concerti Ausgabe Bundesweit Oktober 2015

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

NICOLAS ALTSTAEDT Mit seinem Cello immer auf Achse ALEXANDRE THARAUD »Ich habe kein Klavier zu Hause«

Fabio Luisi »Es gibt einen Jugendwahn im Dirigentenfach«

OKTOBER 2015


AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

LANG LANG IN PARIS Lang Lang spielt auf seinem neuen, in Paris aufgenommenen Album Chopins virtuose Vier Scherzi und die farbenreichen Jahreszeiten von Tschaikowsky. Die imitierte Erstauflage der Doppel-CD enthält eine Bonus-DVD mit Auschnitten aus dem Konzert im berühmten Spiegelsaal von Versailles. Erhältlich ab 9.10.15 · www.langlang.com

BERLINER PHILHARMONIKER HOCHGELOBTE AUFNAHMEN Diese limitierte Edition enthält 8 CDs mit hochgelobten Aufnahmen des Orchesters. Mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Herbert von Karajan, Daniel Barenboim und Mariss Jansons sowie Arcadi Volodos, Midori, Glenn Gould u.a. als Solisten. www.berliner-philharmoniker.de

NIGEL KENNEDY THE NEW FOUR SEASONS 25 Jahre nach seiner ersten Aufnahme der Vier Jahreszeiten hat Kennedy mit seinem Orchestra of Life eine eigene neue CrossoverBearbeitung des beliebten Werkes eingespielt. Erhältlich ab 9.10.15 · www.nigel-kennedy.net

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Leere Konzertsäle? Grund genug für den tadschikischen Staatschef Emolmali Rachmon, jüngst seine Vizekulturministerin zu feuern und weitere Regierungsmitglieder abzustrafen. Hatten die doch in dem verarmten zentralasiatischen Land mit den staatlichen Kulturtagen eigentlich für Glamour und Gloria sorgen sollen – doch am Ende reichte es nur für hundert statt einiger tausend Besucher ... Solch nachhaltige Einmischungen des Staatsoberhaupts in die Kulturszene gibt‘s in westlichen Gregor Burgenmeister Demokratien glücklicherweise nicht, wie Dirigent Herausgeber/Chefredakteur Fabio Luisi im concerti-Interview feststellt. Ein wenig Glanz und Gloria indes schätzt auch die Musikszene hierzulande – und so hat die Deutsche Phono-Akademie 1994 den Echo-Klassik kreiert, der seither alljährlich an zahlreiche Künstler und Produzenten aus dem Bereich der Klassik vergeben wird. Unsere Autorin Teresa Pieschacón Raphael hat in den letzten Jahren kaum eine dieser Galas verpasst – ihr Blick hinter die EchoKulissen zeigt auch die andere Seite der dortigen Preisflut auf. Dass ebensolche Auszeichnungen indes durchaus förderlich für die Karriere sind, davon kann der litauische Tenor Edgaras Montvidas ein Lied singen; doch am Ende, sagt Cellist Nicolas Altstaedt, gehe es darum, in der Musik ein Zuhause zu finden – und das müsse keineswegs prachtvoll zu sein. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen Monat voller erfüllender musikalischer Begegnungen – und natürlich volle Konzertsäle ...

Fotos: Ivo von Renner, privat; Titelfoto: Barbara Luisi

Ihr

P.S.: Gewinnen Sie mit SKODA und concerti eine Reise zum Echo-Klassik am 18.10.2015 im Konzerthaus Berlin. Jetzt bewerben unter: concerti.de/echoklassik

KURZ VORGESTELLT

Barbara Luisi vereint gleich zwei Künste in ihrer Persönlichkeit: Als Geigerin spielte die gebürtige Münchnerin jahrelang in einigen der besten europäischen Orchester – als Fotografin sind ihre Bilder heute auf Ausstellungen in aller Welt zu sehen.

Nadja Naumann ist als gebürtige Hallenserin mit der Musik Georg Friedrich Händels groß geworden. Nach einem Studium der Philosophie in Leipzig schreibt die freie Journalistin seither in SachsenAnhalt über Filme, Kunst – und Pferdesport. Oktober 2015 concerti   3


inhaLT

KONZERT

8 rastloser streicher

PortrÄt Zuhause sei der Mensch dort, wo er sich geborgen und glücklich fühle, sagt Nicolas Altstaedt. Seine Heimat hat der Cellist in der Kammermusik gefunden

10 »es gibt einen Jugendwahn

im Dirigentenfach« iNterVieW Doch gerade jungen Kollegen fehle es meist an Musikverständnis, kritisiert Fabio Luisi: Zu frühe Auftritte raubten ihnen die Zeit zur Entwicklung

10

Fabio luisi Grandseigneur der Oper

16 »ich habe kein Klavier zu hause«

Kurz GeFraGt Alexandre Tharaud gehört zu den empfindsamsten Pianisten seiner Generation. Der Franzose über Wettbewerbe, Klavierschüler und -lehrer

OPER

16

20 Pavarottis erbe

PortrÄt Der litauische Tenor Edgaras Montvidas über die Kunst der sängerischen Natürlichkeit

alexandre tharaud Mann der zarten Töne

REGIONALSEITEN An dieser Stelle finden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die Regionalseiten.

DIE WELT DER KLASSIK

44

matthias Pintscher Fürsprecher des Neuen

RUBRIKEN

FestiVaLGuiDe In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

32 Preise ohne Grenzen

rePortaGe Alljährlich lockt der

Echo Klassik. Doch was sind die Auszeichnungen wirklich wert?

44 »ich habe keine ahnung, was das ist« BLiND Gehört Der Dirigent und

3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 22 Opern-Kritiken 24 Opern-Tipps | 36 CD- & DVD-Rezensionen 48 Multimedia-Tipps | 50 Vorschau & Impressum 4  concerti Oktober 2015

Komponist Matthias Pintscher hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Barbara Luisi, Marco Borggreve, Andrea Medici

27 Kunst statt Kohle


SIMPLY CLEVER

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Dynamisches Design und modernste Technik treffen wahre Größe. Entdecken Sie eine bisher unbekannte Dimension von Raum und Stil: Der Neue Superb Combi begeistert schon auf den ersten Blick mit seinem selbstbewussten Design und ausdrucksstarken Details wie den LED-Rückleuchten. Aber auch der Innenraum ist ein Universum für sich – mit großartigem Ladevolumen und unendlichen Weiten für die Passagiere. Und dank modernster Technologien wie der Rückfahrkamera und SmartLink ist das Fahrzeug auch für jede Entdeckungsreise perfekt ausgestattet. Keine Zukunftsmusik – sondern Simply Clever. Lernen Sie den Neuen Superb Combi näher kennen. Am besten bei einer Probefahrt. Andere Modelle für Raumfahrer und attraktive Angebote gibt es jetzt auch bei den aktuellen Combi Wochen. Mehr bei Ihrem teilnehmenden ŠKODA Partner, unter 0800/99 88 999 oder skoda-auto.de Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 7,9–4,7; außerorts: 5,4–3,6; kombiniert: 6,3–4,0. CO2-Emissionen kombiniert: 165–103 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Abbildung und Text enthalten Sonderausstattung.


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Daniel Müller-Schott

J

acqueline du Prés Interpretation dieses Konzerts als leiden schaftlich-schwermütiger Ab gesang der Romantik hat mich früh geprägt. Die Tragik des Abschieds und die Nostalgie eines gelebten Lebens hat Elgar wie kaum jemand in seiner Musik ausgedrückt. Das lässt niemanden unberührt! Elgar: Violoncellokonzert e-Moll op. 85

580

Manchmal lohnt es sich, einen Blick in Hinterzimmer zu werfen: In einem solchen des Petersburger Konservatoriums hat eine Bibliothekarin nun ein verloren geglaubtes Jugendwerk Igor Strawinskys entdeckt. Letzter hatte sein zwölfminütiges Grablied 1908 für die Beerdigung seines Lehrers Nikolai Rimsky-Korsakow komponiert, doch wurde es zu seiner Enttäuschung damals für keines der Gedenkkonzerte ausgewählt.

Jahre haben 180 Pfeifen in der Burgkirche im schweizerischen Sion auf dem Buckel – und bilden die älteste spielbare Orgel der Welt.

... Musik ist der Schlüssel zum weiblichen Wesen ... Johann Gottfried Seume, deutscher Schriftsteller

Klassikhörer halten

der CD die treue

Lichtblick: Erstmals seit Jahren gibt es im deutschen Musikmarkt wieder ein deutliches Plus. In den ersten sechs Monaten 2015 stieg der Umsatz um 4,4 Prozent – dank des wachsenden Digital-Geschäfts mit Download- und Streaming-Angeboten. Allein Klassikhörer halten zu rund 95 Prozent weiterhin an CD, DVD und Schallplatte fest: Ob’s daran liegt, dass sie einfach die bessere Klangqualität zu schätzen wissen? 6  concerti Oktober 2015

Umsatzanteile aus dem Musikverkauf** 100 %

*

Klassik physisch

80 % Musikmarkt gesamt physisch

60 % 40 %

Musikmarkt gesamt digital

20 % *

0 % 2010

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12 *

13

14

Klassik digital

15 (1. HJ)

Fotos: Uwe Arens, George Grantham Bain Collection, PD; ** Quelle: Bundesverband Musikindustrie/GfK Entertainment, Jan Voth, *Eigenprognose

Das Grablied, das auf keiner Beerdigung gespielt wurde


3 Fragen an ... Liz Mohn

Liz Mohn lenkt den Mediengiganten Bertelsmann – und ist Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung

Wie ist Ihre Idee zu dem Wettbewerb »Neue Stimmen« entstanden? 1985 gaben Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker in Gütersloh ein Konzert. In einem anschließenden Gespräch klagte er, wie schwierig es sei, junge Operntalente ausfindig zu machen – es fehle gute Nachwuchsförderung. Der Gedanke, hier hilfreich zu sein, ließ mich nicht mehr los.

Warum aber gerade die Förderung des sängerischen Spitzennachwuchses? Musik ist eine Sprache, die alle Menschen auf der ganzen Welt verstehen und die sie verbindet. Ich selbst habe bereits in meiner Kindheit viel gesungen – gerade auch in der PfadfinderZeit. Schon damals war ich von der Kraft und Schönheit der menschlichen Stimme überzeugt. Und ich halte es bis heute für eine wichtige Aufgabe, die Tradition unserer Musikkultur behutsam und nachhaltig zu fördern – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Fördern tun Sie auch die »Musikalische Grundschule«: Ein Projekt, bei dem Musik in alle Fächer eingebunden wird – warum? Musikunterricht schafft Zusammengehörigkeitsgefühl, fördert Toleranz über Sprachen und Nationalitäten hinweg und vermittelt Werte wie etwa Zuhören und Disziplin. Kinder machen positive Erfahrungen beim Lernen, jeder findet einen Platz, der den Fähigkeiten, Begabungen und Neigungen entspricht.


pORTRÄT

rastloser streicher zuhause sei der Mensch dort, wo er sich geborgen und glücklich fühle, sagt NiCoLas aLtstaeDt . seine heimat hat der Cellist in der Kammermusik gefunden. Von Klemens Hippel

