concerti Ausgabe Hessen Februar 2019

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Februar 2019

Mit Regionalteil Hessen

206 Konzert- UNd Operntermine

Grand Théâtre de GEnève Neuer alter Opernglanz Felix Klieser Blind gehört: »Das ist eigentlich eine Todsünde!«

Jan Lisiecki

»Man möchte schließlich auch das Leben genießen!«

AUCH ERHÄLTLICH BEI


Mittwoch ist Lesetag. Mal wieder Kopf statt Kino. Zeit nehmen und loslesen!


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gregor Burgenmeister

Herausgeber/Chefredakteur

vor nicht allzu langer Zeit wurde bei Artikeln über den blutjungen Pianisten Jan Lisiecki oft die Aussprache des Nachnamens in Klammern dahintergesetzt. Inzwischen findet man diesen Hinweis nur noch im entsprechenden Wiki­ pedia-Artikel – zu berühmt ist der Kanadier mit polnischen Wurzeln inzwischen, dem wir unser Titel­interview in dieser Ausgabe widmen. Bei der Lektüre merkt man, wie sehr Lisiecki sein Wunderkind-Image hinter sich gelassen, seine Offenheit und Begeisterungsfähigkeit jedoch beibehalten hat. Es bleibt also spannend, in welche Richtung sich der mit 23 Jahren schon so reife Künstler noch entwickeln wird (Seite 10).

Nur wenig älter ist Felix Klieser, der sich unserem „Blind gehört“ gestellt hat. Dabei hat er sich als so kritischer wie fachkundiger Experte für sein Metier erwiesen – ein idealer Gesprächspartner also, der einen richtig neugierig macht auf den Reichtum der eher stiefmütterlich behandelten Horn-Litera­tur (Seite 36).

Foto: Ivo von Renner; Titelfoto: Christoph Köstlin

Nicht gar so jung ist das Genfer Opernhaus, dafür aber strahlt es nach drei­ jähriger Sanierung in neuem Glanz. Im Februar wird das Grand Théâtre de Genève mit Wagners Ring des Nibelungen in drei kompletten Zyklen eröffnet. Allerdings dürfte bei all dem Umzugsjubel auch Wehmut mitschwingen, denn die Genfer Opernfans haben ihre Interimsstätte aus Holzmodulen liebgewon­ nen, wie unser Opernexperte Peter Krause berichtet (Seite 18). Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Februar 2019 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp

8 Durch den Monat mit Salut Salon

10 »Man möchte schließlich auch

das Leben genießen!« Interview Pianist Jan Lisiecki über besondere musikalische Begegnungen, seine Leidenschaft fürs Fotografieren und die Vorzüge von Zugreisen

14 Inszenierung des Monats 18 Neuer alter Opernglanz

Feuilleton Intendant Tobias Richter

18

Grand Théâtre de Genève Festliche Wiedereröffnung nach Renovierung

feiert mit Wagners Der Ring des Nibelungen die festliche Wieder­ eröffnung des stolzen Grand Théâtre de Genève

20 Oper in Bewegung

Kolumne Immer öfter wagen sich Choreografen an die Opernregie. Im Frühjahr ballen sich die choreo­grafierten Opern besonders.

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

23 Dresdner Musikfestspiele

Themenschwerpunkt zu einem der größten Klassikfestivals in Deutschland

36 »Das ist eigentlich eine Todsünde!« und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt

36

Felix Klieser Musikalische Wiedererkennung seiner Kollegen

4  concerti Februar 2019

40 CD-Rezensionen 43 Top 20 Klassik-Charts 44 Multimedia-Tipps 46 Impressum

Fotos: Fabien Bergerat, Julia Wesely

Blind gehört Hornist Felix Klieser hört


16.03.–14.04.19 internationales 17.03.–21.04.18 musikfestival internationales musikfestival

Amsterdam Sinfonietta I Benjamin Appl I Avi Avital I Sven-Eric Bechtolf I Daniel Behle I Rafał Blechacz Yefim Bronfman I Khatia Buniatishvili I Renaud Capuçon I Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen I Leonard Elschenbroich I Alexej Gerassimez I Valery Gergiev Thomas Hampson I Anja Harteros I Markus Hinterhäuser I Maximilian Hornung I Bomsori Kim I Sebastian Koch Harriet Krijgh I Elisabeth Kulman I Igor Levit I Daniel Libeskind I Mahler Chamber Orchestra I Alexander Melnikov Nils Mönkemeyer I Münchner Philharmoniker I Truls Mørk I Olga Pashchenko I Julian Prégardien I Thomas Quasthoff Quatuor Ébène I Tatjana Ruhland I Valer Sabadus I Mitsuko Uchida I Tianwa Yang u.v.a. Gründungspartner:

Tickets: Tel. 06221 - 584 00 44 I www.heidelberger-fruehling.de Gründungspartner:

Alte


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

John Cage: Sonaten und Interludien ein Lehrer am Pariser Konservatorium war eng mit John ­Cage befreundet. In meiner Studienzeit haben wir die Sonaten und Interludien für präpariertes Klavier zwar nicht erarbeitet, jedoch sprach er sehr oft darüber. Ihm war wichtig, dass die sechzehn Sonaten und Interludien kein Zyklus aus zwanzig Kompositionen sei, sondern ein in sich geschlossenes Werk. Als ich die Sonaten und Interludien zum

Pianist Cédric Tiberghien

ersten Mal hörte, war es für mich ein Schock im besten Sinne! Das war kein Hören mehr, sondern eine meditative Erfahrung, eine Reise ins eigene Ich. Als ich das Werk in Angriff nahm, war mein Lehrer schon verstorben, so dass meine erste Aufführung in einer Londoner Galerie eine Art Hommage an ihn war. Als Pianist kann man bei diesem Werk seine eigene Klangwelt kreieren: Wenn man die jeweilige Größe der Objekte, mit denen man das Klavier präpariert, scheinbar unmerklich verändert, ist der Klang plötzlich ein ganz anderer! Deshalb braucht es auch seine Zeit, bis das Klavier präpariert ist – bei meiner letzten Aufführung habe ich dafür fünf Stunden gebraucht. Das Werk selbst ist von der Philosophie und Musiktradition Indiens beeinflusst und letztlich eine Suche nach seelischer Harmonie, deren Weg durch die acht menschlichen Grundstimmungen führt: Humor, Verwunderung, Liebe und Ritterlichkeit als „weiße“ Seelenzustände sowie Zorn, Pathos, Angst und Ekel als

„schwarze“. Das Stück mündet in eine Art Trance, wenn sich sechs Minuten lang ein Motiv permanent wiederholt. Man stellt das Denken ab und geht vollkommen in der ­Musik auf. Nach dieser klangvollen Reise hat man dann endlich die Seelenruhe gefunden.

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Konzerte hat der Dirigent Andris Nelsons im letzten Jahr geleitet und damit mehr als alle seine Kollegen. Mit deutlichem Abstand rangiert Valery Gergiev auf Platz 2 mit 93 Konzerten. Zum Vergleich: Die Frau, die 2018 am häufigsten am Pult stand, war JoAnn Falletta mit 54 Konzerten. Damit landet die US-Amerkanerin auf Platz 19, gefolgt von Marin Alsop auf Platz 39.

... Die Kreuze im Leben des Menschen sind wie die Kreuze in der Musik: sie erhöhen ... Ludwig van Beethoven, Komponist Stern Nr. 2654 Zu Leonard Bernstein, Maria Callas und Artur Rubinstein gesellt sich auf dem berühmten Hollywood Walk of Fame jetzt auch der Name Gustavo Dudamels. Der venezolanische Dirigent durfte im letzten Monat die Plakette mit seinem Namen enthüllen. Bei den Feierlichkeiten sind die Schauspielerin Helen Hunt und John Williams als Gastredner aufgetreten. Mit dem berühmten Filmmusikkomponisten arbeitete Dudamel an der Musik für Star Wars: Das Erwachen der Macht zusammen. Dudamel zählt zu den erfolgreichsten Dirigenten und ist vor allem für seinen Einsatz für benachteiligte Jugendliche bekannt. 6  concerti Februar 2019

Fotos: Benjamin Ealovega, gemeinfrei, Richard Reinsdorf/DG, Stefan Klüter

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3 Fragen an ... Tom Schilling

Der Berliner Schauspieler war zuletzt in Florian Henckel von Donnersmarcks Film Werk ohne Autor zu sehen

Das Medium Film ist mit Musik untrennbar verbunden. Was ist für dieses Wechselspiel essenziell? Neben der Literatur finde ich die Musik als Kunstform am reinsten. Der Film ist die große Sammelkunst aus Fotografie, Literatur, Musik und Schauspiel. Richtig eingesetzt potenzieren sich die Kraft der Musik und die der dargestellten Geschichte um ein Vielfaches.

Wie ist Ihre Verbindung zur klassischen Musik? Ich bin in einem klassikfreien Elternhaus aufgewachsen. Die Klassik habe ich tatsächlich erst durch den Film ernsthaft entdeckt. Als Teenager war ich völlig weggeblasen von Albinonis Adagio in g-Moll, das Lukas Moodysson in dem Film Fucking Åmål einsetzte. Durch Lars von Trier habe ich Bach lieben gelernt, Schubert durch Robert Bressons Film Au hasard ­Balthazar.

Im Februar stehen Sie mit dem Deutschen SymphonieOrchester Berlin auf der Bühne und lesen aus dem Briefwechsel zwischen Brahms und Clara Schumann. Die Philharmonie ist einer der schönsten Orte Berlins, da musste ich nicht lange nachdenken. Außerdem habe ich mich sehr gefreut, wieder mit dem DSO zu arbeiten, denn in dem Film Lara, in dem ich einen Komponisten spiele, war es das Begleitorchester. Alle haben mich damals unterstützt, was ich bitter nötig hatte. Selten war ich so nervös wie an diesen Drehtagen!


Kurz & Knapp

Durch den Monat mit Salut Salon Hamburg  16.02.

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er Februar beginnt für uns mit einem Heimspiel: In der Hamburger Laeiszhalle treten die Preisträger des „Hamburger Instrumental Wettbewerb“ auf. Wir unterstützen viele Kinderprojekte und darunter eben auch diesen Wettbewerb, den wir als Organisatoren von Walter Gehlert übernommen haben. Das von uns gegründete Kinderorchester „Die coolen Streicher“ spielen auch mit. Der Höhepunkt des Wettbewerbs ist das Preisträgerkonzert, bei dem über hundert Kinder auf der Bühne stehen – als Solisten oder im Ensemble. Es ist unglaublich, wie virtuos die schon spielen! Angelika Bachmann und ich führen an diesem Abend durchs Programm. Im Anschluss an das Konzert gibt es traditionell eine große Puddingschlacht.

A

Lüneburg  17.02. m nächsten Tag haben wir einen Auftritt im Theater Lüneburg. In dieser Stadt treten wir schon seit vielen Jahren auf und haben äußerst treue Fans. Vielleicht schaffe ich es diesmal in die Altstadt. Da Lüneburg sehr nah bei Hamburg liegt, können wir kurzfristig anreisen und hinterher auch wieder zurück. Es ist daher immer schön, in der Nähe von Hamburg aufzutreten. Dann gehen wir gerne in die Bar St. Georg für einen gemeinsamen Absacker. Tuttlingen  19.02. Mannheim  23.02.

8 concerti Februar 2019

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un kommt unsere kleine Tour nach Süddeutschland mit Stationen in Tuttlingen, Kornwestheim und Biberach. Die Familie unserer Cellistin Sonja Lena Schmid lebt in der Nähe und kommt oft in unsere Konzerte. Wir haben sogar einmal bei ihrer Familie geprobt. Am meisten freuen wir uns immer auf die Schwäbische Küche: Maultaschen mit selbstgemachter Brühe, Spätzle oder Schupfnudeln. Das schmeckt so lecker, und dieses Essen bekommt man im Norden ja eher selten.

nschließend geht es für uns direkt nach Mannheim ins Capitol, einem wunderschönen alten Gebäude, das früher ein Kino war und immer noch so aussieht. Wenn wir in Mannheim sind, kommen meistens Iris’ Freunde aus Frankfurt zum Konzert und nehmen sie ­danach mit in die Mainmetropole. Diesmal sind wir aber zwei ganze Tage in Mannheim, so dass wir auch Zeit haben, uns Gedanken über das neue Programm zu machen, das 2020 Premiere haben wird. Es ist immer sehr inspirierend, sich über neue Ideen, Stücke und über das Gesamtkonzept Salut Salon Gedanken zu machen.

Foto: Christina Körte, J. Schmerbeg, kozycki/Theater Lüneburg, shutterstock, Capitol Mannheim

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Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

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Interview

»Man möchte schließlich auch das Leben genießen!« Pianist Jan Lisiecki über besondere musikalische Begegnungen, seine Leidenschaft fürs Fotografieren und die Vorzüge von Zugreisen.Von Maximilian Theiss

Sie sind 23 Jahre alt. Es kann also noch nicht allzu lange her sein, dass Sie zum ersten Mal ein Stück von Mendelssohn gespielt haben. Erinnern Sie sich noch daran?

vermeintlich simple Eleganz der Stücke herauszuschälen. Das entspricht auch meiner Auffassung als Interpret: Ich bin nicht der Solist, der mit rasanten Läufen und vollgriffigen Knalleffekten die Zuhörer beeindrucken möchte.

»Derzeit verbringe ich mehr Zeit am Klavier als üblich« Dann dürfte die Aufnahme entsprechend herausfordernd gewesen sein: Das Orpheus Chamber Orchestra arbeitet ohne einen Dirigenten, der stellvertretend für das Orchester die Exegese der Partitur übernehmen könnte ...

Offen gesagt: nein. Aber es wird wohl eines der Lieder ... und trotzdem war es eine ohne Worte gewesen sein. Ei- bemerkenswert unkompliziernes meiner ersten Mendels- te, wirklich fantastische Zusohn-Stücke, an das ich mich sammenarbeit! Ich habe keinerrichtig erinnern kann, war das lei künstlerische EinschränRondo Capriccioso. Ich war kungen empfunden, im Gegenbegeistert von der Leichtigkeit teil: Es ist inspirierend, wie die oder gar Gefälligkeit des Stücks, Musiker auf das Spiel ihrer das auf der anderen Seite so Kollegen reagieren und sich unglaublich komplex kompo- untereinander beraten. Da gibt niert ist – eigentlich so wie bei es nicht die eine leitende PerMozart: Will man dessen Kom- son, sei es ein Dirigent oder ein positionen gerecht werden, Konzertmeister, der eine Intermuss man sich über jede ein- pretationsweise oder musikazelne Note und den Aufbau lische Idee für alle vorgibt. Jede Gedanken machen, um die Musikerin und jeder Musiker 10 concerti Februar 2019

darf gleichermaßen Fragen in die Runde werfen oder Vorschläge machen, wie man diese oder jene Passage spielen könnte. Diese voll und ganz auf Zusammenarbeit zugeschnittene, fast schon kammermusikalische Herangehensweise an Musik war großartig. Und ich hoffe, dass man das auf der Aufnahme auch hört. Beim Blick auf Ihre Konzertprogramme und bisherigen CDs fällt auf, dass Sie nicht gerade der Mann für pianistische HitZusammenstellungen sind.

Natürlich ist es schön, eine bekannte Chopin-Nocturne oder Beethovens „Mondschein-Sonate“ zu spielen. Man sollte sie aber nicht aus dem Zusammenhang reißen. Die Mischung muss stimmen: Wenn das Publikum vertraute Stücke hört, steht es den unbekannteren Werken gleich viel offener gegenüber. Klingt so, als hätten Sie den Anspruch an sich selbst, das Repertoire Ihres Publikums zu erweitern.

Das ist natürlich ein Ziel, aber man kann als Künstler daran auch scheitern, wenn man über das Ziel hinaus schießt oder im

Foto: Christoph Köstlin

A

ls das Interview in einem der Künstlerräume der Elbphilharmonie stattfinden soll, übt Jan Lisiecki gerade für den Konzertabend. In den Wochen darauf wird der Pianist alle fünf BeethovenKonzerte aufführen und mehrere Recitals geben. Ein straffes Programm für einen so jungen Künstler, der außerdem in den Wochen zuvor eine CD mit Werken von Mendelssohn eingespielt hat.


zur Person

Gegenteil nicht weit genug geht. Wenn wir nur noch die berühmten Klavierkonzerte und Sonaten spielen, würde es über kurz oder lang immer mehr freie Plätze im Zuschauerraum geben. Man muss da die richtige Balance finden.

Außerdem: Wenn ich auf Reisen kurze Nerven hätte, wäre Konzertpianist der falsche Beruf für mich, da ist man ja praktisch jeden zweiten Tag unterwegs.

Den Kontakt zum Publikum halten viele Künstler auch über die sozialen Medien. Sie selbst sieht man dabei verdächtig oft in Zügen. Genießen Sie das Zugreisen wirklich? Wir Deutschen sind ja nicht allzu gut auf unsere Eisenbahn zu sprechen ...

Manchmal lese ich ein Buch, in aller Regel schaue ich aber einfach nur aus dem Fenster. Das liegt vor allem daran, dass ich nicht zu den Musikern gehöre, die ohne Instrument Noten studieren.

(lacht) Ich liebe es, im Zug zu reisen! Und trotzdem muss ich Ihnen Recht geben: Jedes Land hat so seine Eigenheiten beim Zugverkehr, aber irgendwie ist es auch schön, wenn nicht alles haarklein nach Plan verläuft.

Arbeiten Sie dann auch im Zug?

Man sieht in den Netzwerken auch Fotos von Ihnen, wie Sie gerade etwas fotografieren ...

Fotografieren ist eine Leidenschaft von mir. Es ist eine schöne Art, Neues zu sehen und zu entdecken. Im Grunde ist es wie beim Partiturstudium,

Sympathischer Überflieger: Sein erstes Konzert mit Orchester gab Lisiecki mit neun, mit fünfzehn veröffentlichte er seine erste CD, mit sechzehn Jahren machte er seinen Schulabschluss. Inzwischen zählt der 1995 geborene Kanadier mit polnischen Wurzeln zu den gefragtesten Pianisten weltweit. Neben seiner solistischen Tätigkeit arbeitet Jan Lisiecki auch als Kammermusiker.

beim Anhören von Aufnahmen oder auch beim Musizieren selber: Plötzlich entdeckt man etwas, von dem man gar nicht wusste, dass es überhaupt existiert. Auch das Fotografieren schärft die Sinne für das, was einem bei einem Spaziergang durch eine Stadt umgibt. Können Sie sich denn auf Tour die Zeit nehmen, Städte kennenzulernen?

Etwas Zeit kann ich mir immer freischaufeln, je nachdem, was gerade ansteht. Derzeit verbringe ich zum Beispiel noch mehr Zeit am Klavier als üblich, weil viele Konzerte mit unterschiedlichen Programmen anFebruar 2019 concerti  11


Interview

Teil des Berufs?

Selbst-Marketing ist natürlich wichtig, wobei es für mich keinen Sinn macht, sich dafür zu verstellen. Ich denke, man ist da am besten beraten, wenn man zu sich selbst und zu seinem Charakter steht. Natürlich erfüllt es mich, wenn ich viele Leute mit meiner Musik glücklich mache, aber auch wenn es wie ein Klischee klingt: Ruhm oder Berühmheit sind nur Illusionen. Die einzige Person auf der Welt, die wirklich berühmt ist, wird vermutlich Donald Trump sein. Den kennt wirklich jeder. Und nur dann ist man berühmt, wenn einen jeder kennt?

stehen. Aber ansonsten besuche ich gerne Galerien und Museen – oder laufe eben einfach mit meiner Fotokamera durch die Stadt. Man möchte schließlich auch das Leben genießen und nicht nur Konzerte geben. Sie reisen nicht nur aus beruflichen Gründen, sondern auch privat aus Leidenschaft. Verbringen Sie überhaupt noch Zeit zuhause?

Tatsächlich nicht allzu viel, wobei das letzte Jahr in dieser Hinsicht schon extrem war. Ich habe gelernt, dass es wenig Sinn macht, nach einem Konzert auf Teufel komm raus nach Hause zu fliegen, um dann nach ein, zwei Tagen gleich zum nächsten Konzertort zu reisen. Wenn ich etwa in Rom bin und ein paar Tage frei ha12  concerti Februar 2019

be zwischen zwei Konzerten, überlege ich mir, welche Reiseziele von dort aus gut zu erreichen sind. So kommt man auch an entlegene Orte.

»Ruhm oder Berühmtheit sind nur Illusionen« Zum Beispiel?

Im letzten Jahr habe ich etwa Albanien und Mazedonien bereist. Unter anderem. Solche Trips reißen mich viel mehr aus dem Alltag als ein Besuch in meiner kanadischen Heimat, wo ich mich dann doch nur ans Klavier setze. Ein Pianist muss nicht nur Klavier spielen, sondern auch Selbstvermarktung betreiben. Wie wichtig ist Ihnen dieser

Naja, in seiner eigenen Welt mag man eine Berühmtheit sein, aber außerhalb davon? Letztens habe ich in den USA in einem Hotel übernachtet, vor dem eine große Menschengruppe stand, die offensichtlich Autogramme ergattern wollte. Auf meine Frage hin, auf wen sie denn warten würden, nannte man mir ein Basketball-Team, von dem ich nicht einen einzigen Spieler kannte. Sie haben kein Interesse an Sport?

Ich verfolge Großereignisse wie die Fußball-WM oder die Olympischen Spiele. Solche Veranstaltungen finde ich gerade als Musiker sehr interessant: Viele Herausforderungen an die Sportler kommen einem bekannt vor, etwa der Aspekt der Perfektion – denken Sie bloß an Eiskunstlauf! Das zu sehen, kann für einen Pianisten oder einen Musiker ganz allgemein sehr inspirierend sein.

