concerti Ausgabe München April 2015

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil

München

246 Konzert- UNd Operntermine

Lang Lang »Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an« yuri bashmet Kein Witz: Kommt ein Bratscher ans Dirigentenpult

Albrecht Mayer »Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten«

April 2015


EMPFIEHLT

LAVINIA MEIJER VOYAGE

Ein Klang, der verführt! Auf ihrer neuen CD geht die Harfenistin Lavinia Meijer auf eine musikalische Reise von Satie, Debussy bis hin zu Filmmusik aus Amélie und spielt dabei ihr Instrument mit einer Ausdruckskraft, die begeistert!

LANG LANG THE CHOPIN DANCE PROJECT

Dieses Event in Paris war sensationell: Star-Pianist Lang Lang spielte Werke von Frédéric Chopin und Tänzer des berühmten amerikanischen Houston Ballet tanzten zeitgleich zu der Musik. Das Konzert gibt es ab 10.4.15 auf DVD und Blu-ray.

NURIA RIAL

SOSPIRI D’AMANTI

An den österreichischen und italienischen Höfen wurde im 18. Jahrhundert eine prachtvolle Musik gespielt. Nuria Rial und das Ensemble Artemandoline transportieren auf ihrem neuen Album die ganze Spielfreude der damaligen Zeit mit wunderschönen Kantaten & Arien – umwerfend! Erhältlich ab 27.3.15

LUDWIG BECK • MARIENPLATZ • MÜNCHEN


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Fotos: Ivo von Renner, privat, Titelfoto: Harald Hoffmann, Georg Lange (HH)

FRIEDEN: Verheißung oder nur ein ferner Traum mit Blick auf die zahlreichen weltweiten Konflikte? Das Movimentos Festival hat diese sieben Buchstaben zum Motto seiner diesjährigen Kunstwochen erkoren – wohl wissend, dass all die Konzerte, Lesungen und Workshops ganz sicher nichts zur Lösung der aktuellen Kriege werden beitragen können. Und doch sind solche Anstöße wichtig, braucht es Plädoyers auch der Künstler wie jüngst der Geigerin Lisa Batiashvili, die Europas Demokratien aufGregor Burgenmeister gerufen hat, im Konflikt um die Ukraine ihre Werte Herausgeber/Chefredakteur selbstbewusst gegenüber Russland zu verteidigen. Natürlich sind Musiker keine Politiker und sollten sich vor politischer Vereinnahmung hüten. Dennoch: Wie fast alle anderen Menschen setzen auch Künstler auf ein Mit- statt ein Gegeneinander – und das keineswegs nur im Orchester –, schätzen die Werte der (künstlerischen) Freiheit in den Demokratien unserer Welt. Wo das kritische Wort erlaubt, ja gefragt ist, kann dies gelegentlich auch einmal sehr direkt ausfallen – das zeigt unser „Blind gehört“. Ob der emeritierte Papst Benedikt XVI. das auch so gehört und gesehen hätte? Albrecht Mayer hat ihm gleich vier mal vorgespielt, vor allem Mozart und Bach, wie er uns erzählt hat – und Josef Ratzinger war begeistert von seiner Oboe, der „ein ganzer Kosmos von Musik“ entströme. Zumindest ein innerer Frieden lässt sich mit Musik eben doch stiften – tragen Sie diesen gern weiter nach Ihren Konzertbesuchen! Ihr

P.S.: Bei unseren „Süßen Osterfestspielen“ können Sie sich bei Ihrem Lieblings-Ensemble mit einer süßen Freude bedanken. Mehr dazu auf Seite 39 und unter www.concerti.de/osterfestspiele

KURZ VORGESTELLT

Insa Axmann liebte schon als Kind die Komponistenschallplatten von Karlheinz Böhm. Wenn die gebürtige Oldenburgerin nicht gerade Berlins Konzerttermine für den concerti-Kalender koordiniert, sitzt die HobbyPianistin in der Oper – oder reist durch die Welt.

Harald Hoffmann hat schon zahlreiche Größen der Musikwelt fotografiert – und das nicht nur in der Klassik wie aktuell Albrecht Mayer. Die Devise des Berliners: Nur nicht auffallen bei der Arbeit – das bringt im Bild-Ergebnis die größtmögliche Authentizität. April 2015 concerti   3


inhalt

KoNZERT

8 moment mal, mozart?

Porträt Die Flötistin Magali Mosnier rehabilitiert einen Komponisten, der ihr Instrument angeblich hasste

10 »der Papst wollte immer mozart

und bach hören« intervieW Oboe? Ein Instrument, irgendwo in der grauen Mitte des Orchesters – bis Albrecht Mayer kam. Der Star-Solist über die Papst-Wahl, überschätzte Komponisten und Rennräder

10

albrecht mayer Leidenschaft fürs Rad

oPER

16 ausbildung oder ausbeutung?

Feuilleton Jedes Jahr entstehen neue

Opernstudios – von Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigentlich?

18 verdi in rom: Feinster seelenton

online-KritiKen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

23

Festivalguide Tanz im Norden

20 denn sie wissen, was sie tun

oPern-tiPPs Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

REGIoNALSEITEN

DIE WELT DER KLASSIK

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Juliane Banse Kritik am Kochtopf

RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD- & DVD-rezensionen | 40 MultimediaTipps 42 Vorschau & impressum 4  concerti April 2015

23 marilleneis und die mobilität des geistes Festivalguide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

36 »exzentrisch, hoch interessant«

blind geHört Die Sopranistin Juliane

Banse hört und kommentiert CDs ihrer Kolleginnen, ohne dass sie erfährt, wer singt

Fotos: Harald Hoffmann, Stefan Nimmesgern, peter Greig

An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die regionalseiten.



KUrZ & Knapp

waS iSt Ein ...

cluster? Sicher ist ihnen der Begriff vertraut – aus der Wirtschaft, physik oder informatik. Aber was haben Netzwerke in der Musik zu suchen? Dort entdeckten die Komponisten im 20. Jahrhundert die Klangflächenwirkung, die sich aus dem Zusammenspiel mehrerer, harmonisch nicht aufeinander bezogener Töne ergibt – fürs Ohr nicht unbedingt ein Genuss, aber eindrucksvoll.

Jahre hat das älteste instrument der Welt schon auf den Knochen: eine Eiszeit-Flöte aus Gänsegeierknochen, die auf der Schwäbischen Alb gefunden wurde.

das geheimnis der F-löcher Je länger, desto voller: Keine Sorge, es geht hier natürlich um Musik. Genauer gesagt um die Tonschönheit von Violinen: Da haben Forscher vom Massachusetts Institute of Technology nun entdeckt, dass die Klangfülle von Geigen unmittelbar von der Größe der beiden F-Löcher abhängt. Besitzt das Instrument zudem noch eine dicke Rückwand, steht einer tönenden Karriere nichts mehr im Weg – einmal abgesehen vom Üben ...

... Die Musik wird treffend als Sprache der Engel beschrieben ... Thomas Carlyle, schottischer Essayist und Historiker

6  concerti April 2015

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3 740

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3 454

4

5 046

4 485

Hauptzweck Kunst & Kultur*

3 004

Wo stünden Kunst und Kultur ohne die zahlreichen Stiftungen hierzulande! Mehr als 20 000 gemeinnützige Stiftungen gibt es zwischen Flensburg und Friedrichshafen, rund 1 800 von diesen widmen sich der Musik: Sie fördern den Nachwuchs wie auch das Miteinander von Jugendlichen verschiedener Nationalitäten, verleihen wertvolle Instrumente oder vergeben Stipendien an Not leidende Musiker in Osteuropa.

5 Zahl der Stiftungen mit dem

2 485

Wie stiFter Für den guten ton sorgen

6

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2002

2005

2007

2008

2011

2014

Fotos: irene Zandel, pD, *Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen, Gabriella Meros

35 000


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3 Fragen an ... Gustav Peter Wöhler

Sie sind zwar Schauspieler, doch Ihren ersten Auftritt hatten Sie mit sechs Jahren als Sänger … … ja, auf der Weihnachtsfeier des Männer­ gesangvereins Herford-Eickum in der Kneipe meiner Eltern, wo ich ein Weihnachtslied vortrug – und alle Mütter haben geweint. Nur die Kinder haben gesagt: Was bildet der sich denn ein?

Offenbar zu Unrecht, wie sich später dann im Gesangsunterricht gezeigt hat ... ... ich habe nur ein paar Stunden für die Inszenierung der Operette Die Großherzogin von Gerolstein am Hamburger Schauspielhaus genommen, doch die Lehrerin meinte zu mir: „Wären Sie doch eher gekommen, Herr Wöhler – Sie wären Sänger geworden.“

Nun, zumindest im Popbereich pflegen Sie das Hobby Gesang mit ihrer Band ja neben dem Schauspiel bis heute, wenn Sie Pop-Songs und Schlager anstimmen. Ich singe für mein Leben gern! Durch den Gesang kommt vieles aus mir heraus, was sich angestaut hat – Singen ist für mich wie eine Erlösung. Und als Zuhörer bringt mich gute Musik, etwa von Joni Mitchell, zum Weinen!

Auf ins Konzert!

Von Opernglas und Halspastillen

D

ie Premierentickets liegen bereit. Der ersehnte Abend naht und damit die Frage, wie man sich am besten auf das große Konzert oder die Oper vorbereitet! Zur angemessenen Kleidung gibt es viele Meinungen. Etwas einfacher für den Herren mit dunklem Anzug, Krawatte oder Fliege, etwas vielfältiger für die Dame: Das Spektrum reicht – je nach Anlass – vom langen Abendkleid bis hin zum schicken Hosenanzug. Was aber beim Sinnieren über den rechten Look gerne vergessen wird: Kann ich von meinem Platz eigentlich gut auf die Bühne schauen, sehe ich genügend von den Protagonisten? Da hilft ein klassisches Opernglas. Es passt in jede Handtasche, vergrößert aber so gut, dass selbst ein Platz in den hinteren Reihen kein großes Manko bedeutet! Apropos Sitzplatz: Wer sich in eine Open-AirArena wie in Verona aufmacht oder ein Ticket bei den Bayreuther Festspielen ergattert hat, muss mit zum Teil sehr harten Sitzen vorlieb nehmen. Wer ein Sitzkissen mitbringt, ist dann klar im Vorteil. Oft werden diese auch vom Hotel gestellt.

Ob Film, Fernsehen oder Theater: Gustav Peter Wöhler tanzt als Schauspieler auf vielen Bühnen – und weiß auch als Sänger und Entertainer zu begeistern

Wer sichergehen will, die Vorstellung nicht durch Räuspern oder Husten unnötig zu stören, sollte auf den Geheimtipp vieler Profisänger setzen und Emser Halspastillen (oder das Emser Halsund Rachenspray) bei sich haben. Das Natürliche Emser Salz mit seiner Kombination aus Mineralstoffen und Spurenelementen befeuchtet die Halsund Rachenschleimhaut und kann Hustenreiz gut lindern und für Ruhe sorgen. Die perfekte Vorbereitung für einen unvergesslichen Abend! Siemens & Co, D- 56119 Bad Ems


portrÄt

W

er Magali Mosnier in ihrer Pariser Wohnung anruft, hört sie zwischendurch auch mal scheppern und mahnen: Im Zweitberuf ist die 38-jährige Flötistin nämlich Mutter. Vielleicht hat sie sich auch deshalb trotz ihrer frühen Karriere eine natürliche Freundlichkeit bewahrt – schon bevor sie den Internationalen Musikwettbewerb der ARD gewann, war sie nämlich mit gerade einmal 26 Jahren Soloflötistin im Orchestre Philharmonique de Radio France geworden.

Glaubt bei Mozart die Liebe zur Flöte zu hören: Magali Mosnier

Von der oboen-Katastrophe zur Flöten-Begeisterung

Dabei kann die zarte Frau mit den rehbraunen Augen durchaus als bestes Beispiel für das Einssein eines Musikers mit seinem Instrument gelten, gerade wenn man sich vor Ohren führt, welch seidigen und geschmeidigen Flötenton die junge Französin pflegt: fern aller Öligkeit, abseits eines überdimensionierten Vibratos, das so mancher Solokollege die Flötistin magali mosnier gern zur stärkeren Beeindruckung des Publikums kultiviert. rehabilitiert einen Komponisten, der ihr Und das, obwohl sich Magali instrument angeblich hasste. Mosnier als Kind zuerst für die Oboe entschieden hatte: „Ich Von Christian Schmidt wollte von Anfang an ein Blasinstrument spielen. Aber das war so eine Katastrophe, dass meine Eltern damals zum Di- eben nur im wahrsten Sinne Eigentlich hätte Magali Mosrektor gegangen sind, um nach des Wortes ein Instrument, um nier diese Koketterie nicht nöAlternativen Ausschau zu hal- meine Persönlichkeit nach au- tig. Denn neben ihrem Orchesten“, erinnert sie sich lachend. ßen zu tragen. Es hat keine terberuf tourt sie fleißig als „Dann fanden wir einen tollen eigene Seele – das wäre eine Solistin, Anfang des Jahres ist Flötenlehrer, und ich war Feu- Mystifikation.“ Gäbe es also zudem bereits ihre dritte Solonoch eine Alternative? „Singen CD mit Mozartwerken erschieer und Flamme.“ Dennoch: Ihr Instrument sieht würde ich sehr gern, aber dafür nen. Moment mal, Mozart? Magali Mosnier eher pragma- ist es zu spät, da hätte ich vor War das nicht jener zu starken tisch. „Natürlich mag ich meine 15 Jahren anfangen müssen. und leider auch ablehnenden Flöte, ich habe dafür ein Be- Dafür braucht es Kontinuität Gefühlen neigende Meister, der die Flöte verabscheute? Sich wusstsein. Letztlich ist es aber – und ich bin faul.“ 8 concerti April 2015

Foto: www.wildundleise.de

moment mal, mozart?


CD-Tipp

Mozart: Flötenkonzerte Nr. 1 & 2, Adagio aus Flötenquartett, Andante KV 315 für Flöte & Orchester u. a. Magali Mosnier (Flöte) Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung). Sony Classical

Konzert-TIPPs

Magali Mosnier & I Musici di Roma Werke von Vivaldi, Bach, Corelli & Geminiani Esslingen So. 19.4., 18:00 Uhr Neckar Forum Würzburg Mo. 20.4., 19:30 Uhr Hochschule für Musik Fulda Di. 21.4., 20:00 Uhr Stadtschloss (Fürstensaal) Braunschweig Mi. 22.4., 20:00 Uhr Stadthalle Berlin Do. 23.4., 20:00 Uhr Kammer­ musiksaal Dachau Sa. 25.4., 20:00 Uhr Schloss Kiel Mo. 27.4., 20:00 Uhr Nikolaikirche Wiesbaden Mi. 6.5., 20:00 Uhr Kurhaus Nürnberg Fr. 8.5., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Grünwald Di. 28.4., 20:00 Uhr August Everding Saal Magali Mosnier (Flöte), Ayako Tanaka (Violine), Lise Berthaud (Viola), François Salque (Violoncello)

Moses und Aron ARNOLD SCHÖNBERG

Musikalische Leitung: Vladimir Jurowski Inszenierung: Barrie Kosky

( 030 ) 47 99 74 00

„Das haben wir lediglich aus seinen Briefen erfahren. Aber ich glaube, er hatte einfach keine Gelegenheit, gute Instrumentalisten zu finden.“ Nein, das ist kein Schönreden: Magali Mosnier nimmt man ab, dass sie sich ausführlich mit Mozart beschäftigt, sogar Opernarien für die Flöte arrangiert hat. „Er kam einfach zum falschen Zeitpunkt, die Flöte entwickelte sich gerade weiter. Immerhin hatte die Traversflöte schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, man experimentierte mit anderen Techniken.“ Und tatsächlich: Wenn man den Soli in seinen Solokonzerten und Sinfonien lauscht, „dann hören Sie die Engelsstimme“. Vielleicht hätte Mozart wirklich nicht so schön für die Flöte komponiert, wenn er sie tatsächlich gehasst hätte. Oder

ponisten – und wenn wir ihre Musik jetzt nicht spielen, wird sie nie jemand schätzen.“ Mozart lässt grüßen.

JETZT BUCHEN!

Eine Musik wie von Engelsstimmen gesungen

kann man sich so etwas auch einreden? Muss man gar nicht, denn Mosnier wagt sich auf weite(re) Felder des Repertoires: Besonders gerne tummelt sie sich in der zeitgenössischen Literatur. „Diese Musik hat einen großen Platz in meinem Leben, schon allein weil wir im Orchester sehr viel davon spielen.“ Mehrfach trat Mosnier beim Festival für moderne Musik von Radio France auf, vor einigen Monaten nahm sie moderne Kammermusik mit dem Parisi Quartet auf, und in der nächsten Saison hebt sie das Flötenkonzert ihres Landsmannes Pascal Dusapin aus der Taufe. „Natürlich ist die Annäherung manchmal schwierig, aber ich mag die Zusammenarbeit mit den Kom-

NUR SECHS MAL AB 19. APRIL 2015

geradezu störrisch bei seinem Vater darüber beklagte und Aufträge für das Instrument nur annahm, wenn sie besonders lukrativ waren?

April 2015 concerti  9


Interview

»Der Papst wollte immer Mozart und Bach hören« Oboe? Ein Instrument, irgendwo in der grauen Mitte des Orchesters – bis ALBRECHT MAYER kam. Der Star-Solist über die Papst-Wahl, überschätzte Komponisten und Rennräder. Von Jakob Buhre

Herr Mayer, sind Sie zum Interview mit dem Fahrrad gekommen?

Das wäre ich sehr gerne, aber seit elf Monaten habe ich eine kleine Tochter, wodurch mein Zeitplan manchmal etwas auf den Kopf gestellt wird. Dann haben Sie vermutlich auch kaum noch Zeit für Ihre Fahrradsammlung?

leider ein Rennrad, mit dem ich viel gefahren bin, in der Philharmonie geklaut. Sicherlich war das keiner der Kollegen, aber es gehen in dem Gebäude eben sehr viele Leute ein und aus. Wir haben zwar Pförtner, Wachschutz und Frauen, die ehrenamtlich bei uns Dienst machen, doch all das kann nicht verhindern, dass mal ein Langfinger hineinkommt. Je dreister man ist, desto weniger wird man kontrolliert, das ist überall im Leben so. Journalisten, die auf jede Oscar-Verleihung kommen und die Prominenten behelligen, oder jemand wie Hape Kerkeling, in seiner Anfangszeit ...

»Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten«

Das stimmt, ja. Mein Lieblingsfahrrad ist ein altes Colnago von der Tour de France. Es macht Spaß, damit durch die Stadt zu pesen, ist aber auch ... als er sich als Kellner auf dem CDU-Parteitag ausgab nicht ungefährlich. Sie radeln also auch zu Philharmoniker-Konzerten?

Nicht immer – und auch nicht bei Regen. Zudem wurde mir 10 concerti April 2015

oder als Königin Beatrix ...

… genau. Ich bin ein großer Fan von ihm. Wichtig ist, dass man diese Dreistigkeit auch paaren muss mit Charme, sonst geht

es nach hinten los. Chuzpe allein reicht nicht aus. Dreistigkeit und Chuzpe: Braucht es die für solch eine Karriere wie die Ihrige?

Sicherlich. Man muss nicht nur gewisse spielerische, musikalische Fähigkeiten mitbringen, man muss auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und auf den Zug aufspringen. Und dieser Zug fährt, in den allermeisten Fällen, nur ein einziges Mal vorbei. Wenn man nicht aufspringt, sondern dem Zug hinterherschaut und denkt „Beim nächsten Mal springe ich bestimmt auf“, dann kommt er nicht mehr. Sie haben eben diesen Moment abgepasst und zählen heute zu den erfolgreichsten Musikern auf Ihrem Instrument. Da könnten Sie doch eigentlich auch Autos statt Fahrräder sammeln?

Ich hatte mal zwei Autos, auch ein sehr schönes, schnelles. Das habe ich aber komplett zu Schrott gefahren, nur der Motor blieb übrig. Das war für mich ein Aufwachen, ich habe ein Riesenglück gehabt, dass ich diesen Unfall überlebt ha-

Foto: Harald Hoffmann / DG

E

r ist nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der engagiertesten Oboisten. Als Albrecht Mayer eines Tages die alte Leier satt hatte, dass es kaum Repertoire für sein Instrument gäbe, begab er sich auf die Suche. Über 100 Oboenkonzerte hat der Berliner seither in Archiven aufgespürt – und alle Nörgler eines Besseren belehrt.


Lust auf Oboe: Seit Albrecht Mayer solistisch tourt, haben vor allem Mädchen das Instrument für sich entdeckt

ZUr pErSon

be. Mit Ausnahme von Oldti- ... dessen Popularität in China mern ist diese Faszination eine Klavier-Welle auslöste. seither für mich vorbei: Autos Ja, Lang Lang hat mir mal von sind für mich kein Statussym- einer Umfrage erzählt, die erbol mehr – ich habe jetzt einen gab, dass wegen ihm 250 000 sicheren Wagen für meine Fa- kleine Chinesen Klavier gelernt haben. Ich denke, diesen Effekt milie. gibt es ebenso bei mir – wenn Seit mittlerweile 13 Jahren auch auf einer ganz anderen sind Sie sehr viel solistisch Skala. unterwegs. Ist die oboe in dieser Zeit populärer geworden?

Wer in Ihre Diskographie blickt, stellt fest, dass Sie anfangs vor allem Arrangements und Transkriptionen aufgenommen haben ...

Ich bekomme das eins zu eins nach meinen Konzerten mit. Zum CD-Signieren kommen da viele Eltern mit ihren Kindern, ... ja, am Anfang musste ich mir die mir erzählen, sie hätten einen Stellenwert erobern. Als mich damals gehört und dar- 2003 meine erste CD bei der aufhin Unterricht genommen. Deutschen Grammophon, „LieEs sind vor allem Mädchen, die der ohne Worte“, verkaufsmäunglaublich Lust hatten, Oboe ßig so gut einschlug, hat das zu spielen – im Prinzip ist das viele sehr überrascht, ja schoder Lang Lang-Effekt ... ckiert: Damals war die Oboe

Mit 27 auf die Traumstelle: Albrecht Mayer, geboren 1965 in Erlangen, wurde 1992 solo-oboist der berliner Philharmoniker. Neben seiner Tätigkeit im Orchester ist er ein international gefragter solist und Kammermusiker, spielt mit Star-Kolleginnen wie Sabine Meyer oder Hélène Grimaud. Und mit dem Album »New Seasons« gelang ihm das Kunststück, in die deutschen Pop-charts einzusteigen.

in dem Verkaufssegment noch vollkommen unbekannt. Was sich inzwischen geändert hat. Heute spielen Sie viele originalwerke: So finden sich auf Ihrem Album »Lost and Found« etwa Ersteinspielungen von Franz Anton Hoffmeister und Jan Antonín Koželuh. Wie sind Sie auf diese Konzerte gestoßen?

Ich habe fast zwei Jahre recherchiert und dabei 130 Oboenkonzerte gefunden, die mir unbekannt waren – und 103 von diesen waren noch nie verlegt worden. April 2015 concerti  11


Interview

terstücke von ihm, die ich spielen musste, sind so grauenhaft gegenüber diesem Geniestreich – sein Te Deum oder das Requiem finde ich im Vergleich zur Symphonie fantastique geradezu schülerhaft.

