concerti Ausgabe Hessen März 2020

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

März 2020

Mit Regionalteil Hessen

214 Konzert- UNd Operntermine

Beatrice Rana Mit Leichtigkeit Dirk Kaftan Blind gehört: »Das möchte man bis zum Ende hören«

Christian Tetzlaff »Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt«


Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

21. April – 11. Juli 2020 Info | Ticket:

0221 - 280 220 | www.klavierfestival.de

74 Mal auf 33 Podien in 23 Orten – u. a. Alles für Klavier solo von L. v. Beethoven! Pierre-Laurent Aimard | Monty Alexander Trio | Kit Armstrong | Kristian Bezuidenhout | Alfred Brendel | Elena Bashkirova | Rafał Blechacz & Bomsori Kim | Ronald Brautigam | Till Brönner & Bob James | Rudolf Buchbinder | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Chilly Gonzales | Fred Hersch Trio | Hiromi | Jos van Immerseel | Evgeny Kissin | Gidon Kremer, . . Giedre Dirvanauskaite & Georgijs Osokins | Lang Lang | Elisabeth Leonskaja | Igor Levit | Jan Lisiecki | Víkingur Ólafsson | Anne-Sophie Mutter & Lambert Orkis | Maria João Pires | Ivo Pogorelich | Sir András Schiff | Martin Stadtfeld | Andreas Staier | Mitsuko Uchida | Arcadi Volodos und viele mehr!

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: Ivo von Renner; Titelfotos: Mathias Bothor (Canellakis), Sorin Popa (Macelaru), Henning Ross (Oberlinger), Marco Borggreve (Rubino & Say), Philippe Matsas (Tamestit), Giorgia Bertazzi (Tetzlaff)

das Beethoven-Jahr ist in vollem Gange. In Bonn führt in diesem Monat mit musicAeterna eines der derzeit spannendsten Orchester der Welt alle neun Beethoven-Sinfonien auf, während am Londoner Royal Opera House die Premiere einer star­besetzten Aufführung von Fidelio in der Regie von Tobias Kratzer ansteht. Die Produktion kann man hierzulande im Kino miterleben (Seite 32). Auch wir befassen uns seit Januar in jeder Ausgabe mit dem Jubilar. So steht diesmal unser Blind ­gehört-Interview mit Dirk Kaftan, den wir Gregor Burgenmeister im Dezember im Rahmen der EröffnungsfeierlichHerausgeber/Chefredakteur keiten des Beethovenjahres in Bonn trafen, ganz im Zeichen des Wiener Klassikers (Seite 28). Doch sollte man auch nicht jene Komponisten aus den Augen verlieren, denen die Musikgeschichte nicht allzu gewogen war. Im März würdigt die Komische Oper Berlin den Tschechen Jaromír Weinberger mit einem Festival. Mit seinen intelligenten und scharfzüngigen Opern prägte er in Berlin maßgeblich das Kulturleben der Weimarer Republik, bis die Nationalsozialisten die Macht ergriffen. Der jüdische Kom­ponist floh in die USA, wo er nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte. Der I­ ntendant der Komischen Oper, Barrie Kosky, bringt Weinbergers Opern aber explizit nicht deshalb auf die Bühne, weil der Komponist Jude war, „sondern weil die Musik hervorragend ist. Diese Musik ist der Klang von Berlin“ (Seite 14). Auch das Festival Styriarte feiert die Wiederentdeckung eines Kindes seiner Stadt, nämlich des Grazers Johann Joseph Fux. Bis 2023 wird jährlich auf der Styriarte eine Oper des Barockkomponisten und einstigen Hofkapellmeisters am Wiener Stephansdom aufgeführt. Doch das Festival hält noch zahlreiche weitere musikalische Entdeckungen und vor allem spannende, a ­ lternative Konzertformate bereit, wie Sie ab Seite 20 lesen können. Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

März 2020 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp

8 Durch den Monat mit Alondra de la Parra

10 Opern-Inszenierung des Monats

Das Schockmoment von Verdis einst zensiertem Rigoletto wird dank der Inszenierung von Herbert Föttinger, gefeierten Sängern und Dirigent Anthony Bramall packend erfahrbar

14 Der Klang von Berlin

Opern-Feuilleton Barrie Kosky

würdigt an der Komischen Oper Berlin in einem eigenen Festival den einstigen ­tschechisch-jüdischen Erfolgskompo­ nisten Jaromír Weinberger

20

Styriarte Graz Exquisiter Musikgenuss in der Steiermark

16 Götterspiel, Mysterienspiel,

Bühnenweihfestspiel Opern-Tipps im März von Peter Krause

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

20 Ideen weiterdenken

Festival Von Anfang an war die Styriarte

auf Nikolaus Harnoncourt ausgerichtet. Auch nach dessen Tod lebt das Wirken des Dirigenten im Festival fort

24 CD-Rezensionen 28 »Das möchte man bis zum Ende hören« blind gehört Dirk Kaftan hört und

28

Dirk Kaftan »Blind gehört« in der Beethovenstadt

4  concerti März 2020

kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt

32 Multimedia-Tipps 34 Impressum

Fotos: Nikola Milatovic, Irène Zandel

27 Top 20 Klassik-Charts


Foto: © Felix Broede / Sony Classical

32 × Beethoven – der Klavierpodcast mit Igor Levit Er wird für sein Beethoven-Spiel gefeiert. In seinem neuen Podcast nimmt er uns mit auf eine Reise durch die 32 Klaviersonaten. Spontan, persönlich und mit vielen Musikbeispielen. Weitere Infos unter br-klassik.de/beethoven


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Schostakowitsch: 7. Sinfonie »Leningrader« ür mich ist die siebte Sinfonie ein Monument aus dem 20. Jahrhundert, das vor allem vom 2. Weltkrieg geprägt wurde. Dieses Werk erzählt ein Stück Geschichte und stellt den Faschismus musikalisch dar. Zum ersten Mal habe ich die Sinfonie in einer Aufnahme mit dem Concertgebouw-Orchester ­unter Mariss Jansons gehört, also

Die Münchner Geigerin Julia Fischer

nicht im Konzertsaal, sondern zu Hause. Ich finde es faszinierend, auf wie vielen Ebenen Schostakowitsch diese Sinfonie geschrieben hat. Es gibt zum einen diese sehr oberflächliche Sichtweise: Invasion, Trauer, Sieg. Aber darunter existieren noch viele weitere Schichten, so wie bei fast allen seinen Werken. Dadurch hat er vor allem sich selbst geschützt. Vieles durfte er in der Sowjetunion nicht sagen. Die Sinfonie kann zunächst als Lob auf den Kommunismus und auf Stalin gesehen werden. Darunter verbergen sich in Wahrheit aber Kritik, Wut und Verzweiflung. Beispielsweise stammt das Motiv des ersten Satzes aus Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe, Hitlers Lieblingsstück. Schostakowitsch hat es eingebaut, um die Invasion der Deutschen auf St. Petersburg musikalisch darzustellen. Ähnlich wie bei Ravels Boléro erklingt erst die kleine Trommel, die allmählich lauter wird. Nach und nach spielen immer mehr Musiker mit, sprich: Die Truppen rücken weiter vor. Wenn ich

diese Sinfonie höre, habe ich den Eindruck, als würde ich in die Geschichte hineingezogen werden. Und das ist meiner Meinung nach genau die Aufgabe von Musik. Sie soll die Grenze der Zeit überschreiten. Das gelingt Schostakowitsch in dieser Sinfonie unbeschreiblich gut.

20

Planstellen mehr als noch in ihrer Erhebung von 2018 verzeichnet die Deutsche Orchestervereinigung in ihrer jüngsten Statistik. Damit ist die Anzahl von hauptberuflichen Orchester­m usikern zum ersten Mal seit der deutschen Wieder­ vereinigung wieder gestiegen. Deutschlandweit sind es nun 9 766 Stellen in insgesamt 129 Berufsorchestern.

... Liebe ist eine Komposition, bei der die Pausen genauso wichtig sind wie die Musik ... Senta Berger, Schauspielerin Ein Neues Festival Für Bayreuth

Countertenor Max Emanuel Cenčić kuratiert das Festival 6  concerti März 2020

Kaum sind die Bayreuther Festspiele Ende August vorbei, steht die Erstausgabe eines weiteren Festivals in der Wagner-Stadt vor der Tür: Am 3. September startet Bayreuth Baroque mit fünf Konzerten und zwei Opernproduktionen in seine erste Saison und eröffnet mit Nicola Porporas Musikdrama Carlo il Calvo. Eine der Hauptrollen in der Produktion singt Countertenor Max Emanuel Cenčić, der gleichzeitig – zunächst auf drei Jahre befristet – als künstlerischer Leiter des BarockFestivals fungiert. Neben Ceničić sind hochkarätige Musiker wie Joyce DiDonato, Jordi Savall, die lautten compagney und il pomo d’oro zu erleben.

Fotos: Uwe Arens, Denis Makarenko / Shutterstock, Anna Hoffman, Nils Schwarz

F


3 Fragen an ... Sabin Tambrea

Tjeknavorian/Sibelius: Violn Concertos mit Emmanuel Tjeknavorian, hr-Sinfonieorchester, Pablo González

Sabin Tambrea ist ab dem 12. März als Narziss in der Verfilmung von Hermann Hesses Narziss und Goldmund im Kino zu erleben.

Alle aus Ihrer Familie sind Berufsmusiker geworden. Warum Sie nicht? Ich war auf dem besten Weg dahin. Ich habe mit vier Jahren angefangen Geige zu spielen. Später kamen Klavier-, Dirigierund Theorieunterricht hinzu. Während meiner Wachstums­ phase war ich aber extrem dünn und lang und mein Kreislauf machte bei Auftritten nicht mit. Es war immer sehr auf­regend für mich, auf der Bühne zu stehen, weshalb mich meine Mutter in den Kinderchor des Theater Hagen gesteckt hat, damit ich mich an diese Situation gewöhne. Da habe ich gemerkt: Ich möchte auf der Bühne stehen, aber ohne Instrument.

Jonny mit Asya Fateyeva, Florian Donderer, Emma Yoon, Yuko Hara, Tanja Tetzlaff, Stepan Simonian, Shirley Brill

Und so sind Sie Schauspieler geworden? Als Schauspieler kann man jegliche Defizite als charmante ­Eigenschaft der Figur verkaufen. In der Musik geht das nicht, und das war mir zu viel Druck. Dennoch ist sie mir als erste Muttersprache geblieben: Bei meinem aktuellen Kinofilm ­Narziss und Goldmund habe ich am Soundtrack mit­ geschrieben und das Haydn-Orchester von Bozen und Trient hat gerade zwei Kompositionen von mir aufgenommen.

Besuchen Sie häufig die Konzerte Ihrer Familie? So oft es geht. Letztens habe ich mit dem Trio meiner Schwester ein Konzert mit einer Lesung über die Schumann-Ehetagebücher verbunden. In Hagen und Dortmund, wo meine Eltern in den Orchestern spielen, habe ich zwei Filmmusikkonzerte moderiert. Somit haben unterschiedliche Wege meine Familie auf einer Bühne zusammengebracht.

Standards mit Simon Höfele, BBC Scottish Symphony Orchestra, BBC National Orchestra of Wales, Duncan Ward www.berlin-classics-music.com


Berlin  14.3.

bremen  1.3.

Luxemburg  19.3.

Durch den Monat mit D

er März wird ein sehr aktiver Monat für mich, aber ich mag es, viele unterschiedliche Dinge zu tun. Los geht es in Bremen, wo ich gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Werke von Bartók, Debussy und Strawinsky ­interpretieren werde, die seit mei­ ner Jugend zu meinen Lieblings­ komponisten gehören. Dass ich die­ ses schöne Programm mit meiner Bremer Familie spielen darf, ist für mich etwas Besonderes, denn ich fühle mich dem Orchester sehr ver­ 8 concerti März 2020

bunden. Wir haben eine wunder­ schöne Beziehung zueinander, und ich kenne die Musiker sehr gut. Was ich auch sehr liebe, ist das ­Ballett. Deshalb freue ich mich, dass ich das Staatsballett Berlin mit dem Orchester der Deutschen Oper dirigieren darf. Als Kind habe ich Ballett getanzt, bis ich ungefähr dreizehn war. Meine Stiefmutter war professionelle Balletttänzerin, weshalb ich quasi im Backstage­ bereich der Tanzbühne aufgewach­ sen bin. Durch die Möglichkeit,

­ allette zu dirigieren, bin ich noch B enger mit dieser Welt zusammen­ gewachsen und schätze diese Auf­ gabe sehr. Für ein weiteres Herzens­projekt werde ich zum ers­ ten Mal nach Luxemburg reisen und ein Konzert dirigieren, in dem mein geschätzter Freund Rolando ­Villazón singen wird. Er hat mich immer unterstützt, ist ein toller Kol­ lege und stammt wie ich aus Mexi­ ko. Es ist immer eine große Freude, Konzerte mit Künstlern zu geben, die man bewundert.

Fotos: Shutterstock (2), Pit Karges/Pixabay, Peter Rigaud

Alondra de la Parra


Barcelona Obertura Spring Festival Das Musikfestival am Mittelmeer 19. — 30. März 2020 Lohengrin, Richard Wagner Katharina Wagner, Josep Pons, Klaus Florian Vogt, Evelyn Herlitzius

Philippe Herreweghe, Bach Matthäus- und Johannes-Passion

Valery Gergiev & Mariinsky-Orchester Strauss, Alpensinfonie & Verdi, Requiem

Lang Lang

Goldberg-Variationen

Barcelona Ars Nova Sagrada Familia

Beethoven-Sonaten-Marathon Universum Robert Gerhard

www.barcelonaobertura.com An initiative of:

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Opern-Inszenierung des Monats

Verbotenes Begehren Das Schockmoment von Verdis einst zensiertem RIGOLETTO wird dank der Inszenierung von Herbert Föttinger, gefeierten Sängern und Dirigent Anthony Bramall packend erfahrbar. Von Roland H. Dippel

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats 10 concerti März 2020


März 2020 concerti  11


Opern-Inszenierung des Monats

WEITERE KRITIKEN

CHEMNITZ 25.1.2020

Der göttliche Schein als Straßenlaterne

12  concerti März 2020

schier unerschöpfliche Kondi­ tion für glanzvolle Töne. Rigo­ letto praktiziert die vollkom­ mene Trennung zwischen seiner Arbeit als zynischer Zeremonienmeister in lila Samt mit Clownsgesicht bei Hofe und als überprotektiver Bürger im unauffälligen Sakko bei Gilda. Mit nervösem Zittern verrät Rigoletto neurotische Obsessionen, die väterliche Gefühle überlagern. Gilda ist kein Unschuldsengel, wenn sie sich opfert, um das Leben des von ihr begehrten Herzogs zu retten. Von diesem Mann will sie den zärtlichen Rausch, nicht nur seine ewige Liebe. Deshalb empfindet Gilda gegen Maddalena keine Verachtung, sondern erotischen Neid. Jen­ nifer O’Loughlin singt die Par­ tie mit kräftig-vollem Ton und imponierender Energie. Dieser Rigoletto zeigt deutlich, wie Verdi die romantische Formen­ sprache des Belcanto in raues Sackleinen hüllte und mit ei­ nem Haufen defragmentierter Szenenmodelle revolutionierte. München 30.1.2020

Verdi: Rigoletto Anthony Bramall (Leitung), Herbert Föttinger (Regie), Walter Vogelweider (Bühne), Lucian Krasznec, Aris Argiris, Jennifer O‘Loughlin. Weitere Termine: 27.2., 4. & 8.3.

Wagner: Lohengrin Theater Chemnitz. Guillermo García Calvo (Leitung), Joan Anton Rechi (Regie), Mirko Roschkowski, Cornelia Ptassek

Oper In Chemnitz begeistert das Märchen vom Schwanenritter mit exakter Personenführung – und musikalisch: grandios, wie G ­ uillermo García Calvo am Pult bebt, wütet, zärtelt, schwelgt. (CS)

BERLIN 26.1.2020

Von der Poesie der Musik Britten: A Midsummer Night’s Dream Deutsche Oper Berlin. Donald Runnicles (Leitung), Ted Huffman (Regie)

Oper Donald Runnicles vervollständigt seinen Britten-Zyklus mit shakespearescher Eloquenz. Man hört in jeder Phase, dass er die Musik geradezu zärtlich aus dem ­Orchester herauskitzelt. (JL) Alle aktuellen Opern-Kritiken auch auf concerti.de/oper sowie auf facebook und twitter

Foto vorherige Doppelseite: Christian POGO Zach; Fotos: Christian POGO Zach, Nasser Hashemi, Bettina Stöß

B

öse, kantig, plausibel. Der neue Rigoletto im Münchner Gärtnerplatz­ theater findet zur traurigen Wahrheit in Verdis temporei­ chem Geniestreich: Mit starken Sängerleistungen und unschö­ nen Bildern. Auf der Bühne spart man nicht an erogenen Stimulanzien, im Orchester­ graben nicht an zügigen Tempi. So wird das Schockmoment, welches Verdis Melodramma in Venedig 1851 auch in der durch Druck der Zensur gemä­ ßigten Bearbeitung des Libret­ tos beinhaltete, packend erfahr­ bar. Das ist viel angesichts der Popularität dieser Oper, in der sich trotz Verdis Schroffheiten auch wohlig schwelgen ließe. Walter Vogelweider setzte ein betongraues Konstrukt auf die Drehscheibe, einem Museums­ bau aus den späten 1980ern nicht unähnlich. Der ist Party­ zone, Klosterzelle und Abstei­ ge des Auftragsmörders Spara­ fucile, welcher nach vollbrach­ ter Tat die Waffe im Müll ent­ sorgt, die Tanksäule sorgfäl­ tigst poliert und durch ­Levente Páll zum zuverlässigsten Sau­ bermann im Stück wird. Der bucklige Narr überragt hier alle an Größe und Stimmvolu­ men. Aris Argiris strahlt mit markantem Bariton, hat eine


FEST TA GE 2020 4 — 12 APR

COSÌ FA N T U T T E Wolfgang Amadeus Mozart

MUSIKALISCHE LEITUNG Daniel Barenboim INSZENIERUNG Vincent Huguet MIT Elsa Dreisig Marianne Crebassa

BEETHOVEN ZYKLUS

K L AV I ER R EC I TA L A N DR Á S SC H I F F

WERKE VON Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven

SINFONIEN NR. 1- 9

10. April 2020

DIRIGENT

OPER N K I N DER ORC H E ST ER

Daniel Barenboim

Paolo Fanale Gyula Orendt u. a.

