Cardigan aus meinem Lieblingsmaterial – gehe ich zum Dinner oder in die Oper, ziehe ich ein elegantes Outfit aus dem Schrank wie das kleine Schwarze. Kaschmir ist also ein Alleskönner!
In jungen Jahren haben Sie für Pop geschwärmt – wie kamen Sie zur Klassik? Meine Begeisterung sowohl für Pop und Rock als auch für Klassik lief schon früh parallel. Auch mit 25 hörte ich gern Kammermusik – aber ebenso Pink Floyd oder die Stones.
Anders als die meisten Klassikfans setzen Sie dabei auf Lautstärke – wie kommt‘s? Mir geht es vor allem um die Atmosphäre. Bei laut aufgedrehter Musik bekomme ich sofort das Gefühl, ich stünde im Konzertsaal. Natürlich hängt das auch immer von den Interpreten ab: Manche höre ich lieber leiser. Aber die unmittelbare, emotionale Stimmung erfahre ich durch Lautstärke.
Klassik-Highlights Sommer 2015: Paris Philharmonie de Paris: Fazil Say Oper: Adriana Lecouvreur (Gheorghiu) Barcelona Don Pasquale, Altstadt, Gaudi, Mirò Baden-Baden Gala »Die Hochzeit des Figaro«, Konzert Batiashvili Puccini Festival Torre del Lago Turandot, Madame Butterfly, Tosca Schlossfestspiele Regensburg La Bohème, Orgelkonzert Rheingau Musik Festival Anne-Sophie Mutter, Daniel Hope, Kit Armstrong, San Francisco Symphony, Wiener Symphoniker… Venedig, Breslau, Wexford Jetzt Broschüre bestellen Telefon (069) 66 07 83-01/-03/-05 E-Mail oper@hth.adac.de
www.adac-musikreisen.de
portrÄt
das junge Gesicht der alten musik
In der Natur findet sie ihren Ausgleich: Nuria Rial liebt das Landleben
B
erühmt ist Nuria Rial für ihre Interpretationen von Werken des 18. Jahrhunderts – dabei wuchs die Sopranistin dereinst mit Jazz und Broadway-Melodien auf. Denn in ihrem Elternhaus in Manresa, eine halbe Autostunde nördlich von Barcelona gelegen, war eben dies die Musik, die ihr Vater gerne hörte. Und auch in der Schule wäre wohl keiner auf die Idee gekommen, dass die Spanierin eines Tages als Sängerin im Bereich der Ba8 concerti Mai 2015
rockmusik gefeiert würde: Ihre Lehrer hatten die Teenagerin eigentlich von einem Sprachenstudium überzeugen wollen … Mit der Mandoline auf der Spur vergessener Werke
Doch ihre Leidenschaft für Arien hatte Rial schon zu Schulzeiten während ihres Klavierund Gesangsunterrichts entdeckt – und ging fortan konsequent ihren Weg in die Alte Musik. Schon während der Ausbildung auf dem Konserva-
torium in Barcelona „habe ich mit ein paar Ensembles dieses Repertoire oft gemacht. Ich merkte, dass es zu mir passte“, erinnert sich die Sängerin im Rückblick. Da lag es nahe, dass sie anschließend zu Kurt Widmer an die Musikhochschule Basel wechselte, wo schon rein geografisch beste Verbindungen bestehen zur Schola Cantorum Basilensis: der berühmten Alte Musik-Kaderschmiede. „Ich habe immer darauf vertraut, dass interessante und schöne Projekte kommen – und so war es dann auch“, erzählt die Sängerin. „Die Musik des 18. Jahrhunderts ist sehr im Detail gestaltet, sie hat viele Nuancen und feine Schattierungen: Das liebe ich.“ Ein Faible für den Reichtum der Alten Musik, dem auch ihre Zusammenarbeit mit dem Ensemble Artemandoline des spanisch-luxemburgischen Mandolinenspielers Juan Carlos Muñoz entsprungen ist: Sucht dieser doch unaufhörlich in Archiven nach heute vergessenem Repertoire für sein Instrument – schließlich erfreute sich die Mandoline dereinst in der höfischen Musik großer Beliebtheit. Bei einem Gastspiel in Luxemburg hatte Rial die Musiker des Ensembles ken-
Foto: Uwe arens/Sony Classical
Jazz, renaissance, moderne: nuria rial ist offen für vieles – doch ihr Herz gehört den arien des barocks. Von Eckhard Weber
Statt Workout im Fitnessstudio jätet Nuria Rial lieber Unkraut
Gegensätze, die Rial privat ebenfalls liebt: Die Spanierin und ihre Familie leben zwar in einem Dörfchen im Südwesten Deutschlands, nahe der Grenze zur Schweiz; doch lassen es die Schulferien und die Arbeit zu, geht es auf eine kleine Finca in Castellón südlich von Katalonien – das ursprüngliche Landleben genießen. Auftanken in der Natur, obendrein in der Sonne Spaniens und am Meer: „Ich möchte meinem Sohn vermitteln, dass er auch südländische Wurzeln hat und eben diesen Süden auch erlebt“, sagt sie. Natürlich zieht es die 39-Jährige auch hierzulande in die Natur, liebt sie es etwa, am
Rhein spazieren zu gehen oder im Garten ihre Hände in die Erde zu stecken. Allein die Motivation ist hier eine etwas andere: „Gartenarbeit“, sagt Rial lachend, „hält Körper und Geist fit.“ Konzert-TIPPs
München So. 3.5., 19:00 Uhr Prinzregenten theater Mozart: La finta semplice (konzertant) Solisten, Münchner Rundfunkorchester Bremen Mo. 11.5. & Di. 12.5., 20:00 Uhr Glocke (Großer Saal) Nuria Rial (Sopran), Bremer Philhar moniker, Markus Poschner (Leitung) Bad Arolsen Do. 4.6., 20:00 Uhr Ev. Stadtkirche 30. Arolser Barock-Festspiele: Nuria Rial (Sopran), L‘Orfeo Barockorchester Papendorf/Rostock Fr. 12.6., 19:30 Uhr Villa Papendorf Nuria Rial (Gesang), Heiko Ossig (Gitarre). Spanische Chansons Geisenheim Di. 30.6., 20:00 Uhr Schloss Johannisberg (Fürst-von-Metternich-Saal) Rheingau Musik Festival: Nuria Rial (Sopran), Nash Ensemble of London Ludwigsburg Mi. 8.7., 20:00 Uhr Forum am Schlosspark & Fr. 10.7., 20:00 Uhr Residenzschloss Ludwigsburger Schlossfestspiele: Nuria Rial (Sopran), L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Leitung) online-Tipp
Nuria Rial singt Bachs Kantate „Was soll ich aus dir machen, Ephraim“ BWV 89 Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/rial CD-Tipp
Sospiri d‘amanti. Werke von Albinoni, Bononcini, Caldara, Fux, Händel, Hasse Mozart u. a. Nuria Rial (Sopran), Artemandoline, Juan Carlos Mun˜oz (Leitung & Mando line). deutsche harmonia mundi
11. JULI 2015 | 20.00 OPEN AIR AM SCHLOSS WOLFSBURG G A L A K O N Z E R T
ELĪNA GARANČA MEZZOSOPRAN
PHILHARMONIC VOLKSWAGEN ORCHESTRA KAREL MARK CHICHON LEITUNG
FR 19. JUNI 2015 | 20.00 KAISERDOM KÖNIGSLUTTER JOHANNES-PASSION COLLEGIUM VOCALE GENT SO 21. JUNI 2015 | 15.00 RITTERGUT ALTENRODE FAMILIENKONZERT MO 22. JUNI 2015 | 21.00 UNIVERSUM FILMTHEATER BRAUNSCHWEIG STUMMFILM MIT LIVE-MUSIK BUSTER KEATON »DER GENERAL« SO 28. JUNI 2015 | 17.00 LESSINGTHEATER WOLFENBÜTTEL EIN SOMMERNACHTSTRAUM KLAUS MARIA BRANDAUER KAMMERORCHESTER BASEL SA 4. JULI 2015, 18.00 UHR SCHAFSTALL BISDORF MUSIK + KUNST RAGNA SCHIRMER | ERWIN WURM MI 8. JULI 2015 | 21.00 ST. KATHARINEN-KIRCHE BRAUNSCHWEIG MATTHIAS GLANDER KLARINETTE & MATTHIAS EISENBERG ORGEL KARTENSERVICE: 0180 – 55 44 888* www.solideogloria.de Karten erhalten Sie auch an allen bekannten Vorverkaufsstellen. W I R
D A N K E N
D E N
F Ö R D E R E R N
D E S
*0,14 Euro/Min., Mobilpreise können abweichen
nengelernt, die gegenseitige Sympathie ließ rasch den Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt keimen. Wenngleich die Sopranistin anfangs durchaus skeptisch war: „Ich dachte zunächst, mit der Mandoline könne man nur ein bisschen Pling-Pling-Musik machen“, gibt sie zu. „Aber da lag ich falsch, denn als ich von Juan Carlos die Noten bekam, sah ich, dass dies alles interessante Stücke waren, wunderbare Musik.“ Das Ergebnis ist nun auf dem Album Sospriri d’amanti zu hören, Instrumental- und Vokalwerke von Hasse bis Händel und von Paisiello bis Mozart, darunter zahlreiche Ersteinspielungen. Was einmal mehr ihre erfrischende Offenheit für Neues widerspiegelt, die auch vor Auftritten mit Jazz-Combos nicht zurückschreckt oder sie Werke der spanischen Renaissance wie der klassischen Moderne singen lässt.
F E S T I VA L S
Mai 2015 concerti 9
intErViEw
»die meisten musiker überschätzen sich« selbstkritik ist nicht jedes Künstlers sache. doch alban GerHardt spart nicht mit Wertungen – sich selbst wie anderen gegenüber. Von Klemens Hippel
A
lban Gerhardt ist nicht nur einer der besten Cellisten unserer Tage: Der Berliner ist auch einer, der offen und ehrlich seine Meinung sagt. Etwa, dass man „bei zweitklassigen Komponisten manchmal ein bisschen nachhelfen“ müsse. Und dazu stehe er auch, erklärt der mehrfach Echo Klassik-Preisträger bei unserem Interview in seiner 10 concerti Mai 2015
Wohnung in Nikolassee. „Andere Interpreten helfen erstklassigen Komponisten nach und ignorieren die Tempoangaben eines Genies wie Robert Schumann, der sich meines Erachtens schon etwas dabei gedacht haben wird, wenn er Tempo 130 vorschreibt – Tempo 85 ist dann schon ein krasser Eingriff, oder?“ Ein Gespräch ohne Blatt vorm Mund.
Herr Gerhardt, Ihr FacebookAccount meldete gerade, Sie hätten einen 10-km-Lauf in einer Stunde absolviert ...
Das ist diese Runtastic-App. Das mache ich mit meiner Frau um die Wette, weil wir beide ein bisschen faul sind. Aber ich dachte eigentlich, das können nur meine Freunde sehen. Nicht? So war das eigentlich nicht gedacht ... Aber ich finde
Foto: Sim Canetty-Clarke/Hyperion Records
»Peinlich«? Nein, kein Problem: Alban Gerhardt teilt seine Erlebnisse gerne in den sozialen Medien
es gar nicht schlecht, wenn die Leute erfahren, was man alles machen muss als Musiker. Wenn ich nur sitze und Cello spiele, werde ich diesen Beruf nicht lange ausüben können. Man braucht einen Ausgleich. Wieviel darf das Publikum denn über Sie wissen?
Alles, was mir nicht peinlich ist. –und so viel gibt es gar nicht, was mir peinlich ist. (lacht) Deshalb habe ich ja damals angefangen, meinen Blog zu schreiben. Ich glaube, wir müssen uns aus dem Elfenbeinturm herausbewegen. Man muss heute mehr zu bieten haben, als nur schön spielen zu können – so ist nun mal die Entwicklung. Ich kenne genug Leute, die sensationell spielen, aber nicht mehr viel zu tun haben: Das kann man gut oder schlecht finden, aber so ist das. Ein Sokolov – jemand, der gar nichts um sich her macht – würde heute nicht mehr groß rauskommen. Leider. Und die Frauen müssen sich besonders reinhängen, weil da auch noch das Aussehen so eine große Rolle spielt. ZUr pErSon
cello-Kaderschmiede: alban Gerhardt, geboren 1969 in berlin, studierte bei boris pergamenschikow. Er ist international als Kammermusiker und Solist gefragt – besonders auch für Uraufführungen. So verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit unsuk chin, pēteris vasks, brett dean und Jörg Widmann. Einem großen Publikum wurde er bekannt durch seine Bahnhofskonzerte mit Bach.
Gibt es Rückmeldungen von den Fans über Ihre Aktivitäten in den sozialen Netzwerken?
Nach dem Konzert höre ich oft, dass die Leute die Blogs toll finden, weil sie da hinter die Kulissen schauen können. Obwohl das eigentlich nur so eine Art sporadisches Tagebuch ist. Und das ist in letzter Zeit sehr viel weniger geworden, da ich gerade privat viel zu glücklich bin – bin ich hingegen nicht mit Frau und Kind zusammen, dann bin ich viel produktiver in den sozialen Medien.
»Das ganze Gerede von Referenzaufnahmen ist dumm« Woran kann das Publikum einen guten Cellisten erkennen?
Es gibt sehr viele gute Cellisten, vielleicht noch mehr als bei den Geigern und Pianisten, weil das Cello nicht ganz so schwer zu bändigen ist wie eine Geige. Das Klavier ist zwar schneller zu beherrschen, aber die Stücke sind viel schwerer. Wenn man indes als Cellist fit ist, kann man das Repertoire einfach abrufen – ein Pianist muss da viel mehr für tun. Das gute Cellospielen ist also relativ schnell erreicht, aber was einen Cellisten für mich interessant macht, ist ein eigener Ansatz. Wie kann der aussehen?
Ich hörte kürzlich jemanden in einem Meisterkurs, der war nicht unbedingt ein überragender Cellist, aber sehr interessant. Er hat Britten gespielt: völlig anders als ich dachte, wie man das spielen soll, aber voll-
kommen überzeugend. Das war so einer von hundert, der wirklich was zu sagen hatte. Ich würde das von allen jungen Musikern erwarten. Sie könnten es ihnen ja auch vermitteln, doch über die Meisterkurse hinaus unterrichten Sie nicht.
Ich habe die Energie nicht. Du musst für die Studenten gleichzeitig Vater, Lehrer, Psychologe und Karriereberater sein: Das schaffe ich neben meiner Familie gar nicht. Heinrich Schiff etwa hat fantastisch beides gemacht, unterrichten und spielen – aber der hat keine Familie. Davon abgesehen kann ich nicht gut Musik unterrichten: Wenn mir jemand etwas anbietet, kann ich mit ihm arbeiten, aber wenn jemand die Musik nicht bringt? Inspiration zu vermitteln, ist sehr schwer: Vorspielen geht ja nicht, dann spielen die alle wie du. Statt Unterricht widmen Sie sich derzeit sehr viel der Kammermusik – eine neue Liebe?
Ich bin aktiver geworden und habe nicht nur genommen, was angeboten wurde, sondern mir selbst Gedanken gemacht. Kammermusik gemeinsam mit einem Komponisten zu machen, finde ich zum Beispiel sehr spannend: Das muss keine Uraufführung sein – ich finde sowieso, es gibt zu viele Uraufführungen im Vergleich zu dem Repertoire der letzten 30, 40 Jahre, das regelmäßig gespielt wird. Als ich das Pintscher-Konzert gespielt habe, hat mich ein Journalist doch gefragt, was das für ein Gefühl sei, ein Stück zu spielen, das Mai 2015 concerti 11
Interview
höre ich viel genauer, was um mich herum passiert: Mein Klang ist halbiert und ich höre mehr vom Orchester. Außerdem bin ich unabhängig von der Qualität der Halle. Wie meinen Sie das?
nicht für mich geschrieben ist. Wenn ein Stück gut ist, spiele ich es – und ich tue so, als ob es für mich geschrieben wäre. Das ist doch die einzige Rechtfertigung, die wir haben: etwas Eigenes daraus zu machen. Deswegen ist das Gerede von Referenzaufnahmen so dumm – das ist genau das, was nicht sein soll: Man braucht eine eigene Aussage. Und nach welchen Kriterien suchen Sie neue Musik aus?
Werke sowohl in den großen Häusern als auch in der Provinz – was zieht Sie in letztere?
Das liegt am Instrument. TopGeiger spielen nur mit TopOrchestern, aber Cellisten müssen auch andere Orte bedienen, weil wir nicht so viel gebraucht werden – und ich finde das auch gar nicht schlecht. Jüngst habe ich ein Solo-Recital in Ulm gespielt: Das ist natürlich Provinz, aber die haben so toll zugehört, da spiele ich gerne wieder. In der Carnegie Hall wird oft nicht so konzentriert gelauscht, schon gar nicht bei einem Cello-Solo-Recital.
Nach der Spielbarkeit und ob es Lust macht, sich damit zu befassen: Dauert es hunderte von Stunden, etwas zu lernen, verzichte ich vielleicht lieber auf das Konzert. Aber das ist »Wir alle halten eine gute Frage, denn es ist uns für bessere eigentlich unmöglich zu sehen, ob ein Stück gut ist, bevor man Musiker, als wir es lernt. Das Konzert, das Uneigentlich sind« suk Chin für mich geschrieben hat, kam gut an und ich fand es toll. Ob ich es jedoch bei Stichwort Konzentration: einem völligen Misserfolg wei- Es heißt, Sie würden mit terhin geliebt hätte, kann ich Ohrstöpseln üben … natürlich nicht sagen – und ob … ich spiele auch im Konzert es unsterblich wird, lässt sich mit Ohrstöpseln – alles. Das ohnehin erst nach Jahrzehnten führt zu einer unglaublichen feststellen. Konzentration, der Fokus ist weg von mir, ich bin mehr in Nun spielen Sie diese der Musik und auch weniger modernen, aber auch andere nervös. Und rein technisch 12 concerti Mai 2015
Und wie ist das klangliche Ergebnis mit Ohrstöpseln?
Es klingt extrem trocken und sehr nackt. Beim ersten Mal habe ich mich furchtbar gefühlt, aber als ich dann den Mitschnitt gehört habe, war es viel besser, als ich dachte. Es war vor allem musikalischer, als ich sonst gespielt habe: Der Klang war für mich so unbefriedigend, dass ich gezwungen war, musikalisch mehr zu machen – man ergötzt sich nicht so sehr am eigenen Klang. Ist das so eine große Gefahr, sich selbst zu gefallen?
Ich denke, wir alle halten uns für bessere Musiker, als wir eigentlich sind – sonst könnten wir uns gar nicht da draußen hinstellen. Ich kenne ganz wenige, die sich für etwas schlechter halten, als sie sind: Die meisten überschätzen sich – mich auf jeden Fall eingeschlossen. Aber das zu wissen, ist schon mal nicht schlecht.
Foto: Neda Nevaee
Eine eigene Aussage machen: Für Gerhardt das Wichtigste in der Musik
Es gibt drei Sorten von Hallen: Manche klingen überall toll – da könnte ich auch ohne Ohrstöpsel spielen. Die meisten Hallen klingen von der Bühne aus ganz schlecht und im Publikum gut; doch unter dem schlechten Eindruck des Klangs auf der Bühne fängt man an, zu sehr zu drücken. Und in manchen Hallen klingen wir dort, wo wir sitzen, wie Gott – und dann arbeitest Du nicht hart genug.