Eine eindrucksvolle Zahl.

Vor allem wenn man bedenkt, dass ich das nur bei einer Recherche gefunden habe – wahrscheinlich könnte man viel, viel mehr finden. Insofern stimmt es nicht, was alle Musikwissenschaftler gebetsmühlenartig immer wiederholt und die Journalisten abgeschrieben haben: „Es gibt kein Originalrepertoire für die Oboe“ – wie oft habe ich mir das anhören müssen! Oder dass die Oboe im Barock wichtig gewesen sei, jedoch in der Romantik nicht: Es gibt zahlreiche romantische Oboenkonzerte – wenn auch nicht von den großen Meistern, die wir so kennen. Was die Frage nach der Gerechtigkeit aufwirft: Stoßen Sie häufig auf unbekannte Wer­ke, die eine viel größere Popula­rität verdient hätten?

Das gibt es tatsächlich sehr oft. Die sinfonischen Werke von Hindemith finde ich etwa total unterschätzt. Oder mir fällt der Komponist Rudi Stephan ein, der ein ganz fantastisches Or12  concerti April 2015

chesterstück geschrieben hat. Auch aus der Romantik gibt es sehr viele gute Werke, die fast nie gespielt werden. Allerdings erlebe ich als Teilzeit-Orchestermusiker den umgekehrten Fall mindestens genauso häufig.

»Schumann liebe ich – aber nicht für seine Sinfonien« Sie meinen, dass Stücke überbewertet werden?

Oh, das ist ja schön. Ich habe insgesamt vier Mal bei ihm gespielt, zuletzt in seinen Privatgemächern, als er schon Papa Emeritus war. Er dachte ja, weil er Emeritus ist, komme keiner mehr zu ihm, aber ich habe gesagt: Ich komme sehr gerne. Er saß ganz nah vor mir und hinter ihm seine Nonnen, die ihm den Haushalt führen. Das war ein bewegender Moment. Hat der deutsche Papst bestimmte Musikvorlieben?

Ja, er wollte von mir immer Mozart und Bach hören, die Ja! Schumann etwa liebe ich liebte er am meisten. Ich habe über alles, aber nicht für seine ihm aber auch andere Sachen Sinfonien. (lacht) Oder Rach- „dazugeschmuggelt“ und zum maninow: Seine Klavierkon- Beispiel Bartók gespielt. zerte sind toll, doch wenn ich das ein oder andere Orchester- Die nächste »Papstwahl« stück von ihm spielen muss, findet ja nun in Berlin statt ... fügt es mir physische Schmer- … in Berlin? Ach, Sie meinen zen zu. Ein anderes Beispiel ist die Wahl des neuen Chefdiridie Symphonie fantastique, genten der Berliner Philharmobei der ich mich immer frage: niker. (lacht) Wer hat die eigentlich geschrieben? Wenn es wirklich Berlioz Haben Sie schon einen war, ja warum hat er dann nicht Favoriten? mehr in dieser Qualität kom- Ich will jetzt keinen Namen poniert? Die anderen Orches- nennen, aber es gibt drei Diri-

Foto: Harald Hoffmann / DG

Kein Solo-Repertoire für die Oboe? Albrecht Mayer hat‘s gefunden

Alles andere als schülerhaft war der Eindruck, den Ihr Spiel 2009 bei einem älteren Herren hinterließ: »Es war bewegend, wie aus einem Stück Holz ein ganzer Kosmos von Musik entströmt: das Abgründige und das Heitere, das Verspielte und das Ernste.« Sie stammen von Joseph Ratzinger.


genten – einen arrivierten und zwei sehr junge –, die ich mir sehr gut vorstellen kann. Mit einigen anderen wäre es für mich noch in Ordnung – und dann gibt es ein paar wenige, mit denen würde es mir sehr schwer fallen. Wie läuft diese Wahl ab?

Jeder Musiker kann zunächst drei Kandidaten vorschlagen. Danach gibt es eine Kumulation, bei der alle Kandidaten unterhalb von 30 Prozent rausfallen, anschließend wird in großer Runde darüber gesprochen, und dann gibt es die Abstimmung, bei der jeder Musiker eine Stimme hat. Soweit das Prozedere. Als kleines Bonmot kann ich aber sagen: Claudio Abbado stand damals nicht auf der Akkumulations-Liste und ist es dann trotzdem ge-

worden. Sein Name tauchte erst kurz vor Schluss auf, man erinnerte sich an wunderschöne Konzerte mit ihm und nach fünf, sechs Stunden Gespräch war er es dann. So ist das mit der Papstwahl. (lacht) online-Tipp

Albrecht Mayer ist auch als Lehrer Weltklasse - hier zu sehen bei einer Masterclass in New York Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mayer CD-Tipp

Lost and Found. Konzerte für Oboe/ Englischhorn von Hoffmeister, Lebrun, Fiala & Koželuh Albrecht Mayer (Oboe, Englischhorn & Leitung), Kammerakademie Potsdam. Deutsche Grammophon

Konzert-TIPPs

Dresden Sa. 25.4., 20:00 Uhr Frauenkirche Albrecht Mayer (Oboe), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung). Werke von Hoffmeister, Mozart & Haydn Würzburg Do. 28.5., 20:00 Uhr Residenz (Kaisersaal) Albrecht Mayer (Oboe), Philharmonisches Orchester Würzburg, Enrico Calesso (Leitung). Werke von Hoffmeister, Schneider (UA) & Mozart Hof Fr. 19.6., 19:30 Uhr Freiheitshalle (Festsaal) Albrecht Mayer (Oboe), Hofer Symphoniker, Clemes Schuldt (Leitung). Werke von Bartók & Dvořák Berlin Fr. 26.6., 20:00 Uhr Komische Oper Albrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Kodály, Marcello, Hidas & Strauss Chorin So. 5.7., 15:00 Uhr Kloster Choriner Musiksommer: Albrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (Leitung). Werke von Kodály, Hidas, Marcello & Beethoven

April 2015 concerti   13


Exklusive Musikreisen mit der ZEIT Salzburger Pfingstfestspiele 2015

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Genießen Sie ein exklusives Festival mit den größten Künstlern der Welt. Erleben Sie die Neuinszenierung von Glucks Oper »Iphigénie en Tauride« oder ein exklusives Konzert mit Anna Netrebko. Jetzt Karten sichern! 22.–26.5.2015 | ab 2.490 € zeitreisen.zeit.de/pfingstfestspiele

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Sommerlicher Belcanto in Zürich Besuchen Sie die herrliche Kulturmetropole der Schweiz. Erleben Sie Diana Damrau in Donizettis »Liebestrank« und Joyce DiDonato in Vincenzo Bellinis Adaption von »Romeo und Julia« in zwei festlichen Belcanto-Vorstellungen. 26.–29.6.2015 | ab 1.590 € zeitreisen.zeit.de/zuerichmusik

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Schwedischer Sommernachtstraum Genießen Sie skandinavisches Flair in Stockholm. Besuchen Sie das königliche Schloss Gripsholm am Mälarsee, und lassen Sie sich von Mozarts »Figaro« und einem privaten Jazzkonzert unter der Leitung von Mark Minkowski verzaubern. 4.–7. 8.2015 | ab 1.490 € zeitreisen.zeit.de/stockholm_mozart

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

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Wiedersehen nach Auschwitz: Weinbergs perfekt musizierte Die Passagierin in Frankfurt

16_Feuilleton Ausbildung oder Ausbeutung? Jedes Jahr entstehen neue Opernstudios – von

Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigentlich? Eine Bestandsaufnahme am Rhein 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_ Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause April 2015 concerti  15


FEUillEton

Sprung geschafft: die Absolventen Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel

Jung und motiviert: der Nachwuchs der Deutschen Oper am Rhein

ausbildung oder ausbeutung? jedes jahr entstehen neue oPernstudios – von opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte nachwuchsensembles. Wozu eigentlich? eine bestandsaufnahme am rhein. Von Andreas Falentin

16  concerti April 2015

profunde Ausbildung geboten, die neben dem Rollenstudium, den bis zu 80 (!) Vorstellungen für die jungen Sänger – auch auf der großen Bühne – und regelmäßigen Meisterkursen zudem scheinbar Abseitiges wie Schmink- oder Tanzkurse umfasst. Nur eine Vorbereitung für die Arbeitslosigkeit?

Eine gute halbe Autostunde rheinaufwärts unterhält die Deutsche Oper am Rhein im Gegensatz zu den Kölner Kollegen nach wie vor ein großes Sängerensemble und bietet Studio-Absolventen daher alle Chancen, fest ans Haus übernommen zu werden – zumal

Fotos: Hans Jörg Michel, Klaudia Taday, paul leclair

E

s war eine wunderschö- forderungen mit dem „jungen, ne Zeit, vielleicht die ganz anderen Publikum“ und schönste meiner Karrie- einem Repertoire mit viel More“, blickt die Koloratursopra- derne bis hin zur Jazz-Oper nistin Csilla Csövari, heute hätten sie eindeutig weitergeEnsemblemitglied des Staats- bracht. Und: Immerhin vier theaters Nürnberg, auf ihre von sechs Sängern ihres „JahrZeit im Studio der Oper Köln gangs“ seien heute im Festenzurück. Und schwärmt von der gagement an einem Opernhaus. „familiären Atmosphäre“, der Doch nicht nur der Nachwuchs großen Hilfsbereitschaft etab- profitiert von diesem Modell: lierter Kollegen und der einzig- „Ohne das Opernstudio gäbe es artigen Möglichkeit, ein Netz- die Kinderoper in dieser umwerk aufzubauen, von dem sie fangreichen Form sicher nicht“, bis heute profitiere. Natürlich räumt Martina Franck ein, die sei die Bezahlung nicht üppig Künstlerische Betriebsdirektogewesen – „Aber man kommt rin des Hauses. Andererseits gut damit aus!“ – und sie habe werde an der Kölner Oper nicht auch sehr viel singen müssen, nur finanziell in das älteste vor allem in der Kinderoper; Opernstudio der Republik indoch die vielfältigen Heraus- vestiert, sondern vor allem eine


Ohne Studio-Sänger nicht realisierbar: Kinderoper in Köln

Intendant Christoph Meyer das Ensemble seit seinem Amtsantritt radikal verjüngt hat. Eine der letzten großen Premieren, Donizettis L’Elisir d’Amore, wurde stimmlich von Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel dominiert: beide Absolventen des Opernstudios. Auch dessen aktuelle Mitglieder stammen aus ost- und südosteuropäischen Ländern – was Eva Hölter, die persönliche Referentin des Intendanten, mit der Menge der Studenten und der Qualität der Ausbildung dort begründet. Eben diese schiere Masse der Bewerber irritiert hingegen Franck: „Es wird generell zu wenig gefiltert, zu viele Sänger werden für die Arbeitslosigkeit ausgebildet.“ Scheinen in Köln vor allem Allrounder gefragt, liegt in Düsseldorf das Augenund Ohrenmerk offensichtlich auf Stimmen, die im italienischen Fach zuhause sind oder sein könnten. Was auch die Ausbildungsinhalte – Italienisch bildet neben Deutsch und Körperarbeit einen Schwerpunkt – wie die Arienauswahl im ersten Meisterkurskonzert belegen. In punkto Gesangstechnik und Interpretationsgeschick hingegen offenbaren

sich hier noch gewaltige Unterschiede ... Schonraum für die Jungen – Kraftquelle für die Alten

Am kleineren Theater in Mönchengladbach steht der Umgang mit Mozart im Zentrum: Der Vortrag einer seiner Arien ist Pflicht in den Bewerbungen für das Opernstudio. Kein Wunder, schaut doch Operndirektor Andreas Wendholz vor allem auf die Erfordernisse seines Spielplans und sucht entsprechend lyrische, frische Stimmen. Auch sonst ist in Krefeld und Mönchengladbach die große Opernwelt fern – Deutsch unterrichtet eine pensionierte Lehrerin aus dem Förderverein. Aktuell sind zwei deutsche Sänger, eine Französin und ein Koreaner engagiert, unter denen Bariton Sebastian Seitz als Ausnahmetalent gelten darf: Sein Freddy in My Fair Lady hat einen anstrengungslosen Glanz, der selten zu erleben ist. Die anderen Absolventen können sich im Operetten-Pasticcio Wär nur die Sehnsucht nicht so groß … auf der Studiobühne in durchaus anspruchsvollen Arien und Ensembles profilieren, begleitet und geführt von zwei,

vom Publikum spürbar geliebten, energiegeladenen SopranVeteraninnen: Schön zu sehen, wie es da richtig knistert zwischen Jung und Alt. So beschreibt Wendholz die Etablierung des Opernstudios denn auch als klassische „Win-WinSituation“ – obgleich er eine Übernahme ins Ensemble kaum anbieten kann. Dennoch nimmt er eine Begeisterung wahr, die die jungen Sänger in den Betrieb hineintrügen – der wiederum für sie zum Schutzraum werde. Generell tun die rheinischen Opernstudios also einiges für den Nachwuchs, jedes auf seine Weise. Auswüchse wie zu Alexander Pereiras Zürcher Intendanz, als die OpernstudioAbsolventen gern zur singenden Sponsorenpflege in Autohäusern oder auf privaten Feiern eingesetzt wurden, finden sich im Rheinland nicht. Viel Arbeit ist indes auch hier zu leisten: für die eigene Zukunft und vor allem im Dienst der Opernhäuser, die oft ohne ihren überwiegend fremdfinanzierten Nachwuchs gar nicht mehr spielfähig wären. Dennoch bewerben sich immer mehr junge Sängerinnen und Sänger. Der Traum von der großen Karriere und den hohen Gagen lässt sie das erschütternd niedrige Monatssalär – in der Regel weniger als 1000 Euro – klaglos in Kauf nehmen. Nur wenige, vor allem deutsche Aspiranten schrecken hiervor zurück. „Da kann ich immer nur sagen: Willkommen in der Realität“, meint Franck. „Es handelt sich halt um den Übergang ins Berufsleben.“ Und der bedeutet für den Nachwuchs offenbar vor allem eines: harte Zeiten. April 2015 concerti  17


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Frankfurt 1.3.2015

Berlin 8.3.2015

Verdi in Rom: Feinster Seelenton

Weinberg in Frankfurt: Zur Stille geleitet

Puccini in Berlin: Der Frauenversteher

Verdi: Aida Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Sir Antonio Pappano (Leitung), Anja Harteros, Ekaterina Semenchuk, Jonas Kaufmann, Ludovic Tézier, Erwin Schrott

Weinberg: Die Passagierin Oper Frankfurt. Christoph Gedschold (Leitung), Anselm Weber (Regie), Katja Haß (Bühne), Tanja Ariane Baumgartner, Sara Jakubiak

Puccini: La Rondine Deutsche Oper Berlin. Roberto Rizzi Brignoli (Leitung), Rolando Villazón (Inszenierung), Aurelia Florian, Charles Castronovo Weitere Termine: 27.3., 29.6., 3.7.

oper konzertant Durch Anja Harteros und Antonio Pappano erfahren wir, wie viele leise Stellen Verdi in seine nur selten triumph­ marschtosende Partitur geschrieben hat. Das macht der Maestro schon mit dem hauchfein streicher­ entrückten Preludio der Oper deutlich. Das vermittelt die Sopranistin mit der Beseeltheit ihrer Piani und Pianissimi, wodurch wir weniger die Heroine Aida kennenlernen, sondern die in einer jungmädchenhaften Zartheit und ganz eigenen Erregtheit verliebte Frau. Und das unterstreicht der weltklassefamose Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, wenn er die Anrufung des ägyptischen Gottes Fthà mit einem himmlisch homogenen Pianissimo krönt: „Noi t’invochiamo“. Die vor der konzertanten Gala eingespielte Studioaufnahme erscheint im Herbst auf CD. (PK)

oper Die Uraufführung dieser Oper über die späte Wiederbegegnung einer Inhaftierten und einer Aufseherin von Auschwitz – 2010 bei den Bregenzer Festspielen – war eine der großen Sensationen der Opern­ welt im 21. Jahrhundert. Weinbergs vielfältige Partitur ist von seltener Geschlossenheit, genuin postmoderne Musik des 20. Jahrhunderts mit romantischen Wurzeln, filigraner als Schostakowitsch, exaltierter als Britten. Bemerkenswert der Einsatz der vielen Solo-Instrumente von Klarinette bis Marimbaphon, spektakulär die Verwendung von leeren Quinten und Tritonus als Weg in die ungebundene Tonalität. Musikalisch stimmt alles. Ein perfekt und seelenvoll gesungener und musizierter Abend, mit Mut zum Leise-Sein, zur Stille geleitet vom jungen Karlsruher Kapellmeister Christoph Gedschold. (AF)

oper Die Rezeption der Rondine als walzerselig süßliche Operette verstellte lange den Blick darauf, dass der reife Puccini und erfahrene Frauenversteher hier die Absicht verfolgte, nach all den Tragödien um fragile Leidensköniginnen mal eine echte komische Oper zu schrei­ ben, „wie Rosenkavalier, aber unterhaltender und organischer.” Wie sehr ihm das in seiner punktgenauen Partitur gelungen ist, beweist jetzt die Deutsche Oper, wo Startenor Rolando Villazón als Regisseur eine glückliche Hand hat. Er verlegt die Geschichte stimmig in die 1920er Jahre, ins tanzwütige Ambiente des Cabarets. In Maskenspiel und Rollenspiegelungen inszeniert er mit viel Humor und Feinsinn die Suche nach der wahren Liebe im falschen Leben. Einspringerin Aurelia Florian als Marta bezirzt mit edlen Piani. (PK)

18 concerti April 2015

Fotos: Musacchio & Ianniello, Barbara Aumüller, Bettina Stoess

Rom 27.2.2015


TH E S OUN D O F S I LVE R .

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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Schwetzingen fr. 22.5.2015

Parra und das Trauma der Herkunft oper Mit seiner modernen

Parra: Wilde Rokokotheater Schwetzingen. Peter Rundel (Leitung), Calixto Bieito (Inszenierung), Radio-Sinfonie­ orchester Stuttgart des SWR Weitere Termine: 24. & 25.5.

Meister der modernen Sänger­ oper: Komponist Hèctor Parra 20 concerti April 2015

Vom Lübecker Alberich gereift zum Nürnberger Wotan: Antonio Yang nürnberg so. 19.4.2015

Denn sie wissen, was sie tun oper GMD Marcus Bosch räumt in seiner Ring-

Deutung mit so manchen Wagner-Vorurteilen auf

I

n der Meistersinger-Stadt zeigen Marcus Bosch und Georg Schmiedleitner mit ihrer Ring-Tetralogie, dass sie nicht nur wissen, was sie tun, sondern dass sie auch wissen, warum es hier und jetzt eine Interpretation des scheinbar so ausinszenierten, schwer zu besetzenden fluchbeladenen Dramas geben muss. Nürnbergs Generalmusikdirektor kehrt gleichsam zu den Wurzeln des Werks zurück. Denn Marcus Bosch hat nicht nur genauer als viele seiner Kollegen studiert, wie viele Piani und bedeutende Mittelstimmen die Partitur aufweist, er

hat auch die Probenprotokolle der ersten Bayreuther Festspiele zu Rate gezogen, die Heinrich Porges anno 1876 aufgezeichnet hatte. Nicht das Zelebrieren von Pathos muss Wagner danach vorgeschwebt haben, sondern ein am ge­sun­ genen Wort und dessen Verständnis orientiertes ständiges Fließen der Musik. Davon profitiert nicht zuletzt der grandiose Antonio Yang als verdianischer Wotan-Wanderer. Wagner: Siegfried Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmiedleitner (Inszenierung) Weitere Termine: 26.4., 3., 17. & 25.5.

Fotos: Ludwig Olah, Gunnar Geller, Manu Theobald, Kirsten Nijhof

Sängeroper Das geopferte Leben feierte Hèctor Parra auf der Münchener Biennale 2014 einen großen Erfolg: Der Gesang von blühender Emphase traf auf atmende, duftige, auch wohl ausgehört harte Klänge aus dem doppelten Klangkörper. Die Verwebung von Freiburger Barockorchester und ensemble recherche nutzte der Katalane zu fesselnden, farbenschillernden Eingebungen. Für die Schwetzinger Festspiele komponiert er jetzt auf ein Libretto des österreichischen Dramatikers Händl Klaus eine Oper über das Trauma der Herkunft. Sein Landsmann Calixto Bieito inszeniert.


mailanD FR. 1.5.2015

weitere tippS

Was lange währt ... oPer Endlich in Italien: Die neue Finalversion von

leiPzig

siegFried

Puccinis unvollendetem Schwanengesang Turandot

A

n diesem heiligen Opernort dirigierte Arturo Toscanini im April 1926 die Uraufführung von Puccinis Turandot. Und brach nach der Todesszene der Liù die Premiere mit den Worten ab: „Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.“ Ab der zweiten Vorstellung erst wurde Puccinis Schwanengesang mit dem heute handelsüblichen Finale von Franco Alfano gegeben, das Toscanini freilich seinerseits wieder kürzte, weil er es für zu eigenständig hielt. Erst 2002

schrieb der italienische Neutöner Luciano Berio eine alternative Schlussfassung, der alles Pompöse des lautstarken Jubels zugunsten einer gleichsam impressionistischen Intimität mit eingebautem Fragezeichen gewichen ist. Diese Fassung ist nun erstmals an der Scala zu hören – in einer veritablen Traumbesetzung. Puccini: turandot Teatro alla Scala. riccardo Chailly (leitung), Nikolaus lehnhoff (inszenierung), Nina Stemme, Aleksandrs Antonenko Weitere termine: 5., 8., 12., 15., 17., 20. & 23.5.

so. 12.4., 16:00 uhr oper leipzig Ulf Schirmer, intendant und GMD in personalunion, setzt in Wagners Geburtsstadt seinen Ring-Zyklus fort scHWerin

tHe raKe’s Progress Fr. 17.4., 19:30 uhr mecklenburgisches staatstheater Mit Arila Sigert inszeniert eine Choreographin aus der palucca-Schule und ruth Berghaus-Nachfolge Strawinskys doppelbödige Fabel berlin

romÉo und juliette

Berlin So. 19.4.2015

oPer Intendant Barrie Kosky setzt Schönbergs

sa. 18.4., 19:30 uhr deutsche oper Sasha Waltz erspürt das tänzerisch-szenische potenzial der Symphonie Dramatique von Hector Berlioz

opus Magnum Moses und Aron in Szene

mainz

meilenstein der moderne

L

eichte und ernste Muse, Tradition und Moderne, Bekanntes und Ausgrabungen – Intendant Barrie Kosky ist zu Recht stolz darauf, dass sein Ensemble sowohl Bernsteins Westside Story als auch Zimmermanns Die Soldaten großartig meistert. Nun wird er Schönbergs hochkomplexen Meilenstein der Moderne inszenieren. Dem Fragment gebliebenen Werk über die Suche des jüdischen Volkes nach dem schönberg: moses und aron Komische Oper. Vladimir Jurowski (leitung), Barrie Kosky (inszenierung) Weitere termine: 24. & 28.4., 2., 7. & 10.5.

gelobten Land kommt siebzig Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz besondere Aufmerksamkeit zu. In seinem Opus Magnum Moses und Aron reflektiert der jüdische Komponist auch eigene Erfahrungen.

die meistersinger von nürnberg so. 26.4, 16:00 uhr staatstheater Die neue Mainzer Theaterleitung denkt groß und lässt den jungen Berliner regisseur ronny Jakubaschk Wagners Komische Oper inszenieren dresden

der FreiscHütz Fr. 1.5., 19:00 uhr semperoper Christian Thielemann dirigiert das Hauptwerk des Wagner-inspirators Carl Maria von Weber, Altus Axel Köhler inszeniert

Nicht nur ein Meister der leichten Muse: Hausherr Barrie Kosky

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de/oper

die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper April 2015 concerti   21


erlebnis klassik. PIOTR BECZALA THE FRENCH COLLECTION BIZET, BERLIOZ, MASSENET, GOUNOD, VERDI

AVI AVITAL VIVALDI VENICE BAROQUE ORCHESTRA, JUAN DIEGO FLÓREZ

GRIGORY SOKOLOV THE SALZBURG RECITAL MOZART, CHOPIN

ÓLAFUR ARNALDS & ALICE SARA OTT THE CHOPIN PROJECT

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MÜnCHEn Das Münchner Musikleben im April

2 Jan lisiecki Fotos: Ben Wolf/DG, Harald Hoffmann/Sony Classical, Oleg Nachinkin, Felix Broede/DG

Multitalent

8 Yuri Bashmet Solobratscher

4 lang lang Solostar

10 Martin grubinger Multipercussionist

2_Porträt »Talent allein reicht nicht« Vier Schulklassen übersprang Pianist Jan Lisiecki, ist ein Sprach- und Mathematik-Talent – und will doch kein Wunderkind sein 4_interview »Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an« Starpianist Lang Lang über Auszeiten vom Klavier und Auftritte bei „Wetten, dass …?“ 8_Porträt aus der Witzecke geholt Yuri Bashmet hat der Viola

ein neues Image verpasst. Doch auch zum Dirigierstock greift der Bratscher gerne mal 10_Regionale Tipps So klingt München! Die wichtigsten Termine im April 16_ Klassikprogramm concerti 04.15 München 1


Porträt

»Talent allein reicht nicht« Vier Klassen übersprungen, mit 15 ein gefragter Pianist, ein Sprach- und Mathematik-Talent – doch vom Wunderkind-Gerede will Jan Lisiecki nichts hören. Von Teresa Pieschacón Raphael

viele meiner Auftritte auf YouTube gestellt, weil ich wollte, dass mich die Menschen, die mich engagieren, auch irgendwo hören können.“ Und so finden sich denn heute auf der Google-Suche nach seinem Namen bereits rund 130 000 Einträge – weit mehr als bei vielen seiner Kollegen, die schon wesentlich länger im Klassikgeschäft sind.