STAATSKAPELLE BERLIN

5. (Premiere) 8. 11. April 2020

4. 7. 9. 12. April 2020

STA AT SOPER-BER LI N.DE

12. April 2020


OPERN-FEUILLETON

Der Klang von Berlin Barrie Kosky würdigt an der Komischen Oper Berlin in einem eigenen Festival den einstigen tschechisch-jüdischen Erfolgskomponisten Jaromír Weinberger . Von Peter Krause

B

erlin im musikalischen Ausnahmezustand: Was in der Hauptstadt vor hundert Jahren allein in den Konzert- und Opernhäusern abging, rechtfertigt bereits das Schlagwort von den Roaring Twenties. Hier trieben ihr kompositorisches Unwesen: die Herren Schreker und Schönberg, Hindemith und Zemlinsky im seriösen Fach, ihre Kollegen Weill und Oscar Straus im komischen Pendant. Und: Mittendrin, dezidiert auf beiden Seiten exzellierend: Jaromír Weinberger. Statistiken lügen in seinem Fall mitnichten: Schwanda, der Dudelsackpfeifer ist in der Saison 1929/30 die meistgespielte Oper an 14 concerti März 2020

deutschsprachigen Bühnen – dies noch vor immergrünen Dauerbrennern wie Carmen, Die Zauberflöte und Die Fledermaus oder den Dramen Richard Wagners. Bis 1931 wurde sein bedeutendstes Bühnenwerk über 2 000 Mal aufgeführt. Nach der Uraufführung am Nationaltheater in Prag und der deutschsprachigen Erstaufführung in Breslau rissen sich Großdirigenten wie Erich Kleiber an der Berliner Staatsoper oder Clemens Krauss an der Wiener Staatsoper um Weinberger und sein Werk. Als Folge des Erfolgs der Münchner Aufführungen erteilt Hans Knappertsbusch dem 1896 geborenen Tschechen den Auf-

trag für eine neue Oper: Die geliebte Stimme erblickt 1931 das Licht der Musikwelt, das sich freilich zusehends verdunkelt: Die Uraufführung seiner Operette Die Frühlingsstürme geht im Januar 1933 im Berliner Admiralspalast noch als großer Publikumserfolg über die Bühne, Tenorstar Richard Tauber brilliert darin. Die Vorstellung am 12. März des Jahres der Machtergreifung der Nationalsozialisten aber markiert den Knick in einer bis dato fantastischen Karriere. Flucht in die USA

Doch Weinberger fühlt sich auch in seinem Heimatland nicht richtig beachtet, was er

Foto: Iko Freese/drama-berlin.de

Szenenbild aus Weinbergers Frühlingsstürme


Frau keine Arbeitserlaubnis erhält, geraten die Weinbergers in finanzielle Schwierigkeiten. Weinbergers Depressionen verschlimmern sich. Der 71-Jährige nimmt sich 1967 mit Schlaftabletten das Leben. In einem eigenen Festival der Komischen Oper Berlin lenkt Barrie Kosky nun den Blick zurück auf Weinberger und stellt seine beiden Hauptwerke für die Bühne in den Mittelpunkt, „weil wir die Pflicht haben, diesen vergessenen und verlorenen Teil der Berliner Musikgeschichte wieder zurück in diese Stadt zu bringen“, sagt der Intendant und ergänzt: „Wir spielen das nicht, weil ein Großteil der Künstler, die an diesen Stücken gearbeitet haben, Juden waren und Verfolgung, Vertreibung, Exil oder gar den Tod erleiden mussten, sondern weil die Musik hervorragend ist. Diese Musik ist der Klang von Berlin. Das ist keine jüdische oder jüdisch-deutsche Musik, das ist deutsche Musik, die von ihren Machern als ein Teil deutscher Kultur gesehen wurde.“

Jonas Kaufmann wird in FIDELIO zu sehen sein. © Foto: Gregor Hohenberg

auf den Antisemitismus seiner Landsleute zurückführt. Als tschechischer Jude mit deutschem Namen befindet er sich – wie zuvor ein Jacques Offenbach in Paris – gleichsam zwischen allen Stühlen. Dort saß er freilich auch als Musiker, denn Weinberger war die volkstümliche Verständlichkeit im Melodischen und Rhythmischen so wichtig wie ein anspruchsvoller kompositorischer Bauplan. 1937 gelangt noch seine Oper Wallenstein in Wien zur Uraufführung, der Anschluss Österreichs verhindert eine weitere Rezeption. Weinberger flieht in die USA. Auf der New Yorker Weltausstellung von 1939 werden Polka and Fugue from „Schwanda the Bagpiper“ als Ballett aufgeführt. Beide Orchesterstücke mutieren zu beliebten Zugaben. Doch Verleger und Dirigenten verlieren das Interesse an ihm. Weil Weinberger auch in Europa immer seltener gespielt wird, weil die damit verbunden Tantiemen in den USA nicht ausgezahlt werden und weil seine

OPERN-TIPPs

Jaromír Weinberger Festival an der Komischen Oper Berlin So. 23.2., 18:00 Uhr (Oper) Weinberger: Frühlingsstürme. Jordan de Souza (Leitung), Barrie Kosky (Regie), Otto Pichler (Choreografie). Weitere Termine: 1., 12., 28. & 31.3., 5., 10. & 19.4., 24. & 30.6. Fr. 27.3., 23:15 Uhr (Oper) Böhmen liegt am Meer! Daniel Gatz (Klarinette), Freia Schubert & Stefan Adam (Violine), Masae Kobayashi (Viola), Christoph Bachmann (Violoncello). Weinberger: Streichquartett, Dvořák: Quintett op. 97, Janáček: Auf verwachsenem Pfade (Auszüge) Sa. 28.3., 23:00 Uhr (Foyer) A propos, wie geht es Andula? – Ein Operetten-Pasticcio nach Wein­ berger. Mitglieder des Opernstudios der Komischen Oper So. 29.3., 11:00 Uhr (Foyer) Česká hudba. Orchesterakademie der Komischen Oper. Werke von Weinberger, Martinů u. a. So. 29.3., 13:00 Uhr (Foyer) Symposium „Man sieht sich einmal, man sieht sich zweimal“ – Das Musik­ theater Jaromír Weinbergers. Tina Frühauf, Marion Recknagel & Tristan Willems (Vortrag) So. 29.3., 18:00 Uhr (Premiere) (Oper) Weinberger: Schwanda, der Dudel­sackpfeifer. Ainārs Rubiķis (Leitung), An­dreas Homoki (Regie), Otto Pichler (Choreografie). Weitere Termine: 4., 12., 17. & 22.4., 1. & 8.5., 28.6.

LIVE KINOSAISON 2019/20 THE ROYAL OPERA

FIDELIO

LIVE AM DIENSTAG, 17. MÄRZ 2020 THE ROYAL BALLET

SCHWANENSEE LIVE AM MITTWOCH, 1. APRIL 2020

THE ROYAL OPERA

CAVALLERIA RUSTICANA/ PAGLIACCI (DER BAJAZZO) LIVE AM DIENSTAG, 21. APRIL 2020

THE ROYAL BALLET

DAS DANTEPROJEKT WELTPREMIERE

LIVE AM DONNERSTAG, 28. MAI 2020 THE ROYAL OPERA

ELEKTRA

LIVE AM DONNERSTAG,

18. JUNI 2020

EINE AUFFÜHRUNG DES ROYAL OPERA HOUSE IST IMMER IN IHRER NÄHE Tickets für alle Liveübertragungen und weitere Termine für Aufzeichnungen auf

Im Verleih von Trafalgar Releasing In Kooperation mit:

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09.01.20 15:24 März 2020 concerti  15


Opern-Tipps

Götterspiel, Mysterienspiel, Bühnenweihfestspiel Opern-Tipps im März von Peter Krause

M

16  concerti März 2020

Colomb begann und später mit Meyerbeers L’Africaine fortge­ setzt wird. Ein verbotener Blick wird zum Verhängnis

Mit seinem als „Spiel mit Göt­ tern und Menschen“ bezeich­ neten Oper Die heilige Ente feierte Hans Gál 1923 in Düs­ seldorf einen Sensationserfolg. Doch zehn Jahre später wurde dem österreichischen Enkel­ schüler von Johannes Brahms mit der Machtergreifung der Nazis seine jüdische Abstam­ mung zum Verhängnis. Er emi­ grierte nach Großbritannien. Und seine Oper geriet in Vergessenheit. Sie berichtet vom armen Kuli Yang, dem während eines verbotenen Blicks auf Li, die Gattin des Mandarins, jene

Ente gestohlen wird, die er bei Hofe abzuliefern hat. Yang droht die Todesstrafe, da gehen die Götter dazwischen und vertauschen die Häupter von Kuli und Mandarin. Er genießt die Liebe zur schönen Li, hebt restriktive Gesetze auf. Als er auch noch die Götter abschaf­ fen will, wird es denen zu bunt. Sie heben den Tausch auf. Am Theater Heidelberg ist am 7.3. Premiere. Vom Kampf des Einzelnen gegen das Regime

Viktor Ullmann schuf mit der als Bühnenweihfestspiel be­ zeichneten Oper Sturz des Antichrist gleichsam seinen Parsifal. Aus der an der Wiener Staatsoper geplanten Urauf­ führung wurde allerdings

Fotos: privat, Theater Lübeck

angelnden Mut zu Ausgrabungen und zu Unerhörtem kann man den Opernintendanten im März kaum vorwerfen. Das Theater Lübeck führt den Pre­ mierenreigen am 6.3. mit einer Uraufführung des südafrika­ nischen Komponisten Richard van Schoor an. L’Européenne erzählt von der Beziehung der europäischen Entwicklungs­ helferin Lena mit dem Afrika­ ner Boubakar. Bei einem Date mit ihrem Geliebten bringt sie sich mit Tabletten um. Bouba­ kar flieht aus der Wohnung, wird verhaftet und wegen Mor­ des angeklagt. Die Oper nach dem Kurzfilm Die falsche Seite von Lionel Poutiaire Somé kombiniert filmische Mittel mit dem Spiel auf der Bühne. Film, Text und Musik werden collage­ artig montiert. Die Musik folgt dem Prinzip und verwendet Elemente aus klassischer Mu­ sik, afrikanischer Dodo-Oper, die Geräuschkulissen eines afrikanischen Townships und einer europäischen Großstadt. Das Team will den postkolonia­ len Transfer von Musik, Thea­ ter und darstellenden Künsten zwischen Europa und West­ afrika erproben und fokussiert damit den gemeinsam mit der Oper Halle konzipierten Spiel­ zeitschwerpunkt transkonti­ nentaler Beziehungen, der mit Darius Milhauds Christophe


nichts. Nach künstlerisch fruchtbaren Jahren im Ghetto Theresienstadt wurde er 1944 in Auschwitz ermordet. Offen fragt der Komponist in seinem Werk, welchen Handlungsspielraum der Einzelne im Kampf gegen ein diktatorisches Regime hat. Ein Techniker, ein Priester und ein Künstler sind in der Gewalt eines Alleinherr­ schers, der ihre Dienste zur Befriedigung seiner Allmachtsfantasien einfordert. Mit Hilfe seiner Gefangenen möchte er sich die Erde untertan machen. Während Techniker und Priester vor ihren Aufgaben versagen, verweigert sich der Dichter. Im Kerker schöpft er in der Zwiesprache mit einem greisen Wärter neue Kraft für seinen Widerstand gegen die Unvernunft seines Wi­ dersachers. Die Oper Leipzig bringt die Wie­ derentdeckung am 21.3. heraus. Gottes schlichtende Stimme

Dezidiert als parabelhafte Kirchenoper hat der Däne Rued Langgaards seinen spätromantisch schillernden Antikrist angelegt, den die ­Deutsche Oper Berlin wiederum am 21.3. neu in Szene setzt. Angerufen von Luzifer, offenbart sich der Antikrist in vielerlei Gestalt: Durch Hoffart, Missmut, Begierde, Lüge und Hass wird die Menschheit im „Streit aller gegen alle“ ver­ sucht. Doch am Schluss des endzeitlichen Mys­ terienspiels setzt die Stimme Gottes dem Anti­ christ ein Ende. Die Welt scheint gereinigt.

Foto: Candida Höfer

GOETHES SÄCHSISCHES ARKADIEN THEATERSOMMER 2020 HÖHEPUNKT PREMIERE | 18. April 2020 | 14.30 Uhr

SCHERZ, LIST UND RACHE Opern-TIPPS

Lübeck Fr. 6.3., 19:30 Uhr (UA) Theater (Großes Haus) Schoor: L’Européenne. Andreas Wolf (Leitung), Lionel Poutiaire Somé (Regie). Weitere Termine: 13. & 29.3., 6.4., 7. & 15.5., 6. & 14.6. Heidelberg Sa. 7.3., 19:30 Uhr (Premiere) Theater (Marguerre-Saal) Gál: Die heilige Ente. Dietger Holm (Leitung), Sonja Trebes (Regie). Weitere Termine: 13. & 30.3., 17. & 23.4., 5. & 9.5. Leipzig Sa. 21.3., 19:00 Uhr (Premiere) Opernhaus Ullmann: Der Sturz des Antichrist. Matthias Foremny (Leitung), Balázs Kovalik (Regie). Weitere Termine: 29.3., 2.4. & 27.6. Berlin Sa. 21.3., 19:30 Uhr (Premiere) Deutsche Oper Langgaard: Antikrist. Stephan Zilias (Leitung), Ersan Mondtag (Regie). Weitere Termine: 26. & 31.3., 17. & 24.4. Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Deutsches Singspiel (1787) von Johann Wolfgang von Goethe und Philipp Christoph Kayser Musikalische Leitung: Werner Ehrhardt Regie: Igor Folwill Annika Boos (Scapine) | Cornel Frey (Scapin) Florian Götz (Doktor) Orchester l‘arte del mondo Dr. Markus Schwering, dramaturgische Begleitung Massimilliano Toni, Hammerklavier

www.goethe-theater.com Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel. 034635 905472 | 034635 782-16 E-Mail: besucher@goethe-theater.com


KULTUR ENTDECKEN

Foto: Sebastian Weingart (DML-BY)

#VisitDresden

Zweimal einmaliger Beethoven: Mit „Fidelio“ als konzertante Aufführung kommt am 24. April 2020 eine Rarität auf die Bühne des Konzertsaals im Kulturpalast. Und am 18 Juni webt hier der Fokus Beethoven II mit der 1. Sinfonie sowie den Streichquartetten Nr. 5 in A-Dur und Nr. 4 in c-Dur einen unvergleichlichen Klangteppich. Erleben Sie zwei wahre Highlights, die es so nur hier gibt. Mehr davon? Entdecken Sie Dresden Elbland.


Hessen Das Musikleben in Ihrer Region im März

»Bleiben, wer ich bin, das ist mein Ziel«: Alexander Krichel. Mehr dazu auf Seite 8.

Foto: Oliver Mark

2_Porträt Mit Leichtigkeit Auf ihrem aktuellen Album mit Werken von Strawinsky und Ravel

zeigt Beatrice Rana, wie mühelos sie auch das schwerste Klavierrepertoire meistert 4_­Interview »Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt« Christian Tetzlaff über die Kunst, die ­Botschaften der Musik zu entschlüsseln, ungebremsten Starkult und unwissende ­Kritiker 8_Porträt Keine Mätzchen Himmelsstürmer ohne Glamourfaktor: Pianist Alexander Krichel sucht in seinen Interpretationen nach dem Wahrhaftigen in der Musik 10_­Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion 24_­Klassikprogramm concerti 03.20 Hessen 1


Porträt

Mit Leichtigkeit Auf ihrem neuen Album mit Werken von Strawinsky und Ravel zeigt Beatrice Rana , wie mühelos sie auch das schwerste Klavierrepertoire meistert. Von Mario-Felix Vogt

Geboren wurde sie im apulischen Copertino, das ganz am Absatz des italienischen Stiefels liegt, unweit der Barockstadt Lecce. Die Eltern sind beide Pianisten, somit war das Klavierspiel für die kleine Beatrice etwas ganz Alltägliches. Im Alter von vier Jahren erhielt sie ihren ersten Musikunterricht, bereits im zarten Alter von neun Jahren debütierte sie mit Bachs berühmtem f-Moll-Konzert, und mit sechzehn beendete sie ihre Klavier- und Kompositions­ studien am Konservatorium von Monopoli.

Blickt entspannt in die Zukunft: die 27-jährige Pianistin Beatrice Rana

A

nspruchsvollste Musik wie Guido Agostis Klavierbearbeitung von Strawinskys Feuervogel klingt auf Beatrice Ranas aktuellem Album so gewaltig und gleichzeitig so luzide, dass man als Hörer schlicht überwältigt wird – von der Musik und von 2 Hessen concerti 03.20

Foto: Simon Fowler

Lernen von den Kommilitonen

Später setzte Beatrice Rana ihr Studium an der Musikhochschule Hannover bei Arie Vardi fort. Der 1937 geborene ­Israeli ist so etwas wie eine lebende Legende, zu seinen ehemaligen Schülern zählen viele große Künstler wie Yaara Tal, Boris Giltburg oder Claire Huangci. In Vardis Klasse konnte Rana nun die Crème de la Crème der internationalen der scheinbaren Mühelosigkeit, Nachwuchs­pianisten erleben. mit der die Pianistin den fast „Das war sehr inspirierend“, unspielbaren Klangrausch erinnert sie sich, „dadurch meistert. Zweifelsohne gehört konnte ich mein Spiel deutlich die junge Pianistin mit der lan- verbessern“. gen schwarzen Lockenpracht Das Besondere an Vardi sei, und den fast ebenso dunklen fährt die Künstlerin fort, dass Augen zu den ganz großen er „nicht nur ein guter KlavierKlavier­talenten unserer Zeit. lehrer“, sondern auch „ein gro-


24. April 2020

„Mein Beethoven“ Kammerjazz Dieter Ilg (Kontrabass) Rainer Böhm (Klavier) Patrice Hèral (Schlagzeug) Thomas Quasthoff (Lesung)

03. Juli 2020

Des Knaben Wunderhorn Gustav Mahlers Vertonung von Gedichten von Friedrich Rückert, Clemens Brentano und Achim von Arnim Christiane Karg (Sopran) Malcom Martineau (Klavier)

Foto: Gisela Schenker

ßer Geist“ sei: „Jede Stunde bei die sie sich in der Musik nahm.“ ihm stellt eine unerschöpfliche Ein weiterer Pianist, den sie Quelle an Inspiration dar, denn sehr schätzt, ist Glenn Gould. er zieht Verbindungslinien „Ich erinnere mich noch gut an zwischen den Künsten, zwi- den Moment, als ich Goulds schen Musik, Malerei und Li- Bach-Aufnahmen im Alter von teratur.“ Dabei verlange er von neun Jahren erstmals anhörte. seinen Studenten nicht, dass Ich war vollkommen gesie seine Sichtweise überneh- schockt! In meinem damaligen men, sondern er helfe ihnen, Unterricht wurde Bachs Musik ihren eigenen Stil weiterzuent- wie eine heilige Übung behanwickeln. Das hält die italieni- delt. Goulds Bach-Spiel hingesche Pianistin für essentiell: gen war revolutionär, er hatte „Man kann musikalisch nicht so einen ehrlichen und direküberzeugen, wenn man die ten Kontakt mit der Musik.“ Vorstellungen von jemand an- Rana empfand sein Spiel als derem präsentiert.“ „Offenbarung“, auch wenn Goulds Aufnahmen der GoldEin glühender Fan von berg-Variationen für sie kein Martha Argerich Vorbild für ihre eigene, von der Wenn ein außergewöhnliches Fachwelt hochgelobte EinspieTalent optimal gefördert wird, lung des Zyklus war. Auf die lassen die Erfolge naturgemäß Frage, welche Stücke ihrer Meinicht lange auf sich warten: nung nach zu wenig gespielt 2011 gewinnt Rana den ersten werden, nennt sie die KlavierPreis beim Concours musical werke von Alexander Skrjabin international de Montréal in- und Nikolai Medtner. Außerklusive aller Sonderpreise, dem sei sie kürzlich auf die 2013 wurde sie mit dem zwei- Klaviermusik von Georgij ten Preis sowie dem Publi- ­Catoire gestoßen, einem russikumspreis der Van Cliburn schen Komponisten französiPiano Competition in Texas scher Abstammung. „Seine Musik ist wunderschön, voller ausgezeichnet. Anders als manch anderer Farben.“ Man darf sich also auf Künstler verteufelt Beatrice spannende Entdeckungen mit Rana Wettbewerbe nicht: „Sie Beatrice Rana freuen. sind ein sehr demokratischer Weg, um bekannt zu werden“, Konzert-TIPP betont sie. „Für mich stellten sie de facto die einzige Mög- Frankfurt lichkeit dar, eine Karriere als Do. 26.3. & Fr. 27.3., 20:00 Uhr Konzertpianistin aufzubauen. hr-Sendesaal Denn obwohl ich aus einer Beatrice Rana (Klavier), hr-Sinfonie­ orchester, Ivan Repušić (Leitung). Familie von Profimusikern Franck: Sinfonie d-Moll, Prokofjew: stamme, fehlten mir die Kon- ­Klavierkonzert Nr. 3, Ravel: La valse takte zu hochrangigen DiriCD-Tipp genten.“ In ihrer Jugend war Rana ein Strawinsky: Petruschka & Der glühender Fan von Martha ArFeuer­vogel, Ravel: gerich: „Ich hatte mich in ihr Miroirs & La Valse Spiel regelrecht verliebt, war Beatrice Rana (Klavier). Warner begeistert von den Freiheiten,

Karten & Informationen: T 09852 904-44 www.kunstklangfeuchtwangen.de


Interview

»Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt« Christian Tetzlaff über die Kunst, die Botschaften der Musik zu

entschlüsseln, ungebremsten Starkult und unwissende Kritiker. Von Christian Schmidt auf und vermittle mit meinen Ausdrucksmitteln seine Bot­ schaften. Wenn ich das Beet­ hovenkonzert spielen darf, erzähle ich von einer Glück­ seligkeit und Verzweiflung, die ich verbal oder, wenn ich selbst etwas auf der Geige erfinden müsste, gar nicht darstellen könnte.

Sie gehören zu denjenigen Musikern, die so arriviert sind, dass sie es nicht nötig haben, besondere Diven zu sein. Sind Sie eitel?

Sie werden mit ihm eins, wenn Sie glauben, ihn verstanden zu haben?

Mir ist das, was ich tue, so wich­ tig, und ich bin den Komponis­ ten und dem, was sie uns mit­ teilen, so nah, dass ich mich dort in der Funktion sehe, ihre Geschichten so authentisch wie möglich zu erzählen und das Publikum damit anzurühren. Diese Funktion schließt Eitel­ keit aus, aber ich glaube schon, dass ich sie gut erfülle. Verschwinden Sie hinter dem Komponisten?

