concerti Ausgabe Hessen Mai 2019

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mai 2019

Mit Regionalteil Hessen

228 Konzert- UNd Operntermine

Clara Schumann Themenschwerpunkt zum 200. Geburtstag Mieczysław Weinberg Schönheit wagen

Barbara Hannigan »Man kann ja nicht ständig Lob erwarten!«

AUCH IN ALLEN FILIALEN VON


Ein Sommer voller Musik vom 22.6. bis zum 31.8.2019 Das 32. Rheingau Musik Festival steht ganz im Zeichen des Leitgedankens Courage. In besonderen Konzerten wird der Leitgedanke auf ganz unterschiedliche Weise beleuchtet. Das Festival wird zur Begegnungsstätte der Kulturen mit gesellschaftlich-politisch engagierten Musikern und interkulturellen Orchester-Projekten aus der ganzen Welt. Als Artist in Residence stehen der Pianist Daniil Trifonov, als Fokus-Kßnstlerin die Sopranistin Christiane Karg, als Fokus Jazz-Kßnstler Curtis Stigers sowie als Orchestra in Residence Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im Zentrum des Festivalprogramms.

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22. Juni bis 31. August 2019 www.rheingau-musik-festival.de Telefon 0 67 23 / 60 21 70


Editorial

Fotos: Achim Reissner, privat (2); Titelfoto: Marco Borggreve, Titelfoto Ausgabe Berlin: Henning Ross

Liebe Leserin, lieber Leser, so seltsam es klingen mag: Stille gehört für mich zu den besonderen Momenten im Konzert. Wenn das Sprechen, Flüstern und Murmeln, das Knistern, Rascheln und Husten verstummt, um der Musik Raum zu geben, sich die Spannung bei einer Generalpause ins schier Unermessliche steigert oder die letzten Töne eines Werkes verklingen, bevor der befreiende ­Applaus einsetzt, geschieht im besten Fall Magisches. Für die Performance-Künstlerin Marina Abramović sind Stille und Achtsamkeit Grundvoraussetzungen für das Erleben von Kunst des Augenblicks. Wer sich bei ihrem Projekt „Anders hören“ an der Alten Oper Gregor Burgenmeister Frankfurt den konzertvorbereitenden Workshops ausHerausgeber/Chefredakteur setzte, musste deshalb an der Garderobe nicht nur alle zeitmessenden Gegenstände abgeben, sondern auch ein Schweigegelübde ablegen. Was nicht weiter schwer war, denn die mehrstündigen Achtsamkeitsübungen wurden mit Schallschutz über den Ohren absolviert. Auch wenn das fünfstündige Konzert am Sonntag für mich zu wenig mit den Erfahrungen des Vortags zu tun hatte und sich der Effekt des „anderen Hörens“ währenddessen nicht im erhofften Maße einstellen wollte, sind die Macher für ihren Mut, ein solches Projekt zu wagen, nur zu beglückwünschen. „Der Prozess ist wichtiger als das Resultat“, sagte Abramović bei der Präsentation einer ihrer Ausstellungen. Und so liegt für mich im Scheitern gleichzeitig der Erfolg, denn ich möchte die Erlebnisse dieses Wochenendes keinesfalls missen. Warum für Musiker innere Einkehr vor einem Konzert unverzichtbar ist, erfahren Sie in unserem Interview mit der Sängerin und Dirigentin Barbara Hannigan. Ebenso wichtig ist für sie, das (musikalische) Gleichgewicht auch einmal zu verlieren, denn nur so kann große Kunst entstehen. Mit Clara Schumann prägt eine weitere starke Frau unseren Monat. Die Pianistin und Komponistin wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden, weshalb wir ihr in dieser Ausgabe einen Themenschwerpunkt widmen und die verschiedensten Facetten einer faszinierenden Persönlichkeit beleuchten. Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr Stille als eine Voraussetzung für „anderes Hören“: Performance-Künstlerin Marina Abramović in Frankfurt Mai 2019 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit Augustin Hadelich 10 »Man kann ja nicht ständig

Lob erwarten!« Interview Die Dirigentin und Sopranistin Barbara Hannigan über die Wichtigkeit von Frustration und Enttäuschung – und über ihr Förderprojekt »Equilibrium«

14 Inszenierung des Monats 18 Schönheit wagen

Feuilleton Zum 100. Geburtstag von

Mieczysław Weinberg erlebt nicht nur seine Oper Die Passagierin eine fulminante Renaissance

20 Unbequemer Hochgenuss

10

Barbara Hannigan Dirigieren im Rampenlicht

Kolumne Im Mai stehen spannende Neuinszenierungen von Opern Georg Friedrich Händels an. Die erfreuen sich ungebremster Beliebtheit, gelten aber auch als sperrig

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Themenschwerpunkt Der 200. Geburtstag von Clara Schumann animiert zu einer Neubewertung ihrer Person

30 »Jeder Ton zählt!«

Themenschwerpunkt Musikwissenschaft-

lerin Janina Klassen spricht in unserem Blind gehört-Spezial über die musikalische Welt der Clara Schumann

24

Clara Schumann Komponieren im Verborgenen

4  concerti Mai 2019

34 Festivals 36 CD-Rezensionen 39 Top 20 Klassik-Charts 40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: MarcoBorggreve, Franz Hanfstaengl/Wikimedia Commons

24 Immer wieder Clara


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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Robert Schumann: Sinfonische Etüden

M

ich verbindet eine lange Geschichte mit dem Stück. Seit acht oder neun Jahren spiele ich es immer wieder. Von Schumann selbst gibt es nachgelassene Etüden, die man ganz oder zum Teil einfügen kann. Mittlerweile habe ich das ­Gefühl, meinen ganz eigenen roten Faden gefunden zu haben, der sich

Der Pianist Alexander Krichel

durch das ganze Stück zieht. Wenn ich die Etüden auf der Bühne spiele, habe ich das Gefühl, in Trance zu fallen und 36 Minuten später wieder aufzuwachen. Solche Momente sind die glücklichsten auf der Bühne. Schumann hatte zwar die Kunstfiguren Florestan, den positiven und Eusebius, den melancholisch-nachdenklichen geschaffen. Aber bei den Sinfonischen Etüden treten noch ganz andere Facetten zutage. Sie wechseln zwischen Frohsinn, Trauer und Melancholie – und betreten in den posthum in den Zyklus integrierten Etüden himmlische Sphären! Man hat vor allem bei der fünften, im Nachhinein veröffentlichten Etüde das Gefühl, als ob man in ­eine verklärte Sternennacht entschwindet. Doch dann kommt die nächste Etüde und holt einen mit ihrer Schwerkraft wieder zurück. Es ist auch stets ein Kampf nach innen, der sich erst in den letzten Sekunden auflöst. Dann erst weiß man, worum es in den letzten 35 Minuten ging. Diesen Kampf finde ich schwer darzustellen, wenn man

ihn während der Interpretation nicht lebt. Wenn man sie spielt, verliert man die Gravitation und Bindung zur Erde – und wenn man alle fünf nachgelassenen Sätze spielt, wird es umso schwerer zurückzukommen. Aber dafür war die Reise ­umso intensiver!

308

Auftritte hatte Edita Gruberová allein an der Staatsoper in München. Doch jetzt ist Schluss: Die »Primadonna assoluterova« hat sich Ende März von der Opernbühne verabschiedet. »Es war schön, es war wunderbar, es war genug!«, sagte die 72-Jährige nach dem – auch diese Zahl sei vermerkt – 58 Minuten wäh­ renden Schlussapplaus.

... Er hat schöne Augenblicke, aber böse Viertelstunden ...

Weltpolitik im Konzertsaal

Checkt jeden Morgen die Tweets von Donald Trump: Tom Woods 6  concerti Mai 2019

Cäsar, Nixon und Co. bekommen Gesellschaft: Auch Angela Merkel und Donald Trump wurden nun in den Kreis jener Machthaber aufgenommen, die zum Sujet klassischer Musik wurden. In Utrecht ist Merkel die Hauptfigur der gleich­ namigen Elektro-Oper des Theaterkollektivs „Nineties“, die Ende März ihre Uraufführung hatte. Wenig später hatte in Regensburg eine sinfonische Liedkomposition von Tom Woods Premiere, in der Donald Trumps Tweets musikalisch verarbeitet wurden. Beiden Aufführungen gemein ist übrigens die Tat­ sache, dass sowohl Merkel als auch Trump von einem männli­ chen Sänger dargestellt wurden.

Fotos: Oliver Mark, Jochen Quast, Regina Spitz, gemeinfrei

Gioachino Rossini über Wagners Lohengrin


3 Fragen an ... Ashok Sridharan

Der Kultursommer am Kaisergebirge Academia Vocalis Internationale Meisterkurse für Gesang

Tiroler Festspiele Erl Festspiele vor Bergpanorama

OperettenSommer Kufstein Die Festung erklingt

Passionsspiele Erl 2019 Der CDU-Politiker Ashok Sridharan ist seit 2015 Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn

Passionsspiele Thiersee 2022

Wie oft gehen Sie als Oberbürgermeister der Stadt Bonn in Konzerte und wie häufig als Privatperson?

glück.tage Literatur, Philosophie, Natur & Genuss

Das Amt des Oberbürgermeisters und die Privat­person lassen sich in dieser Hinsicht kaum trennen. Meine Frau und ich gehen, so oft es der Terminkalender erlaubt, mit großem Vergnügen in die Konzerte des Beethoven-­ Orchesters und in die Oper. Diese kostbaren Stunden genieße ich sehr. Und wenn das Or­ chester was mit Brings oder den Bläck Fööss spielt, hält mich nichts mehr auf dem Stuhl.

»Bonn ist Beethoven. Weil ...«, lautet Bonns neuer Marketing-Slogan. Wie viel Beethoven steckt denn in Ihnen? Sehr viel, wenn ich mir die Gedankenwelt Beethovens vor Augen führe. Beethoven stand für Internationalität, für Emanzipation und Innovation. Das gilt für seine Geburtsstadt noch heute, als deutsche Stadt der Vereinten Nationen, als Wiege des Grundgesetzes, als Standort innovativer Unternehmen und Insti­ tutionen. Ich kann mich damit zu hundert Prozent identifizieren.

Änderungen vorbehalten.

Das r Jah ganze reich! is ereign

Ist man als Bonner Bürgermeister von Amts wegen Beethoven-Fan? Ja, aber das fällt ja nicht schwer. Wer in Bonn aufwächst und lebt, begegnet dem Komponis­ ten auf Schritt und Tritt. Und selbst wer keine Sinfonie von ihm gehört hat: Die Ode an die Freude kennen doch praktisch alle!

TVB Kufsteinerland Unterer Stadtplatz 11-13 6330 Kufstein T +43 5372 62207 info@kufstein.com www.kultur-tirol.at


Kurz & Knapp

Durch den Monat mit Augustin Hadelich I

m Mai bin ich mit Julia Fischer und der Academy of St Martin in the Fields auf Tournee. Wir spielen Doppelkonzerte von Bach und Schnittke. Julia Fischer und ich haben das Repertoire vor fast acht Jahren schon einmal zusammen in Aspen, Colorado, gespielt. Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir das unbedingt wiederholen wollten. Daraus ist nun eine Tournee mit zehn Konzerten geworden.

freie Tage am Rhein

Z

wischen den Konzerten in Baden-Baden und Groningen habe ich ein paar Tage frei, die ich in der Frankfurter Gegend verbringen will. Vor ein paar Jahren spielte ich auf dem Rheingau Musik Festival, und damals war meine Freundin mit dabei. Wir haben uns ein Auto gemietet und sind den Rhein entlang vom Schloss Johannisberg bis nach Bacharach gefahren. Mittlerweile sind wir verheiratet, meine Frau kommt mit auf die Tournee, und ich würde diesen schönen Ausflug von damals gerne wiederholen!

N

ach dem letzten Konzert der Tournee geht es für mich gleich weiter nach Madrid. Wenn ich Bartóks zweites Violinkonzert spiele, komme ich gerne schon zur ersten Probe, weil das Zusammenspiel mit dem Orchester bei dem Stück etwas kompliziert ist. Mit dem Dirigenten Miguel Harth-Bedoya verbindet mich eine lange Freundschaft. Wir treten seit zwölf Jahren gemeinsam auf, und auch meine neueste CD habe ich mit ihm eingespielt.

Madrid  24.5.

Honolulu  1.6.

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nde Mai fliege ich dann nach Honolulu, wo ich mit dem Hawaii Symphony Orchestra auftrete. Bevor die Proben losgehen, habe ich jedoch drei freie Tage, die ich mit meiner Frau auf der Insel Maui verbringen werde, und wo wir mal richtig entspannen und Hawaii genießen werden – am Strand liegen, mit Delfinen schwimmen, schnorcheln. 8 concerti Mai 2019

uhause in New York treffe ich mich seit etwa drei Jahren regelmäßig mit einer Gruppe von Freunden, um gemeinsam Brettspiele zu spielen. Wenn ich in eine neue Stadt komme und etwas Zeit habe, suche ich oft nach Spiele-Cafés, wo man neue Brettspiele testen und – wenn sie einem gefallen – auch kaufen kann. Mittlerweile habe ich in vielen Städten diese „Board Game Cafes“ gefunden, in die ich ­öfters auch Orchestermusiker zum Mitspielen einlade. Wir werden bestimmt auch in Frankfurt, Madrid und Honolulu danach Ausschau halten!

Fotos: Rosalie O‘Connor/Hausretusche, Uwe Arens/Paul Glickman, Pedelecs/Wikimedia Commons, Suxiao Yang, joakant/Pixabay, Peggy Choucair/Pixabay

Tour 7.-20.5.


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Interview

»Man kann ja nicht ständig Lob erwarten!« Die Dirigentin und Sopranistin Barbara Hannigan über die Wichtigkeit von Frustration und Enttäuschung – und über ihr Förderprojekt »Equilibrium«. Von Teresa Pischacón Raphael

Was bedeutet für Sie das Wort »Equilibrium«?

Es ist ein sehr wichtiges Wort für mich. Ich habe meine Rede für das Luzerner Festival 2014 so genannt. Und als ich 2017 mein Mentorenprogramm für die jungen Künstler gründete, wusste ich, dass genau dieses Wort am besten zu meinem Projekt passte. »Begabungen sind produktive Gleichgewichtsstörungen«, schreibt der Aphoristiker Hans Kudszus.

Er hat natürlich recht. In der Musik geht es auch nicht dar­ um, die Balance zu erreichen. Aber als Sänger ist man stän­ dig dabei, die Atmung, die Klangstütze, die Stimme, die Dynamik, die eigenen Emotio­ nen in eine Balance zu bringen. 10 concerti Mai 2019

Harmonie muss also, wie die alten Griechen es sagten, erst errungen werden.

Genau! Sie stellt sich nicht von selbst her. Sie entsteht aus The­ se und Antithese. Das ist oft ein kräftezehrender Prozess, doch wenn er gelingt, ist man der glücklichste Mensch. Auch im Leben müssen die organisa­

»Ich will keine Musik machen, die ich nicht will« torischen Dinge zusammen­ gebracht werden. Und das ist oft sehr viel anstrengender als in der Musik: Die Kommuni­ kation mit den Agenten der Orchester oder den Solisten, mit den Veranstaltern und Pro­ duzenten. Alles scheint oft so kompliziert, ständig muss man hinterher sein. Liegt darin der Grund, weshalb Sie auf Ihrer EquilibriumWebsite klare Vorstellungen formulieren, wie Künstler, die zu Ihnen kommen, sein sollten?

Ich arbeite von sechs Uhr früh bis Mitternacht, dazwischen kommen noch meine Auftritte. Ich will keine Zeit verschwen­

den, keine Musik machen, die ich nicht will. Ich rufe auch nicht zum Casting auf, sondern suche Musiker, die natürlich, neugierig, fleißig, aufgeschlos­ sen und flexibel sind und über die adäquate Stimme und Tech­ nik verfügen. Sie haben mit Jackie Reardon sogar einen Coach engagiert.

Sie war früher eine professio­ nelle Tennisspielerin. Und wir haben auch eine Yoga-Lehrerin. All das, was im Sport wichtig ist, gilt auch für die Musik: Ausdauer, Konzentration, ­D isziplin, Fehlerbehebung, Spitzen­leistung, aber auch Ent­ spannungs- und Meditations­ techniken. Erst wenn ein Pro­ jekt präzise vorbereitet und organisiert ist, der Rahmen klar gezogen ist, die Regeln fest­ gelegt sind, dann erst eröffnet sich Raum für Improvisation. Viele glauben, die Improvisation selbst sei die Musik. Die musikalische Expressivität sei wie ein Vulkan, der ausbricht und die Lava hinabströmen lässt ...