Steiler Start: Ob der Karriereweg für Jan Lisiecki weiter nach oben geht?

V

orsicht! Ihr Computer nächst „crashen“. Lisiecki kann ist gefährdet! Kaum sich ein Lachen nicht verkneiruft man im Internet fen, als er die Geschichte hört: jene Webseite auf, die den ers- „Ich habe nicht damit gerechnet, ten TV-Auftritt des damals dass auch Hacker sich für Piakaum vierzehnjährigen Pianis- nisten interessieren! Hoffentten Jan Lisiecki dokumentiert, lich hat Ihr Computer mich da poppen mindestens drei überlebt …“ Und fügt dann fast Warnmeldungen mit der Dro- entschuldigend hinzu: „Zu Behung auf, der PC werde dem- ginn meiner Laufbahn habe ich 2 München concerti 04.15

Warum seine Tastenlaufbahn nicht nur im Netz, sondern auch auf der Bühne so rasant anlief und derzeit förmlich explodiert? Der 20-Jährige kann sich den Schnelldurchlauf von Calgary zur Carnegie auch nicht erklären: Mit fünf kam er an das Konservatorium seiner kanadischen Heimatstadt, mit neun folgte der erste öffentliche Auftritt mit Orchester. Als 15-Jähriger trat er bereits auf den großen Bühnen in New York, Tokio, Seoul, München und Paris auf, spielte sogar vor Königin Elisabeth II. und 100 000 Menschen auf dem Parliament Hill in Ottawa. 2012 schloss der Sohn polnischer Eltern einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon ab – als jüngster Künstler in der Geschichte des Labels!

Foto: Mathias Bothor/DG

Allerjüngster Künstler der Deutschen Grammo­phon


– und der berühmte Geiger und auch nicht“, winkt der UnicefDirigent Pinchas Zukerman Botschafter ab. „Und mit der schwärmte von einem „Musi- Mathematik ist es wie mit der ker, wie es ihn nur zwei Mal in Musik: Wenn man nicht dranhundert Jahren gibt“. Und da bleibt, dann verliert man seine nichts erfolgreicher ist als Er- Fähigkeiten – und im Moment folg, bekam Lisiecki 2013 als habe ich mich ja für die Musik bester Nachwuchskünstler den entschieden.“ renommierten Grammophone Award, den „Oscar“ der Musik. Talent allein reicht nicht – „An mir lag es jedenfalls nicht, auch nicht für Virtuosität dass ich so schnell gewachsen Und überhaupt: Zu viel Lob bin“, witzelt der junge blonde behindere nur die eigene Entwicklung, setze die ErwartunSchlacks. Überhaupt ist es ihm meist eher gen unnötig hoch und bagatelunangenehm, dieses ganze lisiere den Alltag eines Musi„Wunderkind“-Gerede. Ja, es sei kers. „Ich mag den Begriff wahr, dass er vier Klassen über- ‚Wunderkind’ nicht, denn diesprungen und mit 16 seine ser unterstellt, dass einem alles Abschlussprüfung an der Wes- ganz leicht fällt“, wehrt sich tern Canada High School in Lisiecki. „Doch so ist es einfach Calgary gemacht habe und nicht: Ich arbeite hart und auch, dass er mehrere Spra- muss es auch, denn Talent alchen spreche. Doch sei dies so lein reicht nicht aus.“ Und auch ungewöhnlich angesichts der keine fabelhafte Technik. OhHerkunft seiner Eltern? Bliebe nehin werde technisch-manuimmerhin noch seine Leiden- elle Perfektion heute überbeschaft für die Mathematik und wertet, kritisiert der Virtuose seine Begabung fürs Kompo- – Interpretation aber sei doch nieren – „na ja, ich habe zwar etwas ganz anderes: „Die die Kadenz für den ersten Satz Schönheit von Musik ist, dass des C-Dur-Klavierkonzerts von sie immer Raum gibt für neue Mozart geschrieben, aber mehr Deutungen“ – und damit für ein

Oper

lebenslanges Lernen.“ Was zweifellos auch für seine eigene Laufbahn gilt. Und so muss denn das eigentliche Wunder auch bei ihm erst noch geschehen: die Weiterentwicklung zum erwachsenen und dauerhaft ernst zu nehmenden Künstler. Konzert-TIPP

Fr. 24.4., 20:00 Uhr Prinzregenten­ theater Jan Lisiecki (Klavier). Chopin: Grande valse brillante Es-Dur op. 18, 24 Préludes op. 28, Drei Nocturnes op. 9, Drei Walzer op. 64, Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22 online-Tipp

Was macht der 19-Jährige, wenn er mal nicht Klavier spielt? Deutsche Grammophon fragt nach Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/lisiecki CD-Tipp

Chopin: Etüden op. 10 & 25 Jan Lisiecki (Klavier) Deutsche Grammophon

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1/28/2015 8:44:13 AM concerti 04.15 München 3


Interview

»Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an« Starpianist Lang Lang über Auszeiten vom Klavier, den Sinn des Lebens und Auftritte bei »Wetten, dass …?« Von Christoph Forsthoff

4 München concerti 04.15

Foto: Harald Hofmann/Sony Classical

M

ag klassische Klavier- Inwiefern? über die Universität ausleihen, musik auch eine Nun, Mozart war fast die gan- was oft sehr lange dauerte – da Kunst für eine kleine ze Zeit auf Tour. Er hat prak- haben wir es doch um vieles Spezies sein, Lang Lang ist tisch alle Werke auf Reisen einfacher. längst selbst all jenen Men- einstudiert – und er hat auch schen ein Begriff, die nie einen die meisten Werke unterwegs Nichtsdestotrotz bleibt für Konzertsaal von innen gesehen komponiert! Da haben wir es Sie die Herausforderung, im haben. Denn auf seinem Weg doch heute sehr viel bequemer: Schnitt jeden dritten Tag ein vom chinesischen Wunderkind Es gibt nicht nur die Möglich- Konzert spielen zu müssen … zum internationalen Starpia- keit, mit dem Flugzeug zu rei- … nicht immer: 2012 habe ich nisten hat der heute 32-Jährige sen, sondern auch bequeme wirklich mal zwei Monate paustets auch ganz gezielt auf Mas- Autos und Züge. Zudem stehen siert und Urlaub gemacht … senkultur und Massenmedien uns rund um die Uhr mp3 und gesetzt, den gemeinsamen Auf- Smartphones zur Verfügung, … ganz ohne Klavier? tritt mit Elton John oder Robbie wir können uns die meisten Zumindest eine Woche lang Williams ebenso wenig ge- Werke auf YouTube anschauen habe ich tatsächlich nicht geübt scheut wie den kurzen Griff in – wenn ich mich da an meine – länger habe ich es dann aber die Tasten bei „Wetten, dass …?“ Kindheit erinnere … auch nicht ausgehalten. Denn oder zur Eröffnung der Olymein Leben ohne Musik ist für pischen Spiele. mich so langweilig, dass ich »Wer anfängt unbedingt wieder ans Klavier Sie spielen 120 bis 150 musste. Doch daneben habe ich nachzudenken, Konzerte pro Jahr – wird da auch mit Musikerkolleverliert die Musik« mich die Musik nicht zur Last? gen getroffen, habe einige Zeit Nein, das habe ich noch nie so mit Nikolaus Harnoncourt verbracht und auch mit Yo-Yo Ma empfunden. Solch ein ständi- … da standen Ihnen all diese und mich mit ihnen über Muges Konzertieren ist ein zen­ Medien nicht zur Verfügung. traler Bestandteil im Leben Nein, wenn ich mir damals in sik, aber auch die Entwicklung eines Pianisten, wir müssen China etwa Aufnahmen be- des Menschen unterhalten. lernen damit umzugehen, und rühmter Pianisten anschauen ich habe mich längst daran ge- wollte, musste ich die Videos Das klingt ja fast nach einem wöhnt. Sowohl an das Tempo, überhaupt erst einmal bestel- kleinen Sabbatical … mit dem ich neue Werke ein- len und dann meist lange auf Ja, ich habe einige alte Freunde studiere, als auch daran, sehr die Kassetten warten. Oder getroffen und eine wirklich viel unterwegs zu lernen – und wenn ich eine CD haben woll- schöne Zeit verbracht. Und ich im Vergleich zu Mozart geht es te, die es in China nicht zu habe die Olympischen Spiele uns doch noch wirklich gut! kaufen gab, musste ich diese in London besucht und mir


online-tiPP

Bildkünstler singt Brittens Serenade mit den Berliner Philharmonikern Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/blindkünstler

zur Person

Weit über die Grenzen der Klassik hinaus bekannt: Der Pianist Lang Lang wurde 1982 in Shenyang in china geboren und studierte bereits mit 15 Jahren am curtis institute in Philadelphia. Mit 17 konzertierte er erstmals mit christoph eschenbach und ist seitdem international gefragt – auch bei Events wie den Olympischen Spielen in Peking.


Interview

Trotzdem mochten Sie am Ende dann doch nicht mehr als eine Woche ohne Klavierspiel verbringen …

Ohne Musik fühlt sich mein Leben seltsam leer an – Musik ist für mich wie eine Sprache mit den allerreichsten Ausdrucksmöglichkeiten. Klar ist es wunderschön, wenn man Konzert-TIPP

Do. 30.4. & Fr. 1.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Lang Lang (Klavier), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Andris Nelsons (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43 online-Tipp

Klassik und Computerspiele: Lang Lang spielt zum Trailer für Gran Turismo 5 Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/lang CD-Tipp

The Mozart Album. Klavierkonzerte Nr. 24 & 17, Sonaten Nr. 5 KV 283, Nr. 4 KV 282 & Nr. 8 KV 310 Lang Lang (Klavier), Wiener Philharmoniker, Nikolaus Harnoncourt (Leitung). Sony Classical DVD- & Blu-Ray-Tipp

Lang Lang – The Chopin Dance Project Lang Lang (Klavier), Houston Ballet, Stanton Welch (Choreographie). Erscheint am 10.4. bei Sony Classical 6 München concerti 04.15

jeden Tag an einem schönen Strand ist, gut speist und sich nett mit Familie oder Freunden unterhält – aber mir fehlt da einfach etwas. Ohne Musik ist mein Leben nicht vollständig, meine Finger beginnen einfach ganz von selbst zu spielen. Schon als ich noch ganz klein war, hat meine Mutter immer gesagt: Irgendetwas ist mit dem Jungen los, wir müssen unbedingt ein Klavier für ihn finden … (Lang Lang trommelt mit den Fingern auf dem Tisch) Und was möchten Sie im Kon­ zert mit Ihrem Spiel errei­chen?

Als Musiker denkt man während der Aufführung nicht über sein Publikum nach – ebenso wenig wie man ein hübsches Mädchen wahrnimmt, das in der ersten Reihe sitzt. Und auch über all das, was man geübt und von anderen Musikern gelernt hat, sinnt man nicht nach: All dies Wissen und die damit verbundenen Emotionen sind im Augenblick des Konzerts vergessen, es geht nur darum, sich ganz dem Moment hinzugeben. Denn wer anfängt nachzudenken, verliert die Musik. Aber haben Sie denn nicht über das Konzert hinaus den Wunsch, den Menschen mit Ihrer Musik etwas für ihr Leben mitzugeben?

Die Musik ist eine eigene Welt – und entsprechend lässt sich mit dem Gehörten auch nicht nur eine einzige, ganz bestimmte Vorstellung verbinden. So wie ja auch für die Interpretation an sich nicht nur eine einzige Betrachtung existiert, denn Musik entwickelt sich immer weiter. Natürlich gibt es

Grenzen auf diesem Planeten Musik, doch ob nun für eine Beethoven-Sonate, bei Chopin oder Schönberg: Immer bietet sich uns ein großer, weiter Gestaltungsraum. Ein weites Feld, das Sie längst über das klassische Konzert hinaus geführt hat, gelten Sie doch als Popstar der klassi­ schen Musik. Ist die Klassik mittlerweile tatsächlich zu einem Teil des Showbusiness geworden?

Oh nein, ein Konzert ist doch viel, viel mehr als Entertainment! Ich habe niemals gefunden, dass klassische Musik eine Show ist. Musik ist wie eine große Welt mit verschiedenen Interpretationen, und verbunden damit sind die unterschiedlichsten Gefühle – die Klassik allerdings erreicht die Herzen der Menschen viel tie-

Foto: Harald Hofmann/Sony Classical

dort neben der Eröffnungsfeier verschiedene Wettbewerbe wie Tischtennis, Badminton und Radrennen angeschaut – das hat wirklich Spaß gemacht. Ja, ich war wirklich sehr glücklich über diese Auszeit.


14. Juli — 28. August 2015 darum, die Kids überhaupt zu erreichen. Ich bin wirklich kein Crossover-Pianist, doch manchmal versuche ich einfach Wege zu gehen, die sich unmittelbar an die junge Generation richten: Nicht auf meinen Klavierabenden, sondern mit meinen Aktivitäten im Internet, auf PRAktionen oder auch über meine Stiftung. Im Konzert selbst hingegen bleibe ich Traditionalist.

Ohne Klavier werden seine Finger nervös: Lang Lang kann nicht ohne Musik

fer und wirkt auch viel länger nach als jedes andere Genre. Schade nur, dass dies offenbar bei der jüngeren Generation nicht mehr so gut funktioniert.

Mag für die jüngere Generation die erste Annäherung an die Klassik auch schwieriger sein als bei einem Popsong, auf den man meist ganz unmittelbar reagiert: Ich bin überzeugt, dass es trotzdem gelingen kann. Wir müssen da nur auch neue Wege gehen: Nicht mit Blick auf die Musik selbst, aber hinsichtlich neuer kreativer Ideen, wie man diese Menschen ins Konzert locken, sie über die digitalen Medien und Technologien gewinnen kann. Geht das, ohne der Klassik an sich untreu zu werden?

Es hat ja nichts mit Show zu tun, sondern es geht lediglich

Nun nutzen Sie nicht nur das Internet, sondern auch das Fernsehen, um für die Klassik zu werben. Doch lässt sich mit einem Auftritt in einer TV­ Show wie »Wetten, dass …?« wirklich der tiefere Sinn von Klassik vermitteln?

Natürlich lässt sich in solch einer Sendung nichts vertiefen, denn ein Auftritt am Klavier dauert dort maximal fünf Minuten. Gut sind TV-Shows allerdings, um einen kleinen Einblick in das Wirken eines Künstlers zu vermitteln und in das, was dieser am meisten liebt – nämlich das Klavierspiel und die Hingabe an die Musik. Und das genügt Ihnen?

Das Entscheidende ist, dass solch eine Begegnung gerade bei jungen Fernsehzuschauern überhaupt erst einmal das Interesse für die Klassik wecken kann. Vielleicht lädt sich der Jugendliche anschließend das Werk aus dem Internet herunter oder wird auf ein Konzert aufmerksam, wo eben dieses Werk oder auch der Künstler zu erleben sind. Und auf einmal sitzt der Junge oder das Mädchen in einem klassischen Konzert und entdeckt seine Begeisterung für diese zuvor völlig fremde Musikwelt.

Il Germanico Oper von Nicola Porpora 12.08. (Premiere), 14.08., 16.08.

Armide BAROCKOPER:JUNG Oper von Jean-Baptiste Lully 22.08. (Premiere), 24.08., 26.08.

Programminformation und Tickets T +43 1 88088 altemusik.at


Porträt

aus der Witzecke geholt YURi BaShMeT hat der Viola ein

neues image verpasst. Doch auch zum Dirigierstock greift der Bratscher gerne mal. Von Edith Jachimowicz

P

aganini der Bratsche oder auch schlicht Mr. Bratsche: Schon seine inoffiziellen Ehrentitel künden von der einzigartigen Musikerpersönlichkeit Yuri Bashmets. Kein Wunder, war er allein es doch, der die Viola aus dem Orchesterverbund und den kammermusikalischen Forma8 München concerti 04.15

tionen herausholte und sie zu einem Soloinstrument von gleichem Rang wie Violine und Cello werden ließ. Ihre Initialzündung erfuhr diese Emanzipation „seines“ Instruments schon während seines Studiums am Moskauer Konservatorium in den 70er Jahren. Es war jene Zeit, als der

junge Student in den heiligen Hallen den ganz Großen ihres Fachs über den Weg lief: Leonid Kogan, David Oistrach, Mstislaw Rostropowitsch, Emil Giles. Bashmet wollte mehr erfahren und habe so stets artig gegrüßt, erinnert er sich: Von Kogan keine Reaktion, Oistrach erkundigte sich wenigstens freundlich-distanziert über die Studienrichtung. Nur Rostropowitsch reagierte mit spontaner Herzlichkeit: „Ja grüß Dich, Alter! Komm doch in meine Klasse zuhören!“ In diesem hehren Umfeld von Violine und Cello habe er sich damals die Frage gestellt, warum seine Bratsche nicht auch dazugehöre – und begann gezielt an einer Solistenlaufbahn zu arbeiten. Als der Russe dann 1976 den Internationalen ViolaWettbewerb in München gewann, war das der Durchbruch.

Foto: Oleg Nachinkin

Äußere Markenzeichen: Wirre dunkle Mähne, wache Adleraugen


Bashmet war der erste Bratscher, der in den berühmten Konzertsälen der Welt zu Solorecitals eingeladen wurde und bis heute für volle Häuser sorgt. Die hagere Gestalt im schwarzen Longshirt, das schwarze Haar schon nach wenigen Bogenstrichen auf seiner kostbaren Testore-Viola aus dem Jahr 1758 wirr ins Gesicht hängend, die Adleraugen fixiert auf das Notenblatt oder sein Instrument: So ist er zu einer Marke für seine Kunst geworden.

verfolgen – und sich einsetzen für das, was er für gut und richtig hält. Er ist Mitglied des Kunstrats des Kreml und gern gesehener Teilnehmer in Fernseh-Diskussionsrunden, Professor am Moskauer Konservatorium und in Lvov; zumindest bis vor kurzem, denn nach seiner Unterstützung für die russische Annexion der Krim verbannten ihn die Lemberger aus dem Institut seiner ersten musikalischen Ausbildung. Ganz er selbst darf Bashmet hingegen in seiner eigenen TVSendung „Traumbahnhof“ sein Impulsgeber: – als Musiker: Da erlebt der ZuNeue Kompositionen schauer Begegnungen, musikafür die Bratsche lisch-poetische Offenbarungen, Und er hat andere seines Fachs da singt gleichsam die Seele animiert, ihm zu folgen und mit. „Singen ist das Fundament zeitgenössische Komponisten zur Musik in allen Dingen“ von Schnittke bis Turnage an- wusste schon Telemann. Wenn geregt, Werke für sein Instru- Bashmet Musik macht, dann ment zu schreiben. Und dem ist das stets ein Singen. sehr bescheidenen klassischen und romantischen Repertoire für Solobratsche begegnete der Konzert-TIPP Künstler durch Arrangements So. 26.4., 11:00 Uhr anderer Werke. Prinzregenten­theater Stets neugierig, stets auf der Maximilian Hornung (Cello), Camerata Yuri Bashmet (Leitung) Suche begann Bashmet zudem Salzburg, Haydn: Sinfonie g-Moll Nr. 83 „La zu dirigieren: Den Anfang Poule“, Tschaikowsky: Rokoko-Varia­ machte das Kammerensemble tionen & Pezzo Capriccioso h-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 Moskauer Solisten, dem er seit dessen Neubildung 1992 als CD-Tipp künstlerischer Leiter vorsteht; doch schon bald baten ihn weltReminiscences. Werke von Brahms, weit die bedeutendsten OrchesMarais, Prokofjew, ter ans Dirigentenpult. Sein Satie, Strawinsky, Dirigierstil ist dabei absolut Rameau, Ravel u. a. unspektakulär: Kein raffinier- Yuri Bashmet (Viola), Mikhail Muntian tes Jonglieren aus dem Hand- (Klavier). Onyx gelenk, kein virtuoses Fingeronline-Tipp spiel, vielmehr kleine, sehr präzise Gesten, ab und zu ein ausgefahrener Arm – ganz seiYuri Bashmet spricht über Bach und sein ner Persönlichkeit als wachsaEngagement an der mer Zeitgenosse entsprechend. Kronberg Academy Eben diese lässt ihn auch das Das Video sowie weitere Konzerte auf: Geschehen jenseits der Musik www.concerti.de/bashmet

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So Klingt … München. Die wichtigsten Termine im April, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Kampf mit Schlegeln, Ruten und Stöcken gegen Klischees Orchester In aller Welt wird Grubinger gefeiert –

nur mancher Kollege attestiert ihm reine Show

E

s ist erstaunlich: Der Multiperkussionist Martin Grubinger gehört zu den Besten seines Faches – und doch begegnet der Österreicher immer noch dem Vorurteil, Musik für Schlaginstrumente könne nicht mehr als stumpfes rhythmisches Geklöppel und Gerassel sein. Gerade unter Musikern: „Ich kenne Geiger, die mir sagen: ‚Na, du haust da doch einfach nur drauf!‘ Das sei doch nur Show.“ Klar ist die 10 München concerti 04.15

auch dabei, aber natürlich längst nicht alles: Es gilt, die unterschiedlichsten Techniken zu trainieren und zu beherrschen, schließlich ist eine Marimba ganz anders zu spielen als etwa eine Pauke. Logistischer Trommelplan

Hinzu kommen die logistischen Probleme, die sich nicht nur auf den Transport der Instrumente beschränken: Vor jeder Probe überlegt sich Grubinger genau,

wie er die Instrumente – oft sind es über dreißig – positioniert, um blitzschnell reagieren zu können. Wie ein Akrobat muss er sich nach ihnen mit Schlegeln, Stöcken, Hämmern oder Ruten drehen und wenden können, damit Schwirrhölzer durch die Lüfte kreisen, die Trommeln schwingen oder die Becken im Fortissimo aufeinander knallen, der Gong vibriert oder das Vibraphon sanft tremoliert. Vielleicht sollten das mal die Geiger versuchen ... Teresa Pieschacón Raphael Mo. 27.4., 19:00 Uhr, Di. 28.4. & Mi 29.4., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Martin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jensen (Leitung). Werke von Hartl, Mussorgksy/Ravel u. a.

