concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen November 2018

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

November 2018

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 366 Konzert- UNd Operntermine

120 JAHRE DEUTSCHE GRAMMOPHON Tradition im steten Wandel

Anne-Sophie Mutter

»Wir brauchen etwas, das Bestand hat« JETZT AUCH BEI


Tickets ab sofort

ERLEBEN SIE EINZIGARTIGE KONZERTE IN ÜBER 20 SPIELSTÄTTEN DRESDENS: Wiener Philharmoniker, Orchester des Mariinsky-Theaters, Staatskapelle Berlin, Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, City of Birmingham Symphony Orchestra, Dresdner Festspielorchester, WDR Sinfonieorchester, Camerata Salzburg, Anne-Sophie Mutter, Yo-Yo Ma, Joshua Bell, René Pape, Lisa Batiashvili, Eric Clapton, Chilly Gonzales, Yuja Wang, Jan Vogler, Hélène Grimaud u. a.

Die Dresdner Musikfestspiele sind eine Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, der Stern von Mercedes, der Lufthansa-Kranich, Tchibos Kaffeebohne – es gibt Markenembleme, die fast jeder kennt. Dazu gehört auch die gelbe Kartusche der Deutschen Grammophon, die nicht nur hierzulande, sondern weltweit als Gütesiegel für einzigartige Einspielungen klassischer Musik wahrgenommen wird. Doch die Deutsche Grammophon ist weit mehr als „nur“ ein Produzent von Tonträgern. Vielmehr hat das Label einen unersetzbaren Beitrag zur klassischen Musik überGregor Burgenmeister haupt geleistet. Diesen Herbst feiert das „GelbHerausgeber/Chefredakteur Label“ sein 120-jährigen Bestehen. Daher haben wir uns entschlossen, dieses Jubiläum wie einen „gelben Faden“ durch diese Ausgabe ziehen zu lassen. So blicken wir auf die spannende Erfolgsgeschichte des Unternehmens, das 1898 von Emil und Josef Berliner in Hannover gegründet wurde (Seite 10), widmen uns ihren aufwändig gestalteten Covermotiven (Seite 12) und lassen natürlich auch die Künstler selbst zu Wort kommen: Anne-Sophie Mutter war gerade einmal zarte vierzehn Jahre alt, als sie vor genau vierzig Jahren ihre erste Aufnahme für die Deutsche Grammophon einspielte (Seite 18). Und im „Blind gehört“ stellt sich mit Franco Fagioli ein erst in jüngerer Zeit vom Traditionslabel aufgenommener Star unserem Hörtest (Seite 36). Erst am Anfang seines Daseins steht dafür der neue Preis OPUS, der als Nachfolger des ECHO Klassik am 14.10. erstmals verliehen wurde. concerti war als Medienpartner live vor Ort, in unserer Bilderstrecke (Seite 28) geben wir Ihnen einen Eindruck von diesem glamourösen Debüt im Konzerthaus Berlin. Nicht zu kurz kommen auch in dieser Ausgabe alle anderen Themen, die wir Ihnen jeden Monat präsentieren. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

P. S.: Nach der erfolgreichen Premiere unseres Wett­ bewerbs geht „Das Publikum des Jahres“ in die zweite Runde. Ab sofort können Klassik- und Opernfans wieder auf concerti.de abstimmen, welches Publikum ­dieses Mal den Titel verdient. November 2018 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit Xavier de Maistre 10 Tradition im steten Wandel Jubiläum Seit 120 Jahren steht die

Deutsche Grammophon für Innovation. Gleichzeitig pflegt sie wie kein anderes Label ihre eigene Geschichte.

16 Das Auge hört mit

Jubiläum Nicht nur die Musik, auch ein

ansprechendes Cover-Design motiviert zum Kauf einer CD. Grafiker Fred Münzmaier weiß, worauf es ankommt.

18 »Wir brauchen etwas, das Bestand hat« Interview Anne-Sophie Mutter über ihr

18

Anne-Sophie Mutter Späte Open-Air-Premiere

erstes Open-Air-Konzert, ihre Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten – und über ein ganz besonderes Kinderbuch

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

4 Inszenierung des Monats 2 26 Mythen und Mozart

Opernpremieren Die wichtigsten

Neuinszenierungen im November Gala Im Konzerthaus Berlin wurde erstmals der Opus Klassik verliehen

30 CD-Rezensionen 34 Top 20 Klassik-Charts 36 »Sie singt aus der Mitte ihrer Seele«

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OPUS KLASSIK Begehrte Trophäe

4  concerti November 2018

Blind Gehört Franco Fagioli hört und

kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer singt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Harald Hoffmann/DG, Offenblende/Katy Otto

28 Glamouröses Debüt


Foto: photocase // sally2001

CARMEN

GEORGES BIZET Ab 30. Nov. 2018, Opernhaus

Mit der »Oper Leipzig«-App Motiv scannen & Video sehen! TICKETS +49 (0)341-12 61 261 WWW.OPER-LEIPZIG.DE

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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Britten: Serenade op. 31

W

enn man fragt, wer für mich die größten Komponisten sind, dann fallen natürlich die Namen Mozart, Schubert, Beethoven oder Bach. Aber auch Benjamin Britten gehört dazu. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie er bestimmte seelische Situationen mit seiner Tonsprache und Emp-

Der Tenor und Gesangsprofessor Christoph Prégardien

findsamkeit klanglich so perfekt erfassen konnte. Für die Serenade für Tenor, Horn und Orchester op. 31 hat Britten englische Gedichte aus mehreren Jahrhunderten in einem Zyklus vereint. Wie Britten in diesen Abendstücken die Natur und den Menschen darin mit seinen ­Gefühlen erfasst und in Töne setzt – das empfinde ich als genial! Die ­Serenade steht an der Schwelle zwischen einem noch als tonal wahrnehmbaren Klangraum auf der einen und Atonalität auf der anderen Seite. Das ist eine Musik, die mir sehr liegt – und die ich auch besser verstehen kann als andere Werke des 20. Jahrhunderts. Beim ersten Hören hat mich das ­sofort gepackt, bei anderen seiner Kompositionen ist das anders. Normalerweise brauche ich etwas Zeit, um die Schönheiten von Brittens Kompositionen zu erkennen. Als ich das Werk aber während meiner Studienzeit zum ersten Mal im Konzert gehört habe, habe ich mir sofort die

Einspielung mit Peter Pears und Dennis Brain gekauft. Selbst gesungen habe ich das Werk aber erst mit Mitte dreißig. Kurz danach ist 1991 meine Aufnahme beim Label BIS Records entstanden. Seitdem gehört das wunderbare Stück zu meinem ständigen Repertoire.

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Jahre alt wird in diesem November August Everdings legendäre Inszenierung von Mozarts Zauberflöte an der Bayerischen Staatsoper. Seit 1978 fasziniert der Klassiker mit einer einzigartigen Rekonstruktion von Karl Friedrich Schinkels originalen Dekorationen. Doch auch Bestands­ pflege muss sein: 2004 wurde die Inszenierung neu einstudiert.

Daniil Charms, russischer Schriftsteller Beim New York Philharmonic haben nun Auch die Frauen die Hosen an

In New York herrscht nun Wahlfreiheit – von Kopf bis Fuß 6  concerti November 2018

Die Männer festlich im Frack oder Anzug, die Frauen in Rock oder Kleid – so sah es die Kleiderordnung für die Musikerinnen und Musiker der New Yorker Philharmoniker in den letzten 175 Jahren vor. Doch damit ist nun ein für alle Mal Schluss: Als letztes der großen Orchester der USA ändert der Klangkörper seinen Dresscode aus Gründen der Gleichberechtigung, so dass ab sofort auch Frauen Hosen tragen dürfen. Ausschlaggebend für den Richtungswechsel waren die Musikerinnen des Orchesters selbst, die sich in den letzten Monaten immer bestimmter gegen die Kleidungsvorgaben gewehrt hatten.

Fotos: Jean-Baptiste Millot, gemeinfrei, shutterstock, Sandra Then

... Mathematik ist Musik des Geistes; Musik ist Mathematik der Seele ...


3 Fragen an ... Charly Hübner

FESTLICH FAMILIÄR

Der Schauspieler war zunächst als Theaterdarsteller tätig, bevor er 2003 vor die Kamera wechselte.

Sie gelten als Mahler-Experte. Wie kommt das? Ich bin kein Experte. Ich bin nur Fan, höre seine Sinfonien und versuche zu verstehen, was ihn in seiner Zeit dahin trieb, Musik so zu setzen und nicht anders. Da erreicht mich etwas, das stören, schreien, erzählen will, das höhnisch ist, liebend und suchend, nihilistisch, verbittert und erbauend. Wie eine Membran zwischen Innen- und Außenwelt.

Welche Rolle spielt Musik und klassische Musik heute in Ihrem Leben? Jazz, Metal, Chanson, Klassik – alles sucht sich meine Ohren, und wenn es klingelt im Kopf, dann wird weitergehört. Wenn nicht, dann nicht. Klassik kann furchtbar langweilen, Jazz auch – beides kann aber auch extrem pushen und das Hier und Jetzt winzig klein werden lassen. Musik kann jedoch zudem mit ihrer verbindenden, erhebenden, aber auch regulierenden Kraft in die Gesellschaft hineinwirken.

Mit dem Ensemble Resonanz haben Sie das Projekt »Mercy Seat« rund um Schuberts Winterreise und Songs von Nick Cave erarbeitet. Was fasziniert Sie an Schuberts Werk? Da ist ein junger Mann, der nach seiner antinapoleonischen Kriegerei im Winter von Brüssel nach Dessau reist und diese Verse schreibt, die einige Jahre später von einem unheilbar erkrankten, ebenso jungen Mann gefunden werden. Dieser fühlt sich in den Gedichten so tief erkannt, dass er sie vertont, wo­ raus eine existenzielle Reise zu einem Ende entsteht, in der ich immer über das Leiden, Kämpfen, Schimpfen und den Angriff stolpere. In diesem Moment werden die Lieder zu Diamanten, in denen sich das Licht ständig bricht und verändert, wenn man sie ins Licht hält.

The Family Songbook ist das Ergebnis eines einzigartig musikalischen Familientreffens: Zusammen mit ihren Eltern, Kindern, Geschwistern, Cousinen & Cousins und engen Freunden haben Tamar Halperin & Andreas Scholl ihre Lieblingslieder aufgenommen. Ein Album so bunt wie ihre Familie. Das berühmteste Weihnachtslied der Welt wird 200 Jahre – Ludwig Güttler widmet diesem besonderen Jubiläum eine Edition, die den musikalischen Hintergrund skizziert, auf dem dieses Lied entstanden ist. Der perfekte Einstieg in die Weihnachtszeit!

www.berlin-classics-music.com


durch den Monat mit...

... Xavier de Maistre

Der Harfenist nimmt uns mit durch seinen Monat und erzählt von seinen Highlights und Geheimtipps Peking  1.11.

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m 1. November muss ich gleich nach Peking für ein Konzert mit dem China National Orchestra. Ich spiele immer öfter im Reich der Mitte und bin beeindruckt, wie schnell sich die Musikszene dort entwickelt. Jedes Mal sind neue Konzertsäle entstanden und neue Orchester gegründet. Auch das Publikum zeigt eine immer stärkere Vertrautheit mit der Klassik. In Peking gehe ich jedes Mal am Abend in die Hutongs, wo noch eine traditionelle Atmosphäre herrscht. Ich mag das Essen mit ein bisschen zu viel Knoblauch ... Bilbao  7.11.

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m 4. November nehme ich den Nachtflug direkt nach dem Konzert zurück nach Hamburg, um dort an der Musikhochschule zu unterrichten. Am 7. November geht es dann nach Bilbao für ein erstes Rezital mit der Kastagnetten-Legende Lucero Tena. Vor Ort möchte ich unbedingt in das legendäre ­Guggenheim Museum. Nach dem Konzert werde ich dann mit meiner Schwägerin, die im Bilbao Orchester Bratsche spielt, essen gehen. Die baskische ­Küche ist für mich mit Abstand die beste in Spanien.

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Wien  28.11.

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on Leverkusen fahre ich mit der Harfe im Auto nach Illertissen für einen SoloAbend am 17. November. Dort freue ich mich auf die Familie Unglert, die vor Ort eine ­kleine, aber feine Konzertreihe organisiert. Die Konzerte sind immer ausverkauft. Es ist wunderbar, dass in Deutschland gute Konzerte auch in den kleinen Städten veranstaltet werden. In Frankreich findet alles außer den Sommerfestivals in den Metropolen statt. 8 concerti November 2018

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nschließend habe ich endlich ein paar Tage, um nach Monaco zu fliegen, wo ich das Wochenende zu Hause mit meiner Tochter Elisabeth genießen werde. Gleich danach geht es nach Wien. Ich freue mich auf den Musikverein und das schöne Konzert, das mir Kajia Saariaho geschrieben hat. Das werde ich am 28. November aufführen. Zwischen den Proben werde ich Freunde im Palmenhaus zum Kaffee treffen.

Fotos: Gregor Hohenberg, shutterstock (3), enricsagarra/gemeinfrei

m nächsten Morgen fliege ich wieder nach Köln für Proben mit dem wunderbaren Gürzenich-­ Orchester. Maestro Kitajenko, mit dem ich so gerne musiziere, hat mich für drei Konzerte eingeladen. Gemeinsam werden wir das romantische Glière-Konzert spielen und auch gleich aufnehmen. Die Kölner Philharmonie ist ein Fixpunkt in meinem Kalender, Illertissen  17.11. und ich komme immer wieder gerne dorthin. Anschließend geht es nach einem Kurzstopp in Hamburg weiter nach Leverkusen für das zweite Rezital mit Lucero Tena.


BEST OF KLASSIK 2018 Das Beste der Klassik 2018 auf einem preisgünstigen 3 CD-Album mit allen OPUS KLASSIK-Preisträgern: Diana Damrau, Juan Diego Flórez, Daniil Trifonov, Regula Mühlemann, Sheku Kanneh-Mason und vielen anderen herausragenden Künstlern.


120 Jahre Deutsche Grammophon

Tradition im steten Wandel Seit 120 Jahren steht die DEUTSCHE GRAMMOPHON für Innovation. Gleichzeitig pflegt sie wie kein anderes Label ihre eigene Geschichte. Von Maximilian Theiss

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Fotos: DG Archive

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igentlich ist der Name städte beheimatet, feierte im verbindliche Aufnahmen mit „Deutsche Grammophon“ September ihre fulminante den wichtigsten Künstlern der gleich in doppelter Hin- Asienpremiere in Tokio und jeweiligen Generation.“ In diesicht irreführend. Einmal Peking, und auch für das erste sem Zusammenhang spricht täuscht das Wort „Grammo- Galakonzert der 120-Jahr-Ver- Trautmann gerne davon, dass phon“ darüber hinweg, dass anstaltungen im Oktober such- die Deutsche Grammophon die Begeisterung für neuartige te sich das Label mit dem Kai- zum „Synonym für Klassik“ Medien von der Schallplatte serlichen Ahnentempel an der geworden sei, wobei er gleichüber das Magnetband und die Grenze zur Verbotenen Stadt zeitig betont, dass damit ein CD hin zum Download und in Peking einen atemberauben- wesentlicher Bestandteil in der Streaming wesentlicher Be- den Spielort aus. Weitere Kon- Geschichte des Unternehmens standteil der Firmenphiloso- zerte fanden und finden in zu wenig wahrgenommen werphie und -geschichte ist. Und ganz Asien und Europa statt. de: „In der Vorkriegszeit prodas Wort „Deutsch“ darf kei- Als Konzertveranstalter im duzierte die Deutsche Grammonesfalls kulturell verstanden klassischen Sinn will die Deut- phon durchaus auch hochwerwerden, sondern lässt sich le- sche Grammophon indes nicht tige Unterhaltungsmusik, etwa diglich als Hinweis auf den mit Otto Reutter oder Theo Hauptsitz und den GründungsLingen. In den Sechzigerjahren »Synonym für ort des Unternehmens verstewiederum standen wir für Klassik« hen, denn seit 1898, als Emil Avantgarde, Minimalismus und Josef Berliner in Hannover oder elektronische Musik.“ Gedie „Deutsche Grammophon auftreten, wie Clemens Traut- genwärtig blickt die Deutsche Gesellschaft“ gründeten, war mann, Präsident der Deutschen Grammophon insbesondere das Unternehmen internatio- Grammophon, erklärt: „Viel- mit der sogenannten Neoklasnal ausgerichtet: Die ersten mehr geht es bei diesen Aben- sik über die Genregrenzen hinSänger, die bei den Berliner- den darum, dass unsere Künst- weg mit Künstlern wie Max Brüdern Schallplatten aufnah- ler dichter an unsere Fans und Richter oder Chilly Gonzales. men, stammten aus Italien, den Zuhörer heranrücken und in Ganz im Sinne der FirmenphiUSA, Russland oder gar aus direkten Austausch mit ihnen losophie legt Trautmann groAustralien wie der große treten.“ Die Veranstaltungen ßen Wert darauf, dass die SymOpernstar Nellie Melba. Zu den bestreiten natürlich Künstler biose zwischen Künstler und ersten Kunden wiederum ge- der Deutschen Grammophon, Unternehmen aufrechterhalhörten unter anderem das bri- darunter Daniel Barenboim, ten wird und bezeichnet sie als tische und das spanische Kö- Anne-Sophie Mutter oder Lang „sich selbst verstärkenden Menigshaus. Auch die gegenwär- Lang, denn auch das stete Be- chanismus: Ein Newcomer, der tigen Feierlichkeiten zum streben, die wichtigsten Künst- bei uns gesignt ist, bekommt 120-jährigen Bestehen des Un- ler für das Label zu gewinnen, durch uns ein gewisses Qualiternehmens sind denkbar in- gehöre für Trautmann zur tätssiegel, während auf der ternational: Die Konzertreihe „Kern-DNA“ des Unterneh- anderen Seite die Deutsche „Yellow Lounge“, bislang in mens: „Von Anfang an steht Grammophon ohne ihr KünstSzeneclubs deutscher Groß- die Deutsche Grammophon für lerkollektiv eine leere Hülle


Legte auch selbst Hand an: Emil Berliner, Gründer der Deutschen Grammophon

Representative Adresse: das zweite Werksgebäude an der Podbielskistraße in Hannover um 1923

Am Anfang war der Kloß: Schellack-Rohmasse wird zu einer Schallplatte gepresst. (ganz oben rechts) Qualitätskontrolle muss sein: Mitarbeiterinnen im Hannoveraner Werk (oben)

Eine runde Sache: Mitarbeiterinnen an den Pressmatrizen für die Schallplatten November 2018 concerti  11


120 Jahre Deutsche Grammophon

wäre.“ Sieht man sich die aktuellen Alben der Deutschen Grammophon an, fällt ein weiterer Anspruch an sich selbst ins Auge: Nach wie vor wird der Repertoirepflege große Bedeutung beigemessen. Daniil Trifonov etwa veröffentlichte jüngst den ersten Teil seines Zyklus’ aller vier Klavierkonzerte Rachmaninows. Vorreiter bei technischen Neuerungen

Jedoch sollte für die Deutsche Grammophon zu keiner Zeit der Interpret hinter dem Werk stehen, wie Trautmann erklärt: „Es gab zu allen Zeiten zwei Arten von Veröffentlichungen: Auf der einen Seite leisten Künstler zu bestimmten Komponisten und Werken ihren Beitrag, auf der anderen Seite gibt es aber genauso Veröffentlichungen, die den Interpreten in den Mittelpunkt stellen.“ So war es auch schon 1902, als die erste Aufnahme mit Enrico Caruso erschien. Damals wie heute war die Deutsche Gram12  concerti November 2018

mophon Vorreiter bei technischen Neuerungen: Zehn Jahre nach der Erfindung des Phonographen meldete Emil Berliner 1897 mit dem Grammophon das Patent für ein weiterentwickeltes Gerät zur Aufnahme und Wiedergabe von Tönen an. Da die scheibenförmigen Tonträger, die Berliner schon damals als „Schallplatte“ bezeichnete, für diesen Apparat wesentlich kostengünstiger herzustellen waren als die Walzen eines Phonographen, setzte sich Berliners Erfindung auf dem Markt durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Firma als erstes Klassiklabel ausschließlich Magnetbänder für ihre Aufnahmen, zudem war sie an der Entwicklung der Kompaktkassette beteiligt. 1982 läutete das Unternehmen zudem mit der CD-Produktion eine neue Ära ein. Als nach der Jahrtausendwende der virtuelle Tonträger in Gestalt von MP3-Dateien den Musikmarkt aufwirbelte, war die Deutsche Grammophon erneut die erste

große Klassik-Schallplattenfirma, die ab 2007 ihre Aufnahmen in einem eigenen Web­ shop vertrieb. Auch das Streaming als jüngste Neuerung auf dem Tonträgermarkt sieht Trautmann als Chance – und begründet dies mit der vermeintlich altmodischen Grundhaltung, Musik zu produzieren, die nicht den schnellen Verkauf einbringt: „Beim traditionellen Geschäftsmodell wird eine Produktion fertiggestellt und dann abverkauft. Beim ­Streaming hingegen besteht das Geschäftsmodell darin, dass eine Produktion so gültig oder so fesselnd sein muss, dass die Hörer immer wieder zu dieser Aufnahme zurückkehren und neue Hörerkreise diese irgendwann als Referenz begreifen.“ So kumulieren sich die Erlöse aus dem Streaming Jahr für Jahr – beziehungsweise Klick für Klick, bemisst sich doch der Umsatz bei Streaming-Diensten danach, wie häufig ein Track oder ein Album tatsächlich gehört wird. Die von Pu-

Foto: Julia Schoierer, Siegfried Lauterwasser/DG

Konzertgala vor der Kulisse der Verbotenen Stadt: Deutsche Grammophon-Geschäftsführer Clemens Trautmann mit den Dirigenten Long Yu und Heinz Ferlesch sowie den Solisten Toby Spence, Ludovic Tézier, Mari Samuelsen und Aida Garifullina (v.l.)


Ausnahmekünstler unter sich: Herbert von Karajan und die heranwachsende Anne-Sophie Mutter

risten gerne gescholtenen Playlists und automatisierten Algorithmen wiederum begreift Trautmann als logische Fortsetzung des klassischen Tonträgerverkaufs. „Früher hat ein guter Plattenhändler im Prinzip dasselbe gemacht: Er hat gesehen, welche Aufnahme

sich der Kunde gerade anhörte, und schlug ihm dann alternative Aufnahmen vor.“ Zurück zu den Anfängen mit dem »Schellack-Projekt«

Aus diesem Grund hat die Deutsche Grammophon im Sommer auch die Zusammenarbeit mit

dem Streaming-Dienst Apple Music ausgebaut und betreut dort ihr eigenes Kuratorenprofil. Dadurch möchte das Label den Hörern eine Orientierung geben in einem immer unübersichtlicher werdenden Tonträgermarkt, der inzwischen mehr als 20 000 Neuveröffentlichungen jährlich verbucht – allein im Segment der Klassik. „Sowohl die Kenner wie auch die Gelegenheitshörer suchen nach etwas Verbindlichem, worauf sie sich verlassen können, denn die Zeitbudgets der Menschen sind knapp. Als Kurator bei Apple Music oder als Radiostation bei Amazon Music signalisieren wir: Hier findest du Aufnahmen und Produktionen, die wir mit einer besonderen Hörempfehlung versehen haben.“ Wobei das nicht nur für Neuerscheinungen gilt: Den vierzig bis fünfzig Neuveröffentlichungen pro Jahr steht bei der Deutschen Grammophon in etwa dieselbe Anzahl an Wiederveröffentlichun-

Bewegte Geschichte Ein historischer Abriss der Deutschen Grammophon Elf Jahre vergingen zwischen der Erfindung der Schallplatte und der Gründung der Deutschen Grammophon Gesellschaft, dem heute ältesten Musiklabel weltweit. Beides geht auf den aus Hannover stammenden Emil Berliner zurück, der 1887 das Patent auf den Tonträger samt Abspielgerät angemeldet und 1898 schließlich mit seinem Bruder Josef das Label als Tochtergesellschaft der englischen Gramophone Company gegründet hat. Bald wurde der vor einem Grammophon sitzende Hund samt dazugehörigem Slogan „His Master’s Voice“ als Warenzeichen weltweit bekannt. Nach dem Ende der Ersten Weltkriegs, der zur Enteignung des damals mehrheitlich engli-

schen Unternehmens geführt hatte, bauten die Brüder das Label wieder auf. 1933 fiel das Unternehmen der Arisierung zum Opfer, etliche der verpflichteten Künstler waren zur Emigration gezwungen. 1943 brach die Schallplattenproduktion weitgehend zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte das Label unter Ernst von Siemens, der auch den jungen Dirigenten Herbert von Karajan förderte, zu einem der bedeutendsten Klassiklabels. Nachdem im Jahr 1971 das Unternehmen in die Firma Polygram überging, wurde diese 1998 mit Universal zur größten Schallplattengesellschaft der Welt fusioniert: der Universal Music Group.

