DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mit Regionalteil
Hessen
356 Konzert- UNd Operntermine
Lautten Compagney Aus dem Klanglabor Viviane Hagner »So ein paar alte Schmierer«
Simone Kermes
»Ich möchte auch mal beschützt werden«
Juli/August 2016
DIE ELBPHILHARMONIE HAMBURG WIRD AM 11./12. JANUAR 2017 ERÖFFNET. TICKETS AB SOFORT ERHÄLTLICH UNTER WWW.ELBPHILHARMONIE.DE
Editorial
Fotos: Ivo von Renner, Stuttgarter Zeitung, privat (2); Titelfoto: Sandra Ludewig
Liebe Leserin, lieber Leser! Sommerzeit ist Festival-Zeit – abgesehen vielleicht von den Wochen der Fußball-Europameisterschaft, der sich auch zahlreiche Musiker voller Begeisterung widmen, wie unser EM-Tippspiel zeigt. Doch spätestens nach dem Finale dominieren bundesweit wieder die mehr als 300 kleinen und großen Festivals das Spielgeschehen und damit auch unsere Klassikprogramme, in denen das concerti-Team für Sie wieder die Konzert- und Operntermine in Ihrer Region zusammengetragen hat. Gregor Burgenmeister Denn wer einmal Festivalluft geschnuppert hat, Herausgeber/Chefredakteur kommt wieder: Das gilt für Publikum wie Künstler gleichermaßen, wie etwa die Lautten Compagney zeigt, die alljährlich ihr neues Programm im „Klanglabor“ des brandenburgischen Festivals Aequinox testet. Es ist der intime Charme vieler kleiner Festspielorte, der die Musiker nach der Spielzeit in den Städten hinaus aufs Land zieht, diese Mischung aus landschaftlicher Idylle und konzentrierter Arbeitsatmosphäre wie in Oberösterreich, wo Andràs Schiff vor bald 30 Jahren das Salzkammergut um das Kleinod der Musiktage Mondsee bereichert hat. Natürlich sind solche ganz besonderen Momente sommers ebenso in den Kulturmetropolen erlebbar: Das beweist nicht nur ein Geschichtenerzähler wie Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen, sondern auf ganz andere Art auch ein Projekt wie Mozarts Idomeneo, das der Verein „Zuflucht Kultur“ mit Flüchtlingen bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen auf die Bretter stellt. Was sie alle verbindet, ist der Gedanke des Außergewöhnlichen – für den übrigens auch eine Simone Kermes in ihren Programmen kämpft. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erlebnisreichen Festspielsommer, Ihr
KURZ VORGESTELLT
Markus Dippold pflegt seit frühesten Knabenchorzeiten (s)eine Liebe zur Singstimme – mittlerweile als Dreiklang zwischen Schule, Konzertsaal und Opernhaus. Wenn der fränkische Autor nicht gerade am Herd steht oder den Wanderstab schwingt ...
Matthias Hirt steht als Grafiker für das äußere Erscheinungsbild von concerti mit all seinen kleinen Finessen und großen Herausforderungen. Voll Hingabe, schlägt doch das MusikHerz des leidenschaftlichen Rennradfahrers und Salzwasser-Fans für die Klassik. Juli/August 2016 concerti 3
Inhalt
Konzert
10
Lautten Compagney … auf den Leitern des Erfolgs
8 Das Runde muss ins Eckige!
fussball-EM Klassik und Fußball sind zwei verschiedene Paar Schuhe? Von wegen! Musiker sind die größten Fans
10 Aus dem Klanglabor
porträt Die Neugier auf Entdeckungen jenseits der Genregrenzen hat die Lautten Compagney stetig wachsen lassen
12 »Ich möchte auch mal
beschützt werden« interview Sie wird als „Ba-Rock-Röhre“ gefeiert – dabei gibt sich Simone Kermes gern der Melancholie hin
Oper
18 Irrtum eingeschlossen!
feuilleton Sven-Eric Bechtolf bleibt sich
und seinem Erzähltheater auch auf der Salzburger Opernbühne treu
Regionalseiten
12
Simone Kermes … nimmt kein Blatt vor den Mund
An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
Die Welt der Klassik festivalguide Auf Schloss Elmau spielen selbst die Stars ohne Gage – für Entspannung und Genuss im Fünf-Sterne-Hotel
26 Mekka für intime Klänge
18
Sven-Eric Bechtolf … lässt sich nicht reinreden
Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4 concerti Juli/August 2016
festivalguide Schon Bartók schwärmte von dem Ort – seit 1989 zieht es Kammermusikfans zu den Musiktagen Mondsee
28 Fluchtpunkt Mozart
reportage In Stuttgart schöpfen Syrer,
Afghanen und Iraker neue Hoffnung aus der Opernarbeit
36 »So ein paar alte Schmierer«
blind gehört Die Geigerin Viviane
Hagner hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt
Fotos: Ida Zenna, Sandra Ludewig, Luigi Caputo/Salzburger Festspiele
24 Lockruf des Luxus
Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.
• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Brahms: Klavierquintett Dieses Stück bewegt, beglückt, erschüttert mich immer wieder Matthias aufs Neue. Es gibt Momente, Kirschnereit die alles zu sprengen drohen, wo eine archaische Kraft sich fast ungebändigt Raum verschafft. Und dann diese herrliche Liebeserklärung, die Abendmusik des zweiten Satzes, der stolze Hymnus des Trios, die Kompromisslosigkeit in der Coda: wahrlich „existenzialistisch“!
71
Jahre lang spielte die Kontrabassistin Jane Little im Atlanta Symphony Orchestra: Weltrekord! Nun verstarb die US-Amerikanerin – im Konzertfinale ...
Hightech-Klarinette aus dem Universitätslabor Vier Jahre lang hatten die Berner Forscher an der neuen Kontrabassklarinette getüftelt – jetzt setzte Ernesto Molinari erstmals Lippen und Finger an das Hightech-Instrument. Vorteil der „Clex“ (Contrabassclarinet extended): Die Klappen werden über mechatronische Steuerung betätigt, Sensoren ermitteln an den Drückern die Position des jeweiligen Fingers – worauf Elektromagnete die Klappen öffnen oder schließen.
... Ich kann mir bei der Musik nichts denken ... Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Philosoph
Alles nur eine Frage des Alters?
80
Je älter, desto kauffreudiger: Es sind die über 50-Jährigen, die 2015 im Tonträgermarkt mit 38,3 Prozent aller Musikkäufe für den größten Umsatz sorgten. Eine Zahl, die im Klassikbereich gleich noch mal deutlich weiter ansteigt: Zwei Drittel aller Käufe gehen hier auf das Konto dieser Altersgruppe. Fragt sich nur, ob die heute wenig Klassik-interessierten 10- bis 29-Jährigen eines älteren Tages mal genauso viele Klassikalben kaufen werden ...
50
%
70
Klassik
60
40
gesamt gesamt
30
Klassik
20
gesamt
10
Klassik
2010
2012
2013
2014
2015
Umsatzanteile im Klassik- und Gesamt-Tonträgermarkt. 10–29 Jahre
6 concerti Juli/August 2016
2011
30–49 Jahre
50 Jahre und älter
3 Fragen an ...
&
Stolz auf das Schleswig-Holstein Musik Festival: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig
Foto: Vladimir Shirkov
Torsten albig
Das SHMF wird 30 Jahre – da sind Sie als Landesvater doch sicher auch stolz auf das größte Flächenfestival der Republik? Ja, sehr sogar. Es ist ein wundervolles Festival der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes – nicht ein Festival der Happy Few, sondern aller begeisterter Menschen. Wundervolle Musik in Ställen, Scheunen, Domen und Schlössern – überall in Schleswig-Holstein. Land und Kultur verbinden sich miteinander auf ganz besondere Art und Weise: Das macht dem ganzen Land Freude und gute Laune – auch mir.
Fotos: Steven Haberland, ZVG, gemeinfrei, Olaf Malzahn
Was bringt das SHMF dem Land außer schöner Musik? Ich gehöre zu denen, die Kultur für ein Grundnahrungsmittel der Seele halten und nicht für elitären Luxus. Aber es ist richtig, dass das SHMF Schleswig-Holstein viel mehr bringt: den intellektuellen Austausch mit der Welt, viele Gäste, ökonomische Wertschöpfung und Standortwerbung für unser Land.
Das SHMF widmet sich der Klassik – Sie selbst indes lieben noch mehr den Jazz. Ich mag gute Musik – in jeder Spielart. Aber Sie haben Recht: Meine ersten tiefen musikalischen Begegnungen waren mit dem Jazz, im Bunker Ulmenwall in Bielefeld. Seit Ende der 70er Jahre durfte ich dort in vielen tollen Konzerten das Unmittelbare und Authentische dieser Musik erstmals erfahren. Es hat mich sehr berührt und nie wieder los gelassen.
28.08.16
Hamburg - Laeiszhalle
01.09.16
Kölner Philhar monie Tickets unter
www.myticket.de • www.koelnticket.de 01806 - 777 111* sowie an den bek. Vorverkaufsstellen. Weitere Informationen unter www.deag.de
*(0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz)
Fussball-EM
Taktik? Strategie? Das Runde Klassik und Fußball sind zwei verschiedene Paar Schuhe? Von wegen! Musiker sind die größten Fans, wie unsere Umfrage zur EM in Frankreich zeigt. Und vermögen sogar detaillierte Expertisen rund um den Ball abzugeben – die ausführlichen Antworten der kickenden Klassikkünstler finden sich auf www.concerti.de/Em Matthias Schorn Heimatliebe: „Das Sensationsteam Österreich rund um Bayernstar David Alaba verliert im Semifinale knapp gegen Deutschland, das dann Europameister wird“, orakelt der Klarinettist
Christoph Poppen Familiäre Expertenrunde im Hause des Dirigenten – Fazit: „Frankreich wird nicht zuletzt ob des Heimvorteils Europameister.“ Für Jogis Jungs sei spätestens im Halbfinale Schluss: „Die Elf ist noch zu unerfahren.“
Martin Grubinger Vom deutschen Coach hält der Multiperkussionist wenig – dennoch sieht er die „Piefkes“ am Ende vorn: „Als das beste, individuell stark besetzte Team gewinnt Deutschland die Euro – trotz Jogi Löw als Trainer.“
midori Seiler Die Geigerin hofft auf große Überraschungen – einer konkreten Prognose verweigert sie sich indes augenzwinkernd: „Als große Fußball-Expertin würde meine Einschätzung allzu weitreichende Folgen haben.“
8 concerti Juli/August 2016
Gábor Boldoczki Der Trompeter freut sich riesig, dass „seine“ Ungarn endlich mal wieder dabei sind – im Finale indes würden die Deutschen ob ihrer Reife die Spanier besiegen.
Julia Fischer
Daniel Müller-Schott Der Cellist setzt auf den WM-Spirit im deutschen Team, der auch ältere Spieler wie Schweinsteiger noch mal zu Topform auflaufen lässt – „und im Finale verwandelt dann Müller im Elfmeterschießen den entscheidenden Elfmeter!“
Völlig klar: „Deutschland wird Europameister“, prophezeit die Geigerin – einfach schon wegen Thomas Müller: „Den finde ich sehr lustig und total charmant.“ Martin Stadtfeld
Thomas Hengelbrock Am Ende werde sich der Gastgeber im Finale gegen England durchsetzen, mutmaßt der Dirigent – nachdem die Franzosen zuvor im Halbfinale das deutsche Team besiegt haben.
Geheimfavorit Portugal: „Wenn die Mannschaft tatsächlich mal als Team auftritt und Ronaldo seine Larmoyanz ablegt, dann könnte dieser Jahrhundertspieler seine Elf zur Europameisterschaft führen.“
Konstantin Heidrich
Matthias Kirschnereit Volles Augenmerk auf die EM – und so hat der Pianist sogar sein Festival in Ostfriesland rund um die Spiele geplant, denn: „Deutschland wird Europameister!“
Zauberer Götze, GuteLaune-Onkel Podolski und die wandelnde Wand Neuer, vor der Boateng alles abräumt: Für den Cellisten des Fauré Quartetts muss der amtierende Weltmeister einfach auch Europameister werden.
Juli/August 2016 concerti 9
Fotos: Stefanie Albert, Lukas Beck, Olaf Malzahn/SHMF, Gregor Hohenberg, Marco Borggreve (2), Felix Broede, Florence Grandidier, Seven Haberland Uwe Arensn , Harald Hoffmann/DG, Mat Hennek
muss ins Eckige!
Porträt
Aus dem Klanglabor Angefangen hat alles 1984 in einem Duo – seither hat die Neugier auf Entdeckungen jenseits der Genregrenzen die lautten compagney stetig wachsen lassen. Von Eckhard Weber
10 concerti Juli/August 2016
Fotos: Ida Zenna
V
ergangen die Zeiten, als Alte Musik nur eine abgezirkelte Veranstaltung für ausgewählte Hörerkreise war: Heute erreichen diese Künstler breite Publikumsschichten. Nicht zuletzt dank der Berliner Lautten Compagney: Hat sich das Ensemble doch mit zahlreichen Ausgrabungen und Wiederentdeckungen einen Namen gemacht – sei es nun mit der Tanztheaterproduktion Amore doppio Wer suchet, der auf Musik von Giovanni Batfindet sich ... in neuen tista Bononcini oder auch dem Formationen zusammen Aufführungsmarathon von vier Passionen Carl Philip Emmanuel Bachs an einem einzigen Tag. Solch erfrischende Ansätze pin, dessen Hauptakteure das Markenzeichen der Formation sprechen selbst ein Publikum Ensemble selbst stellt: „Aequisind seine überraschenden an, das bislang nichts mit Alter nox mit dieser konzentrierten Formate, gerne auch über die Musik am Hut hatte. Was Wolf- und für Neues offenen FestivalGenregrenzen hinweg: So geht gang Katschner immer wieder Atmosphäre ist für uns wie ein es mit dem Sheng-Virtuosen irritiert: „Ich finde es sehr scha- Klanglabor“, schwärmt KatschWu Wei und der Schauspiele- de, dass es im Musikleben teils ner. So gab es im März etwa rin Eva Mattes auf die Spuren immer noch merkwürdige ein Hörstück über Don Quijote Marco Polos, entstand mit Mai- Schwellen gibt“, sagt der Leiter mit spanischer Musik – und als länder Marionettenspielern und Mitbegründer der Lautten Sprecherin war Mechthild eine zauberhafte Puppenthea- Compagney. Großmann zu erleben, die terproduktion von Händels Staatsanwältin aus dem Münster-Tatort. Kreuzritter-Oper Rinaldo, wur- Eine Staatsanwältin auf der de mit Tänzern der Compagnie Spur von Don Quijote Angefangen hat die Erfolgsgevon Sasha Waltz bei Il Pianto Eben diese Grenzen zwischen schichte des Ensembles 1984 d’Orfeo der Bereich des moder- den unterschiedlichen Zirkeln als Lauten-Duo: Waren Katschnen Tanzes beschritten – und zu öffnen, ist eines seiner An- ner und sein Kollege Hansder jüngste Streich Sommer- liegen. Premiere haben die Werner Apel doch schon wähnachtstraum! mit Dominique Programme in der Regel jähr- rend des Gitarrenstudiums an Horwitz kommt nun als Shake- lich beim Festival Aequinox im der Berliner Hochschule für speare-Revue daher. brandenburgischen Neurup- Musik „Hanns Eisler“ auf die
Laute umgestiegen und hatten „Lauten, Gitarre, Harfe und Ordabei den enormen Reichtum gel werden bei uns sehr diffedes Repertoires entdeckt, denn renziert in Klangmischungen seit der Renaissance besaß die eingesetzt. Wir sind deshalb Laute den gleichen universel- nicht so oberstimmenbetont len Stellenwert wie später das wie andere Ensembles“, erklärt Klavier. „Für uns war es vor Katschner. Dieser direkt anallem die Möglichkeit, aus die- sprechende, energiegeladene sem Gitarren-Ghetto auszubre- Klangreichtum vermittelt sich chen“, erinnert sich der Saiten- auch auf zahlreichen EinspieMann. „Mit der Laute gab es lungen – und ist zweifellos viel mehr Chancen, mit ande- einer der Gründe für den langren Instrumenten zusammen- jährigen internationalen Erfolg zuspielen, vor allem durch das der Lautten Compagney. Continuo-Spiel.“ Als die beiden online-Tipp dann Mitte der 90er Jahre die ersten Musiktheaterprojekte in Angriff nahmen, wuchs das Monteverdis Marienvesper Ensemble an – heute besteht Video & Termine: die Lautten Compagney aus concerti.de/ lauttencompagney einer kompakten Besetzung von 15 Spielern, die sich für CD-TippS Operneinstudierungen auf bis zu zwei Dutzend Musiker ausDie Reisen des Marco dehnt. Polo Lautten Compagney, Eva Mattes In der Oberliga der Alte-Musik(Rezitation), Wu Wei Ensembles zeigt die Lautten (Sheng), Wolfgang Katschner (Ltg). dhm Compagney eine unvergleichliche klangliche Signatur, vor Best of allem durch ihr farbiges, lebLautten Compagney Werke von Bach u. a. haftes Basso-Continuo-FundaLautten Compagney, ment, dem die Ursprünge als Wolfgang Katschner (Ltg). dhm Lauten-Duo anzumerken sind:
Konzert-TIPPs
Kassel Sa. 16.7., 20:00 Uhr Schloss Wilhelmshöhe (Reithalle am Marstall) Kultursommer Nordhessen. Eva Mattes (Sprecherin), Wu Wei (Sheng & Erhu), Lautten Compagney Schmochtitz So. 17.7., 17:00 Uhr Bischof-BennoHaus Lausitzer Musiksommer: Chirping of the Nightingale. Lautten Compagney. Werke von Playford, Purcell, Ravenscroft, Dowland, Mattheis u. a. Wetzlar Di. 19.7., 20:30 Uhr Freilichtbühne Rosengärtchen Wetzlarer Festspiele. Sommernachtstraum! Eine Shakespeare-Revue. Dominique Horwitz (Sprecher), Marielou Jacquard (Sopran), Suse Wächter (Puppenspiel), Christian Filips (Regie), Lautten Compagney Lörrach Di. 26.7., 20:00 Uhr Burghof STIMMEN: La Dolce Vita. Mine (Pop gesang & Electro), Dorothee Mields (Sopran), Lautten Compagney. Werke von Monteverdi & Mine Trier Sa. 20.8., 22:00 Uhr KonstantinBasilika Mosel Musikfestival. Bacharkaden. Calmus Ensemble, Lautten Compagney. Werke von Bach Hannover Do. 25., Fr. 26. & Sa. 27.8., 20:30 Uhr Gartentheater Herrenhausen Sommernachtstraum! Eine Shakespeare-Revue. Besetzung siehe Wetzlar
Juli/August 2016 concerti 11
Interview
»Ich möchte auch mal beschützt werden« Als »Lady Gaga der Klassik« oder »Ba-Rock-Röhre« wird simone kermes gefeiert – dabei gibt sich die Sängerin tief in ihrem Inneren gern der Melancholie hin. Von Christoph Forsthoff
B
e r l i n , e i n wa r m e r A l t b a u wo h n u n g g e b e t e n . Kostümen und Perücken verFrühsommernachmittag, Schwärmt von ihrem aktuellen knüpft hat. Auch für das Geim Hinterhof toben Kin-„Love“-Programm, für das die spräch hat sie Ring und Ohrder. Simone Kermes hat auf gefeierte Koloratursopranistin gehänge auf ihr azurfarbenes den mit üppig blühenden Madrigale, Songs und Arien Kleid abgestimmt und ihre Pflanzen bestückten Balkon rund um die Liebe aus Renais- blauen Augen leuchten, wenn ihrer stilvollen und ge - sance und Frühbarock zusam- sie gestenreich von dieser Proschmackssicher eingerichteten mengetragen und mit Tänzern, duktion über das größte aller
Geboren in Leipzig, absolviert Simone Kermes eine Lehre zur »Fachkraft für Schreibtechnik«, wird mit 18 Mutter einer Tochter. Dann erfüllt sie sich ihren Traum, studiert Gesang. Ein erstes und einziges festes Engagement in Koblenz folgt, sie gewinnt Wettbewerbe – und macht dann Karriere mit Unbekanntem aus dem italienischen Barock.