Fotos: Michael Herdlein, PD

Heimspiel: Für den Salzburger Martin Grubinger liegt München fast nebenan


»Eines der größten Genies, die ich gekannt habe« orchester Die Münchner Symphoniker versuchen

die Rehabilitierung von Joseph Martin Kraus

W

ie kann es sein, dass ein heute kaum bekannter Komponist zu Lebzeiten so viele bedeutende Anhänger um sich scharte? „Ich besitze von ihm eine seiner Sinfonien, die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies, die ich gekannt habe, aufbewahre“, bemerkte kein Geringerer als Joseph Haydn über Joseph Martin Kraus’ c-Moll-Sinfonie, die ihm dieser widmete. Anderswo wurde Kraus der „schwedische Mozart“ genannt, da er lange in Stockholm wirkte; und Chris-

toph Willibald Gluck urteilte: „Der Mann hat einen großen Stil!“ Eine Bemerkung, die indes nicht von ungefähr kam, suchte doch Kraus zeit seines Lebens den dramatischen Stil Glucks auf die Sinfonik zu übertragen. Schade, dass da neben Haydn und Kraus an diesem Abend kein Werk von Gluck erklingt. Stattdessen das erste Violinkonzert Paganinis, sowie die Ouvertüre zur Oper eines echten Schweden: Aus Estrella de Soria Franz Berwalds. Teresa Pieschacón Raphael

»Schwedischer Mozart«: Kraus wirkte am Königshof in Stockholm So. 19.4., 15:30 Uhr Prinzregenten­theater Ning Feng (Violine), Münchner Symphoniker, Ariel Zuckermann (Leitung). Werke von Kraus, Paganini, Berwald & Haydn

concerti 04.15 München 11


Regionale Tipps

Auf der Suche nach dem Knoten im Gehirn Orchester Thomas Zehetmair und Ruth Kilius

bringen Caskens Doppelkonzert zur Erstaufführung

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inen unerschrockenen „Freak“ nannte ein Kritiker Thomas Zehetmair, als der österreichische Geiger vor einigen Jahren zum zweiten Mal Paganinis 24 Capricen auf CD vorstellte: Fasziniert von Zehetmairs „Springbogenexzessen“, strukturmotivierten „Akkordzerlegungen“ und „surrealem Gefuchtel“ sowie der Kunst eines Geigers, das offenbar Unmögliche zu meistern und sich dennoch nicht in oberflächlicher Artistik zu erschöpfen.

Wie geschaffen scheint da das neue Doppelkonzert des 66-jährigen Briten John Casken, das Zehetmair mit der Bratscherin Ruth Killius in München aufführen wird. Subtle Knot nennt es sich nach einem Gedicht des Engländers John Donne und bezeichnet jenen imaginären „Knoten“ im menschlichen Gehirn, an dem die Anatomie des 17. Jahrhunderts den Schnittpunkt von Körper und Seele, von Materie und Geist lokalisierte. Teresa Pieschacón Raphael

Keine Herausforderung kann ihn abschrecken: Thomas Zehetmair Do. 30.4., 20:00 Uhr Prinzregenten­theater Thomas Zehetmair (Violine & Leitung), Ruth Killius (Viola), Münchener Kammerorchester. Werke von Casken (DEA), Mendelssohn, Bartók & Haydn

Sir Simon schürft nach Gold

A

Forschergeist mit Sinn für Demokratie: Sir Simon Rattle Fr. 24.4. & Sa. 25.4, 19:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Wagner: Das Rheingold (konzertant). Michael Volle, Elisabeth Kulman, Annette Dasch, Symphonieorchester des BR, Sir Simon Rattle (Leitung) u. a. 12 München concerti 04.15

ls ein Journalist von Rattle wissen wollte, wie er denn den Haufen von 128 Individualisten – respektierlicher formuliert: die Berliner Philharmoniker – führe, konterte er mit der Gegenfrage, wie man denn wohl Katzen hüte? Der Mann ist eben kein despotischer Pultmatador und Gralshüter altbackener Traditionen, sondern wird als innovativer Forschergeist mit Demokratiesinn bejubelt. Nun schickt sich Sir Simon erstmals gemeinsam mit den BR-Symphonikern an, nach dem sagenumwobenen Schatz des deutschen Super-Mythos

zu schürfen. Üppiges Wogen ist dabei auch an der Isar zu erwarten – und in diesem Fall darf man sich getrost auf die diskussionsfreie Akustik des bewährten Herkulessaales verlassen, die Wagners Rheingold sicher in die gespitzten Ohren schwappen wird. Zumal eine ebenfalls glänzende Solistenriege antritt: So können sich nicht nur enthusiasmierte Wagnerianer, sondern auch andere klangberauschte Opern-Sehnsüchtige über den Wert des Goldes einen künstlerisch höchst profitablen Eindruck verschaffen. Dorothe Fleege

Fotos: Keith Pattison, Monika Rittershaus under licence to EMI Classics, Wilfried Hoesl

Oper konzertant Rattle und die Symphoniker des BR widmen sich Wagners Ring-Vorspiel


Der Mann mit den drei »I«s Ballett Porträt des Choreographen Richard Siegal am Nationaltheater

S

chon seinem Werdegang zollt der Ballettfreak Bewunderung: Ist Richard Siegal doch ein Forsythe-Schüler und war bis 2004 Solist in dessen Company. Seine Arbeiten sind durch drei „I“s gekennzeichnet: Sie gelten als intermedial, interaktiv, interdisziplinär. Denn dem Tänzer und Choreographen gelingt seit der Gründung seiner Plattform „The Bakery“ in Berlin und Paris ein Brückenschlag von ungewöhnlichem Format: Eine Zusammenarbeit eben nicht nur mit Tänzern und Musikern, sondern mit bildenden Künstlern, Architekten und Softwareentwicklern eröffnet durch die Adap­tion von Regeln und Strukturmodellen aus der Informatik einen bis dato unbekannten Zugriff auf tänzerische Abläufe und Interaktionen. Das Bayerische Staatsballett widmet ihm nun eine Performance im Triasformat: In seinen drei Choreographien Metric Dozen zu Musik von Cage, In A Landscape des italienischen Soundkünstlers Lorenzo Bianchi Hoesch und dem Highspeed-Blockbuster Unitxt porträtiert das Münchner Nationaltheater den international gefeierten Ausnahmekünstler. Dorothe Fleege Sa. 18.4. (Premiere), 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper BallettFestwoche 2015: Porträt Richard Siegal. Bayerisches Staatsballett, Richard Siegal (Choreographie). So. 19.4., Fr. 8.5., Di. 26.5., Sa. 30.5., Fr. 12.6., jeweils 19:30 Uhr

Sonntagskonzert

W.A. Mozart »La finta semplice« Opera buffa (konzertant)

3. Mai 2015

Prinzregententheater – 19.00 Uhr Nuria Rial, Anna Lucia Richter, Elena Belfiore, Andrew Staples, Oliver Ringelhahn, Kay Stiefermann, David Steffens

Münchner Rundfunkorchester Leitung: Rinaldo Alessandrini Einführung mit Irina Paladi: 18.00 Uhr im Gartensaal

Karten: Euro 18,– / 28,– / 37,– / 45,– / 52,– BRticket, Tel. (089) 59 00-10 880 www.br-klassikticket.de München Ticket, Tel. (089) 54 81 81 81 Schüler- und Studentenkarten zu Euro 8,– bereits im Vorverkauf Brückenschlag: Szene aus Siegals Ballett Unitxt facebook.com/muenchner. rundfunkorchester

br-klassik.de


Regionale Tipps

»Ein Prophet, wie wir ihn wieder brauchen könnten« Oratorium Andrew Manze führt Mendelssohns Elias mit den Münchner Philharmonikern auf

N

achtherbergen für die Wegwunden“ nannte Nelly Sachs die alttestamentarischen Psalmen. Für Felix Mendelssohn Bartholdy bildeten diese Psalmen das Fundament herrlichster romantischer Chorwerke. Besonders beeindrucken ließ er sich vom Leben des Elias: Einen Propheten, „wie wir ihn etwa heut‘ zu Tage wieder brauchen könnten“, so wünschte er sich den Helden seines Oratoriums. Zehn Jahre sollte es dauern, bis er seinen Elias bei den Musikfestspielen in Birming-

ham 1846 aus der Taufe heben konnte: Ein Sonderzug transportierte die 300 Mitwirkenden von London zur Aufführung. Im gleichen Konzert brachte man auch Haydns Schöpfung und Teile von Beethovens Missa solemnis zu Gehör – und am Ende verlangte das sitzfleischerprobte begeisterte Publikum gar noch eine Reihe von Zugaben. Nun, zumindest um den Sitzkomfort braucht sich diesmal im vielfach geschundenen Gasteig niemand Sorgen zu machen. Dorothe Fleege

Christlich erzogen, protestantisch getauft: Felix Mendelssohn Fr. 10.4., 20:00 Uhr, Sa. 11.4. & So. 12.4., 19:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Mendelssohn: Elias op. 70. Solisten, Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Leitung)

Rückkehr zu den Wurzeln kammermusik Im Herkulessaal begann einst die

S

Eingeschworenes Team seit ihrer Jugend: das Jerusalem Quartet Do. 23.4., 20:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Jerusalem Quartet. Haydn: Streich­ quartett op. 74 Nr. 3, Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett, Schumann: Streichquartett op. 41 Nr. 3 14 München concerti 04.15

ie haben sich nach einer Stadt benannt, die das Zentrum dreier Weltreligionen ist, deren Bewohner sich von Kindheit an tagtäglich in Toleranz und im Miteinander üben und üben müssen – wie bei einem Streichquartett, jener im besten Goetheschen Sinne „Unterhaltung zwischen vier vernünftigen Leuten“. „Unsere Gemeinschaft begann schon im Alter von 15 Jahren (am Jerusalem Music Center; Anm. der Redaktion), und da entwickelt sich manches viel natürlicher, als wenn man erst zu späterer Zeit zusammenfin-

det “, erzählt der Primarius des Ensembles Alexander Pavlovsky. „In so einem künstlerischen Team gibt es schöne, aber auch belastende Zeiten. Aber in dem Augenblick, wo man die Bühne betritt, vergisst man all dies.“ München ist für die vier Musiker, die in Israel aufwuchsen, dabei immer noch ein besonderer Ort – und das nicht nur ob der historischen, sondern auch ob ihrer eigenen Vergangenheit: Gaben sie hier doch 1996 – nur drei Jahre nach ihrer Gründung – ihr erstes großes Konzert im Herkulessaal. Teresa Pieschacón Raphael

Fotos: Felix Broede, Hideki Shiozawa, Lukas Beck, PD

Karriere des israelischen Jerusalem Quartets


Wenn der süße Schmerz die Tränen kullern lässt oper Rückkehr einer hoch Verehrten: Edita

Gruberova singt Donizettis Elisabetta

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igentlich müsste nur Edita Gruberova auf dem Programm stehen. Punktum. Würde vollauf genügen, denn das Publikum wird ohnehin nur ihretwegen ins Nationaltheater strömen – die Primadonna assoluta ist halt auch in ihrem 69. Lebensjahr noch immer ein Ereignis. Wo die Königin des Belcanto auch hingekommen ist, seit die Koloraturvirtuosin 1976 an der Wiener Staatsoper als Zerbinetta vom Mauerblümchen zum Star wurde, hat sie Maßstäbe gesetzt: Ob als Tra-

viata, Lucia di Lammermoor, Anna Bolena oder eben jetzt Elisabetta in Donizettis Roberto Devereux – stets haben ihr die Fans Blumen gestreut. Und mag die Sopranistin heute auch manch kleine Schärfe in der Höhe offenbaren und ihre Partner nicht mehr an die Wand singen, wo die Bedauernswerten einst kleben blieben: Ihre Piano-Pirouetten sind noch immer unerreicht, die schmerzliche Süße verzückter melo­ discher Bögen lässt Tränen Christoph Forsthoff rollen.

Unerreichte Königin des Belcanto: Edita Gruberova Di. 7.4., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux. Edita Gruberova (Elisabetta), Friedrich Haider (Leitung), Christof Loy (Regie). Sa. 11.4., Fr. 17.4., Fr. 10.7. & Mi. 15.7.

Russisches Schwelgen Orchester Silberhochzeit: Mikhail Pletnev kommt

mit dem von ihm gegründeten Nationalorchester

E

Romantiker: Mischa Maisky ist Solist in den Rokoko-Variationen Mi. 15.4., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Mischa Maisky (Cello), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Nocturne d-Moll, Rokoko-Variationen A-Dur, Sinfonie Nr. 6 „Pathétique“

in Kind von Perestroika und Glasnost ist das Russische Nationalorchester: 1990 wurde es vom Pianisten und Dirigenten Mikhail Pletnev gegründet – kurz vor der Auflösung der Sowjetunion. Anders als der Name vermuten lässt, ist das Orchester unabhängig und wird weitgehend privat finanziert – und hat sich in den letzten 25 Jahren in die erste Liga der internationalen Klangkörper gespielt. Ehrensache, dass seinen Mitgliedern die heimischen Komponisten dennoch besonders am Herzen liegen: Darin sind sie Experten.

Insofern darf man gespannt sein auf ihre Interpretation der Werke Tschaikowskys – vor allem, wenn sie mit der Pathétique eine seiner berühmtesten Kompositionen anstimmen. Zumal sich das Orchester mit Mischa Maisky einen hochkarätigen Solisten ins Boot geholt hat, der als ausgewiesener „Romantiker des Cellospiels“ gilt. Beste Gelegenheit also, um im Russland Puschkins, Dostojewskis und Tolstois zu schwelgen, denn von Rokoko-Tändelei bis Schwermut und Leidenschaft ist hier schließlich alles Eckhard Weber drin. concerti 04.15 München 15


PRogRAMM Das Klassikprogramm für München im April

tiPP

KOnzeRT

19:00 Bayerische akademie der Schönen Künste Klangporträt. Salome Kammer (Sopran), Carolin Widmann (Violine), Heike Hoffmann (Einführung). Kurtág: Kafka-Fragmente 19:00 Gasteig (Philharmonie) Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. UniversitätsChor München, Münchner Symphoniker, Ludwig Wicki (Leitung) MUSiKTheaTeR

19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Milica Jovanovic (Gesang), Uwe Kröger (Gesang), Ensemblemitglieder des Salzburger Landestheaters & der Bayerischen Theaterakademie August Everding, Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Andreas Gergen & Christian Struppeck (Regie), Peter Ewaldt (Leitung) TanzTheaTeR

19:30 Bayerische Staatsoper Prokofjew: Romeo und Julia. John Cranko (Choreographie), Bayerisches Staatsballett, Bayerisches Staatsorchester 20:30 Gasteig (Black Box) Laissezmoi – Eine Blickstörung. Taigue Ahmed & Sarah Israel (Performance) MUSiK in KiRchen

3.4. FREITAG

19:00 Gasteig (Philharmonie) Bach: Matthäuspassion. Chorgemeinschaft Neubeuern, Tölzer Knabenchor, Enoch zu Guttenberg (Leitung) Umweltschützer: Seit seiner Kindheit beschäftigen Enoch zu Guttenberg Natur und Ökologie – und so gibt es vor Konzerten auch schon mal politische Ansprachen. MUSiKTheaTeR

16:00 Bayerische Staatsoper Wagner: Götterdämmerung. Kirill Petrenko (Leitung) 19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung) TanzTheaTeR

20:30 Gasteig (Black Box) Laissezmoi – Eine Blickstörung. Taigue Ahmed und Sarah Israel (Performance)

18:30 St. Markus Corinna Pregla (Mezzosopran), Michael Roth (Orgel), Markus-Chor München. Werke von Medek

MUSiK in KiRchen

20:00 christuskirche neuhausen Crucifixion. Christian Brembeck (Orgel). Werke von Bach, Reger, Dupré & Messiaen

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

2.4. DoNNERSTAG

3.4. FREITAG KOnzeRT

KOnzeRT

19:00 Gasteig (Philharmonie) Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. UniversitätsChor München, Münchner Symphoniker, Ludwig Wicki (Leitung) 16 München concerti 04.15

19:00 Pfarrkirche St. anna Messe. Chor von St. Anna, Robert Scheingraber (Leitung). Werke von Casali u. a.

14:00 Gasteig (Philharmonie) Bach: Matthäuspassion. Bach Collegium München, Münchener Bach-Chor, Domsingknaben & Mädchenkantorei am Münchner Dom, Hansjörg Albrecht (Cembalo & Leitung)

18:00 Residenz (herkulessaal) Bach: Matthäuspassion. Hanna Herfurtner (Sopran), Diana Schmid (Alt), Christian Zenker (Tenor), Christian Eberl (Christusworte), Peter Schöne (Bass), Arcis-Vocalisten München, Kinderchor des Pestalozzi-Gymnasiums München, Barockorchester La Banda, Thomas Gropper (Leitung) 19:00 Gasteig (Philharmonie) Bach: Matthäuspassion. Chorgemeinschaft Neubeuern, Enoch zu Guttenberg (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp MUSiK in KiRchen

10:00 himmelfahrtskirche Sendling Kantatengottesdienst. Solisten, Capellchor der Himmelfahrtskirche – Il concerto piccolo, Klaus Geitner (Leitung). Bach: Kantate BWV 159 „Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem“ 11:00 & 19:00 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Orff: Prometheus nach Aischylos. Figurentheater von Georg Jenisch 14:00 St. Johannes Bach: Matthäuspassion. Silke Mändl (Sopran), Susanne Kelling (Alt), August Schram (Tenor), Daniel Hinterberger (Bass), Kantatenchor München, Seraphin-Ensemble München, Andreas Hantke (Leitung) 15:00 erlöserkirche Schwabing Musik zur Todesstunde Jesu. Elisabeth Rauch (Sopran), Stephan Haack (Violoncello), Michael Grill (Orgel). Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach u. a. 15:00 Pfarrkirche St. anna Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu. Chor von St. Anna, Robert Scheingraber (Leitung). Schütz: Johannespassion, Motetten von M. Haydn, Gasparini, Anerio u. a. 17:00 emmauskirche Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz Hob XX:2. Jana Daubner (Sopran), Katharina Guglhör (Alt), Jonas Wuermeling (Tenor), Martin Burgmair (Bass), Münchner Konzertchor, Ensemble Lodron, Benedikt Haag (Leitung)

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Foto: Franz-Josef Fischer

1.4. MITTWoCH


18:00 Himmelfahrtskirche Pasing Edgar Krapp (Orgel), Kammerchor Pasing, Andreas Schmidt (Leitung). Bach: Clavierübung III.Teil „Orgel­ messe“ 18:00 & 20:00 Residenz (Hofkapelle) Sonderkonzert zum Karfreitag. Residenz-Solisten. Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze (Fassung für Streichquartett) 18:00 St. Matthäuskirche Bach: Johannespassion. Katja Stuber (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Maximilian Kiener (Tenor), Thomas Stimmel (Bass), Christian Hilz (Bass/Christus), Münchner Motettenchor, Residenzorchester München, Philipp Amelung (Leitung) 19:00 Christuskirche Neuhausen Verdi: Messa da Requiem. Aline Lettow (Sopran), Anna Lapkovskaja (Mezzosopran), Michael Nowak (Tenor), Franz Xaver Schlecht (Bass), Seraphin-Ensemble München, Chor und Kammerchor der Christuskirche, Andreas Hantke (Leitung) 20:00 Himmelfahrtskirche Bach bei Kerzenschein. Florian Pagitsch (Orgel) 20:00 Himmelfahrtskirche Sendling Bach am Karfreitag bei Kerzenschein. Johannes Lang (Orgel)

Umland

Musik in Kirchen

15:00 Erlöserkirche Bad Wörishofen Geistliche Musik zur Todesstunde. Pergolesi: Stabat Mater

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven u. a.