Das klingt natürlich geniali­ scher. Doch der Strom muss aufgefangen und zu einem Weg gebündelt werden. An­ dernfalls führt er ins Nirgend­

Foto: Marco Borggreve

W

enn man mit einer Sängerin und Diri­ gentin ein Interview führt, kommt man schnell auf berufliche Zweigleisigkeiten zu sprechen. Im Falle Barbara Hannigans müsste man aber von Dreigleisigkeit sprechen, hat die Künstlerin doch ihr ei­ genes, in vielerlei Hinsicht umfangreiches Förderprojekt „­Equilibrium“ („Balance“, „Aus­ geglichenheit“).


zur Person

Primadonna der zeitgenössischen Musik: 1972 geboren, sang Barbara Hannigan bereits mit 17 Jahren ihre erste Uraufführung. Bis 2011 wirkte sie an insgesamt 75 Uraufführungen mit. 2010 gab die Kanadierin am Pariser Théâtre du Châtelet ihr Debüt als Dirigentin. Auch in dieser musikalischen Disziplin liegt ihr künstlerischer Schwerpunkt auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

wo oder ins Chaos. Selbst bei einer Konzertkadenz oder im Jazz folgt man bestimmten Re­ geln. Die Solo-Improvisationen entfalten sich im Rahmen vor­ her festgelegter Patterns und

Absprachen, etwa darüber, wann die anderen Instrumen­ te wieder einsetzen. Ligetis Le Grand Macabre mag wie eine Improvisation klingen, aber in Wahrheit ist alles genau ein­ studiert und eingespielt. Genau das ist die große Kunst. Wie bekommen Sie den Impuls, auf der Bühne zu singen, mit dem Schweigen als Dirigentin in Balance?

führt wird, nehme ich dessen Energie auf und gebe sie weiter. Als Dirigentin wiederum sammle ich die Energien des Orchesters, um selbst welche aufzubauen. Es ist wie ein Kreislauf. Letzten Endes geht es bei beiden Aufgaben ums Atmen. Beim Sänger genauso wie beim Dirigenten. Lassen Sie uns über Miss McEwen sprechen …

Daran musste ich mich gewöh­ … meine Musiklehrerin aus der nen, dass ich als Dirigentin Grundschule! Sie ist jetzt in keinen unmittelbaren Klang Pension. Ich habe sie im No­ selbst auslöse, sondern dies mit vember in meiner kanadischen Gesten erreiche. Als Solistin, Heimat bei Meisterkursen ge­ die von einem Dirigenten ge­ sehen. Sie sieht immer noch Mai 2019 concerti  11


Interview

genauso aus wie damals! Heu­ te erst verstehe ich, was für eine gute Lehrerin und Musi­ kerin sie war. Sie verstand es einfach, die Menschen für die Musik zu begeistern. Was nicht immer einfach ist in einer Schulklasse.

An einer Stelle in Ihrer Rede erzählen Sie von Ihrer Enttäuschung, als Ihre Lehrerin Ihnen nicht das Solo gibt, weil sie meint, in dem Stück seien ja genug Hannigans vertreten.

Ich habe es natürlich meinen Geschwistern, die auch mitge­ sungen haben, gegönnt, aber ich war sehr frustriert, sehr enttäuscht. Gar nicht unbe­ dingt aus Neid, sondern aus dem Gefühl heraus, nicht rich­ tig gesehen zu werden. Aber Sie blieben bei der Musik.

Ja, in solchen Momenten der Frustration erkennt man, ob man das Zeug hat für eine sol­ 12  concerti Mai 2019

che Karriere oder nicht. Man kann ja nicht ständig Lob er­ warten. Es war eine temporäre Frustration, die mich aber nie­ mals gestoppt hätte.

»Man muss den Menschen auch vertrauen können« Wie gehen Sie in ähnlichen Situationen heute mit Ihren Studenten um?

Ich bin sehr direkt. Konstruk­ tive Kritik ist sehr wichtig; sie ist das Einzige, was den Leuten helfen kann. Ich bin auch recht offen im Eingestehen meiner eigenen Kämpfe und Zweifel. Meine Schüler merken dies. Daniel Barenboim wird derzeit wegen seines Führungsstils kritisiert. Wie nett darf man in der Kunst sein?

Mit Daniel Barenboim habe ich noch nie zusammengearbeitet, aber um Ihre Frage zu beant­ worten: Als „CEO“ ist man für alles verantwortlich. Wie ich vorhin sagte: Beim Musizieren funktioniert vieles, aber beim Planen unserer Projekte bin ich oft am Rande des Nerven­ zusammenbruchs. Ich gehe ständig Risiken ein. Da muss man den Menschen vertrauen können, dass auch sie das Bes­ te geben. Ihr jüngstes Projekt in Hamburg ist eine halbinszenierte Aufführung von Strawinskys The Rake’s Progress.

Ein Meisterwerk! Es war die erste Oper, in der ich als Sän­ gerin mitwirkte, die Partie der ­Anne Trulove habe ich seitdem mehrfach gesungen. The Rake’s Progress ist eine zeitlo­ se, wahre und wahrhaftige

Foto: Marco Borggreve

Nein, absolut nicht! Sie brach­ te uns unterschiedliche Sicht­ weisen der Musik bei. Wir hörten etwa Beethovens fünf­ te Sinfonie und mussten dann auf einer weißen Tafel deren Energie nachzeichnen. Wir lernten, dass Musik nicht nur aus irgendwelchen Noten be­ steht, sondern sich in Grafiken übersetzen lässt. Sie setzte mich auch an die Seite von Kindern, die nicht so gut san­ gen. Das gefiel mir natürlich nicht, weil ich immer dort sein wollte, wo die Guten waren. Aber sie ließ mich auch spüren, dass ich eine Verantwortung habe. Ich war vielleicht gerade mal fünf, sechs Jahre alt und spürte die Verantwortung, dass ich dazu beitragen müsste, dass alles gelingt.


Geschichte über einen jungen Mann, der die Liebe und die Sicherheit aufgibt, um sein Leben zu verspielen. Die Geschichte des Lebemanns Tom Rakewell, der sein Geld verzockt, Affären mit Frauen hat, sich und andere ruiniert und schließlich in der Psychiatrie landet.

Ja, er schließt einen Pakt mit dem Teufel. Und kann ihn nur verlieren. Für das Orchester ist alles ein reiner Spaß, da Strawinsky das Werk im neoklassizistischen Stil komponierte, nach dem Vorbild Mozarts, den er aber dann wieder verfremdet. Die Inszenierung findet sozusagen unter ständiger Beobachtung satt, nicht nur seitens des Publikums. Nach ihrem jeweiligen Auftritt stellen sich die Künstler an die Seite der Bühne und beobachten das weitere Ge­ schehen. Und: The devil is watching you, auch wenn er keine Figur auf der Bühne darstellt. Konzert-TIPPs

München Do. 2.5., 10:00 Uhr, Fr. 3.5., 18:30 Uhr, Sa. 4.5., 19:00 Uhr & So 5.5., 11:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Barbara Hannigan (Sopran & Leitung), Sreten Krstič (Violine), Münchner Philharmoniker. Werke von Bartók, Haydn, Ligeti & Kurtág

Di. 14.5., 20:00 Uhr & Mi. 15.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Strawinsky: The Rake’s Progress. Münchner Philharmoniker, Equilibrium Artists, Barbara Hannigan (Ltg.) Dortmund Sa. 25.5., 19:00 Uhr Konzerthaus Strawinsky: The Rake’s Progress. LUDWIG Orchestra, Capella Amsterdam, Equilibrium Artists, Barbara Hannigan (Leitung) Dresden Mo. 27.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Dresdner Musikfestspiele. Künstler & Programm siehe Dortmund Hamburg Mi 29.5., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Internationales Musikfest Hamburg. Künstler & Programm siehe Dortmund DVD-Tipp

Barbara Hannigan – Concert & Documentary „I’m a creative animal“ Werke von Mozart, Fauré, Rossini & Ligeti. Barbara Hannigan (Sopran & Leitung), Mahler Chamber Orchestra. Accentus CD-Tipp

Crazy Girl Crazy Werke von Berg, Gershwin & Berio. Barbara Hannigan (Sopran & Leitung), LUDWIG Orchestra. Alpha


Opern-Inszenierung des Monats

Schönste Scheußlichkeit Das baldige Bayreuther Regie-Duo Tobias Kratzer und Rainer Sellmaier deutet Zemlinskys Der Zwerg an der Deutschen Oper Berlin auf zwingende Weise biografisch, GMD Donald Runnicles feiert einen Heimsieg. Von Peter Krause

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats



Opern-Inszenierung des Monats

Vorspiegelung falscher Tatsachen: Der Zwerg (Mick Morris Mehnert, l.) wächst als Sänger (David Butt Philip) über sich hinaus.

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men Geschöpf macht das Mädel, was es darf und soll: Es spielt mit ihm.

to von Georg C. Klaren heißt? Donna Clara alias Alma scheint die gesellschaftlich konnotierte Hässlichkeit des kleinen Gewagter Kunstgriff Mannes gar nicht mehr wahrElena Tsallagovas unwissend-­ zunehmen. Ein aufregendes unbedarfte Kindfrau hat echtes Spiel mit wechselnden WahrInteresse am neuen Spielzeug. nehmungen, Perspektiven, Das kleinwüchsige Präsent Spiegelungen beginnt. Mit ihsingt derart betörend tenoral, rem liebreizend lyrischen dass es ihr als Künstlerwesen Melisanden-Sopran und ihrem sofort nahekommt. Eines der grazilen Äußeren ist Elena erotisch schillerndsten Duette Tsallagova die perfekte Prinder Operngeschichte nimmt zessin. Und der musikalische seinen Lauf. Kratzer wählt da- Hausherr Donald Runnicles ist bei einen gewagten Kunstgriff: in diesem Repertoire des exDer auf bestem Weg zum pressionistischen Glühens so ­Lohengrin spazierende Tenor sehr in seinem Element wie David Butt Philip wird durch sein superbes Orchester. Es den kleinwüchsigen Schau- ereignen sich magische Musikspieler Mick Morris Mehnert mischungen gerade im Leisen gedoppelt. Die schizophrene und Angedeuteten. Spaltung der Künstlerfigur wird unmittelbar augenfällig: Berlin 24.3.2019 die Selbstwahrnehmung des Zwergs als „großer“ Künstler Zemlinsky: Der Zwerg und seine Fremdwahr­nehmung Donald Runnicles (Leitung), Tobias Kratzer (Regie), Rainer Sellmaier als Missgeburt. Ist das „Schöns- (Bühne & Kostüme), Elena Tsallagova, te scheußlich“, wie es im Libret­ Emily Magee, David Butt Philip

Foto vorherige Doppelseite: Monika Rittershaus, Fotos: Monika Rittershaus, Stofleth, Tom Schulze

T

obias Kratzer und Rainer Sellmaier lassen viel Licht ins Märchendunkel strahlen, blättern ein frühes prägendes Kapitel im Leben des Komponisten auf: die Liebe zwischen der allseits begehrten Alma Schindler und dem für einen Mann zu klein ­geratenen Alexander von Zemlinsky, der Mahlers s­ päterer Gattin Kompositions­unterricht erteilt. Zunächst weicht er scheu zurück vor den Avancen seiner Schülerin, dann kommt es zum Kuss am Klavier. Als er nun seine Hemmungen ablegt, stößt Alma ihn brüsk zurück – die Kränkung des kleinen Mannes und großen Künstlers sitzt tief. Es beginnt Zemlinskys Der Zwerg als handwerklich virtuos in die Gegenwart gezogene Geschichte eines Glitzergirls der viel besseren Gesellschaft, die zum 18. Geburtstag neben erwartbaren Nettigkeiten auch einen lebenden Zwerg zum Geschenk erhält. Mit dem ar-


WEITERE KRITIKEN

Lyon 15.3.2019

Wahnsinn mit Methode Tschaikowsky: Die Zauberin Opéra National de Lyon. Daniele Rustioni (Leitung), Andriy Zholdak (Regie), Evez Abdulla, Ksenia Vyaznikova, Piotr Micinski, Migran Agadzhanyan

Oper Überbordend, haltlos inszeniert Andriy Zhol­ dak. Die multiplen Schauwerte dieses ganz großen Regiewurfs gleichen nach vier unglaublich intensiven Stunden einer Neu-Kreation von Peter Tschaikowskys Wunderwerk. Musikdirektor Daniele Rustioni bringt die überschäumende Partitur zum Brodeln. (PK)

JESUS CHRIST

SUPER STA R ROCKOPER

Gesangstexte von Tim Rice Musik von Andrew Lloyd Webber

Leipzig 30.3.2019

Leipziger Seemannsgarn Wagner: Der fliegende Holländer Oper Leipzig. Ulf Schirmer (Leitung), Michiel Dijkema (Regie & Bühne), Iain Paterson, Christiane Libor, Randall Jakobsh, Ladislav Elgr. Weitere Termine: 12., 17., & 30.5., 10.6.

Oper Als Bühnenbildner hat Michiel Dijkema mit diesem Segler die Regatta gewonnen. Als Regisseur nicht. Denn selbst wenn man sich auf die märchenhaft romantische Es-war-einmal-Geste einlässt, die er hier zelebriert, schrammt er allzu sehr die Klippen von Klischee und unfreiwilliger Parodie. (RB)

Freilichtbühne am Roten Tor Augsburg 29. Juni – 28. Juli 2019

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Mai 2019 concerti  17


OPERN-FEUILLETON

Schönheit wagen Zum 100. Geburtstag des polnischen Schostakowitsch-Freundes Mieczysław Weinberg erlebt nicht nur seine Oper Die Passagierin eine fulminante Renaissance. Von Peter Krause

Fülle an Sinfonien und Streich­ quartetten, Filmmusiken und Liedern begeistert, sondern auch mehr Werke fürs Musik­ theater hinterließ als der Mann, der ihn entschieden förderte und als dessen Epigone er bis heute fälschlicherweise gilt: Dmitri Schostakowitsch. Mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1939 in Polen muss­ te Weinberg als Sohn eines jüdischen Kapellmeisters gen Osten fliehen. Schostako­ witsch holte ihn nach Moskau, drückte ihm die Textvorlage für sein 1968 entstandenes Haupt­ werk Die Passagierin in die Hand und setzte sich für des­ sen Uraufführung ein, zu der es freilich erst mit 42-jähriger Verspätung kam – bei den Bre­

Mieczysław Weinberg tat sich auch als Opernkomponist hervor

genzer Festspielen 2010 in der Regie des damaligen Intendan­ ten David Pountney. Verdächtige Dur-Akkorde

In der Sowjetunion galt der polnische Jude Weinberg als verdächtig, das System hielt ihn an der kurzen Leine; und im Westen, wo Schostako­ witsch, Schnittke und Gubai­ dulina eine immer breitere Rezeption erfuhren, entsprach seine Kunst nicht den unge­ schriebenen, doch nicht min­ der gültigen Doktrinen der gängigen Avantgarde. Diskurs­ wächter wie der Musik­ philosoph Theodor W. Adorno achteten darauf, dass auf den Zivilisationsbruch des faschis­ tischen Deutschland nunmehr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs künstlerisch mit einem konsequenten Traditi­ onsbruch reagiert wurde. Sinn­ lichkeit zu wagen, angeblich affirmative Dur-Akkorde zu schreiben, galt den Serialis­ten als verdächtig, gestrig, regres­ siv. Dabei ist Weinberg alles ande­ re als ein rückwärtsgewandter Schöntöner. Doch Schönheit hat bei ihm noch eine Chance. Unzeitgemäß ist er mitnichten. Vielmehr wagte er es, als es die Welt im Westen wie im Osten zu neuen kapitalistischen res­ pektive kommunistischen Utopie­ufern drängte, den Op­

Foto: Olga Rakhalskaya

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ie Schönheit ist nicht tot. Sie fiel in Ungnade.“ Die Worte des Fürsten M yschkin aus Mieczysław ­ Weinbergs Oper Der Idiot nach Dostojewskis Roman lassen sich geradewegs auf die Musik jenes Jubilars beziehen, dessen 100. Geburtstag Theater und Konzertveranstalter in diesem Jahr fast etwas verschämt fei­ ern. Beinahe hätten sie Wein­ berg vergessen. Doch für ein Genie ist es nie zu spät. „Meine Zeit wird kommen“, orakelte einst auch Gustav Mahler. Für Weinberg scheint die Zeit nun eindeutig reif. Doppelte ideo­ logische Verblendung verstell­ te lange den Blick auf den 1919 in Warschau geborenen Meis­ ter, der nicht nur mit einer


fern und Tätern einer seinerzeit erfolgreich verdrängten Ära des Grauens künstlerisch Stimme und Gestalt zu verleihen.

i5. Jun

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Vielgestaltige Partitur mit romantischen Wurzeln

Die Passagierin erzählt von einer Aufseherin von Auschwitz, die auf einem Schiff nach Brasilien eine KZ-Insassin wiederzuerkennen glaubt und fürchtet, erkannt worden zu sein. Die zufällige Begegnung ruft die Geister von einst – und baut den beiden Frauen wie auch dem Publikum einen Bewusstseinsraum der Erinnerung, ohne das scheinbar Unsagbare je zu verniedlichen. Denn die Musik gleicht einer puren, postmodernen, polyglotten Dialektik des 20. Jahrhunderts. Weinberg zitiert und parodiert Bach und Beethoven, Mahler und Schostakowitsch, russische Folklore, Jazz und Chanson. Die unerhört vielgestaltige Partitur verleugnet nicht ihre romantischen Wurzeln, ist dabei filigraner als jene seines sowjetischen Mentors, gewagter als jene des englischen Zeitgenossen Benjamin Britten – letztlich von eigenständiger Nähe zu allen anderen Größen der Zeit. Die späte Uraufführung zählt zu den bedeutendsten Sensationen der Opernwelt des 21. Jahrhunderts. Das Jubliäumsjahr 2019 vertieft die wichtige Weinberg-Renaissance, zumal mit Aufführungen von Die Passagierin, die bis nach Tel Aviv reichen, sowie dem sei­ nem gesamten reichen Schaffen gewidmeten Festival des Jewish Chamber Orchestra in München. OPERN- & festival-TIPPs

Gera Fr. 17.5., 19:30 Uhr & So. 19.5., 14:30 Uhr Theater & Philharmonie Thüringen Weinberg: Die Passagierin. Laurent Wagner (Leitung), Kay Kuntze (Regie) Braunschweig Fr. 10. & 14.5., 19:30 Uhr, Mi. 5.6., 19:30 Uhr Staatstheater Weinberg: Die Passagierin. Christopher Lichtenstein (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Tel Aviv Di. 30.4., 20:00 Uhr The Israeli Opera Weinberg: Die Passagierin. Christopher Lichtenstein (Leitung), Dirk Schmeding (Regie). Weitere Termine: 2., 3., 4., 5. & 6.5.

Mieczysław Weinberg-Festival 20.-26.5.2019 Jewish Chamber Orchestra, Sándor Galgóczi, Noémi Györi, Daniel Grossmann, Tassilo Probst u. a. Münchner Kammerspiele, NS-Dokumentationszentrum München, Neues Rottmann-Kino München u. a.

