DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mit Regionalteil Hessen
247 Konzert- UNd Operntermine
Mirga GražinytĖ-Tyla »Santa Klaus, so viel Güte!« Avi Avital Blind gehört: »Da will man doch gleich eine Flasche Wein öffnen«
Christiane Karg »Schönklang war mir immer zu langweilig«
Juni 2017
30. Rheingau Musik Festival 24.6.– 2.9.2017
Igor Levit Artist in Residence
Im 30. Festivalsommer bilden die Kammermusikreihe „Erinnerungen an Prades“, „Next Generation“, „Tanz!Musik“ und „Expedition Sound“ die Themenschwerpunkte. Die Sopranistin Anna Lucia Richter, der Pianist Igor Levit und der Jazz-Pianist Michael Wollny versprechen als Fokus-Künstler einzigartige Konzertmomente. Darüber hinaus leisten weitere herausragende Künstler und Ensembles ihren Anteil an den rund 160 Konzerten der 30. Festival-Saison. Gerne schicken wir Ihnen unser Programm zu, rufen Sie uns an: 0 67 23 / 60 21 70 oder besuchen Sie unsere Webseite: www.rheingau-musik-festival.de Hauptsponsoren
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Fotos: Ivo von Renner, studioline; Titelfoto: Gisela Schenker
für viele liegt es am Flüchtigen und Vergänglichen, dass der Musik ein besonderer Zauber innewohnt. Dank ausgefeilter und inzwischen auch erschwinglicher Aufnahmetechnik können wir zwar immer mehr dieser flüchtigen Momente konservieren, doch es hat seinen berechtigten Grund, dass für Gregor Burgenmeister die meisten Musikliebhaber Herausgeber/Chefredakteur das Live-Erlebnis nicht zu übertreffen ist. Inzwischen haben einige Opernhäuser einen anderen Weg gefunden, vergängliche und vergangene Kunst wiederzubeleben, indem sie legendäre Inszenierungen des 20. Jahrhunderts mitsamt der originalen Kostüme und Bühnenbilder wieder auf die Bühne bringen. Doch ist so ein Unterfangen eine eindimensionale, nostalgische Verklärung der guten, alten Zeit oder weitet es unseren (ästhetischen) Blick? Unser Opernredakteur Peter Krause machte sich ein Bild von dieser neuen Mode und begab sich nach Lyon zum Festival „Mémoires“, das ausschließlich solche Re-Inszenierungen aufführte. Darüber hinaus würdigen wir in dieser Ausgabe Georg Philipp Telemann, der im Juni vor 250 Jahren verstarb. Als in Hamburg ansässiges Magazin liegt uns dieses Jubiläumsjahr besonders am Herzen, schließlich wirkte Telemann hier lange Jahre. Vielleicht lässt sich dieses Jubiläum ja zum Anlass nehmen, um den unterschätzten Komponisten wieder öfter auf die Konzert- und Spiel pläne zu setzen. Es wäre der Klassikwelt zu wünschen. Ihr
AUS DER REDAKTION Dass auf unserer Website jeden Tag mehr und mehr Künstlerbiografien, Spiel stättenporträts und aktu elle News zu finden sind, liegt insbesondere an un serem Volontär Johann Buddecke, der unsere Redaktion verstärkt. Auch in unserem Printmagazin finden Sie ab sofort Por träts, CD-Rezensionen, Vorankündigungen aus seiner Feder. Als beken nender Fan des guten alten Sakkos könnte Johann glatt als Modeund Lifestyle-Journalist durchgehen, doch infi ziert von seinem Musik wissenschaftsstudium sind seine thematischen Prioritäten klar gesetzt.
Nicht gar so eindeutig sind seine Vorlieben bei den Instrumenten, denn Johann spielt Klavier, Gi tarre, Bass und Schlag zeug. Aus seinen Kopfhö rern jedoch tönt meist Kammermusik oder Jazz.
Juni 2017 concerti 3
Inhalt
Konzert
8 »Santa Klaus, so viel Güte!«
Porträt Für Mirga Gražinyte˙ -Tyla war es schon immer selbstverständlich, als Frau zu dirigieren. Zum Glück sahen das ihre Förderer ebenso
10 »Schönklang war mir immer zu
8
Mirga Gražinytė-Tyla ... hat viele Vorbilder
langweilig« Interview Christiane Karg über musikalische Farben, melodiöse Sprachen – und über das Geheimnis ihrer „Silberstimme“
Oper
16 Blick in die Vergangenheit
Feuilleton Ruth Berghaus, Heiner Müller
und Wolfgang Wagner sind lange tot – ihre rekonstruierten Inszenierungen sorgen jetzt aber erneut für Aufsehen
C
M
Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
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16
Legendäre Operninszenierungen ... werden in diesem Sommer wieder lebendig
Die Welt der Klassik
K
24 Musik im Märchenschloss
Festival Am Rande des idyllischen
26 Klassik ohne Grenzen
Festival Das Rheingau Musik Festival
36
Avi Avital ... hat eine CD für seinen Sohn entdeckt
Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Impressum 4 concerti Juni 2017
wird in diesem Sommer dreißig Jahre alt – und entwickelt sich noch immer beständig weiter
28 »Talent der flachsten Art«
jubiläum Noch immer unterschätzt:
Im Juni jährt sich Georg Philipp Telemanns Todestag zum 250. Mal
36 »Da will man doch gleich eine Flasche Wein öffnen«
Blind gehört Der Mandolinist Avi Avital
hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt
Fotos: Frans Jansen, Forster/Osterfestspiele Salzburg, Uwe Arens/DG
Dresden findet in einem noch idyllischeren Schloss das Moritzburg Festival statt
WRATISLAVIA CANTANS
7–17 September 2017 Wrocław (Breslau), Polen
Andrzej Markowski
Das 52. Festival
RECITAR CANTANDO GENERALDIREKTOR: Andrzej Kosendiak KÜNSTLERISCHER LEITER: Giovanni Antonini
Organisator:
NFM geführt in der Zusammenarbeit mit:
www.nfm.wroclaw.pl www.wratislaviacantans.pl
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Graun: Arie a tanti pianti aus Armida Auf diese Arie bin ich in einer Bibliothek gestoßen. Als ich die Noten sah, konnte ich nicht anders als zu weinen: Julia Lezhneva Die Musik ist so bewegend, so leidenschaftlich und doch intim – und ihrer Zeit weit voraus, findet man doch überall Anklänge an den Belcanto und auch an Schubert.
Das war laut International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) der weltweite Gesamtumsatz der Musikindustrie im letzten Jahr. Damit verzeichnet sie das größte Wachstum seit Beginn der Markterhebung 1997.
Aus alt mach neu! Jüngst haben eine Stradivari und drei 42 000 Jahre alte Knochenflöten eine Modernisierung erfahren: Von der Stradivari existiert nun ein 3D-Druck ihrer selbst, der sogar spielbar ist, und von den antiken Flöten gibt es einen originalgetreuen, tönenden Nachbau. Natürlich findet man die Klangbeispiele bzw. -beweise im Internet. Konzertreif sind sie zwar nicht, kurzweilig und kurios jedoch allemal.
... Die größte Kraft der Welt ist das Pianissimo ... Maurice Ravel, französischer Komponist
STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt
6 concerti Juni 2017
Wir leben in einer Zeit des reenactment, sagte mir ein bedeutender Gitarrenbauer neulich im Interview. Vom Sinfonieorchester, das im nahezu gleichen Outfit aufspielt wie Jahrhunderte zuvor – und eben auch die gleichen Stücke – bis zur Popband, die bewusst oder unbewusst Idolen nacheifert und daher klingt und sich gebärdet wie eine Garagen-Kombo aus den späten 1950ern. Eine optische wie akustische und nicht endende Spirale aus Zitat, Tribut, Hommage, Revival. „Und täglich grüßt das Retro-Tier“, um einen Hollywoodfilm zu – natürlich – zitieren. Grundsätzlich ist an der Verbeugung vor den Genies des Gestern nichts auszusetzen, noch
dazu, wenn so neue Generationen an ihr Schaffen herangeführt werden. Auch modisch. Wer bei Hermès bloß kopfschüttelt, wird Primark auf die billige Naht gehen. Wer nie ein wohltemperiertes Klavier genoss, der hält hyperaktive YouTube-Kiekser vielleicht für Musik. Und doch schlummert im Retrowahn von Bühne und Laufsteg eine Gefahr. Nämlich, dass Konzertund Kaufhäuser lieber in die sichere, bekannte Ware der Vergangenheit investieren, anstatt disruptiven Klängen und Designs von heute ein Forum oder Stangenplatz zu gönnen. Mehr Wagnis, weniger „same but different“. Das wäre doch mal extrem trendy.
Fotos: Decca/Simon Fowler, Gary Lee Todd/Wikimedia Commons/gemeinfrei, Emily Chu, gemeinfrei
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1.-9. SEPTEMBER 2017
3 Fragen an ... Klaus Heymann
Künstlerische Leitung: Auryn Quartett Composer in Residence: Wolfgang Rihm
Vor fünfzig Jahren wanderte Heymann nach Südostasien aus, vor dreißig Jahren rief der Unternehmer das Klassiklabel Naxos ins Leben
Herr Heymann, was waren Ihre Ziele, als Sie vor dreißig Jahren das Musiklabel Naxos gründeten? 1987 waren meine Ziele sehr bescheiden. Ich hatte ja schon einen kleineren Erfolg mit den Raritäten auf meinem „Marco Polo“-Label erzielt und wollte nun auch beim Standard-Repertoire mitmischen. Ich hatte aber keine berühmten Künstler zur Verfügung und entschied daher, diese Aufnahmen zum Budget-Preis zu verkaufen. Ja, und am Ende lief dann alles ganz anders, und aus dem bescheidenen Budget-Label wurde eines der drei großen Unternehmen in der Klassik-Branche.
LUDWIG VAN BEETHOVEN VOLLENDER UND ERNEUERER 11 KammermusikKonzerte im Salzkammergut
Auch der Tonträger-Markt hat sich in dieser Zeit mehrfach radikal verändert – kann man da als Label überhaupt längerfristig planen?
Ihre Firma gründeten Sie in Südostasien. Warum? In Deutschland wäre es praktisch unmöglich gewesen, ein Unternehmen wie meines zu gründen und aufzubauen. Erstens wären die großen Firmen sehr schnell auf die Gefahr durch die Naxos-Konkurrenz aufmerksam geworden. Den verrückten Deutschen in Hong Kong nahmen die hingegen lange Zeit nicht ernst – bis es zu spät war. Zweitens ist es in Hong Kong viel leichter, ein Unternehmen zu gründen und zu führen. Es gibt sehr wenig Bürokratie, niedrige Steuern und einen flexi blen Arbeitsmarkt, allerdings auch keine Subventionen, von denen viele unserer europäischen Mitbewerber profitieren.
Benjamin Schmid und Ariane Haering
Foto: Wolfgang Lienbacher
Die Veränderungen auf dem Tonträger-Markt betrafen hauptsächlich den Übergang von nur physischen Tonträgern zum gemischten physischen und Download-Markt und jetzt zum dreiteiligen physischen, Download- und Streaming-Markt. Solange man als Label immer gute Aufnahmen produzierte und man die Entwicklungen nicht verschlief, liefen die Geschäfte eigentlich immer gut.
musiktagemondsee.at
PORTRÄT
»Santa Klaus, so viel Güte!«
Fünf Dirigenten-Stellen in sechs Jahren – die Litauerin ist bei Orchestern sehr gefragt
E
ine Frau am Pult ist immer noch eine Seltenheit. Zu intensiv hat sich im Bewusstsein der Helden-Mythos des Maestros, das heroische Bild des Zauberers und Gottes im Frack verankert, werden Führungswille, Autorität, Charisma immer noch mit Männlichkeit assoziiert. Besonders in Deutschland und Österreich, den Mutterländern des klassischen Repertoires. Eine der wenigen Frauen, die es neuerdings wieder geschafft haben, sich darüber hinwegzusetzen, ist Mirga Gražinyte˙ Tyla. Ihr Name, dessen letzten Teil sie sich selbst verliehen hat 8 concerti Juni 2017
(„Tyla“ heißt auf litauisch „Stille“), mag fast unaussprechlich sein. Und doch ist er nun in aller Munde. Denn seit 2016 ist die Litauerin die Chefin des City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO). Wer es hier schafft, dem stehen alle Türen offen, schließlich verhalf die Position nicht nur ihrem Vorgänger Andris Nelsons zur großen internationalen Karriere. Obendrein dürfte beim CBSO ein „frauenfreundliches“ Klima herrschen. Schließlich wurde das Orchester maßgeblich von Simon Rattle geprägt, der sich bereits Ende der 1980er Jahre für die Karriere der eng-
lischen Kollegin Sian Edwards einsetzte. Fragt man Mirga Gražinyte˙Tyla danach, weshalb sie Dirigentin werden wollte, so wundert sie sich ein bisschen. Schließlich war es für die heute 31-Jährige bereits als Schülerin der Cˇiurlionis-Kunst schule in Vilnius eine Selbstverständlichkeit, vor einem Ensemble zu stehen. „In den baltischen und manchen slawischen Staaten“, erzählt sie, „bekommen bereits Kinder Dirigierunterricht.“ Sie selbst erinnert sich noch ganz genau an den Tag, als sie mit 13 Jahren „ein einfaches Volkslied“ dirigierte. „Ich stand im Raum und war beflügelt.“ Seitdem habe sie dieses Gefühl nicht mehr losgelassen. Wegweisend für ihre Laufbahn wurde Kurt Masur, einer der wenigen „Dirigentinnen-freundlichen“ Dirigenten seiner Generation. „Als ich ihn zum ersten Mal sah, in der Beethovenhalle 2009, war der erste Gedanke: ,Santa Klaus!‘ So viel Güte, Ruhe, Großzügigkeit, Weisheit strahlte er aus. All diese Eigenschaften hatte er immer.“ Intensive „Begegnungen mit dem Werk Beethovens“ verdankt sie ihm, wie auch mit anderen Komponisten, aber auch politischgeschichtliche und philosophische Gespräche. Und die Assis-
Foto: Vern Evans/Los Angeles Philharmonic
Für Mirga GraŽinytĖ-Tyla war es schon immer selbstverständlich, als Frau zu dirigieren. Zum Glück sahen das ihre Förderer ebenso. Von Teresa Pieschacón Raphael
tentenstelle beim Orchestre National de France. 2010 gab sie ihr Operndebüt mit La traviata am Theater Osnabrück. 2011/12 arbeitete sie als Zweite Kapellmeisterin beim Theater und Orchester Heidelberg und wechselte 2013/14 als Erste Kapellmeisterin an das Konzert Theater Bern. Seit der Spielzeit 2015/16 ist Mirga Gražinyte˙ Tyla zudem Musikdirektorin des Salzburger Landestheaters, das sie bis zum Sommer 2017 führen wird. Die glückliche zweite Dirigentinnen-Generation
„Selbstkontrolle und Selbstvertrauen. Vertrauen insgesamt!“, bezeichnet sie als die wichtigsten Eigenschaften einer Dirigentin, zudem „Mut, Ausdauer, Geduld“, aber auch ein „poetisches Wesen“ und „die richtige Selbsteinschätzung und die Achtsamkeit für das Äußere“. Und natürlich die Liebe zur Musik. Manchmal bedauert sie die älteren Kolleginnen, die noch keine weiblichen Vorbilder hatten, die Beleidigungen ausgesetzt um ihre Position kämpfen mussten. „Mittlerweile haben wir tolle Vorbilder: Simone Young, Marion Alsop, Xian Chang, Susanna Mälkki, Anu Tali, Emmanuelle Haïm, Karen Kamensek, Catherine Rückwardt, Romely Pfundt – um nur einige zu nennen.“ Mirga Gražinyte˙ -Tyla ist ehrgeizig. Ihre Fühler hat sie mittlerweile über Europa hinaus auch in die USA ausgestreckt, wo sie an der Seite von Gustavo Dudamel das Los Angeles Philharmonic dirigiert. Als sie im vorigen Jahr ein Kinderkonzert in der Walt Disney Concert Hall gab, seien danach mehrere lateinamerikanische Mütter
auf sie zugekommen und hätten sich bedankt: „Es war so gut für unsere Töchter, Sie am Pult zu sehen!“ Dies habe sie sehr berührt. Seitdem sei sie nicht mehr irritiert, wenn man sie fragt, weshalb sie als Frau dirigiere. „Eine gute Freundin von mir, die estnische Dirigentin Kristiina Poska, sagte einmal: ‚Über dieses Thema fange ich gar nicht erst an nachzudenken! Wann soll ich dann noch Partituren lesen und meine tägliche Arbeit machen?!‘“ Konzert-TIPPs
Berlin Fr. 30.6., 20:00 Uhr Komische Oper Gabriela Montero (Klavier), Orchester der Komischen Oper, Mirga GražinytėTyla (Leitung). Werke von Weinberg, Prokofjew & Tschaikowsky Bad Kissingen Fr. 7.7., 20:00 Uhr Max-Littmann-Saal Kissinger Sommer. Herbert Schuch (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Werke von Silvestrov, Tschaikowsky & Strawinsky Wiesbaden Sa. 8.7., 19:00 Uhr Kurhaus (Friedrich-von-Thiersch-Saal) Rheingau Musik Festival. Gabriela Montero (Klavier), City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga GražinytėTyla (Leitung). Werke von Debussy, Tschaikowsky & Strawinsky Ingolstadt So. 9.7., 19:30 Uhr Stadttheater Audi Sommerkonzerte. Jan Lisiecki (Klavier), City of Birmingham Sym phony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Werke von Silvestrov, Chopin & Strawinsky Hamburg Mo. 10.7., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Schleswig-Holstein Musik Festival. Künstler & Programm siehe Ingolstadt Salzburg So. 23.7., 11:00 Uhr Stiftung Mozarteum Christiane Karg (Sopran), Martin Mitterrutzner (Tenor), Michael Nagy (Bass), Estnischer Philharmonischer Kammerchor, Mozarteum orchester Salzburg, Mirga GražinytėTyla (Leitung). Werke von Bruckner, Mozart & Schubert
Arien und Duette von Arien undund Duette vonvon Verdi, Mozart und Canzone Arien Duette Arien und Duette von Verdi, Mozart undund Canzone Verdi, Mozart Canzone Verdi, Mozart und Canzone
Arien und Duette von Verdi, Mozart und Canzone
Duett-Partnerin: IRINA Duett-Partnerin: POLIVANOVA (Sopran) Duett-Partnerin: IRINA Duett-Partnerin: POLIVANOVA (Sopran) IRINA Dirigent: POLIVANOVA (Sopran) Dirigent: IRINA POLIVANOVA (Sopran) FRANCESCO IVAN CIAMPA Dirigent: FRANCESCO IVAN CIAMPA Dirigent: Orchester: FRANCESCO IVAN CIAMPA Orchester: FRANCESCOOrchester: IVAN CIAMPA NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE Orchester: NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONI NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE
Donnerstag Donnerstag Donnerstag Donnerstag 24.08. 20 Uhr 24.08. 2020 Uhr 24.08. Uhr 24.08. 20Fulda Uhr Domplatz Domplatz Fulda Domplatz Fulda Domplatz Fulda
Duett-Partnerin: IRINA POLIVANOVA (Sopran) Karten gibt es bei eventim.de Dirigent: Karten gibtgibt es bei eventim.de Karten es bei eventim.d und bei adticket.de sowie Karten gibt es bei eventim.de FRANCESCO IVAN CIAMPA undund bei bei adticket.de sowie adticket.de sowie bei allen bekannten Orchester: sowie und bei adticket.de bei bei allen bekannten allen bekannten Vorverkaufsstellen! Ticket NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE bei allen bekannten
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Donnerstag 24.08. 20 Uhr
www.provinztour.de www.provinztour.de Juni 2017 concerti 9 www.provinztour.de
Interview
»Schönklang war mir immer zu langweilig« Die Sopranistin Christiane Karg über musikalische Farben, melodiöse Sprachen – und was es mit ihrer »Silberstimme« auf sich hat.Von Teresa Pieschacón Raphael
Sie wuchsen im fränkischen Feuchtwangen auf, gleich mit Blick auf eine Bühne …
… eine Sommerbühne für Sprechtheater. Von meinem Fenster in meinem Kinderzimmer konnte ich Theater hautnah miterleben. Das war die Normalität. Im April wird alles aufgebaut und bis August wird dort gespielt. Dort liegt auch das von Ihrer Familie betriebene »Café am Kreuzgang«.