15:00 Königliches Kurhaus Bad Reichenhall Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz. Konzertmeisterquartett der Chursächsischen Philharmonie 19:30 Stadtsaal Fürstenfeldbruck Bach: Johannespassion. Benedikt Eder (Christusworte), Diana Fischer (So­ pran), Dina König (Alt), Robert Sellier (Tenor), Giulio Alvise Caselli (Bass), Gerd Guglhör (Leitung), BACHChor & Orchester Fürstenfeldbruck

19:00 Himmelfahrtskirche Sendling Orgelmusik bei Kerzenschein. Tobias Skuban (Orgel). Werke von Bruhns, Bach & Reger 19:00 Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Haydn: Die Schöpfung. Amadeus Consort Salzburg, Konstantin Hiller (Leitung) Umland

Musiktheater

19:00 Schloss Elmau Sarah Christian (Violine), Jano Lisboa (Viola), Maximilian Hornung (Violoncello), Hisako Kawamura (Klavier). Werke von Mozart & Brahms

19:00 Bayerische Staatsoper Offenbach: Les Contes d‘Hoffmann. Constantin Trinks (Leitung)

Konzert

4.4. Samstag

19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung) Tanztheater

18:00 & 21:00 Gasteig (Philharmonie) Red Bull Flying Bach. Vartan Bassil (Choreographie)

5.4. Sonntag 16:30 Steinway-Haus Charlotte Krämer (Klavier) Musiktheater

16:00 Bayerische Staatsoper Wagner: Götterdämmerung. Bayerisches Staatsorchester, Andreas Kriegenburg (Regie), Kirill Petrenko (Leitung)

FR · 24.4.15 · 20 Uhr · Prinzregententheater

Karfreitag · 3.4.15 · 19 Uhr Philharmonie

Bach: Matthäus-Passion

Jan Lisiecki

Enoch zu Guttenberg LEITUNG

Klavierabend Frédéric Chopin: Grande valse brillante Es-Dur, 24 Préludes op. 28, Drei Nocturnes, Drei Walzer, Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22

MI · 15.4.15 · 20 Uhr · Philharmonie

MI · 20.5.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Chorgemeinschaft Neubeuern Orchester der KlangVerwaltung

Mischa Maisky

Peter I. Tschaikowsky: Nocturne d-moll, Rokoko-Variationen Symphonie Nr. 6 „Pathétique“ Mischa Maisky, Violine Russian National Orchestra Mikhail Pletnev, Leitung

City of Birmingham Symphony Orchestra Strauss: Ausgewählte Orchesterlieder Dvorák: Symphonie Nr. 7 d-moll Klaus Florian Vogt, Tenor Andris Nelsons, Leitung

SO · 19.4.15 · 20 Uhr Prinzregententheater

SA · 9.5.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Fauré Quartett & Christian Brückner

Brahms: Violinkonzert D-Dur Tschaikowsky: Symphonie Nr. 4 f-moll Julia Fischer, Violine St. Petersburg Philharmonic Orchestra Yuri Temirkanov, Leitung

Mendelssohn: Klavierquartett Nr. 2 Mendelssohn: Klavierquartett Nr. 3

tickets

089 - 93 60 93

Julia Fischer

www.muenchenmusik.de

münchenmusik

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

concerti 04.15 München 17


KlassiKProgramm

Klavierabend ROBERT LEONARDY Busoni: Zehn Variationen über ein Thema von Chopin Schulhoff: Cinq Etudes de Jazz Chopin: Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52 Schubert: Sonate c-Moll D 958

Freitag, 10.4.2015, 20 Uhr Max-Joseph-Saal der Residenz München Tickets: www.muenchenticket.de Tel. 089 / 54 81 81 81 und alle VVK "Eine geradezu fantastische Interpretation" DER TAGESSPIEGEL, Berlin 19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung)

18:00 Gasteig (Philharmonie) Red Bull Flying Bach. Christoph Hagel (Ltg.), Vartan Bassil (Choreographie)

TanzTheaTeR

MUSiK in KiRchen

21:00 Gasteig (Philharmonie) Red Bull Flying Bach. Christoph Hagel (Leitung), Vartan Bassil (Choreographie)

10:00 Pfarrkirche St. anna Haydn: Missa in tempore belli „Paukenmesse“. Seraphin-Ensemble München, Chor von St. Anna, Robert Scheingraber (Leitung)

19:30 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Residenz Gala-Konzerte. Residenz-Solisten 20:00 Klosterkirche St. anna Trompeten und Orgel. Werke von Vivaldi, Bach, Tartini, Telemann u. a. UMLanD

10:30 St. Johann Baptist Dvořák: Messe D-Dur op. 86. Chor des Pfarrverbandes Ismaning/Unterföhring, Johannes Böckler (Orgel & Leitung)

18:00 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Händel: La Resurrezione. Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Marco Comin (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Festkonzert. Residenz-Solisten. Mozart: Nr. 20 D-Dur „Salzburger Sinfonie“, Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur „mit dem Paukenschlag“, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“

tiPP

17:00 Kloster Seeon (Festsaal) Mozartwoche Kloster Seeon. Meininger Trio. Werke von Hummel u. a.

19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung) TanzTheaTeR

18:00 Bayerische Staatsoper Prokofjew: Romeo und Julia. John Cranko (Choreographie) 18 München concerti 04.15

12:10 St. Mariä himmelfahrt Fürstenfeldbruck Florian Höck (Saxophon), Christoph Hauser (Orgel). Werke von Ibert, Planel, Salomé u. a. 19:00 Schloss elmau Judith Jáuregui (Klavier). Werke von Granados, Liszt, Debussy, Mompou & Albéniz 20:00 christuskirche neuhausen Ostermontagsgottesdienst. Kirchenspatzen der Christuskirche, Andreas Hantke (Leitung). Hantke: In Emmaus ist noch nicht Schluss

7.4. DIENSTAG MUSiKTheaTeR

19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux. Edita Gruberova (Sopran)

8.4. MITTWoCH TanzTheaTeR

19:30 Bayerische Staatsoper Prokofjew: Romeo und Julia. John Cranko (Choreographie) UMLanD

19:00 Schloss elmau Anastasia Kobekina (Violoncello), Artur Pizarro (Klavier). Werke von Rachmaninow & Prokofjew

9.4. DoNNERSTAG MUSiKTheaTeR

MUSiK in KiRchen

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

20:00 Kurtheater Bad Wörishofen Die große Operetten- und Musicalgala

6.4. MoNTAG

11:00 Kloster Seeon (Festsaal) Bäsle Quartett, Christoph Well (Lesung). Mozart: Flötenquartette

20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata - die Impro-Oper

17:00 Schloss elmau Musikalische Kinderlesung. Maria Reiter (Akkordeon), Stefan Wilkening (Lesung)

MUSiKTheaTeR

9:00 St. Valentin Unterföhring Dvořák: Messe D-Dur. Chor des Pfarrverbandes Ismaning/Unterföhring, Johannes Böckler (Orgel & Leitung)

6.4. MoNTAG

18:00 Residenz (allerheiligenhofkirche) Händel: La Resurrezione. Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Marco Comin (Leitung) Guitar Boogie: Seine ersten musikalischen Versuche unternahm Marco Comin als Kind auf der Gitarre seines Vaters – mit dem berühmten Song von Arthur Smith.

20:00 St. Michael Frank Höndgen (Orgel). Werke von Bach, Reger u. a.

10.4. FREITAG KOnzeRT

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Kotaro Fukuma (Klavier). Bach/Busoni: Choral Prélude „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 659, Bach: Partita Nr. 2 cis-Moll BWV 826, Skrjabin: Sonate Nr. 3 fis-Moll op. 23, Chopin: 4 Balladen

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

Foto: Christian Zach

MUSiK in KiRchen

UMLanD


20:00 Gasteig (Philharmonie) Mendelssohn: Elias. Sally Matthews (Sopran), Daniela Sindram (Mezzosopran), Christian Elsner (Tenor), Michael Volle (Bariton), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Leitung) 20:00 Residenz (Max-Joseph-Saal) Robert Leonardy (Klavier). Busoni: 10 Variationen über ein Thema von Chopin, Schulhoff: Cinq Etudes de Jazz, Chopin: Ballade Nr. 4 f-Moll, Schubert: Sonate c-Moll Musiktheater

Umland

11.4. Samstag

18:00 St. Bernhard Fürstenfeldbruck Rebecca Hafner (Orgel)

Konzert

19:00 Gasteig (Philharmonie) Mendelssohn: Elias. Sally Matthews (Sopran), Daniela Sindram (Mezzosopran), Christian Elsner (Tenor), Michael Volle (Bariton), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Leitung) 20:00 Residenz (Herkulessaal) Maurizio Pollini (Klavier). Schumann: Arabeske op. 18 C-Dur, Schumann: Kreisleriana op. 16 u. a. Musiktheater

19:30 Bayerische Staatsoper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Ailyn Pérez (Sopran), Matthew Polenzani (Tenor), Mario Cassi (Bariton), Ambrogio Maestri (Bariton), Mária Celeng (So­ pran), Asher Fisch (Leitung) 20:00 Pasinger Fabrik La Trivitata - die Impro-Oper

19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux 19:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Zeller: Der Vogelhändler. Ensemble, Chor und Orchester des Freien Landestheaters Bayern, Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung), Marcus Schneider (Regie) Musik in Kirchen

Umland

18:30 Kloster Seeon Mozartwoche Kloster Seeon. Margarita Oganesjan (Klavier), Rebekka Hartmann (Violine), Markus Maier (Saxophon). Werke von Gershwin, Beethoven, Piazzolla & Händel

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven & Schubert 20:00 Emmauskirche Armin Becker (Orgel). Werke von Karg-Elert u. a.

19:00 Kloster Seeon (Festsaal) Mozartwoche Kloster Seeon. Accademia di Monaco, Mary Utiger & Joachim Tschiedel (Leitung). Werke von L. Mozart, Schobert, J. C. Bach & M. Haydn

12.4. Sonntag Konzert

11:00 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Ravel: La Valse, Hartmann: Gesangsszene nach Worten aus „Sodom und Gomorrha“, Berlioz: Symphonie fantastique 16:00 Steinway-Haus (Rubinsteinsaal) Anna Radchenko (Klavier). Werke von Beethoven, Skrjabin & Chopin 19:00 Gasteig (Philharmonie) Mendelssohn: Elias. Solisten, Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Leitung) Musiktheater

18:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Benatzky: Im Weissen Rössl. Ensem­ ble Chor und Orchester des Freien Landestheaters Bayern

MO · 11.5.15 · 20 Uhr · Prinzregententheater

2./3.7.15 · 20 Uhr · Brunnenhof

Jedermann

Freie Bühne Salzburg mit Christine Neubauer als „Buhlschaft“

Piano Battle

Andreas Kern vs Paul Cibis „Wenn sich zwei streiten, freut sich das Publikum …“ 6./7.7.15 · 20 Uhr · Philharmonie

Martin Grubinger

DI · 19.5.15 · 20 Uhr Philharmonie

Brazilian Salsa Night The Percussive Planet Ensemble

Münchner Symphoniker

SO · 28.6.15 · 20 Uhr · Philharmonie

4.-16.8.15 · Prinzregententheater

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Bobby McFerrin & Chick Corea

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Together again

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Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

concerti 04.15 München 19


KlassiKProgramm

19:00 Stadthalle Germering Operettengala

13.4. MoNTAG KOnzeRT

16.4. DoNNERSTAG

20:00 Residenz (herkulessaal) Alexei Volodin (Klavier). Scarlatti: 3 Sonaten, Prokofjew: 10 Stücke op. 12, Klaviersonate Nr. 3 a-Moll, Medtner: Forgotten Melodies op. 38/1, Chopin: Ballade op. 47 AsDur, Schumann: Carnival op. 9 Kraftquelle Literatur: Wenn Alexei Volodin nicht am Klavier sitzt, versenkt sich der Russe in Bücher – „hätte ich nicht Dostojewski gelesen, wäre ich ein anderer Mensch“. 19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Asher Fisch (Leitung) 19:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Rossini: Comte Ory (Premiere). Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, Oksana Lyniv (Leitung), Marcus H. Rosenmüller (Regie) MUSiK in KiRchen

11:30 St. Matthäuskirche Armin Becker (Orgel)

TanzTheaTeR

20:00 Bayerische Staatsoper Ballett extra MUSiK in KiRchen

19:30 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Claire Huangci (Klavier). Scarlatti: Suite G-Dur, Chopin: Sonate Nr. 2 op. 35, Schubert: Impromptus D 935 Nr. 1 & 4, Wagner/Liszt: Ouvertüre zu „Tannhäuser“

14.4. DIENSTAG KOnzeRT

20:00 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Werke von Ravel, Hartmann & Berlioz SOnSTiGeS

SOnSTiGeS

19:30 Prinzregententheater Oper auf Bayrisch. Andreas Kowalewitz (Leitung) UMLanD

11:00 Kloster Seeon (Festsaal) Mozartwoche Kloster Seeon. Jochen Grüne & Kathrin Tröger (Violine), Lothar Haass (Viola), Clarissa Miller (Viola), Günter Holzhausen (Violone), Veronika Brass (Cembalo & Truhenorgel). Werke von Muffat, Biber & Schmelzer 15:30 Kloster Seeon (Festsaal) Mozartwoche Kloster Seeon. Verena Wolf (Erzählerin & Traversflöte), Peter Waldner (Spinett). Melodien aus „Fitzwilliam Virginal Book“ 19:00 Bürgerhaus Unterschleißheim Puccini: Messa di Gloria, Mozart: Krönungsmesse. Agnes Preis (Sopran), Ida Wallén (Mezzosopran), Florian Richter (Tenor), Raphael Sigling (Bass), Chöre der Genezareth Kirche Unterschleißheim und der Ev. Kirchengemeinde Allershausen, Münchner Kammerphilharmonie, Andreas Lübke (Leitung) 20 München concerti 04.15

20:00 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Werke von Ravel, Hartmann & Berlioz

18:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Sing mal wieder. Simone Lautenschlager (Leitung). Bayerische Volkslieder zum Mitsingen

15.4. MITTWoCH KOnzeRT

19:30 Münchner Künstlerhaus (Millerzimmer) Ecco di Lorenzo (Gesang), Andy Lutter (Klavier) 20:00 Gasteig (Philharmonie) Mischa Maisky (Violoncello), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Rokokovariationen A-Dur, Nocturne d-Moll & Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ 20:00 Residenz (herkulessaal) K&K Opernchor & Philharmoniker MUSiKTheaTeR

19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Asher Fisch (Leitung) UMLanD

19:30 Bibliotheksaal Polling Alexei Volodin (Klavier)

20:00 august everding Saal Grünwald Alexandre Tharaud (Klavier). Rameau: Suite a-Moll, Mozart: Klaviersonate A-Dur KV 331, Scarlatti: Sonaten C-Dur K 132, D-Dur K 29, E-Dur K 380, a-Moll K 3, C-Dur K 514, f-Moll K 481 & d-Moll K 141, Ravel: Miroirs

16.4. DoNNERSTAG KOnzeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Frank Peter Zimmermann (Violine), Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Strawinsky: Petruschka 20:00 Residenz (herkulessaal) Alexei Volodin (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Steinway-haus (Rubinsteinsaal) Liebe, Leid und Lust – Ein Shakespeare Quartett. Konrad Adams (Schauspiel), Mahi Raptis (Sopran), Barbara Wagner (Flöte), Jörn Mensching (Regie) MUSiK in KiRchen

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven & Schubert

17.4. FREITAG KOnzeRT

20:00 Gasteig (Philharmonie) Frank Peter Zimmermann (Violine), Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Strawinsky: Petruschka 20:00 Residenz (herkulessaal) Diana Damrau (Sopran), Münchner Symphoniker, David Giménez (Leitung). Werke von Verdi, Donizetti u. a. 20:00 Steinway-haus (Rubinsteinsaal) Klassik meets Jazz. Martin Keller (Klavier), Katharina Keller (Rezitation), Bernd Schmidt/Hans Wolf (Moderation Klassik/Jazz). Tschaikowsky: Die Jahreszeiten, Beethoven: Klaviersonate Nr. 24 Fis-Dur op. 78, Strayhorn: Take the train, Jobim: Triste, Green: Body and Soul u. a. MUSiKTheaTeR

19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Mozart: Die Zauberflöte 19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung & Regie) 19:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Rossini: Le Comte Ory. Opernstudio der Bayerischen Staatsoper

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Fotos: Marco Borggreve, Silvia Lelli Masotti

19:00 KUBiz Unterhaching Bruckner Akademie Orchester, Jordi Mora (Leitung). Schumann: Sinfonie Nr. 1, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll

tiPP


19:30 Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux. Edita Gruberova (Sopran)

tiPP

20:00 Münchner Künstlerhaus (Millerzimmer) La Triviata erOpert das Künstlerhaus. Impro-Oper MUSiK in KiRchen

20:00 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Bolero Nacht. Luis Frank (Gesang). Se me ocurre un Bolero 20:00 St. Markus Benefizkonzert für Ladakh. Los Sollnitos, Donjá Aßbichler (Leitung). Werke von Ortiz u. a.

18.4. SAMSTAG KOnzeRT

18:00 Münchner Künstlerhaus (Millerzimmer) Finalisten des Komponistenwettbewerbs 19:00 Schloss nymphenburg (hubertussaal) Kaja Lesnjak (Traversflöte), Ensemble 1756, Konstantin Hiller (Leitung). Händel: Wassermusik & Feuerwerksmusik 19:30 Kloster Benediktbeuern (Barocksaal) Duo Voce e l‘Arpa. Werke von Strauss u. a. 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Judith Jáuregui (Klavier). Mozart: Fantasie in d-Moll, Granados: Valses Poéticos, Liszt: Jeux d‘eau à la Ville d‘Este, Debussy: Estampes, Mompou: Scènes d‘enfants, Albéniz: aus der Suite Española op. 47 20:00 Gasteig (Philharmonie) Berliner Philharmoniker, Riccardo Muti (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Prinzregententheater Dino Saluzzi (Bandoneon)

18.4. SAMSTAG

20:00 Gasteig (Philharmonie) Berliner Philharmoniker, Riccardo Muti (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 35 „Haffner“, Schubert: Ouvertüre im Italienischen Stil C-Dur D 591, Strauss: Aus Italien „Etwas Ordentliches“ wie seine vier Brüder sollte Riccardo Muti lernen: Doch während die Ingenieur, Psychiater und Ökonom wurden, blieb er bei der Musik. MUSiKTheaTeR

19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung), Andreas Ruppert (Regie) TanzTheaTeR

19:30 Bayerische Staatsoper Portrait Richard Siegal (Premiere). Richard Siegal (Choreographie) MUSiK in KiRchen

18:00 & 19:30 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi u. a. 19:00 nazarethkirche Martin Seeliger (Saxophon, Didgeridoo & Flöten), Alexander Hermann (Orgel) 19:30 St. Stephan Sendling Hannah Seebauer (Klarinette), Thomas Rothfuß (Orgel). Werke von Back, Berio u. a.

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

UMLanD

19:00 Schloss Seefeld Antonio Spiller (Violine), Silvia Natiello-Spiller (Klavier). Mozart: Violinsonate G-Dur KV 379, Beethoven: Violinsonate FDur op 24 „Frühling“, Lutosławski: Subito, Brahms: Violinsonate G-Dur u. a. 19:30 Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium icking (Konzertsaal) Ingolf Turban (Violine), Lukas Maria Kuen (Klavier). Franck: Violinsonate A-Dur, Ysaÿe: Poème élégiaque, Schumann: Violinsonate Nr. 2, Paganini: Le Streghe

19.4. SoNNTAG KOnzeRT

11:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Mostly Brahms V. Annegeer Stumphius (Sopran), Boris Kucharsky (Violine), Bartholomew LaFollette (Violoncello), Elizabeth Hopkins (Klavier) 11:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Strawinsky: Scherzo fantastique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll 15:30 Prinzregententheater Ning Feng (Violine), Münchner Symphoniker, Ariel Zuckermann (Leitung). Kraus: Sinfonie c-Moll, Paganini: Violinkonzert Nr. 1, Berwald: Ouvertüre zu „Estrella de Soria“, Haydn: Sinfonie Nr. 83 „La Poule“ 19:00 Gasteig (Philharmonie) African Angels. Cape Town Opera Chorus 19:00 Schloss nymphenburg Novalis Duo. Werke von Bach, Mozart u. a. 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Svein Amund Skara (Klavier)

concerti 04.15 München 21


KlassiKProgramm

21.4. DIENSTAG KOnzeRT

20:00 Funkhaus (Studio 2) BR Klassik. Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier). Werke von Schumann, Strauss, Beethoven u. a.

20.4.15 Zemlinsky Beziehungen

Mo. 20. April 2015 20 Uhr Allerheiligen Hofkirche Residenz München Karten: München Ticket www.o-j-m.de

20:00 Prinzregententheater Fauré Quartett, Christian Brückner (Rezitation). Mendelssohn: Klavierquartett Nr. 2 f-Moll op. 2 & Nr. 3 h-Moll op. 3

16:00 St. Johann Baptist ismaning Johannes Böckler (Bass), Isabel Schneid (Orgel). Werke von Händel, Lübeck & Haydn

MUSiKTheaTeR

19:00 churfürstensaal Fürstenfeldbruck Zwischen Deutschland und Italien. Neo Barock. Werke von Marini, Schmelzer, Biber, Kerll & Mayrs

15:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung) 19:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Rossini: Le Comte Ory TanzTheaTeR

11:00 Bayerische Staatsoper Matinee. Bayerisches Staatsballett II 19:30 Bayerische Staatsoper Portrait Richard Siegal. Richard Siegal (Choreographie) MUSiK in KiRchen

11:00 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Gottfried Schneider (Violine), Siegfried Mauser (Klavier), Meisterklassenstudenten der HMT München. Schönberg: Violinfantasie, Webern: 4 Stücke op. 7, Schubert: Forellenquintett KinDeR & JUGenD

14:00 & 16:00 Gasteig (Black Box) mini.musik - Gezupft wie gesprungen. Werke von Mozart, Tárrega, Sor u. a. 15:00 & 16:30 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Große Musik für kleine Hörer. taschenphilharmonie, Peter Stangel (Leitung). Simm: Der musikalische Zauberstab SOnSTiGeS

15:00 Funkhaus (Studio 2) WunschMusik. Radiokonzert mit Live-Publikum UMLanD

11:00 Kupferhaus Planegg Elisen Quartett. Werke von Haydn, Pärt u. a. 22 München concerti 04.15

20.4. MoNTAG KOnzeRT

19:30 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Werke von Ravel, Hartmann & Berlioz 20:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Residenz (herkulessaal) Dorothee Mields (Sopran), Claire Genewein (Traversflöte), L‘Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg (Violine & Leitung). Bach: Konzert für Oboe d‘amore A-Dur, Kantate „Ich bin in mir vergnügt“, Orchestersuite Nr. 2 & Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ TanzTheaTeR

20:00 Bayerische Staatsoper Ballett extra. 25 Jahre Bayerisches Staatsballett MUSiK in KiRchen

20:00 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Zemlinsky Beziehungen. Benjamin Appl (Bariton), Orchester Jakobsplatz München, Daniel Grossmann (Leitung). Schönberg: 6 kleine Klavierstücke, Mahler: Rückert-Lieder, Zemlinsky: KammerSinfonie

20:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violinkonzert, Strawinsky: Scherzo fantastique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll MUSiKTheaTeR

19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung) TanzTheaTeR

19:30 Bayerische Staatsoper Schläpfer: 7. Ballett am Rhein, Düsseldorfer Symphoniker, Axel Kober (Leitung) UMLanD

20:00 Bürgerhaus Pullach Elias String Quartet. Haydn: Streichquartett C-Dur Hob.III: 39 op. 33/3 „VogelQuartett“, Beethoven: Streichquartett f-Moll op. 95, Britten: Streichquartett Nr. 3 op. 94

22.4. MITTWoCH KOnzeRT

19:30 Gasteig (carl-Orff-Saal) Frühjahrs-Soiree im Gasteig. Davide Alogna (Violine), Kammerphilharmonie dacapo München, Franz Schottky (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert d-Moll u. a.

tiPP

20.4. MoNTAG

20:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violinkonzert, Strawinsky: Scherzo fantastique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll Joshua Bells Hobbies sind zahlreich: Golf, Tennis, Schach und Naturwissenschaften – „ich bin stets auf der Suche nach dem Wissen, was die Welt zusammenhält“.

