concerti Ausgabe München Juni 2015

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Juni 2015

sunhae im Im Osten geht die Alte Musik auf jean-yves thibaudet »Warum müssen Männer aussehen wie Pinguine?«

Anja Harteros

»Ich freue mich auf die Zeit nach dem Singen«

Mit Regionalteil

München

331 Konzert- UNd Operntermine


EMPFIEHLT WIENER PHILHARMONIKER & RUDOLF BUCHBINDER SOMMERNACHTSKONZERT 2015 Ein Highlight des Konzertsommers ist das stimmungsvolle Konzert der Wiener Philharmoniker im Park von Schloss Schönbrunn. Diesmal mit großartigen Werken von Grieg (Peer Gynt-Suite), Sibelius (Finlandia), Nielsen u.v.a., dirigiert von Zubin Mehta und mit Rudolf Buchbinder als Solist des Klavierkonzerts von Edvard Grieg. Erhältlich ab 29.5.15

CAPELLA DE LA TORRE WASSERMUSIK Mythen und Wesen aus dem Wasser waren die Inspirationsquelle für farbenprächtige Werke des 16. und 17. Jahrhunderts von Komponisten wie di Lasso, Praetorius, Willaert, Desprez, Gibbons u.v.a. Das Alte-Musik-Ensemble Capella de la Torre und Katharina Bäuml haben sie frisch und lebendig eingespielt.

MÜNCHENER KAMMERORCHESTER SOMMERNACHTSTRAUM Das Münchener Kammerorchester unter Alexander Liebreich hat Mendelssohn Bartholdys Schauspielmusik zu Shakespeares bunter Komödie „Ein Sommernachtstraum“ und seine temperamentvolle „Italienische Sinfonie“ mit Schlankheit, Klarheit und differenzierter Dynamik neu eingespielt. Erhältlich ab 29.5.15

Bestellservice musik@ludwigbeck.de

LUDWIG BECK • MARIENPLATZ • MÜNCHEN


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Oldies but Goldies: Keine Sorge, es soll an dieser Stelle nicht um Pop-Musik gehen. Vielmehr möchte ich eine Lanze brechen für jene Generation, die vielerorts aufs Abstellgleis geschoben wird: Ob Tatort oder Musikantenstadl, ob Schauspielerin oder Moderator – nach den privaten sind nun offenbar auch die öffentlich-rechtlichen Medien vom Jugendwahn befallen. Und selbst in der Kulturszene hat meist nur noch eine Chance, wer unter 30 ist ... ... abgesehen von der Klassik: Hier sind Publikum Gregor Burgenmeister wie die meisten Kritiker überzeugt, dass Qualität Herausgeber/Chefredakteur eben auch eine Frage des Alters ist. Dass Reife mit den Jahren kommt und Erfahrung für die Interpretationen (fast) immer nur von Vorteil sein kann, wie etwa das Borodin Quartett beweist, dessen unvergleichliches Spiel von seiner 70-jährigen (Konzert-)Geschichte geprägt ist. Dass die ständige eigene Weiterentwicklung eben die Voraussetzung ist, um Musik überhaupt erfüllen zu können, wie Anja Harteros im concerti-Interview feststellt – und wohl kein Jungspund in der Lage wäre, solch vergleichende und deutliche Kollegenkritik zu üben, wie Helmut Deutsch bei unserem „Blind gehört“-Treffen in Wien. Und welche Magie gerade erst die Tradition zu entfalten vermag, hat mein Kollege Peter Krause bei seinem Festival-Besuch in der Toskana erfahren, wo er Strahlkraft ohne wohlfeile Sprüche junger Werber erlebte. Ehren wir also zumindest in der Klassik lieber weiterhin das Alter – die Künstler werden es uns mit einzigartigen Interpretationen danken. In diesem Sinne Ihnen einen musikalisch erfüllten Juni!

Fotos: Ivo von Renner, privat; Titelfoto: Marco Borggreve

Ihr

KURZ VORGESTELLT

Stefan Schickhaus ver­ brachte als Musikjournalist schon zahllose Abendstun­ den in Konzertsälen und Opernhäusern. Tagsüber schreibt er dann, für Zei­ tungen, Konzertveranstal­ ter, selbst Agenturen. Und wenn er nicht textet, setzt er Noten. Ganz klassisch.

Sandra Weis kümmert sich als Grafikerin um das äußere Erscheinungsbild unseres Magazins. In ihrer Freizeit joggt die Hambur­ gerin gern – und genießt es, dank concerti nun nach Funk, Jazz, Balkan Folk und Electronica auch die klassi­ sche Musik zu entdecken. Juni 2015 concerti   3


inhalt

KONZERT

8 »Wir sind kein quartett von gestern!«

8

borodin Quartett Feiert Geburtstag

PortrÄt Zurück zu den Wurzeln: Zu seinem 70. Geburtstag startet das Moskauer Borodin Quartett einen neuen Schostakowitsch-Zyklus

OPER

12 »ich freue mich auf die zeit nach dem singen«

interVieW Der Jahrhundertsopran: Wer

von Anja Harteros spricht, gerät wie von selbst ins Schwärmen. Doch die Kammersängerin sieht sich einfach als Mensch

16 couragiert ins rampenlicht

PortrÄt Das Ännchen in der Filmadaption des Freischütz hat die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann in die erste Liga junger Sängerstars katapultiert

18 siegfried liebt nutella

online-kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

12

Anja harteros Bewahrt Gelassenheit

20 belcantotraum, verfeinert mit regie

oPern-tiPPs Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die Regionalseiten.

36

helmut Deutsch Hört mit Genauigkeit

RUBRIKEN 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD­Rezensionen | 40 Multimedia­Tipps 42 Vorschau & impressum 4  concerti Juni 2015

23 magische begegnungen im

sehnsuchtsland festiValGuide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

36 »ich hätte Jessye ohrfeigen können!« blind GeHört Der Pianist und Lied-

begleiter Helmut Deutsch hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Foto: Andy Staples, Marco Borggreve, Shirley Suarez

DIE WELT DER KLASSIK


Die Bühne seit Stunden belegt. Die Stimme noch immer geschmeidig.

• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung


kurz & knapp

was ist EiN ...

Vorschlag? Nein, liebe Leser, wir wollen Sie nicht auf den Arm nehmen und erwarten an dieser Stelle natürlich keine Vorschläge von Ihnen. In der Musik handelt es sich schlicht um eine Verzierungsnote, die dem Hauptton als spielerisches Element vorangestellt wird. Vor allem in Barock und Klassik nutzte mancher Komponist solche Vorhalte, um seine Melodie aufzuwerten.

Vorhänge erhielt Lucia­ no Pavarotti 1988 an der Deutschen Oper Berlin nach seinem Auftritt in Donizettis Liebestrank – Rekord!

Kaum ein Jogger, der sich beim Laufen nicht via iPod beschallen lässt, kein Fitnessstudio, das ohne Klang-Berieselung auskommt: Sport ohne Musik scheint heute undenkbar. Und tatsächlich können die Töne sogar die Leistung steigern – zumindest wenn Takt und Bewegung synchron daherkommen. Ideal fürs Laufband sind hier Songs mit 160 Beats pro Minute – Pech für die Klassik, die da in der Regel nicht mithalten kann.

... Musik ist Wirkung, die Sitten sind Rückwirkung ... Konfuzius, chinesischer Philosoph (551-479 v. Chr.)

Offener Geist dank STreichermusik Je älter Kinder werden, desto mehr lässt ihr Interesse an der Vielfalt der Musik nach – insbesondere an der Klassik. Es sei denn, sie spielen ein (Streich-)Instrument, wie eine Langzeitstudie der Uni Osnabrück zeigt: Während ihre nicht musizierenden Klassenkameraden im Laufe der Grundschule die Neugier an der Klassik verloren, bewahrten sich die Streicherkinder ihr offenes Ohr für Mozart wie für Lady Gaga. 6  concerti Juni 2015

Wie findest Du ... (Streicherklassen und Nichtstreicher im Vergleich)* Pop (Streicher) Pop (keine Streicher)

sehr gut

Klassik (Streicher) Klassik (keine Streicher)

gut

Avantg./Ethno (Streicher) Avantg./Ethno (keine Streicher)

nicht so gut

1. Klasse

2. Klasse

3. Klasse

4. Klasse

Fotos: *Quelle: Universität Osnabrück/Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, computerwoche.de, PD, Vincent Leifert

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Der Rhythmus, wo ein jeder Sportler mit muss


3 Fragen an ... Erwin Sellering

15. – 30. August 2015 Schirmherr des drittgrößten Klassikfestivals in der Bundesrepublik: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering

Am 12. Juni eröffnen Sie die Festspiele MecklenburgVorpommern – ist dieses Festival noch mehr als „nur“ ein musikalischer Gewinn für das Land? Die Festspiele haben eine große wirtschaftliche Bedeutung für unser Land. Sie ziehen Gäste aus ganz Deutschland an. Die meisten bleiben zunächst für ein verlängertes Wochenende hier – und viele sagen dann: Ich will noch mehr von diesem wunderschönen Land sehen und kommen wieder. Insofern sind die Festspiele ein Türöffner für unser Land und Mecklenburg-Vorpommern hat über die Festspiele viele neue Freunde gewonnen.

Als Schirmherr der Festspiele wird von Ihnen so mancher Konzertbesuch erwartet – für manchen Ihrer Politikerkollegen ein Graus. Würden Sie eigentlich auch lieber Rock- oder Popkonzerte besuchen? Klassik war lange Zeit nicht unbedingt meine bevorzugte Musikrichtung. Doch in den letzten Jahren gehe ich mit wachsender Begeisterung zu klassischen Konzerten – und daran haben die Festspiele großen Anteil. Insofern kann ich auch aus voller Überzeugung sagen: Ich bin sehr gern bei den Konzerten dabei – das ist mitnichten eine Pflichtübung, sondern diese Besuche gehören für mich zu den schönsten Terminen im Jahr.

Sie sind letztes Jahr nochmals Vater geworden – singen Sie Ihren Sohn Matti Linnart abends auch in den Schlaf? Ja, das mache ich gern. Meine Frau und ich nutzen dafür das von Tomi Ungerer illustrierte Liederbuch mit den schönsten deutschen Volks- und Kinderliedern.

KAmmermusiK in Königlicher umgebung Künstlerische leitung: JAn VOgler Künstler: lise de lA sAlle, JOhAnnes mOser, lAwrence POwer, YurA lee, KAren gOmYO, mirA wAng, Felix Klieser u. a. ticKets: 0351 16092615 www.mOritZburgFestiVAl.de 3-Tage-Kurzreise in das Sächsische Elbland

HocHkultur zum moritzburg Festival 15.08. – 17.08.2015 u. a. 2 ÜN im 4-Sterne-Hotel, Teilnahme am Eröffnungskonzert 169 € / Person im DZ tourismusverband sächsisches elbland e.v. tel. 03521 76350 info@elbland.de www.elbland.de/mf


portrÄt

»Wir sind kein quartett von gestern!«

Dem großen Erbe verpflichtet – und trotzdem ein Ensemble »von morgen«: das Borodin Quartett

E

igenartige Rubriken führt sogar noch ein bisschen aktiver das Guinness-Buch der als in den vergangenen Jahren. Rekorde für Musiker im Denn das Borodin Quartett, jeAngebot. Aktuell ist etwa Sha- nes legendäre, 1945 gegründekira „die Person mit den meis- te Streichquartett, feiert 2015 ten Facebook Likes“ und Justin sein 70-jähriges Bestehen! Und Bieber der „jüngste Solokünst- tut eben das, was es seit Anbeler, der fünf Nummer-eins-Al- ginn so gut kann wie kaum ein ben in den USA hat“. Ver- anderes Ensemble: Es spielt die gleichsweise bieder, aber dafür Quartette Dmitri Schostakowirklich bemerkenswert klingt witschs, mit dem es einst diese da der Eintrag zum Moskauer Werke auch einstudiert hatte Borodin Quartett: Es ist das – pünktlich zum Jubiläum ist älteste aktive Kammermu- vor kurzem die erste Aufnahsikensemble – offiziell ins Re- me einer neuen Gesamteinspiekorde-Buch aufgenommen lung erschienen. bereits 1995. Heute, 20 Jahre Natürlich gleicht das Borodin später, ist dieser Titel weiterhin Quartett des Jahres 2015 in seiungefährdet: Sind doch die ner Besetzung auch nicht anMusiker nach wie vor aktiv, ja nähernd mehr jenem des Grün8 concerti Juni 2015

dungsjahres: 2007 schied mit dem 82-jährigen Cellisten Walentin Berlinski das letzte Ursprungsmitglied aus. Und wer auf die anderen Pulte blickt, der mag im ersten Moment sogar den Eindruck eines sich rasch drehenden Personalkarussells haben; doch das täuscht: 70 Jahre sind einfach eine lange Zeit, Wechsel schon biologisch zwingend. Immerhin: Die beiden „ältesten“ aktuellen Mitglieder, der Bratscher Igor Naidin und Primgeiger Ruben Aharonian, sind bereits seit 1996 dabei, 2007 kam der Cellist Vladimir Balshin hinzu und 2011 wurde mit Sergei Lomovsky am zweiten Violinpult schließlich die aktuelle Besetzung komplettiert. „Wir fühlen uns als ein Quartett mit einem großen Erbe“, sagt Balshin, angesprochen auf die große Borodin-Historie – wobei Naidin sogleich ergänzt: „Aber wir sind kein Quartett von gestern!“ Natürlich gelte es, die Tradition, die mit dem Namen Borodin Quartett verknüpft sei, fortzuführen: „Aber wir sind ein Quartett von heute und hoffentlich von morgen.“ Und schlägt dann die Brücke zu den Wiener Philharmonikern, mit denen das Ensemble gelegentlich verglichen wird: Ein Or-

Foto: Keith Saunders

zurück zu den Wurzeln: zu seinem 70. Geburtstag startet das moskauer borodin quartett einen neuen schostakowitsch-zyklus. Von Stefan Schickhaus


chester mit enormer Tradition und Kontinuität, dessen Mitglieder ständig wechselten, aber dennoch immer im Geist der Wiener muszierten – „in diesem Sinne verstehen auch wir uns“. Eine »Ehe zu viert« – doch nur auf der Bühne

Was die Frage aufwirft, ob eben diese große Vergangenheit nicht manchmal auch eine Last sein kann? Schließlich waren die Ur-Borodins etwa noch ganz nah dran an Schostakowitsch, ist da der stete Vergleich mit den Referenz-Einspielungen früherer Jahrzehnte. Doch Naidin wehrt solche Gedanken souverän ab, spricht von allenfalls großem Gepäck, weit mehr indes von einem Privileg. „Das Wissen um die Schostakowitsch-Interpretation wurde ja immer innerhalb des Quartetts weitergegeben.“ Wobei sie natürlich nicht die früheren Mitglieder kopierten, betont Cellist Balshin: Jeder spiele seinen Part etwas anders, die Tempi würden variieren. Und überhaupt, fügt der Bratscher hinzu, seien die historischen Schostakowitsch-Interpretationen, die früh schon in einer Gesamteinspielung festgehalten wurden, keineswegs sakrosankt. 70 Jahre hinterlassen eben auch musikalisch ihre Spuren. Von „Gnadenhochzeit“ spricht da der Volksmund – doch so nahe wollen sich die Borodin-Musiker gar nicht sein. „Auf dem Podium bilden wir so etwas wie eine Ehe zu viert, aber nur dort – sonst wäre es etwas kompliziert“, erklärt der Bratscher schmunzelnd. „Wir verbringen viel Zeit miteinander, mehr als mit unseren eigenen Familien:

Da ist es schwer, genau die Grenzlinie zwischen ‘Kollege’ und ‘Freund’ zu ziehen. Jedenfalls haben wir großen Respekt voreinander – und das ist das wichtigste.“ Konzert-TIPPs

Schostakowitsch Tage Gohrisch Sa. 20.6., 20:00 Uhr Konzert­ scheune Borodin Quartett. Werke von Schostakowitsch & Mjaskowski

So. 21.6., 15:00 Uhr Konzertscheune Borodin Quartett, Kammerharmonie der Staatskapelle Dresden, Tangente Quattro, Maria Gortsevskaya (Mezzoso­ pran). Werke von Zaderatsky, Pärt & Schostakowitsch Schleswig-Holstein Musik Festival Mi. 12.8., 20:00 Uhr Rinderstall Haseldorf, Do. 13.8., 20:00 Uhr Kirche Rellingen, Sa. 15.8., 20:00 Uhr St. Georg- und Mauritiuskirche Flemhude Borodin Quartett. Werke von Tschaikowsky & Beethoven Rheingau Musik Festival Fr. 21.8. & Sa. 22.8., 20:00 Uhr Schloss Johannisberg (Fürst-vonMetternich-Saal) Borodin Quartett. Werke von Tschaikowsky Köln Mo. 21.9., 20:00 Uhr Philharmonie Borodin Quartett. Werke von Tschai­ kowsky, Schostakowitsch & Borodin Berlin Do. 24.9., 20:00 Uhr Konzerthaus (Kleiner Saal) Borodin Quartett. Werke von Tschaikowsky, Schosta­ kowitsch & Borodin

LIEDPROGRAMME im Juni 2015 04.06.2015 I 16.00 UHR Staatsgalerie Stuttgart

SARAH WEGENER FELIX ROMANKIEWICZ DR. INA CONZEN Konzert und Vortrag zum Dt. Evangelischen Kirchentag 2015 14.06.2015 I 19.00 UHR Altes Rathaus, Esslingen

ANDREAS BEINHAUER REINHOLD OHNGEMACH MARKUS HADULLA Ein Abend mit Liedern und Texten rund um den Wein 21.06.2015 I 18.00 UHR Staatsgalerie Stuttgart

JOCHEN KUPFER MARCELO AMARAL Lieder von Wolf, Sommer, Pfitzner und Strauss

AUSBLICKE 2015 / 16 24.09.2015 I 19.30 UHR Musikhochschule Stuttgart

MARK PADMORE Tenor KRISTIAN BEZUIDENHOUT Hammerfl ügel

online-Tipp

Erfolgreich seit 70 Jahren: Das Borodin Quartett spielt das Streichquartett Nr. 1 von Tschaikowsky Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/borodinquartett CD-Tipp

Schostakowitsch: Streichquartette Nr. 1, 8 & 14 Borodin Quartett. Decca

05.06.2016 I 18.00 UHR Liederhalle Stuttgart

DANIEL BEHLE Tenor OLIVER SCHNYDER TRIO 20. – 25.09.2016 Musikhochschule Stuttgart

10. INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR LIEDKUNST STUTTGART www.lied-wettbewerb.de K ARTEN & INFO www.ihwa.de Tel. 0711.72 23 36 99


Nikolaus Harnoncourt Sir John Eliot Gardiner Marc Minkowski Andris Nelsons Magdalena KoĹženĂĄ Patricia Kopatchinskaja Thomas Hampson Jerusalem Quartet Maurizio Pollini Boston Symphony Orchestra Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Fatoumata Diawara Avishai Cohen u.v.a. www.elbphilharmonie.de/saison-15-16


OPer

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor Szenisch strittig, aber musikalisch ein Ausnahmeereignis: Wagners Siegfried in Nürnberg

Foto: Ludwig Olah

12_interview »ich freue mich auf die zeit nach dem singen« Der Jahrhundertsopran: Wer von

Anja Harteros spricht, gerät wie von selbst ins Schwärmen. Doch die Kammersängerin sieht sich einfach als Mensch – mit Fehlern 16_Porträt couragiert ins rampenlicht Das Ännchen in der Filmadaption des Freischütz hat die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann in die erste Liga junger Sängerstars katapultiert 18_kurz besprochen online-kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_ opern-tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Juni 2015 concerti  11


intErViEw

»ich freue mich auf die zeit nach dem singen« der Jahrhundertsopran: Wer von anJa Harteros spricht, gerät wie von selbst ins schwärmen. doch die kammersängerin sieht sich einfach als mensch – mit fehlern. Von Peter Krause

O

pernfans verehren sie, ja, liegen ihr zu Füßen. Und Kritiker schwelgen in Superlativen: Anja Harteros sei die Opernkönigin – ihre Stimme gehe zu Herzen – ihren wunderbar warmen und weichen Sopran lasse sie auf endlosem Atem durch die Partitur strömen. Und in der Tat adelt sie Opernfiguren mit ihrer Ausnahmestimme und Bühnenpräsenz. Bei den Münchner Opernfestspielen gibt die große Sängerin, die sich eine angenehme Bescheidenheit bewahrt hat und mit der „Divenchose“ so gar nichts anfangen kann, nun in einer Paraderolle ihr Debüt: der Arabella.

Trotz allem Erfolg auf dem Boden – und ehrgeizig geblieben: Anja Harteros 12  concerti Juni 2015

Oh, vielen herzlichen Dank für das schöne Lob! Nein, ich habe nie von solch einer Karriere geträumt. Ich habe mir eigentlich nie Gedanken gemacht, wie alles laufen sollte. Nur wollte ich immer eine gewisse Qualität erreichen, und dazu muss man eben auch mit den beson-

Foto: Markus Tedeskino

Die Arabella und die Marschallin von Strauss oder Verdis große Sopranpartien singen Sie derzeit nahezu konkurrenzlos. Haben Sie als Studentin von einer solchen Karriere geträumt?


ders guten Kollegen unter den guten zusammenarbeiten dürfen – und das hat mich immer angetrieben. Ich wollte mich weiterentwickeln, die Musik erfüllen können. Nun hängt solch eine Erfüllung ja bei einer Sängerin nicht allein von Ihnen ab – wie wichtig ist Ihnen ein Dirigent, der sein Orchester »erzieht«?

schen der Anforderung rein technischer Art und der relativ direkten Emotion bei Verdi ausbalancieren kann.

»Ich habe nie von solch einer Karriere geträumt« Vor kurzem haben Sie in Rom

Sehr wichtig! Das Problem ist Verdis Aida erstmals gesungen wohl auch, dass die Klangge- – für eine Live-CD-Produktion. wohnheit uns viele ungesunde Wann folgt das szenische Eigenheiten erlaubt, weil wir Debüt? leicht in den Glauben verfallen, Eigentlich hatte ich entschiedass gewisse Unarten Aus- den, die Rolle gar nicht zu sindruck seien. Ich denke auch, gen – das war lange vor der die vielbeschworene Italianità Aufnahme – und hatte mich ist eher ein Mythos als real. darum auch nicht weiter damit Natürlich passt nicht jede beschäftigt. Diese Rolle ist ja Stimmfarbe in die Musik von so behaftet mit Klischees wie Verdi, aber das gilt für Mozart kaum eine andere – vielleicht ebenso, wie auch für jeden an- ähnlich wie bei Norma oder deren Komponisten. Zudem Tosca; aber das sagt ja nichts wird gern Lautstärke mit Tem- über die Rollen selbst aus. Ich perament verwechselt und mag halt nur nicht diese vorbehäbige Stimmen wie auch urteilsbehaftete Divenchose, besonders langsame Tempi mit denn mal ganz ehrlich, es gibt Italianità. Für mich wesentlich auch andere schwierige Rollen. ist ein gesunder Gefühlshaus- Wenn ich überhaupt über eine halt, der die Mischung zwi- szenische Produktion nachdenken würde, wäre neben meiner eigenen Verfassung der DiriZUr pErSon gent ein entscheidender Faktor – und gerne nähme ich dann klassik statt sirtaki: Anja auch ein akustisch vorteilhafHarteros wuchs als tochter tes Bühnenbild. eines Griechen und einer Deutschen in Bergneustadt auf und wurde schon als kind an den Gesang herangeführt: Mit 14 Jahren be­ gann sie ihre Gesangsausbil­ dung. Schon kurz nach ihrem Studium war sie an renommierten Häusern wie in Paris, zürich, Wien, new York, mailand und berlin gefragt. Opern von Wagner, Verdi und Strauss gehören zu ihrem Kernrepertoire.

Haben sich hinsichtlich dieser Rolle die Geschmäcker verändert? Einst sangen eine Callas oder Tebaldi die Aida und galten als Referenz, bevor sich dann in den 70er und 80er Jahren erstmals SopranLyrikerinnen an die äthiopische Prinzessin gewagt haben.