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120 Jahre Deutsche Grammophon

gen historischer Aufnahmen gegenüber in Form von Einzelveröffentlichungen oder in CD-Boxen. Mit dem „SchellackProjekt“ geht das Unternehmen sogar noch einen Schritt weiter, indem es gemeinsam mit Google Arts & Culture rund 400 historische Aufnahmen aus der Anfangszeit nach und nach digitalisiert und damit der Allgemeinheit zugänglich macht. Von der Transaktions- zur Aufmerksamkeitsökonomie

Es entbehrt dabei nicht der Ironie, dass ausgerechnet eines der ältesten Musiklabels Vorreiter auf dem völlig neuartigen Musikmarkt ist, der momentan in Deutschland verhältnismäßig wenig genutzt wird: Nach wie vor zieht man hierzulande ganz klar den physischen dem digitalen Tonträger vor. „In den USA hingegen verhält es sich schon umkehrt“, erklärt Trautmann: „Ein Viertel des Tonträgermarktes ist dort noch physisch, der Rest wird auf digitalem Wege vertrieben. Schon deshalb müssen wir künftig noch stärker auf die Aspekte des Repertoires und der Qualität konzentrieren, denn mit dem Streaming bewegen wir uns von einer Transaktionsökonomie in eine Aufmerksamkeitsökonomie: Für den Streaming-Abonnenten, der seine monatliche Pauschale unabhängig von seinen Hörkonsum entrichtet, stellt sich nur noch die Frage, ob er sich die Zeit nehmen will, diese oder jene Musik zu hören. Für uns wiederum bedeutet das, dass wir vor allem Interesse und Aufmerksamkeit generieren müssen.“ Auch die neuen Hörgewohnheiten spielen Klassik­ labels wie der Deutschen Gram14 concerti November 2018

mophon in die Karten. Allein die Tatsache, dass man hinsichtlich der Dauer von Einspielungen nicht mehr auf das Fassungsvermögen von Tonträgern angewiesen ist (Erich Kleiber etwa musste seinerzeit bei der Einspielung von Smetanas Moldau mit dem Nymphenreigen einsteigen, da das Gesamtwerk nicht auf eine Schallplatte passte), gibt Labels wie der Deutschen Grammophon die Möglichkeit, Einspielungen zu veröffentlichen, die sich nicht an den achtzig Minuten orientieren müssen, welche die CD als Medium vorgibt.

»Das Storytelling des Künstlers wird wichtiger« Dadurch haben sich auch die Herausforderungen an die gegenwärtigen Musiker verändert: Gab es früher im Plattenladen eine begrenzte Anzahl von Interpretationen eines Werks, sind nun auf den ­Streaming-Portalen praktisch alle jemals erschienenen Aufnahmen nebeneinander abrufbar. „Ich glaube, dass man sich als Künstler künftig stärker überlegen muss, mit welchem Repertoire man die bisherigen großartigen Aufnahmen noch übertreffen oder welches Kapitel man der Interpretationsgeschichte noch hinzufügen kann, ohne dass sich die Neuaufnahme nur in winzigen Nuancen von bereits existierenden Aufnahmen unterscheidet“, erklärt Trautmann. Auch müsse der Musiker heutzutage nicht nur mit seinen Aufnahmen ein künstlerisches Narrativ erzeugen, sondern auch über die sozialen Medien: „Das

Storytelling des Künstlers wird wichtiger. Das ist eigentlich auch unser zentraler Ansatz dieses 120-Jahres-Jubiläums: Wir wollen vermitteln, dass die klassische Musik eine emotionale Kraft hat, und Leute zu neuen Entdeckungen einladen.“ So aktuell dieser Ansatz ist: Er hätte auch von Emil und Jacob Berliner, den Gründern der Deutschen Grammophon, stammen können. Konzert-TIPPs

Berlin Di. 6.11.2018, 20:00 Uhr Philharmonie DG120. Anne-Sophie Mutter (Violine), Ye-Eun Choi (Violine), Lang Lang (Klavier), Staatskapelle Berlin, Manfred Honeck (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Fidelio“ op. 72, Ouvertüre „Leonore III“ op. 72a, Romanze & Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19, Williams: Markings (DEA) Hamburg Sa. 19.1.2019, 20:00 Uhr Elbphilharmonie DG120. Hélène Grimaud (Klavier), Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons (Leitung). Mendelssohn: Meeresstille und glückliche Fahrt op. 27, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54 & Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“ Hannover Di. 9.4.2019, 19:30 Uhr Kuppelsaal DG120. Rudolf Buchbinder (Klavier), Albena Danailova (Violine), Tamás Varga (Violoncello), Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung). Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56 & Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 online-Tipp

The Shellac Project Legendäre Aufnahmen der Schellack-Ära 1907–38 https://dg.lnk.to/ theshellacproject CD-Tipp

DG120 - The Anniversary Edition 120 Tracks aus 120 Jahren Deutsche Grammophon (7CDs)


Daniil Trifonov Eine Entdeckungsreise zu den Klavierkonzerten von Rachmaninov

© Dario Acosta

»Das vierte Klavierkonzert ist mein Lieblingskonzert. Die Eröffnung ist für mich wie eine Bahnfahrt. Sie beginnt mit diesem ungestümen rhythmischen Schwung, der zeigt, wie Rachmaninov Musik als Emotion auffasste … « Daniil Trifonov Ab sofort als CD, Download, Stream & 2 LP (inkl. Audio CD) Steigen Sie ein: www.daniil-trifonov.de


120 Jahre Deutsche Grammophon

Das Auge hört mit Nicht nur die Musik, auch ein ansprechendes Cover-Design motiviert zum Kauf einer CD. Grafiker Fred Münzmaier weiß, worauf es ankommt. Von Sören Ingwersen

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und ab 2003 als Head of Creative Services für die Deutsche Grammophon tätig war. „Den Anstoß dazu gab Anne-Sophie Mutter, als sie sich ein schönes Cover wünschte, auf dem sie gut zu sehen ist.“ Für den Gei-

Bilder jener CDs sichten, die zum 120-jährigen Geburtstag der Deutschen Grammophon nun in einer Jubiläumsbox wiederveröffentlicht werden. Einige Perlen dieser grafischen Wundertüte gehen auch auf Münzmaiers Konto. Auffällig »Ein Konzeptalbum ist zum Beispiel das Album „Duets“, das im Jahr 2006 die ist die schönste Opern-Stars Anna Netrebko Herausforderung« und Rolando Villazón als Traumpaar der Klassik in Szegenstar wurde die Kartusche ne setzt: sie mit dem Kinn auf erstmals auf Briefmarkengröße seiner Schulter. Entspanntgeschrumpft. „Für uns Grafiker vertrauliches Posieren – wie auf war das ganz toll, weil die Ge- einem familiären Urlaubsfoto. staltungsmöglichkeiten dadurch viel größer wurden“, Der große Name gibt dem erzählt Münzmaier, der heute Künstler Rückhalt

auf selbständiger Basis für das Label arbeitet. In der Regel zieren bei Neuaufnahmen Künstlerfotos die Vorderseite der CD-Hülle. „Was wie und wo fotografiert wird, richtet sich nach dem Thema des Albums. Ist es eher romantisch, eher elegant, oder erzählt es eine Geschichte, wie Magdalena Koženás „Love Letters“ oder Daniel Hopes „Air“? Solche Konzeptalben sind für uns Grafiker die schönsten Herausforderungen, weil man sich dazu gemeinsam mit dem Fotografen richtig etwas ausdenken kann“, schwärmt Münzmaier, während wir auf dem Laptop die 120 Original-Cover-

Ebenfalls in den Blick fällt sofort die Live-Aufnahme von Lang Langs Carnegie-Hall-Konzert im Jahr 2003. Der Pianist geht – sein Name in knalliggelber Plakatschrift gibt ihm Rückhalt – an den Schaukästen des New Yorker Konzerthauses vorbei, in denen sein ausverkaufter Auftritt angekündigt wird. Die Botschaft: Dieser junge Pianist zählt schon jetzt zu den ganz Großen, denn er ist dort angekommen, wo alle hin wollen: im wichtigsten Konzertsaal der USA. Ganz anders präsentiert sich die junge Hélène Grimaud auf ihrem 2002 erschienenen Album „Credo“. Das Management

Fotos: Deutsche Grammophon

N

icht nur unter Werbefachleuten, auch im Volksmund kursiert die Binsenweisheit, dass es beim Verkauf einer Sache zuallererst auf die Verpackung ankommt. Klassiklabels wie die Deutschen Grammophon wissen, dass ein Produkt Aufmerksamkeit braucht. Die zu bekommen, ist heute schwerer denn je auf einem schier unüberschaubaren Markt mit ständig neuen Künstlern. Im ersten Jahrzehnt nach dem Krieg sah das noch anders aus: Ein breiter senkrechter Balken in leuchtendem Gelb, auf dem oben das Logo mit der stilisierten Tulpenkrone prunkte, gab allen Veröffentlichungen dieselbe äußere Erscheinung. Erst Ende der 1950er Jahre ging man dazu über, Plattenhüllen grafisch zu gestalten, wobei das neue Firmenlogo jetzt als gelbe Kartusche das obere Drittel der Gesamtfläche einnahm. Das änderte sich, als die Langspielplatte von der Compact Disc verdrängt wurde. Die Fläche, die den Grafikern jetzt zur Verfügung stand, entsprach nur noch knapp dem vierten Teil einer LP. „Mitte der 1990er Jahre gab es rege Diskussionen, ob man die große Kartusche nicht ganz abschaffen soll“, erinnert sich Fred Münzmaier, der von 1995 bis 2011 als Art Director


bestand darauf, eine berühmte Fotografin zu engagieren: die Französin Sarah Moon. „Das ist immer sehr schwierig, weil solche gefragten Leute nie viel Zeit haben. Zehn Minuten in einem Hotelzimmer – das war es dann. Am Ende hatten wir nur drei Bilder zur Auswahl“, erinnert sich Münzmaier. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Wie aus dem Gemälde eines flämischen Renaissancemalers blickt die Pianistin den Betrachter an: kontemplativ, vieldeutig, geheimnisvoll.

noch sehr aufwendig illustriert. So wurde Mozarts „Jagdquartett“ mit einer historischen Jagdgesellschaft und Tschaikowskys „Pathétique“ mit einer winterlichen Abschiedsszene künstlerisch ansprechend visualisiert. „Dass man das Werk in den Vordergrund stellt und sich dazu etwas Grafisches ausdenkt, ist heute sehr selten geworden und geschieht höchstens noch bei Serien oder Opernaufnahmen, an denen keine großen Stars beteiligt sind“, bedauert Münzmaier. „Die meisten Werke liegen ja Früher wurden Cover noch bereits in etlichen Aufnahmen sehr aufwendig illustriert vor. Daher ist man der MeiApropos Gemälde: In den nung, dass das Interesse für 1950er und 1960er Jahren wur- eine Neuerscheinung nur über den Plattenhüllen zum Teil die Persönlichkeit des Künst-

lers geweckt werden kann.“ Im Ausnahmefall gehen Künstlerporträt und Illustration aber auch Hand in Hand, wie bei der neuen Aufnahme von Bernsteins Sinfonie The Age of Anxiety mit Krystian Zimerman, für die Münzmaier den Pianisten vor gestreiftem Hintergrund im Halbprofil grafisch porträtiert hat. „Mit Sonnenbrille – das sieht ziemlich cool aus!“ Kombiniert wird der moderne Look mit der traditionellen großen Kartusche, die inzwischen wieder häufig auf CD-Hüllen zu finden ist – was wohl den verkleinerten CoverBildern der Streaming-Dienste geschuldet ist. Wie ist es um die Grafik in Zukunft bestellt, wenn die Gestaltungsfläche immer kleiner wird? „Man muss abwarten, wie es mit der klassischen Musik jetzt weitergeht. Wenn es keine CDs mehr gibt, wird die Optik nicht verschwinden, aber sich nochmals verändern. Denn irgendwie muss man ja kommunizieren und visualisieren, dass die Musik jetzt zur Verfügung steht. Ich könnte mir vorstellen, dass Videoclips in Zukunft noch wichtiger werden.“ November 2018 concerti  17


120 Jahre Deutsche Grammophon

»Wir brauchen etwas, das Bestand hat« Anne-Sophie Mutter über ihr erstes Open-Air-Konzert, ihre

Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten – und über ein ganz besonderes Kinderbuch Von Teresa Pieschacón Raphael

Von „Abba bis Zappa“ habe er alle Künstler gehabt, schwärmte eben der Impresario Peter Schwenkow. Nun hat er auch Sie, Anne Sophie Mutter, überzeugt.

Ich gebe zu, mit unserem OpenAir-Konzert im nächsten Jahr auf dem Münchner Königsplatz gehe auch ich ein Wagnis ein. Ich bin sehr gespannt. Die Musik von John Williams ist für das Kino geschrieben, also für einen Raum, der akustisch ohnehin verstärkt ist. Und beim Open-Air geschieht das ebenso – eine Hürde, die ich für ein Beethoven-Konzert nie nehmen werde, da wegen der elektronischen Verstärkung die Subtilität und Intimität des Geigenklangs verloren gehen könnte. Die Tonmeister von der Deutschen Grammophon werden für den optimalen Klang sorgen. Auf dem Plakat haben Sie sich schon in Stimmung gebracht.

Ich habe einen meiner CarbonBögen grün anmalen lassen, 18 concerti November 2018

damit der wie das Lichtschwert von Luke Skywalker aussieht. Ich bin fasziniert von John Williams heroisch-majestätischer Musik für Star Wars, die wie aus einer fernen Galaxie mein Ohr trifft. Das scheint auch umgekehrt zu gelten, denn John Williams widmete Ihnen auch ein Werk.

Markings für Solovioline, Streicher und Harfe. Ich werde es im Konzert zum Jubiläum der Deutschen Grammophon zum ersten Mal in Berlin aufführen. Sie sind selbst Teil des Jubiläums: Seit vierzig Jahren sind Sie bei dem Label.

Meine erste Aufnahme für die Deutsche Grammophon waren Mozarts Violinkonzerte 1978 mit Herbert von Karajan. Da war ich vierzehn! Obwohl er mir damals riet, mich nie exklusiv an eine Plattenfirma zu binden, bin ich weitgehend bei der Deutschen Grammophon geblieben. Ich fühle mich dort verstanden. Unser neues Projekt ist eine Aufnahme mit Oscar-prämierten oder -nominierten Melodien aus Schindlers Liste oder Die Geisha mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter David Newman.

Den wahren Sternen näher waren Sie jetzt auf dem 3 800 Meter hohen Titicacasee zwischen Peru und Bolivien.

Ja. Und wir waren in den Kachi Rapay, den Salinen der Incas, und natürlich in Machupicchu. Es war einfach großartig! Wo waren Sie eigentlich noch nicht?

Oh, da gibt es noch einige Länder. In diesem Jahr gab es sehr viele Reisen. Australien, Nordund Südamerika. Jetzt kommt noch China, Korea und Japan. Habe ich irgendetwas ausgelassen? Dann freue ich mich auf ein paar Tage in den Kitzbüheler Bergen. Die meisten Musiker und Künstler schreiben ein Buch über Ihr Leben, nach dem Motto: »Mein Leben in Dur und Moll« …

(lacht) … oder in zwölf Tönen! Also mit Spiegelungen und Umkehrungen?

(lacht) Bitte noch mehr Varianten, und möglichst schräg und atonal! Über Sie gibt es eigentlich nur ein Buch.

Ja, und Herr Stenger hat es quasi selbst geschrieben und

Foto: Monika Höfler

D

as gab’s noch nie: Im September 2019 wird Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter erstmals bei einem Open-Air spielen – auf dem Münchner Königsplatz.


zur Person

1963 im badischen Rheinfelden geboren, wurde Anne-Sophie Mutter dreizehnjährig von Herbert von Karajan entdeckt und veröffentlichte zwei Jahre später bei der Deutschen Grammophon ihr Debüt­ album. 1998 erhielt die Violinistin mit ihrem Klavierpartner Lambert Orkis, mit dem sie bis heute zusammenarbeitet, einen „Grammy“ für die beste Kammermusikeinspielung.

mit einigen Statements garniert. Es ging ausschließlich um die Musik. Ich wurde mehrfach von Verlagen gefragt, hatte aber nicht das Bedürfnis, etwas zu berichten. Es gibt auch nichts zu berichten. Oft wundert man sich, wie detailgenau manche Autobiografien sind – so als hätte mancher Künstler bereits im Windelalter gewusst, dass er einmal bedeutend wird.

Ja, da haben Sie recht. Aber es gibt natürlich auch Archive und Freunde und Wegbegleiter, die dann über einen berichten. Jeder hat seine Erinnerung, die persönlich gefärbt ist. Das ist ja das Interessante.

Gibt es für Sie einen Unterschied zwischen Gedächtnis und Erinnerung?

Das Gedächtnis würde sich bei mir eher an Fakten orientieren, während Erinnerung immer durch die Subjektivität des Augenblicks, des Involvierten geprägt ist. Und vor allen Dingen der Emotion, die zu diesem Zeitpunkt passt, was eben auch heißt, dass man in einer ähnlichen Situation viele Jahre später nicht unbedingt die gleiche Erinnerung haben muss. Das kann auch ein Konzert in der Carnegie Hall sein, das ich 1980 anders empfunden habe als meinetwegen dreißig Jahre später. Weil ich anders bin, auf andere Dinge höre, auch anders

reagiere. Darum jetzt auch das Konzert auf dem Königsplatz. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Open-Air-Konzert spiele. Mit 25 Jahren hätte ich mich dort nicht wohlgefühlt. Da wollte ich erstmal die dodekafonische Musik ausloten. Na ja, diese Leidenschaft hat Sie ja noch nicht verlassen.

Kürzlich musste ich lachen, als ich meine To-do-Liste sah, mit all den Menschen, an die ich E-Mails schreiben muss. Oben stand Williams, dann kam Widmann, dann Chin Un-Suk, Thomas Adès und Penderecki. Was für unerschöpfliche Möglichkeiten! Das ist ein riesiges Geschenk! Da schreibt man an November 2018 concerti   19


120 Jahre Deutsche Grammophon

Menschen, die das Geigen­ repertoire vergrößern werden, nicht nur für mich, sondern auch die nächste Generation. Wären Sie gerne Komponistin geworden?

witzelten Sie kürzlich in einem Rundfunkinterview über manchen zeitgenössischen Komponisten. Wie gut ist Herr Penderecki als Schreiner?

(Lacht) Fabelhaft! Als ehemaliger Geiger schreibt er sehr schön mit dem Verständnis für die Geige. Man spürt, dass er um die Abläufe weiß. Das kann man von Beethoven nicht sagen. Gut, er war Pianist im Gegensatz zu Penderecki, und hat wohl auch deshalb für Streicher oft sehr sperrig geschrieben. Ich halte mich an Richard Strauss. Der reagierte

Ja und nein. Denn ich weiß: Die Qualität einer Begabung wie bei Mozart ist einzigartig, der ja beides beherrschte, das Instrument und die Komposition. Ich habe mich für die Geige entschieden und es war richtig so. Wenn ich aber noch etwas – für mich – über die Begabung des klassischen Komponisten stellen würde, dann ist es das Können der Jazzmusiker. Die »Ich habe immer Geschwindigkeit im Kopf, das an das Wunder der Improvisieren über ein Thema, Musik geglaubt« das vielleicht vorher schon da war, aber nun aus dem Stegreif, immer wieder abgewandelt auf das Lamento der Hörner, wird. Diese Spontaneität ist die alles, was er für sie schrieb, einfach großartig. Ja, diese Be- unbequem fanden, ganz kühl: gabung hätte ich gerne gehabt! „Ich schreibe, Sie spielen!“ Die unwillkürliche Wirkung, die Spontaneität ausmacht, dieses ganz von selbst Geschehende, gibt es ja auch in der klassischen Musik.

„Was interessiert mich seine elende Geige, wenn der große Geist zu mir spricht?“, soll Beethoven seinerzeit den Geiger Ignaz Schuppanzigh Ja, wenn auch subtiler. Oder, angeherrscht haben.

wenn man den Raum wechselt. Neben dem klassischen Forum des Konzertsaals müssen wir neue Foren schaffen, die eine andere Aura mit sich bringen: den kleinen privaten Raum etwa, wo nur hundert Menschen ganz nah am Künstler sind und die geistige Anstrengung, die so ein Konzert bedeutet, spüren. „Expanding“ ist meine Devise, ins kleine Intime wie ins Große. Zurück zu Ihrer Leidenschaft für die Avantgarde. »Wo beginnt der Schreiner und wo hört der Geiger auf?« 20 concerti November 2018

Ja genau! Das ist ein sehr guter Punkt. Oft fragt man mich, ob ich mich mit dem Komponisten unterhalte, bevor er ein Werk für mich schreibt. Bloß nicht! Bloß nicht die Fantasie eines Komponisten einschränken. Bei Krzysztof Penderecki muss ich sagen: Trotz der hyper­ intellektuellen Schreibweise ist seine Musik zutiefst von seiner Seele durchdrungen. Es bleibt Musik, die spielbar ist. Ich bin eine ganz große Bewunderin seiner Kunst. Auch von seiner zweiten Sonate für Geige und Klavier, die ich mit großem Schweiß einstudiert habe.

Erzählen Sie!

Trotz all meiner anderen Auftritte haben Lambert (Orkis, Mutters Klavierpartner) und ich immer wieder Tage im Studio verbracht und das Werk gemeinsam durchgearbeitet, Seite für Seite. Ich weiß noch: Während der ersten Sessions habe ich meist nach zehn Minuten angefangen, hysterisch zu lachen, weil es so ein komplexes Werk ist. Es passieren ja meist drei thematisch wichtige Dinge im gleichen Moment und man weiß einfach nicht: Was hebt man heraus, was hat stützende Funktion? Oft dachte ich mir: Da werden wir nie Licht ins Dickicht bringen. Man muss sich lange und intensiv mit solchen Werken beschäftigen. Jetzt liegt es in aller Klarheit vor uns. Sämtliche ältere Musiker bestätigen mir, dass das technische Niveau unsagbar viel höher sei als in ihrer Generation. Werke, die unspielbar schienen, sind heute technisch kein Problem.

Ja, das stimmt. Jetzt kommt aber das große Aber. Es geht dabei auch viel verloren. Es ist wahr, dass das höhere technische Niveau Komponisten Zunder gibt, sie dazu animiert, ihre Werke technisch immer komplexer zu schreiben. Doch letztendlich sollte die Technik nur das Fundament und der Sklave des Ausdruckswillens sein und nicht Selbstzweck. Ich bin froh, dass es unter den Pianisten immer noch große Poeten gibt wie Daniil Trifonov oder Kathia Buniatishvili. Als Kind liebten Sie Janoschs Geschichte vom Josa, der mit seiner Geige zaubern konnte.