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

Foto: Richard Ascroft

Zemlinsky, Mahler, Schönberg Orchester Jakobsplatz München


20:00 Gasteig (Philharmonie) Deutschland von oben. Münchner Symphoniker, Helmut Imig (Leitung) 20:00 Residenz (Herkulessaal) Jerusalem Quartet. Haydn: Streichquartett op. 74/3, Schulhoff: Fünf Stücke, Schumann: Streichquartett op. 41/3 Musiktheater

19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Der Gelbe Klang. Russell Maliphant, Michael Simon & Azure Barton (Choreographie) Musik in Kirchen

RILKE SAAL ICKING

23.4. Donnerstag Konzert

2. FESTIVAL 9. / 10. MAI 2015 ICKINGER FRÜHLING Sa 9.5., 19:30, Einf. 18:30

Kuss Quartett

So 10.5., 11:00, Einf. 10:00 Marc Chagall, Die Anamonen (Mourlot 730, Detail) © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

19:30 Bayerische Staatsoper Schläpfer: 7. Ballett am Rhein, Düsseldorfer Symphoniker, Axel Kober (Leitung)

www.meistersolisten.de

Tanztheater

Cavaleri Quartet So 10.5., 19:30, Einf. 18:30

Zemlinsky Quartet Sa 9.5., 16:00 / So 10.5., 15:00

Prof. Oliver Wille

Gesprächskonzerte mit Cavaleri und Zemlinsky Quartet

Paket: € 95 (erm. € 75) ·Tel.: 08178 - 71 71 / abo@klangwelt-klassik.de Einzelkarten:€24(erm.€20) ·Tel.:089-54818181/www.muenchenticket.de 20:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Frédéric Chopin & George Sand: Ein Winter auf Mallorca. Augustin Kužela (Klavier), Melinda Thompson (Lesung) 20:30 Münchner Künstlerhaus Kaleidoscope String Quartet

19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi, Händel u. a.

Musiktheater

Umland

19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung)

19:30 Kurhaus Bad Aibling Kuss Quartett. Haydn: Streichquartett op. 50/6 „Der Frosch“, Lutosławski: Streichquartett, Beethoven: Streichquartett op. 130 mit Großer Fuge

24.4. Freitag Konzert

19:00 Residenz (Herkulessaal) Wagner: Das Rheingold (konzertant). Michael Volle (Wotan), Elisabeth Kulman (Fricka), Annette Dasch (Freia), Janina Baechle (Erda), Hanna-Elisabeth Müller (Woglinde), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Sir Simon Rattle (Leitung) 19:30 Kaulbach Villa Heiko Stralendorff (Klavier). Werke von Beethoven & Schubert 20:00 Gasteig (Philharmonie) BMW Klassik live: Du bist die Welt für mich. Jonas Kaufmann (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Jochen Rieder (Leitung) 20:00 Prinzregententheater Jan Lisiecki (Klavier). Chopin: Grande valse brillante Es-Dur op. 18, 24 Préludes, Drei Nocturnes op. 9, Drei Walzer op. 64 & Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22

19:00 Bayerische Staatsoper Rossini: La Cenerentola

Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Ein Sommernachtstraum. John Neumeier (Choreographie) Musik in Kirchen

19:00 St. Markus Rossini: Petite messe solennelle. Solisten, Studiochor München 20:00 Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Alexander Schimpf (Klavier). Bach: Toccata e-Moll BVW 914, Brahms: Vier Klavierstücke op. 119, Debussy: Images Band II & L‘isle joyeuse, Beethoven: Fantasie op. 77 & Klaviersonate c-Moll op. 111 20:00 Residenz (Hofkapelle) Es war die Nachtigall. Christian Mattick (Flöte), Thomas Etschmann (Gitarre) Kinder & Jugend

16:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Tschaikowsky: Dornröschen für Kinder. Prager Festspiel Ballett Umland

19:30 Stadthalle Germering Trio Tricolor. Schumann: Adagio & Allegro As-Dur, Brahms: Violinsonate Nr. 3 & Horntrio Es-Dur

20:00 Bürgerhaus Unterföhring Donizetti: Lucia di Lammermoor 20:00 Kupferhaus Planegg La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Werke von Vivaldi u. a.

25.4. Samstag Konzert

19:00 Residenz (Herkulessaal) Wagner: Das Rheingold (konzertant). Michael Volle, Elisabeth Kulman, Annette Dasch, Janina Baechle, HannaElisabeth Müller, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Sir Simon Rattle (Leitung) 19:00 Schloss Nymphenburg (Hubertussaal) Verdi-Gala. Dorothee Koch (Sopran), Anton Klotzner (Tenor), Daniel Fiolka (Bariton), Stellario Fagone (Leitung) 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Chaplin: Der Vagabund und das Kind. Jose Luis Nieto (Klavier) 20:00 Gasteig (Philharmonie) Martha Argerich (Klavier), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, Strauss: Ein Heldenleben 20:00 Schloss Nymphenburg Angelika Huber (Sopran), Kilian Sprau (Klavier). Werke von Haydn, Schubert u. a. Musiktheater

19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Paquita. Marius Petipa & Alexei Ratmansky (Choreographie)

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

concerti 04.15 München 23


Klassikprogramm

19:30 Paul-Gerhardt-Kirche ... was zum Leben übrig bleibt ... Iris Mirjam Behnke (Choreographie) Musik in Kirchen

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade Sonstiges

11:00 Bayerische Staatsoper Einführungsmatinee Umland

15:30 Augustiner Chorherrenstift Herrenchiemsee Volker Banfield (Klavier). Chopin: Polonaise-Fantasie op. 61, Schumann: Fantasie op. 17, Liszt: Sonate h-Moll 19:00 Schloss Elmau Musica Sequenza. Burak Özdemir (Fagott & Leitung), Daniela Gubatz & Mark Schimmelman (Barockgeige), Chang-Yun Yoo (Viola), Linda Mantcheva (Barockcello), Mathew Jones (Barockgitarre). Werke von Vivaldi, Bach & Rameau 20:00 Schloss Dachau I Musici di Roma. Magali Mosnier (Flöte). Werke von Vivaldi, Geminiani & Bach u. a.

26.4. Sonntag Konzert

11:00 Münchner Künstlerhaus Verdandi Trio. Haydn: Klaviertrio D-Dur Hob. XV:24, Waterhouse: Bells of Beyond, Bridge: Miniatures, Onslow: Klaviertrio C-Dur op. 3 Nr. 2 11:00 Münchner Stadtmuseum Bruch – Stücke – Struktur. Mitglieder des Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Bruch: Drei Stücke op. 83, R. Hindemith: Serenade für Klarinette, Streichquartett und Kontrabass, Schubert: Streichquintett C-Dur D 956 11:00 Prinzregententheater Maximilian Hornung (Violoncello), Camerata Salzburg, Yuri Bashmet (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 „La Poule“, Tschaikowsky: Rokokovariationen & Pezzo Capriccioso h-Moll, Schubert: Sinfonie B-Dur D 485 12:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Yolanda Hernandez (Sopran), Susanna Klovsky (Klavier). Rachmaninow: Lieder, Wagner: Wesendoncklieder, Montsalvatge: Cuba dentre de un piano 17:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Bayerische Filmfoniker 19:00 Münchner Künstlerhaus Yuki Kuwano (Violine), Lia Dobric (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 5 F-Dur „Frühling“, Ysaÿe: Violinsonate op. 27/4, Miyagi: Haru no Umi u. a. 19:00 Schloss Nymphenburg Vivaldi: Die vier Jahreszeiten 24 München concerti 04.15

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Gesprächskonzert. taschenphilharmonie, Peter Stangel (Leitung & Moderation). Schubert: Sinfonie Nr. 8 h-Moll 20:00 Gasteig (Philharmonie) Mnozil Brass: Yes, Yes, Yes Musiktheater

18:00 Prinzregententheater Singing‘ in the rain

28.4. Dienstag Konzert

19:30 Residenz (Herkulessaal) Festkonzert. Residenz-Solisten. Mozart: Ouvertüre aus „Die Zauberflöte“, Klavierkonzert KV 467, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum, Gershwin: Rhapsody in blue, Summertime

11:00 Bayerische Staatsoper Matinee. Bayerisches Staatsballett II

20:00 Gasteig (Philharmonie) Martin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jensen (Leitung). Glinka: Ouvertüre zu „Ruslan und Ljudmila“, Hartl: Schlagwerkkonzert, Mussorgsky/Ravel: Bilder einer Ausstellung

Musik in Kirchen

Musiktheater

10:00 Erlöserkirche Schwabing Kantatengottesdienst

19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

19:00 Bayerische Staatsoper Rossini: La Cenerentola Tanztheater

11:00 Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Pulsaciones en ritmo! OPERcussion. Musik von Cruixent 17:00 Himmelfahrtskirche Jenkins: The Armed Man – A Mass for Peace. Maria-Ward-Chor Nymphenburg 20:00 Residenz (Allerheiligen-Hofkirche) Benewitz Quartet. Dvořák: Streichquartett Nr. 10, Schulhoff: Fünf Stücke, Smetana: Streichquartett Nr. 1 Umland

19:00 Bürgerhaus Unterföhring Bizet: Carmen. Ensemble des Odyssey Dance Theatres 19:00 Bürgerhaus Unterschleißheim Marika Cecilia Riedl (Harfe) 19:00 Kirche St. Cäcilia Germering Thomas Scherbel (Orgel) 19:00 Kloster Seeon Julia BurkertMilone (Violine), Andrea Wittmann (Cembalo). Werke von Buxtehude u. a.

27.4. Montag Konzert

19:00 Gasteig (Philharmonie) Martin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jensen (Leitung). Werke von Hartl & Mussorgsky/Ravel 20:00 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin

Umland

20:00 August Everding Saal Grünwald Magali Mosnier (Flöte), Ayako Tanaka (Violine), Lise Berthaud (Viola), Francois Salque (Violoncello). Mozart: Quartette C-Dur KV Anh. 171 & D-Dur KV 285, Schubert: Triosatz BDur D 471, Roussel: Flötentrio, Beethoven: Flötenserenade D-Dur

29.4. Mittwoch Konzert

20:00 Gasteig (Philharmonie) Martin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jensen (Leitung). Werke von Glinka, Hartl & Mussorgsky/Ravel Musiktheater

19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

30.4. Donnerstag Konzert

20:00 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Winterreise D 911 20:00 Gasteig (Philharmonie) Lang Lang (Klavier) (ausverkauft)

20:00 Himmelfahrtskirche Sendling Fabrice Millischer (Posaune), AbacoOrchester, Joseph Bastian (Leitung). Werke von Albinoni & Schumann

20:00 Prinzregententheater Münchener Kammerorchester, Ruth Killius (Viola), Thomas Zehetmair (Violine & Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Das Märchen von der schönen Melusine“, Casken: That Subtle Knot (DEA), Bartók: 44 Duos (Auswahl), Haydn: Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Hob. I:99

Sonstiges

Musik in Kirchen

19:30 Prinzregententheater Oper auf Bayrisch

19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenade. Residenz-Solisten

Musik in Kirchen

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47


FeStiValS In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Klaus Bossemeyer

Schöne neue Welt: Wolfsburg kann mehr als nur Autos bauen

24_Wolfsburg marilleneis und die mobilität des geistes Im Mittelpunkt der Movimentos Festwochen steht seit 2003 der Tanz 26_Provence Wiederkäuen in den logen Bei Musique à la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern vorbehalten 28_Weilburg entschleunigung unter dem lindenboskett Die Weilburger Schlosskonzerte laden zur Zeitreise ein 29_rostock auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlern Ein Cello Festival der ganz besonderen Art 30_Halle die verwandlung des hässlichen entleins Händel-Festspiele Halle: Eine Stadt entdeckt sich neu 30_berlin schwarze tasten-messe Berliner Klavierfestival: Pianisten feiern Skrjabins Klavier-Schaffen 31_ garmisch-Partenkirchen in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-Partenkirchen Von Leidenschaft und Tod: Auf des Meisters Spuren beim Richard-Strauss-Festival Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

April 2015 concerti   23


Festivalguide

Marilleneis und die Mobilität des Geistes

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ier Buchstaben. Am Ende eines langen, dunklen Tunnels. Dann, hinter einer Treppe, an banalen Garderoben vorbei, eine weiße Wand: GLÜCK verheißen die Leuchtdioden – und das gleich mehrtausendfach im Lichtschlauch. Die Künstlerin Heike

Elegante Unterhaltung: Les Ballets de Monte-Carlo 24  concerti April 2015

Weber hatte im letzten Jahr bildnerisch simpel, aber eben doch immer wieder schön das Motto der 12. Movimentos Festwochen in Wolfsburg umgesetzt. FRIEDEN – mehr als nur ein Motto?

Ein Motto, das man genauso wenig oder genauso sehr ernst nehmen muss wie die anderen Leitmotive, die Maria Schneider – die strenge, effiziente und immer sehr elegante Kreativdirektorin der VW Autostadt – sich mit ihrem Team ausdenkt für ihr alljährlich staunenswertes, jenseits des eigentlichen Kernauftrag gewachsenes, gehegtes und gepflegtes Kulturfestival. 2015 hat das Motto sieben Buchstaben: FRIEDEN. Der Besucher mag das hinterfragen – oder sich einfach nur anregen lassen von der so bunten wie hochkarätigen Mischung aus Lesungen berühmter Schauspieler, aus Klassik-, Pop-, Jazz- und bisweilen auch Rockkonzerten. Seinen überregionalen Fokus indes gewinnt dieser Mix aus den fünf bis sechs, inzwischen auch von Workshops begleiteten großen und überregional beachteten Tanzgastspielen an ihrem au-

ßergewöhnlichen Aufführungsort samt hochwertiger Gastronomie. FRIEDEN also. Es ist ein Anstoß, ein Slogan – mehr nicht. Denn wer in Wolfsburg auftritt, der spricht meist mit klingenden oder doch zumindest zukunftsträchtigen Namen schon für sich selbst. Das haben die gerne über die temporäre Pontonbrücke des Mittellandkanals strömenden Besuchermassen längst begriffen. Und auch dieser Weg ist symbolisch: weg aus dem perfekt bis zum Gaumengenuss inszenierten Themenpark, aus der kalkuliert über ihr schnödes Produktdasein hinausweisenden Warenwelt auf vier Rädern, über das Wasser, hin zur Produktionsstätte, für die auch das teilweise immer noch genutzte Heizkraftwerk Nord/Süd backsteinkathedralenhoch steht. Mit vier Schornsteinen als Wahrzeichen der künstlichen Stadt, 1938 begonnen, noch heute ein wenig vom Atem der Geschichte umweht. Und jedes Jahr im späten Frühling, heuer vom 10. April bis zum 17. Mai, zieht hier, im stillstehenden vorderen Teil, die Kunst ein – auf ganz großer Bühne, samt stylisher Feier= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Hans Gerritsen, Peter Greig

Die Autostadt in Wolfsburg ist mehr als ein Themenpark über das Glück auf vier Rädern. Im Mittelpunkt der Movimentos festwochen steht hier seit 2003 der Tanz. Von Manuel Brug


Alles etwas anders hier: Die Tribüne mit ihren rund 1000 Sitzen ...

lounge für das nette Hinterher. Die Tanzkunst. Und das – im Schnittpunkt von Hannover, Hamburg und Berlin – mit den großen, repräsentativen, aber ebenso auch vielversprechenden, zum Teil noch nicht gänzlich durchgesetzten internationalen Tanzgruppen, die sonst nicht nur an diesen Metropolen vorbeiziehen. Weil dort die festen Institutionen kein Geld für den Blick nach draußen und die Kuratoren der freien Szene und der städtischen Festivals einen festgefügten, oft gestrig avantgardistischen Geschmack haben, in dem diese Kompanien und Choreografen – die ein breiteres Publikum ansprechen, bewegen, manchmal auch nur auf hohem Niveau unterhalten – nicht vorkommen. Oder weil sie sich diese schlicht nicht leisten können. Mit dem engen Begriff dessen, was in einer Autostadt präsentiert werden soll, haben natürlich Gruppen wie das gefällige, aber trotzdem für das im Tanz nach wie vor etwas rückstän-

... wie auch das Eingangsfoyer in der Autostadt

dige Australien wichtige Sidney Dance Theatre oder die mitreißende EntertainmentMannschaft von Rami Be’ers israelischer Kibbutz Contemporary Company wenig gemein. Aber der Kulturbegriff ist hier sowieso längst ausgeweitet – bis hin zu den aus heimischem Ökogetreide gebackenen Dinkelseelen und dem veganen Marilleneis, das dem Movimentos-Festival seinen kulinarischen Rahmen gibt. Vom GLÜCK einer Balance auf hohem Niveau

Autos kommen da nur noch am Rande vor – Mobilität ist alles, auch die des Geistes. Doch ist auch die schöne Kunstwelt eine immer gefährdete, jedes Jahr aufs Neue beschworene und schließlich stolz präsentierte. Man liebt in Wolfsburg das Neue, aber auch die guten alten, vertrauten Bekannten, die man gerne wieder einlädt: Warum auch nicht, wenn es so klingende Namen sind wie dieses Jahr der unterhaltsam-elegante Jean

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Christophe Maillot mit seinen Les Ballets de Monte-Carlo? Oder der immer wieder berührende Lin Hwai-min mit seinem einzigartigen Cloud Gate Dance Theater aus Taiwan: Diesem wohl besten Choreografen Asiens hält man in Wolfsburg unverbrüchlich die Treue. Also muss man etwa aus Hamburg oder Berlin, wo die dafür eigentlich zuständigen Kulturinstitutionen wie Kampnagel oder die Berliner Festspiele lieber in ihrem Avantgarde-Kleinklein krümeln, nach Wolfsburg pilgern. Welch ein GLÜCK, das erleben zu können. Balanciert es doch über all dem prekären Durchschnitt anderer deutscher Tanzfestivals. Nicht nur das Publikum in der Region hat das verstanden – und kommt gerne auch als Wiederholungstäter. movimentos Festwochen 10.4. - 17.5.2015 Sydney Dance Company, Göteborgsoperans Danskompani, Matthias Goerne, Christiane Karg u. a. Wolfsburg April 2015 concerti   25


FEStiValGUidE

Auch die Ziegen dürfen zuhören – zum Dank gibt‘s köstlichen Käse

Wiederkäuen in den logen bei musiQue À la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern vorbehalten. Von Annette Zerpner

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um später in den leicht erhöhten Boxen entlang der Wände zu entschlummern. Im „Parkett“ indes steht während der Festivalwoche eine Bühne samt Flügel – und wenn sich dort die Stuhlreihen füllen, wird es in den Logen still: Allenfalls zwischen den Sätzen ist manchmal zartes Wiederkäuen zu vernehmen. Entweder hat Kammermusik von Mozart, Brahms und Debussy eine einschläfernde Wirkung auf Paarhufer. Oder sie sind Gewohnheitstiere, denen so pünktlich um 21 Uhr die Augenlider schwer werden, dass sie nicht einmal mehr Honeggers Flötenstück Danse de la Chèvre zu Bocksprüngen animieren könnte. Spezielle musikalische Vorlieben hat Honnoré bei den Ziegen noch

nicht festgestellt – dafür weiß er von einer Henne zu erzählen, die samt Kükenschar während einer Schumann-Sonate den Gang in Richtung Bühne heraufspaziert kam. Käse, obst und Wein: Genuss bietet nicht allein die Musik

Tierisches, das fürs Publikum wie auch die Künstler ebenso zum Charme der musikalischen Hochsommertage beiträgt wie die gemeinsame Käse-, Obst- und Wein-Verkostung im Freien. Mit Tellern beladen lauscht ein älterer Mann den Zikaden und lächelt in die Dämmerung: Er ist Stammgast. „Wir leben in Montpellier, aber ich bin auf dem Land aufgewachsen. Dieser Hof hier mit seinen Geräuschen und Gerü= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Alexie Valois, Musique à la Ferme

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a hilft kein Meckern: Bei „Musique à la Ferme“ in Lançon nahe Aix-enProvence sind die Logenplätze von vornherein ausabonniert. Inhaberinnen der Dauerkarten sind gut 40 braune Ziegen. Ihr geräumiger Stall ist Mitte Juli zum achten Mal Schauplatz des Kammermusikfestivals von Jérémie Honnoré. Vor über 35 Jahren gründeten die Eltern des jungen Pianisten den Ziegenhof – heute sind sie überall in der Gegend für ihren fromage de chèvre bekannt. Nach dem Melken labt sich die Herde den ganzen Tag in den Hügeln der Umgebung an allerlei Kräutern, die das Käsearoma verfeinern. Pünktlich zur Generalprobe sind die Vierbeiner dann zurück im Stall,


chen ist sehr angenehm und heimelig.“ Seine Frau hingegen liebt die „herzliche, entspannte Atmosphäre“, in der sich Musikliebhaber, Nachbarn und Zufallsbesucher mischen. Eben dies schwebte Honnoré vor, als er sich nach einigen Privatkonzerten mit Studienfreunden vor sieben Jahren auf das Wagnis Festival einließ. „Musique à la Ferme“ sei für ihn auch eine Hommage an die Arbeit seiner Eltern, betont der Pianist, der in Paris lebt. Auf der Festivalwebseite zeigt ein Filmclip von 2008 im Zeitraffer, wie Familie und Helfer den Stall für das allererste Konzert vorbereiteten – heute sind sie ein eingespieltes Team, das die Symbiose aus nahbarer Hochkultur und Hofalltag perfekt durchgetaktet hat.