Foto: Christoph Köstlin

Weltenbummler: Jan Lisiecki hat bislang 76 Länder bereist


Konzert-TIPPs

Berlin Di. 29.1., 20:00 Uhr Philharmonie Jan Lisiecki (Klavier), Royal Philharmonic Orchestra, Lionel Bringuier (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Rimsky-Korsakow: Scheherazade op. 35 u. a. Essen Fr. 1.2., 20:00 Uhr Philharmonie Jan Lisiecki (Klavier), Tschechische Philharmonie, Semyon Bychkov (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 Hamburg Mo. 4.2., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Jan Lisiecki (Klavier), Tschechische Philharmonie, Semyon Bychkov (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1

Weitere Termine: Frankfurt Di. 5.2., 20:00 Uhr Alte Oper Düsseldorf Mi. 6.2., 20:00 Uhr Tonhalle

Nürnberg Do. 7.2., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Hannover Fr. 8.2., 19:30 Uhr HCC (Kuppelsaal) Salzburg So. 31.3., 11:00 Uhr Haus für Mozart Jan Lisiecki (Klavier), Mozarteumorchester Salzburg, Riccardo Minasi (Ltg). Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur D 591, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 Wiesbaden Mi. 3.4., 20:00 Uhr Kurhaus Künstler & Programm siehe Salzburg Bremen Di. 7.5., 20:00 Uhr Glocke Jan Lisiecki (Klavier), Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Alondra de la Parra (Ltg). Mozart: Sinfonie Nr. 26, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Sz 106 Aachen

Do. 9.5., 20:00 Uhr Eurogress Künstler & Programm siehe Bremen

Regensburg

Mo. 20.5., 20:00 Uhr Universität Jan Lisiecki (Klavier), Orpheus Chamber Orchestra New York. Mendelssohn: Klavierkonzerte u. a. Weitere Termine: Essen Do. 23.5., 20:00 Uhr Philharmonie Stuttgart Fr. 24.5., 20:00 Uhr Liederhalle Mannheim Sa. 25.5., 20:00 Uhr Rosengarten Köln So. 26.5., 20:00 Uhr Philharmonie Dresden Di. 28.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Dresdner Musikfestspiele CD-Tipp

Mendelssohn: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 u. a. Jan Lisiecki (Klavier), Orpheus Chamber Orchestra. DG

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Opern-Inszenierung des Monats

Reinstes Händel-Glück Claus Guth inszeniert Händels kaum bekanntes Meisterwerk rodelinda so schnörkellos wie kunstvoll, Stefano Montanari dirigiert es mit Feinzeichnung und Farbkraft. Von Peter Krause

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Weitere Opern-Kritiken finden Sie auf concerti.de/oper Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats Februar 2019 concerti  15


Opern-Inszenierung des Monats

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ie heimliche Hauptrolle in dieser berührenden, vom Publikum nach vier Barockopernstunden und unzähligen Da-capo-Arien enthusias­tisch gefeierten Händel-Anverwandlung spielt eine Figur, die nicht einen Ton zu singen hat. Es ist Rodelindas kleiner Sohn Flavio, der in Claus Guths Inszenierung nicht nur auf der Bühne omnipräsent ist. Denn die kindlichen Bilder, die der Knabe malt, werden zudem immer wieder auf den weißen klassizistischen Palazzo projiziert, den Christian Schmidt ersonnen hat und den wir dank der Drehbühne von gleich drei Seiten

bewundern dürfen. Die Handlung der Oper aus der Perspektive eines Kindes zu erzählen, schenkt dem Abend Poesie, hilft über die für die barocke Opera seria genretypische Verworrenheit hinweg und bringt im Ergebnis sogar unerwartete Plausibilität ins politische In­ trigenspiel, denn Flavio, der stumme Beobachter der Machen­schaften, spricht in seinen vollkommen ehrlichen Kinderbildern und den darin zum Ausdruck kommenden Sehnsüchten und Wahrheiten all die Zusammenhänge aus, von denen die politisch korrekten wie korrupten Erwachsenen schweigen müssen.

MARTIN GRUBINGER hr-Sinfonieorchester Robert Trevino

Sa,31.08.2019 20:00 Uhr

Tickets unter www.tourismus-fulda.de © Simon Pauly

16  concerti Februar 2019

Claus Guth entdeckt durch diesen geschickten Kunstgriff der scheinbaren Verkleinerung der Geschichte eine einfache Grundwahrheit: Die Familie ist der Nukleus für alle Machtspiele der Welt. In ihr beginnt nicht nur das Lieben und das Hassen, sondern auch die Bildung von Allianzen, die Neusortierung von Kräfteverhältnissen, die Verschiebung von Macht. Nach dem angeblichen Tod des Familienoberhaupts (im Libretto: des Königs) Bertarido steht seine Gattin Rodelinda im Fokus der familiären Machenschaften. Denn ihr Schwager Grimoaldo will sie nun zur Frau nehmen. Sein fieser, hier offensichtlich körperlich behinderter Freund Garibaldo unterstützt ihn dabei – wiederum mit massiven eigenen Interessen: Er will durch eine Verbindung mit der dann freiwerdenden Eduige, der Schwester des Königs, seinerseits in die reiche Familie einheiraten. Nach allerhand Verwicklungen, während der Bertarido, der Totgeglaubte, in die Familie zurückkehrt und zunächst wie Florestan in den Keller des Hauses

Fotos: Vorherige Doppelseite und diese Seite: Jean-Pierre Maurin

Sabina Puértolas (Rodelinda) und Avery Amereau (Eduige)


gesperrt wird, gibt’s ein Happy End aller überlebenden Protagonisten – mit Händel-typischem integrativem Chorfinale. Mezzoentdeckung mit viel Stimmerotik

Selten geht die Verschaltung zweier Erzähl­ ebenen so perfekt auf und lässt dennoch jene entscheidenden Freiräume in den Köpfen und Herzen des Publikums entstehen, die es braucht, um Händel in seiner ganzen Großartigkeit zu genießen. Denn gerade der Musik lässt Claus Guth in dieser eigentlich schnörkellos klaren und mätzchenfreien, dabei aber auch kunstvollen, subtil humorigen und imaginativen Regiearbeit den ihr gebührenden Raum. Und die Musik ist in Lyon in besten Händen. Stefano Montanari inspiriert das Orchestre de l’Opéra de Lyon zu einer Händel-Geschmeidigkeit in ausgeprägter Feinzeichnung und Farbkraft. Er modelliert die Musik mit Hingabe, ist kein ­Barock-Extremist der Akzent-Übertreibungen, sondern ein dramaturgisch denkender Dirigent, der das durch die Regie sanft gebrochene Happy End durch das manische Tempo des Schluss­ chores unmittelbar beglaubigt. So manches Arienwunder der sich an Originalität und Schönheit stetig steigernden Partitur ließe sich herausheben. Doch der Höhepunkt der musikalischen Magie ist ausgerechnet das einzige große Duett, das Händel hier für die sich in höchster Wonne der Anagnorisis wiedergefundenen Liebenden Rodelinda und Bertarido ersonnen hat: „Io t’abbraccio.“ („Ich umarme Dich.“) Ganz viel vokalagile Sopranraffinesse legt Sabina Puértolas in ihre Rodelina, mit sahniger Weichheit wie mit dramatisch durchpulsten Koloraturen adelt Lawrence ­Zazzo den Bertarido. Lyrische Tenorwärme verströmt Krystian Adam als Grimoaldo. Eine mit viel Stimmerotik aufwartende Mezzoentdeckung ist die junge Avery Amereau als Eduige. Und ein Besetzungsgeheimnis muss hier gelüftet werden: Flavio, die heimliche Hauptrolle, wird von dem kleinwüchsigen Schauspieler Fabián Augusto Gómez Bohórquez mit täuschend echter Bewegungssprache eines Kindes gegeben. Lyon 15.12. 2018

Händel: Rodelinda Stefano Montanari (Leitung), Claus Guth (Regie), Sabina Puértolas, Lawrence Zazzo, Krystian Adam u. a. Weitere Termine: 12., 17., 19., 23., 25. & 30.5., 1. & 8.6.

Dienstag bis Freitag 2. – 5. 4. 2019

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FEUILLETON

Neuer alter Opernglanz

H

ier ist wirklich alles Gold, was glänzt. Der aristokratische Nimbus eines Opernhauses, das im 19. Jahrhundert von Architekt Jacques-Elysée Goss dem prunkvollen Pariser Palais Garnier im Second Empire Stil nachempfunden wurde, ist jetzt endlich wieder vollends spürbar. Denn nach dem Brand von 1951 waren zur Wiederherstellung 1962 manche erhalten gebliebene Malereien einfach zugegipst worden. Ganze drei Jahre dauerte die jetzige Sanierungsphase, die siebzig Millionen Schweizer Franken verschlungen hat und deren Ende mit einem zentralen Prestigeprojekt der Intendanz von

Tobias Richter gefeiert wird: Wagners Der Ring des Nibelungen kommt in gleich drei kompletten Zyklen auf die Bühne des Grand Théâtre de Genève. Dramaturgisch passender könnte die Werkwahl zur Wiedereröffnung kaum sein, werden Schein und Sein von Gold, Macht und Menschsein doch nirgends tiefschürfender hinterfragt als in Richard Wagners Tetralogie. Genf – die kleinste der internationalen Weltstädte

Petra Lang, Bayreuths Isolde, führt als Brünnhilde die handverlesene Sängerbesetzung an. Tobias Richter höchstselbst hat den Cast zusammengestellt.

Strahlender Glanz: das Grand Foyer des Opernhauses Genf

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Als eine der letzten umfassend gebildeten Vaterfiguren des Opernbetriebs weiß Richter, wie man Ensembles formt, ihnen für die Dauer einer Produktion ein Familiengefühl vermittelt und wie man als klug sensibler Verführer auch ein Publikum bindet, das nach dem ersten Erlebnis einer Inszenierung unbedingt wiederkommen will: „Paris als geistiges Zentrum spielt auch hier in Genf eine Rolle. Aber wir sind kein französisches Theater, sondern ein romanisch-lateinisches. Die Identität ist hier eine ganz eigene. Genf ist die kleinste der internationalen Weltstädte.“ Wer in den vergangenen drei Spielzeiten das akustisch exquisite provisorische Holz­ theater der Opéra des Nations besuchen durfte, die Richter nur einen Steinwurf entfernt vom Stammsitz der Vereinten Nationen als Interimsspielstätte auf eine grüne Wiese gestellt hat, erinnert sich an das muntere Sprachwirrwarr im waldduftenden Foyer, an die ideale Mischung aus der feinen Gesellschaft alten Westschweizer Bürgertums und zeitweise zugezogener Diplomaten sowie der hier ganz frisch fürs Musiktheater entflammten jungen Turnschuhfraktion. Der gewagte Wechsel von der feinen Rive gauche der Altstadt, wo das

Fotos: Fabien Bergerat, Carole Parodi

Intendant Tobias Richter feiert mit Wagners Der Ring des Nibelungen die festliche Wiedereröffnung des stolzen Grand Théâtre de Genève . Von Peter Krause


Wieder zurück im angestammten Gebäude: Dieter Dorns RheingoldInszenierung

Grande Théâtre an der Place Neuve prangt, ans rechte Ufer des Genfer Sees mit seinen weniger hochkulturaffinen Multikulti-Stadtteilen hat Hemmschwellen abgebaut und Zugänge zur angeblich elitären Kunstform geschaffen. Das neue Publikum hat angebissen und wird nun hoffentlich ebenso neugierig den Rückumzug ans andere Ufer mitmachen wie die angestammten Opernfans, die in Genf kein reines Regietheater deutscher Bauart goutieren, sondern im Sinne der romanischen Tradition des Hauses „Oper auch als kulinarische Kunstform verstehen“, wie Richter betont. Das Publikum erwartet die Besten der internationalen Sängerszene, und die Politik ist bereit, die Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.

Wiederholungstäter auf dem Regiestuhl

Als Synthese, ja Spagat zwischen der deutschen und französischen Szene hat Tobias Richter die Bedeutung des Gesangs ernst genommen und einen eigenen Regiestil entwickelt – weniger durch einen Kessel bunter Inszenierungen oder extreme Experimente als durch die Wiedereinladung von Regisseuren, deren Art des Geschichtenerzählens er vertraut. David Bösch, sonst regelmäßig an der Bayerischen Staatsoper in München zu Gast, gehört zu diesen erfolgreichen Wiederholungstätern. Mit dem neuen alten Glanz des Grand Théâtre hat Richter sein Haus bestens bestellt. Denn auch die Arbeitsbedingungen durch erweiterte Proben- und Büroräume, ein neues Lüfttungssystem

und eine moderne Sicherheitstechnik sind nun auf der Höhe der Zeit. Er übergibt das Genfer Opernhaus im Herbst an seinen Nachfolger, den gebürtigen Züricher und seit zehn Jahren in Antwerpen wirkenden Aviel Cahn.

SCHADE, DA S S SIE EINE HURE WAR ANNO SCHREIER / URAUFFÜHRUNG

Opernhaus Düsseldorf ab 16.02. 2019

operamrhein.de

Februar 2019 concerti   19


Opern-Tipps

Oper in Bewegung Immer öfter wagen sich Choreografen an die Opernregie. Im Frühjahr ballen sich die Choreografierten Opern besonders. Von Peter Krause und Wolfgang Wagner

Theater­experten musikalischer als das Klischee uns lehrt. Aber Fachfrauen und -männer sind sie nicht. Jetzt allerdings deutet sich ein Paradigmenwechsel an. Zunehmend beackern auch Choreografen das weite Feld der Opernregie. Das hat in der Regel einen entscheidenden Vorteil, denn sie wissen, wie man eine Partitur entschlüsselt und musikalische Abläufe in eine Bewegungssprache übersetzt. Und sie besitzen eine ausgeprägte Sensibilität für Musik. Überwältigende künstlerische Ergebnisse muss der

John Neumeiers Inszenierung von Orphée et Euryridice feiert in Hambuerg Premiere

20 concerti Februar 2019

Wissenstransfer vom Ballett in die Oper nicht bringen. Das Engagement von Sasha Waltz für die Regie von Wagners Tannhäuser brachte in Berlin außer hübschen Arrangements einen begrenzten Erkenntniszuwachs. Vielleicht kommt es für diesen Ansatz der Opernregie im Besonderen darauf an, Tanzmeister mit den passenden Werken zu konfrontieren. Bei unserer Auswahl choreografierter Opern im Reigen der Frühjahrspremieren haben wir auf dieses Kriterium besonderen Wert gelegt. Amalgam diverser Kunststile

Gerade die Barockoper scheint nach tänzerischen Anverwandlungen zu schreien. Denn ihre Musik ist vielfach von Tanzsätzen inspiriert oder enthält Szenen, die im 18. Jahrhundert in der Tat getanzt wurden. Die französische Mischform des Opéra-ballet steht beispielhaft hierfür. Das heutige Theaterdenken in spartenübergreifenden Projekten scheint die damalige Tendenz der Durchlässigkeit geradewegs ins 21. Jahrhundert zu tragen. Und so wird nun in Würzburg mit Purcells englischer Barockoper King Arthur eine Produktion umgesetzt, für die die Sparten Ballett, Musiktheater und Schauspiel des Mainfranken Theaters zusammenarbeiten. Regie und

Foto: Todd Rosenberg

S

ie können keine Noten lesen, inszenieren Opern aus dem Reclam-Libretto und wundern sich dann, dass es mitunter zwischen den gesungenen Texten minutenlange Orchesterzwischenspiele gibt, für die sie sich nun auch noch spontan etwas einfallen lassen müssen. Wäre da vielleicht ein Video gefällig? Die Rede ist von Schauspielregisseuren, die seit Jahrzehnten zu den Lieblingen der Opern­ intendanten gehören, aber ihr Handwerk der Musiktheater­ regie nie gelernt haben. Zum Glück sind so manche der


Choreografie übernehmen Dominik von Gunten und Kevin O’Day, der seit der aktuellen Spielzeit Artist in Residence in der Mainmetropole ist. In Mannheim nimmt sich Tanzchef Stephan Thoss unter dem Titel Sanssouci zu ihrer Zeit nicht szenisch gedachter, aber tänzerisch inspirierter Kompositionen an und choreografiert Bachs Musikalisches Opfer und Händels Dixit Dominus. Der aus Leipzig stammende Tänzer gilt als einer der wichtigsten Künstler seines Fachs. Längst eine lebende Legende ist John Neumeier. Der Amerikaner in Hamburg, dessen Compagnie seinen Namen trägt, wird an der Staatsoper Glucks Orphée et Eurydice als veritables Gesamtkunstwerk umsetzen, trägt er doch für Inszenierung, Choreografie, Bühnenbild, Kostüme und Licht die Verantwortung. Ein Weltstar der Tanzwelt, der viele Erfolge im Opernfach verbuchen konnte, wird in München Glucks Alceste in neuem Licht erscheinen lassen: Der flämisch-marokkanische Meister

Sidi Larbi Cherkaoui amalgamiert mit Vorliebe Elemente diverser Kunststile wie Kulturen. Am Oldenburgischen Staatstheater wiederum praktizieren zwei Kollegen das nicht minder spannende Modell der engen Regie-Kooperation. Ballettchef Antoine Jully und Regisseur François de Carpentries setzen im Team Rameaus 1760 uraufgeführte Ballet-Oper Les Paladins um. »Ballett mit Gesang«

Abseits des Barock wird das Staatstheater Stuttgart alle drei Sparten des Hauses an der Umsetzung von Die sieben Todsünden beteiligen, die von ihren Schöpfern Brecht und Weill dezidiert als „Ballett mit Gesang“ bezeichnet wurden. Die Schauspiel- und Opernregisseurin Anna-Sophie Mahler inszeniert, Louis Stiens choreografiert. Mit einer Schauspielerin, einer Performerin sowie Tänzern und Opernsängern gilt für das Personal auf der Bühne die Devise der Multiperspek­ tive.

PREMIEREN-Termine

Stuttgart Sa. 2.2., 20:00 Uhr Staatsoper Weill: Die sieben Todsünden. Stefan Schreiber (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie), Louis Stiens (Choreografie). Weitere Termine: 7., 12., 17. & 25.2., 2., 10., 23. & 30.3.

Mannheim Do. 14.3., 19:30 Uhr Nationaltheater Bach/Händel: Sanssouci. Matthew Toogood (Leitung), Stephan Thoss (Choreografie & Kostüme). Weitere Termine: 16., 22. & 29.3., 13. & 22.4., 17.5., 30.6., 3.7.

Hamburg So. 3.2., 18:00 Uhr Staatsoper Gluck: Orphée et Eurydice. Alessandro De Marchi (Leitung), John Neumeier (Regie & Choreografie). Weitere Termine: 6., 9., 12., 16. & 19.2., 23.6.

Würzburg Sa. 30.3., 19:30 Uhr Mainfranken Theater Purcell: King Arthur. Marie Jaquot (Leitung), Dominik von Guten (Regie), Kevin O’Day (Choreografie). Weitere Termine: 7., 17., 26. & 30.4., 3., 5., 18. & 29.5., 2. & 27.6., 10.7.

Oldenburg Sa. 16.2., 19:30 Uhr Staatstheater Rameau: Les Paladins. Alexis Kossenko/ Felix Pätzold (Leitung) François de Carpentries (Regie), Antoine Jully (Choreografie). Weitere Termine: 19.2., 14.3., 23., 28. & 31.5., 6., 23. & 26.6.

BACK TO THE ROOTS

München So. 26.5., 18:00 Uhr Staatsoper Gluck: Alceste. Antonello Manacorda (Leitung), Sidi Larbi Cherkaui (Regie & Choreografie). Weitere Termine: 29.5., 1., 6., 10. & 13.6., 18.7.

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Carneval ist ein farbenprächtiges musikalisches Maskenspiel mit vielen Highlights aus der Opern- und Orchesterliteratur! Die Saxophonistin Asya Fateyeva geht dabei auch auf eine historische Spurensuche ihres Instruments. Im Winter 1798 treffen sich Ludwig van Beethoven und Joseph Baptist Woelfl zu einem musikalischen Kräftemessen. Auf ihrem Album L’Affaire d’honneur spielt die Pianistin Luisa Imorde dieses historische Programm noch einmal nach. Daniel Röhns The Golden Violin lässt das aufgeregte Flimmern und den ausgelassenen Trubel der Goldenen Zwanziger Jahre mit den Evergreens von Kurt Weill, George Gershwin und Charlie Chaplin wieder aufleben.

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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Februar

Foto: Harald Hoffmann/Sony Classical

Innovativer Geist mit Sinn für Tradition: Martin Fröst kommt nach Frankfurt. Mehr dazu auf Seite 4.

2_Porträt Der Tradition verpflichtet Die Tschechische Philharmonie bricht mit ihrem neuen Chefdirigenten Semyon Bychkov zielstrebig in Richtung Zukunft auf 4_Interview »Ich habe ein Problem mit dem Begriff Perfektion« Der Klarinettist Martin Fröst über sein ­musikverrücktes Elternhaus, die Suche nach der Seele in der Musik – und über sein »Conductography«System 8_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der ­concerti-Redaktion 13_Klassikprogramm concerti 02.19 Hessen 1


Porträt

Der Tradition verpflichtet Die Tschechische Philharmonie bricht mit ihrem neuen Chefdirigenten Semyon Bychkov zielstrebig in Richtung Zukunft auf. Von Johann Buddecke

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in frischer Wind weht in der Prager Altstadt am Ufer der Moldau. Nicht nur auf dem Platz vor dem altehrwürdigen Rudolfinum, der im Stil der Neorenaissance erbauten Spielstätte der Tschechischen Philharmonie, auch beim Orchester selbst stehen die Zeichen auf Neuanfang. Dennoch befindet sich der ­Traditionsklangkörper, den 2 Hessen concerti 02.19

schon Antonín Dvořák und Gustav Mahler dirigierten, seit Jahren auf Erfolgskurs. Längst hat sich das Orchester einen internationalen Ruf erarbeitet – vor allem mit dem Repertoire seiner Heimat. Wunschkandidat am Pult

Der Grund für die Aufbruchstimmung ist Semyon Bychkov, der als neuer Mann am Pult des

Orchesters seit Beginn der Spielzeit 2018/19 die musikalischen Zügel in den Händen hält. Bychkov ist kein Unbekannter in Prag. Mehrfach arbeitete er bereits als Gastdirigent mit der Tschechischen Philharmonie zusammen. Ein Wunschkandidat. Und was zunächst höchst ungewöhnlich klingt, wird im Orchester als große Bereicherung gesehen:

Foto: Marco Borggreve

Bringt neuen Schwung in die Tschechische Philharmonie: Semyon Bychkov


Bychkov ist kein Tscheche. dem Orchester des Prager Na„Die Tschechische Philharmo- tionaltheaters hervorgegangenie besteht fast ausschließlich nen Klangkörpers vor allem aus hiesigen Musikern“, erklärt auf den von Václav Talich beDavid Mareček, Generaldirek- gründeten Orchesterklang. Das tor des Rudolfinums. „Es ist bestätigt auch Konzertmeister wichtig für uns, unsere tsche- Jiři Vodička. „Es ist das Kolorit chische Identität mit unserem der Streicher, das dieses OrRepertoire zu wahren.“ Doch chester so besonders macht.“ Mareček geht es neben der Pfle- Nicht grundlos werden zahlge langjähriger Traditionen vor reiche Aufnahmen des Klangallem darum, in Zukunft auch körpers mit Werken Dvořáks mit nicht-tschechischen Wer- oder Smetanas mit Referenzken internationale Wirkung zu status gehandelt. Seinen heuerzielen. Man ist sich sicher, tigen Ruf und vor allem das dass der gebürtige Sankt musikalische Niveau verdankt Peters­burger Semyon Bychkov die Tschechische Philharmonie für diese Aufgabe als interna- ihrem vorherigen, 2017 verstortional gefragter Dirigent die benen Chefdirigenten Jiří Bělohlávek, der während seiner ideale Besetzung ist. „Wir sind so etwas wie das Zeit die Zahl der Abonnenten National­orchester des Landes“, vervierfachte. ergänzt Orchestermanager Robert Hanč. „Mit Semyon Bych- Bewahren, nicht verjüngen kov haben wir nun die Chance, Die Ausgangsposition, ein neuüber die Werke Dvořáks und es Orchester-Zeitalter einzuleiSmetanas hinaus zu blicken ten, ist also mehr als günstig. und uns auch einen Ruf neben Wie man diesen Weg beschreiunserem Stammrepertoire zu ten möchte, steht bereits fest: erarbeiten – natürlich ohne die „Wir wollen keine VerjüngungsOrchestertradition zu verges- kur für das Orchester“, erklärt sen.“ Die Traditionspflege be- Hanč. Man möchte vielmehr zieht sich bei dem 1896 aus die Stärken, die man sich in der

Vergangenheit erarbeitet hat, bewahren und gleichzeitig aus der Wahrnehmung hervor­ treten, bloß als Spezialisten für tschechische Musik zu gelten. Dieser Herausforderung sind sich alle Beteiligten bewusst. Semyon Bychkov selbst ist überwältigt von der Energie, die im Orchester steckt. „Ich bin sehr glücklich, hier arbeiten zu können, und blicke positiv in die Zukunft.“ Getreu dem Motto: gestärkt durch die Tradition, das neugesteckte Ziel vor Augen.