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OP E R N S T UDIO N RW

Wenn Josa schnell vorwärts spielte, dann wurde alles größer. Wenn er aber rückwärts fidelte, dann wurde alles kleiner …

… und der Despot verschwand in der Bodenritze. Wir wissen, dass das nicht möglich ist. Aber ich habe immer an das Wunder der Musik geglaubt und das ist auch der Motor meines Lebens. Musik kann eine gute Kraft im Leben sein. Musik kann Menschen zusammenbringen. Wir brauchen das gemeinsame Erleben, wir brauchen etwas, das Bestand hat. Konzert-TIPPs

Berlin Di. 6.11.2018, 20:00 Uhr Philharmonie DG120. Anne-Sophie Mutter (Violine), Lang Lang (Klavier), Staatskapelle Berlin, Manfred Honeck (Ltg). Beethoven: Ouvertüren „Fidelio“ & „Leonore III“, Klavierkonzert Nr. 2, Williams: Markings (DEA) Wehr Fr. 14.12.2018, 19:00 Uhr Stadthalle Benefizkonzert Hanna & Paul Gräb-Stiftung. Anne-Sophie Mutter (Violine), Vladimir Babeshko (Viola), Daniel Müller-Schott (Cello), Roman Patkoló (Kontrabass), Lauma Skride (Klavier). Schubert: Klavierquintett München Di. 7.5.2019, 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Anne-­ Sophie Mutter (Violine & Ltg.), Kammerorchester Wien-Berlin. Mozart: Violinkonzerte Nr. 2, 3 & 5, Sinfonie Nr. 1

Weitere Termine: Hamburg Sa. 11.5.2019, 20:00 Uhr Elbphilharmonie Köln So. 12.5.2019, 20:00 Uhr Philharmonie Düsseldorf 15.5.2019, 20:00 Uhr Tonhalle Freiburg 16.5.2019, 20:00 Uhr Konzerthaus Hannover 17.5.2019, 19:30 Uhr Congress Centrum Hamburg 18.5.2019, 20:00 Uhr Elbphilharmonie Stuttgart 23.5.2019, 20:00 Uhr Liederhalle Frankfurt 24.5.2019, 20:00 Uhr Alte Oper

ESSE N - DORTMUND - GE LSE NKIRCHE N - WUPPERTAL

WIR SUCHEN DICH! Im neuen Opernstudio NRW kooperieren erstmals vier Opernhäuser internationaler Strahlkraft miteinander. Gemeinsam entwickeln das Aalto-Musiktheater Essen, das Theater Dortmund, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und der Oper Wuppertal ein praxisorientiertes Programm, um jungen Talenten den idealen Karrierestart in der Theaterwelt zu ermöglichen.

JETZT BEWERBEN! Hochbegabte junge SängerInnen und RepetitorInnen mit abgeschlossenem Hochschulstudium bekommen die Möglichkeit, bei professionellen Produktionen an gleich vier renommierten Opernhäusern mitzuwirken und mit erfahrenen RegisseurInnen, Coaches, DirigentInnen und Orchestern zu arbeiten. Neben dem Rollenstudium erhalten die MitgliederInnen Bewegungstraining, Sprachkurse und Schauspielunterricht sowie eine Reihe von Meisterkursen renommierter GastdozentInnen. Darüber hinaus wird es jede Spielzeit eine eigene Produktion des Opernstudios geben!

Dresden 26.5.2019, 11:00 Uhr Kulturpalast Künzelsau 27.5.2019, 19:00 Uhr Carmen Würth Forum Berlin 28.5.2019, 20:00 Uhr Philharmonie München Sa. 14.9.2019, 19:30 Uhr Königsplatz Anne-Sophie Mutter (Violine), Royal PO, David Newman (Ltg). Werke von Williams CD-Tipps

Hommage à Penderecki Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier), Roman Patkoló (Kontrabass), London Symphony Orchestra, Krzysztof Penderecki (Leitung). Deutsche Grammophon Anne-Sophie Mutter – The Early Years Mozart: Violinkonzerte Nr. 3 & 5, Beethoven & Mendelssohn: Violinkonzert, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 u.  a. Anne-Sophie Mutter (Violine), Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Leitung). Deutsche Grammophon

Bewerbungsschluss für die Saison 2019/2020 ist der 30. November 2018. Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen unter: www.opernstudio-nrw.de Bitte senden Sie Ihre Bewerbung ausschließlich per Mail an: info@opernstudio-nrw.de

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.


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tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im November

Foto: Uwe Arens

Barockmusik mit der Flamme des Jazz’ entzünden: Giovanni Antonini. Mehr dazu auf Seite 4.

2_Porträt Keine Mätzchen Himmelsstürmer ohne Glamourfaktor: Pianist Alexander Krichel sucht in seinen Interpretationen nach dem Wahrhaftigen in der Musik 4_Interview ­»Barockmusik war wie eine Rede konzipiert« Alte Musik klingt bei Giovanni Antonini stets unglaublich frisch. Von der Originalklang-Debatte hält der Italiener jedoch wenig. ­8_­Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion 20_Klassikprogramm concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 1


Porträt

»Es gab noch kein Stück, das ich technisch nicht spielen konnte«: Alexander Krichel.

Keine Mätzchen Himmelsstürmer ohne Glamourfaktor: Pianist

Alexander Krichel sucht in seinen Interpretationen nach dem

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reisträger verschiedener Wettbewerbe? Bei Musikern fast selbstverständlich. Doch diese Ausscheidungskämpfe stehen normalerweise nicht auf ihrem Programm: Mathematik-Olym­ piade, Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Wettbewerb „Schüler experimentieren“ in Biologie. Die Vita des Alexander Krichel ist bunt. Besonders in den frühen Jahren. Danach gewann jedoch die klassische 2 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

Musik mehr und mehr die Oberhand. Krichel ist Pianist. Ein Himmelsstürmer ohne störenden Glamourfaktor. 1989 in Hamburg geboren, wusste er schon früh, dass ihm die Musik mehr bedeuten würde als eine Mediziner-Karriere. Er begann das Klavierspiel im Alter von sechs Jahren, mit fünfzehn nahm er sein Studium an der Hochschule in Hamburg auf, dann wechselte er nach Hannover – eine

Entscheidung, die sein Leben prägen sollte. Er kam zu Wladimir Krainew, dem letzten großen Schüler von Heinrich Neuhaus. „Ich bin sehr dankbar für die fünf Jahre, die ich bis zu seinem Tod 2011 bei ihm studieren konnte. Ich kann sagen, dass ich fast alles, was ich gelernt habe, von ihm habe. Er hat mir eine andere Welt eröffnet.“ Schon seine russische Klavierlehrerin hatte Krichel zuvor gesagt, dass

Foto: Henning Ross

Wahrhaftigen in der Musik. Von Christian Lahneck


„­Krai­new die Nummer eins ist, wenn man etwas pianistisch Großes erreichen möchte.“ Die Natur des Klaviers überlisten

Klavierwerken von Maurice Ravel folgen. Kunst als Suche nach dem geeigneten Ausdruck

Er weiß um die SchwierigkeiWas aber ist es konkret, das ten, häufig gespielten Werken Alexander Krichel in solch eu- Neues zu entlocken oder entphorischen Dur-Tönen schwär- locken zu müssen, wie es die men lässt? „Die Neuhaus-Schu- Gesetze des Marktes gern forle ist ja bekannt dafür, dass sie dern. Doch solche Ansprüche einen sehr tragenden, sehr lassen ihn kalt. Kunst sieht er singenden Klang hat und dass nicht als olympische Sportart der Klang auch im Pianissimo nach dem Motto „schneller, hönicht an Präsenz verliert.“ Es her, weiter“ an, sondern als geht Krichel unter anderem Suche nach dem geeigneten darum, die Natur des Klaviers Ausdruck, nach etwas Wahrhafzu überlisten. „Das Klavier ist tigem. Seine Ideengeber findet eigentlich ein Schlagzeug, der er in einer Pianisten-GeneratiTon wird physikalisch immer on, die längst abgetreten ist. leiser. Wichtig aber ist, den „Ich bin der Ansicht, dass viele Eindruck zu erwecken, dass der Pianisten von heute, vor allem Klang zunächst lauter wird, jüngere, an Präsenz verlieren, bevor er verschwindet, so dass wenn sie piano spielen. Dabei sich Linien wirklich abrunden.“ ist gerade im Leisen die GestalDer Name Krichel steht nicht tung der Klangfarben von grofür Mätzchen. „Selbstdarstel- ßer Bedeutung.“ lung ist nur ein Zeichen von Alexander Krichel ist ein waUnsicherheit.“ Auch abseits der cher Geist, er lebt nicht im Tasten gibt er sich sehr natür- Künstler-Kokon, sondern verlich, zugewandt, offen, heiter. folgt Tendenzen, Strömungen „Bleiben, wer ich bin, das ist und die eigenen Ziele sehenden mein Ziel. Da mache ich zwi- Auges und Ohres. Es klingt auschen Bühne und Leben keinen thentisch, wenn er gesteht: Unterschied.“ Auch bei seiner „Ich bin mit mir im Reinen, ich CD-Karriere lässt Krichel lieber habe das Gefühl auf dem richUmsicht walten, statt blind auf tigen Weg zu sein.“ die Tube zu drücken. Nach einer frühen Liszt-Aufnahme Konzert-TIPP 2011 wechselte er den Labelpartner, landete bei Sony und Osnabrück setzte dort eine erste nachhal- Mo. 12.11., 20:00 Uhr Halle 1918 Alexander Krichel (Klavier), Osnabrütige Klangnote mit Romanti- cker Symphonieorchester, Andreas schem: „Ich bin selbst ein emo- Hotz (Leitung). Ravel: Klavierkonzert tionaler, um nicht zu sagen: D-Dur „für die linke Hand“ & La Valse, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 romantischer Mensch. Und CD-Tipp romantisches Repertoire gibt einem die Möglichkeit, mit GeRavel: Miroirs, Gaspard de la Nuit fühlen sehr ehrlich zu sein.“ & Le Tombeau de Nach zwei Aufnahmen mit Couperin Alexander Orchesterwerken ließ Krichel Krichel (Klavier). Sony Classical zuletzt eine Einspielung mit


Interview

»Barockmusik war wie eine Rede konzipiert« Alte Musik klingt bei Giovanni Antonini stets unglaublich frisch. Von der Originalklang-Debatte hält der Italiener jedoch wenig. Von Eckhard Weber

Herr Antonini, Sie sind heute einer der führenden Vertreter historischer Aufführungspraxis. Wie würden Sie Ihren eigenen Ansatz charakterisieren?

Als dritte Generation in der historischen Aufführungspraxis haben wir natürlich die Möglichkeit, auf der Arbeit von Pionieren wie Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leonhardt oder Frans Brüggen aufzubauen. Selbstverständlich beginnen aber auch wir noch immer bei den Quellen, den Originaldrucken und Handschriften, und versuchen, die ästhetischen Konzepte zu verstehen. Diese Erforschung wird nie aufhö4 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

ren. Wie allerdings wirklich in der Vergangenheit gespielt wurde, kann niemand sagen, da wir keine Schallaufnahmen aus der Zeit von Monteverdi, Vivaldi oder Bach haben. Dieser Versuch einer Authentizität war in den letzten Jahren auch gar nicht mehr der Fokus. Worum ging es stattdessen?

Wenn ich auf die Erfahrungen zurückblicke – nicht nur mit Il Giardino Armonico, sondern auch von anderen Ensembles vor uns – kann man sagen, dass wir wirklich etwas Modernes hervorgebracht haben, etwas, das den Hörer von heute ansprechen kann. Ob diese Annäherung im historischen Sinn richtig ist, kann letzten Endes gar nicht entschieden werden. Die Barockmusik war wie eine Rede konzipiert: Das Faszinierende ist, diese musikalische Rhetorik zu verstehen und zu versuchen wiederzugeben, was nicht in der Partitur notiert ist. Sie meinen die Kunst der Verzierung?

Die Verzierungskunst und damit die Improvisation sind sehr wichtig. Wir haben von Tartini oder Vivaldi, auch von

Bach, viele Beispiele notierter Verzierungen. Doch was heißt das? Nehmen Sie etwa Improvisa­tionen der JazzMusik, zum Beispiel des legendären Jazz-Saxofonisten Charlie Parker: Wenn man Transkriptionen seiner Soli mit den Schallaufnahmen vergleicht, hört man dort viel, was in den Transkriptionen überhaupt nicht auftaucht. So ähnlich ist es auch in der Barockmusik: Das Wissen über diese Verzierungen alleine reicht nicht. Man muss auch Kreativität einsetzen, um das wiederzugeben, was nicht in den Partituren steht. Jazz ist ein gutes Stichwort. Wenn sie als Solist mit der Flöte auftreten, wirken Sie auf der Bühne tatsächlich wie ein Jazz-Musiker.

Es freut mich, dass Sie das beobachtet haben. Dies genau ist es, was ich versuche: Die Barockmusiktradition war ja lange Zeit tot und musste erst wiederbelebt werden – das heißt, es gab keine kontinuierliche Aufführungspraxis. Ich sehe mir deshalb auch lebendige Musiktraditionen an, nicht nur Jazz, sondern auch Ethno-Musik. Ich möchte kein Crossover machen,

Foto: David Ellis/Decca

E

nergiebündel, Feuerkopf, scharfsinniger Analytiker: Giovanni Antonini präsentiert Beethoven-Sinfonien als spannende Dramen und Musik von Vivaldi mit einer Intensität, als ob es Jazz wäre. Mit seinem Ensemble Il Giardinio Armonico sorgt der Mailänder Dirigent und Flötist seit über einem Vierteljahrhundert für frischen Wind in der historischen Aufführungspraxis. Jetzt hat er sich vorgenommen, sämtliche Haydn-Sinfonien einzuspielen.


zur Person

Spezialist: Giovanni Antonini ist als Flötist und Dirigent einer der wichtigsten Vertre­ ter der Alte-Musik-Szene. Er wurde 1965 in Mailand geboren, wo er auch stu­ dierte. Seit 1989 leitet er das Barockensemble Il Giardino Armonico, das auf histori­ schen Instrumenten spielt. Auch als Operndirigent ist er gefragt, etwa in Salzburg und in seiner Heimatstadt.

probiere auch nicht, ein JazzMusiker zu sein, weil ich keiner bin. Aber ich versuche, eine ähnliche Haltung zu haben: ganz im Moment zu spielen. Ich kann mir vorstellen, dass Frescobaldi, Vivaldi oder Bach improvisierten und ihre Musik jedes Mal etwas anders spielten. Sie haben Ethno-Musik er­ wähnt. Welche Impulse haben sie hier für sich gefunden?

Ich denke da an Verbindungen zur Tanzmusik. Ende der 90er Jahre habe ich bei einer Produktion mit irischer Folklore mitgewirkt. Damals habe ich das Konzept verstanden, rhythmisch geringfügig ungleich zu spielen, was bei der

Artikulation in der französischen Barockmusik als inégalité bezeichnet wird. In den späten 80er Jahren haben mich außerdem einige italienische Freunde, die indische Musik spielten, eingeladen, als Flötist mitzuwirken. Dabei lernte ich die indische Tabla mit ihrer großen Palette an Klangfarben kennen. Bei dieser Art der Improvisa­tion werden unterschiedliche Klänge erforscht. In gewisser Weise übertrage ich solche Erfahrungen auf meine Herangehensweise in der Alten Musik. Sie haben 2014 die CD- und Aufführungsserie »Haydn 2032« in Angriff genommen.

Dabei werden bis zum Jahr 2032, Joseph Haydns 300. Geburtstag, alle seine 107 Sinfonien auf Original­ instrumenten eingespielt. Was erhoffen Sie sich von diesem Projekt?

Meine Hoffnung ist, dass jede CD in dieser Reihe interessant für das Publikum und für uns Musiker sein wird. Denn manchmal gibt es bei Gesamtaufnahmen die Gefahr, dass man in Routine verfällt. Unsere Herangehensweise ist nicht chronologisch, sondern wir versuchen, etwas Konzeptionelles für jedes Album zu machen. Mir liegt nicht daran, enzyklopädische Dinge zu produzieren, die man sich nur ins Regal stellt. Ich möchte, concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 5


Interview

misches, sogar Groteskes. Das ist mitunter sehr theatral. Sie geben weltweit Gastspiele und unternehmen viele Konzerttourneen. Solche Reisen können anstrengend sein. Wie laden Sie Ihre Batterien wieder auf?

Es klingt vielleicht banal: Indem ich gute Musik mache – das erfüllt mich. Selbst wenn ich während des Tages müde bin: Sobald ich im Konzertsaal bin, habe ich plötzlich wieder Energie.

dass der Hörer jede CD wirklich mit Spannung vom ersten bis zum letzten Track hören kann. Wie setzen Sie das um?

Die erste CD, die 2014 erschienen ist, hat den Titel La passione, nach der gleichnamigen Sinfonie Nr. 49. Dieser Titel stammt zwar nicht von Haydn, doch ich versuche, dies im Sinne menschlicher Leidenschaften zu übersetzen. Diese Sinfonie und die Sinfonie Nr. 39, beide aus den 1760er Jahren, werden oft als Sinfonien der Sturm-undDrang-Periode bezeichnet. Aber ich finde, sie haben viel mehr Bezüge zur Musik des Opernreformers Christoph Willibald Gluck. Deshalb haben wir sie Glucks Ballettmusik Don Juan aus dem Jahr 1761 gegenübergestellt. An diesem Haydn-Zyklus nehmen Il Giardino Armonico und das Basler Kammer­ orchester teil. Wie ist das Projekt organisiert?

Die ersten CDs werden von Il Giardino Armonico eingespielt, danach werden mehrere mit dem Basler Kammeror6 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

chester aufgenommen. Interessant wird bei „Haydn 2032“ nicht zuletzt der Unterschied zwischen beiden Ensembles unter dem gleichen Dirigenten sein. Für die Zukunft denken wir darüber nach, beide Ensembles zusammenspielen zu lassen, etwa für Haydns Londoner und Pariser Sinfonien, die ein größeres Orchester erfordern.

»Sobald ich im Konzertsaal bin, habe ich plötzlich wieder Energie« Alle Haydn-Sinfonien in origi­ nal­er Besetzung – das gab es als Gesamteinspielung noch nie. Was ist darüber hinaus das Neue, das Sie einbringen?

Haydns Sinfonien sind wie Barockmusik, sie erfordern eine bestimmte Art von Klangrede. Wie bei Vivaldi wirkt manches in der Partitur zunächst banal. Aber dann entdeckt man das, was nicht in der Partitur notiert wurde. Ich versuche zu verstehen, welche Gesten sich dahinter verbergen, Dramatisches, Ko-

Treiben Sie Sport als Ausgleich?

Früher habe ich verschiedene Dinge ausprobiert wie Feldenkrais und Yoga. Eine Zeitlang war ich auch fasziniert von Tai Chi – doch dafür braucht man einen Trainer, und wenn man auf Reisen ist, ist dies schwierig. So bin ich augenblicklich auf der Suche nach etwas, was ich auch alleine auf Reisen praktizieren kann … Konzert-TIPPs

Bremen Do. 29.11., 20:00 Uhr Glocke Sol Gabetta (Violoncello), Kammer­ orchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Schumann: Ouvertüre zu „Hermann und Dorothea” & Cellokon­ zert a-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 Braunschweig Fr. 30.11., 20:00 Uhr Stadthalle Künstler & Programm siehe Bremen CD-TippS

Beethoven: Sinfonien Nr. 3 & 4 Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Sony Classical Haydn2032 Vol. 2 Haydn: Sinfonien Nr. 22, 46 & 47 Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung). Alpha

Foto: David Ellis/Decca

Ausdruck ist ihm wichtiger als vordergründige Schönheit: Giovanni Antonini.


Foto: Andrew Manze von Micha Neugebauer | NDR

ndr.de/radiophilharmonie

03.11.18 20 UHR HANNOVER KUPPELSAAL

„War Requiem“ Benjamin Britten | Andrew Manze Dirigent NDR Radiophilharmonie | Royal Liverpool Philharmonic Orchestra | Chöre aus Hannover und Liverpool

Die Konzerte der NDR Radiophilharmonie hören Sie im Radio auf NDR Kultur.


Tipps & Termine

Venezianische Klangpracht zum 25-jährigen Jubiläum

W

ie könnte ein rundes Jubiläum schöner begangen werden als mit der „Klangpracht an San Marco“? So lautet der Titel des Auftaktkonzertes im November zum Jubiläums-Zyklus anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Ensembles WeserRenaissance. Nicht nur mit diesem, sondern auch mit seinen drei weiteren Konzerten des Jubiläumszyklus’ blickt das Ensemble unter dem Schlagwort „La Serenissima – Venedig um 1600“ auf die norditalieni-

sche Lagunenstadt. Dass sich das Motto auf das doch recht fern liegende Venedig bezieht, sollte nicht verwundern, war doch die norditalienische Stadt unbestrittene Musikkapitale der Renaissance. Außerdem ist das Ensemble weit über die Grenzen Bremens hinaus bekannt und zählt zu den international renommiertesten Formationen für die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Gründer Manfred Cordes hat sich große Verdienste um die Alte Musik erworben, obwohl –

oder gerade weil? – er über eine denkbar breite Ausbildung verfügt: Der Professor an der Bremer Musikhochschule ist Sänger, Organist, Altphilologe, Schul- und Kirchenmusiker. Seine Vorliebe für Musik älterer Epochen zeigte sich jedoch schon recht früh: Bereits in den achtziger Jahren war er maßgeblich an Gründung und Aufbau der Akademie für Alte Musik an der Bremer Hochschule für Künste beteiligt, 1994 wurde er ebendort als Professor für die The-

Foto: Pia Malamus

Bremen Das hochkarätige Ensemble Weser-Renaissance feiert seinen runden Geburtstag mit vier Konzerten, die im Zeichen der Lagunenstadt stehen

Sie haben den Bogen raus: Um das jeweilige Repertoire bestmöglich darzustellen, ist die Besetzung des Ensembles 8 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18


orie der Alten Musik berufen. Zwischen 1996 und 2005 leitete er als Dekan den Fachbereich Musik, von 2007 bis 2012 war er Rektor der Hochschule. Mit seinem Ensemble fokussiert sich Cordes auf das Repertoire zwischen Josquin Desprez und Dieterich Buxtehude. Neben den zahlreichen Konzerten dokumentiert auch die umfangreiche Diskografie das erstaunlich große Repertoire des Klangkörpers, denn pünktlich zum Jubiläumsjahr erschien im Januar das 50. Album. Für ein Orchester eher unüblich ist die Auseinandersetzung mit historischen Orgelinstrumenten – was sicherlich auch der einzigartigen Orgellandschaft im Nordwesten Deutschlands geschuldet ist. So wird beim Auftaktkonzert im November der gerade frisch an die Bremer Hochschule berufene Professor für historische Orgel, Edoardo Bellotti, sein Debüt beim Ensemble Weser-Renaissance geben mit Werken des Venezianers Andrea Gabrieli. Sigrid Schuer Do. 15.11., 20:00 Uhr Unser Lieben Frauen Kirche Edoardo Bellotti (Orgel), Ensemble Weser-Renaissance, Manfred Cordes (Leitung). Werke von Gabrieli

Weser-Renaissance sehr variabel ausgerichtet.


Tipps & Termine

Hameln Das Kölner Minguet Quartett trifft

das Hamburger Auryn Quartett

Stabile Saitenlage: Seit 30 Jahren begeistert das Minguet Quartett mit seinen ebenso leidenschaftlichen wie intelligenten Interpretationen.

