DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
November 2019
Mit Regionalteil Hessen
239 Konzert- UNd Operntermine
ARTEMIS QUARTETT Neu im Einklang Lorenzo Viotti Blind gehört: »Ich muss diese Partitur gleich morgen studieren!«
Isabelle Faust »Die Kammermusik ist mir heilig«
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gregor Burgenmeister
Foto: Ivo von Renner; Titelfotos: Felix Broede (Isabelle Faust), Michael Zapf (Christoph Schoener)
Herausgeber/Chefredakteur
es gibt Ereignisse, bei denen man Jahre später noch ganz genau weiß, wo man gerade war, als man davon erfuhr. Dazu gehört auch der Fall der Berliner Mauer. Jetzt, da das dreißigjährige Jubi läum ansteht, haben sich die Orchester und Opernhäuser vor allem in Ostdeutschland einiges zum Gedenken einfallen lassen. Doch schon damals feierten Musiker und Orchester ganz spontan auf den Straßen und in den Konzert häusern Berlins (Seite 30). Mit der Wiederver einigung gingen aber auch kulturelle Errungen schaften der damaligen DDR verloren, beispiels weise die blühende Musical-Kultur (Seite 18).
Auch bei uns im Hause gibt es im November ein spezielles Hauptstadt- Jubiläum: Vor genau zehn Jahren erschien unsere erste Berlin-Ausgabe – mit einer besonderen Premiere, denn just in diesem Heft veröffentlichten wir auch das erste „Blind gehört“-Interview. Nun erfährt die beliebte concerti-Rubrik eine zeitgemäße Erweiterung: Ab sofort erscheint jeden Monat ein „Blind gehört“-Podcast mit Moderator Holger Wemhoff, der in der ersten Ausgabe mit dem Dirigenten Lorenzo Viotti spricht. Eine Wahl-Berlinerin kommt auch in unserem großen Interview zu Wort, nämlich Isabelle Faust. Bei bis zu 120 Konzerten im Jahr bleibt ihr dort allerdings nicht viel Zeit zum Wohnen. Im Sommer etwa brachte sie in der Alhambra ein Violinkonzert von Péter Eötvös zur Uraufführung. Im Interview betont die als „Spezialistin für alles“ gerühmte Violinistin, wie essenziell für alle Instrumentalisten die Zusammenarbeit und die Auseinandersetzung mit lebenden Komponisten ist. Viel Spaß beim Hören und bei der Lektüre, Ihr
Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum unseres beliebten Interview-Formats »Blind gehört« gibt es dieses jetzt auch als Podcast – mit Moderator Holger Wemhoff als charmantem und kundigem Gastgeber. Jeden Monat neu zu hören auf concerti.de/podcasts sowie überall dort, wo es Podcasts gibt.
November 2019 concerti 3
Inhalt
3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit Sharon Kam 10 »Die Kammermusik ist mir heilig« Interview Isabelle Faust über Neue
Musik und das gute musikalische Verhältnis von Verstand und Intuition
14 Inszenierung des Monats 18 Made in DDR
FEuilleton Mehr als nur eine Zeiter
scheinung: Musicals in Ostdeutschland
20 Winterliche Ohrwürmer
Opern-Tipps In der kalten Jahreszeit haben Musicals wieder Hochkonjunktur
Regionalseiten
10
Isabelle Faust Solistin mit Teamgeist
An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
24 Der König amüsiert sich
Reportage Im Jubiläumsjahr lockt die
Königliche Oper von Versailles mit exquisiten Opernaufführungen
28 Hochkultur in luftiger Höhe
Festival Die Sommets Musicaux de
Gstaad feiern ihr zwanzigjähriges Bestehen
30 Freudige Begegnungen
Festival An zahlreichen Orten wird das
2 CD-Rezensionen 3 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Ich muss diese Partitur gleich
36
Lorenzo Viotti Jungstar mit Tiefgang
4 concerti November 2019
morgen studieren!« Blind gehört Dirigent Lorenzo Viotti ist erster Gast des neuen concerti-Podcasts „Blind gehört“ mit Holger Wemhoff
40 Multimedia-Tipps 42 Impressum
Fotos: Simon van Boxtel, Márcia Lessa
Jubiläum des Mauerfalls mit Konzerten und Festveranstaltungen gefeiert
Andris Nelsons
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kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Erich Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35 u Korngolds Musik habe ich schon lange eine enge Verbin dung, ohne dass ich mir dessen richtig bewusst war. Als Kind habe ich oft den Film The Adventures of Robin Hood mit Errol Flynn aus den 1930er Jahren gesehen. Erst später habe ich erfahren, dass die Filmmu sik von Korngold stammt. Und als
Die niederländische Violinistin Liza Ferschtman
ich angefangen habe, Kammer musik von ihm zu spielen, musste ich feststellen, dass mir seine Ton sprache sehr vertraut war. Seine Werke sind so farbenreich und viel schichtig! Selbst wenn sie noch so dramatisch sind, strahlen sie trotz allem einen unglaublichen Optimis mus aus, wie gleich schon der Be ginn des Violinkonzerts. In diesem Werk steckt so unglaublich viel. Es ist sehr berührend mit viel Tiefe, aber es gibt immer etwas, das ei nen offenen Blick auf die Schönheit der Welt preisgibt, so dass man einfach vom Glück überwältigt wird. Im Solopart verbindet Korn gold wunderbare Leichtigkeit mit höchster Virtuosität. Allerdings sagte der Komponist selbst wohl mal über sein Werk, dass es mehr für einen Caruso als einen Paganini sei. Leider wird das Violinkonzert meiner Meinung nach immer noch viel zu selten gespielt. Vielleicht liegt es ja daran, dass Korngold der Ruf eines nicht ganz ernstzuneh menden Filmkomponisten anhaftet. Und tatsächlich gibt es im Violin
konzert auch die großen Holly wood-Momente. Aber letztendlich kommt diese Klangvorstellung von Korngold selbst – er war es, der un sere heutigen Hörgewohnheiten in der Filmmusik entscheidend mitge prägt hat. Es ist keine kitschige Ko pie, sondern es ist das Original.
650
Instrumente des Geigen bauers Antonio Stradivari sind nach Schätzungen bis heute mindestens erhalten geblieben, darunter auch fünf Gitarren, zwölf Violas, mehr als sechzig Celli, zwei Mandolinen, zwei Tanzmeistergeigen und eine Harfe. Einzig die genaue Anzahl an erhal tenen Violinen ist bis heute ungeklärt.
... Dirigieren lernen kann man in ein paar Wochen, ein Dirigent werden nie ... Otto Klemperer, Dirigent Wo das geld lockerer sitzt
Auch für die Schallplatte wird wieder mehr Geld ausgegeben 6 concerti November 2019
Musikhörer in Deutschland sind wieder bereit, mehr Geld für ihren Hörgenuss zu investieren. Das jedenfalls geht aus einer repräsentativen Langzeitstudie der Universität Hamburg hervor. Insgesamt wurden 2 514 Menschen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren befragt, die dabei mehrheitlich angaben, dass ihnen physische Tonträger mehr Geld wert seien als Digitalalben. So sind die Deutschen im Schnitt bereit, 14,40 Euro für eine CD oder eine Vinyl-Platte zu investieren – ein Zuwachs von vier Prozent zum Vorjahr. Zwölf Prozentpunkte legten Downloads und Streamings zu, für die durchschnittlich 8,40 Euro über den digitalen Ladentisch wandern.
Fotos: Marco Borggreve, Library of Congress/gemeinfrei, StockSnap/Pixabay, Mara von Kummer
Z
3 Fragen an ... Gudrun Gut
Seit den 70er Jahren ist die Moderatorin, DJane und Musikproduzentin in der Berliner Musikszene aktiv
Wie hören Sie Musik? Ich höre meistens über Computer Musik und habe ganz unterschiedliche Boxen. Wenn ich Ruhe habe, lege ich eine Platte auf, und im Auto höre ich auch gerne mal eine CD. Alles noch da!
Da läuft Ihnen nie klassische Musik über den Weg? Früher habe ich auch mal Bruckner gehört, aber das ist für mich eher „volkstümliche“ Klassik. Wenn ich heute klassische Musik höre, dann eher Avantgarde. Ari Benjamin Meyers finde ich toll und Pauline Oliveros, eine amerikanische Komponistin und Akkordeonistin. Ihre Musik war mir eine Zeit lang zu kompliziert oder zu esoterisch. Jetzt habe ich sie wiederentdeckt.
In welche Konzerte gehen Sie? Ich gehe regelmäßig zum Heroines of Sound Festival in Berlin, bei dem ausschließlich Werke von Komponistinnen zu hören sind. Es verbindet experimentelle Elektronik aus der Club-Szene mit Neuer Musik aus dem akademischen Rahmen. Hier mischt sich das Publikum an ungeahnter Stelle.
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Kurz & Knapp
Durch den Monat mit Sharon Kam
D
en November verbringe ich praktisch komplett mit meinem Bruder Ori Kam. Er spielt Bratsche und wir treten gemeinsam in Saarbrücken, Gauting, Leer und in Frankreich auf. Als Jugendliche haben wir zusammen auf der Straße musiziert mit einem Koffer vor uns und so unser erstes Geld verdient. Meinen Bruder und mich verbindet eine Seelenfreundschaft, und ich liebe es, mit ihm zu spielen.
Saarbrücken 3.11.
N
ach meinem Konzert in Freyman-Merlebach fahre ich nach Paris, um mir eine neue B-Klarinette zu kaufen. Ich habe eine großartige Beziehung zu meinem Klarinettenbauer Buffet Crampon, und wann immer ich ihn besuche, warten dort Instrumente auf mich, die ich mir aussuchen oder verbessern kann. Meistens gehe ich dann noch etwas Leckeres essen und fliege danach wieder nach Hause – am liebsten mit einer neuen Klarinette.
Paris 6.11.
D
I
n Bielefeld trete ich mit meinem Mann Gregor Bühl auf. Es ist schön, mal mit ihm rauszukommen. Mit ihm zu musizieren, ist unglaublich unkompliziert, weil er die Stücke so gut kennt wie ich. In den Tagen nach dem Konzert wollen wir unsere neue Küche mit Freunden einweihen. Da wir viele Musiker-Freunde haben, ist es schwer, alle zusammenzubringen, da braucht man immer einen guten Anlass.
8 concerti November 2019
Bielefeld 15.11.
Fotos: Maike Helbig, Felix Broede, shutterstock (3)
anach bin ich eine Woche zuhause, weil mein Mann eine Professur in Oslo hat und unser jüngstes Kind noch schulpflichtig ist. Ich übe trotzdem jeden Tag und plane Konzertreisen sowie Programme. Ich versuche auch dreimal in der Woche, ins Fitnessstudio bei uns in der Nähe zu gehen. Da mache ich gerne Step-Aerobic oder Zumba. Ich liebe alles, was mit Tanz und Pop- bzw. lateinamerikanischer Musik zu tun hat.
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Interview
»Die Kammermusik ist mir heilig« Geigerin Isabelle Faust über ihre letzte Uraufführung, Neue Musik und das gute musikalische Verhältnis von Verstand und Intuition. Von Christian Schmidt
Waren Sie vor der Uraufführung von Eötvös’ Violinkonzert schon mal in der Alhambra?
Vor sehr vielen Jahren war ich als junges Mädchen schon mal schwer beeindruckt von diesem exotischen Ort, der mir traumhaft vorkam – wie aus Tausendundeiner Nacht. Inzwischen ist die Burg noch viel touristischer geworden, und meine Sicht hat sich natürlich im Laufe der Jahre verändert. Leider hatten wir bei der Uraufführung ein bisschen Pech, weil wir von den zwei Regentagen, die es im granadischen Sommer gibt, einen erwischt haben und unterbrechen mussten. Inzwischen haben wir das Stück aber auch anderswo und im Trockenen gespielt. 10 concerti November 2019
Wie hat sich Eötvös mit der namensgebenden Burg auseinandergesetzt?
Er beschreibt sein Stück als einen Spaziergang durch den Palast und die Gärten. Man begegnet den Brunnen und den unglaublich ziselierten Sälen, die sehr kleinverzahnt, fast wie Spitze dekoriert sind. Eötvös
»Ich würde jedem raten, neue Werke zu spielen« beschreibt genau die Wassertropfen oder den hohen Raum, in dem es einem fast schwindelig wird. Von der in der Alhambra sehr präsenten Vermischung der Kulturen ließ er sich genauso inspirieren – als Ungar hat er viel in Amerika und Japan zu tun gehabt. Außerdem sind die Namen des Auftraggebers und Dirigenten Pablo Heras-Casado und mein eigener in das Stück eingeflossen. Auch Granadas Anfangsbuchstabe spielt als Note „g“ eine wichtige Rolle. Eötvös ist kryptografisch sehr gewandt.
Augen verloren. Heras-Casado hat uns dann wieder zusammengebracht. Seit der frischen Konzeption des Konzertes haben wir uns sehr oft gesehen und sind das Stück immer wieder durchgegangen. Sich mit zeitgenössischen Komponisten austauschen zu können, ist sicher eine große Chance, die man bei Musik von Mendelssohn nicht hat.
Es ist immer erst mal ein großes Vergnügen, einen solchen Menschen kennen zu lernen. Aber es kann auch durchaus schwierig werden, mit heutigen Komponisten über ihre Musik zu sprechen, wenn sie an einem bestimmten Ideal hängen und daraus sehr hohe Ansprüche ableiten, die man manchmal nicht ganz nachvollziehen kann. Mit Eötvös dagegen gibt es immer einen guten Austausch auf Augenhöhe, wir konnten uns sehr gut über die Botschaft seiner Musik verständigen.
Woher kommt die enge Bindung?
Sie hatten schon sehr früh ein Faible für zeitgenössische Musik. Empfinden Sie dafür eine besondere Verantwortung?
Ich kannte ihn schon lange, wir hatten uns aber etwas aus den
Pflicht klingt vielleicht zu hart, aber ich würde es jedem drin-
Foto: Felix Broede
I
sabelle Faust gilt in der Szene als „Spezialistin für alles“, auch wenn das ein Widerspruch in sich ist. Die unbändige Neugier der Geigerin reicht vom barocken Repertoire bis hin zu ganz neuen Werken. Erst im Juni brachte die 47-Jährige das von der maurischen Stadtburg Alhambra inspirierte dritte Violinkonzert von Peter Eötvös am authentischen Ort in Granada zur Uraufführung.
zur Person
Nach ihrer Ausbildung bei Christoph Poppen und Dénes Zsigmondy führte die Solistenkarriere der in Esslingen am Neckar geborenen Violinistin an die führenden Orchester der Welt. Bekannt ist Faust für ihre zahlreichen CD-Einspielungen, die ihr unter anderem den Diapason d’Or und den Gramophone Award einbrachten. In dieser Spielzeit ist sie gleich viermal Artist in Residence: in Essen, Luxemburg, Amsterdam und Madrid.
gend anraten, neue Werke zu spielen. Die „museale“ Musik kann nur davon profitieren, dass wir die heutige lebendig erhalten und ihr eine Chance geben. Zu früheren Zeiten war es ja völlig normal, dass sich Komponisten und Interpreten begegnet sind und gegenseitig befruchtet haben. Dieser gemeinsame Entstehungsprozess ist für das Verständnis der Musik unglaublich wichtig. Wir dürfen nicht stehen bleiben, es muss immer wieder Neues entstehen, die Kunst muss leben!
Sie spielen auch viel Bach. Wie kann die Interpretation seiner Musik von der Kenntnis zeitgenössischer Musik profitieren?
Was wir gedruckt auf dem Notenblatt erkennen, ist nicht in Stein gemeißelt. Es handelt sich ja nur um symbolische Schrift. Begleitumstände und genaue Vorstellungen von der Komposition können nicht mal annähernd vollständig im Notentext hinterlegt werden. Deswegen kann man zum Kern der Musik nur durch die genaue
Kenntnis über den Schöpfer und seiner Zeit vordringen. Gerade bei Bach ist das extrem wichtig, es gibt da bis heute mehr Fragezeichen als Antworten. Was ist buchstäblich gemeint, wo gibt es Freiheiten bei Tempo und Artikulation? Das ist bei jedem Komponisten anders. Haben nicht alle Musiker die gleiche wissenschaftliche Quellenlage zur Verfügung?
Von Bach gibt es sehr wenige authentische Informationen, November 2019 concerti 11
Interview
bei seinen Kollegen rundhe rum dagegen viele unterschiedliche Regeln. Galten sie auch bei ihm? Und wenn ja, wer legt sie richtig aus? Das hat immer auch mit der musikalischen Seele des Interpreten zu tun – ein sehr weites Feld. Sie sind bekannt dafür, dass Sie auch gern direkt mit Orchestermusikern am Dirigenten vorbei sprechen, um Ihre Ideen zu kommunizieren. Geht das gut?
Erst wenn ein wirklicher Dialog entsteht, wird ein Konzert spannend. Dann kann auch der Solist auf die Musiker reagieren, die sofort merken, dass da einer steht, der nicht nur an der Rampe geigt, wie er es bei jedem anderen Orchester auch macht, sondern die Partitur als Gesamtbild im Kopf hat. Mögen Sie diese Livesituation lieber als das Studio?
Ich mag beides. Die Akustik eines Saales beeinflusst schon mal unbewusst das Spiel, ebenso wie die Tagesverfassung. Dann entsteht mit jedem Pu blikum eine unterschiedliche Interaktion. Im Studio kann man dafür sehr gut am Detail arbeiten und entsprechend viel ausprobieren, sich selbst in die Rolle des Zuhörers begeben. Das Mikrofon steht sehr nah, was mir sehr entgegenkommt, weil mir feinste Abstufungen wichtig sind. Sie waren kein Wunderkind und durften sich kontinuierlich bis zu den ersten Wettbewerbserfolgen weiterentwickeln. Die nahmen aber ihren Anfang im familiären Streichquartett. Wie stark prägte Sie diese 12 concerti November 2019
kammermusikalische Erfahrung?
Wenn man als Kind dagegen ganz alleine sechs Stunden am Tag Paganini-Capricen rauf und runter übt, dann hat man nicht dasselbe gelernt.