Konzert-TIPP

Frankfurt Di. 5.2., 20:00 Uhr Alte Oper Jan Lisiecki (Klavier), Tschechische Philharmonie, Semyon Bychkov (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1 „Winterträume“ CD-Tipp

Tschaikowsky: Manfred-Sinfonie Tschechische Philharmonie, Semyon Bychkov (Leitung). Decca

ENSEMBLE MODERN

Di / 12. Feb. ’19

20 Uhr / Stadtschloss Fulda / 19:30 Uhr Einführung

© Vincent Stefan

Zu Gast: KOMPONIST MICHAEL QUELL Ligeti • Brahms • Quell

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INTERVIEW

»Ich habe ein Problem mit dem Begriff Perfektion« Der Klarinettist Martin Fröst über sein musikverrücktes Elternhaus, die Suche nach der Seele in der Musik – und über sein »Conductography«-System. Von Teresa Pieschacón Raphael verweigere sich der allgemeinen Usance, für das Eine und gegen das Andere zu sein. So erklärt der Klarinettist im Interview unter anderem, warum er die Perfektion sucht und gleichzeitig seine liebe Not mit ihr hat.

Sie stammen aus einer musikalischen Familie. Hatten Sie überhaupt eine Gelegenheit, Ihrem heutigen Beruf zu entgehen?

Ich habe nie darüber nach­ gedacht. Meine Eltern waren Ärzte, mein Vater Chirurg, mei-

Foto: Mats Bäcker

E

r schätzt den ganz traditionellen Konzertabend und sucht dennoch immer wieder neue Konzertformen. Er nutzt gerne StreamingPlattformen, hört aber genauso gerne Schallplatten. Man könnte fast meinen, Martin Fröst


ne Mutter Augenärztin. Mein Vater spielte Bratsche, mein jüngerer Bruder auch, meine Mutter Violine. Mein älterer Bruder Klavier. Und wenn sie nicht spielten, dann hörten sie Aufnahmen. Wir waren regelrecht in Musik getränkt. Ich fing mit sechs Jahren mit der Geige an, mit neun Jahren mit der Klarinette. Ich glaube, es gab tatsächlich keine Ausweichmöglichkeit. Um ehrlich zu sein: Musik war nicht nur ein wichtiger Teil des Familienlebens, sondern bescherte uns auch einen friedlichen Moment. Sie müssen sich vorstellen: Wir waren drei Kinder, die relativ schnell hintereinander geboren wurden. Es war oft laut, aber die Musik verband uns alle. Ihr Bruder Göran komponierte Ihnen sogar einen kleinen Hochzeitsmarsch für drei Klarinetten und fünf Streicher.

Er ist ein großartiger Komponist, Bratschist und Arrangeur. Wir machen viele Projekte miteinander.

zur Person

1970 im schwedischen Sundsvall geboren, studierte Martin Fröst in Stockholm und Hannover. Als Klarinettist liegt sein besonderes Augenmerk neben dem klassischen Repertoire auch auf der zeitgenössischen Musik. Neben seinen Tätigkeiten als Festivalleiter in Mora und Stavanger tritt er auch als Orchesterleiter in Erscheinung und wird im nächsten Jahr Dirigent des Schwedischen Kammerorchesters.

Spielte auch Volksmusik in der Kindheit eine Rolle?

Durchaus! Ich stamme aus ­Dalecarlia. Schwedischer geht es kaum. Volksmusik spielt eine große Rolle dort, auch meine Eltern praktizierten diese Musik. Dennoch stand im Vordergrund die Klassik. Aber sie kannten natürlich alle Virtuosenstücke auch aus der Operette. Bei Festen komplimentierten sie die Gäste zum Abschied gerne mal mit einem Csárdás von Vittorio Monti hinaus.

»Wir waren regelrecht in Musik getränkt« Ich habe den Eindruck, dass Volksmusik in Schweden eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz hat als in Deutschland. Stimmt das auch?

Meinen Sie, dass man Volkslieder oder Volksmusik in Deutschland nicht genießen kann, weil man sie eventuell mit dem Dritten Reich assoziiert? Ja.

Natürlich gibt es eine große Volksmusik-Tradition in unseren skandinavischen Ländern. Und sie hat auch Überschneidungen mit der Klassik gehabt. Wie in Deutschland. Ich denke da an Brahms oder an Schubert. Die Fähigkeit, Klarinette zu spielen, sei eigentlich nur eine Überwindung der Imperfektionen des Instrumentes, sagte der berühmte Klarinettist Jack Brymer.

Ist sie das wirklich? Und dies aus dem Munde eines so großartigen Klarinettisten, einer Legende! Als Kind zeigte mir mein Vater eine Aufnahme von Mozarts Klarinettenkonzert von der Academy of St Martin in the Fields mit Jack Brymer. Ich habe diese Aufnahme so oft angehört und bin der Musik verfallen, von Anfang an. Mozart ist der Schöpfer des Klarinettengeistes, finde ich. Sie arbeiten in Paris mit dem Klarinettenbauer Buffet Crampon zusammen. Wie hat ein perfektes Instrument zu sein?

Wir designen gerade eine neue Klarinette und wir glauben, dass sie annähernd an das Ideal kommen wird, das wir perfekt nennen. Perfektion im Sinne von Intonation, von Klangfarbe. Gleichzeitig habe ich ein Problem mit dem Begriff Perfektion. Danach streben doch alle!

Ja. Auch ich bin nicht frei davon. Ich selbst habe als Kind sieben Stunden pro Tag geübt wie ein Nerd. Ich bin in gewisser Hinsicht auch ein Opfer des Perfektionsdrangs, aber jetzt sehe das anders. Wir sind so darauf geeicht, es richtig und perfekt zu machen und sind dabei in Gefahr, uns unsere Kreativität abzutrainieren. Und den Willen, das Risiko einzugehen, auch mal etwas falsch zu machen. Der ganze Betrieb dreht sich nur darum, alles richtig zu machen. Wie sehen Sie den Stellenwert der Technik?

Natürlich braucht man „tools“, Techniken, um Klangvisionen, Sounds, Farben, Tempi, Rhythconcerti 02.19 Hessen 5


men herzustellen oder mal einen Ton zu halten. Man muss alle Spielarten beherrschen, alle Artikulationsweisen. Ein Instrumentalist ist meist gut trainiert. Und doch darf sich nicht alles auf Technik reduzieren. Nicht jeder Musiker mit einer fantastischen Technik hat auch etwas zu erzählen. Es geht um sehr viel mehr. Um die Seele der Musik?

»Ich glaube, es ist wichtig, neue Türen zu öffnen« In den Peacock Tales – ein Klarinettenkonzert, das der Komponist Anders Hillborg 1998 für Sie geschrieben hat – spielten Sie nicht nur, sondern tanzten und gestikulierten wie ein Klarinettenbeschwörer: mit einer Maske auf dem Kopf!

Ich habe das Konzert hunderte Male aufgeführt und ziehe bis heute enorme Energie daraus. Ich bin ein unruhiger Geist und habe Angst davor, dass die Dinge erstarren, dass sie nicht lebendig werden. Regelmäßig entwickeln Sie auch multimediale Bühnenshows, als Gegenstück zum klassischen Konzertformat.

Einerseits liebe ich das traditionelle Leben eines Klarinettisten mit klassischem Repertoire wie Mozarts oder Webers ­Klarinettenkonzerten. Andererseits ist es mir aber auch sehr wichtig, eine Beziehung zum Orchester aufzubauen und zum Publikum. Dazu habe ich für mein Doll­house Konzert Projekt 2013 mit dem Royal Stockholm Philharmonic Or-

Foto: Nikolaj Lund

Ja, ich habe viel darüber nachgedacht. Natürlich liegt sie in der Klangfarbe eines Instruments, wie der Klang aufgebaut ist, mit all seinen Obertönen. Aber es hat auch mit dem Anfang und Ende der Musik und des Tons zu tun. Die Klarinette selbst wandert zwischen Stille und Klang. Mit dem Begriff der technischen ­Perfektion geht auch eine gewisse Limi-

tierung einher. Weil viele unter Perfektion das gleiche verstehen. Doch gerade dann könnte alles austauschbar werden. Es geht darum, im schöpferischen Prozess aus sich hinauszuwachsen, ein Risiko einzugehen, etwa, wenn man mit anderen Sparten der Kunst in Kommunikation tritt.

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chestra ein System erfunden, das ich „Conductography“ nenne: Ich gebe Werke mit einer bestimmten Choreografie in Auftrag, und das Orchester reagiert auf meine Bewegungen. Mal dirigiere, spiele und singe ich gleichzeitig, mal spiele ich nur und überlasse das Orchester sich selbst.

App, mit der man mit (Finger-) Gesten Klänge erzeugen kann. Wenn ich also die Luft berühre, wird sie zu Klang, der erzeugt wird durch eine Infrarotkamera. Zu Beginn des Stückes frage ich: „Where does the music go?“ Kann ich sie fühlen, sie berühren? Das ist ziemlich aufregend.

An Ihrer Klarinette werden dabei sogar Bewegungssensoren angebracht, die jede Ihrer Bewegungen in Musik umwandeln.

Kommende Spielzeit werden Sie Chefdirigent des Schwedischen Kammerorchesters. Zugleich sind Sie künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals Vinterfest im schwedischen Mora und des Internationalen Kammermusikfestivals Stavanger.

Ja, aber nicht nur an der Klarinette. In meinem Programm „Genesis“ etwa, einer Reise durch die Musikgeschichte – von den antiken Gauklertraditionen bis hin zur zeitgenössischen Musik – gibt es ein Stück für Gestrument. Das ist eine

Ich glaube, es ist wichtig, neue Türen zu öffnen – für das Publikum und für die Orchester. Aber auch für mich.

Konzert-TIPPS

Frankfurt Mi. 27.2., 19:00 Uhr Alte Oper Martin Fröst (Klarinette), hr-Sinfonieorchester, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Hillborg: Klarinettenkonzert „Peacock Tales“, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4

Do. 28.2. & Fr. 1.3., 20:00 Uhr Alte Oper Martin Fröst (Klarinette), hr-Sinfonieorchester, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Debussy: Rhapsodie Nr. 1, Hillborg: Klarinettenkonzert „Peacock Tales“, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 u. a. Do. 9.5. & Fr. 10.5., 20:00 Uhr hr-Sendesaal Martin Fröst (Klarinette & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Werke von Mozart, Beethoven, Hillborg u. a. Fulda Sa. 11.5., 20:00 Uhr Schlosstheater Martin Fröst (Klarinette & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Werke von Mozart, Beethoven, Hillborg, Telemann u. a. CD-Tipp

Messiaen: Quartett für das Ende der Zeit M. Fröst (Klarinette), L. Debargue (Klavier), J. Jansen (Violine), T. Thedeen (Cello). Sony

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Tipps & Termine

Fünf Musiker sorgen für frischen Wind in der Kammermusikszene Bensheim Das Carion Bläserquintett macht die Bühne zur Aktionsfläche und will damit auch jüngere Zuhörer begeistern

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ie Idee ist genauso brillant wie die Ausführung: Statt Notenständern und ungelenkem Gebaren auf dem Podium gibt es auswendiges Spiel im Stehen. Die Bühne wird zur Aktionsfläche. Das ist das Markenzeichen von Carion, wie sich das innovative dänisch-lettische Bläserquintett nennt. Mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott sorgen Dóra Seres, Egils Upatnieks, Egı̄ ls Šēfers, David M. A. P. Palmquist und Niels Anders Vedsten Larsen für frischen Wind in der Kammermusikszene. Sie entzücken mit Mozart wie György Ligeti, sie

8 Hessen concerti 02.19

sind in Konzerten und Aufnahmen wie in YouTube-Videos zu bewundern. Kulturpessimisten mögen nun argwöhnen: E-Musik und Bewegung – passt das zusammen, ist das keine Anbiederung an den Zeitgeist? Zwar mag es durchaus eine Folge der allgegenwärtigen Popkultur sein, dass visuelle Elemente in der Klassik zunehmend an Bedeutung gewinnen. Was aber nicht per se schlecht ist. Im Gegenteil: Mit ihren Schritten und Kombinationen unterstützen die Mitglieder von Carion den lebendigen Charakter der Musik, sie machen Strukturen sichtbar und

verdeutlichen die ständigen Rollenwechsel innerhalb des kommunikativen Prozesses. Ein fulminantes Quintett, diese Kammermusikperformer. Genau das Richtige für die Kunstfreunde Bensheim, die Ensembles von internationalem Format einladen und ein besonderes Anliegen verfolgen: Sie wollen auch die jüngere Generation für klassische Musik begeistern. Georg Pepl Sa. 9.2., 20:00 Uhr Parktheater Carion Bläserquintett. Ligeti: Sechs Bagatellen, Mozart: Serenade KV 375, Vasks: Musik der vertriebenen Vögel, Strawinsky/Palmquist: Suite Nr. 2, Hindemith: Kleine Kammermusik

Fotos: Jānis Porietis, Vincent Stefan

Immer in Bewegung: Die musikalische Gestaltung des Carion Bläserquintetts atmet so viel Lebendigkeit, dass man von der Spielfreude des Ensembles regelrecht mitgerissen wird


Lullaby oder Ligeti? – Hier entscheiden alle mit Fulda Das Ensemble Modern lässt sich von

Menschen aus der ganzen Welt in den Schlaf singen

Martin Grubinger Artist in Residence 2019

Der Name ist Programm: Das Ensemble Modern blickt nach vorn.

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8 Musiker mit 18 unterschiedlichen Meinungen, die gleichzeitig eines der führenden Ensembles für Neue Musik bilden: Das Frankfurter Ensemble Modern ist bekannt für seine einzigartige Arbeits- und Organisationsweise, denn es gibt keinen Künstlerischen Leiter, und alle Projekte und finanziellen Belange werden gemeinsam entschieden und getragen. Das Herzstück ist aber die enge Zusammenarbeit mit den Komponisten, wodurch dem Ensemble seine unverwechselbare programmatische Vielfalt gelingt, wie etwa im Stadtschloss Fulda. Dort interpretiert das Ensemble eine rekonstruierte Nonett-Fassung von Brahms’ Serenade Nr. 1, Ligetis Kammermusik sowie String II des Fuldaer Komponisten Michael Quell, der während des Konzerts selbst anwesend ist. Jedes Jahr erarbeitet das Ensemble rund siebzig Werke, darunter etwa zwanzig Uraufführungen. Bei seinem

aktuellen Projekt „Lullaby Experience“ von Pascal Dusapin kann jeder mitmachen, der noch ein Lied aus seiner Kindheit im Ohr hat. Mit einer App wird die Melodie aufgenommen und so dem französischen Komponisten zur Verfügung gestellt. Damit versucht er eine Art Melodiewolke zu generieren, in der mit Hilfe eines Computerprogramms Beziehungen zu den Liedern der einzelnen Menschen auf der ganzen Welt geschaffen werden. „Happy New Ears“ heißt hingegen das Motto der regelmäßigen Werkstattkonzertreihe, wenn das Ensemble Modern Werke der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth aufführt, darunter auch Songs aus ihrer Hommage an den Kult-Sänger Julia Hellmig Klaus Nomi. Di. 12.2., 20:00 Uhr Schloss Fulda (Fürstensaal) | Sa. 2.2. & So. 3.2., 15:00 Uhr LAB Frankfurt | Fr. 8.2., 20:00 Uhr Künstlerhaus Frankfurt | Di. 19.2., 20:00 Uhr Oper Frankfurt Ensemble Modern. Werke von Ligeti, Quell & Brahms

Alte Oper 21. Februar Ι 20 Uhr gemeinsam mit den:

Göteborger Symphonikern und

Santtu-Matias Rouvali

Leitung

Andrea Tarrodi Linguria Daniel Bjarnason Schlagzeugkonzert Jean Sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-dur op. 82

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10. April Ι 20 Uhr gemeinsam mit:

The Percussive Planet Planet The Century of Percussion: Musik aus 100 Jahren Schlagzeug, Schlagwerk und Perkussion

Infos und Karten: www.proarte-frankfurt.de Tel. 069 - 97 12 400 www.frankfurtticket.de Tel. 069 - 13 40 400


Tipps & Termine

Frankfurt Sabine Meyer und das Alliage Quintett

begeben sich auf eine Märchenreise

Traumhaft: Wenn Klarinettistin Sabine Meyer und das Alliage Quintett zu fantasieren beginnen, entstehen höchst filigrane Klanggebilde

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as Saxofon gilt als überaus populäres Instrument, auch unabhängig der Tatsache, dass in Teilen Deutschlands das Saxofon zum Instrument des Jahres 2019 erwählt wurde. Dennoch ist es erstaunlich, dass es kaum Saxofon­ensembles wie das Alliage Quintett gibt. Die melodisch so expressiv wirkenden Instrumente in den verschiedensten Lagen treffen hier auf das breite Spektrum eines Klaviers, das einerseits ergänzende Klangfarben liefern, aber eben auch zusätzlich durchhör-

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bare Strukturen vermitteln kann. Außerdem: Es scheint nicht unwichtig für die Homogenität des Klangs in diesem Ensemble zu sein, dass alle vier Bläser französische Instrumente mit französischen Mundstücken spielen. Im Mittelpunkt des Repertoires stehen berühmte Meisterwerke aller Epochen in Arrangements, die dem Alliage Quintett zumeist auf den Leib geschrieben werden. Gründer des Ensembles ist der Kanadier Daniel Gauthier. Vor fast zwanzig Jahren erhielt er

die erste Saxofonprofessur in Deutschland. Inzwischen ist sein Ensemble so etabliert, dass es regelmäßig Preise einheimst und immer wieder neue CDs auf den Markt bringt. Die letzte hieß „Fantasia“. Gemeinsam mit Klarinettistin Sabine Meyer unternehmen die fünf Musiker darauf einen Streifzug durch die Welt der Märchen. Die Arrangements erreichen dabei die Fülle und Farbigkeit eines sinfonischen Orchesterklangs und bewahren zugleich kammermusikalische Intimität. Eine ideale Voraussetzung, um mit Instrumenten Geschichten zu erzählen, in denen viefältige Verbindungslinien vom gemeinsamen Kern des Fantastischen künden. Als der Prinz in Strawinskys Ballett Der Feuervogel sich in eine der dreizehn von Zauberer Kastschej gefangen gehaltenen Jungfrauen verliebt und von Dämonen bedrängt wird, setzt das titelgebende Tier die dunklen Widersacher mit der magischen Kraft der Musik außer Gefecht. Wenn Sabine Meyer und das Alliage Quintett in der Alten Oper Strawinskys effektvollem Werk wie auch Milhauds Scaramouche, Dukas’ Der Zauberlehrling, Schostakowitschs Ballettsuiten und Borodins Polowetzer Tänzen ganz neue Klangfarben abgewinnen, darf man sich ebenfalls auf magische Momente freuen.

Reinald Hanke/ Sören Ingwersen

Do. 7.2., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Alliage Quintett, Sabine Meyer (Klarinette). Werke von Bernstein, Dukas, Milhaud, Strawinsky, Schostakowitsch & Borodin

Fotos: Ira Weinrauch, Manfred Esser

Vier Saxofone und Klavier umgarnen eine Klarinette


»Tu, was du willst!«: Leitspruch des Auryn Quartetts

Es wird immer ein Geheimnis bleiben Wiesbaden Das Auryn Quartett

schöpft aus Werken für die Ewigkeit

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So. 17.2., 17:00 Uhr Herzog-Friedrich-August-Saal In Memoriam Hermann Dyckerhoff. Auryn Quartett. Brahms: Streichquartett c-Moll op. 51/1, Beethoven: Streichquartett cis-Moll op. 131

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© tourismus NRW e.V. , foto: Sebastian Haas

s ist kein Geheimnis, dass Johannes Brahms hier zu Gast war. Seit 1872 veranstaltet der Verein „Die Kammermusik in Wiesbaden“ (vormals „Verein der Künstler und Kunstfreunde“) Konzerte, wobei die Liste der Musiker, die in diesen exquisiten Veranstaltungen auftraten, so große Namen enthält wie eben Brahms. Ein Geheimnis ist es allerdings, wie viele Streichquartette der Meister komponiert hat. Drei sind bekannt und allen Kammermusikfreunden vertraut. Doch gab es offenbar weitere Quartette, frühe Werke, die seiner Selbstkritik nicht standhielten. Einem Jugendfreund vertraute Brahms an, er habe „über zwanzig Streichquartette“ geschrieben, bevor die publikationswürdigen Quartette op. 51 entstanden. Das von Beethoven erreichte Spitzenniveau und der damit verbundene Anspruch an die Gattung scheinen Brahms zu einer äußerst skrupulösen Haltung veranlasst zu haben. Was nicht weiter überrascht, wenn man sich ein Wunderwerk wie Beethovens cis-Moll-Quartett vergegenwärtigt. Zusammen mit Brahms’ c-Moll-Quartett ergibt dies Musik von Ewigkeitswert, sicher ein Erlebnis mit dem meisterhaften Auryn Quartett. Georg Pepl

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21.03. - 24.03.2019

Shakespeare auf die fidele Schulter nehmen

www.bach-festival.de

15 Jahre

Darmstadt Cole Porters Musical Kiss me, Kate führt ins vergnügliche Chaos einer Theaterprobe st es eine reine Männerphantasie oder eher ein großer Spaß, bei dem alle Geschlechter gemeinsam lachen können? An William Shakespeares Komödie Der Widerspenstigen Zähmung scheiden sich – heute erst recht – die Geister. Schließlich wird darin eine selbstbewusste, streitlustige, witzige Frau „auf Linie gebracht“ und zur unterwürfigen, gehorsamen, folgsamen Ehegattin dressiert. Hat Shakespeare das wirklich ernst gemeint?

ERÖFFNUNGSKONZERT

NORDDEUTSCHER KAMMERCHOR Sa.

23.3.

MATINEE

CAROLYN ENGER Sa.

23.3.

KAMMERMUSIK

MARAIS CONSORT So.

24.3.

