concerti Ausgabe Hessen September 2019

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

September 2019

Mit Regionalteil Hessen

214 Konzert- UNd Operntermine

Donaueschinger Musiktage Steter Wandel Antje Weithaas Blind gehört: »Da fehlt mir die Fratze«

Simon Höfele

»Ich bin wild auf Neues«


Tolomeo Jakub Józef Orliński

Neuinszenierung

TOLOMEO, RE D’EGITTO

Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel Benjamin Lazar Regie Adeline Caron Bühne Alain Blanchot Kostüme Christopher Naillet Licht Federico Maria Sardelli Dirigent Mit Jakub Józef Orliński, Louise Kemény, Eléonore Pancrazi, Meili Li, Morgan Pearse Premiere 14.2.20 GROSSES HAUS Weitere Vorstellungen 16., 19., 22., 25.2.20 Wiederaufnahme

SERSE

Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel Max Emanuel Cencic Regie Rifail Ajdarpasic Bühne Sarah Rolke Kostüme George Petrou Dirigent Mit David Hansen, Max Emanuel Cencic, Lauren Snouffer, Katherine Manley, Ariana Lucas u. a. Wiederaufnahme 21.2.20 GROSSES HAUS Weitere Vorstellungen 23., 26., 28.2.20

Konzerte mit Valer Sabadus & Nuovo Aspetto, CoroPiccolo, Christian-Markus Raiser u. a.

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, im Sommer wurden in der concerti-Redaktion Spielzeitbroschüren gewälzt, Konzerttermine ­recherchiert und nach Relevanz bewertet und die anstehenden Neuerscheinungen auf dem Tonträgermarkt gesichtet. Über allem standen die Fragen: Welche Künstlerin, welcher Künstler soll in den kommenden Monaten in unserem Fokus stehen? Wer wird unterschätzt, wer überschätzt? Und überhaupt: In welche Richtung(en) bewegt sich die Klassik? Gregor Burgenmeister

Natürlich können wir diese Fragen nicht abschließend klären – zum Glück, soll doch die Musik nach wie vor überraschend und unberechenbar sein! Opernexperte Peter Krause sieht in dieser Unberechenbarkeit ebenso große Chancen wie Gefahren: Einerseits werden Opern immer seltener als Museumsexponate behandelt, andererseits verlaufen sich viele Bühnenexperimente allzu oft ins Leere (Seite 18). Foto: Ivo von Renner; Titelfotos: Peter Hundert (Gilbert), Marco Borggreve (Höfele), Henning Ross (Oberlinger)

Herausgeber/Chefredakteur

Einer, der die Klassik der Zukunft sicherlich mitgestalten wird, ist Simon Höfele. Obwohl er erst Mitte zwanzig ist, gehört der Trompeter zu den spannendsten und vielseitigsten seiner Zunft. Im Interview mit Johann Buddecke erweist er sich als kritischer und humorvoller Geist, der seine Stärke vor a ­ llem darin sieht, „wild auf Neues“ zu sein (Seite 10). Sören Ingwersen wiederum blickt in seiner Reportage auf jene Menschen, die auf der Konzertbühne ein Schattendasein fristen: Seitenwender. Ihre größte Herausforderung: absolute Fehlerfreiheit, schließlich hängen davon Wohl und Wehe der Interpretation ab. Doch auch für Seitenwender bleibt die Zeit nicht stehen: Digitale Notenblätter lassen sich bereits mithilfe eines Fußpedals wenden. Zwar ist diese Technik noch nicht so ausgefeilt, dass sie für den Konzertsaal taugt. Doch der erste Schritt dorthin ist bereits getan (Seite 30). Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

September 2019 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit Baiba Skride 10 »Ich bin wild auf Neues«

Interview Der Trompeter Simon Höfele

über Musikwettbewerbe und Jugend­ orchester, seine Affinität zu zeitgenössi­ scher Musik und seine Liebe zum Jazz

14 Inszenierung des Monats 18 Abkehr vom Musealen?

Feuilleton Kühne Projekte finden immer

öfter Einzug in die Programme der Opernhäuser, die damit wieder zu echten Orten des Experiments werden

Regionalseiten

10

Simon Höfele Voller Neugier

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Aus dem Schatten geholt

Festivalguide Das Heinrich Schütz Musikfest offenbart die Innovationskraft des unterschätzten Komponisten

26 Steter Wandel

Festivalguide Die Donaueschinger Musiktage sind ein zuverlässiger Kompass für die Musik von morgen

28 »Der Moment, an dem es

2 CD-Rezensionen 3 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Da fehlt mir die Fratze«

36

Antje Weithaas Volle Konzentration

4  concerti September 2019

Blind gehört Antje Weithaas hört und

kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Marco Borggreve (2)

peinlich werden kann« Reportage In der Kammermusik ist eine versierte Seitenwenderin wie Julia Krupska immer noch unentbehrlich


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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Franz Schubert: Streichquintett C-Dur s gibt so viele unglaublich tolle Werke, aber Schuberts Streichquintett C-Dur gebührt eine Sonderstellung. Schon die Entstehungsgeschichte ist spannend: Schubert war in den letzten Wochen vor seinem Tod geradezu fieberhaft produktiv, das Quintett ist in dieser Zeit entstanden, gleichzeitig mit anderen wichtigen Werken, etwa seinen letz-

Cellist Christian Poltéra

ten drei großen Klaviersonaten. Dass er kurz vor seinem Tod noch die Energie fand, solch monumentale Werke zu Papier zu bringen, wirkt aus heutiger Sicht fast schon gespenstisch. Zu Lebzeiten hat er sein eigenes Quintett nie gehört, es wurde weder aufgeführt noch gedruckt. Auch die Besetzung des Quintetts ist ungewöhnlich. Ein Streichquartett wurde und wird häufig durch ein Klavier oder eine zweite Viola ergänzt, Schubert verstärkt das tiefe Register aber durch ein zweites Cello. Dies verleiht dem Gesamtklang ein besonders ausgeprägtes Fundament. Es ist stets eine besondere Freude, zu einem bestehenden, aufeinander eingespielten Streichquartett als Gast am 2. Cello dazu zu stoßen. Jedes Ensemble hat seine eigene klangliche und stilistische Identität, Herangehens- und Arbeitsweise. Somit begibt man sich als Gastcellist jedes Mal auf eine neue Reise. Sinfonisch muten die Ausmaße des Werks – und der einzelnen Sätze – an. Knapp zwanzig Minuten Spieldauer alleine für den Kopfsatz

sprengten damals übliche Dimensionen. Die Ausgangstonart C-Dur schwankt immer wieder nach Moll, sodass ein Wechselbad von unbeschwert fröhlichen und tieftraurigen Emotionen entsteht. Letztlich muss man das Stück hören, erleben, und auf sich wirken lassen, denn diese Musik in Worte zu fassen ist kaum möglich.

7

Stockwerke hoch ist die größte spielbare Orgel der Welt im Macy’s-Kaufhaus in Philadelphia und durchmisst damit die gesamte Höhe des Gebäudes. Die Orgel, die den Namen seines Käufers Wanamaker trägt, wurde 1904 gebaut und bis 1930 erweitert. Seitdem besteht sie aus 28 750 funktionierenden Orgelpfeifen.

... Takt besteht darin, dass man weiß, wieweit man zu weit gehen darf ... Jean Cocteau, Schriftsteller Streit um einen Flügel

Lange Zeit gern gesehener Schubertiade-Gast: András Schiff 6  concerti September 2019

Schubert auf einem Bösendorfer oder Steinway? Für András Schiff ganz klar ersteres, weshalb er bei der Schubertiade in Schwarzenberg auf einem eigens für ihn bereitgestellten Bösendorfer spielte. Bei einem Meisterkurs äußerte sich Schiff kritisch über den Hausflügel der Schubertiade, einen Steinway, was zu einem konfliktreichen Mailverkehr zwischen ihm und Schubertiade-Geschäftsführer Gerd Nachbauer führte. Am Ende kündigte Schiff die langjährige Zusammenarbeit auf, Teile der Korrespondenz drangen an die Öffentlichkeit, beide Seiten wandten sich an die Presse. Bis Redaktionsschluss haben beide Kontrahenten noch nicht miteinander persönlich gesprochen.

Fotos: Neda Navaee, Bibliothèque nationale de France, Nicolas Brodard/ECM Records, Denis Makarenko/Shutterstock

E


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3 Fragen an ...

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Die Schauspielerin und Filmproduzentin Senta Berger feierte in ihrer internationalen Karriere auch zahlreiche Erfolge in Hollywood.

Ihr Vater war Musiker, als Kind erhielten Sie Ballettunterricht. Inwiefern hat Sie das geprägt? Ohne Musik kann ich nicht leben. Ich erinnere mich, als kleines Mädchen mit meinem Vater vor einem blumengeschmückten Grab zu stehen. Er versuchte mich zu trösten und erklärte, dass dieses Grab auch eine friedliche letzte Ruhestätte sein kann. Ich antwortete „aber da kann man ja keine Musik mehr hören“. Das war mir das Wichtigste, Musik hören und sich Bilder dazu vorstellen. Mein Vater spielte Till Eulenspiegels lustige Streiche von Richard Strauss am Klavier, ich tanzte in unserem winzigen Wohnzimmer dazu. Die Legende vom Till wurde ganz lebendig. Außerdem brachte er mir bei, die Eigenarten von Mahler, Bruckner oder Schubert zu erkennen, das war für ihn wichtig. Und das ist es für mich auch noch heute.

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Die Musik welcher Komponisten berührt Sie?

Setzen Sie sich ab und zu ans Klavier? Ja, natürlich. Wenn keiner im Haus ist. Meine Klimperei ist unzumutbar, aber mich macht sie glücklich.

21.11.19 Potsdam 30.11.19 Berlin ... und weitere Termine

Alle Angaben ohne Gewähr

Von Johann Strauss über Cole Porter und George Gershwin bis hin zu Mozart, Schubert und Mendelssohn – das nur als Beispiele. Musik also, die dich ergreift, nicht loslässt, Musik die ich vor 30 Jahren gehört habe und hoffentlich noch lange und immer wieder hören kann. Natürlich gilt das auch für Pop-­ Musik, zeitgeistige Musik vor dem ganzen Unfug mit HipHop, Funk und anderer Maschinenmusik. Als zehnjährige Schülerin hörte ich im Wiener Musikvereinssaal Die Moldau. Ich habe nicht gewusst, dass man so wild weinen kann, wie ich während dieser symphonischen Dichtung geweint habe.


Kurz & Knapp

Durch den Monat mit Baiba Skride A

nfang September gebe ich im Rahmen des Kammermusikfestivals „Friends-Projekt“ fünf Konzerte bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Der Name ist Programm: Ich spiele gemeinsam mit meiner Schwester Lauma und mit Harriet Krijgh, einer meiner besten Freundinnen. So kann ich zusätzlich zum gemeinsamen Spiel Zeit mit meinen Mädels verbringen: essen gehen, Wein trinken und den Tag zusammen ausklingen lassen.

Mecklenburg-Vorpommern  4.-8.9.

Leipzig  10.9.

A

Stockholm  21.9.

I

m Anschluss an das Konzert in Leipzig geht es für die Proben eines neuen Violinkonzerts von Victoria Borisova-Ollas nach Stockholm. Vor ein paar Jahren wollte ich bei ihr das Werk in Auftrag geben, und glücklicherweise hat sie gleich zugesagt! Nach den Proben fliege ich für ein Konzert nach Den Haag und komme dann für die Uraufführung zurück nach Stockholm. Bad Kreuznach  22.9.

N

ach dem Konzert fliege ich wieder nach Hause zu meiner Familie nach Bad Kreuznach. Wenn ich daheim bin und nachmittags schönes Wetter ist, gehe ich mit meinen Kindern sehr gerne zum Bostalsee oder zum Rotenfels. Wir wandern auch ­gerne und ­erkunden die Gegend mit dem Fahrrad.

8 concerti September 2019

Fotos: Marco Borggreve, Keith Saunders, lapping/Pixabay, Victor/Shutterstock, schuetz-mediendesign/Pixabay

uf das Konzert im Gewandhaus freue ich mich besonders, denn ich spiele nicht nur wieder mit Harriet und meiner Schwester, sondern auch mit Håkan Hardenberger. Das Highlight an dem Abend wird Andris Nelsons sein, der ebenfalls Trompete spielen wird. Auch Leipzig mag ich sehr, insbesondere die Altstadt. Man spürt dort die Energie der Stadt.


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Interview

»Ich bin wild auf Neues« Der Trompeter Simon Höfele über Musikwettbewerbe und Jugendorchester, seine Affinität zu zeitgenössischer Musik und seine Liebe zum Jazz. Von Johann Buddecke

Wie kamen Sie zur Trompete? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Meine Eltern sind beide Musiker, sodass ich die Musik von Kindesbeinen an mit auf den Weg bekommen habe. Zur Trompete bin ich aber erst gekommen, als mich meine Eltern fragten, ob ich überhaupt ein Instrument lernen möchte. Wir hatten ganz viele Instrumente zu Hause, sodass ich die Qual der Wahl hatte. Irgendwann kam mein Vater dann aus ­Dekorationszwecken auf die Idee, auf eBay eine kleine Fanfare zu ersteigern, um sie an die Wand zu hängen. Das Instrument hatte es mir sofort angetan, sozusagen das einzige Instrument im Haus, was eigentlich nicht zum Spielen gedacht war. Da musste ich allerdings noch zwei Jahre warten, weil mir dann meine Schneidezähne ausfielen. Oh10 concerti September 2019

ne Zähne ist es wirklich schwierig anzufangen. Man kann es machen, müsste dann aber noch einmal von vorn beginnen, sodass ich dann mit sieben Jahren erst richtig anfing. Haben Sie sich früh ein Vorbild gesucht?

Zunächst nicht, da wollte ich einfach irgendetwas spielen, weil meine Eltern das ja auch taten. Richtige Vorbilder ka-

»Sportlicher Charakter passt nicht zur Musik« men später dazu, als ich mit zwölf Jahren Schüler von Reinhold Friedrich wurde. Seine Aufnahmen kannte ich von meinem ersten Trompetenlehrer, ein Kollege meiner Eltern, der großer Fan von Friedrich war. Das hat natürlich auf mich abgefärbt. Letztlich hätte mir kaum etwas Besseres passieren können als genau dieser Zufall, dann bei ihm zu studieren. Also waren Sie in der privilegierten Lage, durch Ihre Eltern gleich an die richtigen Kontakte zu gelangen?

Absolut! Ich habe es aber ganz naiv und nur unbewusst wahrgenommen. Im Nachhinein bin ich natürlich sehr dankbar,

auch darüber, dass es immer ohne Druck ablief. 2011 haben Sie den Sonderpreis U21 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD gewonnen. Sind Wettbewerbe wichtig, um sich heute als junger Künstler etablieren zu können?

Wettbewerbe sind natürlich toll, wobei ich mich immer ein bisschen schwer tue mit Wettbewerben und Musik. Es ist vielleicht nicht immer gut, Leute auf einem sehr hohen Niveau zu vergleichen. Der ARDWettbewerb war natürlich großartig für mich und ich glaube auch, dass es viele andere Wettbewerbe gibt, die gute Fördermöglichkeiten für junge Musiker bieten. Wenn man es aber mal konkret ausdrücken möchte, bin ich der Meinung, dass der sportliche Charakter nicht zur Musik passt. Wenn ich irgendwo drei Meter weit springe und jemand anderes zehn Zentimeter weiter, ist er klar besser gesprungen. Diese Art Sportlichkeit auf die Musik zu übertragen, stört mich sehr. Man kennt es aus vielen Internetvideos. Da spielt einer besonders schnell und bekommt eine unglaubliche Resonanz, was aber noch lange nichts über die Qualität aussagt. Ich

Foto: Marco Borggreve

O

b mit Uraufführungen zeitgenössischer Musik, Konzertabenden mit Jazzprogrammen oder klassischem Trompetenrepertoire von Haydn und Hummel – ­Simon Höfele begeisterte sein Publikum in der Vergangenheit mit seiner musikalischen Vielfalt. Im Gespräch beeindruckt der 25-jährige Trompeter vor allem mit seiner ungebremsten Neugier und erfrischenden Unerschrockenheit.


bin froh, wenn ich das nun nicht unbedingt mehr machen muss. Wie hoch ist der Stellenwert Ihrer Mitgliedschaft im Bundesjugendorchester für Ihre Karriere?

Das Bundesjugendorchester ist fantastisch. Heute noch bin ich mit vielen Musikern aus dieser Zeit befreundet. Egal mit welchem Orchester ich zusammenspiele oder als Solist zusammenarbeite, immer kennt man jemanden aus dem BJO. Heute bin ich an dem Punkt, auf den ich als junger Musiker im Jugendorchester immer hingefiebert habe. Was denken Sie, wenn Sie über sich lesen, dass Sie zu den spannendsten Trompetern der jungen Generation gehören?

Ich denke immer: Hört sich doch gut an (lacht)! Von mir stammt der Satz nicht. Natürlich macht es einen stolz, wenn jemand so etwas über einen schreibt. Da wird aber immer ein Superlativ ins Spiel gebracht, den man natürlich eigentlich dem Auge und dem Ohr des Zuschauers überlassen sollte. Vielleicht kommt dieses Statement daher, dass ich vielfältig musikalisch aktiv bin. Gerade das unbekannte Repertoire interessiert mich. Da liegt dann vielleicht so eine Formulierung nahe. Ich habe aber nie gedacht, ich muss nun alles tun, um zu dieser spannenden Generation zu gehören. Derzeit sind Sie »Junger Wilder« am Konzerthaus Dortmund. Wie wild sind Sie denn?

Ich glaube, ich bin wild auf Neues! Ich möchte nicht das

zur Person

Alteingesessene immer wieder machen, sondern Neues wagen, andere Sachen ausprobieren und Neue Musik spielen. Leider sieht man sich dadurch ständiger Kritik ausgesetzt. Als ich zum Beispiel mit dem MDR Sinfonieorchester Miles Davis’ Sketches of Spain gespielt habe, waren einige Jazztrompeter gar nicht erfreut. Aber wenn ich nun einmal auf so etwas Lust

1994 in Groß-Umstadt geboren, studierte Simon Höfele bereits mit vierzehn Jahren an der Musikhochschule Karlsruhe. 2011 gewann er den Sonderpreis U21 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD und ist Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2016. Aktuell ist er BBC Radio 3 New Generation Artist sowie seit der Spielzeit 2018/19 »Junger Wilder« am Konzerthaus Dortmund.

September 2019 concerti  11


Interview

nössischen Musik einer meiner großen Vorbilder ist. Aber auch Trompeter, die in eine andere Richtung gehen, sich zum Beispiel auf Barockmusik spezialisieren, interessieren mich. Wie steht es mit Jazz?

Der Blick auf Ihr Repertoire lässt erahnen, dass Sie aber eigentlich jeder Musikepoche gegenüber aufgeschlossen sind. Muss ein junger Trompeter vielfältig sein?

Allrounder zu sein ist natürlich schön, man muss allerdings aufpassen zu sagen, dass man sich in jedem Genre zuhause fühlt. Ich habe insgesamt das Gefühl, dass es immer mehr junge gute Musiker gibt, sodass man für sich einen Weg finden sollte, der sich von der Masse absetzt. Vielfältigkeit muss dem aber nicht entgegenstehen, eine Spezialität sollte man sich dennoch aneignen. Eine eierlegende Wollmilchsau ist schließlich keiner. Sie haben eine klare Affinität zur musikalischen Gegenwart.

Zeitgenössische Musik hat für mich einen besonderen Stellenwert, gerade wenn ich mit Komponisten zusammenarbei12  concerti September 2019

ten kann, die Stücke für mich schreiben. Meine erste Erfahrung mit aktuellen Werken war gleich die Uraufführung des Doppelkonzerts für zwei Trompeten von Matthias Pintscher. Mein damaliger Professor hat mich ein paar Wochen vorher gefragt, und dann ging es schon los. Ich hatte damals noch nicht einmal eine Ahnung, wer Matthias Pintscher ist, geschweige denn zeitgenössische Musik gespielt, abgesehen von einem kleinen Stück bei der Aufnahmeprüfung. Als ich die Noten damals sah, war ich sehr erstaunt. Das Konzert selbst war dann eine wirkliche Offenbarung, natürlich auch weil Pintscher selbst dirigiert hat. Wann steht schon der Komponist selbst vor einem und sagt, wie er es sich gedacht hat. Da ist dann der Funken übergesprungen. Schauen Sie auch, was Ihre Kollegen so machen?

Klar! Trompeter wie Håkan Hardenberger faszinieren mich, der gerade in der zeitge-

Treffen Sie auf Vorbehalte gegenüber der Trompete?

Leider sehr oft. Es heißt häufig, dass wir Trompeter kein Repertoire hätten oder dass wir nur laut spielen könnten und vieles mehr. Klar, das Standardrepertoire für die Trompete ist klein. Kein Brahms, kein Beethoven, kein Strawinsky. Mozart hat wahrscheinlich ein Trompetenkonzert komponiert, was leider nicht mehr existiert. Ein wahrer Supergau für uns Trompeter (lacht). Man muss sich eben in unbekanntes Repertoire vertiefen und für mehr Anerkennung kämpfen.

Foto: Marco Borggreve

habe, mache ich es eben. Von daher würde ich meine Neugierde als wild bezeichnen.