Wir meinen heute oft, richtig sei, wie in den 50er und 60er Jahren gesungen wurde, und

wollen es genau so hören – und vielleicht auch sehen. Aber ich glaube, auch das ist in gewisser Weise ein Irrtum, denn Verdi hat zu dieser Zeit ja auch nicht mehr gelebt, man konnte ihn also damals nicht mehr fragen. Ich weiß nicht, ob man tatsächlich eine Linie sehen kann: Dafür müsste man wohl nicht nur diese Referenzsängerinnen betrachten, die ich alle sehr bewundere und verehre, kein Zweifel – dennoch gab es ja doch schon sehr viele Interpretinnen dieser Rolle. Und vergessen wir auch nicht die Beweggründe einer Sängerin, eine Rolle ins Repertoire aufzunehmen: Nicht immer geht es da um die Interpretation der Rolle, sondern oft auch um die eigene Selbstdarstellung und die Etablierung in einem bestimmten Bereich der öffentlichen Wahrnehmung. Für letztere könnten Sie die »ewige Elsa« sein und sich gleichsam dem geruhsamen Künstler-Jetset zwischen München und Mailand hingeben. Was treibt Sie an, trotzdem immer wieder neue Grenzen auszuloten?

Ich habe die Elsa sehr gerne gesungen, aber ich habe entschieden, sie nicht über Gebühr oft zu singen. Warum? Elsa ist eine Rolle mit unvergleichlichem Zauber. Dieser Zauber muss zwangsläufig verloren gehen im routinemäßigen Betrieb. Das ist bei keiner anderen Partie so wie bei dieser. Und ich habe mit ihr etwas Einmaliges erleben dürfen, was sich wohl nicht wiederholen lässt, das ist innerlich geschehen, gehört aber der Vergangenheit an. Grundsätzlich aber könnte ich es natürlich leichter haben Juni 2015 concerti   13


Interview

und auch mehr Geld verdienen, wenn ich mich auf bereits erarbeitete Partien beschränken würde: Also Elsa rauf und runter. Doch ich glaube einfach, mein Weg ist noch nicht ganz zu Ende ... Nehmen wir an, Sie erhalten parallele Anfragen für zwei Premieren zur selben Zeit. Wie entscheiden Sie sich: für die Produktion mit dem TraumRegisseur oder für jene mit dem Traum-Dirigenten?

Starbesetzung für Verdi: Jonas Kaufmann, Thomas Hampson und Anja Harteros (v. li.) im Wiener Don Carlo

Für den Traum-Dirigenten, weil ein Opernbesuch mit Ohrstöpseln weniger empfehlenswert ist als mit Augenklappe.

bene Gänsehaut. Bleibt die Frage: Wie entsteht solch eine Emotion beim Singen?

Ich glaube, man sollte sich einen naiven Zugang zum Werk trauen, auch wenn wir ja schon meinen, alles zu wissen und zu kennen: Die Werke sind eben nicht neu. Ich denke, es werden bald mehr Opern komponiert werden, andere, neue. Obwohl ich oft genervt bin durch das viele Falsche, was regiemäßig gemacht wird, kann man die Zeit ja doch nicht zurückdrehen – und es wäre auch schrecklich, wenn man so gar nichts Neues zu sehen und zu tun bekäme. Aber ich frage mich oft nach dem Recht, welches uns eigentlich gestattet, den Anweisungen des Komponisten zu trotzen – und oft bin ich auch nicht gewillt, wissentlich Falsches zu lernen. Opernfreunde sprechen gern davon, durch Gesang berührt zu werden: Das höchste der Gefühle ist die oft beschrie­ 14 concerti Juni 2015

Ich denke, das geschieht mental, teilweise unbewusst, die Phantasie macht das – und dafür ist jeder selbst zuständig. Sie kann aber eben inspiriert werden durch die Ausführung der Musik und ihre direkte Wirkung – doch für diese braucht es eine Bereitschaft. Als Sängerin muss ich also unbedingt visionär gestalten, versuchen, eine Art Magie herzustellen, damit das Publikum davon vielleicht etwas spürt.

»Man muss auch über sich selbst lachen können« Einher damit geht im YoutubeZeitalter der dramatisch gestiegene Erwartungsdruck, nur keine Fehler zu machen – wie begegnen Sie diesem?

Es ist schon unangenehm, wenn man befürchten muss, peinliche Momente dokumentiert zu wissen. Aber, mein Gott, wir sind Menschen und Fehler gehören einfach dazu – und viele sind ja auch recht lustig!

Bei den Primadonnen der Vergangenheit setzte sich das »Sänger-Sein« im Privaten fort, mit zum Teil schlimmen Folgen wie bei Maria Callas. Trennen Sie Kunst und Leben?

Ein Sänger ist auch nur ein Mensch. Dennoch glaube ich nicht, dass sich die Kunst vom Leben trennen lässt, oder das Leben von der Kunst: Das würde alles doch sehr banal werden lassen. Aber ich muss ja nicht mein Leben lang aktiv singen, denn das erfordert schon einige Einschränkungen – und ich freue mich auf die Zeit, die nachher kommt.

Foto: Monika Rittershaus

In den letzten Jahren wurde viel und kontrovers über das Regietheater diskutiert. Wo sehen Sie die Zukunft der Oper?

Ich denke, man muss auch über sich selbst lachen können und Vieles nicht gar so ernst nehmen. Eigentlich gehört man eh erst auf die Bühne, wenn man die Fähigkeit hat, sich auch mal schlecht zu präsentieren: Davon geht die Welt ja nicht unter. Es gibt natürlich ganz schrecklich verbohrte Menschen, die meinen, anonym im Internet boshafte Kommentare abgeben zu müssen, egal ob nun ein peinlicher oder ein guter Moment dokumentiert ist, aber die sagen damit ja nur etwas über sich selbst aus.


opern- & Konzert-TIPPs

München Mo. 6.7. (Premiere), 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Opernfestspiele. Strauss: Arabella. Anja Harteros (Sopran), Joseph Kaiser (Tenor), Philippe Jordan (Leitung), Andreas Dresen (Regie) Sa. 11., Di. 14., Fr. 17.7., jeweils 19:00 Uhr

Fr. 24.7., 18:00 Uhr Bayerische Staatsoper Opernfestspiele. Verdi: Don Carlo. Anja Harteros (Sopran), René Pape (Bass), Asher Fisch (Leitung), Jürgen Rose (Regie) Mo. 27., Do. 30.7., jeweils 18:00 Uhr Luzern Mo. 7.9., 19:30 KKL (Konzertsaal) Lucerne Festival: Anja Harteros (So­pran), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Strauss: Vier letzte Lieder, Malven (Orchesterfassung von Wolf­ gang Rihm), Eine Alpensinfonie für grosses Orchester op. 64 online-Tipp

Anja Harteros als Elisabetta di Valois in Verdis „Don Carlo“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/harteros DVD-Tipp

Verdi: Don Carlo Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Matti Salminen, Thomas Hampson, Wiener Philharmoniker, Antonio Pappano (Leitung), Peter Stein (Regie). Sony Classical (2 DVDs/Blu-ray)

CD-Tipp

29. Niedersächsische Musiktage 5. Sept. – 4. Okt. 2015

abenteuer www.musiktage.de Partner

Medienpartner

Verdi: Requiem Anja Harteros, Elīna Garanča, Jonas Kaufmann, René Pape, La Scala Chorus, La Scala Orchestra, Daniel Barenboim (Leitung). Decca Juni 2015 concerti  15


portrÄt

Auf den gängigen Weg über die kleinen Theater hat sie keine Lust: Regula Mühlemann

couragiert ins rampenlicht das Ännchen in der filmadaption des Freischütz hat die schweizer sopranistin reGula müHlemann in die erste liga junger sängerstars katapultiert. Von Peter Krause

16  concerti Juni 2015

gar nicht genau wusste, was ich machen wollte, empfahl mir damals der Chorleiter der Luzerner Kantorei, Eberhard Rex, ein Vorsingen an der Hochschule.“ Große Versprechen verband er damit indes nicht, und so konnte zu Beginn des Studiums denn von Karriereplanung auch noch keine Rede sein: eher von Disziplin, großer Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und ausgeprägter Bodenständigkeit. Sind doch Mühlemanns Eltern selbst keine Musiker – immerhin aber „haben sie mich machen lassen.“ Für die Tochter eine unbedingte Voraussetzung: „Das Umfeld außerhalb der Musik ist mir sehr wichtig, dieses Leben mit den Menschen, die einen nicht

bewerten, wie man singt, sondern einen annehmen, wie man ist.“ An großen Häusern die Herausforderung gesucht

Ihr großes Glück damals: Die Jungstudentin lernte sogleich ihre Lehrerin Barbara Locher kennen – bis heute konsultiert die 29-Jährige die Sopranistin und Professorin für Sologesang regelmäßig. Ihr Studium finanzierte Mühlemann mit Nachwuchspreisen, die es in ihrer Heimat reichlich gibt, machte 2010 ihren Masterabschluss. Und ward noch im selben Jahr entdeckt – auf einem sehr unüblichen Weg: In Jens Neuberts Filmadaption von Webers Der Freischütz spielte

Foto: Shirley Suarez

S

ensationsmeldungen über sängerische Supertalente kommen in der Regel aus Osteuropa – und nicht aus der kleinen, feinen Alpenrepublik. Und doch ist die junge Schweizerin Regula Mühlemann eben solch ein Ausnahmetalent. Zum Gespräch in der Lobby eines der traditionsreichsten Züricher Hotels erscheint sie lieber eine Minute zu früh als zu spät – um dann schmunzelnd festzustellen, dass sich „das Pünktlichkeitsding meiner Landsleute“ bei ihr eher „in der Genauigkeit der musikalischen Vorbereitung“ spiegele. Dabei klingt ihr eigener bisheriger Werdegang alles andere als genau geplant: „Als ich im letzten Jahr des Abiturs noch


Künstlerische Leitung:

Christiane Karg und sang sie das Ännchen. Parallel banden sie zwei Produktionen an das Theater Luzern, wo sie mit einer ihrer bisherigen Paraderollen debütierte: der Papagena aus Die Zauberflöte. Doch statt nun die von Gesangslehrern stets empfohlene Rosskur über kleine Häuser auf sich zu nehmen, folgte die junge Sängerin lieber Einladungen nach Zürich, Venedig und Baden-Baden. „Ich habe es genau umgekehrt gemacht als üblich und zu Beginn kleine Rollen an großen Häusern gesungen.“ Einen Weg, den die Sopranistin – mittlerweile mit einem Vertrag mit der Sony in der Tasche – in diesem Sommer nun fortsetzt: In der All Star-Besetzung der Baden-Badener Galaproduktion von Figaros Hochzeit singt Regula Mühlemann die Barbarina. Überhaupt sei Mozart mit seiner Ehrlichkeit und tiefen Menschenkenntnis derzeit ihr kompositorischer Fixstern, schwärmt die Eidgenossin – wobei sie sich dessen Schwierigkeiten durchaus bewusst ist: „Mozart zeigt einem immer exakt, wo die Probleme sind. Es klingt so einfach, wenn man’s kann, aber es klingt so schwer, wenn man’s nicht kann.“ Doch eben diese technischen Anforderungen zu transzendieren, sei ihr Ziel: „Am Anfang steht die reine Fleißarbeit, die kopfgesteuert ist – bis man ein Niveau erreicht hat, auf dem die Koloraturen fließen und die hohen Töne kommen. Dann muss man wegkommen von der Perfektion, dann zieht einen die Emotion durch das Stück, dann strömt es durch den Körper.“ Neben ihren drei großen Vorbildern – „Kiri te Kananawa fürs Lyrische, Edita Gruberova

für die Koloraturen, Barbara Bonney fürs Lied“ – sind es dabei die Begegnungen mit Rolando Villazón, die sie geprägt haben. Über seine Regiearbeit des Liebestrank etwa erzählt sie: „Als Schweizerin stand ich mir da zu Beginn fast im Wege, war zu nüchtern. Dann merkte ich: Ich darf alles rauslassen.“ Und sie ließ alles raus: „Ich habe da wohl zwei Persönlichkeiten in mir, kann ganz ruhig und zurückhaltend sein, und habe doch auch dieses Bühnengen. Die Mischung macht’s: Auf der Bühne kann ich durchdrehen, dazwischen brauche ich Ruhepausen.“ Wie gut, dass da für letztere ihre Schweizer Heimat beste Voraussetzungen bietet.

Flaming Heart

Claudio Monteverdi Sonntag, 19. Juli 2015 20.30 Uhr Kreuzgang I Fagiolini

Konzert-TIPP

Baden-Baden Do. 16.7., 19:00 Uhr Festspielhaus Gala 2015: Die Hochzeit des Figaro (konzertant). Thomas Hampson, Diana Damrau, Luca Pisaroni, Christiane Karg, Anne Sofie von Otter, Rolando Villazón, Regula Mühlemann, Yannick NézetSéguin (Leitung), Chamber Orchestra of Europe, Vocalensemble Rastatt CD-Tipp

Rossini: Petite Messe Solennelle Regula Mühlemann, Anke Vondung, Eric Cutler, Michael Volle, Duo Tal & Groethuysen, Chor des Bayerischen Rundfunks, Peter Dijkstra (Leitung). Sony Classical

Es stürmet am Abendhimmel Romantisches in Wort und Klang

Dienstag, 13. Oktober 2015 19.00 Uhr Sängermuseum Florian Boesch, Bassbariton Malcolm Martineau, Klavier Markus Hering, Rezitation

Film-Tipp

Der Freischütz Franz Grundheber, Juliane Banse, Regula Mühlemann, René Pape, Michael König, Michael Volle, Jens Deudert (Regie). Constantin Film (DVD/Blu-ray)

Infos & Karten auf www.kunstklangfeuchtwangen.de 2015 2016


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

florenz 30.4.2015

bonn 3.5.2015

Ein Siegfried zum Hören statt zum Sehen

Mehta zelebriert gelebte Musik

Die Literaturoper lebt – dank Julian Anderson

Wagner: Siegfried Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmiedleitner (Regie), Vincent Wolfsteiner, Antonio Yang, Rachael Tovey Weitere Termine: 21. & 28.6.

Beethoven: Fidelio Maggio Musicale Fiorentino. Zubin Mehta (Leitung), Pier‘Alli (Regie & Ausstattung), Ausrine Stundyte, Burkhard Fritz, Evgeny Nikitin

Anderson: Thebans Theater Bonn. Johannes Pell (Leitung), Pierre Audi (Regie), William Dazeley, Peter Hoare, Rolf Broman, Anjara I. Bartz Weitere Termine: 31.5 & 4.6.

oper Einer szenisch zweifelhaften Wagner-Deutung steht eine musi­ kalische Interpretation gleich einem Ausnahmeereignis gegenüber. Denn GMD Marcus Bosch macht mit seiner Staatsphilharmonie Nürn­ berg wahr, was sich viele Dirigenten zwar vorgenommen haben, aber nur wenige verwirklichten: Bosch dirigiert einen Wagner der rhyth­ misch geschärften Klangrede, der maximal akzentuierten Detailschär­ fe. Dieser Siegfried hat ein am Wort­ witz orientiertes Tempo, er vibriert pathosfrei und verbindet die spre­ chende Präzision der kleinen No­ tenwerte mit der weit disponieren­ den Kunst des feinsten Übergangs. Boschs Musizieren in hellwacher Deutlichkeit ist voller Transparenz, durch die er das polyphone Flecht­ werk der Partitur aufregend offen­ legt und bislang Ungehörtes, ja Unerhörtes hörbar macht. (PK)

oper Wer an diesem denkwürdi­ gen Abend Beethoven als Roman­ tiker kennenlernt, weil Mehta klang­ lich nicht zuletzt auf Wagners Der fliegende Holländer vorausweist, wird im schlimmsten Falle die staubtrockenen Akzente der histo­ rischen Aufführungspraxis vermis­ sen. Dann aber alsbald jede ideo­ logische Diskussion um den „au­ thentischen“ Beethoven ad acta legen. Denn Zubin Mehta hat eben mit jeder Pore seines Künstlerseins durchdrungen, was als Kerner­ kenntnis jeden Musikmachens in die Praxis umzusetzen ist: Erst phra­ sierte Musik ist gelebte Musik. Den italienischen Spitzenmusikern kommt Mehtas Haltung entgegen, haben sie doch diese ausgeprägte Empfindung für den gesungenen Ton – den Ton, dessen Tempo flexi­ bel ist, weil er letztlich dem Atem des Sängers abgelauscht ist. (PK)

oper So eindrücklich wie jetzt am Theater Bonn hat das Publikum wohl selten eine neue Literaturoper gefeiert. Das Geheimnis: Der eng­ lische Komponist Julian Anderson hat für seine erste Oper wirkliche Theatermusik geschrieben, eine Partitur, die sich vor dem Gesche­ hen nicht versteckt, aber nie selbst­ zweckhaft wirkt. Vielmehr ist diese Musik sinnlich, immer klangprächtig und -mächtig – und dabei selten laut. Gleich drei Dramen des Sopho­ kles haben Anderson und sein Lib­ rettist Frank McGuinness zu einem Opernabend verdichtet. Um die Familientragödie des Ödipus geht es, um Tod, Fluch, Rache und Er­ kenntnis eigener Handlungsohn­ macht. Eine Liebesgeschichte kommt nur am Rande vor. Dennoch: Was für ein Opernstoff! Fazit: Die Literaturoper scheint doch noch nicht ganz tot zu sein. (AF)

18 concerti Juni 2015

Fotos: Ludwig Olah, Michele Borzoni TerraProject Contrasto, Thilo Beu

nürnberg 19.4.2015


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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

zürich so. 21.6.2015

Belcantotraum, verfeinert mit Regie oper Er gilt als perfekter Frau-

Bellini: I Capuleti e i Montecchi Oper Zürich. Fabio Luisi (Leitung), Christof Loy (Inszenierung) Weitere Termine: 24., 27., & 30.6., 5., 7., 9. & 12.7.

Amerikas Belcanto-Star Joyce DiDonato singt Bellini 20 concerti Juni 2015

Rote Rösser geleiten die Musikfreunde in Europas jüngstes Opernhaus florenz do. 18.6.2015

Festival 1: Pelléas et Mélisande oper Debussys Meisterwerk erklingt in Europas

jüngstem, höchst spektakulären Opernhaus

B

edenkt man die Kosten­ explosion der Hamburger Elbphilharmonie bis nahe an die Milliardengrenze, war der Bau des neuen Opernhauses von Florenz mit gut 260 Millionen Euro geradezu ein Schnäppchen. Und: Das strahlend weiße Prachtgemäuer am Arno klingt sogar nahezu perfekt – mit seiner Akustik, deren Mischung aus warmer Rundung und Transparenz alles andere als ein falscher Kompromiss ist. In der Opera di Firenze zu Hause ist das älteste europäische Musikfestival nach Salzburg, das Oper und Konzerte auf Spitzenniveau

verbindet: der Maggio Musicale Fiorentino. Im Rahmen des Maggio, der übrigens bis Ende Juni andauert, war nicht zuletzt immer wieder der unvergessene Claudio Abbado zu erleben, dem das Festival in einer großen Fotoausstellung gedenkt. Sein ihm so ähnlich sehender Sohn Daniele wird Debussys feingliedriges Meisterwerk in Szene setzen, die musikalische Leitung übernimmt Maestro Daniele Gatti. Debussy: Pelléas et Mélisande Maggio Musicale Fiorentino. Daniele Gatti (Leitung), Daniele Abbado (Inszenierung) Weitere Termine: 21., 23., & 25.6.

Fotos: Josef Fischnaller, Pietro Paolini, Monika Penkute, Uwe Lewandowski

enversteher und der wohl einzige deutsche Starregisseur, der harmonisch mit den kompliziertesten Primadonnen des Belcanto zusammenarbeitet. Und mit ihnen noch dazu großartige Inszenierungen und spannende Figurenprofile entwickelt, so dass Christof Loy selbst das besondere Vertrauen der Koloraturen-Königin Edita Gruberova genießt, die nicht gerade als Verfechterin von großen Regie-Experimenten gilt. In Zürich nun bekommt es Loy mit der großartigen Joyce DiDonato zu tun, die in Bellinis Romeo und Julia-Oper die Mezzo-Hosenrolle des Romeo übernimmt.


freibUrg SA. 13.6.2015

Weitere tiPPs

die ganze stadt macht mit oPer Eine Uraufführung führt sämtliche

musikalischen Kräfte Freiburgs zusammen

E

ine Stadt-Oper, an der die ganze Stadt mitgeschrieben hat und die sich dann auch noch den, ach so schönen Titel Die gute Stadt gibt, dürfte sich dem fast allzeit frühlingshaften Freiburg mit einigem Humor, ja mit viel Ironie widmen. Dies versprechen jedenfalls die Schweizer Autorin Tina Müller und die türkischstämmige Komponistin Sinem Altan. Sie sind vorab auf Recherche-Tour gegangen, trafen Menschen aller Altersgruppen, Laienchöre und Blaskapellen, Straßen-

musiker und Obdachlose, die sie nun mit dem Philharmonischen Orchester und den Profi-Sängern des Theaters konfrontieren. 250 Freiburger singen, schauspielern und tanzen in einer ihnen auf den Leib geschriebenen Oper. Gemeinsam wollen sie die Frage beantworten: In welcher Stadt wollen wir leben? sinem altan: die gute stadt Theater Freiburg. nikolaus Reinke (Leitung), Thalia Kellmeyer (inszenierung) Weitere termine: 20., 21. & 30.6., 25.7.

berlin

faust fr. 19.6., 19:30 uhr deutsche oper Regie­Alleskönner Philipp Stölz wagt sich an den französischen Faust von Gounod osnabrück

Germanicus sa. 20.6, 19:30 uhr theater Durch kriminalistischen Scharf­ sinn gelingt die Ausgrabung von Telemanns früher Oper über 300 Jahre nach der letzten Vor­ stellung. Bassbariton Shadi Tor­ bey singt die Titelpartie nancY

armide

glYnDebOUrne SA. 13.6.2015

oPer Der litauische Tenor Edgaras Montvidas

so. 21.6., 15:00 uhr opéra national de lorraine Der barocken Ballett­Oper von Lully hauchen Regisseur David Hermann und Maestro Christophe Rousset neues Leben ein

kehrt als Belmonte nach Glyndebourne zurück

HamburG

festival 2: Die Entführung

D

amit das Publikum nach der Picknick-Pause im idyllischen Park auch ins Theater zurückkehrt, muss auf der Bühne schon größte Qualität geboten werden. Und so ist es auch: Musikdirektor Robin Ticciati hat für die Mozart-Premiere des Festivaljahrgangs 2015 nicht nur das Orchestra of the Age of Enlightenment engagiert, sondern auch eine erlesene Sängerbesetzung: Sally Metthews gibt die Konstanze, mozart: die entführung aus dem serail. Glyndebourne Festival. Robin Ticciati (Ltg.), David McVicar (insz.) 17., 20., 24., 27. & 30.6., 3., 8., 14., 16., 19., 22., 25. & 31.7.

der Tenor Edgaras Montvidas singt den Belmonte. Der junge Litauer wurde hier vor einem Jahr als Lenski in Eugen Onegin bereits ausgiebig gefeiert. Der für seine hiesige Meistersinger-Inszenierung gerühmte David McVicar führt Regie.