12 concerti Juli/August 2016
Foto: Sandra Ludewig
zur person
Gefühle erzählt. Schwer, sich in diese Künstlerin und Frau nicht zu verlieben …
auch wenn immer wieder Leu- dann dein Antrieb? Vor einem te wie jetzt Sie kommen und großen Konzert habe ich mal mich fragen: Wann haben Sie gemerkt, wie ich krank werde wieder Ihre roten Haare? Meis- und da hatte in der Nacht vor Darf ich Ihnen sagen, dass ich tens sind das übrigens Frauen meinem Auftritt einen Traum: Ihrer feuerroten Haarpracht wie jüngst jene, die gerade ein Wenn jetzt jemand käme und eine kleine Träne nachweine? Buch über die Bedeutung der sagte, „Komm’ mit auf die Insel Ja, da gibt es noch ein paar an- Haarfarben geschrieben hatte. und lass’ alles hinter dir, du dere, aber das ist schon okay Sie erzählte mir, blonde Frauen, musst nie mehr singen“ – wie (lacht). Ich selbst bin froh, das seien die Engel, die von den schöne wäre das … (lacht) denn ich konnte die Haare Männern beschützt werden nicht mehr sehen – und eigent- wollten – während rot eher für … einmal aus allen Zwängen lich war ich ja schon als Kind Power und Gefahr stünde und flieh’n … blond. Das ist wirklich meine bei den Männern oft Angst Ich habe das Konzert dann gesungen, es war ein RiesenHaarfarbe, ich bin zurückge- auslöse… kommen zu meinen Wurzeln, Erfolg und mein Körper hat fühle mich wohler und kann trotz Erkältung mitgemacht. »Als Künstler darf Aber manchmal denke ich mir jetzt auch viel mehr Sachen man nie mit allem schon: Die jetzt auf der andeanziehen, da ich nicht mehr so definiert bin auf dieses Rot. ren Seite sind, die haben nicht zufrieden sein« diesen Stress und ahnen auch Und vermutlich hatten Sie nicht, was du gerade Furchtba… Sie wollen also jetzt eher auch genug von res durchmachst. Denn ich bin beschützt werden… Bezeichnungen wie „Lady immer in dieser Position, wo Gaga der Klassik“ oder „Crazy … ja, ich möchte auch mal be- das Publikum von mir auch Queen of Barock“ … schützt werden: Das habe ich Entertainment erwartet – ob … damit habe ich keine Proble- noch nie erlebt – allerdings das nun meine Schuhe sind … me, das sagen sie ja auch immer weiß ich auch nicht, ob jemals noch alle. Nein, ich hatte die diese Zeit kommen wird (lacht), … wo mancher denkt: Wie kann Königin der Nacht zu spielen dass jemand mir all meine Ver- sie nur in solchen High Heels und Regisseur Robert Carsen antwortung abnimmt. Aber laufen … wollte, dass ich mir die Haare vielleicht würde das auch gar (lacht) … und dann singe ich dunkel färbe, damit das so aus- nicht funktionieren und mich Olympia und die Leute toben sähe wie die Dita Von Teese! langweilen, wenn ich nur mei-– aber sie wissen nicht, was in Ich habe das gemacht – und als nen Kaffee oder mein Sekt- mir vorgeht. Natürlich bin ich ich dann in den Spiegel guckte, chen trinke und gar nichts danach glücklich, sie als Künsthabe ich mich überhaupt nicht mehr machen muss, weil je- lerin begeistert und berührt wiedererkennen können und mand die Kohle bringt und oder auch amüsiert zu haben: nur noch gehofft, dass die Pro- mich versorgt und ich nur noch Das ist schön und gibt mir duktion bald vorbei ist. Dann sage: Ich möchte jetzt diese Energien, denn natürlich muss auch ich mich auftanken. Doch bin ich zum Frisör und habe Tasche und jene Schuhe … mal sehen, wie lange das noch gesagt: Bitte diese Farbe raus… ist das nicht eine ziehen – und plötzlich kam die geht (lacht) ... helle Farbe wieder hervor. Und fürchterliche Vorstellung? da habe ich gedacht: Super, das Ja, denn als Künstler ist es im- Das klingt, als dächten Sie lassen wir und machen es noch mer wichtig, dass du nicht mit ernsthaft über einen Rückzug etwas heller. allem zufrieden bist. In dem von der Bühne nach. Moment, wo du das volle Glück Manchmal sage ich, jetzt singe Und nun sind Sie nicht mehr erfährst – etwa in Bezug auf ich keinen Mozart mehr, das die Crazy Queen, sondern der die Liebe – entfernst du dich war jetzt meine letzte Così – blonde Engel … von der Kunst: Warum sollst und dann sagen alle: Oh nein … auf jeden Fall bin ich froh, du dann noch singen? Was ist … aber warum denn nicht? Es Juli/August 2016 concerti 13
Interview
suchen sich die Stoffe für Ihre muss doch auch mal Schluss … ja, warum eigentlich nicht? sein mit Mozart. Andererseits Natürlich gäbe es in der Oper Kleider selbst aus und lassen geht es mir zur Zeit eigentlich viele Herausforderungen, aber sich diese schneidern – woher sehr gut, weil ich doch relativ sie kosten eben auch Zeit – und rührt dieses Faible für das frei bin – eine Freiheit, die an- da ziehe ich dann jene Kreati- äußere Erscheinungsbild? dere Künstler überhaupt nicht vität vor, wo ich selbst nach Das habe ich schon ewig – haben. neuen Herausforderungen su- wahrscheinlich hängt es mit che, auch nach neuer Musik der Barockmusik zusammen, Inwiefern Freiheit? und neuen CD-Konzepten: Das denn in dieser Musik steckt so Sei es, dass ich alles ohne Maviel an Leben und Gefühlen, nager mache, dass ich keine »Es gibt Sänger, da dass ich immer fand, das müsse auch ein bisschen spektakuOper machen muss, dass ich lär sein. Natürlich muss das meine Programme alle selbst geht das Outfit gar gestalte und bestimme, was ich Outfit dann auch zu einem nicht!« in den großen Konzerten singe passen – weshalb ich nach mei– und zwar auch hinsichtlich ist für mich künstlerischer, als ner Zeit mit den roten Haaren der Musiker und Dirigenten. wenn ich sechs Wochen in der jetzt auch einiges aussortieren Das ist schon ein ganz großer Oper herumhänge – und es musste, das mir einfach nicht Luxus und mir wichtig – und dann womöglich noch nicht mehr steht. da habe ich trotz all dieser Un- mal gut oder interessant wird. bilden sehr viel Freiheit und Das habe ich schon oft genug Wer berät Sie dabei? Ich habe hier in Berlin eine die möchte ich mir natürlich erlebt! ganz tolle Designerin und auch bewahren. Schneiderin, die jetzt auch die Vielleicht ist jetzt Ihre nächste Dabei dünkt die Oper als Ihre Kostüme für unsere „Love“Frage, warum ich nicht häufi- Bühne, legen Sie doch sehr ger auf der Opernbühne stehe … viel Wert aufs Outfit. Sie Produktion gemacht hat – ein 14 concerti Juli/August 2016
Fotos: Sandra Ludewig, Moritz Schell
Nachdenklich: NIcht nur auf der Bühne sucht die Sopranistin nach Tiefe
Traum! Sie berät mich und ich Und wie ist das bei einem kann ihr voll vertrauen – was „normalen“ Konzert? übrigens auch andere Sänger Im Liederabend ist das wieder gelegentlich gut gebrauchen anders, da ist das tiefer – und könnten, jemanden, der sie all diese Musik, die ruhig, langberät: Da gibt es einige, da geht sam und tief ist, das bin vieldas Outfit gar nicht. Übrigens leicht mehr ich. Natürlich ist auch in der Oper, wo sie man- es auch in so einem Konzert che Kollegen in irgendwelche wichtig, die Leute zu unterhalKlamotten reinstecken und ten, aber am Ende möchte ich dann siehst du das und denkst: dann doch eine Tiefe erleben. Warum sagt denn da niemand etwas?! »Letztendlich Wen sehen wir denn in diesen vielen verschiedenen Kleidern – ist das Simone Kermes oder doch eher eine Kunstfigur?
punkte ich mit der Tiefe mehr«
Wenn ich das „Love“-Pro- Gedanken, die so völlig im gramm betrachte, dann ist das Kontrast stehen zu jenem schon eine Figur. Sicher bin ich Öffentlichkeitsbild, das Sie das auch, weil die Musik sehr sonst verkörpern. intim ist und es schon meine (lacht) Ja, das stimmt – doch in Erfahrungen und Gefühle sind, meinem Inneren bin ich sehr die ich zum Ausdruck bringe. melancholisch. Natürlich habe Aber natürlich würde ich im ich Temperament, brauche Feuer und Emotionen, aber ich Leben nie mit einer Perücke brauche auch echte Gefühle. herumlaufen. (lacht) Und so brauche ich in einem Konzert auch immer die Tiefe, muss es immer eine solche Arie geben – und ich weiß, dass ich damit letztendlich eigentlich mehr punkte als mit dem anderen. Und trotzdem setzen Sie auf das Entertainment?
Um den Kontrast zu haben, damit man das andere noch tiefer erleben kann. Das ist wichtig, auch für die Menschen – selbst wenn diese eine bestimmte Erwartung von mir Markenzeichen vergangener Tage: Für ihr Programm »Colori d’amore« setzte Simone Kermes auf feuerrote Haarpracht
haben, immer diese schnellen Töne wollen. Doch gerade das „Love“-Programm jetzt zeigt mir: Wenn du das gut gestaltest, bedarf es gar nicht dieser schnellen Töne und des Entertainments. Und das ist viel schwieriger, solch einen Spannungsbogen zu gestalten, wenn da ansonsten rein gar nichts ist, denn da musst du echt sein, rein und pur. Doch genau das bringt eben auch solch eine zerbrechliche und interessante Schönheit mit sich: Und das bin ich eigentlich eher. Konzert-TIPPs
Bad Kissingen Sa. 22.7., 20:00 Uhr Regentenbau Kissinger Sommer. Simone Kermes (Sopran), Sara Domjanic (Violine), Jorge González (Klavier), L‘Orchestre Philharmonique de Marseille, Lawrence Foster (Ltg.). Werke von Bruch, Rossini, Mozart, Copland, u. a. Eltville Fr. 19.8., 20:00 Uhr Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Simone Kermes (Sopran), La Magnifica Comunità, Indra Stark & Michele Ciacci (Tanz), Torsten Händler (Choreografie & Regie), Enrico Casazza (Leitung). Werke von Monteverdi, Purcell, Dowland u. a. Wotersen Do. 25.8., 20:00 Uhr Reithalle Schleswig-Holstein Musik Festival Programm siehe Eltville Meldorf Fr. 26.8., 20:00 Uhr Dom Schleswig-Holstein Musik Festival Programm siehe Eltville online-Tipp
Simone Kermes vs. Vivica Genaux Video & Termine: concerti.de/kermes CD-Tipp
Love – Werke von von Purcell u. a. Simone Kermes (So pran), La Magnifica Comunita, Enrico Casazza (Ltg). Sony Classical Juli/August 2016 concerti 15
ANNA NETREBKO CECILIA BARTOLI ELĪNA GARANČA JONAS KAUFMANN ROLANDO VILLAZÓN
AUF 2 CDs – STERNSTUNDEN DER OPER MIT DEN GRÖSSTEN STIMMEN UNSERER ZEIT! JETZT IM HANDEL La donna è mobile (Rigoletto) • Gefangenenchor (Nabucco) Bildnisarie (Zauberflöte) • Casta Diva (Norma) u.v.m.
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Ruth Walz/Salzburger Festspiele
Amouren im Dunkel des Gartens: Le nozze di Figaro unter der Regie von Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen
18_Porträt Irrtum eingeschlossen! Mögen die Kritiker ihn auch schmähen, Sven-Eric Bechtolf
bleibt sich und seinem Erzähltheater auch auf der Salzburger Opernbühne treu 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Juli/August 2016 concerti 17
Porträt
Irrtum eingeschlossen! Mögen die Kritiker ihn auch schmähen, sven-eric bechtolf bleibt sich und seinem Erzähltheater auch auf der Salzburger Opernbühne treu. Von Irene Bazinger
18 concerti Juli/August 2016
Fotos: Julia Stix, Ruth Walz/Salzburger Festspiele
S
ven-Eric Bechtolf ist künstlerischer Direktor der Salzburger Festspiele, des größten und berühmtesten Theaterfestivals der Welt. Als sein Vorgänger Alexander Pereira im Herbst 2014 vorzeitig an die Mailänder Scala gewechselt war und zwei führungslose Jahre bis zum Amtsantritt von Markus Hinterhäuser drohten, sprang der Schauspieler und Regisseur zusammen mit der Präsidentin Helga RablStadler für 2015 und 2016 ein. In dieser Spielzeit umfasst das Programm über 80 Konzerte, Lesungen, den Jedermann sowie sechs spektakuläre Neuproduktionen – insgesamt 192 Aufführungen. Eingeladen wurden Franz Welser-Möst Misstraut Dogmatikern und Alvis Hermanis mit aller Art: Regisseur Sven-Eric Bechtolf Strauss’ Die Liebe der Danae, Alejo Pérez und Reinhard von der Thannen mit Gounods Faust, Thomas Chairns für die Uraufführung von Thomas sagen wird: „Das Theater / ins- qualm, durch das offene FensAdès’ The Exterminating An- besondere die Oper / geehrter ter sind Passanten, Glocken gel, die der Komponist eigen- Herr / ist die Hölle!“ und Fiaker zu hören. Sollte dies händig dirigiert. Daneben Deein Elfenbeinturm sein, so eiborah Warner für Shakes- Raus aus dem Elfenbeinturm, ner voll reiner Energie und peares Der Sturm, Dieter Dorn rein in den Qualm des Lebens preußischer Disziplin – obwohl mit Becketts Endspiel sowie Er lacht darüber herzlich und Bechtolf 1957 in Darmstadt zur Gerd Heinz und seine Bern- reibt sich mit diabolischem Welt kam und in Hamburg aufhard-Inszenierung Der Igno- Vergnügen die Hände. Sein wuchs. rant und der Wahnsinnige, in spartanisch eingerichtetes Bü- Sein reservierter, bestimmter der Bechtolf nach Jahren auch ro im Großen Festspielhaus Habitus und seine konservatiselbst wieder Theater spielen füllt sich während des Ge- ven, entschieden nicht marktund in der Rolle des Doktors sprächs bald mit Zigaretten- konformen Aussagen zu Kunst,
Hier inszeniert der Chef persönlich: Szene aus Bechtolfs Salzburger Figaro
Postdramatik gestohlen bleiben kann. Was nach seiner Salzburger Zeit kommen wird? „Mal sehen, wohin der Wind mich trägt.“ Er wird auf jeden Fall wieder Theater spielen. Und inszenieren – an der Berliner Staatsoper 2017 etwa Purcells King Arthur mit René Jacobs. Bleiben indes, fügt er mit seinem entwaffnendem Lächeln an, werde sein Leitsatz in der künstlerischen Auseinandersetzung wie im Leben: „Irrtum eingeschlossen!“
Kommerz, Regietheater sind oft sogar komisches, unterhaltihm rasch übel genommen wor- sames, zum Lachen animierenden: Sven-Eric Bechtolf hat des. Was für ein Vorwurf … Er keinen guten Ruf, stimmt’s? sei, so geht die bösartige Tirade „Viel schlimmer“, korrigiert er, weiter, ein Kulinariker in Zei„ich habe einen miserablen Ruf, ten, die politischen Furor gelte als snobistisch, arrogant, bräuchten – also hinweg mit schnöselig, karrieregeil“ – und ihm! Der Gescholtene sieht das es klingt nicht so, als wäre ihm naturgemäß anders, bezichtigt dies völlig gleichgültig, son- seine Kritiker der Borniertheit, dern als könne er halt nichts Ignoranz und intellektuellen dagegen tun. Doch Diplomatie „Schmalführung“ – und führt ist nun mal seine Sache nicht, mit distanzierter Höflichkeit ebenso wenig wie Anpassung: aus, dass er weder der Theorie Lieber sucht der mächtige The- noch der Philosophie missatermann das künstlerische traue, sondern vielmehr DogWagnis und traute sich so matikern aller Art, aller Couschon bald nach ersten Schau- leur und aller Parteien. spielinszenierungen erfolgreich auch an die Oper heran. »Mal sehen, wohin Mit Welser-Möst brachte er in der Wind mich trägt« Wien ab 2007 Wagners Der Ein Konflikt, hinter dem sich Ring des Nibelungen heraus, mehr verbirgt als die Privatfehfür Salzburg hat er mittlerwei- de mit dem Feuilleton. Eher le drei Mozart-Opern (Così fan schon offenbart sich hier ein tutte, Don Giovanni, Le nozze zeitgenössisch-ästhetischer di Figaro) neu inszeniert – üb- Richtungsstreit: Künstler gerigens ohne Regiegage. gen Konzepte, Kunst gegen Manche Kritiker haben ihm Kreativwirtschaft. Bechtolf hat danach abermals reflexartig stets betont, dass er ein Vervorgeworfen, zu wenig intel- fechter des identifikatorischen lektuell, ja geradezu theo-Theaters ist, das an Figuren, riefeindlich zu sein: Bechtolf Geschichten und Erzählzusamsei einer, der als Regisseur ein- menhänge glaubt – und dass fach „nur Theater“ mache – und ihm alle popkulturell-ironische
Opern-TIPPs
Salzburg Fr. 29.7., 19:00 Uhr (Premiere) Felsenreitschule Mozart: Così fan tutte. Ottavio Dantone (Leitung), Sven-Eric Bechtolf (Regie)
Weitere Termine: 31.7., 2., 6., 10. & 12.8. Do. 4.8., 19:00 Uhr (Premiere) Haus für Mozart Mozart: Don Giovanni. Alain Altinoglu (Leitung), Sven-Eric Bechtolf (Regie) Weitere Termine: 7., 9., 13., 18. & 21.8. Di., 16.8., 19:00 Uhr (Premiere) Haus für Mozart Mozart: Le nozze di Figaro. Dan Ettinger (Leitung), Sven-Eric Bechtolf (Regie) Weitere Termine: 19., 22., 25., 28. & 30.8. online-Tipp
Sven-Eric Bechtolf über „Rusalka“ Video & Termine: concerti.de/bechtolf DVD-Tipps
R. Strauss: Ariadne auf Naxos Jonas Kaufmann, Elena Mosuc, Wiener Philharmoniker, Daniel Harding (Ltg). Sony Classical Mozart: Le nozze di Figaro Luca Pisaroni, Anett Fritsch, Wiener Philharmoniker, Dan Ettinger (Ltg). EuroArts Juli/August 2016 concerti 19
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
MÜNCHEN DO. 21.7.2016
Uraufführung: Im tänzerischen Puls des Chicago-Jazz Ballett Afroamerikanische
Schreiner: Chicago 1930 Residenz (Cuvilliéstheater). Karl Alfred Schreiner (Choreografie), Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz Weitere Termine: 23., 24., 25., 27., 28. & 29.7.
Im Rhythmus der Großstadt: das Ballett des Gärtnerplatztheaters 20 concerti Juli/August 2016
Feuergott Loge (Matthias Wohlbrecht) kann natürlich zaubern KARLSRUHE SA. 9.7.2016
Wagnerglühen Oper Ring-Tetralogie nimmt den Stuttgarter Erfolg
zum Vorbild und setzt auf gleich vier Regisseure
D
as erfolgreiche Stuttgarter Modell einer beispielgebenden Ring-Interpretation durch gleich vier Regisseure steht Pate für die neue Tetralogie in Karlsruhe: Statt der Behauptung einer Einheit des heterogenen Mammutwerks durch ein durchgängiges Regieteam wird jeder Ring-Teil von einem anderen jungen Regisseur verantwortet. Den Rheingold-Vorabend übernimmt David Hermann. Der Sieger des Grazer Ring-Awards arbeitete zuvor an Häusern wie der Deutschen Oper Berlin und der Oper Zürich und sorgte auch in Karlsruhe mit bild-
mächtigen Inszenierungen von Die Troyaner und Boris Godunow für Aufsehen. Gewohnt hohe musikalische Qualität garantiert Justin Brown am Pult eines der ganz starken deutschen Wagnerorchester. Der Generalmusikdirektor hatte zuletzt mit der glänzend disponierten Badischen Staatskapelle für fein abgemischtes Parsifal-Glühen gesorgt und die Schönheiten der Partitur nuancenreich ausgekostet. Wagner: Das Rheingold Staatstheater Karlsruhe. Justin Brown (Leitung), David Hermann (Regie) Weitere Termine: 14. & 20.7.
Fotos: Marie-Laure Briane, Felix Grünschloß, Andy Tasher, Steven Haberland
Musiker brachten in den 20erJahren den New-Orleans-Jazz nach Chicago. Dort entwickelten junge weiße Musiker eine eigene Variante dieses Musikstils – den Chicago-Jazz. Mit seinem Rhythmus einer Großstadt zwischen Unterhaltungssucht und Prohibition wurde er zum Spiegel des Lebensgefühls der 30er-Jahre. Karl Alfred Schreiner macht sich mit seiner Tanzkompagnie auf die Reise in eine Gesellschaft, in der Aufstieg und Fall, Tempo und Erstarrung sowie Treue und Verrat eng beieinander liegen und die Blutrache das geltende Gesetz der Straße ist.
BOCHUM FR. 12.8.2016
Weitere Tipps
Gipfeltreffen
Hamburg
Oper Alte-Musik-Meister René Jacobs inspiriert
TURANGALÎLA
Ruhrtriennale-Chef Johan Simons zu Gluck
E
s war just René Jacobs, der Johan Simons vorschlug, gemeinsam eine Neuinszenierung der selten gespielten italienischen Fassung von Glucks Alceste zu realisieren. Der weltberühmte Barockdirigent, der im vergangenen Jahr bei der Ruhrtriennale mit großem Erfolg eine Aufführung von Haydns Schöpfung dirigierte, findet manche Stellen aus Glucks hochdramatischer Oper sogar „noch besser als bei Euripides“: „Mit Worten lassen sich vielleicht nur 60 Prozent
dessen sagen, was Alceste in ihrem Inneren fühlt“, so Jacobs, „aber zwischen den gesungenen Zeilen hat Gluck Orchestermotive eingebaut, die uns weit mehr über die Figur der Titelheldin sagen.“ Jacobs und Festivalintendant Simons garantieren ein hoch spannendes Gipfeltreffen im Zeichen von Gluck. Gluck: Alceste Ruhrtriennale. René Jacobs (Leitung), Johan Simons (Regie) Weitere Termine: 14., 20., 21., 25., 27. & 28.8.
BERLIN SO. 10.7.2016
Verdichtung Beziehungen unters musikalische Mikroskop r reduziert große Emotionen zu stillen, fragilen und berührenden Klanggebilden: Salvatore Sciarrino gehört zu den radikalsten Opernkomponisten der Gegenwart. Er ist ein Anti-Naturalist und Anti-Expressionist, der feinste Psychogramme seiner Figuren zeichnet. Sciarrinos bekannteste Oper feiert nun Premiere im Schillertheater im Rahmen von INFEKTION!, dem Festival für Neues Musiktheater. In Luci Sciarrino: Luci mie traditrici Staatsoper Berlin. David Robert Coleman (Leitung), Jürgen Flimm (Regie) Weitere Termine: 12., 13., 15. & 16.7.
Stuttgart
DIE PURITANER Fr. 8.7., 19:00 Uhr Oper Stuttgart Seit ihrer umjubelten Uraufführung 1835 in Paris ist Vincenzo Bellinis letzte Oper Botschafterin der melodischharmonischen Entgrenzung eines ekstatischen Belcanto. Intendant Jossi Wieler inszeniert. Verbier
Oper Sciarrinos Luci mie traditrici legt menschliche
E
So. 3.7., 18:00 Uhr Hamburgische Staatsoper John Neumeier und Kent Nagano sind vereint in der Begeisterung für Olivier Messiaen und dessen großen sinfonischen Liebes gesang, der die 42. Hamburger Ballett-Tage als Uraufführung eröffnet.
mie traditrici spürt er dem Verlust der Liebe als einer Metamorphose nach, wagt einen mikroskopischen Blick in die Nervenbahnen des sensiblen Grafen Malaspina, der die Untreue seiner Gattin durch Mord an ihrem Liebhaber bestraft.
Bassbariton Otto Katzameier gibt den betrogenen Gatten Malaspina
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Falstaff So. 29.7., 19:00 Uhr Verbier Festival Der walisische Bassbariton Bryn Terfel ist ein sängerisches Naturereignis und als solches der ideale Interpret von Verdis Wein und Weib liebendem dicken Ritter. Jesús López Cobos dirigiert die halbszenische Version. Bremen
TANCREDI So. 28.8., 18:00 Uhr Musikfest Bremen Ottavio Dantone dirigiert Rossinis melodienpralles Kriegs- und Liebesdrama konzertant in einer Traumbesetzung: mit Sopranistin Olga Peretyatko, Mezzo Marianna Pizzolato und Tenor René Barbera.
Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Juli/August 2016 concerti 21
WIR KOMMEN AUCH ZU IHNEN! Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden
Wien 8. & 9. Juni 2016 Baden-Baden 11. Juni 2016 Prag 5. September 2016 London 7. & 8. September 2016 Grafenegg 10. September 2016 München 11. September 2016 Düsseldorf 2. Februar 2017 Hannover 4. Februar 2017 Hamburg 6. Februar 2017 Madrid 16. & 17. Mai 2017 Paris 19. & 20. Mai 2017 Wien 22. & 23. Mai 2017 WWW.STAATSK APELLE-DRESDEN.DE
Hessen
Das Musikleben in Hessen im Juli und August
2 Anna Lucia Richter
Fotos: Matthias Baus, Mareike Foecking, Ilaria Scarpa, Friedrun Reinhold
… liebt spontanes Musizieren
4 Hilary Hahn
… sucht das Gespräch
8 Wiesbaden Biennale 2016 11 Tianwa Yang … lotet Grenzen aus
… geigt mit spanischem Kolorit
2_Porträt Bungee-Jumping für die Seele Auf ihren Touren durch die Welt lernt sich die Sopranistin Anna Lucia Richter immer wieder neu kennen 4_Interview »Was kann ich dafür, dass ich nun mal eine Frau bin?« Schönheit hin oder her: Star-Geigerin Hilary Hahn hält nichts von Marketing-Gags und aufwendiger Verpackung 8_Regionale Tipps So klingt Hessen!