Diese fünf Jahre im Alter zwischen elf und fünfzehn bilden den Grundstock meines musikalischen Denkens und vor allem meines musikalischen Legt die kommerzorientierte Fühlens. Sie haben mich ge- Wettbewerbskultur zu viel lehrt, Verstand und Intuition Wert auf derart puristischgleichermaßen für die Kunst technische Brillanz? einzusetzen. Deswegen ist mir Ohne Frage brennt der Durst die Kammermusik heilig, da des Publikums, der Veranstalgeht mir in jedem Projekt das ter und Plattenfirmen nach Herz auf. Nur die Königsdiszi- „Frischfleisch“ enorm. Junge plin Streichquartett kann ich Talente werden dadurch derzeit nicht voll auskosten, schnell verheizt. Oft weist sie weil man dafür eine längerfris- auch niemand darauf hin, dass tig aufeinander eingespielte es kein Ende des Lernens gibt. Truppe braucht. Ich hoffe, einst Gerade auf so einem schwer zu dahin zurückzukehren, wenn bewältigenden Instrument wie ich nicht mehr so viel reisen der Geige kann man sich wunderbar an technisiertem Üben will. abarbeiten, ohne je den Kern Was ist so wichtig am der Musik zu erreichen. PerZusammenspiel von Verstand fektion allein trägt keine lange und Intuition? Karriere, die zudem viel mehr Wenn man im frühesten Alter zu bieten hat als schnellen Eranfängt, steht die Imitation des folg. Es braucht ein gutes UmLehrers im Vordergrund. In feld und kluge Lehrer, die verdieser Zeit entwickelt sich die mitteln, dass der Spaß erst Intuition. Die Analyse tritt spä- anfängt, wenn die Basis gelegt ter hinzu, um ein Werk tief- ist. gründig zu verstehen und seine Botschaft vermitteln zu Wann ist dieser spannende können, so wie man sie selbst Punkt erreicht? für sich erkannt zu haben Wenn ich nicht mehr Sklave glaubt. Ich hatte das Glück, die- der Geige bin, sondern sie als sen Zeitpunkt früh zu erleben, mein Werkzeug betrachte, mit weil man im Streichquartett, dem ich Musik produzieren noch dazu am zweiten Pult, kann. gezwungen ist, die Partitur zu studieren, aufeinander zu hö- An Ihnen scheint eine gute ren und zu reagieren. In die- Pädagogin verloren gegangen sem enthusiastischen Alter ist zu sein. es ein Quell überschäumender Leider fehlen mir dafür Zeit Freude, wenn sich alles zusam- und Energie und vielleicht menfügt und man etwa er- auch die Geduld. Ich hoffe aber kennt, wie die Stimmen zuei- sehr, dass der Ruf fürs Weiternander in Beziehung stehen. geben an Schüler noch in mir Bei all diesen großen Emotio- erwacht und ich mich später nen wird quasi nebenbei der auch dem Unterrichten widanalytische Geist geweckt. men werde.
4. - 19. APRIL Konzert-TIPPs
Nürnberg Di. 12.11., 19:30 Uhr Meistersingerhalle Isabelle Faust (Violine), Christian Poltéra (Violoncello), Orchestre des Champs-Élysées, Philippe Herreweghe (Leitung). Brahms: Doppelkonzert a-Moll op. 102, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 Stuttgart Mi. 13.11., 20:00 Uhr Liederhalle Künstler & Programm siehe Nürnberg Freiburg Do. 14.11., 20:00 Uhr Konzerthaus Künstler & Programm siehe Nürnberg Frankfurt Fr. 15.11., 20:00 Uhr Alte Oper Künstler & Programm siehe Nürnberg Essen Sa. 16.11., 20:00 Uhr Philharmonie Künstler & Programm siehe Nürnberg Bayreuth Mi. 27.11., 20:00 Uhr Das Zentrum Bayreuth Isabelle Faust (Violine), Alexander Melnikov (Klavier). Beethoven: Violinsonaten Nr. 6 A-Dur, Nr. 7 c-Moll & Nr. 8 G-Dur Essen Sa. 30.11., 20:00 Uhr, So. 1.12., 15:00 & 18:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Beethoven: Violinsonaten Nr. 1–9. Isabelle Faust (Violine), Alexander Melnikov (Klavier) Berlin Fr. 6.12., 20:00 Uhr Komische Oper Nadja Mchantaf (Sopran), Isabelle Faust (Violine), MarieElisabeth Hecker (Violoncello), Ainārs Rubiķis (Leitung). Rimski-Korsakow: Suite aus der Oper „Schneeflöckchen“, Ravel: „Scheherazade“ Liederzyklus op. 41, Brahms: Doppelkonzert a-Moll op. 102 München So. 12.1., 11:00 Uhr, Mo. 13.1., 20:00 Uhr & Di. 14.1.2020, 20:00 Uhr Nationaltheater Isabelle Faust (Violine), Antoine Tamestit (Viola), Bayerisches Staatsorchester, Vladimir Jurowski (Leitung). Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll Bonn Fr. 17.1.2020, 20:00 Uhr Bundeskunsthalle Eröffnungskonzert der BTHVN WOCHE. Isabelle Faust (Violine), Daniel Sepec (Violine), Tabea Zimmermann (Viola), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier), Belcea Quartet. Beethoven: Klaviertrio Es-Dur op. 1/1, Streichtrio G-Dur op. 9/1 & Streichquartett F-Dur op. 59/1 Bonn Sa. 18.1., So. 19.1. & Mo. 20.1.2020, 19:30 Uhr Beethovenhaus BTHVN-Woche: Beethoven Pur. Isabelle Faust (Violine), Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier), Novus String Quartet, Belcea Quartet CD-Tipp
Bach: Violinkonzerte BWV 1042, 1043, 1052 & 1056, Triosonaten BWV 527 & 529 Isabelle Faust (Violine), Akademie für Alte Musik Berlin. harmonia mundi
OSTERFESTIVAL IM HERZEN DER PROVENCE MARTHA ARGERICH • RENAUD CAPUÇON JUAN DIEGO FLÓREZ • LISETTE OROPESA VALERY GERGIEV • JOHN ELIOT GARDINER PHILIPPE JAROUSSKY • DENIS MATSUEV ANNE-SOPHIE MUTTER • QUATUOR ÉBÈNE LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA...
festivalpaques.com Renaud Capuçon, Martha Argerich © Caroline Doutre
Opern-Inszenierung des Monats
Mobilmachung durch Musik Regisseur Tobias Kratzer rettet Rossinis Schiller-Oper Guillaume Tell vor dem Klischee der Folklore, findet beklemmende wie berĂźhrende Bilder einer packenden Parabel. Von Peter Krause
Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats
Opern-Inszenierung des Monats
WEITERE KRITIKEN
(Fast) jenseits aller Folklore: Tobias Kratzers Inszenierung von Guillaume Tell
KASSEL 14.9.2019
Ein Held in kurzen Hosen Wagner: Siegfried Staatstheater Kassel. Francesco Angelico (Leitung), Markus Dietz (Regie), Daniel Brenna, Arnold Bezuyen, Kelly Cae Hogan, Egils Silins Weiterer Termin: 26.10.
16 concerti November 2019
mit Aufmerksamkeit für jedes Detail die Geschichte eines zivilisierten Widerstands. Liebevolle, handwerklich fantastisch gearbeitete Genauigkeit und Poesie gehen hier vor platter politischer Provokation, womit Kratzer nicht zuletzt eine seltene Versöhnung im MusiktheaterDiskurs der Gegenwart bewirkt: jene von Regietheater und Sängeroper. Gerade aus der Behutsamkeit heraus entstehen an diesem großen Abend des Musiktheaters beklemmende wie berührende Bilder. Ganz in seinem Element ist Lyons Musikchef Daniele Rustioni, der mit einem das Feuer des Dramas durch Differenzierung maximierenden Zugriff deutlich macht, wie sehr Rossini hier Verdi vorbereitet. LYON 5.10.2019
Rossini: Guillaume Tell Daniele Rustioni (Leitung), Tobias Kratzer (Regie), Nicola Alaimo, John Osborn, Jane Archibald
BERLIN 3.10.2019
Unterschichten fernsehen mit Musik Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor Staatsoper Berlin. Daniel Barenboim (Ltg), David Bösch (Regie), René Pape, Michael Volle, Pavol Breslik, Mandy Fredrich, Michaela Schuster, Anna Prohaska
oper David Böschs Regie gerät so flach wie der Pool hinterm Haus, Daniel Barenboim hält am Pult wacker dagegen. Und zwei der größten Wagner-Recken wandeln auf herrlich komischen Abwegen. (JL) Alle aktuellen Opern-Kritiken auch auf concerti.de/oper sowie auf facebook und twitter
Foto vorherige Doppelseite: Bertrand Stofleth, Fotos: Bertrand Stofleth, N. Klinger, Monika Rittershaus
B
öse Menschen singen keine Lieder. Die Schweizer in der Schiller-Oper von Gioachino Rossini sind bei Tobias Kratzer an der Opéra de Lyon allesamt Menschen, die Musik machen. Also gar keine naturnahen Almöhis oder Ziegenhirten, sondern eine Gruppe von in Einheitsschwarz gewandeten Kunstfreunden, deren gemeinsames Musizieren ihnen Identität stiftet. Der konzeptionelle Trick ist einfach, er wendet Rossinis hier ungekürzte, mit Balletteinlagen aufgemotzte Grand Opéra zur Parabel über Gut und Böse, über Kultur und Barbarei. Doch in keinem Moment wird die Geschichte ins Unterkomplexe verniedlicht. Vielmehr öffnet das Bild von einer musizierenden Gemeinschaft ungeahnte Assoziationsräume. Die Inszenierung wird zum Befreiungsschlag: Sie erzählt uns jenseits von Folklore, Historismus und Glorifizierung von Heldentum ach so freiheitsliebender Helvetier
Oper Markus Dietz lässt dem Zuschauer mit seiner exemplarischen Deutung genug Raum, um die Geschichte mit seiner Welterfahrung zu konfrontieren. Ein grandioser „Ring“ ist weit fortgeschritten! (RB)
OPERN-FEUILLETON
Made in DDR Sie waren schwer en vogue, gerieten aber nach der Wende zu Unrecht in Vergessenheit: Musicals in Ostdeutschland . Von Roland H. Dippel
V
ergessen oder verdrängt, ostalgisch oder anachronistisch? Dreißig Jahre nach dem Mauerfall erinnern sich nur wenige daran, dass es in der DDR eine überaus lebendige Musical- und Operetten-Kultur gab. Über 200 Musicals, Operetten und Musikalische Lustspiele erlebten ihre Uraufführung. Heute sind die meisten DDR-Titel vergessen – genauso wie die Handvoll westdeutscher Musicals, die 18 concerti November 2019
sich neben den Importen vom Broadway einige Jahre lang behaupten konnten. Für die Entwicklung des DDReigenen „Heiteren Musiktheaters“ gab es pragmatische, wirtschaftliche und ästhetische Gründe. Trotz starker Rabatte waren die Tantiemen von Westmusicals für die DDR viel zu hoch, um damit den Bedarf ausreichend befriedigen zu können. Einige Produktionen wie Anatevka (Fiedler auf
dem Dach) unter Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin oder Hello, Dolly! mit Gisela May am Metropoltheater sind heute legendär. Doch schon in den Jahren vor dem Mauerfall 1989 erstarben die Bemühungen um ein konkurrenzfähiges eigenes Musical, das ein höheres Niveau haben sollte als die „kapitalistische Verblödungsindustrie“ (Kurt Hager). Einige DDR-Titel erlangten Kultstatus. Zu diesen
Foto: Juliane Menzel
Mein Freund Bunbury am Brandenburger Theater
gehörten die meisten Titel von Gerd Natschinski, der bis zu seinem Tod 2015 alle NachwendeProduktionen seines Hauptwerks Mein Freund Bunbury (1964) besucht hatte. Oder In Frisco ist der Teufel los von Guido Masanetz, dem die Musikalische Komödie Leipzig 2015 zum 101. Geburtstag noch eine Aufführung seines Werks bescherte. In der DDR wurde intensiv darüber theoretisiert, wie ein Musical-Repertoire für das eigene Ensemble- und Mehrsparten-System aussehen könnte.
Brandenburg an der Havel Sa. 28.12., 19:30 Uhr Theater Natschinski: Mein Freund Bunbury. Hannes Ferrand (Leitung), Frank Martin Widmaier (Regie). Weitere Termine: 29., 30. & 31.12. Leipzig Do. 31.10., 14:30 Uhr Musikalische Komödie (Restaurant Lortzing) Themennachmittag „Das heitere Musiktheater in der DDR“. Stefan Klingele, Christian Geltinger (Moderation)
Dresden
OPERN-TIPPs
Semperoper
Späte Renaissance des Musicals der DDR?
Als Peter Lund 1998 an der Neuköllner Oper eine freche Variante des in der DDR zwar gerühmten, aber aufgrund des darin kurz vor dem Mauerbau thematisierten Ost-West-Wetteiferns nicht gespielten Übergangswerks Messeschlager Gisela herausbrachte, war die Hoffnung auf die Renaissance des Musicals made in DDR groß. Heute liegt das Aufführungsmaterial unerschlossen in den Depots eines großen Verlags der alten Bundesländer. Trotzdem ist es nicht ganz still um das DDR-Musical: Als hauseigene Musik theater-Produktion des Theaters Brandenburg spielt man dort seit dem 4. Oktober Mein Freund Bunbury. Identifikationsmagnet Dagmar Frederic singt als Lady Bracknell den Evergreen Ein bisschen Horror und ein bisschen Sex. An der Musikalischen Komödie Leipzig lädt Musikdirektor Stefan Klingele am 31. Oktober ein zu einem Themennachmittag über das DDR-Musical. Noch sind also das DDR-Musical und die „Operette Ost“, über die das Zentrum für Populäre Kultur und Musik Freiburg eine Publikation vorbereitet, nicht ganz verloren. Welche Bedeutung das Genre vor 1989 hatte, zeigt der Stellenplan der Musikalischen Komödie im Jahr der Wende: 44 feste Solo-Positionen gibt es heute nicht einmal mehr an ganz großen Opernhäusern wie in München oder Berlin.
Premiere 5. Dezember 2019 Eine Kooperation des Semperoper Ballett und der Pina Bausch Foundation in Zusammenarbeit mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch Sächsischer Staatsopernchor Dresden, Sächsische Staatskapelle Dresden semperoper.de Motiv: Gerhard Richter
Opern-Tipps
Winterliche Ohrwürmer
Stephen Sondheims Sunday in the Park with George ist derzeit im sächsischen Radebeul zu erleben
D
ie Sehnsucht nach Webbers Evita ist ungebrochen. So erstaunt es nicht, dass die vergötterte First Lady Argentiniens immer wieder auf den Bühnenbrettern landet – als nächstes am Mainfranken Theater Würzburg und am Theater Nordhausen, dessen Position als Harzer Musical-Hochburg die Operndirektorin Anette Leistenschneider mit Nachdruck stabilisiert. Im Herbst zeichnen sich Trends und Tendenzen der Szene regelmäßig deutlicher ab als in der sommerlichen Festspielsaison, weil viele Theater mit Neuproduktionen von Musicals an ihr Festtagspublikum zwischen den Jahren denken. 20 concerti November 2019
Paradigmenwechsel ab. So hat, wie Produktionen in Altenburg-Gera, Plauen-Zwickau und im Studio des Theaters Erfurt bestätigen, das Scheidungsdramolett The Last Five Years von Jason Robert Brown die früher allgegenwärtigen Ehekomödie I Do! I Do! (Das musikalische Himmelbett) inzwischen weitgehend abgelöst. Sujets und dramatische Kraftfelder des Musicals werden schärfer und stärker. Auch ein neuer opernnaher Dauerbrenner kündigt sich an, wenn Doktor Schiwago mit der Musik der Amerikanerin Lucy Simon nach der ausverkauften Serie in der Musikalischen Dabei zählt man Charakterko- Komödie Leipzig im November mödien wie My Fair Lady oder im Theater Lüneburg herausFrank Loessers Broadway- kommt. Die Spitzenposition Legende Guys and Dolls heute von Webbers Jesus Christ Sufast schon zur Operette. Beide perstar, mit dem die Oper Gattungen sind an den Mehr- Wuppertal ihr Publikum bespartentheatern des deutschen schert, bleibt trotzdem unanSprachraums durch Produkti- gefochten. onsform und Spielbetrieb eng verflochten. Das Musical- Macbeth wird nicht benötigt Angebot ist vielfältiger und Früher galt er als speziell, aber experimentierfreudiger als heute hat Stephan Sondheim noch vor einigen Jahren. Die den Gout des Besonderen wie Kunstform Musical profitiert sein Landsmann Philip Glass enorm von der Unsicherheit für die Oper: Das Musical der Theater, ob sie in Operet- braucht keinen Mörder wie ten lieber nostalgische Kli- Macbeth, solange es Mrs. Loschees oder genderkorrekte vetts und Sweeney Todds Frechheiten kultivieren sollen. Fleischpasteten gibt. SondAuch beim Musical zeichnet heim-Fans sollten sich Sunday sich ein Generationen- und In The Park With George in
Foto: Pawel Sosnowski
Eheliche Kalamitäten, Märchenkönige und andere Pikanterien: In der kalten Jahreszeit haben Musicals wieder Hochkonjunktur. Von Roland H. Dippel
der neuen deutschen Übersetzung von Robin Kulisch an den Landesbühnen Sachsen ebenso wenig entgehen lassen wie Follies – Glanz und Schatten der Revue. Dort inszeniert Martin G. Berger, einer der Shooting-Stars des jungen in-
telligenten Musiktheaters durch seine gewitzte Liebe für verspielte Genres. Stabil bleibt die Hochkonjunktur des historischen Musicals mit Lokalkolorit. So erlebt Franz Hummels und Susan Oswells Ludwig II. – Sehn-
sucht nach dem Paradies ein Comeback. Erstmals nach der Uraufführung im Festspielhaus Füssen begegnet man im Theater Regensburg dem bayerischen Märchenkönig wieder mit Cannabis und anderen Pikanterien.