Jazz ist fantastisch. Ich würde selber gerne mehr in der Richtung machen, leider bin ich nicht mit Jazz aufgewachsen, sodass ich denke, dass mir in der Hinsicht musikalisch etwas fehlt. Gerade das Improvisieren fällt mir schwer. Ich bin immer wieder von Musikern beeindruckt, die ohne ein festes Notenkonstrukt diese unglaubliche Musik machen. Interessanterweise entdecke ich für mich aber immer wieder Parallelen zur zeitgenössischen Musik, weil man dort trotz des Notentextes sehr viele Freiheiten zwischen den Zeilen hat. Insgesamt sollte man sich aber vor Schubladendenken hüten, weil man sich zwangsläufig in entweder die eine oder die andere Sache hereinstigmatisiert.


Was steht für die Zukunft an? Haben Sie sich so etwas wie ein künstlerisches Ziel gesteckt?

Ein konkretes Ziel gibt es nicht. Ich möchte die Zusammenarbeit mit Komponisten intensivieren. Auch möchte ich mehr Kammermusik machen. Ich habe viele Ideen, was neue Konzertkonzepte angeht, aber erzwingen möchte ich gar nichts. Wenn etwas funktioniert dann freue ich mich, und wenn nicht, dann ist es auch in Ordnung. Konzert-TIPPs

Lichtenberg So. 1.9., 11:00 Uhr Schloss Lichtenberger Musiksommer. Simon Höfele (Trompete), Magdalena Müllerperth (Klavier). Werke von Enescu, Bozza, Charlier, Debussy u. a.

UNGLAUBLICHES, UNBEKANNTES UND UNGEHÖRTES Ab 23.08.

Dortmund Di. 17.9., 19:00 Uhr Konzerthaus Simon Höfele (Trompete), Simone Rubino (Percussion). Werke von Hosokawa, Debussy, Rubino, Takemitsu u. a. Mönchengladbach Do. 19.9., 20:00 Uhr Kaiser-Friedrich-Halle La belle époque. Simon Höfele (Trompete), Kärt Ruubel (Klavier). Werke von Ravel, Bozza, Charlier, Enescu u. a. Andernach Fr. 20.9., 20:00 Uhr Burg Namedy Beethovenfest Bonn. Simon Höfele (Trompete), Frank Dupree (Klavier). Werke von Brandt, Enescu, Debussy, Charlier, Antheil & Gershwin

Ab 23.08.

Baden-Baden Do. 3.10., 14:00 Uhr Stadtkirche Simon Höfele (Trompete), Sebastian Küchler-Blessing (Orgel). Werke von Albinoni, Küchler-Blessing, Takemitsu, Enescu u. a. Köln So. 10.11., 16:00 Uhr Philharmonie Simon Höfele (Trompete), Simone Rubino (Percussion). Werke von Debussy, Rubino, Zappa, Srnka, Stockhausen u. a. Filderstadt So. 1.12., 18:00 Uhr Filharmonie Simon Höfele (Trompete), Frank Dupree (Klavier). Werke von Enescu, Debussy, Charlier, Gershwin & Christmas Songs

Ab 30.08.

Wiesbaden Do. 19.12., 20:00 Uhr Kurhaus Simon Höfele (Trompete), Stuttgarter Kammerorchester, Susanne von Gutzeit (Violine & Leitung). Werke von Corelli, Albinoni, Händel u. a. Esslingen So. 22.12., 18:00 Uhr Neckar Forum Künstler & Programm siehe Wiesbaden Sonnthofen So. 29.12., 20:00 Uhr AllgäuSternHotel Künstler & Programm siehe Wiesbaden CD-Tipp

Mysteries – Werke von Ligeti, Hosokawa, Hamilton, Takemitsu & Gruber Simon Höfele (Trompete), Eriko Takezawa (Klavier), Kai Strobel (Percussion). Genuin

Claire Huangci kombiniert Chopins berühmtes 1. Klavierkonzert mit dem Pendant des mindestens genauso jugendlich-frischen Paderewski. Sebastian Manz trifft auf Studnitzky, Klassik trifft auf Jazz und Leonard Bernstein hätte es ganz sicher geliebt! Geheime Rituale, verborgene Symbole: Vocal Concert Dresden folgt der Spur der Freimaurerei zu ihren Anfängen im 18. Jahrhundert.

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Opern-Inszenierung des Monats

Exzess der Entgrenzung Nach dem skandalträchtigen Abgang von Gründer Gustav Kuhn hievt Interimsintendant Andreas Leisner die Tiroler Festspiele Erl mit der Ausgrabung von Braunfels’ DIE VÖGEL auf das Niveau der derzeit wichtigsten Opernfestivals. Von Peter Krause

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats 14 concerti September 2019



Opern-Inszenierung des Monats

WEITERE KRITIKEN

In der Rolle der Nachtigall: Sopranistin ­Bianca Tognocchi

MÜNCHEN 23.7.2019

Furiose Frauenpower Händel: Agrippina Bayerische Staatsoper. Ivor Bolton (Leitung), Barrie Kosky (Regie), Alice Coote, Franco Fagioli, Elsa Benoit, Iestyn Davies

OPER Barrie Kosky setzt auf Regiehandwerk statt auf Transen-Trash, um Händels krassen, krachenden, ironisch durchtränkten Politthriller von der Leine zu lassen: mätzchen­ frei, ja altmeisterlich. (PK)

16  concerti September 2019

rung zu Braunfels. Lothar ­ agrosek ist der überzeugungs­ Z kräftige Spiritus Rector. Am Pult des maximalmotivierten Orchesters der Tiroler Festspie­ le Erl hört er die in apollini­ schem Klassizismus sublimier­ te Süffigkeit des ersten Aktes und das sensualistische „süße Wehen des Alls“ im dionysi­ schen zweiten Akt mitreißend aus. Magischer kann man die­ se große Musik nicht dirigieren. Regisseurin Tina Lanik über­ setzt die auf Aristophanes ba­ sierende Geschichte klug be­ herzt in eine Kunstwelt der Gegenwart.

SALZBURG 2.8.2019

Buhs statt Betroffenheit Mozart: Idomeneo Salzburger Festspiele. Teodor Currentzis (Leitung), Peter Sellars (Regie), Russell Thomas, Paula Murrihy, Ying Fang, Nicole Chevalier

OPER Peter Sellars’ naiver RegieAppell zur Solidarität aller Völker enttäuscht, die erschütternde Wirkung bleibt aus. Spannung gewinnt Mozarts Opera seria erst durch Dirigent Teodor Currentzis. (RD)

Erl 27.7.2019

Braunfels: Die Vögel Lothar Zagrosek (Leitung), Tina Lanik (Regie), Bianca Tognocchi, Julian Orlishausen, Marlin Miller, Thomas Gazheli

Alle aktuellen Opern-Kritiken auch auf concerti.de/oper sowie auf facebook und twitter

Foto vorherige Doppelseite: Xiomara Bender, Fotos: Xiomara Bender,

F

ührt Weltenflucht zur Weltzerstörung? Ist die Überhöhung der schöp­ ferischen Fantasie zum Ideal einer gottnahen heiligen Kunst eine Anmaßung, der sich wah­ re Götter tunlichst erwehren müssen? Es sind große, ja letz­ te Fragen, die Walter Braunfels’ Oper Die Vögel aufwirft. Die­ ses Schlüsselwerk des frühen 20. Jahrhunderts erlebte jetzt bei den Tiroler Festspielen Erl seine epochale Wiederent­ deckung. Freudianisch Seelen­ schürfendes, verschwurbelt Symbolistisches, die Rolle der Kirche übernehmendes Kunst­ religiöses amalgamiert Braun­ fels, neben Strauss und Schre­ ker einer der führenden Opern­ komponisten seiner Zeit, zu einem seelischen wie sexuellen Brodeln und Brausen. Die Pro­ duktion gleicht einer Bekeh­


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OPERN-FEUILLETON

Abkehr vom Musealen? Kühn konzipierte Projekte finden immer öfter Einzug in die Programme der Opernhäuser , die damit wieder zu echten Orten des Experiments werden. Von Peter Krause 18 concerti September 2019

Foto: Pattelani/Warner Classics

Stirbt an der Bayerischen Staatsoper sieben Tode: Maria Callas


Wenn die Oper zum Projekt wird

Wer die Spielpläne der nun startenden Saison durchforstet, findet darin die Antworten der Intendanten: in Form von Programmen, deren Premierenpläne eindeutig uneindeutig zwischen Museum und Experiment schwanken, wobei der Anteil der letzteren gefühlt durchweg zunimmt. Als Gattungsbezeichnung steht dann unter nichtswie vielsagenden, dabei meist ungewohnten Titeln gern der Begriff „Projekt“, also nicht mehr Opera buffa oder Opera seria, nicht mehr Sing­ spiel oder Musikdrama. „Projekt“ kann wieder­ um alles oder nichts bedeuten. Dahinter kann sich ein multimediales Spektakel verbergen, bei dem der Gesang nurmehr eine Zutat unter sehr vielen anderen ist, zu denen aber garantiert eine Vielzahl an Videoeinspielungen gehört. Es kann sich um ein nicht-­narratives, frei assoziatives Bildertheater handeln oder aber doch wiederum eine klassisch erzählte Geschichte, die aber gern aus unserer Zeit und eher nicht aus dem mythi­ schen Irgendwann der Götter und Prinzessinnen stammt. Mitunter steht über der Bezeichnung „Projekt“ als Titel aber auch sattsam Bekanntes wie eine Figur der Weltliteratur, wobei diese dann mit den Adjektiven „revisited“ oder „re­ loaded“ versehen ist, damit bloß nicht der Ein­ druck entsteht, hier könne es sich um die Wie­ dergabe einer bekannten Geschichte in erwart­ baren Bahnen handeln. Während Festivals wie die Ruhrtriennale den Trend zum Projekthaften und Performativen mit dem die Fantasie beflügelnden Schlagwort

PREMIEREN

S P I E L Z E I T 2019 | 2020

P IQ U E DA M E

Pjotr I. Tschaikowski | 12.10.2019

DA S L A N D D E S L ÄC H E L N S Franz Lehár | 7.12.2019

KAIN UND ABEL

O D E R D E R E R ST E M O R D

Alessandro Scarlatti | 25.1.2020

Y E ST E R DAT E

E I N R E N D E Z VO U S M I T D E N 6 0 E R N Heribert Feckler und Marie-Helen Joël 8.2.2020

D O N C A R LO

Giuseppe Verdi | 14.3.2020

DIE HOCHZEIT D E S F IG A R O

Wolfgang Amadeus Mozart | 23.5.2019 Intendant Aalto-Musiktheater Hein Mulders Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh Geralmusikdirektor Tomáš Netopil

Tickets T 02 01 81 22-200 www.theater-essen.de

Così fan tutte Foto: Matthias Jung

I

st die Oper ein Museum? In dem wir uns dem gepflegten Wiederhören und Wieder­ sehen all der liebgewonnenen Werke alter Meister hingeben, die möglichst aus jener Bes­ tenliste stammen, die alphabetisch mit Aida beginnt und mit Die Zauberflöte endet? Oder ist die Oper ein Experimentierfeld? Auf dem die drängenden Fragen der Zeit musiktheatra­ lisch verhandelt werden, also auch die Flücht­ lingskrise wie die Klimakatastrophe alsbald befragt werden? Auf dem dann aber auch die bislang unantastbaren Stücke des klassischen Kanons nicht mehr heilig sind, sondern auseinander­gepflückt und neu zusammen­ gesetzt werden, damit sie zu den Ideen von Dramaturgen und Regisseuren passen – und damit als Folie zugeschnitten werden für die drängenden Themen der Gegenwart?

September 2019 concerti   19


OPERN-FEUILLETON

„Kreationen“ versehen, Spar­ tengrenzen durchlässig ma­ chen und damit nicht zuletzt ein Publikum anlocken, das mit dem klassischen Kanon von Wagners Ring des Nibelungen und Puccinis Tosca längst nichts mehr anfangen kann, starten nun auch die etablier­ ten Tempel der Opernkultur verstärkt mit neuen Formaten – und dies längst nicht mehr nur in den geschickt versteckten Nischen der Studiobühnen. Auch auf den Hauptbühnen halten nun die Projekte Ein­ zug – und erhalten damit im Premierenreigen eine Auf­ merksamkeit, die jener einer Elektra oder eines Lohengrin gleichkommt. Realer Tod vs. Bühnentod

Fraglos das Aufsehen erre­ gendste Vorhaben dieser Art verantworten gleich fünf der größten Operntempel Europas von Athen bis München ge­ 20 concerti September 2019

meinsam. Es heißt 7 Deaths of Maria Callas und ist im Un­ tertitel beschrieben als „Ein Opernprojekt von Marina Ab­ ramović“. Die Pionierin der Performance-Kunst wird darin, wie oft zuvor, auch ihren eige­ nen Körper zum Gegenstand und Medium der Aufführun­ gen machen, wenn es darum geht, den realen Tod der Maria Callas anno 1977 in Paris dar­ zustellen. Zuvor werden an­ hand von Signet-Arien der Callas exemplarisch sieben ihrer Bühnentode mit Hilfe der musikalisch wie szenisch prä­ genden Höhepunkte aus der jeweiligen Oper nachempfun­ den – und dazu mit wiederum sieben Filmen kontextualisiert. Dahinter steht die bis heute erschütternde Erkenntnis, dass die bedingungslose Hingabe an die Kunst, wie la Callas sie leb­ te, eine Trennung zwischen Bühnen­erscheinung und Privat­ person kaum zuließ.

Kombiniert die Abramović in ihrem Großprojekt Ausschnit­ te aus sattsam bekannten Opern aus dem Belcanto- und Verismo-Repertoire mit Neuer Musik von Marko Nikodijević, so fällt auf, dass viele der der­ zeit angesagten Ansätze durch­ aus auch auf Alte Musik setzen. Love, you son of a bitch an der Staatsoper Berlin amalgamiert ausgewählte Kantaten von Alessandro und Domenico Scarlatti, die um die Abgründe der Liebe kreisen, mit Schöp­ fungen der italienischen Sound- und Videokünstlerin Letizia Renzini, die Live-Elek­ tronik multimedial zu einer szenisch-installativen Skulptur verbinden will, um damit den Frustrationen des flexiblen Menschen des 21. Jahrhunderts zwischen beruflichem Erfolgs­ streben und unter Druck gera­ tener Liebeshoffnung nachzu­ spüren. Wie könnte es anders sein – der Untertitel lautet

Fotos: Laura Bianchi, Dusan Reljin/2018

Komponiert für das Theater Lübeck die Oper L’Européenne: Richard van Schoor


Townships wie einer europäi­ schen Großstadt.

Derzeit bei Opernund Konzerthäusern international gefragt: Marina Abramović

schlicht: „A Scarlatti Project“. Fantasievoller gerät da die Werkbezeichnung der sparten­ übergreifenden Uraufführung von Das Tal der Ahnen am Staatstheater Mainz mit dem Versprechen auf „Eine imagi­ näre Prärie mit Werken von Henry Purcell, Franz Kafka, Frank Zappa“. Anhand von Franz Kafkas Erzählung Wunsch, Indianer zu werden wird die Sehnsucht nach dem vorzivilisatorischen Urzustand heraufbeschworen, die auf­ scheint, wenn die Entfremdung von der Natur und das Drama der verlorenen Unschuld im­ mer stärker ins gesellschaftli­ che Bewusstsein treten. Auch am Theater Lübeck wird der Perspektivwechsel in den Zei­ ten des Postkolonialismus the­ matisiert, wenn in der Urauf­ führung L’Européenne die Beziehung eines afrikanischen Migranten und einer europäi­ schen Entwicklungshelferin

Der ganz normale Opern-Wahnsinn

beleuchtet wird. Die Oper des südafrikanischen Komponis­ ten Richard van Schoor folgt dem Prinzip der Collage und verwendet Elemente aus klas­ sischer Musik, afrikanischer Dodo-Oper, den Geräusch­ kulissen eines afrikanischen

Doch nicht alle Projekte muss ein hehrer gesellschaftspoliti­ scher Anspruch leiten. Auch der Humor und die gewitzte Selbst­ bespiegelung der verrückten Gattung wie der nicht minder seltsamen Institution Oper fin­ den ihren Raum, so beim „Coro fantastico“, der angekündigt ist als „Ein Abend für alte Dekora­ tionen, Kostümteile, Windma­ schine, Schneetuch, Kronleuch­ ter … und: Chor und Orchester“. Am Theater Heidelberg wird der Basler Regisseur Tom Ryser dazu das Publikum mithilfe eines gigantischen Chores durch die verschiedenen Stati­ onen einer Opernproduktion führen, vom Casting über die Auswahl der Kostüme und den Aufbau des Bühnenbildes bis zu den großen Gefühlen der Aufführung. Dazu dient ihm ein Medley aus 400 Jahren Opern­ geschichte, angereichert durch allerhand Hits der Popwelt.

Premieren-TERMINE

München Sa. 11.4.2020, 19:00 Uhr National­ theater 7 Deaths of Maria Callas – Ein Opernprojekt von Marina Abra­mović. Musik von Marko Nikodijević & Marina Abramović. Szenen aus Werken von Bizet, Donizetti, Puccini & Verdi. Yoel Gamzou (Leitung), Marina Abramović (Regie). Weitere Vorstellungen: 13. & 14.4.2020 Berlin Fr. 25.10., 19:30 Uhr (UA) Staatsoper Unter den Linden (Alter Orchesterprobensaal) Love, you son of a bitch – A Scarlatti Project. Musiktheater­performance von Letizia Renzini. Musik von A. & D. Scar­ latti. Marina Giovannini (Choreografie), Letizia Renzini (Konzept & Regie). Weitere Vorstellungen: 27., 28., 30. & 31.10., 2. & 3. 11.

Lübeck Fr. 6.3.2020, 19:30 Uhr Theater van Schoor: L’Européenne. Künstler­ kollektiv Angermayr/Goerge/Somé/ Traoré/van Schoor. Weitere Termine: 13. & 29.3., 6.4., 7. & 15.5., 6. & 14.6.2020 Heidelberg Fr. 27.9., 19:30 Uhr Theater (Marguerre-Saal) CORO FANTASTICO – Ein Abend für alte Dekorationen, Kostümteile, Windma­ schine, Schneetuch, Kronleuchter … und: Chor und Orchester. Ines Kaun & Johannes Zimmermann (Leitung), Tom Ryser (Regie). Weitere Termine: 29.9., 3., 5., 13. & 15.10., 23. & 25.11. Mainz Staatstheater, Termine: tba Das Tal der Ahnen (UA) – Eine imaginä­ re Prärie mit Werken von Purcell, Kafka, Zappa u. a. September 2019 concerti   21


IGOR LEVIT bei Sony Classical

BEETHOVEN SÄMTLICHE KLAVIERSONATEN „IGOR LEVIT FÜHRT DEN HÖRER ZUM HERZ BEETHOVENS“ Le Figaro

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Igor Levit spielt sämtliche BeethovenSonaten in der Elbphilharmonie Hamburg: 18.9.19 I 19.9.19 I 17.11.19 I 19.11.19 Tickets unter www.proarte.de Die Studioaufnahme aller Klaviersonaten Beethovens. 9 CDs und Booklet mit 32 Kurztexten zu jeder Sonate, sowie Mini-Print eines Original-Notenblatts von Beethoven. Erhältlich ab 13. September Photo © Felix Broede / Sony Classical

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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im September

Foto: Giorgia Bertazzi

Gibt in der Alten Oper Frankfurt zu später Stunde ein Nachtkonzert: Christian Tetzlaff. Mehr dazu auf Seite 4.