Konzert-TIPPs
Chemnitz Mi. 6.5. & Do. 7.5., 19:00 Uhr Stadthalle Alban Gerhardt (Violoncello), Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann (Leitung). Werke von Elgar, Holst u. a. Frankfurt So. 10.5., 17:00 Uhr, Holzhausenschlösschen Alban Gerhardt (Violoncello), Markus Becker (Klavier). Werke von Prokofjew, Schnittke, Kapustin u. a. Berlin Mo. 11.5., 20:00 Uhr Konzerthaus (Werner-Otto-Saal) 2 x hören. Alban Gerhardt (Violoncello), Markus Becker (Klavier), Arno Lücker (Moderation). Werke von Schnittke Essen So. 14.6., 17:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Hauptsache Mozart! Baiba Skride & Gergana Gergova (Violine), Brett Dean & Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello) Bad Kissingen Di. 23.6., 20:00 Uhr Regentenbau Baiba Skride & Gergana Gergova (Violine), Brett Dean & Nils Mönkemeyer (Viola), Alban Gerhardt (Violoncello). Werke von Mozart, Dean & Brahms
Das Festival rund um Nikolaus Harnoncourt www.styriarte.com • www.graztourismus.at
Schwerin So. 21.6., 11:00 Uhr Marktplatz Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Fahrradkonzert. NDR Bigband, Nils Mönkemeyer, Alban Gerhardt u. a. Geisenheim Mi. 29.7., 20:00 Uhr Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Daniel Hope (Violine), Alban Gerhardt (Violoncello), Lera Auerbach (Klavier). Werke von Auerbach & Schumann online-Tipp
Live vom Berliner Hauptbahnhof: Alban Gerhardt spielt Bachs Cellosuite Nr. 1 Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/gerhardt
1/2 quer Anzeige
CD-Tipp
Vieuxtemps: Cellokonzerte Nr. 1 & 2, Ysaÿe: Méditation op. 16 & Sérénade op. 22 Alban Gerhardt (Violoncello), Royal Flemish Philharmonic, Josep CaballéDomenech (Leitung). hyperion Mai 2015 concerti 13
Bach:Sommer Arnstadt Der Bach:Sommer in Arnstadt erweckt Werke der Musikerfamilie in hochkarätigen Konzerten und an authentischen Orten zum Leben. Treffen Sie den Dirigenten Joshua Rifkin sowie die Intendantin Judith Rüber und erkunden Sie Arnstadt auf den Spuren der Familie Bach. 6. – 11.8.2015 | ab 990 €
5 zeitreisen.zeit.de/bachsommer Grafenegg Festival Lauschen Sie den Klängen von Beethoven, Brahms und Wagner am Wolkenturm, der futuristischen Open-AirBühne mit phänomenaler Akustik. Neben drei Orchesterkonzerten treffen Sie den Leiter des Festivals und genießen die besten Weine österreichischer Traditionsgüter. 3. – 6.9.2015 | ab 1.590 €
5 zeitreisen.zeit.de/grafenegg Ruhrtriennale 2015 Erleben Sie mit uns die einmalige Verbindung aus Industrie und Musik. Genießen Sie die Neuinterpretation von Wagners »Rheingold« in der Jahrhunderthalle Bochum und eine zeitgenössische Oper in der ehemaligen Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord. 11. – 14.9.2015 | ab 1.090 €
5 zeitreisen.zeit.de/ruhrtriennale Rufen Sie uns jetzt an, wir beraten Sie gern! Ihre Ansprechpartnerin: Atussa Manosalva
2 040/32 80-2900
weitere Angebote unter
4 zeitreisen@zeit.de 5 zeit.de/musikreisen
Jetzt buchen
Fotos: Alexander Haiden, Franziska von Gagern/Ruhrtriennale, Jan Kobel; Anbieter: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Buceriusstraße, Hamburg
Exklusive Musikreisen mit der ZEIT
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Ein Transvestit als Nymphe: Thomas Walker in der Stuttgarter Platée-Inszenierung
Foto: A. T. Schaefer
16_Feuilleton Die Heimkehr des Handwerksmeisters Der international gefragte Opernregisseur
Philipp Himmelmann wird Professor in Hamburg. Mit seiner Debütinszenierung bereitet er die Studenten auf den wachsenden Konkurrenzkampf vor 18_Kurz besprochen OnlineKritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_ Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Mai 2015 concerti 15
FEUillEton
die Heimkehr des Handwerksmeisters der international gefragte opernregisseur pHilipp Himmelmann wird professor in Hamburg. mit seiner debütinszenierung bereitet er die studenten auf den wachsenden Konkurrenzkampf vor. Von Andreas Falentin
Umstritten: Der Idomeneo des Regisseurs mit Thomas Zagorski in Hannover
16 concerti Mai 2015
Gut möglich, dass dies an seinem handwerklich-unspektakulären Regiestil liegt. „Es gibt keine Dekonstruktion. Für mich ist es wichtig, eine Geschichte zu erzählen und eine psychologisch nachvollziehbare Entwicklung zu zeigen.“ Himmelmann vermittelt Handlungen und entwickelt Figuren mit außergewöhnlicher Selbstverständlichkeit, legt häufig die Substanz der Stücke frei, rührt aber selten daran – selbst nicht in der extremen Reduktion wie bei seinem seinerzeit hochumstrittenen Idomeneo in Hannover. Er tritt stets hinter die von ihm inszenierten Werke zurück. So nahm die Öffent-
lichkeit denn auch seine wohl prominenteste Arbeit weniger als eine selten gelungene Inszenierungsleistung auf der so schwierig zu bespielenden Seebühne der Bregenzer Festspiele wahr, sondern als „Die Tosca mit dem Auge“ oder „die Oper aus dem James-Bond-Film“. Vorbereitung auf ein anspruchsvolles Berufsleben
Unter diesem Aspekt macht Himmelmanns Engagement für die Hamburger Hochschule für Musik und Theater (HfMT) durchaus Sinn. Denn was will man jungen Regisseuren und Sängern vermitteln, wenn nicht in erster Linie handwerkliche Grundlagen? „Wir haben seit der Wende einen ganz anderen Markt im Opernbereich“, konstatiert der frisch ernannte Professor. „Großen Fortschritten in der Ausbildung steht ein deutlich größerer Konkurrenzkampf gegenüber. Dazu sind die Ansprüche an junge Sänger gestiegen – vor allem durch die Arbeit der Regisseure.“ Er will seine Studenten auf die veränderten Voraussetzungen vorbereiten, indem er ihren „Gestaltungswillen stärkt“, explizit „Fleiß“ einfordert und sie be-
Fotos: Thomas M. Jauk, Bregenzer Festspiele, Torsten Kollmer
E
s ist ein fantastisches Gefühl – ein bisschen so, als käme ich nach Hause“, sagt Philipp Himmelmann. Vor fast 30 Jahren hat er in Hamburg selber sein Regiestudium erfolgreich abgeschlossen. Nach Oberspielleiterstellen in Luzern und Saarbrücken ist er in den letzten 15 Jahren zu einem der gefragtesten Regisseure des klassisch-romantischen Repertoires zwischen Berlin, Dresden und Baden-Baden avanciert – und das, obgleich er kaum Modernes inszeniert. Das sei „eine offene Flanke“, räumt der 53-Jährige ein, aber ihm werde in dieser Richtung einfach wenig angeboten.
»Die mit dem Auge«: Himmelmanns Tosca in Bregenz
reits im Studium zu künstlerischer Eigenständigkeit animiert, zu selbständiger intellektueller Auseinandersetzung mit Rollen und Werken wie zu „freiem Umgang mit der eigenen Körperlichkeit. Es gibt keinen Widerspruch zwischen sängerischer Atmung und expressivem Ausdruck!“ Außerdem hält der studierte Sänger, der selber fließend Englisch, Französisch und Italienisch spricht, die perfekte Beherrschung zumindest der Hauptopernsprachen Italienisch und Deutsch für unabdingbar. Die Begleitumstände seiner ersten Regiearbeit für die
Hoher Anspruch an sich selbst und seine Sänger: Himmelmann beim Proben
Hochschule tragen gleich mehrfach den Stempel des Besonderen. Da das Forum der HfMT renoviert wird, weicht man in die „Theaterfabrik am Wiesendamm“ aus, arbeitet überdies zusammen mit den Studiengängen für Kommunikationsdesign und Kostümbild der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zum Start an der Hochschule eine konservative Operette
Warum aber wurde hierfür ausgerechnet Lehárs bekannt konservative Operette Die lustige Witwe ausgewählt? „Wir wollen unsere Absolventen in bestem Licht zeigen“, antwortet Himmelmann – und für dieses Stück gäbe es hervorragende Sänger an der Hochschule. Außerdem sei für die erste Inszenierung im Ausweichquartier bewusst ein populäres Werk ausgewählt worden, um möglichst viele Zuschauer an den neuen Ort im Osten der Stadt zu locken. Hätte es aber nicht gerade unter diesen Produktionsumständen spannend sein können, ein moderneres, progressiveres Stück anzusetzen? „So viel Zeit ist nicht im Studium“, antwortet Himmelmann pragmatisch: Seine Absolventen würden sich später den Opernhäusern mit dem Kernrepertoire präsentieren („Sie
kennen ja die Spielpläne …“) – also habe die Hochschule vor allem dafür zu sorgen, dass sie dieses „ganz gut beherrschen“. Der neue Professor geht seine Aufgabe mit viel Enthusiasmus und Sensibilität an und ist sicher der richtige Mann, um Hochschule und Studenten fit zu machen für den sich ständig verändernden Opernbetrieb. Abzuwarten bleibt indes, ob unter seiner Ägide die „jungen, überwältigenden Potenziale“, die er an den Hamburger Hochschulen wahrnimmt, dann auch für neues Leben in der Opernszene sorgen werden. opErn-tippS
HamburG so. 24.5., 18:00 uhr theaterfabrik Lehár: Die lustige Witwe. Willem Wentzel (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie). Di. 26.5., Mo. 1.6., Mi. 3.6., Sa. 6.6., Fr. 12.6., Mi. 17.6., Mo. 22.6., Do. 25.6., jeweils 19:30 Uhr Hannover so. 10.5., 16:00 uhr staatsoper Mascagni: Cavalleria rusticana, Leoncavallo: Der Bajazzo. Mark Rohde (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie) duisburG sa. 9.5. & Fr. 22.5., 19:30 uhr deutsche oper am rhein Verdi: aida. Wen-Pin Chien (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie) dresden do. 17.12. & di. 22.12., 19:00 uhr semperoper Verdi: Macbeth. ivan Repušić (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie) Mai 2015 concerti 17
Kurz Besprochen
Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Stuttgart 22.3.2015
Baden-Baden 27.3.2015
Italiens letzte Primadonna
Poetisch-erotisches Feuerwerk
Luxuriöse Langeweile
Giordano: Fedora Teatro Carlo Felice. Valerio Galli (Leitung), Rosetta Cucchi (Regie), Daniela Dessì, Fabio Armiliato, Alfonso Antoniozzi, Daria Kovalenko
Rameau: Platée Oper Stuttgart Hans Christoph Bünger (Leitung), Calixto Bieito (Regie), Thomas Walker, Lenneke Ruiten, Andreas Wolf Weitere Termine: 5. & 8.5.
Strauss: Der Rosenkavalier Festspielhaus Baden-Baden. Simon Rattle (Ltg.), Brigitte Fassbaender (Regie), Anja Harteros, Peter Rose, Magdalena Kožená, Berliner Philharmoniker
oper Während Cecilia Bartoli Italiens unangefochtene Primadonna des Barock und Belcanto ist, darf Daniela Dessì für sich beanspruchen, Italiens letzte wahre Primadonna des Verismo- und VerdiGesangs zu sein. Die Klage, es gäbe momentan kaum mehr große dramatische Soprane für eine Aida, Tosca oder Turandot, muss angesichts ihrer Stimme verstummen: Warum nur ist diese fantastische Sängerin in Deutschland so wenig zu hören? Passen Persönlichkeiten wie sie mit den Regiediskursen nördlich der Alpen nicht zusammen? Konzentriert in der Gestik, gefühlsdicht in der Mimik hat die Sängerin dieses gewisse Etwas, ja die Aura großer Sängerinnen alter Schule. Ihr dichter Tosca-Ton hat in der Höhe genau die richtige SpintoSchärfe, die der Fedora enormes Tragödinnen-Profil verleiht. (PK)
oper Durch Calixto Bieitos Entscheidung, die Titelpartie mit einem Tenor zu besetzen, der die Nymphe als Transvestit spielt, bringt seine Inszenierung die schillernde Grundanlage des Stücks in die perfekte Balance aus Tragédie en musique und komischer Oper. Dazu entzündet er ein erotisches Feuerwerk voller phallisch praller Anzüglichkeiten. Thomas Walker als Platée ist der Außenseiter in einer Gemeinschaft, in der für eine Nacht eigentlich alles erlaubt ist – und der britische Tenor wird zum sängerdarstellerischen Ausnahmeereignis. Das Vielseitige seines gleißenden Tenors stellt er in den Dienst einer überwältigend intensiven Figurenzeichnung dieser nach Liebe hechelnden Kreatur: Der Absturz zur Tragik eines Zurückgewiesenen wirkt am Ende erschütternd. Da bleibt einem der Atem stehen. (PK)
oper Keine Rokoko-Perücken und kein Popo-Grapschen, kein orchestraler Zuckerguss und keine Walzerseligkeit – Brigitte Fassbaender und Simon Rattle sind eigentlich mutig. Denn sie wagen die gemeinsame szenisch-musikalische Klischeevermeidung. Das Ergebnis aus Wille und Wirklichkeit war freilich nicht weniger und nicht mehr als luxuriöse Langeweile. Sir Simon Rattle ersetzt mit seinen Berlinern Sentimentalität durch Intimität. Er outet sich als Pianissimo-Feinzeichner und heimlicher Kammermusiker. Und dennoch: Wo Strauss gern doppelbödig dialektisch, weil absturzgefährdet schwelgerisch im Wohlklang badet, erstirbt er hier darin. Auch die multiplen Maskeraden in Fassbaenders Inszenierung sind zwar hübsch anzusehen – zu einer echten Neudeutung haben indes auch sie nicht gereicht. (PK)
18 concerti Mai 2015
Fotos: Marcello Orselli, A.T. Schaefer, Monika Rittershaus
Genua 21.3.2015
Traumhafte Opern F端hl denaufPuls Masada von Tel Aviv Komm einmal dahin, wo alles begann
La Traviata Masada 2014
JUNI 2015 Tosca von Giacomo Puccini Dirigent: Daniel Oren Regie: Nicolas Joel Carmina Burana von Carl Orff Dirigent: Yves Abel Mehr Informationen zu Tosca und Carmina Burana unter: www.Israel-Opera.co.il
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Heidenheim fr. 3.7.2015
Festival 1: Macbeths Machtspiele oper „Nicht einfach nur unter-
Verdi: Macbeth Opernfestspiele Heidenheim. Marcus Bosch (Leitung), Hermann Schneider (Inszenierung) Weitere Termine: 5., 10., 11., 17., 18., 25. & 31.7., 1.8.
Kein Machtspiel: Festivalintendant und Dirigent Marcus Bosch 20 concerti Mai 2015
Am Fuße des Zionberges wird The Sultan’s Pool zur Opernbühne Jerusalem mi. 24.6.2015
Festival 2: Der Liebestrank oper Donizettis Opera Buffa eröffnet ein neues
Festival am Fuße des Zionberges von Jerusalem
A
llen Hiobsbotschaften um Rückschläge im Friedensprozess zum Trotz bleibt das Heilige Land ein Touristenmag net voller kultureller Strahlkraft. Noch gesteigert wird diese jetzt durch ein drittes Opernfestival, das erstmals Jerusalem selbst zur Kulisse einer spektakulären Inszenierung macht: Neben den Freiluft-Opern in Masada und Akko werden im Juni nun auch Jerusalems Altstadtmauern mit The Sultan‘s Pool am Fuße des Zionberges zur Bühne. Der israelische Intendant und Regisseur Omri Nitzan und die Designerin Ruth Dar werden
Donizettis meisterhafte Opera Buffa im Stile der 1940er Jahre inszenieren. Eine internationale Besetzung mit dem rumänischen Tenor Stephan Pop als verträumt verliebtem Nemorino, dem italienischen Bass Bruno de Simone als Quacksalber Dulcamara und der israelischen Sopranistin Alla Vasilevitsky als kecker Adina sorgen für Vokalglanz. Ergänzt wird das Programm durch Konzerte auf vielen Bühnen der Stadt. Donizetti: Der Liebestrank The Jerusalem Opera Festival. Frédéric Chasslin (Leitung), Omri Nitzan (Inszenierung) Weitere Termine: 25. bis 28.6.
Fotos: Ulf Krentz, Oliver Vogel, Wilfried Hösl, Terry Linke
halten, sondern auch Stellung beziehen“, möchte Marcus Bosch, wenn er die sechste von ihm künstlerisch verantwortete Saison der Opernfestspiele Heidenheim unter das Motto „Machtspiele“ stellt. Mit Verdis Oper Macbeth bringt der gebürtige Heidenheimer und Nürnberger GMD ab 3. Juli eines der düster-radikalsten Werke des Italieners auf die stimmungsstarke Open Air-Bühne des Schloss Hellenstein. Humorig heller Kontrapunkt ist das Eröffnungskonzert, in dem Mezzostar Vesselina Kasarova den Mächtigen in einer fulminanten Offenbachiade die Leviten lesen will.
BaSel SA. 30.5.2015
Weitere tippS
Hölderlins sehnsucht oper Intendantenwechsel: Nach Basel blicken,
Florenz
Fidelio
heißt jetzt auch sich auf Hamburg freuen
W
er die künftige programmatische Ausrichtung und mögliche Regieteams der Hamburgischen Staatsoper kennenlernen möchte, darf bis Spielzeitende getrost nach Basel blicken, von wo Georges Delnon ab dem Sommer als Intendant nach Hamburg wechseln wird. Regelmäßig inszenieren da Leute wie Calixto Bieito, Christof Loy und Vera Nemirova – und das Repertoire endet nicht bei Richard Strauss, sondern reicht selbstverständlich in die Gegenwart hinein.
So feiert nun die Oper Hölderlin. Eine Expedition des einstigen Hamburger Intendanten Peter Ruzicka Schweizer Erstaufführung. Der dirigierende Komponist und sein Librettist Peter Mussbach laden darin zu einer sonderbaren Reise durch die Menschheitsgeschichte, die Geschichte des Abendlandes, durch unsere Moderne ein.
KÖln
ruzicka: Hölderlin. eine expedition Theater Basel. Peter Ruzicka (Leitung), Vera Nemirova (inszenierung) Weitere termine: 1., 3., 5., 7., 12., 16. & 27.6.
Festival 3: Fixe idee oper Robert Carsen inszeniert Brittens The Turn of
the Screw, Helen Donath kehrt auf die Bühne zurück
I
britten: the turn of the screw Hessisches Staatstheater. Zsolt Hamar (Leitung), Robert Carsen (inszenierung) Weitere termine: 10.5., 6., 12. & 27.6.
senza sanGue Fr. 1.5., 20:00 uhr philharmonie alan Gilbert hebt mit dem New York Philharmonic die neue Oper des Ungarn Peter Eötvös aus der Taufe bonn
WieSBaden FR. 1.5.2015
m Kopf der jungen Gouvernante aus Henry James finsterer Novelle The Turn of the Screw sitzt die fixe Idee, die von ihr gehüteten Kinder Miles und Flora hätten einen Pakt mit zwei Toten geschlossen. Mit der schon am Theater an der Wien gefeierten Produktion der Kammeroper von Britten werden jetzt die Internationalen Maifestspiele 2015 eröffnet. Es inszeniert der gebürtige Kanadier Robert Carsen, einer der
mo. 27.4., 19:30 uhr opera di Firenze italiens Traditionsfestival, der Maggio Musicale Fiorentino, setzt in der Wirtschaftskrise Zeichen des aufbruchs: mit großen Namen wie Maestro Zubin Mehta und einem zeitgenössisch ambitionierten Konzertprogramm
wichtigsten Opernregisseure der Gegenwart. Die Wiesbadener Version wartet zudem mit einem Besetzungs-Coup auf: Die große Sopranistin Helen Donath kehrt für die Partie der Mrs. Grose auf die Opernbühne zurück.
tHebans so. 3.5., 18:00 uhr theater bonn Der Brite Julian anderson widmet sich in seiner neuen Oper den thebanischen Tragödien des Sophokles berlin
duato | KyliÁn do. 14.5., 19:30 uhr staatsoper im schiller theater Nacho Duato präsentiert seine erste neue Kreation als intendant des Staatsballett Berlin GelsenKircHen
naHod simon Fr. 29.5., 19:30 uhr musiktheater im revier isidora Žebeljan, die serbische Komponistin temporeicher Opern, erzählt nach Thomas Manns Der Erwählte die Geschichte des Eremiten Simon
Import: In der Wiener Premiere wurde die Britten-Oper gefeiert
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de/oper
die rezension zum tipp: über alle premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Mai 2015 concerti 21
Jetzt haben sie doppelt Grund zur Freude! abonnieren sie jetzt concerti für 25 euro und erhalten sie als kostenlose prämie eine Flasche prosecco spumante collis von rindcHen‘s WeinKontor
www.rindchen.de
concerti-Jahresabo (11 ausgaben inkl. Regionalteil ihrer Wahl für nur 25 Euro) portofrei nach Hause 1 Flasche prosecco spumante collis im Wert von 9,80 Euro als kostenlose Prämie
bestellcoupon
Ja,
ich bestelle das concerti-abo zum Preis von 25 € für ein Jahr (11 ausgaben) mit folgendem Regionalteil:*
Hamburg
berlin
südwest
bundesweit
münchen
mitteldeutschland
Vor- und Nachname
Telefon (für evtl. Rückfragen)
Straße / Nr.
Gewünschte Zahlungsweise (bitte ankreuzen):
PLZ / Ort
Bankeinzug
bitte coupon ausschneiden und senden an: concerti Leserservice aktion „Prosecco“ Postfach 600 423 22204 Hamburg
Rechnung oder sie bestellen …
BiC
Datum / Unterschrift
iBaN
*das angebot ist gültig bis 21.5.2015 oder solange der vorrat reicht. Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Das concerti-abo verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn Sie nicht bis zwei Wochen vor ablauf kündigen.
online: www.concerti.de/abo per Fax: 040 657 90 817 tel.: 040 657 90 808
TERMIN-TIPPS Fotos: Marco Borgreve, Frank Alexander Rümmele, Christian Steiner, Tim Schober, Uwe Arens, Felix Broede, Lutz Voigt Laneder/Warner Classics, Mathias Bothor, Rosa Frank, Sammy Hart
Ausgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im Mai PORTRÄT
oldenBURG 24.5.2015
GÜTeRsloh 6.5.2015
TamaRa sTeFanoViCh
VladimiR sPiVaKoV
Mehr auf Seite 14
Mehr auf Seite 12
Köln 8.5.2015
CaRolin Widmann Mehr auf Seite 2
INTERVIEW
essen 3.5.2015
BeRlin 26.5.2015
maRTin haselBöCK
lisa BaTiashVili
Mehr auf Seite 11
Mehr auf Seite 4
Köln 31.5.2015
maGdalena KoŽenÁ
doRTmUnd 21.5.2015
Mehr auf Seite 12
KlaUs FloRian VoGT Mehr auf Seite 9
Bonn 8.5.2015
dUisBURG 20.5.2015
WÜRzBURG 25.5.2015
emmanUel PahUd
inGeBoRG danz
aleXandeR KRiChel
Mehr auf Seite 8
Mehr auf Seite 10
Mehr auf Seite 15 concerti 05.15 Termin-Tipps 1
Porträt
»Raus aus dem Korsett« Carolin Widmann setzt sich gerne über Konventionen des Klassikbetriebs hinweg – und das nicht nur auf der Geige. Von Jakob Buhre
2 Termin-Tipps concerti 05.15
Unabhängiger Geist: Carolin Widmann liebt die unbequemen Wege
Ein Wagnis, denn auf den ersten Blick wirkt das 50 Minuten lange Werk des amerikanischen Avantgarde-Komponisten nur wie eine ausgedehnte Abfolge einzelner Klangfragmente. Doch dann begibt man sich hinein, verfolgt die Tonfiguren und Effekte bis zum Schluss – weil Widmann und das hr-Sinfonieorchester unglaublich viel Spannung hineinbringen, einen Puls, der nicht aufhört, zu schlagen.