Nein, gerade nicht! Ich gehe in dem Komponisten vollständig 4 Hessen concerti 03.20

»Der Konzertsaal wird immer mehr zum heiligen Ort«

sich öffnen, was ihm in sei­ nem wirklichen Leben sehr schwer gefallen ist. So erzählt er von höheren Dingen, die mit Worten nicht mehr zu be­ schreiben sind. Vielen Kom­ ponisten geht es um allumfas­ sende Wahrheiten der Seele. Im Entstehungsprozess ihrer Musik hatten sie das Gefühl, ihnen wird etwas eingegeben, vielleicht sogar mitgeteilt aus einem kollektiven Unterbe­ wusstsein. Sonst wäre es auch gar nicht universell verständ­ lich. Wenn ich mit Bach zu Grundschülern gehe, haben sie sofort die gleichen Asso­ ziationen zur Musik wie ich. Sitze ich im Konzertsaal, geht die Musik ganz oft über das Alltägliche hinaus. Und für diese Momente machen wir das Ganze ja.

Leider ist Trance ein durch die Meditation so stark besetzter Begriff. Aber ich komme in einen Zustand, in dem ich sehr frei erzählen und die Herzen erreichen kann. Für mich wird Da sind Sie ein Anachronist. der Konzertsaal immer mehr Diese Innerlichkeit ist nicht zu einem heiligen Ort, wo zwi­ gerade en vogue. schen dem Publikum und mir Unsere Musik muss nicht an­ etwas ganz Besonderes passie­ ders verkauft oder irgendwie ren darf. „gängig“ gemacht werden. Es braucht nur engagierte Musi­ Erzählen Sie dann von ker, die in dem, was sie tun, Beethoven oder von sich aufgehen, um dem Publikum selbst oder beides? all das zu geben, was in der Auch Beethoven erzählt nicht Musik drinsteckt, denn dazu nur von sich. Er will unbe­ gehört ja viel mehr als die blo­ dingt kommunizieren und ße Realisierung des Noten­

Foto: Giorgia Bertazzi

V

on existenziellen Erfah­ rungen ist schnell die Rede, wenn Christian Tetzlaff vertraute Stücke spielt, ohne sich um fragwürdige Auf­ führungstraditionen zu küm­ mern. Sein Auftrag ist die In­ tention des Komponisten – und was so selbstverständlich klingt, ist es leider nicht. Im Interview spricht der weltweit berühmte Geiger über die Bot­ schaften der Werke, die Krux der Ausbildung und die Freude am Erzählen von Geschichten mit der Musik.


textes. Für mich haben sich die großen Werke ebenso wie die menschliche Seele nach 200 Jahren nicht plötzlich ver­ ändert. So kann auch Alte Musik noch aktuell sein, ohne irgendwie angepasst werden zu müssen. Was Sie auch auf Ihren CDs immer wieder beweisen. Beim Album mit Klaviertrios von Dvořák, das Sie mit Ihrer Schwester Tanja und Lars Vogt eingespielt haben, sprach man gar von »Referenzeinspielung«.

In einer Rezension heißt es, die Aufnahme klinge so, als ob sie aus Liebe geboren worden wäre. Damit einher geht aber auch eine Achtung vor diesem herrlichen Menschen. Wie immer versuchten wir, ihm ganz nah zu sein, weil man nur dann zu den exzessiven Ge­ fühlen kommt, die er ausdrü­ cken wollte. Wenn wir nur das spielen, was wir am besten können oder wovon wir selbst überzeugt sind, verlieren wir die ungewöhnlichen Seiten einer Komposition. Immer wieder kommen Studenten auch bei simpel zu lesenden Stücken mit irgendwelchen alten Ausgaben berühmter Geiger oder Lehrer zu mir und haben noch nie in der Partitur nachgesehen, was in den an­ deren Stimmen steht. Da müsste sofort auffallen, dass alle fremden Zutaten überflüs­ sig und sogar falsch sind. Aber solche blödsinnigen Traditio­ nen sind weit verbreitet. Es wird viel zu oft einfach nur gegeigt. Das ist für die klassi­ sche Musik gefährlich. Dabei ist Interpretation doch kein Hexenwerk! Was mich am meisten wurmt, ist, dass es eigentlich so einfach ist.

Warum wird dann so viel dumm gespielt?

Das Publikum liebt in der Mu­ sik wie in der Politik das Gefühl von Stärke und Verlässlichkeit. Wenn Sie Jahrzehnte durchhal­ ten wollen, brauchen Sie eine dicke Haut. Aber genau die ist für das Musizieren das Schlimmste. Das Ideal von si­ cheren, kräftigen Strichen, schönem, durchgehendem Vi­ brato, warmem Ton und viel Forte suggeriert Unverwund­ barkeit. Das wird bewundert, für mich aber ist es eine Un­ tugend.

zur Person

Der Vielseitige: Bewusst einen Repertoire-Schwerpunkt meidend, interpretiert Christian Tetzlaff ebenso Barockwerke wie zeitgenössische Musik. Der Solist und Kammermusiker, 1966 in Hamburg geboren, erhielt zahlreiche Preise, darunter etwa den Diapason d’or. In dieser Saison ist Tetzlaff Artist in Residence beim Seoul Philharmonic ­Orchestra und den Dresdner Philharmonikern.

concerti 03.20 Hessen 5


INTERVIEW

und verschiedene Klänge pro­ duzieren. Nur wer ein guter Kammermusiker ist, kann von diesen klanglichen Erfahrun­ gen auch als Solist profitieren. Sagen Sie bei Orchesterproben den Musikern, wie sie spielen sollen?

Kürzlich monierte ein Kritiker, ich hätte im langsamen Satz des Beethovenkonzerts so leise gespielt, dass sich der Ton fast verlor. Das ist genau, was Beet­ hoven mit „perdendosi“ vor­ schreibt. Aber viele haben eben das im Ohr, was sie im Platten­ schrank stehen haben, der ge­ wohnte Klang ist global, an Referenzen orientiert man sich. Das hat aber oft mit dem, was gemeint ist, nichts zu tun.

»Anderen zuzuhören ist eine wahre Freude« Sie sind aber trotzdem nicht verzweifelt.

Nö, warum denn? Ich werde ja weiterhin eingeladen. Der Star­ kult ist nichts Neues. Außer Joseph Joachim gab es kaum große Geiger, die sich wirklich um die Werke gekümmert ha­ ben. Sarasate meinte, er sei doch nicht so blöd, sich Melo­ dien anderer Instrumente an­ zuhören. Das war früher eher die Regel als die Ausnahme. Ganz berühmt und gleichzeitig 6 Hessen concerti 03.20

ein tiefgründiger Musiker zu sein ist an sich ein Wider­ spruch, wenn man den Kom­ ponisten ernst nimmt. Heute gibt es viele gute Musiker, die das anders sehen, aber eben auch Solisten, die sich vor das Orchester stellen und erwarten, dass alle ihnen folgen, selbst wenn sie nur Begleitfiguren haben. Das ist absurd und auch traurig. Anderen zuzuhören ist eine wahre Freude. Sie können das. Vielleicht andere nicht?

Das hat viel mit der Ausbil­ dung zu tun. Kinder, die end­ los Geige üben und von be­ rühmten Lehrern erzogen werden, erlernen vor allem Zuverlässigkeit. Es wird ihnen nicht vermittelt, auf welch verschiedene Weise man zum Beispiel ein Pianissimo spielen kann. Nun gibt es aber gerade bei der Kammermusik sehr viel mehr notwendige Spiel­ techniken, die dann gar nicht vorhanden sind. Gegen die Schwierigkeiten dieser Musik sind die technischen Anforde­ rungen eines Beethoven­ konzertes ein Spaziergang! Man muss ständig in unter­ schiedliche Rollen schlüpfen

Sie kämpfen an vielen Fronten.

Gar nicht! Seit dreißig Jahren genieße ich, lustvoll meine Mu­ sik zu machen, weil ich inzwi­ schen auch weiß, mit wem man mit dieser Grundhaltung agie­ ren kann. Musik ist doch ein soziales Ereignis. Ich sehe mich nirgendwo als Kämpfer. Ent­ spannte Ernsthaftigkeit, das trifft es eher. Konzert-TIPPs

Frankfurt So. 22.3., 19:00 Uhr Alte Oper Christian Tetzlaff (Violine), Philharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen (Leitung). Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Mahler: Sinfonie Nr. 9

Do. 21.5. & Fr. 22.5., 20:00 Uhr hr-Sendesaal Christian Tetzlaff (Violine), hr-Sinfonieorchester, Philippe Herreweghe (Leitung). J. S. Bach: Violinkonzerte a-Moll BWV 1041 & E-Dur BWV 1042, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 CD-Tipp

Beethovent & Sibe­ lius: Violinkonzerte Christian Tetzlaff (Violine), DSO Berlin, Robin Ticciati (Ltg). Ondine

Foto: Giorgia Bertazzi

Diese Kritik trifft aber beide Seiten.

Natürlich, ich probe mit ihnen, was bei souveränen Dirigenten gut funktioniert. Nur der neue Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker konnte nicht damit umgehen und hat mich aus einem bereits bestehenden Vertrag rausgeschmissen. Aber das war eine absolute Ausnah­ me.


9.5. – 5.6.

2020

unerhĂśrt www.musikfestspiele-saar.de Gestaltung: Ilka Fugmann Fotografie: Stefan Hank


Porträt

Keine Mätzchen Himmelsstürmer ohne Glamourfaktor: Pianist

Alexander Krichel sucht in seinen Interpretationen nach dem

Wahrhaftigen in der Musik. Von Christian Lahneck

»Es gab noch kein Stück, das ich technisch nicht spielen konnte«: Alexander Krichel

8 Hessen concerti 03.20

Fotos: Oliver Mark, Henning Ross

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reisträger verschiedener Wettbewerbe? Bei Musikern fast selbstverständlich. Doch diese Ausscheidungskämpfe stehen normalerweise nicht auf ihrem Programm: Mathematik-Olym­ piade, Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Wettbewerb „Schüler experimentieren“ in Biologie. Die Vita des Alexander Krichel ist bunt. Besonders in den frühen Jahren. Danach gewann jedoch die klassische Musik mehr und mehr die Oberhand. Krichel ist Pianist. Ein Himmelsstürmer ohne störenden Glamourfaktor. 1989 in Hamburg geboren, wusste er schon früh, dass ihm die Musik mehr bedeuten würde als eine Mediziner-Karriere. Er begann das Klavierspiel im Alter von sechs Jahren, mit fünfzehn nahm er sein Studium an der Hochschule in Hamburg auf, dann wechselte er nach Hannover – eine Entscheidung, die sein Leben prägen sollte. Er kam zu ­Wladimir Krainew, dem letzten großen Schüler von Heinrich Neuhaus. „Ich bin sehr dankbar für die fünf Jahre, die ich bis zu seinem Tod 2011 bei ihm studieren konnte. Ich kann sagen, dass ich fast alles, was ich gelernt habe, von ihm habe. Er hat mir eine andere Welt eröffnet.“ Schon seine russische Klavierlehrerin hatte


Krichel zuvor gesagt, dass „­Krai­new die Nummer eins ist, wenn man pianistisch etwas Großes erreichen möchte.“

Unterschied.“ Auch bei seiner er in einer Pianisten-GeneratiCD-Karriere lässt Krichel lieber on, die längst abgetreten ist. Umsicht walten statt blind auf „Ich bin der Ansicht, dass viele die Tube zu drücken. Nach ei- Pianisten von heute, vor allem ner frühen Liszt-Aufnahme jüngere, an Präsenz verlieren, Die Natur des Klaviers 2011 wechselte er den Label- wenn sie piano spielen. Dabei überlisten partner, landete bei Sony und ist gerade im Leisen die GestalWas aber ist es konkret, das setzte dort eine erste nachhal- tung der Klangfarben von groAlexander Krichel in solch eu- tige Klangnote mit Romanti- ßer Bedeutung.“ phorischen Dur-Tönen schwär- schem: „Ich bin selbst ein emo- Alexander Krichel ist ein wamen lässt? „Die Neuhaus-­ tionaler, um nicht zu sagen: cher Geist, er lebt nicht im Schule ist ja bekannt dafür, romantischer Mensch. Und Künstler-Kokon, sondern verdass sie einen sehr tragenden, romantisches Repertoire gibt folgt Tendenzen, Strömungen sehr singenden Klang hat und einem die Möglichkeit, mit Ge- und die eigenen Ziele sehenden dass der Klang auch im Pianis- fühlen sehr ehrlich zu sein.“ Auges und hörenden Ohres. Es simo nicht an Präsenz verliert.“ Nach zwei Aufnahmen mit klingt authentisch, wenn er Es geht Krichel unter anderem Orchesterwerken ließ Krichel gesteht: „Ich bin mit mir im darum, die Natur des Klaviers zuletzt eine Einspielung mit Reinen, ich habe das Gefühl auf zu überlisten. „Das Klavier ist Klavierwerken von Maurice dem richtigen Weg zu sein.“ eigentlich ein Schlagzeug, der Ravel folgen. Ton wird physikalisch immer leiser. Wichtig aber ist, den Kunst als Suche nach dem Konzert-TIPP Eindruck zu erwecken, dass der geeigneten Ausdruck Klang zunächst lauter wird, Er weiß um die Schwierigkei- Frankfurt Do. 5.3., 19:30 Uhr bevor er dann verschwindet, so ten, häufig gespielten Werken Holzhausenschlösschen dass sich Linien wirklich ab- Neues zu entlocken oder ent- Alexander Krichel (Klavier). Beethoven: runden.“ locken zu müssen, wie es die Klaviersonaten Nr. 17 d-Moll op 31/2 „Der Sturm“ & Nr. 26 Es-Dur. op. 81a Der Name Krichel steht nicht Gesetze des Marktes gern for- „Les Adieux“, Schumann: Sinfonische für Mätzchen. „Selbstdarstel- dern. Doch solche Ansprüche Etüden cis-Moll op. 13 lung ist nur ein Zeichen von lassen ihn kalt. Kunst sieht er CD-Tipp Unsicherheit.“ Auch abseits der nicht als olympische Sportart Tasten gibt er sich sehr natür- nach dem Motto „schneller, höAn die ferne Geliebte lich, zugewandt, offen, heiter. her, weiter“ an, sondern als – Werke von Beet­ hoven, Schumann, „Bleiben, wer ich bin, das ist Suche nach dem geeigneten Kreisler u. a. mein Ziel. Da mache ich zwi- Ausdruck, nach etwas WahrhafAlexander Krichel (Klavier). Sony schen Bühne und Leben keinen tigem. Seine Ideengeber findet concerti 03.20 Hessen 9


Tipps & Termine

Die Klavierkonzerte noch einmal neu entdecken Oberursel Im Rahmen der viertägigen Chopiniade gratuliert Olga Scheps Chopin zum Geburtstag – und lässt seine Musik aus dem Herzen sprechen

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lga Scheps vereint intensive Emotionalität und Ausdrucksstärke mit außergewöhnlichem pianistischem Können. Dieses Talent entdeckte auch Alfred Brendel, der die Wahl-Kölnerin seit ihrem 15. Lebensjahr fördert. Ihr Solo-Debüt-Album „Chopin“ gewann auf Anhieb den ECHO Klassik. Vor einigen Jahren hat sie zudem Chopins Klavierkonzerte aufgenommen. Damit hat sich die 1986 in Moskau geborene Pianistin einen Traum erfüllt. Chopin sei einfach ihr Lieblingskomponist. „Mir gefällt vor allem sei-

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ne offene und klare Sprache“, erzählt sie. Bei Chopin gehe es um menschliche Gefühle und um eine Musik, die direkt aus dem Herzen spreche. Rund um Chopins 210. Geburtstag spielt sie seine beiden Klavierkonzerte, die im Vergleich zur Eleganz und Brillanz seiner Solowerke erst die wahre Größe seiner musikalischen Genia­lität zeigen. Paradebeispiel dafür ist das zweite Klavierkonzert. Verglichen mit seinem sehr romantischen und gefühlvollen ersten hat er hier völlig neue harmonische Formen etabliert. Kritik gab es lediglich

angesichts des verhaltenen Orchesterparts. Doch genau das war Chopins Absicht. Sein Vorbild lag im romantischen Virtuosenkonzert und nicht im Dialog zwischen Solist und Ensemble. Die Bearbeitungen für Streichorchester sind eine ganz besondere Entdeckung, vor allem für diejenigen, die seine beiden Klavierkonzerte noch einmal ganz neu kennenlernen möchten. J ulia Hellmig So. 1.3., 18:00 Uhr Stadthalle Olga Scheps (Klavier), Mainzer Kammersolisten, Samuel Hogarth (Ltg). Chopin: Klavierkonzerte Nr. 1 e-Moll & Nr. 2 f-Moll

Fotos: Uwe Arens, Marco Borggreve

Die Tochter zweier Pianisten bespielte ihr Debüt-Album ausschließlich mit Werken von Frédéric Chopin: Olga Scheps gilt als Shootingstar am Piano und liebt vor allem das romantische Repertoire.


Bringt das Klavier zum Singen: Rafał Blechacz

Über Grenzen hinausdenken Darmstadt Rafał Blechacz gilt als

ausgewiesener Chopin-Spezialist

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inen „früh Vollendeten“ hat man ihn genannt. Ist das nun Segen oder Fluch? Der polnische Pianist Rafał Blechacz ist gerade einmal 34 Jahre alt, aber wenn er sich mit einer fast schon unheimlichen Genauigkeit im Erzählton den Stücken Chopins zuwendet, scheint hier ein Künstler am Werk zu sein, der mit großer Reife in tiefste Geheimnisse vordringt. Kein Geheimnis ist, dass Blechacz’ Karriere von Anfang an auf engste Weise mit dem polnischen Romantiker verknüpft war. Der Gewinn des Ersten Preises beim Warschauer Chopin-Wettbewerb im Jahr 2005 wurde zum Kniefall einer Jury, die ihrer unumschränkten Bewunderung Ausdruck verlieh, indem sie auch sämtliche Spezialpreise an den damals 20-Jährigen vergab und zudem auf die Verleihung eines zweiten Preises verzichtete, um den großen Abstand zu den anderen Teilnehmern zu verdeutlichen. Dass Blechacz seither bei fast jedem Auftritt auch ein Stück seines berühmten Landsmanns zu Gehör bringt, ist kaum verwunderlich. Dazu arbeitet der Pianist und promovierte Musikphilosoph aber auch unermüdlich an der Erweiterung Sören Ingwersen seines Repertoires. Do. 12.3., 20:00 Uhr Staatstheater (Kleines Haus) Rafał Blechacz (Klavier). J. S. Bach: Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826, Beethoven: Sonate Nr. 5 c-Moll op. 10/ 1, Franck: Prélude, fugue et variation op. 18, Chopin: Klaviersonate Nr. 3 h-Moll op. 58

E H T 0 2 ’ a z a l p

MUSIC P U P O P T E K R A M

njoy. Play.Listen.E

Rhythm is in Frankfurt – zwei Tage lang ist alles drin! Live-Events, Workshops, Performances, Talks und jede Menge Stars der internationalen Musikszene live erleben. Bei der „Home of Drums“ mit Profis an den Sets sitzen. Bei „The World of Vintage Guitars“ Legenden bestaunen – oder selbst kaufen oder verkaufen. Auf der Plattenbörse nach Vinyl- und CD-Raritäten stöbern. Und als Zugabe ein Streifzug über den Street-FoodMarket. Und das alles parallel zur Musikmesse auf demselben Gelände. Take a walk on the wild side!

03./04.04.2020 / MESSE FRANKFURT MESSEGELÄNDE / musikmesse-plaza.com


Verschiedene Seiten seines Schaffens beleuchten Frankfurt Cellist Nicolas Altstaedt lädt zum

Porträt-Konzert mit Künstlerfreunden

Die eigene Person aus der Musik eliminieren: Nicolas Altstaedt möchte sich über das Werk der Persönlichkeit des Komponisten nähern.