2_Porträt Prestige ist zweitrangig Stattdessen möchte der blutjunge Dirigent Lorenzo Viotti für Musiker, Publikum und sich selbst einmalige Momente schaffen 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion 17_­Klassikprogramm concerti 09.19 Hessen 1


PORTRÄT

Prestige ist zweitrangig Stattdessen möchte der blutjunge Dirigent Lorenzo Viotti für Musiker, Publikum und sich selbst einmalige Momente schaffen. Von Roland H. Dippel

I

n der Ruhe liegt nicht nur die Kraft, sondern auch das Glück. Letzteres hat für Lorenzo Viotti (29) viel größere Bedeutung als Autorität. Der Schweizer mit dem offenen Blick ist das Gegenteil eines Pult-Dompteurs oder Hypnotiseurs. Es geht offenbar auch anders, denn bei ihm jagt seit einigen Jahren schon ein umjubeltes Debüt das nächste: Salzburger Festspiele, Musikverein Wien, Oper Zürich, Elbphilharmonie, Gewandhaus zu Leipzig. In Klagenfurt, wo er 2 Hessen concerti 09.19

inzwischen bei drei Produktionen am Pult stand, nimmt er sich Zeit für ein Gespräch. Dieses wird mehr ein lyrisches Intermezzo als ein quirliges Crescendo. Mit einem Klick Interpretationen vergleichen

Thema ist nicht Lorenzo Viottis Portfolio zukünftiger PrestigeVerträge. Viel mehr Gewicht haben erlebtes Glück und die Beglückung durch Musik. „Es stimmt eigentlich alles“, sagt er. „Immer bin ich mit großer

Freude unterwegs. Das soll so bleiben. Dabei wünsche ich mir nur viel Zeit für meine Familie und Freunde.“ In den letzten beiden Jahren stand er erneut am Pult der Staatskapelle Dresden, dirigierte außerdem am Zürcher Opernhaus, am New National Theatre in Tokio, an der Hamburgischen Staatsoper sowie zuletzt an der Pariser Bastille: „Bei Wiederaufnahmen wie in Paris werden Details wichtiger. Das genieße ich auch an der Zusammenarbeit mit Sängern, die ihre Partien

Foto: Márcia Lessa

Wurde 2017 vom International Opera Award zum »Newcomer« des Jahres gekürt: Lorenzo Viotti


Auf der Suche nach der Seele der Partitur

Von Lorenzo Viotti als neuem Chefdirigenten erhofft sich das Gulbenkian-Orchester in ­Lissabon Zuwachs an Image und Souveränität. In ganz kurzer Zeit hat er sich ein ganz anderes Repertoire erarbeitet als sein Vater Marcello Viotti. Der Ruf, Musiker motivieren zu können, eilt Lorenzo Viotti voraus. Auf den Proben sucht er mit ihnen die Seele der Partituren in den Klängen. Wo lernt man das? „In Wien war ich einer der wenigen Studenten, die lieber Georges Prêtre bei einer Probe im Musikverein beobachteten oder im Stehparkett der Staatsoper anzutreffen waren als auf dem Konservatorium. Das Handwerk des Dirigenten lernte ich danach an der Hochschule für Musik ,Franz Liszt‘ Weimar. Dort gab es für mich über Monate nichts als eine Küche, Unterricht und die Bibliothek.“ Erfahrungen sammelte er – ein Luxus für Studierende – bei regelmäßi-

Konzert-TIPP

Frankfurt So. 15.9., 11:00 Uhr & Mo. 16.9., 20:00 Uhr Alte Oper Musikfest Eroica. Frankfurter Opernund Museumsorchester, Lorenzo Viotti (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“, R. Strauss: Ein Heldenleben op. 40

© Santiago C. Valencia

gen Dirigierproben vor der Jenaer Philharmonie. Mit seinem Weimarer Lehrer Nicolás Pasquet verbindet ihn seither eine vertrauensvolle Freundschaft, ebenso dankbar erwähnt er Ekhart Wycik und den früh verstorbenen Weimarer Kapellmeister Mario Hoff. In Weimar lernte er auch, sich selbst einzuschätzen: „Momentan fühle ich mich im Repertoire der Klassik, der Romantik und der Moderne am besten. Für Barock habe ich noch nicht die dafür wichtigen Fachkenntnisse, das können andere viel besser als ich.“ In welcher Richtung liegen zukünftige Leuchtturm-Projekte? „Meinen Sie damit Wagner und Strauss? Dafür habe ich noch ganz viel Zeit. Aber ich lerne viel von der spätromantischen Tonsprache wie beim Debüt an der Mailänder Scala. Das Konzert mit Werken von Debussy, Rachmaninow, Skrjabin und dem Siegfried-Idyll war sehr poetisch, sehr literarisch.“ Solche Kombinationen liebt er. „Aber heute reicht es nicht mehr, nur zu dirigieren. Betrachten Sie die Vermittlung in anderen Kultursparten, wo einfacher über Inhalte gesprochen wird. Wir müssen verständlich sein und dabei einen ehrlichen, persönlichen Zugang zur Musik haben.“ Ein verbindlicher Gruß zum Abschied – gleich beginnt die nächste Probe. Glück kann so einfach sein.

MAIRÉAD HICKEY

beherrschen.“ Kann er sich solche Reprisen noch leisten auf einer Karriere­stufe, in der ein schnelles Debüt wichtiger werden könnte als reifende Interpretationen? „Die neuen Medien sind für uns Künstler verräterisch“, meint Viotti. „Mit einem Klick lassen sich Interpretationen vergleichen. Man bemerkt also deutlicher, wenn Konzerte zu Kopien von Stilen und Sensationen werden. Aber so etwas interessiert mich nicht. Mit allen Beteiligten probe ich für unvergessliche, einmalige Momente. Wenn wir das nicht erreichen, verlieren klassische Musiker ihre Daseinsberechtigung.“

ORCHESTERKONZERTE 25.10.2019 Compagnia di Punto Tobias Koch (Hammerklavier)

06. und 07.12.2019 Württembergisches Kammerorchester Mairéad Hickey (Violine)

31.01.2020 Folkwang Kammerorchester Nadezda Pisareva (Klavier)

27.03.2020 Württembergisches Kammerorchester Ella van Poucke (Violoncello) Festival des Deutschen Musikwettbewerbs

08. und 09.5.2020 Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim Solisten: Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs 2020 MEISTERPIANISTEN UND KAMMERMUSIK 17.11.2019 24.01.2020 14.02.2020 28.02.2020 06.03.2020

Trio Magos Bernd Glemser sixty1strings William Youn Felix Klieser/ Christoph Keymer 20.03.2020 Georgy Tchaidze Informationen und weitere Konzerte unter:

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Tipps & Termine

Wenn die Kunst aufhört, bloße Spielerei zu sein Frankfurt Das »Musikfest Eroica« feiert die Musik als Bekenntnis, wobei vor allem die Werke Ludwig van Beethovens im Fokus stehen

D

ie Kunst hat aufgehört, Spielerei zu sein“, schrieb der einst gefeierte Literat Wolfgang Robert Griepenkerl in seiner 1838 veröffentlichten Novelle Das ­Musikfest oder die Beethovener. Der exzentrische Schriftsteller formulierte bedeutende Einsichten: Beethoven hat der Musik – heute fast eine Binsenweisheit – neue Dimensionen erschlossen, gerade mit seinen Sinfonien, die als Ideenkunstwerke weit mehr sind als reines Tonspiel. Um eine spannende und in bewegter Zeit auch wichtige Thematik kreist das Musikfest der Alten Oper

4 Hessen concerti 09.19

Frankfurt, denn unter dem Titel „Eroica“ ist es ein Festival über Musik als Bekenntnis. Dabei erklingt auch Beethovens unvergleichliche Streichquartett-Kunst auf exemplarische Weise. Das Tetzlaff Quartett präsentiert die Quartette op. 130 und op. 132 – letzteres mit dem berühmten „Heiligen Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart“. Nicht weniger spirituell verspricht das anschließende Nach(t)konzert zu werden: Cellist Lucas Fels und Moderator Konrad Kuhn führen in die Gegenwart – mit Musik von Mark Andre, der

eine herausgehobene Rolle beim Festival einnimmt. Aus gutem Grund: Sind doch die Kompositionen des gläubigen Christen und sensiblen Klangforschers immer mehr als nur reine Musik. So setzt sich das Cellostück E mit Transzendenz und dem Übergang in andere Sphären auseinander. Georg Pepl Fr. 20.9., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Tetzlaff Quartett. Werke von Beethoven & Webern 22:00 Uhr Alte Oper (Foyer Ebene 2) Nach(t)konzert & An der Bar mit dem Tetzlaff Quartett. Lucas Fels (Violon­ cello), Konrad Kuhn (Moderation). Andre: „E“ für Violoncello solo

Fotos: Giorgia Bertazzi, gggrafik Götz Gramlich

Mit seinem Quartett erkundet er die Tiefenschichten in zwei der letzten Quartette Beethovens: Geiger Christian Tetzlaff wird man im anschließenden Nach(t)konzert auch im Gespräch erleben können.


Alle fallen auf ihn herein Darmstadt Das Musical Catch me if you can heftet sich an die Fersen eines Trickbetrügers

F

rank W. Abagnale führt sie alle an der Nase herum. Mal tritt er als Flugzeugkapitän in Erscheinung, mal als Oberarzt, dann wieder schlägt er sich als Rechtsanwalt durch, während das FBI ihm dicht auf den Fersen ist. Seinen großfüßigen Lebensstil, mit dem er vor allem seinem Vater imponieren will, finanziert der junge Trickbetrüger durch das Fälschen von Schecks – bis Abagnale eines Tages die Krankenschwester Brenda kennenlernt und aus Liebe alle Masken fallen lässt. In Steven Spielbergs Gaunerkomödie Catch me if

you can nach einer wahren Geschichte aus den 1960er Jahren und einem Roman von Stan Redding schlüpfte Leonardo DiCaprio in die Rolle des ausgebufften Hochstaplers. Vor zehn Jahren entstand zudem eine Musicalfassung des Stoffs, mit der Regisseur Gil Mehmert am Staatstheater Darmstadt nun unter dem Spielzeitmotto „Abschied von den Helden“ danach fragt, welche Rolle falsche Vorbilder und Scheinvorstellungen von uns selbst und anderen in der heutigen Mediengesellschaft spielen. Sören Ingwersen

Beim Jetset fliegt das Geld in Strömen: Catch me if you can Sa. 21.9., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Shaiman/Wittman: Catch me if you can. Michael Nündel (Ltg), Gil Mehmert (Regie). Weitere Termine: 29.9., 19. & 27.10., 8.11., 12., 26. & 28.12.2019, 26.1., 21. & 28.3.2020

concerti 09.19 Hessen 5


Anfangs waren sie die Namenlosen Kronberg Das Aris Quartett lässt sich keine

kammermusikalischen Schätze entgehen

Auf dem besten Weg in eine vielversprechende Zukunft: In diesem Jahr feierte das Aris Quartett sein zehnjähriges Bestehen.

J

üngst haben die Musiker des Aris Quartetts ein Fundstück ins Netz gestellt, das die Geburtsstunde des Ensembles markiert. Dabei handelt es sich um ein Plakat der Frankfurter Musikhochschule von 2009, das einen Haydn-Abend mit „acht jungen Streichquartetten“ ankündigt. Eines dieser namenlosen, womöglich eher zweckmäßig zusammengestellten Ensembles bestand aus vier Teenagern, die zu dieser Zeit allesamt Jungstudenten an der Musikhochschule waren und sich erst bei der ersten gemein-

6 Hessen concerti 09.19

samen Probe kennenlernten. Während sonst eine TeenagerBeziehung nur selten eine jahrelange Bindung nach sich zieht, war es bei diesem kammermusikalischen Experiment anders: Nach ihrer Ausbildung bei ihrem „Entdecker“, dem Kammermusik-Professor Hubert Buchberger, begannen die vier Musiker an der Escuela Superior de Música Reina Sofía ein Studium bei Günter Pichler. Der Gründer und Primarius des Alban Berg Quartetts brachte schon zahlreiche junge Streichquartette auf Erfolgskurs, etwa

das Amaryllis, das Minetti oder das Goldmund Quartett. Künstlerische Impulse gaben dem Aris Quartett in seinen ersten Jahren obendrein das Artemis Quartett sowie Eberhard Feltz, wie Pichler ein Mentor für zahlreiche erfolgreiche Jung-Ensembles. Beste Voraussetzungen also für die Musiker, die in den letzten Jahren nicht nur von Konzert zu Konzert, sondern auch von Wettbewerb zu Wettbewerb reisten und so bislang sechs erste Preise sowie 2016 beim ARD-Musikwettbewerb neben dem zweiten noch vier weitere Preise gewannen, darunter eine CD-Produktion beim Label Genuin. Inzwischen bestreitet das Aris Quartett um die neunzig Konzerte pro Jahr. Auf einen Komponisten oder eine Epoche möchten sich die Musiker aber nicht festlegen. Zu groß ist die Sorge, dass einem kammermusikalische Schätze entgehen, wenn man den Blick aufs Repertoire einengt. Gut möglich, dass diese ablehnende Haltung gegenüber „Lieblingskomponisten“ oder „Lieblingsepochen“ die große Gemeinsamkeit ist, die Anna Katharina Wildermuth (Violine), Noémi Zipperling (Violine), Caspar Vinzens (Viola) und Lukas Sieber (Violoncello) über die Jahre so zusammengeschweißt hat. Als „Ehe zu viert“ beschrieb Wildermuth einmal die Arbeit im Aris Quartett. Möge sie noch lange währen. Maximilian Theiss Sa. 28.9., 22:00 Uhr Stadthalle Kronberg Academy Festival. Hyeyoon Park (Violine), Daniel Heide (Klavier), Aris Quartett, Christian Brückner (Rezitation). Eggert: Mir mit dir, Beethoven: Sonate Nr. 9 A-Dur „Kreutzer“, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Die Kreutzersonate“

Fotos: Simona Bednarek, Neda Navaee

Tipps & Termine


Wie klingt der Jugendstil? Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden wandelt auf den Spuren einer Kunstströmung

W

iesbaden hat das Jahr des Jugendstils ausgerufen. Grund dafür war die Schenkung der bedeutenden Jugendstilsammlung durch Ferdinand Wolfgang Neess an das Landesmuseum Wiesbaden. Um 1900 war die hessische Landeshauptstadt zwar vor allem als Kurort und Sommerfrische Kaiser Wilhelms II. bekannt, gleichwohl war Wiesbaden auch durchaus offen für die Künstler des Jugendstils und des Art Nouveau. Zu den Institutionen, die sich in diesem Jahr der verspielten Kunstform verschrieben ha-

ben, gehört auch das Staatsorchester, das bereits mit seinem Abschlusskonzert der letzten Saison das Jugendstiljahr einläutete. In dieser Spielzeit befasst sich das Orchester nun mit der Frage, wie Jugendstil heute klingt, und hat dafür einen Kompositionswettbewerb ausgelobt. Drei eingereichte Kompositionen finden den Weg in die Sinfoniekonzerte, die erste wird gleich zum Einstand präsentiert. Zum Ende der Saison darf dann das Publikum unter den drei Werken den Gewinner küren. Maximilian Theiss

»Claudio Abbado war mein Hausgott«: Dirigent Patrick Lange Mi. 25.9., 20:00 Uhr Kurhaus Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Patrick Lange (Leitung). Uraufführung I: prämiertes Werk des Kompositionswettbewerbs, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur

Valer Sabadus & Spark Boulanger Trio Michael Volle & Helmut Deutsch Münchener Kammerorchester Sebastian Manz Apollon Musagète Quartett Quatuor Diotima Cölner Barockorchester Kammerchor & Klassische Philharmonie Stuttgart Frieder Bernius u. a.

w w w.kasseler-musiktage.de

concerti 09.19 Hessen 7


Tipps & Termine

Geisenheim Die LGT Young Soloists sammeln

Erfahrungen als Solisten und Ensemblemusiker

Gemeinsam erklimmen sie jeden Berg: Die LGT Young Soloists stellen ganz ohne Erfolgsdruck ihre eigenen Programme zusammen.

S

ie sind jung und hochbegabt, doch oft fehlt ihnen die nötige öffentliche Aufführungspraxis – vor diesem Problem stehen heute viele Nachwuchsmusiker. So auch Geiger Alexander Gilman: „Ich hatte selbst das Problem mangelnder regelmäßiger Bühnenerfahrung.“ Denn neben einer professionellen Ausbildung ist insbesondere die praktische Erfahrung als Solist, Kammer- oder Orchester musiker wichtig. „Deswegen wollte ich etwas kreieren, um jungen Musikern die Möglich-

8 Hessen concerti 09.19

keit zu geben zu verstehen, was der Beruf bedeutet, und sich darauf vorzubereiten“, erzählt er. Mit der Unterstützung der Privat­bank des Fürsten von Liechtenstein, LGT, gründete Gilman 2013 schließlich ein Orchester bestehend aus Solisten, die in unterschiedlichster Besetzung gemeinsam proben, musizieren und vor allem auftreten. Das erste Konzert der LGT Young Soloists fand zwei Jahre später im Münchner Gasteig statt – in jener Spielstätte, in der auch Gilman selbst 1988

sein erstes öffentliches Konzert gab. Die jungen Musiker bauen ihr Repertoire aus, lernen ihre Spieltechnik zu verbessern und eine ruhige Hand zu entwickeln. Im Unterschied zu Wettbewerben üben Gilman und sein Team keinen Druck auf ihre „Kids“ aus und möchten Konkurrenzdenken verhindern: „Alle sind hier unter ihresgleichen und fühlen sich wohl.“ Das Besondere bei den Konzerten der LGT Young Soloists ist, dass das Programm hauptsächlich von den Solisten selbst gestaltet wird und dadurch an Vielfalt gewinnt. Trotzdem versucht Gilman immer eine Balance zu finden. „Meistens haben wir ein bis zwei Orchesterstücke. Pro Konzert stellen wir vielleicht drei Solisten in Solokonzerten vor oder spielen ein Doppelkonzert mit einem renommierten Solisten.“ Wie gut das Konzept bei den Nachwuchsmusikern ankommt, zeigt sich an den jährlich bis zu hundert Bewerbungen aus allen Ecken der Welt. „Wir versuchen aber, nicht mehr als 20 bis 25 Mitglieder gleichzeitig zu haben, weil sonst keine individuelle Betreuung mehr möglich wäre“, erklärt Gilman. Neben ihren Auftritten in der Hamburger Elbphilharmonie, der Berliner Philharmonie oder dem Wiener Musikverein steht das Orchester regelmäßig im Studio, um jedes Jahr eine neue CD zu Irem Çatı veröffentlichen. Do. 29.8., 20:00 Uhr Schloss Johannisberg (Fürst-von-Metternich-Saal) LGT Young Soloists, Alexander Gilman (Violine & Leitung). Werke von Sibelius, Beethoven, Hindemith, Sollima & Piazzolla

Foto: Paul Fencart/BFMI

Ausnahmetalente feilen an ihrer Bühnenpräsenz


© Beethoven-Haus Bonn

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MUSIKFEST EROICA

Musik als Bekenntnis Die Alte Oper Frankfurt widmet Beethovens dritter Sinfonie „Eroica“ ein ganzes Musikfest „A ch, es dünkte mir unmöglich, die welt eher zu verlassen, bis ich das alles hervorgebracht, wofür ich mich aufgelegt fühlte“, schrieb Ludwig van Beethoven 1802 in seinem berühmt gewordenen Heiligenstädter Testament. Deutliche Worte, die davon zeugen, welche moralische Verpflichtung der Komponist im Hinblick auf sein Schaffen empfand. Beethovens Musik ist dabei mehr als organisierter Klang: Sie steht sinnbildlich dafür, wie Komponist*innen mit ganzer innerer Beteiligung arbeiten und ihren Werken Haltungen und Botschaften einschreiben. Genau dieser Metaebene von Musik widmet sich in diesem Jahr das Musikfest, mit dem die Alten Oper Frankfurt ihre Spielzeit 2019/20 eröffnet, und Ausgangspunkt dafür ist die dritte Sinfonie Beethovens, die „Eroica“.

Alte Oper Frankfurt Musikfest „Eroica“

„Musik als Bekenntnis“ lautet deshalb das Motto, wenn die Alte Oper Frankfurt sich über zwei Wochen hinweg, vom 15. bis zum 29. September 2019, mit einem der Schlüsselwerke der Musikgeschichte beschäftigt – und damit, wie innerhalb von Kunst eine persönliche Haltung zu politischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragen zum Ausdruck gebracht werden kann. Im Gesamtprogramm des Festivals aus hochkarätig besetzten Konzerten, verschiedenen Gesprächsformaten und Begegnungen mit anderen Genres werden somit nicht allein der Komponist Beethoven, seine „Eroica“ und deren Entstehungsbedingungen beleuchtet, sondern Werke vorgestellt, in denen auf unterschiedliche Weise Bekenntnisse abgelegt werden – von Beethoven ausgehend bis in die Gegenwart hinein.

15 – 29 SEPT 2019 MUSIKFEST EROICA MUSIK ALS BEKENNTNIS HERBERT BLOMSTEDT CHRISTIAN GERHAHER GIDON KREMER SIR ANDRÁS SCHIFF TETZLAFF QUARTETT TEODOR CURRENTZIS NICOLAS ALTSTAEDT ANNETTE DASCH MICHAEL WOLLNY UND VIELE ANDERE Alle Termine im Überblick: www.alteoper.de/musikfest


© Roman Novitzky

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STEGREIF. ORCHESTER

MUSIKFEST EROICA

© Lukas Beck

JORDI SAVALL

MUSIKFEST EROICA

SO 22 SEPT 2019 17:30 STEGREIF.ORCHESTER #BFREE 19:00 LE CONCERT DES NATIONS BEETHOVEN AKADEMIE 250 JORDI SAVALL Leitung

Ein Werk, zwei Perspektiven Die „Eroica“, historisch und modern Es hieße Äpfel mit Birnen vergleichen, wollte man die Arbeitsweise des noch jungen, in Berlin gegründeten Stegreif.orchesters mit dem Schaffen des katalanischen Musikforschers Jordi Savall und seinem Orchester „Le Concert des Nations“ in Beziehung setzen. „Möglichst frei“ auf der einen und „möglichst dicht am Original“ auf der anderen Seite könnte man die Grundprinzipien der beiden Klangkörper auf den Punkt bringen. Doch so unterschiedlich beide Herangehensweisen auch sind: Was die Lebendigkeit und die unmittelbare Wirkung ihrer Interpretationen betrifft, kommen beide zu klanglichen Ergebnissen, die erstaunlich nahe

beieinander liegen. Und die umso verblüffender sind, wenn sich beide an einem Abend demselben Werk zuwenden – der „Eroica“, die diesmal im Mittelpunkt des Musikfests der Alten Oper Frankfurt steht. „#bfree“ nennt das 2015 gegründete Stegreif.orchester salopp seinen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der „Eroica“, bei dem es seinen Grundprinzipien treu bleibt: Nicht nur wird ohne Dirigent*in gespielt, sondern alle knapp 30 Orchestermitglieder improvisieren frei über das vorgegebene Material und bewegen sich dabei mal dicht an der Quelle, mal in gänzlich entfernte Genres hinein. Begegnungen mit Jazz, Hardrock, Elektro

und Latin-Elementen nicht ausgeschlossen! Für Jordi Savall und sein Orchester „Le Concert des Nations“ hingegen liegt der Schlüssel zur Interpretation in der intensiven Beschäftigung mit dem Klang der jeweiligen Entstehungzeit. Anlässlich des anstehenden Beethoven-Jahres 2020 hat sich Savall nun im Rahmen seiner Nachwuchsförderung die intensive Erforschung aller neun Beethoven-Sinfonien vorgenommen – und gibt einen Einblick in diese Arbeit beim Musikfest der Alten Oper.