Die wichtigsten Termine im Juli und August, ausgewählt von der concerti-Redaktion 14_ Klassikprogramm concerti 07-08.16 Hessen 1
PORTRÄT
Bungee-Jumping für die Seele Auf ihren Touren durch die Welt lernt sich die Sopranistin Anna Lucia Richter immer wieder neu kennen. Von Katherina Knees
S
chwungvoll piekt Anna Lucia Richter die Gabel in den Pflaumenkuchen. Die blauen Augen der jungen 2 Hessen concerti 07-08.16
Frau blitzen vergnügt, sie hat eine herrlich ungekünstelte Art und genießt sichtbar einen dieser raren Momente in ihren
heimatlichen Gefilden in Köln. Denn seit die Sopranistin 2012 den internationalen RobertSchumann-Wettbewerb ge-
Foto: Jessy Lee
Gesangsunterricht erhielt sie schon als Neunjährige: Anna Lucia Richter
winnen konnte und mit dem duktion der Choreografin Förderpreis des Landes Nord- Sasha Waltz in Amsterdam, rhein-Westfalen ausgezeich- Bergen und Berlin: Als Euridinet wurde, geht es Schlag auf ce sang sie die Premiere mit Schlag: Beinahe pausenlos ist 40 Grad Fieber und holte sich sie unterwegs, nicht nur in immer neue blaue Flecken bei Deutschland reißen sich die den Tanzeinlagen mit den ProKonzertveranstalter um die fitänzern, wurde vor der einen 25-Jährige. Nun ist die Sänge- Arie kopfüber über die Bühne rin zwar ausgesprochen reise- getragen und musste unmitlustig, und doch kann sie sich telbar vor einem anderen Einnoch immer nicht so ganz mit satz aus einem Loch im Bühdem Nomadenleben anfreunden: „Ich habe stets das Gefühl, »Ich sollte das mal dass meine Seele nicht so schnell fliegen kann wie ich. filmen, damit man Das ist das Schlimmste am mir das glaubt« Jetlag, denn ich habe dann das Gefühl, dass ich noch nicht vollständig angekommen bin.“ nenuntergrund hervorkletUnd weil sie die Seele nun tern. „Ich hab immer gedacht, einmal beim Singen braucht, ich muss diesen Weg, den ich ist für die Domstädterin jener da vor meinem Auftritt krieMoment im Konzert, wo alles che, mal mit dem Handy filwieder spürbar beisammen ist, men, weil mir das sonst keiner denn auch magisch und zu- glaubt“, erinnert sich die apartiefst beglückend. Eine Erfah- te Künstlerin lachend. „Ich sah rung, die Anna Lucia Richter aus wie ein Höhlenforscher – derzeit beinahe jede Woche eigentlich fehlte nur noch die machen kann, geht es doch für Stirnlampe.” Und schmunLiederabende und Konzerte zelnd fügt sie hinzu: „Es wurvon London nach Schwarzen- de zwar nicht gefordert, dass berg, von Lübeck nach Eltville ich Bungee-Jumping auf der und weiter nach Kiel, Luzern Bühne mache und dabei ein und Vilabertran: einmal quer hohes C singe – aber so in die durch Europa und zurück. Richtung ging es schon.“ Doch bei aller Liebe zu den Euridice mit 40 Grad Fieber Abenteuern der Oper und der Doch natürlich reicht in Sa- feierlichen Atmosphäre großer chen Jet-Set-Leben Belastbar- Oratorien: Vor allem liebt keit allein längst nicht aus: Richter die kleine Form des Schließlich ist gerade eine Liedes. Und hat hier vor einiOpernsängerin nicht nur ger Zeit die Faszination der stimmlich gefragt, sondern Lied-Improvisation für sich auch als Darstellerin. Und entdeckt: „Wenn ich mit dem Richter mag diese schauspie- Pianisten Michael Gees gelerischen Herausforderungen, meinsam herumexperimentiedie Inszenierungen mit sich re und im Konzert spontan bringen. Selbst wenn jene ge- Gedichte vertone, dann lerne legentlich ihre körperlichen ich ganz viel über mich selbst Grenzen ausloten wie vergan- und finde gerade in der Ungene Spielzeit die Orfeo-Pro- vorhersehbarkeit musikalisch
zu mir.“ Auch wenn es schwer sei, dem Publikum klar zu machen, dass es sich hierbei mitnichten um Jazz handle: „Es ist nicht in den Köpfen, dass viele klassische Komponisten früher wie verrückt improvisiert haben.“ Für die Sopranistin indes war sogleich klar, dass ihre erste Solo-CD unbedingt auch Improvisationen enthalten sollte. Da überrascht es denn auch nicht, dass in diesem DebütAlbum ganz viel Seele steckt: Denn die ist zum Glück rechtzeitig zur Aufnahme im Studio angekommen.
Konzert-TIPP
Eltville So. 24.7., 19:00 Uhr Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival. Anna Lucia Richter (Sopran), Itamar Zorman (Violine), Gabriele Carcano (Klavier), Stepp Quartett, Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds (Violine & Leitung). Haydn: Ouvertüre zu „Armida“, Kraus: Ouvertüre zu „Olympie“, Mozart: Sinfonie Nr. 33 B-Dur KV 319, Rezitative & Arien u. a. online-Tipp
Anna Lucia Richter singt Schubert Video & Termine: concerti.de/ annaluciarichter CD-TippS
Brahms: Ein deutsches Requiem Anna Lucia Richter (Sopran), MDR Rundfunkchor & SO, Marin Alsop (Ltg). Naxos Brahms, Schumann & Britten: Lieder Anna Lucia Richter (Sopran), Michael Gees (Klavier). Challenge Classics concerti 07-08.16 Hessen 3
Interview
»Was kann ich dafür, dass ich nun mal eine Frau bin?« Schönheit hin oder her: Star-Geigerin hilary hahn hält nichts von Marketing-Gags und aufwendiger Verpackung. Von Christoph Forsthoff
Sollen wir lieber die Rollen tauschen? Auf Ihrer Website finden sich mehrere Gespräche, in denen Sie Musikerkollegen interviewen – wären Sie im Grunde Ihres Herzens lieber Journalistin als Geigerin geworden?
(lacht) Natürlich möchte ich die Rollen nicht wirklich tauschen. Aber ich liebe es, Men4 Hessen concerti 07-08.16
schen zu befragen und hatte ursprünglich mal die Idee, regelmäßig solche Interviews auf meiner Website zu platzieren. Das ließ sich dann aber doch nicht verwirklichen und insofern ist es mehr zu meinem eigenen Vergnügen. Denn oft treffe ich im Laufe einer einzigen Woche so viele faszinierende Menschen, dass ich es als ein großes Glück empfinde, Zeit mit ihnen bei einem gemeinsamen Gespräch zu verbringen.
gehen, ganz gleich, welche Krisen noch auf uns zukommen. Ihr Optimismus in allen Ehren, aber muss die Klassik ange sichts der Überalterung des Konzertpublikums sich nicht stärker um die jungen Menschen bemühen?
Gut, dann übernehme ich die Fragen. In Deutschland wird gern die Krise der Klassik beschworen – erleben Sie das auch so?
Natürlich können wir auf aufwendige Werbekampagnen setzen, die neues Publikum bringen und Klassik populärer machen sollen. Doch am nachhaltigsten erreiche ich neue Zuhörer über das Herz der Klassik: über ihre Vielfalt, Qualität und Unterschiedlichkeit. Bieten wir den Leuten nur immer wieder das Gleiche an, werden wir potenzielle neue Zuhörer eher verlieren. Klassik, das ist vor allem die Chance zur Entdeckung – und der sollten wir uns nicht selbst berauben.
Nein, das habe ich noch nie so gesehen. International betrachtet, genießt doch die Klassik von allen musikalischen Genres die größte Aufmerksamkeit. Es gibt heute mehr Konzerthäuser als vor 50 Jahren, mehr Konzertreihen und Orchester. Die Klassik wird weiter ihren Weg
Dennoch zählt nun mal in unserer Zeit nicht allein der Inhalt, sondern auch die Ver packung. Lässt sich über aufwendige Fotoproduktionen, wie sie inzwischen für viele Alben gerade jüngerer Künstler üblich sind, die Klassik besser verkaufen?
»Krise? Die Klassik wird weiter ihren Weg gehen«
Foto: Michael Patrick OLeary
S
chönes Kind, was bist Du ernst!“ denkt der Besucher unwillkürlich beim Anblick von Hilary Hahn auf dem Konzertpodium. Und auch im Gespräch vermag die US-Amerikanerin diese Ernsthaftigkeit kaum einmal abzulegen – fast scheint es, als sei die 36-Jährige das wandelnde Pflichtbewusstsein. Dass ihre Violine da ausgerechnet den Spitznamen „Die Kanone“ trägt, mutet angesichts ihrer Beherrschtheit schon beinahe bizarr an – auch wenn das zarte Persönchen mit den sanften Katzenaugen und den Korkenzieherlocken sehr wohl von Entladungen ihrerseits zu erzählen weiß: „Meine Kamera habe ich vor Wut schon mal gegen die Wand geschmissen! Und Sie werden sich wundern – sie funktionierte noch ...“
kende Einschaltquoten für die Klassiksendungen im Radio und Fernsehen: Denn in der Folge würden Werbekunden wegbleiben und damit wäre das Überleben dieser Programme gefährdet. Die Klassik an sich wird überleben, solange Menschen musizieren – und sei es auch nur daheim – und komponieren – und sei es auch nur für sich selbst. Ein Plädoyer für die Klassik als Geschäft – oder für die Klassik als Kunst?
Wenn wir darüber sprechen, wie sich klassische Musik verkaufen lässt, müssen wir die Kunst auch als ein Geschäft betrachten. Aus meiner Sicht würde ich die Kunst an sich zwar vom reinen Geschäft trennen, aber letztendlich sind diese zwei sehr verschiedenen Welten doch unmittelbar miteinander verknüpft. Bieten wir keine Qualität, wird keiner kommen – doch wenn wir die Qualität nicht entsprechend verkaufen, nimmt sie keiner wahr.
zur Person
Deutsche Vorfahren: Hilary Hahns Familie stammt aus der Pfalz, geboren wurde die amerikanische Geigerin 1979 in Lexington, Virginia. Mit zehn Jahren studierte sie schon am Curtis Institute of Music und gab ihr erstes Solokonzert. In Deutschland spielte sie erstmals als 16-Jährige mit dem Symphonieorchester des BR. Seither tritt sie weltweit mit allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten auf.
Wie bei jedem Produkt kann auch hier ein Bild und ein Image dem Konsumenten eine Ahnung davon vermitteln, was ihn erwartet. Wobei ja nicht ich verkauft werden soll, sondern meine Arbeit – nur die lässt sich eben anders als meine Person nicht auf einem Foto festhalten.
Am Ende ist also auch die Klassik ein ganz normales Business ...
Nun, manchmal hält ein Kampagnenerfolg auch über ein Album hinaus – die Geigerin Vanessa Mae etwa, die einst für ein Coverfoto im feuchten Shirt aus dem Meer auftauchte, hat mit Blick auf ihre Verkaufszahlen einige Jahre von dem transparenten Look profitiert. Gilt auch in der Klassik der Marketing-Satz »Sex sells«?
Auch wenn viele die Kunst ungern als Geschäft betrachten, am meisten beunruhigt die Leute doch bei der Frage nach dem „Überleben“ der Klassik die finanzielle Seite. Keiner sorgt sich ernsthaft, dass die klassische Musik aussterben könnte, sondern es ist vor allem die Sorge, keine Tickets Das ist ganz einfach zu beantmehr verkaufen zu können, worten: Langfristig zählt allein keine finanzielle Unterstüt- die Qualität. Natürlich kann zung für die Orchester mehr jeder verschiedene Seiten seizu bekommen, nicht mehr ge- ner Persönlichkeit offenbaren nügend CDs zu verkaufen. – und wenn jemand ein nasses Oder auch die Sorge um sin- T-Shirt tragen möchte oder ein concerti 07-08.16 Hessen 5
Interview
anderer sich im Rollkragen wohl fühlt, warum nicht? Ein Problem wird’s nur, wenn es sich allein um einen Marketingeinfall handelt oder jemand allein um des Verkaufserfolgs willen ein falsches Bild von sich vermittelt.
»So wie ich auf der Bühne bin, bin ich auch im Leben« Bilder spielen auch bei den Covern und Booklets Ihrer Alben eine Rolle – und die sind nicht selten aufwendig insze niert. Mögen Sie die dazu gehörigen Foto-Shootings?
Welche Frau würde es nicht mögen, jede Menge Experten in Sachen Make-up, Frisur, Garderobe und Inszenierung um sich herum zu haben?! (lacht) Ja, ich genieße das schon. Andererseits betrachte ich jeden, der an solch einem Foto-Shooting beteiligt ist, als einen Künstler auf seinem Gebiet – und insofern ist so etwas auch ein gemeinsames Werk. Auch eine offenbar so ernst hafte Künstlerin wie Sie hat also Spaß an solch einer Selbstinszenierung.
Natürlich sind solche FotoShootings für jeden ermüdend, aber es ist doch eine schöne Abwechslung. Und am Ende stehen wirklich schöne Fotos – und das beinahe jedes Jahr aufs Neue! Wenn ich einmal alt bin, werde ich auf mein Leben zurückblicken können und auf diese Bilder, die bestimmte Lebensmomente festgehalten haben: Das ist doch eine wunderbare Sache! 6 Hessen concerti 07-08.16
Nun werden diese Fotos nicht nur für Ihre Alben genutzt, sondern auch für Konzert plakate und -flyer. Sie begeg nen sich also bei Ihren Auf tritten zwangsläufig immer wieder selbst – mögen Sie sich da noch sehen?
(lacht) Am meisten stört mich, dass Veranstalter und Medien einige dieser Fotos über Jahre hinweg immer wieder benutzen – selbst wenn sie inzwischen neue Bilder erhalten haben! Vor einiger Zeit habe ich ein fünfzehn Jahre altes Foto von mir in einer Zeitung gesehen! Ich möchte aber nicht mehr wie eine 20-Jährige aussehen, sondern wünsche mir ein aktuelles Foto, damit die Leute auch wissen, wer ich jetzt bin. Fürchten Sie dabei als aus gesprochen hübsche Geigerin nicht, dass Ihre Musik gele gentlich mehr mit den Augen als den Ohren »gehört« wird?
Ganz ehrlich, ich empfinde mich nicht mehr oder weniger hübsch als andere Menschen. Was kann ich dafür, dass ich nun mal eine Frau bin? Ich möchte meine Musik dem Publikum nahe bringen, möglichst viel von meinen Kollegen aufnehmen, um am Ende eine möglichst gute Künstlerin zu sein. Das ist einzig und allein mein Ziel als Musikerin. Trotz all Ihres Bemühens um künstlerische Wahrhaftigkeit – heutzutage spielt gerade bei jüngeren weiblichen Künstler innen auch das Thema Image eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Damit habe ich mich nie auseinander gesetzt: Ich bin ich. Eine Illusion meiner Person
könnte ich gar nicht aufrechterhalten – und es könnte auch frustrierend für alle Beteiligten sein, solch ein falsches Bild zu vermitteln. Nein, so wie ich auf der Bühne bin, bin ich auch im Leben. Hat Ihre Plattenfirma denn nie versucht, Ihnen ein bestimm tes Image zu verpassen?
Aus unternehmerischer Sicht mag die Betonung eines Images Sinn ergeben – und Künstler sind insoweit Produkte, als ihre Arbeit verkauft wird. Doch letztendlich muss der Künstler die Zügel in der Hand behalten und sagen: So bin ich, und genau so möchte ich auch dargestellt werden. Andernfalls können sich die Dinge schnell verselbständigen und am Ende stünde ein ziemlich unglücklicher Künstler, verwirrt und verloren in den Widersprüchen seiner Identität. Konzert-TIPP
Wiesbaden Fr. 26.8., 20:00 Uhr Kurhaus Rheingau Musik Festival. Hilary Hahn (Violine), Tschechische Philharmonie, Jirí Beˇlohlávek (Leitung). Dvořák Suite A-Dur op. 98b „Amerikanische Suite“ & Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 online-Tipp
Hilary Hahn spielt Brahms’ Violin konzert mit dem hr-Sinfonieorchester Video & Termine: concerti.de/hahn CD-Tipp
Mozart: Violinkonzert Nr. 5, Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4 Hilary Hahn, Dtsch. Kammerphilharmonie Bremen, P. Järvi. DG
SPIELZEIT 2016.2017 PREMIEREN OPER DIE FLEDERMAUS
PETER GRIMES
DIE ZAUBERFLÖTE
EUGEN ONEGIN
DAS RHEINGOLD
SIEGFRIED
DIE WALKÜRE
GÖTTERDÄMMERUNG
LA GIUDITTA
AUSTAUSCH-GASTSPIEL DES STAATSTHEATERS DARMSTADT
Operette von Johann Strauss | ML Michael Helmrath / Lynn Kao | IN Gabriele Rech | 16. Sep. 2016
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart | ML Konrad Junghänel | IN Carsten Kochan | 14. Okt. 2016
Oper von Richard Wagner | ML Alexander Joel | IN Uwe Eric Laufenberg | 13. Nov. 2016
Oper von Richard Wagner | ML Alexander Joel | IN Uwe Eric Laufenberg | 15. Jan. 2017
Oratorium von Alessandro Scarlatti | In Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz | ML Christian Rohrbach | IN Chris Pichler | 28. Jan. 2017
Oper von Benjamin Britten | ML Albert Horne | IN Philipp M. Krenn | 4. Feb. 2017
Oper von Peter Tschaikowski | ML Daniela Musca | IN Vasily Barkhatov | 11. Mär. 2017
Oper von Richard Wagner | ML Alexander Joel | IN Uwe Eric Laufenberg | 2. Apr. 2017
Oper von Richard Wagner | ML Alexander Joel | IN Uwe Eric Laufenberg | 23. Apr. 2017
CARMEN
Oper von Georges Bizet | ML Will Humburg | IN Sandra Leupold | 1. Jun. 2017
IN Inszenierung ML Musikalische Leitung
Spielplan & Vorverkauf unter www.staatstheater-wiesbaden.de
So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im Juli und August, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Rituale voll abgründiger Kraft und befreiender Energie Aufmarsch der Avantgarde aus Theater und Performance bei der Wiesbaden Biennale
A
ngebot für Besucher der Wiesbadener Biennale „This is not Europe“: Übernachtung in der Doppelbett-Suite inklusive Frühstück, 40 Euro. Nein, dies ist keine Empfehlung der Touristeninformation für Kunstfestbesucher – dies ist selbst Kunst! Um genauer zu sein: Das Schlafen im stilvollen Foyer des Hessischen Staatstheaters, in einem Designer-Bett Enzo Maris, gehört zur Kunstaktion „Asyl des 8 Hessen concerti 07-08.16
müden Europäers“, die wiederum Teil der neuen Biennale ist. Wer mit der Wiesbadener Biennale noch das Theaterfestival der Intendanz Beilharz verbindet, muss umdenken: Die Wiesbaden Biennale werde von nun an „in Richtung Avantgarde weitergedacht“, hatte der neue Intendant Uwe Eric Laufenberg angekündigt. Und so führt das „Asyl des müden Europäers“ die hoffentlich hellwachen Gäste quer durch die
Landeshauptstadt. Da stößt man dann etwa auf den Documenta-Künstler Thomas Hirschhorn, der für den Faulbrunnenplatz ein „temporäres Monument entwirft – ein Denkmal ohne Dauerhaftigkeit“ Oder man lässt sich in der Galerie Hygieia in den KurhausKolonnaden von zehn italienischen Hausfrauen „Rituale voll abgründiger Kraft, befreiender Energie und mitreißendem Mut“ präsentieren. Hat da Fluxus wieder Asyl bekommen in Wiesbaden? Stefan Schickhaus Wiesbaden Biennale „This is not Europe“ 25.8.–4.9.2016 Maria Magdalena Ludewig, Martin Hammer u. a. Wiesbaden
Fotos: Maria Magdalena Ludewig, Reinhold EcksteinPhilipps-Universität Marburg
Festivalzentrum im Park: Am Warmen Damm werden selbstgebaute Möbel nach Entwürfen von Enzo Mari gezeigt – und am Ende verschenkt
Auch der Raum macht die Musik Marburg Debussys Pelléas et
Mélisande im gotischen Ambiente
D
er Fürstensaal und damit die zentrale Spielstätte der Schlossfestspiele Marburg sei „einer der größten und schönsten weltlichen Innenräume der deutschen Gotik“, so Enke Eisenberg, die Künstlerische Leiterin des Festivals. „Hier Musiktheater zu veranstalten bedeutet, den Raum klingen zu lassen, ihn zum Geschehen werden zu lassen. Dementsprechend spielt für die Auswahl des Stückes der Raum immer eine große Rolle“, sagt sie – und ist sich sicher, dass sie mit Debussys Pelléas et Mélisande eine Oper gefunden hat, die wie für diesen Raum gemacht sei. Eine Aufführung mit Orchesterbesetzung wäre allerdings viel zu klangmächtig: Deshalb hat sich der Musikalische Leiter André Hammerschmied für eine Fassung mit Flöte, Oboe, Fagott und Klavier entschieden. „Die Holzblasinstrumente klingen in der Akustik des Fürstensaals besonders direkt“, weiß Eisenberg. Die Fassung basiert auf Debussys eigenem Klavierauszug, allerdings wurde das Stück für Marburg gekürzt, um den Fokus auf die Hauptpersonen zu verstärken – „und die eigentliche Geschichte und ihre Psychologie stringenter zu erzählen“. Stefan Schickhaus Schlossfestspiele Marburg 15.–24.7.2016 Debussy: Pelléas et Mélisande u. a. Marburg
Im Landgrafenschloss spukt ein Festivalgespenst
Tipps & Termine
Aus Anatol wird Anna Toll Frankfurt Komponist Michael Langemann spielt
mit Geschlechterrollen frei nach Arthur Schnitzler
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rgendetwas muss an Schnitzlers erotisch umtriebiger, emotional zerrissener Figur Anatol aus dem gleichnamigen, 1910 uraufgeführten EinakterZyklus wohl dran sein. Wie sonst ließe sich erklären, dass sich Kunstschaffende heute fragen, ob dieser Typ nicht auch eine Frau sein könnte? 2008 besetzte Regisseur Luk Perceval an der Berliner Schaubühne Anatol mit Schauspielerin Jule Böwe und machte, den Geschlechtertausch konsequent fortführend, aus süßen Mädeln süße Kerle, aus Ballettratten Balletttänzer, aus der
verheirateten Mondainen einen Snob unter der Haube. Libertinage, Lust und Leidenschaft sind nicht länger eine männliche Domäne, mag sich auch der 1983 in Moskau geborene Komponist Michael Langemann gedacht haben, und hat – frei nach Schnitzler und Peter Altenberg – mit Anna Toll eine weibliche Version der Geschichte für die Oper Frankfurt geschaffen. Dort ist es nun mit Schönbergs Pierrot Lunaire zu sehen – quasi als Kehrseite der Medaille mit ungewöhnlich unkonventionellen Frauenbildern. Irene Bazinger
Lieferte mit Anatol die Opernvorlage: Arthur Schnitzler Do. 7.7., 19:30 Uhr (Premiere) Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot Lunaire, Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue. Nikolai Petersen (Ltg.), Dorothea Kirschbaum & Hans Walter Richter (Regie) Weitere Termine: 8., 10., 11., 14., 16. & 17.7.