Kommende Saison auch in Berlin zu hören: Edgaras Montvidas

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Peer GYnt so. 28.6., 18:00 uhr staatsoper John neumeier arbeitet die Linien seines ibsen­ Balletts auf die Musik von Alfred Schnittke noch klarer heraus müncHen

bussi – das munical sa. 4.7., 19:30 uhr Gärtnerplatztheater in der reithalle Das Münchner Gärtnerplatzthea­ ter hat viel Fortune mit dem Mu­ sical: Jetzt wagt es eine urauf­ führung mit den größten Hits der neuen Deutschen Welle

die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Juni 2015 concerti   21


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MÜNCHEN Das Münchner Musikleben im Juni

2 Sunhae Im

4 Jean-Yves Thibaudet

8 Arcanto Quartett

11 Stella Doufexis

Fotos: Felix Broede, Kassara/Decca, Marco Borggreve, Lilac

Gut präpariert

Gut befreundet

Gut gekleidet

Gut vernetzt

2_Porträt Im Osten geht die Alte Musik auf Schon als Mädchen sang Sunhae Im im Kirchenchor – heute ist die Südkoreanerin weltweit als Sopranistin gefragt. 4_Interview »Warum müssen Männer aussehen wie Pinguine?« Statt Frack zu tragen, lässt sich Pianist Jean-Yves Thibaudet seine Bühnengarderobe lieber von der exzentrischen Designerin Vivienne Westwood schneidern 8_Regionale Tipps So klingt München! Die wichtigsten Termine im Juni, ausgewählt von der concerti-Redaktion 12_ Klassikprogramm concerti06.15 München 1


porträt

Im Osten geht die Alte Musik auf Schon als Mädchen sang Sunhae Im im Kirchenchor – heute ist die Südkoreanerin weltweit als Sopranistin gefragt. Von Klemens Hippel

S

ie ist so höflich, freundlich und bescheiden, wie es das Klischeebild einer asiatischen Künstlerin verheißt. Nicht ich müsse ihr danken für das Interview, das sie mir gerade im Büro ihres Labels gegeben hat, vielmehr fühle sie sich geehrt vom Interesse an ihrer Kunst, sagt Sunhae Im. Und tatsächlich klingt das bei ihr nicht nach höflicher Floskel, sondern aufrichtig. Stipendium als Sprungbrett für die Karriere

2 München concerti 06.15

International gefragt: Sunhae Ims große Stärke ist ihre Wandelbarkeit

zu sehr ans heimatliche Seoul erinnerte –, sondern in Roland Herrmann in Karlsruhe: einen, den sie respektieren konnte. In Korea war Sunhae Im bereits

mit europäischer Musik aufgewachsen: Ihre Mutter leitete einen Kirchenchor, in dem sie oft mitsang. Doch auch sonst sei die Beschäftigung mit klas-

Foto: Felix Broede

Vielleicht auch deshalb, weil sie sich gerade als eine Sängerin entpuppt hat, die – in aller Höflichkeit – durchaus sagt, was sie denkt. Etwa über ihren Entschluss, in Karlsruhe zu studieren: Ursprünglich war die junge Südkoreanerin nämlich 1998 in Berlin – wo sie heute auch lebt – gelandet, ausgestattet mit einem Stipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst. Doch ihre Sorge, ob sie denn auch gut genug sei für das weitere Studium, erinnert sie sich, sei rasch von der Frage verdrängt worden: Welcher Lehrer ist gut für mich? Und den fand sie dann nicht in Berlin – das ihr damals überdies zu wenig Natur bot und


sischer Musik weit verbreitet in ihrer Heimat, erzählt die Sängerin: Fast zwei Drittel aller Kinder lernen Klavier spielen. Sie selbst führte die Liebe zum Lied zum Gesangsstudium und von dort nach Deutschland. Denn wer als Musiker Erfolg haben will in Korea, muss sich erst im Ausland beweisen – einer der entscheidenden Unterschiede zum Musikleben in Europa. Auch einem René Jacobs begegnete sie selbstbewusst

Ihre eigentliche Karriere begann dann ganz klassisch: Als Einspringerin sang sie Mozart mit Philippe Herreweghe – und der nahm sie gleich zum nächsten Konzert mit. Und bereitete ihr damit den Weg zu all den anderen Größen der Alte Musik-Szene, mit denen sie seither gearbeitet hat: William Christie, der sie in die Aufführungspraxis der französischen Barock­ oper einführte. Oder René Jacobs, zu dessen Stammsängerinnen sie seit Jahren zählt. Ihre erste Begegnung mit ihm war typisch für Im in ihrer Mischung aus Zurückhaltung und Selbstbewusstsein: Die Königin der Nacht, die er eigentlich suchte, wollte sie nicht singen, aber ob sie ihm noch etwas anderes vorsingen dürfe? Sie durfte und singt seitdem regelmäßig in seinen Opernpro­ jekten. Was sie zu solch einer gefragten Solistin hat werden lassen? Die 39-Jährige selbst glaubt, dass es ihre Wandelbarkeit sei: Natürlich komme sie stets vorbereitet zur ersten Probe, aber wenn der Dirigent etwas anders haben wolle, habe sie immer auch andere Möglichkeiten parat. Eine Kreativität und

Spontaneität, die sie ideal machen für die Alte Musik – und zur ersten Koreanerin, die es in diesem Bereich zu internationalem Ruhm gebracht hat. Was sich längst auch in der Heimat herumgesprochen hat: Anfang des Jahres durfte sie im koreanischen Fernsehen das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker moderieren. Ein erster Auftritt vor TVKameras, der ihr Spaß gemacht hat: Schließlich habe sie dabei auch viel über jene Musik lernen können, die sie selbst nicht singe. Und ohnehin sei es ja langweilig, sich ausschließlich mit Noten zu beschäftigen – vielmehr müsse man im Leben möglichst viele interessante Erfahrungen sammeln, um diese dann auch in die Musik einbringen zu können. Die Leitung eines Festivals daheim in Südkorea etwa würde sie interessieren – aber kein normales Opernfestival, sondern ein kleines mit seltenem Repertoire, kombiniert mit anderen Künsten wie Tanz oder Bildhauerei. Doch bis dahin wird erst einmal noch weiter gesungen. Konzert-TIPP

So 21.6., 20:00 Uhr Prinzregenten­ theater Sunhae Im (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin. Scarlatti: L‘Orfeo, Rameau: Orphée, Corelli: Sonata da chiesa op. 3/5 d-Moll, Scarlatti: Concerto per flauto dolce a-Moll, Stradella: Sinfonia d-Moll, Couperin: Premier Concert Royal G-Dur & L’Apothéose de Lully

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HILARY HAHN W.A.Mozart: Violinkonzert Nr.5 H.Vieuxtemps: Violinkonzert Nr.4 DG 4793956 CD € 17,95 „Mozart macht die Menschen freundlicher, mitfühlender. Seine Musik zaubert jedem ein Lächeln auf‘s Gesicht“, so die amerikanische Geigerin Hilary Hahn, deren Einspielung von Mozarts 5.Violinkonzert gerade erschienen ist. Wie recht sie hat! Bestell-Service für CDs / LP/ DVDs: musik@ludwigbeck.de LUDWIG BECK Marienplatz 11 • 80331 München

CD-Tipp

Orfeo(s). Italiensische und französische Kanta­ ten von Clérambault, Pergolesi, Rameau & A. Scarlatti Sunhae Im (Sopran) Akademie für Alte Musik Berlin harmonia mundi

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interview

zUr person

Früh übt sich: Geboren 1961 in Lyon als Sohn eines Franzosen und einer deutschen begann JeanYves Thibaudet im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und gab sein erstes Konzert als Neunjähriger. Schon früh gewann er Preise bei internationalen Wettbewerben, die den Weg zur Pianistenkarriere ebneten. Heute ist er weltweit als Solist wie als Klavierbegleiter gefragt.


»Warum müssen Männer aussehen wie Pinguine?« Statt Frack zu tragen, lässt sich Pianist Jean-Yves Thibaudet seine Bühnengarderobe lieber von der exzentrischen Designerin Vivienne Westwood schneidern. Von Teresa Pieschacón Raphael

R

ote Socken zu Versace- Aber Ihre Mutter ist Deutsche, Anzügen: Ende der 90er Ihr Vater Franzose … Jahre sorgte Jean-Yves … und ich bin mit Französisch Thibaudet mit solchen Auftrit- und Deutsch aufgewachsen. ten für ähnlich viel Furore wie Als Kind sprach ich Deutsch als poetisch-brillanter Interpret sehr oft und flüssig – aber mit der Werke Ravels und Debus- der Zeit bin ich bequem geworsys oder sensibler Begleiter den. Auch wenn ich heute Franvon Cecilia Bartoli. Heute, be- zösisch spreche, wird alles sehr teuert der deutsch-französi- technisch, ich muss mich ansche Pianist, sei er „konserva- strengen. Ich bedaure es tiver“ – doch die Mode liebe er manchmal, aber so ist es eben. nach wie vor. Und der Wahl­ amerikaner findet sogar Paral»Die Deutschen lelen zwischen Designern und sind wesentlich Komponisten.

Foto: Felix Broede

Ihr Kollege und Landsmann Pierre-Laurent Aimard sagt, er denke und fühle in unter­ schiedlichen Sprachen: Gehe es um Emotionen auf Fran­ zösisch – gehe es um Philo­ sophie, dann auf Deutsch … Wie ist das bei Ihnen?

Oh! Dann scheine ich wohl weder etwas zu fühlen noch allzu sehr zu denken und zu philosophieren … denn ich spreche fast nur Englisch. Interviews sind für mich auf Eng­ lisch mittlerweile viel leichter als auf Französisch. Da müsste ich zu viel darüber nachdenken, ob ich denn auch das richtige Wort finde. Ich lebe ja seit sehr vielen Jahren in den USA.

organisierter als die Franzosen«

Wie viele Pässe haben Sie?

Drei französische! (lacht) Nein, nur zwei – andernfalls bräuchte ich ein Visum. Ich habe einen französischen Pass und bin amerikanischer Bürger. Ich hätte auch einen deutschen Pass haben können, aber was soll’s? Ich brauche ihn ja nicht. Seit 15 Jahren lebe ich in Los Angeles nach zuvor zwölf Jahren in New York.

gefällt mir hier sehr gut. Es gibt viele Vorurteile über Los Angeles doch nur wenige Europäer wissen, wie sehr sich die Stadt in den letzten Jahren verändert hat. Inwiefern?

Los Angeles ist eine der saubersten Städte überhaupt, ohne die Luftverschmutzung etwa von Paris. Dann die Kultur! Viele denken, hier gäbe es nur Hollywood und schöne Menschen: Die gibt es natürlich auch, aber es gibt zudem ein sehr großes und interessantes Musikleben, eine Oper und viele Theater und Museen. Ich habe eine sehr enge Bindung an die Colburn School, bin hier Artist in Residence. Es ist ein wunderbarer Ort zum Leben. Sie haben also keine Sehnsucht nach »Good Old Europe«?

Manchmal schon, das gebe ich zu – und dann fliege ich auch hin. Man kann nirgendwo alles haben. Aufgewachsen sind Sie in Lyon …

Was schätzen Sie an der Stadt?

… ja, und mit zwölf ging ich zur Das warme Klima, das ist sehr weiteren Ausbildung nach Pawichtig für mich. Und die Qua- ris. Meine Großeltern mütterlität des Lebens: Der Lifestyle licherseits lebten in Bielefeld, concerti 06.15 München 5


interview

deshalb war ich in den Ferien beides war wichtig für mich oft dort: Wir hatten eine sehr und meinen Werdegang. enge Beziehung. Meine Mutter war Deutschlehrerin, unter- Vom Vater die Statur, richtete Juristen und Geschäfts- von der Mutter die Natur’ leute in ihrem Fachvokabular. … oder umgekehrt? Und auch mein Vater, ein Poli- Ich glaube, ich habe sogar mehr tiker und Diplomat, lehrte an von meinem Vater: Dieses nach der Universität: Sie waren bei- außen Wirken, das Charisma, de Akademiker und liebten die mit den Menschen zu kommuMusik sehr. nizieren – doch ohne die Disziplin und den Ordnungssinn, Ihre Mutter soll Ihnen auch den meine Mutter hatte, wäre den ersten Klavierunterricht mir eine Karriere als Pianist gegeben haben. nicht gelungen: Das weiß ich. Nein, so war es dann doch Modische Farben: Thibaudets Markenzeichen nicht. Meine Mutter begleitete Ihr Hang, sich wie ein Dandy mich zu den Klavierstunden zu kleiden, Ihre Liebe zur sehr traditionell, und deshalb und half mir ein bisschen zu Mode, stammt aber nicht aus für die junge Generation oft Hause, denn sie konnte auch Bielefeld. etwas spielen. Mein Vater aber Nein! (lacht laut) Nein, die sehr langweilig. war tatsächlich ein ziemlich Liebe zur Mode stammt eher, guter Amateurgeiger, die Eltern wenn überhaupt, von der fran- Gleichzeitig hat Ihr Faible für Mode und Schmuck Ihnen auch musizierten oft zusammen. zösischen Seite. eine große mediale Aufmerk­ Schon als ich sehr klein war, samkeit verschafft … nahmen sie mich zu Konzerten mit: Musik war immer Teil … und leider oft darüber hin»Vivienne meines Lebens. weggetäuscht, dass ich eigentWestwood liest lich ein Pianist bin, der ziemviel und liebt Wie haben sich die Mentali­ lich hart arbeitet. Als meine Eltern Ende der 50er Jahre heirateten, war die Welt noch nicht so tolerant und globalisiert wie heute – und es war für beide nicht immer einfach. Heute glaube ich, dass es ein großes Geschenk für ein Kind ist, wenn es mit mehreren Mentalitäten aufwächst: Man hat so viele Möglichkeiten. Meine Eltern ergänzten sich: Mein Vater war der typisch mediterrane Typ, mit der großen Allüre, dem Charisma – meine Mutter wiederum war sehr organisiert und diszipliniert. Alles Klischees, ich weiß, aber so ist es einfach! (lacht) Die Deutschen sind wesentlich organisierter als die Franzosen – und 6 München concerti 06.15

klassische Musik«

Sie haben rote Socken zu Anzügen von Gianni Versace getragen, später entwarf dann Thierry Mugler Ihre Roben.

Bei Liszt oder Wagner, die bekanntlich auch schöne Kleidung mochten, war die Öffentlichkeit da nicht so kategorisch – woher rührt diese Abkanzelung?

Was haben mich die Menschen, Ich weiß es nicht. Ich liebe nun vor allen Dingen im deutsch- mal modische Kleidung – ich sprachigen Raum, kritisiert erinnere mich daran, wie ich und angefeindet und mich für bereits mit neun bei meinem oberflächlich gehalten, nur ersten Auftritt wusste, was ich weil ich als Mann besonders tragen wollte, und in dem Geextravagante Kleidung und schäft, wo wir die Ausstattung Schmuck trug! Das war sehr kauften, meiner Mutter und schlimm für mich. Warum müs- meiner Schwester ziemlich auf sen wir Männer immer den die Nerven gegangen bin … gleichen Frack tragen und aussehen wie Pinguine, während … damals, als Sie mit Ravels man bei den Frauen toleranter G-Dur-Konzert debütierten. ist? Der klassische Musikbe- Ja. Übrigens verlangt Ravel von trieb ist schon sehr konservativ, jedem Musiker eben das, was

Foto: Kassara/Decca

täten Ihrer Eltern auf Ihre Persönlichkeit ausgewirkt?


auch ein guter Designer haben muss … … nämlich was?

Präzision und Genauigkeit. Ravel wird oft mit viel Pedal gespielt, alles wird verunklart – dabei mochte er das gar nicht. Meine Lehrerin Lucette Descaves, die Ravel noch kennengelernt hatte, holte immer die Noten hervor und zeigte mir, was er dazu notiert hatte: die Tempi, die Vortragsanweisungen – alles sehr organisiert und sehr genau. Jede Note sollte klar, transparent und exakt wiedergegeben werden – so, wie Ravel sie notiert hatte. Sie sollte also »sitzen« wie ein Kleid oder Anzug.

Ja, genau – Sie sagen es! De­ signer sind Künstler wie Komponisten und Interpreten – nicht nur in ihrer Wahrnehmung der Dinge und in ihren Visionen. Sie wünschen, ihre Träume wie auch die Träume anderer umzusetzen. Und das geht, so widersprüchlich es erscheint, nur mit Präzision und dem genauen Wissen, wohin man gehen will.

Ist es da von Vorteil, wenn Designer wie Vivienne West­ wood, die derzeit manches Teil Ihrer Garderobe schneidert, auch einen Sinn für Klassik haben?

Oh ja! Sie liest viel, sie liebt klassische Musik, kommt zu den Konzerten, ist ziemlich intelligent und liebt es, leidenschaftlich zu argumentieren. Ein leidenschaftliches Plä­doyer halten Sie für Aram Chatschaturjan, mit dessen Klavierkonzert Sie der­zeit auch unterwegs sind – was treibt Sie hier an?

Ich wundere mich, dass es so selten gespielt wird. Es ist sehr kraftvoll, ein Glücksfall in seiner Inspiration: Immer wenn ich es bislang gespielt habe, war das Publikum fasziniert, weil es so intensiv ist. Vor allen Dingen im zweiten Satz ist Zentralasien so richtig zu spüren mit all seinen Gerüchen, seinen Pflanzen und Farben. Prokofjew sah das anders: »Hier wird der Pianist Fliegen fangen«, hat er über den recht einfach strukturierten Solopart

des zweiten Satzes gespottet, den der Komponist ihm zur Begutachtung vorgelegt hatte.

Woraufhin Chatschaturjan dann selbstkritisch den Entwurf revidiert und „zu leichte“ Stellen durch effektvolle Akkorde ersetzt und Skalen eingefügt hat. Natürlich gab es Ende der 30er Jahre modernere Musik als diese; doch gleichzeitig wirkt das Werk sehr instinktiv und natürlich, gleichsam unmittelbar aus dem Herzen. Es ist Musik, die Spaß bereitet und Menschen einfach glücklich macht. Konzert-TIPP

So. 21.6., 11:00 Uhr, Mo. 22.6. & Di. 23.6., jeweils 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Jean-Yves Thibaudet (Klavier) Münchner Philharmoniker Semyon Bychkov (Leitung) Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Debussy: La Mer CD-Tipp

Saint-Saëns: Klavierkonzerte Nr. 2 & 5 Jean-Yves Thibaudet (Klavier), L‘Orchestre de la Suisse Romande, Charles Dutoit (Leitung). Decca

50 Jahre Konzerte auf Schloss Amerang TOSCA RIGOLETTO LA TRAVIATA DIE ZAUBERFLÖTE

2.7.–9.8.

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SO KLINGT … München. Die wichtigsten Termine im Juni, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Auf der Suche nach dem ewigen Fluss KAMMeRMuSIK Mit dem Arcanto-Quartett

gastieren vier Ausnahmestreicher in der Residenz

W

ie gut, dass sich in der Klassikelite profilierte Charaktere finden, die sich ihre Zeit nicht stehlen lassen und zugleich doch wissen, dass sich das Karrieretempo entlang der Vorstellungskraft und dem inneren Wachstum entwickeln sollte. Tabea Zimmermann, über die die Fachpresse in seltener Einmütigkeit jubelt, gehört zu eben dieser Spezies. „Ich bevorzuge den direkten Kontakt 8 München concerti 06.15

zu anderen Musikern über mein Instrument. Auch wenn ich heute ein umfassenderes Bild von einer Komposition habe als vor 20 Jahren, habe ich nicht den Wunsch, eine Aufführung zu kontrollieren“, sagt die Bratschistin, die schon als Dreijährige Viola spielte. Immer im Dialog bleiben

„Die besten Ergebnisse lassen sich erreichen, wenn sich jeder Musiker eingeladen fühlt, eine

Interpretation mit zu gestalten, wenn die Kommunikation über den musikalischen ‘Flow’ stattfindet.“ Eben diesen ‘Flow’ sucht sie mit ihr besonders nahe stehenden Künstlerfreunden wie den Geigern Daniel Sepec und Antje Weithaas sowie Cellist Jean-Guihen Queyras im Arcanto-Quartett. Da dürfte die Allerheiligen-Hofkirche den Vieren für die angestrebte Dialogfähigkeit und den musikalischen Gesprächsfluss den passenden Rahmen Dorothe Fleege bieten. Fr 26.6., 20:00 uhr Residenz (Allerheiligen­hofkirche) Arcanto-Quartett. Beethoven: Streichquartett Nr. 11 f-Moll, Smetana: Streichquartett Nr. 1 „Aus meinem Leben“, Schumann: Streichquartett Nr. 1 a-Moll,

Fotos: Marco Borggreve, PD

Vier, die auch privat eng verbunden sind: das Arcanto-Quartett


Temperamentvoller Rebell, der immer wieder mit den Konventionen brach und »über Wagner hinauskommen« wollte: Claude Debussy

Prügeleien im Parkett und ein schluchzender Dirigent Oper Am Prinzregententheater inszeniert

Christiane Pohle Debussys Pelléas et Mélisande

S

elten hat ein Werk so viel Tumult entfacht wie Debussys Pelléas et Mélisande nach dem Drama Maurice Maeterlincks. Über zehn Jahre hatte Debussy an der Oper gearbeitet – doch schon die Einstudierung

gestaltete sich kompliziert: Maeterlinck suchte mit allen Mitteln seine Frau, die Primadonna Georgette Leblanc, als Mélisande durchzusetzen ... Schließlich musste das Gericht über die Machenschaften ent-

Oper

scheiden – ein gefundenes Fressen für die Presse. Doch die Pariser Premiere übertraf dann all das noch: Die Zuschauer langweilten sich bei dem symbolistisch verschlüsselten Stück und einer Musik, die ohne Melodie, Rhythmus und Tonart zu sein schien und nicht einmal eine Balletteinlage parat hatte. „Ich bin nicht glücklich“, sang Mélisande – „wir auch nicht“, skandierte das Publikum. Vom zweiten Akt an war das Orchester kaum mehr zu hören: Die Polizei musste in die Schlägereien zwischen „Debussysten“ und den Philistern eingreifen – als der Vorhang fiel, hockte der Dirigent schluchzend in einer Ecke. Doch schon kurz nach dem Skandal avancierte das „Drame lyrique“ zum Welterfolg. Und in München wird sich diesmal garantiert niemand prügeln. Teresa Pieschacón Raphael So. 28.6. (Premiere), 18:00 Uhr Prinzregententheater Debussy: Pelléas et Mélisande. Constantinos Carydis (Leitung), Christiane Pohle (Regie). Mi. 1.7., Sa. 4.7. & Di. 7.7., jeweils 19:00 Uhr

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Regionale Tipps

Heimspiel für den Sänger-Beau Operngala Startenor Jonas Kaufmann lädt mit Anna Netrebko zum Klassik Open Air

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lles eine Frage der Verkaufe. Natürlich hatte Jonas Kaufmann auch vorher schon jahrelang gesungen, und sein Latin Lover-Aussehen samt brauner Teddy-Knopfaugen schleppte der Bayer auch schon ein halbes Leben mit sich rum. Doch dann entdeckten ihn vor ein paar Jahren ein KlassikGroßveranstalter und ein Major Label für sich – und wie der Zufall halt manchmal so spielt, ward just damals noch der Platz an Anna Netrebkos Seite frei, als die Stimmbänder bei

ihrem bisherigen LieblingsLockenköpfchen Rolando Villazón schwächelten. Und schon nach dem ersten gemeinsamen Auftritt in Verdis Traviata tirilierte die Sopran-Schöne: „Er ist einfach fantastisch!“ Seither überschlagen sich Schlagzeilen und PR-Übertreibungen. Allein der heiß begehrte Tenor bleibt locker – dass er mit seinen 45 Jahren kein Frischling mehr ist, dürfte ihm im gnadenlosen Star-Geschäft dabei eher zum Vorteil gereiChristoph Forsthoff chen.

Schätzt Dreitagebart, Jeans und Lederjacke: Jonas Kaufmann Sa 27.6., 20:00 Uhr Königsplatz Gipfeltreffen der Stars Anna Netrebko (Sopran), Jonas Kaufmann (Tenor), Dmitri Hvorostovsky (Bariton), Elena Zhidkova (Mezzo­ sopran), Ildar Abdrazakov (Bass)

Hindemith und das Blaszeug Kammermusik Die Blechbläser des Bayerischen

V

Bratsche statt »Blech«: Selbst strich Hindemith lieber die Saiten Sa. 13.6., 20:00 Uhr Residenz Carsten Duffin (Horn), Martin Angerer & Herbert Zimmermann (Trompete), Uwe Schrodi (Posaune), Stefan Tischler (Tuba), Lukas Kuen (Klavier). Werke von Hindemith, Speer, Frescobaldi u. a. 10 München concerti 06.15

on der Zunft der Holzbläser werden die Orchesterkollegen im Blech gern als „Schutzblech“ bezeichnet – und wo Streicherensembles sich der formidablen Literatur rühmen können, die Ihnen ein weites Betätigungsfeld eröffnet, sieht‘s bei den blasenden Kollegen eher dürftig aus. Vielleicht auch deshalb hatte sich Hindemith auf seine Fahnen geschrieben, „das ganze Blaszeug zu besonaten“ und komponierte von 1936 bis 1941 für acht verschiedene Blasinstrumente je ein Solo-Werk mit Klavierbegleitung – 1955 folgte

dann noch ein Paradewerk für die Basstuba. Seine Sonaten für Trompete, Horn, Posaune und Tuba nun an einem Abend hintereinander zu erleben, wäre wohl ganz in Hindemiths Sinne gewesen, galt der doch als engagierter Vermittler zwischen Komponist und Publikum. Als Kontrast zur Galionsfigur der deutschen Avantgarde gibt‘s dazu Musik aus Spätrenaissance und Frühbarock vom Affektenkünstler Frescobaldi und dem venezianischen Mehrchörigkeits-König Gabrieli: Blechstrahlkraft auf Hochglanz poliert. Dorothe Fleege

Fotos: PD, Hindemith Institut, Jean-François Leclerc,Mathias Bother

Rundfunks widmen sich dem Avantgardisten


In einer Welt voller Rätsel chormusik KĂźnstlerische Allianzen lassen nicht automatisch aufhorchen. Doch das auf drei Jahre angelegte UrauffĂźhriungs-Projekt zwischen RIAS Kammerchor und MĂźnchener Kammerorchester lohnt das HinhĂśren. Im Juni wird nun Pascal Dusapins Disputatio fĂźr gemischten Chor, Streicher, Schlagwerk und Glasharmonika aus der Taufe gehoben – ein Werk, das ins frĂźhe Mittelalter Alkuins fĂźhrt, der Gelehrter, Dichter und Berater am Hof Karls des GroĂ&#x;en war und sich dort den Rätseln der Welt widmete. Noch weiter zurĂźck, zu den Wurzeln der Gregorianik, fĂźhrt anschlieĂ&#x;end jener kontemplative Weg, den Mitte des

letzten Jahrhunderts Maurice DuruflĂŠ in seinem Requiem wählte – solistisch prominent besetzt mit Mezzo-Star Stella Dorothe Fleege Doufexis.

ute staatskapelle Studierte Kunst und Ă„sthetik an der Sorbonne: Pascal Dusapin Do 11.6., 20:00 Uhr Prinzregenten­ theater Stella Doufexis, Stephan Genz, RIAS Kammerchor, MĂźn­chener Kammerorchester, Alexander Liebreich (Leitung). Dusapin: Disputatio, DuruflĂŠ: Requiem u. a.

galina

drums

katja

cameron till

georgette u.v.m.