Stets auf der Suche nach neuen Inspirationen: Nicolas Altstaedt

8 concerti Oktober 2015

Foto: Marco Borggreve

A

ls Treffpunkt hat Nico- spiel sogleich zu seinem Kamlas Altstaedt ein Café mermusikfestial in Lockenhaus im Berliner Szenevier- einlud – und ihn 2011 dann dort tel am Helmholtzplatz vorge- zu seinem Nachfolger erkor. schlagen – sein „Wohnzimmer“, Eine ideale Wahl, denn Kamwie der 33-Jährige schmun- mermusik bedeutet für Nicolas Altstaedt weit mehr als nur eizelnd anmerkt. Geboren in Heidelberg als ne musikalische Gattung: Das Sohn eines Deutschen und ei- Leben und Arbeiten mit seinen ner Französin, unternahm er Partnern ist für ihn seine eimit sechs Jahren seine ersten gentliche Heimat. „Denn ein Streichversuche auf dem Cello. Zuhause hat man als Musiker Eine eher zufällige Wahl, da nicht.“ In seiner Berliner Wohsein Vater ein wenig Klavier nung sei er sowieso nur weniund Cello spielte – und für die ge Tage im Monat: Hier komme Tasten hatte sich halt schon zwar die Post an, hier stehe die sein Bruder entschieden. Doch Waschmaschine, hier zahle er dann ließ ihn das Instrument seine Steuern – doch im Grunnicht mehr los, und als er mit de könne er in jeder gut ange14 Jungstudent in Detmold bundenen Großstadt leben. wurde, war klar: Eines Tages Und dann sei am Ende des Tawürde der Teenager Cellist ges die eigentliche Frage: Wo werden. fühle man sich geborgen, wo Nur kurz, doch umso prägen- sei man glücklich und gelange der sein Studium bei Boris zu einer gewissen Erfüllung – Pergamenschikow in Berlin: „und das ist beim Musizieren Als einer seiner letzten Schüler mit Freunden der Fall“. konnte er noch von Wissen und Erfahrungen des großen »Gemeinsam zu musizieren Cellisten profitieren. War Alt- ist das Intimste, was es gibt« staedt in der Stadt, trafen sich Wobei „Freunde“ in seinem Fall die beiden mehrmals in der tatsächlich wortwörtlich zu Woche zum Unterricht – und verstehen sind: Eine gute muder beschränkte sich keines- sikalische Zusammenarbeit sei wegs auf reines Streichertrai- für ihn nämlich nur denkbar, ning, sondern umfasste alle wenn auch auf der persönliBereiche der Musik. Eine chen Ebene mehr als lediglich (Lehr-)Zeit, in der Altstaedt kollegialer Respekt herrsche. auch Gidon Kremer kennen- „Gemeinsam zu musizieren ist lernte, der ihn nach einem Vor- das Intimste, was es gibt.“


Musikalisch sieht sich der dunkelhaarige Lockenkopf dabei als Grenzgänger zwischen Alter, klassischer und Neuer Musik – und empfindet solch Genre-Sprünge auch als ganz natürlich: Das seien halt drei verschiedene Sprachen, die er vielleicht nicht alle gleich gut spreche, aber für sich als Musiker einfach alle brauche. Und so wechselt er denn auch wie selbstverständlich zwischen Darm- und Stahlsaiten, ist bei Spezialisten wie Allroundern ein gleichermaßen beliebter Partner. Nicht zuletzt, weil Altstaedt auch jenseits der Klassik stets nach neuen Inspirationen sucht – sei es nun in der Natur, der Kunst oder der Begegnung mit fremden Menschen, anderen Kulturen und Lebensstilen. Das hohe Lebenstempo bestimmt die Ruhephasen

Zwischen CD-Aufnahmen, Konzerten, Partiturstudien, Proben und sportlichen Aktivitäten werde es Abends dann oft sehr spät, das Taxi zum Flughafen am nächsten Morgen gehe aber meist schon sehr früh, so dass er oft einfach Schlaf nachholen müsse – „am besten im Flugzeug oder Zug“. Sein hohes Lebenstempo bestimmt eben selbst die Ruhephasen. KOnZERT-TippS

saLzBurG Di. 6.10., 19:30 uhr Mozarteum Nicolas Altstaedt (Violoncello), Fazıl Say (Klavier). Werke von Say, Debussy, Janáček u. a. BerLiN Mi. 14.10., 20:30 uhr Piano salon Christophori Vilde Frang (Violine), James Boyd (Viola), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Alexander Lonquich (Klavier). Werke von Veress, Strauss & Dvořák

WiesLoCh so. 18.10., 19:30 uhr Palatin Nicolas Altstaedt (Violoncello) Vilde Frang (Violine), James Boyd (Viola), Alexander Lonquich (Klavier). Werke von Dvořák, Veress & Strauss PuLLaCh Di. 20.10., 20:00 uhr Bürgerhaus siehe Programm Wiesloch osNaBrüCK so. 1.11., 11:00 uhr & Mo. 2.11., 20:00 uhr osnabrückhalle Nicolas Altstaedt (Violoncello), Osnabrücker Symphoniker, Andreas Hotz (Leitung). Werke von Britten, Dutilleux & Schumann CoBurG Mo. 9.11., 20:00 uhr Kongresshaus rosengarten Pekka Kuusisto (Violine), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Alexander Lonquich (Klavier). Werke von Schubert, Bach & Ravel DuisBurG Mi. 25.11. & Do. 26.11., 20:00 uhr theater am Marientor Nicolas Altstaedt (Violoncello) Duisburger Philharmoniker, Giordano Bellincampi (Leitung). Werke von Schubert, Agerfeldt Olesen & Dvořák esseN so. 6.12., 11:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Vilde Frang (Violine), James Boyd (Viola), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Alexander Lonquich (Klavier). Werke von Dvořák, Veress & Strauss staDthaGeN so. 13.12., 19:00 uhr schloss stadthagen (Kaminsaal) Nicolas Altstaedt (Violoncello), Alexander Lonquich (Klavier). Cellosonaten von Beethoven cD-Tipp

Bach: Cellosonaten BWV 1027–1029 Nicolas Altstaedt (Cello), Jonathan Cohen (Cembalo). Genuin OnLinE-Tipp

unter Verdacht: Nicolas altstaedt im Verhör Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/altstaedt

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Über

50.000 Events!


inTERViEw

ZUR pERSOn

Vom Klavier zum taktstock: Als ausgebildeter Pianist began Fabio Luisi schon früh zu dirigieren. Von 2005 bis 2013 war er Chefdirigent der Wiener symphoniker, von 2007 bis 2010 Generalmusikdirektor der Dresdner semperoper. 1959 in Genua geboren, gilt er heute als einer der führenden Interpreten der italienischen Oper, der sich besonders für die Förderung junger sänger einsetzt.


»es gibt einen Jugendwahn im Dirigentenfach« Doch gerade jungen Kollegen fehle es meist an Musikverständnis, kritisiert FaBio Luisi : zu frühe auftritte raubten ihnen die zeit zur entwicklung. Von Jakob Buhre

F

abio Luisi kennt den Opernbetrieb wie kaum ein Zweiter in der Branche. Verbrachte der heutige Zürcher Generalmusikdirektor doch die ersten Jahre nach seinem Kapellmeister-Diplom an der Grazer Oper als „Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung“. Begleitete die Solisten am Klavier, probierte mit Luciano Pavarotti, arbeitete mit Plácido Domingo und Mirella Freni – und räumt im concerti-Gespräch gleich

»Je berühmter die Sänger sind, desto normaler sind sie«

Foto: Barbara Luisi

mit einem Klischee auf: „Die haben keine großen Allüren. Im Gegenteil: Je berühmter die Sänger sind, desto normaler sind sie. Das sind extrem professionelle Menschen, Arbeiter wie jeder andere auch. Diven habe ich nur sehr selten erlebt.“ Alle Welt kennt Sie als Dirigenten, doch Sie haben auch schon als Sänger auf der Bühne gestanden...

Richtig, das war 1981 in Martina Franca, wo ich beim dortigen Festival als Korrepetitor

und Dirigent tätig war. Man hatte schlicht vergessen, eine ganz kleine Rolle zu besetzen, also bin ich eingesprungen. In welcher Stimmlage?

Tenor, das war in Aubers Oper Fra Diavolo die Rolle eines Bauern, der zwei Sätze zu singen hat. Ich habe ein Kostüm und eine Perücke bekommen, der Leiter des Festivals Rodolfo Celletti hat mir noch eine sehr schnelle Gesangseinweisung gegeben, und dann habe ich das zwei oder drei Vorstellungen gesungen. Es wurde sogar auf Schallplatte verewigt. Hat Ihnen diese Erfahrung später beim Umgang mit Opernsängern geholfen?

Nein, dafür war das eine zu kleine Rolle. Was mich viel mehr geprägt hat, war die tägliche Arbeit auf diesem Festival sowie am Grazer Opernhaus als Korrepetitor. Das war nicht nur das Begleiten der Sänger am Klavier, sondern da gab es auch noch viele andere Dinge zu tun. Ich habe Orgel gespielt, Cembalo, Celesta im Orchester, ich habe Einsätze gegeben, souffliert oder bei der Zauberflöte Trommel gespielt.

Das klingt nach einer guten Schule.

Ich könnte mir nicht vorstellen, heute zu dirigieren – vor allem nicht Oper –, wäre ich nicht durch diese Schule gegangen. Der frühere Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holender meinte einmal, Sie gehörten zu den Künstlern, „die durch langen, mühevollen Aufstieg zum Gipfel gelangten“. Haben Sie es als mühevoll empfunden?

Nein. Im Gegenteil, ich habe genossen, dass ich Zeit hatte, mich zu entwickeln. Mein Klavierdiplom habe ich mit 19 gemacht, erst da habe ich mit dem Dirigier-Studium begonnen. Nach meinem Kapellmeister-Diplom 1983 ging ich dann für vier Jahre an die Grazer Oper und arbeitete 14 Sommer lang beim Festival in Martina Franca. All die Dirigenten in meiner Generation wie Michael Boder, Roberto Abbado oder Marcello Viotti sind nicht schnell aufs Podium gekommen. Christian Thielemann zum Beispiel hat auch als Korrepetitor in Bayreuth gearbeitet. Aber das waren auch andere Zeiten, da gab es noch nicht diesen Jugendwahn. Oktober 2015 concerti  11


Interview

Sie beobachten einen Jugend­ wahn im Dirigentenfach?

Ja, es werden heute viele junge Talente so lanciert, als wären sie mit 18 oder 19 Jahren schon fertig. Doch das können sie nicht sein, da brauchen wir uns nichts vormachen. Sie sind vielleicht begabt, aber so früh so gepusht zu werden, tut ihnen nicht gut, weil sie dann nicht die Zeit haben, sich zu entwickeln. Ich habe an der Mailänder Scala erst vor drei Jahren debütiert, da war ich schon über 50. Für mich war es das richtige Alter, mit 20 wäre ich noch nicht fertig gewesen für solch ein Orchester.

was drumherum passiert. Die Figur des Dirigenten im Elfenbeinturm jedenfalls kann nicht mehr existieren. Es ist ein so großes Business geworden: Das Tempo, das die Kulturinstitutionen heute hinlegen müssen, ist enorm und nicht vergleichbar mit der Zeit, zu der ich angefangen habe. Da hat sich vieles radikal verändert.

Sie und viele Ihrer Kollegen pendeln zwischen verschiede­ nen Häusern, Orchestern und Kontinenten. Muss ein Dirigent heute auch ein guter Manager sein?

Ich habe eigentlich immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Für mich stand die Karriere aber auch nicht so im Vordergrund, mir war wichtiger, dass ich mit Orchestern und bei Institutionen arbeite, die mir gute Be-

Nicht unbedingt. Aber es hilft natürlich, um zu verstehen,

Zu dem Drumherum gehören bekanntlich auch Streitigkei­ ten um Posten, wo man als Dirigent manchmal zwischen die Fronten von Politik und Kulturinstitutionen gerät.

Fotos: Monika Rittershaus (3)

Ihr Kollege Franz Welser-Möst hat zu den jungen Kollegen angemerkt: „Technisch haben die alles drauf, doch sie wissen wenig über die Musik.“ Erleben Sie das auch so?

Absolut, weil Musik eben nichts ist, was man mit dem Taktstock einfach runterschlägt oder am Klavier runterdonnert. Sondern Musik ist zuerst einmal etwas, was man empfinden muss. Die Instrumente, die wir zur Verfügung haben, sind ein Medium, aber das allein macht noch lange nicht die Musik. Dass mein Orchester mit meinen Gästen synchron spielen kann, das ist nicht nur Dirigieren, sondern noch viel mehr. Vom Musikverständnis her gibt es unter den jungen Dirigenten nur wenige, die etwas zeigen können.

