DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mit Regionalteil Hessen
219 Konzert- UNd Operntermine
Christian SChmitt Weniger Ski-Unterwäsche Fabio Luisi Blind gehört: »Er lässt sich nicht gehen«
Diana Damrau
»Aber dann kommen diese Stratosphären-Töne!«
Mai 2017
DREI OPERN
von Ernst Křenek (1900 –1991) Musikalische Leitung Lothar Zagrosek Regie David Hermann Bühnenbild Jo Schramm Kostüme Katharina Tasch Licht Olaf Winter Chor Markus Ehmann Dramaturgie Mareike Wink Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 30. April 2017 Weitere Vorstellungen: 5., 7., 12., 14., 18., 21. (15.30 Uhr) Mai 2017 www.oper-frankfurt.de
DER DIKTATOR Der Diktator Davide Damiani Charlotte, seine Frau Juanita Lascarro Der Offizier Vincent Wolfsteiner Maria, seine Frau Sara Jakubiak SCHWERGEWICHT ODER DIE EHRE DER NATION Adam Ochsenschwanz Simon Bailey Evelyne Barbara Zechmeister Gaston Michael Porter Professor Himmelhuber Ludwig Mittelhammer Anna Maria Himmelhuber Nina Tarandek Journalist / Regierungsrat Michael McCown DAS GEHEIME KÖNIGREICH Der König Davide Damiani Die Königin Sydney Mancasola Der Narr Sebastian Geyer Der Rebell Peter Marsh
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Fotos: Ivo von Renner, privat (2); Titelfoto: Jürgen Frank
1967 beging eine bemerkenswert kleine Liebhaberschar den 400. Geburtstag eines längst vergessenen Komponisten. Inzwischen hat die Alte-Musik-Bewegung mit ihrer historisch informierten Aufführungspraxis dessen Musik wieder in die Konzert- und Opernhäuser zurückgeholt – zum Glück, Gregor Burgenmeister prägte doch der Komponist Herausgeber/Chefredakteur die Musikgeschichte wie kein anderer. Natürlich handelt es sich um Claudio Monteverdi, der im 17. Jahrhundert die Tür zum Barock weit aufstieß und das Genre der Oper wesentlich mitbegründete. Fünfzig Jahre später, im Jahr 2017, wird der vene zianische Musik-Revolutionär schon mehr gewürdigt – jedoch nicht genug, findet Sabine Weber anlässlich Monteverdis 450. Geburtstag (Seite 16). Auch die Opern Giacomo Meyerbeers erfahren dieser Tage nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. In unserem Titelinterview liefert Diana Damrau eine knappe wie einleuchtende Erklärung dazu: Meyerbeers Werke der Grand opéra sind für Opernhäuser kaum finanzierbar. Umso schöner, dass Damrau als erklärte Verehrerin des Komponisten dessen Bravourarien auf CD eingesungen hat und diesen Frühling auf ihrer Tournee durch Deutschland live darbietet. Bleibt zu hoffen, dass Opern wie L’Africaine oder Les Huguenots wieder öfter auf den Spielplänen stehen und 2041 der 250. Geburtstag Meyerbeers würdig begangen werden kann ... Ihr
AUS DER REDAKTION Tagesaktuelle Nachrichten aus der Welt der Klassik, Spielstätten-Por träts, Biographien von Künstlern – der Ausbau unserer Webseite zu einem umfassenden Klassikportal geht mit raschen Schritten voran. Ab Mai starten wir eine weitere neue Rubrik, das „Werk der Woche“. Fundiert, aber nicht wissenschaftlich, knapp und dennoch umfassend, leicht verständlich, ohne Inhalte zu vereinfachen – so werden wir unsere Einführungen in die großen Werke der Klassik für Sie gestalten. Darüber hinaus binden wir in jede Werkeinführung unstrittige und vor
allem zeitlose Referenzaufnahmen ein, so dass aus spannenden Informationen ein sinnliches Vergnügen wird. Schließlich hilft alle graue Theorie nichts, wenn der Genuss auf der Strecke bleibt.
Mai 2017 concerti 3
Inhalt
Konzert
8 Weniger Ski-Unterwäsche
porträt Christian Schmitt reist viel und spielt an den schönsten Orgeln der Welt
10 »Aber dann kommen diese
Stratosphären-Töne!« interview Mit ihrem Meyerbeer-Projekt erfüllt sich Diana Damrau einen lang gehegten Wunsch – und erklärt, warum der schwäbische Dialekt fürs Französische hilfreich ist
Oper
8
Christian Schmitt Ein Leben für die Orgel
16 Der Revolutionär
feuilleton Claudio Monteverdi, dessen
Geburtstag sich im Mai zum 450. Mal jährt, hat mit radikalen Erneuerungen die Musikgeschichte in neue Bahnen gelenkt
Regionalseiten
10
Diana Damrau Ein Sommer mit Meyerbeer
An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
Die Welt der Klassik
24 Wer holt das Leih-Cello?!
festival Beim Festival Musique Cordiale
im südfranzösischen Seillans vereinen sich Klassik-Stars, Dorfbewohner und Besucher zu einer Gemeinschaft
26 Musikalische Feuerwerke
24
Musique Cordiale Ein Festival der etwas anderen Art
Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Impressum 4 concerti Mai 2017
und ihr Haydn-Festival sind eine Fundgrube für Liebhaber der historisch informierten Aufführungspraxis
28 Zukunftsmusik
reportage Jugend musiziert gilt als
Talentschmiede für Jungmusiker, doch der Wettbewerb ist weit mehr als das
36 »Er lässt sich nicht gehen«
blind gehört Der Dirigent Fabio Luisi
hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt
Fotos: Uwe Arens, Jürgen Frank, Jonathan Barker
festival Die Brühler Schlosskonzerte
2 - 11 Aug 2017 ST. PETERSBURG STATE SYMPHONY ORCHESTRA
Eliane Rodrigues
Barber, Barry, Bernstein, Borodin, Chopin, Debney, Glinka, Hisaihsi, Gershwin, Piazzolla, Ravel, Rimsky-Korsakov, Shore, Shostakovich, Smetana Tchaikovsky, van Beethoven, Wagner, Williams
Walter Proost Yuri Serov Dirk Vermeulen Chingiz Osmanov Nina Smeets-Rodrigues Luc Tooten Chor Ex Tempore Florian Heyerick www.musicaromantica.ch www.elianerodrigues.com
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Mozart: Le nozze di Figaro Liebe auf den ersten Blick war es nicht, lange Zeit fand ich die Oper langweilig. Doch als Omer Meir Wellber ich in Dresden den Da-Ponte- Zyklus dirigierte, habe ich gemerkt, wie genial Mozart die Interpreten dazu einlädt, sich Freiheiten im Stück zu erlauben. Seitdem kommt es mir vor, als dürfte ich jedes Mal eine neue Oper dirigieren, wenn ich die Nozze-Partitur auf dem Pult habe.
180 000
Schweizer Franken – so viel war einem Käufer Mendelssohn Bartholdys Abschrift von Teilen aus Bachs Matthäus-Passion wert.
Das Problem steiler Treppen Theaterärzte sind wichtig, können aber nicht alles: Nachdem mehrere Besucher die recht steilen Treppen der Elbphilharmonie hinabgestürzt waren, haben sich die Betreiber des Konzerthauses dazu entschlossen, „die Abläufe im Rahmen sanitätsdienstlicher Einsätze rasch zu optimieren“, so die offizielle Mitteilung. Konkret heißt das: Mehr Sanitäter, weniger Theaterärzte.
... Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten ... STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt
6 concerti Mai 2017
„Man kann niemals zu chic gekleidet oder zu gebildet sein“, hat der viel und gern zitierte Oscar Wilde einmal zum Besten gegeben. Sich bei der eigenen Garderobe immens Mühe zu geben, ist schließlich ein Akt des Respektes. Warum also diese Zeilen? Weil sich das Gemäkel ob zu unschicklicher Outfits in Parkett oder Loge langsam aber sicher ins Gegenteil verkehrt. Von eitlen Gockeln ist da hinter vorgehaltener Hand zwischen Prosecco und Canapé zu hören. Von Konzertbesuchern, die deutlich mehr Mühe und mentale Energie in die Modeklassiker an ihrem Leib als in Libretto und historische Trivia der instrumentalen Klassik vor ihnen inves-
tiert haben. Um es kurz zu machen: Die Abendtextilien gleichen der Gesellschaftsökonomie, es fehlt nämlich die Mitte. Die optische Form folgt kaum mehr ihrer Funktion, sondern hat sich abgekoppelt. Wie der Cellist, der beim Solo den übrigen Orchestergraben hinter sich lässt, selbstverliebt entrückt, der egoistische Zweck heiligt plötzlich jegliches Stilmittel. Nein, in die Zeit der Ballonseide-Trainingshosen und Discounter-Tüten will ich wahrlich nicht zurück. Doch graust mir ein wenig vor dem Tag, an dem das Selfie vom Opernkleid die Wichtigkeit des Werkes überstrahlt. Das sollte bitte die moderne Geißel des Pop bleiben!
Fotos: Felix Broede, Michael Zapf, gemeinfrei, Jenny Sieboldt
Gustav Mahler, österreichischer Komponist
3 Fragen an ... Juri Tetzlaff
GENIE & POESIE
Seit 2001 konzipiert und moderiert der TV-Moderator klassische Konzerte für die ganze Familie
Klassische Konzerte oder CDs speziell für Kinder sind eine blühende Branche. Sagen die einen. Die anderen sagen, dass dem Nachwuchs die Möglichkeiten fehlen, an klassische Musik herangeführt zu werden. Was stimmt denn nun? Es tut sich auf jeden Fall immer mehr. Als ich angefangen habe, in Konzerten Kindern klassische Musik nahezubringen, stieß ich auf einige Widerstände, da moderierte Konzerte etwas verpönt waren. Inzwischen ist aber die Nachfrage entsprechend groß, so dass ein boomender Markt entstanden ist.
Und wie haben Sie als Kind die klassische Musik erlebt? Ihre Eltern waren ja Berufsmusiker. Damals gab es noch nicht solche Konzerte, wie es sie heute gibt. Vielleicht bin ich auch ein Sonderfall, weil ein Konzert für mich vor allem bedeutete, dass ich auf meine Eltern warten musste, die auf der Bühne gespielt haben. Umso schöner ist es, dass ich am Ende noch meinen Weg zur Klassik gefunden habe.
Was zeichnet denn ein gutes Konzert für Kinder aus? Ich selbst richte die Konzerte danach aus, dass sie maximal eine Stunde lang dauern und dass ein guter Rhythmus zwischen Musik und Moderation entsteht. Allerdings sehe ich mich selbst nur als Übersetzer oder Vermittler, denn die Musik muss immer für sich stehen.
VÖ am 5.5.2017
In Christiane Kargs neuem Album »Parfum« verschmelzen Poesie und Musik, Wort und Gesang miteinander. Mit »Bach & Sons 2« entdeckt Sebastian Knauer Neues Altes bei der genialen Familie Bach. www.berlin-classics-music.com
Porträt
Weniger Ski-Unterwäsche Christian Schmitt reist viel und spielt an den
schönsten Orgeln der Welt. Inzwischen hat der Organist jedoch einen Grund, öfters daheim zu sein. Von Maximilian Theiss
S
8 concerti Mai 2017
Aller technischer Begeisterung zum Trotz freut sich Christian Schmitt auch mal über einen altmodischen mechanischen Registerzug
mer wieder gerät er ins Schwärmen über technische Finessen, vor allem aber über die künstlerischen Möglichkeiten von Orgeln, natürlich auch über jene der Bamberger Symphoniker. Mit diesem Orchester ist er seit einigen Jahren als Hausorganist besonders verbunden. Ein Spitzenkoch in fremder Küche, der erst einmal das Salz finden muss
Schmitts Begeisterung für das Instrument an sich gründet eigentlich in einem generellen Problem für Organisten: Sie müssen stets an fremden Ins-
trumenten spielen. Zudem ist eine Orgel deutlich individueller als ein Klavier. „Es ist ein bisschen so, wie wenn man als Spitzenkoch in einer fremden Küche arbeiten und erst einmal herausfinden müsste, wo sich das Salz befindet.“ Seit einiger Zeit ist der 41-Jährige zudem als Sachverständiger beim Bau neuer Orgeln gefragt, etwa für die Tonhalle Zürich oder das Konzerthaus Berlin. Und er hat seit kurzem auch seine eigene Hausorgel in Stuttgart. „Dann sitze ich endlich nicht mehr so viel in Ski-Unterwäsche in kalten Kirchenräumen.“
Foto: Uwe Arens
chauen Sie mal, da vorne steht Jan Josef Liefers!“ Oft wirkt es so, als könne Christian Schmitt sein Glück gar nicht fassen. Dabei ist es natürlich oft kein Glück, von dem der Organist erzählt, sondern schlicht das Ergebnis harter Arbeit gepaart mit außerordentlicher Begabung. Doch Prahlerei ist ebensowenig seins wie betonte Bescheidenheit. Also freut er sich ganz einfach, wenn er begeistert von seinen frühen Erfolgen bei internationalen Wettbewerben erzählt, von all den Orchestern, mit denen er zusammenarbeitet – oder wenn er die KlaisOrgel in der Elbphilharmonie beschreibt. Dort gab der Saarländer tags zuvor zusammen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg sein gefeiertes Debüt. Jetzt sitzt er ausgeruht am frühen Vormittag in der Lobby eines Hamburger Hotels, in dem ganz offensichtlich auch Filmschauspieler nächtigen. „Die technischen Finessen an modernen Orgeln sind schon enorm. In der Elbphilharmonie hat die Orgel zum Beispiel eine MIDI-Funktion, das heißt, ich kann das, was ich gerade spiele, aufnehmen, um danach den Saal abzuschreiten und zu hören, wie meine Fehler an welchen Sitzplätzen klingen.“ Im-
Dort, also in den eiskalten Kirchenräumen, hat alles angefangen: Mit dreizehn Jahren hatte er seine erste Organistenstelle in einem benachbarten Ort und konnte sich damit bald sein Tennis-Hobby und – mit sechzehn Jahren – seinen ersten gebrauchten Bechstein-Flügel finanzieren. Heute könnte man meinen, Christian Schmitt hätte sich als Künstler so weit entwickelt, dass es nur noch darum ginge, noch ein Stück weit besser und perfekter zu werden. Doch darüber hinaus ist ihm ein gewisser missionarischer Eifer nicht abzusprechen: „Ich werde noch viel Mühe darin investieren, dass die Orgel in der öffentlichen Wahrnehmung endlich den Stellenwert hat, den sie verdient. Von der Aussagekraft der Kompositionen jedenfalls steht die Orgel dem Klavier in nichts nach.“ Jedes Jahr eine Uraufführung
Vielleicht liegt auch darin der Grund, dass er beispielsweise über Cameron Carpenter differenzierte, insgesamt aber positive Worte findet. „Es gibt viele Wege, die Leute zu erreichen“, resümmiert er hierzu. Er selbst bleibt aber lieber beim „klassischen“ Berufsbild des Organisten, wozu natürlich auch Uraufführungen gehören, etwa jene von Toshio Hosokawas Umarmung in Köln Ende April. Da fällt ihm plötzlich ein weiteres Ziel ein: „Jedes Jahr eine Uraufführung.“ Über 25 Werke dürfte er inzwischen aus der Taufe gehoben haben, ohne dabei eine konkrete Zahl zu nennen. Auch das erzählt der 41-Jährige ganz ohne Stolz. Sondern mit purer Freude.
Konzert-TIPPs
Köln So. 30.4., 18:00 Uhr Philharmonie Christian Schmitt (Orgel), Wu Wei (Sheng), Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung). Werke von Chin, Hosokawa & Brahms Ludwigshafen So. 7.5., 18:00 Uhr St. Sebastian Christian Schmitt (Orgel). Werke von Bach, Messiaen, Pärt u. a. Wolkertshofen So. 21.5., 17:00 Uhr Filialkirche St. Quirin Einweihung der neuen Orgel Wismar Sa. 17.6., 16:00 Uhr St.-GeorgenKirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Solisten, Christian Schmitt (Orgel), NDR Radiophilharmonie, NDR Chor u. a. Werke von Gerassimez, Mozart & Mendelssohn Bad Kötzting So. 25.6., 16:30 Uhr Kath. Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Andreas Schmidt (Bariton), Christian Schmitt (Orgel) Stuttgart Do. 13.7. & Fr. 14.7., 20:00 Uhr Liederhalle Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll. Solisten, SWR Vokalensemble, Christian Schmitt (Orgel), SWR Symphonieorchester, Christoph Eschenbach (Leitung) Eltville Sa. 15.7., 19:00 Uhr Kloster Eberbach Künstler & Programm siehe Stuttgart Freiburg So. 16.7., 20:00 Uhr Konzerthaus Künstler & Programm siehe Stuttgart Ansbach Mi. 2.8., 17:00 Uhr St. Johannis Matthias Höfs (Trompete), Christian Schmitt (Orgel). Werke von Bach, Vivaldi, Telemann Liszt u. a.
CD-Tipps
Gubaidulina: Sonnengesang Christian Schmitt (Orgel), Elbtonal Percussion, NDR Chor, Philipp Ahmann (Ltg). BIS Jongen: Symphonie Concertante, Orgelsonate op. 94 u. a. Christian Schmitt, Dt. RP Saarbrücken Kaiserslautern. cpo
Interview
»Aber dann kommen diese Stratosphären-Töne!« Mit ihrem Meyerbeer-Projekt erfüllt sich Diana Damrau einen lang gehegten Wunsch – und erklärt, warum der schwäbische Dialekt fürs Französische hilfreich ist. Von Maximilian Theiss
Frau Damrau, Meyerbeers Opern gehören ja nicht gerade zu denjenigen, die man als erstes kennenlernt. Wann war es denn bei Ihnen so weit?
Während meines Studiums ist Meyerbeers Musik vom Universitätsorchester Würzburg an mich herangetragen worden, da sollte ich in Gli Amori de Teolinda singen. Schon da war ich schlicht begeistert, allein schon das Duo mit der Klarinette in dieser Kantate! Und dann bin ich eingetaucht in die Musik Meyerbeers, habe mehr und mehr von ihm gesungen. Mein Verhältnis zu diesem Komponisten ist über all die Jahre mit mir gewachsen, als ob es ein Kind von mir wäre. Liegt das auch am Komponisten und Menschen Meyerbeer selbst? 10 concerti Mai 2017
Auch an Meyerbeer selbst! Der Komponist war ein echter Europäer: ein deutscher Jude, der bei Salieri gelernt hat und in Italien seine Karriere startete, der aber auch französische Stücke komponiert hat ...
»Meyerbeer hat in jederlei Hinsicht groß gedacht« ... und der neben dem italienischen und französischen Musikgeist auch den deutschen in sich trug.
Auch das hat mich schon immer an ihm beeindruckt: dass man bei ihm meint, eigentlich drei Komponisten zu hören. Und für einen Sopran ist seine Musik einfach ein Schlaraffenland. Trotzdem haben Sie nie eine Meyerbeer-Oper szenisch aufgeführt.
Leider noch nicht! Eigentlich hätte ich Robert le Diable in Covent Garden machen sollen, doch das war mir leider durch die Schwangerschaft mit meinem zweiten Kind nicht möglich. So kam’s dazu, dass es bislang nie geklappt hat mit
Meyerbeer auf der Bühne. Aber trotzdem war er bei mir immer präsent. 2001 habe ich in Frankfurt Les Huguenots konzertant aufgeführt – zweimal ausverkauft, eine Riesensache. Da habe ich die Marguerite de Valois gesungen, eine Partie mit tollen Koloraturarien, einfach wunderschön! Aber trotzdem gehört Meyerbeer auf die Opernbühne! Wo er aber selten anzutreffen ist. Woran liegt’s Ihrer Meinung nach?
Weil die Stücke unglaublich schwer zu realisieren sind! Er hat ja mit seiner Grand opéra wirklich in jederlei Hinsicht groß gedacht: der Besetzung, der Solopartien, die sich aus fast jedem Stimmgenre zusammensetzen und für alle Sänger unfassbar schwer zu singen sind. Man braucht also ein entsprechendes Ensemble. Natürlich ist auch immer ein Chor dabei, ein riesiges Orchester, oft auch ein Ballett, und dann sind es noch sehr lange Stücke, kurz: Für ein Opernhaus ist es letztendlich auch eine Frage des Geldes. Was fasziniert Sie denn so an Meyerbeer?
Foto: Jürgen Frank
D
ie Luft unter den Weltstars der Oper ist bekanntlich dünn. Doch selbst unter ihnen gibt es nur wenige, die mit ihrem Gesang so einnehmend, so entwaffnend auf die Opernbesucher wirken können wie Diana Damrau. Umso erstaunlicher, dass der Mensch Damrau so bemerkenswert bodenständig ist.
zur Person
Seine Koloraturstücke vor allem – auf die habe ich mich anfangs regelrecht gestürzt. Die sind fast wie Belcanto, bei dem man als Sänger eine große Verantwortung hat. Inwiefern?
Man muss alle Farben einbringen, außerdem sind gerade seine deutschen Stücke manchmal ein bisschen sperrig. Und man braucht eine Weile, bis man herausgefunden hat, was man aus dem Stück machen kann. Aber es ist immer der Arbeit und Mühe wert. Nehmen Sie zum Beispiel die Arien aus L’Africaine: Die sind erst
mal schön lyrisch, alles wunderbar, aber dann kommen wieder diese hohen Stratosphären-Töne, die man dann auch noch im Pianissimo singen muss. Doch gerade diese Stellen befördern uns in eine ganz andere Sphäre, haben geradezu transzendentale Wirkung. Wie verhält es sich bei Ihnen eigentlich mit dem gesungenen Französisch – fällt Ihnen das schwerer als das Italienische?
Ach, ich bin doch so frankophil! Die französische Melodie, die französische Musik, das trage ich einfach im Herzen.
Mondän und heimatbewusst zugleich: In Günzburg aufgewachsen, studierte die Sopranistin Diana Damrau in Würzburg. In dieser Stadt startete sie ihre Karriere, die sich bald großenteils in London, New York, Paris, Mailand und München abspielte. Das breite Repertoire der bayerischen Kammersängerin lässt Schwerpunkte im Belcanto sowie auf Strauss- und Mozart-Opern erkennen.