PREMIEREN-und opernTermine
Dresden Sa. 2.11., 19:30 Uhr Staatsoperette Sondheim: Follies – Glanz und Schatten der Revue. Peter Christian Feigel (Leitung), Martin G. Berger (Regie). Weitere Termine: 3., 5., 6., 21. & 22.11., 28. & 29.12.2019, 11. & 12.1., 22.2.2020 Radebeul So. 3.11., 15:00 Uhr Hauptbühne Sondheim: Sunday in the Park with George. Hans-Peter Preu (Leitung), Sebastian Rietschel (Regie). Weitere Termine: 23.11., 13.12.2019, 20.3.2020 Flensburg Sa. 16.11., 19:30 Uhr Landestheater Schleswig-Holstein Loesser: Guys and Dolls. Ingo Martin Stadtmüller (Leitung), Markus Hertel (Regie). Weitere Termine: 19. & 23.11., 1., 3., 10., 20. & 31.12.2019, 23.1. & 9.2.2020 Lüneburg Sa. 16.11., 20:00 Uhr (Premiere) Theater Simon: Doktor Schiwago. Ulrich Stöcker (Leitung), Olaf Strieb (Regie). Weitere Termine: 22. & 24.11., 3., 6., 18. & 26.12.2019
CONFISSERIE SPRÜNGLI PRÄSENTIERT
Erfurt Fr. 22.11., 20:30 Uhr (Premiere) Studio Box Brown: The Last Five Years. William Ward Murta (Leitung), Nico Rabenald (Regie). Weitere Termine: 23. & 30.11., 12., 19., 21., 27., 28. & 29.12.2019 Nordhausen Fr. 29.11., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Lloyd Webber: Evita. Henning Ehlert (Leitung), Anette Leistenschneider (Regie). Weitere Termine: 7., 8., 13., 30. & 31.12.2019, 30.1., 23.2., 27. & 28.5.2020 Würzburg Sa. 30.11., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Lloyd Webber: Evita. Gábor Hontvári (Leitung), Matthew Ferraro (Regie). Weitere Termine: 8., 12., 15., 20. & 31.12.2019, 5., 9., 19. & 28.1., 12. & 16.2., 3. & 8.4., 17. & 31.5.2020
OEKOL AMPAD
Regensburg Sa. 7.12., 19:30 Uhr (Premiere) Theater am Bismarckplatz Hummel: Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies. Chin-Chao Lin (Leitung), Sam Brown (Regie). Weitere Termine: 11., 13. & 16.12.2019, 12., 18. & 29.1.2020 Biel Fr. 13.12., 19:30 Uhr (Premiere) Stadttheater Sondheim: Sweeney Todd. Iwan Wassilevski (Leitung), Oliver Tambosi (Regie). Weitere Termine: 15. & 27.12.2019 Wuppertal Fr. 20.12., 19:30 Uhr (Premiere) Opernhaus Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar. Jürgen Grimm (Leitung), Erik Petersen (Regie). Weitere Termine: 21., 28., 29. & 13.12.2019, 3.1., 9. & 23.2., 2., 13., 26. & 30.4., 10. & 21.5.2020
10 –24 11 2019
BASEL 10.11. GIDON KREMER KREMERATA BALTICA
Salzburg Fr. 6.12., 19:30 Uhr (Premiere) Landestheater Loewe: My Fair Lady. Iwan Davies (Leitung), Andreas Gergen (Regie). Weitere Termine: 13., 15., 17., 19., 22., 26., 28. & 29.12.2019
24.11. GROSSE SYNAGOGE BASEL «DIE WEISSAGUNG DES JESAJA» WDR RUNDFUNKCHOR KNABENKANTOREI BASEL, SOLISTEN
12.11. «GOETHE UND GHETTO»
JÜDISCHES MUSEUM SCHWEIZ / GALERIE UND STADTKINO BASEL
20.11. DER WUNDERBARE FERNFLUG
17.11. TRIO À LA KODÁLY
FAMILIENKONZERT, MUSEUM TINGUELY
THE BIRD’S EYE JAZZ CLUB
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November 2019 concerti 21
250. Jubiläum der königlichen Oper von Versailles 1770-2020 Oper
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Versailles bei Ihnen zu Hause! Die gesamte Sammlung des neuen CD-Labels Château de Versailles Spectacles finden Sie in allen üblichen Verkaufsstellen.
tipps & termine Das Musikleben in Hessen im November
Foto: Jean-Baptiste Millot
Entdeckte als Jugendlicher sein Liebe zur Blockflöte: Maurice Steger. Mehr dazu auf Seite 4.
2_Porträt Neu im Einklang Nach dreißig Jahren Ensemblegeschichte stehen beim Artemis
Quartett die Zeichen auf Neuanfang. Dennoch geht es mit lange erarbeiteten Idealen auch um Kontinuität 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion 8_Klassikprogramm concerti 11.19 Hessen 1
Porträt
Neu im Einklang Nach dreißig Jahren Ensemblegeschichte stehen beim artemis quartett die Zeichen auf Neuanfang. Dennoch geht es mit lange erarbeiteten Idealen auch um Kontinuität. Von Johann Buddecke
E
s geht nach oben auf dem Weg in die Unterrichtsklasse des Artemis Quartetts in der Berliner Universität der Künste. Bratschist Gregor Sigl und die Violinistin Suyoen Kim steuern die unprätentiöse Nebentreppe an, sind sich auf Anhieb einig. Beide wirken wie ein perfekt eingespieltes Team, doch Kim ist erst vor Kurzem zu dem 1989 gegründeten Quartett hinzugestoßen. Die Vorge2 Hessen concerti 11.19
schichte: Pünktlich zum dreißigjährigen Jubiläum des Ensembles erreichte die Klassikwelt die Nachricht vom Ausscheiden des Cellisten und letzten verbliebenen Gründungsmitglieds Eckard Runge und der Violinistin Anthea Kreston. Abschied und Neubeginn
Mit Kim und der Cellistin Harriet Krijgh sind schnell zwei
Neumitglieder gefunden, anschließend ging es auf Abschiedstournee, die man kurzerhand als Sextett spielte. Eine Staffelübergabe, die sowohl für die ausgeschiedenen Kollegen als Geste der Dankbarkeit als auch für die beiden Neumitglieder als Willkommensgeschenk zu verstehen war, wie Sigl rückblickend berichtet. „Nun sind wir wieder in der Situation, in der wir alle
Foto: Felix Broede
Packen es neu an: Harriet Krijgh, Gregor Sigl, Vineta Sareika und Suyoen Kim (v. l.)
The
Bedingungsloses Zusammenspiel
Für Kim war die Entscheidung, als festes Mitglied einzusteigen, daher nicht leicht. „Der Druck am Anfang war sehr hoch. Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich es wirklich kann.“ Fortan soll einzig das bedingungslose Musizieren im Mittelpunkt stehen. Dass die Vier dabei mehr der Musik als unbedingt dem Publikum entsprechen mögen, ist ein Grundsatz, den das Quartett nicht aufgeben möchte. Zusammen wird bis ins letzte Detail am Zusammenspiel, an Klangfarben und At-
Ex
Stadthalle –
mosphäre getüftelt, in den Proben mit Ton- und Videoaufzeichnung gearbeitet oder die Meinung vertrauter Künstlerpersönlichkeiten eingeholt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dabei liegt die Schwierigkeit laut Sigl darin, den eigenen Quartettklang nie objektiv und mit den Ohren eines Konzertbesuchers wahrnehmen zu können. Das Potenzial der neuen Besetzung spüren beide jetzt schon, man gibt sich dennoch Zeit, bis tatsächlich jede Bogenbewegung für den anderen zur Selbstverständlichkeit wird. Von dem 2015 verstorbenen Bratschisten des Quartetts, Friedemann Weigle, ist Sigl der Satz in Erinnerung geblieben, dass ein Quartett fünf Jahre braucht, bis es wirklich zusammenspielen würde. Und auch in diesem Punkt sind sich Kim und Sigl wieder einig: „Eine blinde Vertrautheit auf allen Ebenen des Zusammenspiels muss erst wachsen“, erzählt die Violinistin gelassen. „Aber zu wissen, dass da noch etwas kommt, was darauf wartet, entdeckt zu werden, ist einfach toll.“
20 Uhr el , r e b m e z e D 11. is Kass Kongress Pala
vier mit demselben Enthusiasmus und derselben Neugier die Sache anpacken.“ Sigl vergleicht das Quartettspiel gerne mit Hochleistungssport, bei dem nur ein geringer Prozentteil der Leistung einen großen Unterschied macht. „Das sind schwer zu beschreibende Winzigkeiten, die für uns als Quartett dann doch die Welt bedeuten.“ Jetzt steht also alles auf Anfang beim Artemis Quartett, und doch betonen Sigl und Kim, dass sie in jedem Fall eine Fortsetzung der lange erarbeiteten Ideale des Quartetts anstreben. Es geht um Kontinuität. Schon seit der Gründung an der Lübecker Musikhochschule zählt einzig das Kollektiv der Mitglieder: Gleichberechtigung in allen vier Stimmen, wodurch das Quartett – in seiner dreißigjährigen Karriere geprägt durch die Persönlichkeiten seiner Mitglieder – heute als maßgebend in der internationalen Kammermusikszene wahrgenommen wird. „Diesen grundsätzlichen Geist gilt es zu bewahren“, hebt Sigl entschieden hervor.
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Le Concert Olympique Jan Caeyers, Dirigent
Konzert-TIPP
Frankfurt Do. 7.11., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozartsaal) Artemis Quartett. Schubert: Streichquartett Nr. 12 c-Moll D 703 „Quartettsatz“ & Streichquartett Nr. 15 G-Dur D 887, Bartók: Streichquartett Nr. 6
Kristian Bezuidenhout, Klavier
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 8 „Pathétique“ Klavierkonzert Nr. 1 Sinfonie Nr. 3 „Eroica“
CD-Tipp
Schostakowitsch: Klavierquintett, Streichquartette Nr. 5 & 7 Artemis Quartett, Elisabeth Leonskaja (Klavier). Erato
Tickets: 01806 / 700 733, clsx.de, reservix.de und an allen bekannten VVK-Stellen. Ab 15 € / ermäßigt 7,50 € zzgl. Gebühren
Tipps & Termine
In seiner Doppelfunktion als Solist und Leiter fühlt er sich sehr wohl Frankfurt Maurice Steger und die Blockflöte – das war keine Liebe auf den ersten Blick. Dafür aber auf den zweiten.
A
uch bei Maurice Steger war der Einstieg in die Kunst des Blockflötenspiels ganz klassisch: Er lernte es in der Schule und hatte wie so viele andere Kinder seine Probleme mit diesem Instrument. Liebe auf den ersten Blick war es also nicht. Dafür aber auf den zweiten: Mit dreizehn Jahren, so beschreibt es Steger gerne, machte es plötzlich „klick“. Alles, was er mit dem Instrument tun wollte, konnte er auch verwirklichen. Er wusste plötzlich, wie man zu üben hatte und welche musikalischen Ziele er sich stecken musste, um: Musik zu
4 Hessen concerti 11.19
machen auf einem Instrument, mit dem man weit mehr konnte, als einfach nur unterm Weihnachtsbaum ein paar Lieder zu trällern. Der Schweizer drang immer tiefer in die Blockflötenkunst hinein, befasste sich schon als Jugendlicher mit Alter Musik und der historisch informierten Aufführungspraxis. Doch wie so viele Musiker, die sich mit historischer Aufführungspraxis beschäftigen, musste auch Steger Kompromisse finden, allein schon deshalb, weil Blockflöten, wie sie etwa in der Barockzeit gebaut wurden, keinen modernen Konzertsaal mit Klang erfüllen
können. Im Laufe der Zeit wurde der Blockflötist immer öfter angefragt, seine Orchesterprojekte auch selbst zu leiten, was ihn zu Marcus Creed und Reinhard Goebel führte, die ihm wichtige Impulse in der Dirigierkunst gaben. Seitdem ist Steger immer öfter in Doppelfunktion als Solist und Leiter zu erleben – wie etwa in diesem Monat im hr-Sendesaal in Frankfurt. Maximilian Theiss Do. 7.11. & Fr. 8.11., 20:00 Uhr hr-Sendesaal Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Carsten Wilkening (Fagott), hr-Sinfonie orchester. Werke von Telemann, Brescianello, Geminiani & Monza
Fotos: Igor Cat/Molina Visuals, Dirk Brzoska
Auf den Luftstrom kommt es an – beim Segeln wie beim Flötespielen: La tempesta di mare (»Meeressturm«) heißt eine Sinfonia des Komponisten Carlo Monza (1735–1801), die Maurice Steger in Frankfurt dirigiert.
I
ch kann nicht einschlafen!“ – Die meisten Eltern kennen diesen Satz nur zu gut. Schnuffeltuch oder Kuscheltier können in dieser Situation helfen, aber was tun, wenn sie auf einmal verschwunden sind? Wie sich das anfühlt, erlebt die kleine Shira. Allerdings ist ihre Einschlafhilfe etwas abstrakter: ihr Lied. Dieses kann sie einfach nicht mehr finden. Auf der Suche danach stöbert Shira auf dem Dachboden herum und bringt diesen prompt zum Klingen. Denn mit ihrer Stimme kann sie nicht nur Emotionen wecken, sondern Menschen, Tiere und auch Dinge verzaubern. „Das Stück entstand aus der Motivation, klassische Musik, Lieder, Arien einem jungen Publikum näher bringen zu wollen“, erklärt Regisseurin Sophie Pompe. Und so lässt Shira mit Wolfgang Amadeus Mozarts Komm, lieber Mai, und mache Blumen auf dem Dachboden erblühen oder mit Antonín Dvořáks „Lied an den Mond“ aus seiner Oper Rusalka den Mond im Zimmer aufgehen. Daneben erklingen Arien und Lieder von Giacomo Puccini oder Benjamin Britten. Shira ist hebräisch und bedeutet »singen«
Die kleine Shira wird von ihrer Namensgeberin, der Sopranistin Shira Patchornik verkörpert. Dass ihr Name für die Hauptfigur übernommen wurde ist einer schönen Koinzidenz geschuldet: Shira ist hebräisch und bedeutet „singen“. „In Shira Patshornik haben wir eine perfekte Partnerin gefunden, die unglaublich gern für Kinder arbeitet“, sagt Sophie Pompe. Die israelische Sänge-
Die Zauberkraft der eigenen Stimme entdecken Wiesbaden Im Märchen Das verschwundene Lied bringt ein Mädchen einen Dachboden zum Klingen
Seit der Spielzeit 2018/2019 Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden: Sopranistin Shira Patchornik spielt das Mädchen Shira
rin, die seit der letzten Spielzeit fest am Staatstheater Wiesbaden ist, studierte in Tel Aviv sowie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. In Wiesbaden überzeugte sie nicht nur als Pousette in Massenets Manon oder als Micaëla in Bizets Carmen, sondern auch in Die Zauberflöte für Kinder. Das verschwundene Lied möchte Kindern aber nicht nur durch einfaches Zuhören klassische Musik näher bringen.
Die Produktion wird zudem theaterpädagogisch begleitet, was bedeutet, dass dazu Materialien, Einführungen und Gespräche angeboten werden, die den Kindern die Thematik genauer erläutern sollen. Dann können die jungen Zuhörer auch erleben, ob Shira am Ende ihr Lied findet und endlich einschlafen kann. Irem Çatı So. 17.11., 15:00 Uhr (Premiere) Staatstheater (Studio) Das verschwundene Lied. Sophie Pompe (Regie). Musik von Mozart, Puccini, Britten u. a. Weitere Termine: 19. & 21.11.2019, 12., 13. & 14.1.2020 concerti 11.19 Hessen 5
Vier Ensembles geben sich die Klinke in die Hand Frankfurt Bei den Streichquartettfesttagen
bildet Franz Schubert den roten Faden
Hier sprudelt nicht nur das Wasser, sondern auch die Musik: Seit 2014 ist das Holzhausenschlösschen ein neuer Hort der Kammermusik
S
treichquartettfesttage – der bandwurmartige Name klingt ein bisschen trocken, obwohl das Frankfurter Holzhausenschlösschen ja ein Wasserschloss ist. 2014, als mit dem Umbau des Schlösschens ein endlich gut klingender, 142 Plätze fassender Kammermusiksaal entstanden war, wurde der mit einem Streichquartettfestival unter der schmissigeren Headline „Quartettaffairs“ eröffnet. Der Geiger Oliver Wille vom renommierten Kuss-Quartett kuratierte die Affären drei Jahre lang. Der
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Name änderte sich, Idee und Qualität blieben, denn dem Holzhausenschlösschen-Hausherrn Clemens Greve liegt die Gattung einfach am Herzen. Und die hat es nicht einfach in Frankfurt, das bekanntlich nicht die Welthauptstadt der Kammermusik ist. Nach einem Haydn-Schwerpunkt und einem mit den Streichquartetten Helmut Lachenmanns (der dafür seinen 80. Geburtstag im Schlösschen verbrachte) bildet nun Franz Schubert den roten Faden in den Programmen der vier
Quartettformationen mit bester Reputation: das casalQuartett, das Signum Quartett, das Quatuor Tchalik und das Signum Quartett. Das am neugierigsten machende ist das 2013 gegründete Tchalik Quartett, auch deshalb, weil es noch relativ unbekannt ist. Es besteht aus den vier Geschwistern Louise, Sarah, Gabriel und Marc Tchalik, die französische Familie hat russische Wurzeln, ein weiterer Tchalik-Bruder steht regelmäßig als Pianist zur Verfügung. Beim Internationalen Mozartwettbewerb 2018 in Salzburg erspielte sich das Tchalik Quartett den ersten Preis plus Sonderpreis. In Frankfurt interpretieren die Tchaliks das letzte der Quartette Franz Schuberts, das in G-Dur D 887. Das ungewöhnlichste Programm rund um Schubert hat aber das Signum Quartett gestrickt: Der aus Südafrika stammende Quartett-Bratscher Xandi van Dijk hat die SchubertLieder Die Götter Griechenlands und Du bist die Ruh’ für die Quartettbesetzung bearbeitet, quasi Franz Schubert selbst nachfolgend, der aus dem Lied Der Tod und das Mädchen einen Quartettsatz formte. Dieses Andante aus dem d-MollQuartett steht ebenso auf dem Signum-Programm wie Janáčeks erstes Streichquartett „Kreutzersonate“ und Schuberts „Rosamunde“-Quartett – alles Werke mit literarischen Vorlagen also, eine schön runde Programmidee. Stefan Schickhaus Streichquartettfesttage 15.–28.11.2019 Signum Quartett, Aris Quartett, Quatuor Tchalik & casalQuartett Holzhausenschlösschen Frankfurt
Fotos: Barbara Staubach, Justin Hyer
Tipps & Termine
Singt die Hauptpartie: Lawrence Zazzo
Auf dem Gipfel der Grausamkeit Frankfurt Händels Tamerlano ebnete den Tenören das Feld
B
ei der Uraufführung von Händels Tamerlano am Londoner Haymarket Theatre 1724 verzichtete der Kastraten-Star Senesino auf die Titelpartie und bevorzugte den konventio nellen Part des Feldherrn Andronico. Seit ihrer internationalen Verbreitung nach 1980 zählt die Titelpartie dieser Opera seria mit ausgedehnten Rezitativen zu den Aufgaben von Countertenören mit schwererem Timbre wie David Daniels oder im Bockenheimer Depot Lawrence Zazzo. Händels Zeitgenossen erkannten in dem adaptierten Sujet über die Konfrontation der asiatischen Fürsten Tamerlano und Bajazet Bezüge zur eigenen jüngeren Vergangenheit. Heute zählt die im Ehrenmord Bajazets an seiner eigenen Tochter gipfelnde Handlung zu den grausamsten der Barockopern vor 1750. Diese Härte setzte Händel auch mittels seiner Besetzungsstrategie in Szene: Bajazet wurde eine der ersten den großen Kastraten-Partien ebenbürtigen Tenor-Herausforderungen des 18. Jahrhunderts. Interpreten und Regisseure begeistern sich für den Totalschlag, zu dem Händel in einer seiner erfolgreichsten Phasen zwischen Giulio Cesare und Rodelinda ausholte. Roland H. Dippel Do. 7.11., 19:30 Uhr (Premiere) Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano. Lawrence Zazzo (Tamerlano), Karsten Januschke (Leitung), R. B. Schlather (Regie) Weitere Termine: 9., 11., 14., 16., 20., 22. & 24.11.