N

icht einmal siebzig Ki­ lometer beträgt die Ent­ fernung zwischen den beiden Orten im Burgenland, dem östlichsten und gemessen an seiner Einwohnerzahl kleinsten Bundesland Öster­ reichs. Der eine Ort ist die Lan­ deshauptstadt Eisenstadt mit Schloss Esterházy, wo Joseph Haydn im 18. Jahrhundert vie­ le Jahre im Dienste der Fürsten­ familie wirkte und den klassi­ schen Stil erfand. Der andere Ort ist die Marktgemeinde Lockenhaus. Sie erfreut sich Bekanntheit unter Musiklieb­

12 Hessen concerti 03.20

habern, weil der Jahrhundert­ geiger Gidon Kremer dort 1981 ein gefeiertes Kammermusik­ fest gründete. Beide Orte spielen eine wich­ tige Rolle im Leben von Nicolas Altstaedt: 2011 übergab Kremer die künstlerische Leitung des Festivals an den deutsch-fran­ zösischen Cellisten. Vier Jahre später übernahm Altstaedt auf Wunsch des Gründers Adam Fischer auch die Leitung der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie, die seit 2016 nur noch als Haydn Phil­ harmonie auftritt und den Sta­

tus des Residenzorchesters auf Schloss Esterházy innehat. „Ein Abend mit Nicolas Alt­ staedt unter Freunden“ lautet das Motto in der Alten Oper Frankfurt, wenn der Ausnah­ memusiker beim großen ­Porträt-Konzert unterschiedli­ che Seiten seines Schaffens präsentiert. Einblicke in die burgenländischen Aktivitäten dürfen nicht fehlen. So ist die Haydn Philharmonie ebenso zu erleben wie ein hochkaräti­ ger kammermusikalischer Kreis aus Künstlerfreunden, darunter etwa Geigerin Vilde Frang oder Pianist Alexander Lonquich. Diese Musikerfami­ lie aus Lockenhaus, wie man sie nennen darf, garantiert emotional fesselnde Interpreta­ tionskunst auf allerhöchstem Niveau. Auf dem Programm stehen ne­ ben Cellokonzerten von Joseph Haydn und Dmitri Schostako­ witsch kammermusikalische Kompositionen aus der Feder von Sándor Veress und Béla Bartók, wobei Letzterer mit seinem noch spätromantisch getönten, 1904 in Wien urauf­ geführten Klavierquintett für Überraschungen sorgen dürfte. Nicolas Altstaedt hat dieses frühe Bartók-Werk, wie auch das expressive Streichtrio von Veress, mit Gleichgesinnten eingespielt, als erste Locken­ haus-CD seiner Ära. Es ist ein fantastisches Album. In con­ certi zog der Rezensent denn auch das Fazit: „Mitreißend von Anfang bis Ende, magisch, ein Meilenstein.“ Georg Pepl Sa. 7.3., 18:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Ein Abend mit Nicolas Altstaedt unter Freunden. Haydn Philharmonie, Nicolas Altstaedt (Violoncello & Leitung) u. a. Werke von Haydn, Veress, Bartók & Schostakowitsch

Foto: Balazs Borocz/Pilvax

Tipps & Termine


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HIGHLIGHTS DES FESTSPIELPROGRAMMS 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

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Alle 42 Opern in einem Programm! ————

Künstlerische Leitung: Laurence Cummings

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20.05. – 01.06.

2020 www.haendel-festspiele.de

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INTERNATIONALE HÄNDEL-FESTSPIELE GÖTTINGEN


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HIGHLIGHTS DES FESTSPIELPROGRAMMS 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

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om 20. Mai bis 1. Juni 2020 feiern die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen ihr 100-jähriges Jubiläum. In einem einzigartigen Programm präsentiert eines der ältesten Festivals für Alte Musik alle 42 Operntitel des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel – szenisch, konzertant, als Crossover-Konzert, Libretto-Lesung und in verschiedenen anderen Formaten und Arrangements. Stöbern Sie auf den nächsten Seiten durch die Highlights des 120 Veranstaltungen umfassenden Jubiläumsprogramms. Mit der Festspieloper „Rodelinda“ steht die Oper im Zentrum des Programms, mit der 1920 alles anfing. In fünf großen konzertanten Produktionen in der zum Konzertsaal umgebauten Lokhalle Göttingen erleben Sie internationale Größen wie Bejun Mehta, Sonia Prina und Julia Lezhneva („Alessandro“) sowie drei Generationen Künstlerischer Leiter: Laurence Cummings („Ariodante“ und „Xerxes“), seinen Amtsvorgänger Nicholas McGegan („Rinaldo“) und seinen Nachfolger ab 2022 George Petrou („Publio Cornelio Scipione“). Die HipHOpera „EZIO: Game of Rome“ ist das größte Jugendopernprojekt der Festspielgeschichte und wird drei Mal auf der großen Lokhallenbühne zu sehen sein. Dort findet auch die beliebte Familienfassung der Festspieloper statt, kurzweilig moderiert von Juri Tetzlaff. Mit zwei weiteren szenischen Produktionen („Ottone“ und „Giustino“) gehen die Festspiele auch in die Region Südniedersachsen. Mehr als 700 beteiligte Künstler*innen feiern mit uns ein unvergessliches Jubiläum. Feiern Sie mit!

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HIGHLIGHTS DES FESTSPIELPROGRAMMS 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

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Rodelinda (HWV 19)

Regie: Dorian Dreher Bühnenbild und Kostüme: Hsuan Huang Licht: Markus Piccio Christina Gansch, Christopher Lowrey, Thomas Cooley, Franziska Gottwald, William Berger, Owen Willetts FestspielOrchester Göttingen Musikalische Leitung: Laurence Cummings Premiere k  Mi 20. Mai, 18.00 Uhr Fr 22. Mai, 18.00 Uhr Sa 23. Mai, 19.00 Uhr Di 26. Mai, 18.00 Uhr So 31. Mai, 15.00 Uhr Mo 1. Juni, 15.00 Uhr Deutsches Theater Göttingen Public Viewing: Rodelinda für alle! k  Sa 23. Mai, 17.00 Uhr Lokhalle Göttingen Familienfassung k  Sa 30. Mai, 12.00 Uhr Lokhalle Göttingen

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Fünf konzertante Opern in der Lokhalle Göttingen

Bejun Mehta

Emily Fons

Alessandro (HWV 21) Bejun Mehta, Julia Lezhneva, Lucia Cirillo, Raffaele Pe, Sonia Prina, Valentino Buzza, José Coca Loza Kammerorchester Basel Musikalische Leitung: Diego Fasolis k  Do 21. Mai, 18.00 Uhr Lokhalle Göttingen

Carolyn Sampson

Ariodante (HWV 33) Emily Fons, Carolyn Sampson, Filippo Mineccia, Rachel Redmond, Thomas Cooley, Njål Sparbo, Merlin Wagner Vokalensemble 100 Göttingen, Einstudierung: Johanna Soller FestspielOrchester Göttingen Leitung: Laurence Cummings Licht: Susanne Reinhardt, Ausstattung: Katharina Laage k  So 24. Mai, 17.00 Uhr Lokhalle Göttingen

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George Petrou

Publio Cornelio Scipione (HWV 20) Xavier Sabata, Myrtò Papatanasiu, Yuriy Mynenko, Juan Sancho, Myrsini Margariti, Petros Magoulas Armonia Atenea Leitung: George Petrou k  Do 28. Mai, 19.00 Uhr Lokhalle Göttingen

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HIGHLIGHTS DES FESTSPIELPROGRAMMS 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

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Zwei szenische Opern in der Region

Sophie Rennert

Xerxes (HWV 40) Sophie Rennert, Christopher Ainslie, Anna Dennis, Sophie Harmsen, Rachel Redmond, William Berger, Lisandro Abadie Vokalensemble 100 Göttingen, Einstudierung: Johanna Soller FestspielOrchester Göttingen Leitung: Laurence Cummings k  Fr 29. Mai, 19.00 Uhr Lokhalle Göttingen

Ottone (HWV 15) Regie: Anna Magdalena Fitzi Bühnenbild und Kostüme: Bettina Munzer Marie Seidler, Mariamielle Lamagat, Tamara Gura, Alberto Miguélez Rouco, Anna Starushkevych, Yannick Debus Accademia La Chimera Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura k  Fr 22. Mai, 19.00 Uhr PS.Halle, Einbeck

Nicholas McGegan

Rinaldo (HWV 7) Karin Osbeck, Hyoyoung Kim, Maggie Reneé Valdman, Erik van Heyningen, Jessica Niles, Song Hee Lee The Juilliard School: Juilliard Opera, Juilliard415 Leitung: Nicholas McGegan k  Sa 30. Mai, 16.00 Uhr Lokhalle Göttingen

Giustino (HWV 37) Inszenierung: Eugenio Monti Colla (†) Licht: Franco Citterio, Technische Leitung: Tiziano Marcolegio Lawrence Zazzo, Myrsini Margariti, Hanna Herfurtner, Julia Böhme, Andreas Post, Florian Götz Compagnia Marionettistica Carlo Colla e Figli lautten compagney BERLIN Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner k  So 31. Mai, 17.00 Uhr Stadthalle Osterode am Harz

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göttingen händel competition 2020 Internationaler Nachwuchs­ wettbewerb für junge Ensembles k  Di 19. Mai, 10.00 – 17.30 Uhr k  Mi 20. Mai, 10.00 – 12.45 Uhr Alte Mensa, Adam­von­Trott­Saal Preisträgerkonzert k  Do 21. Mai, 11.00 Uhr Rittersaal im Welfenschloss, Hann. Münden

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Spirto amato. Metamorphosen zu Händels Poro Tadashi Endo, Stefan Kordes k  Fr 22. Mai, 22.15 Uhr St. Jacobi­Kirche k  So 24. Mai, 20.00 Uhr Neustädter Hof­ und Stadtkirche St. Johannis, Hannover

Symposium Oper als Geschäft k  Sa 23. Mai, 10.00 Uhr Alte Mensa, Adam­von­Trott­Saal

Händel goes Pop: Radamisto Virévolte k  Do 21. Mai, 22.15 Uhr Altes Rathaus

Festvortrag: »Händel und wir«? Prof. Dr. Wolfgang Sandberger k  Fr 22. Mai, 16.00 Uhr Alte Mensa, Adam­von­Trott­Saal

Händel jazzt!: Sosarme Anna Dennis & friends k  Sa 23. Mai, 22.00 Uhr Altes Rathaus

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Stiftungskonzert: Händel, Almira und die Hamburger Gänsemarkt-Oper Kathrin Hottiger, Abchordis Ensemble k  So 24. Mai, 11.00 Uhr Aula der Universität

Per Arne Glorvigen

Händel goes Tango: Il pastor fido Susanna Wolff, Glorvigen Trio k  Mo 25. Mai, 19.30 Uhr Schafstall, Rittergut Besenhausen

EEEmerging+: Cembaless k  Mi 27. Mai, 19.30 Uhr Rathaus Duderstadt

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Infos & Karten

EZIO: Game of Rome

HipHOpera | Große Jugendopern­Produktion mit etwa 100 Jugendlichen k  Di 26. Mai, 19.30 Uhr (Premiere) k  Mi 27. Mai, 11.00 Uhr (öffentliche Schulvorstellung) k  Mi 27. Mai, 19.30 Uhr Lokhalle Göttingen

Händel goes Tinder: A new multimedia opera Channa Malkin, Anastasia Kozlova, Izhar Elias, Tony Overwater, Avinoam Shalev k  Fr 29. Mai, 22.00 Uhr musa

Laurence Cummings in Concert: Muzio Scevola k  Sa 30. Mai, 21.00 Uhr Aula der Universität

Viele Informationen rund um die Festspiele, das komplette Programm, Informationen zum Kartenvorverkauf und unser Blog finden Sie auf unserer Website: www.haendel-festspiele.de Karten im Webshop unter hndl.de/tickets (ohne zusätzliche Systemgebühren) bei allen an CTS Eventim angeschlossenen Vorverkaufs­ stellen, auch telefonisch unter 01806­57 00 70 (0,20 €/ Anruf aus dem dt. Festnetz; mobil max. 0,60 €).

EEEmerging+: Palisander k  So 31. Mai, 11.00 Uhr Scheune, Gut Sennickerode

Les plaisirs de la danse: Florindo / Daphne Sprecher*in: Marie Seiser, Marco Matthes Les plaisirs de la danse Barucco Choreografie, Künstlerische Leitung: Margit Legler, Konzept und Text: Dr. Reinhold Kubik k  Mo, 1. Juni, 11.30 Uhr Ernst­Moritz­Arndt­Gymnasium, Herzberg am Harz 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

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100 Jahre Internationale Händel-Festspiele Göttingen bedeuten auch eine 100-jährige Geschichte privaten Engagements. Bis heute gehören private Spenden zum wichtigsten Baustein der Festspielfinanzierung. Die Höhe der Beiträge rangiert von 10 € bis zu größeren fünfstelligen Beträgen. Egal wie groß oder klein die Spende ist: Was zählt, ist die Begeisterung und das private Engagement. Und in Summe kommen auch bei der großen Zahl unserer Kleinstspenden repräsentative Beträge zusammen.

Ihre Spende macht den Unterschied! Für die Unterstützung des Jubiläumsjahres 2020 haben Sie folgende Optionen: You have the following options to support the 2020 anniversary year: Überweisung auf das Spendenkonto Internationale Händel­Festspiele Göttingen GmbH IBAN: DE55 2605 0001 0000 1561 33 BIC: NOLADE21GOE | Bank: Sparkasse Göttingen Spenden-Tool auf unserer Website hndl.de/spenden Hier können Sie zum Beispiel unter Angabe Ihrer Kreditkartennummer spenden. Unterstützung per SMS Senden Sie eine SMS* mit Ihrem Wunsch­Zweck „Oper“, „Stars“ oder „Kids“ an die 81190 und unterstützen Sie damit die Festspiele schnell und unkompliziert! Innerhalb von wenigen Minuten erhalten Sie eine kostenlose Bestätigungs­SMS.

* Pro SMS werden über Ihre Mobilfunkrechnung oder Ihr Prepaid­Guthaben 10 € zzgl. der Standard­ SMS­Versandkosten Ihres Mobilfunkanbieters berechnet. Davon gehen 9,83 € direkt an die Festspiele. Vielen Dank für Ihren Beitrag zum Festspieljubiläum! Bitte beachten Sie, dass für Ihre Unterstützung per SMS keine Spendenquittung ausgestellt werden kann.

Impressum Internationale Händel­Festspiele Göttingen GmbH | Künstlerischer Leiter: Laurence Cummings | Geschäftsführender Intendant: Tobias Wolff Schirmherr: Bundespräsident Frank­Walter Steinmeier | Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Wilhelm Krull | Künstlerischer und programmatischer Berater: Prof. Dr. Wolfgang Sandberger | Hainholzweg 3 | 37085 Göttingen | Tel: +49 (0)551­38 48 130 | Fax: +49 (0)551­38 48 13 10 | info@haendel­festspiele.de www.haendel­festspiele.de | Redaktion: Maren Lippke­Spöcker | Gestaltung: Heinrich Kreyenberg, www.heutemorgen.com | Fotos Titel: Dorothea Heise, Kaspar Seiffert, Alciro Theodoro da Silva; S.4: Dario Acosta, Marco Borggreve, Ilias Sakalak; S. 5: Laura Barisonzi, Pia Clodi, Marcus Lieberenz / bildbuehne.de; S.6: Peter Adamik, Pierre Combier, Jet, Theresa Pewal, Udo Rzadkowski; S.7: Holly Cade, MKfotodesign – Marco Klompalbert, Margit Legler, Alciro Theodoro da Silva 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

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Hoffentlich hat er das große Lob nicht gehört Wiesbaden Bariton Konstantin Krimmel lässt die Dinge gern auf sich zukommen

Zählt zu den erfolgreichsten Nachwuchssängern des Landes: der 26-jährige Bariton Konstantin Krimmel wurde in Ulm geboren

Foto: Maren Ulrich

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ür sein Passionskonzert hat der Chor des Hessi­ schen Staatstheaters Wiesbaden unter der Leitung von Konrad Junghänel Bachs ­Johannes-Passion ausgewählt. Zum sechsköpfigen Solisten­ ensemble im Staatstheater zählt der deutsch-rumänische Bariton Konstantin Krimmel. Geboren 1993 in Ulm hat er zahlreiche Preise gewonnen und zählt zu den hoffnungs­ vollsten Nachwuchssängern. Er spielt Klavier und Fagott, war bei den St. Georgs Chor­ knaben Ulm, absolvierte sein

Studium in Stuttgart an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Die Öffentlichkeit hat seine enorme Begabung schon nach den ersten Auftritten erkannt. Der große Liedbegleiter Helmut Deutsch etwa meinte über ihn: „Ich halte Konstantin Krimmel für einen der vielverspre­ chendsten Liedsänger der jüngsten Generation.“ Und vom Gesangskollegen Corne­ lius Hauptmann, Präsident des Deutschen Tonkünstlerverban­ des, wurde er schon als „der kommende Fischer-Dieskau“

bezeichnet. Ein großes Lob, das Krimmel hoffentlich gar nicht gehört hat, damit es ihn nicht allzu sehr belastet. Er lässt die Dinge gern auf sich zukommen, sagt er, und diese Gelassenheit ist ihm auch in Zukunft zu wünschen. Krimmel liebt Ora­ torien und das Kunstlied und hat mit seiner kongenialen Klavierpartnerin Doriana Tchakarova gerade eine erste CD herausgebracht. Auf „Saga“ interpretieren die beiden Lie­ der und Balladen von Schubert und Schumann, von Adolf Jen­ sen und vor allem von Carl Loewe. Dabei kann er nicht nur mit seinem warmen, geschmei­ digen, wandlungsfähigen Bari­ ton überzeugen, sondern über­ dies mit seiner musikalischen Empfindsamkeit und Gestal­ tungsfreude. Ganz zurecht lobte die Jury beim Bundes­ wettbewerb Gesang 2018 seine bruchlosen Registerwechsel und seine dynamische Flexibi­ lität und zeichnete ihn mit dem dritten Preis aus. Konstantin Krimmel singt nicht Noten, er erzählt Geschichten. Dies tut er so überzeugend, weil sie ihm selbst Freude bereiten und mit ihrer Schauerromantik und lyrischen Phantastik fesseln. Deshalb ist es kein Wunder, dass er damit sein Publikum in Oxford wie in Barcelona, in der Kölner Philharmonie wie dem Konzerthaus Berlin zu begeis­ tern vermag. Irene Bazinger

So. 8.3., 19:30 Uhr & Fr. 10.4., 18:00 Uhr Staatstheater J. S. Bach: Matthäus-Passion. Julian Habermann (Evangelist), Konstantin Krimmel (Jesus), Anna El-Khashem (Sopran), Anna Alàs i Jové (Alt), Julian Habermann (Tenor), Wolf Matthias Friedrich (Bass & Petrus), Konrad Junghänel (Leitung), Johanna Wehner (Regie) concerti 03.20 Hessen 21


Wenn die Klänge wohlig atmen Frankfurt Das Azahar Ensemble

treibt die Blasmusik zu voller Blüte

Angelika Kauf fmann Künstlerin, Powerfrau, Influencerin 30.1 .-24 . 5 . 2020

rederic Sánchez Muñoz, María Alba Carmona Tobella, Miquel Ramos Salvadó, Antonio Lagares Abeal und María José García Zamora. Klangvoll sind schon die Namen der jungen Künstler, die das Holzbläserquintett Azahar formen. Dessen Name wiederum heißt übersetzt „Orangenblüte“, und sofern eine solche Blüte einen Klang hätte, würde der geneigte Hörer jedenfalls einen angenehmen erwarten. Da trifft es sich gut, dass die fünf Musiker ihre familiären Wurzeln in Spanien haben. Noch besser allerdings trifft sich, dass sie alle seinerzeit ihren Weg ins Spanische Jugendnational­orchester fanden. Das wurde zum Ausgangspunkt für ihr 2010 gegründetes Quintett. Von dort bekamen sie zudem eines der Stipendien, mit denen sie sich an der Musikhochschule in Basel noch zusätzlichen künstlerischen Feinschliff holen konnten. Seitdem glänzte jeder von ihnen in Kooperation mit namhaften Orchestern als Solist, einige übernahmen zusätzlich Orchesterstellen. Für ihre gemeinsamen Auftritte mit Azahar finden sie dennoch Zeit. In diesem Jahr feiert das Ensemble sein zehnjähriges Bestehen. Christina Bauer Mi. 18.3., 20:00 Uhr Sparkasse (Kundenzentrum) Azahar Ensemble. Debussy: Reverie, Ibert: Trois pièces brèves, Turina: Danzas Gitanas, Toldrá: Oració al maig, Piazzolla: Nightclub & Oblivion

EHRENHOF 4-5 · 4 0479 DÜSSELDORF W W W. K U N S T PA L A S T. D E

Quintett mit Charakter: das Azahar Ensemble

Fotos: Cristina Membrive, Honens/Monique de St. Croix

D I E M AC H T, WA S I H R G E FÄ L LT

Angelika Kauffmann, Selbstbildnis mit Zeichengriffel, um 1768, Öl auf Leinwand, Privatsammlung, © AKRP, Foto: Justin Piperger

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Järvi © Julia Bayer; Partitur © Staatsbibliothek zu Berlin akg-images

Wettbewerbsteilnehmer Philipp Scheucher

Jungen Pianisten die Türen öffnen Frankfurt Wettbewerbspreisträger

eröffnen Musikmesse 2020

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ine falsche Note zu spielen ist unwichtig, aber ohne Leidenschaft zu spielen ist unverzeihlich“, meinte einst der Jahresregent Ludwig van Beethoven. Das sympathische Zitat ziert in englischer Übersetzung die Webseite des International Piano Forum Frankfurt, das nun bereits zum 10. Mal den Internationalen Deutschen Pianistenpreis verleiht. Das Forum, das sich als fairer Türöffner versteht, engagiert sich für seine Preisträger. Die Gewinnerin oder der Gewinner darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 20 000 Euro freuen, außerdem erhält der Sieger die Gelegenheit zu Konzerten und einer CD-Aufnahme, ferner gibt es einen Publikumspreis von 3 000 Euro. Nach drei Runden, in denen die Nominierten ihr Können im Literaturhaus Frankfurt demonstrieren, steht das Galakonzert im Großen Saal der Alten Oper auf der Agenda, es ist auch offizielles Eröffnungskonzert der Musikmesse 2020. Der diesjährige Preisträger Pavel Baleff wird dabei zu erleben sein und zwei weitere virtuose Tastenkünstler, darunter der Südkoreaner Jeung-Beum Sohn, der 2017 den ARD-Wettbewerb und im Vorjahr den Deutschen Pianistenpreis gewann. Georg Pepl Di. 31.3., 19:00 Uhr Alte Oper Best of – 10 Jahre Internationaler Deutscher Pianistenpreis. Alexei Melnikov, Dmitri Levkovich & Preisträger (Klavier), Philharmonie Baden-Baden, Pavel Baleff, Nimrod David Pfeffer & Yalchin Adigezalov (Leitung). Werke von Chopin, Tschaikowsky u. a.