12  concerti Oktober 2015


Findet Wiederaufführungen wichtiger als Uraufführungen: Fabio Luisi

dingungen bieten. Wo ich mit offenen Armen empfangen werde und wo ich eine gute Qualität vorfinde, als Basis für die künstlerische Arbeit. Was ist denn für einen General­musikdirektor eine gute Ver­trags­dauer?

delte. Ich denke, acht Jahre sind eine gute Zeit – und zehn Jahre sind wahrscheinlich die Obergrenze, um eine fruchtbare Zusammenarbeit und ein positives Arbeitsklima zu haben.

denken, „wir wissen jetzt schon ganz genau, was er sagen will“, bevor der Dirigent es ausgesprochen hat – dann ist das der Moment, wo man aufhören sollte.

Warum wird es nach zehn Jahren schwierig?

Gute Frage. Ich kenne einige Dirigenten, die mit großem Erfolg bei Orchestern begonnen haben, wo sich aber nach fünf, sechs Jahren das Verhältnis zu ihren Ungunsten wan-

Jeder von uns Dirigenten hat ja ganz bestimmte Fixpunkte, auf die er es bei der Arbeit anlegt, Dinge, die ihm wichtig sind. Und wenn es soweit ist, dass die Musiker im Orchester

In Ihrem Buch Erst der halbe Weg erklären Sie, wie der Marktwert eines Dirigenten in Deutschland von der Deut­ schen Opernkonferenz fest­ gelegt wird.

Ja, nicht nur für Dirigenten legt die Opernkonferenz den Oktober 2015 concerti   13


Interview

Marktwert fest, sondern auch für die Sänger. Und dieser Wert ist bindend für die Opernhäuser?

Er ist freiwillig bindend für die Institutionen, die der Deutschen Opernkonferenz angehören. Die Gagen werden dort besprochen und die Häuser halten sich daran, damit es keinen zu großen Konkurrenzkampf gibt. Es wäre ja unfair, wenn bei einem Spitzendirigenten die Bayerische Staatsoper mehr zahlt als etwa die Staatsoper Berlin. Es geht also auch um eine Begrenzung nach oben?

Ja, das ist ähnlich wie bei der Metropolitan Opera in New York. Dort gibt es eine „TopFee“, die nicht überschritten wird. Es gibt für manche Künstler noch verschiedene Benefits, aber was die Abendgage betrifft, da verdiene ich im Prinzip genauso viel wie Frau Netrebko. Herr Luisi, ich habe gelesen, dass Sie auch komponieren...

… ach so? Sie kreieren Düfte für Ihre eige­ne Linie FL Parfums. Hat das nicht auch etwas von Kompo­nieren?

Ja, es gibt Gemeinsamkeiten zum Komponieren, aber auch zum Dirigieren. Denn ein Dirigent muss die verschiedenen Farben des Orchesters so zusammenmischen, dass sie ein Gleichgewicht haben – und um dieses Gleichgewicht geht es auch, wenn ich ein Parfüm kreiere. Wie viele Bestandteile hat so ein Parfüm? 14 concerti Oktober 2015

Es kommt drauf an: Einfache Düfte haben 10 bis 15 verschiedene Komponenten, bei komplexeren Düften können es bis zu 100 Ingredienzen sein. Sie selbst bieten auch maßge­ schneiderte Parfüms an ...

Richtig, ich habe ein paar Kunden, die ihr Parfüm bei mir nach ihren Wünschen kreieren lassen. Meistens lade ich sie dafür in mein Labor ein und lasse sie an den reinen Substanzen riechen. Sie sagen mir dann, was ihnen gefällt und beschreiben, wie sie sich ihr Parfüm vorstellen. Anhand dieser Informationen fange ich an, etwas zu mischen, zuerst etwas Einfaches mit sieben bis zehn Komponenten. Dann lasse ich sie nochmal riechen, woraufhin sie mir sagen: „Das ist zu bitter, zu viel Zitrone, zu süß, zu trocken …“ Dann korrigiere ich oder mache etwas Neues, bis wir den richtigen Duft gefunden haben. Das geht allerdings nicht in ein paar Stunden, sondern ist ein Prozess, der Monate dauert. Wie ist das eigentlich, wenn Sie zu Beginn eines Konzerts durch das Orchester laufen: Muss man sich das als große Duftwolke vorstellen, weil die Musiker sich alle unterschiedlich parfümieren?

Nein, so ist das nicht. Meistens wird im Opernhaus Wert darauf gelegt, dass man sich nicht allzu sehr parfümiert.

haus weitestgehend auf Parfüm verzichtet. Wenn Sie also in die Garderoben gehen, werden Sie dort eher selten den Geruch von Parfüm in der Nase haben. Konzert-TIPPs

Fabio Luisi (Leitung), Ivo Pogorelich (Klavier), Philharmonia Zürich. Werke von Rachmaninow & Tschaikowsky Friedrichshafen Mi. 14.10., 20:00 Uhr Graf-ZeppelinHaus (Hugo-Eckener-Saal) Essen Sa. 17.10., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Köln Mo. 19.10., 20:00 Uhr Philharmonie Zürich So. 17.4.2016, 11:15 Uhr Opernhaus Fabio Luisi (Leitung), Philharmonia Zürich. Werke von Schumann, Tschaikowsky & Glinka

So. 10.7.2016, 11:15 Uhr Opernhaus Fabio Luisi (Leitung), Carlo Grante (Klavier), Philharmonia Zürich. Werke von Prokofjew, Adolphe & Rimski-Korsakow online-Tipp

Fabio Luisi und Andrea Bacchetti spielen Mozarts Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414 Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/luisi CD-Tipps

Berlioz: Symphonie fantastique Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung). philharmonia.rec

Warum?

Das geschieht vor allem aus Rücksicht auf die Sänger. Die Solisten müssen eine relativ duftneutrale Umgebung haben, damit sie nicht Allergien oder Irritationen entwickeln. Daher wird bei der Arbeit im Opern-

Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 1–4 & Rhapsodie über ein Thema von Paganini Lise de la Salle (Klavier), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung). Erscheint am 13.11. bei philharmonia.rec (3 CDs)


Die Bühne seit Stunden belegt. Die Stimme noch immer geschmeidig.

Schnell spürbare Hilfe

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Lang anhaltende Linderung www.gelorevoice.de


KURZ GEFRaGT

Barocke Erfolgshits: Ein Album mit Sonaten Scarlattis brachte Alexandre Tharaud international den Durchbruch

»ich habe kein Klavier zu hause« aLeXaNDre tharauD gehört zu den empfindsamsten Pianisten

seiner Generation. hier spricht der Franzose über …

Ich habe seit 16 Jahren kein Klavier zu Hause. Diese Distanz brauche ich, zumal ich ohnehin gern auf unterschiedlichen Klavieren spiele. Außerdem bin ich sehr oft unterwegs. Wie bei alten Ehepaaren erscheint es mir besser, getrennt von meinem Flügel zu leben. … den Unterschied zwischen Vorbereitung und Probe

Das ganze Leben ist eine Probe! Ich bereite meine CDs bis zu 16  concerti Oktober 2015

zehn oder 20 Jahre vor. Dieser Wunsch geht sehr tief: Natürlich kann ich ein neues Werk auch in ein paar Wochen einstudieren. Aber ich denke, dass die Proben viel wichtiger als die Aufführung sind. Im Konzert muss man die Proben vergessen. Arbeitet man zu viel, geht die Inspiration verloren. … Inspiration

Das heißt: sich frei fühlen. Ein gutes Gefühl für Publikum, Bühne und Akustik haben. Eine Beziehung zum Instrument

aufnehmen. Ihm zuhören. Wir sind zwei Akteure auf der Bühne: das Klavier und ich – entsprechend kann das in zwei Konzerten sehr unterschiedlich sein. … Klangästhetik

Meine erste Lehrerin wollte mit der Tastatur sprechen – das prägt mich noch. Alle Klaviere sprechen auch: Zum Beispiel klingt es am Morgen ganz anders als am Abend. Ich muss freundlich zu ihm sein, dann kommt es zu mir.

Foto: Marco Borggreve

… Flügel in den eigenen vier Wänden


… Empfindsamkeit

Die fehlt einigen Pianisten: Sie musizieren wie in einer Blase. Ich versuche, die Welt um mich herum wahrzunehmen. … Endgültigkeit von Interpretationen

Die existiert nicht. Was auch am Publikum liegt: Das ist überall anders – die Hälfte hört mir zu, die andere Hälfte dem Klavier. … Alte Musik

Eine meiner Leidenschaften! Ich habe sehr viele CDs mit Alter Musik aufgenommen, die erste vor zwölf Jahren, demnächst spiele ich die GoldbergVariationen ein. Diesen inegalen Habitus der Barockmusik lernt man nicht im Konservatorium. Ich habe vielen Cembalisten zugehört, um meinen eigenen Weg auf dem modernen Flügel zu finden. Das ist sehr spannend, weil das moderne Klavier viel mehr Klangfarben als ein Cembalo hat, es ersetzt ein ganzes Orchester.

»Generell haben wir zu viele Wettbewerbe« … zeitgenössische Werke

nicht, denn Verantwortung hat man für jede Art von Musik. Doch sollte es normal sein, Zeitgenössisches zu spielen. … Wettbewerbe

Die sind für die Pianisten meiner Generation nicht wichtig. Jüngst erst war ich bei einem Wettbewerb in Polen – bei einem der wenigen, die wirklich interessant sind, weil man hier eine unnachahmliche Energie spürt. Zudem: Wer dort gewinnt, bekommt die Chance, viele unterschiedliche Konzerte zu spielen. Generell haben wir aber zu viele Wettbewerbe, sie sind nicht mit der Musik kompatibel: Denn wer spielt schon wirklich besser als der andere? Das ist absurd. Es geht viel um Virtuosität, aber nicht um den Geist der Musik, um Gefühle oder Empfindsamkeit. So etwas kann man nicht vergleichen. Wenn du einen Pianisten verstehen willst, höre seine CD, den letzten Track, die Stille danach. … Klavierlehrer

Ich denke immer an meine erste Klavierlehrerin, sie war wichtiger als alle nachfolgenden. Die besten Lehrer für einen Pianisten aber sind Sänger. Ich verehre zum Beispiel Barbara, die Chansonsängerin: Die Stimme ist dem Klavierspiel sehr ähnlich, und ich habe viel von ihr gelernt.

Im Januar werde ich das Klavierkonzert für die linke Hand des dänischen Komponisten Hans Abrahamsen in Köln uraufführen und danach mit ver- … Klavierschüler schiedenen Orchestern spielen, Ich weiß nicht warum, aber als was eher ungewöhnlich für die Lehrer eigne ich mich nicht Neue Musik ist. Ich bin in der sonderlich. Manchmal gebe ich Mitte meines Lebens und wer- Meisterklassen, aber ich mag de nicht die Zeit haben, alles das nicht besonders, weil ich zu spielen, was ich will. Eine mit Schülern und Publikum besondere Verantwortung spü- sprechen muss. Das lenkt mich re ich für die Zeitgenossen ab, außerdem hat man dafür

nie genug Zeit. Ich bin dann immer frustriert und gehe lieber mit den Schülern Kaffee trinken und rede mit ihnen. Denn ich sehe sie spielen und weiß schon, was falsch ist. Das hat mit Technik nichts zu tun, sondern mit dem Leben. Christian Schmidt KOnZERT-TippS

alexandre tharaud (Klavier) Sabine Meyer (Klarinette), Reiner Wehle (Klarinette), Konrad Elser (Klavier), Daniel Hope (Violine) heiLiGeNDaMM Fr. 23.10., 20:00 uhr Grand hotel (Ballsaal) Chamber Music Fest. Werke von Mendelssohn, Schumann & Bruch

sa. 24.10., 18:00 uhr Grand hotel (Ballsaal) Chamber Music Fest. Werke von Strawinsky, Milhaud, Ravel & Bartók alexandre tharaud (Klavier) Sabine Meyer (Klarinette), Daniel Hope (Violine). Werke von Strawinsky, Milhaud, Ravel & Bartók KeMPeN Mo. 26.10., 20:00 uhr Kulturforum Franziskanerkloster (Paterskirche) reutLiNGeN Do. 29.10., 20:00 uhr stadthalle (Kleiner saal) GöPPiNGeN Fr. 30.10., 20:00 uhr stadthalle haNNoVer Do. 5.11., 19:30 uhr NDr Großer sendesaal OnLinE-Tipp

Couperin einmal anders: alexandre tharaud gibt neue einblicke in die Musik Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/tharaud cD-Tipp

Bach: GoldbergVariationen Alexandre Tharaud (Klavier) Erato Oktober 2015 concerti   17


Mit allen Highlights der Berliner Kunstszene Lesen Sie jetzt in der neuen Ausgabe von Tagesspiegel Kunst: Die Stadt mit anderen Augen sehen: 10 Menschen führen an Ihre Orte der Inspiration, u.a. mit Wim Wenders und Peaches Susanne Kippenberger schreibt über „Berliner Dinge“. Warum Künstler und Designer immer noch Spaß haben am Objekt Alles Bühne? Chris Dercon im Interview über die Zukunft der Kunst Was man 2015/16 sehen muss: 365 Orte, Ausstellungen und Empfehlungen Im Handel erhältlich oder einfach versandkostenfrei für nur 8,50 € bestellen!