Juwel oder nur Imitation? Oratorium MĂźnchen wird

landläufig als katholische Stadt gesehen – dabei sind nur ein Drittel der BevĂślkerung Katholiken. So kommt die evangelische Gemeinde in der Landeshauptstadt denn auch auf fast 13 Prozent. Ihr Zentrum, die Christuskirche Neuhausen, steht nun im Zeichen eines protestantischen Komponisten: Felix Mendelssohn Bart­ holdy stammte zwar aus einer jĂźdischen Bankiersfamilie, konvertierte jedoch frĂźh zum Christentum. Sein erstes Oratorium Paulus traf auf gegensätzliche Meinungen: Während Schumann von einem „Juwel“ schwärmte, monierte Heine ein „entschiedenes, fast

zudringliches Anlehnen an klassische Muster“ – hat Mendelssohn doch an vielen Stellen Bach und Händel imitiert. Teresa PieschacĂłn Raphael

Inspiriert von Bach und Händel: Mendelssohns Paulus-Oratorium

Do 25.6., 20:00 Uhr Christuskirche Neuhausen Solisten, Madrigalchor & Chor der Hochschule fĂźr Musik und Theater, MĂźnchner Symphoniker, Elisabeth LĂśffler & Thomas Hefele (Leitung). Mendelssohn: Paulus op. 36

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PROGRAMM Das Klassikprogramm für München im Juni

4.6. DONNERSTAG

KOnzeRT

KOnzeRT

20:00 bayerische Staatsoper Anoushka Shankar (Sitar), Bayerisches Staatsorchester, Zubin Mehta (Leitung). Dvořák: Sinfonie Nr. 7, Shankar: Sitarkonzert Nr. 2 „Raga Mala“

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenaden. Residenz-Solisten

MuSIKTheATeR

19:30 Prinzregententheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Oleg Ptashnikov (Leitung), Stephanie Mohr (Regie)

2.6. DIENSTAG 20:00 bayerische Staatsoper Anoushka Shankar (Sitar), Bayerisches Staatsorchester, Zubin Mehta (Leitung). Werke von Dvořák & Shankar

3.6. MITTWOCH

18:00 bayerische Staatsoper Verdi: La Traviata 19:30 Prinzregententheater MUT - Wettbewerb SOnSTIGeS

15:30 bayerische Staatsoper Ballettgespräch. Javier Amo (Solotänzer) 20:00 Passionsspielhaus Thiersee Tiroler Beethoven-Tage: Eröffnungskonzert. Werke von Kendlinger & Beethoven

5.6. FREITAG KOnzeRT

KOnzeRT

18:00 Münchner Künstlerhaus (Fest­ saal) AusstellungsKonzert. Gaby PasVan Riet (Querflöte), Patrick de Hooghe (Klavier) 19:00 hMT München (Großer Kon­ zertsaal) Münchner Symphoniker, Neil Valenta & Thomas Guggeis (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur, Rossini: Ouvertüre zu „L‘Italiana in Algeri“, Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur MuSIKTheATeR

18:00 bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Kirill Petrenko (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie) 19:30 Prinzregententheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Oleg Ptashnikov (Leitung), Stephanie Mohr (Regie) uMlAnd

20:00 Kurtheater bad Wörishofen Schwarzmeer Kosaken-Chor, Peter Orloff (Leitung) 12 München concerti 06.15

MuSIKTheATeR

uMlAnd

KOnzeRT

TIPP

20:00 Gasteig (Phiharmonie) Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Gustavo Dudamel (Leitung). Adams: City Noir, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 MuSIKTheATeR

19:30 Prinzregententheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Ensembles des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Oleg Ptashnikov (Leitung) 20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata – die Impro-Oper. Michael Armann (Leitung)

8.6. MONTAG

19:30 Residenz (herkulessaal) Evgeni Koroliov (Klavier). Bach: Englische Suite a-Moll BWV 807, Italienisches Konzert BWV 971 & 4 Kontrapunkte aus „Die Kunst der Fuge“, Schubert: Sonate A-Dur Klavier als Kuppler: Wie seine Frau Ljupka Hadzigeorgieva konnte Evgeni Koroliov gut vom Blatt spielen – und so kamen sie sich vierhändig am Konservatorium näher ...

6.6. SAMSTAG KOnzeRT

18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel­ le) Residenz Serenaden 19:00 Gasteig (Phiharmonie) Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Gustavo Dudamel (Leitung). Adams: City Noir, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 MuSIKTheATeR

18:00 bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Marlis Petersen (Sopran)

MuSIK In KIRChen

19:30 Prinzregententheater MUT - Wettbewerb

20:00 St. Michael Jesuiten Kirche Michaelskonzert. Sul Bi Yi (Orgel). Werke von Buxtehude, Vierne u. a.

20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata – die Impro-Oper. Ensemble von LaTriviata, Michael Armann (Leitung)

KIndeR & JuGend

MuSIK In KIRChen

18:00 Reithalle Valtinoni: Pinocchio (Premiere)

11:30 St. Margaret Orgelmatinee zur Marktzeit. Klaus Geitner (Orgel)

uMlAnd

KIndeR & JuGend

20:30 unterländer dom zu ebbs Tiroler Beethoven-Tage

11:00 & 18:00 Reithalle Valtinoni: Pinocchio

Karten für bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Fotos: Gela Megrelidze, Kulturkreis Gasteig

1.6. MONTAG


uMlAnd

19:00 benediktinerabtei Ottobeu­ ren Ottobeurer Konzerte. Junge Philharmonie Schwaben, Nora von Marschall (Harfe), Wolfgang Erber (Leitung). Glière: Harfenkonzert EsDur, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur

Vivaldi a Venezia und Barockensemble L’Accademia giocosa

20:00 hotel Armona Thiersee Tiroler Beethoven-Tage. Solisten der K&K Philharmoniker. Werke von Beethoven, Schostakowitsch & Reicha

Mi, 8. Juli 2015 19.30 Uhr

7.6. SONNTAG

Allerheiligen Hofkirche Residenz München

KOnzeRT

11:00 Residenz (Allerheiligen­hof­ kirche) Kammerseptett des Bayerischen Staatsorchesters. Bartók: Streichquartett Nr. 4 C-Dur Sz 91, Beethoven: Septett Es-Dur op. 20

Karten-VVK: MünchenTicket www.muenchenticket.de Tel. 0 89/ 54 81 81 81

18:00 Gasteig (Carl­Orff­Saal) Sinfonisches Blasorchester des MusikSOnSTIGeS bundes von Ober- und Niederbayern, Markus Theinert (Leitung). Werke von 15:00 hansa­haus Künstlergespräch. Rudin, Wagner, R. Strauss, Prokofjew, 150401_MS_Eigenanzeige_81x58mm_RZ.indd 1 Marlis Petersen (Sopran), Bernd Zeytz Sparke u. a. (Moderation) 19:30 Schloss nymphenburg (hu­ uMlAnd bertussaal) Nymphenburger Sommer. Mariam Batsashvili (Klavier). 11:00 Remise Schloss Fußberg Werke von Beethoven, Mozart & Liszt Kleines Sommerfestival Gauting. MuSIKTheATeR Sophie Pacini (Klavier), Clemens Gordon (Viola). Schumann: Märchen18:00 Prinzregententheater Mozart: bilder, Schubert: Arpeggione D 821, Die Entführung aus dem Serail. EnSchumann: Carnaval sembles des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Stephanie Mohr (Regie), 12:10 Kloster Fürstenfeld Oleg Ptashnikov (Leitung) Fürstenfelder Frühjahrsmatinee. Ruth Spitzenberger (Orgel). Werke von KIndeR & JuGend Froberger, Estendorffer, Muffat, Maichelbeck, Colb & Grünberger 15:00 Reithalle Valtinoni: Pinocchio. Stellario Fagone (Leitung) 19:00 Kloster Andechs Magistrale Musica. Gertrud Huber (ZiTIPP ther), Andrea Wittmann (Cembalo). Werke von Bach u. a.

10.6. MITTWOCH

19:00 Gasteig (Carl­Orff­Saal) Orient trifft Okzident. Münchner Percussion & String Ensemble, Adel Shalaby (Leitung). Werke von Miki, Yariv, Mostafa Modern, Piazzolla, Khairat, Morag & Hiller 30 Jahre Kulturkreis Gasteig: Zur Feier des Tages schlägt nicht nur das Percussion & String Ensemble auf, sondern auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.

20:30 Passionsspielhaus Thiersee Tiroler Beethoven-Tage: Abschlusskonzert. K&K Opernchor & Philharmoniker, Matthias Georg Kendlinger (Leitung). Beethoven: Ouvertüre aus der Ballettmusik „Die Geschöpfe des Prometheus“ op. 43 & Sinfonie Nr. 9 op. 125

8.6. MONTAG KOnzeRT

19:30 Residenz (herkulessaal) Evgeni Koroliov (Klavier). Bach: Englische Suite a-Moll BWV 807, Italienisches Konzert BWV 971 & 4 Kontrapunkte aus „Die Kunst der Fuge“, Schubert: Sonate A-Dur Weitere Infos siehe Tipp

Konzert­Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

9.6. DIENSTAG 01.04.15 09:15

KOnzeRT

19:00 bayerische Akademie der Schönen Künste aDevantgarde Festival. Elisabeth Kufferath (Viola & Violine), Thorsten Johanns (Klarinette), Mikael Rudolfsson (Posaune), Moritz Eggert (Klavier). Kurtág: Hommage à R. SCH., Sechs Stücke & Transkriptionen Machaut „Notre-Dame-Messe“, Gedizlioglu: Neues Werk (UA), Schmitt: Neues Werk (UA) u. a. 20:00 Circus Krone Sounds of Islands: Symphonic. Willy Astor (Gitarre), Münchner Rundfunkorchester, Christian Elsässer (Leitung) KIndeR & JuGend

17:00 Reithalle Valtinoni: Pinocchio. Kindersolisten und Kinderchor der Bayerischen Staatsoper, Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters, Axel Ranisch (Regie), Stellario Fagone (Leitung)

10.6. MITTWOCH KOnzeRT

19:00 Gasteig (Carl­Orff­Saal) Orient trifft Okzident. Münchner Percussion & String Ensemble, Adel Shalaby (Leitung). Werke von Miki, Yariv, Mostafa Modern, Piazzolla, Khairat, Morag & Hiller Weitere Infos siehe Tipp MuSIKTheATeR

18:00 bayerische Staatsoper Berg: Lulu. Marlis Petersen (Sopran), Dmitri Tcherniakov (Regie), Kirill Petrenko (Leitung) concerti 06.15 München 13


Klassikprogramm

Musik in Kirchen

18:30 St. Markus Eugene Lifschitz (Cello), Taras Yahshenko (Klavier). Werke von Schumann, Yachshenko u. a. 19:30 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) Residenz Gala-Konzert. Residenz-Solisten. Vivaldi: Konzert ,,La stravaganza“, Haydn: Quartett C-Dur op. 76/3 „Kaiserquartett“, Schubert: Streichquartett Nr. 14 d-Moll „Der Tod und das Mädchen“ Kinder & Jugend

17:00 Reithalle Valtinoni: Pinocchio. Kindersolisten und Kinderchor der Bayerischen Staatsoper, Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters, Axel Ranisch (Regie), Stellario Fagone (Leitung) Umland

19:30 Bürgerhaus Pullach Fischer: Charleys Tante. Kammeroper München

20:00 Residenz (Herkulessaal) Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Herbert Blomstedt (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 4, Nielsen: Sinfonie Nr. 5 20:30 Schwere Reiter datingORFEO. Catrin Kirchner (Mezzosopran), Johannes Öllinger (E-Gitarre). Werke von Dowland, Monteverdi, Purcell u. a. Kinder & Jugend

11:00 Reithalle Valtinoni: Pinocchio. Kindersolisten und Kinderchor der Bayerischen Staatsoper, Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters, Stellario Fagone (Leitung) Umland

20:00 Kurtheater Bad Wörishofen Fischer: Charleys Tante. Nabil Shehata (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie)

12.6. Freitag Konzert

11.6. Donnerstag

19:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Sinfonisches Blasorchester der Städtischen Sing- & Musikschule

Konzert

19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenaden. Residenz-Solisten 19:00 Schloss Nymphenburg (Hu­ bertussaal) Prima la musica, poi le parole. Opernstudio & Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters 20:00 Bayerische Akademie der Schönen Künste Nordlicht: Der Klang des Nordens. Antti Siirala (Klavier) u. a. 20:00 Prinzregententheater Stella Doufexis (Mezzosopran), Stephan Genz (Bariton), Münchener Kammerorchester, RIAS Kammerchor, Alexander Liebreich (Leitung). Dusapin: Disputatio, Duruflé: Requiem op. 9 u. a.

19:00 Schloss Nymphenburg (Hu­ bertussaal) Prima la musica, poi le parole. Opernstudio & Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchester 19:30 Schloss Nymphenburg (Jo­ hannissaal) Die Welt vor 125 Jahren. Para Chang, Heiko Stralendorff, Annika Hörster, Irina Shkolnikova & Kyoko Asaka (Klavier). Werke von Debussy, Brahms, Granados, Dvořák u. a. 20:00 Residenz (Herkulessaal) Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Herbert Blomstedt (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 4, Nielsen: Sinfonie Nr. 5

20:00 Gasteig (Phiharmonie) Carmina Burana meets Power. Susanne Langbein (Sopran), André Khamasmie (Tenor), Florian Götz (Bariton), Yudum Cetiner (Klavier), Jelena Stojkovic (Klavier), Jürgen Spitschka (Pauke), Kinderchor, Chor, PercussionEnsemble, Blechbläser-Ensemble & Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie, Mark Mast (Leitung) Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Ballett von Siegal. Bayerisches Staatsballett Musik in Kirchen

19:00 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) aDevantgarde Festival: Afrika 20:30 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) aDevantgarde Festival: Hildebrandlied. Dominik Wortig (Tenor), Timothy Sharp (Bariton), ensemble risonanze erranti, Ensemble Schwerpunkt, Peter Tilling (Leitung). Werke von Resch, Safaian & Strauch Umland

18:00 St. Gumbertus Ansbach Fränkischer Sommer. Händel: Samson. Sophia Brommer (Sopran), Franz Vitzthum (Countertenor), Andreas Post (Tenor), Martin Berner (Bariton), Kammerchor der Universität Erlangen-Nürnberg, Fränkische Philharmonie, Julian Christoph Tölle (Leitung) 18:30 MS Starnberg Residenz-Solisten. Werke von Vivaldi, Händel u. a. 19:00 Remise Schloss Fußberg Kleines Sommerfestival Gauting. Diogenes Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703, Streichquartette D-Dur D 46 & G-Dur D 887

CARMINA BURANA BUR U ANA MEETS POWER! PERCUSSION UNPLUGGED Freitag, 12. Juni 2015, 20.00 Uhr | München, Philharmonie im Gasteig 6. Orff-Tage g der Bayerischen y Philharmonie P ! Percussion P i Power! Ense bles und d Kammerorchester K mmeror h ste der Bayerisc B ischen Philharmonie Solisten, Chöre, Ensembles Bayerischen Mark Mast Dirigent g und Gesamtleitung g www.bayerische-philharmonie.de Karten: 64 / 59 / 49 / 39 / 32 / 24, ermäßigt äßi 50 % | Bayerische B i h Philharmonie Philh i | Telefon T l f 089 / 120 220 320 | www.muenchenticket.de

14 München concerti 06.15

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de


Jetzt Ti ck e t s sichern! Kloster Andechs Tel. (08152) 376-400 München Ticket Tel. (089) 54818181 und allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen Starnberg Tel. (08151) 29341 Buchhandlung Greiner

Astutuli

Musikalische Leitung: Christian von Gehren, Inszenierung: Marcus Everding, Bühne und Kostüme: Claudia Weinhart, Orchester der Carl Orff-Festspiele Andechs

Der Mond

Musikalische Leitung: Christian von Gehren, Inszenierung: Marcus Everding, Videodesign: Raphael Kurig, Thomas Mahnecke, Kostüme: Christine Gebhardt, Orchester der Andechser ORFF ®-Akademie des Münchner Rundfunkorchesters, Andechser Festspielchor, Kinderchor der Carl Orff-Volkschule Andechs

Kammerkonzerte Mit den Akademisten der Andechser ORFF ®-Akademie des Münchner Rundfunkorchesters

www.carl-orff-festspiele.de

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

concerti 06.15 München 15


KlassiKprogramm

13.6. SAMSTAG KOnzeRT

Wolfgang Amadeus Mozart La Betulia liberata Wiebke Puls, Sprecherin Orchester Jakobsplatz München

14.6.15 Judith

Sonntag 14. Juni 2015 19:30 Uhr Reithalle München,Heßstr. 132 Karten: München Ticket www.o-j-m.de

BÜ UN RGER TER H FÖH AUS RIN G

Klassik in Unterföhring Samstag, 13.06., 20 Uhr

CAROLYN BREUER: FOUR SEASONS OF LIFE

Foto: Lioba Schöneck

Jazz und Klassik einzigartig kombiniert zusammen mit dem Eidos Streichquartett Sonntag, 28.06., 19 Uhr

DER LIEBESTRANK

Literatur-Konzert mit 3-Gänge-Menü Erotische Texte und klassische Liebesarien aus den Opern Donizettis, Wagners uvm.

18:00 Gasteig (black box) aDevantgarde Festival: Ju[mb]le. Jugendensemble für Neue Musik Bayern. Werke von Bertelsmeier (UA), Ayres u. a. 18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel­ le) Residenz Serenaden 19:00 hMT München (Großer Kon­ zertsaal) Haydn: Nelson-Messe. Studierende HMT München, Michael Lachenmayr (Leitung) 19:30 Schloss nymphenburg (hu­ bertussaal) Nymphenburger Sommer. Hermès Quartett, Tristan Cornut (Violoncello). Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703 & Streichquintett op. post. 163 C-Dur D 956, Mozart: Streichquartett Nr. 14 G-Dur KV 387 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Winners & Masters Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Residenz (Max­Joseph­Saal) 6. Kammerkonzert des Symphonieorchesters des BR. Hindemith: Trompetensonate, Hornsonate, Posaunensonate & Basstubasonate, Speer: Sonate für Blechbläserquintett a-Moll, Frescobaldi: Canzona seconda, Gabrieli: Canzon septimi toni 20:30 Milla Club aDevantgarde Festival: Young Lions Reloaded MuSIKTheATeR

19:00 bayerische Staatsoper Bellini: Norma. Paolo Carignani (Leitung) 19:30 Residenz (Cuvilliés­Theater) Mozart: Così fan tutte (Premiere). Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Olivier Tambosi (Regie)

TIPP

Samstag, 04.07., 18 Uhr, Bürgerhaus-Vorplatz

OPEN-AIR-KONZERT FÜR DIE GANZE FAMILIE

Foto: Jerris Madison

Samstag, 18.07., 20 Uhr

DIANNE REEVES: BEAUTIFUL LIFE A World Star of Vocal Jazz Ausgezeichnet mit dem Grammy Award für das beste Jazz Vocal Album

Infos und Kartenvorverkauf: Münchner Str. 65 | 85774 Unterföhring Tel.: 089-950 81-506 | www.buergerhaus-unterfoehring.de Das Bürgerhaus verfügt über 120 kostenfreie Tiefgaragenplätze

16 München concerti 06.15

13.6. SAMSTAG

20:00 Gasteig (Kleiner Konzert­ saal) Winners & Masters. Byol Kang (Violine), Boris Kusnezow (Klavier). C. Schumann: Drei Violinromanzen, Brahms: Violinsonate G-Dur, Zabel: Fantasie, Schubert: Fantasie C-Dur Social Media-Pianist: Sucht Boris Kusnezow für einen Auftritt jemanden zum Noten-Blättern, fragt er auf Facebook nach – und bisher hat sich auch immer einer gefunden.

Karten für bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

Foto: Fabian Stürz

Mit Werken von Gershwin, Copland, Williams Symphonisches Ensemble München


Tanztheater

21:00 Reithalle Minutemade – Dancesoap. Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Die wöchentliche Dancesoap Musik in Kirchen

20:00 Bürgerhaus Unterföhring Four Seasons of Life. Hermann Breuer (Posaune & Klavier), Eidos Streichquartett u. a.