E

in Solist an Klarinette oder Klavier, ein Orchester – ab und an sucht das renommierte Minguet Quartett die musikalische Kooperation. Selten aber konzertieren die vier mit einem zweiten Streichquartett. Im November musiziert die seit inzwischen drei Jahrzehnten bestehende Kölner Formation für ein Konzert mit dem Hamburger Auryn Quartett. Drei Jahrzehnte ist es her, dass sich Ulrich Isfort, Annette Reisinger (Violinen), Aroa Sorin (Viola) und Matthias Diener

10 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

(Cello) zum Minguet Quartett formierten. Konzertreisen führten sie seitdem in die USA, durch Südamerika und Asien, ihre Musik brachte ihnen renommierte Auszeichnungen wie den französischen Diapason d’Or und den deutschen ECHO Klassik ein. Ihrem Hang zum Modernen bis Zeitgenössischen frönen die vier unter anderem gern mit Erstaufführungen ganz neuer Werke und der Einspielung von Stücken auch wenig bekannter Komponisten. Inzwischen hat das Ensemble zudem eine ganze

Reihe von Gesamteinspielungen gestemmt. Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Peter Ruzicka, Felix Mendelssohn, Josef Suk und Heinrich von Herzogenberg sind mit ihren Streichquartetten dabei. Gehen die Streichquartette aus, geht es mit Kammermusik-Gesamteinspielungen weiter. Die jedenfalls hat sich Minguet für die nächsten Jahre für mehrere Komponisten vorgenommen. Noch einmal acht Bühnenjahre mehr bringt das Auryn Quartett mit. Die Geiger Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann, Bratschist Stewart Eaton und Cellist Andreas Arndt bereisten das europäische Ausland und konzertierten in Kanada und den USA. Für ihre Alben erhielten sie unter anderem den Diapason d’Or und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Das umfangreiche Repertoire belegt, dass auch die Hamburger neben etablierteren Werken gern Zeitgenössisches spielen. So blickt das Quartett nicht zuletzt auf eine ganze Reihe von Uraufführungen zurück, etwa von Jörn Arnecke, Brett Dean, Charlotte Seither und María Cecilia Villanueva. Den Streichquartetten von Beethoven, Brahms und Haydn widmeten sie Gesamteinspielungen. Bei einigen ihrer Auftritte präsentierten sie diese Quartett-Serien live. Im gemeinsamen Konzert dürften die Minguet- und Auryn-Musiker künstlerisch tadellos korrespondieren. Christina Bauer Di. 13.11., 19:30 Uhr Theater Minguet Quartett, Auryn Quartett. Dvořák: Streichquartett F-Dur op. 96 „Amerikanisches“, Schönberg: Verklärte Nacht, Mendelssohn: Streichoktett Es-Dur op. 20

Foto: Frank Rossbach

Acht Freunde müsst ihr sein


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Garantiert ideologischer Anbau: König Karotte und seine Handlanger.

Vitamine und Balaststoffe erobern den Thron Hannover Jacques Offenbachs Operette König Karotte rechnet mit der Pariser Kommune ab

N

ächstes Jahr wird weltweit der 200. Geburtstag von Jacques Offenbach gefeiert. Die Staatsoper Hannover nimmt aus diesem Grund schon jetzt König Ka-

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rotte in den Spielplan, eine Weiterentwicklung der „Féerien“, wie man im 19. Jahrhundert große Ausstattungsstücke nannte, die märchenhafte Stoffe aufbereiteten. In diesem

Sinne nannte Offenbach, der deutsch-französische Operettenkönig, sein Werk eine „Opéra-bouffe féerie“, in der also nicht nur gestaunt, sondern auch gelacht werden durfte – und das wahrlich nicht zu knapp. Die Uraufführung 1872 im Pariser Théâtre de la Gaîté dauerte nämlich sechs Stunden lang, die Mitwirkenden schlüpften zwischen neunzehn verschiedenen Bühnenbildern in unglaubliche 1150 Kostüme. Das Libretto schrieb kein geringerer als der erfolgsverwöhnte Dramatiker Victorien Sardou, den man heute vor allem wegen seines Textes zu Puccinis Tosca kennt. Er griff für König Karotte auf Motive aus E. T. A. Hoffmanns Märchen Klein Zaches genannt Zinnober zurück. Es gab rund 200 Vorstellungen, Produktionen in London und Wien, aber irgendwann war der Aufwand zu groß, man spielte eher Kammerbearbeitungen, dann verschwand das Stück für fast 150 Jahre in der Versenkung. Mit dem deutsch-französischen Krieg wurde es für Jacques Offenbach schwer. Das Pariser Publikum begann ihn wegen seiner deutschen Wurzeln zu meiden. Die Situation wurde noch durch seine jüdische Herkunft verschärft. Die französische Presse unterstellte dem gebürtigen Kölner, ein Spion Bismarcks zu sein, während er, schon lange in Frankreich daheim, in den deutschen Medien als Vaterlandsverräter beschimpft wurde. Im Zuge der neuen OffenbachEdition von Jean-Christophe Keck wurde nun auch König Karotte wieder ausgegraben – in Bezug auf den Titel passt

Fotos: Thomas M. Jauk, gemeinfrei

Tipps & Termine


gewiss kein Wort besser. Obwohl man auf den ersten Blick denken könnte, es handele sich bei all dem mitspielenden leckeren Gemüse wie Radieschen, Rübchen und Rote Bete um eine Kinderoper, ist das ein Irrtum, selbst wenn außerdem Hexen, Affen, Ameisen, Insekten und der Zauberer Quiribibi mit von der turbulent-absurden Partie sind. Es gibt ferner ein Bienenballett, intrigante Minister und als Männer verkleidete Frauen. Offenbach und Sardou ging es im niedlichen Gewande natürlich um satirische Gesellschaftskritik und bissige Obrigkeits- Sinn für Humor: Karikatur von Offenbach. schelte. Denn der zwar sympathische, doch politisch klärter, guter Herrscher werden noch nicht ganz reife König – mit der richtigen Frau an Fridolin wird abgesetzt, und seiner Seite. Eine Wunderlameine Karotte, frisch vom Acker, pe befördert ihn auf dieser soll seinen Thron einnehmen. Erziehungs- und Bildungsreise Fridolin hingegen soll sich auf sogar in die Ruinen des antiken einer Weltreise für seinen Pos- Pompeji, die sich prompt wieten qualifizieren und, inzwi- der mit altrömischem Leben schen erwachsen, ein aufge- füllen. Offenbachs Zeitgenos-

sen werden in dem abgesetzten Regenten Napoleon III. erkannt haben, der 1870 gestürzt worden war. Der Gemüsekönig Karotte und seine „unterirdische“ Entourage konnten wohl als Karikatur der Pariser Kommune verstanden werden. Am Schluss dann erhebt sich das Volk gegen das dominante Grünzeug, ergeht sich in Revolutionsgesängen und möchte endlich eine vernünftige Regierung haben. Und Fridolin, der inzwischen viele Abenteuer bestanden hat, wird von seinen Untertanen, die ihn durch Hexerei lange Zeit nicht erkannt hatten, erneut als König eingesetzt. Der Rest ist? Vielleicht Ratatouille. Irene Bazinger

So. 4.11., 18:30 Uhr (Premiere) Staatsoper Offenbach: König Karotte. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Matthias Davids (Regie). Weitere Termine: 11., 14. & 23.11., 1. & 31.12.2018, 6.1., 9. & 14.3., 9.4., 21.5. & 21.6.2019

K A S PA R S P U T N I Ņ Š D I R I G E N T W E R K E V O N P E N D E R EC K I , PA D L E W S K I U . A .

MY POLISH HEART M I 21 . 11 . 18 19 : 3 0 U H R L Ü N E B U R G S T. J O H A N N I S

NDR.DE/CHOR © Magdalena Spinn | NDR

concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 13


Tipps & Termine

Emden Roman Patkoló pflegt den tiefen Ton als

Solist beim Georgischen Kammerorchester

Im Dunstkreis eines wenig bekannten Repertoires: Kontrabassist Roman Patkoló spielt Werke von Johann Baptist Vaňhal und Giovanni Bottesini.

I

m Vergleich zum Violoncello müsse er auf seinem mannshohen Kontrabass wegen der großen Tonabstände mit seinen Armen schon einige Kilometer mehr zurücklegen, sagt der 36-jährige Roman Patkoló mit einem Lächeln. 1982 in Žilina in der Slowakei geboren, hat der vielseitige Musiker seine Entscheidung für das Instrument in der Größe eines Möbelstücks bis heute nicht bereut. Nach einem Studium an der Münchner Musikhochschule bei Klaus Trumpf räumte er 1999 beim Internationalen

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Kontrabasswettbewerb im amerikanischen Iowa gleich einen ersten Preis ab und wurde überdies von der Anne-Sophie Mutter Stiftung gefördert. 2005 wurde er stellvertretender Solo-Kontrabassist an der Oper Zürich und vier Jahre später Professor an der Musikakademie Basel. Bis heute streicht der vielseitige Patkoló (und tanzt vielleicht auch gern) „auf vielen Hochzeiten“. In seiner Münchner Zeit stieß er zu einem aus vier Studentinnen bestehenden Kontrabass-Quartett. Bis heute

ist er mit dem mittlerweile aus zehn Bassisten bestehenden Ensemble „Bassiona Amorosa“ unterwegs, einer den zehn Cellisten der Berliner Philharmoniker vergleichbaren, nur eben mit Blick auf die Tonhöhen der gespielten Literatur „tiefergelegten“ Formation. Da spielt er Repertoire, vor allem Bearbeitungen, auch aus dem Unterhaltungsgenre und der Avantgardemusik. Weil es nun aber nicht so viel Originalkompositionen besonders für Kontrabass solo gibt, sagte Roman Patkoló in seiner sympathischironischen Art einmal: „Wenn ich in der Lage dazu wäre, hätte ich den großen Bach am liebsten dazu gezwungen, auch ein Solo-Stück für Kontrabass zu schreiben.“ Bei den zeitgenössischen Komponisten musste Patkoló niemanden zwingen, denn für ihn und erst recht für ihn und seine Mentorin Anne-Sophie Mutter haben keine Geringeren als André Previn, Wolfgang Rihm oder Krzysztof Penderecki etliche Auftragswerke geschrieben. In seiner Freizeit zupft Patkoló gern auch mal auf einer BassGitarre herum, obwohl er weiß, dass das für die Finger eines klassischen Kontrabassisten nicht immer so förderlich ist. Für Flugreisen zum Beispiel mit Bassiona Amorosa hat sich Patkoló übrigens extra einen kleinen Kontrabass zugelegt, weil das praktikabler ist und klanglich nicht gar so viel ausmacht. Helmut Peters

Sa. 10.11., 19:30 Uhr Neues Theater Roman Patkoló (Kontrabass), Georgisches Kammerorchester, Ruben Gazarian (Leitung). Vanhal: Kontrabasskonzert D-Dur, Bottesini: Kontrabasskonzert h-Moll u. a.

Foto: Daniela Fricke

Wenn er Bach nur hätte zwingen können ...


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»Ob der Philipp heute still wohl bei Tische sitzen will?« Braunschweig Laientänzer lassen sich vom

Bewegungsdrang des Zappel-Philipp mitreißen

rungsreif zu erarbeiten. Teilnehmen heißt, in das künstlerische Arbeitsfeld des zeitgenössischen Tanzes eintauchen sowie in die Entstehungsprozesse eines gegenwärtigen Tanztheaters hineinschnuppern. Als Belohnung wartet am Ende ein nahezu professioneller Tanzabend.

Pädagogisch wertvoll? – Mit seinem Buch Struwwelpeter wollte der Arzt Heinrich Hoffmann 1844 abschreckende Verhaltensbeispiele geben.

B

eweg dich tanzwärts! Sei dabei!“ Mit diesen Worten lädt das Staatstheater Braunschweig nun zum sechsten Mal Interessierte zwischen 8 und 80 Jahren ein, unter der künstlerischen Leitung vom Haus-Choreograf Gregor Zöllig an den wiederkehrenden Laientanzprojekten teilzunehmen, die stets in enger Anlehnung an aktuelle Tanzabende des Theaters konzipiert werden. Nachdem in den letzten drei Jahren bereits fünf „tanzwärts!“Projekte ihren Erfolg feierten, 16 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

kommt im November eine neue Ausgabe auf die Bühne: Zappel-Philipp. In Korrespondenz mit Zölligs eigenem Tanzabend Struwwelpeter vertanzt das diesjährige Projektensemble eine Geschichte aus dem berühmten Bilderbuch von Heinrich Hoffmann. Menschen jeden Alters sind auf der Bühne willkommen

Dabei sind Menschen jeden Alters und ohne Vorkenntnisse willkommen, die Choreografie von Pauline De Laet innerhalb von fünf Wochen auffüh-

Philipp, der am Essenstisch mit seinen Eltern nicht stillsitzen kann, auf seinem Stuhl kippelt, schließlich hinfällt und alles mit sich reißt – die kurze Geschichte eines unruhigen Jungen mit Bewegungsdrang. Zappeln, Balancieren und Fallen sind dabei die drei elementaren Bewegungsmotive und sicherlich nur ein Bruchteil der intelligent erdachten Gruppenchoreografie von De Laet. Die junge Choreografin bringt ihre Erfahrung unter anderem aus belgischen Tanzkompanien mit. Sie begann ihre Laufbahn in Antwerpen und bewegte sich über Rotterdam weiter nach Deutschland. Nun gastiert sie am Staatstheater Braunschweig als Teil des Choreografen-Teams von „tanzwärts!“. Auf welche Art sich die Gruppe an Laientänzern „tanzwärts“ bewegt, wie der Zappel-Philipp tänzerisch umgesetzt wird und wie viele Stühle letztendlich auf der Bühne eingebunden werden, wird die Premiere am 23. November zeigen. Hannah Duffek Do. 23.11., 19:00 Uhr (Premiere) Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts!: Zappel-Philipp. Gregor Zöllig (Choreografie) Weitere Termine: 24. & 25.11.

Fotos: gemeinfrei, George Grantham Bain Collection/gemeinfrei

Zappeln, Balancieren und Fallen sind die elementaren Bewegungsmomente


Der Moment, in dem Sie wissen: Alles ist perfekt. Entdecken Sie mit dieser Buchreihe genau die Orte, die ihre Reise unvergesslich machen. Schrieb Die Geschichte vom Soldaten: Strawinsky

Als die weißen Fahnen wehten Hannover Reihe »1918!« lädt zum Finalkonzert mit Igor Strawinsky

D

Mi. 28.11., 19:30 Uhr Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) 1918! – Musik im Zeichen der Katastrophe. Lehrende und Studierende der HMTMH. Werke von Hindemith, Poulenc, Schoeck & Strawinsky

Amsterd am • Barcelona • Basel • Berlin • Dublin • Florenz Hamburg • Istanbul • Kopenhagen • Lissabon • Lond on Mad rid • Mailand • München • New York • Palma de Mallorca Paris • Prag • Rom • Salzburg • San Francisco • Stockholm St. Petersburg • Sylt • Venedig • Wien • Zürich > Jeweils 9,90 €

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er Erste Weltkrieg steht heute im Schatten des noch brutaleren und noch mehr Opfer fordernden Zweiten. Doch auch die scheinbar endlosen Stellungskämpfe hinterließen unzählige Traumata und geschundene Seelen. Als das Gemetzel im November 1918 endlich ein Ende gefunden hatte, stellte sich auch für die Künstler jener Zeit die Frage, wie mit diesem Erbe umzugehen sei. Schließlich waren auch von ihnen anfangs viele kriegsbegeistert gewesen. Die Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover widmet sich unter dem Titel „1918! Musik im Zeichen der Katastrophe“ jenen Komponisten aus der jüngeren Generation, die sich zum Teil noch auf der Suche nach ihrer eigenen künstlerischen Identität befanden. Das trifft vor allem auf den jüngsten, Francis Poulenc zu, der den Krieg als nicht einmal 20-Jähriger erlebte. Während der etwas ältere Paul Hindemith vor allem frech und provokant auftrat, hatte Igor Strawinsky seine drei berühmtesten Ballette bereits komponiert. Sein Märchen Die Geschichte vom Soldaten ist kriegsbedingt für ein Kammerensemble konzipiert. Hier erklingt sie in einer Nicolas Furchert Triofassung.

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Wolfsburg Nemanja Radulović ergründet die russische Seele in Chatschaturjans Violinkonzert

Schöne Töne mit Löwenmähne: Der serbische Geiger Nemanja Radulović geht nicht mit der Mode – er kreiert seine eigene.

E

s ist nicht allein das Spiel des serbischen Geigers und Bratschers Nemanja Radulović, das seinen Auftritten und Einspielungen so viele Herzen zufliegen lässt. Es ist auch seine positive Ausstrahlung und sein eigenwilliger Stil in Sachen Mode. Wenn der 33-Jährige mit offener Löwenmähne oder zum Lockenbausch zusammengeknotetem Haar in engen Jeans, Stiefeln und bunten, um die Hüfte geschwungenen Tüchern durch die Straßen läuft, würde man ihn eher für ein Model und nicht für einen

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Klassikstar halten. Seinen Geigenkasten aber trägt er fast immer bei sich, spricht mit den Menschen auf der Straße, lächelt und freut sich über all das Schöne, das die Welt trotz aller Probleme und Ungerechtigkeiten bereithält. „Das beste Gefühl ist es“, sagt der sympathische Geiger, „wenn man sicher ist, immer gerade am richtigen Ort zu sein.“ Radulović ist überzeugt, dass ihm das in den meisten Fällen gelingt. Schon als Achtjähriger löste der Sohn einer Musikerfamilie in Belgrads

Konzertsaal Kolarac Kapetan Mišino Zdanje Begeisterungsstürme aus. An das gemeinsame Musizieren als Jugendlicher daheim, das die Familie bis heute regelmäßig fortsetzt, denkt Radulović ebenso gern zurück wie an seine Studienzeit an der Fakultät für darstellende Künste in Belgrad und an der Saarbrückener Musikhochschule. „Man braucht immer Menschen“, sagt Radulović, „die einem den richtigen Weg weisen.“ 2015 wurde Radulović mit einem ECHO Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres ausgezeichnet. Seinen großen Durchbruch auf internationalen Konzertbühnen erlebte der Serbe, als er 2006 mit Beethovens Violinkonzert für den erkrankten Maxim Vengerov beim Orchestre Philharmonique de Radio France einspringen durfte. Die Plattenverträge bei Transart und Art Act und zuletzt bei der Deutschen Grammophon mehrten seinen Ruhm. Beim gelben Label, das in diesem Jahr Jubiläum feiert, brachte der Geiger ein fulminantes Bach- und ein Tschaikowsky-Album heraus. Sein künstlerisches Geheimrezept formuliert er so: „Musik gibt die Möglichkeit, sich selbst am besten auszudrücken. Man sollte seine Empfindungen immer zum Ausdruck bringen. Wenn man sich fröhlich fühlt, sollte man das ebenso auf die Musik übertragen wie jede Art von Bedrückung oder Traurigkeit.“ Helmut Peters Mi. 28.11., 20:00 Uhr Scharoun Theater Russische Seele. Nemanja Radulović (Violine), Staatsorchester Braunschweig, Gerd Schaller (Leitung). Chatschaturjan: Violinkonzert d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

Foto: Milan Djakov

Seine Empfindungen schwingen in den Saiten mit


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Programm

Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im November

Bremen

19:00 St. Petri Dom Musik zu Tod und Auferstehung. Ambiance, Klaus Westermann (Leitung). Werke von Charpentier u. a. 19:30 Theater Verdi: Ein Maskenball 20:00 Sendesaal Harmonien der Welt: Flauto Ultimo – Vox Humana. Jan Rokyta (Blockflöte), Miloš Valent & Bárbara Barros (Violine), Peter Vrbinčík (Viola), Piroska Baranyay (Violoncello), Michal Vavro (Kontrabass), Soma Dinyés (Cembalo) Göttingen

Bremen

19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk 20:00 Altes Pumpwerk Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Ulrich Sprenger (Leitung), Gregor Horres (Regie) Bremervörde

10:30 St.-Liborius-Kirche Orgelmusik zur Marktzeit. Katharina Düweke (Orgel) Hannover

10:30 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider. Cameron Burns (Leitung), Karsten Barthold (Regie)

14:00 Congress Centrum (Kuppelsaal) Britten: War Requiem (Generalprobe). Susanne Bernhard (Sopran), Ed Lyon (Tenor), Benjamin Appl (Bariton), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

21:00 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

19:30 HfMTM (Hörsaal 202) Violoncelloklasse von Prof. Tilmann Wick

21:00 Nörgelbuff Jazzfestival Göttingen: Deep in the Groove Hannover

Lüneburg

20:00 Theater Händel: Jephtha. Henning Voss (Leitung), Friedrich von Mansberg (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Rossini: La Cenerentola. Vito Cristofaro (Leitung), Axel Köhler (Regie) Osnabrück

9:30 & 11:30 Theater (Oberes Foyer) Strolch-Spezial: Auge und Ohren. Mitglieder des Osnabrücker Symphonieorchesters 19:30 Theater Beethovens Neunte. Mauro de Candia (Choreografie), Nami Ejiri (Klavier)

2.11. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Brigitte Fassbaender (Regie) 20 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

Tipp

17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

Oldenburg

20:00 Staatstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Carlos Vázquez (Leitung), Felix Schrödinger (Regie) Osnabrück

19:30 Theater Beethoven: Fidelio. Andreas Hotz (Leitung), Yona Kim (Regie) Vechta

19:30 Klosterkirche Vechtaer Orgelwoche. Holger Gehring (Orgel)

3.11. Samstag Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Weltklassik am Klavier. Alexander Yakovlev (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 3 C-Dur op. 2/3, Andante F-Dur WoO 57 & Sinfonie Nr. 5 c-Moll

2.11. freitag

14:00 Congress Centrum Hannover (Kuppelsaal) Britten: War Requiem (Generalprobe). Susanne Bernhard (Sopran), Ed Lyon (Tenor), Benjamin Appl (Bariton), Mädchenchor & Knabenchor Hannover, Liverpool Cathedral Choir, Junges Vokalensemble Hannover, Bachchor Hannover, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung) Sopranistin Susanne Bernhard lernte zwar zuerst auf Wunsch ihres Vaters Geige, aber dann begann sie mit 17 Jahren doch ein Gesangsstudium: „Wenn ich singe, macht mein Leben Sinn.“ Berne

19:00 Kirche St. Ägidius Sevastiana Leonova (Barockvioline), Felipe Maximiliano Egaña Labrin (Traversflöte), Natalia Gvozdkova (Orgel). Werke von Händel, Couperin, Corelli & C. P. E. Bach Braunschweig

18:00 St. Johannis Mit Pauken und Trompeten. Katrin Hildebrandt (Alt), Sine-Nomine Chor, Philharmonischer Chor Braunschweig. Werke von Scholz, MacMillan, Vierne, Rutter u. a. 19:00 St. Andreas Posaunenwerk Braunschweig, Siegfried Markowis (Leitung) 19:30 Staatstheater Sideways Rain. Guilherme Botelho (Choreografie) Bremen

20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Julian Prégardien (Tenor), Lars Vogt (Klavier). Schubert: Winterreise D 911

Foto: Christine Schneider

1.11. Donnerstag


Bremerhaven

Northeim

Bremen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie)

15:00 Stadthalle Regionalfestival Northeim: Kleine Leute – bunte Lieder

17:00 Altes Pumpwerk Mozart: Die Hochzeit des Figaro

Oldenburg

18:00 Theater Beethoven: Fidelio

12:00 Lambertikirche Orgelmusik zur Marktzeit. Tobias Götting (Orgel)

20:00 Glocke The Best Jazz is Timeless! Chris Barber and The Big Chris Barber Band

Cleverns

18:00 Kirche Zum Heiligen Kreuz Marvin Zibell (Orgel & Klavier). Werke von Bach, Buxtehude, Einaudi u. a. Goslar

19:30 Kaiserpfalz Kaiserpfalz-Konzerte. TfN Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung). Werke von Bach & Vivaldi Göttingen

19:00 St. Johannis Cheltenham Bach Choir, Göttinger Stadtkantorei, Göttinger Symphonie Orchester, David Crown (Leitung). Elgar: Enigma-Variationen & Land of Hope and Glory, Vauhan Williams: A Sea Symphony Hameln

15:00 & 18:00 Marktkirche Familienkonzert. Hamelner Kantorei. Bernstein: Chichester Psalms, Mendelssohn: Wie der Hirsch schreit & Nicht unserm Namen, Herr, Boulanger: La Terre appartient à l’éternel & Ils m’ont assez opprimé

19:30 Staatstheater Dark Meadow Suite, Su una nota sola & A.U.R.A. Martha Graham, Antoine Jully & Jacopo Godani (Choreografie) Soltau

19:00 Lutherkirche Giora Feidman (Klarinette), Rastrelli Cello Quartett Wolfsburg

15:00 Scharoun Theater Künneke: Der Vetter aus Dingsda. Guta G. N. Rau (Regie)