Mein Elternhaus ist praktisch ein Teil des ehemaligen Benediktinerklosters. Mein Großvater hatte das Haus gekauft. Und wenn man unten im Café sitzt, dann kann man durch romanische Bögen in den Kreuzgang schauen. In unserem Haus waren früher die Winterschlafzellen der Mönche. Was haben Sie dort gelernt, was Ihnen später in Ihrer Karriere geholfen hat? 10 concerti Juni 2017
Sehr viel. Meine Eltern haben immer hart gearbeitet, auch an den Feiertagen, am Abend, den Wochenenden. Mit dieser Einstellung wuchs ich auf. Das ist gar nicht so weit vom Opernund Musikbetrieb entfernt. Auch hier wird zu ungewöhnlichen Zeiten gearbeitet.
»Mich interessieren die Ecken und Kanten« Und immer gelächelt?
Nun ja, in der Gastronomie ist der Kunde König. Und auch bei einer Künstlerin interessiert es niemanden, wie es einem wirklich geht. Man darf sich nichts anmerken lassen und beißt sich eben durch. Wenn ich manchmal sehe, wie viel meine Schwester, die den Betrieb jetzt führt, an einem Sonntag laufen muss, dann kommt mir mein Job geradezu einfach vor. Würden Sie manchmal gerne mit ihr tauschen?
(lacht) Nein! Und sie übrigens auch nicht. Wie auch nicht meine andere Schwester. Die würden es hassen, immer Koffer packen zu müssen. Alle sind
glücklich, wo sie sind, sie bewundern mich auch nicht, sondern jeder hat Respekt vor der Arbeit des anderen. Ich bin sehr stolz auf meine Familie. Ich wohne zwar in Berlin, habe aber immer noch in Feuchtwangen ein wirkliches Zuhause. Ich weiß, sollte es mit meiner Karriere nicht weiter gehen ... ich hätte dort immer einen Platz. Derzeit läuft es ja recht gut mit Ihrer „Silberstimme“. Was ist eigentlich damit gemeint?
Ich fürchte, es ist sogar meine Schuld, wenn in einigen Artikeln über mich immer „Silber“ steht. Das habe ich in einem Interview zu meiner Aufnahme der Richard Strauss-Lieder gesagt. Dabei geht es mir um eine typische Farbe bei Richard Strauss. Im Gegensatz zur runden, dunklen, üppigen Goldstimme, der Puccini-Farbe, einer Mimì etwa. Anna Netrebko hat für mich so eine Goldstimme. Bei Strauss’ Musik ist immer noch ein silberner Faden eingewirkt, etwas Schwebendes, Feines. Es heißt, Sie sprechen fließend Italienisch und Englisch, dazu noch Spanisch, Französisch …
Foto: Gisela Schenker
V
iele Künstler müssen sich erst daran gewöhnen, immer dann arbeiten zu müssen, wenn alle anderen frei haben. Christiane Karg indes wusste schon lange vorher, was das bedeutet ...
zur Person
Irgendwie muss man ja mit den Kollegen kommunizieren. Zudem singe ich auch etwas Französisch, ganz wenig Spanisch. Partien in unterschiedlichen Sprachen. Irgendetwas muss da hängenbleiben, aber vielleicht bin ich auch sprachbegabt, was ja bei musikalischen Menschen nicht selten ist. Tschechisch wollten Sie auch lernen.
Das steht noch aus, ich habe mir schon ein Lehrbuch gekauft, bin aber in der ersten Lektion hängen geblieben.
Janáček hat die Sprache seiner Landsleute erforscht, sammelte Volkslieder und prägte die sogenannte »Sprachmelodie«. Ist die tschechische Sprache tatsächlich so »musikalisch«?
Er hat ja sehr an der Sprache entlang komponiert, Tschechisch hat für mich etwas Sprödes, das gefällt mir außerordentlich gut. Gibt es für Sie Sprachen, die sangbarer sind als andere?
Viele sagen, das Deutsche sei so abgehackt, mit sehr vielen Konsonanten. Das finde ich
Die Vielseitige: 1980 geboren, errang Christiane Karg in der Kategorie „Alte Musik“ den Bundespreis bei „Jugend musiziert“ und feierte kurz nach ihrem Studium bei den Salzburger Festspielen ihren Durchbruch als Opernsängerin. Doch blieb es nicht dabei: Als Konzert-, Oratorienund Liedinterpretin arbeitet die Allrounderin mit zahlreichen namhaften Orchestern und Künstlern zusammen.
nicht. Im Deutschen wie auch im Französischen gibt es sehr viel Lautmalerei, das hat das Italienische mit seinen vielen Vokalen so nicht. Sie wird zwar als gesangliche Sprache beschrieben, aber viel wichtiger ist, was man mit der Sprache macht. In der Musik und somit im gesungenen Wort kann man eine andere Zeit fühlen. Da ist die Sonne nicht innerhalb einer halben Sekunde „gesprochen“, sondern wenn man etwa eine Juni 2017 concerti 11
Interview
Vokalise auf dem Wort hat, dann bekommt die Bedeutung des Wortes eine ganz andere Qualität. Die Sprache wird sozusagen durch die Musik „verlängert“. Sie sind eine der wenigen Sängerinnen, die noch Wert auf Wortverständlichkeit legen. Warum ist das so aus der Mode gekommen?
Es wird viel Wert auf Schönklang gelegt, aber das war mir immer zu langweilig. Mich interessieren die Ecken und Kanten. Dass man eine schöne Stimme hat, ist eine Voraussetzung des Berufes. Damit ist man aber noch lange kein wirk-
licher Interpret. Wenn jemand erschienenen CD, die einen Sterbenden auf der Büh- »Parfum« heißt. ne darstellt, dann geht es nicht Offenbar ist das ein sehr darum, dass er schön singt, ‚markttauglicher‘ Name, wie ich sondern dass er so nah, so gelesen habe. Dabei habe ich wahrhaftig wie möglich diese gar nicht daran gedacht. Wirklich nicht. Parfum ist ein wichTodesahnung darstellt. tiger Begriff in der französischen Lyrik und taucht immer wieder in den ausgewählten »Ein Gedicht Stücken auf. Der Begriff trifft braucht die Kunst zudem die Auswahl, die Farbe der Vertonungen, die ich geder Schlichtheit« wählt habe. Es ist alles sehr in Pastellfarben, transparent, dufBei Französisch klinge Ihre tig, in der Luft sich verstäuStimme vielleicht am besten, bend, eine Momentaufnahme, sagten Sie einmal in einem angedeutet, nie gegenständlich, Interview. Nachprüfen lässt impressionistisch. sich das auf Ihrer jüngst
Vor welcher Herausforderung steht ein Sänger, wenn die Verse, wie etwa bei den Verlaine- und HugoVertonungen des erst 14-jährigen Benjamin Britten, selbst Musik sind?
Passend zur Kleidung: In Würzburg singt Karg Wolfgang Rihms Liedzyklus Das Rot
12 concerti Juni 2017
Welcher Unterschied besteht für Sie als Liedinterpretin zwischen Klavier-und Orchesterfassung?
Ein sehr großer! Man darf das Orchester nicht unterschätzen. Es ist ein großer Unterschied,
Foto: Gisela Schenker
Wenn das Gedicht bereits in sich klingt, dann braucht es die Kunst der Schlichtheit. Das ist wohl das Schwierigste. Es darf keine Überinterpretation geben. Dann erst kann die Musik aufblühen. Ich bin übrigens bei der Auswahl der Werke zunächst von den Gedichten, den Dichtern ausgegangen. Und nicht unbedingt von den Komponisten. Mir ging es um Charles Baudelaire, Victor Hugo, Paul Verlaine, Leconte de Lisle und Tristan Klingsor. Alle Lieder gibt es zudem als Klavierfassung.
ob man nur mit sozusagen einer Stimme als Begleitung auftritt oder mit hundert Musikern. Die Farbgebung ändert sich gewaltig. Man muss sich den Atem, die Phrasen neu zurechtlegen. Mit einem Orchester ist es noch anstrengender, man muss noch mehr aus dem Vollen schöpfen.
ich an meinem Bein heruntersah. Das sah irgendwie seltsam aus … (Lachen) Und dann stand da noch im Text einer Arie „ich kann mich nicht bewegen, wer hilft mir“. Da haben alle gelacht. Ich war aber nicht irgendwie eine Heldin, sondern habe von einem Stuhl aus weiter gesungen und meinen Beruf gemacht.
Überhaupt muss man recht tough sein heutzutage als Opernsängerin. In Mozarts La finta giardiniera in Glyndebourne 2014 haben Sie sich das Knie gebrochen und dennoch tapfer weiter gesungen …
Wie damals im Café Ihrer Eltern.
Ich habe zunächst keinen Schmerz gespürt, ich bin nur wahnsinnig erschrocken, als
(lacht) Genau! The show must go on! CD-Tipp
Parfum – Arien von Britten, Ravel u. a. Christiane Karg, Bamberger Symphoniker, David Afkham. Berlin Classics
Konzert-TIPPs
Mozartfest Würzburg Fr. 2.6., 19:30 Uhr & Sa. 3.6., 20:00 Uhr Residenz (Kaisersaal) Frühe Reife - späte Jugend. Christiane Karg (Sopran), Freiburger Barockorchester, Gottfried van der Goltz (Leitung)
So. 11.6., 11:00 Uhr Residenz (Fürsensaal) Christiane Karg (Sopran), Andreas Staier (Hammerklavier) Mi. 14.6. & Do. 15.6., 20:00 Uhr Residenz (Kaisersaal) Christiane Karg (Sopran), Bart Vandenbogaerde (Violine), Leo Hussain (Leitung) Berlin Mi. 7.6., 19:30 Uhr Pierre Boulez Saal Christiane Karg (Sopran), Streichquartett der Staatskapelle Berlin, Boulez Ensemble. Werke von Schubert/ Reimann, Schönberg & Beethoven Essen Do. 22.6., 19:00 Uhr Philharmonie Christiane Karg (Sopran), WDR Sinfonieorchester, Bernard Labadie (Leitung). Werke von Haydn & Mozart Köln Fr. 23.6., 20:00 Uhr Funkhaus Künstler & Programm siehe Essen Garmisch-Partenkirchen So. 25.6., 19:30 Uhr Kongresshaus Richard Strauss Festival. Christiane Karg (Sopran), Wolfram Rieger (Klavier). Werke von R. Strauss
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Stuttgart Do. 13.7. & Fr. 14.7., 20:00 Uhr Liederhalle Christiane Karg (Sopran), Chor des BR, SWR Vokalensemble & Symphonieorchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 „Auferstehungssymphonie“ Eltville am Rhein Sa. 15.7., 19:00 Uhr Kloster Eberbach Rheingau Musik Festival Künstler & Programm siehe Stuttgart Freiburg So. 16.7., 20:00 Uhr Konzerthaus Künstler & Programm siehe Stuttgart Salzburg So. 23.7., 11:00 Uhr Stiftung Mozarteum Christiane Karg (Sopran), Estnischer Philharmonischer Kammerchor, Mozarteumorchester Salzburg, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Werke von Bruckner, Mozart & Schubert
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Kiel Sa. 5.8., 20:00 Uhr Schloss Schleswig-Holstein Musik Festival: Ravel-Soirée. Christiane Karg (Sopran), Dominique Horwitz (Lesung), Ulrike Payer (Klavier), Goldmund Quartett Feuchtwangen So. 13.8., 20:30 Uhr Kreuzgang KunstKlang Feuchtwangen: Peer Gynt – ein norwegischer Mythos. Christiane Karg (Sopran), Achim Conrad (Rezita tion), Gerold Huber (Klavier)
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Cicero ist eine Publikation der Res Publica Verlags GmbH, Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin. Geschäftsführer Alexander Marguier, Christoph Schwennicke. Handelsregister: AG Charlottenburg, HRA 174539. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Andrea Kremper
Erfreulich entrümpelt: Parsifal am Landestheater Coburg
16_Feuilleton Blick in die Vergangenheit Ruth Berghaus, Heiner Müller und Wolfgang Wagner
sind lange tot – ihre rekonstruierten Inszenierungen sorgen jetzt aber erneut für Aufsehen 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater- Rezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Juni 2017 concerti 15
FEUILLETON
Blick in die Vergangenheit Ruth Berghaus, Heiner Müller und Wolfgang Wagner sind lange tot – ihre rekonstruierten Inszenierungen sorgen jetzt aber erneut für Aufsehen. Von Peter Krause
J
ene Meisterwerke der Architektur, die als stilbildend für eine Epoche gelten, stehen unter Denkmalschutz. Im Falle der Oper funktioniert die Sicherung unseres kulturellen Erbes dadurch, sie mittels bedeutender Inszenierungen immer wieder zu neuem Leben zu erwecken. Aber können diese Interpretationen ihrerseits eine solche Gültigkeit erlangen, dass wir ein besonders gelungenes Gesamtkunstwerk aus Bühne, Farbstimmun16 concerti Juni 2017
gen, Kostümen, Gesten und Blicken Jahrzehnte später erneut auf die Bühne bringen? Wer sich derlei dezidiert Rückwärtsgewandtes wünschte, gehörte bislang in die Kategorie jener ewig gestrigen Opernfans, die mit Neuinszenierungen nie zufrieden sind und gern behaupten: „Früher war alles besser“. Das nach Neuigkeiten gierende Regietheater aber verbietet den Rückblick, es postuliert den Fortschritt, dekoriert die Dokumente von
Mozart und Wagner zeitgeistig um, dekonstruiert die Denkmäler, die wir nicht anhimmeln, sondern hinterfragen sollen. Just das Erinnern aber wird jetzt zum Trend erklärt. Für die Osterfestspiele in Salzburg wagten dessen künstlerische und intellektuelle Köpfe, Christian Thielemann und Peter Ruzicka, die Rekonstruktion jener Inszenierung von Wagners Walküre, für die vor 50 Jahren Herbert von Karajan
Foto: Nationaltheter Mannheim
Neu aufgelegt: Mannheims ParsifalInszenierung von 1957
verantwortlich zeichnete. Die Bühnenbilder von Günther Schneider-Siemssen wurden detailgenau nachgebaut, einzig die damalige Personenregie passte Vera Nemirova behutsam heutigen Sehgewohnheiten an. Als leicht angestaubt entpuppte sich diese Rekrea tion denn doch, sie öffnete indes die Ohren für Thielemanns orchestrale Wagnerwunder so viel weiter, als dies bei handelsüblichen TrashInszenierungen in Bayreuth und anderswo sonst der Fall ist. Just die aktuelle Hüterin vom Grünen Hügel aber gibt sich der Mode der Retro-Regie nun ihrerseits hin, nur nicht auf heimischem Boden: Katharina Wagner erarbeitet in Prag den Lohengrin nach den RegieBüchern ihres Vaters Wolfgang. Zurück in die Zukunft
Bleibt diese szenisch verstandene historische Aufführungspraxis in den genannten Fällen jeweils ein Einzelexperiment, machte beim Festival „Mémoires“ der Opéra de Lyon deren genialischer Intendant Serge Dorny das beherzte Zurück-in-die-Zukunft zum Konzept. Verblüffenderweise degradiert das Wiedersehen mit legendären Inszenierungen die
Oper mitnichten zum Museum. Denn das Wiedersehen wird gezielt zum Nachsinnen über die bleibende Wirkung solcher Inszenierungen. Heiner Müllers romantikentrümpelnde Sicht auf Tristan und Isolde aus dem Jahr 1993 bei den Bayreuther Festspielen gewinnt in Lyon sogar noch an Direktheit und brechtianischer Desillusionierung. Und wir kapieren auf einmal, wie ein Christoph Marthaler in seiner Bayreuther Folgeinszenierung das RegieRad keineswegs neu erfand, sondern schlicht bei seinem Kollegen Müller anknüpfte. Letzerer wiederum führt fort, was Ruth Berghaus zuvor für die Staatsoper in Hamburg schuf. Übrigens gleicht deren unfasslich präzise Elektra, die nun just von der Dresdner Semperoper nach Lyon gewandert ist, einer Vorstudie zu ihrter Tristan-Produktion. War früher alles besser?
Die dank Dirigent Hartmut aenchen auch musikalisch H überwältigend intensiven Wiederbegegnungen demonstrieren eindrucksvoll, wie exem plarisch, wahrhaftig und gültig diese Musterinszenierungen bis heute sind. „Landmarks“, Referenzpunkte der Regie sind
The Royal BalleT
THE DREAM/SYMPHONIC VARIATIONS/ MARGUERITE AND ARMAND
Opern-TIPPs
Mannheim So. 4.6., 16:00 Uhr Nationaltheater Wagner: Parsifal. Alexander Soddy (Leitung), Hans Schüler (Regie) Weitere Termine: 15.6.17, 30.3., 14.4. & 31.5.18 Prag Do. 8.6., 18:00 Uhr (Premiere) Nationaltheater Wagner: Lohengrin. Constantin Trinks (Leitung), Katharina Wagner (Regie) Weitere Termine: 10., 14. & 17.6., 2., 10. & 23.9.
The Royal opeRa
OTELLO
Giuseppe Verdi
FredericK Ashton
Mi., 28. Juni 2017
Mi., 7. Juni 2017
Jonas Kaufmann gibt sein rollendebüt in dieser neuen produktion
eintrittskarten jetzt erhältlich auf www.rohkinotickets.de Schauen Sie sich Trailer an, erfahren Sie alles über die Besetzung und melden Sie sich für unseren monatlichen Kino-Newsletter an: www.roh.org.uk/cinema
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das, stilbildende Dokumente, die das interpretatorische Fortschrittsdogma sehr wohl in Frage stellen. Der Weg zurück zu den Müttern und Vätern des Regietheaters lohnt sich, nicht zuletzt, weil die Meisterinnen und Meister von damals den Werken demütiger, wissender, bewusster, feinfühliger und oft auch mit viel mehr handwerklicher Souveränität gegenübertraten als jene Dekonstruktions-Dilettanten der Gegenwart, die sich, oft aus dem Schauspiel- und Filmmetier kommend, zeitgeistig oberflächlich an den Werken abarbeiten. Früher war nicht alles besser, doch der Blick zurück ist erhellend, auch weil er hilft, die Maßstäbe für die Beurteilung von aktuellen Inszenierungen neu zu justieren.
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25.04.17 15:16 Juni 2017 concerti 17
Kurz Besprochen
Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Dortmund 23.4.2017
Genf 30.4.2017
Entrümpelt, erhellend, glühend
Kunterbunt, wild, abgedreht
Erotisch, entfesselt, emanzipatorisch
Wagner: Parsifal Landestheater Coburg. Roland Kluttig (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie), Michael Lion, Roman Payer Weitere Termine: 15., 18. & 25.6.
Glass: Einstein on the Beach Theater Dortmund. Florian Helgath (Leitung), Kay Voges (Regie), Önder Baloglu, Andreas Beck Weiterer Termin: 4.6.