Musikfest „Eroica“ Alte Oper Frankfurt


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MUSIKFEST EROICA

Eine Frage der Haltung Ein Tag rund um das Thema „Musik als Bekenntnis“

Alte Oper Frankfurt Musikfest „Eroica“

© Angie Kremer

© Gogol Center

© Thomas Müller

SWR VOKALENSEMBLE

GIDON KREMER


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MUSIKFEST EROICA

Wie können Künstler*innen mit ihren Mitteln ein politisches Bekenntnis ablegen und ihre Vision von Frieden und Freiheit formulieren? Auf diese Frage sucht das diesjährige Musikfest der Alten Oper Frankfurt mit gleich vier Beiträgen an einem Tag Antworten zu finden, die in ganz unterschiedliche Richtungen weisen. Francis Poulenc etwa, das macht das Konzerts des SWR Vokalensembles erfahrbar, zeigte sich berührt von der Lyrik des Widerstandskämpfers Paul Éluard, die 1943 unter dem Eindruck der deutschen Besatzung entstand, und übersetzte diesen Appell an die Menschlichkeit in seinem

Werk „Figure humaine“ in eine schonungslose Musiksprache. Auch Gidon Kremer ist ein Künstler, der sich gesellschaftlich zu Wort meldet – das Gefährlichste sei, gleichgültig zu bleiben, lautet sein Credo. Gleich zwei Begegnungen mit dem für seine Kompromisslosigkeit bekannten Geiger hält der Abend in der Alten Oper bereit: Zunächst widmet Kremer sich Luigi Nonos „La lontananza nostalgica utopica futura“ von 1988, einem Dialog zwischen Geige und Musik von Tonbändern zum Thema Aufbruch, um dann in einem zweiten Beitrag den Bogen bis in die Gegenwart zu spannen. Gemeinsam mit dem

russischen Filmregisseur Kirill Serebrennikov, der im Frühjahr nach gut anderthalb Jahren aus dem Hausarrest entlassen wurde, realisiert der Geiger eine multimediale Hommage an den 1996 verstorbenen, zeitlebens verfolgten Komponisten Mieczysław Weinberg. Dessen Musik verknüpfen beide mit einem Blick auf gegenwärtige Ereignisse und Entwicklungen in Russland wie auch der übrigen Welt. Wie Künstler*innen von Beschränkungen und Ideologien ihres Heimatlands betroffen sind, lautet dabei die Frage, die Kremer und Serebrennikov besonders interessiert.

KIRILL SEREBRENNIKOV

MUSIKFEST EROICA

SA 21 SEPT 17:00 SWR VOKALENSEMBLE PETER DIJKSTRA Leitung 18:30 GIDON KREMER Violine 19:45 PODIUMSGESPRÄCH „BEETHOVEN ALS POLITISCHE FIGUR“ 20:30 CHRONICLE OF CURRENT EVENTS KREMERATA BALTICA GIDON KREMER Violine und Leitung KIRILL SEREBRENNIKOV Kurator UND ANDERE

Musikfest „Eroica“ Alte Oper Frankfurt


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MUSIKFEST MUSIKFEST EROICA EROICA

Kristian Bezuidenhout spielt Werke von Beethoven und seiner Zeit auf dem Hammerklavier um Transparenz, um unterschiedliche Texturen, um die Klarheit von Akkorden, darum, den Tönen ihre eigene Stimme zu geben. „Man kann Leidenschaft und Emotionen in die Musik legen, das gesamte dynamische Spektrum auskosten und ausdrücken, was man empfindet.“ Genau diese Leidenschaft braucht es seiner Meinung nach für die Interpretation der frühen und mittleren Klavierwerke Beethovens, für die er das Hammerklavier sehr geeignet empfindet (während er für die späten dann doch den © Harald Hoffmann

Die vermeintliche Beschränkung empfindet er als Freiheit, als Zugewinn an Ausdrucksmöglichkeiten: Der Pianist Kristian Bezuidenhout hat sich bewusst für das Hammerklavier entschieden, für den kleinen zarten Bruder des Konzertflügels. Zwar ist der gebürtige Südafrikaner am Steinway groß geworden, doch Kristian Bezuidenhout weiß, was er an seinem Instrument hat, gerade in Bezug auf die Musik der Komponist*innen, die ihm am Herzen liegen – vor allem Bach und die Vertreter der Wiener Klassik. Es geht ihm

großen modernen Flügel bevor zugen würde). Etwa für die Sonate op. 31 Nr. 2, „Der Sturm“, mit der sich der Pianist am Musikfest „Eroica – Musik als Bekenntnis“ der Alten Oper Frankfurt beteiligt. OLGA NEUWIRTH Bezuidenhout hat für den Abend ein spannendes Programm konzipiert, das Werke Beethovens mit Musik aus der Zeit der französischen Revolution verknüpft und dabei ungeahnte Querbezüge aufdeckt.

Erinnerung und Mahnung

MUSIKFEST EROICA

FR 27 SEPT 2019 20:00

„Die Stadt ohne Juden“, KRISTIAN BEZUIDENHOUT neu vertont Hammerklavier „Jeder von uns hat die Kapazität zu Gewalt und Hass in sich – und gleichzeitig die, gegen Gewalt und Hass zu sein. Jetzt ist der Moment sich zu entscheiden“, appelliert die Komponistin Olga Neuwirth an ihre Mitmenschen und bezieht sich dabei bewusst auf bedrohliche gesellschaftliche Entwicklungen unserer Zeit. Mit der starken Macht von Feindbildern, mit Hass und Ausgrenzung hat sich die Österreicherin intensiv befasst – und dafür ihre Sprache, die Musik, benutzt. 2017 schuf sie eine neue Musik zu dem Film „Die Stadt ohne Juden“ von 1924, Alte Oper Alte Oper Frankfurt Musikfest Frankfurt Musikfest „Eroica“ „Eroica“

einem Kunstwerk von erschreckender Hellsichtigkeit, das die Vision einer Gesellschaft entwirft, welche ihre jüdischen Mitbürger*innen zum Sündenbock macht und dabei den eigenen kulturellen Untergang erlebt. Olga Neuwirths Musik zu dem in VerKRISTIAN gessenheit geratenen und 2018 BEZUIDENHOUT erstmals wieder gezeigten Stummfilm steckt voller Ironie, Humor und Wut und trifft die Menschen nicht minder ins Mark als die Bilder auf der Leinwand. Das Musikfest zeigt das historische Filmdokument, untermalt von Neuwirths zeitgenössischer Klangwelt.

Im Anschluss NACH(T)KONZERT MUSIKFEST EROICA

DI 24 SEPT 2019 20:00 FILM UND MUSIK DIE STADT OHNE JUDEN PHACE ENSEMBLE NACHO DE PAZ Leitung Im Anschluss NACH(T)KONZERT UND „AN DER BAR“ MIT DR. NIKOLAUS WOSTRY (Filmarchiv Austria)

© Filmarchiv Austria

Ausdruck von Empfindung


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MUSIKFEST MUSIKFEST EROICA EROICA

Charakterköpfe Charakterköpfe Teodor Teodor Currentzis Currentzis und und Nicolas Nicolas Altstaedt Altstaedt mit mit dem dem SWR SWR Symphonieorchester Symphonieorchester dabei dabei seiner seiner Vorbildfunktion Vorbildfunktiondessen „Es „Es gehtgeht um um Ehrlichkeit, Ehrlichkeit, um umsich sich dessen sarkastische, sarkastische, dunkle dunkle GrundGrundals Künstler bewusst bewusst und und bezieht beziehtfärbung nichts nichts sonst“, sonst“, erläuterte erläuterte Teodor Teodorals Künstler färbung von von den den EntstehungsEntstehungsgerne Stellung. Stellung. Er spielte Er spielte gegen gegenbedingungen bedingungen unter unter Breschnews Breschnews Currentzis Currentzis einmal einmal das Grundverdas Grundver-gerne Brexit Brexit und und setztsetzt sich sich für den für denRepressionspolitik ständnis ständnis seiner seiner musikalischen musikalischenden den Repressionspolitik Zeugnis Zeugnis ablegt. ablegt. Arbeit. Arbeit. Der Der seit seit 20182018 amtierende amtierendeKlimaschutz Klimaschutz ein, ein, denndenn „jeder „jederVon Von „durchdringendem „durchdringendem Schmerz Schmerz Chefdirigent Chefdirigent des SWR des SWR SymphonieSymphonie-Mensch Mensch trägtträgt Verantwortung Verantwortung nichtnichtin einer in einer beinahe beinahe Mahlerschen Mahlerschen nursein für sein Leben, Leben, sondern sondern auchauchDichte“ Dichte“ sprach sprach Widmungsträger Widmungsträger orchesters orchesters zeichnet zeichnet sich sich von von je- je-nur für für den Lebensraum, Lebensraum, den den er beer be-Mstislaw her her durch durch eineeine kompromisslos kompromisslosfür den Mstislaw Rostropowitsch Rostropowitsch in Bezug in Bezug ansprucht“. vertretene vertretene Haltung Haltung aus aus und und wirdwirdansprucht“. auf das auf Werk das Werk – dem – dem das SWR das SWR Sym-SymKonzert Konzert des des SWRSWR SymphoSympho-phonieorchester gerngern als „revolutionärer als „revolutionärer Geist“ Geist“BeimBeim phonieorchester danndann tatsächlich tatsächlich nieorchesters in der in der AltenAlten OperOpereinen einen „schmerzhaften „schmerzhaften Mahler“ Mahler“ in in charakterisiert charakterisiert – ganz – ganz im Sinne im Sinnenieorchesters Gestalt der Fragment der Fragment gebliebenen gebliebenen des des Themas Themas „Musik „Musik als Bekenntals Bekennt-treffen treffen somit somit zweizwei engagierte engagierteGestalt zehnten Sinfonie Sinfonie gegenüberstellt. gegenüberstellt. nis“, nis“, welches welches das diesjährige das diesjährige Mu-Mu-Künstlerpersönlichkeiten Künstlerpersönlichkeiten auf dem auf demzehnten sikfest sikfest der der AltenAlten OperOper Frankfurt FrankfurtPodium Podium zusammen zusammen – um– sich um sich ge- geprägt. prägt. UndUnd auchauch bei ihm bei ihm ist nichts ist nichtsmeinsam meinsam einem einem Programm Programm zu widzu widhalbherzig, halbherzig, nichts nichts unreflektiert: unreflektiert:men,men, das von das der vonSuche der Suche nachnach und und Der Cellist Der Cellist Nicolas Nicolas Altstaedt Altstaedt suchtsuchtdemdem Bekenntnis Bekenntnis zur zur Wahrheit Wahrheit das Wahrhaftige das Wahrhaftige in der in Kunst der Kunst und undgeprägt geprägt ist. Altstaedt ist. Altstaedt übernimmt übernimmt kümmert kümmert sich sich dabei dabei wenig wenig um Erum Er-den den Solopart Solopart in Dmitri in Dmitri SchostaSchostawartungshaltungen. wartungshaltungen. Altstaedt Altstaedt ist istkowitschs kowitschs zweitem zweitem Cellokonzert, Cellokonzert,

MUSIKFEST MUSIKFEST EROICA EROICA

DO 26 DOSEPT 26 SEPT 20192019

© Nadia Rosenberg

© Nadia Rosenberg

Im Anschluss Im Anschluss NACH(T)KONZERT NACH(T)KONZERT UNDUND „AN„AN DERDER BAR“ BAR“ MIT MIT TEODOR TEODOR CURRENTZIS CURRENTZIS UNDUND NICOLAS NICOLAS ALTSTAEDT ALTSTAEDT

TEODOR TEODOR CURRENTZIS CURRENTZIS

Alte Oper Alte Oper Frankfurt Frankfurt

© Marco Borggreve

NICOLAS NICOLAS ALTSTAEDT ALTSTAEDT © Marco Borggreve

20:00 20:00 SWR SWR SYMPHONIEORCHESTER SYMPHONIEORCHESTER Leitung Leitung TEODOR TEODOR CURRENTZIS CURRENTZIS NICOLAS NICOLAS ALTSTAEDT ALTSTAEDT Violoncello Violoncello


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MUSIKFEST MUSIKFEST EROICA EROICA

Ausdruck Ausdruckvon vonEmpfindung Empfindung Kristian Kristian Bezuidenhout Bezuidenhout spielt spielt Werke Werke von von Beethoven Beethoven und und seiner seiner Zeit Zeit auf auf dem dem Hammerklavier Hammerklavier Die Die vermeintliche vermeintliche Beschränkung Beschränkungum um Transparenz, Transparenz, um um unterunter-großen großen modernen modernen Flügel Flügel bevor bevor empfindet empfindet er alserFreiheit, als Freiheit, als Zugeals Zuge-schiedliche schiedliche Texturen, Texturen, um die umKlardie Klar-zugen zugen würde). würde). EtwaEtwa für die fürSonate die Sonate winnwinn an Ausdrucksmöglichkeiten: an Ausdrucksmöglichkeiten:heit heit op.Nr. 31 2,Nr.„Der 2, „Der Sturm“ Sturm“ , mit, der mit der von von Akkorden, Akkorden, darum, darum, den denop. 31 Der Der Tönen ihre ihre eigene eigene Stimme Stimme zu gezu ge-sich sich der der Pianist Pianist am am Musikfest Musikfest Pianist Pianist Kristian Kristian Bezuidenhout BezuidenhoutTönen hat sich hat sich bewusst bewusst für das für Hammerdas Hammer-ben.ben. „Man „Man kannkann Leidenschaft Leidenschaft und und„Eroica „Eroica – Musik – Musik als Bekenntnis“ als Bekenntnis“ Emotionen in die in die Musik Musik legen, legen,der Alten der Alten OperOper Frankfurt Frankfurt beteiligt. beteiligt. klavier klavier entschieden, entschieden, für den für den klei-klei-Emotionen gesamte gesamte dynamische dynamische SpekSpek-Bezuidenhout Bezuidenhout hat für hat den für den Abend Abend nen nen zarten zarten Bruder Bruder des des KonzertKonzert-das das auskosten auskosten und und ausdrücken, ausdrücken,ein spannendes ein spannendes flügels. flügels. ZwarZwar ist der istgebürtige der gebürtige Süd-Süd-trumtrum Programm Programm kon-konmanman empfindet. empfindet. “ “ zipiert, zipiert, das das Werke Werke Beethovens Beethovens afrikaner afrikaner am Steinway am Steinway großgroß geworgewor-was was Genau diesediese Leidenschaft Leidenschaft braucht brauchtmit mit den,den, dochdoch Kristian Kristian Bezuidenhout BezuidenhoutGenau Musik Musik aus aus der Zeit der Zeit der frander franes seiner weiß,weiß, was was er an er seinem an seinem InstruInstru-es seiner Meinung Meinung nachnach für die für diezösischen zösischen Revolution Revolution verknüpft verknüpft Interpretation der frühen der frühen und und mitt-mitt-und und mentment hat, hat, gerade gerade in Bezug in Bezug auf aufInterpretation dabei dabei ungeahnte ungeahnte Querbezüge Querbezüge Klavierwerke Klavierwerke Beethovens, Beethovens, aufdeckt. die Musik die Musik der der Komponist*innen, Komponist*innen,lerenleren für füraufdeckt. er das er das Hammerklavier Hammerklavier sehrsehr die ihm die ihm am Herzen am Herzen liegen liegen – vor– vordie die geeignet empfindet empfindet (während (während er er allem allem BachBach und und die die Vertreter Vertretergeeignet die die der der Wiener Wiener Klassik. Klassik. Es geht Es geht ihm ihmfür für späten späten danndann dochdoch den den MUSIKFEST MUSIKFEST EROICA EROICA FR 27 FRSEPT 27 SEPT 20192019 20:00 20:00 KRISTIAN KRISTIAN BEZUIDENHOUT BEZUIDENHOUT

Hammerklavier Hammerklavier Im Anschluss Im Anschluss NACH(T)KONZERT NACH(T)KONZERT

KRISTIAN KRISTIAN BEZUIDENHOUT BEZUIDENHOUT

Alte Oper Alte Oper Frankfurt Musikfest Frankfurt Musikfest „Eroica“ „Eroica“


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im September

1.9. Sonntag Bad Arolsen

19:30 Fürstliches Residenzschloss . Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Hauta-aho: Septetto, Sibelius: Streichtrio g-Moll, Nielsen: Serenata in vano, Tüür: Symbiosis, Berwald: Septett Bad Hersfeld

20:00 Stiftsruine Bad Hersfelder Festspiele: Abschlussgala. Orchester der Bad Hersfelder Festspiele, Christoph Wohlleben, Katharine Mehrling (Moderation) Eltville

18:00 Kloster Eberbach (Basilika) Nina Bennet (Sopran), Ciara Hendrick (Mezzosopran), Mark Wilde (Tenor), Sam Carl (Bass), Darmstädter Kantorei, Frankfurter Kantorei, Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). Elgar: Prélude aus „The Dream of Geron­ tius“, Verdi: Messa da Requiem Erbach

18:00 Johanneskirche Burghofspiele. Cellisten der Tschechischen Philharmonie, František Host (Leitung). Werke von Rossini, Wagner, J. S. Bach, Dvořák & Ravel Frankfurt (Main)

15:30 Palmengarten Promenadenkonzerte im Palmengarten. Julie Sekinger (Sopran), Dalila Djenic (Alt), Klemens Althapp (Klavier) 18:00 Justinuskirche Höchst Höchster Orgelsommer. Sang-Myeong Lee (Orgel). Werke von Zwart, Händel, Albright, J. S. Bach & Widor

Foto: Neda Navaee

19:00 Oper Händel: Radamisto. Simone Di Felice (Leitung), Tilmann Köhler (Regie) Freiensteinau

17:00 Ev. Kirche Nieder-Moos Nieder-Mooser Konzertsommer. Asya Fateyeva (Saxofon), Französische Kammerphilharmonie Weitere Infos siehe Tipp

GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Carmen. Ivan Strelkin (Choreografie). Musik von Schtschedrin & Bizet Kassel

20:15 tif – Theater im Fridericianum Šagor: Iason (Premiere). Kristo Šagor (Regie). Musik von Katzer Lichtenberg

11:00 Schloss (Kaisersaal) Kultursommer Südhessen. Magdalena Müllerperth (Klavier), Simon Höfele (Trompete) Marburg

18:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Jeanine Thorpe (Violine), Lukas Rommelspacher (Klavier). Schubert: Sonatine D-Dur op. 137/1, Beethoven: Violinsonate c-Moll op. 30, Prokofjew: Violinsonate Nr. 1 f-Moll op. 80 Usingen

19:00 Ev. Laurentiuskirche Allegro Musikfestival. Sabine Meyer (Klarinette), Alliage Quintett. Weber/Wilden: Aufforderung zum Tanz op. 65, J. S. Bach: Französische Suite, Gershwin: Kubanische Ouvertüre u. a. Wiesbaden

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Festkonzert 300 Jahre Breitkopf & Härtel Wiesbaden. Mitglieder des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden. Hummel: Septett C-Dur „Militärseptett“, Beethoven: Irische Volkslieder, Mendelssohn: Konzertstück Nr. 1 f-Moll, Schubert: Notturno Es-Dur, Schumann: Klavierquartett EsDur, Sibelius: Valse triste

3.9. Dienstag Frankfurt (Main)

19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Raumgestalten: Werke für Orgel 19:30 Oper Liederabend. Jakub Józef Orliński (Countertenor), Michał Biel (Klavier)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

4.9. Mittwoch Frankfurt (Main)

18:00 Schirn Summer Hangout. Rie Nakajima und Onyee Lo. Big O Hangout Friedberg

20:30 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer: Friedberg goes Broadway. Friedberg All Star Big Band

5.9. Donnerstag Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Anna Lucia Richter (Sopran), Michael Gees (Klavier). Werke von Schubert, Rihm, Gees, Mahler u. a. Frankfurt (Main)

18:30 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Musikfest Eroica: Das Quartett der Kritiker. Eleonore Büning, Elisabeth Richter, Markus Thiel & Christian Wildhagen (Diskussion) 19:00 Oper Händel: Radamisto. Simone Di Felice (Leitung), Tilmann Köhler (Regie)

Tipp

1.9. montag

17:00 Ev. Kirche Nieder-Moos Nieder-Mooser Konzertsommer. Asya Fateyeva (Saxofon), Französische Kammerphilharmonie, Philip Van Buren (Leitung) Asya Fateyeva ist vom Saxofon und dessen Gestaltungsmöglichkeiten völlig überzeugt: „Wenn die Komponisten das Saxofon gekannt hätten, wären sie begeistert gewesen“.

concerti 09.19 Hessen 17


Klassikprogramm

Otzberg

Eltville

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Werke von Martinů, Beethoven, Mozart, Casella u. a. Weitere Infos siehe Tipp

18:00 Kloster Eberbach (Basilika) Die schönsten Opernchöre. Opera Classica

Friedberg

Wiesbaden

19:30 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. Solisten des Festivals. Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll op. 38 & Klarinettentrio op. 114 a-Moll, Ravel: Klaviertrio, Debussy: Klavierstücke

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Burghofspiele. Simone Lamsma (Violine), Nederlands Radio Filharmonisch Orkest, Stanislav Kochanowsky (Leitung). Verdi: Ouvertüre zu „Die Macht des Schicksals“, Brahms: Violinkonzert D-Dur, Tschaikowsky: Francesca da Rimini & Ca­ priccio Italien

6.9. Freitag Bad Vilbel

10:00 Burg Aschenputtel für Kinder. Studierende der Musikhochschule Frankfurt, Markus Höller (Leitung), Benedikt Borrmann (Regie). Musik von Rossini Erbach

19:00 Ev. Stadtkirche Kultursommer Südhessen: Erbacher Orgelsommer. Stefan Küchler (Orgel). Werke von J. S. Bach, Mendelssohn & Fink 20:00 Johanneskirche Burghofspiele. DoubleBeats. Werke von Couperin, Rameau, Scarlatti, Gerassimez, Piazzolla, Gershwin & Reich Friedberg

19:30 Stadtpfarrkirche St. Jakob Friedberger Musiksommer. Radek Baborak (Horn), Orchester der Staatsoper Prag. R. Strauss: Hornkonzert Nr. 1, Bruckner: Sinfonie Nr. 4

8.9. Sonntag Bad Vilbel

12:00 Burg Aschenputtel für Kinder. Benedikt Borrmann (Regie). Musik von Rossini Darmstadt

11:00 Staatstheater (Großes Haus) Staatsorchester Darmstadt, Vassilis Christopoulos (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militärsinfonie“, Eötvös: Shadows, Rachmaninow: Sinfonische Tänze 16:00 St. Ludwig Kultursommer Südhessen. Jorin Sandau (Orgel). Werke von Messiaen

Tipp

Frankfurt (Main)

19:00 Opern Mozart: Idomeneo. Rasmus Baumann (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie) Friedberg

17:00 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. Solisten des Festivals. Werke von Brahms, Weill, Gershwin & Dvořák 18 Hessen concerti 09.19

17:00 Kirche Nieder-Moos NiederMooser Konzertsommer. David Tasa (Trompete), Simone Isabella Kochsiek (Violine), Frank Hoffmann (Orgel) Friedberg

11:00 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. René Pape (Bass), Kolja Blacher (Violine), Orchester der Staatsoper Prag, Karl-Heinz Steffens (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Kassel

20:15 tif – Theater im Fridericianum Šagor: Iason. Kristo Šagor (Regie) Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Werke von Martinů, Beethoven, Mozart, Casella u. a. Seligenstadt

20:15 Einhardbasilika Konzert zum Tag des offenen Denkmals. Sestetto di Dresda. Werke von Charpentier, Stölzel, Fasch, Corelli, Rameau u. a.