4.11. Sonntag Bovenden

17:00 Bürgerhaus Emma Yoon (Violine), Orchester Göttinger Musikfreunde, Vitali Aleksiayonak (Leitung). Schubert: Ouvertüre zu „Rosamunde“, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, Svendsen: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Braunschweig

Hannover

11:00 Dornse Marco Cecchinelli (Klavier). Werke von Rossini & Debussy

19:30 Staatsoper Puccini: Madame Butterfly. Peter Brenner (Regie)

14:30 Staatstheater Sideways Rain. Guilherme Botelho (Choreografie)

20:00 Congress Centrum (Kuppelsaal) Britten: War Requiem. Susanne Bernhard (Sopran), Ed Lyon (Tenor), Benjamin Appl (Bariton), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung)

17:00 Pfarramt RiddagshausenGliesmarode Hubertusmesse. Bläserkorps der Jägerschaft Braunschweig 19:30 Louis-Spohr-Saal Liederabend: Eine winzige Träne. Verstummte Musik zum Klingen gebracht

Bremerhaven

16:00 JUB! Reisel: Nachts. Henner Kallmeyer (Regie) Diepholz

17:00 St. Nicolei Fauré: Requiem. Veronika Winter (Sopran), Ralf Grobe (Bass), Nicole Müller (Harfe), Diepholzer Kantorei, Klassische Philharmonie NordWest, Meike Voss-Harzmeier (Leitung) Gifhorn

14:30 & 16:30 Stadthalle (Studiobühne) Kinderkonzert: Die Nussknacker-Suite. Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters Hameln

17:00 Marktkirche Familienkonzert. Hamelner Kantorei. Bernstein: Chichester Psalms, Mendelssohn: Wie der Hirsch schreit & Nicht unserm Namen, Herr, Boulanger: La Terre appartient à l’éternel & Ils m’ont assez opprimé Hannover

11:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Klarinettenklasse von Prof. Johannes Peitz 15:00 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider 17:00 Kammermusiksaal Plathnerstraße Violinklasse von Prof. Krzysztof Wegrzyn

FLUCHTPUNKT TOTALE 09.11. | Große Meister zum Verlieben Kuss Quartett 19.01. | Mouvement musica assoluta 12.03. | Beethoven 21! Nomos-Quartett 16.04. | Les Mystères Das Neue Ensemble

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Informationen unter: www.musik21niedersachsen.de

concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 21


Klassikprogramm

Oldenburg

17:00 Staatstheater Wagner: Siegfried. Paul Esterhazy (Regie) Osnabrück

4.11. sonntag

19:30 NDR Landesfunkhaus Hannover Inspirationsquelle. Sabine Meyer (Klarinette), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung). Wagner: SiegfriedIdyll WWV103, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll J.114, Mendelssohn: Konzertstück Nr. 1 für Klarinette, Bassetthorn und Orchester f-Moll & Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische” Werkstudium in aller Stille? Nein, neue Partituren nimmt sich Antonello Manacorda am liebsten mitten im Leben im lauten Straßencafe vor: „Das ist wie mitten im Orchester.“ 18:00 Eisfabrik e.V. Gegensätze. Nomos-Quartett. Werke von Schostakowitsch, Mozart & Beethoven 18:30 Staatsoper Offenbach: König Karotte (Premiere). Valtteri Rauhalammi (Leitung), Matthias Davids (Regie) 19:30 NDR Landesfunkhaus Inspirationsquelle. Sabine Meyer (Klarinette), Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Hildesheim

18:00 St. Michaelis Arkady Shilkloper (Alphorn & Waldhorn), Hornorchester St. Petersburg, Handglockenchor Hannover, Lothar Mohn (Leitung) 19:00 Theater für Niedersachsen Ina Stock (Oboe), Markus Möllenbeck (Violoncello), TfN Philharmonie, Florian Deuter (Violine & Leitung). Bach: Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068, Doppelkonzert für Violine und Oboe d-Moll BWV 1048, Brandenburgische Konzerte Nr. 1 F-Dur BWV 1046 & Nr. 3 G-Dur BWV 1048, Vivaldi: Konzert für Streicher g-Moll RV 157 & Cellokonzert C-Dur RV 399

11:30 Theater Nachtstücke. Annika Spanuth (Violine), Kathrin Bogensberger (Violoncello), Markus Lafleur (Klavier). Schubert: Notturno D 897 (Auszüge), Beethoven: Klaviertrio D-Dur op. 70/1 „Geistertrio”, Schönberg/ Steuermann: Verklärte Nacht 15:00 Theater Beethoven: Fidelio. Yona Kim (Regie) 17:00 AMEOS Klinikum Trio Yas Rodenberg

17:00 Kirche St. Jacobi Gramm: Anne, damit wir klug werden – Das kurze Leben der Anne Frank. Projektchor Rodenberg, b-team Itzehoe, Moritz Temme (Leitung) Stadthagen

18:00 Schloss (Kaminsaal) Jubiläumsauftakt. Kit Armstrong (Klavier). Werke von Haydn, C. P. E. Bach, J. S. Bach, Mozart & Beethoven Vechta

17:00 Klosterkirche Vechtaer Orgelwoche. Finn Jäger (Orgel), Posaunenchor Vechta, Eberhard Jung (Leitung)

5.11. Montag Hannover

10:30 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Violinklasse von Prof. Ulf Schneider Oldenburg

19:00 Universität (BIS-Saal) Dialogkonzert Oldenburg. Michael Tsalka (Klavier & Cembalo), Dennis James (Glasharmonika), Alon Sariel (Mandoline)

6.11. Dienstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Struwwelpeter. Gregor Zöllig (Choreografie)

18:00 Marktkirche Masterkonzert. Konstantin Zacharow (Orgel) 19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Nikita Mndoyants (Klavier). Haydn: Klaviersonate E-Dur Hob. XVI:31, Beethoven: Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111, Mndoyants: Intermezzo, Brahms: Klaviersonate Nr. 3 f-Moll 19:30 Staatsoper Loewe: My Fair Lady. Siegmund Weinmeister (Leitung), Bernd Mottl (Regie) Lüneburg

10:00 Theater (Junge Bühne T.3) Die Schöne und das Biest. Olaf Schmidt (Choreografie) Wolfsburg

20:00 Scharoun Theater Filmkonzert. Chaplin: Goldrausch. Deutsches Filmorchester Babelsberg, Helmut Imig (Leitung)

7.11. Mittwoch Bremen

19:30 Theater Verdi: Ein Maskenball 20:00 Gesamtschule Bremen-Ost (Aula) Anmut und Spielfreude. Ulrike Höfs (Flöte), Beate Weis (Violine), Barbara Linke-Holicka (Viola), Marc Froncoux (Violoncello). Mozart: Flötenquartette Nr. 1 D-Dur KV 285 & Nr. 3 C-Dur KV 171, Schubert: Quartett g-Moll & Streichtrio B-Dur D 471, Ries: Flötenquartett A-Dur op. 145/3 20:00 Glocke Petite Afrique. Somi (vocals), Liberty Ellman (guitar), Keith Witty (bass), Toru Dodo (piano), Otis Brown III (drums) 20:00 Sendesaal Atelier Neue Musik. ensembleANM, Helmut Lachenmann (Sprecher). Lachenmann: Notturno für Violoncello und Orchester & Zwei Gefühle für Sprecher und großes Ensemble Hannover

18:00 Dreifaltigkeitskirche Orgel zum Feierabend. Carlos Olvera López (Orgel)

Isernhagen

Bremen

17:00 Isernhagenhof Weltklassik am Klavier. Sam Armstrong (Klavier). Werke von Busoni, Beethoven & Debussy

19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Lucas Debargue (Klavier), Russische Nationalphilharmonie, Vladimir Spivakov (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll & Dornröschen-Balletsuite, Strawinsky: Divertimento aus „Der Kuss der Fee”

20:00 Sendesaal Radiokonzert. Josephin Busch (Gesang), PRAG, Anja Goertz (Moderation)

19:30 Staatsoper Marilyn. Jörg Mannes (Choreografie). Musik von Sinatra, Nine Inch Nails u. a.

Lüneburg

15:00 Theater Puccini: La Bohème 22 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Srba Dinić (Leitung), Isabel Ostermann (Regie)

Hannover

10:30 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider

20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Sonderkonzert zur Preisverleihung der Stiftung „Jugend musiziert“

Foto: Nikolaj Lund

Tipp


Oldenburg

19:30 Staatstheater Berlioz: La Damnation de Faust Vechta

19:30 Klosterkirche Vechtaer Orgelwoche: Stummfilmkonzert. Lang/ Huppertz: Metropolis (1927). Wilfried Kaets (Orgel)

8.11. Donnerstag Braunschweig

20:00 Stadthalle Russische Seelen. Nikolai Tokarev (Klavier), Russische Nationalphilharmonie, Mihhail Gerts (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll & Suite aus „Dornröschen“, Strawinsky: Divertimento aus „Der Kuss der Fee” Bremen

20:00 Sendesaal saltarello. Parvis Hejazi (Klavier). Werke von Bach, Beethoven, Schumann, Chopin u. a. Göttingen

17:00 Klosterkirche Biber: Mysteriensonaten. la festa musicale, Adrian Rovatkay (Live-Malerei) Hannover

19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Tschaikowsky: Schwanensee. Russian Classical Ballet 19:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Matthias Davids (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Große Meister zum Verlieben. Kuss Quartett. Beethoven: Streichquartett Nr. 5 A-Dur op. 18/5, Trojahn: Quartett Nr. 5 (UA), Brahms: Streichquartett B-Dur op. 67

19:00 St. Petri Dom L’Orgue mystique III. Schola aus dem Bremer Domchor, Tobias Gravenhorst (Orgel). Werke von Tournemire, Grigny u. a.

Oldenburg

19:30 Staatstheater Dark Meadow Suite, Su una nota sola & A.U.R.A. Martha Graham, Antoine Jully & Jacopo Godani (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Beethoven: Fidelio. Yona Kim (Regie) Weyhe

20:00 Autohaus Brandt Philharmonic Rock. Jens Wördemann (Gesang), Klassische Philharmonie NordWest, Band, Ulrich Semrau (Leitung) Wolfsburg

20:00 Michaeliskirche Ensemble Saitensprung

KLASSIK-MOMENTE IM KINO

20:00 Sendesaal openmusic@sendesaal: System Tribe. Stefan Schultze (Klavier). Werke von Schultze 20:00 Theater (Kleines Haus) Hiatus (Premiere). Stijn Vanmarsenille (Musik), Helder Seabra (Choreografie), Unusual Symptoms

KINOGUTSCHEIN FÜR OPER, BALLETT UND THEATER

Hannover

21:00 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Leer

19:30 Kreismusikschule Anmut und Spielfreude. Mozart: Flötenquartette Nr. 1 D-Dur KV 285 & Nr. 3 C-Dur KV 171, Schubert: Quartett g-Moll & Streichtrio B-Dur D 471, Ries: Flötenquartett A-Dur op. 145/3 Minden

20:00 Stadttheater Ioana Cristina Goicea (Violine), Wolfgang Lohmeier (Percussion), Nordwestdeutsche Philharmonie, Evan Christ (Leitung). Lalo: Symphonie espagnole, Eisenreich: Tales of Rhythm Weyhe

20:00 Autohaus Brandt Philharmonic Rock. Jens Wördemann (Gesang), Klassische Philharmonie NordWest, Band, Ulrich Semrau (Leitung)

Unsere Event-Highlights: 10.11. MET „Muhly: Marnie“ 11.11. Bolshoi Ballett „La Sylphide“ 02.12. Bolshoi Ballett „Don Quichote“

9.11. Freitag Bremen

17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Erhältlich an der Kinokasse und online unter shop.cinestar.de

concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 23


Klassikprogramm

10.11. Samstag Braunschweig

18:00 St. Johannis Arien des Barock. Antje Siefert (Mezzosopran), Iouri Kriatchko (Klavier). Werke von Vivaldi, Händel & Bach 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

15:00 Glocke (Kleiner Saal) GLOCKE Lesung mit Musik. Svea Auerbach (Sprecherin), Luisa Klaus (Blockflöte). Andersen: Des Kaisers Nachtigall 19:30 Theater Beethoven: Fidelio 20:00 Sendesaal Alexey Botvinov (Klavier), Chor der Nationalen Musikakademie von Odessa, Bremer RathsChor, Jan Hübner (Leitung). Werke von Rheinberger & P. D. Q. Bach

20:20 Kulturkirche St. Stephani Peter Dahm (Saxofon), Thomas Rückert (Klavier), Reza Askari (Kontrabass), Ramesh Shotham (Percussion) Einbeck

20:00 Kultur im Esel Jazzfestival Göttingen: On the Mo. Eva Kruse Emden

19:30 Neues Theater Roman Patkolo (Kontrabass), Georgisches Kammerorchester, Ruben Gazarian (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 17 KV 129, Banhal: Kontrabasskonzert D-Dur, Bottesini: Kontrabasskonzert h-Moll, Boccherini: Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 12/4 „La Casa del diavolo“ Hannover

17:00 Markuskirche Biber: Mysteriensonaten. la festa musicale, Adrian Rovatkay (Live-Malerei)

„ ... und das ganze Orchester stimmt begeistert ein.“

19:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Mark Rohde (Leitung), Matthias Davids (Regie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Florian Ziemen (Leitung), Wolfgang Nägele (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Ein Sommernachtstraum. Olaf Schmidt (Choreografie). Musik von Purcell, Britten u. a. Minden

20:00 Stadttheater Joy Denalane & Takeover! Ensemble Oldenburg

19:00 Kirche St. Ansgari Mendelssohn: Paulus. Ursula Eittinger (Mezzosopran), Max Ciolek (Tenor), Sebastian Noack (Bass), Ansgari-Kantorei, Sinfonietta Oldenburg, Johannes von Hoff (Leitung) 19:30 Staatstheater Die Comedian Harmonists. Felix Pätzold (Leitung), Felix Schrödinger (Regie) 20:00 Exerzierhalle Das Leben der Alice Sommer-Herz. Mareike Brüning (Klavier) Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Weltklassik am Klavier. Johann Blanchard (Klavier). Werke von Chaminade, Bizet u. a. Vechta

19:30 Klosterkirche Vechtaer Orgelwoche. Georg Lungwitz (Orgel), Joseph-Joachim-Kammerorchester, Eberhard Jung (Leitung). Rheinberger: Orgelkonzert Nr. 2, Barber: Adagio für Streicher, Poulenc: Orgelkonzert g-Moll

11.11. Sonntag Berne

11:11 Konzertkirche Warfleth Gedenkmatinee 80 Jahre Novemberpogrome. Liv Migdal (Violine), Jie Zhang (Klavier). Werke von Bach, Ullmann, Haas, Ben-Haim & Wieniawski Braunschweig

Präludien fürs Publikum 99 Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Spannend und auf den Punkt führt concerti-Autor Mathias Husmann schlaglichtartig durch große Opern und symphonische Werke. Hardcover, 230 Seiten mit Illustrationen und Zeichnungen. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-0-6

24 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

11:00 Stadthalle Memorial. Ekaterina Kudryavtseva (Sopran), Matthias Stier (Tenor), Chor des Staatstheaters Braunschweig, KonzertChor Braunschweig, Staatsorchester Braunschweig, Georg Menskes (Leitung). Korngold: Abschiedslieder, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang”


KULTUR-HIGHLIGHTS 2019

19:30 St. Ulrici-Brüdern Des Bleibens ist ein kleine Zeit. DowlandEnsemble, Ursula Gozdek (Leitung). Bach: Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ BWV 106, Schütz: Musikalische Exequien

LÜNEBURG • Leuphana Zentralgebäude

THE CROWN OF RUSSIAN BALLET

SCHWANENSEE

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Machtspiele. Alexis Agrafiotis (Leitung), Christoph Diem (Regie). Weill: Der Ja-Sager, Kagel: Der Tribun, Krenek: Der Diktator

Das Russische Nationalballett aus Moskau „Ballett auf allerhöchstem Niveau!“ (NZZ)

27.01.19 • So 19 Uhr

12 TENORS

Bremen

11:00 Glocke Goldene Fäden. Lisa Jacobs (Violine), Bremer Philharmoniker, Mikhail Agrest (Leitung). Sibelius: Pohjolas Tochter, Nielsen: Violinkonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll 11:00 KITO Anmut und Spielfreude. Mozart: Flötenquartette Nr. 1 D-Dur KV 285 & Nr. 3 C-Dur KV 171, Schubert: Quartett g-Moll & Streichtrio BDur D 471, Ries: Flötenquartett A-Dur op. 145/3 19:00 Glocke Johannes Krebs (Violoncello), Orchester der Musikfreunde Bremen, Rida Murtada (Leitung). Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia”, Elgar: Cellokonzert e-Moll, Smetana: Die Moldau Bremerhaven

11:00 Stadttheater (Großes Haus) Familienkonzert: Die Moldau – Eine musikalische Reise. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Musik von Smetana Celle

20:00 Schlosstheater Daniel Hope (Violine), Zürcher Kammerorchester. Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 10 h-Moll MWV N10, Weinberg: Concertino für Violine und Streichorchester, Vivaldi: Vier Jahreszeiten Gehrden

17:15 Rathaus Weltklassik am Klavier. Susanna Kadzhoyan (Klavier). Werke von Schubert, Liszt & Chopin Göttingen

18:00 St. Johannis Jazzfestival Göttingen: Jazzgottesdienst. Alexandra Lehmler Trio Hameln

17:00 Theater Gounod: Faust (Margarethe). Jan Eßinger (Regie)

22 WELTHITS • 12 TENÖRE • 1 SHOW „Mitreißende Energie und kraftvolle Stimmen.“ (Express)

16.02.19 • Sa 20 Uhr

Tickets an allen bekannten VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com 18:00 Apostelkirche Roland Baumgarte (Violoncello). Werke von Bach, Reger, Luter u. a. 18:30 Staatsoper Offenbach: König Karotte. Matthias Davids (Regie) Hildesheim

15:00 F1 Natia Janikashvili & Sergei Kiselev (Klavier). Schubert: Fantasie f-Moll D 940, Brahms: LiebesliederWalzer, Tschaikowsky: NussknackerSuite, Fauré: Dolly Suite, Ravel: La Valse 16:00 Hohes Haus der Domäne Marienburg (Aula) music@cetera. Ragna Schirmer (Klavier) Lüneburg

19:00 Theater Puccini: La Bohème Minden

18:00 Stadttheater Joy Denalane & Takeover! Ensemble Oldenburg

11:30 Staatstheater Familienkonzert: Nussknacker und Mäusekönig. Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung). Werke von Tschaikowsky, Casella, Délibes, Holst u. a. 17:00 Kirche St. Ansgari Mendelssohn: Paulus. Ursula Eittinger (Mezzosopran), Max Ciolek (Tenor), Sebastian Noack (Bass), Ansgari-Kantorei, Sinfonietta Oldenburg, Johannes von Hoff (Leitung)

Hannover

19:30 Staatstheater Dark Meadow Suite, Su Una Nota Sola & A.U.R.A. Martha Graham, Antoine Jully & Jacopo Godani (Choreografie)

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Nord-Süd. Heini zwischen zwei Welten. Siegmund Weinmeister (Leitung)

20:00 Staatstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Felix Schrödinger (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Schwanewede

17:00 Johanneskirche Fauré: Requiem. Karl Unrasch (Leitung)

12.11. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Memorial. Ekaterina Kudryavtseva (Sopran), Matthias Stier (Tenor), Staatsorchester Braunschweig, Georg Menskes (Leitung). Korngold: Abschiedslieder, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang” Bremen

19:30 Glocke Goldene Fäden. Lisa Jacobs (Violine), Bremer Philharmoniker, Mikhail Agrest (Leitung). Sibelius: Pohjolas Tochter, Nielsen: Violinkonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll Bremerhaven

11:00 Stadttheater (Großes Haus) Familienkonzert: Die Moldau – Eine musikalische Reise. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Musik von Smetana Göttingen

18:00 Lumière Jazzfestival Göttingen: It Must Schwing! The Blue Note Story Hannover

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Nord-Süd. Heini zwischen zwei Welten. Siegmund Weinmeister (Leitung) 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Saxofonklasse von Jan Schulte-Bunert. Werke von Bach, Villa-Lobos u. a. 19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Neringa Valuntonyte (Klavier) concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 25


Klassikprogramm

Oldenburg

Oldenburg

19:00 Universität (BIS-Saal) Dialogkonzert Oldenburg. Michael Tsalka (Klavier), Dennis James (Glasharmonika), Alon Sariel (Mandoline) Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Staatstheater Die Comedian Harmonists. Felix Schrödinger (Regie)

Osnabrück

Bremen

Bremen

20:00 OsnabrückHalle 1918. Alexander Krichel (Klavier), Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung). Ravel: Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand & La Valse, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

19:00 St. Petri Dom Eine sizilianische Abendmusik. Vokalensemble I Figli d’Orfeo, Jörg Jacobi (Leitung)

17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

18:00 Lumière Jazzfestival Göttingen: It Must Schwing! The Blue Note Story

20:00 Kirche Unser Lieben Frauen Ensemble Weser-Renaissance, Manfred Cordes (Leitung). Werke von Gabrieli 20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Martin Helmchen (Klavier). C. Schumann: Soirées musicales, R. Schumann: Gesänge der Frühe & Acht Noveletten

20:00 Literarisches Zentrum Jazzfestival Göttingen: Die Zukunft der Schönheit. Friedrich Christian Delius

Göttingen

Hameln

20:00 musa Jazzfestival Göttingen: Thursday Night Hop. LindyHop-Workshop. New Orleans Syncopators

19:30 Theater Dewezet Classics. Minguet Quartett, Auryn Quartett. Dvořák: Streichquartett F-Dur „Amerikanisches Quartett“, Schönberg: Streichsextett „Verklärte Nacht“, Mendelssohn: Streichoktett Es-Dur Hannover

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Fagottklasse von Prof. Bence Bogányi

19:00 KIM Kultur Jazzfestival Göttingen. Andreas Jäger & Friends

Hannover

19:00 C. Bechstein Centrum Anna Mengel (Gesang), Richard Schwennicke (Klavier). Werke von Debussy, Rihm & Schumann

Oldenburg

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Hochschulorchester, Eiji Ōue (Leitung). R. Strauss: Der Bürger als Edelmann, Strawinsky: Le Sacre du printemps

20:00 Staatstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt

19:30 Staatsoper Puccini: Madama Butterfly. Peter Brenner (Regie)

Wolfsburg

21:00 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

19:30 Scharoun Theater The Beginning of Nature. Garry Stewart (Choreografie), Australian Dance Theatre

Tipp

19:30 Staatstheater Struwwelpeter. Gregor Zöllig (Choreografie)

Göttingen

18:00 Altes Rathaus Jazzfestival Göttingen. Susan Weinert Rainbow Trio Hannover

19:30 Staatsoper Offenbach: König Karotte. Matthias Davids (Regie) 26 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk Göttingen

19:15 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Blues Brothers Band 19:30 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Azul Balam 20:00 Deutsches Theater (Große Bühne) Jazzfestival Göttingen. Vincent Peirani Living Being 20:30 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Jazzaholics 20:45 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Chimes & Crimes 21:45 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Rabes 22:00 Deutsches Theater (Große Bühne) Jazzfestival Göttingen. Julia Kadel Trio 22:00 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. JazzXpress 23:00 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Sharp Five 23:15 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. red:men 19:00 St. Johannes Davenstedt MUSICA ALTA RIPA. Werke von Telemann, C. P. E. Bach u. a.

Braunschweig

18:05 Glocke 5nachsechs: Vielseitig viersaitig. Lisa Jacobs (Violine), Bremer Philharmoniker, Mikhail Agrest (Leitung). Werke von Halvorsen, Scendsen, Gade u. a.

19:30 Kulturkirche St. Stephani Uli Beckerhoff (trumpet) & friends

Hannover

14.11. Mittwoch

Bremen

19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer

12.11. montag

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Hochschulorchester, Eiji Ōue (Leitung). Werke von R. Strauss & Strawinsky

19:00 Universität Osnabrück (BIS-Saal) Dialogkonzert Oldenburg. Michael Tsalka (Klavier & Cembalo), Dennis James (Glasharmonika), Alon Sariel (Mandoline)

19:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Matthias Davids (Regie)

Telemann hat keine Mandolinenwerke geschrieben? Das konnte der israelische Mandolinist Alon Sariel kaum glauben, schrieb die Violin-Solofantasien für Mandoline um - und wurde prompt für deren Einspielung mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet.