Mozart: Così fan tutte Grand Théâtre de Genève. Hartmut Haenchen (Leitung), David Bösch (Regie), Veronika Dzhioeva, Steve Davislim, Monica Bacelli
OPER Jakob Peters-Messer inszeniert das Bühnenweihfestspiel nah am Text, ohne riskante Experimente, dafür erfreulich entrümpelt, aufgeklärt, nüchtern, erhellend. Roman Payer als kapuzenjackiger, unangepasster Teeny ist ein tumber Tor wie aus dem Facebook-Bilderbuch – ein junger Ideal-Parsifal als Besetzungs-Coup. Kraftzentrum der umjubelten Produktion ist Roland Kluttig. Der Generalmusikdirektor hat einen wissend phrasierten, glutvollen, stets im Fluss bleibenden Wagner voller dynamischer Feinabstufungen und klangfarblicher Entdeckungen erarbeitet. Roland Kluttig muss diesen Parsifal nicht weihevoll zelebrieren, er entfaltet seine erzählerische Dichte und chromatische Schärfe, lässt ihn leuchten und glühen – die Holzbläser blühen in utopischer Verheißung des Karfreitagszaubers. (PK)
Oper Stilbildend für das höchst selten aufgeführte Stück ist die Uraufführungsinszenierung von Robert Wilson. Kay Voges emanzipiert sich nun vom Vorbild – und triumphiert. Bei aller Wildheit und Abgedrehtheit beschleicht einen nie das Gefühl, Voges und sein ausgezeichneter musikalischer Leiter Florian Helgath würden am Stück vorbeilaufen. Die repetitiven Strukturen werden szenisch vermittelt und nie aufgebrochen. Die besonderen Momente, die diese Musik durchaus hat, werden beispielhaft hörbar gemacht, am schönsten im Doppel-Pas de Deux der beiden Sprecherinnen mit Bassklarinette und Sopransaxofon. Den ganzen Abend über sind Bilder und Bewegungen soghaft aufeinander abgestimmt, so dass man sich auf einem intensiven, aber nicht süchtig machenden Drogentrip wähnt. (AF)
Oper Diese sehr amerikanische Bar der Nachkriegszeit ist das perfekte Setting für Mozarts Schule der Liebenden: David Bösch und sein kongenialer Bühnenbildner Falko Herold lassen sie einfach in einem anderen Zeitalter der Aufklärung spielen – den 50er Jahren, die gar aufregend schwanken zwischen sexueller Spießigkeit und emanzipatorischem Aufbruchsgeist. Ferrando und Guglielmo verkleiden sich somit nicht als schnurrbärtige Türken, sondern als coole Rockstars, die es gewohnt sind, einfach bei jeder Frau zu landen. Der ElvisSong Love me tender ergänzt Mozart da ganz vortrefflich. Ein darstellerisch wie entfesseltes, dazu enorm attraktives Sängerensemble setzt das Konzept mit seinem hohen, dennoch nicht überdrehten Aktionstempo mit viel erotischem Knistern um. (PK)
18 concerti Juni 2017
Fotos: Andrea Kremper, Thomas M. Jauk, Carole Parodi
Coburg 9.4.2017
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So klingt Konzertante Oper nur in Dortmund. SA 09.09.17
SO 05.11.17
DI 19.12.17
MOZART »LA CLEMENZA DI TITO«
PUCCINI »LA BOHÈME«
ROSSINI »DER BARBIER VON SEVILLA«
MusicAeterna Chor und Orchester, Teodor Currentzis
Kulturstiftung Dortmund Eine Initiative der Dortmunder Wirtschaft
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Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Würzburg Sa. 24.6.2017
Bis dass der Tod euch vereinigt Oper Johann Peter Hebels po-
Bröder: Unverhofftes Wiedersehen Mainfranken Theater Würzburg. Enrico Calesso (Leitung), Markus Weckesser (Regie) Weitere Termine: 4., 9., 12. & 16.7.
Der aus Darmstadt stammende Komponist Alois Bröder 20 concerti Juni 2017
Der Mönch Pimen ist Chronist der düsteren Geschichte Russlands Berlin Sa. 17.6.2017
Erschütterndes Porträt Oper Richard Jones setzt die Urfassung von
Mussorgskys einziger vollendeter Oper in Szene
D
ie unsentimentale Urfassung von Mussorgskys einziger vollendeter Oper endet abrupt mit dem Tod der Titelfigur. Roh, gedrängt, psychologisch präzise und gleichsam nackt wird das Schicksal des Zaren erzählt, ohne jedes Versprechen auf Erlösung und mit gemindertem Fokus auf die Leiden des russischen Volkes. Mussorgskys kompromisslos ungeschönte Orchestrierung, ohne die späteren Verschlimmbesserungen von Rimksy-Korsakow, trägt das ihre dazu bei, dass hier kein Folklore-Bilderbogen im Operngroßformat ausgebreitet wird, sondern ein
erschütterndes Porträt eines wahnsinnig werdenden Machtmenschen, der den Zwängen der Politik unterworfen ist und die Geschicke seines Landes kaum mehr aktiv gestalten kann. Der englische Regisseur Richard Jones hat sich dazu eine mit Ikonen und Glocken russisch kolorierte Black Box bauen lassen als Einheitsbild für die gleichermaßen klaus trophobischen Innen- und Außenräume. Mussorgsky: Boris Godunow Deutsche Oper Berlin. Kirill Karabits (Leitung), Richard Jones (Regie), Ain Anger, Ante Jerkunica Weitere Termine: 23. & 27.6., 1., 4. & 7.7.
Fotos: Lutz Edelhoff, Catherine Ashmore/Royal Opera House, Stefan Klüter, Anne Wilk
etische Sprache schreit nach Musik. Der Darmstädter Alois Bröder stellt sich der Herausforderung und komponiert eine atmosphärisch-sinnliche wie packende Oper auf Basis der Erzählung aus dem Jahr 1811. Ein junges Paar gelobt sich kurz vor der Hochzeit ewige Treue. Doch der Mann kehrt am Tag darauf nicht von der Arbeit zurück. Fünfzig Jahre gehen ins Land, da wirft der Fund eines Leichnams Rätsel auf, bis eine alte Frau in dem toten Jüngling ihren einstigen Verlobten erkennt. An seinem Grab verabschiedet sie sich in der Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen.
Düsseldorf Fr. 23.6.2017
Weitere Tipps
Beschimpfte Intendanten Oper Der einstige Regie-Straßenkämpfer Dietrich
W. Hilsdorf erarbeitet Wagners Ring
E
s gab Zeiten, da musste Dietrich W. Hilsdorf beweisen, dass er ein Straßenkäm pfer des Regietheaters ist. Anekdoten berichten von geohrfeigten Dramaturgen, wüst beschimpften Intendanten und zertrümmertem Mobiliar. Doch der einstige Publikumsschreck ist längst zum Kassenfüller mutiert. Sein um historische Kontexte wissendes, präzise gearbeitetes, auf ironische Subtexte setzendes Musiktheater ist allgemein akzeptiert. Seine Kunst, Sänger, die sich im Pro-
benprozess sehr wohl an ihm reiben, zu glaubwürdigen Schauspielern zu machen, ist längst zum Kriterium guter Inszenierungen geworden. Als Freund zyklischer Projekte schmiedet er jetzt gemeinsam mit GMD Axel Kober einen kompletten Ring. Auf dass Düsseldorf an seine große WagnerTradition anknüpfen möge.
Fernes Echo Oper Das Künstlerkollektiv La Fura dels Baus
erweckt die Jungfrau von Orléans zu neuem Leben
W
Debussy: La Damoiselle élue & Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher Oper Frankfurt. Marc Soustrot (Ltg.), La Fura dels Baus (Regie) Weitere Termine: 15., 17., 23., 24., 28. & 30.6., 1.7.
Tamáss Sa. 3.6., 19:30 Uhr Staatstheater Mainz Ausdrucksstarke arabische Instrumentalmusik, virtuose Jazzsolos und berührender Operngesang treffen im Hörtheater aufeinander. GLYNDEBOURNE
Hamlet So. 11.6., 16:45 Uhr Glyndebournde Festival Der australische Komponist Brett Dean hat eine neue ShakespeareOper geschrieben, Vladimir Jurowski dirigiert die Uraufführung. Berlin
Die Perlenfischer
Wagner: Das Rheingold Deutsche Oper am Rhein. Axel Kober (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) Weitere Termine: 25. & 29.6., 2., 12., 14. & 16.7.
Frankfurt am Main So. 11.6.2017
ie ein fernes Echo auf Kundry und die Blumenmädchen anmutend kreiert der junge Wagner-Verehrer Claude Debussy eine Momentaufnahme von zart-trauernder Stimmung. Auf Basis des symbolistischen Gedichts des englischen Malers und Dichters Dante Gabriel Rossetti erzählt Debussys Kantate von einer jung verstorbenen Frau, die aus dem Himmel herab voller Wehmut auf ihren Geliebten
Mainz
blickt. Als aparte Kopplung folgt Honeggers szenisches Oratorium um die Jungfrau von Orléans, in dem sich Fakten und theatralische Überhöhungen zu einem eindringlichen Porträt der französischen Nationalheldin verdichten.
Sa. 24.6., 18:00 Uhr Staatsoper Berlin Filmlegende Wim Wenders inszeniert, Daniel Barenboim dirigiert Bizet, Olga Peretyatko singt die Leïla. Hagen
Geschichten aus dem Wiener Wald Sa. 24.6., 19:30 Uhr Theater Hagen Mit seiner Inszenierung von HK Grubers Oper setzt Norbert Hilchenbach ein Ausrufungszeichen ans Ende seiner erfolgreichen Intendanz. Nürnberg
Attila Sa. 24.6., 19:30 Uhr Staatstheater Nürnberg Peter Konwitschny studiert seine Erfolgsinszenierung von Verdis frühem Drama um den Hunnenkönig nun auch in Franken ein.
Johanna Wokalek gibt die Jungfrau von Orléans
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Juni 2017 concerti 21
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Hessen Das Musikleben in Hessen im Juni
3 Andrés Orozco-Estrada 5 Jörg Halubek
Fotos: Martin Sigmund, Johannes Schaugg, shutterstock, Touristik-Service Bad Arolsen
Redselig
Entdeckerfreudig
6 Weilburger Schlosskonzerte 7 Arolser Barockfestspiele Familiär
Streicheraffin
3_Frankfurt Skandal aufleben lassen Das hr-Sinfonieorchester durchleuchtet Strawinskys Le Sacre du printemps 5_Kassel Bruderkampf und Schwesternzwist In Tommaso Traettas Antigona treten höchste sittliche Mächte gegeneinander an 6_Weilburg Hier muss niemand seinen Autositz mitbringen Die Schlosskonzerte haben sich ihre märchenhafte Atmosphäre bis heute bewahrt 7_Bad Arolsen Hier werden ganz alte Saiten aufgezogen Bei den Barock-Festspielen stehen dieses Jahr Streichinstrumente im Fokus 8_Klassikprogramm concerti 06.17 Hessen 1
So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im Juni, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Kopf und Herz entflammt für Bach und Händel Frankfurt Bei ihrem letzten »Fokus«-Konzert
erklimmt Anna Prohaska den Barock-Olymp
U
nter den „Fokus“-Schwerpunkten, die die Alte Oper Frankfurt für die laufende Saison gesetzt hat, findet sich auch die Sopranistin Anna Prohaska. Für die Solistin der Berliner Staatsoper im Schillertheater ist dies die zweite Konzertreihe in Folge, war sie doch in der letzten Saison Porträtkünstlerin am Konzerthaus Dortmund. In drei Konzerten sollte die WahlBerlinerin sich nun dem Frank-
2 Hessen concerti 06.17
furter Publikum vorstellen. So folgte auf die Präsentation ihrer aktuellen CD „Serpent & Fire“ mit Barockarien ein Abend mit Musiken aus fünf Jahrhunderten, die sich mit Shakespeare-Texten auseinandersetzten. Damit wären wichtige Eckpfeiler ihres künstlerischen Schaffens gesetzt: der Barock und darin insbesondere die Oper, aber auch die Verbundenheit zu den anderen Epochen bis hin zur Moderne
sowie ein kenntnisreicher Blick über die klassische Musik hi naus. Der dritte Abend ist gewissermaßen die Kür des Prohaska-Fokus mit Werken von Händel und Bach. Über letzteren sagte sie einmal, er sei für sie „Kopf und Herz“, und so wird daraus eine ProhaskaGala, für die sie mit der Akademie für Alte Musik Berlin und der Violinistin Isabelle Faust federführende Musiker und Solisten der historischen Aufführungspraxis gewinnen Maximilian Theiss konnte. Di. 6.6., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Anna Prohaska (Sopran), Isabelle Faust (Violine), AKAMUS Berlin, Raphael Alpermann (Cembalo), Bernhard Forck (Violine & Leitung). Werke von Bach, Pergolesi & Händel
Fotos: Uwe Arens, Martin Sigmund, Sven Helge Czichy
Luxuriöses Klangfutteral für Prohaskas Sopran: Akademie für Alte Musik Berlin
Skandal aufleben lassen Frankfurt Das hr-Sinfonieorchester
durchleuchtet Strawinskys Le Sacre du printemps
O
b Casual Concert, Late Night Lounge oder Lunchkonzert – immer mehr Orchester verlassen gelegentlich den konventionellen Rahmen des klassischen Sinfoniekonzerts. Und finden dankbare Zuhörer – vor allem in denen, die die traditionelle Etikette als zu steif oder ein klassisches Programm als zu lang empfinden. Auch das hr-Sinfonieorchester bietet mit Spotlight nun ein solches Format an – und spricht damit nicht nur Konzertneulinge, sondern auch besonders interessierte Besucher an. Denn in dem einstündigen
Konzert wird Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada nicht nur dirigieren, sondern auch Wissenswertes zum Werk erläutern. Kaum ein Orchesterstück würde sich für so ein Vorhaben wohl besser eignen als Igor Strawinskys Ballettmusik Le Sacre du printemps. Löste es doch bei seiner Uraufführung 1913 einen der größten Bühnenskandale aus – was OrozcoEstrada anhand von musikalischen Auszügen erklären wird, und was sich gleichzeitig in seiner radikalen Wirkung dem Hörer auch unmittelbar erschließt. Friederike Holm
Gibt spannende Infos zum Werk: Dirigent Andrés Orozco-Estrada Mi. 7.6., 19:00 Uhr Alte Oper Spotlight: Das Konzert für Einsteiger. hr-Sinfonieorchester, Andrés OrozcoEstrada (Leitung & Moderation). Strawinsky: Le Sacre du printemps
Mit Kraft und Eleganz Wiesbaden Ein zweiteiliger Ballettabend verbindet gegensätzliche Choreografien
H
Verspielte Choreografien: Probenfoto aus Serussis Arbeit So. 4.6., 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Rough Lines (UA). Itamar Serussi & Hofesh Shechter (Choreografie) Weitere Termine: 10., 15. & 20.6.
ofesh Shechter ist einer, der heraussticht unter den zeitgenössischen Choreografen. Bevor er mit dem Tanzen begann, war der in London lebende Israeli lange Jahre Rock-Schlagzeuger, was seine heutige Vorliebe für kraftvolldynamische Tanztheaterproduktionen erklärt. Internationale Bekanntheit erlangte er 2007 mit seinem Stück in your rooms, dessen Partitur der britische Musiker Nell Catchpole komponierte. Die für zwei Perkussionisten und drei Streicher geschriebene Musik verlangt den Musikern einiges ab und
liefert – fernab von gewohnten Spielweisen – die Grundlage für eine Shechter-typische, energetische Choreographie. Unter dem Titel Rough Lines wird das Ausnahmeballett nun mit einem Werk des ebenfalls in Israel geborenen und heute in Amsterdam lebenden Choreografen Itamar Serussi verbunden. Für Serussi, der hingegen für verspielte, eleganthumorvolle Stücke bekannt ist, eine besondere Premiere – es ist gleichzeitig nach über dreißig Werken seine erste Produktion für eine deutsche Kompanie. Johann Buddecke concerti 06.17 Hessen 3
Tipps & Termine
Fortschritt mit Tradition Das Staatsorchester Darmstadt zieht eine Verbindungslinie zwischen Schönberg und Brahms
I
m Grunde war der musikalische Revolutionär Arnold Schönberg ein Traditionalist, der nicht zuletzt Johannes Brahms zu seinen Lehrmeistern zählte. In einem wirkungsmächtigen Aufsatz analysierte der Wiener Großmeister der Moderne die fortschrittlichen Züge von Brahms. An anderer Stelle bekannte er, er habe von ihm „Ökonomie und dennoch: Reichtum“ gelernt. So gesehen ist es eine stimmige Kombination, wenn beim Darmstädter Sinfoniekonzert unter Leitung der estnischen Dirigentin Kristiina Poska Schönbergs aus-
drucksgeladene Begleitmusik zu einer Lichtspielszene und Brahms’ dritte Sinfonie erklingen. Hinzu kommen – ein weiterer Lehrmeister Schönbergs – Beethoven und seine dritte Leonoren-Ouvertüre mit dem berühmten Trompetensignal. Hochvirtuose Akzente setzt das Blechblasinstrument erst recht in dem 1950 entstandenen Trompetenkonzert des armenischen Komponisten Alexander Arutjunjan: Der Darmstädter Solo-Trompeter Manfred Bockschweiger ist dabei der Solist aus den eigenen Reihen. Georg Pepl
Eine der wenigen Damen am Pult: Dirigentin Kristiina Poska So. 4.6., 11:00 Uhr & Mo. 5.6., 20:00 Uhr Staatstheater Manfred Bockschweiger (Trompete), Das Staatsorchester Darmstadt, Kristiina Poska (Ltg). Werke von Schostakowitsch, Schönberg, Beethoven, Brahms u. a.
Fast schon eine Oper Giessen & Wetzlar Meinardus’ üppiges
H
Luther bei seiner Anhörung vor dem Reichstag 1521 in Worms Di. 20.6., 20:00 Uhr Stadttheater Gießen & Mi. 21.6., 20:00 Uhr Kirche St. Walburgis Wetzlar Meinardus: Luther in Worms. Solisten, Chor des Stadttheaters, Gießener Konzertverein, Wetzlarer Singakademie u. a. 4 Hessen concerti 06.17
ier sind auch nicht die zündenden Chöre allein zu loben – voran ein Musterstück wie der Doppelchor der Protestanten und Päpstlichen – sondern auch die Sologesänge, deren ungezwungene, regsam begleitete Rezitation verrät, dass der Komponist mit der neudeutschen Schule in Beziehung getreten war.“ Dermaßen positiv äußerte sich einst der Musikwissenschaftler Arnold Schering über das Oratorium Luther in Worms des Komponisten Ludwig Meinardus (1827–1896). Kein Geringerer als der Zukunftsmusiker Franz
Liszt ermöglichte 1874 die Uraufführung in der Weimarer Herderkirche. Die größten Erfolge datierten jedoch erst seit 1883, dem Jahr von Luthers 400. Geburtstag. 500 Jahre Reformation bieten nun eine gute Gelegenheit, um das groß besetzte Werk erneut aufzuführen. Unter Leitung des Dirigenten Jan Hoffmann geschieht dies in Gießen und Wetzlar. Meinardus’ Oratorium ist in einer Zeit voller Nationalpathos entstanden. So kann man nur darauf gespannt sein, wie diese Luther-Würdigung Georg Pepl heute wirkt.
Fotos: Kaupo Kikkas, gemeinfrei, Johannes Schaugg
Oratorium Luther in Worms feiert den Reformator
Wie gerufen für Tommaso Traettas Antigona: der Fachmann für Alte Musik Jörg Halubek
Bruderkampf und Schwesternzwist Kassel In Tommaso Traettas Antigona treten höchste sittliche Mächte gegeneinander an
A
ls im 18. Jahrhundert ein progressiver Hofkapellmeister im Umfeld von Katharina II. „Die Große“ gesucht wurde, fand man diesen in dem italienischen Komponisten Tommaso Traetta (1727–1779),
der sich als Reformer in Wien, Mannheim und Venedig profiliert hatte. Er lebte also ab 1768 für sechs Jahre in Sankt Petersburg. Dort schuf er als später Vertreter der Neapolitanischen Schule die Oper Antigona, die
als sein reifstes Werk gilt. Die Geschichten um Ödipus, der, ohne es zu wissen, seinen Vater tötet und seine Mutter heiratet, zählen zum geistigen Weltkulturerbe – im Gegensatz zur Idee der Erbsünde, die ebenfalls wesentlicher Bestandteil des altgriechischen Mythos ist: Den vier Kindern des Ödipus, die zugleich seine Geschwister sind, ist nicht mehr viel Gutes im Leben bestimmt: Die Brüder Eteokles und Polyneikes kämpfen erbittert gegeneinander, die Schwestern Antigone und Ismene geraten sich in die Haare. Um mit Hegel zu sprechen: Hier ist das „absolute Exempel der Tragödie“ in der „Kollision der beiden höchsten sittlichen Mächte“ zu studieren, nämlich zwischen individuellem und staatlichem Recht. Neben den Solisten kommt bei Traetta dem Chor große Bedeutung zu. Irene Bazinger Sa. 3.6., 19:30 Uhr (Premiere) Opernhaus Traetta: Antigona Jörg Halubek (Leitung), Stephan Müller (Regie) Weitere Termine: 10., 15., 18. & 28.6.
3. AUGUST – 9. SEPTEMBER 2017 Unter neuem Namen bringt das Musikfestival Montafoner Resonanzen, ehemals Montafoner Sommer, wieder Künstler von Rang und Namen ins Tal. Gehör finden verschiedene Stilrichtungen: 03.08. 10.08. 14.08. 25.08. 31.08. 07.09.