KOOPERATIONSPARTNER


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im März

1.3. Sonntag Darmstadt

16:00 Staatstheater (Großes Haus) Donizetti: Lucia di Lammermoor. Andriy Yurkevych (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt (Main)

Mainz

Wiesbaden

18:00 Staatstheater Mussorgski: Boris Godunow. Hermann Bäumer (Leitung), Wolfgang Nägele (Regie)

17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Mozart Piano Quartett. Mahler: Quartettsatz a-Moll, Witte: Klavierquartett op. 5, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47

Marburg

15:00 Erwin-Piscator-Haus Smetana: Die Moldau. Junge Marburger Philharmonie, Matthias Böcking (Leitung)

18:00 Oper R. Strauss: Salome (Premiere). Ambur Braid (Salome), Christopher Maltman (Joachanaan), AJ Glueckert (Herodes), Claudia Mahnke (Herodias), Gerard Schneider (Narraboth), Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

Oberursel

GieSSen

15:00 Albert-Schweitzer-Schule cresc… Biennale für aktuelle Musik. Ensemble Modern, YRD.Works (Rauminstallation), IEMA-Ensemble 2019/20 (Klanginterventionen), Enno Poppe (Leitung), Shiva Feshareki & Brigitta Muntendorf (Gespräch). Catranis: Tyranny of noise – rapture of a sonic_ colourbody for ensemble and AI agent (UA), Dunn: We are all okay (UA), Kuwabara: N. N. (UA), Paxton: ILolli-pop (UA), Santos: illumination and loss (UA)

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Wer, wenn nicht wir – Die Schwätzer in Gießen. Jan Hoffmann (Leitung), Astrid Jacob (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) 70s in Concert. Staatsorchester Kassel, Rasmus Baumann (Leitung), Insa Pijanka (Moderation)

18:00 Stadthalle Olga Scheps (Klavier), Mainzer Kammersolisten, Samuel Hogarth (Leitung). Chopin: Klavierkonzerte Nr. 1 e-Moll & Nr. 2 f-Moll Offenbach

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole

2.3. Montag Frankfurt (Main)

19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Gregory Porter & Band Fulda

20:00 Schlosstheater Kálmán: Die Zirkusprinzessin

3.3. Dienstag Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Sol Gabetta (Violoncello), Tschechische Philharmonie, Jakub Hrůša (Leitung). Dvořák: Cellokonzert h-Moll, Suk: Scherzo fantastique, Janáček: Taras Bulba

2019 2020 Freitag, 6. März 2020 | 19 Uhr | Alte Oper Frankfurt

Nicolas Altstaedt

Violoncello

© Marco Borggreve

Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Nr. 2 d-Moll BWV 1008 Nr. 3 C-Dur BWV 1009, Nr. 4 Es-Dur BWV 1010 Nr. 5 c-Moll BWV 1011, Nr. 6 D-Dur BWV 1012 Karten: Telefon 069/1340-400 | www.frankfurt-ticket.de | www.frankfurter-bachkonzerte.de

19 FBK 07 Altstaedt Anz Concerti.indd 1 24 Hessen concerti 03.20

15.01.2020 15:04:46


Wiesbaden

20:00 Kurhaus Bomsori Kim (Violine), Olga Scheps (Klavier), Poznań Phiharmonic Orchestra, Łukasz Borowicz (Leitung). Palester: Hochzeitstänze aus „Pieśń o ziemi“, Wieniawski: Violinkonzert Nr. 2, Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Smetana: Die Moldau

DER RING DES NIBELUNGEN | DRITTER TAG

GÖTTERDÄMMERUNG VON RICHARD WAGNER Musikalische Leitung: Francesco Angelico Inszenierung: Markus Dietz

4.3. Mittwoch Darmstadt

PREMIERE SA, 07. MÄRZ 2020 OPERNHAUS | STAATSTHEATER KASSEL

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Michael Pegher (Tenor), Jan Croonenbroeck (Klavier). Amerikanische Lieder von Barber, Ives u. a. Mainz

Kartentelefon 0561.1094-222 www.staatstheater-kassel.de staatstheaterkassel

19:30 Staatstheater Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend. Max Hopp (Sprecher), Hermann Bäumer (Leitung)

5.3. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) 29 May 1913 & Le Sacre du printemps. Bryan Arias & Edward Clug (Choreografie) Frankfurt (Main)

19:30 Holzhausenschlösschen Alexander Krichel (Klavier). Beet­ hoven: Klaviersonaten Nr. 17 d-Moll, op 31/2 „Der Sturm“ & Nr. 26 Es-Dur op. 81a „Les Adieux“, Schumann: Sinfonische Etüden cis-Moll op. 13 19:30 Oper R. Strauss: Salome. Ambur Braid (Salome), Christopher Maltman (Joachanaan), AJ Glueckert (Herodes), Claudia Mahnke (Herodias), Gerard Schneider (Narraboth), Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Michiel Dijkema (Regie)

6.3. Freitag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier). Schumann: Adagio und Allegro op. 70, Dukas: Villanelle, R. Strauss: Andante, Beethoven: Hornsonate op. 17, Glière: Vier Stücke, Rheinberger: Hornsonate Es-Dur Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper (Mozart Saal) J. S. Bach: Cellosuiten Nr. 1–6. Nicolas Altstaedt (Violoncello)

19:30 Oper Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe. Elias Grandy (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie) 20:00 Batschkapp cresc… Biennale für aktuelle Musik. Ensemble Modern, Flo Mounier (Extreme-Metal Drummer), Attila Csihar (Voice), Helge Sten (Live-Elektronik), Felix Dreher (Klangregie), Brad Lubman (Leitung). Gander: Oozing Earth (UA), Sten: Performance (UA) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Massenet: Manon. Jochen Rieder (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

7.3. Samstag Bensheim

20:00 Parktheater Notos Klavierquartett. Françaix: Divertissement, Martinů: Klavierquartett, Dvořák: Klavierquartett op. 87 Frankfurt (Main)

18:00 Alte Oper (Mozart Saal) Nicolas Altstaedt (Violoncello & Leitung), Vilde Frang & Barnabas Kelemen (Violine), Katalin Kokás (Viola), Alexander Lonquich (Klavier), Haydn Philharmonie, Konrad Kuhn (Gespräch). Haydn: Cellokonzert Nr. 1 C-Dur, Veress: Vier transsylvanische Tänze & Streichtrio, Bartók: Klavierquintett, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1 19:00 hr-Sendesaal cresc… Biennale für aktuelle Musik. hr-Bigband, hrSinfonieorchester, Eve Risser & Baldur Brönnimann (Leitung). Adams: Short Ride in a Fast Machine & Harmonielehre, Risser: Neues Werk (UA), Bryars: The Sinking of the Titanic, Herbert: Neues Werk (UA)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:00 Oper Bizet: Carmen. Paula Murrihy (Carmen), Jean-François Borras (Don José), Julia Moorman (Micaëla), Gordon Bintner (Escamillo), Nikolai Petersen (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Kassel

16:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Götterdämmerung (Premiere). Daniel Frank (Siegfried), Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Mainz

19:00 Steinhalle . Elina Vähälä (Violine), Stipendiaten der Villa Musica. Beethoven: Septett Es-Dur op. 20 & Klaviertrio Es-Dur op. 70/2 19:30 Staatstheater Mussorgski: Boris Godunow. Hermann Bäumer (Leitung), Wolfgang Nägele (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole. Elissa Huber (Anna Nicole), Albert Horne (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

8.3. Sonntag Alsfeld

17:00 Albert-Schweitzer-Schule Limes Trio, Peter Zelienka (Viola). Mozart: Klaviertrio C-Dur KV 548, Say: Space Jump op. 46, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47 Darmstadt

11:00 Staatstheater Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Schönberg: Fünf Orchesterstücke op. 6, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur concerti 03.20 Hessen 25


Klassikprogramm

Wetzlarer Kulturgemeinschaft präsentiert:

Freitag, 13. März 2020 20 Uhr, Stadthalle Wetzlar

Ensemble Esperanza

Preisträger des Opus Klassik 2018 Werke von Vardapet, Piazzolla, Schostakowitsch und Holst Chouchane Siranossian, Konzermeisterin – Sara Domjanic, Violine Karten erhalten Sie über www.reservix.de

18:00 Senckenberg Naturmuseum Wie klimafreundlich leben? Nicolas Altstaedt (Violoncello), Clara Andrada de la Calle (Flöte), Maria Ollikainen (Klavier), Andreas Mulch (Gespräch). Crumb: Stimme der Wale, Cage: Inlets 19:00 Alte Oper Tschaikowsky: Eugen Onegin (konzertant). Solisten des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, Chor der Krakauer Philharmonie, Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Charles Olivieri-Munroe (Leitung) 19:30 Oper R. Strauss: Salome. Ambur Braid (Salome), Christopher Maltman (Joachanaan), AJ Glueckert (Herodes), Claudia Mahnke (Herodias), Gerard Schneider (Narraboth), Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

Tipp

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mitsuko Uchida (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp GieSSen

11:00 Stadttheater (Foyer) Ji-Yeon Shin-Tolksdorff & Cornelius Jensen (Barockvioline), Kaja Kapus (Barockcello), Christoph Koerber (Cembalo). Werke von Telemann, Vivaldi u. a. 19:30 Stadttheater Humperdinck: Hänsel und Gretel (konzertant) Kassel

15:00 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft (Premiere). Martina van Boxen (Regie) Mainz

11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Mitglieder des Staatsorchesters Mainz. Prokofjew: Quintett g-Moll op. 39, Beethoven: Septett Es-Dur op. 20 19:30 Rheingoldhalle Berlioz: Symphonie fantastique op. 14. Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Vassilis Christopoulos (Leitung) Weilburg

8.3. sonntag

20:00 Alte Oper Frankfurt (Mozart Saal) Mitsuko Uchida (Klavier). Mozart: Klaviersonate F-Dur KV 533/494, Beethoven: Diabelli-Variationen C-Dur op. 120 Vergeudete Zeit nennt Mitsuko Uchida ihre ersten Jahre am Klavier, als sie nur stumpf üben musste. „Erst als ich mit 12 nach Wien kam, hat sich das völlig geändert.“

26 Hessen concerti 03.20

17:00 Schlosskirche Carissimi: Jephte. Magdalene Harer (Sopran), Franz Vitzthum (Alt), Hans Jörg Mammel (Tenor), Markus Flaig (Bass), Kantorei der Schlosskirche, Capella Weilburgensis, Doris Hagel (Leitung) Wiesbaden

11:00 Museum Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier). Schumann: Adagio und Allegro op. 70, Dukas: Villanelle, R. Strauss: Andante, Beethoven: Hornsonate, Glière: Vier Stücke, Rheinberger: Hornsonate Es-Dur

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Lilienquartett. Mayer: Streichquartett g-Moll, Ben-Haim: Streichquartett Nr. 1 op. 21, Hoffman: Another Time, Rott: Streichquartett c-Moll 11:00 Staatstheater (Großes Haus) Die Zauberflöte für Kinder 19:30 Staatstheater (Großes Haus) J. S. Bach: Matthäus-Passion. Konrad Junghänel (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

9.3. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Schönberg: Fünf Orchesterstücke op. 6, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur Frankfurt (Main)

20:00 Freimaurer-Loge zur Einigkeit Michael Schneider & Jan van Hoecke (Blockflöte), Kristin von der Goltz (Violoncello), Eva Maria Pollerus (Cembalo) 20:00 Heiliggeistkirche Simone Isabella Kochsiek (Violine), David Tasa (Trompete), Frank Hoffmann (Orgel) Wiesbaden

20:00 Kurhaus The Music of Star Wars. Cinema Festival Symphonics, Stephen Ellery (Leitung)

10.3. Dienstag Mainz

19:30 Staatstheater Puccini: Manon Lescaut. Daniel Montané (Leitung), Gerard Jones (Regie)

Foto: Justin Pumfrey

Frankfurt (Main)


11.3. Mittwoch Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole. Albert Horne (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

12.3. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Rafał Blechacz (Klavier). J. S. Bach: Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826, Beethoven: Klaviersonate Nr. 5 c-Moll op. 10/1, Franck: Prélude, fugue et variation op. 18, Chopin: Klaviersonate Nr. 3 h-Moll op. 58 u. a. Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper (Großer Saal) Spotlight-Mini. hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 87 19:30 Holzhausenschlösschen Nami Ejiri (Klavier). Beethoven: Sechs Bagatellen op. 126, Klaviersonate Nr. 30 E-Dur op. 109 & Diabelli-Variationen 20:00 Alte Oper Joshua Bell (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Brahms: Violin­ konzert D-Dur op. 77 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Beethoven-Zyklus. Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette B-Dur op. 18/6 & a-Moll op. 132 20:00 Oper (Holzfoyer) Happy New Ears. Ensemble Modern, Studierende der HfMDK Frankfurt. Porträt Mathias Spahlinger Fulda

20:00 Schlosstheater Nash Ensem­ ble. Strawinsky: Drei Stücke, Dvořák: Klavierquartett Es-Dur op. 87, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34

20:00 Alte Oper Joshua Bell (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Brahms: Violin­ konzert D-Dur op. 77 Fulda

Kassel

16:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Götterdämmerung. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Lohr

20:00 Dom Capella Cathedralis, L’arpa festante München, Franz-Peter Huber (Leitung). Astorga: Stabat Mater, Durante: Lamentationes Jeremiae

19:30 Stadthalle Ivan Bessonov (Klavier). Rachmaninow: Etudes-Tableux op. 39, Tschaikowsky/Pletnev: Nussknacker-Suite, Prokofjew: Klaviersonate Nr. 7 b-Moll op. 83 u. a.

Wetzlar

Mainz

20:00 Stadthalle Ensemble Esperanza. Vardapet/Aslamazian: Miniaturen, Piazzolla: Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires, Schostakowitsch: Kammersinfonie c-Moll op. 110a, Holst: St Paul’s Suite op. 29/2

19:30 Staatstheater Nono: Al gran sole carico d’amore (Premiere). Chor des Staatstheater Mainz, Les Métaboles, SWR Experimentalstudio Freiburg, Philharmonisches Staats­ orchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie)

14.3. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Lincke: Frau Luna. Michael Nündel (Leitung), Klaus-Christian Schreiber (Regie) Frankfurt (Main)

12:30 & 17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Schulprojekt Response: Abschlusskonzert 19:30 Oper Debussy: La Damoiselle élue & Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Titus Engel (Leitung) Hanau

19:30 Congress Park Elya Levin (Flöte), Neue Philharmonie Frankfurt, Jens Troester (Leitung). Korngold: Suite aus „Viel Lärm um nichts“, Mozart: Flötenkonzert D-Dur, Schubert: Sinfonie Nr. 8

GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Don Juan – Der Katalog des Versagens. Tarek Assam (Choreografie)

13.3. Freitag Frankfurt (Main)

14:00 & 18:00 Alte Oper (Mozart Saal) Schulprojekt Response: Abschlusskonzert 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Spotlight-Mini. hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 87 19:30 Oper R. Strauss: Salome. Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Klavierduo Tal & Groethuysen. Beethoven: Acht Variationen über ein Thema des Grafen Waldstein WoO 67 & Große Fuge B-Dur op. 134, Schubert: Fantasie f-Moll D 940, Schumann/Debussy: Studien in Kanonform op. 56/1–6, Febel: Studien nach Bachs Kunst der Fuge Schmitten

19:00 Hauskonzert Feldberg Natalia Ehwald (Klavier). Schubert: Moments Musicaux, Sonaten Nr. 13 A-Dur D 664 & Nr. 21 B-Dur D 960 Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Die Prinzessin auf der Erbse. Polina Grishaeva (Klavier), Chris Pichler (Erzähler)

IVAN BESSONOV KLAVIERKONZERT

Sa. 14. März 2020 Stadthalle Lohr

Jahnstraße 8 · 97816 Lohr a.Main

Das 17-jährige Wunderkind aus St. Petersburg spielt: Rachmaninow, Tschaikowsky-Pletnev, Prokofiev u. Chopin

Tickets unter www.stadthalle-lohr.de

concerti 03.20 Hessen 27


Klassikprogramm

15.3. Sonntag Darmstadt

18:00 Staatstheater Matthias Kirschnereit (Klavier), Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur, R. Strauss: Ein Heldenleben Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper Francesco Piemontesi (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Constantinos Carydis (Leitung). Mozart: Klavier­ konzert Nr. 27 B-Dur KV 595, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 Weitere Infos siehe Tipp 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Cello meets Graffiti. Daniel MüllerSchott (Violoncello), Frankfurter Schüler, Künstler der Naxoshalle 18:00 Oper Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe. Jonathan Abernethy (Sali), Esther Dierkes (Vreli), Dietrich Volle (Manz), Magnús Baldvinsson (Marti), Elias Grandy (Leitung), EvaMaria Höckmayr (Regie) 20:00 Alte Oper Max Mutzke (vocals), WDR Funkhausorchester, Timothy Henty (Leitung). Best of Soul GieSSen

16.3. Montag Frankfurt (Main)

19:30 Oper (Holzfoyer) Lieder im Holzfoyer. Claudia Mahnke (Mezzo­ sopran), Hilko Dumno (Klavier) 20:00 Alte Oper Francesco Piemontesi (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Constantinos Carydis (Leitung). Mozart: Klavierkonzert B-Dur KV 595, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 GieSSen

10:00 Stadttheater (Großes Haus) Poulenc: Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten. Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Gießen Kassel

20:00 Stadthalle Razvan Hamza (Violine), Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung). Trojahn: … mit durchscheinender Melancholie – Ein Brahms-Porträt, Szymanowsky: Violinkonzert Nr. 1 op. 35, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Mainz

19:30 Staatstheater Brooks: The Producers. Paul-Johannes Kirschner (Leitung), Christian Brey (Regie)

17.3. Dienstag Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper (Mozart Saal) Barrelhouse Jazzband, The Swingin’ Ladies and Friends

Tipp

11:00 Stadttheater (Großes Haus) Poulenc: Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten (Premiere). Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Gießen

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Daniel Jenz (Candide), Lin Lin Fan (Kunigunde), Philipp Basener (Dr. Pangloss), Daniel Holzhauser (Maximilian), Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie) Wiesbaden

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Die Prinzessin auf der Erbse. Polina Grishaeva (Klavier), Mitglieder des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, Chris Pichler (Erzähler) 28 Hessen concerti 03.20

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Wunschkonzert. Renaud Capuçon (Violine), Pablo Ferrández (Violon­ cello), Jan Lisiecki (Klavier), London Philharmonic Orchestra, Robin Ticciati (Leitung). Beethoven: Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 „Englische“ 20:00 Sparkasse (Kundenzentrum) Azahar Ensemble. Debussy: Reverie, Ibert: Drei kurze Stücke, Turina: Danzas Gitanas, Toldrá: Oració al maig, Piazzolla: Nightclub & Oblivion Wiesbaden

20:00 Kurhaus The Four Seasons – Vivaldi & More. Luka Šulić (Violoncello)

19.3. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:30 Holzhausenschlösschen Evgenia Rubinova (Klavier). Beethoven: Allegretto c-Moll WoO 53, Variierte Themen op. 105, Klaviersonate Nr. 22 F-Dur op. 54 & Zwölf Variationen über einen Russischen Tanz aus Wranitskys Ballett „Das Waldmädchen“ A-Dur 20:00 Alte Oper Piotr Anderszewski (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga GražinytėTyla (Leitung). Bartók: Klavierkonzert Nr. 3 Sz 119, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole. Elissa Huber (Anna Nicole), Christopher Bolduc (Stern), Margarete Joswig (Virgie), Uwe Eikötter (J. Howard Marshall), Albert Horne (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

Kassel

15:00 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft. Martina van Boxen (Regie)

18.3. Mittwoch Frankfurt (Main)

15.3. Sonntag

11:00 Alte Oper Frankfurt (Großer Saal) Francesco Piemontesi (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Constantinos Carydis (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur KV 595, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 Schweizer mit Wahlheimat Deutschland: Der Pianist Franceso Piemontesi ist zwar im Tessin geboren und leitet dort die Settimane Musicali di Ascona, lebt aber in Berlin.