14.6. Sonntag Konzert

20:00 Emmauskirche Orgelmedi­ tation mit Texten bei Kerzenlicht Kinder & Jugend

14:30 Bayerische Staatsoper (Par­ kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert: Die Sara, die zum Circus will Umland

14:30 & 15:30 Big Box Kempten Kinderkonzert. Münchner Symphoniker. Dvořák: Aus der Neuen Welt 16:00 Benediktinerabtei Ottobeu­ ren Ottobeurer Konzerte: Der Blaue Kurfürst - Klassik für Kinder. Puppet Players, Friederike Heumann (Gambe), Axel Wolf (Laute), Robert Schröter (Cembalo) 19:00 Kloster Andechs Schäflarner Konzerte. Allan Bergius (Cello), Orchester der Schäftlarner Konzerte, Benno Forster (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1, Tschaikowsky: Rokokovariationen, Glasunow: Chant du ménestrel, Mozart: Sinfonie D-Dur KV 385

11:00 Casino am Nordbad Kammersolisten des Bayerischen Staatsorchesters. Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Janáček: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“, Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ 11:00 Münchner Künstlerhaus Philharmonisches Streichquartett München. Mozart: Streichquartett d-Moll KV 421, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 7 fis-Moll op. 108, Schumann: Streichquartett A-Dur op. 41 Nr. 3 11:00 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) Meisterklassenstudenten der HMT München. Werke von Mozart u. a. 18:00 Evangelische Akademie 6. Kammerkonzert des Symphonieorchesters des BR

18:00 Residenz (Herkulessaal) Benefizkonzert. Anna Gabler (Sopran), Cornelia Lanz (Alt), Matthew Grills (Tenor), Willi Schwinghammer (Bass), Bayerisches Ärzteorchester, Deutscher Ärztechor, Reinhard Steinberg (Leitung). Mendelssohn: Lauda Sion, Dvořák: Stabat Mater 18:30 Gasteig (Black Box) aDevantgarde Festival. Ensemble Schwerpunkt. Bhagwati: Dhvanivala (UA), Weiß: Radix (UA) u. a. 19:00 Gasteig (Phiharmonie) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bayerisches Landesjugendorchester, Daniel Harding (Leitung). Berlioz: Symphonie fantastique, Schönberg: Kammersinfonie Nr. 1 19:30 Reithalle Mozart: La Betulia Liberata KV 118. Solisten des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, Kammerchor der Universität Augsburg, Orchester Jakobsplatz München, Daniel Grossmann (Leitung) 19:30 Schloss Schleißheim Festkonzert. Residenz-Solisten Musiktheater

18:00 Kardinal-Döpfner-Haus Belle Époche. Thomas Kiechle (Trompete & Cornett), Wolfgang Kiechle (Klavier)

18:00 Residenz (Cuvilliés-Theater) Mozart: Così fan tutte. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Große Orchester 2015/2016 Die Welt zu Gast in München: 8 Konzerte mit Weltklasse-Orchestern im Abonnement

Cleveland

Paris

London

Caracas

Sonntag, 25. Oktober 2015

The Cleveland Orchestra

Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur Strauss Also sprach Zarathustra Radu Lupu · Franz Welser-Möst Mittwoch, 11. November 2015

Orchestre de Paris

London Philharmonic Orchestra Mozart Klarinettenkonzert Tschaikowsky Symphonie Nr. 5 Sabine Meyer · Jaime Martín

Dresden

Strawinsky Petruschka Strawinsky Le Sacre du Printemps Gustavo Dudamel

Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 Dvorˇák Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ Nobu Tsujii · Michael Sanderling

Montag, 15. Februar 2016

Dienstag, 19. April 2016

Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela

Weber Ouvertüre zu „Der Freischütz“ Dvorˇák Cellokonzert Beethoven Symphonie Nr. 7 Daniel Müller-Schott Christoph Eschenbach

Alle Konzerte um 20 Uhr in der Philharmonie

tickets

089 - 93 60 93

Boston

Zürich

Sonntag, 6. März 2016

National Symphony Orchestra Washington

Saint-Saëns Cellokonzert Nr. 1 Berlioz Symphonie fantastique Sol Gabetta · Paavo Järvi Mittwoch, 16. Dezember 2015

Washington

Donnerstag, 21. Januar 2016

www.muenchenmusik.de

Dresdner Philharmonie

Tonhalle-Orchester Zürich

Brahms Violinkonzert Dvorˇák Symphonie Nr. 8 Lisa Batiashvili · Lionel Bringuier Sonntag, 8. Mai 2016

Boston Symphony Orchestra

Tschaikowsky Auszüge aus „Eugen Onegin“ Debussy La Mer · Ravel La Valse Kristine Opolais · Andris Nelsons

münchenmusik

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

concerti 06.15 München 17


KlassiKprogramm

15.6. MONTAG KOnzeRT

19:30 Steinway­haus (Rubinstein­ saal) Schülerkonzert

18.6. DONNERSTAG

20:00 Gasteig (Phiharmonie) Evelyn Herlitzius (Sopran), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Daniel Harding (Leitung). Wagner: Vorspiel und Karfreitagszauber aus „Parsifal“, Schönberg: Erwartung, Brahms: Sinfonie Nr. 1 Rasanter Aufstieg, Krise, Comeback, Totalverrisse: Daniel Harding ist gerade mal 39, doch die Aufs und Abs in seiner Karriere reichen schon für ein ganzes Künstlerleben. TAnzTheATeR

15:00 & 19:30 bayerische Staats­ oper Cranko: Onegin

20:00 Gasteig (Carl­Orff­Saal) aDevantgarde Festival: Spinnen! Polizeiorchester Bayern, Johann Mösenbichler (Leitung) 20:00 Gasteig (Phiharmonie) Bruckner: Sinfonie Nr. 8. Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung) 20:00 Olympiahalle Horner: Titanic. Tschechisches Nationales Symphonieorchester, Justin Freer (Leitung) MuSIKTheATeR

19:00 bayerische Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte KIndeR & JuGend

11:00 bayerische Staatsoper (Par­ kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert: Die Sara, die zum Circus will

16.6. DIENSTAG

MuSIK In KIRChen

20:15 Sankt laurentius MonteverdiChor München, Konrad von Abel (Leitung). Werke von Schütz u. a.

18.6. DONNERSTAG KOnzeRT

19:00 Residenz (hofkapelle) Residenz Serenaden. Residenz-Solisten 19:30 Schloss nymphenburg Nymphenburger Sommer: Die Singphoniker (ausverkauft) 20:00 Gasteig (Phiharmonie) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Daniel Harding (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp MuSIKTheATeR

19:00 Residenz (Cuvilliés­Theater) Rossini: Le Comte Ory. Opernstudio der Bayerischen Staatsoper KIndeR & JuGend

11:00 bayerische Staatsoper (Par­ kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert: Die Sara, die zum Circus will.

MuSIK In KIRChen

KOnzeRT

uMlAnd

16:00 St. Michael Jesuiten Kirche Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang“. Solisten, Chor & Orchester St. Michael, Frank Höndgen (Leitung)

20:00 Gasteig (Phiharmonie) Bruckner: Sinfonie Nr. 8. Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung)

19:00 Schloss elmau Femmes – Frauenfiguren. Christiane Karg (Sopran), Gerold Huber (Klavier). Werke von Schubert, Brahms, Strauss & Saint-Saëns

19:00 Kirche St. Cäcilia Cillis Gospelchor, Brian Hamilton (Leitung) 19:30 Kreuzkirche Münchner Oratorienchor, André Gold (Leitung). Werke von Brahms, Liszt, Sibelius, Grieg u. a. KIndeR & JuGend

16:00 himmelfahrtskirche Sendling Orgelkonzert für Kinder uMlAnd

11:00 Remise Schloss Fußberg Kleines Sommerfestival Gauting. Florian Prey (Bariton & Lesung), Wolfgang Leibnitz (Klavier) 12:10 Kloster Fürstenfeld Kirsten Ruhwandl (Orgel) 17:00 St. Korbinian unterhaching Benefiz-Abend 19:00 bürgerhaus unterschleißheim (Festsaal) Guitar Gala Night. Amadeus Guitar Duo, Duo Gruber & Maklar. Werke von Purcell, Händel, Bach u. a. 19:00 Remise Schloss Fußberg Kleines Sommerfestival Gauting. Ricardo Volkert (Gesang & Gitarre), Jost Hecker (Violoncello) 19:30 Mariä himmelfahrt Prien Haydn: Missa in tempore belli Hob. XXII: 9 C-Dur. Chorgemeinschaft Prien 18 München concerti 06.15

MuSIKTheATeR

19:00 bayerische Staatsoper Bellini: Norma. Jürgen Rose (Regie) 19:30 Residenz (Cuvilliés­Theater) Mozart: Così fan tutte. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

17.6. MITTWOCH KOnzeRT

19.6. FREITAG KOnzeRT

10:00 & 12:00 Funkhaus (Studio 1) Klassik zum Staunen

TIPP

19:30 Piano­Fischer Zwei Klaviere +. Eleonora Turkenich, Olga Kigel, Para Chang & Heiko Stralendorff (Klavier), Julia Cortis (Lesung). Werke von SaintSaëns, Rachmaninow & Rubinstein 19:30 Schloss nymphenburg (hu­ bertussaal) Nymphenburger Sommer. Stuttgarter Kammerorchester, Julian Steckel (Violoncello). Werke von Bach & C. P. E. Bach Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Gasteig (Phiharmonie) Bruckner: Sinfonie Nr. 8. Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung) MuSIKTheATeR

19:00 bayerische Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte 19:30 Residenz (Cuvilliés­Theater) Mozart: Così fan tutte. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

17.6. MITTWOCH

19:30 Schloss nymphenburg (hubertussaal) Nymphenburger Sommer. Stuttgarter Kammerorchester, Julian Steckel (Violoncello). Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 6, C. P. E. Bach: Cellokonzert a-Moll, Hamburger Sinfonie Nr. 2 & Cellokonzert A-Dur Olympia-Träume: Einst hatte Julian Steckel als Leichtathlet bei den Olympischen Spielen (auf-)laufen wollen – stattdessen lässt er sich heute auf der Konzertbühne feiern.

Konzert­Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

Fotos: Julian Hargreaves, Giorgia Bertazzi

TIPP


19:30 Schloss Schleißheim Festkonzert. Residenz-Solisten

18:00 & 19:30 Residenz (Hofkapel­ le) Residenz Serenaden

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) 25 Jahre Essener Gitarrenduo

20:00 Gasteig (Phiharmonie) Evelyn Herlitzius (Sopran), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Daniel Harding (Leitung). Werke von Wagner, Schönberg & Brahms

19:00 Freies Musikzentrum Bossa Ensemble

20:00 Schloss Nymphenburg (Jo­ hannissaal) Angelika Huber (Sopran), Kilian Sprau (Klavier). Lieder von Dvořák, Brahms & Jenner

Musiktheater

19:30 Residenz (Cuvilliés-Theater) Mozart: Così fan tutte. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz 19:30 Pasinger Fabrik Dvořák: Rusalka (Premiere). Julia Dippel (Regie), Andreas P. Heinzmann (Leitung) Tanztheater

19:30 Bayerische Staatsoper Forsythe: Artifact II/Limón: The Exiles/Kylián: Zugvögel. Bayerisches Staatsballett

19:00 Schloss Nymphenburg (Hu­ bertussaal) Vivaldi: Die vier Jahreszeiten. Martin Osiak (Violine), Ensemble 1756, Konstantin Hiller (Leitung) 19:00 Schloss Schleißheim Verdi Gala. Dorothee Koch (Sopran), Anton Klotzner (Tenor), Adam Kim (Bariton), Stellario Fagone (Leitung)

Musiktheater

19:00 Bayerische Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte 19:30 Pasinger Fabrik Dvořák: Rusalka. Andreas P. Heinzmann (Leitung)

19:30 Seidlvilla Vielfalt der (Post-) Moderne. Werke von Tailleferre, ElDabh, Prokofjew, Piazolla u. a.

19:30 Residenz (Cuvilliés-Theater) Mozart: Così fan tutte. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz

20:00 Gasteig (Black Box) Zeitsprung 27 - Minas Borboudakis. Mathis Lachenmayr (Schlagzeug), Oliver Klenk (Klarinette), Ensemble Zeitsprung, Markus Elsner (Leitung)

Tanztheater

21:00 Muffatwerk Minutemade – Dancesoap. Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Kinder & Jugend

11:00 Bayerische Staatsoper (Par­ kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert: Die Sara, die zum Circus will Umland

18:30 Studienkirche St. Michael Pas­ sau Festspiele Europäische Wochen Passau. Philharmonie Pilsen, Caspar Richter (Leitung). Liszt: Prometheus, Brahms: Sinfonie Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 19:00 Kloster Andechs Carl Orff Festpiele Andechs. Christian von Gehren (Leitung), Marcus Everding (Regie). Orff: Astutuli - Eine bairische Komödi (Premiere) 19:30 Gut Immling (Festivalhaus) Opernfestival Gut Immling. Puccini: Tosca. Münchner Symphoniker 20:30 Kloster St. Gallen (Kloster­ hof) St. Galler Festspiele. Verdi: I due Foscari (Premiere). Attilio Tomasello (Leitung), Carlos Wagner (Regie) 21:00 St. Lorenz Nürnberg Musica Sacra International: Bach – JohannesPassion BWV 245. Maximilian Schmitt (Evangelist), Concerto Köln, Chor des Bayerischen Rundfunks, Peter Dijkstra (Leitung)

20.6. Samstag Konzert

13:30 Gasteig (Phiharmonie) Öffentliche Generalprobe. Münchner Philharmoniker 14:00 & 16:00 Funkhaus (Studio 1) Klassik zum Staunen. Laura Herold (Klavier), Elea Nick (Violine), Münchner Rundfunkorchester, Johannes Rieger (Leitung). Werke von Grieg & Wieniawski Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

concerti 06.15 München 19


Klassikprogramm

Musik in Kirchen

11:30 St. Margaret Andreas Götz (Orgel) 19:00 Emmauskirche Rossini: Petite Messe Solennelle. Münchner Konzertchor, Benedikt Haag (Leitung) 20:00 Himmelfahrtskirche Sendling Cantionale. Seraphin-Ensemble München, Chor der Christuskirche, Kantorei der Michaelskirche Ottobrunn u. a. 20:00 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) Judith Spiesser (Sopran), Kammerorchester Die Zarge, Bernhard Tluck (Leitung). Bach: Hochzeitskantate, Bruckner: Adagio, Nielsen: Suite op. 1, Haydn: Sinfonie Nr. 60, Offenbach: Arie der Olympia 20:00 St. Maximilian MaxChor München, Lorenz Fehenberger (Tenor), Werner Rollenmüller (Bass), Orchester „Neue schwäbische Sinfonie“, Gerald Häußler (Leitung). Puccini: Messa di Gloria, Schubert: Sinfonie Nr. 8 h-Moll

Sonntag

21.6.

Prinzregententheater 20 Uhr

2015

Sunhae Im, Sopran

Werke von Rameau, A. Scarlatti, Couperin, Corelli u. a.

Saison 15/16 Jetzt Abo oder Karten sichern! Wassermusiken Werke von Händel, Telemann u.a. Barocke Weihnacht Werke von Corelli, Biber, Locatelli, u.a. Bach – Johannes-Passion mit der Gächinger Kantorei Telemann – Virtuose Konzerte & Orchesterwerke

Abo und Karten Tel 089 38 38 46 20 www.winderstein.de 20 München concerti 06.15

15:00 Bayerische Staatsoper (Par­ kett, Garderobe) Sitzkissenkonzert: Die Sara, die zum Circus will Umland

Akademie für Alte Musik Berlin OrpheusKantaten 23.10.2015 15.12.2015 25.03. 2016 05.06.2016

Kinder & Jugend

15:30 Kloster Andechs Marino: Die kleine Hexe. Ventus Quintett 15:30 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. Emma Moore, Alexandra Flood & Laura Verena Incko (Sopran), Sung Min Song (Tenor). Lieder von Strauss 18:00 Schloss Leitheim Leitheimer Schloßkonzerte. Goldmund Quartett (ausverkauft) 19:00 Gut Immling (Festivalhaus) Opernfestival Gut Immling: The Beatles 19:00 Kloster Andechs Carl Orff Festpiele Andechs. Orff: Astutuli 19:30 Benediktinerabtei Ottobeuren Ottobeurer Konzerte. Kibardin-Quartett. Piazolla: Die vier Jahreszeiten u. a. 19:30 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. Angelika Kirchschlager (Mezzosopran), Julius Drake (Klavier). Lieder von Strauss u. a. 19:30 Sankt Kastulus Moosburg MonteverdiChor München. Werke von Schütz, Bach, Brahms, Distler u. a. 20:00 Bürgerhaus Eching David Frühwirth (Violine), Wen Xiao Zheng (Viola), Wen-Sinn Yang (Violoncello). Werke von Beethoven, Händel u. a. 20:00 St. Lorenz Nürnberg Musica Sacra International. Bruckner: Sinfonie Nr. 9 & Te Deum

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47


20:30 Kloster St. Gallen (Kloster­ hof) St. Galler Festspiele. Verdi: I due Foscari. Attilio Tomasello (Leitung) 22:30 St. Sebald Nürnberg Musica Sacra International. Werke von Schütz, Scelsi & Mahler

20:00 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) Marie Luise Modersohn (Oboe), Bach Collegium München, Florian Sonnleitner (Violine & Leitung). Werke von Händel u. a.

15:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Künstlergespräch. Angelika Kirchschlager & Brigitte Fassbaender (Mezzosopran)

Musiktheater

16:00 Kloster Andechs Carl Orff Festpiele Andechs. Orff: Astutuli

17:00 Bayerische Staatsoper Bellini: Norma

21.6. Sonntag Konzert

11:00 Gasteig (Phiharmonie) JeanYves Thibaudet (Klavier), Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 3, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Debussy: La Mer 19:30 Schloss Nymphenburg Nymphenburger Sommer. Trio Rafale

19:00 Residenz (Cuvilliés-Theater) Rossini: Le Comte Ory Musik in Kirchen

18:00 St. Markus Cantio-Finale 20:00 St. Michael Berg am Laim MonteverdiChor München Sonstiges

20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Svein Amund Skara (Klavier). Beethoven: Sonaten c-Moll op. 13 „Pathétique“ & f-Moll op. 57 „Appasionata“, Beethoven/Liszt: Sinfonie Nr. 5 20:00 Prinzregententheater Orpheus Kantaten. Sunhae Im (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin. Scarlatti: L‘Orfeo, Rameau: Orphée, Corelli: Sonata da chiesa op. 3, 5 d-Moll, Scarlatti: Concerto per flauto dolce a-Moll, Stradella: Sinfonia d-Moll, Couperin: Premier Concert Royal G-Dur & Sonate en Quatuor „La Sultanne“

11:00 Bayerische Staatsoper Premierenmatinee

17:00 Kathedrale St. Gallen St. Galler Festspiele: L‘Organo a Venezia. Willibald Guggenmos (Orgel) 19:00 Gemeindezentrum Iffeldorf Bruno Ganz (Sprecher), Kirill Gerstein (Klavier). Liszt: Etudes d‘exécution transcendante, Strauss: Enoch Arden 19:00 Olympia-Eissport-Zentrum Garmisch-Partenkirchen Richard Strauss Festival. Staatskapelle Weimar, Liza Ferschtman (Violine), Kazuki Yamada (Leitung). Werke von Strauss

22.6. Montag

Umland

11:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. Anja-Nina Bahrmann (Sopran), Dieter Paier (Klavier). Lieder von Strauss 12:10 Kloster Fürstenfeld Fürstenfelder Frühjahrsmatinee. Regina Schnell & Christoph Hauser (Orgel) 14:00 Gut Immling (Festivalhaus) Opernfestival Gut Immling. Rossini: Aschenputtel. Kinder-Festivalchor

Konzert

20:00 Gasteig (Phiharmonie) JeanYves Thibaudet (Klavier), Münchner Philharmoniker, Semyon Bychkov (Leitung). Werke von Brahms, Ravel & Debussy Musiktheater

19:30 Residenz (Cuvilliés-Theater) Mozart: Così fan tutte

2./3.7.15 · 20 Uhr · Brunnenhof SA · 11.7.15 · 19.30 Uhr Schloss Nymphenburg

Jedermann

Freie Bühne Salzburg „The Princess of Accordion“ – mit Christine Neubauer bekannt aus „Night of the Proms“ als „Buhlschaft“

Ksenija Sidorova

6./7.7.15 · 20 Uhr · Philharmonie

FR · 17.7.15 · 19.30 Uhr Schloss Nymphenburg

Martin Grubinger

Münchner Streichquartett & Martin Stadtfeld

Brazilian Salsa Night The Percussive Planet Ensemble FR · 10.7.15 20 Uhr Brunnenhof

Blechschaden

Schubert: Quartettsatz c-moll D 703 Beethoven: Quartett F-Dur op. 59/1 Dvorˇák: Klavierquintett A-Dur op. 81

4.-16.8.15 · Prinzregententheater

RASTA THOMAS'

Präsentiert

STARRING BAD BOYS OF DANCE

Leitung: Bob Ross

tickets

089 - 93 60 93

von

www.muenchenmusik.de

münchenmusik

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

concerti 06.15 München 21


Klassikprogramm

20:00 St. Sebald Nürnberg Musica Sacra International: Tod und Verklärung. Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung) 21:00 Kathedrale St. Gallen St. Galler Festspiele. Lunn: Schweigerose (Premiere). Jonathan Lunn (Choreographie) 22:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Klassik Kabarett. Bidla Buh

25.6. Donnerstag Konzert

19:00 Residenz (Hofkapelle) Residenz Serenaden. Residenz-Solisten 19:30 Schloss Nymphenburg (Hu­ bertussaal) Nymphenburger Sommer. Juilliard String Quartet Weitere Infos siehe Tipp 19:00 Gasteig (Carl-Orff-Saal) Forceful Feelings Umland

10:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Gesangs-Meisterkurs Christa Ludwig 15:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Gesprächskonzert 19:00 Schwurgerichtssaal 600 Nürnberg Musica Sacra International: Menschlichkeit. Letizia Renzini (Electronics), Capella de la Torre, Stefan Ark Nitsche & Folkert Uhde (Texte) 19:30 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. The King‘s Singers

23.6. Dienstag Konzert

19:30 Steinway-Haus (Rubinstein­ saal) Sängerpodium 20:00 Residenz (Herkulessaal) Valentin Radutiu (Cello), Prague Philharmonia, Israel Yinon (Leitung). Mozart: Sinfonie A-Dur KV 201, Dvořák: Cellokonzert, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 Musiktheater

19:30 Residenz (Cuvilliés-Theater) Mozart: Così fan tutte Musik in Kirchen

19:00 Heilig-Geist Kirche Benefizkonzert. Kantatenchor München Umland

10:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Gesangs-Meisterkurs Christa Ludwig 22 München concerti 06.15

19:00 St. Laurenzen St. Gallen St. Galler Festspiele. Venezia 1625, Maurice Steger (Blockflöte & Leitung)

20:00 Circus Krone Sounds of Cinema. Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Leitung)

19:30 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. Herbert Schuch Trio. Strauss: Klaviertrio Nr. 1, Beethoven: Klaviertrio B-Dur

20:00 Residenz (Herkulessaal) Christiane Karg (Sopran), Matthias Goerne (Bariton), Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Haydn: Sinfonie e-Moll Hob. I:44, Brahms: Ein deutsches Requiem

19:30 Studienkirche St. Michael Pas­ sau Festspiele Europäische Wochen Passau. Staatskapelle Weimar, Kazuki Yamada (Leitung). Werke von Beethoven, Liszt, Matthus & R. Strauss 20:00 Bürgerhaus Pullach Juilliard String Quartet 20:00 St. Lorenz Nürnberg Musica Sacra International: Verklärte Nacht. Bundesjugendballett 20:30 Kloster St. Gallen St. Galler Festspiele. Verdi: I due Foscari

24.6. Mittwoch Konzert

20:00 Residenz (Cuvilliés-Theater) Munich Opera Horns & friends Umland

10:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Gesangs-Meisterkurs Christa Ludwig 10:30 Richard-Strauss-Institut Gar­ misch-Partenkirchen Richard Strauss Festival: Workshop für Kinder 19:00 Schloss Elmau William Youn (Klavier). Werke von Mozart 19:30 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. François Leleux (Oboe), Münchener Kammerorchester, Clemens Schuldt (Leitung). Werke von Schreker & Strauss

Musiktheater

19:30 Residenz (Cuvilliés-Theater) Mozart: Così fan tutte. Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz Musik in Kirchen

20:00 Christuskirche Neuhausen Mendelssohn: Paulus. Chöre der HMT München, Münchner Symphoniker, Elisabeth Löffler & Thomas Hefele (Leitung) Kinder & Jugend

18:00 Residenz (Allerheiligen-Hof­ kirche) Schubertiade Umland

10:30 Richard-Strauss-Institut Gar­ misch-Partenkirchen Richard Strauss Festival: Workshop für Kinder 11:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Abschlußkonzert Gesangs-Meisterkurs 15:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Musik im Gespräch 19:30 Olympia-Eissport-Zentrum Garmisch-Partenkirchen Richard Strauss Festival: Der Rosenkavalier 19:30 Pfarrkirche St. Michael Passau Festspiele Europäische Wochen Passau. Till Fellner (Klavier)

Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de

Foto: Steve J. Sherman

Tanztheater


MuSIKTheATeR

TIPP

KOnzeRT

19:30 Residenz (Cuvilliés­Theater) Mozart: Così fan tutte

18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel­ le) Residenz Serenaden

20:00 Alte Kongresshalle Münchner Opernfestspiele. Ruders: Selma Jezková. Oksana Lyniv (Leitung) 25.6. DONNERSTAG

19:30 Schloss nymphenburg (hubertussaal) Nymphenburger Sommer. Juilliard String Quartet. Haydn: Streichuartett G-Dur op. 33 Nr. 5, Berg: Streichquartett op. 3, Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ Gemeinsam auf der Bühne, doch zusammen reisen muss nicht sein: Wer so intensiv arbeitet wie die „Juilliarders“ braucht Zeit für sich. 21:00 Kathedrale St. Gallen St. Galler Festspiele. Lunn: Schweigerose. Jonathan Lunn (Choreographie) 21:00 St. egidien nürnberg Musica Sacra International: Über Wunden. Concerto Köln

26.6. FREITAG KOnzeRT

20:00 Residenz (herkulessaal) Christiane Karg (Sopran), Matthias Goerne (Bariton), Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Haydn: Sinfonie e-Moll Hob. I:44, Brahms: Ein deutsches Requiem 20:00 Steinway­haus Carolin Danner (Klavier). Werke von Beethoven u. a.