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Opern-Tipps

Unbequemer Hochgenuss Im Mai stehen spannende Neuinszenierungen von Opern Georg Friedrich Händels an. Die erfreuen sich ungebremster Beliebtheit, gelten aber auch als sperrig. Von Wolfgang Wagner

Herausgeputzte Gewaltfantasien: Rodelinda in der Inszenierung von Claus Guth

Hin und Her der Debatte deutlich, dass auch die glückliche Vermittlung der geschlossenen Gefühlswelt einer Barockarie von der schauspielerischen Leistung abhängig und keineswegs von vornherein unmöglich ist. Blutige Intrige als zeitloses Phänomen

Jüngere Inszenierungen zeigen zudem, wie sich selbst die verworrensten Intrigen-Stoffe Händels schlüssig auf die Gegenwart beziehen lassen. So zeigte Jochen Biganzoli bei den letzten Festspielen in Halle am Beispiel von Berenice, Regina di Egitto, wie sehr die inszenierte Machtdemonstration römischer Despoten und die heutige, gezielt konstruierte Selbstdarstellung auf sozialen Medien einander ähneln. Eine vergleichbar starke Leistung gelang Claus Guth in seiner Deutung von Rodelinda. Diese feierte im Dezember in Lyon Premiere und ist ab Mai in Frankfurt zu sehen. Guth entlarvt die allzu menschliche Neigung zur blutigen Intrige als zeitloses Phänomen. Durch die stumme Rolle des jungen Flavio, der die skrupellosen Machenschaften der Erwachsenen in Kinderkritzeleien festhält, die auf das Bühnenbild projiziert werden, gerät das Happy End zur unglaub-

Foto: Jean-Pierre Maurin

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ängst sind die Bühnen- berühren könnte. Das Authenwerke des Barockmeis- tizitätsproblem der reflektieters Händel keine Exoten renden Arie, bei der Figuren mehr auf den Spielplänen. An- vom Bühnenrand aus über gesichts der formalen Strenge Gefühle sinnieren, während die eines durchschnittlichen Zeit still steht, können auch ­Opera-seria-Librettos und des- starke Regieansätze nicht imsen oft absurden Handlungs- mer vergessen machen. Aber strängen kann freilich auch die immer wieder gibt es künstleFrage aufkommen, ob Händels rische Leistungen, die ob ihrer Kosmos allmählich ausgereizt Glaubwürdigkeit auch dieses ist. Man muss aber nicht ein- Problem überwinden. Als ­Joyce mal ein erklärter Anhänger des ­DiDonato 2016 ihr Video zu Genies aus Halle an der Saale „Lascia ch’io pianga“ veröffentsein, um darauf mit einem kla- lichte, das sie als erschütternd ren Nein zu antworten. hilfloses Entführungsopfer in Noch immer wird darüber ge- einer einsamen Holzhütte mit stritten, ob Händels Opern- ihrem Peiniger zeigt, da war es, Typus einfach zu artifiziell ist, als sei eine der meistinterpreals dass die Art und Weise der tierten Händel-Arien neu erGefühlsdarstellung wirklich funden. DiDonato machte im


PREMIEREN-Termine

Osnabrück Sa. 4.5., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Händel: Orlando. Daniel Inbal (Leitung), Felix Schrödinger (Regie). Weitere Termine: 9., 17., 21., 24. & 26.5., 9.6. Frankfurt So. 12.5., 18:00 Uhr (Premiere) Oper Händel: Rodelinda. Andrea Marcon (Leitung), Claus Guth (Regie). Weitere Termine: 17., 19., 23., 25. & 30.5., 1. & 8.6. Darmstadt Sa. 18.5., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Händel: Orlando. Michael Nündel (Leitung), Jörg Weinöhl (Regie & Choreografie). Weitere Termine: 24. & 31.5., 9., 14. & 26.6. Halle (Saale) Fr. 31.5., 19:30 Uhr (Premiere) Oper Händel: Julius Cäsar in Ägypten. Michael Hofstetter (Leitung), Peter Konwitschny (Regie). Weitere Termine: 2., 6. & 10.6. Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

CD-Box Schostakowitsch Sammeledition

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH DER ZYKLUS SÄMTLICHER SINFONIEN MIT DER DRESDNER PHILHARMONIE UND MICHAEL SANDERLING

Schostakowitschs fünfzehn Sinfonien gleichen der klingenden Chronologie einer Epoche. Sie umschließen ein halbes Jahrhundert und dokumentieren musikalisch Jahrzehnte des Aufbruchs, des Terrors, der Stagnation, aber auch des Widerstands und der Hoffnung. Michael Sanderling und die Dresdner Philharmonie haben sie komplett aufgenommen und überzeugen mit höchster Klangkultur und tiefenscharfen Interpretationen. ©Marko Kubitz

würdigen Farce. Zugleich zeigt Flavios eigener Hang zu Gewaltfantasien auf, dass jede Generation den Kampf gegen Rachegelüste für sich selbst ausfechten muss. In Karlsruhe war erst im Februar zu bestaunen, wie sich barocker Opernpomp durch die Jahrhunderte katapultieren lässt, um punktgenau auf passenden, jüngeren Pendants zu landen. Händels 1737 quasi im Rückblick auf sein bisheriges Bühnenschaffen entstandener Serse über den in einen Baum verliebten und dem Prunk sehr zugeneigten König von Persien ist eine Opera seria und durch radikale Verknappung zugleich als Parodie der Gattung konzipiert. Der inszenierende Sängerschauspieler Max E ­ manuel Cencic konzipierte eine „Serse Show“ mit einer männlichen Diva im Liberace-Stil. Dieser Glamour ist durchaus vergleichbar mit den echten Pferden und lebendigen Tauben, die in Produktionen zur Händelzeit fliegen gelassen wurden und dann in den Logen für Unruhe sorgten, wenn sie sich dort erleichterten. Solche Ansätze zeigen, wie Inszenierungen von Händelopern gelingen können. Zwar stellen seine Opern große Herausforderungen dar, weil die Textvorlagen an sich keine besonders glaubwürdigen und komplexen Charaktere bieten. Händel war gleichwohl ein früher Meister der Psychologisierung und kompensierte den Mangel mit immer neuen Kniffen. Diese sicht- und erlebbar zu machen, ist die eigentliche, nie letztgültig zu lösende Aufgabe von Instrumentalisten, Sängerdarstellern sowie Regisseurinnen und Regisseuren. Und natürlich trägt auch die Haltung des Publikums ihren Teil dazu bei.

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ein zuhause geben • Gastgeber zur Musikvielfalt in Bonn und der Region • Konzerte im eigenen Haus an dem Fazioli-Flügel (F 308) oder der Klais-Orgel • Literarische-Lesungen im exklusiven Kreis • Arrangements zur Entdeckung der Museenvielfalt Bonns

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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Mai

Foto: Ben Wright Photography

Erkundet mit dem Sinfonieorchester Basel Faurés und Berlioz’ Geheimnisse: Sir Ivor Bolton. Mehr dazu auf Seite 8.

2_Porträt Vivaldi in Shorts Countertenor Jakub Józef Orliński wagt den Spagat zwischen

Opernbühne und Breakdance. Sein Stimmfach entdeckte er eher durch einen Zufall 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concerti-Redaktion 9_Klassikprogramm concerti 05.19 Hessen 1


Porträt

Vivaldi in Shorts Countertenor Jakub Józef Orliński wagt den Spagat zwischen Opernbühne und Breakdance. Sein Stimmfach entdeckte er eher durch einen Zufall. Von Johann Buddecke

E

in Breakdancer und Model, der beim renommierten Festival d’Aix-en-Pro­ vence in kurzen Hosen Vival­dis Vedrò con mio diletto singt, noch dazu in glasklarer Countertenorlage – diese Vorstellung wirkt beim ersten Gedanken an die Situation absurd. Doch auch die Klassikwelt hat hin und wieder ein Über­ raschungsmoment zu bieten, für den in diesem speziellen Fall Jakub Józef Orliński sorgte. Doch gerade dieser höchst ungewöhnliche Auftritt bescherte dem heute 28-Jährigen im Jahr 2017 einen nachhaltigen Erfolg. Bis heute klickten über drei Millionen Menschen auf YouTube den Mitschnitt seiner lässigen Darbietung, der ganz nebenbei das große Talent des charmanten Sängers dokumentiert. Im Gespräch bekräftigt sich der frische Eindruck des aus Warschau stammenden Shootingstars, der auf seinen Erfolg angesprochen nonchalant entgegnet: „Ich singe immer mit derselben Leidenschaft und Hingabe, damals nur eben in Shorts“. Mit jener Leidenschaft und Hingabe startet Orliński in der Klassikwelt gerade so richtig durch. Für sein DebütAlbum grub er ganz tief in der Repertoirekiste, schrieb dabei 2 Hessen concerti 05.19

Singt und tanzt sich mit Leidenschaft in die Publikumsherzen: Jakub Józef Orliński

Foto: Michael Sharkey/Erato

Mit Leidenschaft und Hingabe


mit acht Weltersteinspielungen ganz nebenher Tonträger­ geschichte, sang sich mit Debüts unter anderem an der New Yorker Carnegie Hall in die Herzen der Zuschauer und ist außerdem noch als Breakdancer aktiv. Was sofort auffällt: Orliński hat eine beeindruckend frische Herangehensweise an seine künstlerische Tätigkeit, sei es das Tanzen oder die Musik. „Ich bin sehr glücklich mit meiner Arbeit, mit dem Tanzen auf der einen und dem Singen auf der anderen Seite. Da fällt die wenige Freizeit auch nicht so schwer.“ Sein Terminplan ist tatsächlich reichlich gefüllt – CD-Aufnahmen hier, Opernproduktionen und Solorecitals dort. Vom Bassbariton zum Countertenor

Wann das mit der Leidenschaft für die Musik so richtig anfing, kann Orliński im Gegensatz zu vielen Künstlerkollegen seines Alters nicht genau benennen. „Es gab kein Erlebnis, bei dem ich sage, dieses oder jenes wäre entscheidend gewesen.“ Eine musikalische Vorbildung in seiner Kindheit gab es jedenfalls keine. „Ich habe elf Jahre lang in einem Chor gesungen, interessanterweise als Bassbariton.“ Die Countertenorlage entdeckte er, als er in einem kleineren Ensemble Renaissancewerke einstudierte. „Die Frage war, wer die hohe Stimme übernimmt. Ich war der Jüngste und damit war es entschieden“, erzählt er in seiner unbeschwert freundlichen Art. Dann folgte eine Bilderbuchausbildung. Erst ein Studium an der Fryderyk-ChopinMusikuniversität in Warschau, dann an der renommierten

New Yorker Juilliard School, zwischenzeitlich war er Teil des Young-Artist-Programms des Teatr Wielki in Warschau und sammelte Bühnenerfahrung unter anderem in HändelProduktionen am Theater ­Aachen, der Oper Leipzig und der Warschauer Kammeroper. Auf Vorbilder angesprochen, entgegnet er wie aus der Pistole geschossen: „The King’s Singers!“ Jener lupenreine Ton des legendären Ensembles ist Orlińskis Referenz. Sein Gesang und seine Stimme bezeichnet er als den für ihn ­geeignetsten Weg, sich ­küns­t­lerisch auszudrücken. Doch auch auf anderem Wege sucht er den Kontakt zu seinem Publikum und teilt fleißig foto­grafische Impressionen via Social Media. „Ich müsste es natürlich nicht machen. Man sollte sich da als Künstler nicht verpflichtet fühlen. Ich habe aber festgestellt, dass es durchaus dabei helfen kann, noch näher am Publikum zu sein.“ Orliński hat eben eine klare Vorstellung von sich als modernem Klassikkünstler – Momente wie der Auftritt in kurzen Hosen beim Festival d’Aix-en-Provence dürften also nicht die Ausnahme bleiben. opern-TIPP

Frankfurt So. 12.5., 18:00 Uhr (Premiere) Oper Händel: Rodelinda. Jakub Józef Orliński (Rinaldo), Andrea Marcon (Leitung), Claus Guth (Regie)

Weitere Termine: 17., 19., 23., 25. & 30.5., 1. & 8.6. CD-Tipp

Anima Sacra Jakub Józef Orliński (Countertenor), Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev (Ltg). Erato


Tipps & Termine

Von Bach bis Radiohead – sie fühlen jedem auf den Puls Schlitz Das Schlagwerkensemble Elbtonal Percussion schwingt die Schlägel im Rahmen des 2. Hessischen BläserKlassen-Tags

M

an stelle sich das bitte einmal vor: Das schmucke Barockschloss Hallenburg. Dazu Radioheads aus der Zeit gefallenes Daydreaming, in dem die Band um Sänger Pete York entrückt in ihrer eigenen (Klang-)Welt agiert. Nur dass die repetitive, mit Streichern und Soundeffekten angereicherte Ballade hier ausnahmsweise eben nicht von den britischen Art-Rockern, sondern von norddeutschen Schlagwerkern gespielt wird. Das klingt zugegebenermaßen

4 Hessen concerti 05.19

erst einmal mutig bis gewagt – zumindest, bis man es dann tatsächlich hört. Denn bis jetzt wurden alle überzeugt, die Elbtonal Percussion auf Trommeln, Marimbafonen, Gongs oder zweckentfremdeten Alltags­gegenständen haben musizieren hören. Von Minimal Music und Urban Beats bis zur Weltmusik

Was die Percussion-Spezialisten fabrizieren, ist herrlich unkonventionell. Von Minimal Music bis Urban Beats, von Klassik bis Weltmusik

reicht das Spektrum. Das hat in gut zwei Jahrzehnten zu weit über 1 000 Konzerten unter eigener Flagge und etlichen beachtlichen Kollaborationen geführt. Auf der Liste finden sich ­S tewart Copeland, der frühere Drummer von The Police, sowie John Neumeiers Hamburg Ballett und die Band Quadro Nuevo. Elisa Reznicek Do. 16.5., 16:00 Uhr Schloss Hallenburg (Konzertsaal) Elbtonal Percussion

Fotos: Frank Waberseck, Rudolf Winter

Auch optisch beeindruckend: Das Hamburger Ensemble Elbtonal Percussion musiziert auf einem »KlangMassiv«, das von Trommeln, Becken, Gongs, Marimba- und Vibrafon bis zur Regentonne reicht.


Yusif Anna Eyvazov Netrebko Das Hába Quartett mit Sigrun Felicitas Vortisch

Neue Klangfarbe entdecken

Orchester: Deutsche staatsphilharmOnie rheinlanD-pfalz

Bad Hersfeld Das Hába Quartett spielt Streichquintette mit Klarinette

A

uf eine über siebzig Jahre lange Ensemble-Geschichte kann das Hába Quartett mittlerweile zurückblicken – jedenfalls, wenn man vom Gründungsjahr 1946 ausgeht. Als jedoch Dušan Pandula, der Initia­tor des Quartetts, 22 Jahre später in die Bundesrepublik emigrierte, zerfiel die Ur­formation, und es sollten anschließend noch weitere sechzehn Jahre ins Land gehen, bis sich Pandula entschloss, gemeinsam mit seinem Schüler Peter Zelienka die Formation wiederzubeleben. Sie besteht bis heute. An der musikalischen Ausrichtung hat sich indes nur wenig verändert. Seit Beginn ist die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten ein Schwerpunkt des Quartetts, jedoch ohne die klassische Streichquartettliteratur außen vor zu lassen. Zelienka, der dem Ensemble bis heute als Bratschist angehört, führt diese Tradition in der aktuellen Besetzung mit Sha Katsouris und Artur Podlesniy an den Violinen und Arnold Ilg am Cello fort. Für sein Konzert mit der Klarinettistin Sigrun Felicitas Vortisch hat das Quartett Werke von Beethoven, Mozart und Hugo Wolf im Gepäck. Johann Buddecke

HALLE / WESTFALEN

So. 26.5., 16:00 Uhr Johann-Sebastian-Bach-Haus Sigrun Felicitas Vortisch (Klarinette), Hába Quartett. Wolf: Italienische Serenade G-Dur, Beethoven: Streichquintett c-Moll op. 104, Mozart: Streichquintett g-Moll KV 516

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Tipps & Termine

GieSSen Richard van Schoors Oper Alp Arslan

untersucht die Mechanismen der Gewalt

S

ein Schnurrbart soll so lang gewesen sein, dass er ihn beim Essen hinter dem Kopf zusammenbinden musste. Alp Arslan bedeutet im Türkischen „tapferer Löwe“. Wie eine Raubkatze stürzte sich der Sul­

tan schon mit sechzehn Jahren in blutige Kämpfe gegen äuße­ re Feinde. Dabei hatte er am eigenen Hof unter der Miss­ gunst eines mächtigen Eunu­ chen zu leiden. Komponist Richard van Schoor begibt sich

Für Alp Arslan arbeitete er erstmals mit dem Buchautor und Librettisten Willem Bruls zusammen: Komponist Richard van Schoor

mit seiner ersten abendfüllen­ den Oper nach Aleppo in die Zeit um 1113, um vor klassizis­ tischer Folie den Mechanismen menschlicher Gewalt nachzu­ spüren. Immer wieder sucht der in Kapstadt geborene Kom­ ponist die Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte, die er auf ihren philosophischen Ge­ halt hin durchleuchtet, wäh­ rend seine Musiksprache eine hohe Eigenständigkeit behaup­ tet. Das gilt für seine Messe über Texte von Dietrich Bon­ hoeffer ebenso wie für seine Gießener Auftragsarbeiten Buch.Bühne.Büchner und Kronos & Kairos. Von den Kreuz­ zügen spannt Alp Arslan einen Bogen bis zu heutigen Ausein­ andersetzungen im Nahen Os­ ten, verliert sich aber nicht im Schlachtengetümmel, sondern zeichnet ein intimes Bild des Protagonisten. S ören Ingwersen Sa. 4.5., 19:30 Uhr (UA) Stadttheater van Schoor: Alp Arslan. Jan Hoffmann/ Martin Spahr (Leitung), Cathérine Miville (Regie). Weitere Termine: 10. & 23.5., 7., 21. & 30.6.