20:00 Staatstheater (Großes Haus) Staatsorchester Darmstadt, Vassilis Christopoulos (Leitung). Werke von Haydn, Eötvös & Rachmaninow

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Turandot. Giuseppe Finzi (Leitung), Valentin Schwarz (Regie)

19:30 Kloster Eberbach (Basilika) Die schönsten Opernchöre. Opera Classica

Freiensteinau

Darmstadt

Darmstadt

Eltville

18:00 Oper Rossini: Otello (Premiere). Sesto Quatrini (Leitung), Damiano Michieletto (Regie)

9.9. Montag

7.9. Samstag

20:00 Staatstheater (Kammerspiele) Körpertreffer. CocoonDance Company, Rafaële Giovanola (Choreografie)

Frankfurt (Main)

7.9. samstag

17:00 Hofreite Zipfen Otzberg (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Anna Sophie Dauenhauer (Violine), Malte Koch (Viola), Flurin Cuonz (Cello), Alexandra Hengstebeck (Kontrabass), Felicia Kern (Klarinette), Matthias Kowalczyk (Trompete), Daniel Mohrmann (Fagott), Martin Klett (Klavier). Werke von Martinů, Beethoven, Mozart, Casella, Vanhál & Suk u. a. Liebt den argentinischen Tango: Martin Klett hat nicht nur das Cuarteto SolTango gegründet, sondern besucht auch regelmäßig Milongas zum Tangotanzen.

Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Kassel Opera Brass. Werke von J. S. Bach, Ewald, Arnold u. a.

12.9. Donnerstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper Spotlight-Mini. hr-Sinfonieorchester, Andrés OrozcoEstrada (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 84 19:30 Oper (Opernhaus) Rossini: Otello. Sesto Quatrini (Leitung), Damiano Michieletto (Regie)

Fotos: Irène Zandel, Bernd Buehmann

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Eroica. Christian Gerhaher (Bariton), Gustav Mahler Jugendorchester, Herbert Blomstedt (Leitung). R. Strauss: Tod und Verklärung op. 24, Mahler: Rückert-Lieder, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“


19:30 Staatstheater (Großes Haus) Don Quixote. Leonid Yacobson Ballet

Premiere 14. 09. 2019

17:00 Logenhaus 40 Jahre Camerata Köln. Werke von Bach, Telemann u. a.

Der ring Des nibelungen | zweiter tag

19:00 Oper Händel: Radamisto. Simone Di Felice (Leitung)

Frankfurt (Main)

Siegfried von richarD

wagner

musikalische leitung: Francesco angelico inszenierung: markus Dietz

GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Rossini: Der Barbier von Sevilla (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) 20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Carmen. Ivan Strelkin (Choreografie). Musik von Schtschedrin & Bizet Kassel

Kartentelefon 0561.1094-222 | www.staatstheater-kassel.de 20:00 Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel), Adina Aaron (Sopran), Nmon Ford (Bariton), Cape Town Opera Chorus, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Barber: Toccata Festiva, Gershwin: Ein Amerikaner in Paris & Auszüge aus „Porgy and Bess“

13.9. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Don Quixote. Leonid Yacobson Ballet Erbach

19:00 Ev. Stadtkirche Kultursommer Südhessen: Erbacher Orgelsommer. Ruben J. Sturm (Orgel) Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper Spotlight-Mini. hr-Sinfonieorchester, Andrés OrozcoEstrada (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 84 19:00 Dom Orgelnacht zum 25-jährigen Jubiläum der Chororgel. Clemens Gottschling (Horn), Roland Horn (Violoncello), Benedikt Groh (Dudelsack), Andreas Boltz (Orgel) 19:30 Haus der Chöre David Pichlmaier (Bariton), Figuralchor Frankfurt, Leonard Schäffer (Klavier). Werke von Schubert 19:30 Oper Martinů: Julietta. Alexander Prior (Leitung) 20:00 Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel), Adina Aaron (Sopran), Nmon Ford (Bariton) Cape Town Opera Chorus, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Gershwin: Ein Amerikaner in Paris & Auszüge aus „Porgy and Bess“ u. a.

Kassel

18:00 tif – Theater im Fridericianum Šagor: Iason. Kristo Šagor (Regie) Kronberg

19:30 Kronberger Bücherstube Kronberg Academy Festival: Lesung. Beethoven – Der Mensch hinter dem Mythos

14.9. Samstag Bensheim

20:00 Parktheater Landmarks. Calmus Ensemble. Werke von Poulenc, Brahms, Sting, Mäntyjärvi u. a. Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert

Tipp

17:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Siegfried (Premiere). Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Werke von Martinů, Mozart, Dvořák u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Bizet: Carmen (Premiere). Patrick Lange (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

15.9. Sonntag Darmstadt

17:00 Michaelskirche Kultursommer Südhessen. Kantorei Darmstadt-Arheilgen, Churpfälzische Hofcapelle, Burkhard Engelk (Leitung). Haydn: Große Cäcilienmesse, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 17:00 St. Ludwig Kultursommer Südhessen. Vocalconsort Frankfurt, Tobias Landsiedel (Leitung) 18:00 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Turandot Frankfurt (Main)

8.9. Sonntag

11:00 Rothenberghalle Friedberg Friedberger Musiksommer. René Pape (Bass), Kolja Blacher (Violine), Orchester der Staatsoper Prag, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Smetana u. a. Gewagt, gewonnen: Mehr Flexibilität und Mobilität wünschte sich Kolja Blacher, als der Geiger vor 15 Jahren seine Konzertmeisterstelle bei den Berliner Philharmonikern aufgab.

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

11:00 Alte Oper (Großer Saal) Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Lorenzo Viotti (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, R. Strauss: Ein Heldenleben 13:30 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Eroica: Nachkonzert. Sinfonisches Blasorchester der Goethe-Universität Frankfurt, Lisa Bodem (Leitung). Werke von Catel, Gossec, Kagel & Beethoven 15:30 Palmengarten Promenadenkonzerte. Studierende der Streicherkammermusikklasse Frankfurt concerti 09.19 Hessen 19


Klassikprogramm

Hainburg

19:00 Musikzentrum St. Gabriel Kultursommer Südhessen. Thomas Gabriel (Orgel), Johannes Wallbaum (Synthesizer) Lichtenberg

16:00 Schloss (Kaisersaal) Kultursommer Südhessen. Vokalensemble des Lichtenberger Instituts für angewandte Stimmphysiologie, Michael Gees (Klavier), Martin Landzettel (Violine & Moderation) Marburg

18:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Singer Pur. Werke von Lassus, Lindberg, Ligeti, Berlin, Bryars u. a. Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Werke von Martinů, Mozart, Dvořák u. a. Weilburg

17:00 Schlosskirche Simon Standage & Catherine Martin (Violine), Adam Romer & Max Mandel (Viola), Andrew Skidmore & Lucile Perrin (Violoncello). Brahms: Sextette Nr. 1 & Nr. 2

16.9. Montag Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Lorenzo Viotti (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, R. Strauss: Ein Heldenleben 20:00 Heiliggeistkirche Kammerchor Darmstadt, Christian Roß (Leitung) 20:00 Mousonturm (Theatersaal) Musikfest Eroica. Ramos: Über die menschliche Natur. Nuno Ramos (Leitung) 20 Hessen concerti 09.19

22:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert & Talk. Martin Lücker (Orgel & Gespräch). Andre: iv15

Tipp

18.9. Mittwoch Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kleine Matinee. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Caplet: Suite persane Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Bizet: Carmen

19.9. Donnerstag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kleine Matinee. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Caplet: Suite persane Frankfurt (Main)

19:30 Musikhochschule IEMA Prüfungskonzert. Studierende der Musikhochschule, Ensemble Modern 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Eroica. Sir András Schiff (Klavier). Beethoven: Sonaten Nr. 12 AsDur op. 26 & Nr. 21 C-Dur op. 53 „Waldstein“, Schumann: Sonate Nr. 1 fis-Moll op. 11 & Fantasie C-Dur op. 17 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Michael Wollny im Gespräch mit Alex Nowitz 20:00 hr-Sendesaal Louis Schwizgebel (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Ben Gernon (Leitung). Clyne: This Midnight Hour, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 20:00 Mousonturm (Theatersaal) Musikfest Eroica: Wild Life FM. Jakob Ampe (Leitung), Pol Heyvaert (Regie)

20.9. Freitag Darmstadt

17:30 St. Ludwig Kultursommer Südhessen: Die Konferenz der Tiere. Christiane Michel-Ostertun (Orgel), Eva Martin-Schneider (Sprecherin) 19:30 Staatstheater (Kammerspiele) Turnage: Twice through the heart & Bernstein: Trouble in Tahiti (Premiere). Jan Croonenbroeck (Leitung), Stephan Krautwald (Regie) Frankfurt (Main)

19:30 Musikhochschule IEMA Prüfungskonzert. Studierende der Musikhochschule, Ensemble Modern

15.9. Sonntag

19:15 Alte Oper Frankfurt (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Nachkonzert. Mitglieder der Internationalen Ensemble Modern Akademie, Dominique Horwitz (Sprecher). Schönberg: Ode an Napoleon Bonaparte Aus Liebe zum Land: Kindheit in Paris, Jugend in Berlin, 20 Jahre in Hamburg – doch heute wohnt Dominique Horwitz mit seiner Familie in einem Dorf bei Weimar. 19:30 Oper Martinů: Julietta. Alexander Prior (Leitung) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Tetzlaff Quartett. Beethoven: Streichquartette Nr. 13 B-Dur op. 130 & Nr. 15 a-Moll op. 132, Webern: Fünf Sätze für Streichquartett op. 5 20:00 hr-Sendesaal Louis Schwizgebel (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Ben Gernon (Leitung). Clyne: This Midnight Hour, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 20:00 Mousonturm (Theatersaal) Musikfest Eroica: Wild Life FM. Jakob Ampe (Leitung), Pol Heyvaert (Regie) 22:00 Alte Oper (Foyer Ebene 2) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert. Lucas Fels (Violoncello), Konrad Kuhn (Moderation). Andre: E GieSSen

20:00 Johanneskirche Händels London. Jo Holzwarth (Tenor), MainBarockorchester, Martin Jopp (Leitung). Werke von Boyce, Händel, Sammartini, Arne & Bononcini Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte

21.9. Samstag Bad Brückenau

19:30 Staatsbad (König Ludwig I.Saal) Friedemann Breuninger (Violine), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Sebastian Tewinkel (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Fotos: Ralf Brinkhoff, Vincent Stefan

17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Annettes Dasch­ salon. Helden 17:00 Karmeliterkloster Ensemble Castor. Werke von C. P. E. Bach, J. C. Bach, Haydn, Mozart u. a. 18:00 hr-Sendesaal Cilia Trio. R. Schumann: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63, C. Schumann: Klaviertrio g-Moll op. 17, Brahms: Klaviertrio H-Dur op. 8 18:00 Oper Mozart: Idomeneo 19:15 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Nachkonzert Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Mousonturm (Theatersaal) Musikfest Eroica. Ramos: Über die menschliche Natur (UA). Nuno Ramos (Leitung)


Bensheim

18:00 St. Georg Kultursommer Südhessen. Monteverdi: Marienvesper. Kammerchor Cantemus Bensheim, Offenbacher Vokalensemble Prophet, Kinderchor St. Georg Bensheim, concerto classico Frankfurt, Christoph Siebert (Leitung) Darmstadt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Shaiman: Catch me if you can (Premiere). Michael Nündel (Leitung), Gil Mehmert (Regie) 20:00 Haus der Geschichte Christoph von Weitzel (Bariton), Ulrich Pakusch (Klavier). Deutsche Volkslieder Frankfurt (Main)

17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. SWR Vokalensemble, Peter Dijkstra (Leitung). Werke von Poulenc, Smolka u. a. 18:30 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Nono: La lontananza nostalgica utopica futura. Gidon Kremer (Violine) 19:30 Oper (Opernhaus) Rossini: Otello. Sesto Quatrini (Leitung), Damiano Michieletto (Regie) 19:45 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Musikfest Eroica: Beethoven als politische Figur. Po­diumsgespräch mit Julia Ronge & Eleonore Büning 20:00 Karmeliterkloster Händels London. Jo Holzwarth (Tenor), MainBarockorchester, Martin Jopp (Leitung). Werke von Boyce, Händel, Sammartini, Arne & Bononcini 20:00 Mousonturm Tamar Halperin (Klavier). Werke von Satie

20:30 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Eine multimediale Hommage an Mieczysław Weinberg. Kremerata Baltica, Gidon Kremer (Violine & Leitung), Artem Firsanov, Valery Pecheykin & Daniil Orlov (Video)

Tipp

GieSSen

20:00 Stadttheater Louis Schwizgebel (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Ben Gernon (Leitung). Clyne: This Midnight Hour, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 Kassel

17:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Siegfried. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie) Oberreifenberg

19:00 Hauskonzert Feldberg Sylvia Rena Ziegler (Mezzosopran), Friederike Wiesner (Klavier). Lieder von Kirchner, Ritter, Liszt Wagner u. a. Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Werke von Messiaen, Martinů, Koechlin u. a. Seligenstadt

20:00 Einhardbasilika Ben van Oosten (Orgel). Werke von J. S. Bach, Mendelssohn, Franck, Saint-Saëns u. a.

22.9. Sonntag Bickenbach

17:00 Rathaus Kultursommer Südhessen: Reise in den Süden. Oliver May (Countertenor), Anette KoppeHeinrich (Klavier)

21.9. Samstag

19:30 Staatsbad Bad Brückenau (König Ludwig I.-Saal) Friedemann Breuninger (Violine), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Sebastian Tewinkel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 g-Moll „Die Henne“, Beethoven: Romanzen G-Dur & F-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183 Andere Klassenkameraden hörten damals ABBA, Sebastian Tewinkel drehte die Stereoanlage im Keller bei Mahlers Sinfonien voll auf – und ist dazu „völlig ausgeflippt“. Eltville

18:00 Kloster Eberbach (Basilika) Schiersteiner Kantorei, Bach-Ensemble Wiesbaden, Clemens Bosselmann (Leitung). Bruckner: Messe Nr. 2 & Motetten Frankfurt (Main)

17:00 & 19:30 Kuhhirtenturm Matthias Höfer (Bassetthorn & Bassklarinette), Manami Sano (Klavier). Werke von Hindemith, Thilmann, Busch, Krenek, Genzmer & Schoeck 17:30 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. STEGREIF.orchester. #Bfree 18:00 Justinuskirche Höchst Höchster Orgelsommer. Claudia Tesorino (Saxofon), Ekaterina Kofanova (Orgel). J. S. Bach: Musikalisches Opfer, Werke von Stamm, Bédard & Kirsch 18:00 Oper (Opernhaus) Mozart: Idomeneo. Rasmus Baumann (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie) 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Eroica. Le Concert des Nations, Beethoven-Akademie 250, Jordi Savall (Leitung). Beethoven: Sinfonien Nr. 3 Es-Dur & Nr. 5 c-Moll 19:30 Festeburgkirche HindemithQuartett. Schubert: Streichquartett a-Moll D 804 „Rosamunde“, Lauer: Streichquartett „Mai“ (UA), Ravel: Streichquartett F-Dur op. 35 Fulda

17:00 Fürstensaal Fukio Saxophonquartett. Tanada: Mysterious Morning, Bozza: Andante et Scherzo, Ligeti: Musica Ricercata, Lago: Ciudades u. a. Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 09.19 Hessen 21


Klassikprogramm

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Rossini: Der Barbier von Sevilla. Michael Hofstetter (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) Griesheim

18:00 Lutherkirche Kultursommer Südhessen. CantamusChor Griesheim, Ev. Kantorei Pfung­ stadt, Darmstädter Barocksolisten, Gudrun Wiediger (Leitung). Werke von Mendelssohn & Rheinberger Kassel

20:15 tif – Theater im Fridericianum Šagor: Iason. Kristo Šagor (Regie) Marburg

18:00 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Das Marburger Kammerorchester, Karin Hendel (Leitung). Honegger: Concerto da camera, Mendelssohn: Streichersinfonie c-Moll „Schweizer“, Händel: Arien, Bloch: Concerto grosso Nr. 1 Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Kultursommer Südhessen: Otzberger Sommerkonzert. Werke von Martinů, Françaix, Schickedanz u. a. Seligenstadt

17:00 Ehem. Benediktinerabtei (Winterrefektorium) Kultursommer Südhessen. Ensemble Petit Badinage. Werke von Strozzi Wiesbaden

16:00 Staatstheater (Großes Haus) Bizet: Carmen. Patrick Lange (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)

Tipp

24.9. dienstag

20:00 Fürstensaal Fulda Fabian Müller (Klavier). Ives: Sonate Nr. 2, Beethoven: Sonate f-Moll op. 57 „Appassionata“ Starallüren sind dem Bonner Pianisten Fabian Müller fremd. Er überzeugt lieber mit seinem Klavierspiel: „Ich sehe mich nicht als Abkömmling einer VirtuosenSchule, ich muss vorne keinen Zirkus veranstalten.“

22 Hessen concerti 09.19

23.9. Montag Frankfurt (Main)

19:30 Musikhochschule IEMA Prüfungskonzert. Studierende der Musikhochschule, Ensemble Modern

24.9. Dienstag Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Stummfilmkonzert. Neuwirth: Die Stadt ohne Juden. Phace Ensemble, Nacho de Paz (Leitung) 21:45 Alte Oper (Foyer Ebene 2) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert. Lennart Scheuren (Klangregie), Margit Frölich (Moderation). Nono: Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz Fulda

20:00 Fürstensaal Fabian Müller (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

25.9. Mittwoch

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Holger Falk (Bariton), Ensemble Modern, Pablo Rus Broseta (Leitung). Aperghis: Le soldat inconnu, Mason: Neues Werk (UA) 22:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert. Christian Hommel (Oboe), Konrad Kuhn (Moderation). Andre: iv5 22:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert. Jaan Bossier (Klarinette). Andre: Atemwind

Frankfurt (Main)

Kassel

19:00 Alte Oper Kronberg Academy Festival. Ji-Young Lim & Lara Boschkor (Violine), Jonathan Roozeman (Violoncello), Christopher Park (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Große Fuge B-Dur op. 133 & Tripelkonzert C-Dur 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Sirventés, La Mal Coiffée

18:00 tif – Theater im Fridericianum Šagor: Iason. Kristo Šagor (Regie)

Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Hessisches Staats­ orchester Wiesbaden, Patrick Lange (Leitung). Uraufführung I: Kompositionswettbewerb, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete“, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur

26.9. Donnerstag Frankfurt (Main)

19:30 Oper (Holzfoyer) Lieder im Holzfoyer. Domen Križaj (Bariton), Hilko Dumno (Klavier). Lieder von Brahms, Schumann & Schubert 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Eroica. Nicolas Altstaedt (Violoncello), SWR Symphonieorchester, Teodor Currentzis (Leitung). Kurtág: Stele, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2, Webern: Im Sommerwind, Mahler: Adagio aus der Sinfonie Nr. 10

Kronberg

22:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Marc Bouchkov & Jonian-Ilias Kadesha (Violine), Adrien Boisseau (Viola), Kian Soltani (Violoncello), Simone Rubino (Percussion). Werke von Reich, Glass, Soltani (UA) u. a.