27.6. SAMSTAG

19:30 Pasinger Fabrik Dvořák: Rusalka. Andreas P. Heinzmann (Leitung)

MuSIK In KIRChen

20:00 Residenz (Allerheiligen­hof­ kirche) Arcanto-Quartett uMlAnd

11:00 Kongresshaus Garmisch­Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Kinderkonzert 15:00 Kongresshaus Garmisch­Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival: Musik im Gespräch 18:00 & 20:30 Tafelhalle nürnberg Musica Sacra International: Sounds & Clouds. Letizia Renzini (Remix), Jeremias Schwarzer (Blöckflöte & Leitung). Werke von Vivaldi & Hosokawa

19:00 Schloss Schleißheim Vivaldi: Die vier Jahreszeiten. Ensemble 1756 19:30 Schloss nymphenburg (hu­ bertussaal) Nymphenburger Sommer. Neo Barock. Werke von Hoffmeister, Mozart & Beethoven 20:00 Freies Musikzentrum Lucy Jarnach (Klavier) 20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Florian Meierott (Violine). Bach: Sonaten & Partiten 20:00 Königsplatz Gipfeltreffen Der Stars. Anna Netrebko (Sopran), Jonas Kaufmann (Tenor), Dmitri Hvorostovsky (Bariton), Elena Zhidkova (Mezzosopran), Ildar Abdrazakov (Bass) MuSIKTheATeR

19:30 Pasinger Fabrik Dvořák: Rusalka. Andreas P. Heinzmann (Leitung)

18:30 MS Starnberg Königliche Wassermusik. Residenz-Solisten

19:30 Residenz (Cuvilliés­Theater) Mozart: Così fan tutte

19:00 Kloster Andechs Carl Orff Festpiele Andechs. Orff: Astutuli

20:00 Alte Kongresshalle Münchner Opernfestspiele. Ruders: Selma Jezková. Oksana Lyniv (Leitung)

19:00 St. laurenzen St. Galler Festspiele: Musica a San Marco. La Venexiana, Claudio Cavina (Leitung) 19:30 Olympia­eissport­zentrum Richard Strauss Festival. Soile Isokoski (Sopran), Nationales Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, Alexander Liebreich (Leitung) 20:30 Kloster St. Gallen (Kloster­ hof) St. Galler Festspiele. Verdi: I due Foscari. Attilio Tomasello (Leitung)

9:45 bayerische Staatsoper Münchner Opernfestspiele. Ein Probentag mit dem Bayerischen Staatsballett 21:00 Reithalle Minutemade – Dancesoap MuSIK In KIRChen

17:00 heilig­Geist Kirche Münchner Madrigalchor

DMITRI HVOROSTOVSKY Fotos: Gregor Hohenberg, Dario Acosta, Pavel Antonov, Joern Kipping, Julia Borodina

ANNA NETREBKO JONAS K AUFMANN

TAnzTheATeR

27. JUNI 2015 • KÖNIGSPL ATZ

MÜNCHEN

Tickets unter www.myticket.de•www.Ticketmaster.de•089-49 00 94 49 (Mo-Fr:10-17 Uhr) sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Karten für bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47

concerti 06.15 München 23


Klassikprogramm

19:30 St. Stephan Sendling SaxQuartett. Werke von Piazzolla u. a. Umland

10:30 Richard-Strauss-Institut Gar­ misch-Partenkirchen Richard Strauss Festival: Workshop für Kinder 11:00 Kongresshaus Garmisch-Par­ tenkirchen Richard Strauss Festival. Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Werke von Strauss & Brahms 11:00 Michael-Ende-Kurpark Gar­ misch-Partenkirchen Richard Strauss Festival: Abschluss-Fest 17:00 Augustiner Chorherrenstift Gelius Trio 19:00 Gut Immling Opernfestival Gut Immling. Puccini: Tosca 19:00 Kloster Andechs Carl Orff Festpiele Andechs. Orff: Astutuli 19:00 Schloss Elmau Schubert Woche. Dorottya Láng (Mezzosopran) 19:30 Benediktinerabtei Ottobeuren Ottobeurer Konzerte. Andrej Bielow (Violine), Adrian Brendel (Violoncello), Benjamin Moser (Klavier). Dvořák: Klaviertrio f-Moll, Martinů: Duo, Smetana: Klaviertrio g-Moll 19:30 Frauenkirche Nürnberg Musica Sacra International: IONacht. Ensemble Continuum. Werke von Bach, Händel, Pachelbel u. a. 19:30 Gymnasium Tegernsee Sandra Urba (Klavier) 20:30 Kloster St. Gallen (Kloster­ hof) St. Galler Festspiele. Verdi: I due Foscari. Attilio Tomasello (Leitung) 21:30 Atrium ZF Friedrichshafen AG Festspiele Europäische Wochen Passau. Kai Schumacher (Klavier)

19:00 HMT München (Großer Kon­ zertsaal) Almuth Siegel (Violine), Symphonieorchester der Studienstiftung des deutschen Volkes München, Ingolf Turban (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Elgar: Wand of Youth Suite Nr. 1, Delius: Florida Suite, Humperdinck: Maurische Rhapsodie 19:30 Schloss Nymphenburg Festkonzert. Residenz-Solisten 20:00 Gasteig (Phiharmonie) Bobby McFerrin (Vokalist), Chick Corea (Klavier) 20:00 LMU (Aula) Fedele Antonicelli (Klavier), Sinfonietta Sinfonieorchester, Hartmut Zöbeley (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu Tannhäuser, Beethoven Klavierkonzert Nr. 5, Brahms: Sinfonie Nr. 4 Musiktheater

18:00 Alte Kongresshalle Münchner Opernfestspiele. Ruders: Selma Jezková. Oksana Lyniv (Leitung) 18:00 Bayerische Staatsoper Münchner Opernfestspiele. Debussy: Pelléas et Mélisande (Premiere) 19:30 Pasinger Fabrik Dvořák: Rusalka. Andreas P. Heinzmann (Leitung) Kinder & Jugend

16:00 Erlöserkirche Schwabing Riegler: König David. Kinderchor der Erlöserkirche 16:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Kinderkonzert. Schüler des Münchener Musikseminars Sonstiges

11:00 Bayerische Staatsoper Münchner Opernfestspiele. Premierenmatinee Umland

Konzert

11:00 Rauchalm Frasdorf Mitglieder der Münchner Philharmoniker. Haydn: Streichquartett g-Moll „Reiterquartett“, Brahms: Streichquartett Nr. 1

11:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Münchner Klavierpodium: Abschlusskonzert

12:10 Kloster Fürstenfeld Fürstenfelder Frühjahrsmatinee. Stefanie Probst (Blockflöte), Simon Probst (Orgel)

11:00 Münchner Stadtmuseum Atembogen. Villa-Lobos: Bachianas Brasileiras Nr. 6, Ravel: Streichquartett F-Dur, Lachner: Nonett F-Dur

14:00 Schmiedalm Frasdorf Auf da Oim. Philharmonisches Streichquartett München

28.6. Sonntag

18:00 Pasinger Fabrik Isabella Selder (Gitarre). Werke von Bachs, Sors, Arnold & Britten 18:00 Residenz (Max-Joseph-Saal) Solisten und Orchester des Staats­ theaters am Gärtnerplatz, Marco Comin (Leitung). Werke von Vivaldi u. a. 19:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Schülerkonzert 24 München concerti 06.15

15:00 Benediktinerabtei (Basilika) Ottobeurer Konzerte. Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 8 h-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 16:00 Kloster Andechs Carl Orff Festpiele Andechs. Orff: Astutuli 17:00 Schmiedalm Frasdorf Auf da Oim. Mitglieder der Münchner Philharmoniker

19:00 Bürgerhaus Unterföhring Der Liebestrank – Konzert mit Dinner 19:00 Bürgerhaus Unterschleißheim (Festsaal) Odeon-Jugendsinfonieorchester, Julio Doggenweiler Fernández (Leitung). Glinka: Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 19:00 Kloster St. Gallen (Stiftsbib­ liothek) St. Galler Festspiele. Johannes Pramsohler (Barockvioline), Philippe Grisvard (Cembalo) 19:00 Studienkirche St. Michael Passau Festspiele Europäische Wochen Passau. Edita Gruberová (Sopran), Peter Valentovic (Klavier) 20:00 St. Sebald Nürnberg Musica Sacra International. Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Leitung)

29.6. Montag Konzert

19:30 Steinway-Haus KontrabassschülerInnen von Christine Hoock Musiktheater

19:00 Bayerische Staatsoper Münchner Opernfestspiele. Bellini: Norma Umland

19:00 Schloss Elmau Schubert Woche: Oliver Schnyder Trio 21:00 Kathedrale St. Gallen St. Galler Festspiele. Lunn: Schweigerose. Jonathan Lunn (Choreographie)

30.6. Dienstag Konzert

20:00 Prinzregententheater Münchner Opernfestspiele. Pavol Breslik (Tenor), Amir Katz (Klavier) 20:00 Residenz (Brunnenhof) Russian String Orchestra, Misha Rachlevsky (Leitung). Werke von Vivaldi u. a. Umland

19:00 Schloss Elmau Schubert Woche: Kuss Quartett, Nicolas Altstaedt (Cello). Werke von Schubert 19:00 St. Laurenzen St. Gallen St. Galler Festspiele. Capella Gabetta, Andrès Gabetta (Violine & Leitung). Werke von Vivaldi, Ragazzi & Biber 19:30 Stadttheater Ingolstadt (Fest­ saal) Audi Sommerkonzerte: Eröffnungskonzert. Sergey Khachatryan (Violine), San Francisco Symphony Youth Orchestra, Donato Cabrera (Leitung). Bruch: Violinkonzert Nr. 1, Berlioz: Symphonie fantastique

Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47


festiVAls In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Paul Flanagan

Ein Anwesen wie gemacht für ein Festival: das Landgut La Foce in der Toskana

24_toskana magische begegnungen im sehnsuchtsland Die Incontri in Terra di Siena vereinen in der Toskana Agrikultur mit Hochkultur 26_colmar französisch-deutsche freundschaft nach noten Festival International de Colmar: Tradition und Kontinuität 28_braunschweig soli deo Gloria oder ein leben für die kunst Wie Graf Günther von der Schulenburg die Klassikstars ins Braunschweiger Land lockt 29_zürich Von Geld, macht und liebe im schweizer finanzzentrum Klares Profil bei den Festspielen Zürich 30_bad arolsen auf zu neuen musikalischen ufern Arolser Barock-Festspiele: Zahlreiche Debüts zum Jubiläum 30_kissingen Grenzen überwunden Seit 1986 lockt der Kissinger Sommer auch Kulturtouristen in das Bayerische Staatsbad 31_zwickau schwimmende lichter auf dem schwanenteich Schumannfest Zwickau Juni 2015 concerti   23


FEStiValGUidE

Sonnenlicht, sanfte Hügel und Zypressen: der Deutschen liebstes Bild von der Toskana

magische begegnungen im sehnsuchtsland

N

irgends besitzt die Toskana eine erregendere Schönheit als hier im Süden der Sehnsuchtsregion der Deutschen. Mit Montepulciano und Montalcino finden sich hier die legendären Orte guten Weins; dank der reichen Palette regionaler Spitzenprodukte lässt sich speisen wie Gott in Italien – und das OrciaTal sowie die karstige Landschaft der Crete-Hügel betören das Auge. Günstig gelegen an der Via Francigena und Via Cassia nach Rom machten Pilger wie Kaufleute hier jahrhundertelang Halt und brachten bescheidenen Wohlstand. 24  concerti Juni 2015

Wo heute der Individualtourismus blüht wie kaum sonst im krisengebeutelten Stiefelstaat, herrschte vor 100 Jahren freilich nichts als bittere Armut: Die Abholzung weiter Landstriche hatte den Bauern ihre Lebensgrundlage geraubt. Auch das Landgut von La Foce, 1498 von Renaissance-Architekt Peruzzi als Osteria für die Durchreisenden gebaut, war der Verwahrlosung preisgegeben, als der florentinische Adlige Antonio Origo und seine junge angloamerikanische Frau Iris es 1924 kauften. Ihre Vision: die umfassende Kultivierung und Resozialisierung des An-

wesens wie der gesamten Gegend. Sie bauten nicht nur den Bauernhof aus, sondern schufen eine Schule, einen Kindergarten und ein Tageskrankenhaus. Und sie ließen vom englischen Landschaftsarchitekten Cecil Pinsent einen Garten entwerfen, der ihrer praktischen Vision eine ästhetische an die Seite stellte. Eine politische kam dann im Zweiten Weltkrieg hinzu: La Foce wurde zum Fluchtort für evakuierte Kinder und geflohene Kriegsgefangene – die 1988 verstorbene Iris Origo hat die bewegten Zeiten in ihren Büchern aufregend lebendig gehalten. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Paul Flanagan

die incontri in terra di siena vereinen im süden der toskana agrikultur mit Hochkultur. Von Peter Krause


Heute trägt ihre Tochter Bene­ detta hier die Verantwortung, und deren Sohn Antonio Lysy ist künstlerischer Leiter jenes Kammermusikfestivals, das den bezeichnenden Namen „Incontri in Terra di Siena“ trägt. Begegnungen also wollen die Nachkommen der Origos nun bereits seit 1989 stiften – im Andenken an ihre Eltern und Großeltern. Zu den Gründungsmitgliedern des Festivals gehörten keine geringeren als Hans Werner Henze und Yehudi Menuhin: Der große Geiger hatte einst den Vater des heutigen Festivalchefs unterrichtet – und jener Alberto Lysy wiederum war es, der dann seinerseits die Menuhin Musik­ akademie im schweizerischen Gstaad 1977 mitinitiierte. Brücken bauen über die Musik hinaus

Eben dieser Geist des Miteinanders von erfahrenen und jungen Meistern ist es, der nun auch die „Incontri“ prägt: Station machen hier nicht nur strahlkräftige Namen wie in

den vergangenen Jahren etwa der Geiger Maxim Vengerov, der Pianist Saleem Ashkar oder auch Maestro John Eliot Gardiner, der in diesem Sommer mit Monteverdis Madrigalen in die Hügel südlich von Siena ebenso zurückkehrt wie das Borromeo String Quartet. Nein, gleichsam als Fortschreibung des sozialen und politischen Engagements der Begründer einer Renaissance von La Foce haben hier eben auch Projekte ein Zuhause, die – ähnlich Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra – durch die künstlerische Kommunikation Brücken bauen. So war einer der musikalischen und emotionalen Höhepunkte des Programms im vergangenen Jahr etwa der Auftritt des Polyphony Youth Ensembles: Da vereinten sich arabische und jüdische Studierende, um in erregter Harmonie Haydn und Dvorˇák zu spielen – junge Leute, die zu Botschaftern der Möglichkeit friedlicher Konfliktlösungen wurden.

Begegnungen finden in La Foce aber auch im Kleinen und jenseits des offiziell Planbaren statt, und auch sie stehen ganz konkret für die Haltung der Familie Origo, die Rekultivierung ihrer Region als Kulturprojekt zu begreifen. Hier lauscht der toskanische Bauer neben dem amerikanischen Mäzen der Musik. Plaudern die Besucher mit den Musikern in der Pause – um sich hernach entspannt im „Dopolavoro“ zu treffen, jenem Restaurant namens „Nach-der-Arbeit“, das sich im Festivalherzen, dem Ort Castelluccio, befindet. Seine Verankerung in der Region muss das kleine feine Festival von La Foce also nicht behaupten: Es lebt sie einfach. Und wird dadurch ganz ohne wohlfeile Marketingsprüche zu einem musikalischen Magneten mit großer Strahlkraft. Incontri in Terra di Siena 25.7. - 31.7.2015 John Eliot Gardiner, Ian Bostridge, Alessio Bax, Borromeo String Quartet, Antonio Lysy u. a. Sarteano, Pienza, La Foce u. a.

Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Juni 2015 concerti   25


Festivalguide

Französisch-deutsche Freundschaft nach Noten Beim Festival International de Colmar setzt Vladimir Spivakov auf Festivaltradition und Kontinuität. Von Georg Rudiger

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ommerzeit ist Festivalzeit, kaum eine Region, in der nicht zumindest ein paar Konzerte in reizvollem Ambiente stattfänden. Und so hat die Festival-Dichte hierzulande denn auch einen Grad erreicht, der von den Veranstaltern ob der zahlreichen Mitbewerber Flexibilität und flottes Marketing erfordert: Spezielle Örtlichkeiten, Angebote für Kinder und Jugendliche, Crossover-Projekte und ungewöhnliche Konzertformate gehören da fast schon zum Standard der Festivalmacher.

26  concerti Juni 2015

Ganz anders im französischen Colmar: Das dortige Internationale Musikfestival setzt auch in seiner 27. Ausgabe auf Bewährtes – das Konzept, das der künstlerische Leiter Vladimir Spivakov bei seinem Amtsantritt 1989 entwickelt hat, ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Ein Schwerpunktthema, das einem Komponisten oder Interpreten gewidmet ist, sorgt alljährlich für einen roten Faden im Programm und damit auch für Abwechslung. Widmungsträger in diesem Jahr ist der 2012 verstorbene

französische Trompeter Maurice André – und mit seinem Sohn Nicolas sowie mit Ber­ nard Soustrot und Guy Touvron treten beim Konzert des Württembergischen Kammerorchesters in der Kapelle St. Pierre gleich drei seiner Schüler auf. Indes machen Werke für Trompete nur einen geringen Teil des Gesamtprogramms aus: Wie jedes Jahr dominiert das russische Repertoire, zudem ist auch viel Französisches und Deutsches in Colmar zu hören – Neue Musik dagegen so gut wie gar nicht.

Foto: Bernard Fruhinsholz

Zentraler Festival-Spielort für die Orchesterkonzerte: die ehemalige Franziskanerkirche St. Matthieu in Colmar


Dafür lassen sich in den Mittagskonzerten im Koïfhus mitten in der Altstadt für wenig Geld junge Talente mit Kammermusik erleben. Vor drei Jahren fiel hier etwa die fabelhafte Geigerin Vineta Sareika mit dem Trio Dali auf – inzwischen ist die Lettin Primaria des renommierten Artemis Quartetts. Auch ihre deutsche Kollegin Arabella Steinbacher war schon zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere in Colmar zu Gast: Festivalleiter Spivakov hat offenbar ein Händchen für junge Talente. Jeden Tag gibt es ein- bis zweimal Kammermusik sowie ein großes symphonisches Konzert in der Kirche St. Matthieu mit Schwergewichten des Repertoires; die Preise sind relativ niedrig, die Kleidung eher leger – dennoch sind junge Zuhörer kaum zu sehen. Ebenso wenig wie Werkeinführungen oder Programmtexte: Vermittelt wird hier nichts. Dies schön altmodische Festival vermittelt sich selbst – und wird vom Publikum sehr gut angenommen. Dies- und jenseits der Grenze, die in Colmar nicht weit weg ist, und so ist im Publikum denn auch viel Deutsch zu hören.

Festspielsommer 2015 20. Juni – 19. September

Mehr als nur ein Konzertort: In der Altstadt laden Cafés zu Flammkuchen und Wein ein

Ein Kulturaustausch zwischen den beiden Ländern, der 1979 noch nicht so selbstverständlich war, als Karl Münchinger mit seinem Stuttgarter Kammerorchester das Musikfestival gründete. Ebenso blieb es Spivakov auch überlassen, für eine größere internationale Ausstrahlung des Festivals zu sorgen: Heute gibt hier alljährlich Grigory Sokolov einen seiner begehrten Klavierabende, in diesem Sommer sind zudem mit dem Brüderpaar Renaud (Violine) und Gautier (Cello) Capuçon sowie dem Pianisten Jean-Yves Thibaudet weitere internationale Topstars zu erleben. Dazwischen aber lohnt ein Gang durch die malerische Altstadt Colmars, ein Besuch des Isenheimer Altars in der Dominikanerkirche oder auch in einem der zahlreichen Cafés, um dort einen Flammkuchen mit einem Glas Pinot Gris zu genießen. Schließlich lauscht ein gefüllter Magen am Abend gleich noch einmal so gern. Festival International de Colmar 3.7. - 14.7.2015 Jean-Yves Thibaudet, Grigory Sokolov, Frank Peter Zimmermann, Antoine Tamestit, Renaud Capuçon u. a.

KART EN UNTE R

T 038 5918 5 585

25 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Unerhörte Orte · 360° Viola · Pavillon Zukunft · Landpartie · Open Air · Preisträger in Residence Anne-Sophie Mutter · Kent Nagano · Quatuor Ebène · Murray Perahia · Julia Fischer · Nils Mönkemeyer u.v.m. www.festspiele-mv.de


Festivalguide

Soli Deo Gloria oder ein Leben für die Kunst Wie Graf Günther von der Schulenburg die Klassikstars ins Braunschweiger Land lockt

für musikalische Qualität und für die Mentalität von Musikern.“ Und er hat jene Ausstrahlung, ohne die gerade die schönsten Pläne nur Blütenträume bleiben würden. „Ohne Kultursponsoring“, sagt er, „würde es Soli Deo Gloria nämlich nicht geben.“ So hat er es verstanden, die Richtigen und Wichtigen anzusprechen: allen voran Volkswagen, aber auch Sparkasse, Stiftungen und Institutionen. Wobei er nie wie ein Bittsteller auftritt: Im Gegenteil, viele sind spürbar stolz, wenn sie in seiner Nähe gesichtet werden.

Prachtvoll: Im Dom Königslutter wird Bachs Johannes-Passion erklingen

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ir John Eliot Gardiner war es, der 2006 den Ehrgeiz des Grafen Günther von der Schulenburg weckte, dem kulturell nicht eben verwöhnten Braunschweig eine Konzertreihe zu schenken. Sie bekam den Namen „Soli Deo Gloria“ und mit dieser Signatur, die Johann Sebastian Bach vielen seiner Werke eingeschrieben hat, auch ein Programm: die Darbietung sakraler Musik auf der Grundlage der historischen Aufführungspraxis. Graf Schulenburg, Spross eines acht Jahrhunderte alten Adelsgeschlechts, ist im Hauptberuf Land- und Forstwirt, führt das 920 Hektar große Rittergut Bisdorf nahe Wolfsburg und verwaltet mehr als 5000 Hektar

28  concerti Juni 2015

Wald in mehreren Bundesländern. Vor allem aber ist er Enthusiast: ein engagierter, kundiger Sammler zeitgenössischer Kunst, ein leidenschaftlicher Musikfreund, der alle Jahre die Salzburger Festspiele besucht. Und dort durch den Galeristen Thaddaeus Ropac viele Künstler kennengelernt hat, darunter Georg Baselitz, der, wie viele andere Zelebritäten, an seinem Bisdorfer Küchentisch gesessen hat – dort, wo „viele Dinge aufeinandertreffen“, wie Schulenburg es formuliert. Mit dem Freimut, der sich mit dem Erfolg einstellt, sagt der hünenhafte Graf: „Ich bin kein Musiker, habe aber, wie mir viele gesagt haben, ein Gespür

Zudem hat er aus der Einsicht, dass nichts Neues findet, wer als das Schönste immer nur die Vergangenheit anbetet, das Programm erweitert – auch mit Blick auf Besucher, die Stars erleben wollen. So holte er die Dresdner Staatskapelle unter dem charismatischen Christian Thielemann nach Braunschweig; ließ eine Werkshalle von VW freiräumen, damit auch die Mitarbeiter einmal den Markenbotschafter ihres Konzerns, den Pianisten Lang Lang, bewundern konnten; und lockt in diesem Jahr mit der Mezzosopranistin Elı¯na Garancˇa eine der großen Operndiven unserer Zeit zu einem Open Air Konzert in das einstige Zonenrandgebiet. Zwar nicht „Soli Deo Gloria“, aber dafür ganz im Zeichen der großen Oper. Jürgen Kesting Soli Deo Gloria 19.6. - 11.7.2015 Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe, Trevor Pinnock, Ragna Schirmer, Elīna Garanča u. a. Braunschweig, Königslutter u. a. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Fotoarchiv der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz/Andreas Greiner-Napp, Tonhalle Zürich

Klassik für alle: Lang Lang in der VW Werkshalle


N

Und in diesem Sommer bildet William Shakespeare – auf halber Strecke zwischen seinem 450. Geburts- und seinem 400. Todestag – den Angelpunkt der Programme. Tonhalle, Opernhaus, Schauspielhaus, Kunsthaus sowie zahlreiche Veranstalter der freien Szene beleuchten das Werk des Dramatikers und seine Wirkung bis in unsere Zeit. In 150 Veranstaltungen erfahren die aus Hamlet, Romeo und Julia und anderen Stücken abgeleiteten Aspekte von Geld, Macht und Liebe an 26 Spielorten teilweise sehr aktuelle Realisierungen, wenn etwa in Miller‘s Studio das Projekt Trilogie des Geldes gezeigt wird. Und von Geld verstehen die Zürcher ja bekanntlich etThomas Schacher was. Festspiele Zürich 12.6. - 12.7.2015 Sir András Schiff, Manfred Honeck, Christian Tetzlaff, Anne-Sophie Mutter, Lise de la Salle, Fabio Luisi, Enrico Pieranunzi u. a.