1. AUGUST – 8. SEPTEMBER 2019 An sechs Wochenenden bringt das Musikfestival Montafoner Resonanzen Künstlerinnen und Künstler von Rang und Namen ins südlichste Tal Vorarlbergs. Gehör finden verschiedene Stilrichtungen: 01.08. – 03.08. 09.08. – 11.08. 12.08. – 18.08. 23.08. – 25.08. 29.08. – 31.08. 05.09. – 07.09.

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Fotos: Laura Bianchi, HR/Müllers Marionetten-Theater Wuppertal

Was der Sultan uns heute zu sagen hat


Hängt seine Fahne nach dem Wind: Peer Gynt

Großer Klassiker für kleine Zuschauer Frankfurt Marionettentheater schickt Peer Gynt zu den Trollen

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eer Gynt, ein Klassiker der Weltliteratur, scheint auf den ersten Blick nicht gerade kindgerecht. Jedoch lieferte eine Sammlung mit norwegischen Feenmärchen die Vorlage für Ibsens dramatisches Gedicht, nach der Edvard Grieg die beiden Peer-Gynt-Suiten komponierte. Im Familienkonzert des hr kon­ zentriert sich die Handlung nun auf die Sze­ nen, in denen der Bauernsohn Peer Gynt bei den Trollen weilt. Das Konzept des Konzerts, das für Kinder von sechs bis elf Jahren gedacht ist, haben Ursula und Günther Weißenborn erstellt. Die Mitglieder von „Müllers Ma­rio­ netten-­Theater“ touren mit diesem und wei­ teren Kinderkonzerten erfolgreich durch Deutschland. Auf der Bühne stehen bei dem „szenischen Konzert für die ganze Familie“ neben einem Schauspieler auch zwei Puppen­ spieler, die die Trolle, Peers Mutter und Peers Freundin mimen. Griegs Suiten mit den Gas­ senhauern „Morgenstimmung“, „In der Halle des Bergkönigs“ und „Solveigs Lied“ dirigiert Joseph Bastian, der seine Stelle als Bass­ posaunist im Symphonieorchester des Bayeri­ schen Rundfunks dem Dirigieren zuliebe auf­ Veronika Werner gegeben hat. Sa. 25.5. & So. 26.5., 15:30 Uhr hr-Sendesaal Weißenborn: Peer Gynt bei den Trollen. hr-Sinfonie­ orchester, Müllers Marionetten-Theater Wuppertal


Tipps & Termine

Wiesbaden Berlioz’ Symphonie fantastique trifft auf Saint-Saëns’ erstes Cellokonzert

Der Chefdirigent des Sinfonieorchester Basel lebte an vielen Orten Europas und wohnt zurzeit in Madrid: Ivor Bolton

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erliebt war Hector Berlioz, als er seine Symphonie fantastique komponierte. Aber unglücklich! Denn die irische Schauspielerin Harriet Smithson, die Berlioz bei einem ihrer Auftritte in Paris kennenlernte, wollte von dem Komponisten nichts wissen. So nahm er sich vor, sie mit einer ganz besonderen Komposition zu beeindrucken und für sich zu gewinnen. Herausgekommen ist ein Werk voller Emotionen und Leidenschaft, das zu Berlioz’ bekanntesten Werken zählt. Damit nicht genug: Am Ende konnte er nämlich doch noch seine Harriet heiraten. Mit dieser besonderen Komposition

8 Hessen concerti 05.19

beschließt das Sinfonieorchester Basel die diesjährige Saison der Wiesbadener Meisterkonzerte. Unterstützung bekommen die Musiker dabei von Dirigent Ivor Bolton. Seit Beginn der Saison 2016/17 besetzt der Brite den Posten des Chefdirigenten des Schweizer Orchesters. Obwohl Bolton den meisten hauptsächlich als Operndirigent bekannt ist, leitete er als Chefdirigent bereits renommierte Orchester wie das Mozarteumorchester Salzburg. Dabei bleibt es in Wiesbaden aber nicht: In der ersten Hälfte ist der junge österreichische Cellist Kian Soltani als Solist zu erleben. Der 26-Jährige

stammt aus einer persischen Musikerfamilie und machte 2013 auf sich aufmerksam, als er in Helsinki den „Inter­ nationalen Paulo Cello Wett­ bewerb“ gewann. Ein Jahr später wurde er Stipendiat der „Anne-Sophie Mutter Stiftung“. Inzwischen stand er bereits in der Hamburger Elbphilharmonie, bei den Salzburger Festspielen und den BBC Proms auf der Bühne. Zusammen mit dem Sinfonieorchester Basel und Ivor Bolton interpretiert er zunächst Faurés Suite Masques et Bergamasques und entführt die Zuhörer damit in die Rokokozeit, denn das Stück basiert auf dem Gedichtszyklus Fêtes galantes von Paul Verlaine. Den Impuls für die Komposition gab sein guter Freund Camillie Saint-Saëns, indem er Prinz Albert vorschlug, Fauré ein Kurzwerk für die Opéra de Monte-Carlo komponieren zu lassen. Die Verbundenheit zu seinem Freund drückte Fauré mit den Worten aus, er sei der „vollkommenste Musiker, den wir je hatten, vergleichbar mit den großen Meistern vergangener Tage.“ Und so bildet Saint-Saëns’ erstes Cellokonzert einen weiteren Höhepunkt des Konzertabends. Irem Çatı So. 26.5., 20:00 Uhr Kurhaus Kian Soltani (Violoncello), Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton (Leitung). Fauré: Masques et bergamasques op. 112, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33, Berlioz: Symphonie fantastique CD-Tipp

Mozart+ Olga Peretyatko (Sopran), Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton (Leitung). Sony Classical

Foto: Ben Wright Photography

Die Liebe entzündete sich an einer Sinfonie


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Mai

1.5. Mittwoch Frankfurt (Main)

17:00 Oper Wagner: Die Walküre. Sebastian Weigle (Leitung) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: La clemenza di Tito. Konrad Junghänel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

2.5. Donnerstag

Wiesbaden

Frankfurt (Main)

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. R. Strauss: Salome. Patrick Lange (Leitung), Le Lab (Regie)

10:00 Hessischer Rundfunk Backstage für alle! Familien-Tag 16:00 Oper Wagner: Die Walküre. Sebastian Weigle (Leitung), Vera Nemirova (Regie) 17:00 Alte Oper Dianne Reeves & Band 17:00 Karmeliterkloster Daniel Koschitzki & Andrea Ritter (Blockflöte), Ricardo Magnus (Cembalo), Johannes Berger (Violoncello). Werke von J. S. Bach, Vivaldi, Telemann, Händel u. a.

4.5. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Molière: Der Bürger als Edelmann & R. Strauss: Ariadne auf Naxos. Hartmut Keil (Leitung), Christian Weise (Regie)

Frankfurt (Main)

Frankfurt (Main)

19:00 hr-Sendesaal hr-Sinfonieorchester, Giedrė Šlekytė (Leitung). Händel: Suite Nr. 2 D-Dur aus „Wassermusik“, Dukas: Der Zauberlehrling, Smetana: Die Moldau 19:30 Musikhochschule Semesterkonzert. Levent Altuntas (Violine), Collegium Musicum, Michael Böttcher (Leitung). Werke von Bartók, Kodály, Gárecki & Beriot 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Ensemble Modern, Ingo Metzmacher (Leitung). Andre: Riss 1, 2 & 3

19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Frankfurter Klaviertrio. Classic meets Tango 19:30 Oper Schreker: Der ferne Klang. Sebastian Weigle (Leitung) 19:30 Papageno Musiktheater Loewe: My Fair Lady

Kassel

Wiesbaden

Wiesbaden

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: Don Giovanni. Konrad Junghänel (Leitung), Nicolas Brieger (Regie)

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: Idomeneo. Konrad Junghänel (Leitung) 23:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Mozart – Portrait in Percussion. Marimbaquartett The Wooden Anvil

3.5. Freitag 19:30 Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz) Mainz

19:30 Staatstheater Verdi: Simon Boccanegra

Mainz

19:30 Stadttheater Schoor: Alp Arslan (Premiere)

19:30 Staatstheater (Ballhaus) Ballhaus-Konzert. Francesco Angelico (Leitung). Werke von Schubert

Kassel

19:30 Staatstheater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Mario Hartmuth (Leitung), Adriana Altaras (Regie) 18:00 Staatstheater Abraham: Märchen im Grand-Hotel 19:00 Neue Synagoge Letters to Bach. Noa (Gesang), Gil Dor (Gitarre), Hila Karni (Violoncello)

GieSSen

19:30 Staatstheater Ares. Johannes Wieland (Choreografie) 19:30 Staatstheater (Schauspielhaus) Petite Afrique. hr-Bigband, SOMI

Kassel

Kassel

5.5. Sonntag Burgholzhausen

18:00 Altes Rathaus miniature. La Récréation Darmstadt

11:00 & 18:00 Staatstheater Magic of Movie. Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung), Juri Tetzlaff (Moderation)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

0:45 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Mozart meets Cuba. Klazz Brothers 3:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Jazz meets Mozart. Jazz-Duo Janchri 9:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Wolfgang in Deutschland, Amadeo in Italien de Mozartini. Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatsorchesters, Chris Pichler (Schauspiel) 11:00 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Wrocław Baroque Orchestra, Konrad Junghänel (Leitung). Mozart: Sinfonien Nr. 39 Es-Dur, Nr. 40 g-Moll & Nr. 41 C-Dur 11:15 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Babykonzert. Oh … Mozart! 13:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Mozart meets Morley. Anna Fusek (Flöte, Violine & Klavier), Mayah Kadish (Violine) concerti 05.19 Hessen 9


Klassikprogramm

Tipp

17:00 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Mozart: La clemenza di Tito. Konrad Junghänel (Leitung)

6.5. Montag Darmstadt

19:30 Staatstheater Magic of Movie. Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung), Juri Tetzlaff (Moderation) Frankfurt (Main)

19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Schubert: Die schöne Müllerin. Florian Boesch (Bariton), Justus Zeyen (Klavier)

7.5. Dienstag Frankfurt (Main)

19:30 Cronstetten-Haus Ergebenst, Ihr Brahms. Christiane Grün & Klaus Weber (Rezitation), Cäcilienchor Frankfurt, Christian Kabitz (Leitung). Briefe & Musik von Mendelssohn, Brahms, Schumann u. a. 20:00 Oper Michael Porter (Tenor), Axel Bauni (Klavier). Werke von Britten, Vaughan Williams, Berlioz u. a. Mainz

19:30 Kunsthalle tanzmainz: Effect. Taneli Törmä (Choreografie)

8.5. Mittwoch Frankfurt (Main)

17:00 Oper Wagner: Die Walküre. Sebastian Weigle (Leitung) 20:30 Orange Peel Feuertaufe. Orchesterakademie des hr-Sinfonieorchesters

9.5. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Molière: Der Bürger als Edelmann & R. Strauss: Ariadne auf Naxos. Hartmut Keil (Leitung) Frankfurt (Main)

19:30 Holzhausenschlösschen klavierplus. Trio Serenade. Milhaud: Suite op. 157b, Chatschaturjan: Trio g-Moll, Menotti: Trio, Bacri: A Smiling Suite 10 Hessen concerti 05.19

9.5. donnerstag

20:00 hr-Sendesaal Frankfurt Retrotopia. hr-Sinfonieorchester., Martin Fröst (Klarinette & Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro“, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60, Werke von Hillborg, Telemann, Piazzolla, Fröst & Nordin Mozarts Klarinettenkonzert gehört natürlich auch zu Martin Frösts Repertoire. Bekannt ist der blonde schwedische Klarinettist aber auch für ausgefallene Programme, bei denen er Musik, Licht und Bewegung zu einem Gesamtkunstwerk verschmilzt. 20:00 hr-Sendesaal Retrotopia. hr-Sinfonieorchester, Martin Fröst (Klarinette & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Fulda

20:00 Schlosstheater Weill: Die Dreigroschenoper. Landestheater Mecklenburg-Vorpommern

Frankfurt (Main)

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium Johanna Zerlik & Anne-Sophie Sattler (Klavier). Werke von Satie, Poulenc & Milhaud 20:00 hr-Sendesaal Retrotopia. hrSinfonieorchester, Martin Fröst (Klarinette & Leitung). Werke von Hillborg, Telemann, Piazzolla, Fröst u. a. GieSSen

19:30 Stadttheater Schoor: Alp Arslan Kassel

19:30 Staatstheater Ares. Johannes Wieland (Choreografie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Golden Days. Fondazione Nazionale della Danza, Aterballetto, Johan Inger (Choreografie) 19:30 Staatstheater (Studio) Brown: King Kong. Frank Bangert (Leitung) 22:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Merlin Ensemble Wien, Till A. Körber (Klavier), Martin Walch (Violine & Leitung), Sylvie Rohrer & Hermann Beil (Sprecher). Mozart: Andante und Fuge KV 402 & Zweite Lodronische Nachtmusik KV 287

11.5. Samstag

Mainz

Bensheim

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) tanzmainz: Nothing. Roy Assaf (Choreografie)

20:00 Parktheater Lux Trio. Mozart: Klaviertrio Nr. 2 B-Dur KV 502, Martinů: Klaviertrio Nr. 3 C-Dur, Smetana: Klaviertrio g-Moll op. 15

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Grandeur und Dekadenz. Doris Soffel (Mezzosopran), Manuel Lange (Klavier). Werke von Mahler, R. Strauss, Sibelius, Poulenc, Gershwin & Weill

10.5. Freitag Bad Homburg

Frankfurt (Main)

17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Fokus Mozart 1785/86: Unboxing Mozart. Mahler Chamber Orchestra. Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 19:00 Alte Oper (Mozart Saal) Fokus Mozart 1785/86: Mozart Momentum 1. Louise Adler (Sopran), Leif Ove Andsnes (Klavier), Mitglieder des Mahler Chamber Orchestra

19:30 Landgrafenschloss (Schlosskirche) Friedrich Thiele (Violoncello), Péter Lajos Kánya (Tuba), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Andreas Hotz (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 34 d-Moll & Cellokonzert D-Dur, Koetsier: Concertino op. 77, Foote: Air & Gavotte

19:30 Oper Schreker: Der ferne Klang. Florian Erdl (Leitung)

Darmstadt

GieSSen

19:30 Staatstheater Dvořák: Rusalka. Daniel Cohen (Leitung), Luise Kautz (Regie)

19:30 Stadttheater Pumuckl – Das Musical. Andreas Kowalewitz/Martin Spahr (Leitung), Oliver Pauli (Regie)

Fulda

20:00 Schlosstheater Retrotopia. hrSinfonieorchester, Martin Fröst (Klarinette & Leitung). Werke von Hillborg, Telemann, Piazzolla, Fröst u. a.

Foto: Mats Bäcker

15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Marc-Aurel Floros (Klavier), Elke Heidenreich (Lesung). Passione spezial – Mozart!


Kassel

Frankfurt (Main)

Seligenstadt

15:00 Staatstheater (Opernfoyer) Operncafé: Der Wildschütz 19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly. Mario Hartmuth (Leitung)

11:00 Oper (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer. Horus Ensemble. Werke von Händel, Pisendel, Lully u. a. 17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Fokus Mozart 1785/86: Unboxing Mozart. Mahler Chamber Orchestra. Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 17:00 & 19:30 Kuhhirtenturm John McDougall (Heckelfon), Louise Lansdown (Viola), Anthony Alcock (Kontrabass), Michael Freyhan (Klavier). Werke von Hindemith 18:00 hr-Sendesaal Martin Fröst (Klarinette), Hába Quartett, Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115 & Ungarische Tänze, Schumann: Streichquartett a-Moll op. 41/1 18:00 Oper Händel: Rodelinda (Premiere). Andrea Marcon (Leitung), Claus Guth (Regie) 19:00 Alte Oper Fokus Mozart 1785/86: Mozart Momentum 2. Leif Ove Andsnes (Klavier & Leitung), Mahler Chamber Orchestra. Mozart: Maurerische Trauermusik KV 477, Klavierkonzerte Nr. 20 d-Moll KV 466 & Nr. 21 C-Dur KV 467, Haydn: Sinfonie Nr. 83 g-Moll „La Poule“

19:30 Jakobsaal Klaviertrio Schilde. Beethoven: Trio B-Dur op. 11 „Gassenhauer“, Schubert: Trio B-Dur Nr. 1 op. 99, Mendelssohn: Trio d-Moll op. 49

Mainz

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Aperghis: Avis de Tempête. Hermann Bäumer (Leitung), Anselm Dalferth (Regie), SWR Experimentalstudio Wetzlar

20:00 Stadthalle Gábor Boldoczki (Trompete), Krisztina Fejes (Klavier). Werke von Händel, Chopin, Fauré u. a. Wiesbaden

19:00 Kurhaus Julia Fischer & Augustin Hadelich (Violine), Academy of St Martin in the Fields. J. S. Bach: Doppelkonzert d-Moll BWV 1043, Tschaikowsky: Serenade C-Dur op. 48, Schnittke: Concerto grosso Nr. 1 19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Merlin Ensemble Wien, Till A. Körber (Klavier), Martin Walch (Violine & Leitung), Sylvie Rohrer & Hermann Beil (Sprecher). Mozart: Sechs Variationen über ein französisches Lied KV 360 & Divertimento D-Dur KV 334, Körber: Gebirgsmusik mit Mozart 19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Golden Days. Fondazione Nazionale della Danza, Aterballetto, Johan Inger (Choreografie)

12.5. Sonntag Darmstadt

19:00 Jagdschloss Kranichstein Pacific Quartet Vienna. Werke von Haydn, Kodály & Beethoven

GieSSen

19:30 Stadttheater Händel: La resurrezione. Michael Hofstetter (Leitung)

Wiesbaden

11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Merlin Ensemble Wien, Till A. Körber (Klavier), Martin Walch (Violine & Leitung), Sylvie Rohrer & Hermann Beil (Sprecher). Mozart: Erste Lodronische Nachtmusik & Divertimento KV 522, Spohr: Zauberflöten-Paraphrasen 19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Puccini: Madama Butterfly. Christina Domnick (Leitung)

13.5. Montag Frankfurt (Main)

12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo – Oper am Mittag Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Razvan Hamza (Violine), Jörg Habulek (Cembalo). Barockmusik Mainz

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) tanzmainz: Nothing. Roy Assaf (Choreografie)

14.5. Dienstag

Kassel

19:30 Staatstheater Anfang und Ende – B.A.C.H.⁶¹. Elizabeth Bailey & Karola Sophia Schmid (Sopran), Marta Herman (Mezzosopran), Younggi Moses Do (Tenor), Daniel Holzhauser (Bass), Jörg Halubek (Orgel, Cembalo & Leitung), Dhimas Aryo Satwiko (Tanz)

Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper Yuja Wang (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražyntė-Tyla (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Freitag, 17. Mai 2019 │ 19 Uhr │ Alte Oper Frankfurt In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Isabelle Faust Violine

Karten zu € 59 / € 49 / € 39 / € 29 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-�cket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2018 FBK 10 Faust Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Felix Broede

Sonaten und Par�ten von Johann Sebas�an Bach

www.frankfurter-bachkonzerte.de 21.03.2019 12:15:48 concerti 05.19 Hessen 11


Klassikprogramm

Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper Gil Shaham (Violine), hr-Sinfonieorchester, Susanna Mälkki (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 2 g-Moll, Sibelius: Sinfonie Nr. 2

Tipp

Fulda

Mainz

20:00 Schlosstheater Poison. Beijing Dance Theatre, Yuanyuan Wang (Choreografie)

19:30 Kunsthalle tanzmainz: Effect. Taneli Törmä (Choreografie)

Mainz

19:30 Kunsthalle tanzmainz: Effect. Taneli Törmä (Choreografie) Rüsselsheim

20:00 Theater DantzaZ Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Puz/zle. Sidi Larbi Cherkaoui (Choreografie) 16.5. donnerstag

19:30 Holzhausenschlösschen Frankfurt klavierplus. Maximilian Hornung (Violoncello), Herbert Schuch (Klavier). Beethoven: Cellosonate A-Dur op. 69, Prokofjew: Cellosonate C-Dur, Boulanger: Drei Stücke, Poulenc: Cellosonate Handy, Kopfhörer, ein gutes Buch und sein Laptop mit reichlich Lieblingsmusik: Ohne diese vier Dinge geht Cellist Maximilian Hornung nicht auf Reisen.