ABSCHLUSSKONZERT

KNABENCHOR HANNOVER

Tic

0 3 ket60 26 28 – 0 Hot 49 li

INFOS & TICKETS BACH-FESTIVAL.DE

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Wer liebt, riskiert ein blaues Auge – vor und hinter den Kulissen

Cole Porter jedenfalls nahm die ganze Sache eher auf die fröhlich-fidele Schulter und schuf mit Kiss me, Kate, uraufgeführt 1948 in New York, sein bekanntestes und erfolgreichstes Musical. Unverwüstlich geworden sind daraus die Mitschunkel-Zeilen: „Schlag’ nach bei Shakespeare, bei dem steht was drin! / Kommst du mit Shakespeare, sind die Weiber gleich ganz hin.“ In diesem Spiel im Spiel vermischen sich die Privatgeschichten der Hauptdarsteller aufs Amüsanteste mit dem Stück, das sie aufführen. Ihre Gefühle lassen sich dabei schwer kontrollieren und die sozialen Rollen geben ihnen wenig Stabilität. Um neue Visionen geht es und um alte Rechnungen, um Geld sowieso. Als außerdem zwei Gangster auftauchen, kippt die Handlung endgültig ins Absurd-Chaotische und keiner weiß mehr, was Leben und was Kunst ist, was Erpressung und was Selbstbestimmung. Am Schluss neutralisieren sich die Kontrahenten allerdings und finden doch noch und vielleicht halbwegs gleichberechtigt zueinander: „Wo zwei wüt’ge Feuer sich begegnen / Vertilgen sie, was ihren Grimm genährt.“ Irene Bazinger Sa. 2.2., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Porter: Kiss me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) Weitere Termine: 8., 9., 16. & 23.2., 16. & 28.3., 7., 4., 20. & 21.4., 23.5. u. a.

Foto: Robert Schittko

I

Fr.

22.3.


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Februar

20:00 Jahrhunderthalle Music Discovery Project: Farbtöne. Alvaro Soler (Gesang), hr-Sinfonieorchester, JeanChristophe Spinosi (E-Geige & Leitung)

1.2. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Sadeh21. Ohad Naharin (Choreografie), Maxim Waratt (Musikcollage)

Kassel

Frankfurt (Main)

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Verdi: Falstaff. Alexander Hannemann (Leitung), Adriana Altaras (Regie)

18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) HfMDK Jazzfest 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Konzert der Klavierklassen

Mainz

20:00 Staatstheater (Großes Haus) Lawrence Power (Viola), Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Christoph Altstaedt (Leitung). Butterworth: A Shropshire Lad, MacMillan: Violakonzert, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur

19:30 Opernhaus (Großer Saal) R. Strauss: Daphne. Sebastian Weigle (Leitung), Claus Guth (Regie) 20:00 Dom Edmund Boric Andler (Orgel). Werke von Bach, Reger, Widor & kroatischen Komponisten

Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Maria Bader-Kubizek (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 6 D-Dur „Der Morgen“ & Sinfonia concertante B-Dur Hob. I:105, Mozart: Serenade Nr. 4 D-Dur KV 203 Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto

2.2. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate (Premiere). Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie)

DI E ZA UB ER FL ÖT E Oper von Wolfgang Amade

us Mozart

10. Februar 2019 Vorstellungen am 03. und

EIN MASKENBALL Oper von Giuseppe Verdi

9 14. und 24. Februar 201 Vorstellungen am 07.,

6. KAMMERKONZERTEs-Dur op. 47 rtett Robert Schumann Klavierqua A-Dur tett quin vier Kla rt Franz Schube uintett“ en-Q rell „Fo 667 D 114 t. pos op.

11-600 Kartentelefon: 06151.28 stadt.de www.staatstheater-darm

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Stephan Ernst

r 2019 Konzert am 07. Februa

concerti 02.19 Hessen 13


Klassikprogramm

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz) Mainz

2.2. samstag

20:00 Jahrhunderthalle Frankfurt Music Discovery Project: Farbtöne. Alvaro Soler (Gesang), hrSinfonieorchester, Jean-Christophe Spinosi (E-Geige & Leitung) Kein steifer Taktschläger: Wenn Jean-Christophe Spinosi den Taktstock hebt, dann zeigt der korsische Dirigent seine musikalische Leidenschaft und Enthusiasmus durch viel Körpereinsatz. Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mein Lieblingsstück. Michael Polyzoides (Violoncello), James Guey (Klavier), Studierende der Musikhochschule. Pärt: Spiegel im Spiegel, Bach: Die Kunst der Fuge BWV 1080 15:30, 17:00, 18:30 & 20:00 LAB Lullaby Experience. Pascal Dusapin (Komposition), Claus Guth (Regie), Ensemble Modern, IRCAM 18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) HfMDK Jazzfest 19:00 Opernhaus (Großer Saal) Händel: Xerxes. Constantinos Carydis (Leitung), Tilmann Köhler (Regie) 19:30 Bockenheimer Depot Dierksen: Mina (Premiere). Uwe Dierksen (Leitung), Ute M. Engelhardt (Regie) 20:00 Jahrhunderthalle Music Discovery Project: Farbtöne. Alvaro Soler (Gesang), hr-Sinfonieorchester, JeanChristophe Spinosi (E-Geige & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Wiesbaden

18:00 MS RheinStar Neujahrskonzert. Yuliya Lonskaya (Gitarre & Gesang), Lulo Reinhardt & Daniel Stelter (Gitarre) Wiesbaden

20:00 Staatstheater (Studio) Brown: King Kong (Premiere). Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

3.2. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Kinderkonzert. Britten: The Young Person’s Guide to the Orchestra. Staatsorchester Darmstadt, Michael Nündel (Leitung), Christian Schruff (Moderation) 18:00 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte. Dirk Schmeding & Karsten Wiegand (Regie) Frankfurt (Main)

Kassel

10:00 Staatstheater (Opernfoyer) Jazz-Brunch

16:00 Staatstheater (Großes Haus) Tschaikowsky: Eugen Onegin. Patrick Lange (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie) 18:00 Staatstheater (Studio) Brown: King Kong. Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

4.2. Montag Darmstadt

11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Britten: The Young Person’s Guide to the Orchestra. Staatsorchester Darmstadt, Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

19:30 Bockenheimer Depot Dierksen: Mina. Uwe Dierksen (Leitung), Ute M. Engelhardt (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett

11:00 Holzhausenschlösschen So-Jin Kim (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 9 a-Moll KV 310 „Pariser“, Debussy: Estampes, Albéniz: Iberia, Janáček: Im Nebel

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Klavierabend

15:30, 17:00, 18:30 & 20:00 LAB Lullaby Experience. Pascal Dusapin (Komposition), Claus Guth (Regie), Ensemble Modern, IRCAM

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Frank Peter Zimmermann (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Weber: Jubel-Ouvertüre op. 59, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll Weitere Infos siehe Tipp

18:00 Opernhaus (Großer Saal) Verdi: La forza del destino. Jader Bignamini & Gaetano Soliman (Leitung)

Kassel

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Fagottabend

14 Hessen concerti 02.19

15:00 Stadttheater (Großes Haus) Mord a cappella – unter Verdacht. Die Schmachtigallen, Wolfgang Hofmann (Regie)

Rüdesheim

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Metropolis (Premiere). Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord

19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body

GieSSen

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Puccini: Madama Butterfly. Jan-Richard Kehl (Regie)

18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) HfMDK Jazzfest

15:00 Staatstheater (Opernfoyer) Führung

15:00 Schlosstheater Das Dschungelbuch. Deutsche Tanzkompanie

20:00 Staatstheater (Großes Haus) Lawrence Power (Viola), Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Christoph Altstaedt (Leitung). Butterworth: A Shropshire Lad, MacMillan: Violakonzert, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 5 D-Dur

GieSSen

10:45 Staatstheater (TuP – Theaterwerkstätten- und Probenzentrum) Tanztheater: Offenes Training

Fulda

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Royal Philharmonic Orchestra, Lionel Bringuier (Leitung). Nicolai: Ouvertüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor“, Elgar: Cellokonzert e-Moll op. 85, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27

19:30 Oper (Holzfoyer) ... singt Lieder im Holzfoyer. Matthew Swensen (Tenor), Hilko Dumno (Klavier)

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Alexander Melnikov (Tasteninstrumente). J. S. Bach: Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903, C. P. E. Bach: Fantasie fis-Moll Wq 67, Mozart: Fantasien c-Moll KV 475 & c-Moll KV 396, Mendelssohn: Fantasie fis-Moll op. 28 „Sonate écossaise“, Chopin: Fantasie f-Moll op. 49, Scrjabin: Fantasie op. 28, Schnittke: Improvisation und Fuge

Fotos: Edouard Brane, Harald Hoffmann/hänssler CLASSIC

Tipp


Montag, 4. Februar 2019 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Alexander Melnikov

Tasteninstrumente

Karten zu € 49 / € 41 / € 33 / € 25 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse Fulda 2018 FBK 06 Melnikov Anz Concerti.indd 1

9:00 Schlosstheater Das Dschungelbuch. Deutsche Tanzkompanie Kassel

20:00 Stadthalle Staatsorchester Kassel, Michail Jurowski (Leitung). Liszt: Dante-Sinfonie, R. Strauss: Tod und Verklärung op. 24 Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Serge Zimmermann (Violine), Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Mozart: Sinfonien Nr. 40 g-Moll KV 550 & Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupiter“

Tipp

Werke von Johann Sebas�an Bach Carl Philipp Emanuel Bach Wolfgang Amadeus Mozart Felix Mendelssohn Bartholdy Frédéric Chopin Alexander Scriabin Alfred Schni�ke

5.2. Dienstag Frankfurt (Main)

19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Studierende der Musikhochschule. Neue Werke von Manabe & Park 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Streicherkammermusikabend 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jan Lisiecki (Klavier), Czech Philharmonic, Semyon Bychkov (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 Fulda

20:00 Schlosstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Kammeroper Köln, Inga Hilsberg (Leitung) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Studio) Brown: King Kong. Frank Bangert (Leitung)

4.2. montag

20:00 Alte Oper Frankfurt Frank Peter Zimmermann (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Weber: Jubel-Ouvertüre, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Edle Tropfen: 2000 Flaschen Bordeaux und Burgunder sollen in Frank Peter Zimmermanns Weinkeller lagern – und der Geiger ersteigert fleißig weiter interessante Weine.

20:00 Kurhaus Cristian Dumitriu (Klavier). Bach: Ich ruf zu dir, Herr! BWV 639, Beethoven: 32 Variationen über ein eigenes Thema, Liszt: Vallée d’Obermann, Mussorgski: Bilder einer Ausstellung

6.2. Mittwoch Frankfurt (Main)

11:00 & 19:30 Bockenheimer Depot Dierksen: Mina. Uwe Dierksen (Leitung), Ute M. Engelhardt (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen Eliot Quartett, Annika Treutler (Klavier). Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703, Schostakowitsch: Klavierquintett gMoll, Brahms: Klavierquintett f-Moll

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© MolinaVisuals

Fantasien auf fünf Tasteninstrumenten

www.frankfurter-bachkonzerte.de 19:30 Musikhochschule (Großer 02.12.2018 11:37:59 Saal) Oboenabend 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Hélène Grimaud (Klavier). Werke von Debussy, Chopin, Satie u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Will Humburg (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie) 19:30 Staatstheater (Studio) Brown: King Kong. Frank Bangert (Leitung)

7.2. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball. Daniel Cohen (Leitung), Valentin Schwarz (Regie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Lena Neudauer (Violine), Wen Xiao Zheng (Viola), Danjulo Ishizaka (Violoncello), Rick Stotijn (Kontrabass), Silke Avenhaus (Klavier). Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47, Schubert: Klavierquintett A-Dur „ForellenQuintett“ Frankfurt (Main)

19:00 Opernhaus (Großer Saal) Verdi: La forza del destino. Tobias Kratzer (Regie) 19:30 Campus Bockenheim (Studierendenhaus) Kirche am Campus. Gitarren-Duo Taracea, Gitarren-Duo Quintessenz 19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Music For a Better World. Marc Toth (Klavier) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Klavierkammermusikabend concerti 02.19 Hessen 15


Klassikprogramm

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concerti – Das Magazin für Konzert- und Opernbesucher. Mit den interessantesten Klassik­ geschichten des Monats sowie allen Konzert- und Opernterminen in Ihrer Region.

online: www.concerti.de/abo Tel.: 040 228 688 688

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Sabine Meyer (Klarinette), Alliage Quintett. Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“, Dukas: Der Zauberlehrling, Milhaud: Scaramouche, Strawinksy: Der Feuervogel, Schostakowitsch: Ballettsuiten (Auszüge), Borodin: Polowetzer Tänze Mainz

20:00 Frankfurter Hof ClassicClash. Ensemble Taykh. Bacewicz: Kaprys polski, Szymanowski: Etüde b-Moll op. 4/3, Chopin: Etüde e-Moll op. 28/4, Händel: Sarabande d-Moll, Debussy: Claire de lune Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Tschaikowsky: Eugen Onegin. Patrick Lange (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie)

8.2. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) 16 Hessen concerti 02.19

Frankfurt (Main)

Mainz

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Carsten Wiebusch (Orgel). Werke von Bach u. a. 19:30 Opernhaus R. Strauss: Daphne. Sebastian Weigle (Leitung) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Leif Ove Andsnes (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 & Schicksalslied, Bartók: Der wunderbare Mandarin 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Joja Wendt (Klavier). Stars On 88 20:00 Gallustheater ZuKT_Wintertanzprojekt 20:00 Künstlerhaus Mousonturm Bridges – Musik verbindet. Ensemble Modern

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend. Hermann Bäumer (Leitung)

Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body. Annamari Keskinen & Johannes Wieland (Choreografie) 20:15 Theater im Fridericianum Jazz im tif. Duo Riessler & Matinier

9.2. Samstag Bensheim

20:00 Parktheater Carion Bläserensemble. Ligeti: Sechs Bagatellen, Mozart: Serenade KV 375, Vasks: Musik der vertriebenen Vögel, Strawinsky/Palmquist: Suite Nr.2, Hindemith: Kleine Kammermusik op. 24/2 Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) Frankfurt (Main)

19:00 Opernhaus (Großer Saal) Verdi: La forza del destino. Tobias Kratzer (Regie) 20:00 Gallustheater ZuKT_Wintertanzprojekt Kassel

10:00 Staatstheater (Studio) Tanztheater: Tanz mit! 19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: West Side Story 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) Krankenakte Robert Schumann. Matthias Brandt & Jens Thomas

Foto: Andrej Grilc

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Leif Ove Andsnes (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 & Schicksalslied, Bartók: Der wunderbare Mandarin


Mainz

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Orff: Carmina Burana. Sebastian Hernandez-Laverny (Leitung)

16:00 Staatstheater (Großes Haus) Bernstein: Candide

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Will Humburg (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

10.2. Sonntag Darmstadt

18:00 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte. Dirk Schmeding & Karsten Wiegand (Regie) Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper (Großer Saal) Alexej Gorlatch (Klavier), Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt, Cäcilienchor Frankfurt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei, Frankfurter Singakademie, Sebastian Weigle (Leitung). Beethoven: Chorfantasie op. 80 & Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 11:00 Holzhausenschlösschen Eloïse Bella Kohn (Klavier). Dutilleux: Au Gré des ondes, Bach: Französische Suite Nr. 3 BWV 814, Debussy: Préludes 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Familienkonzert: Die drei Musketiere. Celloensemble der Musikhochschule Mainz, Felix Koch (Moderation) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Voilà Viola 19:30 Opernhaus (Großer Saal) R. Strauss: Daphne. Sebastian Weigle (Leitung), Claus Guth (Regie) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Jonas Kaufmann (Tenor), Prague Philharmonia, Jochen Rieder (Leitung). Best of Opera

11.2. Montag Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Alexej Gorlatch (Klavier), Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt, Cäcilienchor Frankfurt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei, Frankfurter Singakademie, Sebastian Weigle (Leitung). Beethoven: Chorfantasie op. 80 & Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Resonanzboden [139]. Johanna Wehner (Gespräch)

12.2. Dienstag Frankfurt (Main)

19:30 Musikhochschule (B 203) Vortragsabend Gitarrenkammermusik Fulda

20:00 Fürstensaal Ensemble Modern. Ligeti: Kammerkonzert, Quell: String II – Graviton, Brahms/Rotter: Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11 Mainz

19:00 Staatstheater (Großes Haus) Konzert für junge Leute. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche & Duett-Concertino F-Dur

Tipp

GieSSen

Kassel

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Das Rheingold. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Mainz

11:00 Villa Musica Herr Grün, Jimmy und das Geheimnis der Zaubertrolle. Freie Bühne Neuwied Rüsselsheim

19:00 Theater (Großes Haus) The 12 Tenors. Millenium Tour

20:00 Schlosstheater Jessel: Schwarzwaldmädel. Meininger Staatstheater, Mario Hartmuth (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: West Side Story. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie) Mainz

10:00 Staatstheater (Großes Haus) Konzert für junge Leute. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche & Duett-Concertino F-Dur 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Janáček: Katja Kabanova Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Sabine Meyer (Klarinette), Reiner Wehle (Bassetthorn), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung). Wagner: Siegfried-Idyll E-Dur WWV 103, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1, Mendelssohn: Konzertstück Nr. 1 & Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“

14.2. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball. Jan Croonenbroeck (Leitung), Valentin Schwarz (Regie) Frankfurt (Main)

20:00 Gallustheater ZuKT_Wintertanzprojekt 19:30 Stadttheater (Großes Haus) Humperdinck: Königskinder (konzertant, Premiere). Michael Hofstetter (Leitung)

13.2. Mittwoch Fulda

14.2. donnerstag

18:00 Alte Oper Frankfurt (Mozart Saal) Rhapsody in Concert. Miljenko Turk (Bariton), Felix Klieser (Horn), Annika Treutler (Klavier), Spark, Signum Saxophone Quartet, Schüler der Musterschule Frankfurt. Mozart: Der Vogelfänger bin ich ja, Beethoven: Hornsonate, Brahms: Rhapsodie op. 79/2, Piazzolla: Four u. a. Öfter mal auf Streicher hören: Nicht, dass es dem Signum Saxophone Quartet an Selbstbewusstsein mangelt, doch Ideen holen sich die Bläser gern von den Artemis-Kollegen.

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

18:00 Alte Oper (Mozart Saal) Rhapsody in Concert. Miljenko Turk (Bariton), Felix Klieser (Horn), Annika Treutler (Klavier), Spark, Signum Saxophone Quartet, Schüler der Musterschule Frankfurt. Mozart: Der Vogelfänger bin ich ja, Beethoven: Hornsonate, Brahms: Rhapsodie op. 79/2, Piazzolla: Four u. a. Weitere Infos siehe Tipp 18:00 Musikhochschule (B 203) Flötenabend 19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Tribute to Clara Schumann. Mindaugas Bačkus (Violoncello), Guoda Gedvilaitė (Klavier), Kammerorchester Klaipėda. C. Schumann: Klavierkonzert op. 7, R. Schumann: Klavierkonzert op. 54, Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 10, Sinkevičiūtė: Crossroad Rites, Šerkšnytė: De Profundis concerti 02.19 Hessen 17


Klassikprogramm

Kassel

Kassel

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Rendezvous with Marlene. Ute Lemper (Gesang)

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Don Giovanni. Konrad Junghänel (Leitung), Nicolas Brieger (Regie)

Mainz

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Abraham: Märchen im Grand-Hotel

15.2. Freitag Frankfurt (Main)

19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Tribute to Clara Schumann. Mindaugas Bačkus (Violoncello), Guoda Gedvilaitė (Klavier), Kammerorchester Klaipėda 19:00 Opernhaus (Großer Saal) Verdi: La forza del destino. Tobias Kratzer (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen 4Times Baroque. Händel: Ouvertüre zu „Rinaldo“, Prowo: Triosonate d-Moll, Vivaldi: Kammerkonzert F-Dur RV 100 & La Notte, Corelli: Sonate dMoll op. 5/7 & La Folia, Sammartini: Sonate F-Dur, Merula: Ciaccona 19:30 Musikhochschule (B 203) Vortragsabend Violine 22:15 Oper (Holzfoyer) Oper lieben: La forza del destino GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Humperdinck: Königskinder (konzertant). Michael Hofstetter (Leitung)

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: West Side Story. Alexander Hannemann (Leitung)

16.2. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) Frankfurt (Main)

15:00 & 19:30 Alte Oper (Großer Saal) Filmkonzert: Star Wars – Das Imperium schlägt zurück. Pilsen Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung) 18:00 Opernhaus (Großer Saal) R. Strauss: Daphne. Sebastian Weigle (Leitung), Claus Guth (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mozart: Le nozze di Figaro. Michael Hofstetter (Leitung), Thomas Goritzki (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Puccini: Madama Butterfly. Jan-Richard Kehl (Regie) Mainz

19:00 Villa Musica Susanna Yoko Henkel (Violine), Julia Okruashvili (Klavier). Szymanowski: Mythen op. 30, Strawinsky: Suite italienne, Beethoven: Kreutzersonate A-Dur op. 47

Musik überwindet Grenzen

Überall in Deutschland laden Orchester Geflüchtete zu Veranstaltungen ein, schaffen Begegnung durch Musik und engagieren sich in interkulturellen Projekten. Viele geflüchtete Familien erleben dort Ruhe, schöpfen neue Kraft und erfahren ihre eigene Kreativität. Die Deutsche Orchester-Stiftung unterstützt die vielfältigen Aktivitäten der Orchester.