// ADAC Weihnachtskonzert Alte Oper Frankfurt Sonntag, 01. Dezember 2019 11.00 und 17.00 Uhr Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn Choreinstudierung: Petr Fiala Nordböhmische Philharmonie Teplice Dirigent: Marcus Bosch Konzert mit Werken von: Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Antonín Dvořák, Bedřich Smetana, Alexander Borodin, Giuseppe Verdi Tickethotline: (069) 1340 440 Karten von € 21,00 – 54,00 inkl. RMV-KombiTicket Veranstalter: ADAC Hessen-Thüringen e. V. Lyoner Straße 22 · 60528 Frankfurt Telefon (069) 6607 83-10 info@adac-musikreisen.de www.adac-musikreisen.de Datenschutz-Info: www.adac.de/hth-infopflicht concerti 11.19 Hessen 7
Programm Das Klassikprogramm für Hessen im November
1.11. Freitag Frankfurt (Main)
19:30 Oper Křenek: Der Diktator, Schwergewicht oder die Ehre der Nation & Das geheime Königreich. Lothar Zagrosek (Leitung), David Hermann (Regie) 20:00 Alte Oper Martin Helmchen (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Klaus Mäkelä (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 7 „Leningrader“ Kassel
19:30 Staatstheater Lortzing: Der Wildschütz. Tom Ryser (Regie) 20:00 Landeswohlfahrtsverband Hessen (Ständesaal) Kasseler Musiktage. Klaus Steffes-Holländer (Klavier). Telemann: Klavierfantasien, Werke von Schöllhorn, Kröll u. a. Mainz
18:00 Staatstheater Offenbach: Hoffmanns Erzählungen. Robert Houssart (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie)
2.11. Samstag Aschaffenburg
19:30 Stadthalle Martin Helmchen (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Klaus Mäkelä (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 7 „Leningrader“ Bad Soden
19:30 Tanzschule Pelzer Mendelssohn Tage der Musik: Sing Sistah Sing. Andrea Baker (voclas), Richard Lewis (piano) Bensheim
20:00 Parktheater Armida Streichquartett. Haydn: Streichquartett D-Dur op. 64/5, Berio: Glosse, Wolf: Italienische Serenade G-Dur, Verdi: Streichquartett e-Moll Darmstadt
18:00 darmstadtium Mozart: Idomeneo (halbszenisch). Konzertchor Darmstadt, Wolfgang Seeliger (Leitung) 8 Hessen concerti 11.19
Frankfurt (Main)
Frankfurt (Main)
10:00 & 12:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Rabauken & Trompeten: Feenglitzer und Koboldzauber
10:00 & 12:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Rabauken & Trompeten: Feenglitzer und Koboldzauber
17:00 St. Katharinen J. S. Bach: Kantate „Tritt auf die Glaubensbahn“ BWV 152. Alina Huppertz (Sopran), Jonathan Macker (Bass), Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden, Clemens Bosselmann (Leitung), Martin Lücker (Orgel)
17:00 Alte Oper Intime Kammermusik und große Gefühle. Annette Dasch (Sopran), Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Werke von Dvořák, Korngold, Debussy u. a.
19:30 Oper Puccini: Manon Lescaut Kassel
19:30 Schauspielhaus Fin de siècle (Premiere). Lenka Vagnerová & Johannes Wieland (Choreografie) 19:30 Staatstheater Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: I Pagliacci. Tobias Theorell (Regie) 20:00 Martinskirche Kasseler Musiktage. Mendelssohn: Elias. Johanna Winkel (Sopran), Renée Morloc (Alt), Kai Kluge (Tenor), Michael Volle (Bariton), Kammerchor & Klassische Philharmonie Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung) 20:15 tif – Theater im Fridericianum Šagor: Iason. Kristo Šagor (Regie). Musik von Katzer Wiesbaden
15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Der Froschkönig. Uwe Kraus (Erzähler) 19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie) 20:00 Kurhaus Ivan Karizna (Violoncello), Novosibirsk Philharmonic Orchestra, Thomas Sanderling (Leitung). Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur op. 48, Rokokovariationen & Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
18:00 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk (Premiere). Sebastian Weigle (Leitung), Anselm Weber (Regie) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Jazz im Mozart Saal. Das Kapital Fulda
17:00 Schlosstheater Preisträgerkonzert des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD: Klarinette, Violoncello, Fagott & Schlagzeug Kassel
19:00 Landeswohlfahrtsverband Hessen (Ständesaal) Kasseler Musiktage: Abschlusskonzert. Michael Volle (Bariton), Helmut Deutsch (Klavier). Mozart: Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer ehrt KV 619, Schubert: Lieder, Reutter: Drei Gesänge nach Hölderlin op. 56, Brahms: Vier ernste Gesänge op. 121 19:30 Staatstheater 70s in Concert Kronberg
14:00 & 16:00 Schlosshotel Kinderkonzert. Eliot Quartett. Pizz mit Witz Mainz
10:00 & 11:30 Staatstheater (Orchestersaal) Kinderkonzert. Mussorgski/Tarkmann: Bilder einer Ausstellung
Darmstadt
11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Jürgen Windfelder & Megan Chapelas (Barockvioline), Martin Lutz (Cembalo). Werke von Bonporti, Stradella, Corelli, Händel u. a.
18:00 Stadtkirche BlechReiz BrassQuintett
18:00 Staatstheater Wittenbrink: Comedian Harmonists
3.11. Sonntag
Seligenstadt
20:00 Einhardbasilika Julia Huber (Flöte), Felix Ponizy (Orgel), Camerata Fulda. Tallis: If Ye Love Me, Lassus: Missa Doulce Memoire, Rheinberger: Ave Maria, Schubert: Salve Regina u. a. Wiesbaden
15:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Der Froschkönig. Uwe Kraus (Erzähler) 16:30 Marktkirche J. S. Bach: Kantate „Tritt auf die Glaubensbahn“ BWV 152. Alina Huppertz (Sopran), Jonathan Macker (Bass), Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden, Clemens Bosselmann (Leitung), Martin Lücker (Orgel) 17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Hagen Quartett. Bartók: Streichquartett Nr. 6, Wolf: Italienische Serenade, Schubert: Streichquartett Nr. 13
5.11. Dienstag
Frankfurt (Main)
19:00 KunstKulturKirche Allerheiligen shortcuts – Experiment und Begegnung. Flock: Audiovisuelle LivePerformance mit Orm Finnendahl
19:30 Holzhausenschlösschen Eliot Quartett, Laura Ruiz Ferreres (Klarinette). Webern: Langsamer Satz für Streichquartett, Mozart: Streichquartett B-Dur KV 589 & Klarinettenquintett A-Dur KV 581
19:30 Haus der DEA Gesprächs- und Konzertabend mit Enno Poppe. Ensemble Modern Fulda
20:00 Schlosstheater Gefährliche Briefschaften. lautten compagney Berlin, Gustav Peter Wöhler (Schauspiel). Werke von Händel u. a. GieSSen
10:00 Stadttheater Kinderkonzert. Ravel trifft Strawinsky
19:30 Holzhausenschlösschen Emil Mangelsdorff-Quartett
20:00 Stadttheater Ivan Krastev (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Eraldo Salmieri (Leitung). Wladigerow: Violinkonzert Nr. 1 f-Moll, Ravel: La Valse, Strawinsky: Der Feuervogel
Offenbach (Main)
Offenbach (Main)
19:00 Metzlerscher Badetempel Jacques Offenbach in Offenbach. Ralf-Olivier Schwarz (Vortrag). Isaac Offenbach
19:30 Büsingpalais Jacques Offenbach in Offenbach. Michael Quast (Gesang), Rhodi Britton (Klavier). Offenbach: Orpheus in der Unterwelt
4.11. Montag Frankfurt (Main)
6.11. Mittwoch
Frankfurt (Main)
20:00 Alte Oper Klassik Radio live in Concert. Klassik Radio Pops Orchestra, Nic Raine (Leitung) Mainz
20:00 Frankfurter Hof Martin Albrecht (Klavier). Werke von Skrjabin, J. S. Bach, Strawinsky, Bartók u. a. Rüsselsheim
20:00 Theater DanceWorks Chicago Wiesbaden
19:30 Staatstheater Kálmán: Gräfin Mariza. Christoph Stiller (Leitung), Thomas Enzinger (Regie) 20:00 Kurhaus Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Händel: Concerto grosso C-Dur „Ale xanderfest“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 25 C-Dur KV 503, Schubert: Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125
Oper
Turandot
Dramma lirico von Giacomo Puccini Valentin Schwarz am 07. und 30. November „Ein großer Opernabend in Darmstadt“ (Darmstädter Echo) REGIE
VORSTELLUNGEN
Fidelio
Oper von Ludwig van Beethoven Kammermusik von Annette Schlünz REGIE
Paul-Georg Dittrich am 10. und 22. November
VORSTELLUNGEN
Trouble in Tahiti / Twice through the heart VORSTELLUNG
am 17. November
„Zwei lohnende Raritäten im Kammerspiel-Keller des Staatstheaters.“ (Frankfurter Neue Presse) STAATSTHEATER-DARMSTADT.DE KARTENTELEFON 06151 28 11 600
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
© gggrafik / Götz Gramlich
Oper von Leonard Bernstein / Monodrama von Marc-Anthony Turnage
concerti 11.19 Hessen 9
Klassikprogramm
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Darmstadt
19:30 Staatstheater Puccini: Turandot. Giuseppe Finzi (Leitung), Valentin Schwarz (Regie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt. Beethoven: Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 18/3, Pärt: Fratres, Schnittke: Streichquartett Nr. 3, Schubert: Streichquartett G-Dur D 887 Frankfurt (Main)
19:00 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk 19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano (Premiere). Karsten Januschke (Leitung), R. B. Schlather (Regie) 19:30 Musikhochschule Musik für Stummfilme. Studierende der Musikhochschule, Kammerphilharmonie Frankfurt am Main 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Artemis Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703 u. a. Weitere Infos siehe Tipp 20:00 hr-Sendesaal Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Carsten Wilkening (Fagott), hr-Sinfonieorchester. Telemann: Ouvertüre g-Moll, Konzert F-Dur für Blockflöte und Fagott & Konzert D-Dur für drei Trompeten, Pauke und Oboe, Brescianello: Chaconne A-Dur, Geminiani: Blockflötenkonzert A-Dur, Monza: Sinfonia D-Dur „La tempesta di mare“ GieSSen
19:30 Stadttheater Rebellen. Asun Noales, Jörg Mannes & Tarek Assam (Choreografie) 10 Hessen concerti 11.19
Mainz
19:30 Staatstheater J. C. Bach: Zanaida. Adam Benzwi (Leitung)
8.11. Freitag
20:00 St. Albert Dvořák: Stabat Mater. Anna Nesyba (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Björn Beyer (Tenor), Igor Storoshenko (Bass), Isabel von Bernstorff (Klavier), Cäcilienchor Frankfurt, Christian Kabitz (Leitung)
Darmstadt
Kassel
19:30 Staatstheater Shaiman: Catch Me If You Can
15:00 Schauspielhaus (Foyer) Unvergessen. Kammermusikensembles des Staatsorchesters Kassel, Mitglieder der Orchesterakademie
Frankfurt (Main)
19:30 Oper Flotow: Martha 20:00 hr-Sendesaal Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), Carsten Wilkening (Fagott), hr-Sinfonieorchester. Werke von Telemann, Brescianello, Geminiani & Monza GieSSen
19:30 Stadttheater Wer, wenn nicht wir – Die Schwätzer in Gießen Mainz
19:30 Staatstheater Brooks: The Producers Wiesbaden
20:00 Christophoruskirche Schierstein Wiesbadener Bachwochen. Martin Jantzen & Isabel Müller Hornbach (Gambe), Flora Fabri (Cembalo). J. S. Bach: Gambensonaten D-Dur BWV 1028 & g-Moll BWV 1029, Couperin: Gambensonate Nr. 1 e-Moll & Concert Royal Nr. 13 G-Dur
9.11. Samstag Frankfurt (Main)
18:00 Oper Puccini: Manon Lescaut 19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano
19:30 Schauspielhaus Fin de siècle. Lenka Vagnerová & Johannes Wieland (Choreografie) Mainz
11:00 Staatstheater (Orchestersaal) Kinderkonzert. Mussorgski/Tarkmann: Bilder einer Ausstellung 19:00 Villa Musica Martin Beaver (Violine), Stipendiaten der Villa Musica. Beethoven: Streichquintett C-Dur op. 29 & Fuge D-Dur op. 137, Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111 19:30 Staatstheater J. C. Bach: Zanaida. Adam Benzwi (Leitung) Wiesbaden
17:00 Bergkirche Wiesbadener Bachwochen. Adriaan Hoek (Orgel) 19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung), Carsten Kochan (Regie)
10.11. Sonntag Darmstadt
16:00 Staatstheater Beethoven: Fidelio. Daniel Cohen (Leitung), Paul-Georg Dittrich (Regie)
Foto: Felix Broede
7.11. Donnerstag
Frankfurt (Main)
15:30 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk 18:00 hr-Sendesaal Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Hauta-aho: Septetto, Sibelius: Streichtrio g-Moll, Nielsen: Serenata in vano, Tüür: Symbiosis, Berwald: Septett 19:30 Festeburgkirche Fauré Quartett. Rachmaninow: Études tableaux, Schumann: Klavierquartett Es-Dur, Brahms: Klavierquartett A-Dur
11.11. Montag 19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano 20:00 Alte Oper It must schwing – Tribute to Alfred Lion & Francis Wolff. The Jazz Animals
12.11. Dienstag Darmstadt
10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Elena Beer (Leitung)
Kassel
18:00 Staatstheater 70s in Concert Mainz
11:00 Synagoge Weisenau Gedenkkonzert zu den Novemberpogromen 1938 14:00 Staatstheater Mussorgski: Boris Godunow Offenbach (Main)
17:00 Capitol Theater Jacques Offenbach in Offenbach: Offenbach am Mond. Lydia Kavina (Theremin), Capitol Symphonie Orchester, Niklas Benjamin Hoffmann (Leitung), Isabel Kott (Sprecherin) Weilburg
18:00 Schlosskirche Elgar: The Apostles op. 49. Mechthild Bach (Sopran), Anna Haase (Mezzosopran), Markus Schäfer (Tenor), Klaus Mertens, Markus Matheis & Bernard Weese (Bass), Kantorei der Schlosskirche Weilburg, Frankfurter Kapelle, Doris Hagel (Leitung) Wiesbaden
18:00 Staatstheater R. Strauss: Der Rosenkavalier (Premiere). Patrick Lange (Leitung), Nicolas Brieger (Regie)
Tipp
Frankfurt (Main)
Frankfurt (Main)
20:00 Alte Oper Grigory Sokolov (Klavier). Brahms: Klavierstücke op. 118 & op. 119 20:00 Oper (Holzfoyer) Soiree des Opernstudios Wiesbaden
20:00 Christophoruskirche Schierstein Wiesbadener Bachwochen. Barockensemble Parnassi musici. J. S. Bach: Goldberg-Variationen BWV 988
13.11. Mittwoch Frankfurt (Main)
20:00 Alte Oper Viktoria Mullova (Violine), Academy of Ancient Music. J. S. Bach: Kantate „Bekennen will ich seinen Namen“ BWV 200, Violinkonzert a-Moll BWV 1041, Erbarme Dich aus „Matthäuspassion“ BWV 244 & Aria aus „Goldberg-Variationen“ BWV 988, Haydn: Sinfonie Nr. 4 D-Dur, Fac me vere tecum flere aus „Stabat Mater“ & Violinkonzert Nr. 4 G-Dur, C. P. E. Bach: Sinfonie Nr. 4 A-Dur H 660, Grimani: Sinfonia aus „Pallade e Marte“
7.11. Donnerstag
20:00 Alte Oper Frankfurt (Mozart Saal) Artemis Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703 & Streichquartett G-Dur D 887, Bartók: Streichquartett Nr. 6 Sz 114 Akribische Vorbereitung: Bevor das Artemis Quartett ein Programm aufführt, werden die Werke nicht nur mindestens vier Wochen geprobt, sondern auch in Hauskonzerten vor Freunden getestet. 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Piotr Anderszewski (Klavier). J. S. Bach: Das Wohltemperierte Klavier, Band II (Auswahl), Haydn: Klaviersonate C-Dur Hob. XVI:48, Beethoven: Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110 Mainz
19:30 Staatstheater Brooks: The Producers Wiesbaden
19:30 Staatstheater Bizet: Carmen. Patrick Lange (Leitung)
14.11. Donnerstag Frankfurt (Main)
19:00 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Sebastian Weigle (Leitung), Anselm Weber (Regie)
2019 2020
Mittwoch, 13. November 2019 | 20 Uhr | Alte Oper Frankfurt
Viktoria Mullova Violine Academy of Ancient Music © Henry Fair
Werke von Maria Margherita Grimani, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn Karten: Telefon 069/1340-400 | www.frankfurt-ticket.de | www.frankfurter-bachkonzerte.de
19 FBK 03 Mullova Anz Concerti.indd 1 Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