Irrfahrt tanzender Amateure Wiesbaden & Darmstadt Staatsballett hinterfragt
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Frei von allen Stilvorgaben: Tänzer der Odyssee_21 So. 3.7., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Wiesbaden & Do. 14.7., 19:30 Uhr Staatstheater Darmstadt Odyssee_21. Teilnehmer des Partizipationsprojekts, Tänzer des Hessischen Staatsballetts, Tim Plegge (Leitung) 10 Hessen concerti 07-08.16
dyssee – der Titel erinnert zwar noch an den zweifelhaften Helden der griechischen Antike, doch das Wort ist längst zum Synonym für Irrfahrten aller Art geworden. Und damit steht es auch für heutige Flüchtlingsschicksale, für Entwurzelte und Heimatlose. Unter dieser Prämisse lud Choreograf Tim Plegge Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Herkunft ein, das erste Partizipationsprojekt des Hessischen Staatsballetts mitzugestalten. Unzählige Tanzwillige meldeten sich, und so musste das Los die Zahl der mitwirken-
den Amateure auf 140 begrenzen, die bewusst in acht nichthomogenen Gruppen gemeinsam mit sieben Tänzer-Profis der Company in den beiden Spielstätten Darmstadt und Wiesbaden auftreten. Zu Musik von Deichkind, Pascal Comelade, dem Herbert Pixner Projekt sowie zu Armand Amars Soundtrack des Films Human tanzen nun Schüler gemeinsam mit Rentnern, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund – stellvertretend für all jene, die in Europa gerade auf der Flucht sind. Dagmar Ellen Fischer
Fotos: gemeinfrei, Sven-Helge Czichy, Friedrun Reinhold
mit Profis und Laien den Begriff der Heimat
Gefeiertes Ausnahmetalent Seligenstadt Tianwa Yang leiht
Mozart ihre Guarneri del Gesù 1730
Rheingau Musik Festival 18.6.–27.8.2016
I
m Jahr 2014 erhielt Tianwa Yang einen EchoPreis als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ – ebenso wie Daniil Trifonov –, 2015 dann rückte sie auf in die Riege der „Instrumentalisten des Jahres“ – ebenso wie Lang Lang. Wer jetzt auf Echo-Preise nichts gibt und sie als reines Marketinginstrument der Phonoindustrie abtut, muss nur zum seriösen und weniger glitzernden Bruder des Echo schauen, zum „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“: Denn auch da wurde die chinesische Geigerin für ihre Einspielung sämtlicher Werke von Pablo de Sarasate mit einem „Jahrespreis“ ausgezeichnet. „Sie gehört zur kleinen Gruppe der geigerischen Weltelite“, schrieb Norbert Hornig, Juror der Deutschen Schallplattenkritik. Und fand in der Begründung für ihre preisgekrönte Interpretation gar schwärmerische Worte: „Mit phantastischer Virtuosität und spielerischer Leichtigkeit meistert Tianwa Yang jede technische Herausforderung. Letztlich sind es vor allem aber die natürliche Musikalität der jungen Virtuosin, ihr Temperament und sicheres Gefühl für das spanische Kolorit, die diese Sarasate-Lesart zum Erlebnis werden lassen.“ Stefan Schickhaus Fr. 15.7., 20:30 Uhr Kreuzgang der ehemaligen Abtei Tianwa Yang (Violine), Bayerisches KO, Johannes Moesus (Leitung). M. Haydn: Sinfonie G-Dur P16, Mozart: Violinkonzert Nr. 1, Martinů: Serenade Nr. 2, Haydn: Sinfonie Nr. 90
In China »Künstlerin des Volkes«: Tianwa Yang
Karten: 0 67 23 / 60 21 70 www.rheingau-musik-festival.de
Rheingau Musik Festival
Tipps & Termine
Schritt ins Ungewisse wagen Darmstadt Im Tanz suchen Sasha Waltz & Guests die Verschmelzung mit dem Publikum it einem spektakulären Konzert eröffnet das in seinem Bestehen arg bedrohte Kunstfest Weimar in diesem Jahr: Unter dem Titel „Un/Ruhe“ wird eine vielversprechende Mischung aus Musik und Tanz präsentiert. Wenige Tage zuvor indes ist dieses Programm unter der Leitung des Dirigenten Sylvain Cambreling bereits bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik zu erleben. Als Partner für die Junge Deutsche Philharmonie konnte die in Berlin beheimatete Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests gewonnen wer-
den, die stets für höchst ungewöhnliche Projekte sorgt – gern im Dialog mit anderen Künsten. So erforschte die Gruppe auf der Suche nach dem Wesen von Architektur, Erinnerung und Zukunft tanzend das noch leere Jüdische Museum und das Neue Museum Berlin, zuletzt bestritt sie in Rom die Eröffnung des neuen Museums für zeitgenössische Kunst, das die kürzlich verstorbene Star-Architektin Zaha Hadid entworfen hatte. Nun kann sie vielleicht mithelfen, das Kunstfest Weimar vor dessen Abwicklung zu retten. Irene Bazinger
Tänzerische Begegnung mit dem realen Objekt: Sasha Waltz So. 14.8., 20:00 Uhr (Premiere) Böllenfalltor-Halle UN/RUHE – FREISPIEL. Ana Durlovski (Sopran), Carolin Widmann (Violine), Antonio Ruz, Sasha Waltz & Guests (Choreografie), Junge Dt. Phil., Sylvain Cambreling (Leitung)
Zu Ehren Shakespeares Darmstadt Die Residenzfestspiele feiern den
großen Dichter mit Oper, Jazz und Flötenmusik
D
Echtheitsbeweis für Shakespeares Totenmaske: Wucherung am Auge Darmstädter Residenzfestspiele 22.–31.7.2016 Konzertchor Darmstadt, Darmstädter Hofkapelle, Barrelhouse Jazzband, Flautando Köln u. a. Darmstadt 12 Hessen concerti 07-08.16
armstadt ist eine Shakespeare-Stadt – und das bereits seit 1865. Damals kam die weit gereiste Totenmaske des Dramatikers hierher, seit 1960 wird sie in der Universitäts- und Landesbibliothek aufbewahrt. 1616, ein bis zwei Tage nach seinem Tod, war die Maske Shakespeare abgenommen worden: Daran erinnern die diesjährigen Darmstädter Residenzfestspiele mit dem Motto „Was ihr wollt – 400 Jahre Shakespeare“. Wobei im Grunde nur die „Italienische Opernnacht“ dem Motto so ganz gerecht wird, geht es hier
doch um Opern nach Shakespeare-Vorlagen wie Otello oder Macbeth. Etwas weiter hergeholt ist da schon der Bezug, den das Eröffnungskonzert herstellt: Es trägt zwar den immer praktikablen Titel „Was ihr wollt“, doch ob Bill Ramsey und die Red Hot Hottentots wirklich dem großen William Shakespeare auf der Spur sind? Immerhin werben die Hottentots mit der Schlagzeile „Sieben Musiker – gemeinsam mehr als 400 Jahre Erfahrung in der Jazz-Szene“. 400 Jahre: Wie passend – so lange ist Shakespeare tot. Stefan Schickhaus
Fotos: Christian Lartillot/Figarophoto, Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Timothy Greenfield-Sanders
M
Eine ganze Welt von tiefsten Gedanken Kassel Geigerin Midori widmet sich
dem großen Vermächtnis Bachs
W
ollte ich mir vorstellen, ich hätte das Stück machen, empfangen können, ich weiß sicher, die übergroße Aufregung und Erschütterung hätte mich verrückt gemacht.“ Dieses erstaunliche Bekenntnis formulierte kein Geringerer als Johannes Brahms in einem Brief an Clara Schumann. Sein Enthusiasmus galt der monumentalen Chaconne in Johann Sebastian Bachs Geigenpartita d-Moll – für Brahms eines der „unbegreiflichsten, wunderbarsten Stücke. Auf ein System, für ein kleines Instrument schreibt der Mann eine ganze Welt von tiefsten Gedanken und gewaltigsten Empfindungen.“ Dieser unerschöpfliche musikalische Kosmos dürfte dem Kultursommer Nordhessen nun einem Höhepunkt bescheren: Bringt die japanische Stargeigerin Midori doch in einem zweiteiligen Konzertzyklus Bachs sechs Sonaten und Partiten für Violine solo zum Erklingen. Geigenmusik für die Ewigkeit – wie immer beim Kultursommer in einem ausgesuchten Ambiente, denn Midori gastiert in der Klosterkirche Nordshausen. Erstmals 1257 erwähnt, ist der Sakralbau damit die älteste erhaltene Kirche im heutigen Kasseler Stadtgebiet. Georg Pepl Do. 21. & Fr. 22.7., 20:00 Uhr Klosterkirche Nordshausen Midori (Violine) Bach: Sonaten und Partiten für Violine solo
Berühmt für ihren filigranen Bogenstrich: Midori
Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Juli & August
Bad Sooden-Allendorf
19:00 Altes Kurhaus Nadejda Vlaeva (Klavier). Werke von Schubert & Liszt Bad Wildungen
19:30 Stadtkirche Kultursommer Nordhessen: Bachmotetten. Vocalconsort Leipzig Eltville
19:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival Beethoven: Missa solemnis Frankfurt
19:00 Opernhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro
Darmstadt
Weilburg
18:00 Jagdschloss Kranichstein Barocknacht. Instituts für historische Interpretationspraxis der Musikhochschule Frankfurt
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Nicolas Altstaedt (Violoncello & Leitung), Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie. Monn: Cellokonzert g-Moll, Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183, Britten: Simple Symphony, Haydn: Sinfonie Nr. 39 g-Moll
19:00 Georg-Büchner-Anlage Heiner Klassisch Open Air. Staatsorchester Darmstadt, Mitglieder des Opernensembles, Michael Nündel (Leitung), Gernot Wojnarowicz (Moderation) Eltville
19:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Mozart: Missa solemnis, Palmeri: Misa a Buenos Aires Frankfurt
Kassel
19:30 Opernhaus Berg: Wozzeck
19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate
Frankfurt
Lindenfels
19:30 Burg Mascagni: Cavalleria Rusticana/Leoncavallo: Der Bajazzo Seligenstadt
20:30 Ehemalige Abtei (Kreuzgang) Henschel Quartett, Quartet Excelsior. Zemlinsky: Zwei Streichquintettsätze, Schulhoff: Streichsextett, Gade: Streichoktett F-Dur op. 17 Weilburg
20:00 Schloss (Schlosskirche) Weilburger Schlosskonzerte. Die Stimme des Fado: Cristina Branco Wiesbaden
19:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Brahms: Das sinfonische Werk. Isabelle Faust (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung) 19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff
2.7. Samstag
15:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Erwin Messmer (Orgel). Werke von Bach, Liszt, Mettraux & Schumann 17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Christian Göckel (Orgel). Kittel: 16 Große Praeludien, Clérambault: Suite du deuxième ton, Mendelssohn: Orgelsonate c-Moll op. 65/2 Geisenheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Schubert: Die Winterreise Kassel
20:00 Stadthalle Gustav-Mahler-Tage: Jubiläumskonzert. Stephan Genz (Bariton), Staatsorchester Kassel, Adam Fischer (Leitung). Mahler: Rückert-Lieder & Sinfonie Nr. 5
19:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Brahms: Das sinfonische Werk. Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung) 19:30 Staatstheater Donizetti: Der Liebestrank. David Kram (Leitung)
3.7. Sonntag Bad Hersfeld
16:00 Johann-Sebastian-Bach-Haus Bad Hersfelder Festspielkonzerte. Akemi Mercer-Niewöhner (Violine), Jochen Tschabrun (Klarinette), Maria Ollikainen (Klavier) Bad Nauheim
16:30 Dolce Theater Lothar Borg (Tuba), Kammerphilharmonie Bad Nauheim, Uwe Krause (Leitung). Schubert: Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“, Vaughan Williams: Tubakonzert f-Moll, Janáček: Suite op. 3, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 „Englische“
Rheingau Musik Festival
Lindenfels
19:30 Burg J. Strauss: Die Fledermaus. Herbert Siebert (Leitung)
Bad Hersfeld
Rüsselsheim
16:00 Johann-Sebastian-Bach-Haus Bad Hersfelder Festspielkonzerte. Akemi Mercer-Niewöhner (Violine), Jochen Tschabrun (Klarinette), Maria Ollikainen (Klavier)
20:00 Theater Italienische Nacht. Luisella De Pietro (Sopran), Elena Suvorova (Mezzosopran), Leonardo Gramegna (Tenor), Frankfurter Sinfoniker, Stefan Ottersbach (Leitung)
14 Hessen concerti 07-08.16
Wiesbaden
03.07. Schloss Johannisberg Yannick&Friends Kammermusik der Spitzenklasse www.rheingau-musik-festival.de
© Harald Hoffmann / DG
1.7. Freitag
Frankfurt
11:00 Alte Oper Tzimon Barto (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Lawrence Foster (Leitung). Copland: Rodeo, Gershwin: Rhapsody in Blue, Korngold: The Adventures of Robin Hood, Bernstein: Sinfonische Tänze aus„West Side Story“ 11:00 Opernhaus Kinderchorkonzert. Markus Ehmann (Leitung) 19:00 Opernhaus Bizet: Carmen Frankfurt
17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Vokalensemble Prophet, Christoph Siebert (Leitung). Werke von Brahms, Distler, Pepping u. a. Geisenheim
11:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Junge Meisterpianisten der russischen Schule 19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Yannick & Friends GieSSen
19:00 & 21:00 Stadttheater Kronos & Kairos. Michael Hofstetter (Leitung), Auftrag : Lorey (Regie) Kassel
16:00 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail Königstein
16:00 Haus der Begegnung Rheingau Musik Festival: Joely & Oliver mit Band RoSSdorf
17:00 Museum Hommage an George Gershwin. Esther Lorenz (Sopran), Thomas Bergler (Klavier) Taunusstein
17:00 Dr. Peter-Nikolaus-Platz Classic meets Rock. Kathy Anne Kelly (Gesang), Nico Müller (Bariton), TQSClubband Weilburg
11:00 Schloss (Obere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte. Meisterschülerkonzert. Klavierwerke von Chopin, Liszt, Mendelssohn & Bizet 14:00 & 16:00 Schloss (Untere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte: Carmen für Kinder. Ensemble & Opernstudio der Oper Frankfurt 19:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Alexander Lonquich (Klavier & Leitung), Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie. Schubert: Sinfonie Nr. 5, Mozart: Klavierkonzert F-Dur KV 459, Haydn: Sinfonie Nr. 83 g-Moll „La Poule“ Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Wiesbaden
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Odyssee_21
19:30 Staatstheater Puccini: Madama Butterfly
4.7. Montag Frankfurt
19:30 Holzhausenschlösschen Jazz mit dem Emil Mangelsdorff Quartett 20:00 Alte Oper Tzimon Barto (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Lawrence Foster (Leitung). Copland: Rodeo, Gershwin: Rhapsody in Blue, Korngold: The Adventures of Robin Hood, Bernstein: Sinfonische Tänze aus„West Side Story“ Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Kammerkonzert der Praktikanten der Orchesterakademie. Werke von Brahms, Bottesini, Dohnányi u. a.
5.7. Dienstag GieSSen
20:00 Stadttheater Rodin Moldovan (Violoncello), Philharmonisches Orchester Gießen, Eraldo Salmieri (Leitung). Martucci: Notturno op. 70/1, Schumann: Cellokonzert a-Moll, R. Strauss: Mondscheinmusik aus „Capriccio“, Schönberg: Verklärte Nacht Kassel
20:00 Universität (Gießhaus) Internationale Ensemble Modern Akademie. Grisey: Périodes, Odeh-Tamimi: Ja-Nári, Richter de Vroe: Aus weißen Listen u. a. concerti 07-08.16 Hessen 15
Klassikprogramm
Wiesbaden
Eltville-Erbach
19:30 Staatstheater Donizetti: Der Liebestrank. David Kram (Leitung)
19:30 Parkhotel Tillmanns Rheingau Musik Festival. german hornsound & amarcord: Nachtgesang im Park
20:00 Paulusgemeinde Internationaler Orgelsommer. Elizabeth Anderson (Cembalo). Bach: Goldberg-Variationen Eltville
19:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival: Mozarts Große Nachtmusiken
Frankfurt
19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue 19:30 Holzhausenschlösschen Ein Sommernachtstraum – Durchtriebenes Kammermusical nach William Shakespeare. Holzhausenquartet 19:30 Opernhaus Wagner: Das Rheingold. Sebastian Weigle (Leitung)
Frankfurt
Geisenheim-Johannisberg
19:30 Opernhaus Berg: Wozzeck
18:30 Burg Schwarzenstein Rheingau Musik Festival. Katona Twins: From Bach to Beatles
Geisenheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Katona Twins: From Bach to Beatles Kassel
19:30 Staatstheater Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen
GieSSen
19:30 Stadttheater Benatzky: Im weißen Rössl. Kassel
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail
19:30 Staatstheater Verdi: Falstaff
Limburg an der Lahn
Frankfurt
20:00 Domplatz 10 Jahre Operngala. Silvia Rampazzo (Sopran), Cristian Lanza (Tenor)
19:00 Opernhaus Bizet: Carmen
Weilburg
19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Stefan Jackiw (Violine), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Mario Venzago (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 2
7.7. Donnerstag
Geisenheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Jan Lisiecki (Klavier) Wiesbaden
19:30 Staatstheater Zimmermann: Die Soldaten. Zsolt Hamar (Leitung)
8.7. Freitag Bickenbach
20:00 Rathaus (Bürgersaal) Barrios Guitar Quartet. Werke von Kapsberger, Purcell, Dowland & Piazzolla Darmstadt
19:30 Staatstheater Elena Nebera (Sopran), Marco Jentzsch (Tenor), Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Schönberg: Erwartung op. 17, Zender: Schubert’s Winterreise Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Orff: Carmina Burana 16 Hessen concerti 07-08.16
Wiesbaden
19:30 Staatstheater Donizetti: Der Liebestrank. David Kram (Leitung) 20:00 Hessischen Staatskanzlei Rheingau Musik Festival. Marina & The Kats: Small 20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival: Operetten-Abend mit Annette Dasch (Sopran) Weitere Infos siehe Tipp
9.7. Samstag Darmstadt
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Haas: Koma. Johannes Harneit (Leitung), Karsten Wiegand (Regie) 20:00 Jagdschloss Kranichstein Darmstädter Gartenkonzert: Die „Last Nigt“ tanzt. Margaret Rose Koenn (Sopran), Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Werke von Ravel, Tschaikowsky, Rossini, Borodin u. a.
8.7. Freitag
20:00 Kurhaus Wiesbaden Rheingau Musik Festival: Operetten-Abend mit Annette Dasch. Annette Dasch (Sopran), Nicola Fritzen (Schauspiel & Gesang), Symphonieorchester der Volksoper Wien, Andreas Schüller (Leitung) Familiär geprägt: Als Kind krabbelte Annette Dasch in der Kirche herum, während ihre Eltern Oratorien probten – heute ist Tochter Fanny oft bei ihren Proben dabei. Dieburg
18:00 Katholische Kirche St. Peter und Paul Bleib bei uns, denn es will Abend werden. Vocalensemble Darmstadt, Jorin Sandau (Leitung) 19:30 Wallfahrtskirche Heiner Wellnitz & Christian Tolksdorff (Trompete), Daniel Beckmann (Orgel) Eltville
19:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Orff: Carmina Burana Erbach
20:00 Pfarrkirche St. Markus Burghofspiele. Stephanie Pfeffer (Sopran), Capriccio Barockorchester, Dominik Kiefer (Violine & Leitung). Werke von Händel, Telemann, Vivaldi & Bach Frankenberg
20:00 Freigelände Autohaus Beil Kultursommer Nordhessen. Jugendsinfonieorchester der Christian-RauchSchule Bad Arolsen & der Edertalschule Frankenberg, Rainer Böttcher & Markus Wagener (Leitung). Classic meets Movie Frankfurt
18:00 Commerzbank-Arena Wir füllen das Stadion. Neue Philharmonie Frankfurt, Wolf Kerschek (Leitung). Werke von Beethoven, Dvořák u. a. 19:00 C. Bechstein Centrum Ah Ruem Ahn (Klavier). Mozart: Sonate B-Dur KV 570, Schubert: Sonate D-Dur D 850, Grieg: Anitras Tanz aus „Peer-Gynt-Suite“ op. 46/1 & Rotnamsknut Halling op. 72/7, Liszt: Paraphrase de concert sur Rigoletto 19:30 Opernhaus Berg: Wozzeck
Foto: Manfred Baumann
6.7. Mittwoch Darmstadt
Tipp
Geisenheim
Seeheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Matthias Kirschnereit (Klavier)
17:00 Lufthansa Training & Conference Center Alexandra Samouilidou (Sopran), Mainzer Kammerorchester, Katalin Hercegh (Violine & Leitung). Werke von Paganini, Rossini u. a.
20:00 Erlöserkirche Rheingau Musik Festival. Regula Mühlemann: OpernAbend zu „Cleopatra e Cesare“
Weilburg
Darmstadt
11:00 Schloss (Alte Hofstube) Weilburger Schlosskonzerte. Duo Flores. Werke von Rameau, Comtesse u. a.
20:00 Paulusgemeinde Wolfgang Kleber (Orgel). Werke von Reger u. a.