– – – – – –
06.08. 13.08. 19.08. 27.08. 02.09. 09.09.
Barock Kammermusik Jazz Volksmusik Cross-Over Orgel
montafon.at/montafoner-resonanzen concerti 06.17 Hessen 5
Hier muss niemand seinen Autositz mitbringen Weilburg Die Schlosskonzerte haben sich ihre
märchenhafte Atmosphäre bis heute bewahrt
Klassik im Licht der Sonne: Renaissance-Hof von Schloss Weilburg
D
reihundertvierunddreißig Stühle, das ist ja schon mal ein Anfang. Für so viele Sitzgelegenheiten reichte das Geld, das der damalige hessische Wirtschaftsminister bereitstellte für die Begründung eines neuen Festivals. Vier Konzerte im Renaissancehof des Weilburger Schlosses waren geplant, aus Kirchen und Schulen wurden weitere 400 Stühle zusammengesammelt. Doch auch das war 1972 nicht genug, als zum ersten Mal die „Weilburger Schlosskonzerte“ veranstaltet wurden. Eingelassen werden
6 Hessen concerti 06.17
konnten bald nur noch Leute, die Sitzgelegenheiten mit dabei hatten – weshalb Weilburger Gastwirte an ihre Essensgäste Stühle ausliehen. Angeblich baten sogar Musikfreunde mit Verweis auf ihren Autositz um Einlass, kurzerhand aus dem Fahrzeug ausgebaut. Nach 45 Jahren ist das Sitzplatzangebot längst professionalisiert, bis zu 1 500 Besucher dürfen mit einem ordentlichen Stuhl rechnen im Renaissancehof. Die Atmosphäre dort wurde aber schon im ersten Konzertjahr als „märchenhaft“ beschrieben mit einer Akustik
so „einmalig, wie sie wenige geschlossene Säle aufweisen können“. Für den Europäischen Festspielkalender sei der 30. Juni 1973 ein wichtiges Datum gewesen. Wobei Weilburg im Verlauf der 45-jährigen Festivalgeschichte immer auf dem Boden blieb. Die Schlosskonzerte sind vielmehr in Richtung Intimität gewachsen: Mit der Alten Hofstube sowie zwei Orangerien werden feine Orte für Kammermusik und die Sinfonie des Barock bespielt. So sind es in der Regel auch nicht die großen philharmonischen Klangapparate, die hier das Sommerprogramm bestimmen, sondern Orchester wie die Bayerische Kammerphilharmonie, die unter Reinhard Goebel und mit Mirijam Contzen als Solistin auftreten wird, oder die Polnische Kammerphilharmonie, die sowohl die Trompeter Reinhold Friedrich und Simon Höfele als auch den Pianisten Alexander Krichel begleiten wird. Natürlich ist auch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn ein fester Bestandteil des Festivals. Mit ihm beendet Alina Pogostkina ihren Weilburger Mozart-Violinkonzerte-Zyklus. Neu in diesem Jahr: Ein nachmittäglicher Tanz-Tee, mit Kaffee, Kuchen und Tanzmusik in der Unteren Orangerie, die übrigens jener von Schloss Versailles nachgestaltet ist – ein stilvoller Schwoof also, passend zu Schlossfestspielen mit Stil. Stefan Schickhaus
Weilburger Schlosskonzerte 3.6.–5.8.2017 King’s Singers, Alexander Krichel, Julia Fischer, Daniel-Müller-Schott, David Orlowsky, Klenke Quartet u. a. Weilburg
Fotos: Oliver Nauditt, Julia Wesely
Tipps & Termine
Hier werden ganz alte Saiten aufgezogen Bad Arolsen Bei den Barock-Festspielen stehen
dieses Jahr Streichinstrumente im Fokus
13. August 2017
Peer Gynt Ein norwegischer Mythos Christiane Karg (Sopran) Achim Conrad (Rezitation) Gerold Huber (Klavier) und Schauspieler aus dem Ensemble der Kreuzgangspiele
V
iel Flöte gab es bei den letzten Arolser BarockFestspielen – was kein Wunder war, ist doch Festspiel-Intendantin Dorothee Oberlinger selbst eine führende Blockflöten-Virtuosin unserer Zeit. Doch ist sie dabei keineswegs parteiisch: Nach der Blasmusik-Dominanz des vergangenen Jahres setzt sie im aktuellen Arolser Sommerprogramm ganz auf die Kollegen von der Streicherabteilung: „Saitenspiele“ heißt das Motto diesmal, und entsprechend vielseitig ist das Programm. Neben kundig geführten Barockgeigen – etwa der von Enrico Onofri – und Gamben wird auch ein Violoncello da spalla zu hören sein, eine Art Mini-Cello, auf der Sergey Malov eine der unlängst wiederentdeckten Gambenfantasien von Georg Philipp Telemann vorstellen wird. Der Jubiläumskomponist des Jahres 2017 lag der Intendantin Dorothee Oberlinger bei der Programmplanung ohne-
hin besonders am Herzen, wurde sie doch zur Botschafterin des Telemannstädte-Netzwerks berufen. Ein bisschen sei sie, sagte sie in einem Interview, nun Telemanns Pressesprecherin. „In der Rezeptionsgeschichte ist ihm nicht immer Gutes widerfahren. Zu Lebzeiten war er der berühmteste deutsche Barockkomponist, und nach seinem Tod hat das sehr schnell abgenommen. Heute ist er zwar rehabilitiert und wird wieder relativ oft gespielt, aber trotz allem schadet es ihm nicht, wenn man ihm noch mal eine Extraladung PR gibt.“ Dafür tritt sie auch selbst als Flötistin in Bad Arolsen an, im Rahmen eines Telemann-Konzerts des Orchesters Il Suonar Parlante. Stefan Schickhaus Arolser Barock-Festspiele 14.–18.6.2017 Sergey Malov, L’Arte del Mondo, Capella Augustina, Ensemble Imaginarium u. a. Bad Arolsen
Künstlerische Leitung: Christiane Karg
Foto: Gisela Schenker
Klein, aber fein: Sergey Malov ist mit seinem Violoncello da spalla zu Gast
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Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Juni
1.6. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin (Premiere). Daniela Musca (Leitung), Vasily Barkhatov (Regie)
20:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Collegium Musicum Weimar, Cellisten-Ensemble der Musikhochschule Frankfurt GieSSen
20:00 & 22:00 Stadttheater (taTstudiobühne) TanzArt taT
Frankfurt
Kassel
19:30 Studierendenhaus Kirche am Campus. Studierende der Harfenklasse
19:30 Opernhaus Traetta: Antigona (Premiere). Jörg Halubek (Leitung), Stephan Müller (Regie)
GieSSen
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Seid was ihr wollt (Premiere). Massimo Gerardi (Choreografie)
Lauterbach
10:00 Staatstheater (Opernfoyer) Orchester-Rallye für Kinder. Staatsorchester Kassel
17:00 Schlosskapelle Eisenbach Lauterbacher Pfingstmusiktage: Wer nur den lieben Gott lässt walten. Duo La Vigna 20:00 Stadtkirche Lauterbacher Pfingstmusiktage: The Nave to the Stage. Voces8
Rüsselsheim
Weilburg
Kassel
18:00 Theater Ballet inspiration: Sommergala. „Star Ballet“ Mainz, Igor Mamonov & Regina van Berkel (Choreografie) Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Bizet: Carmen (Premiere). Will Humburg (Leitung), Sandra Leupold (Regie)
2.6. Freitag GieSSen
19:30 Stadttheater Sondheim: Into the woods. Andreas Kowalewitz (Leitung), Cathérine Miville (Regie) 20:00 & 22:00 Stadttheater (taTstudiobühne) TanzArt taT Kassel
19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung)
3.6. Samstag Frankfurt
19:30 Opernhaus Wagner: Der fliegende Holländer 8 Hessen concerti 06.17
20:00 Schlosskirche Weilburger Schlosskonzerte: Eröffnungskonzert. Julian Steckel (Violoncello), Göttinger Symphonieorchester, Christoph-Mathias Mueller (Dirigent). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“, Dvořák: Cellokonzert Nr. 1 h-Moll Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum. Tim Plegge (Choreografie)
4.6. Sonntag
18:00 Opernhaus R. Strauss: Arabella. Stefan Soltesz (Leitung), Christof Loy (Regie) 19:00 Heilig-Geist-Kirche Abelein: Der König David Bericht. Bernhard Kießig (Leitung), Uwe Hausy (Regie) GieSSen
11:00 Stadttheater Kinderkonzert: Wirbel im Orchester 22:00 Stadttheater (taT-studiobühne) TanzArt taT 5 Kassel
19:30 Opernhaus Flaherty: Ragtime Lauterbach
15:00 AvH-Schule (Aula) Lauterbacher Pfingstmusiktage: Kinderkonzert. Das Alphorn Theo, der kluge Klaus und Santa Fee 16:30 Rokokosaal im Hohhaus Lauterbacher Pfingstmusiktage. Wolfram Huschke (Violoncello & Electric-Cello) 20:00 Stadtkirche Lauterbacher Pfingstmusiktage. Rosenmüller-Ensemble, Chor der Lauterbacher Pfingstmusiktage, Arno Paduch & Susanne Rohn (Leitung). Werke von Monteverdi & Händel Oberursel
18:00 Kreuzkapelle Bach-Marathon. Gavriel Lipkind (Violoncello). Bach: Cellosuiten
Darmstadt
Weilburg
11:00 Staatstheater Manfred Bockschweiger (Trompete), Das Staatsorchester Darmstadt, Kristiina Poska (Leitung). Schostakowitsch: Puppentänze (Auszüge), Schönberg: Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene, Arutjunjan: Trompetenkonzert As-Dur, Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur
19:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: So! … Und Nicht Anders. S!UNA
Frankfurt
15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Dana Barak (Klarinette), Erin Kirby (Viola), Alexey Pudinov (Klavier)
Wiesbaden
16:00 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung) 19:30 Hessisches Staatstheater (Kleines Haus) Transparent Cloud (Premiere). Marguerite Donlon (Choreografie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Rough Lines (UA). Itamar Serussi (Choreografie)
Weilburg
5.6. Montag
20:00 Opernhaus Camilla Nylund (Sopran), Helmut Deutsch (Klavier). Sibelius: Kaiutar op. 72/4 & Svarta rosor op. 36/1, Mahler: Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“, R. Strauss: Heimliche Aufforderung, Die Verschwiegenen, Ich liebe dich u. a.
11:00 Schloss (Obere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte. NeoBarock. Werke von Händel u. a.
Darmstadt
15:00 Staatstheater Kander: Cabaret 20:00 Staatstheater Manfred Bockschweiger (Trompete), Das Staatsorchester Darmstadt, Kristiina Poska (Leitung). Schostakowitsch: Puppentänze (Auszüge), Schönberg: Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene, Arutjunjan: Trompetenkonzert As-Dur, Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur
Wiesbaden
15:00 Kurhaus Tag der offenen Orgel. Thomas Schermuly, Bernhardt BrandHofmeister & Evert Groen (Orgel) 17:00 Hessisches Staatstheater Wagner: Götterdämmerung. Alexander Joel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)
Eltville
18:00 Kloster Eberbach (Basilika) Orff: Carmina Burana. Thüringer Philharmonie, Thomas J. Frank (Leitung)
7.6. Mittwoch 19:00 Alte Oper Spotlight: Das Konzert für Einsteiger. hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung & Moderation). Strawinsky: Le Sacre du printemps
Darmstadt
15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Tonada Duo 18:00 Opernhaus Wagner: Der fliegende Holländer
19:30 Staatstheater Gounod: Faust. Karsten Wiegand (Regie)
GieSSen
Frankfurt
9:30 & 11:00 Stadttheater Kinderkonzert: Wirbel im Orchester
19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und BeGieSSen gegnung. Richard Millig & Tobias Ha19:30 Stadttheater TanzArt Gala gedorn (Orgel). La Monte Young: Kassel Composition 1960#7 besser
Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) sehen 20:00 undAlte Oper (Mozart Saal) Kammerkonzert der Praktikanten der Anna Prohaska (Sopran), Isabelle Orchesterakademie sitzenFaust (Violine), Akademie für Alte Musik Berlin, Raphael Alpermann Lauterbach ser (Cembalo), Bernhard Forck (Violine & 15:00 Posthotel Johannesberg Leitung). Bach: Doppelkonzert d-Moll en und Lauterbacher Pfingstmusiktage: besser BWV 1043, Jauchzet Gott in allen en sehen Mozartovic. Uwaga! Landenund BWV 51 & Brandenburgisches n verweilen sitzen Konzert Nr. 5, Pergolesi: Salve Regina Seligenstadt Händel: Süßer Blumen Amundc-Moll, genießen 20:00 Einhardbasilika Wolfgang braflocken HWV 204 & Die ihr aus Bauer (Trompete), Jürgen Essl (Ordunklen Grüften HWV 208 erweilen gel). Telemann: Trompetenkonzert end genießen 20:00 Musikhochschule Benefizkonverweilen Moll, Bach: Toccata, Adagio und Fuge nKinderzert. Johannes Moser (Violoncello), C-Dur BWV 564, Essl: Einkehr (UA) & und genießen Music Now Stipendiaten Chaconne über „Veni Creator“ u. a. undLiveFamilien-
en
EXTRA für Schulklassen
19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung), Jim Lucassen (Regie) Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum. Tim Plegge (Choreografie)
8.6. Donnerstag Frankfurt
19:00 Oper (Holzfoyer) WarschauFrankfurt-Transit. Solisten des Opernstudios der Oper Frankfurt 19:00 Steinway-Haus Catherine Gordeladze (Klavier). Werke von Rameau, Czerny, Chopin & Ravel
programm
Kinderund Familienprogramm
2 01 7
indernd Familienrogramm
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie)
Frankfurt
6.6. Dienstag
Frankfurt
Kassel
6 . M A I – 10. S E P T E M B E R
Spielzeitankündigung
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Klassikprogramm
19:30 C. Bechstein Centrum HfMDK meets C. Bechstein 19:30 Studierendenhaus Kirche am Campus. Aristotelis Papadimitriou & Mikhail Ashkinazi (Klavier) 20:00 Alte Oper Leonidas Kavakos (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Ligeti: Lontano, Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Bartók: Konzert für Orchester 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Arve Henriksen Quartet 20:00 Bockenheimer Depot Weinheimer: Birdland. Studierende der Musikhochschule, Till Weinheimer (Regie) GieSSen
9:30 & 11:00 Stadttheater Kinderkonzert: Wirbel im Orchester 19:30 Stadttheater Schnittke: Leben mit einem Idioten. Michael Hofstetter (Leitung), Georg Rootering (Regie) Kassel
10:00 Staatstheater (Opernfoyer) Orchester-Rallye für Kinder 19:30 Opernhaus R. Strauss: Elektra
9.6. Freitag Frankfurt
19:30 Holzhausenschlösschen Harriet Krijgh (Violoncello), Magda Amara (Klavier). Schumann: Drei Romanzen op. 94, Chopin: Cellosonate g-Moll op. 65, Rachmaninow: Élégie op. 3/1, Miaskowsky: Cellosonate Nr. 2 20:00 Alte Oper Leonidas Kavakos (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Ligeti: Lontano, Brahms: Violinkonzert D-Dur, Bartók: Konzert für Orchester 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Christopher Park (Klavier). Chopin: Nocturnes b-Moll op. 9/1, B-Dur op. 9/3 & B-Dur op. 62/1, Polonaise fisMoll op. 44 & Larghetto aus Klavierkonzert Nr. 2, Debussy: Pour le Piano, Strawinsky: Drei Sätze aus „Petruschka“
GieSSen
Frankfurt
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Offenbach: Häuptling Abendwind. Wolfgang Wels (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie)
11:00 Oper (Holzfoyer) Oper extra: Betulia liberata
Kassel
15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Mosaik Trio
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie) Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Reinhold Friedrich & Simon Höfele (Trompete), Polnische Kammerphilharmonie Sopot, Wojciech Rajski (Leitung). Werke von Haydn, Hummel & Beethoven
10.6. Samstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Srnka: South Pole Frankfurt
19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Porträtkonzert Orm Finnendahl 19:30 Opernhaus Wagner: Der fliegende Holländer. Sebastian Weigle (Leitung), David Bösch (Regie) Kassel
19:30 Opernhaus Traetta: Antigona Weilburg
17:00 Festeburgkirche Oper für Kinder. Mitglieder des Opernstudios 18:00 Musikhochschule Frühlingskonzert. Collegium Musicum, Michael Böttcher (Leitung) 18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. Studierende der Musikhochschule, Daniel Reith (Leitung) 18:00 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher (Premiere). Marc Soustrot (Leitung), Àlex Ollé (Regie) 19:00 ATELIERFRANKFURT Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Shira Bitan (Sopran), mobile beats Ensemble, Pablo Druker (Leitung), Teresa Reiber (Regie) GieSSen
11:00 Stadttheater (Foyer) Anette Maria Schack-Reber (Violine), Karolina Rybka & Jorid Helfrich (Viola), Attila Hündöl (Violoncello), Wolfgang Plümacher (Kontrabass), Roland Knoke (Klavier). Mendelssohn: Klaviertrio d-Moll op. 49 & Sextett D-Dur op. 110
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Alexander Krichel (Klavier), Polnische Kammerphilharmonie Sopot, Wojciech Rajski (Leitung). Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21, Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D589
19:30 Stadttheater Mozart: Così fan tutte. Michael Hofstetter (Leitung)
Wiesbaden
Oberursel
19:30 Hessisches Staatstheater (Kleines Haus) Transparent Cloud. Marguerite Donlon (Choreografie)
18:00 Kreuzkapelle Bach-Marathon. Gavriel Lipkind (Violoncello). Bach: Cellosuiten
19:30 Staatstheater Verdi: La Traviata. Daniela Musca (Leitung)
Rüsselsheim
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Seid was ihr wollt. Massimo Gerardi (Choreografie) Kassel
18:00 Opernhaus Flaherty: Ragtime
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Rough Lines. Itamar Serussi (Choreografie)
11:00 Theater Rheingau Musik Festival. Joely & Oliver mit Band
21:45 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Salón Tango
11:00 Schloss (Obere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte. Alexander Krichel (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 6 D-Dur, Ravel: Gaspard de la nuit, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
11.6. Sonntag Darmstadt
11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Familienkonzert: Die Moldau. Das Staatsorchester Darmstadt, Christian Schruff (Moderation) 10 Hessen concerti 06.17
14:00 Oper (Pforte) Familienworkshop: Tosca
Weilburg
15:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Verrücktes Glück – Ein nicht ganz perfektes Kinderkonzert. munich brass connection
19:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte: Verrückt – Verdreht – Verschoben. munich brass connection Wiesbaden
11:00 Hessisches Staatstheater (Foyer Großes Haus) Svantje Wolf & Nicole Windolf (Violine), Kristof Windolf (Viola), Susanne Tscherbner (Violoncello). Schubert: Quartettsatz c-Moll, Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 59/1, Borodin: Streichquartett Nr. 2 19:30 Staatstheater Puccini: Tosca
12.6. Montag Darmstadt
10:00 & 11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Familienkonzert: Die Moldau. Das Staatsorchester Darmstadt Frankfurt
12:30 Oper (Holzfoyer) Intermezzo: Oper am Mittag 19:00 ATELIERFRANKFURT Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Shira Bitan (Sopran), mobile beats Ensemble Kassel
BERLINER PHILHARMONIKER LIVE GUSTAVO DUDAMEL NUR AM SA., 9.6. UM 19.30 UHR
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Ulrike Ladurner (Viola), Adrian Pavlov (Klavier). Brahms: Violasonaten Nr. 1 f-Moll & Nr. 2 Es-Dur, Schostakowitsch: Violasonate
Das Finale der Saison: Erleben Sie mit dem Star-Dirigenten Werke von John Adams und Dvořák!