Wer die Ziegen indes nicht nur beim „Zubettgehen“, sondern ganz in ihrem Element erleben will, sollte sich für eine Hofführung anmelden und fragen, ob man die Herde nach dem morgendlichen Melken ein Stück durch die Landschaft begleiten darf. Danach ist auch für den deutschen Besucher verständlich, wieso ein französischer Ausdruck für „jemanden verrückt machen“ just „jemanden zur Ziege machen“ lautet: Es kann nämlich reichlich Nerven kosten, auf unbefestigten Pfaden die Balance zwischen den rasch und trittsicher dahinzockelnden, manchmal abrupt anhaltenden Huftieren zu behalten. Zumal auch kräftig gemeckert wird: Immer wieder muss der Hund Einzelgänger zusammentrei-

ben, die partout Alternativrouten ausprobieren wollen – allem Herdentrieb zum Trotz. Schade, dass ihnen im Karneval der Tiere kein Satz gewidmet ist wie Hausesel oder Federvieh: Camille Saint-Saëns’ französischer Zoo tobt dieses Jahr trotzdem an einem Abend durch den Ziegenstall. Und den berühmten Tierfabeln La Fontaines gilt ein Familienkonzert in der örtlichen Mediathek. Das restliche Programm, von Klassik und Romantik bis Nikolai Kapustin, ist indes tierfrei. Abgesehen von den Zuhörern im Stall. Musique à la Ferme 15.7. - 25.7.2015 Jérémie Honnoré, Emmanuelle Calà, Sylvain Durantel, Amanda Favier, Samika Honda, François Pascal u. a. Lançon-Provence, Frankreich

T H EA T ER S O MM ER 2 0 1 5 Goethe-Theater Bad Lauchstädt

HÖHEPUNKTE 17. Mai | 27./28. Juni | Gluck LE CINESI | L‘Arte del mondo 21. Juni | Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Lautten Compagney Berlin | RIAS Kammerchor | konzertant 11. Juli | Mozart DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Landestheater Coburg 22./23. August | Händel RINALDO Marionettentheater Carlo Colla e Figli, Mailand | Lautten Compagney Berlin Das gesamte Programm:

www.goethe-theater.com

Eintrittskarten, Besucherservice:

besucher@goethe-theater.com oder bundesweit bei allen

CTS-eventim-Verkaufsstellen Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472

Foto: Candida Höfer

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Festivalguide

Umweht von Atem des Barock: Die Weilburger Schlosskonzerte laden zur Zeitreise ein

Barocke Residenz mit repräsentativem Garten: Schloss Weilburg

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er über den weißen Kies mit knirschenden Schritten auf das barock verzierte Geländer zugeht, kann es kaum erwarten - gleich, ob schon wissend oder nur ahnend, dass sich von dieser Balustrade des Weilburger Schlosses aus ein spektakulärer Blick bietet: steil hinunter auf die Lahn, die hier zwischen Bäumen und Felsen hindurch leise über eine flache Rampe plätschert. Selbst regelmäßige Besucher der traditionsreichen, allsommerlichen Weilburger Schlosskonzerte vermögen sich nur schwer zu entscheiden, wohin sie schauen sollen: auf die mächtigen Blutbuchen

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im Hof vor der Schlosskirche, zu dem kleinen Brunnen – oder doch zu dem Lindenboskett, diesem typisch barocken, strengen Spalier geformter Bäumchen. Hofkonzerte bei Sonnenschein

Alles atmet hier den Geist der Epoche. Wer aus dem etwa 60 Kilometer südöstlich gelegenen Frankfurt anreist, entschleunigt vor akkuraten Blumenrabatten und auf breiten Fürstentreppen ganz von selbst: Die Weilburger Schlosskonzerte sind ein Festival, für das sich die Gäste Zeit nehmen. Die Atmosphäre ist entspannt, nicht allzu förmlich oder festlich,

eher rustikal. Denn viele Konzerte finden unter freiem Himmel im Renaissancehof statt – und da kann es der Gattin im kleinen schwarzen Kleid zum späteren Abend hin auf den Klappstühlen leicht kalt werden. Der Hof ist akustisch günstig, von Renaissance-Gebäuden umgeben, leicht ansteigend. Lärm von außen dringt kaum ein, zumal in den alten Gässchen der Residenzstadt keine Motoren aufheulen. Kurzentschlossene haben gute Chancen, „Schönwetterkarten“ zu ergattern: Im Hof stehen nämlich mehr Plätze zur Verfügung als in der Schlosskirche, in die Konzerte bei Regen verlegt werden. Für Kammerkonzerte wird auch die Orangerie genutzt. Stammgast des Festivals ist das Württembergische Kammerorchester Heilbronn. Doch auch die Frankfurter Orchester, das hr-Sinfonieorchester und das Opern- und Museumsorchester, gastieren öfters hier, in jüngerer Zeit zudem kleinere Mittelklasse-Orchester aus ganz Deutschland. Zudem sind namhafte Solisten wie etwa der Pianist Martin Stadtfeld und der Cellist Daniel Müller-Schott zu hören während der zwei Festspiel-Monate, deren Konzerte sich wie stets auf die Wochenenden konzentrieren. Ihr Programm ist populär ausgerichtet, auf klassisch-romantisches Kernrepertoire konzentriert, doch zunehmend auch mit anderen Musik-Farben angereichert – eben genauso bunt wie ihr Publikum. Guido Holze Weilburger Schlosskonzerte 30.5. - 1.8.2015 Martin Stadtfeld, Emma Kirkby, Daniel Müller-Schott, Reinhold Friedrich, Sebastian Manz, Tianwa Yang, Dmitri Levkovich u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Hinrich Franck

Entschleunigung unter dem Lindenboskett


Auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlern Villa Papendorf Aufspielen im Wohnzimmer: Ein Cello Festival der ganz besonderen Art

S

ein Urgroßvater betrieb hier an der Warnow einst die größte Ziegelei Norddeutschlands, Olav Killinger hat in der einstigen Sommerresidenz der Familie nahe Rostock nun den wohl intimsten Konzertsaal der Region geschaffen. Sitzen seine Gäste – das Wort „Besucher“ meidet der Hamburger Reeder ganz bewusst – doch im Wohnzimmer des schneeweißen Gründerzeit-Baus, den der 47-Jährige 2007 (zurück-) gekauft und saniert hat. Und da dem Hausherrn mit dem Faible für die Klassik schon lange die Idee „eines ganz besonderen Konzertmoments“ vorschwebte, lädt der Mann mit dem jungenhaften Gesicht sich seit bald vier Jahren nicht nur Gäste ein, sondern vor allem hochkarätige Pianisten, Geiger oder Schauspieler. Reise durch die Celloliteratur – und den romantischen Park

In dieser Saison stehen seine „Private Concerts“ dabei im Zeichen des wohl sinnlichsten Streichinstruments – und gipfeln nun in einem „Cello Festival“: Sechs Tage lang wechseln sich allabendlich einige der besten Nachwuchscellisten wie Marie Elisabeth Hecker oder Alexey Stadler mit Stars wie Jean-Guihen Queyras samt ihren Klavierbegleitern ab. Bieten dem Publikum die Chance, eine Klangreise durch bekannte wie selten gespielte Werke der Cel-

loliteratur zu unternehmen – und dabei den Blick durch den weitläufigen Park mit seinen alten Eichen und Buchen schweifen zu lassen. Um hernach bei Wein und Quiche mit den Künstlern auch noch ein wenig zu plaudern: Denn Killinger lädt sich wirklich gern Gäste ein. Christoph Forsthoff Cello im Focus 6.4. - 27.6.2015 Julian Steckel, Christian Poltéra, Jean-Guihen Queyras, Pieter Wispelwey, Jan Vogler u. a. Villa Papendorf/Rostock

Katowice

Hereinspaziert: In der Villa Papendorf fühlen sich Musiker wie Publikum fast wie zuhause

Kultura

Polish National Radio Symphony Orchestra / NOSPR Gabriel Chmura Alexander Liebreich

Natura

Stefano Bollani

Festival

London Sinfonietta | Brad Lubman

Metamorphosis

Münchener Kammerorchester RIAS Kammerchor Alexander Liebreich

Edition 1

Miklós Perényi | Kuss Quartet

15–24 May 2015 Artistic director Alexander Liebreich

András Schiff Silesia String Quartet RIAS Kammerchor | Michael Alber Camerata Silesia | Anna Szostak

kulturanatura.eu nospr.org.pl

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Festivalguide

Die Verwandlung des hässlichen Entleins Händel-Festspiele Halle Eine Stadt entdeckt

sich neu – und ihren berühmten Komponistensohn

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er lange nicht in Halle war, tut der Stadt leicht unrecht: Sie ist kein hässliches Entlein mehr. Nicht allein rund ums Händelhaus hat sich das Zentrum gewandelt hin zu einer richtigen Altstadt. Und so wie Leipzig seinen Bach pflegt, so sind die Hallenser stolz auf ihren Händel. Nur wenn ihnen die Saale in die Keller fließt, haben sie die Kultur nicht so gern: Jetzt sei wirklich nicht die Stunde zum Feiern, ertönte da vor zwei Jahren ein Aufschrei der Empörung, in dessen

Folge die Händel-Festspiele abgesagt wurden. Doch inzwischen sind alle Häuser wieder trocken, darf wieder jubiliert werden. Und das Programm kann sich sehen lassen: Angefangen beim Dresdner Kreuzchor bevölkern viele internationale Gäste den Spielplan, auf so manche Koproduktion blicken andere Festivals mit Neid. Nur an der Willkommenskultur in Gestalt der Öffentlichkeitsarbeit wird noch gearbeitet – aber man kann ja nicht alles Christian Schmidt haben.

Ob ihm das Spiel wohl gefällt? Händelstatue auf dem Marktplatz Händel-Festspiele Halle 30.5. - 14.6.2015 Dorothee Mields, Philippe Jaroussky, Max Emanuel Cencic, Franco Fagioli, Christine Schäfer, Fabio Biondi u. a. Halle, Lauchstädt, Moritzburg u. a.

Schwarze Tasten-Messe

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Selten in dieser Fülle erlebbar: Musik von Alexander Skrjabin Berliner Klavierfestival 4.5. - 12.5.2015 Alexander Melnikov, Yevgeny Sudbin, Konstantin Lifschitz, Yuri PatersonOlenich, Marc André Hamelin & Louis Lortie 30 concerti April 2015

ier passt alles zusammen! Einige der eigenwilligsten und kreativsten Pianisten unserer Tage gestalten ein Festival, dessen Schwerpunkt die Bezeichnung wirklich verdient: Denn rund die Hälfte der Werke stammen tatsächlich von Alexander Skrjabin, dessen 100. Todestag die Musikwelt am 27. April gedenkt. Und der war mindestens so eigenwillig wie seine „Nachfolger“: So pflegte er im Konzert nur seine eigenen Werke vorzutragen. Dachte sich solch malerische Titel aus wie die Schwarze und die Weiße Messe. Und stand in all

seinen Überlegungen von Musik als Ekstase und zur Synästhesie – der Verbindung von Klängen und Farben – stets selbst im Zentrum der angestrebten „All-Einheit“. Ein Solitär der Musikgeschichte, dessen Klavierwerk sich hier nun entdecken lässt: Gleich sechs seiner zehn Sonaten etwa, wobei sich die legendäre Nr. 9, die Schwarze Messe, sogar im Vergleich zweier Pianisten studieren lässt. Oder die 24 Préludes, denen Louis Lortie jene von Skrjabins großem Vorbild Chopin gegenüberstellt. Das passt! Klemens Hippel = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Thomas Ziegler, Garmisch-Partenkirchen, PD

Berliner Klavierfestival Pianisten feiern zu Skrjabins 100. Todestag dessen Klavier-Schaffen


in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-Partenkirchen ricHard-strauss-Festival Von Leidenschaft

und Tod: Auf den Spuren des Meisters

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ahoam“ ist mehr als nur ein Platz zum Leben: Da waren sich der KompositionsMonolith Richard Strauss und seine Gemahlin, die königlich bayerische Generalstocher Pauline de Ahna, einig. Strauss hat „sein“ Garmisch-Partenkirchen geliebt, fruchtbarste Schöpferjahre dort verbracht, Rekreation und Inspiration in der Natur gefunden – als Komponist, Dirigent, Kosmopolit, Familienoberhaupt, Bergwanderer, Kartenspieler, Kultur-Vernetzer. Und eben dort, umrahmt von Staunen machenden Gipfeln, feiert man ihn seit über 25 Jahren in besonderer Farbigkeit: Seit 2008 widmet sich Intendantin Brigitte Fassbaender alljährlich kreativen Entdeckungstouren zur Persönlichkeit des Meisters. Unter dem Motto „Von Leidenschaft und Tod“ verspricht die Intendantin heuer musikalisches Herzklopfen mit den schwelgerischen Tondichtungen des jungen Strauss wie Don Juan oder

Macbeth. Und natürlich sind Flanieren beim SchauspielSpaziergang, Herzflimmern im Rosenkavalier-Film und Flirten mit Sängerinnen wie StarMezzo Angelika Kirchschlager erlaubt. Dorothe Fleege

weitere tippS berlin

intonations 18.4. – 23.4.2015 Mittlerweile eine feste Größe im programm des Jüdischen Museums: Elena Bashkirova hat für ihren Berliner Ableger des Jerusalem international Chamber Music Festivals wieder hochkarätige Kammermusikpartner von Carolin Widmann bis Martin Helmchen eingeladen. Köln

acHt brücKen 30.4. – 10.5.2015 Wer der Avantgarde auf die Finger schauen will, muss nach Köln fahren: Ob sinfonische, elektronische oder Kammermusik – hier gibt es garantiert Neues zu hören. ludWigsburg

ludWigsburger scHlossFestsPiele 15.5. – 25.7.2015 WeltklasseKünstler in prächtigen SchlossSälen: Hier geben sich Stars wie isabelle Faust, igor levit und pichas Zukerman die Klinke in die Hand. Neu dabei: pietari inkinen als Chefdirigent des Festspielorchesters. olsberg/scHWeiz

Idylle pur: Nicht nur Strauss liebt(e) Garmisch-Partenkirchen richard-strauss-Festival 20.6. - 27.6.2015 Brigitte Fassbaender, Angelika Kirchschlager, Christa ludwig, liza Ferschtman, François leleux u. a. Garmisch-partenkirchen

Thema: „Zu neuen Ufern!“ mit

Eduardo Banzo & Al Ayre Español Anna Stegmann & Ensemble Odyssee Luca Pianca Nuria Rial & L´Orfeo Barockorchester Arte dei Suonatori Dorothee Oberlinger sowie Rahmenprogramm und Jubiläums-Feuerwerk

solsberg Festival 29.5. – 1.7.2015 im 10. Jahr lädt die Cellistin Sol Gabetta zu „ihrem“ Festival in ihre Wahlheimat Schweiz. Kammermusik und nicht zuletzt die Begegnungen mit dem publikum im beschaulichen Örtchen stehen im Vordergrund.

30.

AROLSER BAROCK-FESTSPIELE BAROCK-FESTSPIELE AROLSER

20I5

3. - 7. Juni

Touristik-Service Bad Arolsen   05691/801-233  www.arolser-barockfestspiele.de Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

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rezenSiOnen CDs & DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Ein Mozart voller Lebensgewandtheit und Farben: Frank Peter Zimmermann

Kultiviert, burschikos, innig

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rei Jahrzehnte sind vergangen, seit Frank Peter Zimmermann Mozarts Violinkonzerte erstmals auf einem Tonträger festgehalten hat. Seither hat der Geiger die Werke hunderte Male live gespielt, allen voran das beliebte G-Dur-Konzert. Wenn er nun zum Auftakt eines neuen Mozart-Zyklus neben den Konzerten Nr. 1, 3 und 4 auch das Adagio KV 261 sowie das Rondo KV 373 berücksichtigt, sollte man diese Aufnahme allen als 32  concerti April 2015

Zwangsnarkotikum verordnen, die in den letzten Monaten an der Posse um das Ende der Stradivari-Leihgabe an Zimmermann unrühmlich mitwirkten. Doch ob das nützen würde? Also sei die CD lieber all jenen empfohlen, die für die Reize seines unendlich feinen, klaren Spiel empfänglich sind. Dieser Mozart kommt nicht intellektuell verdrechselt daher oder großspurig, sondern voller Lebensgewandtheit und Farben. An der Seite des Kammer-BR-

Symphonieorchesters entsteht ein so selbstverständliches Musizieren, dass wohl kaum einer glauben würde, wie viel Akribie dahinter steckt. So lässt sich diese Aufnahme täglich neu hören, ohne an Begeisterung einzubüßen: So heiter, kultiviert, burschikos, innig klingt diese! Christoph Vratz mozart: violinkonzerte nr. 1, 3 & 4, rondo Kv 373 & adagio Kv 261 Frank peter Zimmermann (Violine), Kammerorchester des Symphonieorchesters des Br. hänssler Classic

Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Harald Hoffmann

cd des monats Frank Peter Zimmermann mit einem neuen Mozart-Zyklus, der aufhorchen lässt


rEZEnSionEn

schlank und unaffektiert

rau und zart

Plappernd und gackernd

castelnuevo-tedesco: violinkonzert nr. 2 & concerto italiano Tianwa Yang (Violine), SWr Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, pieter-Jelle de Boer (leitung). Naxos

revolution – Flötenkonzerte von devienne, gianella, gluck & Pleyel Emmanuel pahud (Flöte), Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (leitung). Warner Classics

rossini: ouvertüren aus Wilhelm tell, der barbier von sevilla u. a. Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio pappano (leitung). Warner Classics

Das hier erstmals eingespielte Concerto Italiano von 1924 war Castelnuevo-Tedescos erster ernsthafter Versuch auf dem Gebiet der Sinfonik. Der Kopfsatz erinnert in seiner von der Trompete angeführten Bläsergrundierung noch an Ottorino respighis programmmusik. Schon hier fasziniert Tianwa Yangs schlanker, unaffektierter Geigenton. im Arioso lässt sie ihre Guarneri dann förmlich singen, und auch den virtuosen Anforderungen des befremdlich disparaten dritten Satzes zeigt sie sich mühelos gewachsen. Die CD wird vervollständigt durch das viel konventionellere zweite Violinkonzert. (AF)

Emmanuel pahud hat Flötenkonzerte aus der Zeit rund um den Sturm auf die Bastille 1789 zusammengestellt: Werke von Devienne und Gianella, Gluck und pleyel. Von Verniedlichung wollen das Kammerorchester Basel und Giovanni Antonini nichts wissen: Wo ein rauer Ton dominiert, basiert er auf einem historisch geschärften Bewusstsein. Doch gerade bei Gluck kommen auch Galanterie und Noblesse zur Geltung. Bei pahud perlt und tönt es meist zart, frisch und hell. Das hat insgesamt viel Biss, ohne verbissen zu klingen, hat Witz ohne beifälligen plauderton. (CV)

rossini schreibt eine Musik, die dem kommunikativen Gebaren seiner landsleute abgelauscht scheint: Wenn italiener sich mittteilen, offenbaren sie ihre Extrovertiertheit, ihr übersteigertes Gefühl, sie spielen mit der Sprache, die ihrerseits zur Musik wird. Antonio pappano hört diese Schicht in rossinis Opern-Ouvertüren mit lust, Timing und genauem Gespür für phrasierung aus sowie der Kunst, kleine Notenwerte nicht hudelnd, sondern mit der Haltung von Humor, raffinesse und leichtigkeit zu musizieren. Da plappern die pizzicati, da gackern die frechen Einwürfe der Holzbläser. (pK)

Telemann at his best Vol. 2

Michael Schneider Seit 35 Jahren ist Michael Schneider in vielfältigen Funktionen ein Begriff im Bereich der Historischen Interpretationspraxis: Virtuoser Blockflötensolist, Mitglied der Kammermusikformation Camerata Köln, Dirigent seines Orchesters La Stagione Frankfurt, Professor und Leiter des Instituts für Historische Interpretationspraxis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

cpo

cpo 777 890–2 Die Konzerte zeigen erneut hohes kompositorisches Niveau und Telemanns oft zitierten »vermischten Stil« mit einem Reichtum motivischer Gestalten. »Äußerst abwechslungsreich und zauberhaft musiziert. Eine großartige musikalische Höhepunkte versprechende neue Telemann-Reihe, über die man sich wahrlich freuen kann.« klassik.com 12/2014 zu Vol. 1

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327

Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

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April 2015 concerti 03.03.2015 08:08:18  33


rEZEnSionEn

entdeckung

ausgrabung

schatzfund

sospiri d‘amanti - Werke von albinoni, caldara, Fux, Hasse u. a. Nuria rial (Sopran), ArteMandoline, Juan Carlos Munoz (leitung & Mandoline) deutsche harmonia mundi

Pergolesi/Hiller: stabat mater, Hiller: Psalm 100 & Psalm 5 Solisten, Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, Handel‘s Company, rainer Johannes Homburg (leitung). MDG

no exceptions, no exemptions – the great War in song. lieder von bliss, browne, debussy, ives, magnard u. a. robin Tritschler (Tenor), Malcolm Martineau (Klavier). Signum Classics

Arien mit Mandolinenbegleitung: Das ist weit mehr als nur das Ständchen, das der Angebeteten als Bühnenmusik dargeboten wird. Da gibt es auch überaus virtuose Exemplare, in denen der Mandoline als obligatem instrument alles abverlangt wird. ArteMandoline hat einen schönen Strauß solcher Fundstücke zusammengebunden, ergänzt um zwei Mandolinenkonzerte. Und die Formation macht ihrem Namen dabei alle Ehre: perfekt ergänzen die Streicher und Nuria rial das Zupfinstrument in seiner Artikulation. Nur ein problem teilt die CD mit all diesen Sammlungen: Es fehlt ein wenig am klanglichen Kontrast. (KH)

Dass pergolesis Stabat mater Eingang ins repertoire der bedeutenden geistlichen Werke gefunden hat, ist der Bearbeitung durch Johann Adam Hiller zu verdanken. Er hat Bläserstimmen hinzugefügt, Harmonien verstärkt und anderes mehr. Seine eigenen psalm-Vertonungen sind indes hierzulande kaum bekannt: rainer Johannes Homburg hat diese Musik mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und der Handel’s Company eingespielt. Und das durchaus stimmig, glanzvoll und ätherisch. Heikel wird‘s nur, wenn tenorale Höhe erklommen werden oder gemeinschaftlich haarfein eingesetzt wird. (CV)

Mit viel Empathie, aber nie sentimental gibt der irische Tenor robin Tritschler auf diesem ungewöhnlichen Themen-recital über die Zeit des Ersten Weltkriegs einer im Wortsinn verlorenen Generation eine neue Stimme. in eigenartigster Weise berührt vor allem die erste CD, in der fast ausschließlich Komponisten zu Wort kommen, die im Krieg den Tod gefunden haben. Hier erscheint nahezu jedes der behutsam, mit berückenden, vor allem dunklen Stimmfarben gestalteten Stücke als fast zwanghafter Blick zurück: als melancholischer oder wütender, in jedem Fall endgültiger Abschied. (AF)

lebendige artikulation

eigenwillige beleuchtung

lohnende abwägung

bach: sonaten bWv 1034, 1029, 1039 & suite bWv 997 arrangiert für oboe ramón Ortega Quero & Tamar inbar (Oboe), luise Buchberger (Violine) & peter Kofler (Cembalo). Berlin Classics

schubert: lieder, impromptus d 899, arpeggione-sonate u. a. lara St. John (Violine), Anna prohaska (Sopran), Marie-pierre langlamet (Harfe), ludwig Quandt (Cello). Ancalagon

dvořák: streichquartette nr. 4, 13 & 14, zypressen nr. 4, 5, 8, 9 & 10 Vogler Quartett cpo

Es ist vertrackt: Obwohl Johann Sebastian Bach traumschöne Oboenstellen in seine Kantaten geschrieben hat, gibt es keine Solowerke für Oboe. ramón Ortega Quero hat sich nun Musik Bachs für sein instrument arrangiert. Das Spiel ist vorwiegend geschmeidig, fließend und beschwingt, mit lebendiger Artikulation und feinen Verzierungen, souverän in virtuosen Momenten. Die kammermusikalischen Mitstreiter gehen auf Augenhöhe darauf ein. Doch man vermisst die warmen Modulationen der Oboe, das, was sie für die Barockkomponisten so reizvoll als Gegenüber für die menschliche Stimme machte. (EW)

Eine ungewöhnliche Mischung aus Kammermusik und liedern von Franz Schubert bietet dieses um die Geigerin lara St. John versammelte Kammerensemble. Die Musiker gehen in ihren Duos stimmig aufeinander ein und sind souverän in ihren Soli. Der äußerst reizvolle Clou bei der Sache: Sämtliche Klavierpartien sind der Harfe übertragen worden. Und das funktioniert sogar bei den Impromptus erstaunlich gut. Eine zwar eigenwillige, aber zauberhafte Beleuchtung des Klangkosmos von Schubert in ungewohnter Farbgebung. Sehr stimmungsvoll und anregend die ganze Unternehmung. (EW)

Das Vogler-Quartett feiert seinen 30. Geburtstag und beschenkt sich mit Folge zwei seines Antonín DvořákZyklus. Neben Auszügen aus Zypressen stehen die beiden letzten Quartette op. 105 und 106 im Mittelpunkt. Überzeugend das minutiöse, gut durchhörbare Zusammenspiel. An einigen Stellen hätten die Extreme von Versenkung und Entfesselung noch lockender ausgelotet werden können, doch das Vogler Quartett setzt bewusst keine grellen Masken auf, sondern horcht in diese Musik hinein, in ihre Strömungen, ihre volksliedhafte Schlichtheit. insofern entsteht ein Weg lohnender Abwägung. (CV)

34 concerti April 2015

Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend


KURZ BESPRoCHEN

Klassik, Filmmusik, Chanson & mehr gál: sinfonien nr. 1-4 Orchestra of the Swan Kenneth Woods (leitung) Avie

Saint-Saëns, Mendelssohn, Mussorgsky Piazzolla, Bernstein, Gulda

Brahms, Mahlers aufgebrochene romantik, Hindemiths spröder Neoklassizismus: Vielfältig dünken die Einflüsse in Hans Gáls Werk. So nimmt diese Aufnahme ein für einen Komponisten, dessen 2. Sinfonie unbedingt den Weg in unsere Konzertsäle finden sollte. (AF) brahms: albumblatt a-moll, 4 Klavierstücke op. 119, 6 Klavierstücke op. 118, 3 intermezzi op. 117, Kanon f-moll, sarabande nr. 1, gavotte nr. 1 & 2 u. a. Sophie-Mayuko Vetter (Klavier) hänssler Classic

Fingerfertigkeit, Feingefühl und Gespür für die richtige Klangwirkung: Sophie-Mayuko Vetter kitzelt die Vielfalt aus diesen kleinen Stücken heraus. lädt die Werke mit Dramatik auf oder lässt sie sich schwärmerisch entfalten – ein Brahms mit Charakter. (EW)

lucerne Festival orchestra – memorial concert for claudio abbado isabelle Faust (Violine), Bruno Ganz (rezitaion), lucerne Festival Orchestra, Andris Nelsons (leitung). Accentus (DVD/Blu-ray)

Claudio Abbado und das lucerne Festival Orchestra: Bis zu seinem Tod 2014 war das eine sehr persönliche Beziehung. Schade, dass dies im Mitschnitt des Gedenkkonzertes so gar nicht zu erleben ist, Musik und Bildregie sich gegenseitig im Weg stehen. (EW)

Das neue Album Purcell: dido & aeneas Vivica Genaux (Dido), Henk Neven (Aeneas), Ana Quintans, le poème Harmonique, Vincent Dumestre (leitung). Alpha (DVD)

Welch fantastische Deutung von purcells Oper! Musikalisch bleiben keine Wünsche offen, und die inszenierung fesselt sogar am heimischen Bildschirm. Ein sinnlicher Ohren- und Augenschmaus, bei dem die Bildregie obendrein Sinn für Theaterzauber offenbart. (EW) onlinE-tipp

ausführliche sowie täglich neue rezensionen finden sie im internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für Qr-Codes www.concerti.de/rezensionen

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Tour 22.3. Brunsbüttel 15.4. Wolfsburg 26.3. Elmshorn 19.4. Nienburg 27.3. Münster 26.4. Bonn Weitere Termine ab Mai salut-salon.com


Blind GEhört

»exzentrisch, hoch interessant« die sopranistin juliane banse hört und kommentiert cds von Kolleginnen, ohne dass sie erfährt, wer singt. Von Teresa Pieschacón Raphael

ZUr pErSon

rasant an die Oper: Juliane Banse, geboren 1969 am bodensee, erhielt als Teenager ihren ersten Gesangsunterricht. Sie studierte bei brigitte Fassbaender und sang schon als 20-Jährige an der Komischen oper berlin. Es folgten Engagements in Brüssel, Salzburg, Wien und Glyndebourne. Auch als liedsängerin ist sie international gefragt und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, pierre Boulez und Mariss Jansons.