Ich habe in Französisch Abitur gemacht, habe auch schon während meines Studiums sehr viel Fauré und Debussy gesungen. Die Sprache hat eine gewisse Eleganz, die übrigens auch Meyerbeers Opern haben: Das Saftige, Blutige, Dramatische hat man zwar auch im Italienischen, aber dann kommt beim Französischen noch diese Eleganz und Leichtigkeit dazu, diese Schönheit. Mai 2017 concerti 11
Interview
Einfacher hat es da schon Ihr französischer Ehemann, der Bariton Nicolas Testé. Derzeit sind Sie in New York, bald in Los Angeles, wo Sie mit Ihrem Mann auf der Bühne stehen. Macht dieses besondere Sängerduett bald Schule?
Kinder und Karriere – die anstrengendste, aber auch schönste Zeit, sagt Damrau
Und Meyerbeer konnte wahnsinnig schöne Melodien schreiben! Und wie verhält es sich mit der französischen Aussprache?
Da habe ich aufgrund meiner Herkunft Glück: Unser bayerisches Schwäbisch hat ja bekanntlich ebenfalls einige Nasale und sitzt relativ weit vorne. Wenn ich aus Niederbayern käme oder aus dem richtigen Schwabenland, dann ginge das etwas weiter ins Gutturale. Dadurch habe ich quasi schon die Anlagen, mich mit dem Französischen leichter anzufreunden. Was ist denn dann für Nichtschwaben so schwer am Französischen?
Man muss lernen, die nasalen Laute richtig zu platzieren, dass die Stimme trotzdem weiterklingt und man dennoch 12 concerti Mai 2017
Letzten Herbst zum Beispiel stand ich zeitlich unmittelbar hintereinander als Gräfin Almaviva im Figaro auf der Münchener und der Mailänder Bühne, sang also dieselbe Oper in zwei verschiedenen Inszenierungen mit zwei verschiedenen Ensembles unter zwei verschiedenen Dirigenten. Was soll ich sagen? Ich liebe Mozart-Opern besonders deshalb, weil sie echte Ensemble-Opern sind. Man ist nicht isoliert, man muss spielen, man reagiert auf die Partner. Wenn man das Stück kennt und dessen Schwierigkeiten und Tücken im Griff hat, dann macht es großen Spaß, mit den Kollegen auf der Bühne und im Orchestergraben im wahrsten Sinne des Wortes zu kommunizieren. Da fällt so eine Umstellung erstaunlich leicht.
Wir sind jetzt sieben Jahre verheiratet und haben als Familie und mit unseren Agenten lange daran gearbeitet, dass wir alle möglichst gemeinsam verreisen können. Gewissermaßen sind wir ja fahrende Gesellen, freilich auf einem höheren Level. Trotzdem ist es auch für uns nicht ganz einfach, da die Behörden und die Schulen sowas nicht gerne sehen. Aber wir versuchen zusammen zu bleiben und haben das so organisiert, dass wir in den glei»Zum Glück chen Städten auftreten. Es muss ja gar nicht dieselbe Proist mein Mann duktion sein. In Hoffmanns kein Tenor!« Erzählungen in Los Angeles sind wir zusammen auf der Bühne, auch in München sind In Extremform haben Sie das wir bei den Festspielen gemein- schnelle Umschalten auf Ihrer sam in der Lucia di Lammer- Meyerbeer-Tournee, wenn sich moor zu sehen. Aber als ich die Opern-Sujets im beispielsweise zuletzt in Mün- Minutentakt ändern ... chen den Figaro gemacht habe, ... zumal man für solche Prohat Nicolas währenddessen in gramme vorwiegend die HöheLa Bohème gesungen. Insofern punkt-Arien wählt. Aber es ist kleben wir nicht aneinander, ja auch wieder mein Mann mit wollen aber trotzdem als Fami- dabei – wir teilen uns das Prolie zusammen sein. gramm. Auf diese Weise kann man dann auch mal ein Duett Schwirrt Ihnen eigentlich einbringen, eben eine andere manchmal der Kopf, wenn Sie Farbe. Zum Glück ist mein heute an diesem Ort in dieser Mann kein Tenor, denn das Inszenierung und morgen an Bass- bzw. Bariton-Repertoire jenem Ort in jener hört man nicht so oft im Konzert, obwohl es wunderbare Inszenierung singen? Nein, im Gegenteil: Ich finde Literatur dazu gibt. Aber es das unglaublich spannend! stimmt schon: Es werden sehr
Foto: Jürgen Frank
nicht ins Drücken kommt. Und dass es am Ende auch noch so klingt wie gesprochen.
herausfordernde Abende. Deshalb planen wir auch nichts um die Konzerte herum, denn die Tournee wird wie ein Zehnkampf bei den Olympischen Spielen: Man geht von einem Wettkampf zum nächsten und kann sich nur darauf konzentrieren. Klingt nach einer anstrengenden Zeit.
Die ganze letzte Zeit bei mir war unglaublich anstrengend. Aber ich habe die Kinder erfreulich oft bei mir und kann dann einfach Mama sein. Und wenn ich auf der Bühne stehe und weiß, dass meine Kinder sicher und behütet sind, merke ich, dass ich den schönsten Beruf habe. Ja, es ist derzeit sehr anstrengend. Und dennoch ist es die schönste Zeit meines Lebens.
Konzert & Opern-TIPPs
Berlin Fr. 19.5., 20:00 Uhr Deutsche Oper Berlin Diana Damrau (Sopran), Damenchor & Orchester der Deutschen Oper Berlin, Francesco Ivan Ciampa (Leitung). Werke von Rossini, Meyerbeer, Hérold & Wagner Dresden So. 21.5., 20:00 Uhr Semperoper Dresdner Musikfestspiele. Diana Damrau (Sopran), Nicolas Testé (Bassbariton), Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume (Leitung). Werke von Bellini, Massenet, Meyerbeer, Ponchielli, Verdi & Wagner
Weitere Termine: München Mi. 31.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Baden-Baden Fr. 2.6., 19:00 Uhr Festspielhaus Essen So. 4.6., 17:00 Uhr Philharmonie Hamburg Mi. 7.6., 20:00 Uhr Elbphilharmonie
Augsburg So. 9.7., 19:00 Uhr Kongress im Park Diana Damrau (Sopran), Nicolas Testé (Bassbariton), Augsburger Philharmoniker. Werke von Bellini, Meyerbeer u. a. München Do. 13.7., 19:00 Uhr & So. 16.7., 18:00 Uhr Bayerische Staatsoper Donizetti: Lucia di Lammermoor. Oksana Lyniv (Leitung) München Do. 20.7., 20:00 Uhr Bayerische Staatsoper Diana Damrau (Sopran), Helmut Deutsch. Werke von Schubert, Liszt, Strauss & Rachmaninow Grafenegg So. 27.8., 19:30 Uhr Wolkenturm Diana Damrau (Sopran), Tschechische Philharmonie, Jiří Bělohlávek (Leitung). Werke von Mozart, Strauss u. a. CD-Tipp
Grand Opéra – Arien von Meyerbeer Diana Damrau, Orchester & Chor der Oper Lyon. Erscheint bei Erato am 19.5.
STAATSKAPELLE BERLIN Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 »Klassische« Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19 Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 7. MAI 2017 | 11 UHR | PHILHARMONIE BERLIN 9. MAI 2017 | 20 UHR | KONZERTHAUS BERLIN TICKETS 030 – 20 35 45 55 | WWW.STAATSKAPELLE-BERLIN.DE
Foto Batiashvili, Lisa © Sammy Hart/DG
DIRIGENT Lahav Shani VIOLINE Lisa Batiashvili
Mai 2017 concerti 13
Kein Quak: Gartenhilfen müssen angemeldet werden. Geben Sie möglichen Unfallkosten einen Abschiedskuss und freuen Sie sich wie ein König über Steuervorteile — durch Anmeldung Ihrer privaten Haushaltshilfe bei der Minijob-Zentrale. Märchenhaft einfach auf minijob-zentrale.de Noch auf der Suche? Minijobs und Minijobber finden Sie kostenlos auf haushaltsjob-boerse.de
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Zugeknöpft: An der Oper Köln trotzt Prinzessin Turandot (Mlada Khudoley) dem Brautwerber
Foto: Bernd Uhlig
16_Feuilleton Der Revolutionär Claudio Monteverdi, dessen Geburtstag sich im Mai zum
450. Mal jährt, hat mit radikalen Erneuerungen die Musikgeschichte in neue Bahnen gelenkt 18_Kurz besprochen Online Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Mai 2017 concerti 15
Feuilleton
Der Revolutionär Claudio Monteverdi , dessen Geburtstag sich im Mai zum
450. Mal jährt, hat mit radikalen Erneuerungen die Musikgeschichte in neue Bahnen gelenkt. Von Sabine Weber
D
ie Musiktheaterwelt hielt den Atem an: In den 1970er Jahren brachte Nikolaus Harnoncourt mit Regisseur Jean-Pierre Ponnelle seinen Monteverdi-Zyklus in Zürich heraus – und bis dahin war der Revolutionär, der das erste Musiktheater im modernen Sinn geschaffen hat, weitgehend in Vergessenheit geraten. Zwar hatte sich damals in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bereits die Florentiner Camerata, ein Thinktank aus Fürsten, Dichtern und 16 concerti Mai 2017
Musikern, formiert und eine Affektmusik aus dem Geist der Antike auf ihr Banner geschrieben. Doch wie leidenschaftslos bleiben die gesungenen Worte in Jacopo Peris Euridice, die 1600 als erste Oper der Musikgeschichte abgenickt wird. Sieben Jahre später kontert Monteverdi mit Orfeo. „Ich bin die Musik“, heißt es selbstbewusst im Prolog. Bei der Aufführung seiner Favola in musica in Mantua ist der Saal zum Bersten gefüllt mit Instrumentalisten. Alle erdenklichen Klangfarben sorgen für Stimmung. Und der Gesang! Orfeo bezwingt den mürrischen Unterweltsfährmann Caronte mit Koloraturzauber in einer Arie! Ein Jahr später ist das Lamento der Arianna, Kernstück und Höhepunkt von Monteverdis ebenfalls in Mantua uraufgeführten Oper Arianna, in aller Ohren. Vom Opernkomponisten zum Kirchenmusiker
Dem seinerzeit in Mode gekommenen stile rappresentativo, einer stark der Textverständlichkeit verpflichteten Gesangsart, hat sich Monteverdi längst schon in seinen Madrigalen verpflichtet. Mit dem genere concitato, dem „dramatischen Stil“ als zugespitzte musikalische Darstellung von Handlungen, führt Monteverdi
Erregung ein. Dichter wie Giovanni Battista Guarini, Torquato Tasso oder Petrarca liefern die Worte, die solche Affekte entzünden. So werden bereits Monteverdis Madrigale zu Opernszenen. Inzwischen hat Monteverdi als Kirchenmusiker in Venedig Karriere gemacht und bekleidet als Kapellmeister von San Marco ein prestigeträchtiges Amt. Die zweite Opernrevolution
Mit 75 Jahren – mehr als dreißig Jahre nach Orfeo und Arianna – kehrt Monteverdi zur Opernbühne zurück. In Venedig feiert er mit Il ritorno d’Ulisse in patria die eheliche Liebe, ehe ihm zwei Jahre später, in seinem Todesjahr 1643, mit L’incoronazione di Poppea die zweite musikalische Revolution gelingt! Statt mythologischer Antike präsentiert Monteverdi ein Drama im historischen Rom. Kaiser Nero und Poppea verfolgen machtgeil ihre Interessen und leben exzessiv ihre Liebe aus – eine Sex and Crime-Story, in der die Unmoralischen gewinnen! Wollte Monteverdi es mit diesem ruchlosen Triumph seinen damaligen Mantuaner Gonzagafürsten zeigen, die ihn mehrmals um Gehalt und eine Pension betrogen haben und denen er damals die erste Opern-
Fotos: gemeinfrei, Iko Freese/drama berlin
Der 63-jährige Monteverdi im Jahr 1630
opern-TIPPs
L’incoronazione di Poppea Sa. 29.4., 19:00 Uhr (Wiederaufnahme) Komische Oper Berlin André de Ridder (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Weitere Termine: 6., 19. & 26.5., 3.6.
So. 7.5., 18:00 Uhr Schloss Schwetzingen SWR Schwetzinger Festspiele. La Venexiana, Davide Pozzi (Leitung) Sa. 10.6., 19:30 Uhr (Premiere) Stadttheater Bielefeld Merijn van Driesten (Leitung) Weitere Termine: 20.6., 30.6., 2.7., 5.7., 11.7.
Lust auf Klassik? Über 70.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de
Sa. 29.7., 19:00 Uhr Felsenreitschule Salzburg Salzburger Festspiele. Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, Sir John Eliot Gardiner (Ltg.) Di. 5.9., 19:00 Uhr Philharmonie Berlin Musikfest Berlin. Besetzung siehe Salzburg L’Orfeo
29.06. – 06.08.17 Passau und Umgebung
Fr. 5.5., 19:00 Uhr Schloss Schwetzingen SWR Schwetzinger Festspiele. La Venexiana, Davide Pozzi (Leitung) So. 28.5., 19:00 Uhr Himmelfahrtskirche München-Sendling Arcis-Vocalisten, L’Arpa Festante
revolution zu Füßen gelegt hatte? Oder wollte er die zweite Opernrevolution auf den ersten öffentlichen Bühnen einfach nicht verpassen? Im heutigen Opernbetrieb ist der Revolutionär trotz der längst etablierten historischen Aufführungspraxis noch immer eine Randerscheinung. Der erste ernst zu nehmende Rekonstruktionsversuch findet 1954 in Wien statt. Mitglieder der Wiener Sinfoniker spielen unter der Leitung von Paul Hindemith auf teilweise eigenhändig nachgebauten historischen Instrumenten. Und im Orchester sitzt der junge Nikolaus Harnoncourt, der Monteverdi-Pionier der Zukunft.
Fr. 23.6., 19:30 Uhr (Wiederaufnahme) Komische Oper Berlin André de Ridder (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Weitere Termine: 26.6., 1., 3. & 9.7. Mi. 26.7., 19:30 Uhr Felsenreitschule Salzburg Salzburger Festspiele. Sir John Eliot Gardiner (Leitung) Sa. 2.9., 19:00 Uhr Philharmonie Berlin Musikfest Berlin. Besetzung siehe Salzburg Il ritorno d’Ulisse in patria
Di. 9.5., 19:00 Uhr Schloss Schwetzingen SWR Schwetzinger Festspiele. La Venexiana, Davide Pozzi (Leitung) Sa. 10.6., 19:00 Uhr & Mo. 12.6., 19:30 Uhr Nikolaisaal Potsdam Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Handspring Puppet Company, Ricercar Consort, Philippe Pierlot (Leitung) Fr. 28.7., 19:00 Uhr Felsenreitschule Salzburg Salzburger Festspiele. Sir John Eliot Gardiner (Leitung) Do. 10.8., 18:30 Uhr Tiroler Landestheater Innsbruck Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Alessandro De Marchi (Leitung) Weitere Termine: 12. & 14.8. So. 3.9., 19:00 Uhr Philharmonie Berlin Musikfest Berlin. Besetzung siehe Salzburg
24.06. – 27.08.17 Verschiedene Orte in Sachsen, Sachsen-Anhalt & Thüringen
Foto: MDR Sinfonieorchester /Marco Prosch
Alte Musik, neue Inszenierung: L’incoronazione di Poppea an der Komischen Oper Berlin
Di. 13.6., 20:00 Uhr Gewandhaus Leipzig Bachfest Leipzig. Le Concert des Nations, Jordi Savall (Leitung)
Kurz Besprochen
Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Aachen 19.3.2017
Bonn 26.3.2017
Heiner Mülllers Auferstehung
Grandiose Studie der Einsamkeit
Scheinbar naives Wagnis mit Kitschgefahr
Wagner: Tristan und Isolde Opéra de Lyon. Harmut Haenchen (Ltg.), Heiner Müller (Regie), Daniel Kirch, Ann Petersen, Christoph Fischesser Weitere Termine in Linz: ab 15.9.2018
Adès: Powder her Face Theater Aachen. Justus Thorau (Leitung), Ludger Engels (Regie), Eva Bernard, Elisabeth Ebeling Weitere Termine: 6. & 17.5., 11.6., 6.7.
Adams: The Gospel according to the other Mary Oper Bonn. Natalie Murray Beale (Ltg.), Peter Sellars (Regie), Christin-Marie Hill Weitere Termine: 11. & 14.5.
OPER 24 Jahre später: Wie sich die Bilder gleichen. Beim Festival „Mémoires“ der Opéra de Lyon feiert Heiner Müllers Meisterwerk, bei den Bayreuther Festspielen 1993 in Szene gesetzt, seine Auferstehung. Nach dem Tode des (ost-)deutschen Dichters zeichnet hier sein einstiger Assistent Stephan Suschke für die Einstudierung verantwortlich, die sich eng am Regiebuch der damaligen Arbeit orientiert. Erich Wonders magische Bühnenbilder wurden perfekt nachgebaut. Nur dirigiert nun statt Daniel Barenboim Bayreuth-Novize Hartmut Haenchen aufregend schlank, kammermusikalisch und rhythmisch geschärft, und es singen statt des einstigen Traumpaars vom Grünen Hügel, Waltraud Meier und Siegfried Jerusalem, die Neulinge im schweren Wagner-Fach, Ann Petersen und Daniel Kirch. (PK)
Oper Legendär sind die Gier nach Sexualität, die Verschwendungssucht und Exzentrik der Duchess of Argyll. 1994 machte der damals erst 24-jährige Komponist Thomas Adès aus dem Sujet eine Oper. Eva Bernard ist eine geradezu perfekte Verkörperung der Duchess. Ihr glaubt man Leid, Sucht, Eitelkeit, einfach alles. Auch weil sie der vertrackten Partie nicht eine Note schuldig bleibt, nicht Innigkeit, nicht Dramatik, nicht Höhensicherheit. Grandios. Natürlich kann sich eine derartig tolle Aufführung nur ereignen, wenn musikalisch alles stimmt. Dafür sorgt Kapellmeister Justus Thorau, der unheimlich präzise, aber vor allem locker und lustvoll musizieren lässt. Regisseur Ludger Engels zeigt, wie ein liebesbedürftiger Mensch ausgenutzt und verachtet wird: eine Tragödie der Einsamkeit. (AF)
Oper John Adams hat für dieses „Opern-Oratorium“ eine vielfältige Musik geschrieben, die neben Minimal Patterns harsche Glissandi genauso kennt wie clusterhafte Ballungen, fast spätromantisch anmutende Melodiebögen und an Bach erinnernde Ostinati. Natalie Murray Beale hat das mit dem Beethoven Orchester blendend einstudiert, erreicht eine differenzierte, druckvolle, plastische Wiedergabe. Peter Sellars’ Regiearbeit ist einzigartig, vor allem durch ihre Verweigerung von jeder Art Passions-Spektakel. Es gibt ein paar Holzkisten und metallene Absperrgitter, sonst nichts. Das Stück bleibt ein gewaltiges Wagnis, oft nicht weit vom Umkippen in esoterischen Kitsch entfernt, im angstlosen Umgang mit Pathos, im Verzicht auf jede Art von Dekoration monströs altmodisch und scheinbar naiv. (AF)
18 concerti Mai 2017
Fotos: Stofleth, Wil van Iersel, Thilo Beu, Bernd Uhlig
lyon 18.3.2017
#WHY WEDANCE
Köln 2.4.2017
Hörenswertes China-Spektakel Puccini: Turandot Oper Köln. Claude Schnitzler (Leitung), Lydia Steier (Regie), Catherine Foster, Martin Muehle Weitere Termine: 4., 7., 12. & 14.5.
Oper Seit fast zwei Jahren befindet sich die Kölner Oper jetzt im Ausweichquartier im Deutzer Staatenhaus, einer ehemaligen Messehalle mit Atmosphäre, aber ohne klassische Theatertechnik, Züge oder Hubpodien, ohne nennenswerte Hinter- oder Seitenbühne. Dieser Situation hat Lydia Steier jetzt ein großformatiges, knallbuntes, wirkliches Spektakel abgetrotzt. Ihre Inszenierung ist eine logistische Meisterleistung sondergleichen, eine pompöse China-Show, die bei wohl nicht einmal zehn Metern Bühnentiefe immer wieder 150 Bühnenakteure lustvoll hin und her bewegt und sich dabei um kein Klischee schert. Auch Claude Schnitzler lässt keinen Effekt aus. Mit dem hinter den Bühnenraum verbannten Gürzenich-Orchester und dem klangprächtigen Chor heizt er mächtig ein, bringt Puccinis Exotismen druckvoll zu Gehör, klingt aber in den Tutti-Passagen etwas breiig und in den Konversationsszenen etwas flach, was zweifellos der Akustik und ungünstigen Positionierung geschuldet ist. Catherine Foster ist eine sehr bühnenpräsente, souverän ihre hohen Cs schleudernde Turandot, Martin Muehle ein Kalaf, der ein Gänsehaut-Nessun dorma hinlegt. Grandios: die fantastisch auf Linie gesungene Guanqun Yu als Liù. (AF)
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Giessen SA. 13.5.2017
Schnittkes erstes MusiktheaterMeisterwerk Oper Ein Schriftsteller wird
Schnittke: Leben mit einem Idioten Stadttheater Gießen. Michael Hofstetter (Leitung), Georg Rootering (Regie) Weitere Termine: 21. & 27.5., 8. & 23.6., 1.7.
Musikalischer Grenzgänger: Komponist Alfred Schnittke 20 concerti Mai 2017
Reaktionär contra Rebell – das kann nur tödlich enden Leipzig sa. 20.5.2017
Französisches Feuerwerk Oper Anthony Pilavachi inszeniert
Charles Gounods packenden Historienthriller
W
ährend die einstigen Rivalen Verdi und Wagner heute international die Spielpläne dominieren, ist die französische Oper des 19. Jahrhunderts immer noch eine Fundgrube für Wiederentdeckungen. Charles Gounods FaustOper gehört zwar zum Standardrepertoire, aber sein packender Historienthriller Cinq-Mars nach dem Roman von Alfred de Vigny ist kaum bekannt. Inspiriert von den historisch verbürgten Ereignissen von 1642, rund um den machthungrigen Kardinal Richelieu und den Verschwörer Marquis de Cinq-Mars, entzün-
det Gounod ein Feuerwerk melodischer Erfindungskraft. Rebellion, Liebe, Treue und Freundschaft bis in den Tod spiegeln sich in schwelgerischen Kavatinen und Duetten, charmanten Balletten und fulminanten Ensembles. Die politische Botschaft des Stücks dürfte einen so klugen wie bildstarken und hoch musikalischen Regisseur wie Anthony Pilavachi zu einer aufregenden Interpretation inspirieren. Gounod: Der Rebell des Königs Oper Leipzig. David Reiland (Leitung), Anthony Pilavachi (Regie). Weitere Termine: 27.5., 11.6., 20.1.18, 11.2., 11.3.