15:00 Schloss Weilburger Schlosskonzerte: Das Barockfest. Historische Abteilung der Musikhochschule Frankfurt
19:30 Alte Oper Disney Die Schöne und das Biest
GieSSen
19:30 Stadttheater Vollmer: Gegen die Wand. Martin Spahr (Leitung) Ingelheim
19:00 Weingut J. Neus Rheingau Musik Festival: Sharon Brauner – Jewels Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Stefan Jackiw (Violine), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Mario Venzago (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert & Sinfonie Nr. 4 Wiesbaden
19:00 Hessischen Staatskanzlei Rheingau Musik Festival. Marina & The Kats: Small 19:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Max Mutzke und MIKIs Takeover! Ensemble 19:30 Staatstheater Mussorgsky: Boris Godunow. Zsolt Hamar (Leitung)
10.7. Sonntag Darmstadt
11:00 Alice-Hospital (Park) Horns in Movies. Philharmonie Merck Horns 16:00 Staatstheater Verdi: Rigoletto Frankfurt
17:00 Opernhaus Wagner: Die Walküre. Sebastian Weigle (Leitung) 19:00 LAB 1-1-1-1 / 1-1-1-0 / 1-1-0 / 1-11-1. Internationale Ensemble Modern Akademie. Aperghis: Faux Mouvement, Xenakis: Phlegra & Rebonds, Varèse: Octandre, Dallapiccola: Piccola musica notturna, Bauckholt: Treibstoff, Ulus: A.Q.A.R, Webern: Konzert op. 24, Lucier: I’m Sitting in a Room 19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue 19:30 Festeburgkirche Festeburgkonzert. Elisa Kawaguti (Violine), Sayaka Seidel (Klavier). Fauré: Sonate Nr. 1 A-Dur op. 13, Ravel: Violinsonate, Franck: Sonate A-Dur Geisenheim
11:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Taschenoper Lübeck: Fidelio für Kinder Kassel
18:00 Staatstheater Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Marco Zeiser Celesti (Leitung) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
13.7. Mittwoch Bad Homburg
Frankfurt
19:30 Opernhaus Berg: Wozzeck
Wiesbaden
Geisenheim
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Peter Mátyás Bicsák (Flöte), Bernhard Schnieder & André van Daalen (Oboe), Heiner Rekeszus & Bernhard Hens (Klarinette), Jens Hentschel & Lioba Giesbert (Horn), Peter Brechtel & Oskar Münchgesang (Fagott). Werke von Donizetti, Mozart, Krommer & Gounod
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Julia Fischer (Violine) & Daniel Müller-Schott (Violoncello)
11.7. Montag Frankfurt
19:00 Opernhaus Bizet: Carmen 19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue Kassel
20:00 Stadthalle Gustav-Mahler-Tage. Ulrike Schneider (Alt), Michael Weinius (Tenor), Staatsorchester Kassel, Patrik Ringborg (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 45 fis-Moll Hob. I:45 „Abschiedssinfonie“, Mahler: Das Lied von der Erde
12.7. Dienstag Cornberg
20:00 Klosterkirche Kultursommer Nordhessen. Bidla Buh: Die Männer sind schon die Liebe wert Darmstadt
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Cavalli: La Calisto Lorch-Espenschied
19:00 Gasthof Dorfschänke Classic meets Musical im Singenden Dorf Espenschied Mainz
20:00 St. Stephan Rheingau Musik Festival. Voces 8: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Grigory Sokolov (Klavier)
Kassel
19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate Oestrich-Winkel
19:00 Schloss Vollrads (Seebühne) Rheingau Musik Festival. José James & Band Wiesbaden
21:00 Lutherkirche Rheingau Musik Festival: Romantische Chornacht
14.7. Donnerstag Darmstadt
20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Istvan Vardai (Violoncello), Walter Delahunt (Klavier). Schumann: Fünf Stücke im Volkston, Strawinsky: Suite Italienne, Bartók: Rhapsodie Nr. 1, Brahms: Cellosonate op. 99 Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Frühe Opern-Schätze. Philippe Jaroussky (Countertenor) Frankfurt
19:00 Opernhaus Bizet: Carmen 19:30 Alte Oper Disney Die Schöne und das Biest 19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue 20:00 Kongresshaus Kap Europa Rheingau Musik Festival: Percussion Night mit Simone Rubino Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Maria João Pires (Klavier) concerti 07-08.16 Hessen 17
Klassikprogramm
Kassel
Eltville
Frankfurt
19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail
19:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival: Südamerikanische Nacht mit Pacho Flores & Bolívar Soloists
14:30 & 19:30 Alte Oper Disney Die Schöne und das Biest
Erbach
19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival: Dvořák – 175. Geburtstag. Alina Pogostkina (Violine), Prager Symphoniker, Pietari Inkinen (Leitung)
15.7. Freitag Darmstadt
20:00 Pfarrkirche St. Markus Burghofspiele. Flautando Köln. Werke von Palestrina, Byrd, Telemann u. a. Frankfurt
19:30 Staatstheater Bizet: Carmen
14:30 & 19:30 Alte Oper Disney Die Schöne und das Biest
Eltville
19:00 Opernhaus Bizet: Carmen
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Gaechinger Cantorey spielt Bach
19:30 Bockenheimer Depot Schönberg: Pierrot lunaire & Langemann: Anna Toll oder die Liebe der Treue
Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt
14:30 & 19:30 Alte Oper Disney Die Schöne und das Biest 17:00 Opernhaus Wagner: Siegfried. Sebastian Weigle (Leitung) Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Mendelssohn zu Besuch bei Goethe Kassel
20:00 Reithalle am Marstall Schloss Wilhelmshöhe Kultursommer Nordhessen: Von der Unmöglichkeit der Liebe – Gustave Flaubert & Louise Colet. Siphiwe McKenzie (Sopran), Jürgen Tarrach (Lesung & Gesang), Stephan Matthias Lademann (Klavier)
Marburg
20:00 Karlsaue SommernachtsOpen-Air. Solisten des Staatstheaters, Staatsorchester Kassel, Patrik Ringborg (Leitung & Moderation)
20:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Schlossfestspiele Marburg. Debussy: Pelléas & Mélisande
Michelstadt
18:00 Innenstadt Michelstädter Musiknacht. Ensemble Tedesco, Trio Piazzolla, Cafe del Mundo u. a. 20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Klaviertrio Karénine, Polnische Kammerphilharmonie Sopot, Woiciech Rajski (Leitung). Beethoven: Tripelkonzert C-Dur & Sinfonie Nr. 1
20:00 Schloss (Untere Orangerie mittig) Weilburger Schlosskonzerte. Rafael Cortés Trio „Cagiñi“ Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Gershwin Piano Quartet
16.7. Samstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Kander: Cabaret 18 Hessen concerti 07-08.16
Landkreis Kassel
Kassel
Weilburg
Weilburg
17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. St Peter’s Male Voice Choir, Gerard Gillen (Orgel), Edward Holly (Leitung). Reger: Introduktion und Passacaglia d-Moll, Gounod: Deuxième Messe pour les sociétés chorales, Bach: Praeludium und Fuge Es-Dur BWV 552, Mozart: Andante KV 616, Schubert: Die Nacht D 983, Wagner: Pilgerchor aus „Tannhäuser“ 17:00 Urwald Reinhardswald Kultursommer Nordhessen. Chan Yang Park (Querflöte), Yanhui Liu (Klarinette), Dmitrii Zhowkowskii & Seulki Lee (Klavier). Werke von Schumann u. a.
20:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Schlossfestspiele Marburg. Debussy : Pelléas et Mélisande 20:30 Ehemalige Benediktinerabtei (Kreuzgang) Seligenstädter Klosterkonzert. Tianwa Yang (Violine), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung). Haydn: Sinfonie G-Dur P 16 mit Introduktion KV 444 von Mozart & Sinfonie C-Dur Hob. I:90, Mozart: Violinkonzert Nr. 1 B-Dur, Martinů: Serenade Nr. 2
Frankfurt
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Sitkovetsky Piano Trio
Geisenheim
Marburg
Seligenstadt
16:00 Opernhaus Wagner: Götterdämmerung
17.7. Sonntag Darmstadt
11:00 Staatstheater Elena Nebera (Sopran), Marco Jentzsch (Tenor), Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Schönberg: Erwartung op. 17, Zender: Schuberts Winterreise 19:00 Schlossmuseum Il Quadro Animato. Werke von Telemann & Bach Dreieich
19:00 Freilichtbühne Burgfestspiele Dreieichenhain: Italienische Opernnacht. Luisella De Pietro (Sopran), Elena Suvorova (Mezzosopran), Leonardo Gramegna (Tenor), Frankfurter Sinfoniker, Stefan Ottersbach (Leitung). Werke von Puccini, Verdi u. a.
Mühlheim
18:00 Kath. Kirche St. Markus Classic meets Modern. Kirchenchor St. Markus & Projektorchester, Christoph Hintermüller (Leitung). Werke von Mendelssohn, Tallis, Paulmichl u. a. Wahlsburg
20:00 Klosterkirche Lippoldsberg Kultursommer Nordhessen. Ensemble Noisten, Talip Elmasulu (Sufi-Tanz) Weilburg
11:00 Schloss (Obere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte. Klaviertrio Karénine. Werke von Haydn, Debussy & Schumann 19:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Susanna Artzt (Klavier), Polnische Kammerphilharmonie Sopot, Woiciech Rajski (Leitung). F. X. Mozart: Klavierkonzert Nr. 2, Delibes: Le Roi s’amuse, Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur
18.7. Montag Darmstadt
20:00 Staatstheater Elena Nebera (Sopran), Marco Jentzsch (Tenor), Das Staatsorchester Darmstadt, Will Humburg (Leitung). Schönberg: Erwartung, Zender: Schuberts Winterreise
Foto: Timothy Greenfield-Sanders
Wiesbaden
20.7. Mittwoch Darmstadt
20:00 Paulusgemeinde Krzysztof Ostrowski (Orgel) Erbach
20:00 Johanneskirche Burghofspiele. Calmus Ensemble Hattersheim
20:00 St. Martinus Rheingau Musik Festival: Requiem for a Pink Moon Oestrich-Winkel
19:00 Schloss Vollrads (Seebühne) Rheingau Musik Festival: Ladies’ Night
21.7. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Haas: Koma. Johannes Harneit (Leitung), Karsten Wiegand (Regie) Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival. David Orlowsky Trio & Kammerakademie Potsdam: Symphonic Klezmer Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Alexej Gorlatch (Klavier) Kassel
20:00 Klosterkirche Nordshausen Kultursommer Nordhessen. Midori (Violine) Weitere Infos siehe Tipp Marburg
20:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Schlossfestspiele Marburg. Debussy: Pelléas et Mélisande
Tipp
Oestrich-Winkel
Kiedrich
19:00 Schloss Vollrads (Seebühne) Rheingau Musik Festival: Bluesnight
20:00 Basilika St. Valentin Burghofspiele. Goldmund Streichquartett. Schubert: Streichquartettsatz c-Moll D 703, Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Beethoven: Streichquartett Nr. 9 C-Dur
22.7. Freitag Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Jerusalem Quartet Geisenheim-Johannisberg
18:30 Burg Schwarzenstein Rheingau Musik Festival: Galakonzert mit Diner. David Orlowsky Trio Kassel
20:00 Klosterkirche Nordshausen Kultursommer Nordhessen. Midori (Violine). Bach – Sämtliche Sonaten und Partiten für Violine solo Teil II Kelkheim
20:00 Rettershof Rheingau Musik Festival. Bidla Buh Marburg
20:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Schlossfestspiele Marburg. Debussy: Pelléas et Mélisande
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Oestrich
19:00 Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals Rheingau Musik Festival: Rendezvous mit... Till Brönner Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Sébastian Jacot (Flöte), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Christoph Altstaedt (Leitung). Reinecke: Flötenkonzert, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 1 Wiesbaden
19:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Gautier Capuçon (Violoncello), Orchestre Philharmonique de Marseille, Lawrence Foster (Leitung) 19:00 Lutherkirche Rheingau Musik Festival: Nachtviolen. Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier)
24.7. Sonntag Eltville
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Marco Giani (Klarinette), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Christoph Altstaedt (Leitung). Nicolai: Ouvertüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor,“ Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3
19:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival: Mozart-Nacht. Anna Lucia Richter (So pran), Itamar Zorman (Violine), Gabriele Carcano (Klavier), Stepp Quartett, Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds (Violine & Leitung). Haydn: Ouvertüre zu „Armida“, Mozart: Sinfonie Nr. 33, Arien u. a.
Wiesbaden
23.7. Samstag 21.7. Donnerstag
20:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Schlossfestspiele Marburg. Debussy: Pelléas & Mélisande
Weilburg
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Hélène Grimaud (Klavier), Australian Youth Orchestra, Manfred Honeck (Leitung)
20:00 Klosterkirche Nordshausen Kultursommer Nordhessen. Midori (Violine). Bach – Sämtliche Sonaten und Partiten für Violine solo Teil I Drill: Midori musste schon als Kind perfekt auf der Geige sein – für jeden Fehler gab es einen Klaps. Und einmal zerschlug die Mutter sogar aus Enttäuschung ihre Violine.
Marburg
Eltville
19:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival: Mozart-Nacht Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Kelkheim
19:00 Rettershof Rheingau Musik Festival. Bidla Buh
Frankfurt
17:00 Karmeliterkloster Marie Friederike Schöder (Sopran), Darja Großheide (Traversflöte), Ulrike Schaar (Violoncello), Markus Märkel (Cembalo). Werke von Bach, Händel & Telemann 19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Weilburg
11:00 Schloss (Obere Orangerie) Weilburger Schlosskonzerte. Oper légère: Der Barbier von Sevilla. Franziska Dannheim (Stimme), Jeong-Min Kim (Klavier) 19:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Gábor Boldoczki (Trompete), Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Timo Handschuh (Leitung) concerti 07-08.16 Hessen 19
Klassikprogramm
Wiesbaden
Meinhard
19:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival: Till Brönner & Klaus Hoffmann
20:30 Schloss Jestädt Kultursommer Nordhessen. Cédric Pescia (Klavier). Mozart: Sonate B-Dur KV 570, Beethoven: Für Elise & Sonate op. 109, C. Schumann: Drei Romanzen op. 21, R. Schumann: Fantasiestücke op. 12
20:00 Weingut Diefenhardt Rheingau Musik Festival: Fräulein Jazz Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Marc Bouchkov (Violine), Matan Porat (Klavier) Gudensberg
20:00 Ev. Kirche Kultursommer Nordhessen. Canadian Brass. Werke von Bach u. a.
27.7. Mittwoch Darmstadt
20:00 Paulusgemeinde Voktett Hannover Eltville-Martinsthal
20:00 Weingut Diefenhardt Rheingau Musik Festival: Fräulein Jazz Frankenberg
20:00 Liebfrauenkirche Kultursommer Nordhessen. Canadian Brass. Werke von Bach u. a. Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Claire Huangci (Klavier). Werke von Beethoven, Chopin & Brahms Wiesbaden
20:00 Kurhaus (Christian-Zais-Saal) Burghofspiele. Tamar & Natia Beraia (Klavier). Beethoven: Sinfonie Nr. 5, Schubert: Fantasie f-Moll op. 103, Dvořák: Slawische Tänze, Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 2
28.7. Donnerstag Alzenau
17:30 Hofgut Hörstein Junghwan Lee (Tenor), Trio Aurora. Werke von Verdi, Beethoven, Mozart, Saint-Saëns u. a. Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Kreuzgang) Rheingau Musik Festival: Italienische Opern-Nacht Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Stradivari Quartett 20 Hessen concerti 07-08.16
Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. World Brass. Werke von Grieg, Ellington u. a.
29.7. Freitag Alzenau
17:30 Hofgut Hörstein Marina Herrmann (Sopran), Stefanie Disser (Flöte), Thomas Gabriel (Klavier). Werke von Mozart, Schubert, Fall u. a. Darmstadt
Eltville-Martinsthal
20:00 Weingut Diefenhardt Rheingau Musik Festival: Sing oper stirb! Operette sich, wer kann Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Hanau
19:30 Kurpark Wilhelmsbad Wilhelmsbader Sommernacht. Neue Philharmonie Frankfurt. Werke von Puccini, Rota, Morricone u. a.
20:00 Darmstadtium Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Grisey: Vortex Temporum Weitere Infos siehe Tipp
Heusenstamm
Flörsheim
Landkreis Werra-MeiSSner
19:00 St. Gallus Rheingau Musik Festival. Isabelle Faust (Violine)
17:00 Lichtung am Frau-Holle-Teich Kultursommer Nordhessen. Philipp Gatzke & Amelie Gatzk (Trompete), Jonas Raschendorfer (Horn), Felix King (Bassposaune). Gabrieli: Canzona a 4, Widmann: Suite des dames u. a.
Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Magali Mosnier (Flöte), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Nicholas Angelich (Klavier) Kassel
20:00 Kirche Kirchditmold Kultursommer Nordhessen. The King’s Singers
19:30 Schloss Romantische Operngala. Solisten, Rhein-Main-Philharmoniker, Hans-Friedrich Härle (Leiung)
Langerwehe
19:00 Schloss Merode Mozart: Die Zauberflöte Oestrich
19:00 Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals Rheingau Musik Festival: Rendezvous mit... Isabelle Faust
Tipp
Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Simone Lamsma (Violine), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Verdi: Vorspiel zu „Aida“, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur „Italienische“ Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Richard Galliano: Musette- und Tangofreuden
30.7. Samstag Darmstadt
19:30 Staatstheater MusiktheaterWettbewerb. Johannes Harneit (Leitung), Dirk Schmeding & Isabel Ostermann (Regie)
29.7. freitag
20:00 Darmstadtium Darmstadt Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Anne Teresa De Keersmaeker (Choreografie), Ictus Ensemble, Georges-Elie Octors (Leitung). Grisey: Vortex Temporum Vorliebe für Minimal Music: Für ihre Tanzkreationen greift Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker gern auf Werke von Steve Reich zurück – „seine Musik war für mich immer eine Einladung zum Tanz“.
Foto: Michiel Hendryckx/wikimedia commons
26.7. Dienstag Eltville-Martinsthal
22:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Stéphane Ginsburgh (Klavier & Devices), Florian Bogner (ICST) (Klangregie), Stefan Prins (Electronics und Video). S. Prins: PIANO HERO
19:30 Schloss Heiligenberg (GartenSalon) Eröffnungskonzert der Dozenten. Beethoven: Cellosonate C-Dur & Streichquintett C-Dur, Schostakowitsch: Klavierquintett g-Moll op. 57 Weilburg
20:00 Schloss (Renaissancehof) Weilburger Schlosskonzerte. Münchner Symphoniker, Jonathan Stockhammer (Leitung), Matthias Keller (Moderation). Filmmusik-Klassiker
31.7. Sonntag Darmstadt
11:00 Böllenfalltorhalle Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt: Infinity. Arditti Quartet. Feldman: Streichquartett Nr. 1 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Haas: Koma. Johannes Harneit (Leitung), Karsten Wiegand (Regie) 20:30 Mathildenhöhe Darmstädter Residenzfestspiele: Italienische Opernnacht. Solisten, Konzertchor Darmstadt, Darmstädter Hofkapelle, Wolfgang Seeliger (Leitung) Eltville-Martinsthal
19:00 Weingut Diefenhardt Rheingau Musik Festival: Sing oper stirb! Operette sich, wer kann Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Frankfurt
17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Adele Bitter (Violoncello), Rolf Henry Kunz (Orgel) Lorch am Rhein
17:00 St. Martin Rheingau Musik Festival. Jan Doležel (Orgel). Werke von Reger Mainz
19:00 Alte Lokhalle Rheingau Musik Festival: Suzanne von Borsody spricht Frida Kahlo Seeheim-Jugenheim
19:30 Schloss Heiligenberg (GartenSalon) Dozentenkonzert
1.8. Montag Darmstadt
17:00, 19:00 & 21:00 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Alice Teyssier & Lucy Dhegrae (Stimme), International Contemporary Ensemble, Adam Fure (Szenografie & Objekte). Fure: The Force of Things. An Opera for Objects (UA) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
22:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Håkon Stene & Christian Dierstein (Percussion). Kreidler: Fantasies of Downfall (UA), Mahnkopf: metalized void (UA), Andre: S 2, Eimermacher: Musiktheater für einen Schlagzeuger (UA)
2.8. Dienstag Darmstadt
19:30 Orangerie Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Uli Fussenegger (Kontrabass), Jennifer Walshe (Stimme), Arditti Quartet, Jérémie Henrot & Carlo Laurenzi (Elektronik). Lang: DW 25 „…more Loops for U.“ (UA), Walshe: Everything is important (UA), Czernowin: Hidden Kassel
20:00 Kongress Palais Stadthalle (Festsaal) Kultursommer Nordhessen. Irina Zahharenkova (Klavier), Youth Orchestra of the Americas, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Bernstein: Sinfonische Tänze aus „West Side Story“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 ADur KV 488, Brahms: Sinfonie Nr. 1
3.8. Mittwoch Darmstadt
20:00 Paulusgemeinde Martin Setchell (Orgel) Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt 20:00 LAB Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Eva Reiter (Stimme), Ictus Ensemble, Nico de Rooij & Djana Covic (Szenografie), Alex Fostier (Sound), Georges-Elie Octors (Leitung). Reiter: The Lichtenberg Figures
4.8. Donnerstag Darmstadt
19:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt: Incipits. Donatienne MichelDansac (Stimme), Talea Ensemble, James Baker (Leitung). N. Diels: Princess Nightmare Moon (UA), Aperghis: Wild Romance, Ferneyhough: Incipits, Stockhausen: Mikrophonie I Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Jean-Yves Thibaudet (Klavier). Schumann: Kinderszenen & Klaviersonate Nr. 1 fis-Moll, Ravel: Pavane pour une infante défunte & Miroirs
Rheingau Musik Festival
04.08. Schloss Johannisberg Jean-Yves Thibaudet
© Decca / Kasskara
Seeheim-Jugenheim
Werke von Schumann und Ravel www.rheingau-musik-festival.de
5.8. Freitag Bad Sooden-Allendorf
19:00 Altes Kurhaus Yu Mi Lee (Klavier). Werke von Mozart, Chopin u. a. Braunfels
20:00 Schloss Puccini: Turandot Darmstadt
16:00 Georg-Büchner-Schule (Aula) SCAN: Beat Furrer. Uli Fussenegger (Leitung) 20:00 Böllenfalltorhalle Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Ernesto Molinari (Klarinetten), Jorge Sánchez-Chiong (Turntables), Basel Sinfonietta, Duncan Ward (Leitung), Thomas Wagensommerer (Video). Werke von Pelzel, SánchezChiong & TE-R, Newski & Ronchetti 22:00 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Talea Ensemble. Takasugi: Sideshow Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Mozart: Krönungsmesse Frankfurt
19:30 Holzhausenschlösschen Sommerkonzert. Internationalen Meisterklasse für klassisches Saxofon 19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Martin Stadtfeld (Klavier), Szymanowski Quartet Wiesbaden
19:00 Kurhaus (Kurpark) Rheingau Musik Festival: Bernhoft & The Fashion Bruises und Anthony Strong & Band concerti 07-08.16 Hessen 21
Klassikprogramm
Bad Hersfeld
20:30 Stiftsruine Bad Hersfelder Festspiele. Verdi: Requiem. Evelina Dobraceva (Sopran), Constance Heller (Mezzosopran), Marius Vlad Budoiu (Tenor), Tobias Schabel (Bass), Hessischer Konzert & Festspielchor, Karlsbader Sinfonie-Orchester & Mitglieder der Virtuosi Brunenses, Ulrich Manfred Metzger (Leitung), Ben Becker (Erzähler) Braunfels
20:00 Schloss Puccini: Turandot Darmstadt
11:00 Lichtenbergschule Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Youth Ensemble of Chicago Arts Initiative, Studio Musikfabrik, Peter Veale (Leitung). Beste: Neues Werk (UA), Kagel: Finale mit Kammerensemble, Mack: Yonsei, Youth Ensemble of CAI und Studio Musikfabrik: Neues Werk (UA) Erbach
Geisenheim
Eltville
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Klassik-Marathon
20:00 Hessische Staatsweingüter Domäne Rauenthal Rheingau Musik Festival. Delta Q: Wann, wenn nicht wir!
Hochheim
19:00 Weingut Künstler Rheingau Musik Festival. Randi Tytingvåg: Three Offenbach
20:00 Büsingpark Offenbacher Lichterfest: Männersachen. Neue Philharmonie Frankfurt. Werke von Mozart, Wagner, Robbie Williams u. a. Wiesbaden
19:00 Kurhaus (Kurpark) Rheingau Musik Festival: Funknight mit der Nils Landgren Funk Unit & Lira
7.8. Sonntag Darmstadt
19:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Distractfold. Schroeder: Bone Games, Onishi: Vgf I, Dall’Ara-Majek: Bacillus Chorus, Pauly: Charred Edifice Shining, Fraser: Pline Expol A, Salem: Untitled Valley of Fear
20:00 Pfarrkirche St. Markus Burghofspiele. Streichquintett der Berliner Philharmoniker. Werke von Beethoven, Mendelssohn, Wolf, Reger u. a.
19:00 Weingut Künstler Rheingau Musik Festival: Omer Klein Trio
Frankfurt
Wiesbaden
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt
11:00 Kurhaus (Kurpark) Rheingau Musik Festival: Cedric Shannon and Brothers in Gospel
Fritzlar
21:00 Vor dem Dom Kultursommer Nordhessen: A-cappella-Nacht Open Air. The London Quartet, The Junction, Sebastian Fuchs & Wall Clown
Tipp
Hochheim
8.8. Montag Bad Hersfeld
20:30 Stiftsruine Bad Hersfelder Festspiele. Verdi: Requiem. Ben Becker (Erzähler), Ulrich Manfred Metzger (Leitung) Darmstadt
19.8. freitag
20:00 Schloss Johannisberg Geisenheim Rheingau Musik Festival: Belcea Quartet. Schubert: Streichquartette Nr. 10 Es-Dur & Nr. 14 dMoll „Der Tod und das Mädchen“, Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 Musikalisches Abbild des vereinigten Europas: Die erste Geigerin ist Rumänin, ihr Kollege stammt ebenso wie der Cellist aus Frankreich und der Bratscher aus Polen.