20.3. Freitag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Georgy Tchaidze (Klavier). D. Scarlatti: Sonaten, Beethoven: Klaviersonate Nr. 30 E-Dur op. 109, Rachmaninow: Elegie op. 3/1, Rachmaninow: Préludes Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Donizetti: Lucia di Lammermoor. Bianca Tognocchi (Lucia), Julian Orlishausen (Enrico), David Lee (Edgardo), Andriy Yurkevych (Leitung), Dirk Schmeding (Regie)

Foto: Benjamin Ealovega

19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Martin Piskorski (Tamino), Anna El-Khashem (Pamina), Benjamin Russell (Papageno), Stella An (Papagena), Aleksandra Jovanović (Königin der Nacht), Young Doo Park (Saras­ tro), Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie)


fürfrankfurtmusik Museumskonzert musikfürfrankfurt fürfrankfurtmusik März 2020 rankfurtmusikfürfrankf musikfürfrankfurt fürfrankfurtmusik urtmusikfürfrankf kfürfrankfurtmusi furtmusikfürfrank musikfürfrankfurt fürfrankfurtmusik rankfurtmusikfürf musikfürfrankfurt ankfurtmusikfurt

19:30 Haus der Chöre Figuralchor Frankfurt, Paul Leonard Schäffer (Leitung), Renan Demirkan (Rezitation). Ein Abend über die Liebe

Alte Oper Frankfurt | Großer Saal

So 15.03.2020 | 11 Uhr Mo 16.03.2020 | 20 Uhr

Francesco Piemontesi Klavier

19:30 Oper Debussy: La Damoiselle élue & Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Elizabeth Reiter (Die Auserwählte), Elizabeth Reiter (Erzählerin), Johanna Wokalek (Jeanne d’Arc), Sébastien Dutrieux (Bruder Dominique), Florina Ilie (Die Heilige Jungfrau), Titus Engel (Leitung), Àlex Ollé (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) die entfaltung (Premiere). Johannes Wieland (Choreografie & Regie) Mainz

Constantinos Carydis Dirigent

Frankfurter Opernund Museumsorchester Mozart Klavierkonzert B-Dur KV 595 Schostakowitsch 10. Sinfonie e-Moll

Kartenverkauf

Tel. bei Frankfurt Ticket: (069) 13 40 400 Online unter: www.museumskonzerte.de

Mainz

19:30 Cantate-Saal Der Struwwel­ peter. Sabine Fischmann & Michael Quast (Gesang & Performance), Ensemble Modern, Matthias Faltz (Regie)

20:00 Staatstheater . Fazıl Say (Klavier), Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). Erkin: Köçekce, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37, Say: Sinfonie Nr. 1 „Istanbul Sinfonie“

20:00 Dom The Winchester Cathe­ dral Choir, Andrew Lumsden (Leitung). Werke von Byrd, Parry, MacMillan u. a. 20:00 Jahrhunderthalle Symphonic Rock In Concert Vol. 2. Neue Philharmonie Frankfurt

19:00 Villa Musica Beethoven und Dalì. Alexander Hülshoff (Violoncello), Pedro Halffter (Klavier), Junge Streichquartette der Villa Musica. Beethoven: Cellosonate C-Dur op. 102/1 & Große Fuge op. 133, P. Halffter: Neues Werk, R. Halffter: Cellosonate op. 26, E. Halffter: Streichquartett 20:00 Staatstheater Fazıl Say (Klavier), Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). Erkin: Köçekce, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37, Say: Sinfonie Nr. 1 „Istanbul Sinfonie“ Wiesbaden

Frankfurt (Main)

19:30 Oper R. Strauss: Salome. Ambur Braid (Salome), Christopher Maltman (Joachanaan), AJ Glueckert (Herodes), Claudia Mahnke (Herodias), Gerard Schneider (Narraboth), Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

11:30 Staatstheater Werkstattkonzert. Fazıl Say (Klavier, Leitung & Moderation), Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz, Hermann Bäumer (Moderation). Say: Silk Road

21.3. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Shaiman: Catch Me If You Can. Michael Nündel (Leitung), Gil Mehmert (Regie) Frankfurt (Main)

19:30 Cantate-Saal Der Struwwel­ peter. Sabine Fischmann & Michael Quast (Gesang & Performance), Ensemble Modern, Matthias Faltz (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:30 Marktkirche J. S. Bach: Johannes-Passion. Merle Marie Bader (So­ pran), Andreas Scholl (Altus), Marcus Ullmann & Bernhard Berchtold (Tenor), Klaus Mertens & Daniel Blumenschein (Bass), Schiersteiner Kantorei, Bach-Ensemble Wiesbaden, Clemens Bosselmann (Leitung) 19:30 Staatstheater Britten: Peter Grimes. Lance Ryan (Peter Grimes), Johanni van Oostrum (Ellen Orford), Thomas de Vries (Balstrode), Andrea Baker (Auntie), Albert Horne (Leitung), Philipp M. Krenn (Regie)

22.3. Sonntag Frankfurt (Main)

15:30 Oper Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe. Jonathan Abernethy (Sali), Esther Dierkes (Vreli), Dietrich Volle (Manz), Magnús Baldvinsson (Marti), Elias Grandy (Leitung), EvaMaria Höckmayr (Regie) concerti 03.20 Hessen 29


Klassikprogramm

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concerti – Das Magazin für Konzert- und Opernbesucher. Mit den interessantesten Klassik­ geschichten des Monats sowie allen Konzert- und Opernterminen in Ihrer Region.

online: www.concerti.de/abo

17:00 & 19:30 Kuhhirtenturm Andreas Skouras (Klavier). Bartók: Suite op. 14, Hindemith: Suite op. 26, Mozart: Suite C-Dur KV 399, Sekles: Suite Nr. 1 op. 34, Skalkottas: Suite Nr. 4 19:00 Alte Oper Christian Tetzlaff (Violine), Philharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen (Leitung). Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“, Mahler: Sinfonie Nr. 9 19:30 Festeburgkirche Markus Bebek (Trompete), Frank Hoffmann (Orgel). Werke von Händel, Stanley, Clarke, Guilmant, Fauré, Hielsche u. a. Fulda

18:00 Schlosstheater Abraham: Dschainah (halbszenisch). Komische Oper Berlin GieSSen

15:00 Stadttheater (Großes Haus) Don Juan – Der Katalog des Versagens. Tarek Assam (Choreografie), Martin Spahr (Leitung). Musik von Ibrahim, Piazzolla u. a. Kassel

15:00 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft. Martina van Boxen (Regie) 30 Hessen concerti 03.20

16:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Götterdämmerung. Daniel Frank (Siegfried), Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Mainz

11:00 Akademie der Wissenschaften und der Literatur . Fazıl Say (Klavier), Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, Sabine Fallenstein (Moderation). Mozart: Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331 & Ch’io mi scordi di te KV 505, Say: Alevi Dedeler rakı masasında op. 35, Yürüyen Köşk op. 72b & Alla Turca Jazz 18:00 Staatstheater Nono: Al gran sole carico d’amore. Hermann Bäumer (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie).

23.3. Montag Kassel

9:30 & 12:00 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft. Martina van Boxen (Regie)

24.3. Dienstag Kassel

9:15 & 11:00 Schauspielhaus Expedition Dvořák – Neue Welt (Premiere). Mitglieder des Staatsorchesters Kassel, Alexander Hannemann (Leitung), Laura Wikert (Moderation)

9:30 & 12:00 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft

25.3. Mittwoch Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Seong-Jin Cho (Klavier). Brahms: Klavierstücke op. 118, Franck: Präludium, Choral und Fuge, Berg: Klaviersonate op. 1, Liszt: Klaviersonate h-Moll S 178 Fulda

20:00 Schlosstheater Moné Hattori (Violine), Franz Liszt Kammerorchester. J. S. Bach: Violinkonzert a-Moll, Respighi: Antiche Danze e Arie – Suite Nr. 3, Tartini: Sonate g-Moll „Teufelstrillersonate“, Ravel: Tzigane, Dvořák: Streicherserenade E-Dur Kassel

20:15 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft Mainz

11:00 Staatstheater Fish Forward (Premiere). Samuel Hogarth (Leitung), Anselm Dalferth (Regie)

26.3. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:00 Villa Bonn Schumann Quartett. Haydn: Streichquartett B-Dur op. 1/1, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 9, Smetana: Streichquartett Nr. 1

Foto: Adrian Bedoy

17:00 Cantate-Saal Der Struwwel­ peter. Sabine Fischmann & Michael Quast (Gesang & Performance), Ensemble Modern, Matthias Faltz (Regie)


Tipp

26.3. donnerstag

19:30 Holzhausenschlösschen Frankfurt Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 2 A-Dur op. 2/2, Nr. 23 f-Moll op. 57 & Nr. 32 c-Moll op. 111 Deutliche Worte: „In puncto Musikunterricht passiert an den Schulen viel zu wenig“, sagt Martin Stadtfeld – und versucht dem mit Schulbesuchen entgegenzuwirken. 19:30 Holzhausenschlösschen Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 2 A-Dur op. 2/2, Nr. 23 f-Moll op. 57 & Nr. 32 c-Moll op. 111 Weitere Infos siehe Tipp 19:30 Oper R. Strauss: Salome. Ambur Braid (Salome), Christopher Maltman (Joachanaan), AJ Glueckert (Herodes), Claudia Mahnke (Herodias), Gerard Schneider (Narraboth), Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 20:00 hr-Sendesaal Beatrice Rana (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Ivan Repušić (Leitung). Franck: Sinfonie d-Moll, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3, Ravel: La Valse Kassel

20:15 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft. Martina van Boxen (Regie)

Frankfurt (Main)

28.3. Samstag

19:30 Oper Debussy: La Damoiselle élue & Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Elizabeth Reiter (Die Auserwählte), Elizabeth Reiter (Erzählerin), Johanna Wokalek (Jeanne d’Arc), Sébastien Dutrieux (Bruder Dominique), Florina Ilie (Die Heilige Jungfrau), Titus Engel (Leitung), Àlex Ollé (Regie)

Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Shaiman: Catch Me If You Can. Riccardo Greco (Frank W. Abagnale Jr), Rob Pelzer (Carl Hanratty), Michael Nündel (Leitung), Gil Mehmert (Regie)

20:00 hr-Sendesaal Beatrice Rana (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Ivan Repušić (Leitung). Franck: Sinfonie d-Moll, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3, Ravel: La Valse

20:00 Haus der Geschichte Dinis Schemann (Klavier). Beethoven: Pathétique, Schubert: Impromptus, Debussy: Träumerei & Die glückliche Insel, Chopin: Fantasie-Impromptu u. a.

Kassel

Dettelbach

19:30 Staatstheater (Opernhaus) die entfaltung. Johannes Wieland (Choreografie)

19:30 Maintalhalle Orff: Carmina Burana. Anke Hájková Endres (Sopran), Christian Heidecker (Tenor), Uwe Schenker-Primus (Bariton), Michaela Schlotter & Rudolf Ramming (Klavier), Percussionensemble Kremling, Cäcilienchor Frankfurt, Christian Kabitz (Leitung)

20:15 tif – Theater im Fridericianum Loos: Das Gesetz der Schwerkraft. Martina van Boxen (Regie) Marburg

Frankfurt (Main)

20:00 Erwin-Piscator-Haus Jakob Spahn (Violoncello), Sächsische Bläserphilharmonie, Thomas Clamor (Leitung). Wagner: Einzug der Gäste aus „Tannhäuser“, Gulda: Konzert für Violoncello und Blasorchester, Bernstein: Sinfonische Tänze aus „West Side Story“, Schostakowitsch: Suite für Varieté-Orchester

11:00 Alte Oper Mein Lieblingsstück. Studierende der Musikhochschule, Ernst-August Klötzke (Moderation). J. S. Bach: Doppelkonzert d-Moll BWV 1043, Respighi: Il Tramonto 19:30 Oper Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe. Jonathan Abernethy (Sali), Esther Dierkes (Vreli), Dietrich Volle (Manz), Magnús Baldvinsson (Marti), Elias Grandy (Leitung), EvaMaria Höckmayr (Regie)

Wiesbaden

11:00 Wartburg Ton in Ton. André van Daalen (Oboe), Mitglieder des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, Elisa Kuzio (Malerei & Grafik)

20:00 Alte Oper Djawadi: Game of Thrones. Franziska Bader (Gesang), Czech National Symphony Orchestra, Franz Bader (Leitung)

19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady. Christoph Stiller (Leitung), Beka Savić (Regie)

Wiesbaden

19:30 Wartburg Ton in Ton. André van Daalen (Oboe), Mitglieder des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, Elisa Kuzio (Malerei & Grafik)

27.3. Freitag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Ella van Pouke (Violoncello), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn. Tschaikowsky: Rokoko-Variationen op. 33 Darmstadt

19:30 Staatstheater Lincke: Frau Luna. Katharina Persicke (Luna), Rebekka Reister (Marie), Karola Sophia Schmid (Stella), Michael Nündel (Leitung), Klaus-Christian Schreiber (Regie) Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

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concerti 03.20 Hessen 31


Klassikprogramm

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Händel: Saul (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Georg Rootering (Regie) Kassel

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Mozart: Die Zauberflöte. Alexander Hannemann (Leitung), Katharina Thoma (Regie) Mainz

19:30 Staatstheater Puccini: Manon Lescaut. Nadja Stefanoff (Manon Lescaut), Michael Dahmen (Lescaut), Eric Laporte (Chevalier René des Grieux), Derrick Ballard (Geronte de Ravoir), Daniel Montané (Leitung), Gerard Jones (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Verdi: Il trovatore (Premiere). Aluda Todua (Graf von Luna), Cristiana Oli­ veira (Leonora), Vesselina Kasarova (Azucena), Alexander Joel (Leitung), Philipp M. Krenn (Regie) 20:00 Kurhaus Christopher Park (Klavier), Deutsche Streicherphilharmonie, Wolfgang Hentrich (Leitung). Zöllner: Poco insanimus, Mahler: Adagietto, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Streicherserenade E-Dur op. 22

29.3. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Soli fan tutti. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt 18:00 Staatstheater Dvořák: Stabat Mater. Aki Hashimoto (Sopran), Johanna Kröde (Mezzosopran), Marco Jentzsch (Tenor), Sam Carl (Bass), Darmstädter Kantorei, Philharmonie Merck, Christian Roß (Leitung) Flörsheim

17:00 St. Galluskirche J. S. Bach: Johannes-Passion. Marina Herrmann (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Georg Poplutz & Fabian Kelly (Tenor), Johannes Hill & Michael Roman (Bass), Flörsheimer Kantorei, Main-Barockorchester, Andreas Großmann (Leitung) Frankfurt (Main)

9:30 Literaturhaus Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Vorrunde. Wettbewerbsteilnehmer 11:00 Oper (Holzfoyer) Kammer­ musik im Foyer. Trio Pleyel. Werke von Auber, Joseph, Pleyel, Schuller, Carulli, Sebastiani & Rossini 32 Hessen concerti 03.20

15:30 Oper R. Strauss: Salome. Joana Mallwitz (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 18:00 hr-Sendesaal Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Mozart: Trio für Klarinette, Viola und Klavier Es-Dur KV 498 „Kegelstatt“, Penderecki: Klarinettenquartett, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34

Mainz

19:00 Staatstheater Konzert für junge Leute: Der Zufall in der Musik. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). Werke von Bach, Beethoven, Cage u. a.

31.3. Dienstag

Kassel

Frankfurt (Main)

15:00 Schauspielhaus Expedition Dvořák – Neue Welt. Mitglieder des Staatsorchesters Kassel, Alexander Hannemann (Leitung), Laura Wikert (Moderation)

19:00 Alte Oper 10 Jahre Internationaler Deutscher Pianistenpreis. Alexei Melnikov, Dmitri Levkovich & Preisträger des Internationalen Deutschen Pianistenpreises (Klavier), Philharmonie Baden-Baden, Pavel Baleff (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Daniel Jenz (Candide), Lin Lin Fan (Kunigunde), Philipp Basener (Dr. Pangloss), Daniel Holzhauser (Maximilian), Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie) Kronberg

14:00 & 16:00 Stadthalle Classic for Kids: FagottNochmal! Theo Plath (Fagott) Mainz

11:00 Villa Musica Böhmer: Ein Kuchen für Elise. Ilona Schulz (Schauspiel), Stipendiaten der Villa Musica. Musik von Beethoven 18:00 Staatstheater Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend. Max Hopp (Sprecher), Hermann Bäumer (Leitung). 19:30 Kurfürstliches Schloss Shirley Brill (Klarinette), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Alexander Prior (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

19:30 Oper Liederabend. Gaëlle Arquez (Mezzosopran), Susan Manoff (Klavier) 20:00 Tigerpalast Diego Jascalevich (Charango, Gitarre & Gesang), Hába Quartett. Werke von Piazzolla, Jascalevich, Plaza, Fernández, Gonzaga u. a. Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie) Mainz

19:30 Staatstheater Nono: Al gran sole carico d’amore. Hermann Bäumer (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie)

Tipp

Wiesbaden

17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Ella van Poucke (Violoncello), Württembergisches Kammerorchester. Tschaikowsky: Rokoko-Variationen op. 33 19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie)

30.3. Montag Frankfurt (Main)

10:00 Literaturhaus Internationaler Deutscher Pianistenpreis: Vorrunde. Wettbewerbsteilnehmer 19:30 Holzhausenschlösschen Thilo Wagner Trio Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Sounds of Change. Werke von Piazzolla, Casals u. a.

29.3. sonntag

19:30 Kurfürstliches Schloss Mainz Shirley Brill (Klarinette), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Alexander Prior (Leitung). Nielsen: Helios-Ouvertüre & Sinfonie Nr. 4, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 2 Teamplayerin pur: im Alter von zehn Jahren entdeckte Shirley Brill zufällig die Klarinette und erfüllte sich mit dem Instrumentenwechsel vom Klavier den Wunsch, mehr mit anderen Musikern zusammen musizieren zu können.

Foto: Jean-Claude Capt

GieSSen


Jetzt gibt’s was auf die Ohren:

Blind gehört ist der monatliche Klassikpodcast von concerti mit Moderator Holger Wemhoff: Spannende Künstler, überraschende Antworten und viel Musik. Jetzt auf concerti.de/podcasts und überall da, wo Sie Ihre Podcasts hören.