Opus 70 – Das Fest! 25. Juli bis 2. August 2015 Das älteste Kammermusikfestival Deutschlands wird 70! Gefeiert wird u.a. mit: · KRISTIAN BEZUIDENHOUT · DORIC STRING QUARTET · HEINZ HOLLIGER · ENSEMBLE RESONANZ · LARS VOGT · TANJA TETZLAFF · MAURICE STEGER · HILLE PERL · CHRISTIAN TETZLAFF · SOLISTENENSEMBLE KALEIDOSKOP Künstlerische Leitung: Carolin Widmann (letztmalig) Infos und Karten: Tel. 0 58 62 / 941 430 www.musiktage-hitzacker.de www.reservix.de

© S. Bolesch

euer Name, neues Image. Als „Zürcher Festspiele“ war das Sommerfestival an der Limmat 1996 vom damaligen Opernhausintendanten Alexander Pereira aus der Taufe gehoben worden und bildete jahrelang mehr oder weniger eine willkommene SaisonVerlängerung der beteiligten Kulturinstitute – ohne wirklich klares Profil. 2012 übernahm dann Elmar Weingarten, bis vorigen Sommer Intendant des Tonhalle-Orchesters, den Vorsitz, taufte das Festival in „Festspiele Zürich“ um und verpasst den Konzerten nun in jedem Jahr eine andere Themen-Klammer. So ist Weingarten im Wagnerjahr 2013 mit dem Motto „Treibhaus Wagner“ ein Coup gelungen, der dem Festival international Beachtung verschafft hat. Letztes Jahr kam unter dem Motto „Prometheus“ eine sensationelle Aufführung von Nonos gleichnamiger Komposition zustande.

© G. Bertazzi

Intendant Elmar Weingarten hat den Festspielen Zürich ein klares Profil verpasst

© M. Borggreve

Von Geld, Macht und Liebe im Schweizer Finanzzentrum

Ihre Akustik begeisterte schon Brahms: die Tonhalle Zürich Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Juni 2015 concerti  29


Festivalguide

Auf zu neuen musikalischen Ufern Arolser Barock-Festspiele: Zahlreiche Debüts zum Jubiläum im »Waldecker Land«

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ubiläum – 30. Arolser BarockFestspiele: Andere würden solch einen Geburtstag mit alten Bekannten feiern, doch Dorothee Oberlinger bricht lieber „Zu neuen Ufern“ auf. Natürlich hat die künstlerische Leiterin auch in diesem Jahr aus der barocken Musikszene renommierte Solisten und Ensembles eingeladen wie Sopranistin Nuria Rial oder Al Ayre Español, doch sie alle geben ihr Debüt im „Waldecker Land“. Hier im Herzen der Republik, wo Wälder und Dörfer noch

immer die Landschaft prägen, wo dereinst die Fürsten zu Waldeck und Pyrmont herrschten und ihre Nachfahren bis heute in jener prächtigen Barockresidenz wohnen, die den zentralen Veranstaltungsort der Festspiele bildet. Doch über das wunderschöne Schloss hinaus liegt Oberlinger auch daran, das Landstädtchen einzubinden, und so spielt die Musik ebenso in Hotel und Stadtkirche, gibt es Kabarett, Gala-Diner, Ausstellungen und Führungen. Christoph Forsthoff

Alles im Zeichen des Barock: die Stadtkirche in Bad Arolsen 30. Arolser Barock-Festspiele 3.6. - 7.6.2015 Ensemble Odyssee, Al Ayre Español, Dorothee Oberlinger, Nuria Rial, Alicia Amo, Eduardo Banzo, Arte dei Suonatori, Elizabeth Dobbin u. a.

Grenzen überwunden

J

Zentrum des Festivals: der Regentenbau am Rosen­garten Kissinger Sommer 19.6. - 19.7.2015 Igor Levit, Lisa Batiashvili, Alisa Weilerstein, Arcadi Volodos, Cecilia Bartoli, Simone Kermes, Martin Stadtfeld, Sabine Meyer u. a. 30 concerti Juni 2015

ubiläum im Frankenland: Der Kissinger Sommer feiert seine 30. Auflage. Verbunden ist das Festival bis heute mit einem Namen: Kari KahlWolfsjäger. 1986 probte die Gründungs­intendantin dabei gleich zur Premiere den Brückenschlag zwischen Ost und West: „Europa in Kultur“ hieß das Motto im geteilten Deutschland. Inzwischen sind Grenzen gefallen, Europa ist zusammengerückt. So stehen heute nicht nur berühmte Stars und Orchester aus der ganzen Welt auf der Bühne des prachtvollen Regentenbaus, auch das Publi-

kum ist international. Einen ganz eigenen Fanclub haben sich dabei über die Jahre die hochbegabten Nachwuchskünstler erspielt, die hier ihre Talente erproben – ihre intensive Förderung ist zu einer wichtigen Säule des künstlerischen Konzepts geworden. Und noch zwei weitere Veranstaltungsreihen prägen seit einigen Jahren das Programm: die KlangWerkstatt für Instrumentalisten sowie die Liederwerkstatt mit Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten. Natürlich auch zum GeUrsula Lippold burtstag. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Hanff, Touristik-Service Bad Arolsen, Foto-Atelier Lorenz, HR Schulze

Seit 1986 lockt der Kissinger Sommer jedes Jahr auch Kulturtouristen in das Bayerische Staatsbad


schwimmende lichter auf dem schwanenteich s c H u m a n n - f e st z W i c kau

Robert Schumann zu ehren: Das hat Tradition in seiner Geburtsstadt Zwickau. Am ersten Schumannfest 1847 nahmen der 37-Jährige und Gattin Clara noch selbst teil; das zweite zum 50. Geburtstag des 1856 verstorbenen Künstlers folgte zwar erst 1860, doch die damaligen Ideen wirken bis heute fort. So erlebt zum diesjährigen Schumannfest, das im Zeichen des 175. Hochzeitstags von Robert und Clara steht, das „Lichterfest“ von 1860 seine dritte Wiederauflage: Im von Fackeln und schwimmenden Lichtern illuminierten Schwanenteichpark nahe des Zentrums finden Konzerte statt. Ein bunter Mix wie das gesamte Festival, das in seiner Vielfalt einem breiten Publikum samt Kindern und Freunden von Jazz und Rock Zugang zum Werk des großen Romantikers bietet. Eben ganz so wie schon bei der Premiere Torsten Kohlschein 1847.

Weitere tiPPs ostfriesland

Gezeitenkonzerte 19.6. - 9.8.2015 Wer das platte Land zwischen Dollard und Jade­ busen noch nie besucht hat, sollte dieses Festival zum Anlass neh­ men. Pianist Matthias Kirschnereit hat wieder ein ein vielverspre­ chendes Programm mit Stars und neuentdeckungen gestaltet. rHeinGau

rHeinGau musik festiVal

¡Viva España! Das Klassik-SommerFreiluft-Vergnügen

27.6. - 12.9.2015 Musik zwischen Weinbergen, Klostermäuern und Schlosshöfen – da darf auch das eine oder andere Glas Riesling nicht fehlen. Als Composer in Residence steht dieses Jahr Lera Auerbach im Mittelpunkt.

17. bis 19.7.2015 Knoops Park, Bremen-Lesum

freden

fredener musiktaGe 17.7. - 9.8.2015 Ländliche idylle: im Sommer sitzt man im schönen Leinetal zwischen Hannover und Göttingen in der Fredener Zehnt­ scheune und lauscht Kammermu­ sik von Beethoven bis Berg – Grill­ fete mit Scottish Folk inklusive.

Das Programm 17.7. ›Operngala‹ ›Notturno‹

daVos/scHWeiz

daVos festiVal 31.7. - 15.8.2015 Zum 20. Mal treffen sich in Davos junge Musiker aus aller Welt, um gemeinsam Kammermusik zu machen. Aber auch das Publikum ist etwa beim „Singen für alle“ gefragt. samos/GriecHenland

Geburtstagsparty: Am Denkmal feiern die Zwickauer Schumann schumann-fest zwickau 4.6. ­ 14.6.2015 Calmus Ensemble, Annette Dasch, Helmut Deutsch, Abegg­Trio, Konstanze Eickhorst, Eric Le Sage, Daniel Schmutzhardt u. a.

samos YounG artists festiVal 7.8. - 13.8.2015 Am Rande zwi­ schen Orient und Okzident prä­ sentieren internationale junge Musiker im Amphitheater Kam­ mermusik, aber auch Oper, Jazz, Folklore und Weltmusik.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

18.7. ›Tee in Lesmona‹ Lesung mit Kammermusik ›Großes Orchesterkonzert‹ Open-Air-Filmnacht 6.7. Der Familientag Tickets und weitere Informationen unter: Tel. 0421 – 32 19 19 www.kammerphilharmonie.com info@kammerphilharmonie.com

Juni 2015 concerti   31 KP_anzeige-concerti_39x178.indd 1 07.05.15 09:31


rezensiOnen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Perfektionist: Felix Klieser strebt nach dem reinen Klang

Verblüffende klangmalereien cd des monats Der junge Hornist Felix Klieser

beglückt mit Werken aus der Wiener Klassik

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weist sich mit Werken der beiden Haydn-Brüder und einer Mozart-Rekonstruktion erneut als unbestrittener Meister seines Fachs – und dies unglaublich vielseitig, nämlich sowohl auf dem hohen als auch auf dem tiefen Horn, die er beide gleichermaßen völlig souverän beherrscht. Dieser junge HornVirtuose ist wirklich sensationell! Begleitet wird Klieser vom Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Ruben Gazarian, der die Melo-

dielinien und Harmonien strahlend aufblühen lässt. Sehr deutlich ist zu spüren, wie sich Solist und Orchester gegenseitig befeuern und die Affekte dieser Musik voller Neugier erforschen. So dass diese CD tatsächlich das reine Glück verströmt. Eckhard Weber J. Haydn: Hornkonzerte nr. 1 & 2, m. Haydn: concertino, mozart: Hornkonzert es-dur kV 370b/371 Felix Klieser (Horn), Württembergi­ sches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Ltg.). Berlin Classics

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Maike Helbig

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as für aufregende Kadenzen! Was für ein unfassbar reiner, schlanker und flexibler Hornklang! Und dabei doch so kraftvoll und ausdrucksstark, so verblüffend direkt in den Phrasen und differenziert in der Farbgebung. Mal markig, mal zart spielt hier Echo-Preisträger Felix Klieser, Triller und Verzierungen sind fein gedrechselt, man hört getupfte Staccati und schwelgerische Legato-Bögen. Der Hornist er-


feuerwerk auf dem klavier

bach: toccaten & fugen bWV 538, 540 & 565, toccata, adagio & fuge bWV 540, toccata bWV 566 u. a. Christoph Schoener (Orgeln an St. Michaelis Hamburg). MDG

skrjabin: le Poème de l‘extase, liszt: trauergondel nr. 2 sowie Werke von banter, messiaen & kelkel Maria Lettberg (Klavier) C2/Es­Dur

Mächtig, feierlich, verinnerlicht, in­ tim: Johann Sebastian Bachs Orgel­ Toccaten und zwei Choralbearbei­ tungen erklingen in dieser neuein­ spielung im vielfach aufgefächerten Farbspiel – wie ein großes Orchester mit ausdifferenzierten Kraftentfal­ tungen, von monumental bis filigran. Christoph Schoener, Kirchenmusik­ direktor an der Hamburger Haupt­ kirche St. Michaelis, lässt dabei die Muskeln spielen und demonstriert den Klangreichtum der 2010 rundum erneuerten vierteiligen Orgelanlage. Dank der strahlkräftigen Akustik wird diese Aufnahme so zu einem mitrei­ ßenden Hörerlebnis. (EW)

2015 richtet die Klassik­Szene den Blick auf Alexander Skrjabin: Vor 100 Jahren starb der Meister tönender Klangmystik und aufgereizter Eksta­ se. Skrjabin­Spezialistin Maria Lett­ berg hat nun eine Hommage einge­ spielt, die obendrein aufschlussreiche Querverweise bietet. Ausgangspunkt ist Skrjabins Orchesterwerk Poème de l’extase als Klavierbearbeitung, was bei Lettberg zum Feuerwerk mit über­ bordender Farbentfaltung gerät und aufzeigt, wie modern diese Klänge gedacht sind. in tosendes Wasser führt die Pianistin hernach Liszts Trauergondel, während sie Messiaens Kla­ vierstücke intensiv strahlen lässt. (EW)

blitzeblanke brillanz

ungetrübtes Vergnügen

strawinsky: le sacre du Printemps, 3 stücke für streichquartett (für klavier vierhändig) u. a. Klavierduo Koroliov (Evgeni Koroliov & Ljupka Hadzigeorgieva). tacet

Poulenc & françaix: konzerte für zwei klaviere & orchester u. a. Mona Bard & Rica Bard (Klavier), Dt. Staatsphilharmonie Rheinland­Pfalz, Ariane Matiakh (Leitung). Capriccio

Welch pulsierender Rhythmus! Mal hart und unerbittlich, mal sanft und fast im Hintergrund. Rhythmisches bildet das Korsett dieser Aufnahme mit Musik igor Strawinskys, in deren Zentrum die Bearbeitung seines Le Sacre du Printemps steht. Viel Bril­ lanz und Spiellust offenbart dabei das Duo Koroliov, ja dieses Klavier­ spiel glänzt blitzeblank – und vermag doch nicht durchgängig zu berühren. Die gemeißelte innigkeit, mal fahl gebrochen, mal von perfekten Tril­ lern umsäumt, wird die eingeschwo­ rene Koloriov­Gemeinde schwärmen lassen: Zweifellos famos – und doch eben nicht in Gänze. (CV)

Das Repertoire ist klasse gewählt: Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland­Pfalz spielt unter Ariane Matiakh Poulencs Ballettmusik Les Animaux modèles, dazu gibt es mit den Schwestern Mona und Rica Bard die Konzerte für zwei Klaviere von Poulenc und Françaix. nur Durch­ schnitt ist hingegen die Klangquali­ tät. Dass das Hören dennoch Spaß macht, liegt an den Bard­Schwestern, die ungetrübt spielvergnügt unter­ wegs sind. Virtuosität, Flexibilität, Leichtigkeit im Anschlag, Eleganz – alles vorhanden. Ausnahmen bleiben allein jene Passagen, wo die Musik noch mehr blitzen könnte. (CV)

An artist-led, creatively driven company

Das neue Album der international erfolgreichen Pianistin

GABRIELA MONTERO

ORC100047

muskelspiel auf der orgel

Mit der Weltersteinspielung des Opus 1 von Gabriela Montero

EX PATRIA

ihrer ersten Klavierkonzert-Aufnahme

RACHMANINOV KLAVIERKONZERT NR.2 und drei bisher unveröffentlichten

IMPROVISATIONEN Im Vertrieb von NAXOS Deutschland

www.naxos.de

www.gabrielamontero.com @monterogabriela gabrielamontero /gabriela montero

www.orchidclassics.com


rEZEnSionEn

ausflug ins mittelalter

reise in die Wasserwelt

exkursion ins Hörner-reich

armarium – aus dem notenschrank der thomaner. Werke von calvisius, di lasso, schein, schütz, stoltzer u. a. amarcord Raumklang

Water music – tales of nymphs and sirens. Werke von allegri, desprez, morley, Praetorius, Willaert u. a. Capella de la Torre, Katharina Bäuml (Leitung). deutsche harmonia mundi

Werke für chor und Hornensemble von brahms, schubert, strauss u. a. Audi Jugendchorakademie, Antonia Schreiber (Harfe), Munich Opera Horns, Kent nagano (Leitung). FARAO classics

umrahmt von zwei Sequenzen des 13. Jahrhunderts führt uns diese sehr schön zusammengestellte CD in die Welt der Thomaner um 1600, als Sethus Calvisius dort als Kantor tätig war. Von ihm stammen die Hymnen der Aufnahme, die wie ein Gerüst um die polyphonen Kompositionen eines Johann Walther, Thomas Stoltzer oder Giovanni Batista Stefanini ge­ legt sind. Homophone Sätze, die die Thomassschüler alltäglich bei ihren Andachten sangen – und die „allein den Gottesdienst befördern und die Musica in Diensten bringen“ sollen, wie Cavlisius anmerkte. Das Ensem­ ble Amarcord glänzt in diesen in sich ruhenden Hymnen ebenso wie in den kunstvoll ineinander verwobenen Stimmen der Lasso­Motette Confitemini domino mit makelloser into­ nation und Tongebung sowie ideal ausgeglichenem Klang. und auch die Welt der mittelalterlichen Sequenzen präsentieren die ehemaligen Thoma­ ner überzeugend. (KH)

Ein wahrlich bunter Reigen quer durch die Wasserwelten, eine Fantasiereise durch Fantasiegeschichten, in denen sich Wassergeister, Sirenen, Schwä­ ne, nymphen, neptun und andere Meereswesen tummeln: Die Capella de la Torre und Katharina Bäuml ha­ ben sich im Repertoire des 16. und 17. Jahrhunderts umgeschaut und the­ matisch engmaschig Werke von Pra­ etorius, Willaert, Desprez, di Lasso und anderen zusammengetragen. Ob Schmelz, Attacke oder Witz: Das En­ semble verfügt über hinreichend Mit­ tel, um eine Vielzahl von Affekten hervorzukehren, ohne dass es gewollt wirkt. Bäuml hält die Fäden zusam­ men, verknüpft unaufdringlich, aber dauerhaft das sinnliche Moment und die Präzision. So dass diese program­ matisch interessante und musikalisch stimmige neuerscheinung nicht nur durch ihr luzides Klangbild mit stets klarer Positionierung der Solostim­ men überzeugt, sondern vor allem auch durch ihre Kontraste. (CV)

Welch reizvolle Mischung! Es gibt einige Chorwerke von Brahms, Schu­ mann und Schubert, in denen neben dem Gesang auch der Hornklang im Fokus steht – geben die Hörner mit ihrem irgendwie indirekten und in die Ferne weisenden Klang doch das perfekte Gegengewicht zum Vokal­ kollektiv. Was im Ergebnis durchaus Grund zur Freude sein kann, wenn wie hier inspirierte Kräfte unter dem sensiblen Dirigat Kent naganos zu­ sammenwirken. und mögen Stra­ winskys Bauernlieder Unterschale da auch stilistisch herausfallen, so werden sie doch hervorragend inter­ pretiert. Bedenklich an ihre Grenzen gerät indes die Hörnerfassung des „Karfreitagszaubers“ aus dem Parsifal: Der magisch flirrende Streicher­ satz Wagners kann eben nicht von Bläsern nachempfunden werden. Besser funktioniert das Hörnerarran­ gement da in Strauss‘ Rosenkavalier: ist diese Musik doch robust genug, um auch das auszuhalten. (EW)

MÜNCHENER BACH-ORCHESTER Mit Pauken und Trompetenglanz bekrönte Händel die Musik seines Oratoriums „Saul“. Hansjörg Albrecht hat nun daraus ein neues Konzert und drei Suiten geschaffen und sie für Orgel und Orchester eingerichtet. Ergänzt wird diese Ersteinspielung durch zwei virtuose Orgeltranskriptionen u. a. der „Music for the Royal Fireworks“.

Veröffentlichung Mai 2015

34 concerti Juni 2015

Martin Schmeding Münchener Bach-Orchester Hansjörg Albrecht

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streifzug durch Wien

abstecher ins studio

KURZ BESPROCHEN

salut salon – live Werke von bernstein, mussorgsky, Piazolla, saint-saëns, schumann u. a. Salut Salon Warner Classics

Es gibt originellere Alben­Titel. und doch sei Daniel Ottensamer für sein CD­Debüt die banale geografische Anleihe nachgesehen, schließlich stammt der Klarinettist ja tatsächlich aus Wien, sind die dortigen Philhar­ moniker seine Orchesterheimat. Dass der Solist dann aber bei der Werks­ auswahl trotz mancher hübscher Zu­ gaben­Schmankerl von Lanner, Strauß oder auch ihm selbst wieder beim offenbar unvermeidlichen Mo­ zart­Konzert landet, zeugt doch von mangelnder programmatischer Cou­ rage. Was seiner Musikalität, der atemberaubenden Technik und dem sinnlich­reinen Ton natürlich keinen Abbruch tut, zumal auch das Salz­ burger Mozarteumorchester in punk­ to Brillanz und Virtuosität dem ef­ fektvollen „Vortänzer“ nicht nach­ steht. Doch warum dann nicht auch auf der von Mozart vorgesehenen Bassettklarinette, die den vertrauten Tönen eine noch sinnlich­sonorere Färbung verliehen hätte? (CF)

Ein Branchen­Phänomen, diese vier kecken Saitenspringerinnen: Wo Sa­ lut Salon weltweit auftreten, sind die Häuser voll. Warum? Schwer zu er­ gründen: Weil das Quartett die Gren­ zen zwischen E­ und u­Musik aufs Herrlichste sprengt? Ob der Attrak­ tivität der vier Ladies? Oder doch wegen ihrer Virtuosität und Tasten­ akrobatik? Auf CD vermögen vor al­ lem klingende Leidenschaft und Wehmut, musikalischer Schmiss und Witz zu bestechen, muss die Kunst der Verführung ausschließlich über die Kunst geschehen. Was nicht nur Mut zur „reinen“ Musik und leisen Tönen verlangt, sondern durchaus Seelen­Spuren hinterlässt wie etwa in den Piazzolla­Arrangements – ein­ fach weil Salut Salon keine Angst vor großen Gefühlen haben. und doch sehen wir die Damen am Ende lieber live: schon allein ob ihres aus­ gelassenen Bühnengelächters, das uns bei allem virtuosen Witz und al­ ler Musikalität hier doch fehlt. (CF)

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Works and transcriptions for piano duo

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PIANO DUO LEHMANN

l‘essence des vents. Werke von bitsch, bozza, caplet, Janáček, mozart u. a. Ensemble Correlatif. Musicom Klar und beseelt im Ton, unprätentiös und transparent im Stimmgefüge: Das Ensemble Corrélatif präsentiert Entde­ ckungen aus dem umfeld des französi­ schen neoklassizismus. (EW) sempre libera. arien von donizetti u. a. Miah Persson (Sopran), Swedish Radio Sym­ phony Orchestra, Da­ niel Harding (Ltg.). BiS Wunderbare lyrische Rundungen, ener­ giegeladene Koloraturen, ein schlacken­ loser Ton: Miah Persson serviert mit ganz eigenem Charme Opern­Schmankerl von Donizetti bis Puccini. (AF) Hauer: melodien & Präludien Steffen Schleiermacher (Klavier), Holger Falk (Bariton) MDG Wie avantgardistische Meditations­ musik tönen diese Werke des verschro­ benen Schönberg­Antipoden Hauer, die Schleiermacher subtil erklingen lässt. Ein echtes Klangerlebnis! (AF) onlinE-tipp

audite 97.708 (DPac) Vertrieb: Edel Kultur

Igor Strawinsky: TAKAHASHI Le Sacre du Printemps • Concerto per due pianoforti-soli Conlon Nancarrow: Sonatina Arnulf Herrmann: Hausmusik

www.audite.de

mein Wien – Werke von beethoven, mozart, schubert, J. strauss u. a. Daniel Ottensamer (Klarinette), Mozarteum Orchester Salzburg, Paul Goodwin (Leitung). Sony Classical

staden: motetten Windsbacher Knaben­ chor, Concerto Palati­ no, Capella de la Torre, Solisten, Martin Leh­ mann (Leitung). dhm Schlichtheit trifft auf pralle Tutti­Wel­ ten, Venezianisches auf protestantischen Geist – und die Windsbacher fügen all dies in den frühbarocken Kirchenwerken organisch zusammen. (CV)

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***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend Werbung Concerti Juni 2015_Querformat.indd 1

04.05.2015 12:43:41

Juni 2015 concerti   35


Blind GEhÖrt

Liebt Liedgestaltung weit mehr als Chopin: Pianist Helmut Deutsch

»ich hätte Jessye norman ohrfeigen können!«

A

ls Helmut Deutsch zum ersten Mal die Winterreise mit Hermann Prey spielen durfte, übte er tagelang mit Kopfhörern zu einer Aufnahme des berühmten Baritons mit Leonard Hokanson, um die Interpretation exakt zu klonen. Nach dem Konzert hob Prey dann das Glas auf ihn und lobte: „Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt, obwohl alles völlig anders war, als ich es gewohnt bin.“ Heutzutage fehlt Deutsch die Zeit zum Hören von Aufnahmen, wie er zu Gesprächsbeginn schmunzelnd gesteht – ja, bisweilen erkenne er nicht einmal Dinge, die er schon gespielt oder aufgenommen habe. 36  concerti Juni 2015

strauss: allerseelen Jessye norman (Sopran), Geoffrey Parsons (Klavier). Philips 1986

Ich kann nur hoffen, dass das eine relativ betagte Aufnahme ist! Es ist eines der Lieder, bei denen ich eine absolut feste Vorstellung davon habe, dass es so nicht sein soll. Die Idee ist ja, dass ein sicher nicht erst vor einer Woche, sondern vor zehn oder zwanzig Jahren Verstorbener im Geiste wieder da ist. Das Ganze ist positiv, kein Gejammer, sondern eine Vision voller Liebe. So langsam und verzögernd wie hier, habe ich das noch nie gehört: Diese Lar-

moyanz und der Pathos sind für mich unerträglich. Wobei ich respektiere, was die Sängerin an Farben hat, das ist eine wirklich schöne Stimme. Das ist Jessye Norman? Okay, das leuchtet mir ein – Gott sei Dank habe ich sie nie persönlich kennen gelernt! Eine unglaublich eitle Frau, sie hat Geoffrey Parsons sicher nach ihrem Regiment so spielen lassen. Parsons war für mich ein großer Gentleman, ein eleganter und vornehmer Mensch, der aber nicht unbedingt ein irres Temperament gehabt hat. Warum wartet er zum Beispiel hier? Das ist, wie wenn in jedem Halbtakt ein Ritardando stehen würde. Alles schön, weich und warm,

Fotos: Gregor Burgenmeister

der liedbegleiter Helmut deutscH hört und kommentiert cds von kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Gregor Burgenmeister


aber so jammernd hat er das sicher nicht freiwillig gespielt! Ich habe Jessye Norman zwar nicht erkannt, aber sie auch nie gemocht (lacht). Ich habe großen Respekt vor ihrem Stimmmaterial und Können, aber als Zuhörer schreckliche Sachen mit ihr erlebt. Wegen ihrer Allüren hätte ich sie manchmal ohrfeigen können! Beethoven: An die ferne Geliebte Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Sony 2012

Ich habe so Angst, mich zu blamieren! (lacht). Schon Dieskau, oder? Nein? Gerhaher? Bei der Sprachbehandlung gibt es eine Ähnlichkeit zu FischerDieskau. Das ist jetzt ein bisschen schwer für mich, Gerhaher war ja ein Schüler von mir. Für mich hat er einen leichten Überhang an Intellektualität, mit dem ich nie ganz glücklich war. Man muss den Mann unglaublich respektieren, aber ich habe immer das Gefühl, es ist alles ein ganz klein wenig zu kontrolliert: Es kommt nie etwas Überschäumendes heraus.