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OPer

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: ju ruhrtriennale

Ursuppe statt Urmoment: Teodor Currentzis und Johan Simons vergegenwärtigen Das Rheingold als kohleschwarze Parabel auf die Geschichte des Ruhrgebiets

20_Porträt Pavarottis erbe Der litauische Tenor Edgaras Montvidas über die Kunst der sängerischen Natürlichkeit 22_Kurz besprochen online Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 24_opern-tipps Die bundesweiten MusiktheaterHighlights – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Oktober 2015 concerti   19


pORTRÄT

Pavarottis erbe Der litauische tenor eDGaras MoNtViDas über die Kunst der sängerischen Natürlichkeit Von Peter Krause

chen des Tenors. Angst vor hohen Tönen scheint weder er zu haben, noch muss sich sein Publikum irgendwelche Sorgen machen, ob das hohe C nun kommt oder nicht. „Aber mir in die Küche gucken lassen, wie der Klang gemacht ist, möchte ich auf keinen Fall.“ Will sagen: Das Ergebnis harter Arbeit sollen wir genießen, keinesfalls indes analysieren, wie das Singen eigentlich funktioniert.

Vom Opernstudio in Covent Garden aufs internationale Parkett: Edgaras Montvidas

A

ls Luciano Pavarotti in London seinen letzten Cavaradossi sang, durfte Edgaras Montvidas – seinerzeit gerade im Opernstudio von Covent Garden – bei ihm eine Unterrichtsstunde nehmen. Die hat sein Leben zwar nicht komplett verändert, dem Litauer jedoch eine entscheidende Erkenntnis vermittelt: „Ich wollte 20 concerti Oktober 2015

verstehen, wie er es macht, so natürlich, so selbstverständlich, so unangestrengt zu singen – und ich lernte, dem eigenen musikalischen Instinkt zu folgen.“ Wieviel Montvidas in jener Stunde von einem der größten Sänger aller Zeiten gelernt hat, ist heute deutlich zu hören: Die Natürlichkeit seines Singens ist längst ein Markenzei-

Zu einer der schwersten Herausforderungen – gerade für Tenöre – gehört, in der sogenannten Bruchlage von der Bruststimme in die Kopfstimme überzugehen: die verschiedenen Register der Stimme also ausgeglichen und gleichmäßig zu verschmelzen. „Da hat es am Ende des Studiums in der Musikakademie von Vilnius beim Einsingen, ganz ohne meinen Lehrer, auf einmal ‚klick‘ gemacht.“ Geprägt durch seinen, in Mailand ausgebildeten Professor Wirgilius Noreika sieht Montvidas „das Skelett des Singens in Mozart und dem Belcanto“. Zu dieser entscheidenden Grundlage der Sängerküche komme dann als stilistische Zugabe das Fleisch in Form von Farben und Dramatik, die man für Verdi und Puccini zusätzlich brauche. „José Carreras war mein Ideal“, erinnert er sich,

Foto: Tomas Kauneckas, Richard Hubert Smith

„Da hat es auf einmal ‚klick‘ gemacht“


Stimmliche Herausforderung: Edgaras Montvidas (r.) als Belmonte beim Glyndebourne-Festival

The Metropolitan Opera Live

doch auch Nicolai Gedda habe im Sinne eines passiven Lernens durch das Hören alter Aufnahmen eine Rolle gespielt. Traumrolle Cavaradossi

Der aufstrebende Sänger hat den Richtigen gelauscht: Vorbilder, die Montvidas den Weg wiesen, wie es mit einer grundlegend lyrischen Stimme später weitergehen kann. „Ich sehe mich als lyrischen Tenor, der sich in Richtung Spintofach bewegt.“ Nächster und für ihn ganz entscheidender Schritt dahin ist Offenbachs Hofmann, den er gerade mit Barry Kosky an der Komischen Oper erarbeitet. Gern singt er auch Massenets Werther, wie er sich überhaupt im französischen Fach zuhause fühlt, desgleichen aber auch im Belcanto und bei Mozart. Der Belmonte begleitet ihn nun schon durch viele Karrierejahre, angefangen von den Zeiten im Frankfurter Ensemble über die Bayerische Staatsoper in München bis nach Glyndebourne, wo der blendend aussehende, schlanke und groß gewachsene Litauer vergangenen Sommer mit betörend aristokratischem Timbre und obertonreicher Höhe den tenoralen Edelmann gab. Sein Traum? Puccinis Held Cavaradossi aus der Tosca zu singen, „am besten am Ende meiner Karriere“. So wie einst Pavarotti.

OpERn-TippS

BerLiN Fr. 2.10. (Premiere), 19:00 uhr Komische oper Offenbach: Les Contes d’Hoffmann. Stefan Blunier (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Weitere termine: 7., 11., 14., 18. & 25.10., 7. & 27.11. MüNCheN Do. 31.12., 18:00 uhr Bayerische staatsoper (Nationaltheater) Strauß: Die Fledermaus. Kirill Petrenko (Leitung), Helmut Lehberger (Regie) Weitere termine: 1., 4., 6., 8.1.2016

Il Trovatore am 3.10. um 19 Uhr

cD-TippS

saint-saëns: Les Barbares Edgaras Montvidas, Jean Teitgen, Catherine Hunold, Philippe Rouillon, Shawn Mathey u. a. Chœur Lyrique et Orchestre Symphonique Saint-Étienne Loire, Laurent Campellone (Leitung). Ediciones Singulares (2CDs + Buch)

David: herculanum Veronique Gens, Karine Deshayes, Edgaras Montvidas, Nicolas Courjal Flämischer Radiochor, Brüsseler Philharmonie, Hervé Niquet (Leitung). Ediciones Singulares (2 CDs + Buch) OnLinE-Tipp

edgaras Montvidas ein Vogelflüsterer? Wer da wohl mit wem kommuniziert ... Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/montvidas

Otello am 17.10. um 19 Uhr Genießen Sie exklusive Live-Übertragungen und sichern Sie sich die Abo-Karte für alle Veranstaltungen. Der Vorverkauf läuft! Abo-Karten nur an der Kinokasse! Infos und Karten unter cinestar.de


Kurz Besprochen

Online-Kritiken

Pesaro 20.8.2015

Duisburg 8.9.2015

Bochum 12.9.2015

Federico Fellini trifft Rossini

Ist das wirklich Musiktheater?

Ursuppe statt Urmoment

Rossini: La Gazzetta Rossini Opera Festival. Enrique Mazzola (Leitung), Marco Carniti (Regie), Orchestra e Coro del Teatro Comunale di Bologna

Nono: Prometeo Ruhrtriennale. Ingo Metzmacher, Matilda Hofman (Leitung), André Richard (Klangregie), Schola Heidelberg, Ensemble Modern

Wagner: Das Rheingold Ruhrtriennale. Teodor Currentzis (Leitung), Johan Simons (Regie), Mika Kares, Leigh Melrose, Jane Henschel, Peter Bronder, MusicAeterna

Oper Es darf viel gelacht werden in Marco Carnitis Inszenierung von Rossinis La Gazzetta, der einzigen Neuproduktion der 36. RossiniFestspiele im italienischen Pesaro an der Adria. Carniti, der als Schauspieler mit Federico Fellini arbeitete und am Piccolo Teatro in Mailand dem berühmten Giorgio Strehler assistierte, versteht sich auf eine kostensparende Einfachheit. Mit einer quicklebendigen Personenregie entwickelt er das Liebesverwirrspiel um zwei junge Frauen, die von ihren Vätern mit finanzkräftigen Ehemännern verkuppelt werden sollen. Die Aufführung ist auch musikalisch vom Feinsten, wobei es treffliche Sänger zu entdecken gab: ein Verdienst des künstlerischen Festivaldirektors Alberto Zedda, der ein gutes Gespür für den Nachwuchs hat. Besser hört man Rossini nirgends. (KL)

Oper Die gewaltige Industriekathedrale der Kraftzentrale im Duisburger Landschaftspark-Nord wird zum pseudosakralen Klangraum. Nonos weiche, insistierende Klänge kreisen den Hörer ein, wehen über ihn hinweg, detonieren fast nie. Näher kann man dieser Musik kaum kommen, die immer engere Kreise zu ziehen scheint und sich unerbittlich sanft ins Ohr fräst – wenn der Zuhörer dieses offen hält. Etliche geben auf und verlassen das Event lange vor dem Ende. Auf der Eintrittskarte steht „Musiktheater“. Das findet, wenn überhaupt, ausschließlich im Kopf statt. Lichtwechsel und -effekte scheinen Assoziationen wecken zu wollen; doch wichtig bleibt, sich dieser Musik auszusetzen und sich zu öffnen, diesem existentiellen, niemals aggressiven Aufbegehren. Nur ist das wirklich „Musiktheater“? (AF)

Oper Der Anfang kommt nicht aus der Stille, sondern vom Pult eines DJs, der Wagners Partitur dezent und nicht zwingend mit Elektrosounds aufzupeppen versucht. Für den Beginn heißt das: Ursuppe statt Urmoment. Currentzis und sein brillantes Orchester kommen schnell in einen kostbar schimmernden Fluss, bauen bewusst ein Klangbett für die dramatischen Vorgänge, die sie selber durch Zäsuren mitgestalten. Etwa, wenn die Musiker sich beim Auftritt der Riesen erheben und so die Raumatmosphäre verändern. Die Inszenierung von Johan Simons hat diese Kraft nicht: Er findet einige starke Bilder, nur lässt er seine Akteure zu oft dekorativ über die verschiedenen Bühnenebenen und durchs Publikum flanieren. Ein auf vielen Ebenen spannender, aber arg unausgeglichener Musiktheaterabend. (AF)

22  concerti Oktober 2015

Foto: Rossini Opera Festival, Wonge Bergmann, ju ruhrtriennale

Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper


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OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

mÜNCHEN SA. 24.10.2015

Goethe auf Italienisch OPER Echte Goethe-Jünger

Boito: Mefistofele Bayerische Staatsoper. Omer Meir Wellber, (Leitung), Roland Schwab (Inszenierung) Weitere Termine: 29.10., 1., 6., 10. & 15.11.