Mit Musik Menschen erreichen – Helfen Sie mit einer Spende!

www.orchesterstiftung.de

18 Hessen concerti 02.19

Spendenkonto: IBAN: DE35 1004 0000 0114 1514 05 BIC: COBADEFFXXX Stichwort: Musik überwindet Grenzen

MatthäusPassion vor vollem Haus? 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Abraham: Märchen im Grand-Hotel. Samuel Hogarth (Leitung), Peter Jordan & Leonhard Koppelmann (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) R. Strauss: Salome (Premiere). Patrick Lange (Leitung), Le Lab (Regie)

17.2. Sonntag Bad Homburg

17:00 Schlosskirche Roman Zaslavsky (Klavier). Werke von Schumann, Brahms, Tschaikowsky & Rachmaninow Darmstadt

18:00 Staatstheater Avi Avital (Mandoline), The Knights, Eric Jacobsen (Leitung). Bach/Avital: Konzert Nr. 1 d-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur u. a. Frankfurt (Main)

11:00 Holzhausenschlösschen Claire Huangci (Klavier). Scarlatti: Sonaten d-Moll & D-Dur, Chopin: Sonaten & Nocturnes, Prokofjew: Romeo und Julia, Mussorgski: Bilder einer Ausstellung 15:00 & 19:30 Alte Oper (Großer Saal) Filmkonzert. Star Wars: Das Imperium schlägt zurück. Pilsen Philharmonic Orchestra 15:30 Opernhaus (Großer Saal) Verdi: La forza del destino. Tobias Kratzer (Regie) 19:30 Festeburgkirche Amaryllis Quartett. Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 59/1 „Rasumowsky“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 7 fisMoll op. 108, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11 Fulda

18:00 Schlosstheater Danser Bach au XXIe siècle. Ballet der Opéra national du Rhin

Foto: Kaapo Kamu

19:30 Holzhausenschlösschen Grammophon-Lesung: Kurt Tucholsky und der Sound der Zwanziger Jahre. Jo van Nelsen (Lesung)


Gute Werbung kostet wenig! Mainz

14:00 Staatstheater (Großes Haus) Händel: Saul. Andreas Spering (Leitung), Lydia Steier (Regie) Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Fauré Quartett. Rachmaninow: Études-Tableaux op. 33, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47, Mussorgski: Bilder einer Ausstellung u. a. Offenbach

17:00 Büsing-Palais bass clarinet essentials. Matthias Höfer (Bassetthorn & Bassklarinette), Manami Sano (Klavier). Schoeck: Bassklarinettensonate op. 41, Hindemith: Fagottsonate, Busch: Suite d-Moll op. 37a, Bozza: Ballade, Krenek: Prelude, Winsloe/ Krenek: Bassklarinettensonate, Hába: Suite op. 100, Mower: Fagottsonate Wiesbaden

17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal In Memoriam Hermann Dyckerhoff. Auryn Quartett. Brahms: Streichquartett c-Moll op. 51/1, Beethoven: Streichquartett cis-Moll op. 131 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Will Humburg (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

18.2. Montag Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Spohr-Quartett. Werke von Debussy, Piazzolla & Ravel

19.2. Dienstag Frankfurt (Main)

18:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Studierende der Musikhochschule. Werke von Hummel & Kühnl

20:00 Opernhaus (Großer Saal) Happy New Ears: Porträt Olga Neuwirth. Ensemble Modern

Tipp

20.2. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper (Großer Saal) Rave Royal. hr-Sinfonieorchester, Laurence Cummings (Leitung). Händel: Orgelkonzert F-Dur op. 4/4 & Suite Nr. 1 F-Dur aus „Wassermusik“ 19:30 Opernhaus (Großer Saal) R. Strauss: Daphne. Sebastian Weigle (Leitung) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mitsuko Uchida (Klavier). Schubert: Sonaten Es-Dur D 568, a-Moll D 784 & A-Dur D 959 20:00 Loge Zur Einigkeit Camerata Köln. Werke von Telemann Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) WIR 5. Teresa Schwamm (Viola), Ensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Patrick Lange (Leitung). Gabrieli: Canzoni, Hindemith: Trauermusik, Mendelssohn: Lobgesang

21.2. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:00 Villa Bonn Albion String Quartet. Haydn: Streichquartett op. 20/2, Beethoven: Streichquartett op. 74 „Harfenquartett“, Dvořák: Streichquartett op. 51 „Slawisches“ 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Martin Grubinger (Percussion), Göteborger Symphoniker, Santtu-Matias Rouvali (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 hr-Sendesaal Ebb’ & Fluth. Ralph Sabow (Fagott), hr-Sinfonieorchester, Laurence Cummings (Leitung). Händel: Orgelkonzert F-Dur op. 4/4 & Suite Nr. 1 F-Dur aus „Wassermusik“, Vivaldi: Fagottkonzert e-Moll, Telemann: Hamburger Ebb’ & Fluth

Anzeigen in concerti ab 190 € anzeigen@concerti.de

18:00 Oper (Pforte) Führung 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Vortragsabend Posaune Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

21.2. donnerstag

20:00 Alte Oper Frankfurt (Großer Saal) Martin Grubinger (Percussion), Göteborger Symphoniker, Santtu-Matias Rouvali (Leitung). Tarrodi: Liguria, Bjarnason: Schlagzeugkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 Was hat der Mann für einen langen Dirigierstab! Ob’s daran liegt, dass der Finne Santtu-Matias Rouvali seine Musikerkarriere einst als Schlagzeuger begann ...? Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) R. Strauss: Salome.

22.2. Freitag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Leonie Rettig (Klavier). Schubert: Wanderer Fantasie C-Dur D 760 & Sonate B-Dur D 960, Schubert/Liszt: Auf dem Wasser zu singen, Die Forelle u. a. Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Liliom (Premiere). Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper (Großer Saal) London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 20:00 hr-Sendesaal Ebb’ & Fluth. Ralph Sabow (Fagott), hr-Sinfonieorchester, Laurence Cummings (Leitung). Händel: Orgelkonzert F-Dur op. 4/4 & Suite Nr. 1 F-Dur aus „Wassermusik“, Vivaldi: Fagottkonzert e-Moll, Telemann: Hamburger Ebb’ & Fluth GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Metropolis. Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord concerti 02.19 Hessen 19


Klassikprogramm

Kassel

19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) anarchy of the body. Annamari Keskinen & Johannes Wieland (Choreografie)

23.2. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) Frankfurt (Main)

19:00 Opernhaus (Großes Haus) Verdi: La forza del destino. Tobias Kratzer (Regie) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Rock the Ballett. 10th Anniversary Tour

17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Annettes Daschsalon. Annette Dasch (Sopran & Moderation), Katrin Dasch & Ulrich Naudé (Klavier) 18:00 Alte Oper (Großer Saal) Operetten-Gala. Eraldo Salmieri (Leitung), Rainer Zagovec (Moderation) 18:00 hr-Sendesaal Mariane Vignand & Fanny Pujol (Violine), Gabriel Tamayo & Johanna Maurer (Viola), Ulrich Horn & Valentin Scharff (Violoncello). Ravel: Streichquartett F-Dur, Kodály: Duo op. 7, Mozart: Streichquintett g-Moll KV 516 18:00 Opernhaus (Großer Saal) Smetana: Dalibor (Premiere). Stefan Soltesz (Leitung), Florentine Klepper (Regie) Fulda

20:00 Staatstheater (Großes Haus) Symphonie Fastnachtique. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung), Lars Reichow (Moderation). Werke von Mendelssohn, Lalo, Ravel, Chabrier, Albéniz & Falla

17:00 Fürstensaal Bond, Beatles and other Brits. Salaputia Brass. Howarth: Two Processional Fanfares & Severn Suite, Holborne/Harvey: The Fairie Round-Suite, Butterworth: Triton Suite, Bourgeoise: Airs and Atmospheres op. 367, Dörpinghaus: Best of Beatles & James-Bond-Potpourri, Sting: Englishman in New York

Wiesbaden

GieSSen

17:00 Christophoruskirche Schierstein Perlen jiddischer Musik. Ensemble Shoshana

15:00 Stadttheater (Großes Haus) Pumuckl – Das Musical. Andreas Kowalewitz & Martin Spahr (Leitung), Oliver Pauli (Regie)

Mainz

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Don Giovanni. Konrad Junghänel (Leitung), Nicolas Brieger (Regie)

24.2. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Großes Haus) Soli fan tutti. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Piazzolla: Otoño Porteño, Invierno Porteño & Escualo, Carter: Rigmarole, Boukinik: Fantasie op. 11, Yun: Klarinettenquintett Nr. 1, Bottesini: Gran Duo concertante, Brahms: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51/2 16:00 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Ein Maskenball Frankfurt (Main)

11:00 Holzhausenschlösschen Martin Stadtfeld (Klavier). Bach: Kanon aus dem „Musikalischen Opfer“, Ravel: Menuet antique, Stadtfeld: Hommage an Bach, Schubert: Sonate B-Dur D 960 11:00 Oper (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer. Vladislav Brunner & Stephanie Breidenbach (Violine), Susanna Hefele & Wolf Attula (Viola), Bogdan Kisch (Violoncello). Werke von Dvořák, Suk & Martinů 20 Hessen concerti 02.19

Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Verdi: Falstaff. Alexander Hannemann (Leitung), Adriana Altaras (Regie) Mainz

16:00 Staatstheater (Großes Haus) Symphonie Fastnachtique. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung), Lars Reichow (Moderation). Werke von Mendelssohn, Lalo, Ravel, Chabrier, Albéniz & Falla Weilburg

17:00 Schlosskirche Macht – Pracht – Repräsentation und Divertissement. Kantorei der Schlosskirche, Capella Weilburgensis, Doris Hagel (Leitung). Musik zum 300. Todestag von Johann Ernst Graf zu Nassau-Weilburg Wiesbaden

11:00 Museum (Vortragssaal) Ensemble Arava. Buxtehude: Singet dem Herrn ein neues Lied & Triosonate, Ziani: Alma Mater Redemptoris, Biber: O dulcis Jesu, Westhoff: Violinsonate 19:30 Staatstheater (Großes Haus) R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung), Le Lab (Regie)

26.2. Dienstag GieSSen

20:00 Stadttheater (Großes Haus) Philharmonisches Orchester Gießen, Werner Erhardt (Leitung). Händel: Concerto a due cori F-Dur HWV 333, Rameau: Suite aus „Les Indes galantes“, Kraus: Ouvertüre zu „Olympie“, Eberl: Sinfonie C-Dur

27.2. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper (Großer Saal) Tanz die Klarinette. Martin Fröst (Klarinette), hr-Sinfonieorchester, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Hillborg: Klarinettenkonzert „Peacock Tales“, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll Kassel

10:00 Staatstheater (Opernfoyer) Orchester-Rallye Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung), Le Lab (Regie) 20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Händel: Concerto grosso h-Moll op. 6/12, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364, Haydn: Sinfonie Nr. 103 Es-Dur „mit dem Paukenwirbel“

28.2. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Liliom. Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

19:00 Opernhaus (Großer Saal) Verdi: La forza del destino 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Martin Fröst (Klarinette), hr-Sinfonieorchester, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Schostakowitsch: Suite aus „Lady Macbeth von Mzensk“, Debussy: Rhapsodie Nr. 1, Hillborg: Klarinettenkonzert „Peacock Tales“, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Artemis Quartett. Barber: Adagio, Britten: Streichquartett op. 36, Schubert: Streichquartett d-Moll „Der Tod und das Mädchen“ Kassel

18:30 Staatstheater (Opernfoyer) Opernsoiree und Kostprobe: Die Walküre


42. Dresdner Musikfestspiele Themenschwerpunkt zu einem der größten Klassikfestivals in Deutschland

Dirigentin, Sängerin und künstlerische Visionärin: Barbara Hannigan. Mehr dazu auf Seite 28.

Foto: Marco Borggreve

24_Jan Vogler »Es gibt in Deutschland eine andächtige Art des Zuhörens, die ich nicht missen möchte« Mehr „Visionen“ braucht das Land – Festivalintendant Jan Vogler feiert mit den

Dresdner ­Musikfestspielen hundert Jahre Bauhaus und blickt gespannt der Uraufführung eines Cellokonzerts entgegen, das aus der Feder von drei Komponisten aus drei K ­ ontinenten stammt 26_City of Birmingham Symphony ­Orchestra Mirga Gražinytė-Tyla malt mit russischen Klangfarben Das City of Birmingham Symphony O ­ rchestra und seine 32-jährige Chefdirigentin erobern gemeinsam mit Starpianistin Yuja Wang den „Kulti“ 33_Programm Alle ­Termine der ­Dresdner ­Musikfestspiele im Überblick Februar 2019 concerti   23


42. dresdner musikfestspiele

»Es gibt in Deutschland eine andächtige Art des Zuhörens, die ich nicht missen möchte« Mehr »Visionen« braucht das Land – Festivalintendant Jan Vogler feiert mit den Dresdner Musikfestspielen hundert Jahre Bauhaus

Seit 2009 leitet der Cellist Jan Vogler die Dresdner Musikfestspiele

24 concerti Februar 2019

Herr Vogler, was erwarten Sie sich von der besonderen kompositorischen Konstellation des Cellokonzerts?

Es ist eine besondere Gelegen­ heit, mit drei so unterschiedli­ chen Komponisten parallel arbeiten zu können! Zhou Long, Sven Helbig und Nico Muhly ergänzen sich wunder­ bar. So wie dieses Cellokonzert könnte unsere heutige Welt sein: farbig und kontrastreich, in glücklicher kultureller Ko­ existenz.

Wie gut kennen Sie die drei Komponisten?

Zhou Long war vor ungefähr fünfzehn Jahren gemeinsam mit seiner Frau Chen Yi Com­ poser in Residence bei meinem Moritzburg Festival. Es gab viele Gespräche bei Proben, Essen und Spaziergängen. Ganz ähnlich verhält es sich bei meiner Bekanntschaft mit Sven Helbig: Auch hier stand die Zusammenarbeit in Moritz­ burg am Anfang. Nico Muhly kenne ich persönlich erst seit Kurzem, aber seine originellen

Fotos: Jim Rakete, PR (2), Claudia Weingart

D

ie diesjährigen Dresdner Musikfestspiele stehen unter dem Motto „Visi­ onen“. Da auch Uraufführun­ gen Visionen davon sind, wel­ che Richtung Musik einschla­ gen kann, gibt es eine ganz besondere Weltpremiere: Zu­ sammen mit dem WDR Sinfo­ nieorchester unter seinem neuen Chef Cristian Măcelaru bringt Jan Vogler ein Cellokon­ zert zur Uraufführung, zu dem drei Komponisten aus drei Kontinenten je einen Satz bei­ gesteuert haben.


Kompositionen interessieren mich schon länger. Lässt sich das Cellokonzert als »klangliche Weltreise« verstehen?

Das wäre ein guter Titel! Ja, jeder der Komponisten steht in einer klaren Tradition. Auch wenn wir uns ab und zu als musikalische Rebellen fühlen: Unsere Lehrer, Umgebung und jeweilige Kultur haben uns ge­ prägt. China, die USA sowie Deutschland und Europa – das Stück umspannt drei große Kulturkreise unserer Zeit. Um bei dem Reisebild zu bleiben: Die Musik schickt uns alle zehn Minuten auf einen anderen Kontinent. Das ist nicht nur spannend, sondern durchaus auch sehr unterhaltsam. Ihre Dresdner Musikfestspiele 2019 haben Sie mit »Visionen« überschrieben. Was ist für Sie eine Vision?

Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“ Das war sehr richtig zu seiner Zeit, in der es um den Aufbau Deutschlands ging, um eine bodenständige Politik. Ich finde aber, dass wir heute im reichen Deutschland zu wenige Visionen haben, wir leiden an Visions­losigkeit im Hinblick auf Architektur, auf erneuerbare Energien, auf Um­ welttechnologien und vieles anderes – wie auch im Hinblick auf die Zukunft der klassischen Musik. Als ein in New York lebender Musiker denke ich: Wir brauchen den globalisier­ ten Blick. Auch das Bauhaus spielt bei den Festspielen eine Rolle.

Das Bauhaus vor hundert Jah­ ren war selbst eine große Vi­

sion, die nicht nur auf die Ar­ chitektur strahlte, sondern auch auf die Lebenskultur, auf die Musik, auf die Kunst. Bis heute eigentlich. Ferner wollen wir die Genregrenzen über­ schreiten, mit einer Jazz-Gala, mit Weltmusikkonzerten. Auch Eric Clapton kommt … Ein Freund aus New York wie Bill Murray, den Sie auch gut kennen?

Ja. Wir haben uns zufällig in Europa kennengelernt und werden in Dresden auch ge­ meinsam auftreten. Gibt es Momente, in denen Sie das beschauliche Dresden vermissen?

Nein, ich bin ja so oft da. Ich liebe den Kontrast. Es gibt in Deutschland eine Art Versen­ kung beim Hören von Musik, eine Atmosphäre der Stille, eine fast andächtige Art des Zuhörens, die ich nicht missen möchte. In Amerika möchte das Publikum unterhalten wer­ den, und ich fühle mich verant­ wortlich dafür – als Entertainer, als jemand, der für sein Publi­ kum spielt. Es macht riesigen Spaß, wenn man die Schlacht gewonnen und das Publikum auf seine Seite gebracht hat. Aber es gibt auch in Amerika Hörer, die das Köchelverzeich­ nis auswendig kennen und Musik als Stimulation des Geis­ tes empfinden. Interview: Teresa Pieschacón Raphael Sa. 18.5., 20:00 Uhr Kulturpalast 3 Komponisten – 3 Kontinente. Jan Vogler (Violoncello), WDR Sinfonie­orchester, Cristian Măcelaru (Leitung). Muhly/Helbig/Long: Cellokonzert (UA), Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

Komponisten

Nico Muhly

Das Œuvre des US-Amerikaners besteht nicht nur aus klassischer, sondern auch aus populärer Musik. Sich selbst bezeichnet Muhly explizit als klassischen Musiker, wobei er keine Grenze zwischen beiden Genres ziehen möchte, wie er in einem Interview erläuterte.

Sven Helbig

Auch Sven Helbig kennt keine Genregrenzen. Der Mitbegründer der Dresdner Sinfoniker verbindet in seinen Werken klassische ­Instrumente mit elektronischer Musik und inszeniert seine Werke oft sehr aufwändig im Sinne eines Gesamtkunstwerks.

Zhou Long

Zhou Long kombiniert in seinen Werken chinesische Tradition mit zeitgenössischen Kompositionstechniken der westlichen Hemi­ sphäre. 1953 in Peking geboren, emigrierte der Komponist 1985 in die USA. In New York hatte er die künstlerische Leitung des Ensembles Music from China inne. 2011 wurde er mit dem Pulitzer Prize of Music ausgezeichnet.

Februar 2019 concerti   25


Mirga Gražinytė-Tyla malt mit russischen Klangfarben Das City of Birmingham Symphony Orchestra erobert mit seiner neuen Chefdirigentin den »Kulti«

„Selbstkontrolle und Selbstvertrauen. Vertrauen insgesamt“: Dies sind für Mirga Gražinytė-Tyla die wichtigsten Eigenschaften einer Dirigentin

B

irmingham zu Beginn des 20. Jahrhunderts: ein grauer, ungesunder und unfreundlicher Ort, geprägt von den rauchenden Schloten der Anlagen der Metall- und Rüstungsindustrie. Chaos, Gewalt und Armut beherrschen die dreckigen Straßen und schlammigen Viertel der Arbeiterstadt mit fast einer Million Einwohner. Doch auf dem Polizeirevier in der Steelhouse Lane – umgeben von Gaunern und Gangstern sozusagen – fand am 4. September 1920 die

26  concerti Februar 2019

erste Probe eines Orchesters statt, das später als „CBSO“ in die Geschichte eingehen wird. Nur wenig später wird Edward Elgar in der Town Hall das Eröffnungskonzert dirigieren und weitere Prominenz anlocken. Bruno Walter kommt, Pierre Monteux, Ernest Ansermet und Ernst Dohnányi. Ein Highlight folgt dem nächsten. Weniger glanzvoll sind die finanziellen Durststrecken des Orchesters, besonders in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, denn bis zum heutigen

Tage müssen die Musiker den größten Teil ihres Etats selbst erwirtschaften. 1980 setzt das City of Birming­ ham Symphony Orchestra seine Hoffnungen auf einen 25-jährigen Lockenkopf: Simon Rattle. Achtzehn Jahre wird er das Orchester leiten und es zu einem führenden Orchester in Europa formen. Sein Engagement würdigten die Stadtoberen mit einem Konzertschloss: der Symphony Hall. Nur wenig älter als Simon Rattle damals war Mirga Gražinytė-Tyla, als sie im September 2016 mit 29 Jahren das Orchester übernahm. In Deutschland ist die Litauerin keine Unbekannte: 2010 gab sie in Osnabrück ihr Operndebüt, arbeitete als Zweite Kapellmeisterin beim Theater und Orchester Heidelberg und wechselte 2013/14 als Erste Kapellmeisterin an das Konzert Theater Bern. Für den Auftritt bei den Musikfestspielen konnte das CBSO mit Yuja Wang eine der derzeit gefragtesten Pianistinnen weltweit gewinnen. Wie einst bei Rattle wird ihnen in auch Dresden ein Schloss offeriert: der Dresdner Kulturpalast in der Schloßstraße. Im Volksmund „Kulti“ genannt, wurde der DDR-Bau 2017 mit neuem Konzertsaal ausgestattet. Für alle Gauner und Gangster die Info: Nur einen halben Kilometer weiter ist die Polizeidirektion von Dresden. Teresa Pieschacón Raphael Fr. 17.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Yuja Wang (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Ligeti: Concert Românesc, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 5 G-Dur op. 55, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Fotos: Frans Jansen, David Ignaszewski, Oliver Killig, Jiyang Chen

42. dresdner musikfestspiele


Gemeinsamkeiten suchen Jordi Savall durchmisst mit Hespèrion XXI und

geflüchteten Musikern Orient und Okzident

J

ordi Savall ist als Gambist und Dirigent weltweit unterwegs, leitet eine Plattenfirma, lehrt an der New Yorker ­Juilliard School, produziert Hörbücher und komponiert. Unbestritten ist zudem Savalls Leistung, alte, teils vergessene Musik neu zu entdecken. Gemeinsam mit seinem Originalklang-Ensemble Hespèrion XXI zeichnet der Katalane ein lebendiges Panorama zwischen Europa und dem Orient, wobei die Musiker die Werke ganz bewusst aus heutiger Perspektive interpretieren – deshalb auch die Zahl XXI hinter dem

Ensemblenamen, die auf das 21. Jahrhundert verweisen soll. Dass Musik auch friedensstiftend sein kann, beweist Savall, der 2008 von der UNESCO zum „Künstler für den Frieden“ ernannt wurde, einmal mehr mit seiner Hommage an Syrien. Wesentlicher Bestandteil des Projekts ist das Ensemble ­Orpheus XXI, das aus geflüchteten Musikern besteht und diesen nicht nur eine künstlerische Heimat in der Ferne, sondern vor allem die Möglichkeit bietet, sich über die Musik auszudrücken. Julia Hellmig

Das Neue im Alten finden: Gambist und Dirigent Jordi Savall

Fr. 24.5., 20:00 Uhr Frauenkirche Orient-Okzident: Hommage an Syrien. Hespèrion XXI, Orpheus XXI, Jordi Savall (Leitung). 18:00 Uhr in der Unterkirche: Gespräch mit Jordi Savall

In die Romantik eintauchen Ivor Bolton und das Dresdner Festspielorchester laden zum Eröffnungskonzert

I

René Pape ist Solist des Eröffnungskonzerts der Festspiele Do. 16.5., 20:00 Uhr Kulturpalast René Pape (Bass), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Schubert: Ausgewählte Lieder, Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“

n der internationalen Spitzenliga reicht es nicht mehr, nur einen einzigen historischen Aufführungsstil zu meistern. Denn die Suche nach authentischem Klang reicht inzwischen bis ins Repertoire des 19. Jahrhunderts hinein. Das zeigt auch das Dresdner Festspielorchester, das sich in diesem Jahr beim Eröffnungskonzert der deutschen und beim zweiten Konzert am 30. Mai der französischen Romantik zuwendet. Unter Chefdirigent Ivor Bolton zieht der Klangkörper, der sich aus international führenden Orches-

termusikern für historische Aufführungspraxis zusammensetzt, im Wortsinn andere (Darm-)Saiten auf: Die Musiker des Festspielorchesters geraten vor allem über das „Wir-Gefühl“ bei den Proben regelrecht ins Schwärmen. Für die Orchesterfassung ausgewählter Lieder Schuberts konnte das Orchester mit René Pape ein Kind der Stadt Dresden als Solisten gewinnen. Der zweifache Grammy-Preisträger ist nicht nur als Opernsänger, sondern auch als Liedinterpret international gefeiert. Roland H. Dippel Februar 2019 concerti  27


42. dresdner musikfestspiele

Das Land, in dem die Zitronen – und Musik blühen Orchestra di Santa Cecilia

Barbara Hannigan Barbara Hannigan Sie ist eine

Ausnahmeerscheinung unter den Sängerdarstellerinnen und eine so rückhaltlose wie charismatische Interpretin. Doch nicht nur als So­ pranistin ist Barbara Hanni­ gan erfolgreich – seit ihrem Debüt 2011 ist sie ebenso als Dirigentin tätig und legt auch hier ihren Schwerpunkt auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Rahmen der konzertanten Aufführung von Strawinskys The Rake’s Progress präsentiert sich Hannigan als Förderin von Nachwuchssängern, die ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und nun von der Sopranistin am Anfang des Berufslebens begleitet und unterstützt werden. Hanni­ gan selbst möchte für ihre Initia­tive jedoch nicht nur mit ihrem guten Namen einstehen und wird selbst die Stipendiaten dirigieren. J ulia Hellmig Mo. 27.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Strawinsky: The Rake’s Progress (konzertant). Sofie Asplund (Sopran), Marta Świderska (Mezzosopran), Gyula Rab (Tenor), James Way (Tenor), Douglas Williams (Bartion), Erik Rosenius (Bass), LUDWIG Orchestra, Cappella Amsterdam, Barbara Hannigan (Leitung) 28  concerti Februar 2019

Seit seiner Gründung im Jahr 1908 ist das Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia zum bedeutendsten Orchester Italiens herangereift. Geprägt wurde der in satter Wärme leuchtende Klang von Dirigenten-Persönlichkeiten wie Giuseppe Sinopoli oder Daniele Gatti, ehe 2005 Antonio Pappano die Klangtradition fortsetzte. Seitdem hat sich das Orchester international eine Ausnahmeposition erspielt und arbeitet zusammen mit den größten Solisten weltweit. Eine herausragende Stellung nimmt die

Geigerin Lisa Batiashvili ein, die seit der letzten Spielzeit Artist in Residence des Orchesters ist. Roland H. Dippel

Sir Antonio Pappano Mo. 20.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Lisa Batiashvili (Violine), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma, Sir Antonio Pappano (Leitung). Werke von Mussorgski, Bartók & Rimski-Korsakow

Zwei Spezialisten schleifen Händels Barockjuwelen La Folia Barockorchester

Barocker Bühnenzauber im Originalklang: Das La Folia Barockorchester hat für sein Gastspiel Arien und Duette aus der Feder Georg Friedrich Händels auf das Programm gesetzt und konnte dafür zwei denkbar spannende Händelspezialisten als Solisten gewinnen: Während die Sopranistin Sabina Puértolas vor Kurzem erst in Lyon als Rodelinda in Händels gleichnamiger Oper begeisterte, widmete Countertenor Xavier Sabata gleich sein ganzes Debütalbum dem Londoner Komponisten. Und die Frauenkirche als Konzert­ort

für den Arien-Abend? Ist als Barockjuwel wie geschaffen Wolfgang Wagner dafür!