22 Hessen concerti 07-08.16
19:30 Böllenfalltorhalle Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. L’Instant Donné. Pattar: Outlyer, Filidei: Concertino d’Autunno, Gadenstätter: Pictures of an Exhibition – ICONOSONIC III 22:00 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Distractfold. Pisaro: Concentric Rings in Magnetic Levitation
9.8. Dienstag Darmstadt
19:30 Böllenfalltorhalle Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. hand werk, Thomas Meixner (Leitung). Hoban: Subkutane Kontroversen (UA), Marino: Witford Brimley and his Robot Dog u. a.
Kassel
20:00 Kongress Palais Stadthalle (Festsaal) Kultursommer Nordhessen. Orchester der Kulturen, Adrian Werum (Leitung) Wiesbaden
19:30 Marktkirche Festliche Operngala. Thomas J. Frank (Leitung) 20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival: Maurizio Pollini
10.8. Mittwoch Bad Soden
19:30 Theater im Ramada Classic meets Rock. Kathy Anne Kelly (Gesang), Nico Müller (Bariton), TQSClubband Darmstadt
19:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Patricia Kopatchinskaja (Violine), Jorge Sánchez-Chiong (Turntables). Feiler: The Noise of Time (UA), Khubeev: Neues Werk, Sánchez-Chiong: Neues Werk 20:00 Paulusgemeinde Martin Welzel (Orgel). Werke von Pachelbel u. a. Eltville
20:00 Hessische Staatsweingüter Domäne Rauenthal Rheingau Musik Festival. Delta Q: Wann, wenn nicht wir! Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt Rüdesheim-Eibingen
20:00 Abtei St. Hildegard Rheingau Musik Festival: Nevermind Wiesbaden
20:00 Kurhaus (Christian-Zais-Saal) Burghofspiele. Sophie Pacini (Klavier). Werke von Chopin
11.8. Donnerstag Darmstadt
19:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Black: tolerance stacks for five musicians (UA) Eltville
20:00 Hessische Staatsweingüter Domäne Rauenthal Rheingau Musik Festival: Gustav Peter Wöhler Band
Foto: Ronald Knapp
6.8. Samstag
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt
Geisenheim
Oestrich-Winkel
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Andreas Ottensamer (Klarientte), Kelemen Quartet
16:00 Schloss Vollrads (Schlosshof) Rheingau Musik Festival: SEVEN
Hanau
20:15 Ehemalige Abtei (Konventgarten) Berlin-City-Brass-Quintett
19:30 Amphitheater Classic meets Rock. Kathy Anne Kelly (Gesang), Nico Müller (Bariton), TQS-Clubband Mainz
19:00 Malakoff-Terrasse Rheingau Musik Festival: Filmmusik Open Air – Movie Classics in Concert
12.8. Freitag Darmstadt
19:30 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt: Nachtstück mit Sonne. asamisimasa. Werke von Spahlinger & Harrison 22:00 Centralstation Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Black: tolerance stacks for five musicians (UA) Eltville
20:00 Hessische Staatsweingüter Domäne Rauenthal Rheingau Musik Festival. Gustav Peter Wöhler Band: Shake a little Frankfurt
19:30 Musikpavillon im Palmengarten (Orchestermuschel) Verdi: Macbeth. Kammeroper Frankfurt
13.8. Samstag Buseck
20:00 Schlosspark Mafia – Die Rückkehr des Belcanto. Neue Philharmonie Frankfurt Erbach
20:00 Pfarrkirche St. Markus Burghofspiele. Giuliano Sommerhalder (Trompete), Christian Schmitt (Orgel). Werke von Tartini, C. P. E. Bach, J. S. Bach, Vivaldi, Torelli, Merkel & Händel
Seligenstadt
Wertheim
19.08. Kloster Eberbach Simone Kermes
19:30 Burg Puccini: Tosca. Ensemble des Nationaltheaters Constanta
www.rheingau-musik-festival.de
14.8. Sonntag Darmstadt
20:30 Böllenfalltorhalle Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Ana Durlovski (Sopran), Carolin Widmann (Violine), Jochen Sandig (Szenische Einrichtung), Antonio Ruz (Choreografie), Rosabel Huguet (Repetition), Jörg Bittner (Licht), Sasha Waltz & Guests, Junge Deutsche Philharmonie, Sylvain Cambreling (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Saunders: still (choreographische Version), Berg: Lulu-Suite Geisenheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Trio Enescu: Eine Hommage an Komponistinnen Kiedrich
18:00 Basilika St. Valentin Burghofspiele. Yuliya Lonskaya (Gitarre), Kyrill Rybanov (Klarinette). Werke von Telemann, C. P. E. Bach, J. S. Bach, Granados, Tárrega & Briccialdi Marburg
19:00 Freilichtbühne im Schlosspark Romantische Operngala. Laura Ochmann (Violine), Orchestermusikern der Oper Frankfurt, HansFriedrich Härle (Leitung) Oestrich-Winkel
11:00 Schloss Vollrads (Schlosshof) Rheingau Musik Festival: Rund um den Globus
17.8. Mittwoch
Frankfurt
Darmstadt
19:30 hr-Sendesaal Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Christian Dierstein (Schlagzeug), Klavier-Duo Sugawara/Hemmi, hr-Sinfonieorchester, Lucas Vis (Leitung). B. Gander: bloodbeat (UA), Lachenmann: Air, Ferneyhough: Firecycle Beta
20:00 Paulusgemeinde Hideyuki Kobayashi & Yoriko Yuguchi (Orgel)
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Rheingau Musik Festival © Decca / Kasskara
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Faszinierende Klangwelten – Stabat Mater
Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Isabelle Faust (Violine), Anu Komsi (Sopran). Kurtág: Kafka-Fragmente
„LOVE“ mit La Magnifica Comunitá u.a.
Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival: Cappella Andrea Barca & Sir András Schiff
18.8. Donnerstag Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Cappella Andrea Barca & Sir András Schiff
19.8. Freitag Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Simone Kermes – LOVE Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Belcea Quartet Weitere Infos siehe Tipp
20.8. Samstag Eltville
20:00 Park der Deutschen Bundesbank Burghofspiele Open Air. 10forBrass. Werke von Berlin, Piazzolla u. a. Geisenheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: the quattrocelli scenes Niederwörresbach
19:00 Steinbruch Steinbruch Open Air. Neue Philharmonie Frankfurt. Werke von Morricone, Puccini u. a. Wiesbaden
19:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Chad Hoopes (Violine), LandesJugendSinfonieOrchester Hessen, Nicolás Pasquet (Leitung) Wiesbaden-Schierstein
11:00 Christophoruskirche Rheingau Musik Festival: Musikalische Rheingaureise mit Andreas Scholl concerti 07-08.16 Hessen 23
Klassikprogramm
21.8. Sonntag Frankfurt
17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer. Simon Harden (Orgel). Buxtehude: Präludium e-moll BuxWV 142, Bach: Wachet auf, ruft uns die Stimme Es-Dur BWV 645, Langlais: Suite Médiévale en forme de messe basse, Reger: Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll op. 127, Arauxo: Tientode medio registro de dos tiples de Septimo Tono Geisenheim-Johannisberg
18:30 Burg Schwarzenstein Rheingau Musik Festival: quattrocelli goes Hollywood
22.8. Montag Bad Hersfeld
20:30 Stiftsruine Bad Hersfelder Festspiele: Mein Leben und die Musik – Arienabend. René Kollo (Tenor), Tatjana Charalgina (Sopran), Lothar Fritsch (Bass), Helge Dorsch (Leitung)
23.8. Dienstag Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival: Daniil Trifonov (Klavier). Bach/ Brahms: Chaconne d-Moll für die linke Hand, Liszt: Grandes études de Paganini, Schubert: Klaviersonate Nr. 18 GDur D 894, Brahms: Variationen über ein Thema von Paganini op. 35 20:00 Oranier-Gedächtniskirche Rheingau Musik Festival. Los Otros: Viva Mexico!
24.8. Mittwoch Darmstadt
20:00 Paulusgemeinde Alexej Semjonov (Orgel). Werke von Händel, Shiratori, Schroeder & Bach Geisenheim
19:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: David Geringas (Violoncello), Ian Fountain (Klavier). Beethoven: Cellosonaten Kiedrich
20:00 Basilika St. Valentin Burghofspiele. Anneleen Lenaerts (Harfe). Werke von Bach, Fauré, Walter-Kühne, Spohr, Debussy, Liszt & Smetana Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Götz Alsmann: Broadway 24 Hessen concerti 07-08.16
20:00 Lutherkirche Rheingau Musik Festival. Wiener Sängerknaben: Bella Italia
25.8. Donnerstag Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Monteverdi: Marienvesper. Choir of the King’s Consort, The King’s Consort, Robert King (Leitung) Geisenheim
20:00 Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival. Isabelle Faust (Violine), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier) Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Alban Gerhardt (Violoncello), WDR Sinfonieorchester Köln, JukkaPekka Saraste (Leitung). Dvořák Cellokonzert h-Moll op. 104, Sibelius: Sinfonie Nr. 5 20:00 Kurpark (Warmer Damm) Wiesbaden Biennale: This is not Europe – Eröffnung
26.8. Freitag Bad Homburg
20:00 Saalburg Landesjugendsinfonieorchester Hessen. Werke von Mendelssohn & Tschaikowsky Eltville
20:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Venezianisches Musikfest
Wiesbaden
20:00 Kurhaus Rheingau Musik Festival. Hilary Hahn (Violine), Tschechische Philharmonie, Jiří Bělohlávek (Leitung). Dvořák: Suite A-Dur op. 98b „Amerikanische Suite“ & Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219
27.8. Samstag Eltville
19:00 Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival: Abschlusskonzert Frankfurt
11:00 Schaumainkai Museumsuferfest Friedberg
20:00 Zirkuszelt Männersachen. Neue Philharmonie Frankfurt. Werke von Mozart, Wagner, Robbie Williams, James Brown u. a. Marburg
19:30 Schloss (Fürstensaal) Marburger Schlosskonzerte. Trio Pirveli. Rachmaninow: Trio Nr. 1 g-Moll, Schostakowitsch: Trio Nr. 2 e-Moll, Smetana: Trio g-Moll
28.8. Sonntag Frankfurt
11:00 Schaumainkai Museumsuferfest Seligenstadt
20:00 Einhardbasilika Gereon Krahforst (Orgel). Werke von Mozart u. a.
Frankfurt
Wiesbaden
15:00 Schaumainkai Museumsuferfest
19:30 Kurhaus Burghofspiele. Yulianna Avdeeva (Klavier), Staatskapelle Weimar, Kirill Karabits (Leitung). Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 2 & Klavierkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3
Friedberg
20:00 Zirkuszelt Männersachen. Neue Philharmonie Frankfurt. Werke von Mozart, Wagner, Robbie Williams, James Brown u. a. Kiedrich
20:00 Basilika St. Valentin Burghofspiele. Bläsersolisten des Bayreuther Festspielorchesters. Mozart: Harmoniemusik zu „Don Giovanni“ & Serenade Nr. 12 c-Moll KV 388, Gounod: Petite Symphonie B-Dur, Gouvy: Petite Suite Gauloise op. 90 Mainz
20:00 Alte Lokhalle Rheingau Musik Festival: Fokus Jazz. Till Brönner (trumpet & vocals), Günter „Baby“ Sommer (drums), Dieter Ilg (bass)
30.8. Dienstag Frankfurt
19:30 Alte Oper Gershwin: Porgy and Bess
31.8. Mittwoch Darmstadt
20:00 Paulusgemeinde Irith Gabriely, Hans Joachim Dumeier & Abuseyf Kinik (Orgel) Frankfurt
19:30 Alte Oper Gershwin: Porgy and Bess
Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: C. Gaio
Barocke Klanggenüsse auf Schloss Ambras: Die Burg gehört zu den schönsten Spielstätten bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
24_Elmau Lockruf des Luxus Auf Schloss Elmau spielen selbst die Stars ohne Gage – für ein paar Tage der Entspannung und Genüsse im Fünf-Sterne-Hotel 26_Mondsee Mekka für intime Klänge Schon Bartók schwärmte von dem „ruhigen und sanften Ort“ – seit 1989 zieht es alljährlich Kammermusikfans zu den Musiktagen Mondsee 27_Weitere Tipps Die
wichtigsten Termine im Juli und August, ausgewählt von der concerti-Redaktion Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Juli/August 2016 concerti 23
Festivalguide
Lockruf des Luxus
M
ärchenhaft liegt Schlosshotel Elmau am Fuß der Berge, umgeben von schneebedeckten Gipfeln, grünen Wiesen, seltenem Enzian und dem kristallklaren Ferchenbach. Und zahllosen Elefanten: Als Skulpturen finden sie sich im Foyer, in vielen Nischen und Ecken, als Aufdruck auf Sofas, Sesseln und Kissen. Und auf den Zahnputzbechern. „Die werden immer geklaut!“, lacht Schlossherr Dieter Müller-Elmau. Seine Faszination für die Dickhäuter stammt aus seiner Zeit in Indien, wo die Tiere „für Urteilskraft und Erinnerungs-
vermögen“ stehen – für Müller- tümelnd.“ Bei Konzerten durfElmau „die wichtigsten Fähig- te nicht applaudiert, beim keiten eines Menschen“. Selbst Tanzen nicht gesprochen werwenn die Geschichte seines den. Und da das Geld für AnHotels in ihm nicht immer die gestellte fehlte, mussten die besten Erinnerungen wachruft: höheren Töchter der Gäste 1916 hatte sein Großvater das „aushelfen“, manche (männliHaus im Talkessel hinter Gar- chen) „Kunden“ auch betreuen. misch begründet. „Er war ein Nichts davon drang aus den vehementer Protestant luthe- klösterlichen Mauern hinaus. rischer Prägung“, erzählt der 62-Jährige. „Hier schuf er eine Menuhin liebte den »Ort der wunderliche Mischung aus Reinigung und des Sammelns« Sanatorium und Jugendherber- Eine Bigotterie, die Müller- ge, ein Refugium deutscher Elmau – 1954 hier geboren – Innerlichkeit: lauter Weltver- schon früh zu verachten lernte: besserer mit ungeheurem Bil- „Es gab einen Zwang zur Gedungsdünkel, zugleich verlo- meinschaft, Individualität wurgen, scheinheilig und deutsch- de nicht akzeptiert – ich aber liebte es, ein Aussätziger zu sein.“ Er zog in die weite Welt und brachte es mit einer HoIdylle pur: Schloss telmanagement-Software zu Elmau zieht Musiker einem Vermögen, das er bei aus aller Welt an seiner Rückkehr nach Elmau in das Schloss investierte, das kurz vor der Pleite stand. Teilen seiner Familie missfiel der neue Indoor-Pool, waren die größeren Bäder zu luxuriös, sie alle bangten um den „Ort der Reinigung und des Sammelns“, wie Yehudi Menuhin diesen nannte. Auch Stammgast Loriot warnte, bar jeder Ironie: „Dietmar, du darfst alles machen, nur nichts ändern.“ Und selbst der damalige Bundespräsident Johannes Rau, Vorstand des Stiftungsrats, drückte sei= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Schloss Elmau, Pierre Wachholder
Auf schloss elmau spielen selbst die Stars ohne Gage – für ein paar Tage der Entspannung und Genüsse im Fünf-Sterne-Hotel. Von Teresa Pieschacón Raphael
Stargast der JazzClassica auf Schloss Elmau: US-Sängerin Lizz Wright
ne Besorgnis aus: „Sie sahen in mir den entwurzelten, amerikanisierten, kapitalistischen Zersetzer des Gemeinwesens“, resümiert Müller-Elmau. „Meine Ideen wollten sie nicht, mein Geld aber schon … Offiziell geht es in Deutschland immer nur um Kultur – tatsächlich ging es um Macht und Geld.“ »Nirgendwo gibt es mehr Kultur pro Quadratmeter als hier«
Bis im August 2005 das Schloss in Flammen aufging. Müller-Elmau übernahm die Mehrheit des Hauses, verordnete ihm kosmopolitische Eleganz und Luxus, darunter fünf Restaurants und fünf Pools. Und einen Konzertsaal, der bis zu 330 Plätze fasst, sowie „eine Armada von Steinways“, wie die künstlerische Leiterin des Kulturprogramms Silke Zimmermann sagt. „Wir machen über 200 Konzerte im Jahr – Klassik, Jazz, Autoren-Lesungen, zwei Festivals und Konzertreihen. Nirgendwo gibt es mehr Kultur pro Quadratmeter als hier.“ Und die Künstler kommen gern – ohne Honorar. Genießen stattdessen ein paar Tage auf Einladung des Hauses. So auch ein Grigory Sokolov: „Er hatte Angst, in einem Hotel zu spielen, fürchtete, dass die Zuhörer nach der Pause weg seien, weil sie essen wollten“, erinnert sich Müller-Elmau. „Als er bei uns war, kamen 300 Menschen – er aber beklagte sich, dass neun nach der Pause gefehlt hätten.“ Angeblich hatte er das am Applaus gehört. JazzClassica 9.–17.7.2016 Ian Bostridge, Christian Scott, Justin Kauflin Trio, TICHO u. a. Elmau
Festivalguide
Welch eine Pracht: Hinter dem Mondsee erheben sich Almkogel, Drachenwand, Schober und Schatzwand
Mekka für intime Klänge
N
eigen sich die großen internationalen Musikfestivals im Spätsommer ihrem Ende zu, dann beginnt das Herz von Kammermusikfreunden umso heftiger zu schlagen. Eine ihrer ersten Adressen findet sich im Salzkammergut, keine 30 Kilometer von Salzburg entfernt: die Gemeinde Mondsee. Speziell am Abend entfaltet der 3658-Seelen-Ort, überschaubar am oberen Ende des gleichnamigen Sees gelegen, einen höchst intimen Charme – nach all dem Trubel untertags, wenn englischsprachige Touristengruppen ob der hier gedrehten Hochzeitsszene von Baron Trapp und Maria alias Christopher Plummer und Julie Andrews in der Musical26 concerti Juli/August 2016
Verfilmung The Sound of hebung in Mozarts Todesjahr Music die Kirche fotografie- 1791 auch Ort sakraler und rend stürmen. Wie hatte es profaner Musikausübung war schon Belá Bartók 1931 in ei- – und von dessen berühmternem Brief an seine Mutter so Schreibstube bis heute ein treffend beschrieben: „Ich bin Codex aus dem achten Jahrhier glücklich angekommen: hundert als wahrscheinlich ein stiller, ruhiger und sanfter älteste Musikhandschrift ÖsOrt … Euch würde es hier sehr terreichs kündet. gefallen! Schattige Spazier- Auch András Schiff begeistergänge, Bänke und österreichi- te dieses Ambiente so sehr, sche Gemütlichkeit, die Ihr so dass der Pianist 1989 befreungern gehabt habt.“ dete Kollegen erstmals eine Schon von weither grüßen die Woche lang zur Teilnahme an Türme der Basilika St. Michael, den Musiktagen animierte. ihres Zeichens die zweitgröß- Ihm dünkte Mondsee als idete des Bundeslandes Oberös- aler Ort für ein Fest, bei dem terreich. Und Beleg für die Künstler in Ruhe arbeiten könBedeutung des durch Bayerns nen und das Publikum neben Herzog Odilo gegründeten, der Musik auch die Natur gelange als „monasterium altis- nießt. Nicht um sich durch simum“ bezeichneten Benedik- Originalität oder Moderne tiner-Klosters, das bis zur Auf- besonders einzigartig oder in= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: shutterstock
Schon Bartók schwärmte von dem „ruhigen und sanften Ort“ – seit 1989 zieht es nun alljährlich im Spätsommer Kammermusikfans zu den musiktagen mondsee. Von Horst Reischenböck
teressant zu profilieren: Nein, Schumann. Unvergesslich dem ungarischen Musiker ging auch der damalige Auftritt es von Beginn an jeweils um von Menahem Pressler und die Paarung zweier Komponis- Shmuel Ashkenazy als Schuten. So traf im Gründungsjahr bert-Interpreten! Zudem enJohann Sebastian Bach auf gagieren sich die Auryns nach Johannes Brahms im Wechsel wie vor erfolgreich für die von Konzerten in der Kirche eigens in Auftrag gegebenen und in dem Schloss geworde- Werke des jährlich wechselnnen ehemaligen Kloster – und den „Composer in Residence“ das in einem Raum mit gerade – was hier schon solch spanfür kleine Besetzungen idealer nende Werke wie das durch Akustik! Ingeborg Bachmann inspirierDie Kombination aus Litera- te Glockenläuten Mayako tur und Musik pflegten Kubos oder im Vorjahr ThoSchiffs Nachfolger, der Geiger mas Daniel Schlees viertes Christian Altenburger und Streichquartett das Licht der seine Gattin Julia Stemberger, Musikwelt erblicken ließ. während Cellist und Dirigent Im September gilt es nun den Heinrich Schiff als nächster 175. Geburtstag Dvorˇáks zu künstlerischer Leiter das An- feiern – natürlich ebenso abgebot hinein in zeitgenössi- wechslungsreich wie ansche Gefilde und größere spruchsvoll eingebettet „zwiorchestrale Besetzungen aus- schen zwei Welten“, den USA weitete. und Europa. Der Weg nach 2010 übernahm dann das Au- Mondsee dürfte sich also wieryn Quartett die Federführung der einmal lohnen. und programmierte zu Chopins und Schumanns 200. Ge- Musiktage Mondsee burtstag das Adagio. Zum 26.8.–3.9.2016 Alexander Lonquich, Nicolas Altstaedt, Gedenken an Robert SchuAuryn Quartett, Kelemen Quartett, mann von Reimann sowie Lars Anders Tomter, Ulrich Wolff u. a. Mondsee Kurtágs Hommage à Robert
Weitere Tipps Innsbruck u. a.
Festwochen der Alten Musik 4.–27.8.2016 An kaum einem Ort ist die Alte Musik geschichtlich so verwurzelt und lebendig wie in der Alpenstadt Innsbruck. Im 40. Jahr der Festwochen werden erle sene Konzerte an historischen Stätten von zwei Barock operninszenierungen gerahmt. Braunschweig u. a.
jung | klasse | KLASSIK 6.8.–4.9.2016 Der Musiksommer im Braunschweiger Land richtet sich mit einem weit gefächterten Programm auch an jüngere Zuhörer. Hier treffen Strawinskys Geschichte vom Soldaten und das Vision String Quartet auf die Jazzmusiker Django Deluxe und Yaron Herman. Breslau
Wratislavia Cantans 3.–18.9.2016 Die menschliche Stimme gibt den Ton an auf die sem renommierten polnischen Ge sangsfestival. Neben Beethovens Neunter und Bachs MatthäusPassion sind auch Koryphäen der Alten Musik vertreten wie Coun tertenor Philippe Jaroussky oder Pianist Kristian Bezuidenhout.