Traumbesetzung: Bassgigant René Pape singt den Mefistofele 24 concerti Oktober 2015

Rollendebüt mit Meyerbeers Vasco da Gama: Roberto Alagna BERLIN SO. 4.10.2015

Der Sieg des Antipoden oper Rehabilitation für den wichtigsten Sohn der

Stadt: Start eines szenischen Meyerbeer-Zyklus

D

er ewige „französische“ Antipode Richard Wagners war eigentlich ein Berliner. Als Meister der Grande Operà wurde aus Jakob Meyer Beer ein Giacomo Meyerbeer. Geschickt verschmolz er deutsche, italienische und französische Strömungen des Musiktheaters zu einem grandiosen Ganzen, das sich ob seiner melodischen Glut und seines dramatischen Feuers enormer Beliebtheit erfreute. Zwar half Meyerbeer einst seinem jungen Kollegen Wagner, in Paris Fuß zu fassen, doch der Leipziger verspottete die Musik des Erfolgsverwöhnten später bos-

haft als „Wirkung ohne Ursache“ und wurde doch zweifellos stark von ihm beeinflusst. In einem groß angelegten szenischen Zyklus rehabilitiert die Deutsche Oper jetzt den wichtigen Sohn der Stadt. Startenor Roberto Alagna singt die Titelpartie von Meyerbeers letzter Oper Vasco da Gama, die bekannter unter dem Namen der gekürzten Fassung ist: Die Afrikanerin. Vera Nemirowa inszeniert. Meyerbeer: Vasco da Gama Deutsche Oper Berlin. Enrique Mazzola (Leitung), Vera Nemirowa (Inszenierung) Weitere Termine: 7., 11., 15., 18. & 24.10.

Fotos: Jean-Baptiste Millot/Deutsche Grammophon, Mathias Bothor/DG, Bernd Uhlig, Ludwig Olah

rümpfen über Gounods FaustOper namens Margarete die Nase: Wo bleibt denn da die deutsche Tiefe? Der germanophile Italiener Arrigo Boito freilich, der Verdi für Falstaff und Otello zu dessen besten Libretti verhalf, ist ganz nah dran am Original und am „Geist, der stets verneint“: Dazu schenkt Boito dem personifizierten Bösen die Titelpartie und komponiert seinem Mephisto eine der herrlichsten und saftigsten Bass-Partien überhaupt. Nach dem legendären Samuel Ramey dürfte es derzeit keine perfektere Besetzung geben als jene in München: René Pape debütiert.


meiningen FR. 16.10.2015

Weitere tiPPs

Dichter gegen Komponist oPer Festinszenierung zum 325. Jubiläum der

Hofkapelle Meiningen

A

m Theater Lübeck hat Anthony Pilavachi mit seinem Wagner-Zyklus eine Ära geprägt – als Regisseur, dessen bilderstarker Ideenstrom nie versiegt, dessen Kühnheit immer an die Musik gebunden ist, dessen Liebe zu den Figuren von einfühlsamer Präzision ist. Jetzt wendet er sich dem abschiedsweisen Alterswerk des Richard Strauss zu. In Capriccio steht die kunstsinnige Gräfin vor einer schwierigen Wahl: Soll sie dem Dichter Olivier oder dem Kom-

ponisten Flamand den Vorzug geben? Der alte Wettstreit zwischen Wort und Ton flammt erneut auf – pünktlich zum 325-jährigen Jubiläum der Hofkapelle Meiningen feiert Capriccio seine hiesige Erstaufführung. Und dies just an jenem Theater, wo Richard Strauss einst 21-jährig als Musikdirektor seine Karriere begann. strauss: Capriccio Südthüringisches Staatstheater Meiningen. Philippe Bach (Leitung), Anthony Pilavachi (Inszenierung) Weitere termine: 18.10., 1. & 28.11., 5. & 20.12.

BerLiN

Die MeistersiNGer VoN NürNBerG

sa. 3.10., 20:30 uhr staatsoper Das hätte eine festliche Wiedereröffnung der Lindenoper werden können: Andrea Moses (Foto) inszeniert Wagner im Schillertheater, Daniel Barenboim dirigiert, Klaus Florian Vogt singt Stolzing erFurt

Das LaND Des LÄCheLNs sa. 10.10., 19:30 uhr theater erfurt Intendant Guy Montavon inszeniert Franz Lehárs westöstliche Operette in Koproduktion mit der Opera Hong Kong WuPPertaL

MaDaMe ButterFLY

nÜrnberg SO. 11.10.2015

unerhörter Wagner oPer Ein Dream­Team vollendet einen extra

starken Ring des Nibelungen

E

ine temporeich bitterböse Trash-Komödie im Hartz IV-Prekariat inszenierte Georg Schmiedleitner im Siegfried, mit dem der neue Nürnberger Ring in die Zielgerade einbog – nun folgt die finale Götterdämmerung. Darin dürfte der Siegfried des enorm starken Sängerdarstellers Vincent Wolfsteiner wieder ein Ereignis werden: Hell, klar und ohne jede Ermüdung singt der Tenor voller Strahlkraft und Wagner: Götterdämmerung Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Georg Schmiedleitner (Inszenierung) Weitere termine: 18. & 25.10., 1. & 29.11., 13., 20. & 27.12.

Frische – furchtloser Wagnergesang. GMD Marcus Bosch dirigiert dazu einen Wagner der rhythmisch geschärften Klangrede, der maximal akzentuierten Detailschärfe und Flexibilität. Bislang Ungehörtes, ja Unerhörtes wird hörbar.

Fr. 16.10., 19:30 uhr Wuppertaler Bühnen Dominik Neuner gestaltet das Bühnenbild und führt Regie, Ulrich Windfuhr bewirbt sich am Pult um den GMD-Posten MaGDeBurG

eLeKtra Do. 22.10., 19:30 uhr theater Magdeburg Die britische Sopranistin Elaine McKrill, längst an den größten Häusern zu Gast, debütiert mit der Monsterpartie von Strauss FraNKFurt aM MaiN

iVaN sussaNiN so. 25.10., 18:00 uhr oper Frankfurt Altmeister Harry Kupfer gräbt das Hauptwerk des Romantikers Glinka aus. Titelpartie: John Tomlinson

Furchtloser Wagnerheld: Vincent Wolfsteiner als Siegfried

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Oktober 2015 concerti   25


Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

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Headline läuft in der 1/3 hoch und noch mehr

Opernsommer Berlin Erleben Sie in der Komischen Oper Offenbachs »Hoffmann« und im Schillertheater Verdis beliebten »Trovatore« mit Anna Netrebko. In der Regie von Philipp Stölzl glänzen auch J. Eyvazov und D. Barenboim.

Gene Blindtext die Blind Jahr-

hunderthalle Bochum wurde im Rahmen der Ruhrtriennale immer wieder zum Sc immer wieder zum Schauplatz hauplatz von spannenden Uraufführungen, die sich den gängigen Sparten- und Theatergrenzen entziehen. Im besonderen gilt dies für die aktuelle Intendanz von der die dort ihr Tanztheater Vortex Temporum aus der Taufe zu heben. Es basiert auf dem Spätwerk des 1998 verstorb immer wieder zum Schauplatz enen Neutöners Gérard Grisey, der den physikalischen Qualitäten von Tönen und Obertönen in seiner schillernden nachspürte. De Keersmaeker 580 Zeichen

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noch mehr dazu sein Blind

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lindtext Die imposante

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entziehen. Jahrhunderthalle Bochum Theatergrenzen Im Rahmen der Händelfestspiele erleben Sie einen vir- Im besonderen giltFagioli dies für wurde im Rahmen der mit Ruhrttuosen Arienabend Countertenor Franco unddie riennale immer wieder zum aktuelle Intendanz von Heiner Händels Oper »Teseo« mit Valer Sabadus, dem Sie im Schauplatz von spannenden Goebbels, der die gefeierte ChoAnschluss an die Vorstellung exklusiv begegnen werden! Uraufführungen, die sich den reographin Anne Teresa De

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5

26  concerti Monat 2015

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Ausgewählte Konzerte, Opern- und Ballettvorstellungen im Oktober

breMen 15.10.2015

HAnnoVer 4.10.2015

roGer norrinGTon

loTHAr ZAGroSeK

Mehr auf Seite 9

Mehr auf Seite 12 WeiMAr 4.10.2015

nilS MÖnKeMeYer

PORTRÄT

Mehr auf Seite 16

INTERVIEW

KÖln 18.10.2015

JAMeS GAFFiGAn Mehr auf Seite 2

KÖln 18.10.2015

GAbrielA MonTero Mehr auf Seite 4

STUTTGArT 31.10.2015

HAnS-CHriSToPH rADeMAnn Mehr auf Seite 16

bAMberG 10.10.2015

JonATHAn noTT Mehr auf Seite 8 FeUCHTWAnGen 13.10.2015

FloriAn boeSCH Mehr auf Seite 12

nÜrnberG 18.10.2015

liZA FerSCHTMAn Mehr auf Seite 15 concerti 10.15 Termin-Tipps 1


POrtrÄt

»Dafür bin ich zu vorsichtig« Trotz früher erfolge als Dirigent setzt

JAMeS GAFFiGAn auf bedächtigkeit. Von Christian Schmidt

Glück – musikalisch, aber auch menschlich“, bekennt der Jungdirigent offen – und stutzt dann. „Obwohl Glück ein sehr merkwürdiges Wort ist: Ich glaube nicht recht daran.“ Die Mutter des Glücks sei nämlich vor allem eine gute Vorbereitung – Welser-Möst wird’s gerne hören.

S

tahlblaue Augen, lockiges Haar, Dreitagebart: James Gaffigan weiß, wie man sich in Szene setzt – und doch benutzt er das SchwiegersohnImage nicht. Vielmehr hat sich der 36-jährige Dirigent als einer der wenigen waschechten USAmerikaner in seiner Zunft mit 2 Termin-Tipps concerti 10.15

Foto: Mat Hennek

Vorsicht vor dem »Autopilot«

Nach seinen ersten Sporen erklomm Gaffigan mit Siebenmeilenstiefeln die Karriereleiter – und es sieht nicht so aus, als drohte er irgendwo abzustürzen. „Dafür bin ich zu vorsichtig“, sagt der gebürtige New Yorker mit gut abgeschmeckter Bescheidenheit: „Es sieht so leicht aus, große Orchester zu dirigieren, so entspannt. Aber die Gefahr besteht darin, mit dem schnellen Erfolg in eine Art Schwiegermutters Autopilot zu verfallen und FehTraum – auch am Pult: James Gaffigan ler zu machen. Einige meiner Kollegen loderten hell auf – und verbrannten.“ Wie aber schützt man sich harter Arbeit weltweit Erfolge vor solch flinker Übergröße? erkämpft. Nach Studien in New „Mein Vater war Außendienstler England und Houston sowie für einen großen amerikaniHospitationen in Aspen und schen Waschmittelkonzern. Er Tanglewood lernte er beim Cle- hasste den Job wegen der Leute, veland Orchestra seinen weg- die ihn umgaben – ich habe geweisenden Mentor kennen: den lernt, mich mit Menschen zu Österreicher Franz Welser- umgeben, die mich lieben.“ Das Möst. „Das war mein großes bewahre vor der Gefahr – und


er könne sicher sein, stets gesagt zu bekommen: „Junge, das war bestenfalls ein Durchschnittskonzert, du solltest einen Schritt zurückgehen.“ Sehr gute und ihm liebe Menschen seien dies, „die mich mögen und

ken deduziere ich vom großen Partiturbild zum kleinen Detail, bei bekannten Werken höre ich erst mal ohne Noten verschiedene Aufnahmen und nehme Fühlung auf“, schildert er seine Arbeitsweise. „Dann gehe ich mit der Partitur zum Klavier und versuche, meine eigene »Junge, du solltest Balance mit dem Stück zu finden.“ Das Schwerste sei dabei einen Schritt indes, einen eigenen Weg zu zurückgehen« suchen, ohne ständig das Rad neu erfinden zu müssen: Denn beurteilen können“: Der beste viele angebliche ReferenzaufFreund Jason Varvaro ist gleich- nahmen störten natürlich die zeitig auch sein Assistent, dazu eigene Empfindung. „Da hat die kommt seine Frau – und natür- eigene Interpretation wohl etlich die Lehrer Welser-Möst und was mit dem Alter zu tun“ – und David Zinman. „Sie haben mir nicht selten falle diese untereine große Repertoirekenntnis schiedlich aus oder hänge auch verschafft, für die ich ihnen sehr von äußeren Umständen ab. dankbar bin.“ Denn ein guter „Für dieses Problem habe ich Lehrer sei jemand, der nicht noch keine Lösung.“ Seinen versuche zu verbessern, son- Weg wird er zweifellos dennoch dern nur beobachte, inspiriere weitergehen. und die Flamme der Leidenschaft entzünden könne. KOnZert-tIPP