Foto: Marco Borggreve
C
arolin Widmann ist mehr als nur eine erfolgreiche Geigenvirtuosin. So wie bei ihrem prominenten Bruder Jörg, der neben seinen Auftritten als Klarinettist ebenso als Komponist für außergewöhnliche Konzerterfahrungen sorgt, geht auch bei seiner drei Jahre jüngeren Schwester die Verbundenheit mit der Musik weit über das eigene Instrument hinaus. So hat die 38-Jährige 2012 für vier Jahre die künstlerische Leitung der Sommerlichen Musiktage Hitzacker übernommen. Trotz eines vollen Konzertkalenders, trotz ihrer Professur an der Musikhochschule in Leipzig hatte sie sich für den Posten bei Deutschlands ältestem Kammermusik-Festival beworben, um noch mehr inhaltlich arbeiten zu können. Seither tragen die FestivalProgramme ihre ganz eigene Handschrift, locken themati- springt der inhaltlichen Tiefe sche Schwerpunkte und Quer- ihrer Arbeit. Ihre letzte Schubezüge zu anderen Künsten die bert-Aufnahme etwa, mit AleBesucher in das kleine Örtchen xander Lonquich am Klavier, an der Elbe. rührte und berührte die KritiAuch in Widmanns Geigenspiel ker: „So klingt verletzliche, lässt sich diese zweite Ebene, fragile, sich vor Beschädigung der geistige Überbau wahrneh- fürchtende Musik“, war in der men. Die Bezeichnung als „eine „Zeit“ zu lesen. der charismatischsten Geigerinnen“, die oft im Zusammen- Ein Händchen für hang mit ihrer Person ver- modernes Repertoire wandt wird, ist bei ihr keine Danach nahm sie Morton Feldleere Worthülse, sondern ent- man auf, Violin and Orchestra.
„Mir ist es wichtig, das Repertoire immer mehr zu erweitern, raus aus diesem Korsett, das man ,Neue Musik‘ nennt, oder eben ,Romantische Musik‘, ,Wiener Klassik‘. Ich möchte, dass jemand, der meine Platten hört, dazwischen einen größeren Zusammenhang erkennen kann.“
»Ich bin über Umwege dorthin gekommen, wo ich jetzt bin« Widmann ist bei ECM unter Vertrag, wahrscheinlich das am wenigsten angepasste KlassikLabel überhaupt. Wobei „unter Vertrag“ wohl der falsche Ausdruck ist, da Label-Chef und Produzent Manfred Eicher angeblich noch nie einen Vertrag unterschrieben hat, wie Widmann erzählt. Sie liebt die Zusammenarbeit mit Eicher, „er inspiriert mich, er ist genial, ein lebendiges Ohr, sein Instinkt ist fast schon unheimlich. Er lässt mich programmatisch machen, was ich will, er unterstützt mich dabei schon seit einigen Jahren und ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann.“ Tatsächlich kann man sich ein Stück wie das von Feldman bei einer anderen Plattenfirma kaum vorstellen. „Woanders würde mir wahrscheinlich mehr vorgeschrieben werden, was ich tun sollte, damit es eine bestimmte Wirkung erzielt. Wenn ich mich mit Manfred Eicher unterhalte, steht aber immer das Künstlerische im Vordergrund, nie das Geschäftliche. Er nimmt eine HeinzHolliger-Produktion genauso ernst wie eine Keith-Jarrett-
Platte, auch wenn sich davon nur wenige CDs verkaufen.“ Anpassung ist der gebürtigen Münchnerin fremd
Eine Unabhängigkeit, die auch für Widmann charakteristisch ist, die sich als Einzelgängerin sieht: „Ich habe oft das Gefühl, dass ich einen Weg gehe, der nicht dazugehört. Ich hatte einen völlig anderen Werdegang, wurde nicht mit 15 von einem großen Dirigenten entdeckt, der mich dann gefördert hat – ich bin über Umwege dorthin gekommen, wo ich jetzt bin. Ich glaube auch nicht, dass es viele Geiger gibt, die in einer Saison sowohl das Konzert von Sibelius als auch das von Feldman spielen. Ich habe wenige Kollegen, mit denen ich mich darüber austauschen kann, da es eben kaum jemand so macht“, sagt die Bayerin. Und fügt hinzu: „Geigespielen ist eben nicht gleich Geigespielen.“ Eigentlich ein lapidarer Spruch – doch wer einmal ihre Interpretationen gehört hat, weiß, dass in Widmanns Fall dieser Satz seinen tieferen Sinn hat. Konzert-TIPP
Fr. 8.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Acht Brücken: Meer der Stürme. Carolin Widmann (Violine), WDR Sinfonieorchester Köln, Tito Ceccerini (Leitung). Nono: Composizione per orchestra n. 1, Andre: an (2014-15) (UA), Dessau: Meer der Stürme, Schenker: Fanal Spanien 1936 (Hommage à Paul Dessau) CD-Tipp
Feldman: Violin and Orchestra Carolin Widmann (Violine), hr-Sinfonieorchester, Emilio Pomarico (Leitung) ECM
Interview
»Jetzt möchte ich Georgien etwas zurückgeben« Lisa Batiashvili über ihre Kindheit im Kommunismus, Geigespielen mit kleinen Händen und ihren Kulturschock in Bayern. Von Teresa Pieschacón Raphael
Mit 12 Jahren kamen Sie 1991 nach Deutschland. Welche Erinnerung haben Sie an Ihre Kindheit in Tiflis?
Sehr viele und sehr starke. Meine Mutter ist Pianistin und Lehrerin, mein Vater Geiger. Er spielt seit über vierzig Jahren im Georgischen Streichquartett – in der gleichen Besetzung. Er ist bis heute eine sehr wichtige und bekannte Figur im georgischen Musikleben und hat mich bis zum elften Lebensjahr unterrichtet. Mit vier stand ich bereits auf der Bühne – all dies war für mich sehr natürlich, denn mit zwei hatte ich bereits angefangen, mich mit der Geige zu beschäftigen. Die Musikerausbildung in der damaligen Sowjetunion galt als sehr intensiv und sehr gut. 4 Termin-Tipps concerti 05.15
Ja. Auch später hat man noch daran festzuhalten versucht. Doch dann änderten sich die Dinge, die Mentalität: Früher stand die Musikschule neben der normalen Schule, beide Systeme ergänzten sich und waren aufeinander eingespielt; man wurde bereits als Kind zum Musiker erzogen – und nicht wie hier, wo man erst nach dem Abitur entscheidet, ob man auf die Musikhochschule geht. Es war viel einfacher, man wusste, wir sind Musikerkinder und wurden unterstützt. Das eigentliche Problem war der geringe Kontakt zur Außenwelt, denn für mich war es immer sehr wichtig, was in Europa los war.
»Kein Mensch hat an die Sprüche der Kommunisten geglaubt« Inwiefern hat die kommunis tische Politik eine Rolle in Ihrer Kindheit gespielt?
Kaum ein Mensch, den ich kannte, hat nicht unter dem System gelitten. Als Kind
musste ich diese Pionieruniformen tragen mit diesem roten Tüchlein (lacht), an Paraden teilnehmen und Kommunistensprüche nachplappern. Kein Mensch hat daran geglaubt. Das Verhältnis von Georgien zu Russland war immer sehr angespannt und das hat man gespürt. Andererseits, wenn man als Kind nichts anderes kennt, dann stellt man auch vieles nicht in Frage und kommt irgendwie zurecht. Was war der Anlass, dann das Land zu verlassen?
Mein Vater wusste durch seine vielen Konzertreisen, wie es im Westen zuging. Dennoch war es ein jahrelanger innerer Prozess. Schließlich wollten meine Eltern auch für uns Kinder mehr Chancen. Für meinen Vater war es eine unglaublich harte Entscheidung, weil er das Quartett und seine Arbeit an der Musikhochschule verlassen musste. Er ist bis heute eine sehr wichtige und bekannte Figur im georgischen Musikleben. In Deutschland musste er dann an einer Musikschule Anfänger unterrichten. Das war sehr hart für ihn und auch der Grund, weshalb er sich früh
Foto: Anja Frers/DG
I
m Gespräch wirkt Lisa Batiashvili unprätentiös, uneitel und pragmatisch. Auf der Bühne aber kann sie zum „Teufelsweib“ mutieren, wie es ein Kritiker einmal formuliert hat. Im Mai ist die Geigerin und zweifache Mutter nun mit dem Philadelphia Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin in Deutschland unterwegs.
zUr Person
Früh übt sich: 1979 in Tiflis als Tochter eines Geigers und einer Pianistin geboren, bekam Lisa Batiashvili mit zwei Jahren die Violine in die Hand. Als Zwölfjährige kam sie bereits an die Hamburger Musikhochschule und studierte später bei ana Chumachenco. 1995 gewann sie als jüngste Teilnehmerin einen 2. Preis beim sibelius-Wettbewerb und ist seitdem eine international gefragte Künstlerin.
interview
großzügig und sehr menschlich. Sie ist natürlich dadurch bekannt geworden, dass innerhalb von zehn Jahren viele ihrer Schülerinnen berühmt wurden. Unter diesen Umständen kommen dann ja auch die Leute zu einem. Mir fällt auf, Sie haben eine relativ kleine Hand.
(lacht) Damit habe ich jeden Tag zu kämpfen. Heimat: Georgische Volksmusik hat Lisa Batiashvili geprägt
Was haben Sie aus Georgien damals mitgenommen?
meinen Schulabschluss an einer georgischen Schule extern gemacht – also von hier aus –, um ein Diplom für die Hochschule zu haben. Dann hatte ich das große Glück, zu Ana Chumachenco zu kommen und ihr vorspielen zu dürfen.
(lacht) Mich selbst. Anfangs war es sehr schwierig für mich: Es war alles so anders, »Musik ist das ich könnte gar nicht einmal einzige, was sagen, ob positiv oder negativ. konstant Ich kam direkt auf ein deutsches Gymnasium nach Hamgeblieben ist« burg und habe sehr gute Erfahrungen gemacht, obwohl ich zunächst nichts verstan- ... und Sie kamen in ihre den habe. Der größte Schock berühmte Talentschmiede, aus aber war eigentlich der Wech- der ja Stargeiger … sel drei Jahre später von Nord- … Stargeigerinnen … deutschland nach Bayern an ein naturwissenschaftliches … wie am laufenden Band Gymnasium in Ingolstadt. hervorkommen … (lacht) Ich hätte nie gedacht, (lacht) Ja. Julia Fischer, Arabeldass man hier wesentlich kon- la Steinbacher, Susanna Yoko servativer ist als im Norden. Henkel. Diese unfreie Art zu unterrichten, erinnerte mich eher an das Was ist das Besondere an alte Sowjet-Prinzip, das ich ihrem Unterricht? allerdings so auch nicht mit- Sie hat eine klare Einstellung erlebt habe. Ich habe dann zu den Dingen, ist weise und 6 Termin-Tipps concerti 05.15
Ach, wenn sie doch fünf Zentimeter größer wäre … sie darf weder zu groß noch zu klein sein (lacht). Es ist wie beim Sportler: Wenn bestimmte körperliche Voraussetzungen da sind, dann ist manches einfacher, etwa eine gewisse Flexibilität der Gelenke oder Stärke in den Fingern. Ich musste die Finger immer trainieren, damit die schwierigen Stücke mich nicht so anstrengten – bei der Körperhaltung allerdings hatte ich nie Probleme. Man muss einen Weg finden, sich wohl zu fühlen und trotzdem weiterzukommen. 2011 sind Sie noch einmal in Tiflis an Ihrer alten Musikschule gewesen …
In die alte Schule kam ich nicht: Die war geschlossen, sie wurde in ein anderes Gebäude verlegt. Ich war jetzt zum ersten Mal seit meiner Kindheit wieder da. Mein Vater unterrichtet dort, und die Kinder haben uns ein kleines Konzert gebracht. Das hat mich sehr berührt, ja, die Ernsthaftigkeit der Kinder brachte mich fast zum Weinen. Sie waren damals auch ein solches Kind.
Foto: Anja Frers/DG
pensionieren ließ und zurück nach Georgien ging. Ich verstehe sehr gut, dass er zurück wollte. Meine Mutter lebt heute in Ingolstadt und unterrichtet dort.
Gibt es die ideale Physiognomie für Geiger?
Ja ... aber ich will nichts verklären. Auch damals war nicht alles wunderbar, seien es die hygienischen Zustände, an manchen Klavieren fehlten die Tasten und anderes – und trotzdem sind phantastische Künstler aus diesen Schulen gekommen. Sie sehen Musik als etwas ganz Wertvolles an: Es ist, bei allen politischen Veränderungen, das einzige, was konstant geblieben ist. Wie sieht man Sie, die es im Westen zum Star gebracht hat, in Georgien?
Ich versuche, mich etwas zurückzuhalten, reise immer als Touristin ein. Ich will nicht auffallen, wenn ich meine Familie besuche. Georgien ist jetzt zu einem Ort geworden, dem ich etwas zurückgeben möchte. Ich will da kein Star sein, wichtig ist das, was ich dort erlebt habe als Kind. Das ist eben nicht jedem passiert. Konzert-TIPPs
la dame blanche von FrançoisAdrien Boieldieu
Lisa Batiashvili (Violine), The Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung) Köln Sa. 23.5., 20:00 Uhr Philharmonie Muhly: Mixed Messages, Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll & Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 a-Moll Berlin Di. 26.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Programm siehe Köln
ab 16. mai 2015
Dortmund Do. 28.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll & Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 online-Tipp
Lisa Batiashvili spricht über die Eigenheiten ihrer Stradivari Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/batiashvili CD-Tipp
Bach: Violinkonzert BWV 1042, Violinsonate BWV 1003 u. a., C. P. E. Bach: Triosonate Wq 143 für Flöte, Violine & b. c. Lisa Batiashvili (Violine), François Leleux (Oboe), Emmanuel Pahud (Flöte), Sebastian Klinger (Violoncello), Peter Kofler (Cembalo), Kammerorchester des SO des BR Deutsche Grammophon
www.staatstheater.de
concerti 05.15 Termin-Tipps 7
PROGRAMM Das Klassikprogramm im Mai
aaChen
BeRlin
Bonn
mo. 18.5., 20:00 Uhr eurogress Simone Kermes (Sopran), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Violine & Leitung). Werke von Porpora, Vivaldi, Pergolesi, Hasse u. a.
mo. 4.5., 20:00 Uhr Konzerthaus (Kleiner saal) Berliner Klavierfestival. Alexander Melnikov (Klavier). Skrjabin: Sonata Nr. 2, Nr. 3 & Nr. 9, Debussy: Préludes Livre II
Fr. 8.5., 19:30 Uhr augustinum Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)
mi. 6.5., 20:00 Uhr Konzerthalle Bamberg (Joseph-Keilberth-saal) Sibylla Rubens (Sopran), Ingeborg Danz (Alt), Dean Power (Tenor), Kresimir Strazanac (Bass), Bamberger Symphoniker, Chor der Bamberger Symphoniker, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Widmann: Messe, Schubert: Messe Nr. 5 mi. 13.5., 20:00 Uhr Konzerthalle Bamberg (Joseph-Keilberth-saal) Harriet Krijgh (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Haydn: Cellokonzert C-Dur Hob. VII b:1, Mozart: Sinfonie Nr. 41 „Jupiter“, Sibelius: Sinfonie Nr. 5, Lang: encore! (UA)
TIPP
emmanUel PahUd Fr. 8.5., 20:00 Uhr Beethovenhaus Bonn (Kammermusiksaal) Träumereien. Emmanuel Pahud (Flöte), Eric Le Sage (Klavier). Fauré: Fantasie op. 79, Sicilienne op. 78 & Sonate Nr. 1 A-Dur op. 13, Dutilleux: Sonatine, Debussy/Lenski: Chansons de Bilitis, Bizet/Borne: Carmen-Fantasie Schuld war der Nachbar: Als der fünfjährige Emmanuel in der Wohnung über sich Mozarts Flötenkonzert vernahm, war Pahud Junior fasziniert. Und erklärte seinen Eltern: „Das will ich auch einmal spielen.“
8 Termin-Tipps concerti 05.15
sa. 9.5., 19:30 Uhr Komische oper Mozart: Lucio Silla konzertant (Premiere). Kristiina Poska (Leitung), Lothar Odinius, Olga Pudova, Karolina Gumos, Mirka Wagner, Alma Sadé do. 14.5., 20:00 Uhr Philharmonie Yuja Wang (Klavier), Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll di. 26.5., 20:00 Uhr Konzerthaus (Großer saal) Lisa Batiashvili (Violine), Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Muhly: Mixed Messages, Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 a-Moll
BoChUm so. 10.5., 19:00 Uhr Kunstmuseum 9. Kammerkonzert. Katrin Spodzieja & Stephanie Himstedt (Violine), Susanne Beckmann-Eurich (Viola), Steffen Schrank (Violoncello), Klaus Heimbucher (Kontrabass), Iris Ruffing (Klarinette), Urban Heß (Fagott), Katja Schönfeld (Horn), Sebastian23 (Sprecher & Poetry Slam). Schubert: Oktett F-Dur op. 166, Auszüge aus Briefen und Tagebuchnotizen Franz Schuberts sowie Gedanken über serenadenhafte Unterhaltungsmusik so. 17.5., 11:00 Uhr schauspielhaus Dominique Horwitz (Sprecher), Bochumer Symphoniker, Kolja Blacher (Violine, Leitung). Beethoven: Coriolan-Ouvertüre op. 62, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten do. 21.5., 20:00 Uhr schauspielhaus Guy Braunstein (Violine), Bochumer Symphoniker, Yan-Pascal Tortelier (Leitung). Webern: Passacaglia op. 1, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur
so. 17.5., 18:00 Uhr Beethoven-haus (Kammermusiksaal) Duo JuVa Nueva. Werke von Dowland, Debussy, Rameau, Abe, Sciarrino & Gershwin do. 21.5., 20:00 Uhr Beethovenhaus (Kammermusiksaal) Tanja Becker-Bender (Violine), Péter Nagy (Klavier). Schumann: Violinsonate a-Moll op. 105, Beethoven: Violinsonate G-Dur op. 96, Holliger: Vier Lieder ohne Worte, Schubert: Fantasie C-Dur D 934
BRaUnsChWeiG di. 12.5., 20:00 Uhr stadthalle Gidon Kremer (Violine), Kremerata Baltica. Tschaikowsky/Raskatov: The Seasons digest, Tschaikowsky: Souvenir de Florence, Piazzolla: Estaciones porteñas
BRemen so. 3.5., 18:00 Uhr Theater Bremen Benatzky: Im Weißen Rössl. Daniel Mayr (Leitung), Sebastian Kreyer (Regie) mi. 6.5., 19:30 Uhr sendesaal Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier) sa. 9.5., 19:30 Uhr Theater Bremen Bizet: Carmen. Markus Poschner (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) so. 10.5., 15:30 Uhr Theater Bremen Mozart: Le Nozze di Figaro. Clemens Heil (Leitung) Fr. 15.5., 19:30 Uhr Theater Bremen Donizetti: L‘Elisir d‘Amore. Rolando Garza Rodriguez (Leitung), Michael Take (Regie) sa. 16.5., 19:30 Uhr Theater Bremen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Daniel Mayr (Leitung)
Fotos: Lutz Voigtländer licensed to Warner Classics, Tim Schober
BamBeRG
Fr. 8.5., 20:00 Uhr Beethoven-haus (Kammermusiksaal) Träumereien. Emmanuel Pahud (Flöte), Eric Le Sage (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
TIPP
so. 10.5., 16:00 Uhr Konzerthaus Hilary Hahn (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont“ op. 84, Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4 d-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Die Große“ so. 17.5., 18:00 Uhr Theater (opernhaus) Händel: Saul. Motonori Kobayashi (Leitung), Katharina Thoma (Regie)
KlaUs FloRian VoGT do. 21.5., 20:00 Uhr Konzerthaus dortmund Klaus Florian Vogt (Tenor), Andris Nelsons (Leitung), City of Birmingham Symphony Orchestra. Wagner: Karfreitagszauber und Arien aus „Parsifal“ WWV 111, Vorspiel zum 3. Akt und Arien aus „Lohengrin“ WWV 75, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur Das Katzenduett war sein Schicksal: Als Klaus Florian Vogt auf der elterlichen Silberhochzeit Rossinis Stück trefflich sang, schickte ihn seine Frau zum Unterricht – eine gold(kehlchen-)richtige Entscheidung.