Festival

Ideen weiterdenken

den sie zu Buchpaten der Österreichischen Nationalbiblio­ thek ernannt. Während dem Terminator an seinem Geburtsort Thal nahe Graz bereits zu Lebzeiten ein Museum errichtet wurde, bekam Nikolaus Harnoncourt nach seinem Tod im März 2016 keines. Prominente Ahnen

Spiritus Rector der Styriarte: Nikolaus Harnoncourt (1929–2016)

A

us der Ferne betrachtet wirkt Graz in der Steiermark recht unscheinbar: kein Habsburger Prunk wie in Wien, keine FestspielMetropole wie Salzburg, keine Gletscher und Dreitausender wie in Tirol. Dafür ein MuskelMassiv wie Arnold Schwarzenegger, der wohl berühmteste aller Steirer. Und gleich an zweiter Stelle: der große Nikolaus Harnoncourt – unvergessen bis zum heutigen Tag. Kaum zu glauben, dass die beiden eine Gemeinsamkeit hatten, aber tatsächlich wur20 concerti März 2020

Er braucht es auch nicht. Er und seine Familie sind hier immer noch sehr präsent – nicht nur auf der Styriarte in Graz, sondern in der ganzen Region, wie Mathis Huber, seit 1990 Intendant des Festivals, erzählt. Stundenlang könnte er jetzt über die Genealogie des Johann Nicolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt (so der volle Name des Dirigenten) plaudern, der ein Sohn der Gräfin von Meran und Freiin von Brandhofen war. Die war wiederum eine Urenkelin des Erzherzogs Johann (1782–1859), des „Steirischen Prinzen“, wie man den populären Habsburger nannte. Im frühen 19. Jahrhundert erwarb der nicht nur halb Steiermark, sondern fühlte sich auch dafür verantwortlich. „Alle Institutionen gehen auf diesen Erzherzog zurück“, erzählt Huber. Sämtliche Entwicklungen in Technik und Landwirtschaft – und die erste Gebirgsbahn Europas, die Wien mit

Triest über den Semmering verbindet. Ein Fürst, der sich um die Kranken- und Sozialversicherung der Bergarbeiter sorgte und für eine moderne kritische Bürger­gesellschaft stand, weshalb er die Lese- und Musikkultur mit der Gründung von Vereinen und der Steirischen Landes­bibliothek förderte. Sogar die Sparkasse geht auf ihn zurück. 1859 verstarb der Erzherzog im Palais Meran in Graz. Nur siebzig Jahre später zog hier 1931 – vorübergehend – die Familie des Eberhard Harnoncourt ein: Nikolaus’ Vater, der zwar aus luxemburgischlothringischem Adel stammte, seine Brötchen aber als Bauingenieur in Berlin bei der Errichtung des Spree-Havel-Kanals verdiente. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 wurde das Palais zwangsverkauft, die Harnoncourts mussten ausziehen. Seit 1963 ist das Palais der Sitz der Grazer Universität für Musik und Darstellende Kunst – so gesehen bestimmt auch im Sinne von Nikolaus Harnoncourt. Begegnet sind sich Huber und Harnoncourt aber erst über zwanzig Jahre später. „1985 habe ich ihn kennengelernt. Seine Zürcher Revolution mit der Wiederentdeckung von Monteverdi habe ich nur aus der Ferne erlebt“, erzählt der gebürtige Grazer, der auch hier = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Marco Borggreve / Sony Classical, Graz Tourismus / Harry Schiffer

Von Anfang an war die styriarte auf Nikolaus Harnoncourt ausgerichtet. Auch nach dessen Tod lebt das Wirken des Dirigenten im Festival fort. Von Teresa Pieschacón Raphael


seine Ausbildung in Musik­ Reich der Romantik“. Und: haben sie ihn auch vor gesellpädagogik und Musikwissen- „Wir haben ihm alles, was er schaftlichen Verpflichtungen schaft absolvierte. „Wir waren gebraucht hat, zu Füßen hin- abgeschirmt. „Sie wissen ja, füreinander bestimmt. Wir gelegt, bevor er es wusste“ – wenn ein so berühmter Diriwaren beide gleich streng in ohne sich ihm allerdings zu gent in die Stadt kommt, dann unserer Auffassung über die unterwerfen, wie Huber betont. will jeder ihn sehen“. Kunst und was sie den Men- „Das hätte er nie gewollt. Er schen sein und aus ihm ma- liebte den Widerspruch. Das Ein letzter großer Wunsch chen kann “. war sein Lebenselixier, die geht in Erfüllung Von Anfang an wurde die Sty- Quelle seiner Kreativität, das Die Jahre vergingen, Harnonriarte, die 1985 zum ersten Mal dialektische Prinzip. Wenn court wurde älter, und irgendstattfand, auf Harnoncourt niemand mit ihm gestritten wann kam der Moment, als ausgerichtet, auf seine Ideen, hätte, dann hätte er angefan- Styriarte ohne ihren Spiritus seine Projekte. „Er war für gen, mit sich selbst zu streiten. Rector weitermachen musste. mich ein genialer Mann mit Es ging immer nur um Inhalt. „Ich habe mich stets geweigert, tiefem Einblick und Wissen. Wir haben Inszenierungs­ einen Plan B zu erstellen oder Hier konnte er machen, was er formate gefunden, in denen die jemanden aufzubauen. Ich haan anderen Orten nicht ma- Musik im Zentrum stand, in be mich darauf verlassen, dass chen konnte, seine Experimen- denen die Regie nicht störte. man in dem Moment, wenn es te mit Schumann 2006 etwa, Es ging darum, Musik zu in- soweit ist, das Richtige macht.“ seine Suche, wie er sagte, nach szenieren und nicht die Idee Im ersten Festival nach Hardem goldenen Schlüssel ins eines Regisseurs.“ Zugleich noncourts Tod 2016 erfüllte

Erhebend: Auch die Bühne auf dem Grazer Schlossberg wird bespielt

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

März 2020 concerti   21


Festival

Huber er ihm dessen letzten großen Wunsch: die zyklische Aufführung aller BeethovenSinfonien auf Original­ instrumenten. Er suchte sich junge Dirigenten von „allen Enden der Welt“. Wichtig war, dass sie alle in Typ und Persönlichkeit das Gegenteil von Harnoncourt darstellten. Darunter war auch der kolumbianische Dirigent Andrés Orozco-Estrada, der seitdem Dauergast bei Styriarte ist. 2019 stand das Festival unter dem Motto „Verwandelt“, in diesem Jahr lautet es „Geschen22  concerti März 2020

ke der Nacht“. „Es ist uns wichtig, über ein Thema zu reflektieren“, betont Huber. Dazu gehört seit 2018 auch die Wiederentdeckung des Johann Joseph Fux, der allenfalls Musik­w issenschaftlern als ­t rockener Theoretiker und Kontrapunktlehrer ein Begriff ist. Dabei sei die Musik von Fux, der es vom „steirischen Bauernbuben“ zum Hofkapellmeister am Wiener Stephansdom brachte, „viel farbiger als die der italienischen Komponisten“. Achtzehn Opern hinterließ der „steirische Händel“,

dazu sakrale Musik, also „Material in Hülle und Fülle“ für mehrere „Fux.Opernfeste“. Bis 2023 wird jährlich eine große Oper des Barockkomponisten erklingen, in diesem Jahr ist es Gli ossequi della notte. 2019 stand Dafne in lauro auf dem Programm, ein Geburtstagsgeschenk an den österreichischen Kaiser Karl VI. von 1714. Über dreihundert Jahre später feierte man auf der Bühne der Helmut-Listhalle klimapolitisch korrekt. Kein arkadisches Idyll mehr für die liebestollen Götter und Nymphen, = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Graz Tourismus / Harry Schiffer

Die größte Barockanlage der Stiermark: das Schloss Eggenberg


sondern nur noch vermüllte Städte und alles, was Animationen so hergeben. Weniger korrekt ging es im letzten Jahr bei The Golden Age zu. Da prallte die burleske Fetisch-Szene auf kunstvolle Barockmusik. Eine schrille Show mit viel Licht, Sound, Nebelmaschinen, einer Pole-Dancerin und viel Bodypainting. Abendkleidung oder Kostümierung war erwünscht, manche hielten sich auch dran. Intensiv und doch auch milde

Alles scheint möglich auf diesem Festival: ein großes Jagdfest auf Schloss Stainz mit barocker und romantischer Musik, ein Picknick-Konzert mit Harmoniemusiken nach Mozarts Opern auf Schloss Eggenberg ... „Schöne Geschichten“ will Huber erzählen und damit „Harnoncourts ­Ideen auf eine neue, frische Art weiterdenken“. Er sei aber nicht unter die „Spaßmacher“ gegangen, beteuerte er 2018 in einem Interview. Dennoch: „Wenn ich mein strenges Kunstspiel weiterspiele, wird wahrscheinlich früher oder später niemand mehr hinter mir sein, und dann werde ich irgendwo meine heilige Kunst fabrizieren, aber die Menschen sind beim Andreas Gabalier – scharf zugespitzt.“ Huber scheint die Balance gefunden zu haben. Die Zahlen bestätigen es: 92 Prozent Auslastung für 2019 und über 30 000 Besucher. Dass Harnoncourt weiterlebt, spürte man im letzten Jahr ganz besonders in der Pfarrkirche Stainz. Hier, wo er einst die legendären KlassikHochämter zelebrierte, trat nun Andrés OrozcoEstrada mit Schuberts Messe in Es, D 950 und dem Concentus Musicus sowie dem Arnold Schoenberg Chor auf. Und im prächtigen Musik­ salon des barocken Palais Attems in Graz war er sogar dabei. Während Geiger Fritz Kircher, Cellistin Isolde Hayer und Florian Birsak am Hammerflügel erklärten, warum die Engländer das Finale von Haydns Klaviertrio G-Dur-Trios Hob. XV:25 „Rondo in the Gypsy Style“ tauften, blickte der Maestro von einem überdimensionalen Wandporträt die Zuschauer an: intensiv und doch auch milde.

Styriarte Graz 19.6.–19.7.2020 Christian Poltéra, Pierre-Laurent Aimard, Giora Feidmann, Jordi Savall, Andrés Orozco-Estrada, Voces8 u. a. Helmut List Halle, Palais Attems, Stefaniensaal, Pfarrkirche Stainz u. a.


Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Die »Lady Gaga der Klassik« interpretiert nun auch Lady Gaga: Simone Kermes

Klangmächtiger Einspruch Album des mOnats Simone Kermes besingt die sieben Todsünden und sieben Tugenden

24 concerti März 2020

ge zu sagen: Vivaldi, Händel, Hasse, Bach, Bononcini und ihre Zeitgenossen. Aber auch in der Popkultur ist Kermes fündig geworden. Sie bringt ihre persönlichen Interpretationen von Songs von Led Zeppelin, Sting, Lady Gaga und Udo Jürgens in originellen Arrangements barockisierend angeeignet, was verblüffend gut funktioniert. Mit ihrem charakteristischen Sopran und einem breiten Ausdrucksspektrum bringt die Sängerin ihr

Anliegen intensiv, vibrierend, leidenschaftlich zu Gehör. Wie Kermes diese Achterbahnfahrt der Stimmungen gestaltet, das geht direkt übers Ohr ins Herz. Das Ganze so sachkundig wie lebhaft in strahlenden Farben instrumental umhüllt vom AlteMusik-Ensemble Amici Veneziani. Eckhard Weber Inferno e paradiso – Werke von Vinci, Bonincini, Hasse u. a. Simone Kermes (Sopran), Amici Veneziani. Sony Classical

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Dirk Bleicker

K

limakrise, Vermüllung, Artensterben, Extremismus, nationalistische Ausgrenzungen – der Zustand unserer Welt treibt auch eine Diva wie Simone Kermes sorgenvoll um. Ihr Vorschlag für einen Systemwechsel: die Besinnung auf faire Spielregeln und die Warnung vor Gier und Größenwahn, exemplifiziert am uralten Lehrkatalog der sieben Todsünden und sieben Tugenden. Dazu haben gerade Barockkomponisten eine Men-


Himmlisch

Bombastisch

Meisterhaft

Bach: Johannes-Passion BWV 245 Schmitt, Stražanac, Mields, Guillon, Tritschler, Kooij, Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe (Leitung). phi/Outhere

Mahler: Sinfonie Nr. 8 Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Deutsche Grammophon

Chopin: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 Yundi (Klavier & Leitung), Warsaw Philadelphia Orchestra. Warner Classics

Philippe Herreweghe legt eine neue Einspielung von Bachs JohannesPassion vor. Von den vier Fassungen hält er die zweite für dokumentations­ würdig. Sein Collegium Vocale Gent folgt ihm in alle Verästelungen der Partitur, mit einem gleichermaßen Dramatik, Stringenz und Natürlich­ keit vereinigenden Ansatz. Das Mar­ kanteste an dieser Produktion ist wohl die exemplarische Symbiose aus Wort und Klang. Die Solisten sind vor allem mit Maximilian Schmitt als Evangelist und Krešimir Stražanac als Jesus markant besetzt. Himm­ lisch sphärisch singt Dorothee Mields die Sopran-Arien. (CL)

Mehr passt auf eine CD wohl nicht drauf als diese über 83 Minuten, in denen Nézet-Séguin mit dem Phila­ delphia Orchestra Mahlers 8. Sinfo­ nie bewältigt. Der Kanadier ist kein Mann, der gern kleckert. Lieber klotzt er, schwungvoll, emphatisch. Inso­ fern kommt diese Musik seinem Ide­ al entgegen. Nézet-Séguin dreht das große Schwungrad. Das geschärfte Detail nimmt Nézet-Séguin ebenso ins Visier wie den dramaturgischen Bogen hin zum zweiten Teil. Bei al­ lem Enthusiasmus, den diese Auf­ nahme dokumentiert, wäre hier und dort etwas mehr Reduktion jedoch durchaus zuträglich gewesen. (CL)

Das erste Chopin-Konzert hat der Gewinner des Chopin-Wettbewerbs bereits 2007 eingespielt, für die Neu­ aufnahme beider Konzerte ist Yundi nun an den Ort seines Triumphes zurückgekehrt: Die Warschauer ­Philharmoniker begleiten ihn bei die­ ser Chopinexpedition, die eindrucks­ voll deutlich macht, warum er zu den großen Chopininterpreten zählt. Sein Spiel ist frei von Rubatoseligkeit. Die Larghetti durchmisst er mit nobler Distanz, die Schönheiten der Musik betrachtend, in den schnellen Sätzen findet er die richtige Balance ­zwischen struktureller Klarheit und Feuer. (FA)

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19.08.19 14:59 März 2020 concerti   25


Neues Album Haydn & Stamitz

Einfühlsam

Beethoven: Sonaten op. 106 & 111 Filippo Gorini (Klavier). Alpha Strauss: Vier letzte Lieder, Klavierlieder Diana Damrau (Sopran), Helmut Deutsch (Klavier), Symphonieorchester des BR, Mariss Jansons (Leitung). Erato

SA. 14. MÄRZ LAEISZHALLE HAMBURG

Bach • Haydn • Schumann

Dieses Recital mit Diana Damrau ist zum Vermächtnis von Mariss Jansons geworden. Mit dem BR-Symphonie­ orchester und Damrau hat er Richard Strauss’ Vier letzte Lieder und Morgen eingespielt. Erneut vermittelt sich, was Jansons vollendet be­ herrschte: die Mischung aus macht­ vollen Orchesterwogen und solisti­ schen Feinheiten. So einfühlsam wie Jansons mit dem Orchester, gestaltet Pianist Helmut Deutsch seinen Part bei weiteren Strauss-Liedern. Dam­ rau präsentiert die ganze Bandbrei­ te ihrer Gestaltungskraft. Dass man­ che Höhen etwas angestrengt wirken, fällt da kaum ins Gewicht. (EW)

Betörend

Reine de cœur – Werke von Schumann Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Pentatone

ANA DE LA VEGA Querflöte RAMÓN ORTEGA QUERO Oboe

Kurz Besprochen

Nach „Traumgekrönt“ folgt „Reine de cœur“. Hanna-Elisabeth Müller singt, von Juliane Ruf äußerst nuan­ cenreich am Klavier begleitet, Lieder von Poulenc und Zemlinsky sowie zwei Gruppen von Schumann. Es ist eine dramaturgisch wie künstlerisch beeindruckende Aufnahme. Müller singt mit einer Feinheit und einer Klugheit der Textauslegung, dass man nach der einen Überraschung bereits der nächsten mit Neugierde entgegenhört. Ihr Gesang kommt ganz ohne gedachte Ausrufezeichen, die innere Konsequenz ihres Vortrags ergibt sich aus den natürlich gewähl­ ten Mitteln. (CL)

Die Souveränität, mit der der 24-jährige Filippo Gorini die späten Beethoven-­Sonaten nicht nur bewältigt, sondern überlegen gestaltet, lässt stau­ nen. (FA)

Mozart: Sinfonien Nr. 39–41 ensemble resonanz, Riccardo Minasi (Leitung). harmonia mundi Mozart nicht glatt geschmirgelt, son­ dern mit Ecken und Kanten. Das wäre zu begrüßen, wären Ensemble und Dirigent hier nicht mit allzu grobem Pinselstrich vorgegangen. (EW) »Idée fixe Vol. 2« – Werke von Fauré & Enescu Mariani Klavierquartett. gwk Record Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, Gemeinsamkeit und Individua­ lität verhandelt das Mariani Klavier­ quartett hochspannend bei Stücken von Fauré und Enescu. (EW)

»Two« – Werke von Zimmermann, Encke, Schachtner & Eötvös Elisabeth Kufferath (Violine & Viola). Avi Faszinierendes Spektrum aus dem 20. und 21. Jahrhundert: Elisabeth ­Kufferath spielt je zwei Werke von vier Komponisten, jeweils für Violine und Bratsche. (EW) Online-Tipp

Täglich neue Rezensionen finden Sie auf concerti.de/rezensionen sowie auf facebook und twitter

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


Top 20 Klassik-Charts Februar (10.1.– 6.2.2020)

1

(Neu)

Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2020 Sony Classical

Beim diesjährigen Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker gab Andris Nelsons sein Debüt und würdigte natürlich auch den Jubilar Ludwig van Beethoven.

2

Igor Levit

3

Jonas Kaufmann

4

Sheku Kanneh-Mason, LSO, Sir Simon Rattle

5

Dirk Maassen

6

Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker

7

Fazıl Say

(2)

(1)

(Neu)

(Neu)

(10)

(Neu)

Beethoven: Complete Piano Sonatas Sony Classical

Elgar: Cellokonzert Decca Records Ocean Sony Classical

Beethoven: Complete Symphonies Deutsche Grammophon Beethoven: Complete Piano Sonatas Warner Classics

8

Anne-Sophie Mutter & John Williams

9

Cecilia Bartoli, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini

(3)

10 (18)

Dina Ugorskaja

12

J. DiDonato, J. J. Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev

13

Rudolf Buchbinder & Wiener Philharmoniker

Jan Lisiecki, Academy of St Martin in the Fields

Beethoven: Piano Concertos Deutsche Grammophon

Handel: Agrippina Erato

(Neu)

Beethoven: The Piano Concertos Sony Classical

(Neu)

Seine bestechende Kompetenz durch ­jahrzehntelange Beschäftigung mit Beethoven beweist Rudolf Buchbinder hier als Solist und Dirigent der Wiener Philharmoniker.

14

Lang Lang

15

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

16

Luciano Pavarotti

17

La Tempête & Simon-Pierre Bestion

18

Arturo Benedetti Michelangeli

Piano Book Deutsche Grammophon

(5)

Rossi: La lyra d’Orfeo Erato

(13)

Pavarotti – The Greatest Hits Decca Records

(12)

Monteverdi: Vespro alpha

(Neu)

Complete Recordings on DG Deutsche Grammophon

(Neu)

Der für seinen Perfektionismus gefürchtete ­Pianist Arturo Benedetti Michelangeli ging nur selten ins Studio. Seine wenigen Aufnahmen genießen dennoch bis heute Referenzstatus.

Across The Stars Deutsche Grammophon

Farinelli Decca Records

Schubert: Sonata D 960, Moments Musicaux & Drei Klavierstücke CAvi-Music

(7)

Wien Sony Classical

Für seine Gesamteinspielung der Klaviersonaten Ludwig van Beethovens nähert sich Say als Pianist und Komponist auf einem ganz persönlichen Weg dem Bonner Meister.

(4)

11

19

Igor Levit

20

Igor Levit

(WE*)

(20)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Beethoven: The Late Piano Sonatas Sony Classical

Life Sony Classical

März 2020 concerti  27


Blind gehört

»Das möchte man bis zum Ende hören« Dirk Kaftan hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass

er weiß, wer spielt. Von Susanne Bánhidai

zur Person

Foto: Irem Cati

1971 in Marburg geboren, war Dirk Kaftan bereits mit 18 Jahren Korrepetitor am Stadttheater Trier. Nach einem Tonmeister-Studium in Detmold und weiteren Zwischenstationen war er ab 2009 bzw. 2013 GMD in Augsburg und Graz. Ab der Spielzeit 2017/2018 ist Dirk Kaftan GMD der Stadt Bonn und des Beethoven Orchesters.