13.6. Dienstag Frankfurt
19:00 ATELIERFRANKFURT Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Teresa Reiber (Regie)
14.6. Mittwoch Bad Arolsen
20:00 Residenzschloss (Schlosshof) Arolser Barock-Festspiele: Eröffnungskonzert. Clara Blessing (Oboe), Chouchane Siranossian (Violine), Capella Augustina, Andreas Spering (Leitung). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten sowie Werke von Bach & Telemann Darmstadt
10:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Das Staatsorchester Darmstadt. Tarkmann: Das Mondklavier
Infos und Karten unter cinestar.de Frankfurt
19:00 Gesellschaftshaus im Palmengarten Rosenserenade. Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Beethoven: Ein Mädchen oder Weibchen op. 66 & Variationen Es-Dur WoO 46 „Bei Männern, welche Liebe fühlen“, Schubert: Cellosonate a-Moll D 821 „Arpeggione“, Strawinsky: Suite Italienne 19:00 Oper (Holzfoyer) Oper to go Kassel
15.6. Donnerstag Bad Arolsen
11:30 Christian Daniel Rauch Museum Arolser Barock-Festspiele. Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ 16:30 Residenzschloss (Schlosskapelle) Arolser Barock-Festspiele. Sergey Malov (Violine, Viola & Violoncello da spalla), Florian Birsak (Cembalo). Werke von Bach, Pisendel u. a.
19:30 Staatstheater Kander: Cabaret
19:30 Opernhaus Offenbach: Die Großherzogin von Gerolstein. Alexander Hannemann (Leitung)
20:00 Ev. Stadtkirche Arolser Barock-Festspiele. Monteverdi: Marienvesper. l’arte del mondo, Benno Schachtner (Leitung)
Eppstein
Wiesbaden
Bad Vilbel
19:30 Talkirche Internationales Klavierfest. Joanna Trzeciak (Klavier). Werke von Beethoven & Chopin
19:30 Hessisches Staatstheater Bizet: Carmen. Will Humburg (Leitung), Sandra Leupold (Regie)
10:30 Burg Burgfestspiele Bad Vilbel: Oper für Kinder. Mozart: Figaros Hochzeit
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 06.17 Hessen 11
Klassikprogramm
20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Baiba Skride (Violine), Lise Berthaud (Viola), Harriet Krijgh (Violoncello), Lauma Skride (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp
Tipp
21:30 Oper (Holzfoyer) Oper lieben GieSSen
Eppstein
18:00 Talkirche Internationales Klavierfest. Lev Natochenny, Eugene Choi & Anna Victoria Tyshayeva (Klavier). Werke von Mozart, Tschaikowsky & Rachmaninow Frankfurt
15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. Studierende der Musikhochschule 19:30 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Marc Soustrot (Leitung) 20:00 hr-Sendesaal Barock+. hr-Sinfonieorchester, Jan Willem de Vriend (Leitung). Zelenka: Ouvertüre F-Dur ZWV 188, Telemann: Violinkonzert A-Dur „Die Relinge“ & Ouvertüre B-Dur, Endler: Sinfonie Nr. 15 F-Dur Kassel
19:30 Opernhaus Traetta: Antigona. Jörg Halubek (Leitung) Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater (Kleines Haus) Transparent Cloud. Marguerite Donlon (Choreografie) 19:30 Staatstheater Puccini: Tosca 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Rough Lines. Itamar Serussi (Choreografie)
16.6. Freitag
15.6. donnerstag
20:00 Staatstheater Darmstadt (Kleines Haus) Baiba Skride (Violine), Lise Berthaud (Viola), Harriet Krijgh (Violoncello), Lauma Skride (Klavier). Mahler: Quartettsatz a-Moll, Mozart: Quartett g-Moll KV 478, Brahms: Quartett g-Moll Die großen Skride-Schwestern spielen Violine und Bratsche, Lauma aber lernte Klavier statt Violoncello: „Ich wollte Cello spielen, aber meine Mutter meinte, das sei zu groß. Ich war sehr klein als Kind.“ 20:00 hr-Sendesaal Barock+. hr-Sinfonieorchester, Jan Willem de Vriend (Leitung). Zelenka: Ouvertüre F-Dur ZWV 188, Telemann: Violinkonzert A-Dur „Die Relinge“ & Ouvertüre B-Dur, Endler: Sinfonie Nr. 15 F-Dur Kassel
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie) Rüsselsheim
20:00 Theater Till Brönner & Band Weilburg
20:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: New Songs. Hannah Köpf & Band
Bad Arolsen
Wiesbaden
20:00 Residenzschloss (Steinerner Saal) Arolser Barock-Festspiele. Ensemble Imaginarium, Enrico Onofri (Leitung). Werke von Fontana u. a.
19:30 Hessisches Staatstheater Bizet: Carmen
22:30 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele: Nachtschwärmer. Bidla Buh. Sekt, Frack und Rock ‚n’ Roll Darmstadt
19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin Eppstein
17.6. Samstag Bad Arolsen
20:30 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele: Abschlusskonzert. Il Suonar Parlente Orchestra, Vittorio Ghielmi (Leitung). Werke von Telemann, Graun & Jiránek Eppstein
19:30 Talkirche Internationales Klavierfest. Alberto Lodoletti (Klavier). Werke von Mozart, Chopin & Liszt
18:00 Talkirche Internationales Klavierfest. Klavierduo Anna und Ines Walachowski. Werke von Mozart, Milhaud, Saint-Saëns, Grainger & Gershwin
Frankfurt
Frankfurt
19:30 Opernhaus Puccini: Tosca. Antonino Fogliani (Leitung)
15:00 Oper (Holzfoyer) Orchester hautnah
12 Hessen concerti 06.17
19:30 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Marc Soustrot (Leitung)
19:30 Stadttheater Sondheim: Into the woods. Andreas Kowalewitz (Leitung), Cathérine Miville (Regie) Kassel
19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung) 19:30 Schauspielhaus Krása: Brundibár (Premiere). Jugendorchester, Xin Tan (Leitung), Franziska Schumacher (Regie). Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny (Leitung). Rebel: Les Elements, Mozart: Flötenkonzert G-Dur KV 313 Wiesbaden
19:30 Staatstheater Verdi: La Traviata. Daniela Musca (Leitung)
18.6. Sonntag Bad Arolsen
11:30 Fürstliche Reitbahn Welcome Hotel Arolser Barock-Festspiele: Die Kinder des Monsieur Telemann. Christian-Rauch-Schule, Rainer W. Böttcher (Leitung) Darmstadt
16:00 Staatstheater Srnka: South Pole Eppstein
18:00 Talkirche Internationales Klavierfest. Anna Victoria Tyshayeva & Valentin Blomer (Klavier). Werke von Ravel, Gershwin u. a. Frankfurt
11:00 Oper (Holzfoyer) Kammermusik zu „Betulia liberata“. Horus-Ensemble. Mozart: Präludium und Fuge KV 404a & Quartett F-Dur KV 370, Danzi: Quartett op. 40/1–3, Haydn: Divertimento B-Dur 11:00 Opernhaus Kinderchorkonzert 15:00 Oper (Pforte) Operntag für Jugendliche: Tosca 15:00 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert 18:00 hr-Sendesaal Orchesterakademie des hr-Sinfonieorchesters. Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 590, A. Hepp: Fata Morgana (UA), Rossini: Duetto, Dvořák: Streichquartett F-Dur op. 96 „Amerikanisches“
Fotos: Marco Borggreve, Christian Nielinger
Darmstadt
19:30 Opernhaus Puccini: Tosca GieSSen
10:00 Stadttheater Kinderkonzert: Wirbel im Orchester Kassel
16:00 Opernhaus Traetta: Antigona. Jörg Halubek (Leitung), Stephan Müller (Regie) 16:00 Schauspielhaus Krása: Brundibár. Xin Tan (Leitung), Franziska Schumacher (Regie) Weilburg
11:00 Schloss (Obere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Mit Charme und scharfer Zunge. Ulrike Neradt (Gesang), Jürgen Streck (Klavier) 16:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Oper für Kinder 19:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Susanne Branny (Violine), Dresdner Kapellsolisten, Helmut Branny (Leitung). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten u. a. Wiesbaden
16:00 Staatstheater Puccini: Tosca
19.6. Montag Frankfurt
19:30 Opernhaus Im Weißen Rössl à trois. Rhodri Britton (Leitung), Sarah Groß (Regie). Musik von Benatzky, Gilbert, Granichstaedten & Stolz Kassel
20:00 Kongress Palais Stadthalle Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll. Ulrike Schneider (Alt), Staatsorchester Kassel, Patrik Ringborg (Leitung)
Tipp
20.6. Dienstag Frankfurt
18:00 Musikhochschule (Raum B203) shortcuts – Experiment und Begegnung 19:30 Studierendenhaus Gvaneta Betaneli (Gitarre), Lika Megrelishvili (Flöte) GieSSen
20:00 Stadttheater Meinardus: Luther in Worms. Jan Hoffmann (Leitung) Wiesbaden
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Rough Lines. Itamar Serussi (Choreografie)
21.6. Mittwoch Darmstadt
19:30 Staatstheater Srnka: South Pole Frankfurt
19:30 Bockenheimer Depot Mozart: Betulia liberata. Titus Engel (Leitung) 20:00 Opernhaus Happy New Ears. Ensemble Modern, Lothar Zagrosek (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Kassel
19:30 Opernhaus Flaherty: Ragtime Wiesbaden
19:30 Staatstheater Puccini: Tosca
22.6. Donnerstag
Faible für Archäologie: Wenn’s der musikalische Terminkalender zulässt, widmet sich Dirigent Lothar Zagrosek gern Ausgrabungen aus der spätrömischen Geschichte.
20:00 Dom Daniel Zaretsky (Orgel) GieSSen
19:30 Stadttheater Schnittke: Leben mit einem Idioten. Michael Hofstetter (Leitung), Georg Rootering (Regie) Kassel
9:15 & 11:00 Schauspielhaus Kinderkonzert: Die Hexe und der Maestro 19:00 Opernhaus Mozart: Le nozze di Figaro. Patrik Ringborg (Leitung) Solms
20:30 Kloster Altenberg Der Großinquisitor. Oana Maria Bran (Orgel), Kay Metzger (Lesung). Werke von Reger & Liszt Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. ChingYun Hu & Lukas Geniusas (Klavier), Staatskapelle Halle, Josep CaballéDomenech (Leitung). Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 1, 2 & 4 Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Bizet: Carmen. Will Humburg (Leitung)
24.6. Samstag Bad Homburg
19:30 Kurpark Puccini: La Bohème Darmstadt
19:30 Opernhaus Puccini: Tosca 20:00 Dominikanerkloster Frankfurter Lyriktage: Eröffnung. Ensemble Modern, Pablo Druker (Leitung). Werke von Bauckholt
19:30 Staatstheater Gounod: Faust
19:30 Staatstheater Verdi: La Traviata. Daniela Musca (Leitung)
20:00 Oper Frankfurt Happy New Ears. Ensemble Modern, Lothar Zagrosek (Leitung), Claudia Maurer-Zenck (Gespräch) & Stefan Fricke (Moderation). Krenek: Zweite Symphonische Musik op. 23
19:30 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Marc Soustrot (Leitung)
Frankfurt
Wiesbaden
21.6. mittwoch
19:30 Bockenheimer Depot Mozart: Betulia liberata
23.6. Freitag Bad Vilbel
10:30 Burg Burgfestspiele Bad Vilbel: Oper für Kinder. Mozart: Figaros Hochzeit. Markus Höller (Leitung) Darmstadt
19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin Frankfurt
19:00 Holzhausenschlösschen Sommerkonzert. Jazz-Quartett 4tothebar
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Eltville am Rhein
19:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Eröffnungskonzert. hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung) Frankfurt
15:00 Musikhochschule Facades. Kleynjans-Ensemble, Gitarrenensemble der Musikhochschule Frankfurt, Clemens Völker & Oesterreich (Leitung) 19:00 Alte Oper (Mozart Saal) Transition Classic Excellence. Anna Jieun Lee & Ji Young Lim (Violine), Giuseppe Guarrera, Alexander Koryakin & Jong-Hai Park (Klavier). Mozart: Violinsonate Nr. 35 A-Dur, Szymanowksi: Nocturne and Tarantella op. 28, Chopin: Andante spianato et Grande Polonaise brillante op. 22, Ravel: Gaspard de la nuit u. a. concerti 06.17 Hessen 13
Klassikprogramm
GieSSen
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Seid was ihr wollt. Massimo Gerardi (Choreografie) Kassel
19:30 Opernhaus the rite of spring. Johannes Wieland, Linda Kapetanea & Jozef Frucek (Choreografie) 19:30 Schauspielhaus Krása: Brundibár. Xin Tan (Leitung) Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Andrejs Osokins & Yekwon Sunwoo (Klavier), Staatskapelle Halle, Josep CaballéDomenech (Leitung). Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 3 & 5 20:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Poetry Slam
17:00 Karmeliterkloster Telemanns Abonnenten. Tabea Debus (Blockflöte), Henry Tong & Jonas Zschenderlein (Violine), Yoko Tanaka (Viola), Johannes Berger (Violoncello), Andreas Küppers (Cembalo) 18:00 Heiliggeistkirche International Choir Frankfurt, Wolfgang Grimm (Leitung). Rutter: Magnificat, Telemann: Meine Seele erhebt den Herrn 19:30 Bockenheimer Depot Mozart: Betulia liberata 19:30 Festeburgkirche Ena Maria Aldecoa (Sopran), Melanie Bähr (Klavier). Werke von Debussy, R. Strauss & Holliger 19:30 Opernhaus Puccini: Tosca 20:00 LAB F°LAB – Festival for Performing Arts: Impro. Ensemble Modern 21:00 LAB F°LAB – Festival for Performing Arts: Figura. Ensemble Modern. Werke von Adams, Pintscher u. a. Geisenheim
Darmstadt
20:00 Staatstheater Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Brahms: Heimweh II, Kurtág: Stele, R. Strauss: Also sprach Zarathustra, Strawinsky: Le Sacre du printemps Frankfurt
19:30 Bockenheimer Depot Mozart: Betulia liberata 20:00 Alte Oper Marie-Pierre Langlamet (Harfe), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Gershwin: Cuban Overture, Ginastera: Harfenkonzert op. 25, R. Strauss: Aus Italien 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Lukas Geniušas & Ching-Yun Hu (Klavier). Ravel: Klaviersonatine & Miroirs, Prokofjew: Klaviersonate Nr. 2 d-Moll, Mozart: Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331, Chopin: La ci darem la mano op. 2, Rachmaninow: Sonate Nr. 2 b-Moll
11:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Odysseus. Taschenoper Lübeck, lautten compagney Berlin
20:00 Heiliggeistkirche Cantus Missae. Frankfurter Kantorei
Wiesbaden
GieSSen
19:30 Staatstheater Puccini: Tosca
15:00 Stadttheater Cornelius: Der Barbier von Bagdad
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Abendphantasie. Ulrike Schneider (Mezzosopran), Daniel Holzhauser (Bariton), Razvan Hamza (Violine), Eugene Lifschitz (Violoncello), Giulia Glennon (Klavier). Werke von Krása, Ullmann & Hass
25.6. Sonntag Bad Schwalbach
18:00 Kurpark Klassik im Park. Opera Classica Europa Darmstadt
11:00 Staatstheater Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Brahms: Heimweh II, Kurtág: Stele, R. Strauss: Also sprach Zarathustra, Strawinsky: Le Sacre du printemps 17:00 darmstadtium Haydn: Die Schöpfung. Konzertchor Darmstadt, Wolfgang Seeliger (Leitung) 19:30 Staatstheater Kander: Cabaret Eltville am Rhein
19:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Eröffnungskonzert. hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Wagner Vorspiel zum 1. Akt aus „Lohengrin“, Ouvertüre zu „Rienzi“ & Ouvertüre zu „Der fliegende Holländer“, Berlioz: Symphonie fantastique Frankfurt
11:00 Alte Oper Marie-Pierre Langlamet (Harfe), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Gershwin: Cuban Overture, Ginastera: Harfenkonzert, R. Strauss: Aus Italien 14 Hessen concerti 06.17
Kassel
16:00 Schauspielhaus Krása: Brundibár. Xin Tan (Leitung), Franziska Schumacher (Regie) 18:00 Opernhaus R. Strauss: Elektra
Kassel
27.6. Dienstag
Marburg
Frankfurt
18:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“
19:30 LAB F°LAB – Festival for Performing Arts. IEMA. Werke von Rzewski, Zorn, de Mey u. a. 19:30 Studierendenhaus Asia Safikhanova (Flöte), Anna Tyshayeva (Klavier) 20:00 Opernhaus Dagmar Manzel (Gesang), Ralf Templin (Gitarre), Arnulf Ballhorn (Bass), Frank Schulte (Klavier). Lieder von F. Holländer 21:00 LAB F°LAB – Festival for Performing Arts: LapTopMusic. Studierende der Musikhochschule
Weilburg
11:00 Schloss (Alte Hofstube) Weilburger Schlosskonzerte. Voci a corde. Werke von Schumann, Mozart u. a. 16:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Rapunzel. Musikbühne Mannheim 19:00 Schlosskirche Weilburger Schlosskonzerte: Sweet Soul Music – Eine Gospel Revue Wiesbaden
19:30 Hessisches Staatstheater Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum. Tim Plegge (Choreografie)
26.6. Montag Bad Vilbel
10:30 Burg Burgfestspiele Bad Vilbel: Oper für Kinder. Mozart: Figaros Hochzeit. Markus Höller (Leitung), Benedikt Borrmann (Regie)
Kassel
9:15 & 11:00 Schauspielhaus Kinderkonzert: Die Hexe und der Maestro Kronberg
18:00 Stadthalle Masters in Performance. Studierende der Kronberg Academy Oestrich-Winkel
20:00 Weingut Fritz Allendorf Rheingau Musik Festival: Chanson Française. Cyprès & Band
Foto: Marc Engenhart/Steffen Mueller
19:30 LAB F°LAB – Festival for Performing Arts. Ensemble Modern. Werke von N. A. Huber, Verstockt & Widmann 19:30 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Marc Soustrot (Leitung)
Wiesbaden
20:00 Hessisches Staatstheater Rheingau Musik Festival: Ein kleiner Prinz. Bundesjugendballett Weitere Infos siehe Tipp
Tipp
28.6. Mittwoch Darmstadt
10:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Das Staatsorchester Darmstadt. Tarkmann: Das Mondklavier Eltville am Rhein
20:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival: Tanzmusik im Kreuzgang. Martin Fröst (Klarinette), Amsterdam Sinfonietta, Candida Thompson (Leitung) Frankfurt
18:00 Musikhochschule (Kleiner Saal) Masters in Performance. Studierende der Kronberg Academy 19:30 Bockenheimer Depot Mozart: Betulia liberata 19:30 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Marc Soustrot (Leitung) Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Artist in Residence. Igor Levit (Klavier)
27.6. dienstag
20:00 Hessisches Staatstheater Wiesbaden Rheingau Musik Fes tival: Ein kleiner Prinz. Bundesjugendballett, Musiker der Lucerne Festival Academy und des Podium Festival Esslingen Verwirklichung eines Traums: Mit dem Bundesjugendballett realisierte John Neumeier 2011 seine Idee einer jungen Compagnie, die Ballett in die Gesellschaft trägt. 20:00 Hessisches Staatstheater Rheingau Musik Festival: Le Grand Ordinaire. Meret Becker (Gesang)
29.6. Donnerstag
19:30 Marktkirche Italienische Operngala
30.6. Freitag Eltville am Rhein
20:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival. Trondheim Soloists Frankfurt
19:30 Opernhaus Debussy: La damoiselle élue, Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher. Marc Soustrot (Leitung) Geisenheim
19:30 Schloss Johannisberg (Cuvéehof) Rheingau Musik Festival. Dee Dee Bridgewater
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Italienische Chorpracht. Le Concert Spirituel
Kassel
Frankfurt
19:30 Opernhaus Traetta: Antigona
19:30 Opernhaus Puccini: Tosca
19:30 Schauspielhaus Krása: Brundibár. Xin Tan (Leitung)
Geisenheim
19:30 Dorfmitte Verdi: La Traviata
19:30 Schloss Johannisberg (Cuvéehof) Rheingau Musik Festival: Give The Music Back. The Hooters
Oestrich-Winkel
GieSSen
20:00 Weingut Fritz Allendorf Rheingau Musik Festival: Chanson Française. Cyprès & Band
19:30 Uni-Aula Konzertexamen. Sofia Pavone (Gesang), Jing Peng (Klarinette), Jung-Eun Lee (Klavier)
Seligenstadt
Kassel
20:30 Kreuzgang der ehemaligen Abtei Kleines Streicherfestival. Niklas Schmidt (Violoncello), Henschel Quartett. Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 18/1, Webern: Fünf Sätze für Streichquartett op. 5, Schubert: Quintett C-Dur op. 163
19:30 Opernhaus Flaherty: Ragtime
20:00 Kurhaus Hessisches Staatsorchester, Albert Horne (Leitung). Tschaikowsky: Ouvertüre zu „Romeo und Julia“, Bernstein: Sinfonische Tänze aus „West Side Story“, Turina: Danzas fantásticas, de Falla: La Vida breve (Auszüge), Debussy: Ibéria