Adendorf

17.11. Samstag 19:30 Emmauskirche (Gemeindesaal) Adendorfer Serenade: Herzensstücke. Liana Leßmann (Klarinette), Jakob Nierenz (Violoncello), Hyelee Clara Chang (Klavier). Beethoven: Gassenhauer-Trio, Brahms: Klarinettentrio, Zand: Quelques Fleurs

Foto: Gregor Hohenberg

13.11. Dienstag Göttingen

15.11. Donnerstag

16.11. Freitag Braunschweig


Bad Rehburg

Das ungespielte Konzert

17:00 Wandelhalle (Konzertsaal) Weltklassik am Klavier. Katie Mahan (Klavier). Bach: Französische Suite Nr. 4 Es-Dur BWV 815, Beethoven: Sonate Nr. 32 c-Moll, Gershwin: Drei Preludes

Gedenkkonzert für Karlrobert Kreiten

Florian Heinisch, Klavier

Blankenburg

Werke von Bach-Busoni, Beethoven, Mozart, Chopin und Liszt

19:00 St. Bartholomäus Ludwig Güttler & Thomas Irmen (Trompete & Corno da caccia), Friedrich Kircheis (Orgel). Werke von Buxtehude, Loellet, Händel, Homilius, Heinichen u. a.

Pauluskirche Bremerhaven Mittwoch, 14.11., 19.00 Uhr

Braunschweig

17:00 St. Katharinen Mitten wir im Leben. Claus-Eduard Hecker (Orgel). Werke von Bach, Widor, Franck u. a.

15,- €/ erm. 8,- € an allen bekannten Vorverkaufsstellen und www.paulus-kirche-bremerhaven.de

18:00 Emmauskirche Vokalensemble „Miscellaneous“, Karin van der Tuin (Leitung). Werke von Mendelssohn, Rutter, Pärt u. a. Bremen

19:30 Theater Verdi: Ein Maskenball

23:00 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Ground Effect

20:00 Sendesaal Songs & Whispers Special. Daisy Chapman (vocals & piano), Sue Lord (violin)

23:15 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Harmony Hoppers

Bremerhaven

Hameln

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie)

19:30 Theater Hamelner Serenade: Ein Märchen aus uralten Zeiten. Peter Schöne (Bariton), Eduard Stan (Klavier). Werke von Schumann & Brahms

Göttingen

0:00 Deutsches Theater (Große Bühne) Jazzfestival Göttingen. The Stanley Clarke Band 0:15 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. XY JazZ 0:30 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Sansculottes 19:15 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Small Big Band 19:30 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Groove Instinct 20:00 Deutsches Theater (Große Bühne) Jazzfestival Göttingen. Myra Melford Snowy Egret 20:30 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Jazztified 20:45 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Kirby’s Delight 21:45 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. Jentzen Groh Sommerfeld Trio 22:00 Deutsches Theater (Große Bühne) Jazzfestival Göttingen. Three Fall & Melane 22:00 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. New Orleans Syncopators

Hannover

14:00 C. Bechstein Centrum Workshop: Die kleinen Klavierbauer 15:00 & 17:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Zwergen-Konzert: Sternenzeit. Musiker der NDR Radiophilharmonie, Heidi Vollprecht (Frau Muse), Susanne Grünig (Moderation) 17:00 Martinskirche Brahms: Ein deutsches Requiem. Kantorei St. Martin, Kirchenchor Mennighüffen, Orchester St. Martin, Annette Samse (Leitung) 19:00 Markuskirche Bridges of Brass. Blechbläsernensembles der HfMTM Hannover, Jakob Warlich (Leitung). Werke von Couperin, Bach, Dukas u. a. 19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Hochschulorchester, Eiji Ōue (Leitung). Werke von R. Strauss & Strawinsky 19:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Matthias Davids (Regie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Abraham: Die Blume von Hawaii Lüneburg

15:00 Theater Schneewittchen und die sieben Zwerge. Olaf Schmidt (Choreografie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

18.11. Sonntag Braunschweig

17:00 Dom St. Blasius Belsazars Fest. William Walton (Bariton), Braunschweiger Domchor, Gerd-Peter Münden (Leitung) 17:00 Klosterkirche St. Maria HansDieter Karras (Orgel), Capella Nova der SELK, Karsten Küger (Leitung). Werke von Mendelssohn, Brahms u. a. 19:30 Staatstheater Struwwelpeter Bremen

15:30 Haus Atlantis (Himmelsaal) Himmlisches Sonntagsvergnügen: Felix meritis. Quartetto con brio. Werke von Verhulst, Bree & Mendelssohn 17:00 Focke-Museum Lucy Jarnach (Klavier). Debussy: Images (Auszüge), Ravel: Miroirs, Jarnach: Zehn kleine Klavierstücke Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Ein Sommernachtstraum Göttingen

0:00 Deutsches Theater (Große Bühne) Jazzfestival Göttingen. Al Di Meola 0:15 Deutsches Theater (Studio) Jazzfestival Göttingen. UniRoyal 0:30 Deutsches Theater (Keller) Jazzfestival Göttingen. Blue Roseland Orchestra 11:00 Universitätsklinikum Jazzfestival Göttingen: Jazzfrühstück. Swing Club Cats 16:00 Kirche St. Jacobi Jenaer Philharmonie, Stefan Kordes (Leitung). Werke von Schönberg, Schostakowitsch & Martin concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 27


Klassikprogramm

22.11. donnerstag

20:00 NDR Landesfunkhaus Hannover Jörg Widmann (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Widmann: Konzertouvertüre „Con brio“, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 ADur Sabbatical: Jörg Widmann hat sich eine vierjährige Auszeit genommen – als Hochschullehrer. Um endlich wieder mehr Zeit fürs Komponieren und Musizieren zu haben. 19:45 GDA Wohnstift Matthias Mauerer (Klarinette), Jordi Herrera Roca & Iva Vogel (Violine), Atsushi KomatsuHayakawa (Viola), Albrecht Vogel (Violoncello). Arriaga: Streichquartett Nr. 2 A-Dur, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll 19:45 Georg-August-Universität (Aula) Aris Quartett. Arriaga: Streichquartett Nr. 1 d-Moll, Berg: Lyrische Suite, Brahms: Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51/1 20:00 musa Jazzfestival Göttingen. The KutiMangoes

Oldenburg

18:00 Lambertikirche Verdi: Requiem. Lambertichor Oldenburg, Sinfonietta Oldenburg, Tobias Götting (Leitung) 18:00 Weser-Ems-Hallen Ahnungsvoll. Ann-Beth Solvang & Zoltán Nyári (Gesang), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543, Mahler: Das Lied von der Erde Sengwarden

18:00 Georgskirche Evgeny Yatsuk (Trompete & Corno da caccia), Olga Chumikova (Orgel). Werke von Loellet, Bach, Krebs, Brahms, Bozza u. a. Varel

18:00 Schlosskirche Schütz: Musikalische Exequien. Kammerchor Varel, Capella Ansgarii Bremen, Dorothee Bauer (Leitung)

19.11. Montag Göttingen

19:45 Altes Rathaus Matthias Mauerer (Klarinette), Jordi Herrera Roca & Iva Vogel (Violine), Atsushi KomatsuHayakawa (Viola), Albrecht Vogel (Violoncello). Werke von Arriaga & Brahms Hannover

19:30 Staatsoper Smetana: Mein Vaterland. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, John Fiore (Leitung)

20.11. Dienstag

Hannover

Bremen

11:00, 14:00 & 16:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) ZwergenKonzert: Sternenzeit. Musiker der NDR Radiophilharmonie, Heidi Vollprecht (Frau Muse)

19:30 Glocke (Kleiner Saal) Artemis Quartett. Haydn: Streichquartett g-Moll op. 74/3 Hob. III:74 „Reiterquartett“, Bartók: Streichquartett Nr. 4 Sz 91, Brahms: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51/2

17:00 Staatsoper Smetana: Mein Vaterland. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, John Fiore (Leitung) 19:30 NDR Landesfunkhaus Julia Fischer (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Daniel Müller-Schott (Violoncello). Beethoven: Streichtrio c-Moll op. 9/3, Martinů: Streichtrio Nr. 2, Schubert: Streichtriosatz B-Dur D 471 & Streichtrio B-Dur D 581 Lüneburg

17:00 Kreuzkirche Steinway-Nights: Liebe. Ludolf Klemyer (Violine), Ritsuka Imagawa (Klavier) 17:00 Musikschule 3x Brahms. Markus Menke (Violine), Matthias Veit (Klavier). Brahms: Drei Violinsonaten 28 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

20:00 Sendesaal openmusic@sendesaal. Shai Maestro Trio Hannover

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Symphonic Jazz Orchestra, Christoph Liedtke (Leitung) 19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Quasar Saxophon Quartett 19:30 Staatsoper Puccini: Madama Butterfly. Peter Brenner (Regie) 20:00 Sprengel Museum (CalderSaal) Blaue Stunde: Zwischen-Zeit. Ravel: Le Tombeau de Couperin, Francaix: Bläserquartett für Flöte, Oboe, Klarinette und Fagott, Smit: Sextett für Klavier und Bläserquintett

21.11. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal openmusic@sendesaal. Karl Seglem Ensemble

22.11. Donnerstag 19:00 St. Petri Dom Miserere. Kammerchor am Bremer Dom, Tobias Gravenhorst (Leitung). Werke von Hammerschmidt, Penderecki, Nystedt u. a. 20:00 Glocke Jan Garbarek Group feat. Trilok Gurtu 20:00 Sendesaal amaryllis 3x3: Die launische Forelle. Amaryllis Quartett. Mozart: Klavierquartett g-Moll KV 478, Mahler: Quartettsatz a-Moll, Schnittke: Klavierquartett, Schubert: Forellenquintett A-Dur D 667 Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte Cuxhaven

20:00 Kreishaussaal Concilium musicum Wien. Werke von Mozart, HOffmeister, Haydn & Angerer Hannover

10:00 NDR Landesfunkhaus Spurensuche: Mozarts Musikrätsel. Jörg Widmann (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung), Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 19:00 Sprengel Museum (CalderSaal) TRAIECT II – Iran. Institut für neue Musik der HMTM Hannover, Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik. Werke von Abazari, Abedian u. a. 20:00 NDR Landesfunkhaus Jörg Widmann (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 21:00 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Lüneburg

10:00 Theater Schneewittchen und die sieben Zwerge

23.11. Freitag Braunschweig

19:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts! Zappel-Philipp (Premiere). Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Kirche Unser Lieben Frauen Die Dynastie Bach – musikalisches Familientreffen. Bremer Barockorchester, Leila Schayegh (Leitung)

Foto: Marco Borggreve

Tipp


Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Ein Sommernachtstraum. Sergei Vanaev (Choreorgafie) Hannover

15:00 Sprengel Museum (CalderSaal) TRAIECT II – Iran. Institut für neue Musik der HMTM Hannover, Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik 19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Violoncelloklasse von Prof. Tilmann Wick 19:30 NDR Landesfunkhaus Jörg Widmann (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Werke von Bach, Vivaldi und Mozart 19:30 Staatsoper Offenbach: König Karotte. Matthias Davids (Regie) 20:00 Marktkirche Mendelssohn: Elias. Ania Vegry (Sopran), Diana Moore (Alt), Simon Bode (Tenor), Tobias Schabel (Elias), Bachchor Hannover, Bremer Philharmoniker, Jörg Straube (Leitung) Lüneburg

20:00 Theater Puccini: La Bohème Oldenburg

20:00 Ehemaliger Landtag Schubert: Winterreise. Christoph Pohl (Bariton), Tobias Krampen (Klavier)

20:00 Staatstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt 20:00 Wilhelm13 Young Jazz Artists #4. Maik Krahl Quartett

24.11. Samstag Barsinghausen

19:30 Christuskirche Vokalensemble der Christusgemeinde Egestorf, Ludwig Theis (Leitung). Werke von Schütz u. a. Braunschweig

19:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts! Zappel-Philipp. Gregor Zöllig (Choreografie) 19:30 Staatstheater Struwwelpeter. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

20:00 Glocke Wiener Juwelen II. Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große” Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Mozart: Die Zauberflöte

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Buchholz

20:00 Albert-Einstein-Gymnasium Liszt-Trio Weimar. Beethoven: Trio EsDur op. 70/2, Kagel: Trio Nr. 2, Schumann: Klaviertrio Nr. 3 g-Moll op. 110 Göttingen

18:00 Klosterkirche PetriChor Weende, Martin Kohlmann (Leitung). Werke von Franck, Fauré u. a. Hannover

19:30 Staatsoper Marilyn. Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 Marktkirche Mendelssohn: Elias. Ania Vegry (Sopran), Diana Moore (Alt), Simon Bode (Tenor), Tobias Schabel (Elias), Bachchor Hannover, Bremer Philharmoniker, Jörg Straube (Leitung) 20:00 Markuskirche Gitarrenfestival. Four Styles Hitzacker

20:00 VERDO StadtRaumKlang II: EastWestDanceMelody. Syrian Expat Philharmonic Orchestra, Lüneburger Symphoniker, Bewegungschor Bildungswerk Lüneburg, Thomas Dorsch (Leitung). Werke von Ravel, Strawinsky, Bushnak u. a.

concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 29


Klassikprogramm

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www.concerti.de/abo

17:00 Fuhrmannshof Rysum Weltklassik am Klavier. Nadejda Vlaeva (Klavier). Werke von Beethoven, Volkmann, Schubert, Rameau & Liszt

25.11. Sonntag Bad Harzburg

15:30 Theater (Oberes Foyer) Strolchkonzert: Feuer, Wasser, Luft

17:00 Lutherkirche Hanna Zumsande (Sopran), Anna Haase (Mezzosopran), Sung Keun Park (Tenor), Dietmar Sander (Bass), Karsten Krüger (Leitung). Werke von Hensel, Chaminade & Boulanger

Schortens

Braunschweig

18:00 Floriankirche Sillenstede Schütz: Musikalische Exequien. vox avis 17:00 Michaelkirche Letter Laura Pohl (Sopran), Claudia Erdmann (Alt), Jörg Erler (Tenor), Sven Erdmann (Bass), Kreiskantorei St. Michael, Harald Röhrig (Leitung). Mozart: Requiem, Schmidt: Es ist alles eitel – Fragmentprolog zu Mozarts Requiem (UA), Albinoni/Giazotto: Adagio g-Moll

15:00 & 18:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts! Zappel-Philipp. Gregor Zöllig (Choreografie) 17:00 Brunsviga Kultur- & Kommunikationszentrum Weltklassik am Klavier. Iona Ilie (Klavier) 17:00 Klosterkirche St. Maria Gounod: Requiem. Jae Min Ahn (Tenor), Stefan PD Runge (Bass), Hans-Dieter Karras (Leitung) 18:00 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer

Westerstede

Bremen

18:00 Petrikirche Mozart: Requiem. Daniela Müller (Leitung)

17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Weltklassik am Klavier. Nadejda Vlaeva (Klavier). Werke von Beethoven, Volkmann, Schubert u. a. 18:00 Freie Waldorfschule (Festsaal) neues kammerorchester bremen, SYRIAB, Thomas Klug (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur u. a.

Osnabrück

Seelze

Wolfsburg

19:00 Scharoun Theater Händel: Giustino. lautten compagney Berlin, Compagnia Marionettistica, Eugenio Monti Colla (Regie) 30 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18

18:00 Sendesaal Matthias Höfer (Bassklarinette), Manami Sano (Klavier). Werke von Hindemith, Schoeck, Busch, Bozza u. a. 18:00 Theater Verdi: Ein Maskenball 20:00 Glocke Wiener Juwelen II. Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Cloppenburg

18:00 Ev. Kirche Musik für die dunkle Jahreszeit. Anna Simon (Violine), Karin Behrens-Neu (Akkordeon & Orgel) Göttingen

18:00 Petrikirche Weende Bogna Bernagiewicz (Sopran), Johannes Schwarz (Bariton), PetriChor Weende, Martin Kohlmann (Leitung). Werke von Franck, Fauré u. a. GroSSburgwedel

17:00 St. Paulus Oratorienchor Burgwedel Hannover

11:30 & 18:00 NDR Landesfunkhaus Klassik Extra: Rund um Jörg Widmann. Jörg Widmann (Klarinette), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung & Moderation). Widmann: Konzertouvertüre „Con brio“, Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622

Foto: Ixi Chen

Krummhörn


16:00 Staatsoper Puccini: Madama Butterfly. Peter Brenner (Regie) 18:00 Kammermusiksaal Plathnerstraße Gedenkkonzert für Klaus Huber. Werke von Huber, Mahnkopf, Jun & Henkel Helmstedt

18:00 St. Stephani Schütz: Musikalische Exequien. Music Project Altmark West, Helmstedter Bachkantorei, Mathias Michaely (Leitung) Hildesheim

15:00 F1 Gleb Lagutin & Xenia Debrere (Violine), Olof von Gagern (Viola), Maria Lagutina (Klavier), Christine Balke (Violincello). Händel: Sonata für zwei Violinen und Klavier g-Moll op. 2/7, Moszkowski: Suite für zwei Violinen und Klavier, Schostakowitsch: Fünf Stücke für zwei Violinen und Klavier, Brahms: Klavierquintett f-Moll Lüneburg

19:00 Libeskind-Auditorium StadtRaumKlang II: EastWestDanceMelody. Syrian Expat Philharmonic Orchestra, Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Werke von Ravel, Strawinsky u. a. Oldenburg

11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Große Pianisten im kleinen Haus. Alexander Melnikov (Klavier) 17:00 Auferstehungskirche Schütz: Musikalische Exequien. vox avis 17:00 Kirche St. Ansgari Die Königin lädt ein. Johannes von Hoff (Orgel) 19:30 Staatstheater Rossini: La Cenerentola. Axel Köhler (Regie) Seelze

17:00 Kirche St. Michael Letter Kreiskantorei St. Michael, Kammerorchester Annemarie Michael, Harald Röhrig (Leitung). Mozart: Requiem, Schmidt: Es ist alles eitel – Fragmentprolog zu Mozarts Requiem, Albinoni/ Giazotto: Adagio g-Moll Springe

17:00 Jagdschloss Konstanze Eickhorst (Klavier). Werke von Haydn, Schubert & Beethoven Vechta

17:00 Klosterkirche DialogKonzert: Novemberfarben. Madrigalchor Vechta, Hermann J. Suelmann (Leitung) Westerstede

18:00 Petrikirche Mozart: Requiem. Kammerorchester St. Anna Bardenfleth, Kirchen- und Projektchor St. Petri, Daniela Müller (Leitung)

Wilhelmshaven

Celle

17:00 Banter Kirche Vater Unser – Unser Vater. Ensemble Ars Cantandi, Markus Nitt (Leitung). Werke von Duruflé, Gounod, Strawinsky, Verdi u. a.

20:00 Schlosstheater Letzte Quartette. Belcea Quartet. Mozart: Streichquartett B-Dur KV 589, Bartók: Streichquartett Nr. 6 Sz 114, Mendelssohn: Streichquartett f-Moll op. 80

26.11. Montag Bremen

20:00 Glocke Wiener Juwelen II. Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 101 D-Dur „Die Uhr“, Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216, Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 Bremerhaven

20:00 Stadttheater (Großes Haus) 1918. Tijana Grujic (Sopran), Vassilis Varvareros (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Ravel: Klavierkonzert für die linke Hand, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur Hannover

19:30 HfMT (Richard Jakoby Saal) Saeyoung Kim (Violine)

27.11. Dienstag Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) 1918. Tijana Grujic (Sopran), Vassilis Varvareros (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Werke von Debussy, Ravel & Mahler

Tipp

Hannover

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Gesangsklasse von Prof. Sabine Ritterbusch Lüneburg

10:00 Theater (Junge Bühne T.3) Die Schöne und das Biest. Olaf Schmidt (Choreografie) Osnabrück

15:30 Theater (Oberes Foyer) Strolchkonzert: Feuer, Wasser, Luft. Mitglieder des Osnabrücker Symphonieorchesters

28.11. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal Detmolder Kammerorchester, Alfredo Perl (Klavier & Leitung). Werke von Berg, Schreker, J. Strauss, Mahler & Korngold Hannover

19:00 HfMTM (Raum E15) Kontrabassklasse von Prof. Ekkehard Beringer 19:30 HfMT (Richard Jakoby Saal) 1918! – Musik im Zeichen der Katastrophe. Aufbruch. Hindemith: Kammermusik Nr. 1 op. 24/1, Poulenc: Sonate für zwei Klarinetten, Schoeck: Gaselen für Bariton und Ensemble, Strawinsky: L’Histoire du soldat Springe

19:30 Andreaskirche woll dem der in gottes furcht steht. camarata moderna hannover, Ulrike Volkardt (Leitung) Wolfsburg

25.11. sonntag

20:00 Glocke Bremen Wiener Juwelen II. Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur, Mozart: Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218, Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete” Rebellion: Was macht der pubertierende Sohn eines berühmten Dirigenten? Paavo Järvi spielte Schlagzeug in einer Rockband – um dann doch seinem Vater Neeme zu folgen.

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 Scharoun Theater Russische Seele. Nemanja Radulovic (Violine), Staatsorchester Braunschweig, Gerd Schaller (Leitung). Chatschaturjan: Violinkonzert d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

29.11. Donnerstag Bremen

19:00 St. Petri Dom Hassler: Missa Tertia. Ensemble Josquin, Hans-Dieter Renken (Leitung) 20:00 Glocke Virtuose Klangzauberin. Sol Gabetta (Violoncello), Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Schumann: Ouvertüre zu „Hermann und Dorothea” & Cellokonzert a-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 concerti 11.18 Niedersachsen & Bremen 31


Klassikprogramm

Hannover

19:30 Glocke (Kleiner Saal) Leonid Gorokhov (Violoncello), Bremen Chamber Orchestra, Alexander Prushinskiy (Leitung). Mozart: Serenade D-Dur KV 239 „Serenata Notturna”, Haydn: Cellokonzerte Nr. 1 C-Dur & Nr. 2 D-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 20:00 Autohaus Brandt Philharmonic Rock. Jens Wördemann (Gesang), Klassische Philharmonie NordWest, Band, Ulrich Semrau (Leitung) 20:00 Kirche Unser Lieben Frauen Knabenchor, InToNation, Ulrich Kaiser (Leitung) 20:00 Sendesaal Gedenkkonzert für Klaus Huber. Werke von Huber, Jun u. a.

20:00 NDR Landesfunkhaus Tzimon Barto (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Christoph Eschenbach (Leitung). Liszt: Von der Wiege bis zum Grabe S 107, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2 Sz 95 & Konzert für Orchester Sz 116 21:00 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Stade

16:00 St. Cosmae Orgelpunkt. Martin Böcker (Orgel) Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater Tschaikowsky: Schwanensee. Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan

Göttingen

30.11. Freitag Braunschweig

20:00 Stadthalle Virtuose Klangzauberin. Sol Gabetta (Violoncello), Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (Leitung). Werke von Schumann & Beethoven Bremen

17:00 Kirche Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Romantisch. Albrecht Menzel (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Mariusz Smolij (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe”, Schumann: Violinkonzert d-Moll WoO 1, Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 Hannover

11:00 Ballhof Eins Mayrhofer: Die drei Spinnerinnen 18:00 Klavierhaus Döll (SteinwayKonzertsaal) Pervez Mody (Klavier). Werke von Beethoven, Hensel u. a.

19:30 Staatsoper Schneewitchen. Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Tzimon Barto (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Christoph Eschenbach (Leitung). Werke von Liszt & Bartók Hildesheim

18:00 Roemer- und Pelizaeus-Museum Trio Adorno. Haydn: Trio e-Moll Hob. XV:12, Schumann: Trio g-Moll op. 110, Arenski: Trio d-Moll op. 32 Lüneburg

10:00 Theater Schneewittchen und die sieben Zwerge. Olaf Schmidt (Choreografie) Wilhelmshaven

20:00 Stadthalle Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Leitung). Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 12 g-Moll, Zivkovic: Trio per uno, Abe: The Wave, Schtschedrin: Carmen-Suite Winsen

20:00 Altes Forsthaus Habichtshorst ZuHören in Winsen III. Ensemble L‘ART POUR L‘ART. Werke von Berio u. a. Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan

KULTUR-HIGHLIGHTS 2019 BREMEN • Die Glocke

BEST OF ENNIO MORRICONE

DAS WIENER NEUJAHRSKONZERT 50 Mitwirkende! Solisten, Ballett, Chor & Orchester.