Xavier Sabata Do. 6.6., 20:00 Uhr Frauenkirche Sabina Puértolas (Sopran), Xavier Sabata (Countertenor), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Werke von Vivaldi & Händel

Fotos: Marco Borggreve, Musacchio Ianniello, Michal Novak, Florian Emanuel Schwarz, Holger Hage, Rebecca Reid

Strawinsky-Oper mit jungen Gesangstalenten


Sich vor dem russischen Erbe verbeugen Orchester des MariinskyTheaters Tschaikowsky, Mah-

ler, Rachmaninow, Berlioz – sie alle standen bereits am Pult des St. Petersburger Mariinsky-Orchesters. Mit seiner über 200-jährigen Geschichte zählt es zu einem der ältesten Klangkörper Russlands und brachte zahlreiche Werke heimischer Komponisten zur Uraufführung. International rangiert es unter den „Top 20“ der führenden Orchester. Seit 1988 ist Valery Gergiev Chefdirigent und hat das Repertoire zwar erheblich erweitert, einen Schwerpunkt auf russischen Werken gibt es aber dennoch.

So stehen bei den Musikfestspielen Werke von Skrjabin, Schtschedrin, Tschaikowsky und Schostakowitsch auf dem Programm. Irem Çatı

Valery Gergiev Mo. 3.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Berlin Mi. 5.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Jan Vogler (Violoncello, nur Konzert in Berlin), Orchester des Mariinsky-­ Theaters, Valery Gergiev (Leitung).

Felix Mendelssohn grüßt aus New York Orpheus Chamber Orchestra

Solisten, die bislang mit dem weltweit gefeierten Orpheus Chamber Orchestra musizieren durften, stoßen stets ins gleiche Horn und schwärmen von der einzigartigen team­ orientierten Zusammenarbeit des Klangkörpers. Die reicht bis ins Tonstudio hinein, wenn sämtliche Musiker des Orchesters zusammensitzen und die einzelnen Takes abhören und -mischen. Im letzten Jahr konnte das 1972 gegündete Eliteensemble aus New York, das stets ohne Dirigent spielt, den Ausnahmepianisten Jan Lisiecki gewinnen, um Men-

delssohns Klavierkonzerte einzuspielen. Hannah Duffek

Jan Lisiecki Di. 28.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Jan Lisiecki (Klavier), Orpheus Chamber Orchestra. Montgomery: Records from a Vanishing City, Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25 & Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90

Dem A-cappellaGesang die Krone aufsetzen The King’s Singers A-cappella-

Formationen gibt es inzwischen so viele, dass man die Übersicht verlieren kann. Unübertroffen an Bandbreite des Repertoires und musikalischem Können dürften aber bis heute die King’s Singers sein. Vor fünfzig Jahren in Cambridge gegründet, haben sie sich zuletzt deutlich verjüngt. Geblieben ist die Besetzung mit zwei Countertenören, Tenor, zwei Baritonen und Bass, mit der sich fast alle A-cappella-Musik umsetzen lässt. Geblieben ist aber auch die Neugier auf jede Musikrichtung, von der ersten Mehrstimmigkeit über den unerschöpflichen Fundus aus der Renaissance bis zu zeitgenössischer Chormusik, hochwertige Arrangements von Pop, Jazz und Folk eingeschlossen. Und geblieben ist schließlich die stilistische Sicherheit, das perfekte Zusammensingen und die makellose Intonation. Nicolas Furchert

The King’s Singers Mi. 22.5., 20:00 Uhr Frauenkirche The King’s Singers. Werke von Abraham, Debussy, Ellington, di Lasso, Porter, Poulenc u. a. Februar 2019 concerti  29


42. dresdner musikfestspiele

Exzentrischer Entertainer Chilly Gonzales’ Musik lässt sich schwer einordnen – und ist dabei so eingängig wie genial

J

ason Charles Beck gehört sicher zu den ungewöhnlichsten Musikern, die man aktuell auf deutschen Bühnen erleben kann. Klavier spielt der 1972 geborene Kanadier bereits seit dem zehnten Lebensjahr, doch verlief seine Karriere alles andere als klassisch: Nach Beschäftigung mit Jazz und Komposition gründet er in ­Montreal eine Alternative-Rock-Band, entschließt sich jedoch nach zwei Alben zum Tapetenwechsel, geht nach Berlin, wo er in die dortige Subkultur eintaucht und als Barpianist sein Geld verdient. Er gibt sich den Na-

men Chilly Gonzales, verbindet bei Club-Konzerten elektronische Musik mit exaltiertem Sprechgesang und schreibt Pop-Songs. 2004 schlägt Gonzales dann auf seinem Album „Solo Piano“ überraschend sanfte Töne an. Seine KlavierMiniaturen zwischen Spät­ romantik und Minimalismus öffnen ihm die Türen zu immer mehr Konzerthäusern. Gefeiert wird er dort aber nicht nur für seine Fingerfertigkeit, sondern auch für seine EntertainerQualitäten – und den Morgenmantel, in dem er traditionell die Bühne betritt. Jakob Buhre

Changiert zwischen Jazz und Neoklassik: Chilly Gonzales

Fr. 31.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Chilly Gonzales (Klavier), Stella Le Page (Violoncello), Joe Flory (Schlagzeug)

Stimmwunder aus Kairo

E

Wurde im Schulchor »entdeckt«: Fatma Said

Mi. 29.5., 20:00 Uhr Schloss Wackerbarth (Radebeul) Fatma Said (Sopran), Matthias Veit (Klavier). Werke von Brahms, El Din, Schumann, R. Strauss & Weill 30 concerti Februar 2019

igentlich hatte sich Fatma Said vorgenommen, Tennis-Profi zu werden. Zehn Jahre trainierte die Ägypterin und investierte viel Zeit auf dem Platz. Doch dann ermutigte sie der Leiter ihres Schulchors, private Gesangsstunden zu nehmen. In ihrer Heimatstadt Kairo wurde sie zunächst von der Sopranistin Neveen Allouba ausgebildet, bevor sie zum Studium an die Berliner Musik­ hochschule „Hanns Eisler“ ging. Eine wichtige Weichenstellung war auch ihre nächste Station: Said wurde Mitglied des Opernstudios der Mailän-

der Scala, auf deren Bühne sie 2016 als Pamina für Aufsehen sorgte. Seitdem zieht die Begeisterung für Saids Sopran und ihre bemerkenswerte Ausstrahlung immer weitere Kreise. Recitals folgten in ganz Europa, den USA und Kolumbien, Opernengagements in Hamburg und Salzburg – und die BBC ernannte sie 2016 zum „New Generation Artist“. Ohne Zweifel ist Said eines der vielversprechendsten Talente, bei ihrem Liederabend auf Schloss Wackerbarth wird man sich davon aus nächster Nähe überzeugen können. Jakob Buhre

Fotos: Alexandre Isard, Marco Borggreve, Shervin Lainez, Jason Bell

Fatma Said , die Nachwuchs-Sopranistin der Stunde, stellt sich in Dresden vor


Böhmischer Glanz Joshua Bell spürt in der Frauenkirche den sanglichen Linien in Dvořáks Violinkonzert nach

A

ls Antonín Dvořák dem Geiger Joseph Joachim 1879 die erste Fassung seines Violinkonzerts schickte, zeigte sich dieser nicht gerade begeistert davon. Dvořák, der das Werk Joachim widmen wollte, erarbeitete eine komplett neue Version, die dem Geiger nach weiteren kleinen Änderungen soweit zusagte, dass er der Widmung und Veröffentlichung zustimmte. Inzwischen gehört das Konzert zu den beliebtesten Standardwerken unter Geigern, so auch bei Joshua Bell, der zu den erfolgreichsten Violinisten welt-

weit zählt. In der Frauenkirche interpretiert der US-Amerikaner das Violinkonzert gemeinsam mit der Camerata Salzburg. In den 67 Jahren ihres Bestehens spielte das Ensemble fast ebenso viele Alben ein und arbeitete mit Legenden wie Clara Haskil oder Dietrich Fischer-Dieskau zusammen. Ohne eigenen Chefdirigenten konnte die Camerata Salzburg für ihre Projekte stets denkbar spannende Dirigenten für sich gewinnen – so auch in Dresden, wo Andrew Manze, Chef der NDR Radiophilharmonie, die Irem Çatı Camerata leitet.

Gab als 18-Jähriger sein Debüt in der Carnegie Hall: Joshua Bell Mo. 27.5., 20:00 Uhr Frauenkirche Joshua Bell (Violine), Camerata Salzburg, Andrew Manze (Leitung). Sibelius: Rakastava op. 14, Dvořák: Violinkonzert a-Moll op. 53, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36

Starcellist kehrt zurück Yo-Yo Ma begibt sich mit Pianistin Kathryn Stott auf klingendes russisches Terrain

Y

Eröffnete die »Cellomania« im letzten Jahr: Yo-Yo Ma Fr. 7.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Yo-Yo Ma (Violoncello), Kathryn Stott (Klavier). Strawinsky: Suite italienne, Prokofjew: Cellosonate C-Dur op. 119, Rachmaninow: Cellosonate g-Moll op. 19

o-Yo Ma ist weit mehr als ein gewöhnlicher Cellist. Natürlich beherrscht er die Konzerte von Dvořák und Elgar ebenso wie die Solosuiten von Bach, die er kürzlich zum dritten Mal eingespielt hat. Aber er kann sich auch für weniger ausgetretene Pfade begeistern: Er widmete sich ­genuin amerikanischer Musik, führte mit dem Silkroad Ensemble Weltmusik auf, spielte mit Vokalakrobat Bobby McFerrin um die Wette und lernte für Bach- und Vivaldiaufnahmen mit Ton Koopman Barockcello. Ennio Morricone arran-

gierte für ihn Teile seiner Filmmusik, während John Williams für ihn ein Cellokonzert schrieb. In Dresden tritt er gemeinsam mit der Pianistin ­Kathryn Stott auf, die ihm bereits für zwei CDs als Partnerin zur Seite stand. Nach den dort aufgenommenen Werken der französischen Spätromantik steht nun russische Musik der klassischen Moderne auf dem Programm. Die höchst unterschiedlichen Ausdruckswelten und Lebensläufe von Strawinsky, Prokofjew und Rachmaninow laden dabei zum Vergleich ein. Nicolas Furchert Februar 2019 concerti   31


42. dresdner musikfestspiele

Mr. Redhorn lädt zur Jam-Session mit Freunden

Wenn Klassik aus dem Jazz hervorblitzt

Jazz Night Wie kaum ein an-

Brad Mehldau Trio Seit 1995 mischt Brad Mehldau mit seinem Trio die internationale Jazzszene auf und gilt heute nicht grundlos als Star, der in einem Atemzug mit legendären Jazzpianisten wie Bill Evans genannt wird. Inspiration finden Mehldau, Kontrabassist Larry Grenadier und Schlagzeuger Jeff Ballard nicht nur in der Rückschau innerhalb des Jazz, sondern auch jenseits der Genregrenzen. Ihr sensibles Klangbild verschmilzt zu einer Einheit, fasziniert dabei durch eine konstante Leichtigkeit und lässt auch schon mal ein Versatzstück aus einem

Nils Landgren und sein Markenzeichen: die rote Posaune So. 9.6., 20:00 Uhr Kulturpalast Jazz Night. Nils Landgren & Freunde 32 concerti Februar 2019

Beat­les-Song oder ein Schubert-Impromptu hervorblitzen. Johann Buddecke

Seit 2005 in neuer Besetzung: das Brad Mehldau Trio So. 19.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Brad Mehldau Trio

Ein Kopfzirkus bahnt sich seinen Weg Meret Becker Seit dem Film

Kleine Haie von 1992 singt Meret Becker vor der Kamera und hat bereits mehrere Musikalben veröffentlicht. Auch zu Kabarett und Varieté fühlt sich die Schauspielerin bereits seit jungen Jahren hingezogen, wie ihr Programm „Le Grand Ordinaire“ zeigt, eine Collage aus musikalischen Bildern und surrealen Liedern. Der Programmtitel ist zugleich der Name eines imaginären Zirkus, der sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung zieht. Kunterbunt wird auch das zu hörende Instrumentarium sein, zu dem etwa eine

Spieluhr, eine Glasharfe und eine Singende Säge gehören. Roland H. Dippel

Manege frei für Schauspielerin und Sängerin Meret Becker Di. 28.5., 20:00 Uhr Staatsoperette Le Grand Ordinaire. Meret Becker & The Tiny Teeth

Fotos: Michael Wilson, Thron Ullberg, Joachim Gern

derer Jazzmusiker ist der Posaunist Nils Landgren für seine All-Star-Konzerte bekannt. Das Prinzip ist altbewährt: Seit Anbeginn des Jazz bringen Jam-Sessions ver­ schie­denste Musiker zusammen und werden für manchen Nachwuchsjazzer zum Sprung­ brett, ob nun aus einer Kellerkneipe heraus oder gleich in einem großen Konzertsaal. Für die „Jazz Night“ der Dresdner Musikfestspiele holt „Mr. Redhorn“ den aufstrebenden Nachwuchspianisten und -organisten Simon Oslender, die Saxofonistin Ada Rovatti und die amerikanische Trompetenlegende und „Blood, Sweat & Tears“-Gründungsmitglied Ran­dy Brecker auf die Bühne. Für den richtigen Groove sorgen Lars Danielsson am Kontrabass und Wolfgang Haffner am Schlagzeug, den Gesang übernimmt die amerikanische R&B- und Jazz-Künstlerin Chi­ na Moses. Johann Buddecke­


Programm

Alle Termine der Dresdner Musikfestspiele 2019 auf einen Blick

Tipp

19.5. Sonntag 20:00 Kulturpalast Brad Mehldau Trio 20:00 Semperoper Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Brahms: Sinfonien Nr. 3 F-Dur op. 90 & Nr. 4 e-Moll op. 98

20.5. montag

20:00 Kulturpalast Lisa Batiashvili (Violine), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma, Sir Antonio Pappano (Leitung). Mussorgski: Eine Nacht auf dem Kahlen Berge, Bartók: Violinkonzert Nr. 1, RimskiKorsakow: Scheherazade Ein Wunderkind ist erwachsen geworden: Mit zwölf Jahren studierte die gebürtige Georgierin in Hamburg und München, heute zählt Lisa Batiashvili zu den gefragtesten Violinistinnen weltweit.

16.5. Donnerstag 20:00 Kulturpalast Eröffnungskonzert. René Pape (Bass), Dresdner Festspielorchester, Ivor Bolton (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“, Schubert: Ausgewählte Lieder (Bearbeitung für tiefe Stimme und Orchester), Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie”

Fotos: Sammy Hart/DG, Harald Hoffmann

17.5. Freitag 20:00 Kulturpalast Yuja Wang (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla (Ltg). Ligeti: Concert Românesc, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 5 G-Dur op. 55, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

18.5. Samstag 20:00 Kulturpalast 3 Komponisten – 3 Kontinente. Jan Vogler (Violoncello), WDR Sinfonieorchester, Cristian Măcelaru (Leitung). Muhly/ Helbig/Long: Cellokonzert (UA), Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

20.5. Montag 20:00 Kulturpalast Lisa Batiashvili (Violine), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma, Sir Antonio Pappano (Leitung). Mussorgski: Eine Nacht auf dem Kahlen Berge, Bartók: Violinkonzert Nr. 1, Rimski-Korsakow: Scheherazade Weitere Infos siehe Tipp

21.5. Dienstag 20:30 Frauenkirche Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma, Sir Antonio Pappano (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll Weitere Infos siehe Tipp

22.5. Mittwoch 20:00 Frauenkirche The King’s Singers. Werke von Abraham, Debussy, Ellington, Grainger, Howells, Kreek, di Lasso, Mendelssohn, Porter, Poulenc, Rebner/Robinson, Saint-Saëns, Schmidseder, R. Strauss, Vaughan Williams & Walford Davies

20:00 Frauenkirche Orient-Okzident: Hommage an Syrien. Hespèrion XXI, Orpheus XXI, Jordi Savall (Fiedel, Rebab & Leitung).

25.5. Samstag 20:00 Festspielhaus Hellerau Heiner Goebbels: Eislermaterial. Heiner Goebbels (Komposition/­ Regie), Jean Kalman (Bühne/Licht), Ensemble Modern, Josef Bierbichler (Schauspieler), Norbert Ommer (Klangregie) 20:00 Residenzschloss (Stallhof) Milestones – Best of David Orlowsky Trio 21:00 Reithalle Dresden Classical Beats: Johannes Motschmann Trio. Lifestream Weitere Infos siehe Tipp

26.5. Sonntag 11:00 Kulturpalast Anne-Sophie Mutter (Violine), Kammerorchester Wien-Berlin. Mozart: Violinkonzerte Nr. 2 D-Dur KV 211, Nr. 3 G-Dur KV 216 & Nr. 5 A-Dur KV 219 „Türkisches Konzert“, Sinfonie Nr. 1 Es-Dur KV 16

Tipp

23.5. Donnerstag 20:00 Kulturpalast Yefim Bronfman (Klavier), Wiener Philharmoniker, Tugan Sokhiev (Leitung). Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

24.5. Freitag 16:00, 18:00 & 20:00 TU Dresden (Barkhausen-Bau) Sound & Science: Raum und Klang. Prof. Dr. Friederike Wißmann (Musikwissenschaftlerin), Prof. Dr. Ercan Altinsoy (Akustiker), David Orlowsky Trio. Wandelkonzert

25.5. Samstag

21:00 Reithalle Dresden Classical Beats: Johannes Motschmann Trio. Lifestream In Clubs und Konzertsälen gleichermaßen zuhause: Das Johannes Motschmann Trio generiert mit Instrumenten aus den siebziger und achtziger Jahren sämtliche elektronische Sounds live auf der Bühne.

Februar 2019 concerti  33


42. Dresdner Musikfestspiele

21.5. freitag

20:30 Frauenkirche Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma, Sir Antonio ­Pappano (Leitung). Mahler: ­Sinfonie Nr. 6 a-Moll Schon bald nach der Gründung 1908 wurde das römische Orchester zum wichtigsten Konzert- und Uraufführungsorchester Italiens. 17:00 Annenkirche Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Leitung). Mahler/Gottwald: Ich bin der Welt abhanden gekommen, Brahms: Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen op. 74/1, Reger: Acht geistliche Gesänge op. 138, Cage: Four², Martin: Messe für Doppelchor 20:00 Festspielhaus Hellerau Heiner Goebbels: Eislermaterial. Heiner Goebbels (Komposition/­ Regie), Jean Kalman (Bühne/Licht), Ensemble Modern, Josef Bierbichler (Schauspieler), Norbert Ommer (Klangregie)

27.5. Montag 20:00 Frauenkirche Joshua Bell (Violine), Camerata Salzburg, Andrew Manze (Leitung). Sibelius: Rakastava op. 14, Dvořák: Violinkonzert a-Moll op. 53, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 20:00 Kulturpalast Strawinsky: The Rake’s Progress (konzertante Aufführung in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln). Sophie Asplund (Sopran), Marta Świderska (Mezzo­sopran), James Way & Gyula Rab (Tenor), Douglas Williams (Bariton), Erik Rosenius (Bass), LUDWIG Orchestra, Cappella Amsterdam, Barbara Hannigan (Leitung)

28.5. Dienstag 20:00 Kulturpalast Jan Lisiecki (Klavier), Orpheus Chamber Orchestra. Montgomery: Records from a Vanishing City, Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25 & Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“ 34 concerti Februar 2019

20:00 Staatsoperette Dresden Le Grand Ordinaire. Meret Becker (Gesang, Säge & Homophone), Ben Jeger (Glasharfe, Klavier & Akkordeon), Buddy Sacher (Gitarre, Banjo & Mandoline), Peter Wilmanns (Saxofon, Klarinette & Bassklarinette), Uwe Langer (Trompete, Tuba, Posaune & Euphonium), Dirk-Peter Kölsch (Schlagzeug) 20:00 Palais im Großen Garten Hagen Quartett. Schubert: Streichquartett Nr. 12 c-Moll D 703 „Quartettsatz“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 13 b-Moll op. 138, Beethoven: Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131

29.5. Mittwoch 20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Fatma Said (Sopran), Matthias Veit (Klavier). Werke von Brahms, El Din, Schumann, R. Strauss & Weill

30.5. Donnerstag 11.00 Palais im Großen Garten Werkstattkonzert. Jan Vogler (Violoncello & Moderation), Dresdner Festspielorchester, N.N. (Leitung). Ausschnitte aus dem Konzertprogramm des Abends 20:00 Kulturpalast Jan Vogler (Violoncello), Dresdner Festspiel­ orchester, N.N. (Leitung). Berlioz: Ouvertüre zu „Les Francs-juges“ op. 3 & Symphonie fantastique op. 14, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33

31.5. Freitag 20:00 Kulturpalast Chilly Gonzales (Klavier), Stella Le Page (Violoncello), Joe Flory (Schlagzeug)

2.6. Sonntag 11:00 Semperoper Hélène Grimaud (Klavier). Werke von Chopin, Debussy, Rachmaninow, Satie & Silvestrov 17:00 Neue Synagoge Ido Azrad (Klarinette), Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden, Michael ­Hurshell (Leitung). Korngold/Hurshell: Streichsextett D-Dur, Lavry: Al Naharot Bavel, Ben-Haim: Pastorale Variée 20:00 Albertinum (Lichthof) Nikolai Tokarev (Klavier). Tschaikowsky: Die Jahreszeiten op. 37a, Mussorgski: Bilder einer Ausstellung (mit visueller Umsetzung von Uwe Niesig) 20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Notos Quartett Weitere Infos siehe Tipp

3.6. Montag 20:00 Hochschule für Musik Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Deutsche Streicherphilharmonie, Wolfgang Hentrich (Leitung). Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 FDur BWV 104, Bruch: Serenade nach schwedischen Volksmelodien, Haydn: Violinkonzert Nr. 1 C-Dur, Warlock: Capriol Suite, Schostakowitsch/Barschai: Kammersinfonie op. 110a 20:00 Konzerthaus Berlin Jan Vogler (Violoncello), Orchester des ­Mariinsky-Theaters, Valery Gergiev (Leitung). S ­ chtschedrin: Konzert für Orchester Nr. 1 „Freche Orchesterscherze“, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2 op. 126, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Tipp

1.6. Samstag 19:00 Albertinum (Lichthof) Klangatelier. Schülerinnen und Schüler Dresdner Schulen, AuditivVokal Dresden, Olaf Katzer (Leitung), Ortrud Kegel (Musikvermittlung) 19:30 Kulturpalast Emmanuel Pahud (Flöte), Marie-Pierre Langlamet (Harfe), Dresdner Philharmonie, Cristian Măcelaru (Leitung). Mozart: Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur KV 299, Petitgirard: Dilemma Doppelkonzert für Flöte, Harfe und Orchester (UA), Bartók: Konzert für Orchester Sz 116 20:00 GebäudeEnsemble Dt. Werkstätten Hellerau Richard Galliano New Jazz Musette Quartet 21:00 Reithalle Dresden Classical Beats: Jazzrausch Bigband. Dancing Wittgenstein

2.6. sonntag

20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Notos Quartett. Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Françaix: Divertissement, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47 Frischer Wind aus Berlin: Das 2007 gegründete, mit zahlreichen Preisen bedachte Notos Quartett begeistert mit unkonventionellen, klanglich perfekt ausbalancierten Interpretationen kammermusikalischer Werke aus allen Epochen.