Wiesbaden
GieSSen
19:30 Bockenheimer Depot Mozart: Betulia liberata
Wiesbaden
20:30 Kreuzgang der ehemaligen Abtei Kleines Streicherfestival. Teja Andresen (Kontrabass), Gerold Huber (Klavier), Henschel Quartett. Beethoven: Streichquartett c-Moll op. 18/4, Webern: Sechs Bagatellen op. 9, Schubert: Quintett A-Dur „Forellenquintett“
Eltville am Rhein
Kassel
Lorch-Espenschied
Seligenstadt
19:30 Schauspielhaus Krása: Brundibár. Xin Tan (Leitung) Kronberg
18:00 Stadthalle Masters in Performance. Studierende der Kronberg Academy Mainz
20:00 Alte Lokhalle Rheingau Musik Festival: Avital meets Avital. Avi Avital (Mandoline), Omer Avital (Bass), Jonathan Avishai (Klavier), Itamar Doari (Perkussion)
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
19:30 Stadttheater Mozart: Così fan tutte. Michael Hofstetter (Leitung) 19:30 Opernhaus Gounod: Roméo et Juliette. Anja Bihlmaier (Leitung) 20:15 tif Choreografische Werkstatt Kronberg
16:00 Rathaus Kammerkonzert. Studierende der Kronberg Academy Niedernhausen
19:30 Rhein-Main-Theater Italienische Nacht. Claudia Grundmann & Romana Vaccaro (Sopran), Antonio Rivera (Tenor), Juri Batukov (Bariton) Seligenstadt
20:30 Kreuzgang der ehemaligen Abtei Kleines Streicherfestival. Ralph Manno (Klarinette), François Bastian (Horn), Uta Heidemann (Fagott), Teja Andresen (Kontrabass), Henschel Quartett. Werke von Beethoven u. a. Weilburg
20:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Gipsy Swing, Jazz Manouche Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Claudio Bohórquez (Violoncello), Colombian Youth Philharmonic, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). López: América Salvaje, Tschaikowsky: Rokoko-Variationen, Strawinsky: Le Sacre du printemps concerti 06.17 Hessen 15
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Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Ansgar Klostermann
Das Rheingau Musik Festival lässt seine Spielstätten in neuem Licht erstrahlen
24_Moritzburg Musik im Märchenschloss Am Rande des idyllischen Dresden liegt ein noch
idyllischeres Schloss. Dort hob der Cellist Jan Vogler 1993 das Moritzburg Festival aus der Taufe 26_Rheingau Klassik ohne Grenzen Das Rheingau Musik Festival wird in diesem Sommer dreißig Jahre alt – und entwickelt sich noch immer beständig weiter 27_Weitere Tipps Die wichtigsten Termine der kommenden Monate Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Juni 2017 concerti 23
Festivalguide
Barocke Pracht: Blick auf Schloss Moritzburg
Musik im Märchenschloss Am Rande des idyllischen Dresden liegt ein noch idyllischeres Schloss. Dort hob der Cellist Jan Vogler 1993 das Moritzburg Festival aus der Taufe. Von Katherina Knees
24 concerti Juni 2017
mit Blick hinter die Kulissen bis hin zu feierlichen Konzerten im Speisesaal des Schlosses. Die Musiker prägen das Straßenbild, in den Festivaltagen sieht man überall Instrumentenkästen aufblitzen und fragt sich bei einem Spaziergang durch die verlockende Umgebung permanent: „Hab ich den nicht gestern Abend auf der Bühne erlebt?“
gelaunten Jan Vogler gemeinsam mit seinen Musikerkollegen bei einer Probenpause mit
Musiker und ein Innenminister am Kickertisch
Die Nähe zwischen Musikern und Publikum macht mit den Reiz des Festivals aus. So kann es passieren, dass man nichts ahnend ein Hotel betritt und dort von lautem Gelächter und Geschrei überrascht wird – und dass sich das Rätsel dann damit auflöst, dass man einen gut
Energiebündel: Festivalleiter Jan Vogler
wilder Begeisterung an einem Kickertisch erleben kann. Und nach einem Konzert mischt sich zu später Stunde unter Umständen kein geringerer als = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Oliver Killig, Felix Broede
D
as pittoreske Wasserschlösschen kennt man unter anderem aus alten Märchenfilmen, etwa aus der deutsch-tschechischen Verfilmung von Aschenputtel aus dem Jahr 1973 (Drei Haselnüsse für Aschenbrödel). Seit 1993 lässt der Ort im Rahmen des Moritzburg Festivals auch die Herzen der Musikfreunde höher schlagen. Dort finden die Konzerte unter freiem Himmel auf dem See und im Park statt, in einer neobarocken evangelischen Kirche oder in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden. Das Spek trum des Kammermusikfestivals, das mittlerweile zu den renommiertesten seiner Art zählt, reicht von konzertanten Musiker- und Komponistenporträts über Probenbesuche
Bundesinnenminister Thomas de Maizière unter die Künstler, um sich als Kuratoriumsvorsitzender des Moritzburg Festivals mit ihnen ein ebenso feuriges Match am Kickertisch zu liefern. Die Stimmung während des Festivals ist ausgelassen und heiter. Doch vor allem dreht sich alles um die Musik. Ob mit kammermusikalischer Raffinesse oder mit ungestümer sinfonischer Wucht – Inhalt und Form gehen auf allerhöchstem Niveau Hand in Hand, wobei der Umsetzung scheinbar keine Grenzen gesetzt sind. Es sei denn das Wetter spielt nicht mit, dann kann ein Open-Air-Konzert schon mal ins Wasser fallen – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber dieses Risiko gehen alle gerne ein, denn allein die Möglichkeit, ein Konzert auf dem Schlossteich von Moritzburg durchzuführen und dabei den Mix aus temperamentvoller Musik und idyllischer Natur zu erleben, ist einfach unwiderstehlich – für das Publikum ebenso wie für die Künstler. Der kreative und musikalische Kopf des trubeligen Geschehens ist der Cellist Jan Vogler, der das Festival 1993 mit seinem Bruder Kai und dem Cellisten Peter Bruns in Anlehnung an das berühmte amerikanische „Marlboro Festival“ gegründet hat. Die Musiker mussten ihre Familien und Freunde nicht lange um Unterstützung bitten: Mit Begeisterung kommen jedes Jahr im Sommer gefeierte Solisten der internationalen Musikszene und Nachwuchskünstler aus aller Welt im idyllischen Moritzburg bei Dresden zusammen. Die Kinder werden ein-
fach eingepackt, persönliche Urlaubspläne auf den Zeitplan des Festivals abgestimmt. Alle sind freiwillig und gerne hier, das kann man spüren. Auch als international erfolgreicher Solist lässt man es sich eben nicht nehmen, mit persönlich ausgewählten und aufeinander abgestimmten Lieblingsstücken gemeinsam mit Freunden und geschätzten Kollegen die große Leidenschaft für die Kammermusik zu vermitteln. Das transportiert sich. In den Konzerten sitzt das Publikum gebannt und mucksmäuschenstill, um jeden Ton zu erhaschen.
Sommerresidenz Hitzacker 29. Juli bis 6. August 2017
Musikalische Erlebniswelt
Im Zentrum steht dabei auch jedes Jahr die Uraufführung eines zeitgenössischen Werkes, dessen Komponist als Composer in Residence besondere Aufmerksamkeit erfährt. 2017 kann man Sven Helbig im Gespräch mit Jan Vogler kennenlernen und neben der Uraufführung von Tres Momentos auch an mehreren Konzertabenden seine Pocket Symphonies für Klavierquartett erleben. Mit seinem offenen Geist, der hohen musikalischen Qualität und dem Sinn für originelle Aufführungsorte, hat sich das Moritzburg Festival in den letzten 25 Jahren zu einer perfekt organisierten und komplexen musikalischen Erlebniswelt entwickelt, die das Publikum trotz der großen Dimensionen eng mit den Künstlern zusammen bringt. Moritzburg Festival 5.–20.8.2017 Jan Vogler, Felix Klieser, Wu Qian, Sasha Sitkovetsky, Lawrence Power, Peter Bruns, Sven Helbig u. a. Moritzburg
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Mit dem Ensemble Resonanz, Rebecca Saunders, Jean-Guihen Queyras, Yura Lee, Markus Becker, den Quartetten Ebène und Parker, Martin Albrechts Scriabin Code, der Kissinger LiederWerkstatt, einer Installation mit 2464 chinesischen Spieldosen u.v.a. Infos und Karten: Tel. 0 58 62 / 941 430 musiktage-hitzacker.de reservix.de
Festivalguide
Klassik ohne Grenzen
Artist in Residence des Rheingau Musik Festivals ist in diesem Jahr Igor Levit
D
as Rheingau Musik Festival (RMF) ist im Laufe seiner 30 Jahre derart bedeutend geworden, dass sogar eine Bürgerinitiative aus Mainz, also von der anderen Rheinseite, dagegen auf die Straße geht. Nein, so verkürzt wäre das ein Missverständnis: Die Mainzer protestieren nicht gegen die Musik, sondern gegen Flugzeuglärm, dem die Kunst angeblich zum Opfer falle. Sie haben sogar Briefe geschrieben an Künstler wie Martin Stadtfeld, Sir András Schiff und Hélène Grimaud und darin gewarnt, dass deren Konzerte im Düsen-Rauschen untergehen könnten. Das Fes26 concerti Juni 2017
tival klagte gegen ruf- und geschäftsschädigende Behauptungen, musste vor Gericht aktuell aber eine Niederlage einstecken. Eine Landschaft, so perfekt wie der Pausenwein
Wie Musik und akustische Umweltverschmutzung zusammenhängen? Nun, der FestivalIntendant Michael Herrmann ist ein bekennender Flughafenausbau-Befürworter, zudem unterstützen der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und die Lufthansa seit Jahren das Festival. Damit sind sie Teil des Erfolgsmodells, auf das das Rheingau Musik Festival auch
im 30. Jahr stabil aufgebaut ist: Die Musik ist hier eng verzahnt mit der Wirtschaft. Denn gespeist wird der Etat von acht Millionen Euro zur Hälfte über den Kartenverkauf und zur anderen Hälfte über Sponsoring. Die öffentliche Hand bleibt so gut wie komplett außen vor. Auf dieser Basis hat sich das von Michael Herrmann 1988 gegründete Festival zum größten seiner Art in Deutschland emporgespielt. Die Namen der eingeladenen Künstler lesen sich als ein Who’s who der Klassik- und Jazz-Szene, die Spielorte haben größtmöglichen Charme. Dass etwa die mächtige Basilika von Kloster Eberbach über eine recht ungünstige Akustik verfügt und ein Konzert des hr-Sinfonieorchesters wenige Kilometer entfernt in deren Frankfurter HeimatKonzerthaus viel detaillierter verfolgt werden könnte, spielt für die Festivalbesucher keine Rolle. Die Atmosphäre der Basilika wie all der anderen Rheingau-Schlösser und -Kirchen ist einfach ein nicht hoch genug einzuschätzender Faktor, die Landschaft ist so perfekt wie der Pausenwein. Über mangelnde Publikumsgunst muss sich das Rheingau Musik Festival jedenfalls keine Sorgen machen: Von den 124 000 Kar= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Robbie Lawrence
Das Rheingau Musik Festival wird in diesem Sommer dreißig Jahre alt – und entwickelt sich noch immer beständig weiter. Von Stefan Schickhaus
ten, die für die 155 Veranstaltungen zur Verfügung stehen, waren 45 000 bereits vor der Programmvorstellung im Februar vergeben, und zwar an Sponsoren und Fördervereinsmitglieder. Viele Konzerte sind längst ausverkauft, darunter auch das mit den teuersten Eintrittskarten – in diesem Sommer ist das der Auftritt von Anne-Sophie Mutter mit Ticketpreisen von bis zu 180 Euro. Musikalische Grenzgänger und Weltenwanderer
In letzter Zeit wird beim RMF auch verstärkt konzeptionell gearbeitet. Natürlich muss, wer von Konzertgängern und Sponsoren lebt, streng auf Angebot und Nachfrage achten, doch haben die Programmplaner Wege gefunden, rote Fäden und Abweichungen vom Standard zu implementieren. So wurde für diesen Sommer Igor Levit, seit 2011 ein regelmäßiger Gast im Rheingau, zum Artist in Residence befördert. Und der nimmt solche Residentschaften ernst und lässt sich auf Ideen ein. Insgesamt
sechsmal macht er das im Rheingau, so viel Raum hat noch kein Residenz-Künstler dort bekommen. Höhepunkt dabei: Igor Levit und Frederic Rzewski an zwei Klavieren, der Pianist und das Enfant terrible der zeitgenössischen Musik, spielen den kompletten Dreams-Zyklus Rzewskis. Ein weiteres Thema, das betont großgeschrieben wird in diesem Jahr: „Expedition Sound“ soll eine Plattform bilden für musikalische Grenzgänger und Weltenwanderer. Erwartet werden unter anderem Anoushka Shankar mit ihrer Sitar, Avi und Omar Avital an Mandoline und Jazz-Bass, die Pianisten Chilly Gonzales und Francesco Tristano und das türkische Pera-Ensemble, das mit den Barock-Musikern von „L’arte del mondo“ einen „Carneval Oriental“ gestalten wird.
Rheingau Musik Festival 24.6.–2.9.2017 Igor Levit, Anne-Sophie Mutter, Grigory Sokolov, Teodor Currentzis, Lars Vogt, Christian Gerhaher u. a. Wiesbaden, Johannisberg, Mainz u. a.
Weitere Tipps Colmar
29. Internationales Musikfestival 5.–14.7.2017 Die Erfolgsmischung aus vielversprechenden Talenten und international renommierten Interpreten bleibt bestehen, einen besonderen Fokus richtet das Festival diesmal auf Michel Plasson, der französisches Repertoire dirigieren wird. Melk
Internationale Barocktage 1.–5.6.2017 Barocke Musik in barocken Räumen: So schlicht und einfach das Konzept ist, so erfolgreich ist es auch. Das liegt natürlich auch an den exquisiten und spezialisierten Künstlern und Ensembles. Und an einer ausgeklügelten Festival-Dramaturgie. Teton Village
Grand Teton Music Festival 3.7.–20.8.2017 Das Naturspektakel der Rocky Mountains lässt sich das ganze Jahr über erleben, erstklassige Musik kann man dort vor allem im Sommer genießen, wenn Stars wie Yo-Yo Ma, Augustin Hadelich oder Yefim Bronfman im Jackson-Hole-Tal konzertieren.
2O MUSIK IM innogy -KRAFTWERK HEIMBACH
KAMMERMUSIKFEST 18.–25. JUNI 2017 KÜNSTLERISCHE LEITUNG: LARS VOGT Medienpartner: CD-Partnerlabel: CAvi-music
Hauptsponsor:
F. V ICTOR R OLFF- S TIFTUNG F. V ICTOR R OLFF- S TIFTUNG
Veranstalter:
Kunstförderverein Kreis Düren e.V.
Entwicklungsgesellschaft mbH
GIF – ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT MBH
Herbert-RätschStiftung
Kreis Düren
WWW.SPANNUNGEN.DE
GIF – ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT MBH
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Juni 2017 concerti 27
jubiläum
»Talent der flachsten Art«
I
n Wirklichkeit war er nur ein Talent der flachsten Art. Dazu kommt aber noch, dass ihm auch der künstleri sche Ernst in bedenklicher Weise mangelt, der Ernst, der allezeit in die Höhe nach dem Ideal blickt und nie nur darauf denkt, was dem großen Haufen am besten gefällt.“ Diese nicht eben schmeichelhafte Charak terisierung Georg Philipp Tele manns aus der „Encyklopädie der evangelischen Kirchenmu sik“ von 1894 spiegelt die im 19. Jahrhundert vorherrschen de Meinung über einen Kom ponisten wider, der auch heute noch im Schatten der barocken Glanzlichter Bach und Händel steht. War Telemann wirklich nur ein seelenloser Karrierist, ein seichter Unterhalter und gefälliger Klangmaler? Ein Musiker in unserer Familie? Undenkbar!
Als jüngstes von sechs Kindern erregen die musikalischen Fä higkeiten des 1681 in Magde burg geborenen Georg Philipp schon während der Schulzeit Aufmerksamkeit. Als sich der Zwölfjährige jedoch an das Komponieren einer Oper wagt, schlägt die Verwandtschaft Alarm. Man will keinen Musi ker in der von Geistlichen, Leh rern und anderen Akademi kern dominierten Familie ha 28 concerti Juni 2017
ben, schickt den Jungen nach Zellerfeld in die Obhut des Gelehrten Caspar Calvör, um ihm die musikalischen Flausen auszutreiben. Doch Calvör liebt die Musik und spornt seinen neuen Zögling auf diesem Ge biet erst recht an. Georg Philipp, der sich schon früh selbst das Spiel auf Violine, Flöte, Zither und Klavier (Cembalo) beige bracht hat, erweitert (wiede rum autodidaktisch) seine In strumentalkenntnisse, kompo niert Musik für Hochzeiten, Taufen und Schauspiele sowie Motetten und Kantaten. Als der Zwanzigjährige nach Magde burg zurückkehrt, hat die Fa Telemann im Jahr 1750, milie allerdings andere Pläne porträtiert von mit ihm: Er soll Rechtswissen Ludwig Michael Schneider schaften in Leipzig studieren. Doch auch dort wird man auf sein musikalisches Talent auf merksam. Knapp drei Jahre später wechselt er in gleicher später ist Georg Philipp Tele Position nach Eisennach an mann Operndirektor sowie den Hof des Herzogs Johann Musikdirektor der Neuen Kir Wilhelm, wo ihm der Titel eines che, der damaligen Universi „Sekretärs“ verliehen wird – für täts-Kirche, und gut befreundet den bürgerlichen Telemann, mit dem in Halle ansässigen der inzwischen auch mit Jo hann Sebastian Bach befreun Georg Friedrich Händel. det ist, ein immenser Prestige Einer der bestverdienenden gewinn, der möglicherweise Frankfurter seiner Zeit auch seine Berufung zum Kir Doch lange hält es Telemann chenmusikdirektor in Frank nicht in Leipzig. 1705 folgt er furt am Main im Jahr 1712 dem Ruf des Grafen von Prom günstig beeinflusst. Hier hei nitz, als Kapellmeister an des ratet Telemann, nachdem seine sen Hof nach Sorau, drei Jahre erste Ehefrau Luise Juliane 1711
Foto: gemeinfrei
Für die einen ist Georg Philipp Telemann nur ein Vielschreiber, für die anderen Quell unerschöpflichen Erfindungsreichtums – im Juni jährt sich sein Todestag zum 250. Mal. Von Sören Ingwersen
im Kindbett gestorben ist, Ma ria Catharina Textor, die in den kommenden Jahren sechs Kin der zur Welt bringt, drei wei tere werden in Hamburg folgen. Mit jährlichen Einkünften von 1600 Gulden gehört er nun zu den Höchstverdienern in Frankfurt, so dass er verlocken de Angebote für Ämter als Hofkapellmeister in Gotha und Weimar ausschlagen kann – nicht ganz freiwillig, wie aus einem Brief hervorgeht, in dem Telemann schreibt, dass er schließlich seiner „winselnden Ehegattin“ versprechen muss te, in Frankfurt zu bleiben. Komponist, Veranstalter und Verleger in Personalunion
Längst hat Telemann mit sei nen Kantaten, Konzerten, Sui ten und seiner Brockes-Passion zu einer eigenen Tonsprache gefunden. Wie sehr er in Frank furt die Oper vermisst, zeigt indes die Komposition seiner Oper Der geduldige Sokrates, die 1721 in Hamburg uraufge führt wird. In diesem Jahr stirbt auch Joachim Gersten büttel, Musikdirektor der fünf
Hamburger Hauptkirchen und Kantor am Johanneum. Als Deutschlands berühmtester Musiker erhält Telemann das Angebot, dessen Nachfolge an zutreten – und willigt ein. Abgesehen von kleineren Rei sen und einem mehrmonatigen Aufenthalt in Paris 1737 – ein Jahr zuvor hat er seine spiel süchtige Ehefrau aus dem Haus geworfen –, verbringt er seine restlichen 46 Lebensjahre in Hamburg. Dort leitet er auch 16 Jahre lang die Gänsemarkt oper, für die er rund 20 Werke komponiert. Außerdem entste hen eine große Anzahl an Kan taten, Passionen, Oratorien, „Kapitänsmusiken“ für die Fei erlichkeiten der Offiziere der Bürgerwache sowie unzählige Konzerte und Orchestersuiten, mit denen Telemann das bür gerliche Konzertwesen jenseits von Hof und Kirche begründet. Neben dem nicht allzu üppigen Staatssalär hat er so auch als Konzertveranstalter im Drill haus, im Eimbeckschen Haus und im Konzertsaal „auf dem Kamp“ Einnahmen zu ver zeichnen. Er verkauft Eintritts
karten und Textbücher, kämpft um das Urheberrecht, vertreibt seine Noten im eigenen Verlag, findet europaweit Subskriben ten für seine Tafelmusik, grün det das Musikalien-Journal Der getreue Musikmeister und erweist sich als überaus tüch tiger Geschäftsmann. 3 600 Kompositionen – Masse ohne Klasse?