Festivals gut finden:
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Juli/August 2016 concerti 27
Reportage
Fluchtpunkt Mozart In Stuttgart schöpfen Syrer, Afghanen und Iraker neue Hoffnung aus der Opernarbeit. Bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen feiert ihr idomeneo Premiere.Von Markus Dippold
I
»Dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen«
2014 hat Cornelia Lanz diesen Verein gegründet – ihr Ziel: Flüchtlingen eine Perspektive zu bieten, Integration durch Kultur. „Ursprünglich wollte ich damals einfach Così fan tutte aufführen“, erzählt die Mezzosopranistin. Der Regisseur Bernd Schmitt hatte ihr vorgeschlagen, die Geschichte doch in einem Flüchtlingsheim anzusiedeln. Und da zu jener Zeit gerade 70 Syrer in einem oberschwäbischen Kloster angekommen waren, entstand die Idee, die Flüchtlinge und deren Schicksal ins Geschehen zu integrieren. „Mir war damals 28 concerti Juli/August 2016
Proben-Posen: Mag die Geschichte auch ernst sein – zeitweilig braucht es einfach Ausgelassenheit
nicht klar, wie das mein Leben verändern würde“, blickt Lanz zurück. „Denn dieses Thema mit seiner politischen Brisanz hat mich seither nicht mehr losgelassen.“ Naivität haben ihr einige vorgeworfen, auch blindes Gutmenschentum – nicht zuletzt ob ihres selbstbewussten, hoch gesteckten Ziels: „Wir wollen sowohl AfD-Wähler als auch Flüchtlinge im Publikum haben und diese emotional ansprechen.“ Geschichten der Flüchtlinge in die Handlung eingebaut
Doch der Publikumszuspruch und die Aufmerksamkeit der politischen Öffentlichkeit bis
hin zu Bundespräsident Joachim Gauck haben dem Team immer wieder Mut gemacht. Nach der Zaide im vergangenen Jahr, „die uns die Möglichkeit gegeben hat, persönliche Geschichten der Flüchtlinge einzubauen“, so Lanz, widmet sich der Verein jetzt Mozarts Idomeneo. Auf den ersten Blick will sich der Zusammenhang mit dem Schicksal der Flüchtlinge aus Pakistan, Syrien oder dem Irak nicht erschließen, denn die Oper erzählt einen Vater-SohnKonflikt vor dem Hintergrund des Trojanischen Kriegs. Doch Lanz und Regisseur Schmitt haben diese Konstellation für
Fotos: Sebastian Marincolo , Andreas Knapp
m Minutentakt klappt die alte Metalltür. Männer unterschiedlichen Alters eilen in das ehemalige Depot im Stuttgarter Osten, schlüpfen in ihre Kostüme. In einer Ecke des Probenraums erklingt ein Klavier, auf der anderen Seite unterhalten sich Regisseur und Bühnenbildnerin. Bühnenalltag einer Opernproduktion eben – und doch ist alles andere als alltäglich, was in den heruntergekommenen Räumen passiert. Probt doch hier der Verein „Zuflucht Kultur“ die Umsetzung von Mozarts Oper Idomeneo mit Flüchtlingen aus dem Nahen Osten.
ihre Zwecke zurechtgebogen. So formieren sich die Flüchtlinge in der Stuttgarter Produktion zu einem Bewegungschor, der zur Ouvertüre über eine gewaltige, schräg ansteigende Holzfläche rennt und springt. Aus diesen symbolischen Fluchtbewegungen wird ein Kauern und Zusammendrängen, wenn die Bretter zum Schiff umgedeutet werden: Einzelne gleiten erschöpft wieder herunter und ertrinken. Flucht in sprachliche Floskeln
So stark diese Eröffnungsszene ist, nehmen doch nicht alle Beteiligten sie beim ersten Anlauf in der Probe ernst. Einige kichern miteinander, üben sich in übertriebenen Gesten oder werfen sich in Posen, während andere mit ihrer Handykamera fotografieren. Es dauert einige Zeit, bis es Schmitt gelingt,
eine wirkliche Arbeitsatmosphäre zu schaffen: Deutsche, englische, arabische Sätze fliegen durch den Raum, die letzten Mitwirkenden trudeln ein, dann erklärt der Regisseur nochmals, was er von den Darstellern will. Dolmetscher übersetzen auf Arabisch und Farsi. Einige der Laien identifizieren sich stark mit dem Thema. So auch der Syrer Mazen Mohsen, der zum ersten Mal in seinem Leben mit der Kunstform Oper in Berührung kommt und sich nun mit den unterschiedlichsten Gefühlen konfrontiert sieht, wie er vage andeutet. Dabei wird die Frage, wer denn Mazen eigentlich ist, zum Kunstgegenstand und Teil der Aufführung: Denn Idamante alias Lanz führt mit den Flüchtlingen Interviews, die per Video-Einblendung eingespielt werden.
Im Gespräch am Rand der Probe indes fällt es dem Syrer wie den meisten anderen Flüchtlinge schwer auszudrücken, was dieses Projekt mit ihm macht. Bei einigen ist zu spüren, dass sie Traumatisierendes erlebt haben, vor dem Islamischen Staat geflohen sind, um das nackte Leben zu retten und dass diese inneren Bilder sie nicht mehr loslassen. Und so flüchten die meisten nun erneut – diesmal in sprachliche Floskeln, wenn sie von ihren Hoffnungen und Träumen erzählen, sich hier ein neues Leben aufbauen zu können. Wenn der IS-Terror in der Oper seine Spuren hinterlässt
Deutlich konkreter hört sich dies bei Zaher Alchihabi an. Der Syrer hatte daheim in Damaskus ein Schauspielstudium
Kampf mit den Fluten: Unter den Augen von Regisseur Bernd Schmitt klammert sich Waseem Noureddin an die provisorische Bootsplanke
Juli/August 2016 concerti 29
Reportage
Sängerin, Ersatzmutter, Gestalterin: Cornelia Lanz schlüpft in viele Rollen
nicht gefeit vor psychischen Krisen: Als während der Proben die Terroranschläge in Brüssel den ganzen Kontinent in Schockstarre versetzen, verspürt Lanz auf einmal die extreme Last ihrer Doppelrolle: Zum einen ist da ihr Idamante, ein junger Mann, der sich radikalisiert, sein Lebensglück in Gewalt sucht, zum Attentäter wird und aus einer Pistole einen Schuss abgeben muss – zum anderen ihre Funktion als Ersatzmutter, zu der sie inzwi-
schen für viele der Heimat- und Familienlosen geworden ist. Spricht sie darüber, was sie in diesen Bühnenmomenten erlebt, weicht ihr Blick aus, driftet ab ins Leere und ihr Tonfall verändert sich: als versuche sie, sich davon zu distanzieren, um weiterhin die nötige Kraft und Stabilität aufzubringen. In solchen Momenten keimen Zweifel auf, ob sich die Mittdreißigerin mit diesem Projekt nicht zu viel aufgebürdet hat. Kritische Stimmen gab und gibt es genug, auch solche, die sagen, sie nutze die Flüchtlingsthematik zur eigenen Profilierung. Und doch werden all diese Bedenken am Ende des Probentages wieder verstummt sein, denn viel entscheidender scheint für alle Beteiligten, dass aus dem kreativen Chaos etwas entsteht – etwas, aus dem die Mitwirkenden Kraft und neue Hoffnung schöpfen.
Opern-TIPP
Besprechung mit Zaher Alchihabi (l.): Regisseur Bernd Schmitt (2. v. l.) und die Darsteller aus Syrien, Irak und Afghanistan
30 concerti Juli/August 2016
Ludwigsburg Fr. 8. & Sa. 9.7., 20:00 Uhr Forum am Schlosspark Ludwigsburger Schlossfestspiele: Mozart – Idomeneo. Flüchtlingschor „Zuflucht“, Philharmonia Chor Stutt gart, BandArt, Gordan Nikolic (Violine & Leitung), Bernd Schmitt (Regie), Marina Bernt (Choreografie)
Fotos: A Sebastian Marincolo , ndreas Knapp
absolviert und möchte nun in Europa als Dokumentarfilmer arbeiten. Zum zweiten Mal ist er bei einem Projekt von „Zuflucht Kultur“ dabei und spielt diesmal die Rolle des Arbace, den er einerseits an die Figur des Joker aus den Batman-Filmen anlehnt – „er ist stark und lustig“ –, der andererseits aber bösartige Züge trägt und in der Aufführung eine Vergewaltigung vorbereiten muss. Der Mime genießt es offensichtlich, seine eigenen kreativen Erfahrungen unter diesem „wunderbaren Regisseur“ in die Arbeit einzubringen. Zudem ist er für Lanz eine wertvolle Stütze: Zum einen ist der 29-Jährige als Dolmetscher allgegenwärtig, zum anderen wird Alchihabi zum Regieassistenten, wenn er der Sängerin – die in die Hosenrolle des Idamante schlüpft – zeigt, wie frau sich als Mann richtig bewegt. Doch auch als harter BühnenKerl ist die Initiatorin im Alltag
7 Konzerte an historischen Orten
10.– 21. August 2016
3. Weimarer Bachkantaten-Akademie Kantaten BWV 19, 50, 130, 149 und Messen BWV 235, 236 GESPRÄCHSKONZERTE 15.–18. August
ABSCHLUSSKONZERTE 20. August
19. August
21. August
18:00 | Stadtkirche Weimar 18:00 | Augustinerkloster Erfurt
20:00 | Thomaskirche Leipzig 18:00 | Georgenkirche Eisenach
Tickets 0361 . 37 42 0 | www.thueringer-bachwochen.de
Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Orgel-Weltverbesserer: Cameron Carpenter gibt den schöpferischen Interpreten
Pfeifentricks am Spieltisch CD des monats Orgelrevoluzzer Cameron
Carpenter bürstet Bachs Musik gegen den Strich
32 concerti Juli/August 2016
Und das nutzt Carpenter auch bei der Musik von Johann Sebastian Bach. Manches mag einem zunächst aberwitzig vorkommen, doch Carpenter schert sich nun einmal nicht groß um Traditionen. Und das Spektrum an Farben und Texturen, mit dem er hier Bachs Musik neu beleuchtet, ist fraglos nachhaltig faszinierend. Zudem ist Carpenter ein Virtuose, der auch im polyfonen Fugendickicht stets den Überblick behält, wenngleich in
raschen Sätzen seine Finger gelegentlich das Metrum zu überholen trachten. Kleiner Wermutstropfen: Um die Klangfülle dieser Superorgel auch im Wohnzimmer zur Geltung zu bringen, braucht man eine entsprechende Abhöranlage – am besten gleich mit Subwoofer. Frank Armbruster All you need is Bach – Bach: Triosonaten BWV 525 & 527, Präludium & Fuge BWV 544 u. a. Cameron Carpenter (Orgel) Sony Classical
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Gavin Evans
K
ein Zweifel: Cameron Carpenter hat die Orgelwelt revolutioniert. Mit seiner monumentalen, aber transportablen Digitalorgel hat der Mann nicht nur die Jahrhunderte währende Abhängigkeit des Organisten von vorgegebenen Räumen und Instrumenten aufgebrochen, das eine Million Dollar teure Instrument ermöglicht ihm auch neuartige Klangwirkungen, die auf keiner Pfeifenorgel der Welt so realisiert werden könnten.
Rezensionen
Wohl austariert
Musikalisch vertraut
Exzellent balanciert
Tschaikowsky: Neun liturgische Chöre & Vier Chöre aus der Chrysostomus-Liturgie op. 41 NDR Chor, Philipp Ahmann (Leitung) Carus
Schostakowitsch: Sinfonien Nr. 5 d-Moll, Nr. 8 c-Moll & Nr. 9 Es-Dur Boston Symphony Orchestra Andris Nelsons (Leitung) Deutsche Grammophon
Mahler: Sinfonie Nr. 3 Kelly O’Connor, Frauen des Dallas Symphony Chorus, Dallas Symphony Orchestra, Jaap van Zweden (Leitung). dso live
Der NDR Chor singt Tschaikowsky: vier Ausschnitte aus der Chrysostomus-Liturgie sowie die 1884/85 kom ponierten Neun liturgischen Chöre. Dabei machen die Norddeutschen nicht „auf russisch“ – und doch klingt es so. Frei von flacher Stil-Imitation finden sie, auch dank samtiger Bässe, einen eigenen Weg. Die tiefen Stim men sind Teil eines genau austarier ten Gesamtgebildes, das vor allem in den zurückgenommenen Passagen leuchtet und berührt. Zumal Ahmann schleppende, pathetisch-langsame Tempi meidet und ein überzeugen des Maß findet, das dem geistlichen Charakter durchaus entspricht. (CV)
Wer diesen klanglich ordentlichen Live-Mitschnitt aus der Boston Sym phony Hall hört, mag kaum glauben, dass Andris Nelsons noch nicht ein mal zwei Jahre Chefdirigent des BSO ist. Die musikalische Vertrautheit scheint groß, faszinierend die detail besessene Selbstverständlichkeit, mit der mit viel Verve musiziert wird. Nelsons lässt voll Drive und Leiden schaft aufspielen – und mit jenem Rest Understatement, der die Mas kenhaftigkeit von Schostakowitschs Musik geradezu paradigmatisch he rauspräpariert. Eine Maske, die den Repressalien durch Stalins Regime geschuldet ist. (AF)
Ab 2018 wird Jaap van Zweden das New York Philharmonic leiten – nun legt er Mahlers Dritte vor mit seinem Noch-Arbeitgeber: dem Dallas Sym phony Orchestra. Der Holländer setzt auf eher flüssige Tempi, die nicht hetzen und Raum für poetische Zwi schentöne ließen. Und doch mangelt es an eben diesen: Zwar spielt das Orchester ohne Schnörkel, transpa rent, gläsern, mit exzellenter Balan ce. Doch etwa das Misterioso oder den großen Finalsatz hätte man sich beredter, mehr „empfunden“ vor stellen können. Eine gelungene, weil vor allem in sich stimmige, aber kei ne überragende Aufnahme. (CV)
Überlegen disponiert
Schwer verdaulich
Höchste Suchtgefahr
Bruckner: Sinfonie Nr. 8 Philharmonia Zürich Fabio Luisi (Leitung) philharmonia.rec
Klenau: Sinfonie Nr. 9 C. Ptassek (Sopran), S. Resmark (Alt), M. Weinius (Tenor), S. Bruun (Bass), Danish National SO & Choir, Michael Schönwandt (Leitung). DaCapo
Rautavaara: Rubaiyat, Balada & vier Lieder aus „Rasputin“ Gerald Finley (Bariton), Mika Pohjonen (Tenor), Helsinki Music Centre Choir & PO, John Storgards (Leitung). Ondine
Welch eine überlegen disponierte, dabei jedwede Extreme meidende Achte, die uns Fabio Luisi und das Zürcher Opernorchester hier in der eher selten dirigierten Urfassung prä sentieren. Man kann das sowohl fei erlicher angehen (wie Celibidache) oder drängender (wie Szell), doch Luisi strukturiert mit der Übersicht eines Architekten, der immer die gro ße Form im Fokus hat, ohne Details zu vernachlässigen. Jedes Motiv steht da in Beziehung zum Ganzen, vor allem die heiklen Übergänge gelin gen ihm organisch: Fermaten sind keine Pausen, sondern spannungs erfüllte Zeit. So soll es sein. (FA)
Erst 1939 verlegte der dänische Kom ponist Paul von Klenau (1883–1946) seinen Wohnsitz von Deutschland in seine Heimat. Dort schrieb er fünf Sinfonien, in denen er seine enge Beziehung zur deutschen Kultur ver arbeitete. Die hier erstmals einge spielte, ein halbes Jahr vor seinem Tod vollendete Neunte dauert 90 Mi nuten und acht Sätze – und bietet von Marschmusik bis hin zu Zwölf tonreihen alles auf, was die Musikge schichte hergibt, inklusive eines fast kompletten Requiems mit zusätzli chen Latein-Zeilen des Komponisten. Toll produziert, fantastisch musiziert – und schwer verdaulich! (AF)
Unter den lebenden Komponisten dürfte Einojuhani Rautavaara der einzige sein, dessen Musik wirklich süchtig macht. Finnlands Nestor ge bietet über eine unverwechselbare, äußerst farbige, energische und da bei reichlich nostalgische Tonspra che. Im Liederzyklus Rubáiyát auf alt-persische Texte nähert er sich noch einmal den spirituellen Höhen seiner Oper Rasputin, aus der es hier vier durchdringende Chorliedbear beitungen gibt. Storgårds profiliert sich erneut als herausragender Rau tavaara-Dirigent, sein Orchester wan dert souverän zwischen sphärischem Licht und tellurischem Dunkel. (VT)
***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Juli/August 2016 concerti 33
Rezensionen
Dunkel abgetönt
Energievoll aufgeladen
Brahms: Vier ernste Gesänge op. 121 & Lieder und Gesänge op. 32 Matthias Goerne (Bariton) Christoph Eschenbach (Klavier) harmonia mundi
Prokofjew: Violinsonaten Nr. 1 & 2, Fünf Melodien op. 35b Franziska Pietsch (Violine) Detlev Eisinger (Klavier) audite
Die neun Lieder op. 32 des 31-jähri gen Brahms, vier Heine-Vertonungen und die späten Vier ernsten Gesänge hat das Lied-Duo Matthias Goerne und Christoph Eschenbach aufge nommen. Klar, dass Goernes dunkel timbrierter, warmtönender Bariton gerade zu diesen „Gesängen“ wun derbar passt und dadurch die subti len Aufhellungen wie bei „Geheim nisse“ oder „Liebe“ umso glühender erscheinen lässt. Insgesamt bringt er die Grenzbereiche wunderbar zur Gel tung, verstärkt durch die gerade im Bass beredt unterstützende, ansons ten jedoch etwas zurückhaltende Be gleitung Eschenbachs. (CV)
Mit expressivem Ton und energiege ladenem Spiel nähert sich Franziska Pietsch der f-Moll-Sonate. Sie führt dem Hörer die unzähligen Wechsel plastisch vor Ohren, auch wenn ei nige extrem ausschlagende Passa gen nicht immer in die musikalische Linie eingebunden zu sein scheinen. Erzählt dieses Ausnahmewerk der Geigenmusik des 20. Jahrhunderts unüberhörbar von Chaos und Krieg, ist in der neoklassizistisch angeleg ten D-Dur-Sonate alles Fluss, den Pietsch und ihr exakt gestaltender Begleiter Detlev Eisinger entspannt modellieren – voll wuchtiger lyrischer Emphase und sanfter Ironie. (AF)
Tadellos interpretiert
Lockend präsentiert
Bruckner: Streichquintett F-Dur & Intermezzo d-Moll, Zemlinsky: Streichquintett d-Moll Bartholdy Quintett CAvi
Bizet: Carmen Ksenija Sidorova (Akkordeon), Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, Sascha Goetzel (Leitung) Deutsche Grammophon
Unbekannte Seiten vom Sinfoniker Bruckner und vom Opernkomponis ten Zemlinsky fördert das Bartholdy Quintett zutage, das sich 2009 zu sammengefunden hat. Bei den beiden überlieferten Streichquintett-Sätzen von Zemlinsky geben die Musiker den nervös drängenden Zug dieser Musik wieder, mit Temperament und in fle xibel aufeinander reagierender Kom munikation untereinander. Bei Bruck ners Quintett geht es auch mal leicht füßig, überschwänglich, rustikal zu. Und im Adagio – typisch Bruckner – wird natürlich der Himmel berührt. Tadellos, mit Profil interpretiert, da fehlt nichts. (EW)
Puristen werden grummeln und stöh nen, was man dem Original von Carmen nun wieder angetan habe. Doch warum nicht einmal sich unvoreinge nommen auf diese CD einlassen? Zu gegeben, der Produktion fehlt etwas von der Aura, mit der Akkordeonistin Ksenija Sidorova dieses Programm live präsentiert: Hier wirkt alles etwas kalkulierter, weniger kühn, weniger frech – dafür gelingen Nuancen fei ner. So präsentiert Sidorova, souve räne Beherrscherin ihres Instruments, Carmen mit Nuevo mundo und dem Borusan Istanbul Philharmonic Or chestra lockend und draufgängerisch, melancholisch, innig und arios. (CV)
34 concerti Juli/August 2016
Kurz Besprochen Child Impressions. Enescu: Violinsonaten Nr. 1 & 2 u. a. Stefan Tarara (Violine), Lora Vakova-Tarara (Klavier). Ars Überzeugend das natürlich-präzise Spielgefühl des Duos, das den Hörer regelrecht mitreißt. Allein in der ersten Sonate stehen sie sich mit zögerlichem Ton selbst im Weg. (JB) Brahms: Cellosonaten Nr. 1 & 2 Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Alpha Tief horcht das Paar in diese so unter schiedlichen Sonaten Brahms’. Leuchtet gekonnt weite Bögen und Stimmungs wechsel aus und hat dabei stets das Miteinander im Blick. (CV) Inspirations. Werke von Poulenc, Françaix u. a. F. Tardy (Oboe), N. Baldeyrou (Klarinette), J. Hardy (Fagott) u. a. Klarthe Ungekünstelt und souverän präsen tiert das Trio diesen Querschnitt neo klassizistischer Werke aus Frankreich. Und doch fehlt die letzte Würze, könnte manches frecher sein. (EW) Melnyk: Illirion, Beyond Romance, Solitude Nr. 1, Sunset & Cloud Nr. 81 Lubo myr Melnyk (Klavier). Sony Classical Melnyks Musik lässt sich kaum veror ten: Fünf Werke, halb Komposition, halb Improvisation, ohne Anfang und Ende, minimalistisch, melancholisch, meditativ. Und unverwechselbar. (CV) Online-Tipp
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Top 20 Klassik-Charts Juli (6.5.– 2.6.2016)
1
(Neu)
Olga Scheps
Satie RCA Red Seal Anspruchslose Stückchen? Von wegen: Olga Scheps zeigt auf, welche Frische und Tiefe zu gleich Saties Miniaturen innewohnt. Was ihr zu meist ebenso tänzerisch wie kantabel gelingt.
2
Jonas Kaufmann
3
Ludovico Einaudi
4
Daniel Hope
5
Jonas Kaufmann
6
Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker
7
Grigory Sokolov
8
Nils Mönkemeyer
9
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker
(2)
(4)
(1)
(12)
(6)
(8)
(11)
(Neu)
Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical
Elements We Love Music
My Tribute to Yehudi Menuhin Deutsche Grammophon
Du bist die Welt für mich Sony Classical
(5)
Anne-Sophie Mutter
12
Lubomyr Melnyk
13
Dresdner Kreuzchor
14
Hélène Grimaud & Nitin Sawhney
15
Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Bayerische Staatsoper
16
Martha Argerich
Schubert & Beethoven Deutsche Grammophon
Mozart with Friends Sony Classical
Hora Cero Sony Classical
Lang Lang
Lang Lang in Paris Sony Classical
The Club Album (Live From Yellow Lounge) Deutsche Grammophon
(WE*)
Illirion Sony Classical
(Neu)
800 Jahre Dresdner Kreuzchor Berlin Classics
(17)
Water Deutsche Grammophon
(7)
Verdi: La Forza Del Destino Sony Classical
(19)
Early Recordings Deutsche Grammophon
(Neu)
18 Jahre war Martha Argerich, als Redakteure die Pianistin 1960 zu Produktionen ins Studio einluden. Und ob Prokofjew, Ravel oder Mozart: Klarheit wie Zugriff fesselten schon damals!
Neujahrskonzert 2016 Sony Classical
Stunde Null? Nein, die 12 Cellisten gehen nicht zu ihren Anfängen zurück: Sie tauchen in die Tango-Welt von Piazzolla & Co ein. Melancho lisch, leidenschaftlich, zart, maßlos – ganz groß!