28  concerti März 2020


E

in Tanzprojekt zur fünften Sinfonie mit ehemaligen Straßenkindern aus Kolumbien, aufsehenerregende Opern-Inszenierungen - und ganz viel Ludwig van Beethoven. Dafür steht Dirk Kaftan, Chefdirigent des Beethoven Orchesters Bonn und GMD der Stadt. Im Dezember 2019, als mit dem 249. Tauftag des Komponisten das Beethovenjahr feierlich eingeläutet wurde, begab sich die concerti-Redaktion für zwei Tage nach Bonn. Im Konferenzraum des Hotel Leoninum trafen wir Künstler und Kooperationspartner, darunter auch Dirk Kaftan für ein Blind gehört-Interview ganz im Zeichen des Jubilars. Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur – 3. Lustiges Zusammensein der Landleute Berliner Phil., Herbert von Karajan. DG 1963

Das ist eine gemütliche Herangehensweise an den Satz. Das kann man so machen, dann wirkt es richtig ländlich. Ich würde es anders dirigieren. In der sechsten Sinfonie geht es nicht um ein Abbild der Natur, sondern um die Empfindungen der Menschen in ihr. Möchte ich eine Idylle zeichnen oder möchte ich von der Sehnsucht des Stadtmenschen nach dem Land erzählen? Was ich in dieser Sinfonie höre, ist keine Idealisierung, sondern der Ausdruck eines schmerzvollen Verlustes von Einheit mit der Natur. Die Aufnahme klingt wie eine Interpretation aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Aha, Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern. Dann habe ich das ja zeitlich ganz gut eingeordnet.

Beethoven: Fidelio – Gott, welch dunkel hier Jonas Kaufmann, Lucerne Festival Orchestra, Claudio Abbado. Decca 2011

Das ist sensationell gesungen! Wie der Tenor den ersten Ton aus dem Nichts ansetzt, so können das nicht viele. Die Orchesterbegleitung finde ich etwas zu süßlich, wobei es sehr liebevoll und fein musiziert ist. Doch sie könnte mehr kommentieren und die rauhe Welt des Gefangenen zeigen, seine Wunden offenbaren. Wenn man sich Beethovens Metronomzahlen vor Augen hält, ist diese Aufnahme auch ein ­Bekenntnis zur Langsamkeit. Claudio Abbado dirigiert? Ich schätze ihn eigentlich sehr, komme aber bei Beethoven stilistisch oft zu anderen Ergebnissen. Fidelio hat eindeutig eine politische Komponente. Wir gehen in unserer Bonner Inszenierung mit dem Regisseur Volker Lösch einen

Unser beliebtes InterviewFormat »Blind gehört« gibt es jetzt auch als Podcast mit Mode­rator Holger Wemhoff als charmantem und kundigem Gast­geber – ab sofort jeden Monat neu zu hören auf concerti.de/podcasts sowie überall dort, wo es Podcasts gibt.

Weg, der die Freiheitskämpfe der heutigen Zeit auf die Bühne bringt. Wir wollten mit dieser Oper nicht unser Bildungsbürgertum zelebrieren. Es ist grauenhaft, wenn Oper zum Dekorativen verkommt. Daher haben wir den Text verändert, Erfahrungsberichte von politisch Gefangenen hinzugefügt und ihnen medial eine Stimme gegeben. Solange man die Musik respektiert und am Stoff bleibt, finde ich das erlaubt. Beethoven: Sonate Nr. 8 c-Moll op. 13 »Pathétique« – 2. Adagio cantabile Emil Gilels (Klavier). DG 1981

Das möchte man bis zum Ende hören … Das Beethoven Orchester Bonn hat im Dezember die Solisten der TelekomBeethoven-Competition begleitet. Nach dem langsamen Satz des 3. Klavierkonzerts kam der Konzertmeister zu mir und sagte: „Wenn man das spielt, ist man hinterher ein besserer Mensch.“ So geht mir das hier gerade auch. Das ist sehr indivi­ duell geführt und nach innen gehorcht, voller Schmerz und Glück zugleich. Eigentlich sind diese Worte da jetzt schon zu viel. Natürlich kann man jetzt über Freiheit, Agogik und Tempo streiten. Es ist aber beruhigend, dass wir es hier nicht müssen und die Musik Beethovens für sich spricht. Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll – 2. Molto Vivace Leonard Bernstein (Ltg). DG 1989

Ich erkenne die Aufnahme nicht, aber sie ist ganz weit von März 2020 concerti  29


Blind gehört

dem Tempo entfernt, das Beethoven hier vorschreibt. Das bedeutet nicht, dass man sich sklavisch an Metronomzahlen halten muss. Es sind nur Hinweise, in welche Richtung der Satz gehen soll. Aber dass der Satz an zweiter Stelle steht, wo man ihn gar nicht erwartet, hier die sinfonische Ordnung also auf den Kopf gestellt wird: Das muss man spüren! – Oh nein, das ist Leonard Bernstein beim Mauerfallkonzert? Da möchte ich gar nicht mehr sagen, dass ich diese Interpretation des Satzes nicht gut finde. Aber Bernstein tritt hier auf der Stelle, der Kontrast fehlt, es ist zu wenig „Sturm“ in der Musik. Aber das ist total unfair, weil man eben den Anlass hier nicht mithören kann. Das Konzert hatte in diesem Moment sicher etwas ganz Magisches, und ich bin mir sicher, dass sich sehr viel Energie übertragen hat. Beethoven: Ouver­ türe zu »Egmont« Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan. MDG 2018

Ist das unsere Aufnahme? Gott sei Dank, ich habe es erkannt. Ich war damals noch nicht so weit, eine BeethovenSinfonie aufzunehmen. Aber beim Egmont, dachte ich, haben wir etwas zu sagen. Ich hatte Lust auf das Stück und auf die Zusammenarbeit mit einem guten Schauspieler. ­Matthias Brandt hat das großartig gemacht. Ich stehe zu dieser Aufnahme. Wir haben uns selbst zwar nicht auf die historisch informierte Aufführungspraxis hin umgekrempelt, trotzdem haben wir mit 30 concerti März 2020

alten Bögen gespielt und mit Strichen experimentiert. Wir wollten eine Sprache entwickeln, die sich dieser Zeit annähert. Beethoven: Andante maestoso C-Dur WoO 62 D. Hope, I. Opitz, A. Grosz, T. Masurenko, D. Müller-Schott. DG 2019

Das ist ja sehr merkwürdig aufgenommen, leicht blechern und sehr nah dran. Das Stück weicht deutlich von einem konventionellen Andante ab. Beethoven rauht das gesangliche Moment ganz schön auf. Ich höre sehr viele Abgründe … Es kommt mir bekannt vor, aber ein Streichquintett hat Beethoven doch gar nicht komponiert. Ach so, jetzt, da Sie’s sagen, fällt der Groschen: Es ist der „letzte Gedanke“, den man sonst nur für Klavier solo kennt. Genial, das so zu arrangieren! Interessant auch, dass Beethoven ursprünglich genau diese Besetzung im Sinn hatte. Die Aufschreie wühlen mich viel mehr auf. Wenn man das auf dem Klavier spielt, wirkt es schlichter. Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur – 3. Rondo PierreLaurent Aimard, CO of Europe, Nikolaus Harnoncourt. Teldec 2001

Mit dem fünften Klavierkonzert habe ich lange Probleme gehabt, weil ich da schon den ersten Satz nicht verstehe. Das ganze Konzert selbst hat viel mit Pomp zu tun, aber auch mit dem Markieren von Macht­bereichen. Ich begegne hier dem alten Tastenlöwen Beethoven, der es noch mal

allen zeigen wollte. Er entwickelt die Kraft aus einer improvisatorischen Energie heraus. Dazu steht der dritte Satz im Kontrast. Das Thema ist unkonventionell gegen den Takt gesetzt. Ist es der Kommentar zum ersten „Repre­ sentatione“-Satz oder echte Emotion, die hier ausbricht, nach allem, was vorher war? Es ist sehr fein gespielt, innerlich empfunden und schön phrasiert. Für meinen Geschmack könnte es aber ein bisschen „ausbrechender“ sein. – Nikolaus Harnoncourt dirigiert? Das wundert mich nicht. Er hat oft Tempi, auf die ich selbst nie gekommen wäre und die live super sind. Bei Aufnahmen weiß ich aber manchmal nicht, was er will. Das reflektierte Spiel vom ­Solisten passt aber sehr gut dazu. Beethoven: Ouvertüre zu »Die Ruinen von Athen« Beethoven Orchester Bonn, Stefan Blunier. MDG 2016

Das ist die eher selten gespielte Ouvertüre von Beethoven, die Ruinen von Athen. Athen wird ja als Urfunke von Europa beschrieben, und es liegt hier in Trümmern. Die langsame Einleitung beschreibt diese leere Ödnis. Das ist das Beethoven Orchester, das das Stück vor meiner Zeit aufgenommen hat. Ich finde die ­Interpretation etwas zu forsch, um dieses Bild zu beschreiben. Es beschreibt eher die Gefühle, die man bekommen kann, wenn man sich in einer solchen Umgebung aufhält: unruhig und nervös. Ich würde es heute brüchiger und


dunkler spielen. Mein Anspruch ist immer, mit den Tönen eine Geschichte zu erzählen. Wenn man seinen interpretatorischen Ansatz ehrlich mit sich abgehandelt hat, darf man auch mal scheitern. Die Gefahr ist groß, dass man das Repertoire einfach so runterspielt. Das geht bei Beethoven nicht. Er zwingt uns dazu, Farbe zu bekennen.

CD-Tipp

Beethoven: Egmont op. 84 Matthias Brandt (Rezitation), Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung). MDG

Konzert- & OpernTIPPs

Bonn Mo. 2.3. & Mo. 6.4., 20:20 Uhr Pantheon Beethoven-Lounge. Dirk Kaftan im Gespräch

Fr. 13.3., 18:00 Uhr Beethoven-Gymnasium Schüler*innen des BeethovenGymnasiums, Projektklassen b+, Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 7 Sa. 14.3., 19:30 Uhr Opernhaus Beethoven: Fidelio. Dirk Kaftan (Leitung), Volker Lösch (Regie). Weitere Termine: 27. & 29.3.

So. 22.3., 11:00 Uhr Opernhaus Kit Armstrong (Klavier), Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung & Moderation). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3, Lang: Monadologie XXXIV „ … loops for Ludvik“ Sa. 4.4., 19:00 Uhr Universität (Aula) Deutscher Musikwettbewerb Abschlusskonzert. Preisträger, Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung) Di. 28.4., 19:30 Uhr Telekom Forum Beethoven & Künstliche Intelligenz: Sinfonie Nr. 10, Beethoven: Sinfonie Nr. 8, Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung) Do. 9.5., 19:00 Uhr Opernhaus Festliche Operngala für die deutsche AIDS-Stiftung Fr. 15.5., 20:00 Uhr Hofgartenwiese Open-Air Simultankonzert Bonn-Wien. Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung)

Fr. 20.3., 20:00 Uhr Opernhaus Beethovenfest Bonn März 2020. Kit Armstrong (Klavier), Beethoven Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung). Lang: Monadologie XXXIV ... loops for Ludvik, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3, Brahms: Sinfonie Nr. 4

Mannheim Mi. 6.5., 19:30 Uhr Rosengarten Simon Höfele (Trompete), Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Dirk Kaftan (Leitung). Borodin: Eine Steppenskizze aus Mittelasien, Say: Trompetenkonzert, Kalinnikow: Sinfonie Nr. 1 g-Moll

Sa. 7.3., 19:00 Uhr BaseCamp Hostel BaseCamp Neue Musik. Beethoven ­Orchester Bonn, Dirk Kaftan (Leitung). Werke von Srnka u. a. Do. 12.3., 19:30 Uhr Opernhaus Trojahn: Ein Brief & Beethoven: Christus am Ölberge. Dirk Kaftan (Leitung), Reinhild Hoffmann (Regie). Weitere Termine: 28.3., 5. & 11.4.

Akademie für Alte Musik Berlin Bernhard Forck Konzertmeister BEETHOVEN SINFONIE NR. 6 „PASTORALE“ KNECHT LE PORTRAIT MUSICAL DE LA NATURE Zurück zur Natur! Die Symphonie „Portrait musical de la nature“ (1785) ist mehr als nur eine schlichte Vorwegnahme von Beethovens berühmter „Pastorale“ (1808). Es ist faszinierend, diese beiden Werke im Zusammenhang zu hören. Sie wurden zum ersten Mal zusammen von einem Orchester mit historischen Instrumenten eingespielt. CD HMM 902425

FOTO © KRISTOF FISCHER

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harmoniamundi.com 27/01/2020 10:23 März 2020 concerti   31


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online |

TV-Tipps

Zur Passionszeit

Radio: Beethoven bewegt BR-Klassik

Konzerte auf allen Kanälen

So. 1.3., 9:15 Uhr Konzert Am ersten Fastensonntag sendet der SWR eine Aufzeichnung von Verdis Requiem aus dem Festspielhaus Baden-Baden mit Riccardo Muti und El ı̄na Garanča. WDR

FilmKlassiker zum Beethovenjahr So. 8.3., 8:25 Uhr Spielfilm Walter Kolm-Veltées ­Eroica von 1949 spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und erzählt von den letzten zwanzig Jahren des Komponisten mit Ewald B ­ alser als Beethoven. Arte

Tanz und Missbrauch Mi. 11.3., 21:50 Uhr Doku Auch das Ballett muss sich im Zuge der #MeToo-Bewegung schweren Vorwürfen stellen. Die Doku zeigt, wie anfällig gerade dieser Kunstzweig für Missbrauch ist.

Kommt im März nach München: Andrés Orozco-Estrada

I

n der Reihe „Beethoven bewegt BR-Klassik“ setzt der Bayerische Rundfunk auf Vielfalt: Mit Podcasts, Hauskonzerten und einem Wettbewerb für Kinder feiert der BR den Jubilar. In diesem R ­ ahmen werden im März drei Konzerte des Symphonieorchesters des ­B ayerischen Rundfunks

(­BRSO) mit Andrés OrozcoEstrada und Anne-Sophie Mutter sowohl im Radio wie auch online als Videostream übertragen (5., 6. & 7.3.). Ebenfalls im Radio wie auch im Netz kann man das Konzert mit ­Sopranistin Chen Reiss und der ­Academy of ­Ancient Music mit Vokalmusik Beethovens erleben: Selten gehörte Kantaten werden hier mit Arien aus der Oper Fidelio kombiniert (4.3.). ­Anfang April kann man zudem das Konzert des Symphonie­orchesters mit der Missa Solemnis nicht nur im Stream, sondern auch live auf ARD-Alpha verfolgen (3.4.). Livestreams: www.br-klassik.de

Arte

Kinderheldin auf der Tanzbühne So. 22.3., 23:20 Uhr Ballett Pippi Langstrumpf erobert das klassische Ballett: Am Opernhaus von Helsinki inszeniert Pär Isberg die Geschichten rund um die kindliche Heldin aus der Villa Kunterbunt.

32 concerti März 2020

Online |

App: Maxim Vengerov bei idagio

Bewegung am Tonträgermarkt

V

iolinist Maxim Vengerov veröffentlicht seine neuesten Aufnahmen ab sofort bei Idagio. Damit hat der auf klassische Musik spezialisierte Streaming­dienst erstmals einen Exklusivvertrag mit einem Künstler abgeschlossen. Das erste Album enthält Tschaikowskys Violinkonzert mit dem Orchestre Philharmo-

nique de Radio France. Für dieses Jahr plant Idagio weitere Partnerschaften mit SoloKünstlern und Orchestern. Damit sollen Künstlern mehr Flexibilität, Sichtbarkeit und Möglichkeiten der Vermarktung ihrer Musik gegeben werden. Weitere Informationen unter: www.idagio.com

Fotos: Nordic Drama Corner Ltd., Werner Kmetitsch, Ray Burmiston, Marco Borggreve

SWR

TV |


Kino: »Fidelio« am Royal Opera house

Beethoven in London

D

as Beethoven-Jubiläum 2020 hatte eben erst begonnen, da gab es bereits eine durchaus symbolträchtige Aufführung des Fidelio: Am 1. Januar brachte Regisseur Volker Lösch Beethovens einzige Oper in dessen Geburtsstadt Bonn auf die Bühne. Nachdem Fidelio im Februar halb-szenisch in Brüssel und Paris lief, zieht nun im März das Londoner Royal Opera House nach. Die Neuproduk­ tion, inszeniert vom 1980 geborenen Regisseur Tobias Kratzer, stellt dabei den Terror der Französischen Revolution den Krisen unserer Zeit gegenüber. Damit zieht er auch Parallelen zur Biografie von Beethoven, der als leidenschaftlicher Verfechter demokratischer Bewegungen zunächst glühender Anhänger der Revolution war – bis zu dem Zeitpunkt, an dem

Napoleon sich selbst zum Kaiser krönte und Beethoven alle Bestrebungen der Revolutionäre verraten sah. Hochkarätig, wie man es vom Royal Opera House kennt, sind auch die Hauptrollen besetzt mit Jonas Kaufmann als zu Unrecht verurteiltem, politischem Gefangenen Florestan und Lise Davidsen als dessen Frau Leonore, die sich als Fidelio verkleidet ins Gefängnis einschleust, um ihren Mann zu retten. In der Rolle des Kerkermeisters Rocco singt Georg Zeppenfeld. Antonio Pappano, Musikdirektor des Royal Opera Houses, leitet die Produktion. Die letzte Aufführung am 17. März wird deutschlandweit live in ausgewählten Kinos übertragen. Di. 17.3., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Radio-Tipps Deutschlandfunk kultur

Französisches KOnzertprogramm

So. 1.3., 20:03 Uhr Konzert Im Zentrum des zeitversetzt ausgestrahlten Nachmittags­konzerts mit Trompeter Håkan Hardenberger und dem RSB steht Henri Tomasis Trompetenkonzert. Zudem wurden Werke von Claude ­Debussy und César Franck aufs Programm gesetzt. HR2

Frauenpower So. 8.3., 8:04 Uhr Feature Die Sendung „Zauberflöte – Klassik für Kinder“ stellt am Frauentag Musikerinnen und Komponistinnen vor, die ihren Traum in diesem Bereich verwirklicht haben. Deutschlandfunk

Bach im Zentrum Di. 17.3., 22:05 Uhr Musikszene Für Geigerin Hilary Hahn nimmt die Musik von Johann Sebastian Bach eine zentrale Stellung in ihrem künstlerischen Schaffen ein. Dabei sucht sie immer wieder neue Wege zum Komponisten. BR-Klassik

Meister seines Fachs Do. 19.3., 18:05 Uhr KlassikStars Jordi Savall zählt zu den bedeutendsten Gambisten und Interpreten der historischen Aufführungspraxis. BR-Klassik präsentiert eine Auswahl seiner ­he­rausragendsten Aufnahmen. Deutschlandfunk KUltur

Live aus New York

Im Januar wurde Lise Davidsen für ihr Debüt an der New Yorker Met umjubelt, im März ist sie nun am Royal Opera House zu erleben

Sa. 28.3., 19:00 Uhr Oper Jules Massenets Werther ist live aus der New Yorker Metropolitan Opera mit Joyce DiDonato zu ­erleben. Musikdirektor Yannick ­Nézet-Séguin steht am Pult.

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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Wohin nach dem Konzert in Hamburg? Gastronomie Nach manchen Konzert- oder Opernabenden will man einfach noch nicht nach Hause gehen, sondern das musikalische Erlebnis bei einem Cocktail oder einem Glas Wein Revue passieren lassen. Daher präsentieren wir Ihnen in unserem Gastroguide die schönsten Lokalitäten rund um Elbphilharmonie, Laeiszhalle und Hamburgische Staatsoper.

Konzerthäuser im Taschenformat Feature Immer mehr Konzert- und Opernhäuser erweitern ihre Service­ angebote durch hauseigene Apps. Die Funktionen sind viefältig, reichen von abrufbaren Saisonbroschüren und Künstlerporträts bis hin zu Livestreams, Ticketfunktionen oder virtuellem Rundgang. In der concertiLounge stellen wir Ihnen im März ­ausgewählte Angebote genauer vor.

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Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung, in ­Elternzeit), ­Susanne ­Bánhidai (­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst), ­Maximilian T ­ heiss (Textchef, MT), ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Johann ­Buddecke (­Redakteur, JB), ­Irem ­Çatı (­Redakteurin, ­Bildredaktion), ­Marvin ­Balzer, ­Hannah Duffek, ­Dr. ­Nicolas ­Furchert, ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­Mareike ­Kaiser, ­­­Julia ­­Oehlrich Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), K ­ atherina ­Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Joachim ­Lange (JL) ­Georg ­Pepl, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Burkhard ­Schäfer, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt (CS), ­Sigrid ­Schuer, ­Mario-­Felix ­Vogt, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

040/22 86 886-27 · m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Jahres­abonnement: 33 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich. Die Aprilausgabe ist erhältlich ab 20.3. IVW geprüfte Verbreitung IV/2019: 147.747 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

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