Fotos: Malcolm Crowthers, Kirsten Nijhof, Astrid Ackermann, Christopher Civitillo
für den Mangel an Mitleid verurteilt – zur Strafe muss er einen Wahnsinnigen bei sich aufnehmen. So beginnt sein Leben mit einem Idioten. Der leert nicht nur den Kühlschrank und verwüstet die Bibliothek, sondern schwängert auch die Frau des Hausherrn, bis er auch mit diesem selbst sexuell aktiv wird. Alfred Schnittkes erstes Musiktheater-Meisterwerk aus dem Jahr 1992 ist ein beeindruckendes Beispiel für seine polystilistische Kompositionstechnik. Auch das Sujet ist vielschichtig – surrealer Albtraum wie politische Parabel über die Mechanismen der Macht.
Dortmund So. 21.5.2017
Weitere Tipps
Fremde Freundschaft Familienoper Spannendes Musiktheater nach
Jonathan Swifts Roman Gullivers Reisen
A
us dem weltbekannten Jugendbuch Gullivers Reisen von Jonathan Swift destillierte der Dramatiker John von Düffel ein Libretto, der Wiener Komponist Gerald Resch schrieb darauf eine Familienoper. Sie kreist mit Witz und Gefühl um die Verschiedenheit von Menschen und ihre Sichtweisen. Sind die Fremden nur anders oder schlecht und gefährlich? Ist der andere anders oder bin ich es selbst? Gullivers lustige und manchmal auch riskante Erlebnisse mit den
Liliputanern dieser seltsamen Insel und die Freundschaft des friedfertigen Eindringlings mit der klugen kleinen Vaniliput wecken die Hoffnung, dass wir uns über alle Verschiedenheit hinweg gegenseitig verstehen und akzeptieren können. Kann eine Opern-Uraufführung einen aktuelleren Stoff verhandeln? Resch: Gullivers Reise Theater Dortmund. Ingo Martin Stadtmüller (Leitung), Marcelo Diaz (Regie) Weitere Termine: 23., 25. & 30.5., 7., 11., 16., 18., 20. & 21.6.
Mannheim Fr. 26.5.2017
Frontale Flucht Oper Regisseur Luk Perceval liefert die Grundlage
für eine Antikriegsoper nach Erich Maria Remarque
E
rich Maria Remarques Antikriegsroman Im Westen nichts Neues verdichtete Regisseur Luk Perceval zu seinem Schauspiel Front und überschrieb ihn mit der Geschichte seines Heimatlandes Belgien und dessen Rolle im Ersten Weltkrieg. Seine Texte hat er nun in die Hände der israelischen Komponistin Chaya Czernowin gelegt. Behutsam verschmilzt sie Front mit der surrealen Short Story HomeCzernowin: Infinite Now Nationaltheater Mannheim. Titus Engel (Leitung), Luk Perceval (Regie) Weitere Termine: 28. & 31.5., 5., 7. & 18.6.
coming der Chinesin Xue Can und kontrastiert die gewaltsame Geschichte europäischer Männer mit der einer jungen Frau, die Zuflucht am Ende der Welt findet. So entsteht eine Oper über die Zentrifugalkräfte der Gegenwart.
Die israelische Komponistin Chaya Czernowin
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Kiel
SKYLLA UND GLAUKOS Sa. 6.5., 19:30 Uhr Theater Kiel Die amerikanische Tanzlegende Lucinda Childs inszeniert und choreografiert das lange vergessene Meisterwerk des barocken Violinvirtuosen Jean-Marie Leclair. Koblenz
DER VAMPYR Sa 6.5., 19:30 Uhr Theater Koblenz Heinrich Marschners deutsche Schauerromantik folgt Webers Der Freischütz und b ereitet Wagners Der fliegende Holländer vor. Nürnberg
Norma Sa., 13.5., 19:30 Uhr Staatstheater Nürnberg Der gefragte französische Schauspielregisseur Stéphane Braunschweig debütiert in Franken mit Bellinis Belcantohit, Generalmusikdirektor Marcus Bosch dirigiert. Köln
LE NOZZE DI FIGARO So., 21.5., 18:00 Uhr Oper Köln Nach dem erfolgreichen Start des neuen Da-Ponte-Zyklus mit Don Giovanni setzen GMD FrançoisXavier Roth und Regisseurin Emmanuelle Bastet ihre MozartBefragung fort. Heidelberg
WIR GRATULIEREN/ DER RING DES POLYKRATES So. 28.5., 19:00 Uhr Theater Heidelberg Die Renaissance des Komponisten Mieczysław Weinberg geht weiter, hier trifft er auf einen anderen jüdischen Exilanten: Erich Wolfgang Korngold.
Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Mai 2017 concerti 21
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Hessen Das Musikleben in Hessen im Mai
2 Denis Kozhukhin
Fotos: Felix Broede, Irène Zandel, Harald Hoffmann/Hänssler Classic, Kaupo Kikkas
Ohne Unschweife
4 Markus Becker Ohne Allüren
8 Frank Peter Zimmermann 10 Leonard Elschnbroich Ohne Kompromisse
Ohne Berührungsängste
2_Porträt Schwarz und weiß Kühler Blick auf heiße Noten: Denis Kozhukhin sieht das Stu dium der Werke als nüchterne Analyse. Doch im Konzert fordert der Pianist vor allem ei nes: Emotion 4_Interview »Ich habe alles gespielt, was sich nicht gewehrt hat« Markus Becker gehört zu den wenigen Pianisten, die einen hervorragenden internationalen Ruf haben und gleichzeitig dem Star-Rummel aus dem Weg gehen 8_Regionale Tipps So klingt Hessen Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concerti-Redaktion 14_Klassikprogramm concerti 05.17 Hessen 1
Porträt
Schwarz und weiß Kühler Blick auf heiße Noten: denis kozhukhin sieht das Studium der Werke als nüchterne Analyse. Doch spätestens im Konzert fordert der Pianist vor allem eines: Emotion. Von Matthias Nöther
Blonder Engel: Den ersten Klavierunterricht erhielt Denis Kozhukhin mit vier Jahren von seiner Mutter
2 Hessen concerti 05.17
durch ein Schlüsselloch auf Prokofjews Welt.“ Engagiert, sachlich, schnell spricht der 1986 geborene Pianist. Wer die komplexen Kriegssonaten Prokofjews eingespielt hat wie Kozhukhin vor drei Jahren, weiß mehr über diesen Komponisten, als in Biografien zu finden ist. Es sind ausladende, sperrige, teil-
weise aggressive und technisch sehr schwierige Werke. In der sechsten Sonate traktiert der Gewinner des Brüsseler „Reine Elisabeth“-Wettbewerbs – der Partitur folgend – das Klavier mit den Fäusten: die Geste eines an Stalinismus, Krieg und Terror Verzweifelten. Der Mann aus Nischni-Nowgorod weiß um den Gehalt dieser Stü-
Foto: Felix Broede
S
mall Talk interessiert Denis Kozhukhin nicht. Zu trinken bestellt er nichts, steigt lieber gleich in eine Diskussion über Sergei Prokofjew ein. Wie bitte: Die meisten Deutschen kennen von Prokofjew nur Peter und der Wolf? Der Russe schüttelt den blonden Pferdeschwanz und grinst breit: „Das ist, als schaute man
cke, doch als Interpret gilt es aus seiner Sicht, den kühlen Blick zu bewahren: „Wenn ich das studiere, darf ich nicht anders herangehen als bei Beethoven, Haydn oder Brahms: über die Struktur, die musikalische Architektur.“ Ein nüchterner, analytischer Blick – entsprechend hält Kozhukhin wenig vom Klischee, russische Pianisten seien für russische Musik zwangsläufig die besten Interpreten. Und fadenscheinig dünkt ihm auch der Mythos der „russischen Klavierschule“: Ist nicht Swjatoslaw Richter, Prokofjews Pianisten-Freund und Leitfigur dieser Schule, Schüler von Heinrich Neuhaus gewesen – eines aus Deutschland stammenden Klavierlehrers? „Es ist derjenige der beste Interpret, der das meiste Wissen über den jeweiligen Stil gesammelt hat.“
sel, schließlich zum Konzertexamen nach Stuttgart. Mittlerweile wohnt er mit Frau und seinem einjährigen Sohn am Stadtrand von Berlin. Ist der Pianist tatsächlich mal daheim, geht er mit der Familie spazieren, liest oder studiert kompositorische Stile: Wie hat der frühe Beethoven gearbeitet, wie der späte? Es geht ihm um das größtmögliche Wissen, um musikalische Weltliteratur – und doch verlangt er von sich selbst eine emotionale Verbundenheit zu den Stücken. „Nehmen wir die Klavierkonzerte von Ravel und Saint-Saëns: Die Noten kann ich nach drei oder vier Wochen, aber dann ist das Stück noch lange kein Teil von mir.“ Dazu gehörten Monate – wenn nicht Jahre … Solch hohe Ziele steckt sich Kozhukhin auch dann, wenn er wie vor einigen Monaten etwas vom 2016 verstorbenen Komponisten Pierre Boulez Auf der Suche nach den ganz spielt. Selbst wenn der bepersönlichen Noten in sich rühmt-berüchtigt war für seiNur vierzehn Jahre seines Le- nen Anspruch an die gleichsam bens verbrachte der kleine naturwissenschaftliche KorDenis in Russland, bevor er rektheit seiner Interpreten: nach Madrid auf ein Musikin- „Ich muss trotzdem als Mensch ternat ging. Und befand sich in dieser Musik engagiert sein. fortan in internationalen Ge- Sonst können es Maschinen filden, kamen doch hier aus spielen.“ vielen Ländern die Großen der Klavierzunft für Workshops Konzert-TIPP vorbei. Sein Lieblingslehrer wurde der deutsche Spezialist Wiesbaden So. 14.5., 20:00 Uhr Kurhaus für historische Tasteninstru- Denis Kozhukhin (Klavier), MDR Sinfomente, Andreas Staier. „Es war nieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). wie eine Zeitmaschine: Er Tschaikowsky: Schneeflöckchen, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 4 konnte mich allein durch sein g-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll Wissen fühlen lassen, wie MenCD-Tipp schen die Musik vor 200 Jahren empfanden und spielten.“ Tschaikowsky & Kozhukhin ist es gewohnt, inGrieg: Klavierkonzerte Denis Kozhukhin ternational zu denken: Nach (Klavier), RSB, Vassily Madrid ging es für ihn weiter Sinaisky (Leitung). Pentatone quer durch Europa nach Brüs-
Karten 06173 – 78 33 77
interview
»Ich habe alles gespielt, was sich nicht gewehrt hat« Markus Becker gehört zu den wenigen Pianisten, die einen
hervorragenden internationalen Ruf haben und gleichzeitig dem Star-Rummel aus dem Weg gehen. Von Maximilian Theiss
Herr Becker, Sie sind in Hannover aufgewachsen, haben dort studiert und haben hier eine Professur inne. Was ist eigentlich typisch Hannoveranisch?
Das ist in der Tat nicht so offensichtlich wie meinetwegen bei Köln oder Hamburg, was auch ein bisschen unserer neutralen Sprache geschuldet ist. Außerdem neigen die Hannoveraner zu einer Art Lokalmasochismus und preisen ihre Heimat nicht so gerne an. Hannover ist vielleicht keine wunderschöne Stadt, aber für Familien ist sie großartig: Es gibt kurze Wege, bezahlbare Wohnungen und, das durfte ich als Kind erleben, ein musikalisch unglaublich fruchtbares Umfeld. 4 Hessen concerti 05.17
Wie sind Sie denn musikalisch großgeworden?
Sie scheinen aber kein Fan von Crossover-Projekten zu sein ...
Ich war im Knabenchor Hannover, habe dort auch als Solist gesungen. Damals haben wir zum Beispiel auch mit Gustav Leonhardt und Philippe Herreweghe zusammengearbeitet, auch wenn mir damals als Kind nicht klar war, mit wem wir da eigentlich arbeiten durften. Außerdem hatte ich das Glück, dass es hier Karl-Heinz Kämmerling gab, bei dem ich erst Privatunterricht hatte und dessen Student ich später wurde.
Weil es oft anbiedernd ist und ich das Gefühl habe, dass sich die eine Musikrichtung hinter der anderen verstecken will. Wenn man jedoch solche Sachen mit einem Augenzwinkern versieht und sie nicht allzu ernst nimmt – warum nicht?
»Die wichtigste Ensemble-Disziplin ist zuzuhören« Als Teenager spielten Sie aber auch in einer Jazzband.
Ich war als Jugendlicher sehr neugierig. Was speziell den Jazz anbelangt, kam bei mir hinzu, dass ich als Kind das Klavier stets ohne Noten traktiert habe, weil es mir mehr Spaß gemacht hat, nach Gehör zu musizieren. Eine Freude, die sich bis heute gehalten hat, denn ich spiele immer noch gerne in Jazzesembles.
Arbeiten klassische Kammermusikensembles und Jazzbands denn so unterschiedlich?
Man kann schon viele Gemeinsamkeiten entdecken: In beiden Fällen geht es um Impulse, um die Frage, in welche Richtung ein Musikstück gehen soll, um Phrasierungsideen, um Transparenz. Jedoch wird in der Klassik minutiöser gearbeitet, während es im Jazz vor allem auf die Architektur der Musik ankommt, die dann oft erst am Konzertabend selbst ausgefüllt wird. Die wichtigste Disziplin wiederum ist bei den Ensemblearten gleich: einander zuzuhören. Wie schätzen Sie sich selbst als Kammermusiker ein?
Ich denke, dass ich meine Spielund Klangfreude bewahrt ha-
Foto: Irène Zandel
M
arkus Becker setzte sich bereits mit drei Jahren regelmäßig ans Klavier. Bemerkenswert früh zog es ihn immer wieder zum gemeinsamen Musizieren hin, gründete KammermusikEnsembles, sang im Knabenchor und spielte in Jazz- und Rockbands. Dem geselligen Muszieren ist er seither ebenso treu geblieben wie der Stadt Hannover.
zur Person
Aus Lust am Spiel: 1963 in Osnabrück geboren, zog Markus Becker im Kindes alter nach Hannover, wo er sich erst einmal ins Cembalo verliebte, ehe er sich dem Klavier zuwandte – und alles spielte, was auf diesem Tasteninstrument möglich ist. Als Jazz-Improvisator ist er auch noch heute hin und wieder zu hören. Seit 1993 ist Becker KammermusikProfessor an der Musikhoch schule in Hannover.
concerti 05.17 Hessen 5
interview
anstaltet mit erfreulich jungem Publikum. Wie sind Sie eigentlich zur Kammermusik gekommen?
be, dass ich nicht ins Kopfgesteuerte übergegangen bin, wobei im glücklichen Fall beides zusammenkommt, denn das eine bedingt das andere. Sie sind Interpret und Professor – hilft Ihnen Ihre Lehrtätigkeit dabei, sich auch künstlerisch zu entfalten?
Durchs Unterrichten konnte ich ein großes Repertoire kennenlernen, das ich teilweise gar nicht gespielt habe. Man darf auch nicht unterschätzen, wie viel man lernt, wenn man einem Ensemble nur zuhört und dabei ein Stück erarbeitet. Wie schätzen Sie eigentlich die äußeren Umstände ein, mit denen Ihre Studenten heutzutage nach dem Abschluss vorlieb nehmen müssen?
Man erlebt zwei Tendenzen: Einmal die – in großen Teilen politisch gewollte – Fusion von Orchestern, also den Rück6 Hessen concerti 05.17
bau einer hierzulande luxuriös ausgestatteten Klassiklandschaft. Das gilt auch für die Kammermusik, da die Kunstund Kammermusikvereine nicht mehr so finanziert werden wie in den siebziger und achtziger Jahren. Andererseits: Wenn ich sehe, was es an zahlreichen großartigen Streichquartetten mit jungen Leuten gibt, die auf den Markt drängen und die sich unter bescheidensten Umständen zusammentun, dann bin ich überzeugt davon, dass diese Energie und dieser Wille der Leute auf Dauer dazu führen wird, dass zwangsläufig neue Konzertformen mit neuartigen Spielstätten entstehen. Hier haben wir zum Beispiel das Kulturzentrum Pavillon. Das war früher ein linkes Zentrum, von dem man nie so genau wusste, was die Leute da drin als nächstes ausbrüten. Heute ist das ein super Laden, der auch Klassikkonzerte ver-
Sie treten außerdem auch immer wieder als Solist bei Klavierkonzerten auf. Ist da auch Teamwork gefragt oder gibt man als Pianist ein paar knappe Anweisungen und lässt das Orchester nach seinen Wünschen aufspielen?
Letztens habe ich wieder das 1. Klavierkonzert von Brahms gespielt und dabei für mich herausgefunden, dass es letzten Endes großartige Kammermusik ist. Manche Klavierkonzerte sind aber in der Tat so angelegt, dass das Orchester eine begleitende Funktion hat. So ist es beispielsweise in Teilen bei Max Regers Klavierkonzert mit seinem monströsen Klavierpart. Aber auch hier besteht ein ständiger Dialog mit dem Orchester. Sie gelten als Reger-Spezialist, seit Sie das gesamte Klavier werk eingespielt haben.
Foto: Irène Zandel
Kein Kulturpessimist: Markus Becker glaubt an die Zukunft der Klassik
Ich persönlich bin da über die Jahre einfach reingerutscht. Da ich schon in frühen Jahren recht gut vom Blatt spielen konnte, sind meine Mitschüler gerne auf mich zugekommen, wenn sie eine Klavierbegleitung gebraucht haben. Später habe ich zwar ganz konventionell Klavier studiert, habe aber auch immer wieder an KammermusikKursen teilgenommen. Am besten ist es aber sicherlich, wenn man sowohl solistisch als auch in einer Gruppe arbeitet, da das eine das andere befruchtet.
2016 hatten Sie vermutlich ein recht arbeitsreiches Reger-Jahr.
Das war ein ordentliches Pensum, in der Tat. Im Grunde habe ich alles gespielt von Reger, was sich nicht gewehrt hat. Auch die Vorbereitung ist ungemein anstrengend, weil sich die Stücke sträuben, gelernt zu werden, sie widersetzen sich dem Interpreten geradezu. Aber das macht auch den Reiz aus: Selbst nach dem Konzert ist es so, dass man von der Bühne kommt und kein einziges Thema singen kann. Die Musik von Reger ist unglaublich tief und ernst geschrieben, hat immer die Attitüde von hochromantischer, tief empfundener Musik. Wie kam es eigentlich zur Faszination Reger?