Suche nach dem eigenen Weg

Inzwischen dirigiert James Gaffigan quer durch den Werkskanon fast alles, was ihm angeboten wird. Und obwohl Chef des Luzerner Sinfonieorchesters, mag er die Oper mehr: „Da konzentrieren sich die Leute auf die Bühne, ich bin Teil eines Ganzen, und es ist faszinierend, mit Sängern zu atmen.“ Seine nicht minder faszinierend leichtfüßige Schlagtechnik nimmt dabei allem, was er unter den Taktstock bekommt, die Schwere – und verrät doch gleichzeitig eine große musikalische Tiefe. Denn auch wenn man es angesichts seines Arbeitstempos glauben könnte: Gaffigan ist kein oberflächlicher Notenfresser, auch das hat er bei WelserMöst gelernt. „Bei neuen Wer-

So. 18.10., 11:00 Uhr Kölner Philharmonie Gautier Capuçon (Violoncello) Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan (Leitung) Brahms: Akademische Festouvertüre c-Moll & Sinfonie Nr. 1 c-Moll, Haydn: Cellokonzert C-Dur Hob. VIIb:1 OnLIne-tIPP

James Gaffigan probt mit dem Vancouver Symphony orchestra Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/gaffigan CD-tIPP

Dvořák: Sinfonie nr. 6 & Amerikanische Suite op. 98b Lucerne Symphony Orchestra, James Gaffigan (Leitung). harmonia mundi


Interview

»Das Sistema ist ein Komplize der Diktatur«

S

ie lässt Schuberts „Forelle“ rocken und verwandelt Tschaikowskys KonzertSchlachtrösser in coolen Jazz: Gabriela Montero ist ein Improvisations-Genie. Eine seltene Gabe in der Klassik – ähnlich rar gesät wie ihre klare politische Haltung, wenn es um Gewalt und Willkür in ihrem Geburtsland Venezuela geht. Frau Montero, was bedeutet Heimat für Sie?

Ich fühle mich als Venezolanerin, auch wenn ich wenige Wurzeln habe, da ich oft umgezogen bin und auf vielen Schulen war. Ich habe in Venezuela, Kanada, England, Holland und den USA gelebt, bin zweimal geschieden – heute lebe ich mit meinem Mann und meinen zwei Töchtern in Los Angeles und habe eine gewisse Ruhe gefunden. Aufgewachsen bin ich in Caracas, hier verbrachte ich meine ersten acht Jahre mit meinen Eltern, mein Vater stammte aus der Mittelschicht – heute lebt er als alter armer Mann in Venezuela. Gerne würde ich ihn da herausholen, wie ich das bereits mit meinem Bruder, seiner Frau und seinen zwei Kindern ge4 Termin-Tipps concerti 10.15

macht habe, die keine Arbeit … dabei schwärmen doch alle fanden und in einem Klima der von dem Sistema. Gewalt und Willkür leben Das Schlimmste ist, dass das mussten. Es ist schlimm gewor- Sistema die Menschen nicht den in Venezuela, besonders über die wahre Situation dieses Landes aufklärt. Mehr noch: Es in den letzten Jahren. lügt, gaukelt den Menschen vor, dass alles wunderbar sei. Es ist »Die Menschen ein Komplize einer Diktatur, weil es ja von ihr auch finanhaben nichts ziert wird. Ex-Präsident Hugo zu essen« Chávez hatte es ganz bewusst „gekauft“, es instrumentalisiert, Sie sprechen sogar von um sein System promoten zu einer Diktatur und einem können, als Propagandamittel „Narcoestado“, einem für seine Politik. Auf GastspieDrogenstaat … len tragen die Musiker die neue, Ja, lesen Sie das Buch von um einen Stern erweiterte FlagGeoffrey Baker: Da steht alles ge des sozialistischen Venezudrin, wer wen finanziert – und ela – stellen Sie sich einmal vor, alles stimmt. Das Land ist auf die Deutschen würden das maeinem erbärmlichen Niveau. chen! Nach innen wird das Es ist ja nicht nur, dass die Sistema selbst autoritär und Leute kein Toilettenpapier reaktionär geführt. Nach außen oder Brot haben, es fehlt ih- aber gibt es sich als Retter arnen an den ganz wesentlichen mer Kinder von der Straße, die Dingen und dies in einem so statt einem Gewehr … erdölreichen Land wie Venezuela. Im Supermarkt muss … ein Instrument in der Hand man den Ausweis vorzeigen, bekommen. Das kommt im man bekommt nur etwas, sozialromantischen Europa wenn man auf der Liste steht. besonders gut an. Da stimmt doch etwas nicht! Ich will nicht damit sagen, dass Die Menschen haben nichts alles im Sistema schlecht ist. Es zu essen und keine Medizin. ist wunderbar, wenn Kinder an Dann das miserable Erzie- die Musik herangeführt werhungssystem … den. Doch das Sistema und die

Foto: Shelley Mosman

Auf den Tasten gilt Gabriela Montero als Meisterin der Improvisation. Jenseits des Konzertsaals kämpft die Pianistin gegen das verbrecherische Regime in ihrer Heimat Venezuela. Von Teresa Pieschacón Raphael


ZUr PerSOn

ber端hmt f端r ihre Zugaben: Im Konzert improvisiert Gabriela Montero nach Vorgaben des Publikums. 1970 in Caracas geboren, gab sie dort mit acht ihr Konzertdeb端t. Sie erhielt ihre Ausbildung in den USA und an der Royal Academy of Music in London und lebt heute mit ihrem Ehemann und zwei T旦chtern in Los Angeles. Seit 2015 tritt sie als botschafterin von Amnesty international auf.


Interview

Lässt in ihrer Komposition Ex Patria Schüsse ertönen: Gabriela Montero

Chavez war sehr schlau, hat sich mit sehr viel Geld ein Image aufgebaut. Typisch für das marxistische System ist ja, dass man an das Gewissen appelliert und die Menschen damit packt: Das kommt in Europa unglaublich gut an. Wenn es doch eine echte sozialistische Regierung wäre! Das ist sie aber nicht: Es ist eine Kleptokratie, eine Herrschaft der Plünderer. Die Chavistas sind die Oligarchen. Und das in einem System, das sich sozialistisch nennt.

Sie sprechen bereits seit Jahren von den Missständen in Venezuela, warum werden die Medien erst jetzt darauf aufmerksam?

Warum, Gabriela, fragen mich die Menschen, redest du über Politik? Denen sage ich dann, dass ich nicht über Politik rede, sondern von einer humanitä-

6 Termin-Tipps concerti 10.15

Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass eine Musikerin sich politisch so klar äußert.

ren Katastrophe. Kürzlich bin ich zur Ersten Honorarkonsulin von Amnesty International ernannt worden. Diese Aufgabe nehme ich sehr ernst. Es gibt so viele, die kommen in meine Konzerte und erzählen mir: Mein Vater, meine Mutter, mein Kind wurden ermordet. Es sind so viele, so viele … Die Dinge können nicht so weitergehen: Ich bin unabhängig und sage das, was wichtig ist. Es gibt keine Ausreden mehr, ich muss mich einsetzen, als Künstlerin, mit allem, was mir zur Verfügung steht, denn in Venezuela herrscht eine menschenverachtende Diktatur. Deutliche Worte – für die Sie Drohungen bekommen.

Als ich 2011 mein einsätziges Klavierkonzert „Ex Patria“ in Nürnberg uraufführte, kamen

Foto: Shelley Mosman

Musik werden die Menschen nicht in ihrer Not retten und die Korruption bekämpfen, die Gesetzlosigkeit, die Gewalt und das Unrecht. Und die desolate Versorgung: Wenn Venezolaner ausreisen, dann nehmen sie große Koffer mit, um sich im Ausland mit Medikamenten einzudecken. Eine meiner besten Freundinnen starb im Januar, weil es in Caracas auf der Intensivstation keine Blutkonserven gab. Ich habe alles versucht, habe auf Social-MediaKanälen und Twitter eine Kampagne in Gang gesetzt, um Blut zu bekommen: Sie starb mit Anfang vierzig.


die ersten Drohungen. Ich wollte mit dieser Komposition den moralischen Verfall meines Landes anprangern und habe es den 19 336 Toten gewidmet, die allein 2011 unter dieser Diktatur starben – und im Jahr 2013 waren es sogar 25 000 Tote! Besonders stark aber wurden die Drohungen, als ich 2014 Gustavo Dudamel einen offenen Brief schrieb.

»Bei Schießereien kommen auch Kinder zu Tode« „Treten Sie zurück, Herr Dudamel! Lösen Sie Ihre Freundschaft mit der Diktatur!“, forderten Sie damals im Interview mit der Welt.

Er ist das Gesicht des Sistema. Und er schweigt und tut so, als gäbe es all die Probleme nicht. Dabei kommen auch Kinder des Sistema zu Tode, bei den vielen Schießereien, die es tagtäglich in Caracas gibt. Sie sind ja selbst Opfer. Dudamel sollte sagen: Für mich steht der Mensch und seine Unversehrtheit an erster Stelle. Und dann erst kommt die Musik oder die Karriere. Er tut das nicht. Ich weiß nicht, wie man so etwas aushalten kann, an einem System beteiligt zu sein, das so viel Bosheit und Entmenschlichung gebracht hat. Ich habe Gustavo, mit dem ich oft aufgetreten war und dessen Frau ich gut kannte, dann im letzten Jahr einen offenen Brief geschrieben, keine Attacke, sondern eine Bitte. Warum?

Anlass war der 12. Februar 2014 in Caracas. Gustavo und Chris-

tian Vásquez dirigierten das Orchester und feierten den Tag der Jugend vor der Politprominenz, während gleichzeitig unweit vom Konzertsaal drei Studenten, die friedlich demonstrierten, massakriert wurden. Das habe ich nicht mehr ertragen, ich musste etwas tun. Danach drohte man mir im Internet: „Hoffentlich brechen sie dir die Finger, damit du niemals mehr Klavier spielen kannst“. Und: „Hoffentlich stirbst du“. Und auch mit Entführung – und dies nicht einmal anonym: So sicher fühlten sich diese Menschen dort. Und wer in Venezuela gelebt hat, weiß, dass diese Drohungen ernst gemeint sind. 98 Prozent meiner Fans allerdings unterstützen mich und bedanken sich. Musikalische Schlagzeilen machen Sie seit Jahren als Meisterin der Improvisation.

Ja, ich bin mit diesem Talent geboren. Heute weiß ich, dass es ein Privileg ist, mich mitteilen und das Publikum erfreuen zu können. Doch es gab viele Momente, wo ich mein Talent als Fluch empfunden habe. Als Fluch?

Ja. Ich war eben immer anders, ein Wunderkind. Wenn man mit so einem klar definierten Talent geboren wird, wird man sich nie komplett erforschen können, da es einem den Weg weist. Man wird auch selten andere Begabungen entdecken, denn alles andere wird dagegen ziemlich mittelmäßig sein. Ich wurde zwar geboren, um Klavier zu spielen, aber eigentlich bin ich eine Abenteurerin – und ich habe auch andere In-

teressen. So wollte ich einst Psychologie studieren, habe Praktika in Krankenhäusern gemacht: Ich wollte etwas Sinnvolles machen und Menschen helfen. Oft hatte ich das Gefühl, in einem Gefängnis zu leben: Ich fühlte mich verfolgt, nicht frei. Befreit hat Sie dann Martha Argerich, die Ihr Talent sofort verstanden hat.