36  concerti April 2015

Und obendrein ist Banses Ehemann, der Dirigent Christoph Poppen, derzeit im Ausland. Dennoch nimmt sie sich Zeit für unser „Blind gehört“-Interview – auch wenn sie ein bisschen Bammel habe, denn im Erkennen von Stimmen sei sie ziemlich schlecht.

Wagner: lohengrin, „einsam in trüben tagen“ (elsa) Gundula Janowitz (Sopran), Chor und Orchester des Bayerischen rundfunks, rafael Kubelik (leitung). DG 1971/1996

Ich kenne die Stimme, ich denke, sie stammt aus der Generation Jurinac. Es ist schon hochinteressant, wie sich stilistische Ansprüche und Geschmack in den Jahren verändern: Sie singt extremes Legato, die Sprache ist ihr nicht so wichtig, das ginge heute weniger – heute erwartet man es eher im Sinne einer dramatischen Erzählung. Sie singt auch sehr langsam und ich bin froh, dass ich es nicht so langsam singen musste. Toll finde ich, dass es eine lyrische Stimme ist und keine typische Wagner-Stimme. Ich hoffe,

Als Sängerin höchst vielseitig – und doch würde Juliane Banse gern einmal ihre Tanzvergangenheit in ihre Auftritte einbringen

dass es wieder mehr dahin geht, weg von den „Wagner-Vollgasstimmen“ zu diesen lyrischen Qualitäten. Vor 40 Jahren durften das Sänger singen, die lyrisch und nicht unbedingt Wagner-Spezialisten waren.

reimann: nightpiece für sopran und Klavier Christine Schäfer (Sopran) Axel Bauni (Klavier) Orfeo 1996

Das sind Christine und Axel und das Stück von Aribert! Mit den Sängern im Blick hat er quasi maßgeschneidert auf die Stimme geschrieben, für viele Kollegen und auch für mich. Er schreibt für die Stimme, kennt sich mit Gesang sehr gut aus – andere Komponisten kommen eher vom Instrumentalen. Zu

Foto: Stefan Nimmesgern

D

ießen am Ammersee. Völlig entspannt steht Juliane Banse am Bahnhof des beschaulichen Ortes, obwohl sie gleich ihre kleine Tochter vom Kindergarten abholen muss. Dann heißt es für die dreifache Mutter kochen und sich um die beiden Jungen kümmern, die auch bald aus der Schule kommen. Außerdem gilt es, den Auftritt in der nächsten Woche in Moskau vorzubereiten, wo sie den Fidelio singen wird, dazwischen ein Liederabend in Zürich ...


ihnen auf den Leib geschneidert wird. Sie sind nicht so vielen Regeln unterworfen wie wir, wo es heißt: Da darfst du viel Vibrato, da wenig, da die Vorschläge lang, da kurz – diese Zwänge fallen für Popsänger weg. Ob Houston auch eine große Opernsängerin hätte werden können, vermag ich nicht zu beantworten: Man singt ja mit einer völlig anderen Technik als Popsänger. Für sie ist es leichter kreativ zu sein als für uns, die wir uns in diesen Grenzen bewegen müssen. Trotzdem müssen wir innerhalb dieser Grenzen eine eigene persönliche Interpretation liefern. Außerdem werden wir verglichen mit anderen, die die Rolle bereits gesungen haben. Doch zweifellos könnten wir uns von Pop- wie Jazzsängern eine Scheibe abschneiden: Ich habe da keine Scheuklappen. Heinz Holliger, der auch für mich komponierte, habe ich mal gesagt, das könne ich nicht singen, er solle dies lieber mit seiner Oboe spielen. Trotzdem ist es nicht einfach, Reimann zu interpretieren – wobei: Kaputt machen kann man sich die Stimme mit zeitgenössischer Musik nicht mehr als mit irgendeiner anderen Musik, auch wenn man sprechen, schreien, rufen oder schnalzen müsste. Wagner und Händel haben halt andere Klippen und Hürden. Man muss einfach gucken, ob man geeignet ist und die Technik hat.

beethoven: Fidelio, „abscheulicher, wo eilst du hin“ (leonore) Charlotte Margiono (Sopran), Chamber Orchestra of Europe, Nikolaus Harnoncourt (leitung). Teldec 1995/2009

Absolut keine Ahnung … Naturhörner, aber keine alte Stimmung. Könnte einer der Fischers sein … Ah! Ist das Harstrauss: vier letzte lieder, noncourt? Dann ist das Char„beim schlafenlotte Margiono. Das ist wirklich gehen“ wunderbar: Das Rezitativ, die- Elisabeth Schwarzkopf (Sopran), se vielen Farben, die flexiblen radio-Symphonie-Orchester Berlin, Tempi … hier geht es nicht nur George Szell (leitung). EMi 1966/2011 Das ist aus den 60er Jahren um Schönklang, sondern um Ausdruck: Der hat oberste … die Ästhetik, die die Schwarzkopf unterrichtet hat, dieses Priorität. extreme Abdecken der Stimme, aber dann plötzlich helle Vokale herausschleudern ... Ich war Anfang Zwanzig, sie hat Whitney Houston: nette Dinge über mich gesagt i will always love und mir auch den Schubertyou Preis überreicht. Irgendwann Whitney Houston, The Ultimate Collection. Sony 1992/2009 war ich in einem Kurs bei ihr Whitney Houston! Sie war in Stuttgart und wollte mich ein Phänomen, sie konnte mit bedanken, worauf sie über ihrer Stimme alles machen, mit mich herfiel und sagte, es sei einer Leichtigkeit. Popsänger alles falsch, was ich machen haben mehr Freiheit, sie dürfen würde. Ich fühlte mich wie ein immer Repertoire singen, das begossener Pudel und sah, dass April 2015 concerti   37


Blind gehört

innerhalb dieser zwei Stunden sieben Mädels heulend hinaus gerannt sind: Das wollte ich mir nicht antun. Ich hörte allerdings von Kollegen, dass sie zuhause, ohne Publikum, sehr gut unterrichtet hat.

Strauß: Die Fledermaus, „Klänge der Heimat“ (Rosalinde) Kiri Te Kanawa (Sopran), Wiener Philharmoniker, André Previn (Leitung) Decca 1991/2012

… sehr exzentrisch. Die Partie ist eh schon so hoch, warum setzt man das noch höher? Jetzt ist‘s wieder normale Lage. Seltsam. Total exzentrisch, hoch interessant. Edda Moser? Julia Migenes? Das ist Kiri Te Kanawa? Ich habe eine DVD mit ihr gesehen: Sie hat Witz, und man muss es nicht so puristisch sehen – es muss ja nicht immer wienerisch sein. Sie hat auch Musicals gemacht, ist offen für viele Genres. Ich bin immer ein bisschen frustriert, dass wir so festgelegt sind auf das klassische Repertoire. Ich würde gerne mehr Ausflüge machen, finde die Arbeit mit Film- oder Schauspielregisseuren interessant, die gestalterisch noch anderes aus einem herauskitzeln als manche Opernregisseure.

Schubert: Gretchen am Spinnrade Elly Ameling (Sopran) Jörg Demus (Klavier) Warner Classics 1970/2012

Schweizer Dialekt …? Ach nein, das ist Elly Ameling! Sie ist eine Koryphäe, in Fachkrei38 concerti April 2015

Pop und Jazz als Anreger: Juliane Banse kennt keine Scheuklappen

sen hochangesehen, eine ganz schon so etwas wie eine wichtige Figur aus den Jahren, „schwarze Stimme“ – bei Mänwo noch nicht jeder Sänger nern ist das noch stärker ausfand, dass Liedgesang zu einer geprägt. Ich bin neidisch auf Karriere gehört. Die Generation diesen ganz spezifischen sexy von Fassbaender, Ameling, Klang, den nur die DunkelhäuSchreier, Dieskau machte Lie- tigen haben und der schwer zu derabende ‚sexy‘. Heute finde beschreiben ist. Keine Ahnung, ich es bedauerlich, dass so vie- woran das liegt. le große Veranstalter ihre Liederabende eingestellt haben. Das ist ein schlimmer Verlust, weil ein großer Teil der Kultur, Mozart: der Lyrik wegfällt und verloren„Basta, vincesti ... geht, Kinder in der Schule auch Ah non lasciarmi” keine Gedichte mehr lernen. Diana Damrau (Sopran), Le cercle Man sollte dem kommerziellen d’harmonie, Jérémie Rhorer (Leitung) Virgin 2007 Druck nicht so nachgeben, Das ist Diana, nicht ganz akdenn all dies wieder aufzubauen, wenn die Zeiten besser wer- tuell, da die Stimme jetzt noch den, ist sehr schwer. gereifter und größer ist. Wir sind viel gemeinsam aufgetreten, wir mögen uns sehr, sie ist eine ganz tolle Sängerin. Leider sehen wir uns nicht so oft. Ich bewundere sie sehr, sie kann Brahms: so Verschiedenes: Sie kann Sapphische Ode nicht nur das Virtuose, extrem Jessye Norman (Sopran) Daniel Barenboim (Klavier) Hohe, sie kann auch ganz warm Deutsche Grammophon 1987/2000 und ausdrucksvoll sein. AußerJessye Norman! Man hört, dem ist sie ein absolutes Bühdass das eine Riesen-Röhre ist, nentier. Ihre Sonnambula an die sich wahnsinnig diszipli- der Met 2014 war einfach göttniert. Im Hintergrund lauert lich! Sie steht mit beiden Beidas Raubtier, das gezähmt nen auf der Erde, das ist sehr wird. Einfach klasse! Das Gut- wichtig. Es ist gut für sie geweturale, die kleinen phoneti- sen, dass sie ihre Karriere Stück schen Fehler im Deutschen für Stück aufgebaut hat und stören mich nicht. Ja, es gibt nicht schon als 25-Jährige‚ hoch-


geshootet’ wurde. Sie ist klug, weiß Dinge einzuordnen.

Johann Ludwig Bach: Trauermusik, „Da, da will ich dir bezahlen“ Anna Prohaska (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin, Hans-Christoph Rademann (Ltg.). harmonia mundi 2011

Das ist Anna! Ein unglaubliches Talent: Toll auf der Bühne, sehr ausdrucksvoll. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie den Hype stimmlich und persönlich übersteht. Sie hat eine zarte Stimme und einen sehr engen Kalender. Man ist am Anfang einer Karriere sehr geschmeichelt und will alles machen. Aber eine Stimme in den Zwanzigern ist nicht so belastbar wie in den Vierzigern. Doch wenn sie klug ist, schafft sie es.

Ihr süßer Dank für musikalische Genüsse! Ob Sinfonieorchester, Kirchenchor oder Kammerorchester: Bei unseren süßen Osterfestpielen bestimmen Sie, welches Ensemble 100 Osterhasen von uns überreicht bekommt! Jetzt mitmachen und abstimmen: www.concerti.de/osterfestspiele

Konzert-TIPP

Frankfurt So. 19.4., 11:00 Uhr & Mo. 20.4., 20:00 Uhr Alte Oper Juliane Banse (Sopran), Claudia Mahnke (Mezzosopran), Cäcilien-Chor Frankfurt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei, Frankfurter Singakademie, Frankfurter Opern- und Museums­ orchester, Sebastian Weigle (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“ CD-Tipps

Hartmann: Simplicius Simplicissimus Juliane Banse, Netherlands Radio Choir, Netherlands Philharmonic Orchestra, Markus Stenz (Leitung) u. a. Challenge

Mozart & Debussy: Lieder Juliane Banse (Sopran) András Schiff (Klavier) ECM

Die süßen Osterfestspiele werden präsentiert von:


multimeDia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: live-übertragung

tV-tippS

KarFreitagsscHmerz

Fr. 3.4., 12:15 uhr salzburger Festspiele Jubel und Standing Ovations hallten 2011 durch das Festspielhaus nach dieser Aufführung von rossinis Stabat Mater. Beifall, der dem Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio pappano ebenso galt wie dem Solistenquartett um Anna Netrebko. arte

amadeus so. 5.4., 20:15 uhr spielfilm Acht Oscars und die Kinokassen klingelten ohne Ende: Milos Formans Meisterwerk über Mozart und seinen Widersacher Salieri war einer der größten leinwanderfolge der 80er Jahre. 3sat

vivaldi und venedig mo. 6.4., 12:15 uhr dokumentation leben und Wirken Antonio Vivaldis spürt dieser Film nach – bis hin zu den kulinarischen Vorlieben des Barockkomponisten. arte

geliebt & geFürcHtet so. 12.4., 00:00 uhr dokumentation ihre Meisterkurse waren ob Elisabeth Schwarzkopfs Strenge gefürchtet, doch die Fans liebten die Sopranistin. Der Film entwirft ein komplexes Bild dieser zwiespältigen persönlichkeit.

40 concerti April 2015

stadtgründung in london

F

ressen, lieben, boxen, saufen: In der amerikanischen Goldgräberstadt Mahagonny ist alles erlaubt – solange man dafür bezahlen kann. Wie in einem Brennspiegel haben Kurt Weill und Bertold Brecht in ihrem Werk noch einmal den Geist der Zeit zusammengefasst. Eine Attacke auf die Wohlstandsgesellschaft: Die Verkehrung der bürgerlichen Moral und der Aufruhr zur Anarchie kamen hier in Gestalt einer großen, kulinarischen Oper daher. Warum diese Geschichte bislang noch nie in London zu sehen war, sei (anti-)kapitalistischen Spekulationen überlassen – am Royal Opera House inszeniert John Fulljames nun

»... und das Schiff mit acht Segeln«: Christine Rice singt die Jenny

erstmals das epische Musiktheater, und Mark Wigglesworth dirigiert den Mix aus Songs, neubarocken Chorsätzen und Foxtrott mit Anne Sofie von Otter, Peter Hoare und Christine Rice in den Hauptrollen. mi. 1.4., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

tecHniK: sPracHerKennung

vorsicht, Fernseher hört mit!

O

b hinter dieser neuen Technik allzu empfindsame Künstler stecken? Samsung hat jetzt ein Smart TV herausgebracht, das jede Äußerung im Fernsehzimmer aufzeichnet und an „Drittanbieter“ weitergibt. Wer also bei der Konzertübertragung seinem Unmut über falsche Töne oder einen schlechten Solisten allzu heftig

Luft macht, könnte schon bald wütende Post von Musikerseite erhalten ... Was eigentlich zwar nicht Sinn und Zweck der neuen Technik ist, denn deren Spracherkennung soll lediglich die Bedienung des Fernsehers erleichtern. Doch wer weiß schon, ob der Hersteller die gewonnenen Daten nicht auch anderweitig verwenden wird.

Fotos: riccardo Musacchio & Flavio ianniello, pari Dulovic, Sim, Wilfried Hösl, pD

3sat


online: live-Webcast

raDiO-tippS

Folgenreicher liebestrank

Alles für den Liebestrank: Dulcamara verhökert sein Gebräu

B

ellini lässt grüßen: Regisseur David Bösch schenkt seinen Liebestrank in einer dörflichen Umgebung der Nachkriegszeit ein. Ein paar bunte Luftballons, ansonsten bestimmen die Brandzeichen vergangener Schlachten die triste Szenerie. Mit seiner Donizetti-Inszenierung feierte

Bösch 2009 nicht nur sein Opern-Debüt, sondern hat der Bayerischen Staatsoper zudem einen sehenswerten Klassiker fürs Repertoire beschert. Der zweifellos auch für den Bildschirm taugt, wenn die gelungene Gratwanderung zwischen deftigem Humor und hintergründigem Witz nun als kostenloser Livestream ins Internet geht: Mehrere Kameras verfolgen das Geschehen auf der Bühne, rund drei Dutzend Mikrofone garantieren eine hohe Tonqualität – und in den Pausen gibt‘s noch Einblicke in den Backstage-Bereich. so. 12.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

online: live-Webcast

deutscHlandFunK

joHannes-Passion

do. 2.4., 22:05 uhr Historische aufnahmen Wann und wie Bachs Johannes-passion nun genau entstanden ist, bleibt der Spekulation überlassen – seine Aufnahmegeschichte indes zwischen romantisierung und Modernisierung hat Christoph Vratz im Detail nachgezeichnet. deutscHlandFunK

HoFierte elite oder billigKräFte? mi. 6.4., 20:05 uhr musikszene Opernstudios sollen dem Nachwuchs einen geschützten rahmen bieten für den Einstieg in die Sängerwelt. Doch nicht selten werden die jungen Kräfte zu Hungerlöhnen ausgenutzt, hat Dagmar penzlin festgestellt.

ganz real im virtuellen saal

deutscHlandradio Kultur

B

do. 7.4., 22:00 uhr alte musik Klang, Komposition, Architektur: Martin Hoffmann hat sich auf die Spur der venezianischen Mehrchörigkeit begeben und die vielfältigen interessen und Entwicklungen in der barocken Musikwelt verfolgt.

eachtliche Zahl: Weltweit mehr als 20 000 zahlende Abonnenten besuchen inzwischen die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker. Nicht, dass es dem Vorzeigeorchester der Hauptstadt daheim oder auf seinen Tourneen an Publikum mangelte, aber solch ein virtueller Konzertsaal trägt natürlich zur weiteren Steigerung der Popularität bei und lässt auch jene Fans am LiveErlebnis teilhaben, die nicht an die Spree kommen (können). Rund 40 Konzerte der Philharmoniker werden pro Saison übertragen, mehr als 300 Aufzeichnungen finden sich inzwischen im Archiv und können dort jederzeit abgerufen wer-

den. Im April steht Berlioz‘ La Damnation de Faust auf dem Programm, am Pult Chef Sir Simon Rattle höchstselbst – und als Solisten singen mit Joyce DiDonato und Charles Castronovo zwei weitere Stars.

musiK Für die dogen

deutscHlandradio Kultur

taKtgeber in Weiss mo. 13.4., 20:10 uhr musikszene Kaum ein Berufsstand steht der Musik so nahe wie Mediziner. Warum ist das eigentlich so, hat sich Sylvia Systermans gefragt. deutscHlandFunK

musiK als Ware Braves Gretchen? Von wegen: Joyce DiDonato singt die Marguerite sa. 11.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.digitalconcerthall.com

mo. 20.4., 20:10 uhr musikszene Der Schutz des geistigen Eigentums ist im TripS-Abkommen geregelt. Doch wie ist das mit Volksmusik, die in einer und durch eine Gemeinschaft entsteht?

April 2015 concerti   41


VorSChaU

Abonnenten erhalten die MaiAusgabe am 24. aPril

alban gerhardt Gerade noch in Fernost unterwegs, tourt der Cellist nun durch Deutschland. concerti hat ihn zum Interview getroffen

Sabine meyer Die First Lady der Klarinette stellt sich unserem »Blind gehört«

nuria rial Das Goldkelchen der Alten Musik hat vergessene BarockPerlen ausgegraben

concerti – das Konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen vormonats an Veranstal-

tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,

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Fotos: Sim Canetty-Clarke, Christian ruvolo, Merce rial

cOncerti

impressum verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/228 68 86-0 Fax: 040/228 68 86-17 info@concerti.de, www.concerti.de Herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.p.) textchef Christoph Forsthoff redaktionsleitung Friederike Holm redaktion peter Krause (ressortleiter Oper, pK), insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Veronika Weiher autoren der april-ausgaben Frank Armbruster, irene Bazinger, Manuel Brug, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Flege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel (KH), Guido Holze, Sören ingwersen, Edith Jachimowicz, Thomas Jakobi, Dr. Matthias Nöther, Helmut peters, Teresa pieschacón raphael, Elisa reznicek, Christian Schmidt, Volker Tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV), Annette Zerpner anzeigen Felix Husmann (leitung Marken & Agenturen) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 288 53-5 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/228 68 86-16 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Klassikveranstalter) Tel: 030/488 288 53-7 e.zerwer@concerti.de Jörg roberts (Klassikveranstalter Hamburg) Tel: 040/228 68 86-13 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/228 68 86-10 anzeigen@concerti.de art direktion/gestaltung Tom leifer, Jörg roberts, Dodo Schielein, Sandra Weis druck und verarbeitung Evers-Druck GmbH Heftauslage vertrieb@concerti.de abonnement concerti Media GmbH, postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817, abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der regionalausgabe). Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus erscheinungsweise elf Mal jährlich ivW geprüfte auflage redaktionsschluss immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.


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