13.09.2019 10:53:18 concerti 11.19 Hessen 11
Klassikprogramm
19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano 20:00 Alte Oper Filmmusikkonzert. Valentino Worlitzsch (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Frank Strobel (Leitung). Steiner: Musik aus „Vom Winde verweht“ & Filmmusik zu „King Kong“, Schreker: Vorspiel zu „Die Gezeichneten“, Korngold: Cellokonzert Wiesbaden
19:00 Staatstheater R. Strauss: Der Rosenkavalier 20:00 Roncalli-Saal Wiesbadener Bachwochen. BosArt Trio. Die Kunst der Unfuge
15.11. Freitag Frankfurt (Main)
19:30 Holzhausenschlösschen Streichquartettfesttage. Signum Quartett. Schubert/Dijk: Die Götter Griechenlands, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“, Schubert: Streichquartett a-Moll D 804 u. a. 19:30 Oper Puccini: Manon Lescaut 20:00 Alte Oper Isabelle Faust (Violine), Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Orchestre Des ChampsÉlysées, Philippe Herreweghe (Leitung). Brahms: Doppelkonzert a-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur
12 Hessen concerti 11.19
20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Sava Stoianov (Trompete), Ensemble Modern, Stefan Asbury (Leitung). Schönberg: Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene op. 34 & Kammersinfonie Nr. 1 E-Dur, Schreker: Der Wind, Schiphorst: The Fall of the House of Usher, Berg: Ostinato aus „Lulu“, Zemlinsky: Zwei Fragmente für Klarinettenquartett Mainz
20:00 Staatstheater Brett Carter (Bariton), Staatsorchester Mainz, Peter Hirsch (Leitung). Boulanger: D’un Soir triste, Ravel: Ma mère l’Oye, Zemlinsky: Lyrische Sinfonie op. 18 Wiesbaden
19:30 Staatstheater Kálmán: Gräfin Mariza. Christoph Stiller (Leitung), Thomas Enzinger (Regie)
16.11. Samstag Darmstadt
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Teddybärenkonzert. Elena Beer (Leitung) 19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker (Premiere). Tim Plegge (Choreografie)
Frankfurt (Main)
11:00 Kuhhirtenturm Sonderkonzert zu Hindemiths Geburtstag. Susanne Stoodt (Violine) & Ulrich Koneffke (Klavier). Werke von Hindemith u. a. 18:00 Alte Oper Musik und Film – Lange Nacht. hr-Sinfonieorchester, Frank Strobel (Leitung). Werke von Williams, Korngold, Prokofjew u. a. 19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium Karin Franke-André (Harfe), Sinfonieorchester des Philharmonischen Vereins 1834 Frankfurt, Armin Rothermel (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“, Debussy: Danse sa crée et danse profane, Ravel: Pavane pour une infant defunte, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 19:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Die lange Nacht. Daniel Schmutzard (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Lieder von Schubert, Schönberg & Eisler 19:00 Alte Oper Filmkonzert. Eisler: White Flood (USA 1940). Ensemble KNM Berlin, Frank Strobel (Leitung) 19:00 Alte Oper (Mozart Saal) Die lange Nacht. Korngold: Klavierquintett E-Dur op. 15. Johanna Staemmler (Violine), Teresa Schwamm (Viola), Atos Trio
19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano 19:30 Musikhochschule Hindemith zum Geburtstag. Studierende & Lehrende der Musikhochschule 19:30 Oper Flotow: Martha 20:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Die lange Nacht: Skandalkonzert in Wien. Alban Berg Ensemble Wien. Schönberg/Webern: Kammersinfonie Nr. 1, Mahler: Adagio aus der Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Die lange Nacht: Klangpunkte. Atos Trio, Ensemble KNM Berlin. Korngold: Klaviertrio op. 1 (Auswahl), Ivens/ Franken/Eisler: Regen (Stummfilm NL 1929/1941) 21:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Die lange Nacht. Michael Nagý (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Lieder von Eisler, Mahler & Korngold 21:00 Alte Oper Die lange Nacht: Wiener Walzer. Alban Berg Ensemble Wien. R. Strauss: Rosenkavalier-Suite, J. Strauss/Schönberg: Kaiserwalzer 21:00 Alte Oper (Mozart Saal) Die lange Nacht: Stummfilm und Musik. Atos Trio, Ensemble KNM Berlin. Krenek: Triophantasie op. 63, Eisler: Septett Nr. 2 „Circus“, Chaplin: The Circus (USA 1928) Kassel
17:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel Mainz
19:30 Staatstheater Wittenbrink: Comedian Harmonists 20:00 Staatstheater Brett Carter (Bariton), Staatsorchester Mainz, Peter Hirsch (Leitung). Boulanger: D’un Soir triste, Ravel: Ma mère l’Oye, Zemlinsky: Lyrische Sinfonie op. 18 Oberreifenberg
19:00 Hauskonzert Feldberg CD-Präsentation: Di tanti palpiti. Duo Birringer Wiesbaden
19:30 Marktkirche Wiesbadener Bachwochen. Julie Grutzka (Sopran), Franziska Markowitsch (Alt), Benjamin Glaubitz (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Schiersteiner Kantorei, BachEnsemble Wiesbaden, Clemens Bosselmann (Leitung). J. S. Bach: Messe h-Moll 19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady. Christoph Stiller (Leitung), Beka Savić (Regie)
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So 17.11.2019 | 11 Uhr Mo 18.11.2019 | 20 Uhr
Sergio Tiempo Klavier
Alexander Prior Dirigent
Mussorgskij Eine Nacht auf dem kahlen Berge Rachmaninow Paganini-Rhapsodie Holst Die Planeten
Kartenverkauf
Tel. bei Frankfurt Ticket: (069) 13 40 400 Online unter: www.museumskonzerte.de
17.11. Sonntag
Bad Homburg
17:00 Schloss CD-Präsentation. Trio Magos. Beethoven: Klaviertrio Nr. 4 op. 11 „Gassenhauer“ Burgholzhausen
18:00 Altes Rathaus Rhain Trio Darmstadt
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Soli fan tutti 18:00 Staatstheater Philharmonie Merck, Ben Palmer (Leitung). RimskiKorsakow: Scheherazade, Strawinksy: Le Sacre du printemps 19:30 Staatstheater (Kammerspiele) Turnage: Twice Through the Heart & Bernstein: Trouble in Tahiti. Jan Croonenbroeck (Leitung)
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Frankfurt (Main)
11:00 Alte Oper Sergio Tiempo (Klavier), Franfurter Opern- und Museumsorchester, Alexander Prior (Leitung). Mussorgski: Eine Nacht auf dem kahlen Berge, Rachmaninow: PaganiniRhapsodie, Holst: Die Planeten 16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Kinderkonzert: Das Verlies von San Marco. Musik von Vivaldi 18:00 Dr. Hoch’s Konservatorium Karin Franke-André (Harfe), Sinfonieorchester des Philharmonischen Vereins 1834 Frankfurt, Armin Rothermel (Leitung). Werke von Mozart, Debussy, Ravel & Beethoven 18:00 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Sebastian Weigle (Leitung), Anselm Weber (Regie) concerti 11.19 Hessen 13
Klassikprogramm
11:00 Stadttheater Prokofjew: Peter und der Wolf. Tomi Wendt (Erzähler) Kassel
16:00 Staatstheater Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: I Pagliacci. Tobias Theorell (Regie) Mainz
18:00 Staatstheater Offenbach: Hoffmanns Erzählungen 19:30 Kurfürstliches Schloss Barbara Giepner (Viola), Maximilian Hornung (Violoncello), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Michael Francis (Leitung). R. Strauss: Don Quixote, Prokofjew: Sinfonie Nr. 5
20:00 Alte Oper Francesco Tristano (Klavier), Orchestre Philharmonique de Strasbourg Weitere Infos siehe Tipp Offenbach
20:00 Markuskirche Karin FrankeAndré (Harfe), Sinfonieorchester des Philharmonischen Vereins 1834 Frankfurt, Armin Rothermel (Leitung). Werke von Mozart, Debussy, Ravel & Beethoven Wiesbaden
10:00 Staatstheater (Studio) Das verschwundene Lied
20.11. Mittwoch
Wetzlar
Bad Vilbel
19:30 Dom Kantorei Wetzlar, MainBarockorchester, Dietrich Bräutigam (Leitung). Mozart: Requiem, J. S. Bach: Kantate BWV 21
19:30 St. Nikolaus Figuralchor Frankfurt, Paul Leonard Schäffer (Leitung). Werke von Hindemith
Wiesbaden
11:00 Museum Mirror Strings. Piazzolla: Whisky, Grieg: Aus Holbergs Zeit op. 40, Kassaee: Le Miroir magique, Brahms: Die Meere op. 20/3 u. a. 15:00 Staatstheater (Studio) Das verschwundene Lied (Premiere). Sophie Pompe (Regie) 16:00 Staatstheater R. Strauss: Der Rosenkavalier
18.11. Montag Frankfurt (Main)
20:00 Alte Oper Sergio Tiempo (Klavier), Franfurter Opern- und Museumsorchester, Alexander Prior (Leitung). Mussorgski: Eine Nacht auf dem kahlen Berge, Rachmaninow: PaganiniRhapsodie, Holst: Die Planeten 20:00 Musikhochschule Happy New Ears. Ensemble Modern, Studierende der HfMDK Frankfurt. Porträt Brian Ferneyhough 20:00 Heiliggeistkirche Figuralchor Frankfurt, Paul Leonard Schäffer (Leitung). Werke von Hindemith GieSSen
10:00 Stadttheater Prokofjew: Peter und der Wolf. Tomi Wendt (Erzähler) Kassel
19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Casseler Bläserey
19.11. Dienstag Frankfurt (Main)
18:00 Musikhochschule shortcuts – Experiment und Begegnung. David & Nick Kvaratskhelia (Gitarre) 14 Hessen concerti 11.19
Darmstadt
10:00 & 11:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) L. Mozart: Musikalische Schlittenfahrt. Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt 19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) David Pichlmaier (Bariton), Jan Croonenbroeck (Klavier). Eggert: Neue Dichter Lieben, Lieder von Schubert Frankfurt (Main)
19:00 Alte Oper Strawinsky: Der Feuervogel. hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung)
Tipp
19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano 19:30 Holzhausenschlösschen Streichquartettfesttage. Aris Quartett. Schubert: Streichquartett g-Moll, Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 18/1, Mendelssohn: Streichquartett a-Moll op. 13 19:30 Musikhochschule Eröffnung der Young Academy 20:00 Osthafenforum Tabea Debus (Blockflöten), Lea Rahel Bader (Gambe & Barockcello), Flora Fabri (Cembalo). Werke von Telemann Kassel
20:00 Martinskirche Carlos Mena (Altus), Staatsorchester Kassel, Fran cesco Angelico (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 9, Vivaldi: Stabat Mater Mainz
19:00 Karmeliterkloster Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Chamber Brass, Paul L. Schäffer (Leitung), Hartmut Volle (Sprecher). Hindemith: Apparebit repentina dies & Kanons 19:30 Staatstheater J. C. Bach: Zanaida. Adam Benzwi (Leitung) Wiesbaden
20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) Tobias Vorreiter (Trompete), Leonhard Döring (Klavier), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Patrick Lange (Leitung). Jolivet: Concertino, Schostakowitsch: Konzert für Klavier, Trompete und Streicher c-Moll, Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550
21.11. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Rubén Dubrovsky (Leitung) Frankfurt (Main)
19.11. Dienstag
20:00 Alte Oper Frankfurt Francesco Tristano (Klavier), Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Marko Letonja (Leitung). Bizet: Suite Nr. 1 aus „Carmen“, Gershwin: Rhapsody in Blue, Ravel: Suite Nr. 2 aus „Daphnis et Chloé“, Pavane pour une infante défunte & Boléro Als Francesco Tristano während seines Studiums die New Yorker DJ-Welt kennenlernte, fing er an Techno zu hören und findet die Musik auch passend für das Klavier, da „es eigentlich auch eine Maschine ist.“
20:00 Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel), hr-sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 „La Poule“, Poulenc: Orgelkonzert, Strawinsky: Der Feuervogel Kassel
20:00 Martinskirche Carlos Mena (Altus), Staatsorchester Kassel, Francesco Angelico (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll, Vivaldi: Stabat Mater Mainz
19:30 Staatstheater Brooks: The Producers Wiesbaden
10:00 Staatstheater (Studio) Das verschwundene Lied
Fotos: Marie Staggat/DG, privat
GieSSen
24.11. Sonntag
Wetzlarer Kulturgemeinschaft e.V. präsentiert: Samstag, 23. November 2019 20 Uhr, Stadthalle Wetzlar
Darmstadt
18:00 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)
Cédric Pescia mit Bachs Französischen Suiten BWV 812-817
17:00 Alte Oper (Mozart Saal) Meisterklasse Lev Natochenny (Klavier) 18:00 Oper Flotow: Martha 19:00 Alte Oper Vilde Frang (Violine), Les Siècles, Francois-Xavier Roth (Leitung). Ravel: Une Barque sur l’océan aus „Miroirs“ & Rapsodie Espagnole, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Mussorgski/Ravel: Bilder einer Ausstellung
Karten erhalten Sie über www.reservix.de 20:00 Christophoruskirche Schierstein Wiesbadener Bachwochen. Klaus Mertens (Bassbariton), Ton Koopman (Cembalo & Orgel), Tini Mathot (Cembalo & Hammerflügel) Weitere Infos siehe Tipp
11:00 Oper (Holzfoyer) Kammermusik im Foyer
Darmstadt
19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie)
19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano Fulda
20:00 Orangerie Trio con Brio Copenhagen. Werke von Haydn, Beethoven & Tschaikowsky
15:00 Schlosstheater Die Musikfabrik. Calefax, Oorkaan. Mozart: Serenade Es-Dur KV 375, Prokofjew: Visions fugitives, Hindemith: Ludus Tonalis u. a.
Darmstadt
Frankfurt (Main)
GieSSen
19:30 Staatstheater Beethoven: Fidelio. Daniel Cohen (Leitung)
19:00 Dr. Hoch’s Konservatorium Manuel Lipstein (Violoncello), Frankfurter Orchester Gesellschaft, Stefan Schmitt (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“, Schumann: Cellokonzert, Brahms: Serenade Nr. 1
19:30 Stadttheater Rebellen. Asun Noales, Jörg Mannes & Tarek Assam (Choreografie). Musik von Reich, Schostakowitsch & Strawinsky
22.11. Freitag
Frankfurt (Main)
19:00 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk 19:30 Bockenheimer Depot Händel: Tamerlano 20:00 Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel), Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 „La Poule“, Poulenc: Orgelkonzert, Strawinsky: Der Feuervogel GieSSen
19:30 Stadttheater Wer, wenn nicht wir – Die Schwätzer in Gießen Kassel
19:30 Staatstheater Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: I Pagliacci. Tobias Theorell (Regie) Wiesbaden
19:00 Staatstheater R. Strauss: Der Rosenkavalier
23.11. Samstag Alsfeld
20:00 Dreifaltigkeitskirche Mozart: Requiem. Alsfelder Konzertchor, Marburger Vokalisten, Main-Barock orchester, Thomas Walter (Leitung)
19:30 Oper Puccini: Manon Lescaut 20:00 hr-Sendesaal Orchester der Musikhochschule, Vassilis Christopoulos (Leitung). Ravel: Ma mère l’Oye, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur, Rimski-Korsakow: Scheherazade
Kassel
18:00 Staatstheater Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: I Pagliacci. Tobias Theorell (Regie)
Tipp
Mainz
19:30 Christuskirche Christina Gansch (Sopran), Matthias Winckhler (Bariton), Bachchor Mainz, Deutsche Radio Philharmonie, Ralf Otto (Leitung). Brahms: Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen op. 74/1 & Ein deutsches Requiem op. 45 19:30 Staatstheater Mussorgski: Boris Godunow Wetzlar
20:00 Stadthalle Cédric Pescia (Klavier). J. S. Bach: Französische Suiten Wiesbaden
19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
21.11. donnerstag
20:00 Christophoruskirche Schierstein Wiesbaden Wiesbadener Bachwochen. Klaus Mertens (Bassbariton), Ton Koopman (Cembalo & Orgel), Tini Mathot (Cembalo & Hammerflügel). Werke von J. S. Bach, Händel, C. P. E. Bach, Mozart & Haydn Bach ist seine große Liebe: Klaus Mertens nahm nicht nur dessen große Vokalwerke mehrfach auf, sondern sang auch bei Ton Koopmans Einspielung aller Kantaten mit.