Italiens Star-Tenor CRISTIAN LANZA und das Wiener Theater

03.01.19 • Do 20 Uhr

Mit OriginalFilmszenen & LeinwandAnimation!

PAGANINI NACHT Paganini Preisträger: DMITRI BERLINSKY

Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg • Leitung: Juri Gilbo

17.01.19 • Do 20 Uhr

12 TENORS

ÜBER 100 SOLISTEN, SÄNGER & MUSIKER DER MILANO FESTIVAL OPER

THE HATEFUL 8 – DJANGO UNCHAINED u.v.m.

16.01.19 • Mi 20 Uhr

VERDI-NACHT

ITALIENS STAR-TENOR CRISTIAN LANZA & THE MILANO FESTIVAL OPERA

11.02.19 • Mo 20 Uhr

22 WELTHITS • 12 TENÖRE • 1 SHOW „Mitreißende Energie und kraftvolle Stimmen.“ (Express)

17.02.19 • So 19 Uhr Tickets an allen bekannten VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com 32 Niedersachsen & Bremen concerti 11.18


CURRENTZIS TSCHAIKOWSKY SCHNITTKE KONZERT FÜR VIOLA UND ORCHESTER TSCHAIKOWSKY SINFONIE NR. 5 ANTOINE TAMESTIT, VIOLA DIRIGENT: TEODOR CURRENTZIS

TICKETS FÜR STUTTGART, FREIBURG UND MANNHEIM: SWR CLASSIC SERVICE 07221 300100

© Klaus Mellenthin

13./14. 12. STUTTGART, LIEDERHALLE · 16. 12. MANNHEIM, ROSENGARTEN 18. 12. DORTMUND, KONZERTHAUS · 19. 12. HAMBURG, ELBPHILHARMONIE 21. 12. FREIBURG, KONZERTHAUS


Inszenierung des Monats

Dresden

Semperoper Intendant Peter Theiler holte sich zum Amtsantritt Skandalregisseur Calixto Bieito nach Sachsen, um Arnold Schönbergs sperriges Meisterwerk Moses und Aaron zu stemmen. Alan Gilbert modellierte ein prägnantes Konversationsstück, Sir John Tomlinson und Lance Ryan glänzten als ungleiches Bruderpaar.

Foto: Ludwig Olah

Schönberg zum Einstand


Weitere Opern-Kritiken finden Sie auf concerti.de/oper


Opern-tipps

Mythen und Mozart Der Opernwinter beweist die Wirkungsmacht der Weltliteratur in aufregenden Neudeutungen und mit großen Sängern Von Peter Krause und Wolfgang Wagner

mit der Vertonung des einst unglücklich verliebte junge Männer in den Tod getriebenen Briefromans Werther, den die hellsichtige Regisseurin Sand­ ra Leupold in Lübeck auf die Bühne bringt, und durch Ri­ chard Strauss, dessen Skandal­ oper Salome in Graz mit der potenzierten Frauenpower der Chefdirigentin Oksana Lyniv, der Regisseurin Florentine Klepper und der Sopranistin Johanni Van Oostrum aufgela­ den wird. Der alte Voltaire hat zudem mit Leonard Bernstein den großen Jubilar des Jahres 2018 zum Musical Candide inspiriert, dem an der Komi­ schen Oper Berlin Hausherr Barrie Kosky persönlich seine Reverenz erweist.

W

eltliteratur in Töne zu setzen ist ein Er­ folgsrezept, dem sich Komponisten bis heute verschreiben: Die Literatur­ oper bestimmt den Premieren­ reigen zum Ende des Jahres mit gleich vier herausragenden Produktionen. Die musikthea­ tralische Befragung mytholo­ gischer Stoffe ist ein damit verwandter Ansatz, der be­ weist, dass uralte Geschichten immer wieder wahr werden. Ähnlichen Ewigkeitswert be­ weist der immergrüne Mozart, dessen Werke von einem Duo politisch ambitionierter Regis­ seure neu gedeutet werden. 26  concerti November 2018

Und zwei einst an der Pariser Opéra Comique aus der Taufe gehobene, aber gleichwohl blu­ tig endende Opern sind will­ kommener Kontrapunkt zum omnipräsenten Opernernst in diesem Winter. Dichterisch Hochfliegendes von Shakespeare, Goethe und Wilde wird in der Anverwand­ lung durch große Komponisten und ebensolche Interpreten einmal mehr in seiner emotio­ nalen Wirkungsmacht umge­ setzt: durch Verdi mit dem neuen Münchner Otello – Jo­ nas Kaufmann gibt darin sein Deutschlanddebüt als Moor von Venedig, durch Massenet

Bildstarker Mythos

Mythologische Stoffe liegen einer unüberschaubaren Viel­ zahl von Opern zu Grunde. Besonders prominent ist Wag­ ners Ring, dessen Teile in Chemnitz von vier Regisseu­ rinnen gedeutet werden. Mit der Premiere von Elisabeth Stöpplers Götterdämmerung ist der Reigen komplett. Mit Spannung erwartet wird hier auch das Rollendebüt des Hel­ dentenors Daniel Kirch als Siegfried. In Dresden setzt Da­ vid Hermann die griechische Sage von Ariadne auf Naxos in Szene. Unter der Leitung von

Foto: Jan Windszus Photography, Gogol-Center

Europäische Aufklärung aus amerikanischer Sicht: Die Komische Oper Berlin inszeniert Bernsteins Candide


Christian Thielemann wird die bulgarische Starsopranistin Krassimira Stoyanova die dra­ matische Strauss-Partie der Ariadne geben und die gefeier­ te Daniela Fally die Koloratur­ partie der Zerbinetta. An der Staatsoper Stuttgart befasst sich der bildende Künstler Hans Op de Beeck erstmals mit einer Oper und inszeniert Bar­ tóks Einakter Herzog Blaubarts Burg. Seine oft in Grautö­ nen gehaltenen, atmosphäri­ schen und in der Formenspra­ che pointierten Rauminstalla­ tionen lassen starke Schauwer­ te erwarten, denen als Hörwer­ te der imposante Gesang des reifen Bassbaritons Falk Struckmann als Herzog Blau­ bart gegenübersteht. Politischer Mozart

Zwei Inszenierungen von Mo­ zart-Opern stechen im Novem­ ber hervor. Zum einen Così fan tutte in Zürich. Hier hat die Regiearbeit des kremlkriti­

schen Kirill Serebrennikov eine Debatte über die Freiheit der Kunst in Russland ausge­ löst, die im Rahmen einer Po­ diumsdiskussion verfolgt wird. Die Regierung seiner Heimat hat den Regisseur und Bühnen­ bildner im August 2017 unter Hausarrest gestellt und wirft ihm Veruntreuung von staatli­ chen Geldern vor. Weil der Arrest jüngst verlängert wurde, kann er sein Konzept nicht persönlich umsetzen. Die ins­ gesamt junge und gleichwohl hochkarätige Besetzung leitet der erst 38-jährige Cornelius Meister, frischgebackener Stuttgarter Generalmusikdirek­ tor. Zum anderen wird eine Inszenierung von Mozarts Idomeneo des Regiealtmeisters Peter Konwitschnys am Thea­ ter Heidelberg endlich eine Bühne finden. Er hatte diese bereits im Dezember 2016 in Augsburg umsetzen wollen – das dortige Haus musste je­ doch aufgrund von Brand­ schutzmängeln geschlossen we r d e n . K a m m e r s ä n g e r Winfrid Mikus gibt die Titel­ partie. Blutige Opéra Comique

Steht noch immer unter Hausarrest: der kremelritische Regisseur Kirill Serebrennikov

Wie durchaus blutgetränkt je­ nes Genre sein kann, dass im 19. Jahrhundert der Opéra Co­ mique ein volles Haus bescher­ te, beweisen die beiden Beispie­ le, die bis heute auf den inter­ nationalen Spielplänen zu den meistaufgeführten Meisterwer­ ken zählen. In Leipzig nimmt sich die australische Regisseu­ rin Lindy Hume Bizets Carmen an. Und an der Deutschen Oper Berlin präsentiert Laurent Pel­ ly seine Sicht auf Offenbachs Les Contes d’Hoffmann, die bereits von Lyon bis New York für Furore sorgte.

PREMIEREN-TIPPs

Stuttgart Fr. 2.11., 19:30 Uhr Staatsoper Bartók: Herzog Blaubarts Burg. Titus Engel (Leitung), Hans Op de Beeck (Regie) Zürich So. 4.11., 19:00 Uhr Opernhaus Mozart: Così fan tutte. Cornelius Meister (Leitung), Kirill Serebrennikov (Regie) Graz Sa. 10.11., 19:30 Uhr Oper R. Strauss: Salome. Oksana Lyniv (Leitung), Florentine Klepper (Regie) Lübeck Fr. 16.11., 19:30 Uhr Theater Massenet: Werther. Manfred Hermann Lehner (Leitung), Sandra Leupold (Regie) Heidelberg Fr. 16.11., 19:30 Uhr Theater Mozart: Idomeneo. Dietger Holm (Leitung), Peter Konwitschny (Regie) München Fr. 23.11., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Verdi: Otello. Kirill Petrenko (Leitung), Amélie Niermeyer (Regie) Berlin Sa. 24.11., 19:30 Uhr Komische Oper Bernstein: Candide. Jordan de Souza (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Leipzig Fr. 30.11., 19:30 Uhr Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Enrique Mazzola (Leitung), Laurent Pelly (Regie) Berlin Sa. 1.12., 19:30 Uhr Deutsche Oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Enrique Mazzola (Leitung), Laurent Pelly (Regie) Chemnitz Sa. 1.12., 16:00 Uhr Die Theater Wagner: Götterdämmerung. Guillermo García Calvo (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie) Dresden So. 2.12., 18:00 Uhr Semperoper R. Strauss: Ariadne auf Naxos. Christian Thielemann (Leitung), David Hermann (Regie) November 2018 concerti  27


gala

Geschafft! Der Opus Klassik gab ein glamouröses Debüt Opus Klassik Freudestrahlende Gesichter überall – im Konzerthaus Berlin wurde erstmals der Nachfolgepreis des ECHO Klassik verliehen Von Sören Ingwersen

mgabel, Halb Stim gur: die elfi g halb Flü häe ssik-Trop Opus-Kla

Die äußere Ruhe vor dem Beifallssturm im Inn ern: das Konzerthaus Ber lin

Fünf Mitbegründer des Opus Klassik

Geteilte Freude zählt doppelt: die Sopranistinnen Diana Damrau (l.) und Julia Lezhneva

28  concerti November 2018


»Nachwuchs sängerin de Jahres«: Re s gula Mühle mann

Dabei sein ist alles: Schon früh füllte sich der Saal des Konzerthauses

Spontanauftritt von 4 Times Baroque in der concerti-Lounge

Event mit Strahlkraft: Gefeiert w urde bis spät in die Nacht Abschied à la ABBA: der »Thank You for the Music«-Chor November 2018 concerti  29

Fotos: Offenblende/Katy Otto (9), Eva Oertwig/ZDF

»Klassik ohne Grenzen«Preis fürs ABBA-Urgestein: Benny Andersson


Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Sinfonien für die Ewigkeit Die Deutsche Grammophon feiert ihr 120-jähriges Jubiläum mit einer so aufwändigen wie exklusiven Wiederveröffentlichung

E

in runder Geburtstag ist genau der richtige Zeitpunkt für ein Plattenlabel, seine bedeutendsten Projekte noch einmal ins Bewusstsein zu rücken. Mit kaum einem anderen Musikernamen ist die Deutsche Grammophon so eng verbunden wie mit Herbert von Karajan. Vier Mal hat der Dirigent allein die kompletten Beethoven-Sinfonien für das Gelblabel eingespielt. Dabei war die erste Aufnahme von 1963 die künstlerisch ra-

30 concerti November 2018

dikalste und kommerziell erfolgreichste. Kunst trifft auf Musik

Dieser legendäre BeethovenZyklus liegt nun in einer auf 120 Exemplare limitierten 8-LPEdition vor, aufwändig gestaltet von Gregor Hildebrandt. Der Berliner Künstler ist bekannt für die Verwendung von Audio- und Videobändern sowie Vinyl als Ausgangsmaterial für seine Arbeiten. Die luxuriöse schwarze Leinen-Box

enthält neben einem Faksimile der originalen Booklets von 1963 neun Leporellos mit Visualisierungen jeder einzelnen Sinfonie, einen Kunstdruck eines bearbeiteten Fotos von Karajan sowie ein Porträt des Dirigenten als Original-Kunstwerk. Die Feier kann beginnen! Sören Ingwersen Beethoven: 9 Sinfonien Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Leitung). Limitierte Art-Edition mit 8 LPs, gestaltet von Gregor Hildebrandt. Deutsche Grammophon

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend


Tiefe Vertrautheit

Loderndes Feuer

Mühelose Intensität

Destination Rachmaninov - Departure Daniil Trifonov (Klavier) The Philadelphia Orchestra Yannick Nézet-Séguin (Leitung) Deutsche Grammophon

Caro Gamello – Werke von Conforto, Giacomelli, Hasse u. a. Valer Sabadus (Countertenor) Concerto Köln Sony Classical

Dvořák: Violinkonzert, Suk: Fantasie op. 24 & Liebeslied

Wenn Daniil Trifonov die Klavierkonzerte Nr. 2 und 4 von Sergei Rachmaninow spielt, gibt es genug Überraschungsmomente. Dass er sich mit dieser Musik blendend auskennt, dass er keine Mätzchen einstreut und dass er es nicht nötig hat, seine manuellen Möglichkeiten herauszukehren, versteht sich. Was wir hier hören, ist ein tiefes Atmen mit Rachmaninow – abruptes Luftholen, langsames Aushauchen. Trifonov lässt den Flügel singen, knurren, rasseln, hauchen. Das Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin sind kein Assistenten am Rande, sondern gestalten erlebnishungrig mit. (CL)

Die legendäre Ausstrahlung des italienischen Kastraten-Sängers Farinelli wird bis heute gepriesen. Wer sich an typischem Farinelli-Repertoire versucht, muss also mit einer hohen Erwartungshaltung rechnen. Valer Sabadus, mit loderndem Feuer unterstützt von Concerto Köln, kann in Arien von Caldara, Hasse, Porpora oder Giacomelli gleichermaßen eine glanzvolle Technik wie funkelnden Stimmglanz vorführen. Das Orchester kann in jeder Hinsicht mithalten. Eine Arie huldigt Farinelli gleich doppelt: Sie stammt aus seiner Feder. Ein vokales wie instrumentales Hörfest! (SN)

Wie Eldbjørg Hemsing bei Dvořáks Violinkonzert mit verblüffend nuancenreicher und betörender Tongebung voller Ausdruckskraft ihr ­Instrument zum Singen bringt, hat bezwingende Intensität. Nichts wirkt bemüht, alles scheint sich spontan musikantisch zu ergeben. Das Antwerp Symphony Orchestra unter Alan Buribayev tritt extrem präsent und sensibel in die Interaktion. Die sehnsüchtig aufgewühlte Moderne der Fantasie von Dvořáks Schüler und Schwiegersohn Josef Suk mit ihren feinen Schattierungen und überraschenden Umschwüngen bezaubert nicht minder. (EW)

Eldbjørg Hemsing (Violine), Antwerp Symphony Orchestra, Alan Buribayev (Leitung). BIS

Debussy

HMM 902303

Les Trois Sonates The Late Works

D_902303_Debussy_Concerti.indd 1

Isabelle Faust Magali Mosnier Alexander Melnikov Jean-Guihen Queyras Javier Perianes Tanguy de Williencourt Antoine Tamestit Xavier de Maistre

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Ein Jahrhundert nach seinem Tod ist es vielen harmonia mundi-Künstlern ein Anliegen, Claude Debussy ihre Reverenz zu erweisen. Die drei späten Sonaten, hier kombiniert mit den letzten Stücken des Komponisten für Soloklavier, erreichen eine Reinheit, eine absolute Prägnanz, eine ferne und geheimnisvolle Welt, die diesen Werken den Nimbus eines Vermächtnisses verleihen.

harmoniamundi.com 24/09/2018 18:00 November 2018 concerti   31


Rezensionen

Intensiv

Verinnerlicht

Authentisch

Requiem – The Pity of War. Werke von Weill, Mahler, Butterworth u. a. Ian Bostridge (Tenor) Antonio Pappano (Klavier) Warner Classics

Les Maîtres du Motet – Werke von de Brossard, Bouteiller Les Arts Florissants Paul Agnew (Leitung) harmonia mundi

M. Haydn: Sinfonien Nr. 13 & 20, Notturno Nr. 1 Deutsche Kammerakademie Neuss Lavard Skou Larsen (Leitung) cpo

Eine bewegende Anthologie hat Ian Bostridge zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs zusammengestellt. Den hohen Rang dieser Aufnahmen, die Antonio Pappano mit seiner sensiblen und starken Begleitung noch zu intensivieren vermag, markieren drei kaum übertreffbare Höhepunkte: Loveliest of Trees von George Butterworth mit zurückgenommener Melodiebildung, die Emotion in Kurt Weills Vertonung von Walt Whitmans Oh Captain, my Captain und Gustav Mahlers Revelge, aus der Ian Bostrigde mit jedem Ton ein anderes, in den Eingeweiden nistendes Grauen meißelt. (RD)

„Les Maitres du Motet“ heißt die neue CD von Les Arts Florissants mit Werken von Sébastien De Brossard und Pierre Bouteiller: ein Stabat Mater, ein Requiem und einzelne Mess-Sätze sind hier vereint. Das Ensemble unter Leitung von Paul Agnew nimmt sich der Werke mit der ihm eigenen Eleganz und Akkuratesse an; alles ist subtil ausgedeutet und filigran musiziert. Begleitet werden die Sänger lediglich von einem Continuo. Wer den großen, opulenten Chorklang sucht, kommt hier nicht unbedingt auf seine Kosten. Wer den zarten, feinen, verinnerlichten Klang schätzt, durchaus. (SN)

Die Sinfonien und das Notturno von Michael Haydn gehören nicht zum Standardrepertoire, und genau deshalb ist diese durchweg gelungene Aufnahme historisch so wertvoll, zumal auch das wissenschaftlich fundierte Booklet erfreulich detailliert Auskunft gibt über die noch unbekannten Werke. Die Kammerakademie Neuss, die in dieser Spielzeit ihr vierzigjähriges Bestehen feiert, beeindruckt durch eine natürliche Klangfarbe, die die Kompositionen authentisch wirken lässt. Ebenfalls ansprechend ist das ausgeglichene Verhältnis zwischen den langsamen und schnellen Sätzen. (CS)

Barcelona Obertura Spring Festival March 4th-17th, 2019 Valery Gergiev / Kent Nagano / Matthias Goerne / Leif-Ove Ansdnes Jonathan Nott / Kazushi Ono / Jean-Yves Thibaudet /Bejun Mehta/ Irene Théorin Lluis Vilamajó / Tabea Zimmermann / Jean-Guihen Queyras / Orfeó Català Barcelona Symphony Orchestra / Josep Pons / Diana Damrau /Rias Kammerchor Daniil Trifonov / Grigory Sokolov

MUSICAL JEWELS IN THE MOST SEDUCTIVE MEDITERREAN CITY www.barcelonaobertura.com A project of:

32 concerti November 2018

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***** = herausragend


Berührende Herzenssache

Frappierende Perfektion

Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo BWV 1001-1003 Hilary Hahn (Violine) Decca

Der Unfalltod eines Künstlerfreundes hatte Igor Levit tief getroffen. Seine Reaktion war ein Album mit dem Titel „Life“: Schumanns Geister-Variationen, Paraphrasen von Liszt, Bill Evans Peace Piece und natürlich, bearbeitet, Bach. Levit spielt das alles stupende ehrlich und mit Empfindsamkeit. In Isoldes Liebestod forscht er nach Farben. Die zarten Unruhen und Dissonanzen bei Schumann gestaltet er fast zart, gleichzeitig unüberhörbar. Bei Bill Evans entfaltet er Klänge wie Silberschleier. Das ist pianistisch und gedanklich in dieser Hinsicht überzeugend und eben: tief empfunden. (CL)

1998 ist Hilary Hahns erstes Album mit drei Solowerken von Bach erschienen: ein Paukenschlag, dem sie nun die restlichen zwei Sonaten und die erste Partita folgen lässt. Das unbefangene, in seiner Offenheit anrührende Spiel des Teenagers ist einem bewussten, aber insgesamt auch etwas abgezirkelten Musizieren gewichen, das in seiner Perfektion – selbst in komplexesten polyphonen Passagen bleibt die Intonation im Lot – immer noch frappierend ist. Grandios die Fugen, jedoch vermisst man in den Tanzsätzen der h-MollPartita etwas Grazie und rhetorisch zugespitzte Artikulation. (FA)

OCHE 2 0

19

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N

Tel. 43-662-87 31 54 www.mozarteum.at www.mozartwoche.at

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– 3. FEB

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**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Mozartwoche

TW

Konzerte Wissenschaft Museen

AR

Widmann: Arche Philharmonisches Staatsorch. Hamburg, Kent Nagano (Ltg.), Marlis Petersen (Sopran). ECM New Series Polystilistisch, schillernd, kontrastreich, expressiv: Die Wucht von Jörg Widmanns Orchesterwerk Arche, uraufgeführt in der Elbphilharmonie, wirkt auch auf CD. (EW) Puccini in Love Roberto Alagna (Tenor), Aleksandra Kurzak (Sopran), Riccardo Frizza (Ltg). Sony Classical Roberto Alagna und seine Frau Aleksandra Kurzak singen sich mit emotionalem Schwung und Italianità durch das Opernschaffen des Meisters von Torre del Lago. (RD) Dvořák: Klaviertrios Nr. 3 & 4 „Dumky“ Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Ondine Eingespieltes Team: Bei diesem Klaviertrio verbinden sich Kraft und Trost, Orchestrales und kammermusikalisch Feinnerviges, dass man sich staunend in der Musik verliert. (CL) Schlagobers – Werke von R. Strauss, Ligeti & Debussy Orchestre de la Suisse Romande, Jonathan Nott (Ltg). Pentatone Nott und sein Orchester vereinen drei stilistisch weit voneinander entfernte Komponisten und überzeugen dabei mit einer nuancenreichen Palette an Klangfarben. (EW)

MO

Z

INTENDANT ROL ANDO VILLAZÓN

Life – Werke von Busoni, Bach & Schumann Igor Levit (Klavier) Sony Classical

Kurz Besprochen

Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen November 2018 concerti  33


Top 20 Klassik-Charts November (7.9.– 11.10.2018)

1

Jonas Kaufmann

2

Víkingur Ólafsson

3

Iveta Apkalna

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

(Neu)

Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon

(Neu)

Light & Dark Berlin Classics

(Neu)

11

Ludovico Einaudi

12

Birgit Nilsson

13

Ludovico Einaudi

14

Juan Diego Flórez

(Neu)

(Neu)

(12)

Die erste Solo-Einspielung für Orgel aus der „Elphi“ kommt von Titularorganistin Iveta ­Apkalna. Sie lotet die Extreme der Klais-Orgel aus. Titelgebend ist ein Stück von Gubaidulina.

4

Hélène Grimaud

5

Yo-Yo Ma

6

Igor Levit

7

Fauré Quartett

8

Jonas Kaufmann

9

Alice Sara Ott

(Neu)

Six Evolutions – Bach: Cello Suites Sony Classical

(2)

Life Sony Classical

(Neu)

(Neu)

Nightfall Deutsche Grammophon

(11)

Daniel Barenboim & Staatskapelle Berlin

10

Brahms: The Symphonies Deutsche Grammophon

(Neu)

Maestro Barenboim legt seine zweite Gesamteinspielung der Brahms-Sinfonien vor. Die Staatskapelle leitet er seit 1991, entsprechend rund ist das Ergebnis der Zusammenarbeit.