12 Hessen concerti 05.19

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) 3 Musketiere – Das Musical

16.5. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:30 Holzhausenschlösschen klavierplus. Maximilian Hornung (Violoncello), Herbert Schuch (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Alte Oper Gil Shaham (Violine), hr-Sinfonieorchester, Susanna Mälkki (Leitung). Lindberg: Parada, Prokofjew: Sinfonie Nr. 2 g-Moll, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Schlitz

16:00 Schloss Hallenburg (Konzertsaal) Elbtonal Percussion Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Verdi: Ein Maskenball

17.5. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater Liliom. Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper (Mozart Saal) Isabelle Faust (Violine). J. S. Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo 19:00 Oper Händel: Rodelinda. Andrea Marcon (Leitung), Claus Guth (Regie) 20:00 Alte Oper Gil Shaham (Violine), hr-Sinfonieorchester, Susanna Mälkki (Leitung). Lindberg: Parada, Prokofjew: Sinfonie Nr. 2 g-Moll, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Foto: Marco Borggreve

15.5. Mittwoch


20:00 Mousonturm ZuKT_right now! Tanzabteilung der HfMDK, Luc Dunberry, Peter Mika, Paul Whyte & Batanz (Choreografie)

19:30 Staatstheater Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen (Premiere). Joan Antoni Rechi (Regie)

Fulda

20:00 Fürstensaal Bo Skovhus (Bariton), Stefan Vladar (Klavier). Mahler: Neun frühe Lieder, Rückert-Lieder & Abschied aus „Das Lied von der Erde“

20:00 Erwin-Piscator-Haus vision string quartet. Haydn: Streichquartett G-Dur op. 77/1, Bacewicz: Streichquartett Nr. 4, Schumann: Streichquartett A-Dur op. 41/3

GieSSen

Wiesbaden

19:30 Stadttheater Metropolis. Tarek Assam (Choreografie) Kassel

19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly. Mario Hartmuth (Leitung) Mainz

19:30 Kunsthalle tanzmainz: Effect. Taneli Törmä (Choreografie) Wiesbaden

20:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Mandelring Quartett. Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 1 C-Dur, Borodin: Streichquartett Nr. 2 d-Moll, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1

18.5. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Händel: Orlando (Premiere). Michael Nündel (Leitung), Jörg-Oliver Weinöhl (Regie) Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper Mein Lieblingsstück. Studierende der Musikhochschule 19:00 Oper Verdi: La forza del destino. Gaetano Soliman (Leitung) 19:30 Papageno Musiktheater Loewe: My Fair Lady 20:00 Alte Oper Zugabe! Mario Adorf (Vortrag), Klaus Wagenleiter (Klavier) 20:00 Mousonturm ZuKT_right now! Tanzabteilung der HfMDK, Luc Dunberry, Peter Mika, Paul Whyte & Batanz (Choreografie) GieSSen

19:30 Stadttheater Mozart: Le nozze di Figaro. Michael Hofstetter (Leitung), Thomas Goritzki (Regie) Kassel

19:30 Staatstheater Ares. Johannes Wieland (Choreografie) Mainz

19:30 Kurfürstliches Schloss Magali Mosnier (Flöte), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Francesco Angelico (Leitung). Werke von Tschaikowsky, Mozart & Boulez

Marburg

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Purcell: The Fairy Queen (konzertant). Ensemble Mattiacis Collegium Vocale, Thomas de Vries (Leitung)

19.5. Sonntag Bad Arolsen

19:30 Schloss Xenon Saxophonquartett. Werke von Grieg, Piazzolla u. a.

Darmstadt

11:00 Staatstheater Soli fan tutti. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Harneit: Freiheit & Tiefe (UA), Stradella: Sinfonia Nr. 22 d-Moll, Rossi: Sonata quarta, Matteis: Triosonate, Mendelssohn: Oktett Es-Dur 11:30 & 14:00 Centralstation Vivaldi: Die vier Jahreszeiten. Philharmonie Merck, Matthias Metzger (Violine & Leitung), Juri Tetzlaff (Moderation) 18:00 Staatstheater Molière: Der Bürger als Edelmann & R. Strauss: Ariadne auf Naxos Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper Frankfurter Opernund Museumsorchester, Yoel Gamzou (Leitung). Mahler/Gamzou: Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur

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Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Alte Oper Frankfurt | Großer Saal

So 19.05.2019 | 11 Uhr Mo 20.05.2019 | 20 Uhr

Yoel Gamzou Dirigent

Gustav Mahler Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur Konzertfassung von Yoel Gamzou

Kartenverkauf

Einzelkarten erhalten Sie bei Frankfurt Ticket: Tel. (069) 13 40 400 Online unter: www.museumskonzerte.de

concerti 05.19 Hessen 13


Klassikprogramm

16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Kinderkonzert: Brahmsereien. Frankfurter Opern- und Museumsorchester. Brahms: Ungarische Tänze 18:00 Mousonturm ZuKT_right now! Tanzabteilung der HfMDK, Luc Dunberry, Peter Mika, Paul Whyte & Batanz (Choreografie) 18:00 Oper Händel: Rodelinda 19:30 Festeburgkirche Julia Rebekka Adler (Viola), Axel Gremmelspacher (Klavier). Hummel: Sonate Es-Dur op. 5/3, C. Schumann: Drei Romanzen op. 22, Hindemith: Sonate op. 11/4, R. Schumann: Märchenbilder op. 113, Brahms: Sonate f-Moll op. 120/1 GieSSen

11:00 Stadttheater Hörner des Philharmonischen Orchester Gießen Kassel

19:30 Staatstheater (Ballhaus) Ballhaus-Konzert. Mario Hartmuth (Leitung). Werke von Schubert Oberursel

17:00 Stadthalle Tanja Ariane Baumgartner (Mezzosopran), Hilko Dumno (Klavier). Elgar: Sea Pictures, Wagner: Wesendonck-Lieder, Werke von Mahler Wiesbaden

17:00 Kurhaus Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs, Nürnberger Symphoniker, Olivier Tardy (Leitung). Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur, Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129, Werke von Mozart 19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Grand Finale. Hofesh Shechter Company

20.5. Montag

Frankfurt (Main)

19:30 Oper (Holzfoyer) Cecelia Hall (Mezzosopran), Hilko Dumno (Klavier)

19:30 hr-Sendesaal Die Arche Noah – Tanzprojekt der Inklusion. Miguel Angel Zermeño (Regie), Juri Tetzlaff (Schauspiel)

20:00 Alte Oper Frankfurter Opernund Museumsorchester, Yoel Gamzou (Leitung). Mahler/Gamzou: Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur 20:00 Heiliggeistkirche Bolongaro-Sextett Frankfurt 20:00 Mousonturm Hauschka (Klavier). A Different Forest Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Purcell: The Fairy Queen (konzertant). Ensemble Mattiacis Collegium Vocale, Thomas de Vries (Leitung) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Saturday Night Fever. Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie)

21.5. Dienstag Frankfurt (Main)

18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Institut für zeitgenössische Musik. Werke von Heiss, Czernowin, Hölszky, Müller-Hornbach & Arnold 19:30 Musikhochschule Antrittskonzert. Florian Hölscher (Klavier) Mainz

19:30 Staatstheater Abraham: Märchen im Grand-Hotel Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: The Scarlet Letter. Angélica Liddell (Performance & Regie)

9. Internationales KLAVIERFEST EPPSTEIN 2019 Sonntag, 25. Mai, 18 Uhr, Talkirche Eppstein ERÖFFNUNGSKONZERT: DUO GERSHWIN / TYSHAYEVA

ANNA VICTORIA TYSHAYEVA, Klavier MICHEL GERSHWIN, Violine Franck: Violinsonate A-Dur · Brahms: Ungarische Tänze Bruch: Kol Nidrei · Ravel: Tzigane 26. Mai, 18 Uhr: „Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen.“ Werke von J. S. Bach für Klavier solo, zwei Klaviere, Orgel sowie Violine und Klavier. Es spielen Teilnehmende des Meisterkurses für junge Pianisten, Schüler der Klavierklasse von Anna Tyshayeva am Erlanger Musikinstitut sowie DUO GERSHWIN / TYSHAYEVA

30. Mai, 18 Uhr: Klavierwerke von Schumann und Tschaikowski 1. Juni, 18 Uhr: Werke von Tschaikowski und Rachmaninow www.talkirche.de 14 Hessen concerti 05.19

22.5. Mittwoch

Frankfurt (Main)

www.annatyshayeva.webnode.sk

Wiesbaden

9:30 & 11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Pulcinella. Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Christina Domnick (Leitung), Atef Vogel (Schauspiel) 19:30 Wartburg Shortcuts (Premiere). Katarzyna Kozielska, Sita Ostheimer, Wubkje Kuindersma & Xin Xie (Choreografie)

23.5. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Michelle Lie & Ross Snyder (Violine), Edwin Kaplan (Viola), Serafim Smigelskiy (Violoncello). Prokofjew: Streichquartette Nr. 1 h-Moll op. 50 & Nr. 2 F-Dur op. 92 „über kabardinische Themen“, Haydn: Streichquartette F-Dur Hob. III:48 op. 50/5 & h-Moll Hob. III:37 op. 33/1 Frankfurt (Main)

19:00 Oper Händel: Rodelinda. Andrea Marcon (Leitung), Claus Guth (Regie) 19:30 Holzhausenschlösschen klavierplus. Trio Wanderer. Fauré: Klaviertrio d-Moll op. 120, Ravel: Klaviertrio a-Moll, Saint-Saëns: Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 92


Premiere

25.5. 2019

Der WilDschütz Komische Oper in drei Aufzügen von Albert Lortzing musikalische Leitung: Alexander Hannemann inszenierung: Tom ryser Kartentelefon 0561.1094-222 | www.staatstheater-kassel.de GieSSen

Mainz

19:30 Stadttheater Schoor: Alp Arslan

20:00 Staatstheater Mahler/Cooke: Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur. Philharmonisches Staatsorchester Mainz

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele: Mozart. Marimbaquartett The Wooden Anvil. Werke von Mozart 19:30 Wartburg Shortcuts (Premiere). Katarzyna Kozielska, Sita Ostheimer, Wubkje Kuindersma & Xin Xie (Choreografie)

24.5. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Händel: Orlando Frankfurt (Main)

18:00 Musikhochschule 1822-Musikwettbewerb: Preisträgerkonzert 19:00 Oper Verdi: La forza del destino. Gaetano Soliman (Leitung) 20:00 Alte Oper Anne-Sophie Mutter (Violine), Kammerorchester WienBerlin. Mozart: Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, Violinkonzerte Nr. 2, 3 & 5

Seligenstadt

19:30 Großer Rathaussaal Annika Münch (Violine), Jona Ditterich (Klavier), Fynn Wörth (Gitarre). Werke von Schubert, Mozart, Massenet u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Rossini: La donna del lago. Max Emanuel Cencic (Regie)

25.5. Samstag Eppstein

18:00 Talkirche Internationales Klavierfest Eppstein: Eröffnungskonzert. Michel Gershwin (Violine), Anna Victoria Tyshayeva (Klavier). Bruch: Kol Nidrei, Brahms: Ungarische Tänze Nr. 2 & 9, Chaminade: Spanische Serenade, Ravel: Tzigane, Franck: Violinsonate A-Dur Frankfurt (Main)

19:30 Stadttheater Mord a cappella – unter Verdacht. Die Schmachtigallen

15:30 hr-Sendesaal Peer Gynt bei den Trollen. Müllers Marionetten-Theater, hr-Sinfonieorchester 18:00 Oper Händel: Rodelinda 19:00 Saalbau Bornheim Anar Ibrahimov (Violine), Philharmonischer Verein 1834 Frankfurt, Armin Rothermel, (Leitung). Reznicek: Ouvertüre zu „Donna Diana“, Sibelius: Violinkonzert d-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 4 20:00 Mousonturm Florian Christl (Klavier)

Kassel

GieSSen

19:30 Staatstheater Ares. Johannes Wieland (Choreografie)

19:30 Stadttheater Pumuckl – Das Musical

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Gesprächskonzert. Fredun Mazaheri (Klavier). Werke von Liszt, Chopin, Skrjabin, Beethoven, Comando u. a. 20:00 Dom The Blenheim Singers, Tom Hammond-Davies (Leitung) GieSSen

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Kassel

19:30 Staatstheater Lortzing: Der Wildschütz (Premiere). Alexander Hannemann (Leitung), Tom Ryser (Regie) Mainz

19:30 Christuskirche Leonard Schelb (Traversflöte), Bachchor Mainz, Bachorchester Mainz, Ralf Otto (Leitung). Werke von J. S. Bach 20:00 Staatstheater Mahler/Cooke: Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung) Wiesbaden

17:00 Christophoruskirche Schierstein Schiersteiner Vespermusik. Barockensemble lamaris 19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Inferno e Paradiso. Simone Kermes (Sopran), Orchester Amici Veneziani, Gianpiero Zanocco (Violine & Leitung)

26.5. Sonntag Bad Hersfeld

16:00 Johann-Sebastian-Bach-Haus Hába Quartett, Sigrun Felicitas Vortisch (Klarinette). Wolf: Italienische Serenade G-Dur, Beethoven: Streichquintett c-Moll op. 104, Mozart: Streichquintett g-Moll KV 516 Darmstadt

11:00 Staatstheater Tobias Feldmann (Violine), Staatsorchester Darmstadt, Eduardo Strausser (Leitung). Sibelius: Karelia-Suite op. 11, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 Eppstein

18:00 Talkirche Internationales Klavierfest Eppstein: Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen. Michel Gershwin (Violine), Anna Victoria Tyshayeva (Klavier), Meisterkurs für junge Pianisten, Klavierklasse Anna Tyshayeva. Werke von J. S. Bach Frankenberg

17:00 Liebfrauenkirche Kultursommer Nordhessen. London Brass Frankfurt (Main)

15:30 hr-Sendesaal Peer Gynt bei den Trollen. Müllers Marionetten-Theater, hr-Sinfonieorchester 15:30 Oper Verdi: La forza del destino. Gaetano Soliman (Leitung) 17:00 Villa Metzler West-östlicher Divan – 1819. Gesangsklasse Edmund Brownless concerti 05.19 Hessen 15


Klassikprogramm

18:00 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Anar Ibrahimov (Violine), Philharmonischer Verein 1834 Frankfurt, Armin Rothermel, (Leitung). Werke von Reznicek, Sibelius & Brahms Mainz

14:00 Staatstheater Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen Wiesbaden

17:00 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Wagner: Tannhäuser 20:00 Kurhaus Kian Soltani (Violoncello), Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton (Leitung). Fauré: Masques et bergamasques, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1, Berlioz: Symphonie fantastique

27.5. Montag Darmstadt

20:00 Staatstheater Tobias Feldmann (Violine), Staatsorchester Darmstadt, Eduardo Strausser (Leitung). Sibelius: Karelia-Suite, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Internationale Maifestspiele. Einführungs-Soiree: Die Meistersinger von Nürnberg. Betsy Horne (Sopran), Detlev Eisinger (Klavier & Moderation) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Internationale Maifestspiele. Nikolaus Habjan (Kunstpfeifer). Werke von Caldara, Händel, Mozart, Puccini u. a.