Ganz profan: Ich wurde angesprochen von einer Plattenfirma, ob ich das Klavierwerk von Reger aufnehmen möchte. Das war ein fantastischer Zeitpunkt: Ich war gerade fertig mit meinem Studium, hatte noch nicht die Professur inne und auch kein Projekt dieser Größenordnung in der Tasche. Also habe ich mir die vier Bände Klaviermusik aus der Stadtbibliothek ausgeliehen und durchgespielt. Während des ersten Durchgangs habe ich nebenher die Zeit gestoppt, um die Dauer des Gesamtwerks abschätzen zu können. Am Ende waren es zwölf Stunden. Witzigerweise war auch die Einspielung gerade mal fünf Minuten länger! Vor diesem Projekt kannte ich von Reger tatsächlich nur dessen Orgelwerk. Später hat sich übrigens herausgestellt, dass Karl-Heinz Kämmerling bei Reger-Schülern in Leipzig studiert hat, und auch einige Stücke von ihm aufgenommen hat. Da hat sich dann ein Kreis geschlossen – und die Faszination Reger war perfekt! Konzert-TIPP
Frankfurt So. 14.5., 17:00 Uhr Holzhausenschlösschen klavierplus. Nils Mönkemeyer (Viola), Markus Becker (Klavier). Bach: Sonate g-Moll BWV 1029, Hindemith: Violasonate Nr. 4 op. 11/4, Schumann: Adagio und Allegro op. 70, Brahms: Violasonate f-Moll op. 102/2 CD-Tipp
Haydn: Klaviersonaten Hob. XVI Nr. 21, 23, 28, 34 & 46 Markus Becker (Klavier) CAvi music
So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Hinter den Kulissen in wahre Abgründe schauen Darmstadt Frank Peter Zimmermann umgeht Widerstände mit Beethovens Violinkonzert
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ndlich wieder vereint: Nach Jahren der Ungewissheit hat Frank Peter Zimmermann seine Stradivari, die „Lady Inchiquin“, seit letzem Sommer wieder zurück. Ein gefundenes Fressen für die Medien. Doch davon hat sich der 1965 in Duisburg geborene Geiger nicht beeindrucken lassen, sondern hat das Wesentliche stets im Blick behalten: die Musik. Mit Vorliebe die zeitgenössische Musik. Auch
8 Hessen concerti 05.17
wenn er damit beim Publikum manchmal auf Widerstand stößt. Mit Beethovens Violinkonzert wird ihm das sicher nicht passieren. Für neue Klänge sorgt diesmal das Staatsorchester Darmstadt unter der Leitung seines Chefdirigenten Will Humbug. Johannes Maria Stauds filigranes und kammermusikalisches Werk Moment, Leute, Moment! wurde vom Orchestre National de Belgique 2014 im Andenken an den Ers-
ten Weltkrieg in Auftrag gegeben. HK Grubers überspitzte Orchesterschmankerl aus seiner Oper Geschichten aus dem Wiener Wald hingegen offenbaren erst beim Blick hinter die Kulissen ihre wahren Abgründe. Doch wer schwelgt nicht gern hin und wieder im Idyll vergangener Zeiten? Deswegen darf man zu den Klängen von Strauss’ Rosenkavalier und Ravels La Valse doch ruhig mal ein wenig ins Schwärmen und Träumen geraten. Julia Hellmig So. 7.5., 11:00 Uhr & Mo. 8.5., 20:00 Uhr Staatstheater Frank Peter Zimmermann (Violine), Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Werke von Gruber, Staud, Beethoven, R. Strauss & Ravel
Fotos: Harald Hoffmann/Hänssler Classic, Kirill Bashkirov
Endlich wieder vereint: Frank Peter Zimmermann und seine »Lady Inchiquin«
Montag, 13. November 2017 · 20.00 Uhr Julia Lezhneva Sopran Concerto Köln Werke von C.-H. Graun und A. Vivaldi
© Decca Simon Fowler
Sonntag, 29. Oktober 2017 · 20.00 Uhr Ensemble Nevermind Werke von G.-Ph. Telemann, F. Geminiani und J. S. Bach
© Georges Gobet
Julia Lezhneva
Dienstag, 5. Dezember 2017 · 20.00 Uhr Les Musiciens du Louvre Marc Minkowski Leitung J. S. Bach: Weichnachtsoratorium BWV 248 Sonntag, 28. Januar 2018 · 20.00 Uhr Kit Armstrong Klavier und Cembalo Ensemble Resonanz – Johannes Fischer Leitung Werke von J. S. Bach, W. Byrd und G. Lige�
Marc Minkowski © Neda Navaee
den Interpreten ist das A und O in der Musik. Das gilt insbesondere für Klavierduos. Eine intensive, punktgenaue Kommunikation ist da gefordert. Deshalb bestehen derlei Ensembles oft aus Geschwistern oder Ehepaaren, aus Musikern mithin, die nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch menschlich eine enge, vertrauensvolle Beziehung zueinander haben. Die beiden Protagonisten beim Meisterkonzert der Wetzlarer Kulturgemeinschaft – Alina Shalamova und Nikolay Shalamov – sind ein Ehepaar. Das 2009 gegründete Duo darf sich schon jetzt zu den besten seines Faches zählen. So gewann das bulgarischrussische Pianisten-Paar 2015 den selten vergebenen ersten Preis des ARD-Musikwettbewerbs in München – und erspielte sich außerdem den Publikumspreis. Georg Pepl
Donnerstag, 21. September 2017 · 20.00 Uhr Sir András Schiff Klavier Werke von J. S. Bach, L. v. Beethoven und B. Bartók
Mi� woch, 14. Februar 2018 · 20.00 Uhr Daniel Müller-Scho� Violoncello J. S. Bach: Suiten für Violoncello Solo Nr. I, III und V Samstag, 17. März 2018 · 18.00 Uhr! Orchestre des Champs-Elysées – Collegium Vocale Gent Philippe Herreweghe Leitung J. S. Bach: Johannes-Passion BWV 245
Kit Armstrong
Mi� woch, 11. April 2018 · 20.00 Uhr Gu�reund Trio und Bassoon Consort Frankfurt Ensembles der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Bach, Spuren Mi� woch, 2. Mai 2018 · 20.00 Uhr Giovanni Antonini Flöten O�avio Dantone Cembalo La Suave Melodia
30 %
ca. Ermäßigu ng Abonnem beim ent
© Michiel Hendryckx
Wetzlar Harmonie zwischen
10 Konzerte in der Alten Oper Frankfurt · Saison 2017/18
Ph. Herreweghe
Freitag, 8. Juni 2018 · 20.00 Uhr Giuliano Carmignola Violine und Leitung Venice Baroque Orchestra Werke von F. Geminiani, A. Vivaldi und J. S. Bach
© KASSKARA / DG
Menschlich und musikalisch harmonieren
G. Carmignola
Ein Paar auch am Klavier seit 2009: Alina und Nikolay Shalamov Do. 12.5., 20:00 Uhr Stadthalle Klavierduo Alina Shalamova und Nikolay Shalamov Werke von Mozart, Brahms, Schubert & Ravel
Karten über Frankfurt Ticket unter Telefon: 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de und bei den bekannten Vorverkaufsstellen Abonnements über die Geschä�sstelle der Frankfurter Bachkonzerte Telefon: 069/9550 4880, E-Mail: info@frankfurter-bachkonzerte.de
www.frankfurter-bachkonzerte.de
Tipps & Termine
Aufblühende Cello-Eleganz Fulda Leonard Elschenbroich richtet seinen Blick
mit einem Kammerkonzert nach Italien
N
ewcomer, Senkrechtstarter, Ausnahmemusiker: Leonard Elschenbroich wird seit Jahren als einer der charismatischsten Cellisten seiner Generation gefeiert. Der gebürtige Frankfurter erhielt bereits im Alter von zehn Jahren ein Stipendium an der Yehudi Menuhin School in London und studierte später an der Kölner Musikhochschule. Den Durchbruch feierte der junge Elschenbroich 2009 an der Seite Anne-Sophie Mutters beim Schleswig-Holstein Musik Festival mit dem Brahms-Doppelkonzert und gewann den an-
gesehenen Leonard Bernstein Award. Mittlerweile ist der 31-Jährige als Solist weltweit gefragt und engagiert sich auch in Südamerika, wo er das Orquesta Filarmonica de Bolivia, das inzwischen national führende Orchester, mitgründete und dem er noch immer eng verbunden ist als Mentor, Solist und Lehrer. Auf seiner diesjährigen Deutschlandtournee gibt Elschenbroich sechzehn Konzerte mit dem Hungarian Chamber Orchestra und tourt dafür durch die ganze Republik. Und da ist so manches Bonbon zu hören. Insa Axmann
Sucht den Kontakt zum Publikum: Leonard Elschenbroich Fr. 12.5., 20:00 Uhr Fürstensaal Leonard Elschenbroich (Violoncello), Hungarian Chamber Orchestra. Werke von Wolf, Rossini, Paganini, Vivaldi, Verdi & Strawinsky
Centrum Frankfurt
Das C. Bechstein Centrum Frankfurt lädt ein zum Workshop »Die kleinen Klavierbauer«, eine Reise in die Welt der Flügel und Klaviere, zum Selbstentdecken und Ausprobieren. Was hat der Klang einer Saite mit dem Flügelschlag einer Biene gemeinsam? Und wie viele Elefanten müsste man an einen Draht hängen, um die richtige Spannung für eine Klaviersaite zu bekommen? Bei C. Bechstein können Kinder ab 6 Jahren den Geheimnissen des Klavierbaus auf die Spur kommen und erfahren, wie letztlich der Ton ins Klavier kommt.
Mehr Informationen und Anmeldung unter frankfurt@bechstein.de und www.bechstein-centren.de
10 Hessen concerti 05.17
Fotos: Felix Broede, Nils Vilnis
WO IST DENN DER TON VERSTECKT?
Barock-König trifft Minimal-Papst Organistin Iveta Apkalna setzt in Frankfurt auf Gegensätzliches
D
ie charismatische Lettin Iveta Apkalna gilt als Königin der Orgel, hat bereits zweimal den Echo-Klassikpreis gewonnen und ist neuerdings Titularorganistin der Hamburger Elbphilharmonie. Ihr Recital im Großen Saal der Alten Oper widmet sie einem außergewöhnlichen Komponisten-Duo, lässt sie doch den berühmtesten aller Orgelkünstler auf eine Ikone der Minimal Music treffen: Das Programm besteht ausschließlich aus Werken von Johann Sebastian Bach und Philip Glass. Zu hören ist auch das wohl bekannteste Orgelwerk aller Zeiten, die Toccata und Fuge d-Moll BWV 565. Kleine Ironie am Rande: Ausgerechnet bei diesem Hit der Orgelmusik ist Bachs Urheberschaft Gegenstand kontroverser Diskussionen. Martin Geck gibt allerdings in seiner Bach-Biografie zu bedenken: „Sinnvoller als bloße Zweifel sind Überlegungen zur Werkgeschichte: Ist BWV 565 möglicherweise aus einer Violinkomposition entstanden oder – was plausibler erscheint – aus einer Toccata für Klavier?“ Denn so wichtig der Komponistenname ist – ebenso entscheidend, wie das Musikstück überhaupt erst entstehen konnte. Georg Pepl Fr. 5.5., 20:00 Uhr Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel). Bach: Pièce d’Orgue BWV 572, Passacaglia c-Moll BWV 582, Präludium und Fuge D-Dur BWV 532 & Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Glass: Mad Rush, Dance No. 4 u. a.
Showtalent am Orgelspieltisch: Iveta Apkalna
Zwei Molotow-CocktailWerfer wüten in der Oper Wiesbaden Bei den Internationalen Maifestspielen regieren die kleine und die große Angst
Germane mit »German Angst«? – Auch der Ring-Zyklus gehört zum Festivalprogramm unter dem Motto »Welt in Bewegung«
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lberiche und sonstige böse Zwerge regieren die Welt – diesen Eindruck könne man zunehmend bekommen, so Uwe Eric Laufenberg. Der Intendant des Staatstheaters Wiesbaden sagte dies bei der Vorstellung des Programms der Maifestspiele, diesem noch aus der Kaiserzeit stammenden Traditionstermin der hessischen Landeshauptstadt. Mit den bösen Zwergen meinte er Fädenzieher wie Putin oder Trump, während er in Trumps rechtem Einflüsterer Stephen Bannon den Intrigan-
12 Hessen concerti 05.17
ten Hagen wiedererkennt. Alles Personal aus Richard Wagners Ring des Nibelungen – und der steht im Zentrum der diesjährigen Maifestspiele. Alle vier Ring-Opern werden gegeben, zwei Zyklen innerhalb eines Monats, da wird einiges gestemmt. Und die Maifestspiele sind damit sozusagen wieder dort angekommen, wo sie einstmals gestartet waren: Schließlich wurden sie 1896 als Klein-Bayreuth gegründet, bis 1914 war Wagner die fundamentale Festspielsäule. Der Mai wurde übrigens
deswegen gewählt, weil Kaiser Wilhelm II. stets im Wonnemonat zur Kur in die Bäderstadt zu kommen pflegte. Der Kaiser würde sich aber gruseln vor diesem Programm. Nicht vor dem Ring, der gezeigt wird in einer Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg, wie er sie vor wenigen Jahren für Linz erarbeitet hatte. Aber sicher vor dem, was den Ring begleitet und den Fokus auf die Götterdämmerung legt mit dem großen Weltenbrand. So wird es auf dem Warmen Damm vor dem ehrwürdigen Theater eine „Oper für acht Sänger und zwei Molotow-Cocktail-Werfer“ geben unter dem Titel Verbrannte Erde. Der schwedische Künstler Markus Öhrn und der Komponist Arno Waschk haben diese Performance konzipiert als eine „rituelle Liebeserklärung an den Anarchisten Richard Wagner“. Wagner war ja ein Mann auf den Barrikaden, somit ist der Weg vom Dresdner Maiaufstand 1849 zu den Wiesbadener Maifestspielen 2017 gar nicht mehr weit. „Welt in Bewegung“ lautet das Motto des ganzen FestspielProgramms, „German Angst“ spielt da eine große Rolle. Das Staatstheater empfiehlt: „Keine Angst vor der Angst: Zum Themenschwerpunkt ,German Angst‘ können verschiedene Vorstellungen im Paket gekauft werden.“ Und die heißen: „Große Angst“, „Kleine Angst“ und „Kleine Angst 2“. Für was sich wohl der Kaiser entschieden Stefan Schickhaus hätte? Internationale Maifestspiele 26.4.–28.5.2017 Klaus Florian Vogt, Julia Lezhneva, René Pape, Max Emanuel Cencic, Calmus Ensemble u. a. Wiesbaden
Fotos: Karl und Monika Forster, Andreas Malkmus
Tipps & Termine
Der Nachwuchs liegt ihr am Herzen: 2007 erhielt die in München unterrichtende Geigerin Ana Chumachenco das Bundesverdienstkreuz
Wenn im Taunus der Himmel voller Geigen hängt Studierende erproben ihr Können in prominent geleiteten Meisterkursen der Kronberg Academy it Kronberg geht’s bergauf. Nicht wirtschaftlich, da ist die Taunus-Stadt eh schon ganz oben, als drittreichste Kommune in Deutschland. Nach oben strebt Kronberg in Sachen Tonlage: Erst war es die
„Welthauptstadt des Cellos“, Mstislav Rostropovich prägte das Wort aufgrund der seit 1993 stattfindenden Cello-Meisterkurse jener Initiative, die heute „Kronberg Academy“ heißt. 1998 und 2003 fanden dann
Geigen Meisterkurse & Konzerte 11.–18.5.2017 Ana Chumachenco, Gidon Kremer, Julian Rachlin, Alexander Sitko vetsky, Marie-Elisabeth Hecker u. a. Kronberg
3. Juni - 5. August 2017 Infos und Karten unter:
Julia Fischer
Dominic Miller Arabella Steinbacher
www.weilburger-schlosskonzerte (0 64 71) 94 42 -10 / 11
Alexander Krichel
M
jeweils ein „Viola Fest“ statt, seit 2009 gibt es alle zwei Jahre „Geigen Meisterkurse & Konzerte“. Im Mai lassen sich bedeutende Geiger und vor allem Geigenlehrer wie Ana Chumachenco, Gidon Kremer und Julian Rachlin beim Unterrichten über die Schulter schauen und im Konzert erleben. Wobei in diesem Jahr Kremer im besonderen Fokus stehen dürfte: Der Geiger, der 2008 den Sitz seiner Gidon-Kremer-Stiftung nach Kronberg verlegt hat, wurde im Februar 70 Jahre alt. Bei seinem Kammerkonzert wird ihm nun eine Notenedition des Beethoven-Violinkonzerts überreicht mit seinen eigenen Fingersätzen und Bogenstrichen in der Solostimme, so wie sie ihm zu Ehren jetzt in einer limitierten Ausgabe im Henle-Verlag erschienen ist. Stefan Schickhaus
concerti 05.17 Hessen 13
Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Mai
Tipp
5.5. Freitag
Frankfurt
Bad Sooden-Allendorf
18:00 Opernhaus Verdi: Rigoletto. Hendrik Müller (Regie)
19:00 Altes Kurhaus Tschaikowskys Wiegenlied und andere Preziosen. André Dolabella (Klavier). Ravel: La Valse, Tschaikowsky/Rachmaninow: Wiegenlied, Debussy/Dolabella: Prélude à l’après-midi d’un faune u. a.
Kassel
20:00 Kongress Palais Stadthalle Staatsorchester Kassel, Giordano Bellincampi (Leitung). Gade: Efterklange af Ossian, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum op. 61, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Wiesbaden
17:00 Hessisches Staatstheater Wagner: Götterdämmerung. Alexander Joel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)
2.5. Dienstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Evita. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie)
7.5. sonntag
11:00 Alte Oper Frankfurt Viktoria Mullova (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Michael Sanderling (Leitung). Sibelius: Finlandia op. 26 & Violinkonzert d-Moll op. 47, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll Finnland spielte im Leben der russischen Geigerin Viktoria Mullova eine große Rolle: 1980 gewann sie in Helsinki den Sibelius-Wettbewerb und zwei Jahre später war Finnland der Ausgangspunkt ihrer Flucht aus der Sowjetunion.
4.5. Donnerstag
Frankfurt
Darmstadt
19:00 KunstKulturKirche Aller heiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Richard Millig (Konzep tion & Klangregie)
19:30 Staatstheater Gounod: Faust
20:00 Alte Oper Max Raabe & Palast Orchester
3.5. Mittwoch Frankfurt
20:00 Alte Oper Max Raabe & Palast Orchester
20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Schubert: Die Winterreise. Andrè Schuen (Bariton), Daniel Heide (Klavier) Frankfurt
19:00 Villa Bonn Goldmund-Quartett. Schubert: Streichquartett Es-Dur D 87, Berg: Streichquartett op. 3, Haydn: Streichquartett G-Dur op. 54/1, Schumann: Streichquartett F-Dur op. 41/2
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie). Musik von Bach, Ligeti & Strawinsky
20:00 Alte Oper Hilary Hahn (Violine), Orchestre National de Lyon, Leonard Slatkin (Leitung). Franck: Le chasseur maudit, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Berlioz: Symphonie fantastique
Rüsselsheim
Fulda
20:00 Theater Hubbard Street 2. Terence Marling & Shannon Gillen (Choreografie)
20:00 Schlosstheater Hubbard Street 2. Terence Marling & Shannon Gillen (Choreografie)
Kassel
14 Hessen concerti 05.17
Darmstadt
19:30 Staatstheater Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum. Michael Nündel (Leitung) Frankfurt
19:30 Opernhaus Krenek: Drei Opern. Lothar Zagrosek (Leitung) 20:00 Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel). Bach: Pièce d’Orgue BWV 572, Passacaglia c-Moll BWV 582, Präludium und Fuge D-Dur BWV 532 & Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Glass: Mad Rush, Dance No. 4 & Conclusion aus „Satyagraha“ 20:00 hr-Sendesaal Eötvös’ Ungarn. Hwayoon Lee (Viola), Jochen Tschabrun & Sven van der Kuip (Klarinette), Lars Rapp, Konrad Graf & Burkhard Roggenbuck (Schlagzeug), hr-Sinfonieorchester, Gregory Vajda (Leitung). Sári: Concertino, Tihanyi: Passacaglie, Eötvös: Levitation, Vajda: DrumsDrumsDrums 22:00 Oper (Holzfoyer) Oper im Dialog: Drei Opern Kassel
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie). Musik von Bach, Ligeti & Strawinsky
6.5. Samstag Bad Vilbel
15:00 Burg Mozart für Kinder: Figaros Hochzeit – Öffentliche Generalprobe. Markus Höller (Leitung), Studierende der HfMDK Frankfurt
Foto: Sophie Simnett
1.5. Montag
Darmstadt
19:30 Staatstheater Janáček: Jenůfa. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt
19:00 Opernhaus R. Strauss: Arabella. Stefan Soltesz (Leitung), Christof Loy (Regie) 20:00 Alte Oper Die Kunst des Unmöglichen. Joja Wendt (Klavier) GieSSen
19:30 Stadttheater Sondheim: Into the Woods. Inga Schneidt (Choreografie) Kassel
19:30 Opernhaus Offenbach: Die Großherzogin von Gerolstein Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Nijinski. Marco Goecke (Choreografie). Musik von Debussy u. a.
7.5. Sonntag Bad Vilbel
12:00 Burg Mozart für Kinder: Figaros Hochzeit (Premiere). Markus Höller (Leitung), Benedikt Borrmann (Regie), Studierende der HfMDK Frankfurt Darmstadt
11:00 Staatstheater Frank Peter Zimmermann (Violine), Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Gruber: Song aus „Geschichten aus dem Wiener Wald“, Staud: Moment, Leute, Moment!, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, R. Strauss: Der Rosenkavalier, Ravel: La Valse
16:00 Staatstheater (Kammerspiele) Die kleine Entführung. Michael Nündel (Leitung), Sebastian Gühne (Regie) Frankfurt
10:00 & 11:30 Oper (Holzfoyer) Kinderkonzert: Aramsamsam 11:00 Alte Oper Viktoria Mullova (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Michael Sanderling (Leitung). Sibelius: Finlandia op. 26 & Violinkonzert dMoll op. 47, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 Weitere Infos siehe Tipp 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Familienkonzert: Così fan tutte für Kinder. Studierende der Musikhochschule Würzburg 17:00 Holzhausenschlösschen klavierplus. Gabriel Schwabe (Violoncello), Jan Philip Schulze (Klavier). Debussy: Sonate d-Moll, Schubert: Sonate a-Moll D 821, Brahms: Sonate e-Moll op. 38 19:30 Festeburgkirche Fantasie. Magdalena Faust (Klarinette), Johanna Pichlmair (Violine), Marie Rosa Günter (Klavier). Mozart: Trio Es-Dur KV 498 „Kegelstatt-Trio“, Schumann: Märchenerzählungen & Fantasiestücke op. 73, Skrjabin: Klaviersonate Fantasie gis-Moll Nr. 2 op. 9, Bizet/Sarasate/ Pichlmair: Carmen Fantasie 19:30 Opernhaus Krenek: Drei Opern. Lothar Zagrosek (Leitung), David Hermann (Regie)
GieSSen
20:00 taT-studiobühne Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Wels (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie) Kassel
11:00 Opernhaus Ahmed Khittan (Darbuka), Mustafa Kudsi (Oud), Staatsorchester Kassel, Anja Bihlmaier (Leitung). Süßmayr: Allegro aus „Sinfonia turchesca“ C-Dur, Roustom: Dabke, Haydn: Sinfonie Nr. 63 C-Dur Hob. 1:63 „La Roxelane“, Prokofjew: Overtüre über hebräische Themen op. 34b, Wurz: über_brücken (UA), Nielsen: Aladdin-Suite op. 34 Wiesbaden
11:00 Museum ensemble variant. Mozart: Quartett D-Dur KV 285 & Quintett D-Dur KV 593, Kraus: Quintett D-Dur op. 7, Wranitzky: Sextett Nr. 6 19:30 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Florian Boesch (Bassbariton), Justus Zeyen (Klavier). Mahler: Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“, Schumann: Gesänge des Harfners, Lieder von Schubert 19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Nijinski. Marco Goecke (Choreografie). Musik von Debussy u. a.