Dies und seine hohe Produkti vität – Telemann schuf in sei nen 86 Lebensjahren über 3 600 Werke und damit mehr als doppelt so viel wie Bach und Händel zusammen – bringen ihm nach seinem Tod im Jahr 1767 den Ruf eines „Vielschrei bers“ ein, der sich zu sehr am Geschmack des Publikums ori entierte. Außer Acht gelassen werden dabei Telemanns im menser Einfallsreichtum, sein unerschöpflicher Humor, seine Experimentierlust und seine Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, was in Werken wie Die Auferstehung, Der Tag des Gerichts oder Ino zu harmoni schen Wagnissen führt, die weit über die Epoche des Ba
25. SommerMusikAkademie Schloss Hundisburg
Das junge Festival der besonderen Orte. Junge Künstler. Besondere Orte. Musik hautnah. 27. Juli – 6. August 2017 www.sma-hundisburg.de Veranstalter: KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e. V.
Herbert Schuch Akademieorchester Mariam Batsashvili Geneviève Tschumi Django Deluxe Yxalag Und weitere Gäste Künstlerische Leitung: Johannes Klumpp
Juni 2017 concerti 29
Jubiläum
Doch mit Beginn der BachRenaissance im 19. Jahrhundert wurde die Musik von Bach und
Telemann zunehmend gegen einander ausgespielt – wobei letzterer in der Regel den Kür zeren zog. Der bürgernahe, erfolgsverwöhnte Künstler Telemann passte einfach nicht ins Bild des unverstandenen, weltentrückten Genies, wie es die Romantiker propagierten. Die daraus resultierende Fehl einschätzung von Telemanns Leistung wirkt bis heute fort. Viele seiner Werke – unter de nen sich selbstredend auch weniger gelungene befinden – harren noch einer Wiederent deckung. Ebenso bleibt zu hoffen, dass neben Pimpinone auch die zehn anderen voll ständig erhaltenen TelemannOpern wieder den Weg in die Spielpläne finden. 250 Jahre nach Telemanns Tod, ist es an der Zeit, das zu tun, was Ham burgs berühmtesten „Director musices“ bis ins hohe Alter so leicht fiel: umdenken und neue Sichtweisen zulassen.
Leipzig So. 11.6., 20:00 Uhr Peterskirche Bachfest Leipzig. Telemann: Magnificat C-Dur, Siehe, es hat überwunden der Löwe. Sächsischer Kammerchor, ThomanerNachwuchsChor, Leipziger Barockorchester, Fabian Enders (Leitung)
Köln Di. 27.6., 20:00 Uhr Philharmonie Telemann: Ouvertüren-Suite F-Dur „Alster-Ouvertüre“, Violinkonzert ADur, Blockflötenkonzert e-Moll & Ino. Sophie Karthäuser (Sopran), Concerto Köln
Sa. 21.10., 17:00 Uhr GRASSI Museum Telemann: Willkommen, schöner Freudentag u. a. Leipziger Concert, Siegfried Pank (Leitung)
Hildesheim Fr. 30.6., 20:00 Uhr St. Michaelis Telemanns Luther-Kantaten. Bach-Consort Leipzig, Sächsisches Barockorchester, Ripieni, Gotthold Schwarz (Leitung)
In Hamburg eröffnete 2011 das weltweit erste Telemann-Museum
rock hinausweisen. Telemann führte die Stile aus Frankreich, Italien und Polen zusammen, er schuf Sonaten und Konzer te für fast alle damals in Mit teleuropa bekannten Instrumente und befreite die Oper
von ihrer künstlich-manierier ten Ausdrucksweise. Postume Fehleinschätzungen
Termin-TIPPs
Fr. 23.6., 19:00 Uhr Staats- und Universitätsbibliothek & So. 10.9., 12:00 Uhr Altonaer Museum Telemann: Kantate zum Hamburgischen Schulexamen u. a. barockwerk hamburg Sa. 24.6., 19:00 Uhr St. Michaelis Telemann: Gelobet sei der Herr u. a. Chor St. Michaelis, Concerto con Anima, Christoph Schoener (Leitung)
Norderstedt Sa. 17.6., 20:00 Uhr Kulturwerk am See Telemann: Pimpinone oder die ungleiche Heyrath. Ensemble Merlini
Magdeburg Sa. 10.6., 19:30 Nikolaikirche Kammerchor der Biederitzer Kantorei, Märkisch Barock, David Timm Jazz Quartett, Michael Scholl & David Timm (Leitung). Werke von Telemann
Gifhorn Di. 20.6., 20:00 Uhr Schlosskapelle Soli Deo Gloria: Telemannische Hauspostille. Klaus Mertens (Bariton)
So. 25.6., 19:30 Uhr Dom Telemann: Sei tausendmahl willkommen, Holder Friede, heil’ger Glaube. Kammerchor Wernigerode, Bayerische Kammerphilharmonie, Reinhard Goebel (Leitung) 30 concerti Juni 2017
Berlin Sa. 24.6., 20:00 Uhr St. Elisabethkirche Telemann: Der Tag des Gerichts. Hauptchor der Sing-Akademie zu Berlin, Herren des Staats- & Domchors, Kammersymphonie Berlin, Kai-Uwe Jirka (Leitung)
Festivals Eisenacher Telemann-Tage 10.6.–25.6.2017 La Stagione Frankfurt, Thomanerchor, NeoBarock, Mitteldeutsche Barock-Compagney u. a. Eisenach und Wilhelmsthal
Telemann-Festival Hamburg 24.11.–3.12.2017 Akademie für Alte Musik Berlin, Jean Rondeau, Ensemble 1700, Les Talens Lyriques, Nevermind u. a. Hamburg
Foto: Christina Czybik
Hamburg Sa. 3.6., 18:00 Uhr St. Johannis Eppendorf Telemann: Der Harmonische Gottesdienst. Martina HambergMöbius (Sopran), Rainer Thomsen (Tenor), Roman Grübner (Bass)
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Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Seit fünf Jahren ist Thielemann Chefdirigent der Staatskapelle Dresden
Schönheit des Moments
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hielemann, Staatskapel le, Bruckner – aus diesen drei Wörtern lässt sich eine umfangreiche, spannende und sehr leidenschaftliche Reizwortgeschichte schreiben. Wobei das Ende noch nicht verfasst wurde. 2009 der Pro log: Christian Thielemann, zu Unrecht in Ungnade gefallen als GMD der Münchner Phil harmoniker, springt bei der Staatskapelle Dresden ein, um Bruckners Achte zu dirigieren. Aus der Affäre wurde bald eine 32 concerti Juni 2017
Traumhochzeit, als Thielemann sein Antrittskonzert als Chef dirigent der Staatskapelle be stritt – mit Bruckner, natürlich. Der Startschuss für einen Zy klus aller Sinfonien des Kom ponisten war gegeben. Mit der Aufnahme der vierten Sinfonie („Romantische“) wurde nun eine Sternstunde des Zyklus auf CD gebannt. Zwei grund sätzliche Tugenden treten bei dieser Aufnahme zutage: die ohnehin schon legendäre Per fektion der Staatskapelle, hin
sichtlich derer sie bei der „Ro mantischen“ mit einem außer ordentlich präzisen Klangbild neue Maßstäbe setzt. Und dann noch Christian Thielemann, der sich und sein Orchester einfach nur treiben zu lassen und zu jeder Sekunde die Schönheit des Moments zu genießen scheint. Maximilian Theiss Edition Staatskapelle Dresden Vol. 42 Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Staatskapelle Dresden Christian Thielemann (Leitung) Profil Medien
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Matthias Creutziger
CD des monats Christian Thielemann und die Staatskapelle setzen den Bruckner-Zyklus fort
Brahms mit Biss
Eisler ohne Blässe
Chopin mit Farben
Brahms: Streichsextette Nr. 1 & 2 Mandelring Quartett, Roland Glassl (Viola), Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello) Audite
Eisler: Lieder Vol. 1 Holger Falk (Bariton) Steffen Schleiermacher (Klavier) MDG
A Chopin Diary Chopin: Sämtliche Nocturnes Claire Huangci (Klavier) Berlin Classics
Brahms im Fokus: Diesmal haben sich das Mandelring Quartett und seine Gäste die Streichsextette vorgenommen. Den sechs Musikern gelingt ein gleichermaßen kompakter wie nuancenreicher Ensembleklang. Da ist jede einzelne Phrase prägnant: Die solistischen Melodielinien werden leidenschaftlich, ja euphorisch instrumental ausgesungen, mutig mit individuell expressivem Profil. Spannend auch der vielfältige klangliche Perspektivwechsel. Nicht zu breit oder flächig, was oft gemacht wird, sondern mit Biss. Große Kunst und alles in einem plastischen Raumklang. (EW)
Diese erste Folge einer vierteiligen CD-Edition ist der Beginn einer wichtigen Neubewertung von Hanns Eislers Liedschaffen. Hier formt der vorbildlich textdeutliche Bariton Holger Falk mit tenoralen Höhen und fahler Tiefe aus Bertolt Brechts Versen sinnliche Skizzen. Steffen Schleiermacher entdeckt am Flügel Begleitfiguren wie aus Schuberts Wanderer an den Mond. Holger Falks manchmal sogar blasiert-anrüchiger Ton und Steffen Schleiermachers emotionale Begleitung nehmen erfolgreich den Konfrontationskurs gegen ein Eisler-Bild, das diesen zum blässlichen LinksIdeologen verkleinert. (RD)
Seit ihrer Zeit als pianistisches Wunderkind war der Romantiker Chopin ihr Begleiter. Jetzt, als junge Frau, hat Claire Huangci sämtliche seiner Nocturnes und eine Duo-Étude eingespielt. Sie lässt diese Musik wie spontane Eingebungen, Improvisationen klingen, mit klug gesetzten Rubati und Akzenten. Berückend ist die abwechslungsreiche Gestaltung der Stücke, mal überraschend kernig und resolut, dann wieder fragil, sanft perlend oder getupft, mit plötzlichen Aufwallungen oder jähem Innehalten. Das Ganze dargeboten mit einem breiten Spektrum an Klangfarben. (EW)
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Juni 2017 concerti 33
Rezensionen
Souverän
Stilsicher
Bruckner: Sinfonie Nr. 3 Wagner: Tannhäuser-Ouvertüre Gewandhausorchester Leipzig Andris Nelsons (Leitung) Deutsche Grammophon
Bach & Sons 2 Werke der Bach-Familie Sebastian Knauer (Klavier), Daniel Hope (Violine), Philipp Jundt (Flöte), Zürcher Kammerorchester. Berlin Classics
Auftakt zu einem neuen Zyklus aller Sinfonien von Anton Bruckner. Mit dem Leipziger Gewandhausorchester hat Andris Nelsons einen Klangkörper, der zuletzt unter Herbert Blomstedt die Messlatte sehr, sehr hoch gelegt hat. Der Einstieg mit der Dritten ist vielversprechend, die Kontraste sind klar gegliedert, künstlichen Dehnungen oder sonstigen Mätzchen erteilt Nelsons eine Absage, die Steigerungen besitzen klare Konturen. In den langsamen Abschnitten geht es tief hinein in die Schichten des Geheimnisvollen, das Majestätische besitzt Größe, aber erfreulich wenig Weihe. (CL)
Dass für Sebastian Knauer bei der Interpretation barocker Cembalokonzerte nicht die Wahl des Instruments die zentrale Rolle spielt, sondern die Spielweise, beweist er zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester auch auf „Bach & Sons 2“. Knauer zeigt abermals sein Können, sich mit einem modernen Flügel klanglich dem Cembalo zu nähern und spannt gleichzeitig den stilistischen Bogen zwischen Bach und seinen Söhnen Johann Christian und Carl Philipp Emanuel. Für das bisher selten aufgenommene Tripelkonzert konnte Knauer Daniel Hope als weiteren Solisten gewinnen. (JB)
Mutig
Beweglich
Feld/Weinberg: Flötenkonzerte, Theodorakis: Adagio Kathrin Christians (Flöte), WKO Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung) hänssler Classic
Viardot: Deutsche Lieder Miriam Alexander (Sopran) Eric Schneider (Klavier) Oehms Classics
Für ihr CD-Debüt hat Kathrin Christians ein mutiges Programm zusammengestellt, das die Leidenschaft und Neugierde der Flötistin unterstreicht, etwa beim Konzert des Tschechen Jindřich Feld. Besonders hier zeigt sie, welche schier unerschöpflichen Klangfarben sich auf ihrem Instrument zaubern lassen: vom warm-weichen Ton bis hin zum kraftvoll-energischen Aufbäumen, das einen schaudern lässt. Dankenswerterweise erhält auch Mieczysław Weinberg durch die überzeugende Interpretation seines zweiten Flötenkonzerts erneut die verdiente Beachtung. (JH)
Von Pauline Viardot, der Hochgeschätzten, Schnellvergessenen, haben sich rund 250 Werke erhalten, darunter etliche Lieder, deutschsprachige vor allem. Schon bei den Vertonungen von Mörike-Texten zeigt sich, wie jung, beweglich, hell Miriam Alexanders Sopranstimme klingt, in der Höhe manchmal (noch) etwas eng; sie singt textverständlich und mit sicherem Gespür. Sie ist noch keine fertige Lied-Sängerin, aber sie kann eine werden, eine sehr gute obendrein. Sicher am Klavier unterstützt und geführt von Eric Schneider, macht diese CD Werbung für Viardots Lieder. (CL)
34 concerti Juni 2017
Kurz Besprochen Saint-Saëns: Proserpine Flemish Radio Choir, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Leitung). Singulares Ulf Schirmer und das Münchner Rundfunkorchester haben mit Camille Saint-Saëns’ Oper Proserpine eine sensationelle Wiederentdeckung auf CD gebannt. (EW) Meyerbeer: Arien Diana Damrau (Sopran), Orchestre et Chœur de l’Opéra de Lyon, Emmanuelle Villame. Erato Meyerbeer ist einer von Diana Damraus liebsten Komponisten – zum Glück, denn die CD zeigt eindrucksvoll die alle Dimensionen sprengende Klangkraft der Kompositionen. (CL) Mozart: Messe KV 317, Vesperae solennes de confessore KV 339 Accentus, Insula Orchestra, Laurence Equilbey. Erato Laurence Equilbey und ihre beiden Ensembles setzen Mozarts unberechenbare und erkundungshungrige Haltung in Klang um – historisch informiert, aber nie belehrend. (CL) Suk: Asrael Essener Philharmoniker, Tomas Netopil (Leitung). Oehms Classic Die Aufnahme von Josef Suks Asrael ist ein verdienstvoller Ausflug in die sinfonische Welt des tschechischen Komponisten, der hierzulande zu selten gespielt wird. (EW) Online-Tipp
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Top 20 Klassik-Charts Mai (7.4.– 4.5.2017)
1
(Neu)
Jay Alexander, Orchester der Kulturen, Adrian Werum Schön ist die Welt Panorama
11
Christiane Karg, Bamberger Symphoniker, David Afkham
(Neu)
Der Tenor aus Pforzheim präsentiert einen Blumenstrauß an Melodien aus Heimatfilmen und Operetten – eine klangvolle Reise in die „gute, alte Zeit“.
12
Philippe Jaroussky, E. Baráth, I Barocchisti, D. Fasolis
13
Joep Beving
14
Ludovico Einaudi
15
Hélène Grimaud
16
Arcadi Volodos
17
Marc Minkowski, Les Musiciens du Louvre
2
Jonas Kaufmann, Wiener Philharmoniker, J. Nott
3
John Eliot Gardiner, English Baroque Soloists
4
Jonas Kaufmann
5
Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester
6
Grigory Sokolov
7
Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales
8
Julia Lezhneva, Concerto Köln, Mikhail Antonenko
(Neu)
(6)
(4)
(3)
(2)
(1)
(Neu)
Mahler: Das Lied von der Erde Sony Classical
Bach: St. Matthew Passion Soli deo Gloria Dolce Vita Sony Classical
Elbphilharmonie First Recording Sony Classical Mozart/Rachmaninow: Concertos Deutsche Grammophon
Julia Lezhneva ruft mit den Barockarien Carl Heinrich Grauns jenen vergessenen Komponisten zurück ins kollektive Gedächtnis, der einer der ersten deutschen Opernkomponisten war.
9 (8)
10 (5)
Elements We Love Music
(11)
Perspectives – The Art of Hélène Grimaud Deutsche Grammophon
(Neu)
Volodos Plays Brahms Sony Classical
(Neu)
Bach: Johannes-Passion Erato
(Neu)
Marc Minkowski und seine Musiciens du Louvre erweitern ihren CD-Katalog um Johann Sebastian Bach. Bemerkenswert: Der famose Chor ist nur solistisch besetzt.
18
Khatia Buniatishvili
19
Asya Fateyeva, R. Gazarian, Württemberg. Kammerorch.
Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 3 Sony Classical
(9)
Bachiana Berlin Classics
(Neu)
Die virtuose Saxofonistin widmet sich Kompositionen von Heitor Villa-Lobos und hat obendrein Werke von Johann Sebastian Bach für ihr Instrument umarrangiert.