28.5. Dienstag Frankfurt (Main)

19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Im Gespräch mit … Brian Ferneyhough GieSSen

20:00 Stadttheater Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). J. Strauss: Geschichte aus dem Wienerwald, Webern: Im Sommerwind, Mahler: Sinfonie Nr. 5 Offenbach

20:00 Markuskirche Anar Ibrahimov (Violine), Philharmonischer Verein 1834 Frankfurt, Armin Rothermel, (Leitung) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Nikolaus Habjan (Puppenspiel & Rezitation), Franui Musicbanda, Andreas Schett (Leitung). Werke von Schubert, Schumann u. a. 16 Hessen concerti 05.19

29.5. Mittwoch Bad Arolsen

17:00 Residenzschloss (Schlosshof) Arolser Barock-Festspiele: Eröffnung 18:00 Residenzschloss Arolser Barock-Festspiele. 4 Times Baroque 20:00 Fürstliche Reitbahn Arolser Barock-Festspiele. Robin Johannsen (Sopran), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater Ares. Johannes Wieland (Choreografie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Faszination Wagner. Andreas Schager (Tenor), Lidia Baich (Violine), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Guillermo García Calvo (Leitung), Selcuk Cara (Film & Regie) 19:30 Wartburg Ballettabend: Shortcuts

30.5. Donnerstag

Wiesbaden

17:00 Staatstheater Internationale Maifestspiele: Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg

31.5. Freitag Bad Arolsen

20:00 Residenzschloss (Steinerner Saal) Arolser Barock-Festspiele. Ensemble Aurora 22:30 Fürstliche Reitbahn Arolser Barock-Festspiele: Nachtschwärmerveranstaltung. Zauber des Varietés Darmstadt

19:30 Jagdschloss Kranichstein Philharmonie Merck, Matthias Metzger (Violine & Leitung). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Respighi: Antiche danze ed arie, Akutagawa: Triptyque 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Händel: Orlando Eppstein

19:30 Talkirche Internationales Klavierfest Eppstein: Wie Melodien zieht es mir. Duo Maclé, Duo Hindemith

Bad Arolsen

Frankfurt (Main)

11:30 Christian Daniel Rauch Museum Arolser Barock-Festspiele: Caught in Italian Virtuosity. 4 Times Baroque 14:30 Bürgerhaus Arolser BarockFestspiele. Tanzgruppen der Musikschule Bad Arolsen 16:30 Schlosskapelle Arolser BarockFestspiele. La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Werke von Philidor, Vivaldi, Hotteterre u. a. 20:00 Ev. Stadtkirche Arolser Barock-Festspiele. Concerto Romano, Alessandro Quarta (Leitung)

20:00 hr-Sendesaal Bejun Mehta (Countertenor & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Werke von Händel, Haydn & Mozart

Eppstein

18:00 Talkirche Internationales Klavierfest Eppstein. Anna Victoria Tyshayeva & Nikolay Kryzhanovsky (Klavier). Werke von Schumann & Tschaikowsky Frankfurt (Main)

18:00 Oper Händel: Rodelinda. Andrea Marcon (Leitung) 20:00 hr-Sendesaal Bejun Mehta (Countertenor & Leitung), hr-Sinfonieorchester. Werke von Händel, Haydn & Mozart 21:30 Oper (Holzfoyer) Oper lieben: Rodelinda

GieSSen

20:00 Johanneskirche Carin van Heerden (Oboe), Main Barockorchester, Martin Jopp (Violine & Leitung). Werke der Bach-Familie Kassel

19:30 Schloss Wilhelmshöhe (Reithalle am Marstall) Kultursommer Nordhessen. Ensemble Olivinn 19:30 Staatstheater Lortzing: Der Wildschütz. Tom Ryser (Regie) Stockstadt

16:00 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Blockflötenquintett Seldom Sene 19:30 Altrheinhalle Blockflötenfesttage Stockstadt. Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Ensemble 1700 Weilburg

19:30 Stadttheater Händel: La resurrezione. Michael Hofstetter (Leitung)

20:00 Schlosskirche Weilburger Schlosskonzerte: Eröffnungskonzert. Raphael Christ (Violine & Leitung), Bochumer Symphoniker. Haydn: Ouvertüren zu „Il ritorno di Tobia“ & zu „L’incontro improvviso“, Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36

Kassel

Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Ballhaus) Ballhaus-Konzert

19:30 Staatstheater Internationale Maifestspiele. Verdi: Rigoletto

GieSSen


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Themenschwerpunkt

Immer wieder Clara Der 200. Geburtstag von Clara Schumann animiert zu einer Neubewertung ihrer Person. Von Roland H. Dippel die Rolle einer Bewahrerin der gesamten pianis­tischen Kultur des 19. Jahrhunderts einnahm. Biografien des 20. Jahr­hunderts spalteten Claras Persönlichkeit in ein künstlerisches Leben als Klaviervirtuosin, Komponistin, Pädagogin und in ein privates Leben als Frau, Freundin, Lie­ bende. Das hatte einen Haken: Clara wurde vor allem als In­ terpretin vergöttert, weil sie als Familienoberhaupt ihre schöp­ ferischen Energien vernachläs­ sigte. Aber deshalb war sie noch lange keine „Gelegenheits­ komponistin“. Das SchumannNetzwerk publiziert alle Ehrun­ gen und Initiativen zu Claras 200. Geburtstag. Ihre Geburts­

Konzert & Festival-TIPPs

Leipzig

Sa. 4.5., 19:30 Uhr (Premiere) Theater der jungen Welt Smith/Eggert: Mädchenmonster­ musik – Clara Schumann Wunderkind Do. 16.5., 20:00 Uhr (Premiere) Schloss Lützschena Tanz in den Häusern der Stadt. Leipzig Ballett Mo. 20.5., 19:30 Uhr Paulinum Universitätskirche CLARA. Musikali­ sche Rekonstruktion des Gewandhaus­ konzertes vom 9. Nov. 1835. Ragna Schirmer (Klavier), Leipziger Sympho­ nie­­orchester, David Timm (Leitung) Di. 10.9., 20:00 Uhr Gewandhaus (Mendelssohn-Saal) Andris Nelsons (Trompete), Baiba Skride (Violine), Har­ riet Krijgh (Violoncello), Lauma Skride (Klavier). Werke von Honegger, Bou­ langer, Hindemith, C. & R. Schumann Do. 12.9. & Fr. 13.9., 20:00 Uhr Gewandhaus Eröffnung der SchumannFestwochen. Lauma Skride (Klavier), Gewandhaus­orchester, Andris Nelsons (Ltg). Werke von Jolas, C. & R. Schumann 24 concerti Mai 2019

Sa. 14.9., 10:00 Uhr Schumann-Haus CLARA19 | Inselstraßenfest zum 200. Geburtstag Clara Schumanns Markkleeberg So. 12.5., 17:00 Uhr Weißes Haus Herfurthsche Hausmusik. Claras Reper­ toirebüchlein Nr. 5: Blumentagebücher Zwenkau Fr. 14.6., 19:00 Uhr KulturKino Zwenkau Eröffnungskonzert Sommer­ töne Festival. Alliage Quintett & Film­ vorführung „Frühlingssinfonie“ (1983) Schumann Festwochen 12.–29.9.2019 Andris Nelsons, Baiba & Lauma Skride, Gewandhausorchester u. a. Gewandhaus & Schumann-Haus Leipzig clara19.leipzig.de Kammermusikfestival „10 für Clara“ 18.–22.9.2019 Antje Weithaas (Violine), Marie-Eli­ sabeth Hecker & Peter Bruns (Violon­ cello), Martin Helmchen (Klavier) u. a. Schumann-Haus Leipzig u. a.

stadt Leipzig feiert die Musi­ kerin mit dem Veranstaltungs­ zyklus ­CLARA19. Beatrix Bor­ chard kuratiert dort für das Schumann-Haus die neue Dauer­ausstellung. Vor allem geht es darum, Claras künstle­ rische Impulse zu würdigen, ohne ihr Sekundärgründe wie Emanzipation, Rebellion, Un­ abhängigkeitsstreben und Selbstbefreiung zu unterstel­ len. Es fehlt der unbefangene Umgang mit Clara Schumann

Als bahnbrechende und im frühen 19. Jahrhundert ihren Weg unter erschwerten Bedin­ gungen gehende Musikerin hat sie einen Anspruch darauf, als ganzheitliche Persönlich­ keit wahrgenommen zu wer­ den. Das ist bei diesem Jubilä­ um weitaus wichtiger als die Würdigung von Einzelaspek­ ten ihres Wirkens. Denn noch immer fehlt der unbefangene Umgang mit Claras zukunfts­ weisendem Vermächtnis. Zu ihren Aufgaben gehörten so­ gar die Berufsfelder Lektorat, Werbung und Recherche. Maß­ geblich war sie an den Breit­ kopf-Editionen der Werke Robert Schumanns und Cho­ pins beteiligt. Claras vermit­ telnder Einfluss zum sich wandelnden Zeitgeschmack im späten 19. Jahrhundert ist da ebenso aufschlussreich wie ihre noch heute genutzten Fingersätze.

Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

C

lara Schumann, gebore­ ne Wieck, hat faszinie­ rend viele Gesichter: Sie war eine Virtuosin am Klavier und als Mutter eine Pragmati­ kerin, eine den Familienunter­ halt bestreitende Freischaffen­ de und als Ehefrau des früh verstorbenen Robert Schu­ mann eine echte Romantikerin. Sie hatte ein Leben als Wunder­ kind schon vor der Begegnung mit dem Buchhändlersohn aus Zwickau, aber die Rehabili­ tierung durch die Nachwelt für ihr kompositorisches Ver­ mächtnis steht noch aus. Nach Roberts Verlöschen in der Heil­ anstalt Endenich begann ihre zweite Lebenshälfte, in der sie


Konzert-TIPPs

Stadt TG. 00.00.2010, 10:00 Uhr Spielstätte Bildtext – nur die Sterne Schumann: Myrthen op. 25 (Auswahl) lesen und Blindtext dazu sein. Stadt TG. 00.00.2010, 10:00 Uhr Spielstätte Bildtext – nur die Sterne Schumann: Myrthen op. 25 (Auswahl) lesen Stadt TG. 00.00.2010, 10:00 Uhr Spielstätte Bildtext – nur die Sterne Schumann: Myrthen op. 25 (Auswahl) lesen

Die Komponistin Anders als das komposito­ rische Schaffen vieler ihrer Zeitgenossen ist das Gesamt­ werk von Clara erschlossen und verfügbar. Zwei ihrer Wer­ ke gehören inzwischen auch zum pianistischen StandardRepertoire: das Klaviertrio

g-Moll op. 17 und ihr Klavier­ konzert a-Moll op. 7, das And­ ris Nelsons zu ihren Ehren am 13. September, an ihrem 200. Geburtstag, im Leipziger Ge­ wandhaus dirigieren wird. Im Jubiläums­jahr treten auch ihre Klavierlieder wieder verstärkt in das Bewusstsein. Claras durchaus pragmatisches Ver­

hältnis zum Komponieren wurde seinerzeit von einem männlich dominierten Musik­ betrieb als Gleichgültigkeit gegenüber ihrem eigenen Schaffen missverstanden. Des­ halb wollte man ihr auch kei­ nen Rang zugestehen, der den männlichen Komponisten ebenbürtig war. Mai 2019 concerti   25


Themenschwerpunkt

Die Interpretin

ten musikalischen Familie ge­ hörten die Wagner-Heroine Wilhelmine Schröder-Devrient und die mindestens ebenso großartige Sängerin Pauline Viardot-Garcia, die sich wie Clara selbstbewusst als Inter­ pretin, Komponistin, Ehefrau und Mutter definierte.

Fotos: Robert-Schumann-Haus Zwickau, Franz Hanfstaengl/Wikimedia Commons

Clara wurde für ihren kantab­ len, liedhaften Anschlag von Hörern und Experten umjubelt. Doch es sind auch Kritiken überliefert, die ihr mechani­ sches Tempo tadelten. Bahn­ brechend ist die Leistung Clara

Schumanns als Verbreiterin der Werke Roberts zu und nach dessen Lebzeiten. Sie war es, die mit dem Bariton Julius Stockhausen auf den Konzert­ podien die vollständige Auf­ führung der großen Liedzyklen Schuberts und Schumanns durchsetzte. Zu ihrer erweiter­

26  concerti Mai 2019


Die Lehrerin Claras Schüler, etwa Theodor Müller-Reuter, führten Auf­ zeichnungen, aus denen ihr Klangideal verständlich wird. Sie war an Dr. Hoch’s Konserva­ torium in Frankfurt als erste Professorin gegen Ende des 19.

Jahrhunderts auch eine wan­ delnde Enzyklopädie stilisti­ scher und technischer Kompe­ tenzen. Für die Nachwelt ist es eine riesige Lücke, dass Clara keine Klavierschule, theoreti­ sche Schriften oder Anmerkun­ gen zur Interpretation hinter­ lassen hat. Zu einem Teil lässt

sich ihre pianistische Kultur aus der Korrespondenz er­ schließen. Aus erhaltenen Auf­ nahmen und Erinnerungen von Claras Schülerinnen wie Adelina de Lara oder Fanny Davies versucht man heute, Claras bahnbrechenden Stil zu rekonstruieren. Mai 2019 concerti  27


Themenschwerpunkt

Die Mutter

Jahre in der Landesversor­ gungsanstalt für unheilbar Geisteskranke im südöstlich von Leipzig gelegenen Colditz. Und als ihr Sohn Ferdinand unheilbar an Gelenkrheuma­ tismus erkrankte, kümmerte sich ­Clara auch noch um die Erziehung von dessen sieben Kindern.

Fotos: Eduard Kaiser/gemeinfrei, gemeinfrei

Clara war hart im Nehmen: Beschwerden der ersten Schwangerschaftsmonate wie Übelkeit und Schwindel ertrug sie gelassen und sagte deshalb nie einen Konzertauftritt ab. Zwischen der Entbindung ihrer dritten Tochter Julie und der

nächsten Schwangerschaft mit Emil lagen nur wenige Wochen. In späteren Jahren musste Cla­ ra, die 1846 auf Norderney eine Fehlgeburt im vierten Monat erlitten hatte, ihren acht Kin­ dern und deren Angehörigen bei teils extremen Schicksals­ schlägen beistehen. Ihr Sohn August verbrachte fast dreißig

28  concerti Mai 2019


Die Liebende Clara und Johannes Brahms gaben sich später ihre Briefe zurück. Welche Rolle spielte der um 14 Jahre Jüngere für sie in den Jahren 1854 bis 1856, als Robert Schumann in der Heil­ anstalt Endenich bei Bonn da­

hinsiechte und Clara ihn erst kurz vor seinem Tod besuchte? Gegen alle Vorbehalte von au­ ßen nahm Clara ihren Ehe­ mann in Schutz, versuchte aber als noch junge Witwe ein neu­ es Leben: Ihre kurze partner­ schaftliche Beziehung mit dem spielsüchtigen Theodor Kirch­

ner in Baden-Baden blieb ein wenig freudvolles Intermezzo. Wie ein roter Faden zieht sich durch Claras Biografie, dass Verehrer und Liebespartner bei der starken Frau immer jenen Halt und jene Stabilität such­ ten, den sie ihr nicht zu gewäh­ ren vermochten. ANZEIGE

Reiseangebot zur Eröffnung der Schumann-Festwochen nach Leipzig 12.-15. September 2019

• 3 x Übernachtung/Frühstück in einem First-Class-Hotel in der Innenstadt • Besuch des „Großen Concertes“ im Gewandhaus zur Eröffnung der Schumann-Festwochen unter der Leitung von Andris Nelsons und mit Lauma Skride (Klavier) • Stadtführung, Besuch des Mendelssohn-Hauses und des GRASSI Museums für Musikinstrumente • 3-Gang-Menü „Musikstadt Leipzig - eine Hommage“ Preis: ab 335,- EUR pro Person im DZ Weitere Infos und Buchung: Leipzig Tourismus und Marketing / Abt. Incoming, Tel. 0341/71 04 275 oder unter www.leipzig.travel/clara19 Mai 2019 concerti  29


Themenschwerpunkt – Blind gehört

»Jeder Ton zählt!« Die Musikwissenschaftlerin Janina Klassen hört und kommentiert CDs, ohne dass sie weiß, wer spielt. Von Jakob Buhre wer sie beeinflusste und welche Rolle die Emanzipation für die Aufführungspraxis spielte. Clara Schumann: Mazurka aus op. 6 Tereza Laredo (Klavier). Gallo 1996

Clara Schumann, vermutlich im Jahr 1853

W

ie kaum eine zweite Musikwissenschaftlerin kennt sich Janina Klassen im Œuvre und Leben Clara Schumanns aus, deren 200. Geburtstag 2019 gefeiert wird. Die Professorin 30 concerti Mai 2019

an der Musikhochschule Freiburg hat sich in zwei Büchern dem Menschen und der Komponistin Clara Schumann angenähert. Anhand ausgewählter Aufnahmen erklärt sie, wie Clara Schumann komponierte,

Chopin: Don Giovanni Variationen op. 2 Eldar Nebolsin, DSO Berlin, Vladimir Ashkenazy (Ltg). Decca 1996

Diese Variationen galten damals als unspielbar. Clara

Foto: Wikimedia Commons

Das ist aus ihrem Opus 6, da war sie sechzehn Jahre alt. Ihr Opus 1 schrieb sie mit elf, das heißt, bei diesem Werk sind wir fast schon in der Mitte ihrer Laufbahn als Komponistin. Sie war ein Wunderkind, und Wunderkinder komponierten damals auch selber. Hier ist sie aber schon auf einer höheren Stufe, sie wird musikalisch etwas selbstständiger. Und man hört den Einfluss von Chopin, den sie 1835 persönlich kennenlernen sollte. Die Art, wie Chopin Melodien und Figurationen schreibt, war damals etwas Neues, und das hat sie sich ein Stück weit abgeguckt. Das heißt: Jeder Ton zählt, nicht nur die schöne Melodie, sondern ich muss auch schöne Figurationen komponieren.