8.5. Montag
Fulda
Bad Vilbel
17:00 Stadtschloss (Fürstensaal) Das Aktuelle Konzert. Preisträger des ARD Musikwettbewerbs 2016
10:30 Burg Mozart für Kinder: Figaros Hochzeit. Markus Höller (Leitung), Studierende der HfMDK Frankfurt
Freitag, 5. Mai 2017 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Koopera�on mit der Alten Oper Frankfurt
Iveta Apkalna spielt Werke von Johann Sebas�an Bach und Philip Glass Karten zu € 49 / € 39 / € 32 / € 25 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2016 FBK 09 Apkalna Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
© Sven Lorenz
Orgel
www.frankfurter-bachkonzerte.de 15.03.2017 16:57:38 concerti 05.17 Hessen 15
Klassikprogramm
Darmstadt
Wiesbaden
20:00 Staatstheater Frank Peter Zimmermann (Violine), Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Gruber: Song aus „Geschichten aus dem Wiener Wald“, Staud: Moment, Leute, Moment!, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Ravel: La Valse, R. Strauss: Der Rosenkavalier
20:00 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Nachtgedanken. Calmus Ensemble, Elke Heidenreich (Lesung)
Frankfurt
19:30 Staatstheater Gounod: Faust. Karsten Wiegand (Regie)
20:00 Alte Oper Viktoria Mullova (Violine), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Michael Sanderling (Leitung). Sibelius: Finlandia & Violinkonzert d-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Ensemble Modern, Arditti Quartet, Brad Lubman (Leitung). Trapani: PolychROME, Grütter: Die Häutung des Himmels, Ferneyhough: Umbrations Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Resonanzboden 129 – Patrik Ringborg
9.5. Dienstag
12.5. Freitag Darmstadt
Frankfurt
10.5. Mittwoch Darmstadt
11:00 Staatstheater (Kammerspiele) Die kleine Entführung. Michael Nündel (Leitung). Musik von Mozart Frankfurt
19:00 Opernhaus R. Strauss: Arabella. Stefan Soltesz (Leitung), Christof Loy (Regie) 19:30 Katharinenkirche London Concertante. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
Bad Vilbel
Kassel
10:30 Burg Mozart für Kinder: Figaros Hochzeit. Markus Höller (Leitung), Benedikt Borrmann (Regie), Studierende der HfMDK Frankfurt
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie). Musik von Bach, Ligeti & Strawinsky
Darmstadt
11:00 Staatstheater (Kammerspiele) Die kleine Entführung. Michael Nündel (Leitung), Sebastian Gühne (Regie). Musik von Mozart Frankfurt
20:00 Alte Oper Pablo Sáinz Villegas (Gitarre), Amsterdam Sinfonietta, Candida Thompson (Violine & Leitung). Piazzolla: Libertango, Boccherini: Fandango, Rota: Concerto per archi, Tárrega: Gran Jota, Rodrigo: Fantasía para un gentilhombre, Williams: Fantasy on a theme by Thomas Tallis 20:00 Opernhaus Anna Caterina Antonacci (Sopran), Donald Sulzen (Klavier), Hindemith Quartett. Berlioz: Mort d’Ophélie, Debussy: Chansons de Bilitis, Resphigi: Acqua, Crepuscolo, Sopra un’aria antica & Il tramonto, Poulenc: La Fraicheur et le leu, Ravel: Cinq Mélodies populaires greques, Hahn: Venezia Kassel
11:00 Opernhaus Jugendkonzert: über_brücken. Staatsorchester Kassel, Anja Bihlmaier (Leitung) 16 Hessen concerti 05.17
11.5. Donnerstag Frankfurt
19:30 Musikhochschule Classic Masters. Alexej Gorlatch (Klavier), Hochschulorchester, Vassilis Christopoulos (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 19:30 Opernhaus Verdi: Rigoletto. Carlo Montanaro & Simone Di Felice (Leitung), Hendrik Müller (Regie) 20:00 Alte Oper Symphoniacs. Vivaldi meets Daft Punk 20:00 hr-Sendesaal Auftakt: Artist in Residence. François Leleux (Oboe & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183, Lebrun: Oboenkonzert d-Moll, Fauré: Pelléas et Mélisande, Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 „Symphonie classique“ Kronberg
20:00 Johanniskirche Reflexionen & Perspektiven. Gidon Kremer (Violine), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Lucas Debargue (Klavier). Weinberg/ Kremer: Acht Preludes op. 100, Schostakowitsch: Violinsonate G-Dur & Klaviertrio Nr. 2 e-Moll
19:30 Opernhaus Krenek: Drei Opern. Lothar Zagrosek (Leitung), David Hermann (Regie) 20:00 hr-Sendesaal Auftakt: Artist in Residence. François Leleux (Oboe & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183, Lebrun: Oboenkonzert d-Moll, Fauré: Pelléas et Mélisande, Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 „Symphonie classique“ Fulda
20:00 Stadtschloss (Fürstensaal) Leonard Elschenbroich (Violoncello), Hungarian Chamber Orchestra. Wolf: Italienische Serenade, Rossini: Streichersonate Nr. 6, Paganini: Moses-Variationen, Vivaldi: Cellokonzert g-Moll RV 416, Verdi: Streichquartett e-Moll Kassel
19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung) Wetzlar
20:00 Stadthalle Klavierduo Alina Shalamova und Nikolay Shalamov. Werke von Mozart, Brahms, Schubert & Ravel Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Light. Andrea Leine & Harijono Roebana (Choreografie), Iwan Gunawan (Leitung). Musik von Gunawan
Kassel
19:30 Opernhaus R. Strauss: Elektra Kronberg
20:00 Stadthalle Balkan Vibes. Gilles Apap (Violine), Meduoteran Seligenstadt
20:00 Jakobsaal Schumannia. Guido Schiefen (Violoncello), Markus Kreul (Klavier). Schumann: Drei Fantasiestücke op. 73, Abendlied op. 85/11, Adagio und Allegro op. 70 u. a. Wiesbaden
13.5. Samstag Darmstadt
16:00 Staatstheater (Kammerspie le) Die kleine Entführung. Michael Nündel (Leitung), Sebastian Gühne (Regie). Musik von Mozart
16:00 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Gesprächskonzert – Auf Rosen gebrettelt. Merlin Ensemble Wien, Martin Walch (Leitung). Schönberg: Brettl-Lieder, J. Strauss/Schönberg: Rosen aus dem Süden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Light. Andrea Leine & Harijono Roebana (Choreografie), Iwan Gunawan (Leitung). Musik von Gunawan 22:15 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: (Fast) Alles Walzer – Schönberg und sein Kreis. Merlin Ensemble Wien. J. Strauss/Berg: Wein, Weib und Gesang, Schönberg/Webern: Kammersinfonie Nr. 1 op. 9, Zemlinsky: Drei Stücke, J. Strauss/ Schönberg: Lagunenwalzer op. 411
14.5. Sonntag Bad Arolsen
19:30 Residenzschloss Gitarren-Kontraste. Friedemann Wuttke (Gitarre). Werke von Bach, Villa-Lobos u. a.
19:30 Jagdschloss Kranichstein (Marstall) Russische Romantik. Philharmonie Merck, Matthias Metzger (Leitung). Kalinnikow: Serenade gMoll, Glasunow: Thema und Variationen g-Moll, Arensky: Variationen über ein Thema von Tschaikowsky, Tschaikowsky: Serenade C-Dur 19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Evita. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) Frankfurt
11:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mein Lieblingsstück. Studierende der HfMDK Frankfurt, Ernst-August Klötzke (Moderation). Bach: Badinerie aus Suite Nr. 2 h-Moll BWV 1067 u. a.
präsentiert von
18:00 Musikhochschule Clara Schumann Salon „Freunde: Mendelssohn und Schumann“. Guoda Gedvilaite (Klavier) 19:00 Opernhaus R. Strauss: Arabella. Stefan Soltesz (Leitung) 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Love, Peace and Harmony. Günter Lehr (Leitung & Klavier), Heidi Böhm-Schmitz (Choreografie) GieSSen
19:30 Stadttheater Schnittke: Leben mit einem Idioten (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Georg Rootering (Regie) Hanau
19:30 Congress Park Chelsey Schill (Sopran), Jan Hoffmann (Tenor), Patrick Ruyters (Bariton), Frankfurter Singakademie, Neue Philharmonie Frankfurt, Anna Skryleva (Leitung). Chatschaturjan: Gajaneh-Suite Nr. 1, Orff: Carmina Burana Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
METROPOLITAN OPERA LIVE: DER ROSENKAVALIER NUR AM SAMSTAG, 13.5. UM 19 UHR Eine wahre Traumbesetzung: Renée Fleming fasziniert als Marschallin, Elīna Garanča in der Rolle des Octavian!
Infos und Karten unter cinestar.de
concerti 05.17 Hessen 17
Klassikprogramm
Darmstadt
Marburg
Girauds „Pierrot Lunaire“
19:30 Staatstheater Kander: Cabaret. Will Humburg (Leitung), Nicole Claudia Weber (Regie)
20:00 Erwin-Piscator-Haus ARD-Preisträger 2016 (Horn), Thüringen Philharmonie Gotha, Hermann Breuer (Leitung). Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur „Italienische“, R. Strauss: Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur, Bizet: Sinfonie Nr. 2 C-Dur „Roma“
19:30 Wartburg Davis/Bourne: Loserville. Frank Bangert (Leitung)
17:00 St. Gallus Festliches Barock. La Stagione vocale, La Stagione Frankfurt, Michael Schneider (Leitung). Werke von Telemann Frankfurt
11:00 Opernhaus Mittendrin – Das ungewöhnliche Konzert. Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Stipendiaten der Paul-HindemithOrchesterakademie, Lothar Zagrosek (Leitung), Sascha Nathan (Moderation) Weitere Infos siehe Tipp 17:00 Holzhausenschlösschen klavierplus. Nils Mönkemeyer (Viola), Markus Becker (Klavier). Bach: Sonate g-Moll BWV 1029, Hindemith: Sonate op. 11/4, Schumann: Adagio und Allegro op. 70, Brahms: Sonate f-Moll op. 102/2 18:00 hr-Sendesaal Saiten – Tasten – Stimme. Paula Murrihy (Mezzosopran), Akemi Mercer-Niewöhner (Violine), Dirk Niewöhner (Viola), Ariel Barnes (Violoncello), Maria Ollikainen (Klavier). A. Busch: Drei Lieder op. 3a, Hausegger: Drei Gesänge nach mittelhochdeutschen Dichtungen, Brahms: Zwei Gesänge op. 91 & Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Love, Peace and Harmony. Günter Lehr (Leitung & Klavier), Tobias Lenel (Regie), Heidi Böhm-Schmitz (Choreografie)
Neunkirchen
16:00 & 19:00 Ev. Kirche Russische Romantik. Philharmonie Merck, Matthias Metzger (Leitung). Werke von Kalinnikow, Glasunow u. a. Offenbach
17:00 Capitol Theater Capitol Symphonie Lounge II. Chelsey Schill (Sopran), Jan Hoffmann (Tenor), Patrick Ruyters (Bariton), Frankfurter Singakademie, Neue Philharmonie Frankfurt, Anna Skryleva (Leitung). Chatschaturjan: Gajaneh-Suite Nr. 1 & Säbeltanz, Orff: Carmina Burana Wiesbaden
11:00 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Der lachende Schönberg. Merlin Ensemble Wien, Martin Walch (Leitung). J. Strauss/Webern: Schatzwalzer, Schönberg/Körber: Kammersinfonie Nr. 2 (DEA) 19:30 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Pierrot. Merlin Ensemble Wien, Sylvie Rohrer (Sprechgesang). Eisler: Fünf Lieder nach Texten von Bertolt Brecht & Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben, Schönberg: Pierrot Lunaire, Gedichte aus Albert
Tipp
GieSSen
Kassel
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie), Alexander Hannemann (Leitung) Kronberg
20:00 Johanniskirche Klangfülle – Sonorità. Miriam Fried & Ana Chumachenco (Violine), Yumiko Urabe (Klavier). Bach: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004, Beethoven: Violinsonate A-Dur op. 47 „Kreutzer“ 18 Hessen concerti 05.17
15.5. Montag Darmstadt
16:00 Staatstheater Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg (Premiere). Will Humburg (Leitung), Amir Reza Koohestani (Regie) Frankfurt
20:00 Alte Oper Cameron Carpenter (Orgel), Academy of St Martin in the Fields, Tomo Keller (Violine & Leitung). Bach/Carpenter: Klavierkonzert Nr. 2 E-Dur BWV 1053, Beamish: Variations on a Theme of Benjamin Britten, Poulenc: Orgelkonzert g-Moll, Barber/Carpenter: Adagio für Streicher op. 11, Britten: Variationen über ein Thema von Frank Bridge op. 10, Gershwin/Carpenter: Gershwiniana 20:00 Heiliggeistkirche Bach-Jazz. Thomas-Gabriel-Trio Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Sounds of Change – Barock Meets Jazz. Sabine Roppel (Gesang), Detlef Landeck (Posaune & Akkordeon), Christoph Baader (Posaune), Donato Deliano (Klavier). Werke von Bach, Dowland, Monteverdi, Purcell u. a. Kronberg
20:00 Johanniskirche Zukunftsgeiger: Alumni der Kronberg Academy. Alexander Sitkovetsky & Nikita BorisoGlebsky (Violine), Wu Qian & Nikita Boriso-Glebsky (Klavier). Schumann: Violinsonate Nr. 2 d-Moll, Beethoven: Violinsonate Nr. 7 c-Moll op. 30/2
19:30 Opernhaus Krenek: Drei Opern. Lothar Zagrosek (Leitung), David Hermann (Regie)
19:30 Stadttheater Titus Andronicus – Ein Machtspiel. Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord
20:00 Kurhaus Denis Kozhukhin (Klavier), MDR Sinfonieorchester, Kristjan Järvi (Leitung). Tschaikowsky: Schneeflöckchen, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
14.5. sonntag
11:00 Opernhaus Frankfurt Mittendrin – Das ungewöhnliche Konzert. Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Stipendiaten der Paul-Hindemith-Orchesterakademie, Lothar Zagrosek (Leitung), Sascha Nathan (Moderation). Hindemith: Lustige Sinfonietta d-Moll, Mozart: Sinfonie Nr. 36 „Linzer“ Faible für Archäologie: Wenn’s der musikalische Terminkalender zulässt, widmet sich Dirigent Lothar Zagrosek gern Ausgrabungen aus der spätrömischen Geschichte.
Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Faust – Eine Version des deutschen Klassikers aus Peking. China National Peking Opera Company, Anna Peschke (Regie), Zhou Liya & Han Zhen (Choreografie). Musik von Luigi Ceccarelli & Chen Xiaoman
16.5. Dienstag Battenberg
20:00 Burgberghalle Kultursommer Nordhessen. Saxesse: Sistergold
Foto: Christian Nielinger
Flörsheim
Fulda
Kronberg
GieSSen
20:00 Schlosstheater Abraham: Viktoria und ihr Husar. Theater Altenburg-Gera, Winfried Schneider (Choreografie)
20:00 Stadthalle Mihaela Martin, Julian Rachlin & Boris Kuschnir (Violine), Sarah McElravy (Viola), Jonathan Roozeman (Violoncello), Itamar Golan & Plamena Mangova (Klavier). Mendelssohn/Menuhin: Violinsonate F-Dur, Strawinsky: Divertimento aus „Der Kuss der Fee“, Händel: Triosonate g-Moll HWV 391, Franck: Klavierquintett f-Moll FWV 7
20:00 taT-studiobühne Offenbach: Häuptling Abendwind
Kronberg
20:00 Johanniskirche Zukunftsgeiger: Junge Solisten der Kronberg Academy. Fumika Mohri, JiYoung Lim & William Hagen (Violine), Megumi Hashiba & Albert Cano Smit (Klavier). Schubert: Rondo h-Moll D 895 op. 70 „Rondo brillant“, Schumann: Violinsonate Nr. 1 a-Moll op. 105, Brahms: Violinsonate Nr. 3 op. 108 Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Faust – Eine Version des deutschen Klassikers aus Peking. China National Peking Opera Company, Anna Peschke (Regie), Zhou Liya & Han Zhen (Choreografie). Musik von Ceccarelli & Xiaoman
17.5. Mittwoch Knüllwald
20:00 Burg Wallenstein Kultursommer Nordhessen. Saxesse: Sistergold
18.5. Donnerstag Bad Homburg
19:30 Kurtheater Italienische Opernnacht. Opera Classica Europa, RheinMain-Philharmoniker, Hans-Friedrich Härle (Leitung). Werke von Verdi, Puccini u. a. Frankfurt
19:00 Alte Oper Junges Konzert. Håkan Hardenberger (Trompete), Slowakischer Philharmonischer Chor Bratislava, hr-Sinfonieorchester, Peter Eötvös (Leitung). Eötvös: Jet Stream (UA), Liszt: Dante-Sinfonie 19:30 Holzhausenschlösschen Forum Alte Musik „inside“: Zum 250. Todestag von Georg Philipp Telemann 19:30 Opernhaus Krenek: Drei Opern
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Kronberg
20:00 Stadthalle Ausgezeichnet! Abschlusskonzert der Meisterschüler Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele: Händel – Giustino. lautten compagney Berlin, Compagnia Marionettistica, Wolfgang Katschner (Leitung), Eugenio Monti Colla (Regie)
19.5. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Gounod: Faust. Karsten Wiegand (Regie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Serussi: Rough Lines (Premiere). Itamar Serussi (Choreografie) Frankfurt
15:00 Musikhochschule Repertoireprobe. Hochschulorchester. Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur „Frühlingssinfonie“ concerti 05.17 Hessen 19
Klassikprogramm
Frankfurt
AntigonA trAgediA per musicA von tommAso trAettA musikalische Leitung: Jörg Halubek inszenierung: stephan müller Bühne (design): goshka macuga
19:00 Opernhaus R. Strauss: Arabella. Stefan Soltesz (Leitung), Christof Loy (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen Anna Piechotta (Klavier), Fee Badenius & Band. Songs und Chansons 20:00 Alte Oper Eötvös3. Håkan Hardenberger (Trompete), Slowakischer Philharmonischer Chor Bratislava, hr-Sinfonieorchester, Peter Eötvös (Leitung). Bartók: Drei Dorfszenen, Eötvös: Jet Stream, Manzini: Until the Sea Above Us Closed Again (DEA), Liszt: Dante-Sinfonie 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Robert Levin (Klavier). Harbison: Klaviersonate Nr. 2, Bach: Partiten Nr. 1-3 BWV 825-827 20:00 Dom Vocalensemble am Frankfurter Kaiserdom, Frankfurter Domsingschule und Domorchester, Andreas Boltz (Leitung). Bruckner: Messe d-Moll & Te Deum, Werke von Haßler 20:00 Mousonturm ZuKT_ present – Tanz in der Gegenwart. Studierende der HfMDK Frankfurt GieSSen
17:00 Stadttheater (Foyer) Operettissimo Kassel
19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung) Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Caccini: La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina (konzertant). Ensemble Mattiacis, Thomas de Vries (Leitung)
20.5. Samstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Evita 20:00 Jagdschloss Kranichstein Luther tanzt. The Playfords 20 Hessen concerti 05.17
13:30 & 15:30 Oper (Holzfoyer) Oper für Kinder: Tosca 19:30 Opernhaus Wagner: Der fliegende Holländer. Sebastian Weigle (Leitung), David Bösch (Regie) 20:00 Alte Oper Christian Tetzlaff (Violine), Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding (Leitung). Dvořák: Violinkonzert a-Moll, Strawinsky: Feuervogel-Suite 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Trygve Seim (saxophone), Kristjan Randalu (piano), Mats Eilertsen (bass), Markku Ounaskani (percussion) 20:00 Mousonturm ZuKT_ present – Tanz in der Gegenwart. Studierende der MfMDK Frankfurt Frielendorf
19:00 Klosterkirche Spieskappel Kultursommer Nordhessen. Mit Pauken, Orgel und Trompeten. Suona Festival Kassel
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie) Landkreis Hersfeld-Rotenburg
17:00 Am Alheimer Turm Kultursommer Nordhessen: Waldkonzert. Studierende der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“. Werke von Dvořák u. a. Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele. Hasse: Siroe, König von Persien. Max Emanuel Cencic (Regie)
21.5. Sonntag
14:00 Oper Familienworkshop: Der fliegende Holländer 15:30 Opernhaus Krenek: Drei Opern. Lothar Zagrosek (Leitung), David Hermann (Regie) 17:00 Holzhausenschlösschen klavierplus: Abschlusskonzert. MAX Klavierquartett. Schubert: Adagio und Rondo concertante F-Dur D 487, Schumann: Klavierquartett Es-Dur, Brahms: Klavierquartett c-Moll 17:00 Karmeliterkloster Luther tanzt. The Playfords 18:00 Mousonturm ZuKT_ present – Tanz in der Gegenwart. Studierende der MfMDK Frankfurt 19:00 Alte Oper Piotr Anderszewski (Klavier & Leitung), Chamber Orchestra of Europe. Bartók: Divertimento, Mozart: Klavierkonzert Nr. 25 C-Dur KV 503, Janáček: Mládí, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur 19:30 Festeburgkirche Mozart: Klavierquartett g-Moll KV 478, Fauré: Klavierquartett g-Moll Nr. 2 op. 45, Bridge: Fantasie fis-Moll H. 94 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Ensemble Fawaz Baker und Gäste GieSSen
11:00 Stadttheater Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters. Werke von Telemann u. a. 19:30 Stadttheater Schnittke: Leben mit einem Idioten Kassel
18:00 Opernhaus Mozart: Le nozze di Figaro. Patrik Ringborg (Leitung)
Tipp
Darmstadt
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Soli fan tutti. Leclair: Sonate Nr. 5 „L’aîné“, Kupkovič: Sextett B-Dur (UA), Jenner: Trio Es-Dur, Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581 16:00 Staatstheater (Kleines Haus) Serussi: Rough Lines. Itamar Serussi (Choreografie) 18:00 Staatstheater Janáček: Jenůfa. Will Humburg (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Frankfurt
11:00 C. Bechstein Centrum HfMDK meets C. Bechstein. Gutfreund Trio 11:00 Oper (Holzfoyer) Christine Schwarzmayr (Violine), Sabine Krams (Violoncello), Yukie Yamakata (Klavier). Françaix: Klaviertrio, Poulenc: Cellosonate op. 143, Honegger: Sonatina H 80, Ravel: Trio a-Moll
21.5. montag
19:30 Hessisches Staatstheater Wiesbaden Internationale Maifestspiele. Gerald Finley (Bassbariton), Julius Drake (Klavier). Schubert: Lieder, Poulenc: Le Bestiaire, Ravel: Hitoires naturelles, Turnage: Three Songs, Britten: The Red Cockatoo „Mehr Magie“: Nicht jeder Flügel entspricht den Vorstellungen Julius Drakes – dann wird das Instrument mit einem Tennisball „weichgeklopft“ für einen „freieren“ Ton.
Fotos: Sim Canetty-Clarke, Stefan Höderath/DG
premiere 3.6.2017
19:30 Schauspielhaus Faust – Eine Version des deutschen Klassikers aus Peking. China National Peking Opera Company, Anna Peschke (Regie), Zhou Liya & Han Zhen (Choreografie). Musik von Ceccarelli & Xiaoman
Marburg
Tipp
20:00 Erwin-Piscator-Haus Michael Nagy (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Lieder von Schostakowitsch, Schönberg & Tschaikowsky Oberursel
Lampertheim
19:00 Domkirche Palmeri: MagnificatTango. Christina Wieland (Sopran), Annette Wieland (Mezzosopran), Heike Ittmann (Leitung) Wiesbaden
17:00 Schlachthof Sternenklang. Landesjugendorchester NRW, Sebastian Tewinkel (Leitung). Holst: Die Planeten, Ives: The Unanswered Question, J. Williams: Star Wars 19:30 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele. Gerald Finley (Bassbariton), Julius Drake (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
22.5. Montag
23.5. dienstag
20:00 Alte Oper Frankfurt Anne-Sophie Mutter (Violine), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung). Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, Weber: Ouvertüre zu „Oberon“, Takemitsu: Nostalghia, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll
Frankfurt
16:00 Oper (Holzfoyer) Oper für Kinder: Tosca
19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) zur seelen selickeyt und Gottis ehre: Das Lutherlied als klingende Predigt. Studierende der HfMDK Frankfurt
18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) shortcuts – Experiment und Begegnung. Flamenco Fusión, Ensemble Intracult
20:00 Oper (Holzfoyer) Soiree des Opernstudios Wiesbaden
20:00 Caligari-Filmbühne Internationale Maifestspiele: Stummfilmkonzert. Uwe Oberg (Klavier). Lang/Huppertz: Die Nibelungen – Teil 1: Siegfried
16:00 Oper (Holzfoyer) Oper für Kinder: Tosca 19:00 Museum Judengasse Offene Ohren. Mitglieder des Ensemble Modern, Thomas Rietschel (Vortrag). Krása: Tanz, Smit: String Quartet (unfinished), Ullmann: Variationen und Doppelfuge – über ein Thema von Arnold Schönberg, Weinberg: Streichquartett Nr. 13 op. 118 GieSSen
20:00 Alte Oper Anne-Sophie Mutter (Violine), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp GieSSen
20:00 Stadttheater Philharmonisches Orchester Gießen, Werner Erhardt (Leitung). Werke von J. S. Bach, Telemann & W. F. Bach
19:30 Hessisches Staatstheater Wagner: Das Rheingold. Alexander Joel (Leitung)
Frankfurt
23.5. Dienstag
12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag
Wiesbaden
24.5. Mittwoch
Drei- bis fünfmal die Woche übt Anne-Sophie Mutter – nicht auf den Saiten, sondern in puncto körperlicher Fitness: Joggen, wandern, bergsteigen und Krafttraining.