Glass: Piano Works Deutsche Grammophon
Neujahrskonzert 2017 Sony Classical
Prehension Deutsche Grammophon
(Neu)
Víkingur Ólafsson
Gustavo Dudamel, Wiener Philharmoniker
La storia di Orfeo Erato
(7)
For Seasons Deutsche Grammophon
Graun: Opera Arias Decca Records
Parfum Berlin Classics
20 (Neu)
Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Tarkovsky Quartet Nuit Blanche ECM Records
Juni 2017 concerti 35
Blind gehört
Für seine musikalische Ausbildung ging Avi Avital eigens nach Italien, der Heimat der Mandoline
»Da will man doch gleich eine Flasche Wein öffnen« Der Mandolinist Avi Avital hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Jakob Buhre
36 concerti Juni 2017
Tage aufweist. Seit seinem Debüt bei der Deutschen Grammophon 2012 ist der israelische Mandolinist weltweit gefragt, gerade erst ist er aus Japan zurückgekehrt, am nächsten Tag steht ein Konzert in Palermo auf dem Plan. Sein Handy hat Avital stets griffbereit, mehrmals benutzt er eine Musikerkennungssoftware, um die gehörte Musik für später abzuspeichern – allerdings erst, nachdem das
Geheimnis um den Interpreten gelüftet ist. Virtuoso Mandolin. Calace: Preludio No. II op. 49 Edith Bauer Slais (Mandoline) Tuxedo 1969/2007
Das ist ein Präludium von Raffaele Calace. Er war eine Art Paganini für die Mandoline, eine sehr wichtige Figur zur Hochzeit des Instruments
Foto: Harald Hoffmann/DG
W
ährend am 1. Mai auf den Straßen der deutschen Hauptstadt zu Polka und Punk getanzt wird, sitzt Avi Avital in seinem Arbeitszimmer in Berlin-Mitte und lauscht aufmerksam den Mandolinenklängen. Dass für den Interview-Termin diesmal ein Feiertag herhalten muss, erklärt ein Blick auf den großen Konzertkalender an der Wand, der kaum noch freie
im 19. Jahrhundert. Er hat für die Mandoline komponiert, als würde er eine Sinfonie schreiben, und hat zudem die Technik weiterentwickelt. Doch auch wenn er zu den großen Virtuosen gehört, seine Werke spiele ich nicht. Denn wenn man die beste Geigen- oder Klavierliteratur daneben hält – das ist einfach kein Vergleich! Die Aufnahme scheint mir sehr alt zu sein, aber es ist ein guter Interpret. Vielleicht Giuseppe Anedda? Alles ist sehr sauber gespielt, auch sehr romantisch, ausschweifend, episch. Das passt zu Calaces Zeit, wo die Mandoline der Stolz Italiens war. Ein bisschen kitschig, ein bisschen bombastisch – der Pathos, den der Komponist im Kopf hatte, kommt hier gut durch. Man spielt es so, als hätte man ein ganzes Sinfonieorchester in der Hand. Ich tippe auf eine italienisches Instrument, es könnte sogar sein, dass diese Mandoline von einem Enkel Calaces stammt. Denn Calace war zur Person
Auch mal andere Saiten aufziehen: Da das Repertoire für sein Instrument sehr begrenzt ist, arrangiert der israelische Mandolinist Avi Avital (geb. 1978) die unterschiedlichsten Musiken für sich um, etwa Bachs Violinkonzerte oder Folklore aus aller Welt. Werke eben, die ursprünglich nicht für die Mandoline komponiert wurden. Doch auch mit dem klassischen Mandolinen-Repertoire begeistert der Echo KlassikPreisträger die Massen.
nicht nur Komponist sondern auch Begründer einer Dynastie von Mandolinenbauern. Hummel: Mandolinenkonzert G-Dur, 1. Satz Dorina Frati (Mandoline), I Solisti Di Fiesole. Dynamic 1994
Das hier ist süß. Das meine ich positiv, denn die Musik soll so klingen! Ich habe das Hummel-Konzert lange gemieden, weil ich es zu einfach und nicht interessant fand. Doch dann haben mich mehrere Orchester gefragt, also habe ich es in mein Repertoire aufgenommen und schließlich auch einen Zugang dazu gefunden. Für mich ist dabei der Kontext wichtig: Johann Nepomuk Hummel war einer der letzten Klassizisten in Wien, als Beethoven in die Stadt kam, er komponierte noch im alten Stil. Das machte nach Beethovens Ankunft aber niemand mehr, worunter Hummel auch etwas gelitten hat. Bei der Erarbeitung des Konzerts hat mir dieses Hintergrundwissen geholfen. Die Interpretation hier finde ich charmant. Ich spiele es aber etwas leichtfüßiger, etwas schneller – und humorvoller. Ich nehme es also nicht zu ernst, wenn ich es spiele, lächeln viele Leute im Publikum. Ist das vielleicht Alison Stephens mit dem London Symphony Orchestra? Ah, Dorina Frati. Sie spielt auf einem italienischen Instrument, von Calace. Das ist historisch gesehen sogar korrekter. Der Klang ist zierlich, süß, hoch gestimmt – das ist die Ästhetik der italienischen MandolinenMusik, sie knüpft also an die
Tradition an, das schätze ich sehr. Meine Mandoline ist ein modernes Instrument von einem israelischen Mandolinenbauer, hat einen ganz anderen Klang, ist weniger hell als ein italienisches, aber etwas weicher und reicher an Farben. Vivaldi: Konzert für Mandoline RV 425, 1. Satz Rolf Lislevand (Mandoline), Kapsberger Ensemble. naïve 2010
Aha, das hier ist eine BarockMandoline, keine neapolitanische. Das merke ich daran, dass die Saiten hier mit einem Federkiel gezupft werden, vielleicht sogar mit der Hand. Ist das Duilio Galfetti? Oder Nigel North? Nein, Rolf Lislevand kenne ich nicht. Aber man hört, dass es ein großartiger Musiker ist, die Einspielung ist erfrischend. Ich mache natürlich einige Dinge anders. Zum Beispiel hat Vivaldi für alle drei Sätze die Anweisung „con tutti li violini pizzicati“ notiert. Das bedeutet, dass sämtliche Geigen pizzicato spielen sollen. Das war eine interessante Idee, denn dadurch entsteht im Hörer der Eindruck, die Geigen wären ebenfalls Mandolinen. Wenn ich das Konzert aufführe, folgen wir auch dieser Anweisung. Bei dieser Aufnahme wurde aber darauf verzichtet, man hört ja den Bogenstrich. Oder warten Sie ... Aha, jetzt spielen die Geigen zumindest in den Wiederholungen pizzicato. Vivaldis Idee war für die damalige Zeit natürlich sehr neu, aber ich finde, es ist eine schöne Geste, eine Verbeugung des Orchesters vor der Mandoline. Juni 2017 concerti 37
Blind gehört
Wundervoll! Diese CD möchte ich für meinen Sohn haben. Die Mandoline hat ja viele Gesichter und es gibt verschiedene Assoziationen. Hier höre ich die Mandoline als sehr intimes Instrument. Etwas, was direkt an dein Herz geht. Das ist sehr kammermusikalisch, klingt charmant, wunderbar. Ich höre hier keine Ambitionen, die Welt zu erobern oder eine Arena zu füllen. Die Mandoline war ja zu Beginn vor allem Salon-Instrument in der Aristokratie. Bilder von der damaligen Zeit zeigen oft junge Frauen mit einer Mandoline im Salon. Die erhielten auf dem Instrument ihre musikalische Erziehung, genauso wie auf der Harfe oder dem Cembalo. Und die Musiksituation war sehr intim. Diese Aufnahme erinnert mich an diese Ursprünge. Ist das Caterina Lichtenberg? Ach, Detlef Tewes, natürlich! Ich kenne ihn auch persönlich, sehr angenehmer Mensch. Serenata Veneziana. Abt: In Venice Waters Ugo Orlandi (Mandoline) Nuova Era 2002
Das Stück kenne ich nicht. Ich vermute aber, dass der Komponist selbst Mandolinist war. Es ist die typische Art und Weise, wie man die Mandoline Ende des 19. Jahrhunderts spielte. Wobei hier auch schon die Polyphonie zu vernehmen ist, man hört den Bass und andererseits die Melodie im Tre38 concerti Juni 2017
molo, das geht schon in Richtung 20. Jahrhundert. Wer spielt das? Ach, das ist Ugo Orlandi. Also, am Anfang habe ich noch kurz überlegt ob er es sein könnte. Er war ja mein Lehrer, ich habe drei Jahre bei ihm in Italien studiert, weil ich die traditionelle Technik und das Original-Repertoire lernen wollte. Und dafür war er der Mann. Ich wollte auch in Italien leben um alles drumherum zu absorbieren, um die Mandoline möglichst authentisch kennen zu lernen. Bis zu dem Moment hatte ich ja nur bei anderen Pädagogen gelernt, von Geigenlehrern zum Beispiel. Im Moment spiele ich ein Stück wie dieses hier nicht in meinen Konzerten. Ich will die Mandoline ja auf ein anderes Level bringen, weg von dem, was sie bisher repräsentiert hat. Ich lasse die Tradition hinter mir und möchte es als klassisches Konzert-Instrument neu erfinden und etablieren. Andererseits – wenn ich darüber nachdenke und auf dieses Repertoire zurückblicke: Als Zugabe könnte ich so ein Stück schon spielen. Monk: Round Midnight Edin Karamazov (Laute) Aquarius 2004
Oh, das ist sehr cool! Ist das eine Gitarre? Nein, das klingt eher wie eine Laute. Ist das Edin Karamazov? – Ich habe ihn schon live gehört, ich kenne natürlich auch seine Aufnahmen mit Sting und mit Andreas Scholl. Ich finde, man hört hier, dass es ein sehr persönliches Musizieren ist, Edin
Die Mandoline und die Bucht Venedigs – das gehört auch für Avital einfach zusammen
hat einen sehr individuellen Zugang zum Instrument, er nutzt es für persönliche Reflektion. Und er gehört zu den Musikern, die neue Wege gehen, das gefällt mir.
Calleja: Canción Triste Zsófia Boros (Gitarre) ECM 2013
Traumhaft! Ich mag dieses Repertoire, spanische Elegien, nostalgisch, berührend – so etwas könnte ich den ganzen Tag anhören. Ich merke hier wieder, dass die Gitarre wie auch die Mandoline sehr direkt sind, wie sie dich unmittelbar berühren können. Bei der Aufnahme fühlt es sich so an, als würde jemand direkt in mein Ohr spielen. Sehr romantisch, vom Stil her könnt es durchaus Andrés Segovia sein, doch dafür klingt die Aufnahme einfach zu neu. Julian Bream vielleicht? Zsófia Boros kenne ich nicht. Aber sie spielt fantastisch.
Foto: Harald Hoffmann/DG
Mozart: Sonate A-Dur KV 331 Detlef Tewes (Mandoline), Björn Bagger (Gitarre) (Arr. Tewes/Bagger) Antes Edition 2005
Satie: Gymnopédie Nr. 1 Dominic Miller (Gitarre) Decca 2004
Aha, Satie. (lacht) Also, persönlich ist das hier nicht mein Geschmack. Ich liebe Satie, ich respektiere auch diesen Crossover-Gedanken, Musik aus verschiedenen Welten miteinander zu verbinden, ich schätze die Geste dahinter. Aber wenn ich das hier höre, verspüre ich eher das Verlangen, die Klavier-Version aufzulegen, weil ich mich erinnere, wie sehr ich das Original mag. Ich ziehe meinen Hut vor der Kreativität, auch weil ich finde, dass es da kein richtig oder falsch gibt. Aber in meinem Auto werden Sie diese Aufnahme nicht finden. Ach, das ist Dominic Miller? Ja, als Gitarristen bewundere ich ihn wirklich. Doch diese CD ist, glaube ich, nichts für mich. Debussy/Almeida: Clair de Lune Samba Laurindo Almeida (Gitarre) Concord Jazz 1979
Debussy auf der Gitarre – warum nicht? Mir gefällt das, jeder kennt dieses Stück, und so kann man es mal auf einem anderen Instrument hören. Ich mag den Klang hier, er bringt mich in eine Stimmung, in der ich am liebsten eine Flasche Wein aufmachen und Kerzen anzünden würde. Oh (lacht), jetzt macht er einen Bossa Nova daraus! Das überrascht mich. Naja, ich hätte es besser gefunden, er wäre beim Original geblieben. Das Problem bei Crossover ist ja auch: Diese
Versionen haben oft ein Verfallsdatum. In dem Moment, in dem sie veröffentlicht werden, bringen sie etwas Neues, eine neue Perspektive, sie sind insofern auch interessant und berühren einen. Aber nach einer Weile klingt die Musik plötzlich altmodisch, weil sie einen Zeitstempel hat. Das ist ihr Fluch. CD-Tipp
Avi Avital meets Omer Avital Avi Avital (Mandoline), Omer Avital (Kontrabass). Erscheint am 2.6. bei DG
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Konzert-TIPPs
Dresden Sa. 10.6., 19:30 Uhr Kulturpalast Avital & Avital meet orchestra. Avi Avital (Mandoline), Omer Avital (Kontrabass), Yonathan Avishai (Klavier), Itamar Doari (Percussion), Dresdner Philharmonie, Daniel Cohen (Leitung). Vivaldi: Mandolinenkonzert a-Moll RV 356, Bardanashvili: Mandolinenkonzert (EEA), Avital & Avital: Ballade for Eli u. a. Köln Mi. 21.6., 20:00 Uhr Philharmonie Avital meets Avital. Avi Avital (Mandoline), Omer Avital (Bass), Yonathan Avishai (Klavier), Itamar Doari (Percussion) Dortmund Do. 22.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Künstler & Programm siehe Köln Mainz Do. 29.6., 20:00 Uhr Alte Lokhalle Rheingau Musik Festival Künstler & Programm siehe Köln Parchim Fr. 25.8., 19:30 Uhr St.-Georgen-Kirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Avi Avital (Mandoline), Mahan Esfahani (Cembalo). Werke von Scarlatti u. a. Schleswig-Holstein Musik Festival 1.7.–27.8.17 Avi Avital (Artist in Residence), Hauschka, Daniel Hope, Ksenija Sidorova, Kremerata Baltica u. a. Itzehoe, Bad Segeberg, Kiel, Plön, Ratzeburg, Lübeck u. a.
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Kino: Dokumentarfilm über die Bayerische STaatsoper
TV-Tipps
Opernmelodien
Porträt eines Opernhauses
So. 4.6., 18:25 Uhr Oper Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern spielt im Festspielhaus Baden-Baden populäre Arien, interpretiert von Sonya Yoncheva (Sopran) und Piotr Beczała (Tenor). Arte
Antrittskonzert Mo. 5.6., 0:10 Uhr Konzertgala Daniele Gatti, der neue Chefdirigent des Royal Concertgebouw Orchestra, eröffnet die Saison und seine Amtszeit mit einem feierlichen Galakonzert. Solist ist der Bariton Christian Gerhaher. 3sat
Das Traumpaar der Opernwelt
Hauptprotagonist des Films: das Münchner Nationaltheater
D
ie Bayerische Staatsoper gehört weltweit zu den ältesten Opernhäusern. Ihre Vorstellungen sind praktisch immer ausverkauft, das Publikum gilt als besonders treu – was übrigens Tradition hat, denn schon im 19. Jahrhundert blickte man verwundert auf dieses opernverrückte Publi-
kum. Der Dokumentarfilm „Ganz große Oper“ wendet sich nun dem Phänomen Bayerische Staatsoper zu und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Kunstgattung Oper und an all jene Menschen, die sie mit Leidenschaft ausüben. Der Film zeigt Solisten, Dirigenten und Intendanten auf und hinter der Bühne. Obendrein begleiten die Filme macher die Enstehung der I nszenierung von Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg, Rameaus Les Indes galantes und Verdis Un ballo in maschera. ab Do., 1.6. Bundesweit in ausgewählten Kinos
ONline: Blog des Nationaltheaters Mannheim Sa. 17.6., 20:15 Uhr Operngala Anna Netrebko und Yusif Eyvazov stehen auf der Bühne der Suntory Hall in Tokyo und begeistern mit berühmten Arien und Duetten der italienischen Opernliteratur. Arte
Ursprung der Oper So. 18.6., 23:00 Uhr Doku Passend zum Monteverdi-Jahr zeichnet das Porträt den Werdegang des italienischen Opern pioniers nach und verdeutlicht seine herausragende Rolle in der Musikgeschichte.
40 concerti Juni 2017
Aller Anfang ist – leicht!
F
ür die Oper bist du zu jung, zu unkonventionell, zu ungebildet, zu underdressed und zu ungeduldig“, heißt es auf der Webseite. Der hintangeschobene Satz „Macht nichts.“ lässt den steilen Anspruch des Alphabet-Blogs des Mannheimer Nationaltheaters erahnen: Kein wohlmeinendes Regelwerk soll die Einführung für
Opernanfänger sein. Stattdessen suchen und finden die Autoren mit lockerer und verständlicher Sprache Wege, die Opernsujets so aufzubrechen, dass sie plötzlich in den Lebenswelten junger Menschen eine Relevanz bekommen. Im Internet zu finden auf: www.alphabet-oper.de
Fotos: Vladimir Shirokov, Felix Löchner, Ruben Martin/Sony Classical, gemeinfrei, Neda Navaee
Arte
Online: Don Carlos an der Wiener Staatsoper
Eine Legende in Wien
A
ls 1967 ein tenoraler Geheimtipp auf der Bühne der Wiener Staatsoper stand, wusste man noch nicht, dass dies der Startschuss für eine einmalige Zusammenarbeit war. Auf dem Spielplan stand Verdis Don Carlo mit jenem Geheimtipp in der Hauptrolle. Fünfzig Jahre später widmet ihm das Theatermuseum in Wien eine eigene Ausstellung mit dem Titel „Tenorissimo!“, das die letzten gemeinsamen fünfzig Jahre Revue passieren lässt. Wenn nun die Wiener Staatsoper Daniele Abbados Inszenierung der Verdi-Oper auf die Bühne bringt und dieses Spektakel auch noch als LiveStream zur Verfügung stellt,
Radio-Tipps Deutschlandfunk
Klassik Im Krieg Do. 1.6., 22:05 Uhr Historische Aufnahmen Während der NSZeit versuchte der Thomanerchor, mit unverfänglicher geistlicher Musik, die Politik außen vor zu lassen – so wie bei diesem Konzert im Winter 1944. Deutschlandfunk
Immer wieder Wien: Startenor Plácido Domingo
darf dieser Tenor – die Rede ist von Plácido Domingo – nicht fehlen. Ferrucio Furlanetto, Ramón Vargas und Krassimira Stoyanova komplettieren den Auflauf der Opernstars.
Hoffnung in der Lagune? Di. 13.6., 22:05 Uhr Musikszene Vivaldi, Toscanini, Tebaldi: Hoffnung für Italiens Musiktalente kam über Jahrhunderte aus Venedig. Doch inzwischen kämpft die Lagunenstadt darum, dass man hier überhaupt noch Musik hört. Deutschlandfunk
Rund ums Werk
Mi. 21.6., 18:00 Uhr Zu finden auf: www.staatsoperlive.com
Online: Otello in Covent Garden
Später Triumph
N
ach dem Misserfolg bei der Uraufführung seiner Aida war erst einmal Schluss für Giuseppe Verdi als Opernkomponist. Von seiner schieren Komponierwut ausgemergelt und erschöpft, legte er eine fünfzehnjährige Pause ein. Doch dann holte ihn die Vergangenheit ein: Vor langer Zeit traf Verdi während einer nächtlichen Zugfahrt (der Komponist sah sich inkognito Wagners Lohengrin in Bologna an) auf den Opernkomponisten und Librettisten Arrigo Boito. Jahre später wollte Verleger Guilio Ricordi Verdi aus dem Ruhestand holen und vereinte ihn mit Boito. Die beiden nahmen sich Shakespeares Othel-
lo an. 1887 kam die Oper zur Uraufführung und wurde ein unbeschreiblicher Triumph, der bis heute andauert. Das Royal Opera House bringt nun die Oper auf die Bühne, Jonas Kaufmann debütiert als Otello.
Mi. 14.6., 22:05 Uhr Spielweisen Im Gespräch mit dem Pianisten Lars Vogt am Klavier und der Royal Northern Sinfonia analysiert Christoph Schmitz Beethovens erstes Klavierkonzert. Deutschlandfunk Kultur
Musikalische Fluchthilfe So. 18.6., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Kira Alvarez nimmt sich des polnisch-jüdischen Geigenvirtuosen Bronislaw Huberman an. Der vehemente Kritiker des Naziregimes half vielen deutsch-jüdischen Musikern, aus Nazi-Deutschland zu fliehen. Deutschlandfunk Kultur
Uraufführung Zurück aus dem Ruhestand: Giuseppe Verdi im Jahr 1893 Mi. 28.6., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.roh.org.uk/cinemas
Fr. 30.6., 20:03 Uhr Konzert Das DSO bringt Jelena Firssowas Konzert für Violine, Violoncello und Orchester zur Uraufführung. Live-Übertragung aus der Berliner Philharmonie.
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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Musiker-Porträts als L’art pour l’art Fotografie In Magazinen wie concerti sind Fotos von Musikern zwar kunstvoll, aber dennoch dem Informationszweck untergeordnet. Daneben gibt es Fotografen, die Musikerporträts unter rein künstlerischen Gesichtspunkten anfertigen.
Lampenfieber und Jubel Reportage Nur die allerbesten Nachwuchsmusiker Deutschlands schaffen es bis ins Bundesfinale des Wettbewerbs Jugend musiziert. concerti ist bei der diesjährigen Endrunde in Paderborn vom 1. bis 8. Juni live vor Ort und berichtet über die diesjährigen Jungtalente.
Klassik in den Alpen Verlosung Das österreichische Spitzenhotel Kitzhof Mountain Design Resort in Kitzbühel besticht mit traumhaftem Alpenpanorama – und mit Musikgrößen wie der Opernsängerin Elīna Garanča. Wir verlosen ein Wochenende inklusive Konzert im Wert von 1000 Euro.
On Air – ein Besuch beim Deutschlandradio Multimedia Deutschlandradio- Redakteurin Christine Anderson erklärt, wie ein Radioprogramm entsteht, nach welchen Kriterien die Musik ausgewählt wird – und worauf Moderatoren achten müssen.
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Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.
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