Wie gesagt, es ist alles gut, aber Lied“ gehabt: „Laßt mich allein nicht so, dass man sagt, wow, in meinen Träumen geh‘n“. da bin ich jetzt weg ... Natürlich Man kann aus dem Autograist das ein relativ gezähmtes, phen erkennen, dass er dann klassisches Stück, wo man sich an der Stelle dieses Lied eingenicht so sehr verausgaben arbeitet hat. Jan hat dann Ankann, aber zum Beispiel hier, gelika Kirchschlager gebeten, das ist gewissermaßen schon das Lied mit mir aufzunehmen perfekt, man kann nicht sagen, und zusätzlich die Zigeunermedas wäre schlecht oder falsch, lodien, die wir auf Cello und aber ich spüre das einfach Stimme aufgeteilt haben. Was nicht, und ich glaube, er auch ich faszinierend fand, dass Jan nicht. Es ist ein seltsames Ge- – obwohl er den Text auf dem fühl beim Christian Gerhaher, Pult liegen hatte – nicht im der als der größte deutsche Traum daran gedacht hat, sich Liedsänger der Gegenwart ge- an den Duktus des Textes anpriesen wird, was ich nicht zupassen: Das macht er hier ganz unterschreiben kann, weil auch nicht. Ich finde es eigentich finde, ihm fehlt ein biss- lich faszinierend, wenn man so chen Herzenswärme. Vielleicht etwas mit einem guten Instruhat er sie aber auch und kann mentalisten hört, der andere oder will sie nicht zeigen. Ich Sachen machen kann, als ein hoffe nur sehr, er liest das hier Sänger, weil der halt vielleicht nicht (lacht). einen Bogenwechsel braucht, aber nie atmen muss. Man glaubt, die Stücke so gut zu Schumann: kennen, aber dann hört man Dichterliebe Jan Vogler (Cello), sie so doch nochmal ganz neu. Hélène Grimaud Aber die Dichterliebe finde ich (Klavier). ein bisschen tollkühn, unter Sony 2013 den 250 Schumann-Liedern Sehr langsam! (Beim Einsatz gibt es sicher einige, die sich des Cellos): Achso! (lacht) Ich etwas besser für so etwas eighabe solche Sachen eigentlich nen. ganz gerne und habe das auch im Auftrag von Jan Vogler öfter mal gemacht. Er hat einmal das Schubert: Winterreise – Die Krähe Cellokonzert von Dvorˇák aufDietrich Henschel genommen und hatte gelesen, (Bariton), Irwin Gage dass Dvorˇák beim Schreiben (Klavier). Teldec 2000 des Finales erfuhr, dass seine Das ist für mich ein Lied, bei Schwägerin im Sterben liegt. Wie das offensichtlich häufiger dem ich immer davon träume, vorkommt, wenn man bei- bei einem der vielen Male, wo spielsweise an Mozart denkt, ich das schon gespielt habe, wollte Dvorˇák eigentlich wohl sagen zu können: Damit war die Schwägerin haben: Ich ha- ich jetzt glücklich. Ich halte es be keine Ahnung, wie weit das für mich zumindest ausgeging, auf jeden Fall muss ihm schlossen, diese Melodie so zu diese Nachricht das Herz gebro- spielen, als wäre es kein Klachen haben. Anscheinend hat- vier. Das kann der Kollege hier ten die beiden eine Art „Code- irgendwie auch nicht (lacht). Juni 2015 concerti   37


Blind GEhÖrt

korngold: aus: die tote stadt Jonas Kaufmann (Tenor), Julia Kleiter (Sopran). Sony 2014

(Beim Einsatz der Sopranistin): Aber die habe ich nicht persönlich kennen gelernt? Hätte ich aber gern! Ich finde beide richtig gut, weil sie das so klassisch singen. Das kann ja entsetzlich kitschig klingen, 38 concerti Juni 2015

aber hier ist das so pur – irre gut! Ich habe zwar die CD, aber mit wem singt der Jonas das denn hier? Er ist halt doch ein wahnsinnig guter Sänger, der Herr Kaufmann (lacht)! Julia Kleitner? Da bin ich überrascht, denn ich habe sie nur einmal mit etwas ganz anderem gehört habe, nämlich in der MatthäusPassion. Da war ich nicht so begeistert, aber das hier ist sehr überzeugend! Kaufmann war auch vier Jahre ein Student von mir. Das war natürlich ein Glücksfall, als er vor zehn Jahren plötzlich so berühmt wurde: Es ist ja auch ein MedienPhänomen, dass man einen Enddreißiger „entdecken“ kann als neuen, jungen deutschen Tenor, der zufällig schon zehn Jahre auf sehr hohem Niveau an großen Häusern gesungen hat. Natürlich sah er gut aus und hat phantastisch gesungen. Wir haben schon vor ZUr pErSon

Hermann Prey war der Schlüssel zu seiner Karriere als Liedbegleiter: Helmut deutsch, geboren 1945 in Wien. Es gibt kaum namhaf­ te Sängerinnen und Sänger, die nicht mit ihm auf einer Bühne in allen teilen der Welt standen, auf einer seiner über 100 aufnahmen verewigt sind oder von ihm als Professor in Wien und münchen sowie bei Meister­ kursen auf der ganzen Welt unterrichtet wurden.

siebzehn, achtzehn Jahren gemeinsame Liederabende gemacht. Ich bin ganz beglückt, dass ich – bis auf ganz kleine Ausnahmen wie beispielsweise Barenboim – der einzige Pianist bin, mit dem er arbeitet. Wir sind wirklich sehr eng befreundet und kennen uns schon seit unfassbaren 24 Jahren. Ich sage ihm alle Jahre wieder: Jonas, Du musst Dich jetzt einmal umschauen, ich werde nicht ewig spielen, ich werde schließlich im Dezember 70 Jahre alt! Er sagt dann immer, das sei Quatsch – gut, mir soll es recht sein. Die Nörgler sagen über ihn, die Stimme sei kein Tenor, aber den Bariton möchte ich sehen, der solche Höhen hat! Die Dunkelheit ist für mich fast ein Adelsabzeichen. Das Erstaunliche bei Jonas ist: Je schwerere Sachen er singt, desto leichter fallen ihm Dinge wie die Petrarca-Sonette von Liszt. Die unglaublichen Farben, die Jonas hat, faszinieren mich, das ist einfach so geworden mit der Zeit. Jonas ist ein bewundernswerter Künstler und Mensch. Ich kann nur hoffen (klopft auf den Tisch), dass das noch ein bisschen weiter geht. Aber von der Julia Kleiter bin ich hier schwerst beeindruckt!

brahms: sonate nr. 2 a-dur op. 100/1 Gerhart Hetzel (Vio­ line), Helmut Deutsch (Klavier). Mis 1997

(Schnalzt erst mit der Zunge beim Hören und hört dann minutenlang schweigend zu) Das ist ein wenig schwer für mich. Mir gefällt´s, aber wenn ich jetzt daneben haue, ist es natürlich sehr peinlich. Bin das ich mit dem Gerhart Hetzel?

Foto: Shirley Suarez

Dass das ein berühmter Sänger ist, erstaunt mich etwas. Ich habe schon mit ihm gearbeitet? Um Gottes Willen: Ich habe ja befürchtet, dass so etwas kommt! Es ist – abgesehen von der Stimmfarbe – zum Beispiel nicht der Peter Schreier, der hat das viel schneller gesungen. Hier sind im Klavier die linke und die rechte Hand nicht zusammen, also das bin ich nicht, ich würde mir die Kugel geben, wenn ich so etwas nicht zusammen bringe (lacht). Ich bin völlig ahnungslos, wer das sein könnte ... Dietrich Henschel? Ich bin erschüttert! Auch ein Schüler von mir: Ich habe mit ihm ziemlich viel gemacht, auch einige CDs. Der Henschel ist schon ein außergewöhnlicher Sänger, aber das hier finde ich ehrlich gesagt nicht richtig. Auch wenn es DAS Tempo nicht gibt, aber je langsamer Die Krähe gespielt wird, umso schwerer ist es diese Endlosmelodie hinzubekommen. Ich stelle mir da immer einen Klarinettisten vor, bei dem man niemals einen Taktstrich spürt. Das ist halt auf so einem blöden Instrument wie dem Klavier unglaublich schwer und vielleicht auch nicht hundertprozentig, aber besser lösbar als hier.


Das ist sehr lustig, so etwas jenen Ton etwas länger aushalnach einem so langen Abstand ten, war seine Antwort immer: wieder zu hören. Wahrschein- „Gefallen würde mir das schon, lich könnte ich es heute nicht aber darf man das?“ Herrlich! mehr so spielen, aber ich habe Für mich war die Geschichte wirklich gehorcht, ob mir etwas irgendwie symbolhaft. Ich bin missfällt, muss aber ehrlich nicht abergläubisch, aber als er sagen: nein! (lacht) Die Ge- gestorben ist, dachte ich: „Ich schichte der Aufnahme ist al- werde nie wieder einen so grolerdings schrecklich: Die japa- ßen Geiger treffen, der das alles nische Plattenfirma hatte an mit mir spielen möchte, das Hetzel einen Narren gefressen. war‘s jetzt mit mir und der Ich war der Kammermusik da- Kammermusik.“ mals gewissermaßen schon ein Konzert-TIPPs wenig entwachsen – er wollte aber mit mir einfach fast alles Würzburg aufnehmen. Ich war fassungs- Mo. 8.6., 20:00 Uhr Residenz los, warum ausgerechnet mit (Kaisersaal) Mozartfest: Diana Damrau Helmut Deutsch (Klavier). mir? „Weil ich Sie mag.“ Ich (Sopran), Werke von Mozart, Schubert & Strauss habe mir das angeschaut und Zwickau ihm gesagt, bei den Beethoven- So. 14.6., 17:00 Uhr Robert-SchuSonaten, da gibt es Stellen, auch mann-Haus Schumann-Fest: Annette wenn ich die drei oder vier Mo- Dasch (Sporan), Daniel Schmutzhard Helmut Deutsch (Klavier). nate übe, ich bekomme das (Bariton), Werke von R. & C. Schumann u. a. einfach nicht hin. Aber er akfrankfurt zeptierte es einfach nicht, so Di. 16.6., 20:00 Uhr Opernhaus sehr ich mich auch sträubte. Programm siehe Zwickau Also nahmen wir Brahms, um Schwarzenberg uns gemeinsam an Beethoven Angelika-Kauffmann-Saal heranzutasten. Und dann hat Schubertiade er nicht einmal den ersten So. 21.6., 16:00 Uhr Diana Damrau Schnitt mehr gehört: Es war ein (Sopran), Helmut Deutsch (Klavier) unglaublicher Schock für mich, Do. 25.6., 20:00 Uhr Michael Volle (Bariton), Helmut Deutsch (Klavier) als ich den Anruf erhielt, der Do. 27.8., 20:00 Piotr Beczała (Tenor), Hetzel sei gestorben. Die Ver- Helmut Deutsch (Klavier) antwortung zu übernehmen elmau und zu entscheiden, welcher Sa. 27.6., 19:00 Uhr Schloss Take genommen werden soll, Schubert Woche: Dorottya Láng das hat mich überfordert. Ich (Mezzosopran), Helmut Deutsch (Kla­ vier). Werke von Schubert & Liszt habe dann den Rainer Honeck, einen der Konzertmeister der München Mo. 20.7., 20:00 Uhr Bayerische Wiener Philharmoniker, ange- Staatsoper Opernfestspiele: Jonas rufen und gesagt: „Bitte nimm‘ Kaufmann (Tenor), Helmut Deutsch diesen Kelch von mir, Du (Klavier). Liederabend kannst als Geiger besser sagen, CD-Tipp was er wollte.“ Hetzel hat schon eine sehr eigene Sprache gehabt, ein unglaublich intensiver Musiker mit großem ArbeitsSchubert: willen. Humor war aber nicht Winterreise seine Stärke. Wenn ich gesagt Jonas Kaufmann (Tenor), Helmut habe, man könnte diesen oder Deutsch (Klavier). Sony Classical Juni 2015 concerti   39


MUltiMeDiA Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

akte tscHaikoWskY

kino: liVe-übertraGunG

Werktreue in Vollendung

mi. 3.6., 22:05 uhr dokumentation Homosexualität: in Russ­ land bis heute ein Tabu­Thema. Tschaikowsky, der Männer liebte, litt unter dieser unterdrückung – seine Gedanken hat Ralf Pfleger in eine Art Videotagebuch ge­ fasst, das die Geschichte des Komponisten neu erzählt. 3sat

bostoner oPernGala

... und sie läuft und läuft und läuft: La Bohème in London

Ü sa. 6.6., 20:15 uhr festivalsommer Wo Jonas Kaufmann auftritt, ist der Jubel groß – auch in Boston, wo der Startenor mit Andris nelsons und den Bostoner Sinfonikern zur Operngala lud.

ber 40 Jahre steht John Copleys Inszenierung von Puccinis La Bohème nun schon auf dem Spielplan des Royal Opera House – und noch immer ist kein Ende für diesen Dauerbrenner in Sicht. Warum auch, wenn selbst ein kritischer Geist wie Strawinsky einst Gefallen an dieser Inszenierung

im historisch sehr sorgfältig gearbeiteten Design fand?! Regisseur und Bühnenbildner bieten Werktreue in Vollendung von der ärmlichen Dachwohnung bis zum verschneiten Vorstadt-Ambiente, die passgenau nachempfundenen Kostüme lassen das Paris um 1830 neu aufleben. Und das Publikum liebt die verhängnisvolle Liebesgeschichte um die todkranke Mimi und den mittellosen Dichter Rodolfo ohnehin – zumal wenn wie jetzt in London zwei Weltstars in die Hauptrollen schlüpfen: Anna Netrebko und Joseph Calleja. mi. 10.6., 20:15 uhr live im kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

3sat

sommernacHtsGala sa. 13.6., 20:15 uhr festivalsommer Die Sommersaison in Grafenegg wird traditionell mit einer Gala eröffnet – 2014 mit den Stars Angela Denoke, Ramón Vargas und Jean­Yves Thibaudet. arte

fÊte de la musique so. 21.6., ab 12:55 uhr Am längsten Tag des Jahres gibt es Klassik nonstop: Konzerte mit Daniel Barenboim und John Williams aus Berlin und L. A., Operninszenierungen von Verdi bis Offenbach sowie eine Doku­ mentation zu den drei Tenören.

40 concerti Juni 2015

online: liVe-Webcast

auftakt zur Weltkarriere

V

an Cliburn, Grigory Sokolow, Daniil Trifonow: Sie alle gewannen den Internationalen TschaikowskyWettbewerb – und machten hernach Weltkarrieren. Alle vier Jahre findet das vielleicht bedeutendste musikalische Kräftemessen statt, das in diesem Jahr 120 Kandidaten aus der ganzen Welt in den Kate-

gorien Klavier, Geige, Cello und Gesang in Moskau und St. Petersburg zusammenführt. medici.tv überträgt deren Auftritte 18 Tage lang auf einer eigens eingereichteten Plattform live im Web – vom Auftaktkonzert bis hin zur Preisverleihung. mo. 15.6 - fr. 3.7. Live­Übertragung unter: http://tch15.medici.tv

Fotos: Gunter Glücklich, Gregor Hohenberg, ROH/Catherine Ashmore, Matthias Heyde, Carus Verlag

tV-tiPPs arte


tV: musik entdecken

rADiO-tiPPs

Hengelbrock und das fugato

B

ei diesem Format haben wir die Möglichkeit, auf besondere Inhalte intensiv und lebendig einzugehen“, freut sich Thomas Hengelbrock über die neue TV-Sendereihe „Musik entdecken“. Ziel des Dirigenten und „seines“ NDR Sinfonieorchesters ist es, Klassik hier auf anschauliche Weise zu vermitteln, Klänge mit (Er-)Klärungen zu verbinden: Was ist ein Fugato? Wie wirkt der Rhythmus auf den Zuhörer? Was wollte der Komponist ausdrücken? Für die Premiere der drei- bis viermal im Jahr geplanten Reihe widmen sich die Musiker in der Hamburger Kampnagelfabrik der Geschichte von Romeo und Julia, deren tragische Liebe

deutscHlandfunk

scHrammelmusik mo. 1.6., 20:10 uhr musikszene Schunkelfolklore? Mitnichten: Die Wiener Heurigenmusik schlägt gekonnt den Bogen zwischen Volks­ und Kammermusik. und die alten Schrammelklänge erle­ ben derzeit ein Comeback – mu­ sikalisch auf der Höhe der Zeit. deutscHlandradio kultur

Nimmermüder Ideengeber: NDRChefdirigent Thomas Hengelbrock

schon so viele Komponisten angeregt hat – und Moderatorin Alice Tumler wagt in Gesprächen den Blick hinter die Notenpulte. Denn Hengelbrock ist überzeugt, dass Klassik so kurzweilig vermittelt auch im TV die Menschen erreichen kann. so. 14.6., 18:30 uhr arte

Witz und Perfektion

do. 4.6., 22:00 uhr chormusik Simon Halsey hat den Rundfunk­ chor Berlin in neue Höhen ge­ führt – ein Porträt zum Abschied nach fast 15 Jahren als Chefdiri­ gent und künstlerischer Leiter. deutscHlandfunk

dreck an den stiefeln

aPP für cHorsÄnGer

Heute schon geübt?

S

timmproben im stillen Kämmerlein sind für Chorsänger eine Herausforderung – und das nicht nur ob der fehlenden (Selbst-)Kontrolle. Die Idee des Carus-Verlags einer App für Chorsänger soll nun Abhilfe schaffen: Aufbereitet für Smartphone oder Tablet werden hier die Klavierauszüge präsentiert und synchronisiert mit Einspielungen des jeweiligen Werkes von renommierten Interpreten. Jeder Takt kann direkt angewählt werden, obendrein gibt es einen Coach zum Erlernen der eigenen Stimme: Einmal aktiviert, wird dann die jeweilige Stimme von einem Klavier mitgespielt. Und wer ob der ausgewählten Top-

Einspielungen fürchtet, bei den Tempi der Profis nicht gleich mithalten zu können, für den gibt es einen Slow-Modus: Hier bietet der Coach ein reduziertes Tempo an, so dass schwierige Passagen erst einmal langsamer geübt werden können.

fr. 12.6., 22:05 uhr musikforum Als Militärhornist schaffte Carl nielsen es aufs Konservatorium – und hatte seinen namen als Kom­ ponist „mit Dreck an den Stie­ feln“ weg. Wie stolz die Dänen auf ihn sind, offenbart das Fea­ ture zu seinem 150. Geburtstag. deutscHlandradio kultur

konzert der sieGer fr. 19.6., 20:03 uhr Der Brüsse­ ler Königin­Elisabeth­Wettbe­ werb zählt zu den wichtigsten Musikwettbewerben. Zum Ab­ schluss präsentieren sich die drei besten Geiger des diesjährigen Kräftemessens mit dem Orchest­ re Philharmonique de Liège. deutscHlandfunk

formsPrenGunGen Stimmenstudium mit App: nie mehr unvorbereitet in die Probe infos zur App und zum Download unter www.carus-music.com

sa. 20.6., 22:05 uhr atelier neuer musik in seinen Streich­ quartetten schreibt Jörg Widmann die Tradition nicht fort, sondern stellt sie radikal infrage, wie ingo Dorfmüller anhand der Einspie­ lung des Minguet Quartetts zeigt.

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VorSChaU

Abonnenten erhalten die Juli/AugustAusgabe am 19. Juni

Kent nagano Auf zu neuen Ufern: Der Stardirigent über seine erste Saison an der Hamburgischen Staatsoper

Veronika eberle Voller Pläne: Die bayerische Geigerin startet durch zur internationalen Karriere

elke heidenreich Und jetzt Oper: In Rheinsberg feiert Adriana aus der Feder der Autorin Uraufführung

concerti – das konzert- und opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-

tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. alle termine,

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Verlag concerti Media GmbH Mexikoring 29, 22297 Hamburg Tel: 040/228 68 86­0 Fax: 040/228 68 86­17 info@concerti.de, www.concerti.de Herausgeber/chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) textchef Christoph Forsthoff (CF) redaktionsleitung Friederike Holm redaktion Peter Krause (Ressortleiter Oper, PK), insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You­Son Sim, Veronika Weiher autoren der Juni-ausgaben ninja Anderlohr­Hepp, Frank Armbruster, irene Bazinger, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF) Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel (KH), Sören ingwersen, Jürgen Kesting, Torsten Kohlschein, Dr. ursula Lippold, Dr. Matthias nöther, Helmut Peters, Te­ resa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Georg Rudiger, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Volker Tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV) anzeigen Felix Husmann (Leitung Marken & Agenturen) Tel: 040/228 68 86­20 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 28 85­35 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/228 68 86­16 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Klassikveranstalter) Tel: 030/488 28 85­37 e.zerwer@concerti.de Jörg Roberts (Klassikveranstalter Hamburg) Tel: 040/228 68 86­13 j.roberts@concerti.de You­Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/228 68 86­10 anzeigen@concerti.de art direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Sandra Weis druck und Verarbeitung Evers­Druck GmbH Heftauslage vertrieb@concerti.de abonnement concerti Media GmbH, Postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/65 79 08 08, Fax: 040/65 79 08 17, abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Standard­Jahresabonnement: 25 € frei Haus erscheinungsweise elf Mal jährlich iVW geprüfte auflage redaktionsschluss immer am 15. des Vor­Vormonats, bitte senden Sie ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

Fotos: Felix Broede, Bernd noelle, Leonie von Kleist

cOncerti

impressum


Lugano (Schweiz) Orchestra della Svizzera italiana Markus Poschner Chefdirigent

Rileggendo Brahms Die Sinfonien von Johannes Brahms www.osi-brahms.ch Teatro LAC - Lugano Arte e Cultura Oktober 2015 – Mai 2016 sinfonische Repertoire Brahms’ scheint “Das genau für dieses Orchester geschaffen

zu sein. Ein Projekt, das verspricht, ganz neue und ungehörte Facetten aufzudecken, die schon in der kammermusikalischen Vorstellungswelt des Komponisten enthalten sind und trotzdem viel zu oft unbeachtet bleiben. Markus Poschner

OSI - Orchester in Residence im neuen Theater LAC Einweihung: September 2015 www.luganolac.ch

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TH E S OUN D O F S I LVE R .

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Jetzt kennenlernen unter www.concerti.de/thesoundofsilver


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