Frankfurt
20:00 Stadthalle Roman Zaslavsky (Leitung). Werke von Brahms, Schumann, Rachmaninow, Albéniz, Granados u. a.
19:30 Stadttheater Mozart: Così fan tutte. Michael Hofstetter (Leitung) Kassel
19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung) Wiesbaden
17:00 Hessisches Staatstheater Wagner: Die Walküre. Alexander Joel (Leitung)
Freitag, 19. Mai 2017 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt
Robert Levin Klavier
John Harris Harbison Klaviersonate Nr. 2 Johann Sebas�an Bach Par�ten Nr. 1, 2 und 3 Karten zu € 49 / € 39 / € 32 / € 25 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2016 FBK 10 Levin Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
BWV 825–827
www.frankfurter-bachkonzerte.de 19.03.2017 15:18:11 concerti 05.17 Hessen 21
Klassikprogramm
Tipp
Darmstadt
Kassel
19:30 Staatstheater Wagner: Tannhäuser (Premiere). Will Humburg (Leitung), Amir Reza Koohestani (Regie)
19:30 Opernhaus Swing in Concert – The Reunion. Patrik Ringborg (Leitung)
Frankfurt
10:00 St. Katharinenkirche Himmelfahrt mit Telemann-Kantate. Verena Gropper (Sopran), Julia Diefenbach (Alt), Sören Richter (Tenor), Christos Pelekanos (Bariton), Bach-Collegium Frankfurt, Michael Graf Münster (Leitung). Telemann: Ich fahre auf zu meinem Vater TVWV 1:825 15:30 Opernhaus Wagner: Der fliegende Holländer. Sebastian Weigle (Leitung), David Bösch (Regie) 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Conversations. The MinkinShemer Harpsichord Duo. Werke von Planyavsky, UBrener, Prokofjew u. a. Kassel
19:30 Opernhaus Flaherty: Ragtime – Das Musical. Xin Tan (Leitung) Wiesbaden
19:00 Hessisches Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Konrad Junghänel (Leitung), Beka Savić (Regie)
26.5. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Evita. Michael Nündel (Leitung) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Serussi: Rough Lines. Itamar Serussi (Choreografie)
15:00 Stadttheater Titus Andronicus – Ein Machtspiel. Tarek Assam (Choreografie). Musik von 48nord
Wiesbaden
27.5. samstag
19:30 Hessisches Staatstheater Wiesbaden Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie) Jugendträume: Einst wollte Konrad Junghänel Kapitän werden, fuhr zwei Monate zur See. Doch da an Bord nur das Gesetz des Stärkeren herrschte, kippte er seinen Plan.
16:00 Wartburg Davis/Bourne: Loserville. Frank Bangert (Leitung) 17:00 Hessisches Staatstheater Wagner: Götterdämmerung. Alexander Joel (Leitung) 22:30 Warmer Damm Internationale Maifestspiele: Verbrannte Erde – Eine Oper für acht Sänger und zwei Molotov-Cocktail-Werfer. Markus Öhrn (Performance)
29.5. Montag
GieSSen
Darmstadt
19:30 Stadttheater Schnittke: Leben mit einem Idioten
16:00 Staatstheater Kander: Cabaret. Will Humburg (Leitung), Nicole Claudia Weber (Regie)
Kassel
19:30 Opernhaus Rossini: Il barbiere di Sevilla
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Serussi: Rough Lines. Itamar Serussi (Choreografie)
Wiesbaden
Kassel
19:30 Hessisches Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
18:00 Opernhaus Kostprobe zu „Antigona“
28.5. Sonntag Bad Arolsen
Wiesbaden
20:00 Caligari-Filmbühne Internationale Maifestspiele: Stummfilmkonzert. Uwe Oberg (Klavier). Lang/Huppertz: Die Nibelungen – Teil 2: Kriemhilds Rache
GieSSen
19:30 Residenzschloss Auf zur Jagd! Aris Streichquartett. Werke von Mozart, Widmann & Mendelssohn
19:30 Stadttheater Verdi: La traviata
Darmstadt
Kassel
Wiesbaden
18:00 Staatstheater Unsere Chöre singen. Sängerkreis Darmstadt
20:00 Institut für Musik soundcheck im Eulensaal. Internationale Ensemble Modern Akademie
17:00 Hessisches Staatstheater Wagner: Siegfried. Alexander Joel (Leitung)
27.5. Samstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Srnka: South Pole (Premiere) Frankfurt
13:30 Oper & 15:30 (Holzfoyer) Oper für Kinder: Tosca 19:00 Opernhaus R. Strauss: Arabella. Stefan Soltesz (Leitung), Christof Loy (Regie) 20:00 Alte Oper Italienische Operngala. Thüringer Philharmonie, HansFriedrich Härle (Leitung) 22 Hessen concerti 05.17
Frankfurt
11:00 Oper (Holzfoyer) Oper Extra: La Damoiselle élue/Jeanne d’Arc au bûcher
30.5. Dienstag
31.5. Mittwoch Darmstadt
17:00 Rathaus Römerberg (Kaiser saal) Telemann & Gulliver. Neumeyer Consort, Felix Koch (Leitung & Sprecher). Telemann: Suiten u. a., Texte von Jonathan Swift
19:30 Staatstheater Lloyd Webber: Evita. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie)
19:30 Opernhaus Wagner: Der fliegende Holländer. Sebastian Weigle (Leitung), David Bösch (Regie)
20:00 Schlosstheater Puccini: La Bohème. Theater Pforzheim, Badische Philharmonie Pforzheim, Markus Huber (Leitung), Anja Nicklisch (Regie)
GieSSen
11:00 Stadttheater (Foyer) Spohr: Quintett c-Moll op. 52, Rimski-Korsakow: Quintett B-Dur
Fulda
Rüsselsheim
18:30 Theater Sommergala: Ballett Inspiration. Ballettschule Mainz
Foto: Stefan Schweiger
25.5. Donnerstag
© Sebastian Bolesch
MIT IHRER HILFE RETTET ÄRZTE OHNE GRENZEN LEBEN. WIE DAS DER KLEINEN ALLERE FREDERICA AUS DEM TSCHAD: Das Mädchen ist plötzlich schwach und nicht mehr ansprechbar. Sie schläft zwar unter einem Moskitonetz. Dennoch zeigt der Schnelltest, dass sie Malaria hat – die von Mücken übertragene Krankheit ist hier eine der häufigsten Todesursachen bei kleinen Kindern. ärzte ohne grenzen behandelt die Zweijährige, bis sie wieder gesund ist und nach Hause kann. Wir hören nicht auf zu helfen. Hören Sie nicht auf zu spenden.
SPENDENKONTO: BANK FÜR SOZIALWIRTSCHAFT IBAN: DE 72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX WWW.AERZTE-OHNE-GRENZEN.DE / SPENDEN
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concerti 05.17 Hessen 23
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Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Wandernder Weltreisender/Wikimedia Commons
Allemal einen Ausflug wert: die Brühler Schlosskonzerte im Schloss Augustusburg
24_Seillans Wer holt das Leih-Cello?! Beim Festival »Musique Cordiale« im südfranzösischen
Seillans vereinen sich Klassik-Stars, Dorfbewohner und Besucher zu einer eingeschwo renen Gemeinschaft 26_Brühl Musikalische Feuerwerke Die Brühler Schlosskonzerte und ihr Haydn-Festival sind eine Fundgrube für Liebhaber der historisch informierten Aufführungspraxis – aber nicht nur Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Mai 2017 concerti 23
Festivalguide
Harmonie für Ohr und Gaumen bei der Soiree »Musique et Vins«
Wer holt das Leih-Cello?!
A
ngefangen hat alles mit einem alten Haus im Dörfchen Seillans im gebirgigen Hinterland zwischen Nizza und Aix-en-Provence. In dieses Haus hat sich die Musik-PR-Managerin Pippa Pawlik vor bald fünfzehn Jahren verliebt. Sie und ihr Partner Jonathan Barker kauften und renovierten es. „Irgendwann war alles fertig und wir haben von der Terrasse über den Garten in die herrliche Landschaft geblickt. Ich dachte: Du kannst doch jetzt nicht den ganzen 24 concerti Mai 2017
Sommer über bloß hier sitzen und Rosé trinken“, erinnert sich die in Kent lebende Britin. Ohne Musik fehlte der studierten Geigerin und Bratscherin im Urlaub einfach etwas. Also erfüllte sie sich 2005 einen Traum: Eine Aufführung von Bachs h-Moll-Messe in der romanischen Ortskirche SaintLéger, selbst organisiert und musiziert mit Freunden und Freunden von Freunden aus diversen Ländern. Etwas ganz Besonderes war von Anfang an die Mischung der Teilnehmer.
Im Chor singen erfahrene, ambitionierte Amateure gemeinsam mit Profisängern, dazu kommen als Solisten international bekannte Sänger wie Tenor Andrew Staples oder Sopranistin Dima Bawab. Im Orchester spielen befreundete Musiker aus Großbritannien, der Schweiz, Frankreich und Deutschland gemeinsam mit Musikstudenten und hochbegabten Nachwuchsstreichern, für die vor einigen Jahren auch eine Sommerakademie hinzugekommen ist. = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Musique Cordiale
Beim Festival musique cordiale im südfranzösischen Seillans vereinen sich Klassik-Stars, Dorfbewohner und Besucher zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. Von Annette Zerpner
Alle Dörfer der Umgebung sind mit eingebunden
Herzstück von „Musique Cordiale“ sind große Werke für Chor und Orchester und regelmäßige Operninszenierungen – darunter bisher Mozarts Le nozze di Figaro, Rossinis Il barbiere di Siviglia und Puccinis La Bohème. „Diese abendlichen Freiluftaufführungen auf dem Dorfplatz sind für alle unvergesslich“, sagt Pawlik. Sie jedoch qualitativ hochwertig zu inszenieren, bindet sämtliche Kräfte und lässt sich deshalb logistisch und finanziell nicht jedes Jahr stemmen. Diesen Sommer stehen keine Opern auf dem Programm, dafür aber knapp zwanzig Konzerte: Monteverdis Marienvesper, Orchesterkonzerte der französischen Romantik mit
Werken von Ravel, Berlioz und Fauré, Akademistenkonzerte, ein Barockkonzert und ein Arienabend in Seillans und benachbarten Orten wie Fayence und Callas. Außerdem gibt es unter anderem kostenlose Mittagskonzerte in Kapellen der Umgebung. Notenbeschaffung mit dem Rennrad
Ohne Freiwillige und Unterstützer wäre das alles nicht möglich. So wenig Kompromisse bei der künstlerischen Qualität gemacht werden, so sehr ist Improvisation bei alltäglichen Dingen gefragt. Der Chor hält seine Stimmbildung auf dem kleinen Parkplatz unter Bäumen ab, Noten schafft der Tenorsolist schon mal selbst per Rennrad in einer mit Paketklebeband am Trikot befestigten Plastikhülle aus dem Nachbarort heran. Die Frage, wer das dringend benötigte Leih-Cello im übernächsten Dorf abholt, löst Pippa Pawlik, indem sie sich selbst hinters Steuer klemmt. Und es ihrem Partner Jonathan Barker überlässt, den Überblick zu behalten, wer in ihrer Küche gerade welche Mahlzeit zubereitet. Ganz so komplett wie zu Beginn möchten die beiden diesmal nicht vom Festival eingenommen werden: „In unserem eigenen Haus wird zum ersten Mal nur die Festival-Administration untergebracht sein – wir ziehen während dieser Zeit aus.“ Eine kleine Pause braucht manchmal sogar Pippa Pawlik. Musique Cordiale 29.7.–12.8.2017 Graham Ross, James Lowe, Dima Bawab, Pauline Sikirdji, Isabel Pfefferkorn, Michael Mogl u. a. Seillans
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
8. JUNI | 20.00 KIRCHE ST. NICOLAI NORDSTEIMKE LESEN, LAUSCHEN, LACHEN: LUTHER SAMUEL KOCH WORTE BERNHARDT BRAND-HOFMEISTER ORGEL 9. JUNI | 20.00 KAISERDOM KÖNIGSLUTTER JOHANN SEBASTIAN BACH: H-MOLL MESSE BWV 232 COLLEGIUM VOCALE 1704 COLLEGIUM 1704 VÁCLAV LUKS LEITUNG 11. JUNI | 17.00 HAUPTKIRCHE WOLFENBÜTTEL MICHAEL PRAETORIUS HEINRICH SCHÜTZ: REFORMATIONSMESSE MUSICA FIATA LA CAPELLA DUCALE ROLAND WILSON LEITUNG 14. JUNI | 20.00 ST. MARTINI BRAUNSCHWEIG JOHANN SEBASTIAN BACH: REFORMATIONS-KANTATEN KAMMERCHOR STUTTGART BAROCKORCHESTER STUTTGART FRIEDER BERNIUS LEITUNG 15. JUNI | 20.00 | THEATER WOLFSBURG FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY: VIOLINKONZERT E-MOLL SINFONIE NR. 5 »REFORMATION« FREIBURGER BAROCKORCHESTER ISABELLE FAUST VIOLINE PABLO HERAS-CASADO LEITUNG 18. JUNI | 15.00 ST. MAGNI BRAUNSCHWEIG REFORMATION FÜR KINDER CAPELLA DE LA TORRE KATHARINA BÄUML LEITUNG PASTOR HENNING BÖGER 20. JUNI | 20.00 | SCHLOSS GIFHORN »TELEMANNISCHE HAUSPOSTILLE« KLAUS MERTENS BASSBARITON THOMAS FRITZSCH VIOLA DA GAMBA STEFAN MAASS BAROCKLAUTE MICHAEL SCHÖNHEIT TRUHENORGEL 21. JUNI | 20.00 BERGWERK RAMMELSBERG GOSLAR »RE-FORMATION« RAGNA SCHIRMER KLAVIER
*0,14 Euro/Min., Mobilpreise können abweichen
Aus den informellen „musical holidays“ mit Freunden ist über die Jahre ein veritables Festival geworden, das die Einwohnerzahl der malerischen 2 000Seelen-Gemeinde Seillans im Hochsommer anschwellen lässt. Ausgesprochenes Ziel von „Musique Cordiale“ ist es, Menschen durch Musik zusammenzubringen und das Festival „lebendig, herzlich und nahbar“ in den Ort und die Region zu integrieren. Die Musiker und Sänger kommen oft mit ihren Familien, wohnen in vom Festival gemieteten Domizilen der Einheimischen, baden zwischen Lavendel und Kräutern in den kleinen Pools, die sich hier in fast allen Gärten befinden, und schwärmen von langen Nächten an langen Tafeln unterm Sternenhimmel, wenn nach den Konzerten alle zu Apéro und Nachtessen zusammenkommen.
KARTENSERVICE: 0180 – 55 44 888* www.solideogloria.de Karten erhalten Sie auch an allen bekannten Vorverkaufsstellen. W I R
D A N K E N
D E N
F Ö R D E R E R N
D E S
F E S T I VA L S
Festivalguide
Musikalische Feuerwerke Die Brühler SChlosskonzerte und ihr Haydn-Festival sind eine Fundgrube für Liebhaber der historisch informierten Aufführungspraxis – aber nicht nur. Von Verena Düren
Augustina mit großem Erfolg praktiziert. Sein Ansehen als Spezialist und seine guten Kontakte in die Szene ermöglichen es ihm, Musiker und Ensembles von Weltrang in das schöne Ambiente von Schloss Augustusburg einzuladen, nicht selten aber auch Geheimtipps, die am Anfang einer großartigen Karriere stehen.
Auf dem Absatz der Freitreppe von Schloss Augustusburg finden die Konzerte statt
A
ls 1958 der Dirigent Helmut Müller-Brühl die Brühler Schlosskonzerte zwischen Köln und Bonn gründete, stand ihm nicht der Sinn danach, eine international bedeutende Konzertreihe zu gründen, die sie heute sind. Der eigentliche Grund war vielmehr ein baulicher, nämlich der Wunsch, das Schloss Augustusburg nicht zum reinen Museum verkommen zu lassen, sondern auch für Konzerte zu nutzen. Der Plan, den er zunächst vor allem mit seinen 26 concerti Mai 2017
eigenen Ensembles, dem Kölner Kammerorchester und der Capella Clementina, in die Tat umsetzte, ging auf. 1995 übergab er die Leitung der Konzertreihe an den Cembalisten und Dirigenten Andreas Spering, der als Spezialist für Alte Musik weltweit gefragt ist. Seitdem ist es Spering gelungen, das Profil zu schärfen und die Brühler Schlosskonzerte zu einer etablierten Reihe für die historisch informierte Aufführungspraxis zu machen, die er selber auch mit seiner Capella
Seit 2002 endet die Saison mit dem deutschlandweit einzigen Haydn-Festival. An zehn Tagen erklingen Werke fast aller Gattungen vom „Vater“ der Wiener Klassik, wobei Spering auf eine ausgewogene Mischung achtet und es bis heute schafft, Doppelungen im Werk-Kanon zu vermeiden. Den oft als etwas bieder und langweilig verschrienen Komponisten in den Mittelpunkt eines Festivals zu stellen, war für viele Kollegen Sperings zunächst unverständlich. Doch mit dem genaueren Studium dessen Œuvres wuchs auch die Begeisterung des Künstlerischen Leiters, der Haydns Musik in einem Interview als ganzen „Kontinent“ bezeichnete, der entdeckt werden will – und muss! Bei Musikern und Publikum hat sich das Haydn-Festival im Rahmen der Brühler Schloss= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Schlossverwaltung Brühl, Michael Niesemann, shutterstock
Geheimtipp für hochkarätige Haydn-Interpretationen
Weitere Tipps Halle
Händel-Festspiele
Gut aufgestellt: die Capella Augustina vor dem namensgebenden Schloss Augustusburg
26.5.–11.6.2017 Zeit seines Lebens kam Händel immer wieder in seine Geburtsstadt Halle zurück, wo er auch auf Telemann traf. Der hat in diesem Jahr Jubiläum und wird bei den Festspielen natürlich entsprechend gewürdigt. Dresden
40. Musikfestspiele konzerte zum Geheimtipp für frische und hochkarätige Haydn-Interpretation entwickelt. Auf der Suche nach verschollenen oder selten aufgeführten Werken arbeitet Spering seit mehreren Jahren mit dem Haydn-Institut in Köln zusammen. Konzeptuell sind die Brühler Schlosskonzerte immer im Fluss und gehen mit dem Geist der Zeit, um auch neues Publikum zum Konzertbesuch zu bewegen. So erlebt man mal einen verjazzten Haydn im Treppenhaus des Schlosses oder kann ein Konzert-Dinner im Brühler Restaurant „1875“ im Kaiserbahnhof am Abschlusswochenende des Festivals buchen. Konzerte im Weltkulturerbe
In diesem Jahr hat der Künstlerische Leiter zum ersten Mal einen Kompositionsauftrag vergeben, außerdem wird während des Haydn-Festivals der südafrikanische Pianist Kristian Bezuidenhout als erster Artist in Residence in gleich drei Konzerten zu hören sein. Zu einem ganz besonderen Konzerterlebnis werden die Brühler Schlosskonzerte durch ihren Austragungsort, die Lieblingsresidenz des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August. Die Anlage mit
dem Schloss selbst, dem Jagdschloss Falkenlust und den verbindenden Parkanlagen ist als Gesamtkomplex ein Meisterwerk des Rokoko und wurde 1984 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen. Bedeutende Künstler waren an der Gestaltung des Schlosses bis 1768 beteiligt, unter ihnen Balthasar Neumann, der das Prunktreppenhaus gestaltet hat, in dem heute die Konzerte stattfinden. Wie ideal die Verbindung von Raum und Musik ist, zeigt sich vollendet beim Abschlusswochenende: An mehreren Orten finden parallel Konzerte statt, nach denen man sich zum großen Finale, einem musiksynchronen Feuerwerk zur Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, im Schlosspark versammelt. Spätestens an diesem Wochenende verschmelzen die Orte der Stadt und die Musik Joseph Haydns zu einem großen Ganzen und tragen zu einmaligen (Konzert-)Erlebnissen bei.
Brühler Schlosskonzerte 13.5.–27.8.2017 Sabine Meyer, Kristian Bezuidenhout, Capella Augustina, Dorothee Oberlinger, Dmitry Sinkovsky u. a. Brühl
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
18.5.–18.6.2017 Schon in Zeiten des Eisernen Vorhangs waren die starbesetzten Dresdner Musikfestspiele das Tor zur kulturellen Welt. Natürlich bleiben sie auch dieses Jahr zur Jubiläumsausgabe ihrem hervorragenden Ruf treu. Heimbach
Spannungen 18.–25.6.2017 Selbstverständlich haben die Turbinen des Heimbacher Kraftwerks Pause, wenn sich die Kammermusikelite im Eifelstädtchen trifft, um im pittoresken Jugendstilgebäude aufzuspielen. Trondheim
Starmus 18.–23.6.2017 Das Festival, gegründet von einem Astrophysiker, ist einzigartig: Nicht nur Musiker, sondern auch Wissenschaftler, Nobelpreisträger oder auch Astronauten finden sich zum „Starmus“ in Trondheim ein. Mithymna/Molyvos
International Music Festival
August 2017 An vier Tagen finden sich bei schönstem griechischen Wetter nicht nur die etablierten Klassik-Stars auf Lesbos in der nördlichen Ägäis ein, sondern auch die weltweit vielversprechendsten Talente.