concerti 11.19 Hessen 15
Klassikprogramm
Mainz
17:00 Neue Synagoge Israeli Chamber Project. Smit: Trio, Klein: Streichtrio, Debussy: Sonate für Flöte, Viola und Harfe, Beethoven: Serenade D-Dur op. 25, Cras: Quintett Marburg
17:00 Lutherkirche Mozart: Requiem. Alsfelder Konzertchor, Marburger Vokalisten, Main-Barockorchester, Thomas Walter (Leitung) Seligenstadt
15:30 Einhardbasilika Chor an der Basilika, Kammerphilharmonie Seligenstadt, Felix Ponizy (Leitung). Mozart: Krönungsmesse C-Dur KV 317, Vivaldi: Gloria D-Dur RV 589 Wiesbaden
11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) CrossOver. Roland Vanecek (Tuba), Akademisten des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden 19:30 Staatstheater Mozart: Die Zauberflöte. Konrad Junghänel (Leitung)
25.11. Montag Frankfurt (Main)
19:30 Holzhausenschlösschen Streichquartettfesttage. Quatuor Tchalik. Dvořák: Streichquartett Nr. 13 G-Dur op. 106, Schubert: Streichquartett Nr. 15 G-Dur D 887 20:00 Heiliggeistkirche Mozart: Messe c-Moll KV 427. Frankfurter Kantatenchor, Kammerorchester Frankfurter Solisten, Frank Hoffmann (Leitung)
26.11. Dienstag
28.11. Donnerstag Darmstadt
19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Tabea Zimmerman (Viola), Javier Perinanes (Klavier). Schubert: Arpeggione-Sonate a-Moll D 821, Brahms: Violasonate Nr. 2 Es-Dur op. 120/2, Falla: Sieben spanische Volkslieder, Albéniz: Tango, Villa-Lobos: Cantilena, Piazzolla: Le Grand Tango Frankfurt (Main)
19:00 Villa Bonn Eliot Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703 & Streichquartett G-Dur D 887, Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 18/1
20:00 Schlosstheater Verdi: Luisa Miller
Mainz
19:30 Staatstheater Mussorgski: Boris Godunow
20:00 Alte Oper Grace Davidson (Sopran), Max Richter (Klavier & Elektronika), Max Richter Ensemble. Richter: Three Worlds aus „Woolf Works“ & Songs from Before
Frankfurt (Main)
20:00 hr-Sendesaal Sheku KannehMason (Violoncello), hr-Sinfonie orchester, Nicholas Collon (Leitung). Adès: Tänze aus „Powder Her Face“, Elgar: Cellokonzert, Ravel: Valses nobles et sentimentales, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 9
Mainz
19:30 Staatstheater Offenbach: Hoffmanns Erzählungen
29.11. Freitag Darmstadt
19:30 Staatstheater Porter: Kiss Me, Kate. Michael Nündel (Leitung), Erik Petersen (Regie) Frankfurt (Main)
Wiesbaden
19:00 Musikhochschule Wiedereinweihung der Kern-Orgel. Studierende der Musikhochschule
19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Christina Domnick (Leitung), Beka Savić (Regie)
19:00 Oper Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Sebastian Weigle (Leitung), Anselm Weber (Regie)
16 Hessen concerti 11.19
20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Jagen (Premiere). Olga Labovkina (Choreografie)
Darmstadt
19:30 Schauspielhaus Fin de siècle. Lenka Vagnerová & Johannes Wieland (Choreografie)
Fulda
GieSSen
19:30 Musikhochschule Hommage an Carl Loewe
Kassel
19:30 Alte Oper Filmkonzert. Condon/Menken: Die Schöne und das Biest (USA 2017). Stuttgarter Philharmoniker, Christian Schumann (Leitung) 19:30 Holzhausenschlösschen Junges Solistenpodium
20:00 Dom Voces8
Wiesbaden
19:30 Oper Liederabend. Stanislas de Barbeyrac (Tenor), Alphonse Cemin (Klavier)
Frankfurt (Main)
20:00 hr-Sendesaal Sheku KannehMason (Violoncello), hr-Sinfonie orchester, Nicholas Collon (Leitung). Werke von Adès, Elgar, Ravel & Schostakowitsch
19:30 Holzhausenschlösschen Streichquartettfesttage. casalQuartett. Mendelssohn: Andante & Scherzo op. 81, Burgmüller: Streichquartett Nr. 2 d-Moll op. 7, Schubert: Streichquartettsatz c-Moll D 703, Arriaga: Streichquartett Nr. 1 d-Moll
Frankfurt (Main)
27.11. Mittwoch
20:00 Alte Oper Ensemble Modern, Jonathan Stockhammer (Leitung). Zappa: The Yellow Shark (Auszüge) & Greggery Peccary and other Persuasions (Auszüge)
20:00 Kurhaus Cecilia Bartoli (Mezzosopran), Les Musiciens du PrinceMonaco, Gianluca Capuano (Leitung)
30.11. Samstag 19:30 Staatstheater Puccini: Turandot. Giuseppe Finzi (Leitung) 11:00 Alte Oper (Mozart Saal) Mein Lieblingsstück: Elisa Klapheck. Studierende der Musikhochschule, Ernst-August Klötzke (Moderation). J. S. Bach: Triosonate G-Dur BWV 1039 u. a. Kassel
17:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel 19:30 Schauspielhaus Fin de siècle. Lenka Vagnerová & Johannes Wieland (Choreografie) Marburg
20:00 Erwin-Piscator-Haus Sheku Kanneh-Mason (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Nicholas Collon (Leitung). Werke von Adès, Elgar, Ravel & Schostakowitsch Seligenstadt
20:00 St. Marien NDR ElphCellisten Wiesbaden
17:00 Christophoruskirche Schierstein Gitarrenduo Niehusmann. Werke von Weiss, Vivaldi u. a. 19:00 Staatstheater R. Strauss: Der Rosenkavalier 19:30 Bergkirche Wiesbadener Bachwochen. Händel: Messiah. Kantorei der Bergkirche, Barockorchester Capella Montana, Christian Pfeifer (Leitung)
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Reportage
Der König amüsiert sich Einst war sie ein Mehrzweckbau für royale Festivitäten, heute ist die KÖnigliche Oper von Versailles Schauplatz besonderer Opernaufführungen, gerade im Jubiläumsjahr. Von Peter Krause
F
ranzosen sind Augenmenschen. Das Sehen und Gesehenwerden in einem Pariser Café, dessen Stuhlreihen sich niemals gegenüberstehen, sondern in Reih und Glied zur Straße hin ausgerichtet sind, ist nur das offensichtlichste Beispiel für ihre ausgeprägte Augenkultur. Wer dort ein Plätzchen ergattert hat, erwirbt mit seinem Heißgetränk obendrein das Recht des Zuschauens: Passan24 concerti November 2019
ten sind unfreiwillig den Blicken dieses Publikums ausgesetzt, Spazierende werden zu Schauspielern. Ob dieses kleine, ganz alltägliche Straßentheater indes nur der Spiegel für das ganz große royale Staatstheater ist? Die Neigung zum Schauen und Staunen hat jedenfalls Tradition in einem Land, in dem es einst das höchste der Gefühle war, dem König zuzusehen – bei einer vergleichsweise inti-
men Verrichtung: dem Abendessen. Denn das fand zu besonderen Anlässen gar nicht im vor neugierigen Blicken geschützten höfischen Rahmen statt, es war ein öffentliches Ereignis, dauerte Stunden und bot den Speisenden unzählige Köstlichkeiten. Die Betrachter freilich gingen kulinarisch leer aus. Ort des Geschehens war kein gewöhnlicher königlicher Speisesaal im Schloss von Versailles, sondern die Opéra
Fotos: Agathe Poupeney, Karli Cadel/The Glimmerglass Festival
In ihrer vollen Pracht: die Opéra Royal in Versailles
Fast wie vor 250 Jahren: Szenenbild aus John Coriglianos Ghosts of Versailles
oyal. Die hatte nur zu einem R Drittel die Funktion, die sie heute primär hat: Ort von hochkarätigen Opernvorstellungen zu sein. Die üblicherweise drei Tage dauernden Festlichkeiten begannen mit einem Bankett auf der Bühne, dem im voll besetzten Zuschauerraum ein hungriges Publikum beiwohnte. Am zweiten Tag folgte die Aufführung einer Oper, zu der die königliche Familie sich dann von der Bühne in ihre Loge begab; am dritten Tage wurde ein rauschender Ball gefeiert. Die Oper als Bindeglied zwischen den Festivitäten diente dem Divertissement, mithin der gehobenen Unterhaltung der feinen Gesellschaft, sie befriedigte die Lust am die Augen kitzelnden barocken Welttheater, das die 1770 eingeweihte Bühne besser bedienen konnte als jedes andere Theater seiner Zeit. Denn Architekt AngeJacques Gabriel war nicht einfach nur ein Meister seines Handwerks, er hatte auch die besten Argumente auf seiner Seite, ein veritables thea tralisches Juwel und Unikat ins
bereits bestehende Schloss zu integrieren. Ein Schnäppchen für den König
Denn als Ludwig XV. dem Ende seiner Regentschaft entgegenging, standen gleich drei bedeutende Hochzeiten seiner Nachkommen an – an deren Spitze jene seines Thronfolgers Ludwig XVI. mit der österreichischen Prinzessin Marie-Antoinette. Eine jede Mariage musste angemessen üppig begangen werden, da war der Bau eines Opernhauses für gleich drei Großereignisse geradezu ein Schnäppchen. Auch französische Könige konnten rechnen. So entstand also, nur knapp drei Jahrzehnte vor der Französischen Revolution, ein Opernhaus, das mit dem in jeder Hinsicht passenden Etikett „extraordinaire“ versehen wurde. Schließlich war seine Nutzung eine höchst seltene Angelegenheit. Der geschickte Gabriel versprach dem König ein günstiges Provisorium, stellte ihm aber das am besten ausgestattete Pariser Theater in sein Schloss. Es verfügte mit
seinen 14 Metern sogar über die breiteste Bühne Europas und bot mit 36 Metern Tiefe ideale Möglichkeiten für opulenten Opernzauber. Wie diese Magie einst erzeugt wurde, ist bei einer Bühnenbegehung zu bestaunen. Die bis heute von Hand zu bedienenden Holzwinden und Züge von Unter- und Oberbühne sind vollkommen intakt und für Aufführungen des 21. Jahrhunderts ideal einsetzbar. Wer hier als Bühnentechniker eine Verwandlung fährt, kann dies im harmonischen, mitfühlenden Fluss mit der Musik tun. Nur die einstmals 2 000 Kerzen werden heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr eingesetzt. Doch der Elemente von Spätbarock, Rokoko und Klassizismus verbindende Zauber stellt sich in diesem Juwel und Unikat, das höchstens mit den historischen Opernhäusern im schwedischen Drottningholm und dem bei Neapel gelegenen Caserta verglichen werden kann, schon beim Betreten des Saals ein – und wird unermesslich gesteigert, wenn die ersten Töne erklingen. Denn so sehr November 2019 concerti 25
Reportage
das Visuelle der französischen Augenkultur uns zunächst in seinen Bann schlägt, so sehr betört auch das Auditive. Denn der Marmor im Saal ist in etwa so echt wie derzeit die Nachrichten aus dem Weißen Haus. Er schmeichelt dem Auge, doch die Wände sind ebenso Zierde wie die Säulen. Das Haus ist in seinem Inneren bewusst aus Holz gebaut und klingt so traumhaft, dass auch ein Pianissimo in vollendeter Wärme und Weichheit in unsere Ohren und Herzen dringt. Jubiläumsprogramm mit amerikanischem Schmankerl
Das Jubiläumsprogramm anlässlich des anstehenden 250. Geburtstags der Opéra Royal ist fraglos das fulminanteste, das ein auf Alte Musik spezialisiertes, aber in diesem Falle sich gar nicht darauf beschränkendes Theater auf die Bühne bringt. Zehn szenische Opernproduktionen werden ergänzt durch konzertante Aufführungen, Ballett- und Liederabende sowie Sakrales in der 26 concerti November 2019
angrenzenden Chapelle Royale. Mit André Grétrys Richard Löwenherz wurde die Saison gerade eröffnet. Ihm entstammen die Worte „O Richard, O mon Roi“, die loyale Offiziere sangen, als Ludwig XVI. und Marie-Antoinette das Schloss für immer verlassen mussten. Werke aus der musikalisch reichhaltigen Zeit vom Sonnenkönig bis zu Ludwig XVI. werden folgen, darunter Jean-Philippe Rameaus tragikomische Platée und Le Ballet Royal de la Nuit, das der 15-jährige Ludwig XIV. anno 1653 höchstselbst tanzte. Molières Der Bürger als Edelmann auf Musik von Lully wird wiederaufgenommen. Doch auch vergleichsweise modernes Repertoire wie Offenbachs La Périchole und Mozarts Die Zauberflöte lockt in der JubiläumsSpielzeit nach Versailles. Die französische Erstaufführung der amerikanischen Oper The Ghosts of Versailles von John Corigliano ist ein mit leichtem Augenzwinkern angerichtetes Musiktheater-Schmankerl.
Wer angesichts dieses enormen Angebots und der Auswahl der besten Interpreten der Historischen Aufführungspraxis den Intendanten von Château de Versailles Spectacles nach der Finanzierung seines Programms fragt, der erfährt von Laurent Brunner wiederum Erstaunliches: Das Opernhaus von Versailles erhält keinerlei Subventionen. Ermöglicht wird es einmal mehr durch genuin französisches Augen theater. Hinter dem Schloss mit Spiegelsaal, Chapelle Royale und Opéra Royale lädt schließlich der gigantische Schlossgarten an jedem Sommerwochenende zu musikalischen Wasserspielen ein, die einem Gesamtkunstwerk aus Brunnen und Musiken aus der Zeit Ludwig XIV. gleichen. Es heißt, der Sonnenkönig habe beim Lustwandeln durch seine Parkanlagen gern nur leichte Mahlzeiten zu sich genommen, um sich ganz dem Augen und Ohren schmeichelnden Sinnenfreuden der Eaux Musicales hinzugeben. Die Überschüsse aus den Eintrittsgeldern zu den Wasserspielen kommen heute den Budgets der hauseigenen Opernproduktionen zugute. Opern-TIPPs
Paris Opera Royal Versailles
Mi. 4.12. & Do. 5.12., 20:00 Uhr, Sa. 7.12., 19:00 Uhr & So. 7.12., 15:00 Uhr Corigliano: Ghosts of Versailles. Joseph Colaneri (Leitung), Jay Lesenger (Regie) Do. 19.12. & Fr. 20.12., 20:00 Uhr, Sa. 21.12., 19:00 Uhr & So. 22.12., 15:00 Uhr Offenbach: La Périchole. Mark Minkowski (Leitung), Romain Gilbert (Regie) Do. 10.1. & Di. 14.1.2020, 20:00 Uhr, Sa. 11.1.2020, 19:00 Uhr & So. 12.1.2020, 15:00 Uhr Mozart: Die Zauberflöte. Hervé Niquet (Leitung), Cécile Roussat & Julien Lubek (Regie)
Foto: Thomas Garnier
Blick aus der Loge auf die Bühne
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Festival
Hochkultur in luftiger Höhe Die Sommets Musicaux de Gstaad feiern Anfang 2020 ihr zwanzigjähriges Bestehen und rücken das Klavier ins Rampenlicht. Von Maximilian Theiss
C
ome up – Slow down“ lautet der Slogan für Gstaad im Berner Oberland. In der Tat scheint in der Alpenwelt das Naturgesetz zu 28 concerti November 2019
gelten, dass man immer tiefenentspannter wird, je höher man steigt und je weiter man sich von der urbanen Welt mit all seinen Menschenmassen
entfernt. Auf 1 050 Meter über dem Meeresspiegel liegt der Ort, dessen Dorfkern seit über zwanzig Jahren autofrei ist. Dieses paradiesische Fleckchen = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Franck Faignot
Einer der drei Spielorte der »Sommets«: die Kapelle von Gstaad
Erde mit seinen herausgeputzten Chalets zieht schon seit Jahren Bergwanderer, Skifahrer und Ruhesuchende an, auch die Hautevolee hat sich in Gstaad verliebt: Roger Moore und Elizabeth Taylor kamen hierher, auch Axel Springer verbrachte hier so manchen Urlaub. Seit 2001 ist das winterliche Gstaad obendrein ein Mekka für Musikliebhaber, wenn bei den „Sommets Musicaux de Gstaad“ neun Tage lang Klassikstars und hochtalentierte Nachwuchsmusiker zu exquisiten Konzerten laden. Seit 2016 hat Renaud Capuçon, geboren und aufgewachsen im knapp 200 Kilometer entfernten Chambéry, die künstlerische Leitung inne. Auch für ihn spielt das dortige Alpenpanorama eine herausragende Rolle: „Als ich das Programm für das Festival in Gstaad zusammengestellt habe, hörte ich die Musik im Rahmen eines Winterfestivals mitten in den Bergen ganz neu“, erzählte er 2016 nach seiner Premiere als künstlerischer Leiter im concertiInterview. Beibehalten hat der
Violinist die drei Konzertzy klen an drei festen Spielstätten sowie die jährliche Fokussierung auf ein bestimmtes Instrument, die seit der Gründung das Gerüst des Festivals bilden. In der kommenden Jubiläumsausgabe – das Festival findet 2020 zum zwanzigsten Mal statt – ist es das Klavier, das in den drei Reihen im Mittelpunkt steht. Klassik in Kirchen
In der Kapelle von Gstaad präsentiert sich jeden Nachmittag ein Nachwuchskünstler, der in sein Programm stets ein Stück aus der Feder der 29-jährigen Komponistin Camille Pépin als Composer in Residence aufnimmt. Damit verknüpft ist ein Wettbewerb: Für die beste Interpretation eines der uraufgeführten Werke aus der Feder des Composer in Residence wird der mit 5 000 Schweizer Franken dotierte Prix André Hoffmann verliehen. In der Eglise de Saanen wiederum sind in sechs Konzerten und zwei musikalischen Lesungen die Stars des Festivals ver-
treten. So treffen gleich im Eröffnungskonzert Pianist Kit Armstrong zusammen mit Renaud Capuçon und dem Cellisten Edgar Moreau auf das Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung der australisch-schweizerischen Dirigentin Elena Schwarz. Ein weiteres Highlight in der Kirche wird der Auftritt des legendären Duos Mischa Maisky und Martha Argerich sein. Und der dritte Konzertzyklus in der Eglise de Rougemont wird vom „Coups de Coeur“, dem künstlerischen Freundeskreis Capuçons, bestritten. Anlässlich des Jubiläums wird in der Eglise de Rougemont zudem eine Reihe mit Matinée-Konzerten ins Leben gerufen, die Bach gewidmet ist und künftig fester Bestandteil des Festivals sein wird.
Sommets Musicaux de Gstaad 31.1.–8.2.2020 Nicholas Angelich, Renaud Capuçon, Kit Armstrong, Bertrand Chamayou, Edgar Moreau, Martha Argerich u. a. Kirche Saanen, Kirche Rougemont, Kapelle Gstaad
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November 2019 concerti 29
Reportage
Freudige Begegnungen
An Heiligabend 1989 dirigierte Leonard Bernstein zwei Festkonzerte in Berlin
Am Tag nach dem Mauerfall stürmten die Berliner ihre verhasste Mauer
D
as Mauerfallkonzert vom 12. November 1989 gehört zu den markantesten musikalischen Ereignissen im Europa der Nachkriegszeit und gilt unter Mitgliedern der Berliner Philharmoniker noch immer als das Konzert schlichthin. Drei Tage nach dem Fall der Berliner Mauer gaben die Philharmoniker und 30 concerti November 2019
ihr Dirigent Daniel Barenboim spontan ein Konzert für die Bürger der DDR. Als Eintrittskarte genügte der Personalausweis. Viele von ihnen betraten in der Berliner Philharmonie zum ersten Mal westdeutschen Boden. Jahrzehnte später gibt es noch immer viel Trennendes – und gleichzeitig unzählige Wege, diese zu überwinden.
Einer davon führt über die Musik. Viele Konzerte zum Gedenken an den Mauerfall vor dreißig Jahren findet man besonders in Kirchen und Konzertsälen der neuen Bundesländer. Vor allem in Berlin sind die Erwartungen an das Jubiläum hoch. Zum 30. Jahrestag verwandelt sich die Hauptstadt eine Woche lang in eine große Open-Air-Bühne. Der Höhepunkt am 9. November wird mit einer vielfältigen Bühnenshow direkt am Brandenburger Tor gefeiert, bei der Zeitzeugen, Performer und Musiker aller musikalischen Genres mitwirken. Auch die Singakademie Dresden zieht Bilanz und diskutiert mit Musikern über Möglichkeiten und Herausforderungen. Doch auch Leipzig und Kurt Masur hatten im Sommer 1989 eine tragende Rolle. Bereits im Sommer griff der Gewandhauskapellmeister die gesellschaftlichen Diskussionen auf und eröffnete den Dialog im Format „Begegnung im Gewandhaus“. Seine erste Veranstaltung war den Straßenmusikern gewidmet, die während eines Straßenmusikfestivals am 10. Juni 1989 von den Staatsorganen brutal verhaftet und aus der Stadt vertrieben wurden. An diese Ereignisse erinnert die Sonderausstellung zur friedli-
Fotos: Ludwig Schirmer, Landesarchiv Berlin
Gedenken an das schönste Ereignis der Nachkriegszeit: An zahlreichen Orten wird das Jubiläum des Mauerfalls mit Konzerten und Festveranstaltungen gefeiert. Von Julia Hellmig
chen Revolution in der Remise des Mendelssohn-Hauses. Eine weitere Möglichkeit der Annäherung besteht schlicht darin, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Das haben sich wohl auch vier ostdeutsche Frauen und vier westdeutsche Männer gedacht: Das Klenke Quartett trifft auf das Auryn Quartett und feiert mit einem Programm zwischen Ost und West die Wiedervereinigung. Einen ganz pragmatischen Weg hat hingegen der Rundfunkchor Berlin in den letzten dreißig Jahren zurückgelegt. Denn im Westen Berlins gab es schlichtweg kein vergleichbares Ensemble, und so wurde der Chor schnell zu einem Ensemble für die ganze Stadt. Das wird in der Kaiser-WilhelmGedächtniskirche mit Anton Bruckners eindrucksvoller zweiter Messe gefeiert. Wiedervereinigung der geteilten Neunten
Doch ist es vor allem ein Komponist, der untrennbar mit der Wiedervereinigung verbunden ist: Ludwig van Beethoven. Sinnbildlich steht dafür die Original-Partitur seiner neunten Sinfonie, die ebenfalls von der Trennung betroffen war: Kurz nach Beethovens Tod zerstreute sich das Autograf in alle Himmelsrichtungen. Erst 1977 waren alle Teile wieder in einer Stadt vereint – aber sie lagen in den zwei Hälften des geteilten Berlins. Nachdem 1997 die Bestände der MusikCD-Tipp
Ode an die Freiheit – Beethoven: Sinfonie Nr. 9 Leonard Bernstein (Ltg). Aufnahme vom 25.12.1989. DG (CD & DVD)
abteilung der beiden Berliner Staatsbibliotheken wieder zusammengeführt wurden, fanden auch die auseinandergerissenen Notenblätter wieder zueinander. Legendär wurde auch Leonard Bernsteins Engagement im Wendejahr. Er eilte nach Berlin, um mit Musikern aus aller Welt die neunte Sinfonie aufzufüh-
ren, einmal im Osten und einmal im Westen. Bernstein nahm einen kleinen, aber wirkungsvollen Eingriff im Text vor: Wo es in Schillers Ode und damit ebenso im Finale der Sinfonie „Freude schöner Götterfunken“ heißt, ersetzte Bernstein „Freude“ kurzerhand durch ein anderes Wort: „Freiheit“.