Ja. 2001 setzte ich mich mit ihr zusammen, sie hörte mir zu und sagte mir, ich sei die Einzige, die so etwas wirklich machen könnte. Das gab mir den Mut, mit den New Yorker Philharmonikern zu spielen wie auch auf Festivals mit anderen großen Künstlern der Klassik. Und inzwischen, glaube ich, habe ich mich bewährt.

KOnZert-tIPPS

KÖln So. 18.10., 18:00 Uhr Kölner Philharmonie Gabriela Montero (Klavier), Orquestra de Cadaqués, Jaime Martín (Leitung). Strawinsky: Pulcinella-Suite, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, de Falla: Ballett-Suite Nr. 1 aus „Der Dreispitz“, Arriaga: Sinfonía a gran orquesta OnLIne-tIPP

Wunschkonzert: Gabriela Montero improvisiert über das Hauptthema aus Vom Winde verweht Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/montero CD-tIPP

rachmaninow: Klavierkonzert nr. 2, Montero: ex Patria, improvisationen Gabriela Montero (Klavier), YOA Orchestra of the Americas, Carlos Miguel Prieto (Leitung). Orchid Classics concerti 10.15 Termin-Tipps 7


PROGRAMM Das Klassikprogramm im Oktober

JonATHAn noTT Sa. 10.10., 20:00 Uhr Konzerthalle bamberg Lied & Lyrik: Eröffnungskonzert. Thomas Hampson (Bariton), Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Mahler: Des Knaben Wunderhorn, Strawinsky: Petruschka, Czernowin: Zugabe (UA) Keimzelle Gesang: Als Pfarrerskind wurde Jonathan Nott nicht nur früh Chorknabe, sondern sang auch viel mit der ganzen Familie – auf längeren Autofahrten.

bAMberG Sa. 10.10., 20:00 Uhr Konzerthalle Thomas Hampson (Bariton), Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Mahler: Des Knaben Wunderhorn, Strawinsky: Petruschka, Czernowin: Zugabe (UA) Weitere Infos siehe Tipp Sa. 17.10., 21:00 Uhr Konzerthalle (Joseph-Keilberth-Saal) Red Bull Flying Bach. Flying Steps, Vartan Bassil (Choreographie), Christoph Hagel (Leitung)

berlin Fr. 2.10., 19:00 Uhr Komische oper Offenbach: Les Contes d‘Hoffmann (Premiere). Stefan Blunier (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Do. 8.10., 20:00 Uhr Sophiensaele (Festsaal) Reading Salomé (Premiere). Johannes Müller (Regie), Philine Rinnert (Regie & Leitung) 8 Termin-Tipps concerti 10.15

So. 18.10., 20:00 Uhr Philharmonie Tabea Zimmermann (Viola), RundfunkSinfonieorchester Berlin, Karel Mark Chichon (Leitung). Albéniz: Drei Sätze aus der Suite española Nr. 1, Bartók: Violakonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ Do. 22.10., 19:30 Uhr Deutsche oper Duato | Kylián | Naharin (Premiere). Jiří Kylián, Nacho Duato & Ohad Naharin (Choreographie), Staatsballett Berlin

boCHUM Do. 8.10. & Fr. 10.10., 20:00 Uhr ruhr-Universität (Audimax) Annäherungen im Symphoniekonzert. Carl Hieger (Kantor), Orhan Yildiz (Bariton), Herren des Akademischen Chors Zagreb „Ivan Goran Kovacic“, Knabenchor der Chorakademie Dortmund, Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung). Mahler: Adagio aus der 10. Sinfonie, Sheriff: Sinfonie „Mechaye Hametim“ So. 11.10., 19:00 Uhr Kunstmuseum Bermuda4. Brahms: Streichquartette op. 65 & op. 67, Sheriff: Streichquartett Nr. 3 So. 18.10., 18:00 Uhr ruhr-Universität (Audimax) Wagner: An allem ist Hütchen schuld (szenisch).pianopianissimo musiktheater Ensemble München, Chor der RuhrUniversität Bochum, Peter Pachel (Regie), Bochumer Symphoniker, Hans Jaskulsky (Leitung) Sa. 31.10., 19:30 Uhr Kunstmuseum Heinrich Heine schreibt Briefe an Giacomo Meyerbeer. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

bonn Do. 1.10., 20:00 Uhr beethovenhalle Beethovenfest Bonn. Jos van Immerseel & Claire Chevallier (Hammerflügel), Anima Eterna Brugge, Jos van Immerseel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur, Mendelssohn: Konzert für zwei Klaviere E-Dur, Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont“, Berwald: Sinfonie Nr. 3 C-Dur

Fr. 2.10., 20:00 Uhr beethovenhalle Beethovenfest Bonn. Anima Eterna Brugge, van Immerseel (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 Sa. 3.10., 18:00 Uhr beethovenhalle Beethovenfest Bonn. Anima Eterna Brugge, van Immerseel (Leitung). Schubert: Overtüre zu „Die Zauberharfe“ , Onslow: Sinfonie Nr. 4 G-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“ So. 4.10., 18:00 Uhr beethovenhalle Beethovenfest Bonn: Abschlusskonzert. Arabella Steinbacher (Violine), Bamberger Symphoniker, Juraj Valčuha (Leitung). Kagel: Variationen ohne Fuge über „Variationen und Fuge“ über ein Thema von Händel op. 24 von Brahms, Korngold: Violinkonzert D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“ Mi. 21.10., 19:30 Uhr Augustinum Heinrich Heine schreibt Briefe an Giacomo Meyerbeer. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

brAUnSCHWeiG Fr. 2.10. & Di. 20.10., 19:30 Uhr Staatstheater (Kleines Haus) Górnicka: Mutter Courage und ihre Hunde ein Chorstück. Marta Górnicka (Regie), Anna Godowska (Choreographie) So. 11.10. & Fr. 30.10., 19:30 Uhr Staatstheater (Großes Haus) Peer Gynt. Ekaterina Kudryavtseva (Sopran), Peter Bording (Bariton), Braunschweiger Ensemble, Staatsorchester Braunschweig, Christopher Hein (Leitung) Do. 15.10., 20:00 Uhr Stadthalle Patricia Kopatchinskaja (Violine), Camerata Salzburg, Louis Langrée (Leitung). Mozart: Sinfonien Nr. 34 C-Dur KV 338 & Nr. 41 C-Dur KV 551, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll, Ravel: Tzigane So. 18.10., 11:00 Uhr Stadthalle Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll. Liana Aleksanyan (Sopran), Michaela Selinger (Mezzzosopran), Chor & Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Braunschweig, KonzertChor Braunschweig, Stefan Soltesz (Leitung)

Fotos: Thonas Müller, Manfred Esser

TIPP


Sa. 24.10., 19:30 Uhr Staatstheater (Großes Haus) Verdi: Rigoletto. Georg Menskes (Leitung), Johanna Motter (Leitung), Alexander Prior (Leitung), Thaddeus Strassberger (Regie)

Sa. 24.10., 20:00 Uhr Glocke (Großer Saal) Internationales Jugendsinfonieorchester Bremen, Martin Lentz (Leitung). Mahler: Totenfeier, Sheriff: Akeda, Honegger: Sinfonie Nr. 3 „Liturgische“, Lieder von Gustav und Alma Mahler

breMen

Do. 29.10., 19:30 Uhr Theater Verdi: Rigoletto. Clemens Heil (Leitung), Michael Talke (Regie)

Sa. 3.10. & Fr. 9.10., 19:30 Uhr Theater Britten: Peter Grimes. Markus Poschner (Leitung), Marco Storman (Regie) Do. 15.10., Fr. 16.10. & Sa. 17.10., 20:00 Uhr Glocke (Großer Saal) Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Sir Roger Norrington (Leitung). Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur D.591 & Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 Weitere Infos siehe Tipp Fr. 16.10., 19:30 Uhr Theater Bizet: Carmen. Markus Poschner (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) So. 18.10., 20:00 Uhr Dom St. Petri Brahms: Ein Deutsches Requiem. Hanna Zumsande (Sopran), Falko Hönisch (Bariton), Bremer Domchor, Bremer Philharmoniker, Tobias Gravenhorst (Leitung) Do. 22.10., 20:00 Uhr Glocke (Kleiner Saal) Dream Away - The Ultimate Piano Experience. Yul Andersons (Klavier). Improvisationen von Bach bis Hendrix

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Fr. 30.10., 19:30 Uhr Theater Kürstner/Vogel: Anna Karenina. Clemens Heil (Leitung), Armin Petras (Regie) Sa. 31.10., 20:00 Uhr Glocke (Großer Saal) Frank Peter Zimmermann (Violine), NDR Sinfonieorchester, Alan Gilbert (Leitung). Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 2 cis-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“

breMerHAVen Mo. 05.10., 20:00 Uhr Stadttheater Wandererfantasien. Filippo Bettoschi (Bariton), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Matthus: „Ariadne“ für Bariton und Orchester, Schubert: Ouvertüre zu „Fierrabras“ & Sinfonie Nr. 7 h-Moll D759, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen Di. 6.10. & Mi. 7.10., 19:30 Uhr Stadttheater Filippo Bettoschi (Bariton), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Matthus: Ariadne, Schubert: Ouvertüre zu „Fierrabras“ & Sinfonie Nr. 7 h-Moll D759, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen Sa. 24.10. & Sa. 31.10., 19:30 Uhr Stadttheater Løvenskiold: La Sylphide. Ido Arad (Leitung), Sergei Vanaev (Choreographie & Inszenierung)

DeTMolD

roGer norrinGTon Do. 15.10., Fr. 16.10. & Sa. 17.10., 20:00 Uhr Glocke bremen (Großer Saal) Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Sir Roger Norrington (Leitung). Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur D.591 & Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 Vorteile des Alters: Jung zu sein, hat Roger Norrington festgestellt, sei in seinem Job ein Desaster. „Du hast eine schöne Zeit, aber du wirst nur bedingt ernst genommen.“

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Di. 13.10., 19:30 Uhr Konzerthaus Junge Solisten. Blanca Geisner (Oboe), Christoph Brecht (Klarinette), Constantin Gerstein (Fagott), Davide Citera (Horn), Detmolder Kammerorchester, Alfredo Perl (Leitung). Wolf: Italienische Serenade, Mozart: Sinfonia Concertante für Bläser Es-Dur KV 297b, Schnittke: Moz-Art à la Haydn, Haydn: Sinfonie A-Dur Hob. I:59 Di. 27.10., 19:30 Uhr Palais der ressource Norie Takahashi (Klavier). Liszt: Sonetto 104 del Petrarca, Liebestraum, Im Rhein im schönen Strome, Ballade Nr. 2 & Zwei Legenden Di. 27.10., 19:30 Uhr Konzerthaus Norbert Anger (Violoncello), Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5


KOnZert-tIPPS

Do. 1.10., 20:00 Uhr St. Marien chor.com. Vokalakademie Berlin, Frank Markowitsch (Leitung). Scarlatti: Marienvesper Fr. 2.10., 20:00 Uhr St. Marien chor.com. SWR Vokalensemble Stuttgart, Rupert Huber (Leitung). Frisch komponiert: Neue Chormusik Fr. 2.10., 22:00 Uhr St. reinoldi chor.com. Audi Jugendchorakademie, Die Singphoniker, Ensemble Mixtura, Martin Steidler (Leitung). Aus der Tiefe der Zeit – Chorinstallation für 85 Stimmen und zwei Instrumente Sa. 3.10., 16:00 Uhr Theater (opernhaus) Wagner: Tristan und Isolde. JensDaniel Herzog (Regie), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung), Philipp Armbruster (Leitung) Sa. 3.10., 22:00 Uhr Jazzclub domicil chor.com. Quan Ho̦ Chor, Klapa Berlin, La Caravane du Maghreb, Jochen Kühling (Leitung) Mo. 5.10., 19:00 Uhr Konzerthaus 1. Konzert Wiener Klassik. Aurelia Shimkus (Klavier), Dortmunder Philharmoniker, Motonori Kobayashi (Leitung). Haydn: Die Vorstellung des Chaos aus „Die Schöpfung“ & Sinfonie Nr. 49 f-Moll „La passione“, Mozart: Klavierkonzert c-Moll KV 491 Fr. 9.10. & Sa. 17.10., 19:30 Uhr Theater (opernhaus) Porter: Kiss me, Kate. Martin Duncan (Regie), Philipp Armbruster (Leitung)