Wieck hat sie allerdings mit vierzehn Jahren eingeübt und auch die Zweitaufführung gespielt. In einer Kritik hieß es damals über das Werk, man müsse einen Chirurgen neben das Klavier stellen, um nach dem Spiel die Hände wieder zusammenzuflicken. Pianistisch stand sie Chopin in nichts nach. Die Variationen sind sehr vollgriffig, das heißt, während der eine Finger die Melodie spielt, müssen die anderen die Töne halten. Das war eine ihrer Spezialitäten. Sie war in der Lage, eine Dezime frei anzuschlagen und mit den Fingern dazwischen noch etwas zu machen. Das konnten damals nicht viele. Und so hat sie selbst auch sehr vollgriffig geschrieben.

Clara Schumann: Scherzo Nr. 2 c-Moll op. 14 Sophie Pacini (Klavier). Warner Classics 2018

Das ist ein anderer Stil. Als sie das Scherzo schrieb, war sie 22. Es ist ganz anders gesetzt, da sind jetzt diese fließenden Bewegungen drin, die gar nicht aufhören wollen. Das ist wie in einem Guss durchkomponiert. Die Melodie hier stammt aus Opus 12, dem Liederzyklus Liebesfrühling. Diesen musikalischen Gedanken hat sie hier weitergedacht und daraus ein eigenes Klavierstück gemacht. Technisch ist das Oberkante, auf dem Niveau von Liszt. In den 1980er Jahren kam das pianistische Engagement für Clara Schumann vor allem aus der Frauen­bewegung, die ersten Einspielungen ihrer Werke waren von Frauen, amerikani-

sche Pianistinnen waren da die Pionierinnen, auch wenn sie dem technisch nicht gewachsen waren. Und die männlichen Interpreten haben es lange Zeit gar nicht erst versucht. Die Hochschulen haben da auch ihre Zeit gebraucht: Wenn es zum Beispiel bei Prüfungen um romantische Klaviermusik ging, hat man sich in der Regel für Robert Schumann entschieden. Der Verein „Frau und Musik“ in Frankfurt hat in den Siebziger- und Achtzigerjahren viele Konzerte mit Musik von Komponistinnen organisiert. Allerdings wollten viele Pianis­ tinnen damit nicht identifiziert werden, weil sie Angst hatten, in eine „Frauenecke“ geschoben zu werden. Robert Schumann: „In der Nacht“ aus Fantasiestücke op. 12 Murray Perahia (Klavier). CBS 1973

Die Ähnlichkeiten zwischen Claras und Roberts Werken liegen für mich meist im Atmosphärischen. Oft hört man ähnliche Stimmungen, wenn die Kompositionen aus den gleichen Jahren stammen. Kompositorisch hat sie aber eher Mendelssohn als Vorbild. In ihrer Kammermusik ist sie bedacht, dass jedes Instrument gleich oft vorkommt. Sie komponiert anders als Robert. Als Wunderkind-Virtuosin entstehen die Werke bei ihr zuerst durch ihre Finger. Robert war der schlechtere Pianist, noch bevor er sich selber den Finger gelähmt hat. Was den Ausdruck angeht, gibt es aber Quellen, die sagen: Es war wunderschön, wenn Schumann fanta-


Themenschwerpunkt – Blind gehört

siert hat. Ich denke, was die Stimmung und den emotionalen Input angeht, da stehen sie sich in nichts nach. Robert Schumann: Impromptus über ein Thema von Clara Wieck op. 5 Eric Le Sage (Klavier). Alpha 2007

Dieses Impromptu hat Schumann über ein Thema aus Claras Romance varié Op.3 geschrieben. Es war das erste Stück, das sie ihm gewidmet hat, mit dreizehn Jahren. Wobei er das Thema etwas auseinandergeschnitten hat: Hier am Anfang nimmt er nur die Basstöne als Introduktion. Die Melodie kommt später hinzu, aber die Variationsgrundlage bleiben die Basstöne. Man ist sich heute auch nicht hundertprozentig sicher, ob sie das Thema in Claras Werk nicht vielleicht auch zusammen improvisiert haben. C. Schumann: Er ist gekommen Anne Sofie von Otter (Mezzosopran), Hélène Grimaud (Klavier). DG 2006

32 concerti Mai 2019

geheiratet, und jetzt sagt er zur ihr: Wir schreiben etwas gemeinsam. Dass sie diese Herausforderung annimmt und sich traut, mit ihm, der so geniale Lieder komponiert, diesen Zyklus zu schreiben, das finde ich beachtlich. Die zwölf Lieder sind dann zuerst unter beider Namen erschienen, und in den ersten Kritiken hat man sich dann gefragt, wer welche

1953 in Bad Salzuflen geboren, studierte Janina Klassen Musikwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Italienisch. Anschließend war sie als Autorin, Dramaturgin und Herausgeberin tätig. 1999 erhielt sie eine Professur an der Hochschule für Musik in Freiburg. Neben ihrer Lehrtätigkeit veröffentlicht sie Beiträge zur Musikgeschichte, sowie zur Musikund Sprachtheorie. Im Jahr 2009 erschien ihre Biografie über Clara Schumann.

Foto: Andreas Fux

Dieses Lied ist das Modell für das Scherzo, das wir vorhin angehört haben. Der Lieder­ zyklus ist tatsächlich das einzige Projekt, das sie zusammen verwirklicht haben. Schumann hat davon geträumt, mit Clara synergetisch zu arbeiten und mit ihr etwas gemeinsam herauszugeben. Sie hatte nichts dagegen, was ich erstaunlich finde. Denn Robert hatte 1840, also bevor der Liebesfrühling entstand, zahlreiche Hits komponiert, Stücke, die bis heute populär sind. Dann haben sie

zur Person


geschrieben hat, das ließ sich schwer auseinanderhalten. In späteren Ausgaben hat Robert es dann aber gekennzeichnet: Drei Lieder sind von Clara, neun von ihm. Was allerdings dazu führte, dass man lange Zeit nur jene Lieder von Robert aufgeführt hat. Die Frauen­ bewegung der Siebzigerjahre hat es dann umgedreht und gesagt: Robert haben wir schon genug gesungen, wir führen jetzt nur Claras Lieder auf. Brahms: Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9 Dieter Zechlin (Klavier). Eterna 1963

Brahms und Clara Schumann haben sich musikalisch unglaublich gut verstanden, sie haben über die Musik korrespondiert. Und hier bei den Variationen, die er Clara gewidmet hat, zeigt sich, wie Brahms sich musikalisch in die schumannsche Kommunikation einmischt. Denn er verwendet das Thema von Robert, über das schon Clara 1853 ihre Varia­

tionen op. 20 geschrieben hat. Er variiert es ganz anders, trotzdem hört man die schumannsche Sphäre. Was auch wenig verwunderlich ist, denn Robert war gerade hospitalisiert, Clara erwartete das neunte Kind, und Brahms sah sich, zusammen mit anderen Musikern wie Albert Dietrich und Ruppert Becker, als Unterstützer der Schumanns. Das Stück ist also von der Stimmung her sehr mit Schumanns Krankheit verbunden – und mit der Hoffnung, dass er aus der Anstalt wieder nach Hause kommt. C. Schumann: Klavierkonzert a-Moll M. Höhenrieder (Klavier), Neue Philharmonie Westfalen, J. Wildner (Ltg). RCA 2002

Das hier ist das einzige erhaltene Orchesterwerk von Clara Schumann. Nicht erhalten sind ein Scherzo und eine Ouvertüre für Orchester, sie hat auch ihre Walzer op. 4 ausinstrumentiert, was ebenfalls nicht erhalten ist. Und es gibt einen Ansatz für ein zweites Klavier-

konzert, das aber Fragment geblieben ist. Als Mutter kam sie nicht mehr so oft zum Schrei­ben, man muss ja bedenken, dass sie etwa alle anderthalb Jahre ein Kind zur Welt brachte. Hier war sie noch fünfzehn oder sechzehn Jahre, als sie das schrieb, damals hatte sie als Pianistin das erste Mendelssohn-Konzert und die beiden Chopin-Konzerte im Repertoire. Ich finde, man hört an der Art der Figurationen wieder den Chopin-Einfluss. Ich habe in den Achtzigerjahren mit vielen Pianistinnen gesprochen, die mir gesagt haben: „Ich studiere das nicht ein, ich muss monatelang üben, und dann kann ich es nicht als Repertoirestück einsetzen, weil kein Veranstalter es haben möchte.“ Das hat sich zum Glück inzwischen geändert. Buch-Tipp

Janina Klassen: Musik und Öffentlichkeit. Köln 2009 Böhlau Verlag

Herbstliche Musiktage Bad Urach

Vorverkauf ab 20. Mai 2019 herbstliche-musiktage.de, Telefon 07125 156 571 Mai 2019 concerti  33


Festival

Gluck in der Oper und im Klub

Mozart – aber nicht nur

Die Internationalen GluckFestspiele geben sich vielfältig

Der ganze Kosmos des Salzburgers: das Mozartfest Würzburg

M

I

n den vier Wochen des Würzburger ­Mozartfests haben nicht nur viele Werke des Salzburger Komponisten Platz. ­Isabelle Faust und Nils Mönkemeyer werden unter anderem Werke von Hummel und Schumann vortragen, die georgischen Zwillings­ schwestern Ani und Nia Sulkhanisvili durch­ schreiten achtzig Jahre Musikgeschichte mit Werken von Mozart bis Wagner, und das Busch Trio würdigt die Jubilarin Clara Schumann mit ihrem berühmten Klaviertrio. Auf den Bühnen von Residenz bis Bürgerbräu werden noch viele weitere junge Klassikstars zu hören sein, etwa Lise de la Salle, Kit Armstrong, Ni­ cola Benedetti und Noa Wildschut. Die Geschichte des Festivals reicht zurück in die Zeit der Weimarer Republik. 1921 veran­ staltete Herrmann Zilcher als Direktor des Staatskonservatoriums, der heutigen Musik­ hochschule Würzburg, das „Residenzfest“ mit Orchester- und Kammermusikkonzerten. Da damals besonders Mozarts Musik mit dem Ambiente der Residenz harmonierte, fand 1922 erstmals die „Mozartwoche in der Residenz“ als Vorläufer jener Mozartwoche statt, die heute weit über die Grenzen Würzburgs hin­ ausstrahlt. Christina Bauer

Internationale Gluck-Festspiele 27.6.–14.7.2019 Philippe Jaroussky, Karina Gauvin, Max Emanuel Cencic, Sonia Prina, Daniel Hope u. a. Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth u. a.

Mozartfest Würzburg 24.5.–23.6.2019 Julian Prégardien, Lorenza Borrani, Les Vents Français, Ragna Schirmer, Kristian Bezuidenhout u. a. Würzburg, Rottendorf, Veitshöchheim u. a.

Konzertiert in der Meistersingerhalle: Daniel Hope

Ist erneut beim Mozartfest zu Gast: das Busch Trio

34 concerti Mai 2019

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Nicolas Zonvi, Alexander Popelier, Oliver Nauditt

an muss einzig den Fortschritt der Kunst zum Ziele haben!“ Dieses Zitat von Christoph Willibald Gluck un­ termauern die Veranstalter der diesjährigen Gluck-Festspiele in Nürnberg mit ihrem viel­ fältigen Programm. Das heißt natürlich nicht, dass alle Opernaufführungen und Konzert­ abende einen zwanghaft zeitgemäßen Anstrich bekommen. Der Fortschritt liegt nämlich manchmal auch im Blick zurück. Mit der In­ szenierung von Antigono etwa steht die deut­ sche Erstaufführung einer Gluck-Oper an, die schon bald nach der – heftig umjubelten – Ur­ aufführung in Rom in Vergessenheit geraten ist. Das Sunday Night Orchestra wiederum wagt sich an Bigband-Interpretationen von bekannten Stücken des Komponisten aus der Oberpfalz. Und weil der Fortschritt der Kunst zumeist schon in den Händen der Generation von morgen liegt, lädt eine Gluck-Werkstatt Jugendliche zum musikalischen Experiment ein. Schließlich präsentiert der Don Juan Tech­ no Club eine elektronische Tanz-Opern-Nacht mit club­tauglich gestalteter Musik von Gluck und Mozart. Ein Spiel mit Vergangenheit und Gegenwart, die beiden Komponisten sicherlich gefallen hätte. Christina Bauer


Musikgenuss im Märchenschloss Weltläufigkeit und Lokalkolorit: die Weilburger Schlosskonzerte

Z

ur ersten Saison der Weilburger Schloss­ konzerte 1973 kamen die Besucher mit ausgebauten Autositzen. Obwohl die Konzerte bereits ausverkauft waren, durfte noch jeder daran teilnehmen, der seine eigene Sitzmöglichkeit mitbrachte. Die Begeisterung bei den Weilburgern und Gästen hält bis heu­ te an, und so ist das Festival von fünf Konzer­ ten auf bis zu fünfzig pro Saison gewachsen. Das Rahmenprogramm der Schlosskonzerte, deren Besucher im Februar den von concerti ausgelobten Preis „Publikum des Jahres 2018“ gewannen, bilden Kabarettvorstellungen, Le­ sungen und Poetry Slams. Das ist vor allem Intendant Stephan Schreckenberger zu ver­ danken, der seit 2011 eine Balance zwischen internationalem Renommee und lokaler Ver­ ortung gefunden sowie neue Spielstätten er­ schlossen hat. Hauptort des Geschehens bleibt aber der Renaissancehof: „Das Besondere an unseren Musikfestspielen ist, dass sie unter freiem Himmel im geschlossenen Innenhof des Dornröschen-Schlosses Weilburg stattfin­ den“, erklärt Geschäftsführerin Miriam Kunz. Hier finden sich in dieser Saison Künstler wie Sharon Kam, Giora Feidman, Lise de la Salle Irem Çatı oder Simon Höfele ein.

6.9. – 29.9.2019

Weilburger Schlosskonzerte 31.5.–3.8.2019 Bejun Mehta, Niklas Liepe, Giora Feidman, Yuri Revich, Staatskapelle Weimar, Omer Klein Trio u. a. Weilburg, Limburg

»MONDSCHEIN«

www.beethovenfest.de Tickets +49(0) 228 - 50 20 13 13 Stilvolle Kulisse: der Renaissancehof des Schlosses


Rezensionen

Rezensionen Neuerscheinungen - ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Aufbruch zu neuen Ufern: Cellist Eckart Runge und Geigerin Anthea Kreston (2. v. l.) verlassen das Artemis Quartett

Kompromisslos und direkt ALBUM DES MONATS Das Artemis Quartett nimmt klangvoll Abschied von zwei Mitgliedern

36  concerti Mai 2019

und Streichern funktioniert, das merkt man sofort. Alle gehen an ihre Ausdrucksgrenzen. Man kann hörend nachvollziehen, wie Schostakowitsch damals gelebt und komponiert hat: voller Verzweiflung, Trauer, Enttäuschung, Wut, aber auch mit viel Sarkasmus. Es darf gerätselt werden: Vertont Schostakowitsch hier unendliche Schönheit mit viel Schmerz oder unendlichen Schmerz mit viel Schönheit? Ob gläsern zirpend oder dumpf im Rhythmus

stampfend, das Farb­spektrum ist groß. Gerade im Finale des siebten Quartettes spielt das Artemis Quartett mit aller Hingabe, stellenweise im besten Sinne kompromisslos. Es ist eine mutige Einspielung der Extreme, fein und zart, erschreckend direkt und demaskierend. Christian Lahneck Schostakowitsch: Streichquartette Nr. 5 & 7, Klavierquintett op. 57 Artemis Quartett Elisabeth Leonskaja (Klavier) Erato

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Nikolaj Lund

E

s ist die letzte Einspielung des Artemis Quartetts in seiner bisherigen Formation – und zugleich ein Geburtstagsgeschenk zum 30-jährigen Jubiläum. Erstmals sind die Artemisse mit Musik von ­Dmitri Schostakowitsch zu erleben: Neben den beiden Streichquartetten op. 92 und 108 haben sie, mit ihrer langjährigen Klavierpartnerin Elisabeth Leonskaja, das Klavierquintett op. 57 aufgenommen. Die Chemie zwischen Solistin


Austariert

Konsequent

Brahms: Sinfonien Nr. 3 & 4 Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung) RCA Red Seal

Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 2 & Sinfonie Nr. 1 Kristian Bezuidenhout (Klavier), FBO, Pablo Heras-Casado (Leitung) harmonia mundi

Mit den Sinfonien Nr. 3 und 4 beschließen die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi ihren Brahms-Zyklus. Man ist positiv überrascht, wie viele Facetten dieser vertraut scheinenden Werke die Musiker hier offenlegen, etwa im Kopfsatz der dritten Sinfonie. Hinter der scheinbaren Idylle lauern Abgründe. Mit schlankem Klang und straffen Tempi durchleuchtet Järvi die Sinfonien bis hin zur Passacaglia im Finale der Vierten, deren Choralthema feierlich, aber keineswegs verklärend klingt. Was auf einen ersten Eindruck hin schroff wirkt, erweist sich als klug austarierte Lesart. (CL)

Da knallen die Pauken zu Beginn des Eingangsallegros der ersten Sinfonie, die Mendelssohn mit fünfzehn Jahren schrieb. Überhaupt herrscht in der gesamten Sinfonie ein euphorischer Aufbruchston. Das liegt auch an den straffen Tempi, vor allem aber an dem konsequent historisch informierten, komplett vibratolosen Klang der Freiburger, der freilich niemals scharf klingt. Auch nicht im zweiten Klavierkonzert Mendelssohns, für das Kristian Bezuidenhout am Érard-Flügel ein nachgerade idealer Interpret ist: schwungvoller, inniger, technisch versierter kann man das kaum spielen. (FA)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

A burg

Irnberger bestätigt mit jedem Ton seine hohe Affinität zur Melodik und den technischen Schwierigkeiten Elgars. Aber er scheint umgeben von Eisblumen, die er diesmal nicht zum Schmelzen bringen kann. Trotz der Kompetenz des Royal Philharmonic Orchestra für dieses Repertoire und gerade wegen der virtuosen Verve des Pianisten Michael Korstick halten diese Aufnahmen kurz vor dem musikalischen Olymp inne. Denn Irnbergers Partner legen so viel souveränes Können und repräsentationsfreudige Sicherheit in Elgar, dass beide Werke hier eine spürbare Dimension zu kühl geraten. (RD)