27.9. Freitag Darmstadt

19:00 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte Frankfurt (Main)

19:00 Oper Mozart: Idomeneo. Rasmus Baumann (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier). Beethoven: Klaviersonaten d-Moll op. 31/2 „Der Sturm“ & Es-Dur op. 31/3, Variationen c-Moll WoO 80 u. a. 22:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert. Eliot Quartett. Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110

Fotos: Neda Navaee, Uwe Arens

GieSSen


Fulda

Tipp

20:00 Fürstensaal Gershwin: Porgy & Bess. Tony Lakatos (Tenorsaxofon), hr-Bigband, Jörg Achim Keller (Leitung) Heppenheim

20:00 Kurfürstensaal Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Kraus: Flötenquintett D-Dur, Respighi: Suite Nr. 3 aus „Antiche danze ed arie“, Hoffmann: Serenade Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Lortzing: Der Wildschütz. Tom Ryser (Regie) Kronberg

17:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Antje Weithaas (Violine), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Eggert: Mir mit dir Nr. 1 (UA), Beethoven: Violinsonate Nr. 1 D-Dur op. 12, Schumann: Fantasiestücke op. 88, Brahms: Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87 19:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival: Preisträgerkonzert. Elia Cohen-Weissert, Erica Piccotti & Santiago Cañón Valencia (Violoncello), Megumi Hashiba (Klavier). Beethoven: Cellosonate Nr. 2 g-Moll & Zwölf Variationen über „Ein Mädchen oder Weibchen“, Lutosławski: Sacher Variation, Ligeti: Cellosonate u. a.

Marburg

19:30 Landgrafenschloss (Fürstensaal) Notos Quartett. Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Françaix: Divertissement, Dvořák: Klavierquartett Es-Dur op. 87 Weitere Infos siehe Tipp

28.9. Samstag 27.9. freitag

19:30 Landgrafenschloss Marburg (Fürstensaal) Notos Quartett. Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Françaix: Divertissement, Dvořák: Klavierquartett Es-Dur op. 87 Frischer Wind aus Berlin: Das 2007 gegründete, mit zahlreichen Preisen bedachte Notos Quartett begeistert mit unkonventionellen, klanglich perfekt ausbalancierten Interpretationen kammermusikalischer Werke aus allen Epochen. 20:30 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Sascha Maisky (Violine), Mischa Maisky (Violoncello), Lily Maisky (Klavier). Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll op. 40, Beethoven: Klaviertrio Nr. 5 D-Dur „Geister-Trio“ 22:00 Burg Kronberg Academy Festival. Eckart Runge (Violoncello & Moderation), Jacques Ammon (Klavier). Beethoven: Cellosonate Nr. 4, Werke von Chick Corea, Gershwin u. a.

Darmstadt

10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Kleine Matinee. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Caplet: Suite persane 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Turandot. Giuseppe Finzi (Leitung), Valentin Schwarz (Regie) Frankfurt (Main)

19:30 Oper Martinů: Julietta. Alexander Prior (Leitung), Florentine Klepper (Regie) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Eroica. Barry Guy & The Blue Shroud Band 21:30 Alte Oper (Foyer Ebene 2) Musikfest Eroica: Nach(t)konzert. Hermann Kretzschmar (Klavier). Dessau: Guernica Kassel

17:00 Staatstheater (Opernhaus) Wagner: Siegfried. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie)

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concerti 09.19 Hessen 23


Klassikprogramm

11:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Steven Isserlis (Violoncello), Jean-Sélim Abdelmoula & Mishka Rushdie Momen (Klavier). Beethoven: Cellosonaten F-Dur op. 5/1 & A-Dur op. 69, Kurtág: Az hit … aus „Die Sprüche des Péter Bornemisza“, For Steven Isserlis 60 & Souvenir de Balatonboglár 16:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Nikita Boriso-Glebsky, Suyoen Kim & Mihaela Martin (Violine), Enrico Pace, Evgeny Sinaiski & Yumiko Urabe (Klavier). Eggert: Mir mit dir Nr. 2–4 (UA), Beethoven: Violinsonaten Nr. 2–4 18:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Alina Pogostkina, Linus Roth & Baiba Skride (Violine), Moritz Eggert & Enrico Pace (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp 22:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Hyeyoon Park (Violine), Daniel Heide (Klavier), Aris Quartett, Christian Brückner (Sprecher). Eggert: Mir mit dir Nr. 9 (UA), Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 „Kreutzersonate“, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Die Kreutzersonate“, Text aus Tolstoi: Die Kreutzersonate Wiesbaden

17:00 Christophoruskirche Schierstein Ardinghello-Ensemble Freiburg. Mozart: Quartett D-Dur, Beethoven: Streichtrio G-Dur op. 9/1 19:30 Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie)

29.9. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Soli fan tutti. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt 16:00 Staatstheater (Großes Haus) Shaiman: Catch me if you can. Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

10:00 Alte Oper Musikfest Eroica: Kindertag. Musik erzählt … 11:00 Oper (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer. Mitglieder des Frankfurter Opern und Museumsorchesters. Werke von Rossini, Mozart & Brahms 18:00 hr-Sendesaal Katarzyna Myćka (Marimba), Lars Rapp, Konrad Graf & Holger Roese (Schlagzeug), Burkhard Roggenbuck (Schlagzeug & Klavier), Ioan Cristian Braica (Kontrabass). Miki: Marimba Spiritual, Roggenbuck: Neues Werk (UA), Falkowski: Burning Bars, Sammut & Sugaria u. a. 24 Hessen concerti 09.19

Tipp

28.9. samstag

18:00 Stadthalle Kronberg Kronberg Academy Festival. Alina Pogostkina, Linus Roth & Baiba Skride (Violine), Moritz Eggert & Enrico Pace (Klavier). Eggert: Mir mit dir Nr. 5, 6 & 8 (UA), Beethoven: Violinsonaten Nr. 5, 6 & 8 An ihr stundenlanges Üben haben sich die Nachbarn in Berlin schon gewöhnt – Beschwerden gibt‘s nur, wenn Alina Pogostkina in ihrer Wohnung zu laut saugt ... 18:00 Oper Rossini: Otello. Sesto Quatrini (Leitung), Damiano Michieletto (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Rebellen (Premiere). Asun Noales, Jörg Mannes & Tarek Assam (Choreografie). Musik von Reich, Schostakowitsch & Strawinsky Kronberg

11:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Marc Bouchkov & Mairead Hickey (Violine), Hayoung Choi & Ivan Karizna (Violoncello), Sir András Schiff (Klavier). Beethoven: Zwölf Variationen über ein Thema aus „Judas Maccabäus“ von Händel WoO 45, Debussy: Sonate g-Moll, Schumann: Sonate Nr. 1 a-Moll op. 105, Brahms: Sonate Nr. 1 e-Moll op. 38 17:00 Kath. Kirche St. Peter und Paul Kronberg Academy Festival. Antoine Tamestit & Tabea Zimmermann (Viola), La Li, Bruno Philippe & Aleksey Shadrin (Violoncello), Alexander Edelmann (Kontrabass), Bernhard Zosel (Cembalo). Benjamin: Viola, Viola, Beethoven: Duo Es-Dur WoO 32 „Duett mit zwei obligaten Augengläsern“, Bridge: Lament, J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV 1051 19:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Kremerata Baltica, Christel Lee (Violine), Mario Brunello (Leitung & Violoncello). Sollima: Note sconte, Haydn: Violinkonzert C-Dur Hob. VIIa:1, Duport: Cellokonzert Nr. 6 d-Moll, Ferré/Sivilotti: Muss es sein? Es muss sein!, Beethoven: Streichquartett Nr. 16 F-Dur op. 135

22:00 Burg Kronberg Academy Festival. Ondrej Janoska & Roman Janoska (Violine), František Janoska (Klavier), Julius Darvas (Kontrabass). J. Strauss: Fledermaus-Ouvertüre à la Janoska, Kreisler/Rachmaninow: Liebesleid, Janoska: Musette pour Fritz, Massenet: Mediation u. a. Wiesbaden

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Mitglieder des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden. Punto: Quartett Nr. 1, Mozart: Quintett EsDur, Kahn: Serenade f-Moll, Brahms: Trio Es-Dur 16:00 Staatstheater (Großes Haus) Die Zauberflöte für Kinder (Premiere). Patrick Lange/Christina Domnick (Leitung), Carsten Kochan (Regie & Ausstattung)

30.9. Montag Frankfurt (Main)

20:00 Heiliggeistkirche Kurt-Thomas-Kammerchor Frankfurt, Andreas Köhs (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Bratschisten des Staatsorchesters Kassel. Werke von J. S. Bach, Dittersdorf, Dreßler, Reger u. a. Kronberg

17:00 Johanniskirche Kronberg Academy Festival. Truls Mørk (Violoncello), Håvard Gimse (Klavier). Schumann: Adagio und Allegro op. 70 & Fantasiestücke op. 73, Beethoven: Cellosonate Nr. 5 D-Dur op. 102/2 19:00 Stadthalle Kronberg Academy Festival. Jonian-Ilias Kadesha, Fumika Mohri & Stephen Waarts (Violine), Timothy Ridout (Viola), Aurélien Pascal (Violoncello), Chamber Orchestra of Europe, Sir András Schiff (Leitung). Beethoven: Violinromanzen Nr. 1 GDur op. 40 & Nr. 2 F-Dur op. 50, Haydn: Ouvertüre zu „L’isola disabitata“ & Cellokonzert C-Dur, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 22:00 Burg Kronberg Academy Festival. Miriam Helms Ålien & Seiji Okamoto (Violine), Sindy Mohamed & Ziyu Shen (Viola), Aleksey Shadrin (Violoncello), Anna Naretto (Klavier). Beethoven: Streichquintett C-Dur op. 29 „Der Sturm“, Brahms: Regenlied op. 59/3, Lutosławski: Subito, Szymanowski: Mythen Nr. 1 „La Fontaine d’Aréthuse“ op. 30, Fauré: Après un rêve Nr. 1 op. 7, Davidov: Am Springbrunnen aus „Vier Stücke“ op. 20

Foto: Nikolaj Lund

Kronberg


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Festival

Aus dem Schatten geholt Das Heinrich Schütz Musikfest offenbart seit 2010 die schiere Innovationskraft des noch immer unterschätzten Komponisten. Von Roland H. Dippel

D

en größten Veranstaltungsraum aller Festivals Mitteldeutschlands hat das Heinrich-Schütz-­ Musikfest. Seit 2010 findet es in und um drei für den früh­ barocken Komponisten bedeutsamen Städten in drei Bundesländern statt: Als Sohn eines Gastwirts wurde Heinrich Schütz 1585 im thüringischen Bad Köstritz in einem heute als Gedenkstätte und Veranstaltungsort genutzten Haus geboren. In Weißenfels (SachsenAnhalt) verbrachte Schütz seine Kindheit und letzten Lebensjahre, nachdem er lange Zeit auf die Bewilligung seines Rücktrittsgesuchs vom Amt des Hofkapellmeisters warten musste, das er von 1617 bis 1656 am Hof zu Dresden innehatte.

Der RIAS Kammerchor ist »Artist in Residence« des diesjährigen Heinrich Schütz Musikfests

24 concerti September 2019

Anders als das kompositorische Vermächtnis von Bach und Händel ist ein Großteil des umfangreichen Schaffens von Heinrich Schütz noch zu wenig bekannt. Das Musikfest setzt Themenschwerpunkte wie „Nationalstile im 17. Jahrhundert“, „Schütz und Europa“, „Ein feste Burg“ oder „Glaubenstrost und Lebenslust“, die Schütz aus dem Schatten Bachs heraustreten lassen. Es thematisiert dessen kosmopolitisches Wirken von Venedig bis Ko= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Matthias Heyde

Kosmopolit aus Mitteldeutschland


penhagen und die Innovationskraft seines zum Großteil während des Dreißigjährigen Krieges entstandenen Werks. Christina Siegfried, Intendantin des Musikfests und Geschäftsführerin des Vereins „Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“, lädt jedes Jahr herausragende Musiker wie die Sopranistin Dorothee Mields (2018) und den RIAS Kammerchor (2019) als „Artist in Residence“ ein. Zu den Konzert­orten gehören zum Beispiel die Kreuzkirche und das Militärhistorische Museum in Dresden, die Gustav-Adolf-Gedächtniskapelle Lützen, die Schlosskirche und das Fürstenhaus Weißenfels. Immer geht es auch um Beziehungen von Schütz zur Geisteswelt und Religion des 17. Jahrhunderts und sein In-

novationspotenzial für die Musik heute. Man demonstriert die Modernität des Komponisten der ersten deutschen Oper durch jazzige Überschreibungen sowie durch Seitenthemen wie etwa dem Vortrag der Händel-Preisträgerin Silke Leopold zum 400. Geburtstag der italienischen Komponistin Barbara Strozzi. In Entsprechung zum Händel-Preis der Stadt Halle und der Leipziger Bach-Medaille wurde 2018 zum ersten Mal der Internationale Heinrich-Schütz-Preis des Musik­festes vergeben. Erster Empfänger war Hans-Christoph Rademann für seine international hochgelobte Gesamteinspielung der Werke von Schütz mit dem Dresdner Kammerchor auf 27 CDs. Auch nach dem HeinrichSchütz-Musikfest 2019 mit dem

Motto „etwas neues herfürzubringen“ soll in Zukunft dessen für seine Zeit herausragende Modernität noch stärker akzentuiert werden. Für das Abschlusskonzert in der Frauenkirche Dresden vergab der RIAS Kammerchor einen Kompositionsauftrag. Torsten Rasch ergänzte Schütz’ LukasPassion mit Chorarien auf Texte von Helmut Krausser, der in seinen Romanen immer wieder faszinierende Facetten der europäischen Musikgeschichte in Beziehung zu vor Spannung berstenden Lebensabenteuern setzt.

Heinrich Schütz Musikfest 4.–13.10.2019 RIAS Kammerchor, Huelgas Ensemble, Dorothee Mields, Justin Doyle u. a. Bad Koestritz, Dresden, Gera, Zeitz

TICKETS JETZT SICHERN

SAISON 19 /20

Marek Janowski Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Dresdner Philharmonie ticket@dresdnerphilharmonie.de dresdnerphilharmonie.de

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

September 2019 concerti   25


Festival

Steter Wandel Seit fast hundert Jahren sind die Donaueschinger Musiktage ein zuverlässiger Kompass dafür, wie die Musik von morgen wohl klingen mag. Von Roland H. Dippel sene Fusion der beiden SWRSinfonieorchester Baden-­ Baden und Freiburg. Erst danach konnte 2012 die Uraufführung von Martin Smolkas My MyCountry beginnen. Die Donaueschinger Musiktage feiern 2021 ihr hundertjähriges Jubiläum. Skandale wurden dort in den letzten Jahren et-

was seltener, trotzdem sind Überraschungen nie auszuschließen. Der Ruf des ältesten Festivals für Neue Musik und seiner Netzwerk-Funktion ist legendär, die Breitenwirkung durch den Rundfunk stark. Seit 1950 hat der SWR mit dem Neubeginn der „Donaueschinger Musiktage für zeitgenössi-

Foto: Marco Borggreve

D

er Komponist Johannes Kreidler springt auf die Bühne der Baar-Sporthalle. Er entreißt zwei Musikern eine Violine und ein Cello, knotet beide Instrumente mit den Saiten aneinander und kommentiert diese „Fusion zweier Klangkörper“. Kreidler rebellierte gegen die beschlos-

Bringt Alberto Posadas Poética del espacio zur Uraufführung: Sylvain Cambreling

26  concerti September 2019

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


sche Tonkunst“ die künstlerische Verantwortung für das immer am dritten OktoberWochenende stattfindende Festival. Durch die Mitwirkung der Orchester des Senders erweiterte sich das Spektrum um Werke für große Besetzungen. Forum für ästhetische Unmutsäußerungen

1913 hatten Donaueschinger Bürger mit dem Fürstlich Fürstenbergischen Musikdirektor Heinrich Burkard die „Gesellschaft der Musikfreunde“ gegründet. Burkard initiierte nach dem ersten Weltkrieg unter Protektion von Maximilian Egon II. zu Fürstenberg die separate Reihe „Donaueschinger Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“. So wurde der Festsaal des Schlosses Donaueschingen vor 1933 zum Uraufführungsort von Werken Bergs, Schönbergs und Weberns. Bis 1945 sorgte der wegen seiner Rolle im Nationalsozialismus umstrittene Komponist Hugo Herrmann für eine den Macht­habern genehme

Ausrichtung der Werkauswahl. Das bis heute gültige Image erhielten die Donaueschinger Musiktage seit 1950 durch Heinrich Strobel, dem Leiter der Musik­abteilung des SWF und Präsidenten der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Sie alle kamen in dieser Zeit nach Donaueschingen: Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez. Nahezu jedes neuartige Ausdrucksmittel wurde hier erprobt und erörtert. Donaueschingen war in Synergie mit den Darmstädter Ferienkursen ein Forum für ästhetische Unmutsäußerungen gegen den konservativen Kurs der Adenauer-Zeit. Auch heute sind die Musiktage ein Umschlagplatz für sich als fortschrittlich verstehende Strömungen der in den letzten Jahren zunehmend kritisch hinterfragten Kategorie „Neue Musik“. Thematische Aussage mit politischem Bezug, atmosphärische Tongebilde, performative Werke und der Dialog mit anderen Kulturen bestimmen das Programmangebot des seit 2014 von Björn Gottstein

geleiteten Festivals. Isabel Mundry vertonte 2018 für die Uraufführung von Mouhanad ein Interview mit einem Flüchtling und setzte sich in Hey! mit dem Verhältnis zwischen Täter und Opfer bei dem Münchner Attentat von 2016 auseinander. Eine konsequente Ausrichtung auf Gegenwartskunst zeigen die seit 1963 von Künstlern wie Neo Rauch, Joan Miró, Anselm Kiefer und 2019 von Angela Bulloch gestalteten Plakatmotive. Zu den Themen der Musiktage gehört die mediale Präsentation von über rein musikalische Parameter hinausweisenden Partituren, in denen die Grenzen zwischen Konzert, Performance und Museum verfließen. Auch künstliche Intelligenz und die technisch-akustische Entwicklung der Elektronischen Musik sind Teil der Programmgestaltung. Donaueschinger Musiktage 17.–20.10.2019 SWR Vokalensemble, Klangforum Wien, Sylvain Cambreling, Matthias Pintscher u. a. Donaueschingen

LGT YOUNG SOLOISTS ALEXANDER GILMAN

“a very high-class youth string orchestra” The Strad Magazine

LIVE 2019 29. 08. Rheingau Musik Festival 01.09. Hamburg, Elbphilharmonie 29.10. Berlin, Philharmonie 01.11. Stuttgart, Neues Schloss 09. 11. Luxemburg, Philharmonie 29. 11. Wien, Musikverein www.lgtyoungsoloists.com Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

September 2019 concerti  27


Reportage

»Der Moment, an dem es peinlich werden kann« Auswendig spielen ist bei Solisten die Normalität. Aber in der Kammermusik ist eine versierte Seitenwenderin wie Julia Krupska immer noch unentbehrlich. Von Sören Ingwersen

Wenn Pianisten eine »dritte Hand« zum Blättern brauchen

„Ich finde wichtig, dass es Sympathien gibt zwischen Musiker und Umblätterer. Denn zwischen den beiden passiert schon ziemlich viel, was der Zuschauer gar nicht wahrnimmt. Es gibt Pianisten, die ausdrücklich nach mir fragen, wenn sie in Hamburg spielen“, sagt Julia Krupska. Seit gut zwölf Jahren hilft sie aus, wenn Kollegen eine „dritte Hand“ zum Blättern brauchen – und ist mitunter genau so aufgeregt 28  concerti September 2019

wie die, die an den Tasten sitzen. Denn beim Seitenwenden kann vieles schiefgehen. Versehentlich zwei statt eine Seite blättern, gehört da noch zu den eher harmloseren „Arbeitsunfällen“: „Einmal gab es einen Vorfall mit Tinatin Gamba­ shidze, einer guten Freundin von Evgeny Kissin. Sie hatte viele lose Kopien auf dem Klavier stehen und mir vor dem Konzert gesagt, dass ich etwas aufpassen müsse. Tatsächlich ist während des Konzerts ein Blatt auf ihre Hände gerutscht. Sie spielte weiter, als sei nichts geschehen, aber ich hatte in dem Moment großen Stress.“ Um solch unerwünschte Zwischenfälle zu vermeiden, ist eine gute Vorbereitung für Krupska unerlässlich: „Auf jeden Fall ist es wichtig, die Noten vorher zu sehen. Schon allein wegen der Wiederholungen, bei denen man wissen sollte, wie viele Seiten man zurückblättern muss. Manche Pianisten gehen damit sehr leichtfertig um. Ich bin auch einmal direkt vor dem Auftritt in der Laeiszhalle gefragt worden, ob ich blättern kann. Da habe ich mich schon ein bisschen erschrocken.“ Einer von diesen leichtfertigen und wegen seiner Launen bei

Konzertveranstaltern wie bei Seitenwendern gleichermaßen gefürchteten Pianisten ist Ivo Pogorelich. Der kroatische Tastenstar zählt zu jenen kaum noch anzutreffenden Klaviervirtuosen, die – wie der 1997 verstorbene Swjatoslaw Richter – bei Solokonzerten stets ihr papierenes Bündel Noten mit auf die Bühne bringen. Wenn dem Solisten dann erst wenige Minuten vor seinem Auftritt einfällt, dass er die Seiten während des Spiels nicht selber blättern möchte, kann es zu Szenen kommen, wie im August 2016, als Pogorelich beim Schleswig-Holstein Musik Festival im Kieler Schloss auftrat: Statt sich zwischen den einzelnen Stücken dem applaudierenden Publikum zuzuwenden, nutzte der gereizte Pianist die Zeit, um dem Seitenwender Anweisungen zu erteilen. Bloß nicht in die Musik versinken!