Fotos: Musacchio Ianniello, Uwe Arens, PR, Marco Borggreve

Tipp


20:00 Ball- und Brauhaus Watzke Barocklounge: Jean Rondeau. Jasmin Toccata: Jean Rondeau (Cembalo), Thomas Dunford (Laute & Theorbe), Keyvan Chemirani (Perkussion). Werke von Chemirani, Dalza, Händel, Purcell, Soler, Storace & de Visée

Tipp

4.6. Dienstag 20:00 Kulturpalast Grigory Sokolov (Klavier)

5.6. Mittwoch 20:00 Kulturpalast Orchester des ­Mariinsky-Theaters, Valery Gergiev (Leitung). Skrjabin: Prométhée. Le Poème du feu op. 60 & Le Poème de l’extase op. 54, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 20:00 Annenkirche Intrada Vokal­ ensemble, Ekaterina Antonenko (Leitung). Werke von Glinka, Pärt, Rachmaninow, Schnittke, Schtsche­ drin, Strawinsky & Tschaikowsky Weitere Infos siehe Tipp

6.6. Donnerstag 20:00 Schloss Wackerbarth (Radebeul) Lucas & Arthur Jussen (Klavier). Mendelssohn: Andante und Allegro assai vivace op. 92, Schubert: Allegro a-Moll „Lebensstürme“ D 947, Poulenc: Sonate für Klavier zu vier Händen, Ravel: Ma mère l’oye, Strawinsky: Le sacre du printemps 20:00 Frauenkirche Sabina Puértolas (Sopran), Xavier Sabata (Countertenor), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Werke von Händel & Vivaldi

Tipp

11.6. dienstag

11:00 Palais im Großen Garten Belcea Quartet. Haydn: Streichquartette Nr. 29 G-Dur op. 33/5 Hob III:41 & Nr 76 d-Moll op. 76/2 Hob III:76, Janáček: Streichquartette Nr. 1 & 2 Kaum ein Ensemble hat ein so breites Repertoire wie das Belcea Quartet, das bereits alle Streichquartette von Britten, Bartók und Beethoven eingespielt hat.

7.6. Freitag 19:00 Hochschule für Musik Preisträgerkonzert des 1. Internatio­ nalen Klavierwettbewerbs Carl Maria von Weber. Preisträger & Konzert­ programm werden Ende April 2019 bekannt gegeben 20:00 Kulturpalast Yo-Yo Ma (Violoncello), Kathryn Stott (Klavier). Strawinsky: Suite ­italienne, Prokofjew: Cellosonate C-Dur op. 119, Rachmaninow: Cello­sonate g-Moll op. 19 20:00 Schauspielhaus Schlemmer: Das Triadische Ballett. Bayerisches Junior Ballett München in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin, Gerhard Bohner (Choreo­ grafie), Colleen Scott, Ivan Liška (Einstudierung), Hans-Joachim Hespos (Musik), Ulrike Dietrich (Kostümrekon­ struktion & Neufassung)

8.6. Samstag

5.6. mittwoch

20:00 Annenkirche Intrada Vokalensemble, Ekaterina Antonenko (Leitung). Werke von Glinka, Pärt, Rachmaninow, Schnittke, Schtschedrin, Strawinsky & Tschaikowsky Nach dem umjubelten Festspieldebüt im letzten Jahr kehrt das Intrada Vokal­ensemble nun für eine weitere Sternstunde des Chorgesangs nach Dresden zurück.

14:00 Überall in Dresden Klingende Stadt. Ensembles, Orchester, Chöre, Bands, Musikerinnen und Musiker aller Stilrichtungen sowie Tanzensembles, Tänzerinnen und Tänzer 19:00 Neumarkt Dresden singt & musiziert. Elbland Philharmonie Sachsen, Dresdner Chöre, Thomas Runge (Leitung). Open-Air-Konzert mit Mitsingprogramm 19:30 Kulturpalast Christian Tetzlaff (Violine), Dresdner Philharmonie, Karina Canellakis (Leitung). Messiaen: Hymne au Saint Sacrement, Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77, Skrjabin: Le Poème de l’extase

16:00 & 20:00 Schauspielhaus Schlemmer: Das Triadische Ballett. Bayerisches Junior Ballett München in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin, Gerhard Bohner (Choreo­grafie), Colleen Scott, Ivan Liška (Einstudierung), Hans-Joachim Hespos (Musik), Ulrike Dietrich (Kostümrekon­struktion & Neufassung) 21:00 Frauenkirche Samuel Kummer (Orgel). J. S. Bach: Triosonate Nr. 5 C-Dur BWV 529, Concerto C-Dur BWV 594 & Choralbearbeitungen

9.6. Sonntag 17:00 Schloss Pillnitz (Schlosspark) Serenade im Grünen. Dresdner Kreuzchor, Roderich Kreile (Leitung) 20:00 Kulturpalast Jazz Night: Nils Landgren & Freunde. Nils Landgren (Posaune), China Moses (Gesang), Ada Rovatti (Saxofon), Randy Brecker (Trompete), Simon Oslender (Klavier & Keyboard), Lars Danielsson (Kontra­ bass), Wolfgang Haffner (Schlagzeug) 20:00 Schloss Albrechtsberg Andrea Lucchesini (Klavier). Werke von Berio, Scarlatti & Schubert

10.6. Montag 11:00 & 15:00 Konzertplatz Weißer Hirsch Familienkonzert: Klaus Klettermaus. Mitglieder der JazzBaltica All Star Band, Nils Landgren (Komposi­ tion & Posaune), Dominique Horwitz (Erzähler) 11:00 Palais im Großen Garten Belcea Quartet. Haydn: Streichquartette Nr. 29 G-Dur op. 33/5 Hob III:41 & Nr. 76 d-Moll op. 76/2 Hob III:76 „Quintenquartett“, Janáček: Streichquartette Nr. 1 „Kreutzersonate“ & Nr. 2 „Intime Briefe“ Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Messe Dresden Abschluss­ konzert. Eric Clapton & Band

Tickets & Kontakt: Besucherservice der Dresdner Musikfestspiele im Kulturpalast Schloßstraße 2 01067 Dresden Tel. +49 (0)351–656 06 700 besucherservice@musikfestspiele.com

www.musikfestspiele.com

Februar 2019 concerti   35


Blind gehört

zur Person

1991 in Göttingen geboren, erhielt Felix Klieser mit fünf Jahren den ersten Horn­ unterricht. Mit dreizehn Jahren studierte er an der Musikhochschule Hannover und gewann als Jugendli­ cher zahlreiche Preise, darunter den Bundeswett­ bewerb Jugend musiziert. 2013 veröffentlichte Klieser seine Debüt-CD „Reveries“, im März erscheint sein neues Album mit Mozarts Hornkonzerten.

»Das ist eigentlich eine Todsünde!« Felix Klieser hört und kommentiert CDs von Kollegen,

F

elix Klieser hat in seiner kern einen stimmigen VerKindheit und Jugend gleich: „Jemand ruft dich an, sehr viele CDs von allen du siehst aber die Nummer möglichen Hornisten gehört – nicht. Dann sagt derjenige „die haben sich in meinem ,Hallo‘ – und sofort weißt du, Kopf festgebrannt“. Beim Tref- wer dran ist.“ fen im Büro der Plattenfirma Berlin Classics erkennt der Mozart: Hornkonzert 28-Jährige seine Kollegen und Nr. 2 Barry Tuckwell, Academy of St Martin Vorbilder oft nach wenigen in the Fields, Sir Ne­ Sekunden und bringt für das ville Marriner (Ltg). EMI 1971 „blinde“ Erkennen von Musi36  concerti Februar 2019

Ein sehr weicher Klang. Mir ist das aber etwas zu schmalzig, es klebt ineinander. Eine romantische Interpretation, so würde ich eher Strauss oder Brahms spielen, für Mozart ist mir das zu wenig artikuliert. Man darf seine Hornkonzerte ja nicht zu ernst nehmen. Mozart hat sie für einen sehr guten Freund geschrieben, für Joseph Leitgeb, den er in seiner

Foto: Julia Wesely

ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Helge Birkelbach


Widmung als „Esel, Ochs und Narren“ tituliert hat. Speziell in diesem Konzert hat sich Mozart über das Naturhorn lustig gemacht. Im dritten Satz gibt es eine Stelle, wo die Geigen das Horn richtig auslachen. Hier, im ersten Satz: Diese Passage beginnt lyrisch, aber die aufsteigenden Achtel muss man frech und keck spielen. Davon lebt das Konzert. Diese Interpretation ist mir zu brav. Man hört auch dieses leichte Nachdrücken: Wenn man den Ton schon hat, drückt man nochmal etwas nach, wodurch sich die Klangfarbe ändert. Das ist eigentlich eine Todsünde! Vermutlich ist es eine ältere Aufnahme, die noch nicht „historisch informiert“ war. Barry Tuckwell? Das wundert mich ein bisschen. Seine Interpretation der Haydn-Konzerte liebe ich, da hat er auch diesen Charme, die Knackigkeit und den Witz, der bei Mozart sehr gut reinpassen würde. R. Strauss: Horn­ konzert Nr. 1 Radovan Vlatković, English Chamber Orchestra, Jeffrey Tate (Ltg). EMI 1990

Ist das Radovan Vlatković mit dem English Chamber Orchestra? Für mich ist das eine der besten Einspielungen des Konzerts. Bei diesem Klang habe ich das Gefühl, dass man damit Löcher in die Wand bohren könnte, der ist unglaublich kernig und intensiv, für Strauss ist das perfekt. Das Konzert lebt – wie auch die anderen romantischen Konzerte – von den Klangfarben und der Klang­intensität. Am Ende gibt es ein paar Triolen-

Passagen, aber ansonsten ist das kein Bravour-Stück. Das Horn ist ja generell kein Virtuosen-Instrument, sondern seine Stärke liegt vor allem darin, dass man über den Klang arbeitet und damit Emotionen weckt. Darin ist Vlatković sehr gut. Beethoven: Horn­ sonate F-Dur op. 17 Dennis Brain, Denis Matthews (Klavier). Columbia 1944

Von dem Stück kenne ich nur wenige Aufnahmen, obwohl ich es selbst häufig spiele. Das hier ist sehr latschig gespielt. Wenn man sich überlegt, dass Beethoven das Stück ursprünglich Napoleon gewidmet hat, dann weiß ich nicht, ob das hier Napoleon gerecht wird. Die Passage jetzt ist sehr lyrisch, das darf sie auch sein. Und hier kann man frei improvisieren – aber das ist mir zu geradeaus gespielt. Als Beethoven die Sonate damals mit dem populären Hornisten Giovanni Punto aufgeführt hat, waren das zunächst nur Skizzen, das Stück war nicht komplett auskomponiert, die beiden haben viel improvisiert. Erst hinterher hat sich Beethoven hingesetzt und aufgeschrieben, an was er sich erinnern konnte, um die Sonate zu veröffentlichen. Der Improvisationsgedanke steckt aber immer noch drin, und das muss man hören. Es muss eine gewisse Freiheit haben und möglichst spontan klingen. Dennis Brain? Den finde ich bei Strauss sehr gut, auch bei Mozart. Aber hier fehlt mir die Schärfe, es ist zu ordentlich, zu sauber.

Saint-Saëns: Konzertstück f-Moll Hermann Baumann, Gewandhaus-Orches­ ter, Kurt Masur (Ltg). Eterna 1987

Das ist Hermann Baumann mit dem Gewandhaus-Orchester und Kurt Masur. Es gibt viele Aufnahmen von dem Stück, aber diese mag ich besonders. Ähnlich wie Vlatković hat er diesen zentrierten Klang, wie ein Strahl. Am besten ist seine Aufnahme vom GlièreKonzert. Er spielt so knackig und kompakt, man hat das Gefühl, dass da nicht mal ein halbes Sauerstoff-Molekül dazwischen passt. Jede Phrase, jeder Ton ist intensiv und hat einen Sinn und Ausdruck. Es ist schon phänomenal, wenn man so Horn spielen kann! Schumann: Adagio und Allegro op. 70 Konstantin Timokhine, Daniela Timokhine (Klavier). CDbaby 2017

Das ist nicht von mir, oder? Ich erkenne ein paar Gemeinsamkeiten zu meiner Aufnahme. Ein gutes Tempo, vor allem ist es sehr kommunikativ gespielt. Dieses Adagio lebt davon, dass Horn und Klavier ebenbürtig sind, jeder wirft ein bisschen was rein, der andere nimmt es auf und führt es weiter. Hier funktioniert das gut, die Klangbalance zwischen den Instrumenten stimmt. Ich mag es, wenn das Horn die Möglichkeit hat, hinter dem Klavier zu verschwinden, so als würde es das Klavier begleiten. Es gibt sehr viele Aufnahmen, bei denen mir das Horn zu dominant ist. Das ist hier nicht der Fall. Februar 2019 concerti  37


Blind gehört

Glière: Hornkonzert Marie-Luise Neun­ ecker, Bamberger Symphoniker, Werner Andreas Albert (Ltg). Koch/DGG 1994

Das fängt schon mal gut an, der Orchesterpart klingt nämlich oft sehr blechern. Es könnte Marie-Luise Neunecker mit den Bamberger Symphonikern sein. Woran ich das erkenne? So ganz konkret kann ich das nicht sagen. Das ist wie beim Telefon: Jemand ruft an, du siehst aber die Nummer nicht, dann sagt derjenige „Hallo“ und sofort weißt du, wer dran ist. In einem Ton kann sehr viel Persönlichkeit stecken. Neunecker erkenne ich vermutlich an der Art, wie sie Töne ent­ wickelt und abschwellt. Das ist für mich generell das Interessanteste, wie ein Ton anfängt und aufhört: Weich oder hart, knusprig, bittersüß … Das sind Merkmale, die ich raushöre und vergleichen kann. Duvernoy: Horntrio Nr. 1 Sarah Willis, Cordelia Höfer (Kla­ vier), Kotowa Machida (Violine). Gebr. Alex­ ander Mainz 2009

Das Stück wurde nicht gerade häufig aufgenommen. Das hier ist aber nicht von mir. Ist es die Aufnahme von Sarah Willis? Ich kenne Sarah ja sehr gut, wir spielen manchmal zusammen und sie hat mich immer sehr unterstützt. Den Anfang spiele ich etwas anders. Ich gebe den Sechzehnteln etwas mehr dynamische Richtung. Der Mittelteil gefällt mir sehr gut, das ist sehr schön gespielt, sehr ausdrucksvoll. Können wir mal das Allegretto hören? Das spiele ich etwas 38 concerti Februar 2019

flotter. Das Trio ist ja sehr kurz, du musst versuchen, in den sieben Minuten alles unterzubringen, alle Variationsmöglichkeiten, was nicht einfach ist. Poulenc: Elegie für Horn und Klavier Peter Damm, Hansjür­ gen Scholze (Orgel). Eterna 1982

(nach 2 Sekunden) Das ist Peter Damm! Er macht wahnsinnig viel Vibrato, es ist ein heller, sehr feiner Klang. Er ist wahrscheinlich der einzige Hornist auf der Welt, der so spielt. Es ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich mache, ich finde es aber sehr faszinierend. Denn durch seine Spielweise hat er oft andere Interpretationen und Sichtweisen auf die Stücke. Generell muss man sich als Musiker immer auch mit Gegenteilen auseinandersetzen. Ich bin ein großer Fan von Peter Damm und hatte auch Unterricht bei ihm. Shilkloper: Songs My Parents Sing Arkady Shilkloper, Vadim Neselovskyi (Klavier). Neuklang 2017

Ist das improvisiert? Das könnte Arkady Shilkloper sein. Er ist ja bekannt dafür, dass er Jazz auf dem Horn spielt. Was ich faszinierend finde: Wenn man das hier vergleicht mit zum Beispiel dem Glière-Konzert, hat man nicht den Eindruck, dass es ein und dasselbe Instrument ist. Das Horn ist sehr wandlungsfähig, hat sehr viele Farben, viele Charaktereigenschaften, man kann es auf ganz unterschiedliche Art und

Weise spielen. Ich könnte so nicht spielen, das entspricht nicht meinem Naturell. Jazz klingt so leicht, aber es ist etwas Hochkomplexes, harmonisch viel schwieriger als Klassik. Deswegen habe ich großen Respekt, wenn Leute das können. Hier klingt das Horn jetzt wie eine Trompete. So in etwa habe ich in meiner Anfangszeit geklungen, meine Artikulation war sehr direkt, nichts war rund, sondern alles sehr spitz. Hier passt das aber. Clark: Die Kreuz­otter John Clark, Ensemble Nine Live. Mulatta Records 2016

Ehrlich gesagt klingt es ein bisschen so, als ob jemand in ein Loch gefallen ist, dort Horn spielt und dann hat jemand noch Laub drüber geschüttet. Benutzt der einen Dämpfer? Ich kann damit nichts anfangen. Das Instrument könnte ein Horn sein, es könnte aber auch ein im Jahr 2022 erfundenes Instrument sein, dass hier zum ersten Mal benutzt wird. Der Komponist wollte offenbar mit allem brechen, was es gibt, nach dem Motto: Alles was ich mache, darf so noch nicht stattgefunden haben. Diesen Gedanken gibt es oft in der Neuen Musik, wobei ich mich frage: Warum muss alles neu sein? Wir ziehen die Hose ja auch nicht über den Kopf, weil noch nie jemand die Hose auf dem Kopf getragen hat. Es gibt richtig gute zeitgenössische Werke, aber leider auch sehr viele, bei denen du als Zuhörer erst mal einen Kurs belegen müsstest, um Zugang dazu zu finden.


Konzert-TIPPs

Salzburg So. 3.2., 18:00 Uhr Haus für Mozart Felix Klieser (Horn), Olga Peretyatko (Sopran), Salzburger Bachchor, Mozar­ teumorchester Salzburg, Ivor Bolton (Leitung). Mozart: Hornkonzert Es-Dur KV 447, Sinfonie Nr. 34 C-Dur KV 338 & Nr. 20 D-Dur KV 133, Chöre und Arien aus „Idomeneo“, „Don Giovanni“ u. a. Frankfurt Do. 14.2., 18:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Rhapsody in concert. Felix Klieser (Horn), Miljenko Turk (Ba­ riton), Annika Treutler (Klavier), Spark, Signum Saxophon Quartett, Schülerin­ nen von Frankfurter Schulen (Moderati­ on). Werke von Beethoven, Mozart, Gershwin, Bixio, Piazzolla u. a. Heiligendamm Fr. 8.3., 20:00 Uhr Grand Hotel Felix Klieser (Horn), Zemlinsky Quar­ tett. Haydn: Streichquartett g-Moll Hob. III/74 „Reiterquartett“, Mozart: Hornkonzerte Es-Dur KV 417, Es-Dur KV 447 & Es-Dur KV 495 Hamburg So. 10.3., 19:30 Uhr Elbphilharmonie (Kleiner Saal) Künstler & Programm siehe Heiligendamm

Saarbrücken So. 31.3., 11:00 Uhr & Mo. 1.4., 20:00 Uhr Congresshalle Felix Klieser (Horn), Saarländisches Staatsorchester, Jean-Yves Ossonce (Leitung). von Weber: Ouvertüre aus „Oberon”, R. Strauss: Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11, G. Prokofiev: Carnet de Voyage, Magnard: Sinfonie Nr. 4 op. 21 Höchstädt Sa. 18.5., 20:30 Uhr Schloss Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier). R. Schumann: Adagio und Allegro, C. Schumann 6 Lieder op. 13, Beethoven: Hornsonate op. 17, Glière: Vier Stücke für Horn und Klavier, Rheinberger: Hornsonate Es-Dur op. 178 Düsseldorf Sa. 25.5., 20:00 Uhr Tonhalle (Men­ delssohn-Saal) Fatma Said (Sopran), Andrej Bielow (Violine), Felix Klieser (Horn), Herbert Schuch (Klavier). R. Schumann: Adagio und Allegro op. 70, Bonis: Scènes de la forêt, Brahms: Trio Es-Dur op. 40, Schubert: Auf dem Strom D 943, C. Schumann: Drei ­Romanzen op. 22 & Lieder (Auswahl)

Hamm Di. 2.7., 20:00 Uhr Scheune Gut Kump Felix Klieser (Horn), Andrej Bielow (Violine), Christof Keymer (Klavier). Koechlin: Quatre petites pièces op. 32, Brahms: Violinsonate Nr. 3 d-Moll, op. 108 & Trio Es-Dur op. 40, Schumann: Adagio & Allegro As-Dur op. 70, Duvernoy: Trio Nr. 1 Stolberg So. 28.7., 20:00 Uhr Museum Zinkhütter Hof Festival Momentum ­Stolberg. Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier). R. Schumann: Adagio und Allegro, C. Schumann 6 Lieder op. 13, Beethoven: Hornsonate op. 17, Gli­ ère: Vier Stücke für Horn und Klavier, Rhein­berger: Hornsonate Es-Dur

CD-Tipp

Mozart: Horn­kon­zerte Nr. 1-4 Felix Klieser (Horn), Camerata Salzburg. Ab 1.3. bei Berlin Classics

Einweihungsmusik für den Hamburger Michel

cpo 555 214–2

CD

1762 war für Hamburg ein wichtiges Jahr. Die große St. Michaeliskirche war 1750 abgebrannt, zwölf Jahre später wurde der barocke Neubau (noch ohne Turm) eingeweiht. Dieses Ereignis wurde wie ein Staatsakt gefeiert und natürlich musste der städtische Musikdirektor Telemann, immerhin 81 Jahre alt, die Musik dazu liefern. Der großen Bedeutung bewusst, wurde es eine seiner prachtvollsten und expressivsten Partituren.

cpo

Michael Alexander Willens Die Kölner Akademie ist ein einzigartiges Ensemble mit Sitz in Köln. Es zeichnet sich durch seine Aufführungen von Musik des 17.–21. Jahrhunderts aus, bei denen renommierte Gastsolisten auftreten. Aufgrund seines breit gefächerten musikalischen Werdegangs verfügt der Gründer des Ensembles Michael Alexander Willens über eine Vertrautheit mit verschiedenen Aufführungspraxis-Stilen.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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Februar 2019 concerti 08.01.2019 09:42:35  39


Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Harmonieren bestens miteinander: Diana Damrau, Helmut Deutsch und Jonas Kaufmann.