so. 24.5., 18:00 Uhr Theater Bremen Händel: Oreste. Olof Boman (Leitung), Robert Lehninger (Regie)
BRÜhl sa. 9.5., 20:00 Uhr schloss augustusburg (Treppenhaus) Brühler Schlosskonzerte. Benoît Laurent (Oboe), Arte dei Suonatori, Martyna Pastuzka (Violine & Leitung). Vivaldi: Sinfonia C-Dur RV 111a, Concerto a-Moll RV 462 für Oboe, Streicher und B.c., Concerto e-Moll RV 134 & Concerto DDur RV 124, Telemann: Suite e-Moll TWV 55:e10 & Quartett G-Dur TWV 43:G7 sa. 30.5., 20:00 Uhr schloss augustusburg (Treppenhaus) Brühler Schlosskonzerte. Lauriane Follonier (Hammerklavier), Accademia di Monaco, Joachim Tschiedel (Leitung). L. Mozart: Divertimento Nr. 3 D-Dur, Klavierkonzert Es-Dur KV 107 & Divertimento D-Dur KV 136 (125a), Schubert: Klavierkonzert F-Dur, M. Haydn: Cassation Es-Dur für 2 Hörner und Streicher
doRTmUnd Fr. 1.5., 18:00 Uhr Theater (opernhaus) Der Traum der roten Kammer (DEA). Xin Peng Wang (Choreographie). Musik von Michael Nyman so. 3.5., 18:00 Uhr Theater (opernhaus) Mozart: Don Giovanni. Jens-Daniel Herzog (Regie) Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
di. 19.5., 19:00 Uhr Konzerthaus Khatia Buniatishvili (Klavier) do. 21.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Klaus Florian Vogt (Tenor), Andris Nelsons (Leitung), City of Birmingham Symphony Orchestra Weitere Infos siehe Tipp Fr. 22.5., 20:00 Uhr Konzerthaus András Schiff (Klavier). Bach:, Italienisches Konzert F-Dur BWV 971, Französische Ouvertüre h-Moll BWV 831, Goldberg-Variationen BWV 988 di. 26.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Musik für Freaks. Michael Barenboim (Violine). Boulez: Anthèmes 1 & 2, Bach: Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006 mi. 27.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Emanuel Ax (Klavier), Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll, Strauss: Rosenkavalier-Suite do. 28.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Lisa Batiashvili (Violine), Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 Fr. 29.5., 20:00 Uhr Konzerthaus René Pape (Bass), Camillo Radicke (Klavier). Beethoven: Sechs Lieder op. 48, Dvořák: Biblische Lieder op. 99, Quilter: Drei Shakespeare-Lieder, Mussorgsky: Lieder und Tänze des Todes so. 31.5., 19:00 Uhr Konzerthaus Klangvokal Dortmund: American Night! Philharmonischer Chor des Musikvereins Dortmund, WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall (Leitung). Bernstein: West Side Story (Auszüge), Gershwin: Porgy and Bess (Auszüge)
dResden Fr. 1.5., 19:00 Uhr semperoper Weber: Der Freischütz (Premiere). Peter Schneider (Leitung), Axel Köhler (Regie) do. 14.5., 19:00 Uhr messe dresden (halle 1) Dresdner Musikfestspiele 2015: Eröffnungsgala. Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung), Simone Kermes (Sopran), Lil Buck (Tanz), SchülerInnen der Community Dance Bewegung. Grieg: „Peer Gynt“ (Auszüge) u. a.
Konzert-tiPPs
TIPP
dUisBURG so. 3.5. & do. 14.5., 18:00 Uhr Theater am marientor Wagner: Lohengrin. Sabine Hartmannshenn (Regie), WenPin Chien (Leitung) Fr. 8.5., mi. 13.5., sa. 23.5. & Fr. 29.5., 19:30 Uhr Theater am marientor b. 24 - Illusion/Lonesome George/Voices Borrowed (Premiere). Young Soon Hue, Marco Goecke & Amanda Miller (Choreographie). Musik von Glass, Schostakowitsch, Händel & Schönberg sa. 9.5. & Fr. 22.5., 19:30 Uhr Theater am marientor Verdi: Aida. Philipp Himmelmann (Regie), Axel Kober (Leitung) so. 10.5., 19:00 Uhr Theater am marientor Heine-Vertonungen. Günter Papendell (Bariton), Christian Chamorel (Klavier), Stephanie Gossger (Sprecherin). Werke von Schubert, Mendelssohn, Schumann, Lizt, Brahms, Grieg u. a. sa. 16.5., 19:30 Uhr Theater am marientor Mozart: Don Giovanni. Karoline Gruber (Regie), Düsseldorfer Symphoniker, Nabil Shehata (Leitung) mi. 20.5. & do. 21.5., 20:00 Uhr Theater am marientor Ingeborg Danz (Alt), Giordano Bellincampi (Leitung), Philharmonischer Chor Duisburg, Duisburger Philharmoniker. Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Hob. 1:104, Brahms: AltRhapsodie, Schicksalslied u. a. Weitere Infos siehe Tipp sa. 30.5., 19:00 Uhr landschaftspark-nord Klavier-Festival Ruhr. Igor Levit (Klavier). Bach: Partiten 1-6 sa. 30.5., 19:30 Uhr Theater am marientor Verdi: Un Ballo in Maschera. Stein Winge (Regie), Lukas Beikircher (Leitung)
dÜsseldoRF di. 5.5., 19:30 Uhr deutsche oper am Rhein Verdi: Rigoletto. David Hermann (Regie), Giuliano Betta (Leitung) mi. 6.5., 20:00 Uhr Robert-schumann-saal im museum Kunstpalast Klavier-Festival Ruhr: Alfred Brendel spricht über Schubert. Alfred Brendel (Vortrag), Kit Armstrong (Klavier), Andrej Bielow (Violine), Adrian Brendel (Violoncello). Schubert: Klaviertrio B-Dur op. 99 D 898 sa. 9.5., 19:30 Uhr Palais Wittgenstein Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine 10 Termin-Tipps concerti 05.15
inGeBoRG danz mi. 20.5. & do. 21.5., 20:00 Uhr Theater am marientor duisburg Ingeborg Danz (Alt), Giordano Bellincampi (Leitung), Philharmonischer Chor Duisburg, Duisburger Philharmoniker. Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Hob. 1:104, Brahms: AltRhapsodie, Schicksalslied & Variationen über ein Thema von Joseph Haydn Schule oder Bühne? Gut, dass Ingeborg Danz seinerzeit auf ihren Detmolder Lehrer hörte: Der riet der Lehramtsstudentin nämlich, zum Gesang zu wechseln – heute tritt die Altistin in aller Welt auf.
so. 10.5., 11:00 Uhr Palais Wittgenstein Das symphonische Palais 07. Martin Schäfer (Violine), Malte Schäfer (Klavier). Brahms: F-A-E-Sonate c-Moll (Auszug), Mendelssohn: Violinsonate FDur, Schumann: Romanze a-moll op. 21/1 & Violinsonate Nr. 2 d-Moll op. 121 di. 12.5., 20:00 Uhr Tonhalle (mendelssohn-saal) Gautier Capuçon (Violoncello), Bruckner Orchester Linz, Dennis Russell Davies (Leitung). Glass: Cellokonzert Nr. 2 „Naqoyqatsi“, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur do. 14.5., 18:30 Uhr deutsche oper am Rhein Strauss: Ariadne auf Naxos. Axel Kober (Leitung) so. 17.5., 15:00 Uhr deutsche oper am Rhein Strauss: Der Rosenkavalier. Otto Schenk (Regie), Axel Kober (Leitung) mo. 18.5., 20:00 Uhr Robert-schumann-saal im museum Kunstpalast Klavier-Festival Ruhr. Elena Bashkirova (Klavier). Schumann: Vier Nachtstücke, Mozart: Fantasie c-Moll KV 475, Sonate Nr. 14 c-Moll KV 457, Liszt: Vallée d‘Obermann aus „Années de pèlerinage“, Franziskus-Legende Nr. 1, Albéniz: 5 Cantos de espana do. 21.5., 20:00 Uhr Robert-schumann-saal im museum Kunstpalast Trio Arosa. Haydn: Klaviertrio E-Dur Hob. XV/28, Mendelssohn: Klaviertrio d-moll, Rachmaninow: Klaviertrio Nr. 1 g-Moll „Trio élégiaque“, Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67
Fr. 22.5., 19:30 Uhr deutsche oper am Rhein verwundert seyn - zu sehn (UA), Moves, ein Wald, ein See Martin. Schläpfer & Jerome Robbins (Choreographie) Fr. 29.5., 20:00 Uhr Tonhalle (mendelssohn-saal) Iris Vermillion (Mezzosopran), Düsseldorfer Symphoniker, Eliahu Inbal (Leitung). Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen & Sinfonie Nr. 5 sa. 30.5., 20:00 Uhr Tonhalle (mendelssohn-saal) Ehring geht ins Konzert. Momo Kodama (Klavier), Christian Ehring (Moderation), Kansai Philharmonic Orchestra, Augustin Dumay (Violine & Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Hosokawa: Lotus under the Moonlight, Massenet: Méditation, Ravel: Tzigane, Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 5 & 2
eRFURT so. 3.5., 17:00 Uhr Kaisersaal Kammersymphonie Leipzig, Florian Donderer (Violine & Leitung). Kraus: Sinfonie C-Dur VB 138 „Violino obligato“, Mozart: Violinkonzert A-Dur KV 219, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 do. 14.5., 18:00 Uhr Theater (studio) Offenbach: Pariser Leben. Samuel Bächli (Regie), Peter Leipold (Leitung) sa. 30.5., 19:30 Uhr Theater (Großes haus) Giordano: Andrea Chénier - Premiere. Manlio Benzi (Leitung), Guy Montavon (Regie)
essen sa. 2.5., 19:00 Uhr aalto-musiktheater Carmen & Boléro. Aalto Ballett Essen, Ben Van Cauwenbergh (Choreographie), Volker Perplies (Leitung). Musik von Bizet, Rihm & Ravel so. 3.5., 16:30 Uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) 10 Jahre Kuhn-Orgel. Martin Haselböck (Orgel & Leitung), Jeremy Joseph (Orgel), Wiener Akademie Weitere Infos siehe Tipp mo. 11.5., 20:00 Uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Arcadi Volodos (Klavier). Brahms: Thema mit Variationen d-Moll op. 18 & Sechs Klavierstücke op. 118, Schubert: Sonate B-Dur D 960 mi. 13.5., 19:30 Uhr aalto-musiktheater Delcroix: Die Odyssee. Aalto Ballett Essen, Patrick Delcroix (Choreographie) do. 14.5., 18:00 Uhr aalto-musiktheater Verdi: Nabucco. Yannis Pouspourikas (Leitung), Andreas Baesler (Regie) sa. 16.5., 18:00 Uhr aalto-musiktheater Mozart: Così fan tutte. Sandra Janušaitė (Fiordiligi), Karin Strobos (Dorabella), Martijn Cornet (Guglielmo), Michael Smallwood (Ferrando), Yannis Pouspourikas (Leitung), Johannes Schaaf (Regie)
Fotos: Felix Broede, Rosa Frank
Fr. 22.5., 19:00 Uhr semperoper Ballett: Impressing the Czar (Premiere). William Forsythe (Choreographie)
di. 19.5., 20:00 Uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Mikhail Pletnev (Klavier). Beethoven: Sonaten Nr. 10 G-Dur op. 14 Nr. 2 & Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 “Der Sturm”, Skrjabin: 24 Preludes Fr. 22.5., 20:00 Uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Yuja Wang (Klavier), Münchner Philharmoniker, Michal Nesterowicz (Leitung). Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll sa. 23.5., 19:00 Uhr aalto-musiktheater Dvořák: Rusalka (Premiere). Alexey Sayapin (Der Prinz), Katrin Kapplusch (Die fremde Fürstin), Sandra Janušaitė (Rusalka), Almas Svilpa (Der Wassermann), Lindsay Ammann (Jezibaba), Martijn Cornet (Der Heger), Karin Strobos (Der Küchenjunge), Christina Clark (Erste Elfe), Karin Strobos (Zweite Elfe), Ieva Prudnikovaite (Dritte Elfe), Günter Kiefer (Ein Jäger), Tomáš Netopil (Leitung), Lotte de Beer (Regie) so. 24.5., 18:00 Uhr aalto-musiktheater Queeny (Premiere). Ben Van Cauwenbergh (Konzept & Choreographie). Musik von Queen do. 28.5., 20:00 Uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Hélène Grimaud (Klavier). Werke von Berio, Liszt u. a. sa. 30.5., 19:00 Uhr aalto-musiktheater Beethoven: Fidelio. Tomáš Netopil (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie)
sa. 30.5., 20:00 Uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Philharmonia Orchestra London, Esa-Pekka Salonen (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica“, Sibelius: Sinfonie Nr. 5
FlensBURG sa. 9.5., 19:30 Uhr stadttheater Piaf - Premiere. Miguel Cartagena (Choreographie)
FRanKFURT Fr. 1.5., 20:00 Uhr hr-sendesaal Igor Levit (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Andrew Manze (Leitung). Bach: Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068, Klavierkonzert d-Moll BWV 1052, Pärt: Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 „Reformation“ mo. 11.5., 20:00 Uhr alte oper Julia Fischer (Violine), St. Petersburger Philharmoniker, Yuri Temirkanov (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll so. 24.5., 18:00 Uhr oper Strauss: Der Rosenkavalier (Premiere). Claus Guth (Regie), Sebastian Weigle (Leitung) so. 31.5., 19:30 Uhr Bockenheimer depot Navok: An unserem Fluss (Premiere). Sebastian Zierer (Leitung), Corinna Tetzel (Regie)
GelsenKiRChen TIPP
nOrm
sa. 9.5., 19:30 Uhr musiktheater im Revier (Kleines haus) Sweet Tragedies (Premiere). Marco Goecke, Bridget Breiner & Kevin O‘Day (Choreographie) mo. 25.5., 18:00 Uhr musiktheater im Revier (Großes haus) Kálmán: Die Csárdásfürstin. Svetoslav Borisov (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie)
maRTin haselBöCK so. 3.5., 16:30 Uhr Philharmonie essen (alfried Krupp saal) 10 Jahre Kuhn-Orgel. Martin Haselböck (Orgel & Leitung), Jeremy Joseph (Orgel), Wiener Akademie. Händel: Konzert Nr. 7 B-Dur op. 7/1 HWV 306, Soler: Konzert Nr. 1 C-Dur für zwei Orgeln, C. P E. Bach: Orgelkonzert G-Dur Wq. 34, Mozart: Kirchensonaten Nr. 1 Es-Dur, Nr. 10 FDur & Nr. 17 C-Dur, Haydn: Sinfonie Nr. 60 C-Dur, Hob. I:60 “Il distratto” Jubiläum: Seit 30 Jahren setzen sich Martin Haselböck und die Wiener Akademie fürs historische Musizieren ein – ob ihrer Darmsaiten schmäht manch Kollege die Musiker bis heute als „Wursthaar-Fraktion“.
Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Fr. 29.5., 19:30 Uhr musiktheater im Revier (Großes haus) Nahod Simon (UA) (Premiere). Valtteri Rauhalammi (Leitung) so. 31.5., 18:00 Uhr musiktheater im Revier (Kleines haus) Russ. Bridget Breiner (Choreographie). Musik von Strauß, Guthrie, Gunning, Dickens u. a.
GöTTinGen so. 3.5., 19:45 Uhr deutsches Theater 2. Kammerkonzert. ChristophMathias Mueller (Leitung). Martinů: Serenade H 199, Mozart: Vier Contretänze KV 101, Brahms: Serenade Nr. 1 D-Dur mo. 11.5., 19:45 Uhr altes Rathaus 3. Konzert. Joanna Kielar-Zachlod (Violoncello), Mitglieder des Göttinger Symphonie Orchesters, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Schubert: Menuette & Trios D 89, Yagling: Suite, Enescu: Streichoktett op. 7
gegen den strich 29. mai – 14. Juni 2015 kunstfestspiele.de
Konzert-tiPPs
GÜTeRsloh mi. 6.5., 20:00 Uhr stadthalle Bach-Stunde. Vladimir Spivakov (Violine & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
hamBURG sa. 2.5., 19:00 Uhr staatsoper (Großes haus) Prokofjew: Romeo und Julia. Hamburg Ballett, John Neumeier (Choreographie), Markus Lehtinen (Leitung) so. 10.5., 18:00 Uhr staatsoper (opera stabile) Furrer: la bianca notte (die helle nacht) (Premiere). Simone Young (Leitung), Ramin Gray (Regie), Jeremy Herbert (Bühne), Golda Schultz (Sibilla), Tanja Ariane Baumgartner (Mezzo), Lauri Vasar (Dino), Derek Welton (Regolo), Tigran Martirossian (Il Russo) so. 17.5., 11:00 Uhr laeiszhalle (Großer saal) Cedric Tiberghien (Klavier), Philharmoniker Hamburg, Simone Young (Leitung). Firsova: Autumn Music - In memory of Piotr Ilyich Tchaikovsky, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4
TIPP
VladimiR sPiVaKoV mi. 6.5., 20:00 Uhr stadthalle Gütersloh Bach-Stunde. Vladimir Spivakov (Violine & Leitung), Anastasia Belukova (Sopran), Eremey Zukerman (Violine), Dmitri Prokofiev (Cello), Zoya Abolitz (Cembalo). Bach: Aria aus der Jagdkantate BWV 208, Arie aus Messe in A-Dur BWV 234, Rezitativ und Arie aus Kantate BWV 57, Violinsonate ADur BWV 1015, Arien aus Kantaten BWV 57, BWV 186 & BWV 68 „Bach-Stunde“ im Gedenken an einen Freund: Jedes Jahr um die Weihnachtszeit kam Pianistenlegende Svjatoslav Richter ins Haus Vladimir Spivakovs, um zu musizieren. Was? Natürlich Werke Bachs.
12 Termin-Tipps concerti 05.15
mi. 27.5., 20:00 Uhr Kampnagel (k6) Coup Fatal (Premiere). Alain Platel (Choreographie)
TIPP
hannoVeR so. 3.5., 17:00 Uhr opernhaus Messiaen: Éclairs sur l’Au-Delà …. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Stefan Asbury (Leitung) Fr. 8.5., 18:00 Uhr Ballhof eins Masanetz: Münchhausen (UA). Siegmund Weinmeister (Leitung), Beverly Blankenship (Regie) Fr. 8.5., 19:30 Uhr opernhaus Bigonzetti: Der Prozess. Mauro Bigonzetti (Choreographie) sa. 9.5., 19:30 Uhr marktkirche Klangbrücken-Festival 2015: musica assoluta - „L`Arc en ciel“. musica assoluta so. 10.5., 16:00 Uhr opernhaus Mascagni: Cavalleria rusticana, Leoncavallo: Der Bajazzo. Mark Rohde (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie) sa. 16.5., 19:30 Uhr opernhaus Der Kuss – Rodin und Claudel. Benjamin Reiners (Leitung), Jörg Mannes (Choreographie) Fr. 29.5., 10:30 Uhr Ballhof zwei Evers: Gold. Markus Michael Tschubert (Regie) Fr. 29.5., 20:00 Uhr Galerie herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. Ensemble Musikfabrik, Clement Power (Leitung), Paul Jeukendrup (Klangregie). Partch: And on the Seventh Day Petals Fell in Petaluma, Bauckholt: Voices for Harry Partch (UA), Walter: Enharmonic Flux
maGdalena KoŽenÁ so. 31.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Magdalena Kožená (Mezzosopran), Mitsuko Uchida (Klavier). Werke von Schumann, Debussy, Mahler & Messiaen Am Anfang stand das Klavier: Als Kind übte Magdalena Kožená fleißig auf den Tasten. Bis sich die Zwölfjährige bei einem Sportunfall beide Hände brach – das Ende ihres Traums von einer Pianistenkarriere.
Kiel sa. 2.5., 19:30 Uhr Theater Kiel (opernhaus) Hosokawa: Matsukaze Premiere. Leo Siberski (Leitung), Matthias von Stegmann (Regie) so. 10.5., 11:00 Uhr Kieler schloss 8. Philharmonisches Konzert. Philharmoniker Kiel, Antje Weithaas (Violine), Oleg Caetani (Leitung). Cherubini: Ouvertüre zu „Der Wasserträger“, Bartók: Violinkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“
sa. 30.5., 19:30 Uhr opernhaus Massenet: Werther. Anja Bihlmaier (Leitung), Bernd Mottl (Regie)
so. 24.5., 18:00 Uhr Theater Kiel (opernhaus) Prokofjew: Romeo & Julia. Ballett Kiel, Yaroslav Ivanenko (Choreographie)
sa. 30.5., 20:00 Uhr orangerie herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen: Flee by night. Danny Yung. Kompositionen von Hui Ngo Shan aka Nerve
di. 26.5., 19:30 Uhr Theater Kiel (opernhaus) Mozart: Le nozze die Figaro. Georg Fritzsch (Leitung), Daniel Karasek (Regie)
so. 31.5., 18:00 Uhr Galerie herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen: We apologize to inform you. Xiao Ke x Zi Han. Performance mit Sound Installation von Hu Zi, Sound Design von Zhou Zi Han
Kassel mo. 4.5., 20:00 Uhr Kongress Palais stadthalle Strauss & Schostakowitsch. Stefan Hadjiev (Violoncello), Kasseler Staatsorchester, Yoel Gamzou (Leitung). Strauss: Till Eugenspiegels lustige Streiche, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2 g-Moll, Kletzki: Sinfonie Nr. 3 sa. 23.5., 19:30 Uhr staatstheater Berio: Un re in Ascolto – Ein König horcht (Premiere). Alexander Hannemann (Leitung), Paul Esterhazy (Regie).