Konzert-TIPPs
Malchow So. 27.10., 16:00 Uhr Dorfkirche Festkonzert 30 Jahre Mauerfall. Singkreis Schönfeld, Vocalensemble Agniculi Stettin, Preußisches Kammerorchester, Ralph Eschrig (Tenor), Łukasz Popiałkiewicz (Leitung). Händel: Utrechter Tedeum, Gorczycki: Completorium, J. S. Bach: „Es reißet euch ein schrecklich Ende“ BWV 90 Dresden Fr. 1.11., 17:00 Uhr Kreuzkirche Basis: Demokratie – 30 Jahre Mauerfall. Philharmonia Chor Stuttgart, Singakademie Dresden, Elbland Philharmonie Sachsen, Sinfonietta Dresden, Blechbläser des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden, Ekkehard Klemm (Leitung). Voigtländer: Sinfonie Nr. 3, Berlioz: Grande Messe des Morts Halle Sa. 2.11., 19:30 Uhr Franckesche Stiftungen 30 Jahre Mauerfall. Klenke Quartett & Auryn Quartett. Britten: Streichquartett Nr. 3, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll, Mendelssohn: Streichoktett Es-Dur Rudolstadt Sa. 9.11., 15:00 Uhr Stadtkirche 30 Jahre Mauerfall. Oratorienchor Rudolstadt, Saalfeder Kantorei, Thüringer Symphoniker, Katja Bettenhausen, Oliver Weser & Andreas Marquardt (Leitung). Beethoven: „Ode an die Freude“ aus der Sinfonie Nr. 9 d-Moll, Mendelssohn: Verleih uns Frieden gnädiglich, J. S. Bach: Kantate BWV 30 Mylau Reichenberg Sa. 9.11., 18:00 Uhr Stadtkirche Ani Taniguchi (Sopran), Sonja Kuppelhuber (Alt), Marco Antonio Rivera (Tenor), Joachim Goltz (Bariton), Arcis Vocalisten München, Marburger Bachchor, Vogtland Philharmonie, Thomas Gropper (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 9, Barber: Adagio für Streicher
Saalfeld Sa. 9.11., 18:00 Uhr Johanneskirche Künstler & Programm siehe Rudolstadt Königs Wusterhausen Sa. 9.11., 19:00 Uhr Maschienensaal Festspiele Mark Brandenburg: #rückblick30 – Podiumsdiskussion, Film, Projektionen. Danae Dörken (Klavier). Werke von Schubert, Poulenc u. a. Berlin Sa. 9.11., 20:00 Uhr Kaiser-WilhelmGedächtniskirche Joo-hoon Shin (Tenor), Rundfunkchor Berlin, Bläser des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, Gijs Leenaars (Leitung). Mozart: Serenade B-Dur „Gran Partita“ KV 361, Bruckner: Messe Nr. 2 e-Moll Rostock So. 10.11., 18:00 Uhr, Mo. 11.11. & Di. 12.11., 19:30 Uhr Volkstheater 3. Philharmonisches Konzert. Camille Thomas (Violoncello), Marcus Bosch (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur & Sinfonei Nr. 10 Hamburg So. 10.11., 19:30 Uhr Elbphilharmonie (Kleiner Saal) Künstler & Programm siehe Halle Wismar Mo. 11.11., 19:30 Uhr Kirche St. Georgen BTHVN 2020: 30 Jahre Mauerfall. Valentina Farcas (Sopran) Eva Vogel (Alt), Thomas Mohr (Tenor), Marcus Eiche (Bass), NDR Chor, WDR Rundfunkchor, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll Berlin Mi. 13.11., 20:00 Uhr Ausstellungs foyer Kammermusiksaal (Fensterfront) Philharmonischer Diskurs – 30 Jahre Mauerfall. Stipendiaten der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, Marianne Birthler, Kevin Kühnert & Theo Koll (Moderation). Werke von Beethoven u. a. November 2019 concerti 31
Rezensionen Neuerscheinungen - ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
War schon mit zehn Jahren von der Musik Scarlattis fasziniert: Lucas Debargue
Voller Poesie
E
rstmals entdeckte er eine Sonate von Domenico Scarlatti als Notenbeilage in einer Zeitschrift. Jahre später erstand er die Gesamtausgabe aller Sonaten und hat sich anschließend eine ganze Woche lang in diesen Kosmos vergraben. Danach begann die Auswahl-Arbeit, und schließlich ging Lucas Debargue ins Aufnahmestudio und hat 52 der 555 Sonaten eingespielt. Das Ergebnis der vier CDs ist beeindruckend. Zugegeben, es sind ei32 concerti November 2019
nige Eigenwilligkeiten vorhanden, etwa wenn er aus einem Allegro ein Andante macht. Doch das Ergebnis ist, jenseits solch mutiger Entscheidungen, rundum überzeugend. Pianistische Kostbarkeiten
Debargue formt jede Sonate zu einer Feinbläserarbeit. Filigran, fein, graziös. Er verzichtet weitgehend auf Pedaleinsatz und kann sich das aufgrund seiner Anschlagsqualitäten auch leisten. Er romantisiert nicht, son-
dern deutet diese Sonaten cembalesk, doch nie trocken oder etüdenhaft. Debargue zeigt, wie viel Poesie in diesen pianistischen Kostbarkeiten steckt. Jede Sonate durchleuchtet er akribisch auf ihren jeweiligen Gehalt, was umso deutlicher wird, weil er die Werke oft paarweise nach Tonarten gruppiert. Scarlatti: 52 Sonaten Lucas Debargue (Klavier) Sony Classical
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Xiomara Bender
Album des Monats Lucas Debargue hat ein sehr persönliches Scarlatti-Album eingespielt
Erstaunliche Reife
Pianistischer Reichtum
Wiener Charme
Beethoven: Sämtliche Klavierkonzerte Jan Lisiecki (Klavier), Academy of St Martin in the Fields. Deutsche Grammophon
Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 1 & 3 Daniel Trifonov (Klavier), Philadelphia Orchestra, Yannick Nézét-Seguin (Leitung). Deutsche Grammophon
Wien Jonas Kaufmann (Tenor), Wiener Philharmoniker, Ádám Fischer (Leitung). Sony Classical
Wer, wie Jan Lisiecki, mit 24 Jahren sämtliche Beethovenkonzerte live einspielt, beweist gehörigen Mut – zumal der Katalog an herausragenden Einspielungen von Gilels bis Aimard gut bestückt ist. Doch Lisiecki besteht diesen Vergleich. Pianistisch kann er alles, doch drängt sich Technisches ebenso wenig in den Vordergrund wie übertriebenes Sentiment. Hier hat alles Form und Format, und gerade in den langsamen Sätzen beweist Lisiecki eine erstaunliche Reife. Die Academy of St Martin in the Fields, das dirigentenlose Spiel gewohnt, ist ihm dabei ein idealer Partner. (FA)
Daniil Trifonov hat mit dem Philadelphia Orchestra sämtliche Werke für Klavier und Orchester von Rachmaninow aufgenommen, zum Abschluss nun die Konzerte Nr. 1 und 3 sowie flankierend Vocalise und eine eigene Bearbeitung des ersten Satzes aus The Bells. Wieder zeigt sich, wie tief Trifonov in Rachmaninows Welten vordringt und mit welch pianistischem Reichtum er diese in Klang übersetzt. Man hört auch im dritten Konzert durchaus ungewohnte Stellen, abrupte Beschleunigungen oder Haltepunkte. Das Orchester jedoch spielt mitunter eine Spur zu pauschal. (CL)
„Wien“-Tenor Jonas Kaufmann besingt die Donau-Metropole mit einem Reigen von Stolz bis Strauß, von Kálmán bis Kreisler. Die Wiener Philharmoniker sitzen gleich mit im Boot. Heimlicher Star dieser Aufnahme ist Ádám Fischer, der Orchester und Sänger gleichermaßen durch diese Musik trägt, mit leichter Hand und hörbarem k.-u.-k.-Charme. Kaufmann macht das einzig Sinnvolle: Er lässt seine Stimme nicht trompeten, sondern nimmt sie meist operettenhaft zurück, so dass ein geschmeidiger Wort-Ton-Gleichklang entsteht, von wenigen gaumigen Passagen oder Mini-Schluchzern abgesehen. (CL)
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19.08.19 14:59 November 2019 concerti 33
Rezensionen
Subtiler Ausdruck
Emotionales Meisterstück
Brahms: Ein deutsches Requiem Christian Karg (Sopran), Matthias Goerne (Bass), Swedisches Radio Sinfonie Orchester & Chor, Daniel Harding (Leitung). harmonia mundi
Gluck: Orfeo ed Euridice Iestyn Davies (Countertenor), Sophie Bevan & Rebecca Bottone (Sopran), La Nuova Musica, David Bates (Leitung). Pentatone
Klangschön und kraftvoll präsentiert sich diese Einspielung von Brahms’ Ein deutsches Requiem. Das Swedish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding trägt den Chor sowie den Sologesang von Matthias Goerne und Christiane Karg entschlossen, die Balance zwischen Stimmen und Orchesterklang ist stets ausgewogen. Harding formt starke dynamische Bögen und bindet die charakteristischen Chorsätze subtil ein, denen es nicht an atmosphärischem Ausdruck und nötiger Attacke mangelt. Goerne und Karg agieren mit interpretatorischem Schöngeist. (JB)
Die in der Londoner Kirche St John’s Smith Square entstandene Aufnahme der Wiener Fassung von 1762 zeigt, dass eine unveränderte Wiedergabe der Noten von Glucks erster Reformoper ein Unding wäre. Der großartige Iestyn Davies fügt in die Titelrolle maßvolle Verzierungen ein. La Nuova Musica spielt unter David Bates immer auf dem Sprung zu aufregenden Interaktionen mit den Sängern. Auch in den zügigen Tempi wird deutlich, dass es um Extrem erfahrungen von Trennungsschmerz und Trauer geht. Ein musikalisch entschlacktes und emotional verdichtetes Meisterstück. (RD)
Rhythmische Präzision
Lyrische Natürlichkeit
Messiaen: L’Ascension, Le Tombeau resplendissant, Un sourire & Les Offrendes oubliées Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi (Leitung). Alpha
Schubert: Schwanengesang, Brahms: Vier ernste Gesänge Gerald Finley (Bariton), Julius Drake (Klavier). Hyperion
Eine mutige Wahl zum Amtsantritt als Chefdirigent und Music Director: Paavo Järvi und das Tonhalle- Orchester von Zürich haben vier Werke von Olivier Messiaen aufgenommen. Vom ersten Takt an ist das Orchester hellwach und spielt vor allem mit rhythmischer Präzision, die hier wie eine Grundvoraussetzung für die daraus abgeleiteten klanglichen Finessen erscheint. Den elegisch- meditativen Charakter von Les Offrandes oubliées treffen die Musiker genau, ohne Kitsch. Die vierteilige Ascension wird abschließend zu einer orgelhaft-orchestral aufgefächerten Bekenntnismusik. (CL)
Gerald Finley hat Schuberts Schwanengesang mit den Vier ernsten Gesängen von Johannes Brahms gepaart. Wie schon bei der Winterreise ist Julius Drake sein Partner am Klavier: aufmerksam, klangsensibel, atemvertraut. Finley singt mit tadellos deutscher Diktion, textverständlich, aber frei von Übertreibungen. Überhaupt fällt auf, wie das Lied-Duo Extreme meidet und auf Natürlichkeit setzt, was in den dunkel-drohenden Liedern dazu führt, dass das Dornig-Existenzielle ein wenig geglättet wird – zugunsten einer ausgesprochen schönen Klangformung, sehr empfindsam und lyrisch. (CL)
34 concerti November 2019
Kurz Besprochen Sibelius: Kullervo Johanna Rusanen (Sopran), Ville Rusanen (Bariton), Finnish Radio SO., Hannu Lintu (Ltg). Ondine Für mitteleuropäische Ohren klingt die Neueinspielung mit ihrer düstertransparenten Ausrichtung mitsamt vokaler Klarheit und grauer Orchestration sehr authentisch. (RD) Prokofjew: Klaviersonaten Nr. 4, 7 & 9 Alexander Melnikov (Klavier). harmonia mundi Melnikov horcht subtil in die Musik hinein, stöbert alle dynamischen Valeurs auf und fängt Prokofjews karge Schönheit und postimpressionistische Klangsprache betörend ein. (CL) Mendelssohn: Oktett & Streichquartett Merel Quartett, Castalian String Quartet. Solo Musica/ Sony Music Diese Einspielung überzeugt mit tief empfundenen Emotionen, Temperament und präziser Transparenz im Stimmengeflecht. Ein kammermusikalisches Erlebnis. (EW) Vivaldi: Cellkonzerte RV 401, 412 & 423 u. a. Harriet Krijgh (Cello), Amsterdam Sinfonietta, Candida Thompson (Ltg). DG Krijgh spielt mit viel Temperament und Hingabe, kann aber dabei nicht kaschieren, dass sie mit barocker Artikulation und Klanggebung mitunter etwas fremdelt. (FA) Online-Tipp
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Top 20 Klassik-Charts Oktober (6.9.– 3.10.2019)
1
Anne-Sophie Mutter & John Williams
2
Igor Levit
(1)
(Neu)
Across The Stars Deutsche Grammophon
Beethoven: Complete Piano Sonatas Sony Classical
11
Ludovico Einaudi
12
Juan Diego Flórez, Pretty Yende, Orch. Sinf. Nazional
Lang Lang
4 2
Jan Lisiecki, Ludovico Einaudi Academy of St Martin the Fields Islands -inEssential Einaudi
(2)
(Neu)
Piano Book Deutsche Grammophon
5
Ragna Schirmer
6
Ludovico Einaudi
7
Gustavo Dudamel & Wiener Philharmoniker
8
Sergiu Celibidache & Münchner Philharmoniker
9
S. Costello, Wiener Symphoniker, E. Mazzola
(WE*)
(Neu)
(6)
(17)
(3)
10
(WE*)
Zum 200. Premierenjubiläum von Gioachino Rossinis Ricciardo e Zoraide brillierten im italienischen Pesaro Tenor Juan Diego Flórez und Sopranistin Pretty Yende in den Titelrollen.
Madame Schumann Berlin Classics
Seven Days Walking (Day 7) Decca Records
Sommernachtskonzert 2019 Sony Classical
The Munich Years Warner Classics
Verdi: Rigoletto (Bregenz 2019) C-Major
Juan Diego Flórez Bésame Mucho Sony Classical
DSO Berlin, BRSO, Muhai Tang, Dennis Russell Davies u. a.
13
Winbeck: Sinfonien Nr. 1-5 TYXart
(Neu)
Interpretiert von vier renommierten Orchestern, sind auf dieser Compilation alle fünf Sinfonien des im März dieses Jahres verstorbenen Komponisten Heinz Winbeck vereint.
Decca Records Beethoven: Piano Concertos Deutsche Grammophon
Für die Gesamteinspielung aller Klavierkonzerte Beethovens gemeinsam mit der Academy of St Martin in the Fields galt für Pianist Jan Lisiecki das Credo der musikalischen Klarheit.
Rossini: Ricciardo e Zoraide C-Major
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Ganze fünfzehn Jahre beschäftigte sich Igor Levit mit Beethovens 32 Klaviersonaten, bis er die Gesamteinspielung wagte. Das Projekt bezeichnet er als das wichtigste seines Lebens.
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Seven Days Walking (Day 1) Decca Records
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Echo Collective
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Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker
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A. Grigorian, J. Daszak, Wiener Philharmoniker, R. Castellucci Strauss: Salome Unitel
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Wilhelm Furtwängler Complete Recordings
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A. Ottensamer, Y. Wang, Berliner Phil., M. Jansons
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Ivo Pogorelich
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Jonas Kaufmann
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* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Jóhannsson: 12 Conversations with Thilo Heinzmann Deutsche Grammophon
Neujahrskonzert 2019 Sony Classical
Wilhelm Furtwängler Deutsche Grammophon
Blue Hour Deutsche Grammophon
Beethoven & Rachmaninow: Klaviersonaten Sony Classical
Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical
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Blind gehört
»Ich muss diese Partitur gleich morgen studieren!« Der Dirigent Lorenzo Viotti ist erster Gast des neuen concertiPodcasts »Blind gehört« mit Moderator HOLGER WEMHOFF
Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 9 – 3. ScherzoTrio „La Suisse“ Concerto Köln. Warner 1994
Das kenne ich nicht – was mich freut, denn das Stück ist wirklich schön! Das Schweizer lied von Mendelssohn, sagst du? Das habe ich doch mal mit dem Kammerorchester der Wiener Symphoniker dirigiert, als ich zwanzig war, in einem kleinen Dorf in Österreich! Und ich habe das tatsächlich nicht erkannt … Bizet: Carmen – Finale des 2. Akts Victoria de los Angeles, Nicolai Gedda, Thomas Beecham (Ltg). Warner 1960
Die Oper habe ich gestern Abend an der Pariser Bastille geleitet mit Anita Rachvelish36 concerti November 2019
vili in der Titelrolle. Vierzehn Mal habe ich dort in den letzten beiden Monaten Carmen dirigiert. Jetzt brauche ich erst einmal eine Pause von dieser Oper, aber in einem Jahr werde ich sie an der New Yorker Met dirigieren. (hört weiter zu) Diese Aufnahme hier ist wundervoll! De los Angeles und Gedda sind einfach ein Traum. Was für eine Klarheit und Transparenz bei allen Musikern! Mozart: Klarinettenkonzert KV 622 – 2. Adagio Ernst Ottensamer, Johannes Wildner (Ltg). Naxos 1989
Nein, Andreas (Ottensamer) ist das nicht. Das hier ist zu statisch, zu nostalgisch gespielt. Es ist sein Vater, sagst du? Das ist interessant, weil es tatsächlich sehr wienerisch gespielt ist. Man möchte fast weinen. Das alles klingt altmodisch im positiven Sinne, wenn man so will. Beach/Koncz: Berceuse Andreas Ottensamer, Rotterdam PO, Yannick NézetSéguin (Ltg). DG 2013
Aber das ist jetzt Andreas! Ah, ich liebe das Stück! Warum hat
das Andreas nie mit mir gespielt, wir kennen uns doch so gut ... Vor vier, fünf Jahren haben wir uns kennengelernt, seitdem arbeiten wir viel und gerne zusammen. Er ist ein wunderbarer Klarinettist und Musiker, aber – und das ist für mich viel wichtiger – auch ein toller Mensch und Freund. Wir treiben gemeinsam sehr viel Sport. Und wir haben auch gemeinsame Bühnenoutfits. Da gibt es einen wunderbaren Couturier in Wien, von dem wir uns für jedes Konzert, das wir geben, einen neuen Anzug machen lassen. Auch wenn wir nicht zusammen unterwegs sind, kaufen wir uns gegenseitig manchmal Sachen, da wir dieselbe Konfektionsgröße haben. Er ist für mich wie ein Bruder. Es ist eben eine Freundschaft, bei der ich mir sicher bin: Die wird ein Leben lang halten. Poulenc: Les Biches – Final The Ambrosian Singers, Philharmonia Orches tra, Georges Prêtre (Ltg). Warner 1981
(singt mit) Das ist mein Vater! Nein? Dann ist es Georges (Prêtre)? Ich habe ihn in Wien bei einer Probe im Musikverein kennengelernt. Diese Aufnahme kannte ich noch gar nicht.