In der Regel ist das Blättern durch eine eigens hierfür abgestellte Person heute aber vor allem in der Kammermusik üblich – also dort, wo der Pianist schnell auf die Töne der anderen Musiker reagieren und auch deren Notensysteme

Foto: GVIDO MUSIC Co., Ltd

E

s muss ja nicht gleich ein Mord sein wie in der „SOKO-Leipzig“-Episode 113, wo die enge Beziehung eines Pianisten zu seiner Seiten­wenderin zu einem Tötungsdelikt führt. Oder ein psychologisch durchdachter Racheakt wie im französischen Kinodrama Das Mädchen, das die Seiten umblättert, in dem die titelgebende Figur ihren emotionalen Einfluss auf die Klavierspielerin nutzt, um deren Familienglück zu zerstören. Doch meistens wird es unterschätzt – das oft intensive Vertrauens- und Abhängigkeitsverhältnis zwischen Musiker und Seitenwender.


Mit der Notendigitalisierung entstehen auch neue Möglichkeiten des Seitenwendens

im Blick haben muss. Je mehr Systeme bzw. Instrumentenstimmen auf einer Seite notiert sind, je höher das Spieltempo ist und je weniger Pausen das Musikstück enthält, desto anspruchsvoller ist die Aufgabe des Seitenwenders, der dann oft, flott und exakt blättern muss. Wobei auch eine unerwartete Windböe bei einem Open-Air-Konzert – oder die eigene Begeisterung für ein Musikstück dem Blätterer einen Streich spielen kann: „Es gibt Fälle, wo jemand dasitzt, um zu blättern, und so in die Musik versunken ist, dass er es vergisst. Ich habe mitunter ein bisschen Angst, dass auch mir das passieren könnte – besonders wenn Stücke gespielt werden, die ich sehr mag wie die Cellosonaten von Brahms.“ Für Julia Krupska, die als Pianistin des mit Flöte, Fagott und Klavier besetzten „Trio Alster

Konfekt“ dem Genre der Salonund Caféhaus-Musik neue Frische verleiht, bedeutet das nebenberufliche Blättern auf Honorarbasis auch, spannende Künstlerpersönlichkeiten wie Jean-Yves Thibaudet, Elisabeth Leonskaja, Elena Bashkirova, die Brüder Arthur und Lukas Jussen oder Anna Vinnitskaya aus nächster Nähe kennenzulernen. Aber wie lange wird es diesen Job überhaupt noch geben? Umblättern mit dem Fuß

Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es Versuche, Noten mittels technischer Apparate umzublättern – sie erwiesen sich allesamt als zu unzuverlässig oder zu kompliziert in der Bedienung. Erst im Jahr 2003 brachten zwei Düsseldorfer mit „volta:bene“ den weltweit ersten funktionstüchtigen Notenblattwender auf

den Markt: Ein magnetischer Arm „greift“ nach den Metallplättchen, die zuvor auf den Seiten der Partitur angebracht werden, und wendet diese mittels eines Elektromotors nahezu geräuschlos. Doch die Bedienung per Fußschalter ist für Pianisten, die auch die Pedale des Instruments bedienen müssen, eine zusätzliche Herausforderung. Überdies kam das Gerät zu einem Zeitpunkt auf den Markt, als Noten auch schon in digitaler Form genutzt wurden. Schon im Jahr 2000 verkündeten die Bamberger Symphoniker, man werde fortan auf Papier verzichten und die Noten von Laptops ablesen, die mit einer eigens dafür entwickelten „Fußmaus“ bedient würden. Das System wurde schnell wieder abgeschafft. 2012 war es die Philharmonie Brüssel, die mit Tablets ausgestattet zum „ersten papierlosen September 2019 concerti  29


Reportage

beitsablauf schildert Julia Krupska so: „Wenn der Pianist in der vorletzten Zeile ankommt, stehe ich auf und bereite mich aufs Blättern vor. Das muss möglichst leise und unauffällig passieren. Dann gibt er mir mit einem Kopf­ nicken das Zeichen zum Blättern. Leider gibt es Pianisten, die beim Spielen die ganze Zeit mit dem Kopf nicken. Dann wird es für mich ein bisschen schwierig.“

In Hamburg gefragt als Seitenwenderin: Pianistin Julia Krupska

Orchester der Welt“ werden und Noten nur noch „wischen statt blättern“ wollte. Heute steht wieder Papier auf dem Notenständer, auf dem jeder Musiker mit Bleistift schnell und unkompliziert seine eigenen Notizen eintragen kann. 30 concerti September 2019

Aktuell werden elektronische Systeme erprobt, die den Spielfluss der Musik per Schallwellenanalyse in Echtzeit verfolgen oder auf Gesten des In­ strumentalisten reagieren – so wie es auch der menschliche Notenwender tut. Dessen Ar-

Schwierigkeiten gab es auch bei der „Langen Nacht der Kammermusik“ in der Elbphilharmonie im Jahr 2017, wo ­Krupska für die Pianistin Vera Okhotnikova geblättert hat, die dort mit ihrem Bruder, dem Trompeter Sergei Nakariakov aufgetreten ist. Auf dem Programm stand unter anderem die Bearbeitung eines Werks, das nur per Hand notiert war: „Ein unglaublich virtuoses Stück. Ich habe mir die Noten hundertmal angeschaut, aber als wir dann auf der Bühne waren, konnte ich den Musikern wirklich nicht mehr folgen. Die Noten waren dermaßen unübersichtlich … Ich dachte: Meine Güte, der große Saal, wir sind mittendrin und ich muss jetzt blättern – aber an welcher Stelle? Also stehe ich mehrmals ganz leise auf, bekomme aber ein Zeichen, dass ich noch nicht dran bin. Irgendwann habe ich die Stelle dann wiedergefunden. Handschriften haben oft so eine schlechte Qualität, dass man als Blätterer hoffnungslos verloren ist. Das ist der Moment, an dem es wirklich peinlich werden kann.“

Foto: Boris Rostami

Handschriftliche Noten – der Albtraum eines Seitenwenders



Rezensionen

Rezensionen Neuerscheinungen - ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Setzte auch mit seinen Bach-Einspielungen Maßstäbe: Evgeni Koroliov

Stiller Tastenlöwe

B

rahms’ Intermezzi gelten als heikel. Der lyrischintime Grundton der meisten dieser Stücke verträgt kein vorlautes Herausstellen von Emotionen, andererseits dürfen die Miniaturen, von denen manche kaum länger als zwei Minuten sind, auch keinesfalls nüchtern-­unterkühlt gespielt werden. Ausdruck lässt sich durch subtiles Herausarbeiten des poetischen Gehalts gewinnen, wobei eine perfekte klangliche Kontrolle auch im 32 concerti September 2019

Pianissimo die pianistische Grundvoraussetzung ist. Viele Tastenlöwen lassen deshalb lieber die Finger davon, während Evgeni Koroliov als idealer Interpret für diese empfindliche Musik gelten kann. Geistige Durchdringung und Imaginationskraft

Der stille Russe, dessen Einspielungen von J. S. Bachs Klaviermusik Maßstäbe gesetzt haben, gehört – von vielen immer noch unbemerkt – seit Jahrzehnten

zu den besten Pianisten und zeigt auch in dieser Aufnahme sämtlicher Brahms-Intermezzi seine Klasse. Wer Klavierspiel zu schätzen weiß, bei dem sich geistige Durchdringung und Imaginationskraft vereinen, dürfte mit dieser Doppel-CD, die auch klangtechnisch von höchster Qualität ist, viel Freude haben. Frank Armbruster Brahms: Sämtliche Intermezzi Evgeni Koroliov (Klavier) Tacet

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Foto: Stephan Wallocha

Album des Monats Evgeni Koroliov beweist seine Klasse mit der Einspielung aller Brahms-Intermezzi


Exquisiter Tiefsinn

Distanzierter Eindruck

Hörbare Spiellust

Haydn: Die Schöpfung C. Landshamer (Sopran), M. Schmitt (Tenor), J. Schmeckenbecher (Bariton), RIAS Kammerchor, Tonkünstler-Orchester, Yutaka Sado (Ltg). Tonkünstler

Händel: Concerti grossi op. 6 Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung). Pentatone

Tschaikowsky: Violinkonzert, Pas de deux aus Schwanensee, Lenskis Arie & Briefszene aus Eugen Onegin Guy Braunstein (Violine), BBC SO, Kirill Karabits (Leitung). Pentatone

Im Oratorium Die Schöpfung greift Joseph Haydn in die Vollen. Yutaka Sado und das Tonkünstler-Orchester nehmen diese Herausforderung ambitioniert an: lebendig und kontrastreich, in kräftigen Farben, vielfach leuchtend, hell und dunkel, mit fein modellierten Tiefenwirkungen umgesetzt, transparent, pointiert und bei Bedarf mit dramatischer Aufwallung. Überragend in der Fläche sowie in den Fugati und untrüglich inspiriert in Phrasierung ist der eingeladene RIAS Kammerchor aus Berlin. Die drei Vokalsolisten beweisen Strahlkraft. Eine beachtliche Interpretation! (EW)

Die Akademie für Alte Musik Berlin zählt seit vielen Jahren zu den festen Größen der Alte-Musik-Szene. Tatsächlich gibt es an dieser Einspielung äußerlich wenig auszusetzen. Das Orchester spielt, wie sich das bei dieser Musik gehört: Die Tempi in den schnellen Sätzen sind straff, der Klang homogen, rhythmisch ist alles auf dem Punkt. Dennoch vermisst man bei längerem Hören einen mehr persönlichen, affektgeladenen Zugriff, der über das bloße Richtigspielen hinausgeht. Dass die Aufnahmetechnik mehr auf Raum denn auf Direktheit setzt, trägt zum distanzierten Eindruck bei. (FA)

Tschaikowskys Violinkonzert mit Guy Braunstein, das sind prägnant phrasierte Spannungsbögen mit dynamischem Zug, absolute Kontrolle aller Farbnuancen in der Tongebung, ansprechender, betörender Geigengesang. Gleichzeitig gelingt eine äußerst exakte Linienführung bis ins kleinste Pizzikato und fahlste ­Flageolett. Geballte Emotionen! Kirill Karabits geht mit dem BBC Symphony sensibel auf die Interpreta­tion ein, von fragilen Geweben bis zur Orchesterwucht. Auch die von Braunstein erstellten Arrangements überzeugen. Die Lust aller an der ganzen Sache ist deutlich hörbar. (EW)

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09.07.2019 09:57:42 September 2019 concerti  33


Subtile Spekulation

Love? Homage to Clara Schumann Julian Prégardien (Tenor), Yaara Tal & Andreas Groethuysen (Klavier), Chor des BR, Yuval Weinberg (Leitung). Sony Classical

NEUES ALBUM

Johannes Moser Alasdair Beatson

Im Clara-Jahr gewinnen auch musikalische Lebenslinien der universellen Musikerin neben der Ehe- und Schaffensgemeinschaft mit Robert Schumann an Gewicht. Dieses mit Love? betitelte Panorama beginnt mit zwei Stücken von Roberts Verehrerin Julie von Webenau und gewährt sogar Claras Kurzzeit-Favoriten Theodor Kirchner ein Podium. Yaara Tal und Andreas Groethuysen machen auffallend viel Legato zur schwärmerischen Konstante. Und das Fragezeichen im CD-Titel fordert nachgerade zu Spekulationen auf: Ist die Romantik also doch noch nicht am Ende? (RD)

Bestechende Intensivität

PTC 5186781

Felix & Fanny

Mendelssohn WORKS FOR CELLO AND PIANO Johannes Moser und Alasdair Beatson präsentieren mit dieser Aufnahme von Werken der Geschwister Felix und Fanny ein bewegendes Porträt der Familie Mendelssohn. Einst für die Sonntagskonzerte im Berliner Stammhaus der Familie komponiert, passen diese Werke in die damals weitverbreitete Praxis der Hausmusik, wenn auch auf höchstem Niveau.

www.pentatonemusic.com

Verdi – Arien aus Attila, Don Carlos, Nabucco u. a. Ildar Abdrazakov (Bass), Orchestre Métropolitain de Montréal, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). DG

Zehn Szenen aus neun Opern werden zu einem Porträt von plausibler Schärfe mit klaren Farben und konturierenden Strichen. Yannick NézetSéguin macht keinen Unterschied zwischen Verdis Früh- und Spätwerk. Für Ildar Abdrazakov ist das Ideal und Verpflichtung. Nur ganz selten holt er aus zum großen Fortissimo mit fachtypischer Drohgebärde. So gelingt das Beste, was sich von einer Ariensammlung sagen lässt: NézetSéguin treibt Abdrazakov zu einer Selbstprüfung, in welcher einer der führenden Bässe über sich hinauswächst. Starke Momente zwischen Mord und Melancholie. (RD)

Kurz Besprochen Folia – Werke von Foscarini, Marais u. a. Paolo Pandolfo (Gambe), Private Musicke, Ensemble La Romanesca. Glossa Mit einer Zusammenstellung von ­Aufnahmen aus den letzten 35 Jahren wirft das spanische Label Glossa Schlaglichter auf die Erfolgsgeschichte des Tanzes Folia. (EW) Weber: Oberon C. Kerschbaumer, M. Roschkowski, G. Peros, Phil. Orchester Gießen, Michael Hof­stetter (Ltg). Oehms Das Philharmonische Orchester Gießen zaubert in Carl Maria von Webers letzter Oper Oberon Atmosphäre, zeigt markante Konturen, kräftige Farben und Temperament. (EW) Hasse at Home Veronika Kralova (Sopran), Le Musiche Nove, Claudio Osele (Ltg). deutsche harmonia mundi Sensibel ausbalanciert und mit lebhaftem Puls stellen Claudio Osele und Le Musiche Nove eine Auswahl kurzer Kantaten und Kammermusik Johann Adolph Hasses vor. (EW) Rossini: Sigismondo H. H. Park, M. Pizzolato, R. Kelly, K. Tarver, Münchner RO, KeriLynn Wilson (Ltg). BR Klassik Diese konzertante Aufführung zum 150. Todestag Rossinis im Münchner Prinzregententheater gleicht der ­Promenade durch ein behagliches ­Arkadien. (RD) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts August (5.7.– 8.8.2019)

1

A. Ottensamer, Y. Wang, Berliner Philh., M. Jansons

3 2

Gustavo Dudamel Ludovico Einaudi & Wiener- Philharmoniker Islands Essential Einaudi

(4)

(Neu)

Blue Hour Deutsche Grammophon

3

Lang Lang

4

Keith Jarrett

5

P. Beczała, W. Meier, Bayreuther Festspiele, C. Thielemann

6

Jonas Kaufmann

7

D. Trifonov, Y. Nézet-Séguin

8

Felix Klieser & Camerata Salzburg

9

A. Grigorian, J. Daszak, Wiener Philharmoniker, R. Castellucci Strauss: Salome Unitel

(1)

(2)

(Neu)

(10)

(WE*)

(WE*)

(Neu)

Piano Book Deutsche Grammophon

Bach: The Well-Tempered Clavier – Book I ECM Records

Wagner: Lohengrin Deutsche Grammophon

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 2 & 4 Deutsche Grammophon

Mozart: Hornkonzerte Berlin Classics

In Romeo Castelluccis Salzburger Inszenierung von Richard Strauss’ Salome brillierte die litauische Sopranistin Asmik Grigorian mit einem spektakulären Rollendebüt.

10 (8)

Ludovico Einaudi

Seven Days Walking (Day 1) Decca Records

Mozart: Die Zauberflöte Deutsche Grammophon

(Neu)

Im sechsten Teil des Deutsche GrammophonZyklus mit Mozarts reifen Opern überzeugen Christiane Karg, Rolando Villazón und Klaus Florian Vogt in den Titelrollen der Zauberflöte.

Decca Records Sommernachtskonzert 2019 Sony Classical Vor festlicher Kulisse verzauberten die Wiener Philharmoniker, Pianistin Yuja Wang und Dirigent Gustavo Dudamel in diesem Jahr 85 000 Klassikfans mit ihrem Sommernachtskonzert.

C. Karg, R. Villazón, Chamber Orch. Europe, Y. Nézet-Séguin

11

12

Albrecht Mayer, Bamberger Symphoniker & Jakub Hrůša

13

Philippe Jaroussky

14

Elīna Garanča

15

Raphaela Gromes, Julian Riem & Wen-Sinn Yang

16

Mari

17

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

18

Lise Davidsen, Philharmonia Orch., Esa-Pekka Salonen

Longing For Paradise Deutsche Grammophon

(3)

Ombra mai fu – Francesco Cavalli Opera Arias Erato

(WE*)

Sol Y Vida Deutsche Grammophon

(12)

Offenbach Sony Classical

(5)

Mari Samuelsen Deutsche Grammophon

(18)

Neujahrskonzert 2019 Sony Classical

(9)

Werke von Wagner & Strauss Decca Records

(Neu)

Die skandinavische Sopranistin Lise Davidsen besticht auf ihrem Debütalbum im lyrisch-dramatischen Fach mit ausgewähltem Repertoire von Strauss und Wagner.

19

Víkingur Ólafsson

20

Avi Avital

(WE*)

(WE*)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon

Vivaldi Deutsche Grammophon

September 2019 concerti   35


Blind gehört

zur Person

Foto: Marco Borggreve

1966 in Guben geboren, begann Antje Weithaas im Alter von viereinhalb Jahren mit dem Geigenspiel. Nach ihrem Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Werner Scholz gewann sie unter anderem 1991 den Interna­tionalen Joseph-Joachim-Violinwettbewerb. Seither ist sie neben ihrer Tätigkeit als Violinpädagogin international sowohl als Solistin als auch in verschiedenen Kammermusikformationen aktiv.

36  concerti September 2019


»Da fehlt mir die Fratze« antje Weithaas hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen,

ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Johann Buddecke

G

leich zu Beginn des Treffens mit Antje Weithaas im Berliner Büro ihrer Künstleragentin sorgte die Technik für zwei kurze Schreckmomente: Zunächst ließ sich der Laptop mit der Playlist für das „Blind gehört“Interview nicht mit der Abspielanlage verbinden. Dann, als dies nach einigen Versuchen doch gelang, war die Playlist ganz verschwunden. Als wäre nichts gewesen, nahm es die Violinistin nach dem plötzlichen Wiederauftauchen der Aufnahmen gelassen und lauschte gespannt der Musik.