Köln sa. 2.5., 11:30 Uhr altes Pfandhaus Purcell: König Arthur (Premiere). Brigitta Gillessen (Regie) di. 5.5., 19:00 Uhr oper am dom Strauss: Arabella. Renaud Doucet (Regie), Stefan Soltesz (Leitung) mi. 6.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Klaus Florian Vogt (Tenor), Matthias Goerne (Bariton), Wiener Philharmoniker, Daniel Harding (Leitung) do. 7.5., 19:30 Uhr Belgisches haus Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine
Fotos: Christian Steiner, Mathias Bothor
do. 28.5., 19:45 Uhr stadthalle Göttinger Symphonieorchester, Scott Voyles (Leitung). Williams: Ouvertüre zu „The Cowboys“, Copland: Appalachian Spring, Barry: Dances with Wolves, Böttcher: Winnetou
So. 10.5., 18:00 Uhr Funkhaus Wallrafplatz Musik, Macht und Manipula tion: Eine Revue mit Dominique Horwitz. Dominique Horwitz (Gesang & Moderation), WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall (Leitung) Mi. 13.5., 19:30 Uhr Oberlandesgericht Mozart: La Clemenza di Tito. Uwe Eric Laufenberg (Regie), Christoph Spering (Leitung) Do. 14.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Julia Fischer (Violine), St. Petersburger Philharmoniker, Yuri Temirkanov (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ Sa. 16.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Haydn: Die Schöpfung. Anna Lucia Richter (Sopran), Julian Prégardien (Tenor), Michael Nagy (Bariton), Vokalensemble Kölner Dom, Kölner Kammerorchester, Christoph Poppen (Leitung) Sa. 16.5., 20:00 Uhr Trinitatiskirche Mit Bach Durchs Kirchenjahr III. Christina Landshamer (Sopran), Susanne Langner (Alt), Martin Lattke (Tenor), Kresimir Strazanac (Bass), WDR Rundfunkchor Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Helmuth Rilling (Leitung). Bach: Kantate BWV 43 „Gott fähret auf mit jauchzen“ & Kantate BWV 11 „Lobet Gott in seinen Reichen“
Fr. 22.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Mendelssohn: Elias. Nathalie de Montmollin (Sopran), Susanne Gritschneder (Alt), Alexander Spemann (Tenor), Thomas Laske (Bass), Oratorienchor Köln, Domkantorei Altenberg, Neue Philharmonie Westfalen, Andreas Meisner (Leitung) Sa. 23.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Lisa Batiashvili (Violine), The Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Muhly: Mixed Messages, Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 d-Moll Di. 26.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Hélène Grimaud (Klavier). Werke von Takemitsu, Berio, Janáček, Fauré, Liszt, Schubert, Ravel, Debussy & Albéniz Fr. 29.5., 19:30 Uhr Oper am Dom Bizet: Carmen. Christof Loy (Regie), Claude Schnitzler (Leitung) Sa. 30.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Metamorphosen. Waltraud Meier (Mezzosopran), WDR Sinfonieorchester Köln, Marek Janowski (Leitung). Pfitzner: Vorspiele I-III aus der musikalischen Legende „Palestrina“, Hindemith: Sinfonische Metamorphosen über ein Thema von Weber, Wagner: Wesendonck Lieder, Strauss: Metamorphosen
Sa. 30.5., 20:00 Uhr Kolumba Kunstmuseum Janáček: Tagebuch eines Verschollenen/Holst: Sãvitri (Premiere). Béatrice Lachaussée (Regie), Rainer Mühlbach (Leitung) So. 31.5., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Magdalena Kožená (Mezzo sopran), Mitsuko Uchida (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
Leipzig Fr. 1.5., 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Grosses Concert. Gautier Capuçon (Violoncello), Gewandhausorchester, Emmanuel Krivine (Leitung). Dvořák: Cellokonzert h-Moll op. 104, Franck: Sinfonie d-Moll Sa. 9.5., 19:00 Uhr Opernhaus Getty: The Canterville Ghost, Leoncavallo: Pagliacci (Premiere). Anthony Pilavachi (Regie), Matthias Foremny (Leitung) Sa. 16.5., 19:00 Uhr Musikalische Komödie Der Freischütz für Kinder (Premiere). Jasmin Solfaghari (Regie), Stefan Diederich (Leitung) Sa. 30.5., 19:00 Uhr HfMT Leipzig (Großer Saal) Weber: Der Freischütz (Premiere). Solisten, Chor & Sinfonieorchester der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, Matthias Foremny (Leitung)
T H E R O YA L B A L L E T
Frederick Ashtons berühmte Inszenierung des romantischen Ballett-Klassikers Live am 5. Mai um 20.15 Uhr Aus dem Royal Opera House London auf der großen Kinoleinwand EIN TOLLES ERSTES BALLETT UND EIN ECHTES ERLEBNIS FÜR DIE GANZE FAMILIE LISE
NATALIA OSIPOVA | COLAS STEVEN MCRAE
LA FILLE MAL GARDÉE DIE SCHLECHT BEHÜTETE TOCHTER
Image by AKA (©ROH, 2015)
CHOREOGRAPHY FREDERICK
ASHTON | MUSIC FERDINAND HÉROLD
Mehr Infos und Tickets unter: www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.
www.roh.org.uk/cinema
Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 05.15 Termin-Tipps 13
Konzert-tiPPs
maGdeBURG sa. 2.5., 17:00 Uhr Johanniskirche magdeburg Mozart des Nordens. Kammersymphonie Leipzig, Florian Donderer (Violine & Leitung). Kraus: Sinfonie C-Dur VB 138 „Violino obligato“, Mozart: Violinkonzert A-Dur KV 219, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
TamaRa sTeFanoViCh so. 24.5., 11:15 Uhr staatstheater oldenburg Große Pianisten im kleinen Haus. Tamara Stefanovich (Klavier). Bach/ Busoni: Chaconne d-Moll BWV 1004, Liszt: Variationen über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“, Rachmaninow: Etudes-Tableaux op. 33 Nr. 1 & 2, Etudes-Tableaux op. 39 Nr. 1, 4, 8 & 9, Ligeti: Études pour Piano (Auszüge) Neue Musik? Die lernte Tamara Stefanovich erst als 25-Jährige durch Pierre-Laurent Aimard richtig kennen – und lieben. Ebenso wie ihren „Lehrmeister“, mit dem die Pianistin inzwischen auch ein Kind hat.
leVeRKUsen so. 17.5., 18:00 Uhr Bayer Kulturhaus Loewe: My Fair Lady. Jörg Pitschmann (Leitung), Wolfgang Lachnitt (Regie)
lÜBeCK mo. 4.5., 19:30 Uhr Kolosseum 6. Kammerkonzert. Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Lübeck. Schubert: Klavierquintett A-Dur „Forellenquintett“, Schubert: Oktett F-Dur Fr. 22.5., 19:30 Uhr Theater (Großes haus) Donizetti: L‘elisir damore. Ryusuke Numajiri (Leitung), Cordula Däuper (Regie) mi. 27.5., 19:30 Uhr stadtbibliothek lübeck (scharbausaal) 7. Kammerkonzert. Andrea Stadel (Sopran), Waldo Ceunen (Flöte), Inessa Sepkova (Klavier). Kompositionen rund um die Nachtigall von Delibes, Roussel, Gaubert, Saint-Saëns, Brahms u. a. do. 28.5., 19:30 Uhr Theater (Großes haus) Dallapiccola: Il Prigioniero, Puccini: Suor Angelica. Andreas Wolf (Leitung) so. 31.5., 11:00 Uhr mUK 8. Sinfoniekonzert. Philharmoniker Lübeck, Lise de la Salle (Klavier), Ryusuke Numajiri (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11
lÜneBURG so. 10.5., 19:00 Uhr Theater lüneburg Hindemith: Neues vom Tage 14 Termin-Tipps concerti 05.15
sa. 9.5., 19:30 Uhr Theater magdeburg Lortzing: Der Wildschütz (Premiere). Aron Stiehl (Regie), Michael Balke (Leitung) Fr. 22.5., 19:30 Uhr schauspielhaus Tanzbegegnungen 5 (Premiere)
mönChenGladBaCh do. 7.5., 20:00 Uhr Kaiser-Friedrichhalle 5. Meisterkonzert. Giovanni Bellucci (Klavier). Mozart/Liszt: Confutatis Maledictis & Lacrimosa aus Requiem KV 626, Beethoven/Liszt: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67, Beethoven: Sonate d-Moll op. 31/2 „Der Sturm“, Busoni: Elégie Nr. 4, Chopin: Polonaise As-Dur op. 53, Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 2 Fr. 22.5., 20:00 Uhr städtisches museum schloss Rheydt 4. Zykluskonzert. Krisztián Palágyi (Akkordeon)
mÜnChen mo. 4.5., 20:00 Uhr Prinzregententheater Alexander Krichel (Klavier), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Beethoven: CoriolanOuvertüre op. 62, Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur sa. 9.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Julia Fischer (Violine), St. Petersburg Philharmonikc Orchestra, Yuri Temirkanov (Leitung). Brahms: Violinkonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 di. 19.5., 20:00 Uhr Residenz (herkulessaal) Artemis Quartett. Mozart: Streichquartett KV 387 G-Dur, Vasks: Streichquartett Nr. 5, Dvořák: Streichquartett op. 106 Nr. 13 G-Dur mo. 25.5., 18:00 Uhr Bayerische staatsoper Berg: Lulu (Premiere). Marlis Petersen (Sopran), Daniela Sindram (Mezzosopran), Rachael Wilson (Mezzosopran), Rainer Trost (Tenor), Bo Skovhus (Bariton), Dmitri Tcherniakov (Regie), Kirill Petrenko (Leitung)
oldenBURG sa. 2.5., 19:30 Uhr staatstheater (Großes haus) Weinberg: Der Idiot. Vito Cristofaro (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie) do. 7.5. & Fr. 29.5., 19:30 Uhr staatstheater (Großes haus) Dove: Pinocchios Abenteuer. Carlos Vazquez (Leitung), Jens Kerble (Regie)
so. 10.5., 18:00 Uhr staatstheater (Großes haus) Jully: Mosaik in der Nacht / Jurassic Trip. Antoine Jully (Choreographie) do. 14.5., 20:00 Uhr staatstheater (Kleines haus) Künneke: Der Vetter aus Dingsda. Thomas Bönisch (Leitung), Ralf Budde (Regie) sa. 16.5., 19:30 Uhr staatstheater (Großes haus) Boleidieu: La Dame Blanche (Premiere). Vito Cristofaro (Leitung), Nadja Loschky (Regie) do. 21.5., 19:30 Uhr staatstheater (Großes haus) Verdi: Falstaff. Roger Epple (Leitung), Vito Cristofaro (Leitung), Tom Ryser (Regie) sa. 23.5., 19:30 Uhr staatstheater (Großes haus) Händel: Hercules. Jörg Halubek & Thomas Bönisch (Leitung), Jürgen R. Weber (Regie) so. 24.5., 11:15 Uhr staatstheater (Kleines haus) Große Pianisten im kleinen Haus. Tamara Stefanovich (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp do. 28.5., 19:30 Uhr staatstheater (Großes haus) Boleidieu: La Dame Blanche. Vito Cristofaro (Leitung), Nadja Loschky (Regie)
PaPendoRF/RosToCK Fr. 1.5., 17:00 Uhr Villa Papendorf Begegnung im Salon. Christian Nickel (Rezitation), Julija Botchkovskaia (Klavier). Werke von Grieg und Debussy, Blixen: Babettes Fest sa. 2.5., 19:30 Uhr Villa Papendorf Ausser der Reihe. Gerry getz Chet
TIPP
aleXeJ GoRlaTCh sa. 30.5., 20:00 Uhr schloss Weilburg (schlosskirche) Weilburger Schlosskonzerte: Eröffnungskonzert. Alexej Gorlatch (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Christoph Altstaedt (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5, Mozart: Adagio & Fuge KV 546, Haydn: Sinfonie Nr. 103 „Mit dem Paukenwirbel“ Schule? Nein, die hat Alexej Gorlatch nie wirklich gemocht. Ja, selbst die Begeisterung für den Musikunterricht hielt sich in Grenzen: „Aber Musik war am besten auszuhalten.“
Fotos: Frank Alexander Rümmele, Priska Ketterer, Uwe Arens/Sony Classical
TIPP
mi. 6.5., 20:00 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Artemis Quartett, Maxim Rysanov (Viola). Dvořák: Streichquartett G-Dur op. 106 & Streichquintett Es-Dur op. 97 Fr. 29.5., 20:00 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Pieter Wispelwey (Violoncello). Bach: Suite Nr. 6 D-Dur BWV 1012, Reger: Suite Nr. 1 G-Dur, Britten: Suite Nr. 1 op. 72 sa. 30.5., 19:30 Uhr Villa Papendorf Begegnung im Salon. Wolf Wondratschek (Rezitation), Christian Poltéra (Violoncello). Werke von Bach, Lutosławski & Dutilleux
sChWeinFURT so. 3.5., 19:30 Uhr Theater Quartuor Ebène
sChWeRTe di. 5.5., 19:30 Uhr Rohrmeisterei Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)
sTUTTGaRT
WeilBURG
TIPP
sa. 30.5., 20:00 Uhr schloss (schlosskirche) Weilburger Schlosskonzerte: Eröffnungskonzert. Alexej Gorlatch (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Christoph Altstaedt (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
WeimaR sa. 2.5., 19:30 Uhr deutsches nationaltheater (Großes haus) Verdi: I Masnadieri. Martin Hoff (Leitung), Volker Lösch (Regie) so. 10.5., 19:30 Uhr Weimarhalle Nareh Arghamanyan (Klavier), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Hensel: Overtüre in C-Dur, Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Brahms/ Schönberg: Klavierquartett g-Moll so. 24.5., 19:30 Uhr deutsches nationaltheater (Großes haus) Liszt-Biennale 2015. Staatskapelle Weimar, Herren des Kammerchores der HfM FRANZ LISZT, Peter Gülke (Leitung). Franz Liszt: Sinfonische Dichtungen „Orpheus“ & „Prometheus“, Sonnenhymnus des heiligen Franz von Assisi
aleXandeR KRiChel mo. 25.5., 11:00 Uhr Residenz Würzburg (Fürstensaal) Mozartfest Würzburg. Alexander Krichel (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 6 DDur KV 284, Chopin: Introduktion und Variationen über ein Thema aus „Don Giovanni“, Rachmaninow: 6 Moments musicaux op. 16 Multitalent: Zu Schulzeiten gewann Alexander Krichel die Mathematik-Olympiade, war Preisträger beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen und bei „Jugend forscht“ – im Fach Biologie.
mo. 25.5., 11:00 Uhr Residenz (Fürstensaal) Mozartfest Würzburg: Alexander Krichel (Klavier) di. 26.5., 20:00 Uhr haus Witten Weitere Infos siehe Tipp Klavier-Festival Ruhr. Ya-Fei Chuang & mi. 27.5., 20:00 Uhr Residenz Robert Levin (Klavier). Mozart/Grieg: (Kaisersaal) Mozartfest Würzburg. Kit Sonate Nr. 15 F-Dur KV 533/494, Grieg: Armstrong (Klavier). Werke von Mozart Aus dem Volksleben & Norwegische & Liszt Tänze, Chopin: 24 Préludes Fr. 8.5., 19:30 Uhr staatsoper do. 28.5., 20:00 Uhr Residenz (Kai(opernhaus) Rameau: Platée. Christian sersaal) Mozartfest Würzburg. WÜRzBURG Curnyn (Leitung), Calixto Bieito (Regie) Albrecht Mayer (Oboe), Philharmonisches Orchester Würzburg, Enrico Fr. 22.5., 19:00 Uhr Residenz (Kaidi. 19.5., 20:00 Uhr liederhalle Calesso (Leitung) sersaal) Mozartfest Würzburg: Mahler (Beethoven-saal) Baiba Skride (VioliChamber Ochestra, Renaud Capuçon ne), City of Birmingham, Andris Nelsons sa. 30.5., 20:00 Uhr Residenz (Kai15_03_20_AZ 124 mm xNr.584 mm Concerti_druck Stiftung 09:19 Seite Würzburg. 1 (Violine). Werke vonInt Bach, Mozart &20.03.15 (Leitung). Mozart: Violinkonzert Mozartfest Consersaal) Vasks D-Dur KV 218, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 certgebouw Kamerorkest Amsterdam
so. 3.5., 20:00 Uhr liederhalle (hegel-saal) Olga Scheps (Klavier), Stuttgarter Kammerorchester, Johannes Klumpp (Leitung). Mahler/Stadlmaier: Adagio aus der Sinfonie Nr. 10, Karlowicz: Streicherserenade op. 2, Lekeu: Adagio op. 3, Chopin/Rogoff: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll
Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
WiTTen
concerti 05.15 Termin-Tipps 15
Festspielsommer 2015 20. Juni – 19. September
© Harald Hoffmann
Gehen Sie auf musikalische Entdeckungsreise durch MecklenburgVorpommern!
Unerhörte Orte · 360° Viola · Pavillon der Jahrhunderte · Landpartie · Open Air · Meisterpianisten · Musik aus MV Anne-Sophie Mutter · Kent Nagano · Quatuor Ebène · Ulrich Tukur · Julia Fischer · Nils Mönkemeyer u.v.m. www.festspiele-mv.de
KART EN UNTE R
T 038 5 5918 585
FeStiValS In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: audi aG
Vorsprung durch Technik: Open Air-Spektakel bei den Audi Sommerkonzerten
24_aldeburgh auf nach Great britten! Das Aldeburgh Festival lockt mit einmaligen Einblicken in das Leben des englischen Komponisten 26_ingolstadt urbi, orbi et ... audi! Mit den Sommerkonzerten zeigt der Fahrzeugkonzern, dass er mehr als nur Autos kann 28_mosel musik, Wein und baukultur Seit 30 Jahren bringt das Mosel Musikfestival die ganze Region zum Klingen 29_rolandseck mozart und bach mit direktem Gleisanschluss Zum 10. Rolandseck-Festival reisen Musiker aus aller Welt an 30_cappenberg verzaubert in Westfalen Mirjam Contzen zelebriert ein Kammermusikfest für alle Sinne 30_st. Gallen magische momente Bei den St. Galler Festspielen verbinden sich barocke Kulisse und romantische Oper 31_potsdam Gartenlieder und parkopern im grünen paradies Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci Mai 2015 concerti 23
FEStiValGUidE
Peter Grimes lässt grüßen: Aldeburghs Küste tönt von Brittens berühmter Oper
Von der Mälzerei zum Konzertsaal: Snape Maltings
auf nach Great britten!
U
naufhörlich rollen die Wellen auf den Kieselstrand vor Aldeburgh, brechen sich die Kämme der grünlich-braun schimmernden Nordseefluten, über denen sich der Blick in der Weite des grauen Himmels verliert. Ein paar Möwen kreischen laut, doch ansonsten ist es der Wind, der an der Küste von Suffolk den Ton angibt. Benjamin Britten hat ihn geliebt, den rauen Genossen, der hier sein unablässiges Spiel mit der See, den Wolken und der Landschaft treibt, hat sein Heulen wie auch 24 concerti Mai 2015
das Rollen der Brandung einkomponiert in sein wohl berühmtestes Werk: die FischerTragödie Peter Grimes. 150 000 Britten-Fans pilgern alljährlich in das Küstendorf
Als Britten nach dem Zweiten Weltkrieg aus den USA ins heimatliche Cornwall zurückkehrte, zog es den Schöngeist an eben diesen steinigen Strand, wo er sich in Crag House niederließ. Er liebte das Meer – und wohl auch dieses „armselige, trübe Küstendorf“, wie Virginia Woolf Aldeburgh
nannte, denn sonst wären der Komponist und sein Lebensgefährte Peter Pears wohl kaum auf die Idee gekommen, ausgerechnet hier ein Festival zu initiieren. Zur Premiere im Juni 1948 wurde Brittens Kantate Saint Nicolas in der Pfarrkirche uraufgeführt, im Kino erklang Schumanns Klavierkonzert, und während der Pausen ging das Publikum an den Strand – wohin auch sonst in einem Städtchen, das aus nur drei langen Straßen besteht? Sieben Jahrzehnte später gibt es hier immer noch lediglich = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Matt Jolly, Philip Vile
Wetter und Küche zum trotz: das aldeburGH Festival lockt mit einmaligen einblicken in das leben des englischen Komponisten – und bricht eine lanze für die moderne. Von Christoph Forsthoff
21.-29. August 2015 Schloss vor Husum ein paar Shops und Pubs, und von einem wirklichen Seebad liegt das verschlafene Nest nach wie vor nicht nur mindestens einen Sandstrand weit entfernt. Und doch ist Aldeburgh zum Mekka der Great Britten-Fans geworden, lockt das Festival in den zwei JuniWochen alljährlich weit mehr als 20 000 Menschen, und übers Jahr pilgern 150 000 Besucher zu Konzerten, Kursen und jenen Stätten, an denen der Meister einst lebte und arbeitete. Wobei anders als in Bayreuth hier nicht allein der Local Hero gefeiert, sondern eine Lanze für die (englische) Gegenwartsmusik gebrochen wird: ein Festival für Brittens Erbe und Erben. Eben letztere haben 2009 auch einen Mann als künstlerischen Leiter hierher geführt, der freimütig bekennt, dass die Werke des Festival-Gründers „nicht die Musik meines Lebens ist“: Pierre-Laurent Aimard. Ja, selbst die englische Küche und das englische Wetter haben ihn seinerzeit nur einen Moment lang nachdenken lassen, erzählt der französische Pianist schmunzelnd – „dieses Festival bietet einfach ein unglaubliches Potenzial: Programmatisch mit Musik vom Mittelalter bis heute, Lied und Kammermusik ebenso wie Oper und sinfonische Konzerte, dazu musikalische Spaziergänge, Filme und Konferenzen – solch eine Vielfalt gibt es sehr selten“. Und das auf hohem Niveau: Ob der diesjährige „Artist in Residence“ George Benjamin, der als Komponist auch international gefeiert wird, Künstler und Ensembles wie Andreas Scholl und das Mahler Chamber Orchestra
oder auch Aimards ganz persönliche Dramaturgie zum 90. Geburtstag Pierre Boulez‘ – klug führt der Franzose die Ursprungs-Idee des Festivals fort, Zeitgenössischem eine Bühne zu bieten und gleichzeitig einen programmatischen Blick in die Zukunft zu wagen.