34 concerti November 2018

Bésame Mucho Sony Classical

15 16

Benjamin Appl & Concerto Köln

17

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

(6)

(Neu)

Bernstein: Sinfonie Nr. 2 Deutsche Grammophon

Bach Sony Classical

Himmelsmusik Erato

Pluhar bietet zusammen mit ihrem Ensemble und hochkarätigen Solisten wie Philippe ­Jaroussky einen wahren Schatz an deutschsprachiger Sakralmusik aus der Zeit vor Bach.

Dolce Vita Sony Classical

(1)

Islands – Essential Einaudi Decca Records

Krystian Zimerman, Berliner Philharmoniker & Simon Rattle

(Neu)

Pictures at an Exhibition Berlin Classics

Birgit Nilsson – The Great Live Recordings Sony Classical

OPUS KLASSIK-Preisträger Flórez interpretiert auf höchstem Niveau Musik aus Lateinamerika, für die er seit jungen Jahren schwärmt. Seine Begeisterung steckt an.

Memory Deutsche Grammophon

(Neu)

Elements We Love Music

18

Valery Gergiev & Wiener Philharmoniker

19

Max Richter

20

Chor des BR, Münchner Rundfunkorch., Hervé Niquet

(5)

(7)

(Neu)

Sommernachtskonzert 2018 Sony Classical The Blue Notebooks Deutsche Grammophon

Gounod: Le Tribut de Zamora Bru Zane

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.


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Blind gehört

»Sie singt aus der Mitte ihrer Seele« Franco Fagioli hört und kommentiert CDs von

Kollegen, ohne dass er weiß, wer singt. Von Jakob Buhre

36  concerti November 2018

angekommen bist, ganz ehrlich, wen kümmert da das Tempo? Da bist du spontan, da geht es um Emotionen – und die höre ich bei Anne Sofie von Otter. Ihr Ariodante ist für mich einer der besten. Auch weil die Stimme aus der Tiefe ihres Körpers kommt. Ich kenne diese Aufnahme auch deshalb, weil die Mezzosoprane meine Lehrer sind, mehr als Countertenöre. Als ich während des Studiums verstanden habe, dass die Kastratenrollen auch von Frauen gesungen werden, hat es bei mir Klick gemacht. Ich habe Jennifer Larmore gehört und gemerkt, dass ich mich damit mehr verbunden fühle, dass Mezzos mein Ideal von Klangschönheit sind. Ich habe auch nie bei einem Countertenor studiert, sondern meine Lehrer waren Sopran und Bariton. Sie haben mich unterrichtet wie einen Mezzo. Händel: Rodelinda – „Vivi, tiranno, io t’ho scampato“ - „Dove Sei“ Russel Oberlin, Thomas Dunn (Ltg). Decca 1959

Das ist aber keine neue Aufnahme. Und kein Europäer, das hört man an der Aussprache. Aber sehr guter Gesang, sehr klar. Ich habe keine Idee,

Foto: Igor Studio

F

ranco Fagioli hat es sich Stimme, das könnte David Daauf der Couch seines Ber- niels sein. Man erkennt es gut liner Hotelzimmers be- daran, wie er die italienische quem gemacht, lauscht der Schule verinnerlicht hat. Das Musik aus den Lautsprechern „aperto ma coperto“, also der und greift immer wieder zum offene, aber gedeckte Gesang, Handy, um mit einer Klavier- das Singen „in maschera“, bei App rauszukriegen, in welcher dem die ganze Gesichtspartie Stimmung die Arien aufgenom- mitschwingt, das Singen auf men wurden. Der Argentinier, dem Atem. David ist einer der der 2015 als erster Counter- besten Countertenöre, er singt tenor bei der Deutschen Gram- sehr emotional. Ich denke auch, mophon einen Exklusivvertrag dass er dem Belcanto, wie es unterschrieb, gerät bei einigen die Kastraten verstanden haKollegen ins Schwärmen, re- ben, sehr nahe kommt. agiert zum Teil aber auch zurückhaltend: „Eine Aufnahme Händel: Ariodante – zu bewerten, das ist wirklich „Scherza infida“ Anne Sofie von Otter eine schwierige, subjektive (Mezzosopran), Angelegenheit. Wahrscheinlich Marc Minkowski (Ltg). Archiv Produktion 1997 werden mich die Leute hassen nach diesem Interview.“ Das Orchester ist mir hier zu langsam, ich höre nicht das Händel: Ariodante – Meer, auf das Ariodante hinun„Scherza infida“ David Daniels, terblickt. Aber es ist ein runder OAE, Sir Roger Orchesterklang. Aha, ein MezNorrington (Ltg). Virgin Veritas 1998 zo. Ist das Ann Hallenberg? Susan Graham vielleicht? Die Diese Arie ist für mich eine Stimme ist wunderbar. Ach Art perfekter Videoclip für den natürlich (schnippt mit den versuchten Selbstmord von Fingern), Anne Sofie von Otter! Ariodante. Er steht oben an der Ich liebe diese Interpretation, Klippe, im Orchester hört man sie singt wirklich aus der Mitte die Wogen des Meeres, wäh- ihrer Seele. Und man muss wisrend er darüber nachdenkt, sen: Das ist eine Live-Aufnahsich hinunter zu stürzen. Das me, sie haben damals die geTempo ist hier für meinen Ge- samte Oper live aufgenommen. schmack etwas zu schnell. Die Wenn du dann an dieser Stelle


zur Person

Der argentinische Countertenor Franco Fagioli wurde 1981 geboren. Er studierte zunächst Klavier und später Gesang. Seinem Sieg beim Bestelsmann-Gesangswettbewerb im Jahr 2003 folgte der internationale Durchbruch. Ein besonderes Projekt war 2013 seine Einspielung von Arien für den legendären Kastraten Caffarelli. Er gastierte u. a. bei den Salzburger Festspielen, in Covent Garden, an der Oper Zürich und dem Theater an der Wien.

wer das ist. Marilyn Horne vielleicht? Wie, keine Frau? Das überrascht mich, ich dachte tatsächlich, hier singt eine Frau. Das ist schon sehr nah an dem, was die Kastraten gemacht haben. Von 1959? Ich weiß, dass es zu der Zeit einen amerikanischen Countertenor gab, der auch „Dove Sei“ aufgenommen hat. Das gemächliche Tempo ist typisch für die Zeit, der Gesang ist sehr brustig, auch in den hohen Noten hört man die Brust. Russel Oberlin? Den Namen habe ich schon mal gehört, ich glaube

er hat zuerst Tenor gesungen und wurde später Countertenor. Gluck: Orfeo ed ­Euridice – „Che faro senza Euridice“ Jochen Kowalski, Hartmut Haenchen (Ltg). Capriccio 1989

Die Stimme erinnert mich an Derek Lee Ragin. Man hört kaum das Passaggio, also den Übergang von Brust- zu Kopfstimme. Passaggio ist in unserer Branche ja eigentlich ein Unwort, man versucht, diesen

Übergang so natürlich wie möglich zu gestalten. Ein ­deutscher Sänger? Es könnte Kowalski sein, wobei ich immer dachte, er sei Pole, wegen des Namens. Kowalski ist cool, ein großartiger Countertenor. Ich singe die hohen Töne anders, aufgrund der italienischen Gesangsschule, vielleicht aber auch, weil bei mir die Muskeln anders arbeiten. Von „Che faro senza Euridice“ singe ich auch eine andere Fassung. Das hier ist die von 1762, die Gluck für einen Kastraten geschrieben hat. Als dann späNovember 2018 concerti   37


Händel: Rinaldo – „Lascia ch’io pianga“ Derek Lee Ragin, Ewa Małas-Godlewska (Sopran). C. Rousset (Ltg). Auvidis Travellling 1994

Da würde ich nochmal auf Derek Lee Ragin tippen, von der Tongebung und vom Ausdruck her. Wie, nur zur Hälfte? Ach so, das ist die Aufnahme vom Farinelli-Soundtrack. Ja, ich weiß, man hat damals seine Stimme mit der einer Sopranistin zusammengemischt. Aber hier in „Cara sposa“, das ist Derek ganz alleine, ich erkenne ihn deutlich. Ich bin mir auch relativ sicher, dass man damals nur die Stellen gemischt hat, die zu hoch für ihn waren. In „Lascia ch’io pianga“, ja, da höre ich die Sopranistin jetzt auch. Der Film hat mich damals beeindruckt, ich fand auch die technische Lösung mit den zwei Stimmen großartig, denn es gab nicht die Sänger, die das Farinelli-Repertoire komplett singen konnten. Doch seitdem hatten wir eine Entwicklung, und es gibt heute Countertenöre, die es können. Ich würde gerne ein Remake von Farinelli drehen – und dann natürlich alle Arien selbst singen. (lacht) Piazzolla: Los Pájaros Perdidos Philippe Jaroussky, L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Ltg). Erato/Warner 2012

Nunca escuché esta grabación pero se lo que es, se quien

es. Oh, Entschuldigung, da bin ich jetzt aus Versehen ins Spanische gerutscht. Ich wollte nur sagen: Ich weiß von dieser Aufnahme, habe sie aber nie gehört. Das ist Jaroussky, völlig klar. Sein argentinisches Spanisch ist gut. Man hört schon, dass er nicht aus Buenos Aires kommt, aber zum Beispiel das „yo“ spricht er wie wir Argentinier. Man kann jetzt natürlich fragen: Piazzolla und Countertenor – warum? Aber ich sehe da gar kein Problem. Schuberts Lieder werden auch von Baritonen, Tenören, So­ pranen und so weiter gesungen. Ich habe auch schon das Zamba-Lied Alfonsina y el mar gesungen. Und einen Tango mit Countertenor-Stimme, warum nicht? Wir müssen uns von den Vorurteilen befreien und mit offenem Herzen hören. Vivaldi: Konzert für 2 Mandolinen in G RV 532 - Andante Bobby McFerrin (vocals), Yo-Yo Ma (Cello). Sony 1992

Das klingt wie Vivaldi. Und die Stimme ist hier das SoloInstrument. So wie dir Piazzolla ein Bild von Buenos Aires malt, so malt dir Vivaldi eines von Venedig. Das Arrangement erinnert mich an die Bachianas von Heitor Villa-Lobos. Der Sänger ist allerdings sehr zurückhaltend. Wenn du es singen willst, dann singe es raus. Verstecke dich nicht. Ich weiß nicht, wer das ist, vermutlich kein Opernsänger, denn sonst würde er das Stück ganz anders interpretieren. Es klingt für mich, als würde er eine Orgelpfeife imitieren, nicht eine Mandoline. Aber vielleicht soll es so sein,

Foto: Igor Studio

ter die Arie auch von Tenören und Mezzosopranen gesungen wurde, hat er einen anderen Schluss geschrieben, mit höheren Tö­nen.


vielleicht ist diese Zurückhaltung die eigentliche Idee. Bobby McFerrin? Klar, ich kenne ihn. Auch wenn ich es ganz anders singen würde, finde ich seinen Ansatz interessant. Di Capua: „O Sole Mio“ Andreas Scholl, Pascal Bertin, Dominique Visse, Reinhardt Wagner (Leitung). harmonia mundi 1995

Das Stück habe ich natürlich noch nie gehört (lacht). Wow, ist das dieses Album aus den Neunzigerjahren, von den drei Countertenören – Andreas Scholl, Pascal Bertin and Dominique Visse? Tja, warum haben die das gemacht? Das zu hören, ist schon lustig. Jetzt singt Andreas, ganz deutlich und hier ist Dominique, er transportiert das auf eine eher mediterrane Art und Weise. Ich muss bei „‚O Sole mio“ natürlich an Pavarotti denken. Das gleiche Stück nun von den Dreien zu hören, deren Stimmen ganz anders ausgebildet sind, ist schon etwas sonderbar. Und ja, es ist etwas kitschig. Aber am Ende ist es einfach eine andere Version von „O sole mio“ – kann man mögen oder nicht. Mozart: Mitridate, Rè di Ponto – „Venga pur, minacci e frema“ Franco Fagioli, Gustav Kuhn (Ltg). Arte Nova 2005

Das Tempo hier ist perfekt, der Orchesterklang gefällt mir, schön leicht. Oh, das bin ja ich (lacht)! Ein junger Fagioli. Wie gesagt, perfektes Tempo. Aber oh mein Gott, war ich da noch jung. Damals fing alles an. Die hohen Noten waren noch nicht

so gut, das muss ich zugeben. Aber seitdem habe ich sehr viel an mir gearbeitet. Mozart: Mitridate, Rè di Ponto – „Venga pur, minacci e frema“ Edson Cordeiro, Antonio Vaz Lemes (Klavier). Paulus 2005

Das ist sehr schnell. Das ist nicht Xavier Sabata, oder? Er wechselt hier ein wenig den Rhythmus, die Betonung. Es ist ein Countertenor und könnte ein Spanier sein. Aus Brasilien? Edson Cordeiro? Nein, der Name sagt mir nichts. Er hat eine Stimme, definitiv, sehr leidenschaftlich. Man sagt ja, wir Südamerikaner haben diesen speziellen Mix von allem, wenn wir Musik machen. Leidenschaft, Wärme – und Kraft.

„Eine fabelhafte aktuelle Deutung“ Der Spiegel

Die Wiener Symphoniker auf Deutschlandtournee

Konzert- & OpernTIPPs

Essen Fr. 9.11.2018, 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Händel: Serse (konzertant) Francesca Aspromonte & Inga Kalna (Sopran), Vivica Genaux (Mezzosopran), Marianna Pizzolato (Mezzosopran), Franco Fagioli (Countertenor), Biagio Pizzuti (Bariton), Andreas Wolf (Bariton), Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev (Leitung) Karlsruhe Fr. 15.2.2019, 19:00 Uhr (Premiere) Staatstheater 42. Internationale Händel-Festspiele. Händel: Serse. Lauren Snouffer & Katherine Manley (Sopran), Ariana Lucas (Alt), Franco Fagioli & Max Emanuel Cencic (Countertenor), Pavel Kudinov & Yang Xu (Bassbariton), George Petrou (Leitung), Max Emanuel Cencic (Regie)

PHILIPPE JORDAN Dirigent NIKOLAJ SZEPS-ZNAIDER Violine Werke von Brahms & Dvořák 26.11. HAMBURG, ELBPHILHARMONIE 27.11. FRANKFURT, ALTE OPER 28.11. STUTTGART, LIEDERHALLE 29.11. DÜSSELDORF, TONHALLE

Weitere Termine: 17., 22., 24. & 26.2.2019 CD-Tipp

Händel: Arien Franco Fagioli (Countertenor), Zefira Valova (Violine & Leitung), Il Pomo d’Oro. Deutsche Grammophon

Infos: www.wienersymphoniker.at


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet App: Music Traveler

TV-Tipps

Leo Nucci als figaro

Per App in den Proberaum

Sa. 10.11., 20:15 Uhr Oper Anlässlich von Rossinis 150. Todestag gibt es Der Barbier von Sevilla in Starbesetzung zu sehen. Die zehn Jahre alte Inszenierung von Hugo de Ana genießt bereits Kultstatus. ARTE

weltkriegsmusik Sa. 10.11., 22:50 Uhr Oper Die Oper Shell Shock, A Requiem of War von Nicholas Lens erzählt in zwölf Gesängen individuelle Leidensgeschichten von Soldaten. Sidi Larbi Cherkaoui schuf die Choreografie, Nick Cave den Text. 3SAT

Friedensmusik So. 11.11., 15:30 Uhr Konzert Die Wiener Philharmoniker geben mit Franz Welser-Möst ein Programm zum Ende des Ersten Weltkrieges. Stars unterschiedlicher Nationen wie Yuja Wang, Elsa Dreisig und Ekaterina Gubanova feiern den Frieden.

G

roße Momente bedürfen mitunter der Vorbereitung. Gerade Musiker wissen um diesen Umstand, sind doch die für das Publikum so magischen Gänsehautmomente im Konzert nicht selbstverständlich, sondern nur mit vielen Probestunden zu erbringen. Ein Musikerleben auf Reisen macht

Märchenhafte Exotik

1 So. 25.11., 23:00 Uhr Oper Cecilia Bartoli feiert in Salzburg ihr Rollendebüt in Rossinis L’italiana in Algeri. Das Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier versteht das Werk als Aufruf zur Gleichberechtigung.

40 concerti November 2018

Für alle IOS- & Android-Geräte

Kino: »La bayadÈre« live aus dem Royal opera house

Arte

Bartoli als Isabella

die Übungssituationen nicht unbedingt leichter, schließlich ist nicht immer ein Klavier verfügbar, und auch nicht jeder Zimmernachbar zeigt sich verständig, wenn Nachts in die Violinsaiten gegriffen wird. Eine Lösung für das Problem bietet die App „Music Traveller“, die Musikern europaweit finanzierbare und zentral angebundene Proberäume vermittelt. Nach dem Motto „Search. Book. Play.“ ist der passende Raum in wenigen Sekunden gebucht. Dem Projekt beratend zur Seite standen unter anderem Hans Zimmer, Emmanuel Ax und Yuya Wang.

877 im Bolschoi-Theater uraufgeführt, verzaubert das romantische Ballett La Bayadère seither die Liebhaber des klassischen Tanzes mit seiner märchenhaften, in Indien verorteten Geschichte. Im Handlungszentrum stehen eine Tempeltänzerin und ein Prinz, der trotz der beiderseitigen Liebe eine andere zu seiner

Frau nimmt, woraufhin ein leidenschaftlicher Wettstreit zwischen den Damen entbrennt. Die Choreografin Natalia Makarova und das Royal Ballet interpretieren die exotische Welt der Tempeltänzerinnen nun auf ihre Weise. Di. 13.11., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Fotos: Monika Rittershaus/Salzburger Festspiele, tvbmedia productions, Lars Borges/Sony Classical

3SAT


Radio-Tipps

Kino: »KOmponistinnen«

Musikalische Spurensuche

NDR Kultur

F

Sa. 3.11., 20:00 Uhr Live-­ Übertragung Zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs steht im Kuppelsaal Hannover Benjamin Brittens War Requiem auf dem Programm. Unter der Leitung von Andrew Manze singt unter anderem Benjamin Appl.

rauen haben keine Relevanz in der Musikgeschichte. So könnte man jedenfalls beim Blick auf so manches Programm großer Konzert- und Opernhäuser meinen. Doch Vorsicht vor vorschnellen Vermutungen. Klassikliebhaber würden an dieser Stelle sofort Namen wie Clara Schumann, Fanny Hensel und Hildegard von Bingen ins Feld führen. Und doch ist die Liste von Komponistinnen, die in der Geschichte der ernsten Musik beachtliches leisteten, in Wirklichkeit bedeutend länger. Das stellte auch die Leipziger Pianistin Kyra Steckeweh fest, nachdem sie vorwiegend Kompositionen von Männern in ihrem Repertoire vorfand. Sie fasste daraufhin den Entschluss, der Musik und den Errungenschaften dieser Komponistinnen erneut Gehör zu verschaffen, sowohl in ihren Klavierabenden als auch mit

einem Film, der ab dem 5. November in den deutschen Kinos zu sehen ist. Die Pianistin, die zudem studierte Historikerin ist, hat den Film zusammen mit dem Berliner Regisseur und Filmemacher Tim van Beveren produziert. Mit ihm recherchierte sie gemeinsam in Archiven, Bibliotheken und Verlagen und begab sich auf Spurensuche an den Lebens- und Wirkungsstätten, unter anderem von Mel Bonis, Lili Boulanger und Emilie Mayer. Zudem trifft sie im Film auf Experten, die sich wissenschaftlich mit der Thematik beschäftigen und spricht mit ihnen in Interviews über den Umgang mit dem musikalischen Erbe dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Frauen – hochinteressante musikalische Entdeckungen inklusive. Ab 5.11. im Kino Weitere Informationen unter www.komponistinnen.com

Düsteres Requiem

SWR2

Schaurige Klänge So. 4.11., 14:05 Uhr Feature Spielfilme ohne Musik sind heute undenkbar. Besonders im Horrorfilm entfalltet sich die schaurige Wirklung erst mir den richtigen Klängen. Doch wie klingt Angst eigentlich genau? Deutschlandfunk Kultur

Gegen das Vergessen Fr. 9.11., 20:03 Uhr Live-­ Übertragung Achtzig Jahre nach der Reichspogromnacht wird in Berlin mit Wort und Musik der Ereignisse von 1938 gedacht mit Kammermusikalischem von Martinů, Schostakowitsch und Bach. Deutschlandfunk

Abseits des Films Do. 15.11., 22:05 Uhr Feature Zum 90. Geburtstag von Ennio Morricone beleuchtet Klaus Gehrke die „ernste“ Seite des legendären Filmmusikkomponisten. BR Klassik

Bewegte Lebensgeschichte

Klavierwerke von Komponistinnen: Pianistin Kyra Steckeweh recherchiert im Frankfurter »Archiv Frau und Musik«

Mo. 26.11., 18:05 Uhr ­Hörbiografie (1/10) Eine große Liebe, eine rätselhafte Krankheit und ein schauderhafter Tod. Matthias Brandt und Brigitte Hobmeier sprechen Robert Schumanns Lebengeschichte in zehn Teilen als Hörbiografie.

November 2018 concerti   41


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Podcasts über zeitgenössische Musik Feature Inzwischen gibt es Podcasts über nahezu jedes Thema. Aber wie sieht es mit der klassischen oder gar zeitgenössischen Musik aus? Anfang des Jahres wurde der Podcast „excuse the mess“ vom Londoner Komponisten Ben Corrigan ausgezeichnet. Doch ­woran liegt es, dass in Deutschland die Download-Sendungen längst nicht so weit verbreitet sind wie beispielsweise in England? Und schon gar nicht über zeitgenössische Musik? Ihre ganz eigene Antwort darauf liefert die Sopranistin Irene Kurka: Mit ihrem Podcast möchte sie dazu beitragen, zeitgenössische Musik auch hierzulande bekannter zu machen.

Wohin nach dem Konzert? Service Berlin ist groß. Sehr groß, um genau zu sein. Was wiederum bedeutet, dass die schönste Lokalität nichts taugt, wenn man dafür nach dem Konzert- oder Opernbesuch erst einmal ­eine spätabendliche Reise mit der ­S-Bahn hinlegen muss. Andererseits besteht angesichts der dreieinhalb Millionen Einwohner, die die Hauptstadt zählt, eine naturgemäß sehr hohe Nachfrage an Cocktail- und Weinbars, die gerne gestillt wird. So gerne, dass man da schnell den Überblick verliert. Diesen verschaffen wir Ihnen in ­unserer Lounge und präsentieren die schönsten Orte für den Cocktail und den Hunger danach – von der Kultkneipe bis zur Szenebar. 42 concerti November 2018

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Redaktionsleitung) Jörg Roberts (Chef vom Dienst) Maximilian Theiss (Textchef, MT) Sören Ingwersen (stellv. Textchef) Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK) Hannah Duffek, Dr. Nicolas ­Furchert (NF), Julia Hellmig, Jan ­Peter Ibs, Julia ­Oehlrich, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, ­Wolfgang ­Wagner, Verena Kinle (­Bildredaktion) Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Insa ­Axmann, ­­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), ­Dagmar ­Ellen ­Fischer, ­Katherina ­Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), S ­ abine ­Näher (SN), ­Matthias ­Nöther (MN), ­Georg ­Pepl, ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Christian ­Schmidt, ­Christina ­Schnauß (CS), ­Sigrid ­Schuer, ­Mario ­Vogt, ­Eckhard ­Weber Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Matthias Hirt, Verena Kinle, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Körner Druck GmbH & Co KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

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2018 2018

Ihre Stimme zählt! Ihre Stimme zählt! Ob Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Liebhaber Ob Opernfan, Kammermusik-Enthusiast oder Liebhaber großer Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung und begeben großer Sinfoniekonzerte: Zeigen Sie Ihre Begeisterung begeben Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum desund Jahres 2018. Sie sich mit uns auf die Suche nach dem Publikum des Jahres 2018.

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