Mai 2017 concerti 27
Reportage
Zukunftsmusik Der Wettbewerb Jugend musiziert wird meist als Talentschmiede für die Musiker von morgen angesehen, doch ist er weit mehr als das. Von Johann Buddecke
A
ls 1964 in Berlin der erste Wettbewerb von „Jugend musiziert“ stattfand, kämpften viele deutsche Orchester mit ernsthaften Nachwuchsproblemen. Aus der Idee, den Orchesternachwuchs mithilfe eines Wettbewerbs zu rekrutieren, ist heute ein umfassendes Förderprogramm entstanden, an dem jährlich viele tausend Kinder und Jugendliche teilnehmen. In seiner mehr als fünf Jahrzehnte langen Geschichte hat sich das Wesen des Wettbewerbs deutlich gewandelt. Von der eigentlichen Konzeption haben sich die Veranstalter heute weitestgehend entfernt. „Wenn man davon ausgeht, dass Jugend musiziert als ge28 concerti Mai 2017
zielte Maßnahme ins Leben gerufen wurde, junge Talente zu finden und entsprechend zu fördern, hat sich bis heute schon einiges verändert“, resümiert Edgar Auer, Projektleiter des Bundeswettbewerbs. „Jugend musiziert ist heute vielmehr als künstlerische Standortbestimmung gedacht. Der Wettbewerb soll jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich mit anderen Musikern in derselben Altersklasse zu messen, um ihnen eine Orientierung zu bieten, wo sie sich künstlerisch befinden und wie andere Jugendliche in ihrem Alter musizieren.“ Angefangen hatte jedoch alles ganz anders. Gegründet wurde der Wettbewerb 1963 unter der
Trägerschaft des Deutschen Musikrats. Was als Bildungsmaßnahme zur Spitzenförderung gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Jahre schnell zu einem musikalischen Förderprogramm für den gesamten musikbegeisterten Nachwuchs. Heute ist Jugend musiziert mit einer Dreiviertelmillion Teilnehmer seit dem ersten Wettbewerbsjahr der erfolgreichste Nachwuchswettbewerb für junge Musiker in Europa. Ein positiver Nebeneffekt: Der Wettbewerb motiviert viele junge Menschen, überhaupt erst ein Instrument zu erlernen oder sich noch intensiver mit einem Instrument zu beschäftigen. Dabei sein ist alles
Einer dieser jungen Musiker ist der 18-jährige Trompeter Jonathan Debus, der mit zehn Jahren das erste Mal bei Jugend musiziert dabei war und seither mehrmals Bundespreisträger wurde. Er sagt, seine Motivation, am Wettbewerb teilzunehmen, hat sich über die Jahre verändert. „Am Anfang wollte ich einfach dabei sein! Meine Geschwister haben ebenfalls mitgemacht und unsere Musiklehrer meinten, dass es gut wäre, ein musikalisches Ziel zu verfolgen.“ Heute hat Jonathan, der nach seinem
Fotos: Erich Malter, Sebastian Haerter
Volle Konzentration beim Wertungsspiel vor der Jury
Profil Profil Profil
bitur gerade ein Freiwilliges werbs sehr offen gestaltet. Der A Soziales Jahr im Orchesterma- Aspekt der Berufsorientierung nagement des WDR Sinfonie- spielt im Gegensatz zu den ersorchesters absolviert, größere ten Wettbewerbsjahren – wenn Ambitionen und dementspre- überhaupt – erst in den fortgechend höher sind auch seine schrittenen WettbewerbsphaErwartungen. „Als ich bei Ju- sen eine Rolle.“ gend musiziert angefangen habe, war ich mir noch gar Fairness statt Objektivität nicht sicher, ob ich überhaupt Seit dem Start des deutschlandBerufsmusiker werden wollte.“ weit durchgeführten WettbeJetzt möchte er Musik studie- werbs ist Jugend musiziert in ren und seine Leidenschaft drei aufeinanderfolgende Phazum Beruf machen. Jugend sen unterteilt. Alle Teilnehmer musiziert hat ihn während sei- starten zunächst in einem der nes musikalischen Werdegangs rund 160 Regionalwettbewerbe. zwar immer motiviert. Von der Hinzu kommen dreißig deutursprünglichen Wettbewerbs- sche Schulen im europäischen konzeption, eine neue Orches- Ausland. Jeweils die ersten drei terelite zu fördern, sagt er, sei Preisträger nehmen anschlieheute aber nichts mehr zu spü- ßend an den Landeswettbewerren. Dass es sich keinesfalls ben teil. Die abschließende mehr primär um eine berufli- Phase ist der Bundeswettbeche Orientierungsmaßnahme werb, zu dem alle ersten Preishandelt, bestätigt auch Edgar träger der Landesebene eingeAuer. „Jugend musiziert richtet laden werden. Welche Teilnehsich heutzutage an alle jungen mer es während des WettbeMusiker, die Freude am Musi- werbs eine Phase weiter schafzieren haben und nicht mehr fen, entscheidet jeweils eine ausschließlich an junge hoch- Fachjury. talentierte Solisten. Aus die- „Bei der Bewertung geht es imsem Grund sind auch die Rah- mer um die künstlerische Gemenbedingungen des Wettbe- samtleistung auf der Bühne“,
Der Teamgeist zählt: Jonathan Debus (li.) und Julius Schepansky
Edition Günter Edition
Günter Hänssler Edition Hänssler Günter Hänssler CHRISTIAN THIELEMANN & CHRISTIAN THIELEMANN & STAATSKAPELLE DRESDEN CHRISTIAN THIELEMANN STAATSKAPELLE DRESDEN& STAATSKAPELLE DRESDEN
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ANTON BRUCKNER ANTON BRUCKNER Symphonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ SymphonieANTON Nr. 4 PH16064 Es-Dur „Romantische“ CD BRUCKNER CD PH16064 Symphonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ CD PH16064
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FERRUCCIO BUSONI Nocturne symphonique op. 43 FERRUCCIO BUSONI Nocturne symphonique op. 43 HANS PFITZNER FERRUCCIO BUSONI Konzert für Klavier und Orchester op. 31 HANS PFITZNER Nocturne symphonique op. 43 Konzert für Klavier und Orchester op.125 31 MAX REGER Romantische Suite op. HANS PFITZNER MAX REGER Romantische Suite op.op. 125 Tzimon pianound 2 CD PH12016 Konzert fürBarto, Klavier Orchester 31 Barto, piano 2 CD PH12016 MAXTzimon REGER Romantische Suite op. 125 Tzimon Barto, piano 2 CD PH12016
ANTON BRUCKNER Symphonie Nr. 8 ANTON BRUCKNER Symphonie Nr. 8 2 CD PH10031 2 CD PH10031 ANTON BRUCKNER Symphonie Nr. 8 2 CD PH10031
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erklärt Reinhart von Gutzeit, erlernen. Dennoch ist das NiVorsitzender der Gesamtjury veau, gerade an der Spitze des bei Jugend musiziert. Wobei Wettbewerbs, beachtlich hoch.“ allen Jurymitgliedern bewusst Neben den Solokategorien, ist ist, dass eine rein objektive heute auch das Ensemblespiel Bewertung nahezu unmöglich ein wichtiger Bestandteil von ist. „Objektivität würde bedeu- Jugend musiziert. Diese Kateten, dass man in seiner Sache gorie wird für die Nachwuchsgänzlich unfehlbar ist. Aus musiker meistens schon vor diesem Grund sprechen wir bei dem eigentlichen Wettbewerb Jugend musiziert lieber von zur großen Herausforderung. Kopf der Gesamtjury: Fairness.“ „Vor ein paar Jahren bin ich in Reinhart von Gutzeit Bewertet wird, innerhalb der einem 12-köpfigen Ensemble entsprechenden Altersgrup- angetreten“, erinnert sich Jopen der Teilnehmer, anhand nathan Debus. „Das war letzteines Punktesystems. Somit lich sehr aufwändig. Alleine die für jüngere Teilnehmer enttäuwird kein „absoluter“ Gewinner Proben terminlich zu koordi- schend und demotivierend festgelegt, sondern mehrere nieren war eine große Aufgabe.“ seien, wird dabei regelmäßig erste, zweite und dritte Preise Doch abgesehen von der Kate- diskutiert. „Leider liegt es im pro Wettbewerbskategorie ver- gorie – Jonathan Debus möch- Wesen eines jeden Wettbegeben. Dieser Aspekt ist beson- te das Bestmögliche im Wett- werbs, enttäuscht zu werden. ders aus pädagogischer Sicht bewerb erreichen. Der direkte Das ist letztlich ein unvermeidsinnvoll, da man den Teilneh- Leistungsvergleich ist dabei bares Problem“, räumt Reinmern heute – und gegensätz- kein wirkliches Problem für hart von Gutzeit ein. Gleichzeilich zur ursprünglichen Wett- ihn. „Ärgerlich ist es nur, wenn tig betont er aber, dass dieser bewerbskonzeption – vermit- man einen schlechten Tag er- Problematik durch entspreteln möchte, dass auch das wischt. Die Jury bewertet chende pädagogische Arbeit in Miteinander ein wesentlicher schließlich nur eine Moment- den Musikschulen und Gespräaufnahme.“ Ein großer Vorteil che im Elternhaus durchaus Bestandteil der Musik ist. ist, dass er über die Jahre be- vorgebeugt werden kann. ... und nach der Schule noch reits viele Teilnehmer kennen- „Letztlich haben wir aber über eine Ensemble-Probe gelernt hat, so dass eine freund- die Jahre festgestellt, dass der Parallel zu der Zielsetzung des schaftliche Atmosphäre Wettbewerb eher einen positiWettbewerbs hat sich interes- herrscht, die eher anspornt. ven Einfluss auf die Kinder santerweise das Niveau der Ungerecht bewertet hat er sich und Jugendlichen hat. Sie wisdargebotenen Leistungen über eigentlich nie gefühlt. Auch sen, was sie erwartet, und komdie Jahre enorm verändert. dieses Jahr ist er wieder mit men gern. Der Spaß überwiegt „Die größte Leistungssteigerung vollem Einsatz dabei. Sein eindeutig.“ gab es in den ersten beiden hauptsächlicher Grund der Teil- Vieles hat sich also verändert Jahrzehnten. Damals wurde der nahme bleibt die Jury. „Der bei Jugend musiziert. BewährWettbewerb für die Musikpä- Wettbewerb lebt von der Be- tes hat man gleichzeitig beibedagogik im Land besonders wertung durch kompetente halten. Und so ist aus dem wichtig“, erklärt Reinhart von Musiker und unterscheidet einstigen SpitzenförderungsGutzeit. „Vielen Schülern gab sich dadurch beispielsweise programm ein Wettbewerb für Jugend musiziert eine Platt- von populären TV-Wettbewer- alle geworden. Der Erfolg form, sich leistungstechnisch ben.“ spricht für den Wandel. zu messen. Leider beobachten Trotz vieler positiver Erfahrunwir gerade in den letzten Jah- gen der Teilnehmer gibt es auch termin-TIPP ren, dass viele Jugendliche immer wieder negative Stimschulisch derart unter Druck men gegenüber Jugend musi- Paderborn 1.–8.6.2017 54. Bundeswettbewerb stehen, dass ihnen häufig die ziert. Speziell der Kritikpunkt, Jugend musiziert. Öffentliche WerZeit fehlt, ein Instrument zu dass die Bewertungen gerade tungsspiele und Konzerte 30 concerti Mai 2017
Foto: Universität Mozarteum
Reportage
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Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Blick in Windrichtung: das Sextett »Les Vents Français«
Der etwas andere Beethoven
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ie nennen sich „Les Vents Français“ und stehen für subtile Bläser-Kammermusik. Die Solisten Emmanuel Pahud, François Leleux, Paul Meyer, Radovan Vlatkovic, Gilbert Audin und Eric le Sage haben nun ein reines Beethoven-Album aufgenommen, mit den Trios C-Dur op. 87 und WoO 37, dem Duo B-Dur für Klarinette und Fagott, Variationen über Mozarts La ci darem la mano und der Horn-Sonate. Das klingt ungemein fein, spon32 concerti Mai 2017
tan, genau. Vor allem zeigt es die oft unterschätzte Seite Beethovens: seinen Humor. Ob kleine Echo-Effekte, knurrige Kommentare aus der BassEtage, spitze Akzente – „Les Vents Français“ spielen das auf konstant hohem Niveau. Exemplarisch sind die Variationen für Oboe, Klarinette und Fagott zu nennen. Hier dominieren Präzision und Augenzwinkern. Diese Aufnahme erschließt den selten gehörten Beethoven, den Kammermu-
siker abseits der Streichquartette. Dass sich hier ausschließlich kammermusikalisch erfahrene Musiker zusammengefunden haben, hört man durchweg. Ihnen geht es nicht um Eitelkeiten, sondern um ein Mitein ander, das solistische Finessen nicht ausschließt. Ein Beethoven-Album der anderen Art. Christian Lahneck Beethoven: Kammermusik für Bläser Les Vents Français Warner Classics
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: wildundleise
CD des Monats »Les Vents Français« beleuchten den Wiener Klassiker in einem unbekannten Licht
Exzellent
Exquisit
Exotisch
Jubiläumsedition 175 Jahre Wiener Philharmoniker James Levine, Pierre Boulez, John Eliot Gardiner, Claudio Abbado, Leonard Bernstein (Ltg). Deutsche Grammophon
Ben-Haim: Sinfonie Nr. 2 & Concerto grosso NDR Radiophilharmonie Israel Yinon (Leitung) cpo
Ravel: Daphnis et Chloé Ensemble Vocal Aedes Les Siècles Francois-Xavier Roth (Leitung) harmonia mundi
Was sind eigentlich die 44 CDs, die die Wiener Philharmoniker anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens in einer aufwändigen Box zusammengefasst haben? Referenzaufnahmen? Einstiegshilfen in die sinfonische Klassik? Klingendes Porträt eines Weltklasseorchesters? Best-of der größten Dirigenten des 20. und 21. Jahrhunderts? Eigentlich sind die CDs all das, und so hat man die 44 Tonträger bald durchgehört, denn die üppige Werk-Auswahl ist eine Fundgrube an hervorragenden Einspielungen. Eine Live-DVD liefert obendrein das Kernelement der Philharmoniker: das Neujahrskonzert. (MT)
Lebensbejahend und optimistisch, vielleicht auch ein wenig aus der Zeit gefallen erscheint diese Aufnahme – und widerspiegelt damit die Anlage von Paul Ben-Haims 2. Sinfonie. Er komponierte sie 1945 in Tel Aviv, als sein deutsches Heimatland, das den Juden einst vertrieb, in Schutt und Asche lag. Die CD ist gleichzeitig das Vermächtnis des inzwischen verstorbenen Dirigenten Israel Yinon, dessen Lebenswerk auch in der Wiederentdeckung verfemter Komponisten im Dritten Reich lag. Seine Liebe fürs Detail und für musikalische Stimmungen sind auf Yinons letzter Aufnahme in Perfektion verewigt. (MT)
Francois-Xavier Roth präsentiert Ravels mit Abstand am größten instrumentierte Orchesterkomposition dezidiert als Schlüsselwerk der Moderne, betont ihre Kleinteiligkeit, ihre unzähligen exotischen Farbsplitter, ihre dominant stampfenden Rhythmen. Diese vom elastischen Klang der durchgängig virtuos gespielten historischen Blasinstrumente gestützte Lesart beeindruckt besonders, wo schlank, fast solistisch musizierte Passagen in breite, melodisch kaum bewegte Klangflächen kippen, die auf heutige Filmmusik vorausweisen sowie auf Phänomene wie Philip Glass oder Ludovico Einaudi. (AF)
Originalität und Intensität aus Polen
cpo 777 979–2 Józef Koffler sicherte sich einen festen Platz in der Musikgeschichte als erster polnischer und einer der ersten europäischen Zwölftonkomponisten. Die Forschung zu Kofflers Schaffen stellt heraus, dass er die »Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« von Schönberg übernahm und sie auf höchst kreative Weise anwandte. Seine Klavierwerke sind ein aussagekräftiges Zeugnis für seine Originalität.
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Martin von der Heydt Martin von der Heydt eröffnet in seinen Recitals den Zuhörern neue Horizonte und ungewohnte, faszinierende Perspektiven auf das Klavierrepertoire. Dessen unerschöpflichen Reichtum erforscht er in neuartigen, überraschenden Programmkonzeptionen. Er absolvierte sein Klavierstudium an der Folkwang Hochschule Essen bei Prof. Till Engel. 1998 legte er seine Künstlerische Reifeprüfung summa cum laude ab, 2000 das Konzertexamen.
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Mai 2017 concerti 33
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Puccini: Sämtliche Lieder für Sopran & Klavier Krassimira Stoyanova (Sopran), Maria Prinz (Klavier) Naxos
Dieses Puccini-Album enthält 19 Lieder, keine Arien. Interessant sind diese Arbeiten vor allem, wenn sie als Vorläufer berühmter Arien dienen. Nun haben Krassimira Stoyanova und Maria Prinz am Klavier diese selten interpretierten Werke aufgenommen. Die Bulgarin trifft den Spagat zwischen Lied und Arie, einerseits intim, andererseits mit behutsamer Öffnung der vokalen Reserven. Nach augenzwinkernden Petitessen klingen die Lieder bei Stoyanova allerdings fast nie. Sie singt (gerade in zwei Duetten mit sich selbst) farbenreich, mit warmer Mittellage und winzigen Spitzen in der Höhe. (CL)
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Parfum – Werke von Ravel, Debussy/ Adams, Britten, Koechlin & Duparc Christiane Karg (Sopran), Bamberger Symphoniker, David Afkham (Leitung) Berlin Classics
Leicht, blumig und betörend: Der Titel von Christiane Kargs neuem Album „Parfum“ passt wunderbar zu den Lyrikvertonungen des französischen Impressionismus, die darauf versammelt sind. Ihr warmer, lyrischer Sopran schmiegt sich innig an die symbolistischen Textvorlagen von Victor Hugo, Paul Verlaine und Charles Baudelaire, deren Poesie den Zeitgeist der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgreift. Kargs unverwechselbares Timbre pointiert dabei filigran die bildhaft-sinnliche und träumerische Klangsprache der Musik, die David Afkham hier souverän dirigiert. (JB)
Kurz Besprochen Schubert: Streichquartett Nr. 15, Haydn: Streich quartett Nr. 33 Tetzlaff Quartett Ondine Haargenau stimmt sich das Quartett ab, so dass alles wie aus einem Guss erklingt. Diese Einheit bekommt bei Schubert wunderbare Tiefe, bei Haydn ungetrübte Natürlichkeit. (CL) Bach Trios Yo-Yo Ma (Cello), Chris Thile (Mandoline), Edgar Meyer (Kontrabass) Warner Classics Nichts für Puristen – Yo-Yo Ma spielt Bach queerbeet in einer ungewöhnlicher Trio-Besetzung, die den Werken einen neuen musikalischen Charakter geben. (CL) Bachiana Asya Fateyeva (Saxofon), Württembergisches KO Heilbronn, Ruben Gazarian (Ltg). Berlin Classics Etwas zahm klingen diese ungewöhnlichen, von Fateyeva selbst erstellten Arrangements der Bachkonzerte. Dennoch ist ihr gesanglicher Ton elegant, warm und makellos. (JH) Händel: Neun Deutsche Arien Ina Siedlaczek (Sopran), Lautten Compagney, Wolfgang Katschner. Audite Die junge Sopranistin begeistert mit feiner Linienführung und attraktiven Koloraturen, jedoch dürfte ihr mädchenhaftes Timbre nicht jeden Geschmack treffen. (AF) Online-Tipp
Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen
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Top 20 Klassik-Charts Monat (10.3.– 6.4.2017)
1
Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales
2
Grigory Sokolov
(5)
(Neu)
For Seasons Deutsche Grammophon
Mozart/Rachmaninow: Concertos & A Conversation That Never Was. Deutsche Grammophon
11
Ludovico Einaudi
12
Lisiecki, Urbański, NDR Elbphilharmonie Orchester
Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester
4
Jonas Kaufmann
5
Gustavo Dudamel, Wiener Philharmoniker
6
John Eliot Gardiner, English Baroque Soloists
7
Philippe Jaroussky, Emöke Baráth, Diego Fasolis, I Barocchisti
(1)
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(Neu)
(Neu)
Elbphilharmonie First Recording Sony Classical Dolce Vita Sony Classical
Neujahrskonzert 2017 Sony Classical
Bach: St. Matthew Passion Soli deo Gloria
La storia di Orfeo. Erato
Dreimal Hades und zurück: Philippe Jaroussky spürt dem Orpheus-Mythos nach mit den Opern von Claudio Monteverdi, Antonio Sartorio und Salomone Rossi.
8
Víkingur Ólafsson
9
Khatia Buniatishvili
(4)
(Neu)
10 (6)
Philip Glass: Piano Works Deutsche Grammophon
Mit Jan Lisiecki und Krzysztof Urbański widmen sich zwei der vielversprechendsten Jung-Interpreten dieser Zeit Chopins weniger bekannten Werken für Klavier und Orchester.
13
Christian Gerhaher, Martin Walser, Gerold Huber
14
Andreas Ottensamer, Kammerakademie Potsdam
15
Gidon Kremer, Giedre Dirvanauskaite, Daniil Trifonov
16
Rafał Blechacz
17
Lang Lang
18
Sonya Yoncheva, Academia Montis Regalis & A. de Marchi
19
Benjamin Appl & James Baillieu
Three Worlds: Music from Woolf Works Deutsche Grammophon
Brahms: Die schöne Magelone Sony Classical
(Neu)
New Era Decca Records
(9)
Preghiera Deutsche Grammophon
(17)
Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon
(13)
New York Rhapsody Sony Classical
(7)
Händel Sony Classical
(11)
Heimat Sony Classical
(Neu)
In England ist der deutsche Bariton schon länger ein Star, jetzt werden auch die Klassikfans in seiner Heimat auf ihn aufmerksam – zu Recht, wie man auf diesem Album hören kann.
Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 3 Sony Classical
Max Richter
Chopin: Werke für Klavier & Orchester. Deutsche Grammophon
(Neu)
Da der schweigsame Meisterpianist nur noch Mitschnitte seiner Recitals veröffentlicht, ist die Live-Einspielung der beiden Klavierkonzerte von 1995 und 2005 eine kleine Sensation.