Raritäten der Klaviermusik
Mit Sitzkissen zum Konzert in die ehemalige Bierbrauerei
Yuri Favorin Florian Uhlig Jonathan Powell Alex Hassan Martin Jones Jonathan Plowright Xiayin Wang Zwei Konzerte mit Klaviertrios und Klavierquartetten
Dass die großen Veranstaltungen dabei in einem der akustisch wohl besten Konzertsäle Europas stattfinden, überrascht beim Anblick der einstigen Bierbrauerei Snape Maltings am Ufer der Alde, die sich hier ihren Weg durch Sümpfe und Schilf bahnt: Unverputzte rohe Backsteinwände, ein offener Dachstuhl, Lüftungsschächte, die weithin in den Himmel ragen – und hier sollen Spitzenorchester aufspielen? Britten war Anfang der 60er Jahre ob des Erfolgs des Festivals auf der Suche nach einem neuen, größeren Konzertsaal gewesen, als er auf das imposante Gebäude der pleite gegangenen Mälzerei stieß – und für den Umbau neben dem Architekten des Opernhauses von Sydney auch einen Akustikingenieur mit ins Boot holte. Dessen Rat ist bis heute nicht nur hör- sondern auch spürbar: Bestand er doch auf eine eher unbequemen Holzbestuhlung. Festival-Stammgäste sind denn in Snape auch unzweifelhaft auszumachen – am eigenen mitgebrachten Sitzkissen. Aldeburgh Festival 12.6. - 28.6.2015 Andreas Scholl, Quatuor Mosaïques, Quatuor Diotima, Mahler Chamber Orchestra, Monteverdi Choir u. a. Aldeburgh, Blythburgh, Snape u. a.
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
9 Konzerte Matinée Ausstellung
Matinée: Vortrag über Moritz Moszkowski
Kartenverkauf Museumsshop Schloss vor Husum, 25813 Husum Tel. +49 4841- 8973-130 karten@raritaeten-derklaviermusik.de www.raritaeten-derklaviermusik.de Unterkunft Tourist Information Husum Tel. +49 4841- 89 87-0 www.husum-tourismus.de Kulturpartner
FEStiValGUidE
urbi, orbi et ... audi! in ingolstadt zeigt der Fahrzeugkonzern mit den sommerKonzerten, dass er mehr als nur autos kann. Von Teresa Pieschacón Raphael
I
ngolstadt ist eine jener vielen Städte in Deutschland, deren Bedeutung auf den ersten Blick in der Vergangenheit zu liegen scheint. Ein mittelalterliches Schloss am Donauufer, ein Münster aus dem 15. Jahrhundert, eine Universität, die zu den bedeutendsten ihrer Zeit gehörte, bevor sie 1828 nach München verlegt wurde. Und eine Altstadt, in deren Mauern Jesuiten und Geheimbündler der Illuminaten stritten; deren malerische 26 concerti Mai 2015
Gassen viele Schriftsteller inspirierte – sogar solche, die nie hier waren wie Mary Shelley, die eben hier ihre „Frankenstein“-Figur fand. Internationales Flair: Kunden und Touristen aus aller Welt
Und doch ist Ingolstadt auch ein Ort der Moderne, weltoffen und wirtschaftsstark. Nicht etwa, weil hier der MediaMarkt-Gründer Erich Kellerhals das Fundament für seinen Reichtum legte oder der baye-
rische Ministerpräsident Horst Seehofer hier geboren wurde und noch heute, quasi um die Ecke, in einem Vorort lebt. Nein, einen Eindruck, wer Ingolstadts Ruf wirklich in die Welt trägt, bekommt der Besucher am Bahnhof: Dutzende Waggons stehen dort, regelmäßig werden sie beladen mit fabrikneuen Autos – Ingolstadt ist Sitz der Audi AG. Weltweit beschäftigt der Konzern 80 000 Mitarbeiter, fast die Hälfte davon in Ingolstadt. Sie arbeiten = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: audi aG
Musik hören, wo sonst Autos produziert werden: Konzert in der Audi Werkhalle
auf einem Werksgelände, das 300 Fußballfelder groß ist. Ein Industrieareal, das mit dem gläsernen Audi Forum und dem Werksmuseum „museum mobile“ alljährlich rund 400 000 Besucher aus aller Welt anlockt, Kunden wie Touristen. Sie kommen aus China, Japan, Amerika und Saudi-Arabien – weshalb auch die Verkäufer im Outlet-Center Ingolstadt Village morgens vor Ladenöffnung eifrig Englisch und Mandarin büffeln und im Sommer ein Gebetszelt für die muslimischen Gäste aufstellen. Der Automobilhersteller hat früh erkannt, dass zur Imagepolitur eines Unternehmens mehr gehört als Qualität und minimalistisches Auto-Design. Und sich deshalb auch auf die schönen Künste besonnen – insbesondere auf die klassische Musik, die offenbar den „Audianern“ liegt, denn schon seit 1962 gibt es ein Mitarbeiterorchester. Renommierte Musikinstitutionen wie die Salzburger Festspiele oder die Bayerische Staatsoper werden unterstützt, international erfolgrei-
che Künstler für Testimonials aufgerufen, Kompositionsaufträge vergeben, aber auch regionale Aktivitäten gefördert. So wie die Audi Sommerkonzerte, die seit 1990 in Ingolstadt stattfinden (und 2007 durch eine Jugendchorakademie erweitert wurden) und mithin 2015 ihr 25-jähriges Jubiläum feiern. Die Firma lässt grüßen: »Natur und Technik« im Konzert
Für die Jubiläumsauflage sind in Ingolstadt und Umgebung 21 Veranstaltungen an Spielstätten geplant, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch einem weitgereisten Star wie Thomas Hampson dürfte es auch im nüchternen Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt – mit seinen 1000 Plätzen der Hauptspielort des Festivals – nicht schwerfallen, mit seinem Liederabend in dem Betonambiente zumindest einen Hauch von Magie zu verströmen. Leichter haben es da zweifellos jene Künstler, die im Rokokosaal von Schloss Leitheim auftreten, im Liebfrauen-
Oper
münster oder im angesagten Maki Club – trotz (platzbedingt) weniger Zuhörern; und auch die Eventhalle mit ihrer modernen Licht- und Soundanlage findet ihre Liebhaber. Publikumsrenner indes sind in jedem Jahr die Open-Air-Konzerte im Klenzepark. Aufhorchen und vor allem aufsehen lassen dürfte heuer hingegen das Jubiläumskonzert unter Kent Nagano in der Audi Werkhalle N58, werden doch hier zu Bachs Toccata und Fuge Audi-Designer am Brett Figuren zeichnen. Passend dazu – und natürlich auch ganz im Sinne des Automobilhersteller – das Motto „Natur und Technik“; und selbst die Kinderkonzertreihe folgt dem Imperativ des Konzerns und dem Namen seines Gründers August Horch: „Horch mal!“ nennt diese sich – oder auf Lateinisch: Audi! Audi Sommerkonzerte 30.6. - 27.7.2015 Kent Nagano, Thomas Zehetmair, Minguet Quartett, Veronika Eberle, Thomas Hampson u. a. Ingolstadt, Neckarsulm u. a.
Tanz Konzert
Klosterhof I due Foscari, Giuseppe Verdi
10. St. Galler Festspiele 19. Juni bis 3. Juli 2015 www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06
Kathedrale Schweigerose, Jonathan Lunn
Forum für Alte Musik
SGF2015_InseratConcerti-1-3_Maerz.indd 1 Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
1/28/2015 8:44:13 AM Mai 2015 concerti 27
Festivalguide
Seit 30 Jahren bringt das Mosel Musikfestival die ganze Region zum Klingen
Idylle an der Mosel: Open Air-Konzert in Bernkastel-Kues
W
er nicht liebt Wein, Weib und Gesang ...“: Luthers berühmter Vers mag in unseren Tagen chauvinistisch dünken. Doch an der Mosel nehmen die Menschen den Satz entspannt: Wer am Ufer des malerischen Flusses lebt, dessen rebenbestandene Hänge und idyllischen Dörfer schon der römische Dichter Ausonius rühmte, weiß von Hause aus, wie genussvoll sich zumindest Musik und der edle Rebensaft verbinden lassen. Eben darauf vertraute auch Hermann Lewen, als er vor 30 Jahren das Mosel Musikfes-
28 concerti Mai 2015
tival gründete. Im Gepäck hatte der Kulturmanager und Intendant seine Leidenschaft für die Musik und die Erfahrung als Kulturamtsleiter. Der Wein indes spielte in den ersten Jahren eher eine Nebenrolle, allein in den Konzertpausen wurde das eine oder andere Glas gereicht. Doch schon die ersten Konzerte fanden eben dort statt, wo die weltweit feinsten Rieslingweine wachsen: an der idyllischen Mittelmosel. So war etwa der herrliche Barocksaal der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Machern gleichsam die Urzelle des Festivals – und gehört bis heute zu den
prächtigsten Spielstätten, auch wenn die Konzerte (stolze 57 sind es in diesem Jahr) längst flügge geworden sind und an 41 Spielorten das ganze Tal zum Klingen bringen. Gesellig: Auf einen Wein mit den Künstlern
Dabei wird ein Crossover von Klassik bis Jazz, aus Sinfonien, Chorwerken und Kammermusik angestimmt, wenn sich links und rechts der Mosel Künstler und Ensembles zum Musizieren in Kirchen, Schlössern, Klostern, Burgen und Römerbauten treffen – oder auf den Open Airs unter dem nachtblauen Himmel für allerbeste Sommerlaune sorgen. Und längst haben auch die edlen Tropfen ihren angemessenen Platz in der Genusskultur, kommen Wein- wie Musikliebhaber auf ihre Kosten, wenn in den traditionsreichen Weingütern zum erlesenen Tropfen ein Konzert gereicht wird. Oder sich Künstler und Konzertgäste schon traditionell „after work“ zur fröhlichen Weinrunde treffen. Ein „Festival, bei dem große Künstler in kleinen Dörfern spielen“, nennt der Intendant sein Mosel Musikfestival. Und auf (s)einen Erfolg kann der 63-Jährige in der Tat stolz sein: Lange bevor die Forderung nach Ganzheitlichkeit in aller Munde war, hat Lewen diese an der Mosel geschaffen – als Genussensemble aus Landschaft, Musik, Bau-und WeinEva-Maria Reuther kultur. Mosel Musikfestival 17.7. - 3.10.2015 Martin Stadtfeld, Olga Scheps, Simone Kermes, Alfred Brendel, Kit Armstrong, Mischa Maisky u. a. Trier, Cochem, Wittlich, Kröv u. a. = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Artur Feller, Maïa Brami
Genussensemble aus Musik, Wein und Baukultur
Mozart und Bach mit direktem Gleisanschluss Zum 10. Rolandseck-Festival reisen in der ersten Juli-Woche Musiker aus aller Welt an
G
uy Braunsteins erster Impuls war ein vehementes „Nein!“. Von Tel Aviv nach Rolandseck südlich von Bonn zu reisen, um gemeinsam mit deutschen Jugendlichen am Sommerkurs seines Lehrers Chaim Taub teilzunehmen? 1983 erschien das dem Geiger unvorstellbar. Dabei bedeutete Deutschland für den Zwölfjährigen damals „Franz Beckenbauer und Gerd Müller“, nicht Krieg und Holocaust. Doch erst ein Anruf Isaac Sterns, der selbst dort nie auftreten wollte, stimmte ihn um: „Er donnerte, ich solle gefälligst meinen Koffer packen, er sei in diesem Fall kein Vorbild für mich“ – die neue Generation müsse von vorn beginnen. Der ICE kündet von den Pianissimo-Stellen
15 Jahre lang fanden Taubs Meisterklassen in dem kleinen Ort am Rhein statt und haben Braunstein viele Freundschaften und Jugenderinnerungen an „Ritter-Sport-Schokolade von der Tankstelle, Bundesliga und die hübschen deutschen Mädchen in den Kursen“ beschert. Geblieben ist die Verbundenheit mit Rolandseck: Seit 2006 bespielt der Geigensolist nun gemeinsam mit dem Pianisten Ohad Ben-Ari und einer wechselnden Riege befreundeter Musiker alljährlich das historische Bahnhofsgebäude von 1856 und den wei-
ßen Neubau des Arp Museums weiter oben am Hang. Es ist wohl das einzige Kammermusikfestival der Welt mit direktem Gleisanschluss. „Unser Publikum weiß schon, dass der ICE immer an den leisen Stellen durchrast“, sagt Guy Braunstein – und beschreibt die Atmosphäre der Juli-Woche so: „Alles ist sehr nah beieinander, Urlaub und Arbeit, Musiker und Publikum.“ Nicht zuletzt beim Apéro mit Rheinblick auf der Aussichtsterrasse. Annette Zerpner
Bahnhofssaal als Konzertraum: Das gibt‘s nur in Rolandseck Rolandseck-Festival 2.7. - 8.7.2015 Guy Braunstein, Amihai Grosz, Zvi Plesser, Alisa Weilerstein, Ohad Ben-Ari, Sunwook Kim, Alma Sade-Moshonov u. a.
Festwoche
AlpenKlassik
22. - 29. August 2015 International Summer School Hochschule für Musik und Theater München · Meisterkurse und Konzerte mit der Bad Reichenhaller Philharmonie und internationalen Künstlern · Fächer: Gesang, Violine, Violoncello, Viola, Klavier und Klarinette.
Talente überraschen · die Ohren staunen Detailliertes Programm: Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall Tel. +49 (0) 8651 606-0 · www.bad-reichenhall.de
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Mai 2015 concerti 29
Festivalguide
Verzaubert in Westfalen Mirjam Contzen zelebriert auf Schloss Cappenberg ein Kammermusikfest für alle Sinne
L
ackschuhe klappern über Kopfsteinpflaster. In den Ästen alter Bäume bricht sich das Sonnenlicht, in der Luft liegt der Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen und Waffeln, und leise klirren die Gläser, in denen der gräfliche Hauswein schimmert. Und auf einmal wehen zarte Töne durch die laue Frühlingsluft und erfüllen das feine westfälische Barockschlösschen mit Musik … Kammerkonzerte besitzen einen ganz eigenen Zauber: die Intensität der kleinen Besetzungen, der Detailreichtum der Kompositionen, die Nähe
zwischen den Künstlern und dem Publikum. Ein Zauber, dem Besucher wie Musiker immer wieder erliegen – und so hat sich Mirjam Contzen eben diesen Traum vor zehn Jahren mit ihrem eigenen Kammermusik-Festival auf Schloss Cappenberg erfüllt. Eine Woche lang tönt und klingt es seither hier jeden Juni in der kleinen Kirche, im Schloss-Theater und in den Salons, kreiert die Geigerin mit Musikerfreunden, ihrer Familie und dem Schlossherren ein intimes Festival-Erlebnis. Für alle Sinne. Katherina Knees
Kleinod zwischen Münster und Dortmund: Schloss Cappenberg Musikfestival Schloss Cappenberg 15.6. - 21.6.2015 Mirjam Contzen, Herbert Schuch, Nora Chastain, Florian Uhlig, Juan Carlos Arancibia, Fiona Cross, Anna Lapkowskaja, Hartmut Rohde u. a.
Magische Momente
A
Wie geschaffen für Alte Musik: Barocksaal der Stiftsbibliothek St. Galler Festspiele 19.6. - 3.7.2015 Oper, Tanz, Konzerte: Verdi: I due Foscari, Lunn: Schweigerose; Maurice Steger, Capella Gabetta, La Venexiana u. a. 30 concerti Mai 2015
lljährlich im Frühsommer besinnt sich die Ostschweizer Bischofsstadt St. Gallen auf ihre große Vergangenheit als eines der kulturellen Zentren des Abendlandes. Mitten im historischen Klosterviertel, wo der heilige Gallus im frühen Mittelalter seine Klause bewohnte und heute die beiden mächtigen Türme der spätbarocken Kathedrale die Szene dominieren, dreht sich dann für zwei Wochen alles um Musik und Theater. Dabei bieten die St. Galler Festspiele ein reiches Programm von Kammermusik
über Chorkonzerte bis zum „Tanz in der Kathedrale“, der mit eigens dafür geschaffenen Choreographien behutsam auf den sakralen Raum eingeht. Prunkstück des Festivals bleibt jedoch die Aufführung selten gespielter Opern – in diesem Jahr zur zehnten Festspiel-Auflage Verdis I due Foscari – im prächtigen Ambiente des Klosterhofes. Und wenn dann bei Einbruch der Dämmerung noch eine Amsel hoch oben auf dem Giebel in Verdis Klänge einstimmt, ist die Magie des Augenblicks Jürg Huber perfekt. = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Oliver Lang, Stiftsbibliothek St. Gallen, Stefan Gloede, Schloss Cappenberg
Bei den St. Galler Festspielen verbinden sich barocke Kulisse und romantische Oper
Gartenlieder und parkopern im grĂźnen paradies musiKFestspiele sanssouci
Wenn es in Potsdam etwas im Ăœberfluss gibt, sind es Gewässer und riesige Parks: Beinahe an jeder Ecke findet sich der Besucher unversehens in irgendeinem Unesco-Welterbe. Und auch das Gartenwesen feiert hier seit jeher frĂśhliche Urständ, selbst Privatgärtner Ăśffnen jedes Jahr ihre Paradiese fĂźr das Publikum. Einen der wundervollsten Parks tragen die malerischen Musikfestspiele Sanssouci in ihrem hochherrschaftlichen Namen: Verwandelten doch Ăźber Jahrhunderte Gärtner und Baumeister, KĂźnstler und Ingenieure Potsdam in ein grĂźnes Paradies. Und was kĂśnnte sich besser als BĂźhne eignen als der Garten, bei dessen Besuch man sich ein StĂźck vom verlorenen Paradies zurĂźckholt? Das Programm passt zum GrĂźn: Zwischen Gartenliedern und Parkopern ist alles Paradiesische dabei. Da muss nur noch das Wetter mitspielen. Christian Schmidt
  Weitere tippS GÖttinGen
HÄndel-Festspiele 14.5. - 25.5.2015 Unter dem Motto Heldinnen!? gehen die diesjährigen Festspiele den starken Frauen in Händels Schaffen nach. im Zentrum: agrippina, die in der gleichnamigen Oper ihren Sohn Nero an die Macht verhilft. WßrzburG
mozartFest
ute staatskapelle
galina
22.5. - 28.6.2015 aus guter Tradition: Seit 1921 treffen sich Mozart-Fans im Frßhsommer zu Konzerten in der Wßrzburger Residenz, ihres Zeichens UnescoWeltkulturerbe. in diesem Jahr mit Stars wie Rafał Blechacz, albrecht Mayer und Diana Damrau.
drums
katja
cameron till
georgette u.v.m.
Hannover
KunstFestspiele HerrenHausen 29.5. - 14.6.2015 Gegen den Strich gebßrstet sind die diesjährigen Kunstfestspiele und vereinen unter diesem Motto avantgardeTheater mit politisch engagierter und mikrotonaler Musik. dortmund
KlanGvoKal musiKFestival 29.5. - 28.6.2015 Einen Querschnitt der Vokalmusik durch Kulturen und Epochen bietet dieses Festival: von portugiesischem Fado bis mongolischem Kehlgesang, von Renaissance bis Moderne. nĂźrnberG
Mit dem Drahtesel zur Musik: Besucher beim Fahrradkonzert musikfestspiele potsdam sanssouci 12.6. - 28.6.2015 Konzerte, Musiktheater, Fßhrungen, Fahrradkonzert; Stylus Phantasticus, il Giardino armonico, Ensemble Diderot, Euskal Barrokensemble u. a.
internationale orGelWocHe 19.6. - 28.6.2015 Die iON bietet weit mehr als Orgelmusik: Chorund Orchesterwerke im Kontext von Lesungen, Bildprojektionen und Lichtinszenierungen – auch fßr die ganze Familie.