Neu in Ha m

Christian Thielemann hat alle vier Sinfonien von Robert Schumann mit der Staatskapelle Dresden vorgelegt. Dass das Orchester und sein Chef sich im romantischen Repertoire besonders heimisch fühlen, ist keine Neuigkeit. Verglichen mit Barenboims Berliner-Staatskapellen-Lesart wirkt diese Aufnahme gehaltvoller und weniger hochmotorisiert als etwa bei Nézet-Séguin. Natürlicher Impetus und eine souveräne Gestaltung der einzelnen Instrumentengruppen lassen ein vielschichtiges Schumann-Bild entstehen, oft kammermusikalisch intim, dann wieder aufrührerisch groß. (CL)

TONALI S A

Elgar: Violinkonzert & Violinsonate Thomas Albertus Irnberger (Violine) Royal Philharmonic Orchestra James Judd (Leitung) Gramola

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Live-Übertragung auf NDR Kultur: 22.06. ab 19 Uhr Alle Termine und Informationen & Tickets unter: tonali.de

Schumann: Sinfonien Nr. 1–4 Staatskapelle Dresden Christian Thielemann (Leitung) Sony Classical

tonali.de

Kühl

17. - 22.06. / TONALi19 Fest & Klavierwettbewerb TONALi SAAL, Mozart Saal, Elbphilharmonie

Vielschichtig


Suiten zum Geburtstag

Christian Thielemann – Verdi PH16075

Ebenfalls verfügbar: Edition Staatskapelle Dresden Vol. 44 Richard Strauss: Konzert für Horn und Orchester Es-Dur op.11 Sonatine Nr.1 F-Dur o.op.135 „Aus der Werkstatt eines Invaliden“ Christian Thielemann

Coming soon:

Händel: Concerti grossi op. 3 Berliner Barocksolisten Reinhard Goebel (HC 19031) erscheint am 10.05.2019

Bach´s Family: Choral Motets Kammerchor Stuttgart Frieder Bernius (HC18014) erscheint am 17.05.2019

Profil

Edition Günter

Hänssler

Profil Medien GmbH www.haensslerprofil.de Vertrieb: Haenssler Alliance Distribution

Bach: Cello-Suiten Alban Gerhardt (Violoncello) Hyperion

Cellist Alban Gerhardt hat sich rund um seinen 50. Geburtstag mit den sechs Suiten von Johann Sebastian Bach selbst ein Geschenk gemacht. Er spielt mit einer Mischung aus Akribie und Gelassenheit, die staunen macht. Er gibt der Resonanz seines Instruments viel Raum, so dass es in allen Farben brummen, lächeln, flüstern kann, doch er lässt es nie dröhnen, sondern atmen. Man sollte Gerhardts Spiel nicht in eine bestimmte Ecke drängen. Das ist nicht romantisiert und auch nicht gewollt historisiert. Es ist natürlich und ehrlich, frei von jedem ideologischen Ansatz, und dadurch ungemein schillernd. (CL)

Gipfeltreffen in New York

Kurz Besprochen Illumination – Werke von Liszt, Schumann, Debussy & Saint-Saëns Silver-Garburg Piano Duo. Berlin Classics Das israelische Klavierduo ist hier – hochsouverän, mit überzeugender Klangkultur und fantasievoller Agogik – mit drei Bearbeitungen bekannter Meisterwerke zu hören. (MV) Bach: Violinsonaten BWV 1016-1019 Renaud Capuçon (Violine), David Fray (Klavier). Warner Classics Da haben sich zwei Gleichgesinnte ­gefunden: Die Sonaten sind geschmackvoll ausmusiziert, zudem bietet das Duo tiefe Einblicke in den Facettenreichtum von Bachs Musik. (FA) Schumann: Liederkreis & Kerner-Lieder Matthias Goerne (Bariton), Leif Ove Andsnes (Klavier). harmonia mundi Goerne vermittelt Schumanns Klangsprache auf natürliche Weise, auch Andsnes trägt mit seinem sehr sensiblen Spiel wesentlich zum Gelingen dieses Albums bei. (CL)

The New York Concert – Werke von Mozart, Fauré & Dvořák Evgeny Kissin (Klavier) Emerson String Quartet Deutsche Grammophon

Das Gipfeltreffen von Evgeny Kissin und dem Emerson String Quartet, das die Musiker im vergangenen Jahr zu Konzerten nach Europa und nach New York führte (dort wurde diese Doppel-CD mitgeschnitten), hält leider nicht alles, was es verspricht. In Mozarts g-Moll-Klavierquartett ist es vornehmlich Kissin, der mit feiner Artikulation für die Höhepunkte sorgt; in Dvořáks Quintett op. 81 bleibt das Emerson String Quartet hinter seiner eigenen Aufnahme mit Menahem Pressler zurück. Bleibt das c-Moll-Quartett von Gabriel Fauré, das hier auf farbenreiche, ausbalancierte Weise zu erleben ist. (CL)

Drang in die Ferne – Schubert-Lieder & Volkslieder aus Island Benedikt Kristjánsson (Tenor), A. Schmalcz (Klavier) u. a. Genuin Wo Schuberts Lieder sich aufbäumen, erzählen die Volkslieder von Schicksalsergebenheit. Kristjánssons schlanker Tenor löst meisterhaft diesen dramaturgischen Gegensatz. (VW) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts April (8.3.– 4.4.2019)

1

(Neu)

Lang Lang

Piano Book Deutsche Grammophon Nicht ganz unüberraschend stürmt Chinas ­Tastenakrobat Lang Lang mit seinem Album voller kurzer und kürzester Klavierpreziosen die Spitze der aktuellen Klassikcharts.

2

Ludovico Einaudi

3

Felix Klieser & Camerata Salzburg

4

Philippe Jaroussky

(Neu)

(7)

(Neu)

Mozart: Hornkonzerte 1–4 Berlin Classics Ombra mai fu – Francesco Cavalli Opera Arias Erato

5

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

6

Víkingur Ólafsson

7

A. Ottensamer, Y. Wang, Berliner Phil., Mariss Jansons

8

Schubert

9

Simone Kermes

(11)

(Neu)

(Neu)

(2)

10 (Neu)

12

Isabelle Faust, Akademie für Alte Musik Berlin

Blue Hour Deutsche Grammophon Khatia Buniatishvili Sony Classical

Mio caro Händel Sony Classical

Olga Scheps

Melody Sony Classical

Bach: Violinenkonzerte harmonia mundi

(Neu)

Nie lehrmeisterlich, sondern immer mit freiem Atem präsentieren Faust und AKAMUS ein Bach-Album, das weit über die Solokonzerte und das Doppelkonzert hinausgeht.

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Vangelis

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Cecilia Bartoli, Ensemble Matheus & J.-C. Spinosi

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C. Thielemann & Wiener Phil.

Nocturne – The Piano Album Decca Records

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Antonio Vivaldi Decca Records

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C. Thielemann – Orchestral Recordings on Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon

(Neu)

Zum 60. Geburtstag Thielemanns veröffentlicht die Deutsche Grammophon auf 21 CDs sämtliche ­Orchester- und Choraufnahmen, die der Dirigent für das Label bislang eingespielt hat.

Neujahrskonzert 2019 Sony Classical

Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

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Seven Days Walking (Day 1) Decca Records

Der Albumtitel täuscht: Nicht die Arie „Ombra mai fu“ von Händel ist gemeint, sondern jene des Monteverdi-Schülers Francesco Cavalli, dem Jaroussky ein klingendes Porträt widmet.

(1)

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Jonas Kaufmann

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Jakub Józef Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev

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L. Bernstein, NY Philh.

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A. Nelsons & Boston Symph.

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Sir Mark Elder & Orchestra of the Royal Opera House

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Jan Lisiecki & Orpheus Chamber Orchestra

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(Neu)

(Neu)

(Neu)

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Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Anima Sacra Erato

Leonard Bernstein’s Young People’s Concerts, Vol. 2 Unitel

Shostakovich: Symphonies No. 6 & 7, Incidental Music Deutsche Grammophon

Donizetti: L’Ange de Nisida ADA/Opera Rara

Mendelssohn Deutsche Grammophon

Mai 2019 concerti   39


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

NDR

Aus der Tiefe

Kino: Weltpremiere Live aus dem Royal Opera House

Aller guten Dinge sind drei

So. 5.5., 8:00 Uhr Konzert ­Sabine Meyer interpretiert mit dem Kammerorchester des BRSymphonieorchesters Mozarts Klarinettenkonzert auf der ­Bassett­klarinette. Bayerisches Fernsehen

Beethoven in Tokio Mi. 8.5., 0:15 Uhr Konzert Dass Beethoven und seine neun Sinfonien nicht nur hierzulande für Begeisterung sorgen, bewies Mariss Jansons mit dem BR Symphonieorchester in Tokio. 3sat

Mozart aus Salzburg Sa. 11.5., 23:10 Uhr Musik­ theater Die szenische Neuproduktion T.H.A.M.O.S bei der Salzburger Mozartwoche basiert auf Mozarts Drama Thamos, König in Ägypten. Zu erleben sind die Theatergruppe La Fura dels Baus und am Pult Alondra de la Parra. arte

Englischer Parsifal Mo. 20.5., 1:10 Uhr Konzert

Szenenbild aus Crystal Pites Flight Pattern

D

rei Ballette und eine Urauf­ führung stehen im Mai auf dem Programm des Londoner Royal Ballet. Gemeinsam mit drei führenden Choreografen der Gegenwart präsentiert sich das Ensemble von seiner zeit­ genössischen Seite. Den Auf­ takt macht Christopher Wheel­ dons Within the Golden Hour,

40 concerti Mai 2019

Do. 16.5., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Web-App: WDR klangkiste

Interaktiver Musikbaukasten

M Elgars Oratorium The Dream of Gerontius kombiniert englische Chortraditionen mit Einflüssen Wagners, hier interpretiert von Daniel Harding, Andrew Staples und Magdalena Kožená.

das zur Musik von Antonio Vivaldi und Ezio Bosso die Be­ ziehungsgeschichte von sieben Paaren darstellt. Zudem be­ leuchtet Crystal Pites Flight Pattern zu Henryk Góreckis „Klagelieder-Sinfonie“ das The­ ma Migration. Eingerahmt von den beiden Inszenierungen wird die Uraufführung eines eigens für das Royal Ballet ge­ schaffenen Stücks von Sidi Larbi Cherkaoui. Für alle, die nicht zufällig im Londonder Covent Garden dabei sein kön­ nen, überträgt das Royal Opera House die drei zeitgenössi­ schen Ballette live im Kino.

usik spielerisch ent­ decken, selber komponie­ ren und mit Klängen experi­ mentieren – all das bietet die WDR Klangkiste, eine WebApp für PCs, Handys und Ta­ blets, die keinen Download erfordert. Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, die mit ei­ nem interaktiven Baukasten

Aufnahmen der vier WDREnsembles bearbeiten, neu zusammensetzen und somit auch ganz neue Musikstücke kreieren können. Zudem bietet die App Spiele, eine Quizfunk­ tion und Wissenswertes zu den Orchesterinstrumenten. Zu finden auf: www.wdr-klangkiste.de

Fotos: Julian-Hargreaves, Tristram Kenton, H. P. Schiess, Benjamin Ealovega/DG

TV-Tipps


Radio-Tipps

Online: Bachipedia

Alles im Blick

J

ohann Sebastian Bach hat über 200 Kantaten geschrie­ ben – und die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen möchte sie alle auf­ führen. Das allein ist schon bemerkenswert, doch die 1999 gegründete Institution hat noch ein weitaus größeres Ziel vor Augen: Auf ihrer Internet­ plattform „Bachipedia“ sam­ melt sie alle Informationen, die sie rund um die Kantaten er­ forscht und publiziert hat: Tonund Bildaufnahmen ihrer eige­ nen Konzerte, Werkeinführun­ gen, theologische und musika­ lische Reflexionen sowie die Kantatentexte selbst. All das stellt sie den Nutzern kostenlos zur Verfügung. Seit die J. S. Bach-Stiftung 2006 ihr Auffüh­ rungsprojekt startete, gaben Chor und Orchester der Stif­ tung einmal im Monat ein Kan­ tatenkonzert. Das große Ziel

NDR Kultur

Europakonzert der Kompletteinspielung ha­ ben sie voraussichtlich 2027 erreicht. Dank „Bachipedia“ rückt zudem die Vermittlung in den Vordergrund. Die Digi­ talisierung der gesammelten Inhalte und Informationen ist ein großes Anliegen der Stif­ tung, um das Schaffen Bachs auch für künftige Generationen zugänglich zu machen. Einen ganz persönlichen Zu­ gang zu den Werken geben die sogenannten „Lutzogramme“, bei denen es sich um handge­ schriebene Werkeinführungs­ blätter des musikalischen Lei­ ters Rudolf Lutz handelt. Hat man sich erst einmal einen kleinen Überblick über das tiefgreifende Angebot ver­ schafft, eröffnet sich ein Para­ dies für alle Kantatenliebhaber. Zu finden auf: www.bachipedia.de

Mi. 1.5., 11:00 Uhr Live-­ Übertragung Daniel Harding und die Berliner Philharmoniker präsentieren in ihrem Konzert im Pariser Musée d’Orsay Werke von Wagner, Berlioz und Debussy. ­Solist ist Bassbariton Bryn Terfel. BR-Klassik

500 Jahre alte Bassline Do. 2.5., 20:05 Uhr Konzert Die Cellistin Anna Carewe und das Crossover-begeisterte ­Sheridan Ensemble gehen der ­Geschichte des „Walking Bass“ auf den Grund. Deutschlandfunk Kultur

Einflussreicher Schriftsteller So. 12.5., 22:00 Uhr MusikFeuilleton Pierre Boulez beschäftigte sich intensiv mit der Lyrik von Stéphane Mallarmé. Die Feuilleton-Sendung erzählt von einem besonderen Berührungspunkt zwischen Schriftsteller und Komponist: Richard Wagner. HR2

»Es klingt wie Flöten und Geigen!« Mi. 15.5., 20:04 Uhr Feature Unter dem Titel „Kaisers Klänge“ geht Moderator Niels Kaiser den zahlreichen Musikbeschreibungen im Werk Heinrich Heines nach. Deutschlandfunk

Zum Geburtstag

Gibt keine Auto-, sondern „Lutzogramme“: Unter dieser Bezeichnung veröffentlicht Rudolf Lutz seine handgeschriebenen Werkeinführungen

Sa. 18.5., 22:05 Uhr Feature Anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Holliger verwickelt Autor Georg Beck den Komponisten in ein imaginäres Gespräch.

Mai 2019 concerti   41


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Bauhaus in Baden-Württemberg Jubiläum Obwohl Musik kein Lehrfach am Bauhaus war, spielte sie eine große Rolle. So war Walter Gropius auf der Suche nach einer Verbindung zwischen moderner Musik und anderen Künsten. 1922 wurde Oskar Schlemmers Triadisches Ballett in Stuttgart uraufgeführt – und auch heute noch gibt es in Baden-Württemberg zum Bauhaus-Jubiläum viel zu entdecken.

Kurioses Repertoire Feature Ist das Kunst oder kann das weg? Diese spöttische Frage stellt sich so manchem Konzertgänger beim ­Besuch einer Veranstaltung mit experimenteller Musik. Nicht selten werden dort Küchengeräte oder Werkzeuge zu Instrumenten umfunktioniert. Doch auch vermeintlich klassische Werke galten zur Zeit ihrer Entstehung als ­extravagant. In der concerti Lounge gehen wir diesen Kurisositäten nach.

Verlosung ONLINE Jeden Monat verlosen wir auf concerti.de unter Abonnenten und Lesern attraktive Preise. Ob aktuelle CDs unserer Lieblingskünstler, DVDs interessanter Operninszenierungen, Bücher über das Leben großer Musiker oder Konzertkarten zu gefragten Veranstaltungen: Jeder Gewinn steckt voller Musik! Entdecken Sie jetzt unsere ­aktuellen Verlosungen und nehmen Sie teil unter concerti.de/verlosungen. 42 concerti Mai 2019

Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung, in ­Elternzeit), ­Susanne ­Bánhidai (­stellv. ­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst) ­Maximilian T ­ heiss (Textchef, MT) ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Johann ­Buddecke (­JB), H ­ annah Duffek, Dr. ­Nicolas ­Furchert (NF), ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­Julia ­Oehlrich, ­Irem ­Çatı (­Bildredaktion), ­Wolfgang ­Wagner, ­Veronika ­Werner (VW) Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Christina ­Bauer, ­Roberto ­Becker (RB), ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), D ­ agmar ­Ellen ­Fischer, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Stefanie ­Paul, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Burkhard ­Schäfer, ­Christian ­Schmidt, ­Mario-Felix ­Vogt (MV), E ­ ckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

040/22 86 886-27 · m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Jahres­abonnement: 33 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich. Die Juniausgabe ist erhältlich ab 24.5. IVW geprüfte Verbreitung IV/2018: 150 592 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

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„ ... dann fegt die letzte brillante Klavierphrase alle Schatten von der Tastatur ...“ J E TZ T

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Mathias Husmann - Präludien fürs Publikum II 99 weitere Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze. Mit künstlerischen Pressezeichnungen aus Oper und Tanz. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-1-3


Gemeinsam begeistern. „Jugend musiziert“ ist Deutschlands größter Nachwuchswettbewerb für klassische Musik. Diesen unterstützt die SparkassenFinanzgruppe seit über 50 Jahren und fördert damit junge Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg. Dass dieses Konzept viele begeistert, beweisen über 500.000 erfolgreiche Teilnehmer seit 1963.

gemeinamallemgewachsen.de

#GemeinsamAllemGewachsen


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