Klingende Miniaturen

W

olfs Italienisches Liederbuch hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich an Präsenz im Kanon verloren. Umso erfreulicher ist es, dass sich ein so bedeutendes InterpretenTrio wie Diana Damrau, Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch einer Neueinspielung der 46 Miniaturnummern angenommen hat. Die Live-Einspielung aus der Philharmonie Essen ist von hoher Tonqualität, die gelegentlich vernehmbaren Publi­ 40 concerti Februar 2019

kumsreaktionen stören nicht. Damrau kommt sehr vom szenischen, hat in ihrer Figurenzeichnung einen kommunikativen und zugewandten Ansatz. Damit reizt sie das ganze Potenzial der Lieder aus. In sich versunkener Betrachter

Indessen gibt Kaufmann in den meisten Liedern den in sich versunkenen Betrachter. Eine schlüssige Interpretation, weil die Titel für den männlichen Charakter auffällig oft selbst-

bezogen sind. So macht Kaufmann dessen mangelndes Reflektionsvermögen hörbar. Für den technisch anspruchsvollen Klavierpart ist Helmut Deutsch mit seinem virtuosen Spiel, das sich im Zweifel aber zugunsten der Gesangspartien zurückhält, die ideale Wahl als Begleiter. Wolfgang Wagner Wolf: Italienisches Liederbuch Diana Damrau (Sopran) Jonas Kaufmann (Tenor) Helmut Deutsch (Klavier) Erato

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Parlophone Records Ltd

Album des Monats Drei unbestrittene Größen der Liedinterpretation entdecken einen Zyklus neu


Kantabler Schmelz

Leuchtende Spannkraft

Neuer Blick

My Double Bass Ödön Rácz (Kontrabass), Noah BendixBalgley (Violine), Franz Liszt Chamber Orchestra, Speranza Scappucci (Ltg). Deutsche Grammophon

Mendelssohn & Britten: Violinkonzerte Sebastian Bohren (Violine), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Andrew Litton (Leitung) RCA Red Label

Brahms: Sämtliche Violinsonaten Elmira Darvarova (Violine) Zhen Chen (Piano) Solo Musica

Das Sangliche und Tänzerische sind dem Kontrabassisten Ödön Rácz bei seinem Spiel besonders wichtig. In Bottesinis Gran Duo concertante spielen er und Noah Bendix-Balgley mit kantablem Schmelz einen Hit der Virtuosenliteratur. In Piazzollas Le Grand Tango entführen Rácz und Já­ nos Balász beschwingt nach Argen­ tinien, und in Rotas technisch an­ spruchsvollem Divertimento concertante zeigt Rácz alle Facetten seines Instruments und seines Könnens. Die Klangfarben des Franz Liszt Cham­ ber Orchestra unter Speranza Scap­ pucci sind ideal auf die Solisten ab­ gestimmt. (WW)

Ein Geiger mit charismatisch gestei­ gertem und dabei auch intellektuel­ lem Ton – und ein Orchester, das sich als idealer Partner erweist: Sebasti­ an Bohren durchmisst beide groß­ artigen Werke mit mühelos weicher und von innen leuchtender Spann­ kraft. Andrew Litton ist ein beschei­ dener, dabei genau denkender Ko­ ordinator, der zwischen Solist und Orchester eine durch Feinheiten be­ stechende und in den großen Bögen durch Klarheit gewinnende Dialog­ kultur fördert. Die Ausdrucksdimen­ sionen Brittens kommen mit schönen und rigorosen Unterscheidungen zum Klingen. (RD)

Elmira Darvarova und Zhen Chen werfen in dieser Einspielung einen neuen Blick auf die drei Violinsona­ ten und das Scherzo der FAE-Sona­ te von Johannes Brahms. Orientiert am Urtext, lösen sich beide von den heute etablierten Interpretations­ normen und stellen sich ganz in den Dienst der (vermeintlichen) Kompo­ nistenintention. Doch sowohl die In­ teraktion zwischen Violinistin und Pianist als auch die Intonation ge­ lingen nicht immer auf den Punkt. Auch der Versuch, Brahms’ Violin­ sonaten aus ihrem vermeintlich ro­ mantischen Korsett zu befreien, überzeugt wenig. (JB)

Pianistische Souveränität

M U S E N 0 8. –2 3 . J u n i 2 0 19

Debussy: 12 Études Ravel: Gaspard de la nuit Joseph Moog (Klavier) Onyx

Mit markant objektivierendem Zu­ griff und großer pianistischer Sou­ veränität spielt Moog Debussys ver­ trackte Etüden. Auch Ravels Zyklus Gaspard de la nuit nähert sich Moog aus einer eher klassizistischen Per­ spektive und vermeidet es, sich in Details zu versenken: So zeigt er et­ wa, dass „Ondine“ nicht nur klang­ lich, sondern auch rhythmisch un­ geheuer raffiniert komponiert ist; dem Mittelsatz „Gibet“ mangelt es allerdings an klanglicher Sensibilität und dynamischer Feindifferenzie­ rung. Der „Scarbo“ wiederum über­ zeugt mit bohrender Intensität und diabolischer Fratze. (MV)

Tickets: 0331 /  2 8 888 28 www.musikfestspiele-potsdam.de

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Februar 2019 concerti   41


Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

07. Mai – 19. Juli 2019

Ansteckende Lebensfreude

Info | Ticket:

0221 - 280 220 www.klavierfestival.de

60 mal auf 31 Podien in 23 Orten! Martha Argerich & Mischa Maisky | Kit Armstrong & Alfred Brendel | Emanuel Ax | Daniel Barenboim | Elena Bashkirova | Rafał Blechacz | Till Brönner, Jacob Karlzon & Dieter Ilg | Khatia & Gvantsa Buniatishvili | Michel Camilo | Jeremy Denk | Chilly Gonzales | Hélène Grimaud | Marc-André Hamelin | Martin Helmchen & Frank Peter Zimmermann | Fred Hersch & WDR Big Band Köln | Hiromi | Evgeny Kissin | Igor Levit | Jan Lisiecki | Joseph Moog | Alice Sara Ott | Menahem Pressler | Sir András Schiff | Grigory Sokolov | Jean-Yves Thibaudet | Lars Vogt | Krystian Zimerman u.v.a.

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J. Strauss: Die Fledermaus NDR Radiophilharmonie Lawrence Foster (Leitung) Pentatone

Die Königin der Operette, Johann Strauss’ Die Fledermaus, verlängert über eine gründlich entstaubte Neu­ einspielung unter der Leitung von Lawrence Foster ihre Regentschaft. Der WDR Rundfunkchor und die NDR Radiophilharmonie kehren walzer­ seligen, k.-u.-k.-miefigen Interpre­ tationen den Rücken und atmen die werkimmanente Lebensfreude. Das starke Solistenensemble des Live­ mitschnitts lässt bei durchweg gro­ ßer Könnerschaft den halsbrecheri­ schen Anspruch der Partien durch­ scheinen. Diese Authentizität erhöht den Hörgenuss noch mehr. (WW)

Klangschöne Zaubereien

Kurz Besprochen Bach: Violinsonaten & Partiten BWV 1001–1006 Mikhail Pochekin (Violine) Solo Musica Mit Eleganz, Geschmeidigkeit und ­bemerkenswerter Ausgeglichenheit legt der junge russische Geiger eine diffe­ renzierte Einspielung der Bach’schen Solowerke vor. (RD) Grand Tour Werke von Händel, Muffat, Telemann, Geminiani u. a. Cicerone Ensemble Genuin Die thematische Klammer „Grand Tour“ mit Werken „musikalisch Reisender“ ist ebenso reizvoll wie die subtile, farbige und lebendige Interpretation durch das Cicerone Ensemble. (SN) Complete Sacred Works Vol. 4 Werke von Kuhnau Opella Musica, Gregor Meyer (Leitung) cpo Farbige, tief emotionale Musik, die Heinrich Schütz nicht besser hätte ­erfinden können: Auch Band IV der ­Gesamteinspielung geistlicher Werke Kuhnaus überzeugt. (SN)

Korngold: Das Lied der Liebe Musikalische Komödie Leipzig Stefan Klingele (Leitung) Rondeau

Fast kommt Korngolds Bearbeitung nach Johann Strauss (Sohn) einer Neukomposition gleich. Das Lied der Liebe steckt mit musikalischen Über­ schreibungen der Geschichten aus dem Wienerwald oder der Morgenblätter voller Raffinessen. Das gilt erst recht für das von Adam Sanchez unwiderstehlich, von Lilli Wünscher flirrend-reizvoll angeführte Ensem­ ble. Stefan Klingele hat die perfekten Klangfarben für Korngolds Orchester­ zaubereien und Walzer, von denen hier jeder so klingt, als wäre er der schmerzlichst süße und allerletzte. Operette als Hörspiel mit Zwischen­ texten und edler Nostalgie. (RD)

In Concert Werke von Beethoven & Liszt Till Fellner (Klavier) ECM Records Während bei der Interpretation von Franz Liszts Années de Pèlerinage I das Poetische und Innige fehlt, brilliert ­Fellner mit Beethovens letzter Klavier­ sonate. (MV) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen

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Top 20 Klassik-Charts Januar 2019 (7.12.2018– 10.1.2019)

1

Cecilia Bartoli, Ensemble Matheus & J-C. Spinosi

2

Jonas Kaufmann

3

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

(2)

(1)

(Neu)

Antonio Vivaldi Decca Records

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

Neujahrskonzert 2019 Sony Classical

Erstmals dirigierte Christian Thielemann in diesem Jahr das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Wiener Musikverein – verfolgt von vierzig Millionen TV-Zuschauern.

4

Igor Levit

5

Sol Gabetta, Bertrand Chamayou & Kammerorch. Basel

6

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

7

Víkingur Ólafsson

(5)

(Neu)

(3)

(6)

11

Anja Lechner & Pablo Márquez

12

Ludovico Einaudi

13

Jakub Józef Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev

14

Teodor Currentzis & MusicAeterna

Himmelsmusik Erato

Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon

Mireille Mathieu

9

Christian Gerhaher

(7)

(13)

10 (8)

Mes classiques Sony Classical

Frage Sony Classical

D. Trifonov, Y. Nézet-Séguin Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 Deutsche Grammophon

Anima Sacra Erato

(11)

Mahler: Symphony No. 6 Sony Classical

(Neu)

Für seine kompromisslosen Interpretationen bekannt, präsentiert Teodor Currentzis gemeinsam mit MusicAeterna eine radikal moderne Version von Mahlers düsterster Sinfonie

15

Jonas Kaufmann

16

Yo-Yo Ma

17

Ludovico Einaudi

Dolce Vita Sony Classical

(WE*)

Six Evolutions – Bach: Cellosuiten Sony Classical

(14)

Islands – Essential Einaudi Decca Records

(WE*)

Mit seiner Einspielung von Originalwerken und Transkriptionen Johann Sebastian Bachs stellt Víkingur Ólafsson seine Experimentierfreude überzeugend unter Beweis.

8

Elements We Love Music

(15)

Life Sony Classical

Schumann Sony Classical

Schubert: Die Nacht ECM Records

(10)

Rekordverdächtig: Das „Best of“-Album des unbestrittenen Großmeisters der Neoklassik verkauft sich auch im achten Jahr seit der ­Veröffentlichung bestens.

18

Leonard Bernstein & NY Phil.

19

Kim Kashkashian

20

Juan Diego Flórez

(18)

(19)

(WE*)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

L. Bernstein’s Young People’s Concerts, Vol. 1 C-Major

Bach: Sechs Suiten für Viola solo ECM Records

Bésame Mucho Sony Classical

Februar 2019 concerti   43


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: Kreneks karl V. im Livestream

TV-Tipps

»La Maestra«

Keine klassische Oper

Do. 3.2., 23:00 Uhr Doku Die mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra mischt mit viel Charis­ ma und Energie derzeit die Klas­ sikszene auf. Arte begleitete sie über ein Jahr lang. ARD alpha

Zeitdokument Do. 3.2., 21:40 Uhr Doku Noch zehn Jahre nach Kriegs­ende probte das Bayerische Staatsbal­ lett in bombengeschädigten Räu­ men. „Ein Tag beim Ballett“ von 1955 dokumentiert den damals schwierigen Probenalltag – und ist selbst Zeitdokument. NDR

Brahms Kommentiert So. 10.2., 08:00 Uhr Konzert 2007 dirigierte Christoph von Dohnányi die Sinfonien von Brahms in der Hamburger Laeisz­ halle. Dohnányi selbst kommen­ tiert die Aufzeichnung mit per­ sönliche Anekdoten.

Kaiser Karl V.: Gemälde des italienischen Malers Tizian 1548

E

ine selten aufgeführte Oper steht im Februar und Juli auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper in München. Allerdings kann man Ernst Kreneks Karl V. nicht als Oper im klassischen Sinn bezeichnen, sondern als Bühnenwerk mit Musik. Denn das vom Komponisten selbst verfasste

Arte

Vorgeschmack

44 concerti Februar 2019

Sa. 23.2., 19:00 Uhr Livestream auf: www.staatsoper.tv

Kino: ROH Live im Kino

Mit spanischem Temperament

L So. 17.2., 17:45 Uhr Konzert Beim Lucerne Festival 2018 trafen die Berliner Philharmoniker auf ihren designierten Chefidirigen­ ten Kirill Petrenko. Mit der Pianis­ tin Yuja Wang gaben sie einen Vorgeschmack auf ihre künftige Zusammenarbeit.

Libret­to weitet sich auf Gespräche aus, es finden sich Elemente aus Film und Projektionen darin, und musikalisch bediente sich Krenek bei Schönbergs Zwölftontechnik. Die besondere Produktion von Regisseur Carlus Padrissa und der Theatergruppe La Fura dels Baus, die bereits Großereignisse wie die Eröffnung der Olympischen Spiele in Barcelona inszenierten, wird von der Staatsoper auf staatsoper.tv, dem hauseigenen Streamingkanal, live übertragen. Die Hauptrolle von Karl V. übernimmt Bariton Bo Skovhus.

iebe, Freundschaft und Leidenschaft – das sind die großen Themen in Don Quixote von Marius Petipa und Léon Minkus. Uraufgeführt im Dezember 1869 im Moskauer Bolschoi-Theater, zählt das Ballett, dessen Choreografie spanischen Volkstänzen wie dem Flamenco entlehnt ist, zu den Meisterwerken des Tanz-

theaters. Das Royal Ballet überträgt im Februar die Produktion des kubanischen Choreografen Carlos Acotas, der dem Witz und der Energie des Stückes mit feurigem Temperament begegnet, live in die deutschen Kinosäle. Di. 19.2., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Fotos: Kai Bienert, gemeinfrei, ISM, shutterstock

ARTE


Online: DiME

Radio-Tipps

Mozart im digitalen Zeitalter

D

IME – das steht für DigitalInteraktive Mozart-Edition und gilt als publizistischer Meilenstein der Stiftung Mozarteum Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Packard Humanities Institute in Los Altos/Kalifornien. Nach jahrelanger Vorbereitung haben nun Fachleute und Mozart-Liebhaber gleichermaßen die Möglichkeit, vertiefte Einblicke in die Partituren des Salzburger Komponisten zu gewinnen. Nutzer können nun aktiv auf eine Auswahl von Werk­ ausschnitten zugreifen und diese an ihre Bedürfnisse anpassen. Beispielsweise lässt sich der nun volldigitalisierte Notentext direkt anhören, die aktuell gespielte Sequenz wird dabei farblich markiert. Das Blättern durch den Notentext entfällt dadurch. Zudem ist es möglich, Werkausschnitte mit schon bestehenden Tonaufnahmen zu synchronisieren. Technisch versierte Nutzer können

die zugehörigen Quellcodes herunterladen und die Noten dann in eigene Mozart-Projekte intergrieren. Programmierer können zudem die Codes verwenden, um diese beispielsweise in eigene Apps zu integrieren. Die digital-interaktive MozartEdition wurde hauptsächlich für den nicht-kommerziellen Gebrauch entwickelt und richtet sich primär an Menschen, die das Archiv privat, wissenschaftlich oder pädagogisch nutzen. Bisher wurden erst bekannte Werke wie Eine kleine Nachtmusik oder das Ave verum corpus sowie die Joseph Haydn gewidmeten Streichquartette veröffentlicht. Nach und nach soll aber Mozarts gesamtes Œuvre in die frei zugängliche Plattform integriert werden.

Zugriff auf das Notenarchiv unter: https://dme.mozarteum.at/movi/

hr2

Erfindungsreichtum

So. 3.2., 17:04 Uhr Feature Egal ob Saxofon, Bassklarinette oder Aida-Trompete: Der belgi­ sche Instrumentebauer Adolphe Sax erfand eine Vielzahl unter­ schiedlicher Musikinstrumente. Deutschlandfunk kultur

Flötenklänge Fr. 8.2., 20:03 Uhr Konzert ­Gemeinsam mit dem RundfunkSinfonieorchester Berlin und un­ ter der Leitung von Alain Altinog­ lu präsentiert der französische Flötist Emmanuel Pahud Pint­ schers Werk Transir. Deutschlandfunk

Musiker als Instrumentenbauer Sa. 16.2., 22:05 Uhr Feature In der Neuen Musik gibt es kaum noch Grenzen, und so entwickeln immer mehr Interpreten ihre ei­ genen Instrumente. Die haben oft mit klassischen Musikinstrumen­ ten kaum noch Gemeinsamkeiten. Deutschlandfunk Kultur

Konzert im Hotel So. 24.2., 22:00 Uhr Musik­ feuilleton „Music for Hotel Bars“ heißt eine Neue-Musik-Reihe in Berlin, für die jeweils unter­ schiedliche Komponisten mit der Beschallung verschiedener HotelBars beauftragt werden. Matthias Nöther nimmt die Veranstal­ tungsreihe unter die Lupe. BR KLassik

Runder Geburtstag

Taktgenauer Zugriff: Mit dem Digital Mozart Score Viewer können Kompositionen unter die Lupe genommen werden

Mo. 25.2., 20:05 Uhr Jubiläum Sopranistin Emma Kirkby zählt zu den renommiertesten Spezialis­ tinnen für Alte Musik. Zu ihrem 70. Geburtstag überträgt der BR Klassik ausgewählte Arien.

Februar 2019 concerti  45


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Ein Kind der Stadt Bonn Reportage 2020 jährt sich Beethovens Geburtstag zum 250. Mal. Neben zahlreichen Konzertveranstaltungen im Rahmen von „BTHVN 2020“ möchte Bonn als Geburtsstadt des Komponisten mit der Kampagne „Bonn ist Beethoven. Weil ...“ zusätzlich darauf ­aufmerksam machen, dass die Stadt heute stärker denn je von den Wertevorstellungen des großen Komponisten geprägt ist.

Kleider machen Leute Reportage Nicht nur für Konzertgänger stellt sich Frage, wie man sich adäquat kleidet, sondern vor allem für die auftretenden Künstler, die den schmalen Grat zwischen Komfort und angemessem Aussehen beschreiten müssen. Wie schwierig es ist, ein taugliches Bühnenoutfit zu finden und welche Kleiderkonventionen sich bis heute halten – dem gehen wir in unserer concerti-Lounge nach.

VerlosungEN ONLINE Jeden Monat verlosen wir auf concerti.de unter Abonnenten und Lesern attraktive Preise. Ob aktuelle CDs unserer Lieblingskünstler, DVDs interessanter Operninszenierungen, Bücher über das Leben großer Musiker oder Konzertkarten zu gefragten Veranstaltungen: Jeder Gewinn steckt voller Musik! Entdecken Sie jetzt unsere aktuellen Verlosungen und nehmen Sie teil unter concerti.de/verlosungen. 46  concerti Februar 2019

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung, ­Elternzeit), ­Susanne ­Bánhidai (­stellv. ­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst, JR) ­Maximilian T ­ heiss (Textchef, MT) ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Verena ­Kinle (­Bildredaktion), ­Hannah Duffek, Dr. ­Nicolas ­Furchert (NF), ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­Julia ­Oehlrich, ­Johann ­Buddecke (­JB), ­Irem ­Çatı, ­Wolfgang ­Wagner (WW) Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster, ­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), D ­ agmar ­Ellen ­Fischer, ­Katharina von ­Glasenapp, ­Reinald ­Hanke, ­Christoph ­Kalies, ­Nicole ­Korzonnek, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Joachim ­Lange, ­Sabine ­Näher (SN), M ­ atthias ­Nöther (MN), G ­ eorg ­Pepl, ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Antje ­Rößler, ­Christian ­Schmidt, ­Mario-Felix ­Vogt (MV), ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Matthias Hirt, Verena Kinle, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken - Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

040/22 86 886-27 · m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Jahres­abonnement: 33 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich. Die Märzausgabe ist erhältlich ab 22.2. IVW geprüfte Verbreitung III/2018: 150.135 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: Michael Sondermann/Bundesstadt Bonn, Norbert Kniat/DG, blickpixel/gemeinfrei

concerti lounge

Impressum


Foto: Gewandhausorchester Leipzig / Jens Gerber

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Sachsen ist das beliebteste Reiseziel für Kulturreisen in Deutschland. Die Broschüre „Musiklandschaft Sachsen – Klassik von Weltrang erleben“ möchte Ihnen quasi als Soundtrack zum Lesen einen Eindruck vermitteln, warum das so ist. Mehr noch als in den Bereichen Kunst und Architektur nimmt Sachsen bei der klassischen Musik eine herausragende Rolle ein.


ERLEBEN SIE EINZIGARTIGE KONZERTE IN ÜBER 20 SPIELSTÄTTEN DRESDENS: Wiener Philharmoniker, Orchester des Mariinsky-Theaters, Staatskapelle Berlin, Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, City of Birmingham Symphony Orchestra, Dresdner Festspielorchester, WDR Sinfonieorchester, Camerata Salzburg, Anne-Sophie Mutter, Yo-Yo Ma, Joshua Bell, René Pape, Lisa Batiashvili, Eric Clapton, Chilly Gonzales, Yuja Wang, Jan Vogler, Hélène Grimaud u. a.

Die Dresdner Musikfestspiele sind eine Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.


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