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
 Â? Â?  Â?  Â? Â?  Â€‚ ƒ  „ Â… „…† +49 [0]851 490 831 0
reZenSiOnen CDs und DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Das klingt vielversprechend: Bryan Hymels Tenor-Karriere geht gerade erst richtig los
debut mit star-potenzial cd des monats Der Tenor Bryan Hymel überwältigt mit faszinierend neurotischen Helden-Porträts
32 concerti Mai 2015
Expansion keine Grenzen zu kennen scheint. Die Stimme strömt frei, auch das Piano ist klangvoll. Jedoch ordnet Bryan Hymel Kraft, Biegsamkeit und Farbreichtum seines Ausnahme-Instruments stets dem dramatischen Ausdruck unter, entwickelt selbst die oft endlos gehaltenen Spitzentöne organisch und kontrolliert aus der Gesangslinie. So entstehen faszinierend gebrochene, oft neurotische Figuren, die nie kalt lassen. Da kommt etwa Meyer-
beers Zugstück O Paradis nicht, wie üblich, als Vehikel für lyrisch überglänzten Höhenstrahl daher, sondern als eindringliches Porträt eines idealistischen Psychopathen. Bryan Hymels Star-Tenor-Karriere scheint im Moment Tempo aufzunehmen. Man darf sich darauf freuen! Andreas Falentin Héroïque – arien von berlioz, verdi, Gounod, meyerbeer, rossini u. a. Bryan Hymel (Tenor), Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume (Leitung) Warner Classics
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Dario acosta
A
ls Einspringer in Opern von Meyerbeer und Berlioz ist Bryan Hymel in London zum Publikumsliebling geworden. Seine erste, sehr sorgfältig produzierte CD bietet nun gleichsam eine Kulturgeschichte des französischen Heldenfachs, vom explosiven Beginn in Rossinis Guillaume Tell bis zum allmählichen Verschwinden im 20. Jahrhundert. Hymel hat eine bildschöne, manchmal noch etwas eng geführte Tenorstimme, die in der
sinfonische vokalmusik
schlank und dynamisch
verdi: requiem a. Harteros, D. Barcellona, W. Kim, G. Zeppenfeld, Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Lorin Maazel (Leitung). Sony Classical
prokofjew: cellokonzert e-moll, schostakowitsch: cellokonzert nr. 1 Steven isserlis (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Leitung). hyperion
Die ewige Frage, ob Verdis Requiem der Kirchen- oder doch der Theatermusik zuzurechnen ist, beantwortet Lorin Maazel höchst unkonventionell. Er hält die vielen klanglichen Metamorphosen des Werks meisterhaft im Fluss und konzentriert sich auf die Gestaltung der musikalischen Strukturen, dirigiert also letztlich sinfonische Vokalmusik. Die von anja Harteros angeführten Solisten phrasieren sensibel und driften nie ins Sentimentale ab. Problematisch ist einzig die scharfkantige klangtechnische aufbereitung dieses Live-Mitschnitts aus der Münchner Philharmonie vom Februar 2014. (aF)
Paavo Järvis stets schlankes, die dynamischen Möglichkeiten bis ins Letzte auskostendes Musizieren passt kongenial zum bisweilen fast metallisch harten, dabei stets flexiblen Celloton von Steven isserlis. Mit dem hervorragend disponierten hr-Orchester arbeiten beide sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede dieser sehr exponierten Kompositionen prägend heraus, finden in Prokofjews merkwürdig kleinteiligem Werk eine homogene Dramaturgie, zerlegen dafür die an sich klare, Leid und spätes aufbegehren gestaltende Struktur von Schostakowitschs Cellokonzert bewusst in ihre Einzelteile. (aF)
Gelungene balance
nachsinnende verbeugung
tomasi, Jolivet & desenclos: trompetenkonzerte Paul Merkelo (Trompete), Orchestre Symphonique de Montreal, Kent Nagano (Leitung). analekta
ruzicka: orchesterwerke vol. 3 Leipziger Hornquartett, MDR Sinfonieorchester, MDR Rundfunkchor, Sophie-Mayuko Vetter (Klavier), Peter Ruzicka (Leitung). Neos
Hierzulande gleitet Solo-Trompetenmusik jenseits von Klassik und Jazz schnell ins Kitischige ab. in frankophonen Ländern haben neuere Komponisten die Balance zwischen anspruchsvollem und Populärem eher geschafft – wie Henri Tomasi, alfred Desenclos und andré Jolivet in ihren Trompetenkonzerten. Der Ton des Solisten Paul Merkelo trumpft niemals muskulös auf und ist im Forte wie im Piano von unerhörter Wandlungsfähigkeit. Kent Naganos Sinn für klangliche Schattierungen hilft Merkelo, die Trompete als Transporteur moderner musikalischer ausdruckswelten breitenwirksam zu präsentieren. (MN)
Seine gewitterzornig sich ausrasende Musik, die sich in die tosende Stille der Nachdenklichkeit zurückzieht, will Peter Ruzicka als „Memorial für meinen wunderbaren Lehrer und Mentor“ Hans Werner Henze verstanden wissen. Unmittelbar nach dem Tod seines Meisters begann Ruzicka, SPIRAL, Konzert für Hornquartett und Orchester zu schreiben – es ist fesselnde starke Musik, mit der Multitalent Ruzicka die dritte CD seiner Werkschau eröffnet. Das Leipziger Hornquartett und das MDR Sinfonieorchester interpretieren sie unter der Leitung des Komponisten mit fantastischer Präzision und Farbkraft. (PK)
HORN CONCERTOS J. HAYDN · M. HAYDN W. A. MOZART
FELIX KLIESER Die Tour zur CD mit dem WÜRTTEMBERGISCHEN KAMMERORCHESTER HEILBRONN RUBEN GAZARIAN 2015 13.09. SCHÖNTAL 23.09. BRAKE 24.09. HANN. MÜNDEN 25.09. WEINGARTEN 08.12. ULM 09.12. HEILBRONN 10.12. WITTEN 12.12. GÜGLINGEN 14.12. BERLIN 16.12. FULDA Alle Infos: www.felixklieser.de www.wko-heilbronn.de Die CD jetzt im Handel sowie als Download erhältlich. 0300647BC
www.edelclassics.de
rEZEnSionEn
slawische saiten
deutsche tiefe
zahnloses säuseln
smetana: die moldau, dvořák: suite a-dur, tschaikowsky: die zuckerfee, chatschaturjan: orientalischer tanz, Glinka: nocturne es-dur u. a. Xavier de Maistre (Harfe). Sony Classical
schumann: davidsbündlertänze op. 6, papillons op. 2 & carnaval op. 9 Boris Giltburg (Klavier) Naxos
the chopin project alice Sara Ott (Klavier) Olafur arnalds (Klavier, Synthesizer, Komposition & arrangment) u. a. mercury Classics
ausdrucksstark und voller atmosphäre sind die Stücke dieser Solo-CD von Xavier de Maistre, klug ausgewählte Harfenadaptionen aus der reichhaltigen osteuropäischen Musik: Zauberhaft Die Moldau von Smetana, schlagkräftig und mitreißend die Folkloretöne von Chatschaturjan, lebendig die ausschnitte aus Prokofjews Romeo und Julia, spannende Schattierungen in Tschaikowskys Nussknacker-Klängen. Was de Maistre im Booklet begeistert von Tschaikowskys und Prokofjews Musik behauptet, lässt sich von dieser CD sagen: Sie taugt dazu, das image der Harfe endgültig zu revolutionieren. (EW)
Klar, über Details lässt sich immer streiten. Doch was Boris Giltburg im Ganzen zu Robert Schumann zu sagen hat, verdient Hochachtung. ausgewählt hat er die Davidsbündlertänze, die Papillons und den Carnaval. Nichts an seiner Einspielung ist vordergründig oder dient dem billigen Effekt. Sein anschlag ist variabel, die Töne, die er dem Klavier entlockt, klingen ungemein farbig. Die Bögen, die er in diesen Miniaturen schlägt, sind schlüssig, ebenso die Balance zwischen Diskant-Gesang und Bass-Kommentaren – und seine Fähigkeit, sich im Leisen beredt zu artikulieren, ragt heraus. (CV)
alice Sara Ott bildet mit dem Filmkomponisten und „Multiinstrumentalisten“ Ólafur arnalds ein ungewöhnliches Duo. ihr Ziel: Chopin. Doch ist das annäherung – oder Weichspülung? arnalds mal süßliche, mal besinnliche Klänge, halb Filmmusik, halb Yoga-Kurs-Untermalung, sind durchaus stimmungsvoll, aber als freie adaption über Chopin entfremdend. Ott steuert das Largo aus der 3. Sonate, dazu einige Nocturnes und das Regentropfen-Prélude bei. Man kann das Ganze experimentell, modern, grenzüberschreitend nennen – man kann es aber auch als zahnloses Säuseln in die Ecke schieben. (CV)
mit der nötigen distanz
von der linken seite
in der ersten reihe
music of Hope – mozart: violinkonzert nr. 3 & dokumentation einer Japantournee arabella Steinbacher (Violine), Gothenburg Symphony, Marc albrecht (Leitung). Nightfrog (DVD)
the chopin dance project Lang Lang (Klavier) Houston Ballet Stanton Welch (Choreographie) Sony Classical (DVD/Blu-ray)
Wuorinen: brokeback mountain Daniel Okulitch, Tom Randle u. a. Orchestra Teatro Real Madrid, ivo Van Hove (Regie), Gerhard Mortier (idee), Titus Engel (Ltg.). Belair (DVD/Blu-ray)
als die deutsch-japanische Geigerin arabella Steinbacher vom Tsunami und der atomkatastrophe in Fukushima hörte, wollte sie helfen. So entstand die idee, in die Region zu fliegen und den leidgeprüften Menschen ein wenig Kraft und Freude durch Musik zu schenken. Steinbacher spielte in Notunterkünften und in Turnhallen und suchte den Kontakt zu den Menschen. Diese Reise steht im Zentrum der Dokumentation; doch gleichzeitig ist ein unaufdringliches Porträt der reflektierten, sympathischen Musikerin entstanden, die leidenschaftlich an die heilende Kraft von Musik glaubt. Berührend. (EW)
Lang Lang und das Texas Ballet haben sich zusammengetan und auf Stücke von Chopin ein modernes Ballett blanc entwickelt. am linken Rand der Bühne ist der Pianist postiert – die absicht: die Dynamik, das Feuer, die Emotion und das Temperament der Musik in Bewegung zu übersetzen. Das ist tänzerisch virtuos, konzentriert, charmant und stimmig. Und für die DVD so gefilmt, dass die Faszination des Tanzes auch in der Konserve noch wirkt. Punktabzug nur, weil manches Chopin-Stück schon expressiver gehört wurde und der Zwischenapplaus nach jeder Nummer doch arg den Fluss des Ganzen stört. (EW)
Brokeback Mountain als Oper: anfang 2014 wurde die tragische Geschichte um die Liebe zweier Cowboys in Madrid erfolgreich uraufgeführt. Regisseur ivo van Hove hat mit seinem Team eine eigene atmosphärische Bildsprache gefunden, die sich nicht vom gleichnamigen Film abhängig macht. Rasche Szenenwechsel erfolgen vor eindringlichen Landschaftsprojektionen, die Personenregie ist packend, die Rollen mit vorzüglich agierenden Sängern besetzt. Die DVD fängt die Stimmung der inszenierung ein, sowohl das Bühnenbild als auch die Entwicklungen der Figuren. Fast, als wäre man live dabei. Grandios! (EW)
34 concerti Mai 2015
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
***** = herausragend
meisterhafte dialoge
boulez: dialogue de l‘ombre double, tamminga/bosgraaf: dialogues i-vii Erik Bosgraaf (Blockflöte), Jorrit Tamminga (Electronics) Brilliant Classics
Der Blockflötist Erik Bosgraaf hat Boulez‘ Dialogue de l‘ombre double für sein instrument bearbeitet und aufgenommen. Und sich getraut, diesem Klassiker der Neuen Musik etwas Eigenes hinzuzufügen: Dialoge, in denen Bosgraafs Flötentöne von Jorrit Tamminga elektronisch gespiegelt, verfremdet, weitergedacht werden. Was von den Klangwelten der Blockflöte über Shakuhachi-artige Töne bis zur anmutung von Orgel und Glocke führt. Boulez‘ strukturelle interaktionen werden so noch einmal in einem Klangbad gespiegelt. Und das ganze ist auch noch in beeindruckender Qualität aufgenommen. (KH)
lehrstunde des Gesangs
Fiamma del belcanto – arien von donizetti, bellini, verdi, puccini u. a. Diana Damrau (Sopran), Orchestra Teatro Regio Torino, Gianandrea (Leitung). Erato
Schon die ausschnitte aus I Puritani und Sonnambula lohnen die anschaffung dieses albums, mit dem Diana Damrau dem Einfluss des BelcantoGesanges auf die italienische romantische Oper nachspürt. Mit wärmer gewordener Mittellage gestaltet sie Bellinis endlose Melodiebögen so souverän wie differenziert und schafft so berührende Figurenporträts – wie auch mit Donizettis Rosmonda und Maria Stuarda. Obwohl Traviata und Nedda dagegen leicht abfallen, schlicht zu kunstvoll, zu introvertiert geraten, ist dies eine einmalige Lehrstunde in Stimmfärbung, Phrasierung und dynamischem Singen. (aF)
KURZ BESPROCHEN telemann: Konzerte für mehrere instrumente (vol. 2) La Stagione Frankfurt, Michael Schneider (Leitung). cpo Von Oboe bis Trompete: Telemann mischte für seine Konzerte fast alles. Und eben dieser Klangkontrast macht den Reiz aus – wäre das Ensemble-Spiel nur nicht so gefällig. (KH) vivaldi: Konzerte arrangiert für mandoline avi avital (Mandoline), Venice Baroque Orchestra. Deutsche Grammophon Vivaldis Musik ist geduldig – und vor avitals Mandonline (fast) nichts sicher. Und so bürstet er Tempi und Bögen gegen den Strich. Was schon mal für Frost im Sommer sorgt. (KH) debussy: streichquartett op. 10, adès: arcadiana, ravel: streichquartett F-dur Signum Quartett Capriccio Klangsinnliche Moderne inmitten zweier Streichquartett-Solitäre: eine hübsche idee. Schade nur, dass letzteren allzu oft die nötige Leichtigkeit und Nonchalance fehlt. (EW) Henrik schwarz: instruments Tokio Secret Orchestra, Emi akiyama (Leitung). Sony Classical Techno für klassische instrumente? Die idee des DJs Henrik Schwarz geht auf: Harmonisch inspiriert sorgen seine fiilgranen Rhythmen im Orchester für einen fesselnden Puls. (JB)
31.8.2015 Einreichungsschluss Jetzt bewerben!
kultur marken award cultural brand award
29.10.2015 TIPI am Kanzleramt Berlin Jetzt Tickets sichern!
kultur marken gala night of cultural brands
29./30.10.2015 Verlagsgebäude Tagesspiegel Berlin Jetzt Tickets sichern!
kultur invest kongress culture invest congress
onlinE-tipp
ausführliche sowie täglich neue rezensionen finden sie im internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer app für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Veranstalter:
Premiumpartner:
causales
Mai 2015 concerti 35
Blind GEhört
»Jetzt sollten wir es abstellen, jetzt reicht’s« die Klarinettisten sabine meyer und reiner WeHle hören und kommentieren cds von Kollegen, ohne dass sie erfahren, wer spielt. Von Christoph Forsthoff Verbandelt im Trio di Clarone wie auch im Alltag: Sabine Meyer …
ZU dEn pErSonEn
eheleben mit Klarinette: Sabine Meyer und Reiner Wehle unterrichten beide an der musikhochschule lübeck. Meyer verhalf dem instrument zu Popularität und erschloss dem Repertoire vergessene und neue Werke – solistisch, im trio di clarone wie auch in ihrem bläserensemble. Bevor sie sich auf ihre solistische Karriere konzentrierte, war sie eine der ersten Frauen bei den berliner philharmonikern. Wehle ist außer als Musiker auch bei renommierten Wettbewerben als Juror gefragt.
36 concerti Monat 2015
wenig wie Brühe – „aber schmecken tut es furchtbar“, warnt Sabine Meyers Ehemann Reiner Wehle. Starten wir also lieber die erste Aufnahme.
stamitz: Klarinettenkonzert nr. 1 F-dur – 3. satz rondeau Sabine Meyer (Klarinette), academy of St Martin in the Fields, iona Brown (Leitung). EMi Classics 1995
geworden – schade nur, dass sie fast nie gespielt werden. Die großen Sinfonieorchester wollen keinen Stamitz spielen – und wenn Kammerorchester auf Tournee gehen, wollen sie auch das Mozart-Klarinettenkonzert spielen, damit der Saal voll wird.
mozart: Klarinettenkonzert Kv 622 a-dur – 2. satz adagio Giora Feidman (Klarinette), Georgisches Kammerorchester ingolstadt, Markus Poschner (Ltg.). Warner 2003
Meyer (lacht): Kenne ich, habe ich schon mal gespielt … Wehle: … das ist das StamitzKonzert, nicht wahr? Und ich M (schmunzelt): Ob ich danehme mal an, es ist die Aufnahme mit Sabine Meyer… M: rauf komme … das ist Benny … natürlich! Eine Verzierung Goodman: Der spielt mit viel war ja schon zu hören – und Vibrato und ganz vorsichtig … ich will nicht hoffen, dass ein W: … er hat ein bisschen Angst anderer meine Verzierungen und Respekt – das könnte tatgenauso spielt (lacht). Denn sächlich Benny Goodman sein, wir haben bei den Stamitz- oder? Nein? Dann Eddie DaniKonzerten schon sehr viel ver- els … obwohl der eigentlich ändert und hineingeschrieben: nicht solch einen dünnen Ton nicht nur die Kadenzen, son- hat. M: ... schon wieder falsch dern auch die ganzen Triller, … das ist Giora! Hat der das auch Verzierungen und Umspielun- aufgenommen? Juuhu, und ich gen. W: Es sind tolle Stücke habe es gehört …
Foto: Marion Koell/avi-music (2)
D
as ist roter Ginseng – wahnsinnig gesund. Möchten Sie auch probieren?“ Wer kann da schon ablehnen, wenn einem die First Lady der Klarinette in ihrem wunderschönen alten Ziegelhaus in der Lübecker Altstadt einen ganz besonderen Tee anbietet. Mmmh, riecht ein
… und ihr Klarinettisten-Ehemann Reiner Wehle
W: … er hat schon eine sehr spezielle Art zu spielen: Es säuselt so ein bisschen, das klingt so halbseiden und dann auch wieder in einer Weise manieriert. Die Leute würden zerfließen, wenn sie das hören, doch für mich ist das nicht ganz seriös – aber trotzdem ist er ein super Musiker.