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Max Richter
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Trifonov, The Philadelphia Orchestra & Nézet-Séguin
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Nikolaus Harnoncourt & Concentus Musicus Wien
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Chor des BR & Münchener Rundfunkorchester
Sleep Deutsche Grammophon
(16)
Rachmaninov Variations Deutsche Grammophon
(WE*)
Beethoven: Sinfonien Nr. 4 & 5 Sony Classical
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Gounod: Cinq-Mars Ediciones
(Neu)
Gelungene Ausgrabung: Die Bayern haben sich Gounods Vierakter über die Verschwörung ge gen Kardinal Richelieu vorgenommen – und entdecken eine höchst farbenprächtige Musik.
* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Juli/August 2016 concerti 35
Blind gehört
Unruhige Zeiten: Seit einem Jahr ist Viviane Hagner Mutter – nun lernt ihre Tochter laufen ...
»So ein paar alte Schmierer«
I
hr Lachen steckt an – und gibt zumindest eine Ahnung von dem „Gegacker“, in das Viviane Hagner und ihre Schwester Nicola ausbrechen, wenn die beiden sich treffen: Privat oder auch auf der Bühne, denn die beiden
36 concerti Juli/August 2016
harmonieren auch gar herrlich auf Violine und Klavier. Doch an diesem Vormittag lauscht die Geigerin den unbekannten Aufnahmen allein – wenn sie nicht gerade wieder einmal in ihr so herrlich herzlich-offenes Lachen ausbricht …
Schostakowitsch: Trio Nr. 2 e-Moll, 1. Satz Emmanuel Ax (Klavier), Isaac Stern (Violine), Yo-Yo Ma (Cello). Sony Classical
Schostakowitsch-Trio … ein Werk, in dem man ein ganzes
Foto: Tim Kölln
Die Geigerin viviane hagner hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Christoph Forsthoff
Leben durchmacht. Am An- wie schon Clara Schumann fang ist es noch relativ distan- gesagt hat: Es ist ein Werk, wo ziert, und trotzdem fängt es man am Schluss der Sonate in einen gleich. … Die drei Ins- die andere Welt hinübergetratrumente hier wirken sehr gen werden möchte … Schon plastisch und doch klingt es als Teenager habe ich diese sehr gut zusammen. Das ist ein Brahms-Sonaten mit meiner Werk, wo wir durchaus drei Schwester einstudiert: Wir hasehr distinguierte, verschiede- ben sie anfangs nur gelesen ne Stimmen haben müssen und dann nach Monaten oder und können – für mich könn- Jahren im Konzert gespielt. So te es hier manchmal noch ein wächst man in ein Werk hinein bisschen ruppiger und rauer – zumal wir damals auch beide sein: Ich würde es vielleicht Geige und Klavier gespielt und weniger schön spielen (lacht) … alles mal ein bisschen probiert Schostakowitsch polarisiert haben … ja, wenn meine oft: Entweder die Leute lieben Schwester nicht zugehört hat, ihn – oder sie schauen runter habe ich auch die Klavierstimauf seine Musik – ich mag sei- me gespielt (lacht). ne Musik gern und stehe dazu (lacht). Mozart: ViolinkonBrahms: Violinsonate Nr. 1 G-Dur, 1. Satz Leonidas Kavakos (Violine), Yuja Wang (Klavier). Decca 2014
(lacht) Brahms … eines der schönsten Brahms-Kammermusikwerke für Geige – und eben nicht nur für die Geige, zur Person
1976 in München geboren, wuchs Viviane Hagner in Berlin auf, wo die Tochter deutsch-koreanischer Eltern schon als Zehnjährige Vorstudentin an der Hochschule für Künste wurde. Nach Studien bei Thomas Zehetmair, Thomas Brandis, Victor Liberman und Pinchas Zukerman feierte sie 1989 ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Heute gastiert sie nicht nur in aller Welt, sondern lehrt auch selbst als Professorin in Mannheim.
zert Nr. 5 A-Dur, 1. Satz Vilde Frang (Violine), Arcangelo, Jonathan Cohen (Ltg). Warner Classics 2014
Mozart natürlich (lacht) … tiefe Stimmung, das ist zumindest historisch informiert, wobei ich denke, dass es normale Instrumente sind … gutes, recht flottes Tempo – und es ist eine neuere Aufnahme. Der Solist oder die Solistin nimmt sich viel Freiheit, was Vibrato und Phrasierungen betrifft – das würde ich zum Teil anders machen. Was ich indes schön finde am historisch informierten Spiel: Man hat wieder viel mehr Freiheiten (lacht). Ich fand schon immer: Hauptsache, ein Werk ist mit Seele und ausdrucksvoll musiziert. … Nein, wirklich? (lacht) Dann ist es wohl doch eine alte Aufnahme – wegen der Kadenz: Heute spielt man diese hier kaum noch – außer in Probespielen (lacht). Aber natürlich ist auch das künstlerische Freiheit …
Bach: Partita Nr. 3 E-Dur, Prelude Nigel Kennedy (Violine). EMI Classics 1993
Oh, live … das ist aber nicht Menuhin, oder? ... Ein bisschen wild halt (lacht) … und die Intonation finde ich nicht so toll. Zudem ist es mir zu viel von rechts gespielt, ich würde versuchen, das Temperament im Rahmen zu halten – E-Dur kann viel schöner strahlen! Das ist so etwas von feierlich: Eine plastischere Einleitung von der Geige kann man sich kaum vorstellen – das verschafft einem einen wunderschönen Auftritt. Beethoven: Violinkonzert D-Dur, 1. Satz Anne-Sophie Mutter (Violine), Herbert von Karajan (Leitung). DG 1985
Hohe Stimmung: Das ist typisch für die Berliner Philharmoniker … und gut gespielt! Diese kleinen Sachen mit den Streichern: Da proben manche Dirigenten ganz viel – und manche eben gar nicht … (beim Einsatz der Geige) Anne-Sophie Mutter, oder? Der Klang ist einfach einzigartig: Das muss man ihr zugestehen (lacht). Natürlich ein extrem auf Schönheit bedachter Klang, auch ein gewisses Vibrato auf dieser Aufnahme – das war ja noch mit Karajan, da war sie eine junge Frau – heutzutage spielt man insgesamt deutlich phrasierter. … Das Tempo des Orchesters in der Einleitung fand ich sehr gut – schade, dass es jetzt mit dem Solo deutlich langsamer geworden ist. Denn gerade im ersten Satz mit Juli/August 2016 concerti 37
Blind gehört
Bartók: Violinkonzert Nr. 1, 1. Satz. Thomas Zehetmair (Violine), Ivan Fischer (Leitung). Berlin Classics 2009
Das habe ich noch nicht gespielt … die Geige ist sehr melodiös und ausdrucksvoll, sehr geigerisch geschrieben und absolut gut gespielt, auch wenn ich hier nichts typisch Charakteristisches für einen bestimmten Kollegen heraushöre … Zehetmair also – ja, ich habe es mir fast gedacht, denn ich habe ja bei ihm studiert und seinen Klang so im Ohr: Das ist das, woran ich mich erinnern kann. Wo ich mich vielleicht etwas schneller und enger bewegen würde, da ist für ihn der Ausdruck etwas breiter und weiter gefasst. … Dieser frühe Bartók ist manchmal sehr romantisch und expressionistisch: Ich sollte das mal spielen (lacht) – vielen Dank für diesen Anstoß. Vivaldi: „Der Sommer“, 1. Satz Nigel Kennedy (Violine), Berliner Philharmoniker. EMI Classics 2004
(lacht) So fürchterlich heiß ist es doch gar nicht. … Das Tempo ist eindeutig so, dass offenbar drückende Schwüle herrscht (lacht) … diese Fingersätze und diese Striche – Banane (lacht) … also, ich kenne die Aufnahme nicht: Es ist sehr gut gespielt – in dieser 38 concerti Juli/August 2016
schnellen Stelle hat mich gewundert, dass man tatsächlich die Striche stark hört – jemand, der hier durchaus auf Risiko spielt. Was ich persönlich nicht mag, ist dieses Crescendo am Anfang: Ich finde, der Ton muss sofort stehen – auch wenn man mit dem Barockbogen spielt. Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, 2. Satz Canzonetta David Garrett (Violi ne), Mikhail Pletnev (Ltg). DG 2001
Noch so ein Klassiker … eine ältere Aufnahme, nicht wahr? Da hat es aber jemand eilig gehabt … ich musste mich auch zwingen, den Sibelius anders kennenzulernen, das ganze Gegenteil vom Virtuosentum – ich würde da nicht so dramatisch herangehen. Trotzdem macht es natürlich Spaß so jemandem zuzuhören, der auf Risiko spielt: Die jungen Geiger heute würden so etwas alle hundertprozentig sauber spielen, eine solche Interpretation würde da nicht mehr durchgehen. (lacht) Für mich ist das nicht entscheidend, aber eben ein Detail, weshalb ich diese Aufnahme deutlich früher datieren würde, aber auch wegen des Ausdrucks in den Rutschern … Isaac Stern also: Gut hat er gespielt damals (lacht).
Die ganzen Geigen-Klassiker … so gut phrasieren hört man das Orchester selten: Meist ist das alles so huu-huuhuu … (lacht) Diese melancholische Stimmung am Anfang ist toll eingefangen… (beim Einsatz der Solo-Violine): Mit Dämpfer – auch mal gut, das Schubert: Quartett machen wenig Leute, das geD 887, 1. Satz G. Kre mer, D. Phillips (Vio fällt mir gut, sehr elegant geline), K. Kashkashian spielt … ist das Hilary Hahn? ... (Viola), Yo-Yo Ma Was mir hier an dem Satz ge(Cello). CBS 1987 fällt: Es ist relativ schlicht und Was für ein Werk! Dafür lohnt schlackenlos, mehr braucht es für mich nicht – macht man zu es sich, Geige zu spielen (lacht) viel, nützt das dem Werk nicht. … Musikalisch geht da einfach Dieser Satz ist ja fast schon ein eine Welt auf: Quartett-LiteraLied mit den verschiedenen tur ist ja ohnehin die KönigsStrophen und hat einfach et- disziplin für die Streicher – und was sehr Melancholisches … da dann das große G-Dur von waren jetzt so ein paar alte Schubert, was natürlich auch Schmierer – die ich sehr gerne diese himmlischen Längen hat mag (lacht) … David Garrett und wo man als Spieler wie als also: Er macht etwas aus dem Hörer so reingezogen wird – Werk … ich verfolge seine Kar- und es lässt einen einfach nicht riere zwar nicht, aber generell mehr los. Schon die Einleitung glaube ich, dass er nach wie vor versetzt einen in eine andere sehr gut Geige spielt. Welt, da geht ein ganzer Kosmos auf – wenn man sich überlegt, dass der Schubert da geraSibelius: Violinkonzert d-Moll, 1. Satz de mal an der 30er-Marke geIsaac Stern (Violine), kratzt hat: Das ist wirklich Eugene Ormandy & unglaublich und eines der Leonard Bernstein (Ltg). CBS Maestro Wunder (lacht).
Foto: Tim Kölln
seiner fast schon überbordenden Form und den ungewöhnlich vielen Motiven ist es besonders wichtig, dass es einen Zusammenhang behält – und dazu gehört auch eine Tempoeinheit.
SCHWARZ FOUNDATION
SAMOS FESTIVAL YOUNG ARTISTS
Vorliebe für bügelfreie Roben: »Das ist Arbeitskleidung – die muss passen und darf nicht stören«
Schönberg: Violinkonzert, 1. Satz Hillary Hahn (Violine), Esa-Pekka Salonen (Leitung). Universal 2008
Das habe ich auch noch nicht gespielt. … Ist das Schönberg – mit Hilary Hahn? … Es gibt nicht so viele Konzerte, die ich noch nicht gespielt habe und deswegen dachte ich, es müsste eigentlich das SchönbergKonzert-TIPPS
Aldersbach Do. 7.7., 19:30 Uhr Klosterkirche Festspiele Europäische Wochen Passau. Viviane Hagner (Violine), Bruckner Ochester Linz, Dennis Russell Davies (Ltg). Tschaikowsky: Violinkonzert DDur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll u. a. Rühn Mi. 31.8., 19:30 Uhr Klosterkirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Krzyżowa-Music/Kreisau-Musik. Viviane Hagner (Violine), Mitwirkende der Meisterwerkstatt. Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen op. 34, Penderecki: Klarinettenquartett, Stra winsky: Die Geschichte vom Soldaten, Brahms: Klavierquintett f-Moll u. a.
Konzert sein. Geigerisch absolut tadellos: Sie spielt sehr aus, selbst Dinge, die man im Grunde technisch kaum spielen kann, spielt sie mühelos – gerade diese Terzen in den oberen Lagen sind eine Herausforderung für den Geiger und das spielt sie so wie einen Spaziergang im Park (lacht). online-Tipp
Viviane Hagner spielt Vieuxtemps Video & Termine: concerti.de/hagner CD-TippS
Jost: TiefenRausch & CocoonSymphony Viviane Hagner (Violi ne), Essener Philhar moniker, Christian Jost (Ltg). Capriccio Chin: Violinkonzert & Rocaná Viviane Hag ner (Violine), Orchest re symphonique de Montréal, Kent Naga no (Ltg). Analekta
7–13. AUGUST 2016 7 NÄCHTE, 7 KONZERTE Pythagorion, Samos Griechenland
künstlerische Leitung: DANIEL NODEL ALEXEJ GERASSIMEZ NICOLAI GERASSIMEZ WASSILY GERASSIMEZ CHRISTIAN JOST FIONA MONBET DIEGO IMBERT PIERRE CUSSAC ADRIEN MOIGNARD SEBASTIAN MANZ MARTIN KLETT JOSEF ŠPAČEK DORUKHAN DORUK ALEXANDER ULLMAN GUY MINTUS YINON MUALLEM DERYA TURKAN EVGENIOS VOULGARIS
#samosfestival www.samosfestival.com
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
Online: live-webcast aus der bayerischen staatsoper
TV-Tipps
el siglo de oro
Meistersinger Kaufmann
So. 3.7., 17:35 Uhr Dokumentation Die spanische Kunst des 17. Jahrhunderts zählt zu den bedeu tendsten Kapiteln europäischer Kulturgeschichte. Grit Lederer er kundet das enge Verhältnis zwi schen Kunst, Kirche und Macht. arte
così fan tutte Fr. 8.7., 21:50 Uhr Liveübertragung Christophe Honoré insze niert in Aix-en-Provence Mozarts Klassiker über Liebe, Treue und Verführbarkeit, das Freiburger Barockorchester unter Louis Lan grée will musikalisch für das ent sprechende Flair sorgen. 3sat
macher und magier
Sa. 16.7., 19:30 Uhr Dokumentation Valery Gergiev ist eine der umtriebigsten Dirigentenper sönlichkeiten unserer Zeit – nun wird der Russe neuer Chef der Münchner Philharmoniker. Was nicht jeder schätzt ob seiner Sympathien für Vladimir Putin. 3sat
spiele auf dem See Mi. 20.7., 10:00 Uhr Film Vor 70 Jahren fand die erste Auffüh rung auf zwei Kieselschiffen im Hafen statt. Die Dokumentation erzählt die Erfolgsgeschichte der Bregenzer Festspiele.
40 concerti Juli/August 2016
Werben um Eva: Jonas Kaufmann als Halbstarker Walther
K
aum zu glauben, aber es gibt sie tatsächlich noch: Opern-Regisseure, die statt Bühnentheater auf die Kraft der Musik setzen. So wie David Bösch, der in seiner Münchner Neuinszenierung der Meistersinger von Nürnberg während des Vorspiels die Bühne einfach dunkel lässt. Und so das
Ohrenmerk ganz auf das geschmeidige Spiel des Bayerischen Staatsorchesters unter Kirill Petrenko lenkt. Auch sonst lenkt in dieser stimmig modernisierten Produktion wenig ab vom Kern und Klang des Geschehens, das ziemlich normale Menschen unserer Tage in einer ziemlich normalen Stadt zusammenführt. Dass sich darunter auch Startenor Jonas Kaufmann findet, mag Stimmfetischisten jubeln lassen – alle anderen indes werden vor allem beeindruckt sein von den so verdammt nahen Rollenporträts unserer Zeit. So. 31.7., 17 Uhr, Die Meistersinger Live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv
online: bru zane classical radio
Die Liebe der Franzosen
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itz der Stiftung ist zwar in Venedig, doch der Palazetto Bru Zane hat sich ganz der französischen Musik des 19. Jahrhunderts und deren Neuauflage in Konzertsälen und auch CDs verschrieben. Jüngstes Projekt des Centre de musique romantique française ist ein 24-Stunden-Webradio: Das Programm umfasst fast 2 000
Titel, die meist in voller Länge gesendet werden. Neben berühmten Werken richtet sich der Fokus auf die Wiederentdeckung unbekannterer Komponisten – zu denen die unmittelbar angeschlossene OnlineDatenbank des Palazetto dann weitere Informationen liefert. Zu hören unter: classicalradio.bru-zanecom
Fotos: Alexander Shapunov, Wilfried Hösl, Simone M. Neumann, Mathias Bothor/Decca, gemeinfrei
arte
online: Schäuble lässt sein Haus erspielen
Vielstimmigkeit im Ministerium
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ie klingt ein Haus, in dem seit 80 Jahren prägende politische Entscheidungen getroffen werden? Und welche Rolle spielen dabei die menschlichen Stimmen? In drei konzertanten Streifzügen der Reihe „Musik.Zeit.Räume“ öffnet Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den Berliner Hauptsitz seines Ministeriums der Musik. Nach weihnachtlichen Klängen zum Auftakt erkundeten der RIAS Kammerchor und Perkussionistin Robyn Schulkowsky jüngst nun mit mehr als 150 Besuchern die Vielstimmigkeit im Detlev-Rohwedder-Haus: Griffen in Werken vom Barock bis Cage Themen wie Improvisa-
Radio-Tipps deutschlandradio kultur
Canettis groll So. 3.7., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Warum hegte Elias Canetti solch einen Groll gegen Hermann Scherchen? Richard Schroetter beleuchtet das Verhältnis des No belpreisträgers zur Musik und zu dem Dirigenten, den er als skru pellosen Arbeiter und Selbstdar steller schalt.
Auf Konzerttour im eigenen Haus: Der Minister setzt auf neue Noten
tion, Interpretation und Intervention auf – die sich im politischen Alltag in Stimme, Schrift und Performance wiederfinden. Und selbst der Hausherr stimmte in die kunstvoll gewobene Debatte ein ... Nächster Termin der Reihe: 29.11. Ein Konzertvideo des Abends findet sich hier: www.concerti.de/bmf
deutschlandfunk
Klassik-roadies Mo. 11.7., 20:10 Uhr Musikszene Wenn das Publikum den Konzert saal betritt, sind sie längst wieder verschwunden: Die Stage-Mana ger, die den Musikern die Bühne bereiten. Bettina Mittelstraß hat die fleißigen Helfer beoachtet und ihre Arbeit hinterfragt. deutschlandradio kultur
in den fängen
Online: Musik-lernprogramm
Nachhilfe vom Startenor
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onas Kaufmann überzeugt Angela Merkel, die Sinne der deutschen Bevölkerung für klassische Musik zu schulen? Nun, bei aller Begeisterung der Bundeskanzlerin für Wagner: So weit reicht der Einfluss des Startenors dann doch nicht. Anders als offenbar bei seinem Sangeskollegen Joseph Calleja, denn dem Malteser ist es tatsächlich gelungen, „seinen“ Premierminister Joseph Muscat für das interaktive MusikLernportal Meludia zu gewinnen. Drei Jahre lang können die 425 000 Einwohner der Republik Malta nun das speziell ins Maltesische übersetzte OnlineLernprogamm kostenlos nutzen, um in die musikalischen
Grundlagen einzutauchen und ihr Gehör zu trainieren. Entwickelt hat dieses Programm der Komponist Vincent Chaintrier, der verschiedene musikpädagogische Methoden mit neuen Forschungen kombiniert hat.
Sa. 23.7., 00:05 Uhr Lange Nacht Arturo Toscanini, Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klem perer und Wilhelm Furtwängler: Fünf Stardirigenten, die sich in den 30er Jahren plötzlich mit dem Faschismus konfrontiert sa hen. Die Lange Nacht erzählt ihre ganz verschiedenen Geschichten. deutschlandfunk
magie des Leisen Mo. 25.7., 20:10 Uhr Musikszene Einst galt sie als Königin der Instrumente, dann verschwand die Laute aus der Praxis. Nun gibt es ein Comeback – wie kommt es zum neu erwachten Interesse? deutschlandradio kultur
Klassik-Bildung für Jedermann: Joseph Calleja macht‘s möglich Weitere Informationen unter: www.meludia.com
MuProMandi Fr. 29.7., 22:00 Uhr Einstand Die eigene Stimme entdecken, genau hinhören: An einer Kölner Grundschule lehren Profis die Kinder das Zusammenspiel.
Juli/August 2016 concerti 41
Vorschau
concerti Abonnenten erhalten die SeptemberAusgabe am 26. August
Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger, Henrik Discher Autoren der Juli/August-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Markus Dippold, Verena Düren, Andreas Falen tin (AF), Dagmar Fischer, Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Friederike Holm, Christoph Kalies, Katherina Knees, Dr. Joachim Lange, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nöther, Andreas Ott, Stefanie Paul, Dr. Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Horst Reischenböck, EvaMaria Reuther, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Dr. Christoph Vratz (CV) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH
Dirigentinnen … wie Mirga Gražinytė-Tyla sind im Klassikbereich immer noch eine Ausnahmeerscheinung
Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus
Ulf Schirmer Der Intendant der Oper Leipzig stellt sich unserem »Blind gehört«
Modigliani Quartett Streichkunst in Reinkultur: die fantastischen Vier aus Frankreich
concerti – Das Konzert- und Opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am Ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-
tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine,
Tickets und vieles mehr auch im Internet unter: www.concerti.de 42 concerti Juli/August 2016
Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung I/2016: 162.865 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nach druck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Ge walt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH
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Generalmusikdirektor Kirill Petrenko
Die Konzerte der Spielzeit 2016/17
Bayerisches staatsorchester 1. aKaDeMieKoNZert
4. aKaDeMieKoNZert
Richard Wagner Richard Strauss Peter I. Tschaikowsky Leitung Kirill Petrenko Sopran Diana Damrau ― Nationaltheater Mo, 19.09.16 / Di, 20.09.16
Sergej Rachmaninow Nikolai Medtner Leitung Kirill Petrenko ― Nationaltheater Mo, 20.02.17 / Di, 21.02.17
2. aKaDeMieKoNZert Joseph Haydn Igor Strawinsky Luciano Berio Gioachino Rossini Luigi Nono Leitung und Sopran Barbara Hannigan ― Nationaltheater Mo, 24.10.16 / Di, 25.10.16
3. aKaDeMieKoNZert Robert Schumann Belá Bartók Claude Debussy Leitung Heinz Holliger ― Nationaltheater Mo, 05.12.16 / Di, 06.12.16
5. aKaDeMieKoNZert Ludwig van Beethoven Richard Strauss David Philip Hefti Leitung Cornelius Meister ― Nationaltheater Mo, 20.03.17 / Di, 21.03.17
6. aKaDeMieKoNZert Sergej Rachmaninow Gustav Mahler Leitung Kirill Petrenko ― Nationaltheater Mo, 05.06.17 / Di, 06.06.17
Information / Karten Tageskasse der Bayerischen Staatsoper Marstallplatz 5 80539 München T +49.(0)89.21 85 19 20 tickets@staatsoper.de www.staatsoper.de/staatsorchester