3
Elements We Love Music
(8)
20 (10)
Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Valer Sabadus, Nuria Rial, Kammerorchester Basel Sacred Duets Sony Classical
Mai 2017 concerti 35
Blind gehört
Dirigent mit feiner Nase: Nebenberuflich ist Fabio Luisi Inhaber einer Parfumfirma
»Er lässt sich nicht gehen«
V
om Zimmer des Intendanten aus, wo das musikalische Rätselraten stattfindet, bietet sich ein einzigartiger Blick auf das klassizistische Gebäude des Opernhauses Zürich. Seit 2012 wirkt Fabio Luisi hier als Generalmusikdirektor. Ein Jahr zuvor war er zum Chefdirigenten an der Metropolitan Opera in New York ernannt worden. Der 58-jährige Genuese, dessen künstlerische Schwerpunkte auf der italienischen Oper und dem spätromantischen Repertoire liegen, ist nicht ein Mann 36 concerti Mai 2017
der ausufernden Rede. Aber was er mit Bedacht sagt, hat Hand und Fuß. Puccini: Madama Butterfly, „Bimba dagli occhi“ A. Gheorghiu, J. Kaufmann, A. Pappano (Leitung) Warner Classics 2009
Ich kann die Sänger nicht identifizieren, aber es sind sehr gute Interpreten. Der Tenor singt für diese Rolle eine Spur zu dramatisch, es ist nicht unbedingt eine italienische Stimme. Es könnte Jon
Vickers sein. Die Sopranistin hat eine sehr schöne Stimme, manchmal etwas zu tief. Ich tippe auf eine ältere Aufnahme. Der Dirigent ist gut, sehr solide, sehr traditionsbewusst. Er neigt ein bisschen zum Pathetischen. Ich stelle mir diese Szene zwischen Butterfly und Pinkerton etwas objektiver vor, insbesondere zu Beginn. Aber insgesamt finde ich es eine gute Aufnahme ... Aha, Kaufmann und Gheorghiu? Er ist, wie gesagt, zu dramatisch, sie ist über ihren Zenit hinaus.
Foto: Monika Rittershaus
Der Dirigent Fabio Luisi hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Thomas Schacher
Bruckner: Sinfonie Nr. 7, 4. Satz Symphonieorchester des BR, Mariss Jansons (Leitung) BR-Klassik 2009
Celibidache ist es nicht (lacht)! Für mich ist es etwas zu schnell. Der Beginn hat mir gut gefallen. Die rhythmische Präzision war nicht ganz das, was ich mir vorstelle. Was mich enttäuscht, ist das Seitenthema, das ist viel zu schnell und lieblos herunterdirigiert, und es hat auch im Orchester nicht genug Kultur und Süße. Ich weiss nicht, wer es ist, da gibt es zu viele Aufnahmen dieser Bruckner-Sinfonie. Was, Jansons mit dem BR-Orchester? Das wundert mich, denn das ist ein hervorragender Klangkörper. Aber das hier klingt zu sportlich. Jansons ist ein ausgezeichneter Dirigent, aber vielleicht ist Bruckner nicht seine Stärke, zumindest nicht in diesem Satz.
zur Person
Der Spezialist: Fabio Luisi gilt als führender Dirigent der italienischen Oper, was nicht bedeutet, dass sich sein Repertoire darauf beschränkt. Derzeit ist der 58-Jährige Principal Conductor der Metropolitan Opera in New York sowie Generalmusikdirektor am Zürcher Opernhaus. 1978 hatte der gebürtige Genuese innerhalb weniger Wochen sein Abitur sowie sein Klavier-Diplom erworben und studierte vor seiner Musikerkarriere Latein und Griechisch.
Wagner: Götterdämmerung, „Heil Siegfried, teurer Held!“ H.-P. König, S. Gould, R. Lukas, C. Thielemann. Opus Arte 2008
Das ist die Ankunft Siegfrieds in der Gibichungenhalle aus der Götterdämmerung. Der Siegfried gefällt mir nicht. Der ist hörbar überfordert. Gunther singt gut, prägnant, aber seine Intonation lässt manchmal etwas zu wünschen übrig. Das Orchester spielt für mich etwas zu schwammig. Gerade diese Begrüßungsszene, die sehr streng daherkommt, erfordert eine große rhythmische Präzision. Wer sind die Sänger? Ist der Tenor Siegfried Jerusalem? ... Aha, Stephen Gould. Das ist ein guter Mann, sehr solide, aber nicht die Stimme, die ich mir hier vorstelle. Die Besetzung des Siegfried stellt heutzutage für alle Opernhäuser ein Problem dar. Es gibt im Moment keinen idealen Rollenträger. Gould ist dennoch einer der besseren, ich habe die Götterdämmerung mit ihm an der Met gemacht. Wer dirigiert eigentlich? Was, Thielemann (zeigt sich überrascht)?! Das Orchester klingt ein bisschen schwammig, zu wenig prägnant. Ravel: Daphnis et Chloé, Danse générale – Bacchanale Orch. de l’Opéra National de Paris, P. Jordan (Ltg). Erato 2015
Das ist mir alles viel zu sehr buchstabiert, es ist zu langsam, und es fehlt dieses orgiastische Element, was bei diesem Abschnitt gefordert ist. Diese Steigerungen, die wir da gehört haben, mögen rhythmisch prä-
zis sein, aber das Tempo ist zu träge und der Charakter zu bieder. Als Bacchanale nehme ich das dem Dirigenten nicht ab ... Das ist Philippe Jordan? Das wundert mich, denn Phi lippe ist ein sehr talentierter Dirigent. Aber in dieser Einspielung fehlt es vollkommen an Sinnlichkeit. Der Dirigent lässt sich nicht gehen, deshalb kommt diese orgiastische Steigerung nicht richtig zustande. Nehmen wir die Stelle mit den Pizzicati: Wenn die einfach so todsicher kommen und nicht eine Linie nach vorne haben, dann ist einfach alles nur ausgesprochen, aber es hat kein Leben. Jordan ist noch jung, ich kenne ihn gut. Er ist ja mein Nachfolger bei den Wiener Symphonikern. Vielleicht traut er sich noch nicht richtig. Vor lauter Kontrolle lässt er sich selber nicht gehen. Verdi: Aida, „Ritorna vincitor!“ Cristina Gallardo, Wiener Philharmoniker, Nikolaus Harnoncourt (Leitung) Teldec 2001
Eine großartige Sängerin in der italienischen Tradition! Das ist Gallardo? Die singt wirklich sehr gut. Der Dirigent ist okay, vielleicht ein bisschen schwankend in den Temporelationen, die stimmen nicht immer. Vieles ist etwas willkürlich. Das ist kein Dirigent, der in der italienischen Tradition beheimatet ist, es ist auch kein ausgesprochener Operndirigent. Man merkt, dass er das nicht gut kennt ... Aha, Harnoncourt? Er reagiert nicht auf die Sängerin. Sie gibt sehr viele Impulse, aber er macht nichts daraus. Es fehlt die Vertrautheit mit der Oper. Mai 2017 concerti 37
Blind gehört
Farcas und Genaux? Mit Vivica Genaux habe ich schon zusammengearbeitet. Das Orchester ist sehr flach, es liefert keine Impulse. Das ist kein Bellini, es hat keine Süße. Insgesamt finde ich die Aufnahme nicht besonders ansprechend.
Strauss: Eine Alpensinfonie, „Gewitter und Sturm, Abstieg“ Staatskapelle Dresden, Fabio Luisi (Ltg.) Sony Classical 2007
Honegger: Sinfonie Nr. 3, 1. Satz Danish National Radio Symphony Orchestra, Neeme Järvi (Leitung) Chandos 1993
nie gemacht haben, bevor wir mit dem Stück auf Tournee gegangen sind, und nicht umgekehrt. Ich kann mich an Konzerte mit der Staatskapelle erinnern, die wesentlich besser waren als das hier. Diese Aufnahme war der erste Kontakt zwischen dem Orchester und mir. Bellini: I Capuleti e i Montecchi, „Ah! Crudel!“ V. Genaux, V. Farcas, Europa Galante, F. Biondi (Leitung) Glossa 2015
Das ist eine merkwürdige Aufnahme. Das Gleichgewicht zwischen den beiden Stimmen stimmt nicht. Die Mezzoso pranistin hat eine hellere Stimme als die Sopranistin. Das sollte umgekehrt sein, denn der Mezzosopran verkörpert ja Romeo, die Sopranistin Julia. Bellini hat sich Giulietta als lyrischen Sopran und die Travestierolle des Romeo als dunklere Stimme gedacht. Die Stimme der Sopranistin gefällt mir, jene der Mezzosopranistin nicht besonders ... Das sind 38 concerti Mai 2017
Eine sehr gute Einspielung! Sehr genau das, was in dieser Sinfonie drinsteckt. Es ist präg nant, rhythmisch präzise, es gibt starke Akzente. Das gefällt mir gut. Ich habe die Sinfonie auch aufgenommen ... Das ist Järvi? Ich habe ihn nicht mehr gekannt. Beethoven: Missa Solemnis, Gloria L. Crowe, J. Johnson, J. Gilchrist, M. Rose, J. E. Gardiner (Ltg.) Soli Deo Gloria 2013
Ich finde diese Aufnahme nicht besonders gut. Die Trompeten sind zu stark. Es wird zu sehr auf Effekt dirigiert. Alles ist so laut und grell, aber dieses Gloria hat nicht wirklich einen solchen Charakter. Wenn die Trompeten lauter sind als der Chor, dann stimmt etwas nicht. Vielleicht ist es eine Live-Aufnahme ... Aha, das Orchestre Révolutionnaire et Romantique mit Gardiner? Dann ist es absichtlich so grell gemacht. Aber schön ist es trotzdem nicht. Das tragende Element sollte der Chor sein. Aber hier knallt das Blech da einfach rein, das hat für mich keine Kultur. Ich vermisse den Sound des Chores, auch singt er manch-
Fotos: Frank Blaser
Das ist auf jeden Fall ein Orchester, welches das Stück gut kennt. Der Dirigent verhält sich meiner Meinung nach zu passiv. Er lässt das Orchester gehen, dadurch wird das Tempo mit der Zeit langsamer. Der Dirigent bringt das, was in dieser Musik steckt, überhaupt nicht heraus. Die rhythmische Prägnanz, die in dieser Gewitterszene sehr wichtig ist, fehlt vollkommen. Es fehlen mir die Akzente, beispielsweise in den Posaunen, in den Trompeten, in der Pauke ... Die Streicher sind schlampig ... Alles ist eingebettet, und es klingt breiig, was eben gerade hier nicht passt. Das ist nicht meine bevorzugte Aufnahme ... Was, das bin ich?! Das würde ich heute ganz anders machen. Ich habe mich in dieser Zeit wahrscheinlich verändert. Und ich muss dazu noch sagen, dass wir diese Aufnahme der Alpensinfo-
mal etwas schlampig. Alles ist nur auf Effekt und Lautstärke gemacht. Rossini: Il Barbiere di Siviglia, „Dunque io son“ Marilyn Horne, Leo Nucci, Riccardo Chailly (Leitung) Sony Classical 1990
nicht so viel; bei der Arie hätte ich ihn wahrscheinlich erkennen können. Wer ist der Dirigent? Chailly? Er ist ein toller Dirigent, aber kein Rossini-Spezialist. Konzert-TIPPs
Stuttgart Fr. 12.5., 20:00 Uhr Liederhalle Anne-Sophie Mutter (Violine), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung). Takemitsu: Nostalghia - In Memory of Andrei Tarkovskij, Bruch: Violinkonzert Nr. 1, Brahms: Sinfonie Nr. 4
Weitere Termine:
CD-Tipps
Rimsky-Korsakow: Scheherazade Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung) philharmonica.rec Verdi: Preludes & Interludes Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung) Erscheint bei philharmonica.rec am 2.6.
München Di. 16.5., 20:00 Uhr Gasteig Dresden Do. 18.5., 20:00 Uhr Semperoper Essen Sa. 20.5., 20:00 Uhr Philharmonie Köln So. 21.5., 20:00 Uhr Philharmonie Frankfurt Di. 23.5., 20:00 Uhr Alte Oper
© Marco Borggreve
Gute Koloraturen, beeindruckend! Die Stimme der Mezzosopranistin geht ein bisschen in die Breite, das mag ich nicht besonders. Der Fokus ihrer Stimme ist nicht ganz vorne, sondern etwas weiter hinten, was zwar ein besseres Singen der Koloraturen ermöglicht, aber auch diese Wirkung von Breite erzeugt. Der Bariton klingt etwas leicht, meiner Meinung nach zu hell für den Figaro. Das Orchester ist okay, aber nichts Besonde-
res. Ist es eine Live-Aufnahme? ... Ah, Marilyn Horne und Leo Nucci? Na, was! Ich habe mit Leo so oft zusammengearbeitet, auch den Barbiere etliche Male gemacht. Das muss eine ältere Aufnahme sein. So hat er angefangen. Damals war seine Stimme noch sehr hell; mit der Zeit ist sie dann dunkler, kerniger geworden. In diesem Duett hört man allerdings
CAROLYN SAMPSON CD HMC 902252
J. S. BACH Kantaten für Sopran Freiburger Barockorchester Bachs Genie kommt nirgendwo deutlicher zum Tragen als in dem kleinen, aber exquisiten Kantaten-Zyklus, den er, teils für die Hofkapelle teils für so manche, offenbar sehr fröhliche Hochzeitsfeier (BWV 202) komponierte. Die strahlende Stimme von Carolyn Sampson und die Virtuosen des Freiburger Barockorchesters werden der unendlichen Vielfalt des Bach’schen Werkes in jeder Hinsicht gerecht. harmoniamundi.com
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Mai28/03/2017 2017 concerti 39 11:54
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: SWR Symphonieorchester
TV-Tipps
Claudio Monteverdi in Caserta
Die Bewährungsprobe
So. 7.5., 18:25 Uhr Konzert Anlässlich Claudio Monteverdis Geburtstag geben Rinaldo Alessandrini und sein Concerto Italiano ein glanzvolles Jubiläumskonzert mit Ausschnitten aus seinen Opern und Madrigalen. 3sat
SymphonieOrchester des SWR Sa. 13.5., 21:45 Uhr Konzert Mit Spannung wurde im September 2016 das Eröffnungskonzert des neuen SWR-Symphonieorchesters erwartet. Peter Eötvös dirigierte, Patricia Kopatchinskaja war Solistin des Abends. Arte
Barockabend in der Pariser Philharmonie So. 14.5., 18:25 Uhr Konzert Les Arts Florissants und ihr Chefdirigent William Christie spielen im neuen Konzertsaal der französischen Hauptstadt u. a. Rameau. 3sat
Gala in Schönbrunn
David Zinman dirigiert Mahlers opulente 6. Sinfonie
S
ensationsmeldung sind in der Klassik rar gesät. Als jedoch das SWR Symphonieorchester vermeldete, dass Teodor Currentzis der erste Chefdirigent des Rundfunkklangkörpers würde, hatte die Klassikwelt plötzlich ein Thema, das nur wenige kalt ließ und zu dem jeder eine Meinung
40 concerti Mai 2017
Fr. 5.5., 19:00 Uhr Live-Videostream aus der Stuttgarter Liederhalle: www.swrclassic.de
Online: Augustin Hadelich und Charles Owen
Perlen der Kammermusik
D Do. 25.5., 21:55 Uhr Festspielsommer Die Wiener Philharmoniker laden mit Christoph Eschenbach in den Schönbrunner Schlosspark. Renée Fleming ist Solistin des Massenspektakels.
zu haben schien (auch das ist eine Seltenheit in dieser Branche). Ist Currentzis nun ein Vermarktungsgenie, ein Klassenclown unter den Dirigenten oder ein Klassikrevolutionär – oder von allem ein bisschen? Bis sich diese Frage klärt, wird das Orchester noch viele Konzerte geben. Zum Beispiel mit David Zinman, der Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 6 a-Moll dirigiert. Das in vielerlei Hinsicht Dimensionen sprengende Werk dürfte ein Lackmus-Test werden für die Qualität des noch nicht mal ein Jahr alten Orchesters sein.
er Sohn deutscher Eltern, die nach Italien auswanderten, feierte seinen Durchbruch auf der anderen Seite des Atlantik, nachdem er sein Geigenstudium an der New Yorker Juilliard School bei Joel Smirnoff abgeschlossen hatte. Inzwischen ist Hadelich auch in Europa gefragter Solist und Kammermusiker. Im Studio 2
des Bayerischen Rundfunks spielt er in intimem, lockerem Rahmen Werke von Beethoven, Schnittke, Mozart, Strawinsky und Tschaikowsky. Am Klavier begleitet ihn Charles Owen, mit dem Hadelich schon mehrmals zusammenarbeitete. Di. 9.5., 20:00 Uhr Live-Videostream: www.br-klassik.de
Fotos: Jorge Valenzuela A/Wikimedia Commons, Priska Ketterer, Maxim Schluz, Metropolitan Opera, gemeinfrei
Arte
App: Elphidelity
Radio-Tipps
News aus dem Konzertsaal
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as ist los in Hamburgs neuem Wahrzeichen? Was passiert hinter den Kulissen und wo gibt es vielleicht doch noch ein paar Tickets? Für alle, die noch keine Karten für die heißbegehrten Elbphilharmonie-Konzerte ergattern konnten, startet nun das Hamburger Abendblatt einen neuen Nachrichtenkanal. In dem kostenlosen Podcast „Elphidelity – der Talk zur Elbphilharmonie“ wird ab sofort regelmäßig eine Mischung aus Neuigkeiten, Wissenswertem und Kuriosem über Hamburgs neues Konzerthaus zu hören sein. Im klassischen Talk wird Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider auch den Fragen rund
Deutschlandradio Kultur
Das Orchester des Jahres Mo. 1.5., 13:05 Uhr Musik im Gespräch Holger Hettinger widmet sich der Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters, das von der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Orchester des Jahres“ gewählt wurde. Deutschlandfunk
Wo komme ich noch an Karten? „Elphidelity“ weiß die Antwort
ums Gebäude nachgehen, die nicht nur Klassik-Fans beschäftigen. Zudem verspricht Haider, jede Folge mit der Beantwortung der wohl wichtigsten Frage zu schließen: wo es vielleicht doch noch eines der begehrten Tickets zu kaufen gibt.
200 Jahre für Kultur Di. 2.5., 22:05 Uhr Musikszene 1817 gründete die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien eine Singschule. Heute ist die Universität für Musik und darstellende Kunst mit 3 000 Studierenden eine der größsten Universitäten auf ihrem Gebiet. Deutschlandradio kultur
Musik im Krieg
Der Podcast ist auf iTunes abrufbar
Kino: Der Rosenkavalier
Wiener Schmäh in New York
W
ährend seiner Berliner Jahre durfte Richard Strauss internationale Triumphe feiern, wobei diese mit Salome und Elektra, beide uraufgeführt in Dresden, denkbar düster waren. Die folgende Oper sollte nicht gar so dramatisch und tragisch werden. Mit Der Rosenkavalier, ebenfalls in Dresden uraufgeführt, gelang ihm dies vorzüglich, wobei die Charaktere derart tiefund abgründig gezeichnet sind, dass sich bei aller Komik auch in dieser Oper beileibe keine Leichtigkeit einstellen will. Wobei eine Komödie, die sich noch so idealisierend dem Wien ihrer Zeit widmet, per se nicht leicht kann.
An der New Yorker Met wird Sebastian Weigle die Rosenkavalier-Inszenierung von Robert Carsten leiten, Renée Fleming gibt die Marschallin, Elı¯na Garanˇca ist in der Rolle des Oktavian zu sehen.
So. 14.5., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Georg Beck widmet sich Erik Saties Parade – Ballet réaliste, das vor hundert Jahren während der Ersten Weltkriegs zum handfesten Skandal wurde. Deutschlandfunk
50 Jahre Salzburger Osterfestspiele Di. 16.5., 22:05 Uhr Musikszene Von Karajan bis Thielemann, von den Berliner Philharmonikern bis zur Dresdner Staatskapelle: Zum Jubiläum blickt Deutschlandfunk zurück auf die 50-jährige Erfolgsgeschichte des Festivals. Deutschlandradio Kultur
Europas erster Stargeiger Wenn eine Adelsfrau einen jüngeren Mann liebt, endet das meist tragisch – oder urkomisch Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de
Di. 30.5., 22:00 Uhr Alte Musik 200 Jahre vor Paganini erregte und beeinflusste der italienische Geigenvirtuose Biagio Marini die europäische Musikwelt.
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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Kultur gemeinsam erleben Online Viele Dinge machen zu zweit mehr Spaß als alleine. Das dachten sich auch die Erfinder der „mitgeh börse“ in Ulm und haben kurzerhand ein Portal gegründet, auf dem sich im Handumdrehen Gleichgesinnte für den nächsten Konzertabend finden lassen.
Gemeinsam sind wir stark Konzert Europa und die europäische Idee sind Sinnbild für Freundschaft und Miteinander, für Vielfalt und Kultur. Wie mannigfaltig dies klingen kann, vermittelt imposant die Veranstaltungsreihe „So klingt Europa“ des Bundesfinanzministeriums.
Märchenhafte Arbeitswelt Reportage Die Augsburger Puppenkiste geht mit der Zeit und entwickelt inzwichen auch kurze Videoclips, etwa für die Minijobzentrale, in denen sie mit unterhaltsamen, aus der Märchenwelt entlehnten Geschichtchen für die Anmeldung von Minijobbern in Privathaushalten wirbt.
Die Spannung steigt Reportage Wenn im Juni der Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ansteht, steigt wieder der Puls von Deutschlands Nachwuchstalenten. Doch ganz gleich, wie das Ergebnis ausfällt: Bei diesem Wettbewerb gilt noch der Spruch „Dabei sein ist alles“.
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Impressum
Magdeburg | Clausthal-Zellerfeld | Hildesheim | Leipzig Żary und Pszczyna (Polen) | Eisenach | Frankfurt am Main Hamburg | Paris (Frankreich)
magdeburg März - Juni FrankFurt am maIn Mai - Januar 2018 eIsenacH 10. - 25. Juni Clausthal-Zellerfeld 27. Mai | 24. September
Hamburg 23. - 25. Juni | 24. November - 3. Dezember
... und über 350 weitere Veranstaltungen auf www.telemann2017.eu Das internationale Telemannstädte-Netzwerk verbindet die wichtigsten Lebensstationen Georg Philipp Telemanns. So bietet das Jahr 2017 mit dem 250. Todestag des Komponisten wie nie zuvor Gelegenheit, Telemann und seinen Wirkungsorten auf musikalisch-touristische Weise näherzukommen. Schirmherrin: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters MdB
Begeistern ist einfach. Wenn Nachwuchsförderung zum guten Ton gehört. „Jugend musiziert“ ist Deutschlands größter Nachwuchswettbewerb für klassische Musik. Diesen unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe seit über 50 Jahren und fördert damit junge Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg. Dass dieses Konzept viele begeistert, beweisen über 500.000 erfolgreiche Teilnehmer seit 1963. Eine Initiative der Sparkassen.
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