Copland: Klarinettenkonzert – Slowly and expressively – Cadenza Martin Fröst (Klarinette), Australian Chamber Orchestra, Richard Tognetti (Leitung). BIS 2011
M (nach drei Tönen): Copland! Viel Ruhe – schön, wenn einer so ein leichtes Vibrato am Anfang macht: Das schwebt dann so schön, und der Klang hat einfach einen besonderen Schmelz. W: Die MetronomZahl ist relativ langsam, aber viele spielen es schneller, weil das unglaublich lange Phrasen sind, und es ist ganz schwer, diese Phrasen so langsam zu spielen. Doch es muss so zeitlos
klingen, denn die Taktarten bedrohlicher klingt. M: Solche und Phrasen ändern sich im- Ritardandi stehen einfach nicht mer in der Länge – und das da: Er hat schon genau hingemacht er hier ganz gut. Sabine schrieben, was er wollte. Da ist es aber nicht: Sie hätte et- nimmt sich einer sehr viele was mehr Schmelz da oben Freiheiten … W: … ich habe ja (lacht). M: Ich spiele es auch mal ein Jahr in Frankreich stuschneller, damit solche Achtel diert, und da ging es nur um dann nicht zu massiv werden, Genauigkeit: Artikulation, sondern es dieses Weiche be- Phrasierung, Genauigkeit – keihält. Ist das Sharon Kam? W: ne Emotionen, hat mein Lehrer Sharon klingt ein bisschen vol- immer gesagt: Wir Deutschen würden viel zu viel Emotionen ler – es ist Martin Fröst, oder? M: Das mag ich jetzt nicht, weil in die Musik legen. … Sharon es so zickig und manieriert Kam ist das also: Sie gestaltet wirkt und spitz in der Höhe – gelegentlich sehr eigenmächtig das muss klanglich groß sein. – was manchmal total spannend W: Und das sind die Stellen, wo sein kann, aber Poulenc müssmanche eine jazzige Artikula- te man sachlicher spielen, da tion wählen – und da spielt er wird das Stück besser. auch wieder sehr gerade. Aus der Kadenz könnte man mehr machen … M: …das ist für mich Spohr: Klarinettenkonzert einfach nur sehr langsam und Nr. 1 c-Moll sehr schnell, sehr leise und sehr 3. Satz laut – das ist es. Jetzt sollten Rondo. Vivace wir es abstellen, jetzt reicht’s Andreas Ottensamer (Klarinette), (lacht). W: Kein schlechtes Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Ltg.). DG 2012 Wort über Kollegen (lacht). W: Erstes Spohr-Konzert, letzter Satz! Sehr stumpf, sehr dumpf … das ist der Andi OtPoulenc: tensamer! Das ist ein unheimSonate B-Dur – lich lustiges Stück, ich mag den 1. Satz Allegro Satz sehr gerne … M: … doch tristamente wenn man das dann so metroSharon Kam (Klarinette) Itamar Golan (Klavier) nomisch und tonlich so gleichTeldec/Warner 1997 förmig spielt, dann ist das W (sofort): Poulenc-Sonate! abtörnend. W: Aber vielleicht Der Anfang ist ja unglaublich liegt es auch daran, dass er imspröde und wahnsinnig zickig mer auf Plastik-Blättern spielt mit diesen hohen Tönen: Wenn – für mich klingt es jedenfalls einer nicht darauf achtet, kann nach Plastik. Es klingt alles das schrecklich sein – hier aber gleich, es ist eine Farbe und klingt das sehr gepflegt: Das sehr kontrolliert … M: … aber finde ich gut. Allerdings ist es eben sehr unkünstlerisch. W: ein Allegro tristamente, und An dieser Stelle, da muss sich das müsste mit diesen Ostinati farblich etwas ändern, er müssbedrohlicher klingen: Das darf te auch besser artikulieren – kein lustiges Stück sein. Die das klingt einfach pappig … M: Musik wird besser, wenn sie … und auch ein bisschen hohl: absolut cool gespielt wird und Der Klang hat keine Substanz, Mai 2015 concerti 37
Blind gehört
keine Qualität im Kern. W: Das ist so die Tendenz heute: Es soll alles immer angenehm klingen – und da fehlen für mich einfach der Klangsinn und die Farben.
klagendes Horn (lacht). M: mir viel zu zurückhaltend und Haydn ist es nicht… ups, ein brav. Doppelkonzert, Geige und Klarinette … W: … das ist eine seltene Kombination. Das klingt so ein bisschen nach K.u.K.Glanz und Wiener Charme ... Piazzolla: dazu muss man ein Glas Wein Moderato Tangabile trinken. M: Man schmilzt da- Giora Feidman (Klarinette), Südwesthin … ein bisschen wie Unter- deutsches Kammerorchester Potsdam, Vladislav Czarnecki (Ltg.). Warner 2003 haltungsmusik, Schmankerl Cerha: Rhapsodie aus dem Prater … W: … da könnW: Ein Jazz-Konzert … ist das für Klarinette solo te man richtig mitsingen … Ach, der Orlowsky? Wobei ich ihn Matthias Schorn (Klarinette) Werke für Soloklarinette das ist auch Sharon? Ponchiel- nur kultivierter kenne: Hier CAvi 2012 li von ihrer Opern-Platte … M: wird der Ton ja richtig aufgeW: Schöner voller Ton, der … das war ja witzig, dass wir raut … ah, Tango … da muss er gefällt mir … ein etwas clow- damals zur gleichen Zeit beide ja ganz schön herumquietneskes Stück – vielleicht ein diese Arien-Alben herausge- schen. M: Wow! Das macht Laune … W: ... und es ist ein französisches? Sind das nur bracht haben. guter Klarinettist – aber wer? Solostücke auf dieser CD? M: Brunner hat solch eine CD geAch, das ist auch Giora ... M: … schon etwas älter – aber ein macht, nur mit Solostücken, Klughardt: Quintett aber das ist nicht Brunner. Das tolles Stück! Hier, an so einer C-Dur op. 95 – ist eine deutsche Klarinette, Stelle hätte man darauf kom1. Satz Allegro non troppo oder? W: Ein lustiges Stück, men können, dass es Giora ist: das hat so etwas Vogelhaftes – Quintette Aquilon Wie er die Töne so zieht – klasCrystal 2012 sind das die „Vogelrufe“-Bagase! Das könnten wir nie auch W: Kenne ich… das ist eines nur annähernd so spielen: So tellen von Jürg Baur? Nein? Dann sind wir draußen aus der der Reicha-Quintette... M: … die viele Blastechniken, wie die Nummer, wir haben keine Ah- hast du ja Millionen-mal ge- Klezmer-Klarinettisten haben, nung, was das ist…. Ach, der spielt … W: … nicht alle: Es sind wie sie Töne anspielen, hineinMatthias Schorn … M: … da ja 24 oder sogar 36 Stück. Rei- gehen und ziehen, dazu auch hätten wir drauf kommen kön- cha ist es nicht? Dann Klug- noch Geräuschanteile … W: … nen… W: … was bei ihm so toll hardt – ein schönes Stück üb- das ist natürlich auch materiist: Er hat so unterschiedliche rigens, das macht echt Laune alabhängig: Ich nehme an, dass Ensembles. Und einen schönen, zu spielen. M: Rainer hatte ja er sehr viel leichtere Blätter sehr substanzvollen und aus- lange Jahre das Quintett Cha- spielt, da geht das Ziehen nageglichenen Ton. lumeau … W: … ja, wir haben türlich sehr viel einfacher. den ARD-Wettbewerb gewonnen und viel gespielt, aber nach 15 Jahren haben wir dann aufgehört. … Doch das Quintette Ponchielli: Paolo e Virginia für Aquilon kennen wir nicht: JunBrahms: Die MaiKlarinette, Violine ge und attraktive Damen – das nacht op. 43 Nr. 2 und Orchester ist natürlich ganz was anderes Martin Fröst (Klarinette), Roland PöntiSharon Kam (Klarinette), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruals wir fünf Männer damals nen (Klavier), Torleif Thedéen (Cello), Janine Jansen (Violine) u. a. BIS 2013 ben Gazarian (Ltg.). Berlin Classics 2013 (lacht). Sehr schön und kultiM: Oh Gott, da kennen wir viert spielen sie – wobei ich W: Sehr viel Vibrato, sehr schon wieder etwas nicht. W: finde, bei dem Klughardt könn- profiliert und schön gefühlvoll Vielleicht kommt da ja jetzt gar te etwas mehr Sound sein, da – das könnte wieder Giora sein. keine Klarinette, sondern eine könnte wirklich die Sau raus- M: … ist er aber nicht. Eine Trompete… da, hörst Du, ein gelassen werden: Da sind die Liedbearbeitung … das könnte 38 concerti Mai 2015
40 JAHRE NUBERT Brahms sein. Ach, von Martin Fröst – wobei ich dieses Vibrato zu süßlich finde: Brahms hat mehr diese klangliche Strenge – auch wenn es sehr schön ist, wie er spielt. W: Er ist zur Zeit neben Sabine der führende Klarinettist und macht eine Riesen-Karriere. Natürlich hat man in manchen Dingen eine andere Auffassung als er: Die modernen Sachen, die er macht, finde ich teilweise keine guten, sondern lediglich effektvolle Stücke, aber da ist er natürlich in seinem Element, denn er ist eben auch ein Showmensch.
Goldschmidt: Klarinettenkonzert – 2. Satz Nocturne Andante tranquilo Sabine Meyer (Klarinette), Orchester der Komischen Oper Berlin, Yakov Kreizberg (Leitung). Decca 1997
M: Das kenne ich – ich glaube, das habe ich auch schon gespielt … ich weiß, was es ist, aber ich kann es nicht sagen. W: Das ist gemogelt: Ich weiß auch, was es ist, aber ich kann es auch nicht sagen. M: Moment, das ist doch … ich komm‘ auch noch drauf ... W: … und Du hast es schon gespielt? Was Du alles gespielt hast … M: … das bin ich doch – nein… das ist wirklich peinlich ... W: … für mich nicht, weil ich das ja nie gespielt habe … aber Du bist es auf keinen Fall. Interessantes Stück, mit dem Orchester zusammen, schöne Farben – aber das hast Du nie gespielt. M: Ich kenne es aber trotzdem … das ist jetzt superpeinlich … doch: Goldschmidt! Ich wusste es doch – und das bin ich, oder? Na klar … W: … und das hast Du sogar auf CD aufgenommen? Guck mal an, das ist ja
ein Ding … M: Ich wusste doch, dass ich es kenne – wenn ich das jetzt nicht herausgefunden hätte, dann hätte ich heute eine schlaflose Nacht gehabt und mich sehr geärgert. Konzert-TIPPs
Da jubeln auch Ihre Ohren!
Augsburg So. 17.5., 20:00 Uhr Kongress am Park Deutsches Mozartfest: Sabine Meyer (Klarinette), Cathrin Lange (Sopran), Augsburger Philharmoniker. Werke von Mozart & Winter Lübeck Fr. 22.5., 18:00 Uhr Musikhochschule 13. Lübecker Klarinettennacht. Sabine Meyer, Reiner Wehle, Studierende der Klarinettenklasse. Werke von Beethoven, Brahms, Bartók, Mozart u. a. Bad Kissingen Fr. 26.6., 20:00 Uhr Regentenbau (Max-Littmann-Saal) Sabine Meyer (Klarinette), Waltraut Meier (Mezzosopran), Nationalphilharmonie Warschau. Werke von Strauss, Mozart & Brahms
nuJubilee 40 Noch nie war Klangperfektion von Nubert so günstig.
Keitum/Sylt Mi. 5.8., 20:15 Uhr St. Severin Sabine Meyer (Klarinette), Trio di Clarone, Alexander Ivanov (Orgel). Werke von Bach, Mozart, Poulenc & Strawinsky Koblenz Mo. 31.8., 20:00 Uhr Basilika St. Kastor Mittelrhein Musik Festival. Sabine Meyer (Klarinette), Alliage Quintett Dresden Sa. 12.9., 20:00 Uhr Frauenkirche Sabine Meyer (Klarinette & Leitung), Academy of St. Martin in the Fields. Werke von Mozart, Haydn, Elgar u. a. CD-Tipps
Mozart: Arien (Arrangements von Andreas N. Tarkmann) Sabine Meyer (Klarinette), Kammer orchester Basel, Andreas Spering (Leitung). Sony Classical Harmoniemusik Werke von Beethoven, Dvořák, Krommer, Mozart & Myslivecek Sabine Meyer (Klarinette) Bläserensemble Sabine Meyer Warner Classics (7 CDs)
Limited Edition. Schwarz oder Weiß. 240,- Euro/Box (inkl. 19% MwSt. zzgl. Versand) Webshop mit Direktversand www.nubert.de ■ 30 Tage Rückgaberecht ■ Gebührenfreie Profiberater Bestell-Hotline in Deutschland 0800-6823780 ■ Günstig, weil direkt vom Hersteller Nubert electronic GmbH, D-73525 Schwäbisch Gmünd, Goethestr. 69
Ehrliche Lautsprecher
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
arte
die volKspianistin
online: live-Webcast
spitzentanz mit Groove
so. 3.5., 23:05 uhr mondscheinsonate – elly ney Mythos und Legende: Die einen verehrten Elly Ney als Hohepriesterin Beethovens – für die anderen war sie Hitlers Pianistin. axel Fuhrmann hat sich auf Spurensuche rund um das kontroverse Leben der Volkspianistin begeben. arte
operntaG 2015 so. 10.5., ab 17:35 uhr im Rahmen des europäischen Operntags bietet arte einen zehnstündigen Schwerpunkt mit Dokumentationen zum Mythos Tenor und zu andreas Scholl sowie Mitschnitten der Schubertiade und einer Julius Caesar-inszenierung aus Salzburg. 3sat
musiK als zuFlucHt so. 10.5., 11:30 uhr theresienstadt anne Sofie von Otter, Christian Gerhaher und Daniel Hope reisen mit Zeitzeugen in das ehemalige KZ, wo Musik zur Überlebenschance wurde. arte
JoHn Williams Gala
Dynamik ist Trumpf in Siegals Arbeiten – so auch in Unitxt
K
lare Gedanken, extreme Formen: Richard Siegal ist ein Choreograph der Gegensätze, setzt auf Licht und Schatten, Geräusch und Stille, bewegte Objekte und Tanz. Blitzschnelle Pirouetten wechseln sich ab mit groovenden Gruppen und Spitzentechnik, seine Arbeiten haben Drive und entwickeln
40 concerti Mai 2015
Fr. 8.5., 19:30 uhr porträt richard siegal Live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv
app: royal concertGebouW
mahler, die elfte
G so. 24.5., 17:30 uhr Konzert John Williams zählt zu den populärsten Filmkomponisten. Gustavo Dudamel (Bild) dirigiert seine berühmtesten Werke und spricht mit ihm über dessen arbeit.
Sogwirkung. Das Bayerische Staatsballett widmet dem Schaffen des ehemaligen Solisten von William Forsythes Ballett Frankfurt nun einen ganzen Abend mit einer Werkschau aus drei Stücken: Unitxt, seiner ersten Arbeit für die Münchner; die rasante RechenNummer Metric Dozen sowie die neueste Kreation des USAmerikaners In a Landscape zu Musik von John Cage. Gleich mehrere Kameras verfolgen dabei diesen temporeichen Bühnengroove – und in den Pausen gibt‘s noch Einblicke in den Backstage-Bereich.
eburtstagsgeschenk mit Fortsetzung: 2013 zum 125-jährigen Jubiläum des Royal Concertgebouw Orchestra kam die erste Ausgabe des eigenen Videomagazins auf den Markt – mittlerweile sind die Niederländer bei Folge 11 ihrer RCO Editions angelangt. Diesmal steht Mahler im Mittelpunkt – und natürlich gibt es
neben Werkserkundungen seiner Sinfonien auch wieder 360-Grad-Einblicke ins Orchester sowie Interviews. So äußert sich neben dem langjährigen Chefdirigenten Mariss Jansons auch Star-Bariton Thomas Hampson zum Lied der Erde. RCO Edition #11 „Mahler: Heavenly Life“ rco-editions.com/app/en
Fotos: Qobuz, Wilfried Hösl, Chris Lee, François Darmigny licensed to Virgin Classic, ROH/Tristram Kenton
tV-tippS
Kino: live-übertraGunG
radiO-tippS
bäuerin sucht mann
Ü
ber 200 Jahre alt ist dieses Ballett – und hat doch bis heute nichts von seinem Charme verloren. Kein Wunder also, dass La Fille mal gardée (Die schlecht behütete Tochter) immer wieder in aller Welt auf den Spielplänen zu finden ist: die ebenso amüsante wie bezaubernde Geschichte von der jungen Bäuerin Lisa, für die ihre Mutter einen wohlhabenden Ehemann sucht – während die Tochter doch längst ihren Liebsten gefunden hat ... Am Royal Opera House setzt man für die legendäre Choreografie von Frededrick Ashton wie gewohnt auf Tradition – was nicht nur farbenprächtige, zauberhafte Kostüme bedeutet,
deutscHlandFunK
Fröhlich-bunt ist das Landleben – zumindest im Ballett
sondern ebenso ein aufwendiges Bühnenbild. Und natürlich sind für die beiden Hauptrollen auch zwei internationale Spitzentänzer engagiert worden: die Russin Natalia Osipova und der Australier Steven McRae. di. 5.5., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas
aufbruch in neue Klangwelten
S
vereiste Wellen sa. 2.5., 22:05 uhr atelier neuer musik angefangen hat Erkki-Sven Tüür als Rockmusiker – heute zählt der Este zu den spannendsten zeitgenössischen Komponisten, der in seinen Werken extreme Gegensätze zu einem Ganzen zusammenführt.
online-musiKservice
treaming? Da schließen sich bei vielen Klassik-Liebhabern noch immer die Ohren, denn der „Hörfunk“ über ein Computernetzwerk gilt echten Audiofreaks vom Sound her als minderwertig. Der französische Online-Musikservice Qobuz, der nun auch mit einer deutschsprachigen Version seines Musikangebots online gegangen ist, verspricht hier den Durchbruch: HiFi-Streaming in CD-Qualität. Im Einzelfall ist das natürlich bei Bach, Mozart & Co zu erlauschen, doch die Herkunft der beiden Qobuz-Chefs klingt schon vielversprechend: Stammen doch beide aus dem Klassikbereich – und eben dieser
deutscHlandFunK
war 2008 auch Ausgangspunkt für ihre Entwicklung. Was sich in den Zahlen widerspiegelt: Drei Millionen Klassik-Tracks von 4212 Labels sind im Angebot – und bescheren Qobuz immerhin fünf Prozent ihrer gesamten Abonnentenzahl.
lanGe nacHt sa. 9.5., 23:05 uhr Working class Heroes im Januar 1962 trifft Hanns Eisler in London John Lennon – und es ergibt sich ein erstaunlich unkompliziert-vergnüglicher Dialog zwischen den beiden scheinbar so verschiedenen Helden der arbeiterklasse. deutscHlandradio Kultur
KlanGKunst Fr. 15.5., 00:05 uhr das archiv des Jean-luc Godard Godards gesamtes persönliches archiv ruht in Tausenden von Pappkartons, darunter neben Filmrollen auch Tonbänder. Das Soundwalk Collective hat einen Blick hinter diese akustischen Kulissen geworfen. deutscHlandradio Kultur
mozartFest
Fr. 22.5., 20:03 uhr live aus der Würzburger residenz Renaud Capuçon und das Mahler Chamber Orchestra widmen sich zur Eröffnung des Mozartfestes neuen Hör- und Erlebnisperspektiven rund ums Wolferl. HessiscHer rundFunK
Himmel und HÖlle Verzweifelte CD-Suche? Qobuz bietet Klassikfans eine Alternative www.qobuz.com
sa. 23.5., 20:05 uhr biblische Geschichten Werner Laibusch begibt sich auf Musikmission zu arien und Szenen aus der Bibel im Schaffen berühmter wie weniger bekannter Opernkomponisten.
Mai 2015 concerti 41
VorSChaU
Abonnenten erhalten die JuniAusgabe am 22. mai
anja Harteros Hochbejubelt: Die derzeit wohl spannendste Sopranistin singt bei den Münchner Opernfestspielen
Borodin Quartett Zum 70. Geburtstag des Quartetts sind die Vier in Deutschland zu Gast
Vladimir Jurowski Oper und Konzert, Schönberg und Schostakowitsch: Der Russe ist ein Tausendsassa
concerti – das Konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen vormonats an Veranstal-
tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,
tickets und vieles mehr auch im internet unter: www.concerti.de 42 concerti Mai 2015
verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/228 688 60 Fax: 040/228 688 617 info@concerti.de, www.concerti.de Herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) textchef Christoph Forsthoff redaktionsleitung Friederike Holm redaktion Peter Krause (Ressortleiter Oper, PK), insa axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Veronika Weiher autoren der mai-ausgaben Frank armbruster, Marie von Baumbach, irene Bazinger, Jakob Buhre (JB), arnt Cobbers, andreas Falentin (aF), Dorothe Flege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel (KH), Jürg Huber, Sören ingwersen, Katherina Knees, Matthias Nöther (MN), Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Eva-Maria Reuther, Elisa Reznicek, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Volker Tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV), annette Zerpner anzeigen Felix Husmann (Leitung Marken & agenturen) Tel: 040/228 688 620 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 288 535 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/228 688 616 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Klassikveranstalter) Tel: 030/488 288 537 e.zerwer@concerti.de Jörg Roberts (Klassikveranstalter Hamburg) Tel: 040/228 688 613 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (anzeigendisposition) Tel: 040/228 688 610 anzeigen@concerti.de art direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Sandra Weis druck und verarbeitung Evers-Druck GmbH Heftauslage vertrieb@concerti.de abonnement concerti Media GmbH, Postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817, abo@concerti.de (Bestellung unter angabe der Regionalausgabe). Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus erscheinungsweise elf Mal jährlich ivW geprüfte auflage redaktionsschluss immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie ihre Termine an: termine@concerti.de. Der abdruck erfolgt kostenlos. alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des arbeitsfriedens bestehen keine ansprüche gegen den Verlag.
Fotos: Marco Borggreve, andy Staples, Chris Christodoulou
COnCerti
impressum
THE JERUSALEM DEVELOPMENT AUTHORITY
L’elisir d’amore IN JERUSALEM
Das Jerusalemer Opernfestival 2015 24. – 27. Juni 2015 Ein einmaliges Opernerlebnis im Sultan’s Pool am Fuße der Altstadtmauern. Buchen Sie jetzt eines der Angebote unserer Veranstalterpartner und erleben Sie Gaetano Donizetti‘s Opera buffa und viele andere Konzerte und Events an diesem ganz besonderen Ort. Reiseangebote zum Jerusalemer Opernfestival | Alle Angebote enthalten Operntickets Shalom Israel Reisen Flug, Transfer, 7-tägige Städtekombination mit 3 Nächten in Jerusalem inkl. Frühstück u.v.m
Latour Reisen 4 Nächte im 4* Hotel inkl. Frühstück, City Break Gutscheinheft, Stadtplan, Jerusalemführer u.v.m.
IJO Reisen 4 Nächte inkl. Frühstück im 4* Hotel, Reiseleitung, City Break Gutscheinheft und vielem mehr
Scuba Reisen Flug + 4 Nächte im 4* Hotel inkl. Frühstück, City Break Gutscheinheft und vielem mehr
Pro Person ab 1.550 € Beratung und Buchung Tel. 02203-91250
Pro Person ab 333 € Beratung und Buchung Tel. 030-88679090
Pro Person ab 389 € Beratung und Buchung Tel. 033363-526874
info@shalom-israel-reisen.de
mail@latour-reisen.de
info@ijo-reisen.de
Pro Person ab 589 € Beratung und Buchung Tel. 0711- 6140760 oper@scuba-israel-reisen.de
Für weitere Informationen bzgl. des Jerusalemer Opernfestivals und des Jerusalem City Break Gutscheinheftes kontaktieren Sie bitte die offizielle Vertretung der Stadt Jerusalem in Deutschland unter der Tel.Nr.: 02104 95 24 129 oder per Email unter jerusalem@travelmarketing.de
JERUSALEM-OPERA.COM