Foto: Johannes Weisz
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edet man mit Lorenzo Viotti, vergisst man oft, dass der Dirigent, der so viel Lebensweisheit mit ins Gespräch bringt, erst 29 Jahre alt ist. Nur einmal kommt er direkt auf sein Alter zu sprechen: als er sagt, dass er noch für Wagners Tristan zu jung sei. Aber auch diese Feststellung zeugt von großer Reife.
Gastgeber und Gast des neuen concerti-Podcasts »Blind gehört«: Moderator Holger Wemhoff (l.) und Dirigent Lorenzo Viotti
So leicht und trotzdem so präzise und auf den Punkt! Prêtre war ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Zuerst kannte ich seinen Enkel, der mich in Wien einmal zu einer Probe seines Großvaters mitnahm. Das war für mich eine völlig andere Welt! Ich war damals noch ein junger, suchender Musiker und wusste noch gar nicht so genau, ob ich überhaupt dirigieren wollte. Nach der Probe bin ich zu Georges Prêtre hin und habe ihm ein paar konkrete Fragen gestellt. Er schaute mich nur an, und seine Antwort war: „Lass uns essen gehen.“ Was danach folgte, bei gutem Essen und tollem Rotwein, war der beste Unterricht für mich! Wir haben uns daraufhin praktisch immer getroffen, wenn er in Wien war. Aber zu Poulenc: In meiner Familie haben wir seine Musik geliebt! Seine Chorwerke ha-
ben immer diese Mischung aus tiefer Seriosität und einer gewissen Leichtigkeit, ich möchte fast sagen: Naivität. Wie Gospel-Musik eigentlich. Man muss diesen Text zelebrieren, darf dabei aber nicht in Ehrfurcht erstarren. Als ich sieben oder acht Jahre alt war, habe ich einmal in Harlem einen richtigen Gospelchor gehört. Diese Fröhlichkeit, diese Ausgelassenheit – genau das brauchen wir auch bei Poulenc! Nielsen: Sinfonie Nr. 4 – 4. Allegro The Royal Stockholm Philharmonic Orches tra, Sakari Oramo (Ltg). BIS 2013
Das ist fantastisch! Aber auch dieses Werk kenne ich nicht. Da geht mir das Herz auf – nicht nur als Dirigent, sondern auch als Perkussionist. Leider könnte ich hier unmöglich
gleichzeitig pauken und dirigieren. Ich muss diese Partitur gleich morgen studieren und die Sinfonie so schnell wie möglich in eines meiner Kon-
Unser beliebtes InterviewFormat »Blind gehört« gibt es jetzt auch als Podcast mit Moderator Holger Wemhoff als charmantem und kundigem Gastgeber – ab sofort jeden Monat neu zu hören auf concerti.de/podcasts sowie überall dort, wo es Podcasts gibt.
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Blind gehört
zur Person
zertprogramme integrieren! Man denkt immer, dass man schon so viel kennt, und dann kommen wieder diese herrlichen Überraschungen. Massenet: Werther – Pourqoi me reveiller George Thill (Tenor), Paris Chorus & Orchestra, Elie Cohen (Ltg). Naxos 1931
Eine großartige Aufnahme. Wie er dieses Intervall singt: ohne Portamento! Ist das Franz Schmidt? Den liebe ich nämlich sehr. Aber hat er das wirklich auf Französisch gesungen? Ah, das ist Georges Thill. Fantastisch! Ich habe diese Oper schon so häufig dirigiert, und ich liebe den Werther immer mehr! Gerade diese berühmte Arie und die Passage davor. Wobei: Eigentlich ist das gar keine Arie, sondern ein SprachMonolog! 38 concerti November 2019
Massenet: Werther Piotr Beczala (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Marcello Viotti (Ltg). Live-Mittschnitt
Piotr! Man kann nur lächeln beim Zuhören. Allein schon wie er atmet, diese Natürlichkeit, dieses Timbre, diese Intelligenz, diese Generosität, die er dabei ausstrahlt. Mein Vater hat hier dirigiert?! Mit welchem Orchester? Ah, dem Münchner Rundfunkorchester. Wegen meines Vaters bin ich heute der, der ich bin – als Mensch und Dirigent. Er war der generöseste Mensch, den es je gegeben hat. Das hat man auch auf der Bühne gemerkt. Vielleicht hat ihn gerade das am Ende so früh das Leben gekostet. Ich war erst vierzehn, als er plötzlich gestorben ist. Aber was meinen Geschwistern und mir in Erinnerung bleibt:
Er war in jeder Sekunde ein großartiger Vater! Er war zuhause am glücklichsten und hat es geradezu gehasst, alleine zu reisen und seine Familie zu verlassen. Er wollte viel lieber einfach nur im Garten sein oder im Wald spazieren gehen. Und er hat Walt-Disney-Filme geliebt! Wenn meine Geschwister und ich Geschichten von ihm als Dirigenten hören, freuen wir uns, weil wir ihn in seinem Beruf nicht erlebt haben. Wir vermissen ihn sehr – nicht als Dirigenten, sondern als Vater, als Menschen. Andererseits glaube ich, dass ich hier nicht sitzen würde, wenn er noch am Leben wäre, denn so konnte ich meine Karriere ohne den Druck aufbauen, den er mir vielleicht als dirigierender Vater zwangsläufig mitgegeben hätte. Aber als Sohn wäre ich natürlich überglücklich, wenn er noch am Leben wäre.
Fotos: Márcia Lessa, Johannes Ifkovits (Coverbild Beczala)
1990 in Lausanne geboren, studierte Lorenzo Viotti Klavier, Schlagzeug, Gesang und Dirigieren. Nachdem er als Schlagzeuger bei den Wiener Symphonikern tätig war, startete er seine Dirigierkarriere und gab 2017 sein Debüt bei den Salzburger Festspielen. Seit 2018 ist Viotti Chefdirigent des Gulbenkian-Orchesters in Lissabon, ab 2021 wird er in derselben Funktion in Amsterdam am Netherlands Philharmonic Orchestra sowie an der Dutch National Opera tätig sein.
Kodály: Hary Janos Suite – Intermezzo Gulbenkian Orchestra, Lawrence Foster (Ltg). Pentatone 2010
Ist das Amsterdam? Ah, Lissabon, mein Gulbenkian-Orchester! Aber wer dirigiert? Lawrence Foster! Zwei Jahre bin ich in Lissabon noch Chefdirigent, bevor ich in Amsterdam Chefdirigent werde. Es ist wirklich eine tolle Reise, die wir in Lissabon zusammen machen. Beim Gulbenkian merke ich immer, dass ein Orchester nicht nur aus den Musikern auf der Bühne besteht, sondern auch aus vielen großartigen Menschen hinter der Bühne. Wir riskieren wirklich viel dort, weil wir Projekte realisieren, die über das Konzertleben hinausreichen. Zum Beispiel haben wir dort Roméo et Ju liette von Gounod gemacht, obwohl wir gar kein Opernhaus sind. Trotzdem hatten wir ein Bühnenbild, Kostüme, Licht, was eben so braucht für eine Oper. Alle Menschen bringen so viel Leidenschaft und Fleiß mit und glauben immer zu hundert Prozent an das Projekt. Auch das Publikum ist unglaublich leidenschaftlich. Einmal hatten wir eine öffentliche Probe: 2 000 Leute kamen und saßen vier Stunden lang ruhig auf ihren Plätzen, während wir geprobt haben. Zwischenrein habe ich den Leuten erklärt, was wir auf der Bühne so machen und warum – ein Traum! Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ Berliner Philharmo niker, Herbert von Karajan (Ltg). DG 1984
Ich wünsche mir so sehr, dieses Stück irgendwann zu dirigieren! Aber es ist noch ein langer Weg zum „Tristan“. Wobei man sich natürlich fragen kann, warum es kein langer Weg zu Debussys Pelléas et Mélisande oder zu Mozarts Le nozze di Figaro ist … Ich denke, so was hängt auch stark von der Persönlichkeit ab: Manche 29-Jährige können einen reiferen „Tristan“ dirigieren als manch 50-Jähriger. Für mich ist „Tristan“ große Kammermusik. Ich werde schon noch den richtigen Moment, das richtige Orchester, das richtige Haus für diese Oper finden. Und ich werde wissen, wann es soweit ist. Aber jetzt habe ich Hunger. Lass uns essen gehen!
Konzert- & Opern-TIPPs
Frankfurt Fr. 25.10. & Sa. 2.11., 19:30 Uhr, So. 27.10., 15.30 Uhr Oper Puccini: Manon Lescaut. Lorenzo Viotti (Leitung), Alex Ollé (Regie). München Mo. 10.2. & Di. 11.2.2020, 20:00 Uhr Nationaltheater Adrian Mustea (Viola), Akademieorchester, Lorenzo Viotti (Leitung). Schnittke: Violakonzert, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll Dresden Sa. 21.3.2020, 19:30 Uhr & So. 22.3.2020, 18:00 Uhr Kulturpalast Gautier Capuçon (Violoncello), Dresdner Philharmonie, Lorenzo Viotti (Leitung). Messiaen: Les Offrandes oubliées, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, Honegger: Sinfonie Nr. 3 „Liturgique“
So. 22.3.2020, 11:00 Uhr Kultur palast Familienkonzert. Gautier Capuçon (Violoncello), Dresdner Philharmonie, Lorenzo Viotti (Leitung), Malte Arkona (Moderation). Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, Honegger: Sinfonie Nr. 3 „Liturgique“ So. 26.4.2020, 18:00 Uhr (Premiere) Semperoper Puccini: Madama Butterfly. Lorenzo Viotti (Leitung), Amon Miyamoto (Regie). Weitere Termine: 29.4., 2., 16., 22., 24. & 31.5.2020
Wiener Sängerknaben WEIHNACHTSKONZERT
HEIDELBERG Samstag | 30.11.2019 | 19.00 Uhr HEILBRONN Sonntag | 1.12.2019 | 18.00 Uhr MERZIG Mittwoch | 4.12.2019 19.30 Uhr MANDELBACHTAL Donnerstag | 5.12.2019 19.30 Uhr STUTTGART Freitag | 6.12.2019 19.00 Uhr ULM Samstag | 7.12.2019 18.00 Uhr WEINGARTEN Sonntag | 8.12.2019 | 18.00 Uhr BAMBERG Mittwoch | 11.12.2019 | 19.30 Uhr WEIMAR Donnerstag | 12.12.2019 | 19.30 Uhr POTSDAM Freitag | 13.12.2019 | 19.00 Uhr DRESDEN Samstag | 14.12.2019 | 18.00Uhr BERLIN Sonntag | 15.12.2019 | 20.00 Uhr BAD ELSTER Donnerstag | 19.12.2019 | 19.30 Uhr EISENACH Freitag | 20.12.2019 | 19.30 Uhr DÜSSELDORF Sonntag | 22.12.2019 | 16.00 Uhr
TickeTs an den regionalen VorVerkaufssTellen und unTer www.eVenTim.de
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
Kino: Liveübertragung des Londoner Royal Ballet
TV-Tipps
Aus der Heimat
Exquisites Triptychon
Sa. 2.11., 20:15 Uhr Liederabend Startenor Juan Diego Flórez zeigt sich bei einem Liederabend am Wiener Konzerthaus von seiner lateinamerikanischen Seite und präsentiert die Klänge seiner Kindheit. NDR
Auf Reisen So. 3.11., 8:30 Uhr Musikalischer Reiseführer In seinen insgesamt sieben Reisen nach Karlsruhe entwickelte Richard Wagner eine ganz persönliche Zuneigung zum Musikleben der Stadt. 3sat
Die Rolle im Fokus Fr. 9.11., 22:10 Uhr Doku Eine Saison lang begleitete ein Filmteam die italienische Operndiva Cecilia Bartoli und zeichnet das Porträt einer Künstlerin, die jeder Rolle auf ihre ganz eigenen Weise entsprechen möchte.
Szenenbild aus Kenneth MacMillans Concerto
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n diesem dreiteiligen Abend steht das Londoner Royal Ballet selbst im Mittelpunkt, der mit Kenneth MacMillans Concerto startet. Die Produktion, der Dmitiri Schostakowitschs zweites Klavierkonzert zugrunde liegt, wurde 1966 bei der Uraufführung frenetisch gefeiert und von
zahlreichen Kompanien rund um den Erdball übernommen. In den Enigma Variations offenbart Choreograf Frederick Ashton die Essenz britischer Ballettkunst zu Musik von Edward Elgar, ehe mit dem Schlussakt von Raymonda der Abend mit russischem Ballett in Perfektion endet. Marius Petipa schuf die Choregrafie 1898 für das St. Petersburger Mariinsky-Theater zur Musik von Alexander Glasunow. Für das Royal Ballet in Szene gesetzt hat diesen Ballettklassiker Rudolf Nureyev. Do. 5.11., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de
Arte
UNgeahnt Erfolgreich So. 17.11., 17:30 Uhr Konzert Tschaikowsky selbst hielt seine fünfte Sinfonie für misslungen. Das Publikum hingegen begeisterte sich für das Werk, hier interpretiert von Andris Nelsons und dem Gewandhausorchester.
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Online: SWR Symphonieorchester im Livestream
Schwerer Brocken
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hristopher Altstaedt hat es sich als Artist in Residence des SWR Symphonieorchesters nicht leicht gemacht und die großen Brocken der Celloliteratur auf den Spielplan gesetzt. Nach Schostakowitschs zweitem Cellokonzert steht im November jenes von Esa-Pekka Salonen an – ein modernes Meisterwerk, das schon jetzt,
zwei Jahre nach der Uraufführung, auf dem besten Wege ist, fester Bestandteil des Konzert repertoires zu werden. Neben dem Cellokonzert steht noch Schumanns dritte Sinfonie auf dem Programm, es dirigiert Christoph Eschenbach. Fr. 15.11., 20:00 Uhr Livestream auf: www.swrclassic.de
Fotos: Marco Borggreve, ROH/Tristram Kenton, Wilfried Hösl, Peter Hundert/NDR
3sat
Online: Wozzeck an der Bayerischen Staatsoper
Das ganze Elend der Armut
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s ist eine Sozialgroteske in abscheulichsten Bildern, die Andreas Kriegenburg vor zehn Jahren auf die Bühne des Nationaltheaters wuchtete. Zur damaligen Premiere gab es eine Münchner Seltenheit: Der Regisseur wurde nicht ausgebuht, sondern frenetisch gefeiert. Zu bezwingend, zu zeitlos, zu schockierend ist die Inszenierung, für die der Bühnenboden mit Wasser geflutet wird. Doch obwohl das menschliche Elend und seine Abgründe in all seiner Grässlichkeit gezeigt werden, verzichtet der Regisseur auf jedwede Splattereffekte. Manchmal reicht eben einfach eine Reihe heruntergekommener Gestalten, die Schilder um den Hals tragen, auf denen „Arbeit“ steht, um den ganzen Schrecken der Armutsmisere zu zeigen. Inzwischen ist die Inszenierung zu einem Klassiker an der Bayerischen Staatsoper avan-
ciert, wobei dies freilich nicht nur an Kriegenburgs großem Regiewurf lag, sondern vor allem am Wozzeck-Sujet selbst und der Vertonung durch Alban Berg, die Armut und Ausbeutung als allgegenwärtigen Bestandteil menschlicher Zivilisation betrachtet: einen sich selbst zugrunde richtenden Wozzeck, einen gewissenlosen Tambourmajor, einen überhetzten Arzt, dem für das Wohl der Menschheit das Wohl des einzelnen Menschen herzlich egal ist, wird es eben immer geben. Bei der Vorstellung, die die Bayerische Staatsoper im Livestream überträgt, übernimmt Harmut Haenchen die musikalische Leitung, Christian Gerhaher ist als Wozzeck zu erleben, Gun-Brit Barkmin übernimmt die Rolle der Marie. Sa. 23.11., 19:00 Uhr Livestream auf: www.staatsoper.tv
Radio-Tipps NDR Kultur
Festkonzert
Fr. 1.11., 20:00 Uhr Live- Übertragung Zu Allerheiligen geben Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester Verdis Requiem. Die Solisten des Abends: Angela Meade, Danila Barcollona, Gregory Kund und Riccardo Zanellato. BR-Klassik
Grenzen überwinden Fr. 8.11., 19:05 Uhr Musik- Feature Anlässlich des Mauerfalljubiläums kommen im Feature „Reisende Musiker zwischen Ost und West“ fünf Künstler zu Wort, die auf beiden Seiten der Mauer das Kulturleben bereicherten. Deutschlandfunk Kultur
Mehr als nur Vater Fr. 15.11., 22:03 Uhr Musik- Feuilleton Einen Tag nach seinem 300. Geburtstag steht im Mittelpunkt des Musikfeuilletons Leopold Mozart, dessen Bedeutung für die Musikgeschichte erst allmählich gewürdigt wird. Deutschlandfunk
Ein Abend mit Anton Rubinstein Do. 21.11., 22:05 Uhr Historische Aufnahmen Moderator Christoph Vratz blickt auf den Liszt-Schüler Anton Rubinstein, der auch Komponist war und nicht nur als Klaviervirtuose für Ohnmachtsanfälle sorgte. BR-Klassik
Komponistenporträt
Fratzenhaft und grotesk: Andreas Kriegenburgs Inszenierung von Alban Bergs Wozzeck.
Fr. 29.11., 20:05 Uhr Live- Übertragung Lahav Shani leitet das BR-Symphonieorchester durch ein reines Bartók-Programm. Solist in dessen zweitem Violinkonzert ist Renaud Capuçon.
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Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Redaktionsleitung, in Elternzeit), Susanne Bánhidai (stellv. Redaktionsleitung), Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian T heiss (Textchef, MT), Sören Ingwersen (stellv. Textchef), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Johann Buddecke (Redakteur), Irem Çatı (Redakteurin), Marvin Balzer, Hannah Duffek, Dr. Nicolas Furchert, Julia Hellmig, Jan Peter Ibs, Mareike Kaiser Julia Oehlrich Autoren der aktuellen Ausgaben Frank Armbruster (FA), Roberto Becker (RB), Roland H. Dippel (RD), K atharina von Glasenapp, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Joachim Lange (JL), T eresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Mario-Felix Vogt, Eckhard Weber (EW), Holger Wemhoff Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)
040/22 86 886-27 · m.berndt@concerti.de
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concerti lounge
Impressum
2019
Ihre Stimme zählt! Ob Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Liebhaber groĂ&#x;er Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung und begeben Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum des Jahres 2019.
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