Bach: Partita Nr. 1 h-Moll BWV 1002 – Allemande Christian Tetzlaff (Violine). Ondine 2017

Natürlich erkenne ich das Stück schon einmal. Es ist auf jeden Fall mit normaler Tonhöhe auf einer modernen Geige gespielt. Ist das jemand, den ich gut kenne? Es gefällt mir jedenfalls sehr gut. Es ist ein anderer Ansatz als meiner, was natürlich legitim ist. Es ist sehr lebendig, vor allem in den Punktierungen. Sehr kreativ! Diese harmonische Halbtaktigkeit kommt wirklich toll heraus. Ich würde es ein bisschen mehr serioso denken, also ein kleines bisschen getragener. Trotzdem:

sehr schön! Ich denke, es ist Christian. Ich kann es am Klang hören, an seiner Lebendigkeit und an der Freiheit im Detail, die total für ihn spricht. Es ist alles nachvollziehbar, die harmonische Struktur ist gut erkennbar. Da kann ich gar nicht viel meckern. Christian ist einfach ein intelligenter Geiger. Fast peinlich, dass ich die Aufnahme noch nie gehört habe. Ysaÿe: Violinsonate Nr. 4 op. 27 Allemanda – Lento maestoso Maxim Vengerov (Violine). Warner Classics 2002

Ah, jetzt kommt Ysaÿe! Als Virtuosenstück sehr gut gespielt, gar keine Frage. Mir fehlt ein bisschen Klarheit in den Arpeggien am Anfang, aber es beruhigt mich, dass die bekannte unangenehme Stelle auch nicht ganz sauber gespielt ist (lacht). Wer kann das sein? Ist das Frank Peter Zimmermann? Nein, dafür ist es zu muskulös. Aber in jedem Fall ein Mann! Russische Schule! Also wenn ich ehrlich bin, fehlt mir etwas die Vielschichtigkeit, die eigentlich in diesem Satz steckt. Es ist auf geigerischen Schönklang und Effekt gespielt. Mit noch ein bisschen mehr Risiko­bereitschaft könnte es mehr zu Herzen gehen. Wer ist es denn nun? Ach, Maxim Ven-

gerov. Ein toller Geiger, da beruhigt mich die unsaubere Passage fast noch mehr! Brahms: Violinkonzert – Allegro gio­ coso Gidon Kremer (Violine), Wiener Phil., Leonard Bernstein (Ltg). DG 1983

Beeindruckend spritzig! Wow! Ich glaube, es ist der schnellste dritte Satz aus diesem Violinkonzert, den ich jemals gehört habe. Ich könnte mir ein giocoso, ma non troppo auch etwas langsamer vorstellen. Wer könnte das denn so spielen? Ach, jetzt kommt doch noch das ruhige Tempo. Es ist bestimmt eine ältere Aufnahme. Hier wird die Virtuosität doch sehr in den Vordergrund gerückt. Allerdings gekonnt! Das Orchester scheint mir etwas gestresst zu sein. Vom Ton könnte ich mir vorstellen, dass es Gidon Kremer ist. Es passt zu ihm. Das Tempo ist kaum noch zu spielen! Dennoch ist es wirklich toll gemacht. Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll – 1. Allegro A.-S. Mutter (Violine), Berliner Phil., H. v. Karajan (Ltg). DG 1981

Sehr elegisch gedacht. Ich empfinde das Stück etwas anders, aber ich versuche mich September 2019 concerti   37


Blind gehört

mal darauf einzulassen. Für mich könnte es viel mehr agitato haben und viel fliegender sein. Auch im Orchester fehlt mir die innere Lebendigkeit. Ich habe keine Ahnung, wer es spielen könnte. Es ist aber nicht Anne-Sophie Mutter? Mit Karajan? Okay, na gut. Das war eine andere Ästhetik. Ich nehme mal an, das Tempo hat Herr Karajan vorgegeben. Trotzdem finde ich es sehr natürlich gespielt. Es ist ehrlich empfunden! Beethoven: Violin­ sonate „Kreutzer“ – 1. Adagio sostenuto Yehudi Menuhin (Violine), Wilhelm Kempff (Klavier). DG 1970

Erkennen Sie die Melodie (lacht)? Das muss eine alte Aufnahme sein. Es ist die Ästhetik des Geigenspiels von vor über vierzig Jahren. Jeder Ton bis zum Ende vibriert, das macht man heute deutlich anders. Das rhetorische Moment war damals einfach nicht so wichtig. Ich würde mir mehr Griffigkeit im Klavier wünschen, die Geige klingt sehr schön. Die Dämonie, die ich zum Beispiel im Presto-Teil höre, ist, denke ich, gar nicht gewollt. Für mich herrscht zu wenig Risikobereitschaft. Aber das ist alles der Zeit der Aufnahme geschuldet. Der Geigenklang ist sehr schön rund. Für Oistrach ist es zu viel Vibrato. Es geht eher in die amerikanische Richtung. Es ist Menuhin? Das überrascht mich dann doch! Dvořák: Violinsonate F-Dur op. 57 – 3. Allegro molto Antje Weithaas (Violine), Silke Avenhaus (Klavier). CAvi 2011 38 concerti September 2019

Ich hoffe, es ist nicht meine Aufnahme? Das ist so witzig, weil wir dieses Stück höchstens zweimal vorher im Konzert gespielt haben und es dann aufgenommen haben. Neulich erst habe ich das Stück im Radio gehört und gedacht, dass ich es irgendwoher kenne. Ich kam aber einfach nicht mehr drauf. Es war mir nicht mehr klar, dass ich es aufgenommen habe. Immerhin fand ich es nicht schlecht, sodass ich am Ende ganz beruhigt war, als der Moderator sagte, dass es meine Aufnahme war. Es ist ein wunderschönes Stück. Schade, dass es so selten gespielt wird. Bartók: Sonate für Violine Solo g-Moll Sz. 117 – 2. Fuga Isabelle Faust (Violine). harmonia mundi 2010

Sehr intelligent gespielt. Das ist Isabelle Faust. Sehr nobel und wirklich durchdacht, was bei dem Stück auch mehr als notwendig ist. Oft hört man das Stück zu rabiat. Das ist hier ganz anders. Es ist sehr klar gespielt, die Intonation ist bestechend. Gerade bei dieser Fuge, die oft so chaotisch daherkommt, kann man hier wirklich die Stimmführung verfolgen und auch das Timing stimmt. Mehr bracht man dazu nicht sagen. Großartig! Schubert: Klaviertrio Nr. 2 op. 100 D929 – 1. Allegro Trio Wanderer harmonia mundi 2008

Ich überlege, welches Trio es sein könnte. Es ist sehr gut gespielt und toll aufeinander abgestimmt mit einem schönen

Ton, vielleicht etwas zu gerade­ heraus. Mir gefällt Schubert mit etwas mehr Binnenagogik besser. Ist es ein französisches Trio? Das wundert mich. Die große Zerbrechlichkeit, die in dem Stück enthalten ist, fehlt mir. Alles ist irgendwie vorhersehbar. Bei Schubert wünsche ich mir dann doch etwas mehr Abgrund. Franck: Violinsonate A-Dur FWV 8 – 1. Allegretto Renaud Capuçon (Violine), Khatia Buniatishvili (Klavier). Erato 2014

Aha! Das Klavier hat eine unglaublich schöne Atmosphäre in den Eingangstakten. Es ist wunderschön verhangen, sehr langsam. Der Geiger ist dagegen wirklich sehr direkt, da geht der impressionistische Anstrich des Stückes ein wenig verloren. Die Klangästhetik im Klavier klingt fast nach einer alten Aufnahme, die Geige hingegen sehr modern. Alles ist sehr farbenreich. Dennoch, der Kontrast zwischen beiden Instrumenten ist extrem. Vielleicht sind es zwei Leute, die sonst nicht zusammenspielen? Diese leichten Pfefferminz­ akkorde hätte man ein bisschen mehr färben können. Renaud Capuçon und Khatia Buniatishvili? Jetzt bin ich baff! Renaud hätte ich noch erraten, aber auf Khatia wäre ich nie gekommen. Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 2 – 2. Allegro con brio Joan Rodger (Klavier), Beaux Arts Trio. Warner Classics 2005

Das ist sehr obsessiv gespielt. Ich würde sagen, dass es kein


russisches Trio ist. Dann würde man nämlich eine andere Artikulation hören. Die Obsession entsteht hier durch das Tempo. Ich könnte mir den Satz auch verzweifelter und

sarkastischer vorstellen. An einigen Stellen ist es durchaus ironisch, da fehlt mir aber die Fratze! Ein bisschen mehr Dämonie wäre sicher nicht schlecht.

Konzert-TIPPs

Traunstein

Pirmasens

Cottbus Fr. 4.10., 20:00 Uhr & So. 6.10., 19:00 Uhr Staatstheater Antje Weithaas (Violine), Philharmo­ nisches Orchester des Staatstheaters Cottbus, Alexander Merzyn (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Debussy: La Mer

So. 8.9., 18:00 Uhr Festhalle Festivalorchester Euroclassic, Antje Weithaas (Violine & Leitung). Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre & Violinkonzert e-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68

Köln Di. 8.10., 20:00 Uhr Philharmonie Antje Weithaas (Violine), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Werke von L. Boulanger, Haydn, Schumann & Brahms

Leipzig Mi. 18.9., 19:00 Uhr Schumann-Haus Schumann Festwochen. Antje Weithaas, Sayako Kusaka & Dong-Suk Kang (Violine), Pauline Sachse (Viola) MarieElisabeth Hecker & Peter Bruns (Violoncello), Martin Helmchen & Antti Siirala (Klavier). Werke von Brahms & Schumann

Fürth Mi. 23.10., 19:30 Uhr Stadttheater Antje Weithaas (Violine), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Werke von L. Boulanger, Haydn, Schumann & Mendelssohn

Mi. 4.9., 19:30 Uhr Landratsamt Traunsteiner Sommerkonzerte. Antje Weithaas (Violine), Silke Avenhaus (Klavier). Mendelssohn: Violinsonate F-Dur, Brahms: Scherzo, Ysaÿe: SoloViolinsonate Nr. 5, Ravel: Violinsonate

Do. 19.9., 19:00 Uhr Bach-Museum Schumann Festwochen. Antje Weithaas & Sayako Kusaka (Violine), Marie-Elisabeth Hecker & Peter Bruns (Violoncello), Martin Helmchen, Antti Siirala & Annegret Kuttner (Klavier). Werke von J. S. Bach, J. S. Bach/Schumann & Mendelssohn Sa. 21.9., 18:00 Uhr Grieg-Begegnungsstätte Antje Weithaas, Sayako Kusaka & Dong-Suk Kang (Violine), Pauline Sachse (Viola), Peter Bruns (Violoncello), Antti Siirala & Annegret Kuttner (Klavier). Werke von Grieg, R. & C. Schumann & Brahms So. 22.9., 18:00 Uhr Schumann-Haus Schumann Festwochen. Antje Weithaas & Dong-Suk Kang (Violine), Peter Bruns (Violoncello), Annegret Kuttner (Klavier). Lang: Zwei Klavierstücke, Hensel: Klaviertrio d-Moll op. 11, C. Schumann: Klaviertrio op. 17 Kronberg Fr. 27.9., 17:00 Uhr Johanniskirche Antje Weithaas (Violine), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Eggert: Mir mit dir Nr. 1, Beethoven: Sonate Nr. 1, Schumann: Fantasiestücke, Brahms: Klaviertrio Nr. 2

Oldenburg Fr. 25.10., 20:00 Uhr Saal im ehemaligen Landtag Antje Weithaas (Vio­ line), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). L. Boulanger: D’un matin de printemps, Haydn: Trio C-Dur Hob. XV:27, Schumann: Fantasiestücke, Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49 Lörrach So. 27.10., 18:00 Uhr Burghof Künstler & Programm s. Oldenburg Detmold Di. 29.10., 19:30 Uhr Hochschule für Musik Künstler & Programm s. Oldenburg

Die StuttgARtER LiEDSAiSon 2019/20 – ein Ausblick So, 06. oktober 2019 Opernhaus, Staatstheater Stuttgart

Hommage an gunDuLA JAnowitz JuLiAnE BAnSE Sopran BEnJAmin AppL Bariton woLfRAm RiEgER Klavier Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille

Sa, 09. november 2019 Wilhelma Theater, Stuttgart

BRigittE fASSBAEnDER woLfRAm RiEgER Klavier Melodramen-Abend

mo, 16. Dezember 2019 Hospitalhof Stuttgart

CARoLinA uLLRiCh Sopran mARCELo AmARAL Klavier wALtER SittLER Rezitation Der ganze Hugo Wolf X – ein Weihnachtsprogramm

Do, 20. februar 2020 Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart

DoRottyA Láng Mezzosopran mARCELo AmARAL Klavier Liszt, Kodály, Dvořák u. a.

So, 05. April 2020 Mozart-Saal, Liederhalle Stuttgart

AnDRè SChuEn BouLAngER tRio Beethoven u. a.

Do, 28. mai 2020 Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart

CD-Tipps

Tschaikowsky: Violinkonzert & Streichquartett Nr. 3 Antje Weithaas (Violine & Leitung), Camerata Bern. CAvi music

wERnER güRA Tenor ChRiStoph BERnER Klavier mERiAm ABBAS Rezitation Schubert-Balladen

mi, 07. Juli 2020 Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart

Kodály: Kammer­ musik für Cello Antje Weithaas (Violine), Julian Steckel (Cello), Gustav Rivinius (Klavier). CAvi music

ChRiStiAnE KARg Sopran mALCoLm mARtinEAu Klavier Mahler

KARtEn & info www.ihwa.de Tel. 0711.72 23 36 99


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Live-Stream: Antrittskonzert Cristian Măcelaru

TV-Tipps

Unter freiem Himmel

Neue Ära in Köln

So. 1.9., 17:35 Uhr Konzert Bis zu 50 000 Klassikfans lockt das „Concerto per Milano“ jährlich auf die Piazza des Mailänder Doms. In diesem Jahr dirigiert Riccardo Chailly Dvořáks beliebte neunte Sinfonie „Aus der neuen Welt“. 3Sat

Für den Guten Zweck Sa. 7.9., 20:15 Uhr Konzert Beim Galakonzert der Wiener Philharmoniker zugunsten der Academy der Mailänder Scala standen im Juni unter anderem Jonas Kaufmann, Sonya Yoncheva und Yuja Wang auf der Bühne. 3sat

GroSSes Kino

Sa. 14.9., 20:15 Uhr LiveÜbertragung Stargeigerin ­Anne-Sophie Mutter bringt mit dem Royal Philharmonic ­Orchestra den Sound Hollywoods auf den Münchner Königsplatz. Auf dem Programm: Filmmusik von John Williams. Br

UNter Spannung Mi. 18.9., 0:30 Uhr Wett­bewerb 66 Cellisten haben es in diesem Jahr in die engere Auswahl des ARD-Musikwettbewerbs geschafft. Harald Eggebrecht analysiert und kommentiert im Gespräch mit Maximilian Maier.

40 concerti September 2019

Auftakt beim WDR Sinfonie­ orchester: Cristian Măcelaru

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ür sein Antrittskonzert als neuer Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters hat Cristian Măcelaru im September in der Kölner Philharmonie neben Gustav Mahlers vierter Sinfonie und Jörg Widmanns Tanz auf dem Vulkan auch Antonín Dvořáks Te Deum im Gepäck. Letzteres Werk steht

sinnbildlich für das Beschreiten neuer Wege, komponierte es Dvořák doch 1892 zur 400-JahrFeier der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Der aus Rumänien stammende Măcela­ru, der seine Karriere als Kon­zert­ meister des Miami Sym­phony Orchestra begann, folgt in der Position des Chefdirigenten auf Jukka-Pekka Saraste, der die musikalischen Geschicke des WDR Sinfonieorchesters neun Jahre lang leitete. Für alle, die Măcelarus Einstand am Pult nicht live miterleben können, wird das Konzert als Livestream übertragen. Sa. 7.9., 20:00 Uhr Livestream auf: www.wdr-sinfonieorchester.de

Kino: Nurejew – The White Crow

Getanzte Freiheit

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udolf Chametowitsch Nurejew ist Balletfans weltweit bekannt und gilt als einer der besten Ballett-Tänzer des 20. Jahrhunderts. Die 1993 verstorbene Tanzikone wuchs in der Sowjetunion auf und flüchtete als Mitglied des KirowBalletts während eines Frankreichauftritts 1961 in den Westen, wo eine beispiellose

Karrie­re folgte. Nun findet Nurejews Geschichte in einer Verfilmung von Ralph Fiennes ihren Weg in die deutschen Kinos. Interessantes Detail: Nurejew – The White Crow wurde aus Gründen der Authentizität eigens auf 16 mmFilm gedreht. Kinostart: 26. September

Fotos: Kristian Schuller, Sorin Popa, Stas Levshin

Arte


Radio-Tipps

Streaming: takt1

Die Klassikwelt per Stream

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eute ein Konzert der Wiener Philharmoniker und morgen ein Auftritt des Gewandhausorchesters oder der Münchner Philharmoniker? Was kaum ein Konzerthaus oder Festival der Welt leisten kann, bietet die 2016 gegründete Streaming-Plattform takt1. Hier haben Klassikfans die Möglichkeit, aus mehr als 2 300 Konzert- und Opernvideos zu wählen oder in exklusiven Livestreams Konzerte aus aller Welt zu verfolgen. Neben den musikalischen Inhalten, die nicht nur auf zeitgenössische Interpreten beschränkt sind, sondern auch aus Konzerten vergangener Jahrzehnte bestehen, bietet die Plattform obendrein exklusive Videos mit Künstler-Interviews, aktuellen CD-Tipps und Werkeinführungen. Außerdem gibt es täglich Beiträge zur Musik­geschichte sowie jeden Mittwoch ein aktu-

elles Meinungsstück prominenter Kolumnisten. Trotz des umfangreichen Angebots ist für Übersichtlichkeit und einfache Bedienbarkeit gesorgt. Sortiert ist die Mediathek nach Genres, Komponisten oder Epochen. Ferner ist es möglich, gezielt nach Videos des Lieblingskünstlers zu suchen. Abrufbar sind die Inhalte in einem Monats- oder Jahresabo. Zudem bietet takt1 ein 7-TageTicket, das den Kauf einer einzelnen Konzert-Übertragung sowie einen siebentägigen Zugriff auf die Mediathek beinhaltet. So kann man etwa ab dem 5. September auf das Saisoneröffnungskonzert des Wiener Konzerthauses mit Theodor Currentzis, music­ Aeterna und dem music­ Aeterna Chor zugreifen. Auf dem Programm: Mozarts Le nozze di Figaro. Zu finden auf: www.takt1.de

BR-Klassik

Spitzentreffen

Mi. 4.9., 18:05 Uhr Konzert Für Tschaikowskys erstes Klavierkonzert kommen bei den BBC Proms Pianistin Martha Argerich und das West-Eastern Divan ­Orchestra in London zusammen. Deutschlandfunk Kultur

Lehrer mit Weitsicht Fr. 6.9., 22:03 Uhr Feuilleton Friedrich Wieck ist heute vor ­allem als Vater und Lehrer Clara Schumanns bekannt. Dabei gehörte er zu den modernsten Pä­ dagogen seiner Zeit und stand im steten Austausch mit Musikern und Komponisten. NDR Kultur

GroSSes finale So. 15.9., 16:00 Uhr Konzert Live aus der Konzertkirche ­Neubrandenburg überträgt NDR Kultur das Abschlusskonzert der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit Preisträgerin in Residence Harriet Krijgh und Dirigent ­Andrew Manze. Deutschlandfunk

Orgeln Überall Di. 17.9., 22:05 Uhr Musikszene In Kaufhäusern, Festungstürmen oder im heimischen Wohnzimmer: Orgeln stehen mittlerweile nicht mehr nur in Kirchen oder Konzerthäusern. Deutschlandfunk kultur

Kollegen oder Rivalen?

Nachdem Teodor Currentzis in Salzburg mit Mozarts Idomeneo begeistert hat, ist er nun in Wien mit Le nozze di Figaro zu erleben

Mi. 25.9., 21:30 Uhr Alte Musik Die Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Muffat waren von 1678 bis 1690 am Hof des Fürsterzbischofs von Salzburg angestellt, bis sich Muffat nach Passau verabschiedete.

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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Ein Orchester auf Reisen Reportage Das Leben auf Tour zählt für Orchestermusiker zum Berufsalltag. Bis ein Orchester jedoch am Abend zur ersten Note ansetzen kann, sind zahllose logistische Hindernisse zu überwinden. Was im kleineren Rahmen für Tourneen im Heimatland gilt, wird bei internationalen Konzertreisen zur ­Herausforderung. Wie ein Orchester verreist, stellen wir ihnen im September in der ­concerti-Lounge vor.

Oper auf der Leinwand Reportage Wenn man edle Abendgarderoben im Kino antrifft, dann ist dort wieder große Oper angesagt. ­Viele Besucher nutzen mittlerweile das Angebot des Londoner Royal Opera House, das in der kommenden Saison dreizehn Produktionen in Filmpaläste auf der ganzen Welt ausstrahlen wird. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und zeigen, welcher Aufwand hinter einer Live-Übertragung steckt.

Verlosung ONLINE Jeden Monat verlosen wir auf concerti.de unter Abonnenten und Lesern attraktive Preise. Ob aktuelle CDs unserer Lieblingskünstler, DVDs interes­santer Operninszenierungen, Bücher über das Leben großer Musiker oder Konzertkarten zu gefragten ­Veranstaltungen: Jeder Gewinn steckt ­voller Musik! Entdecken Sie jetzt unsere ­aktuellen Verlosungen und nehmen Sie teil unter concerti.de/verlosungen. 42 concerti September 2019

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung, in ­Elternzeit), ­Susanne ­Bánhidai (­stellv. ­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst), ­Maximilian T ­ heiss (Textchef, MT), ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Johann ­Buddecke (­Redakteur), ­Hannah Duffek, Dr. ­Nicolas ­Furchert, ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­ Julia ­Oehlrich, ­Irem ­Çatı (­Bildredaktion) Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Helge ­Birkelbach, ­Roland H. ­Dippel (RD), C ­ orina ­Kolbe, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Matthias ­Nöther, ­Georg ­Pepl, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Christian ­Schmidt, ­Sigrid ­Schuer, ­Mario ­Vogt, ­Eckhard ­Weber (EW)

Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

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Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Jahres­abonnement: 33 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich. Die Oktoberausgabe ist erhältlich ab 24.9. IVW geprüfte Verbreitung II/2019: 147.111 Exemplare

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concerti lounge

Impressum


Berlioz, Beethoven Sinfoniekonzert Musikfest Berlin in der Philharmonie 17. September 2019 Werke von Hector Berlioz und Ludwig van Beethoven Donald Runnicles Musikalische Leitung, Alice Coote, Susan Graham Mezzosopran, Klaus Florian Vogt Tenor Karten und Infos: deutscheoperberlin.de


DIE BESTE ZEIT DER WELT Jede Reise auf der luxuriösen EUROPA wird begleitet von einem Gefühl exzellenter Entspannung und dem Erlebnis perfekter Gastfreundschaft. Ob der 5-Sterne-plus-Service einer herausragenden Crew oder Ihre ganz persönliche Auszeit an Bord, alles dreht sich nur um eines: Ihre Wünsche. Mehr unter www.hl-cruises.de/mseuropa


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