TIPP

So. 18.10. & Sa. 31.10., 18:00 Uhr Theater (opernhaus) Tschaikowsky: Der Nussknacker. Benjamin Millepied (Choreographie), Gabriel Feltz (Leitung) Di. 20.10. & Mi. 21.10., 20:00 Uhr Konzerthaus Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“. Chen Reiss (Sopran), Tanja Ariane Baumgartner (Mezzosopran), Dortmunder Philharmoniker, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Gabriel Feltz (Leitung) Sa. 24.10., 20:00 Uhr Konzerthaus Yannick & Friends. Anna Prohaska (Sopran), Andreas Ottensamer (Klarinette), Yannick Nézet-Séguin (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp So. 25.10., 11:00 Uhr Konzerthaus Mozart Matinee. Aaron Pilsan (Klavier), Moskauer Virtuosen, Vladimir Spivakov (Leitung). Boccherini: Sinfonie d-Moll op. 12/4 „La casa del diavolo“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 „Jeunehomme“, Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur So. 25.10., 18:00 Uhr Konzerthaus Sarah Connolly (Mezzosopran), Robert Dean Smith (Tenor), Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 6 FDur „Pastorale“, Mahler: Das Lied von der Erde Mi. 28.10., 20:00 Uhr Konzerthaus Yefim Bronfman (Klavier). Prokofjew: Klaviersonaten Nr. 2-4, Schumann: Faschingsschwank aus Wien op. 26 & Arabeske C-Dur op. 18

DreSDen Sa. 10.10., 19:00 Uhr Semperoper Lortzing: Der Wildschütz (Premiere). Asher Fisch (Leitung), Jens-Daniel Herzog (Regie) Fr. 16.10., 19:30 Uhr Staatsoperette Belski: Das Märchen vom Zaren Saltan (Premiere). Arne Böge (Regie), Andreas Schüller (Leitung)

AnnA ProHASKA Sa. 24.10., 20:00 Uhr Konzerthaus Dortmund Yannick & Friends. Anna Prohaska (Sopran), Andreas Ottensamer (Klarinette), Yannick Nézet-Séguin & Nicholas Angelich (Klavier) Auf der Bühne begeistert Anna Prohaska mit Klassik, doch privat hört die Star-Sopranistin lieber Metal, Blues und Weltmusik – zumindest beim Joggen.

10 Termin-Tipps concerti 10.15

Fr. 23.10. & So. 25.10., 20:00 Uhr Sa. 24.10., 11:00 Uhr Semperoper Frank Peter Zimmermann (Violine), Sächsische Staatskapelle Dresden, Alan Gilbert (Leitung). Kurtág: Grabstein für Stephan, Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4

DUiSbUrG Do. 1.10., 20:00 Uhr Theater am Marientor Ein Fenster nach Süden. Catherine Manoukian (Violine), Duisburger Philharmoniker, Stefan Solyom (Leitung). Staern: Jubilate, Walton: Violinkonzert & Ouvertüre zu „Richard III.“, Berwald: Sinfonie Nr. 3 C-Dur „Symphonie Singulière“ Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

TIPP

Sir neVille MArriner Do. 29.10., 20:00 Uhr Tonhalle Düsseldorf (Mendelssohn-Saal) Harriet Krijgh (Violoncello), Academy of St Martin in the Fields, Sir Neville Marriner (Leitung). Elgar: Introduktion & Allegro & Cellokonzert e-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 Zufluchtsort: Wenn Sir Neville Marriner Ruhe sucht, zieht er sich in sein Haus aus dem 17. Jahrhundert auf dem Land zurück – allein mit Schafen und Kühen, umgeben von Bäumen und Feldern.

Fr. 2.10. & Sa. 10.10., 19:30 Uhr Theater Verdi: Aida. Philipp Himmelmann (Regie), Aziz Shokhakimov (Leitung) Sa. 3.10., So. 4.10., So. 11.10., So. 18.10. & So. 25.10., 15:00 Uhr Mi. 21.10., 11:00 Uhr Theater (Foyer) Zauberflöte für Kinder. Philipp Westerbarkel (Regie) Sa. 17.10. & Sa. 31.10., 19:30 Uhr Theater Donizetti: L‘Elisir d‘Amore. Joan Anton Rechi (Regie), Giuliano Betta (Leitung)

DÜSSelDorF Do. 1.10., 20:00 Uhr robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast Das Wunderhorn-Filmprojekt: Raumstation 01. Dietrich Henschel (Bariton), Fritz Schwinghammer (Klavier), Clara Pons (Regie). Mahler: Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“ Sa. 3.10., 18:30 Uhr Deutsche oper am rhein Mozart: Zauberflöte. Suzanne Andrade & Barrie Kosky (Regie) So. 4.10., 18:00 Uhr Tonhalle Red Bull Flying Bach. Flying Steps, Vartan Bassil (Choreographie), Christoph Hagel (Leitung) Mi. 7.10., 19:30 Uhr Deutsche oper am rhein Strauss: Arabella. Tatjana Gürbaca (Regie), Lukas Beikircher (Leitung) Sa. 10.10., 20:00 Uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Anna Gourari (Klavier), Camerata Louis Spohr, Bernd Peter Fugelsang (Leitung). Strauss: Serenade Es-Dur, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll, Mahler: Sinfonie Nr. 1 „Titan“

Fotos: Richard Holt, Harald Hoffmann/DG

DorTMUnD


Mi. 14.10. & Sa. 31.10., 19:30 Uhr Deutsche Oper am Rhein b .25. William Forsythe, Frederick Ashton & Hans van Manen (Choreographie). Forsythe: workwithinwork, Ashton: Symphonic Variations, Manen: Two Gold Variations Fr. 16.10. & Fr. 30.10., 19:30 Uhr Deutsche Oper am Rhein P rokofjew: Der feurige Engel. Immo Karaman (Regie), Wen-Pin Chien (Leitung) Sa. 17.10., 20:00 Uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) P atricia Kopatchinskaja (Violine), Camerata Salzburg, Louis Langrée (Leitung). Mozart: Sinfonien Nr. 34 C-Dur & Nr. 41 C-Dur, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll, Ravel: Tzigane Fr. 23.10., 20:00 Uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) V erdi: Messa da Requiem. Elisabet Strid (Sopran), Ramona Zaharia (Mezzosopran), Mikhail Agafonov (Tenor), Thorsten Grümbel (Bass), Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf, Düsseldorfer Symphoniker, Axel Kober (Leitung) Sa. 24.10., 20:00 Uhr Tonhalle (Helmut-Hentrich-Saal) notabu.ensemble neue musik, MarkAndreas Schlingensiepen (Leitung) So. 25.10., 17:00 Uhr Robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast Niederrhein Musikfestival: Klassik trifft Kunst. Anette Maiburg (Flöte), Ralph Manno (Klarinette), Karina Buschinger & Isabelle Engels (Violine), Wen Xiao Zheng (Viola), Guido Schiefen (Violoncello), Andreas Mildner (Harfe), Friederike von Krosigk (Kastagnetten), KJ 263 (Live Painting). Werke von Ravel, Falla, Cassado, Bizet u.a. Do. 29.10., 20:00 Uhr Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Harriet Krijgh (Violoncello), Academy of St Martin in the Fields, Sir Neville Marriner (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

we lt k l asse

im wettb ewerb die internationale geiger-elite zu gast in hannover

24.09.–10.10. 2015

Erfurt Fr. 2.10., 20:00 Uhr Theater M DR Sinfonieorchester, Francesco Angelico (Leitung). Dallapiccola: Variazioni per orchestra, Bruckner: Sinfonie Nr. 2 Sa. 10.10., 19:30 Uhr Theater (Großes Haus) Lehár: Das Land des Lächelns (Premiere). Samuel Bächli (Leitung), Guy Montavon (Regie) Sa. 31.10., 19:30 Uhr Theater (Großes Haus) Tschaikowsky: lolanta (Premiere, konzertant). Zoi Tsokanou (Leitung)

Essen Fr. 2.10., Mi. 14.10., 19:30 Uhr So. 18.10., 16:30 Uhr Aalto-Musik­ theater P rokofjew: Romeo und Julia. Ben van Cauwenbergh (Choreographie), Yannis Pouspourikas (Leitung)

Info und Livestream www.jjv-hannover.de


KOnZert-tIPPS

Fr. 30.10., 17:00 Uhr Alte oper Harriet Krijgh (Violoncello), Academy of St Martin in the Fields, Neville Marriner (Leitung). Elgar: Introduktion und Allegro für Streichorchester op. 47 & Cellokonzert e-Moll op. 85, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 „Englische“

GelSenKirCHen

FloriAn boeSCH Di. 13.10., 19:00 Uhr Sängermuseum Feuchtwangen Kunstklang Feuchtwangen. Florian Boesch (Bassbariton), Malcolm Martineau (Klavier), Markus Hering (Rezitation). Werke von Schubert, Liszt u. a. Familienmensch: Florian Boesch ist am liebsten daheim in Wien – weshalb der Sänger sich nur für ein oder zwei auswärtige Opernproduktionen im Jahr verdingt. So. 11.10., 17:00 Uhr Philharmonie Alexander Krichel (Klavier), WDR Funkhausorchester Köln, Alexander Prior (Leitung). Werke von Dunajewski, Jarre, Kaper, Prokofjew, Rachmaninow, Schostakowitsch, Swiridow & Tschaikowsky So. 11.10., 19:00 Uhr Aalto-Musiktheater La vie en rose. Ben van Cauwenbergh (Choreographie). Musik von Adam, Französische Chansons mit Bécaud, Brel, Chevalier & Piaf Di. 27.10., 20:00 Uhr Philharmonie 100 Jahre Frank Sinatra. Tom Gaebel (Gesang), WDR Funkhausorchester Köln, Gast Waltzing (Leitung)

FeUCHTWAnGen Di. 13.10., 19:00 Uhr Sängermuseum Kunstklang Feuchtwangen. Florian Boesch (Bassbariton), Malcolm Martineau (Klavier), Markus Hering (Rezitation). Lieder von Schubert, Liszt u. a. Weitere Infos siehe Tipp So. 25.10., 18:00 Uhr Stiftskirche Feuchtwangen Du erquickest meine Seele. Ensemble Cosmedin. Psalmvertonungen des 8. bis 11. Jh.

FrAnKFUrT Do. 1.10., 20:00 Uhr Hessischer rundfunk (Sendesaal) Itamar Zorman & Isabelle Faust (Violine), Wenting Kang (Viola), Mischa Maisky & Gary Hoffman (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Aziz Shokhakimov (Leitung). Chausson: Poème op. 25, Brahms: Doppelkonzert a-Moll op. 102, Strauss: Don Quixote Mi. 14.10., 20:00 Uhr Alte oper Jonas Kaufmann (Tenor), Staatskapelle Weimar, Jochen Rieder (Leitung) 12 Termin-Tipps concerti 10.15

So. 4.10., 11:00 Uhr Musiktheater im revier (Kleines Haus) Ballett-Matinée. Bridget Breiner (Choreographie), Michelle Dibucci (Musik), Valtteri Rauhalammi (Leitung) So. 11.10., 18:00 Uhr Musiktheater im revier (Großes Haus) Britten: A Midsummer Night’s Dream. Michael Schulz (Regie), Kinderchor Alfred SchulzeAulenkamp, Julia Jones (Leitung) Sa. 31.10., 19:30 Uhr Musiktheater im revier (Kleines Haus) Fernando: Alice in Wonderland (UA). Luiz Fernando Bongiovanni (Choreographie)

GÖTTinGen Fr. 2.10., 19:45 Uhr Stadthalle Voll Leben und Humor. Maria Sournatcheva (Oboe), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 84 Es-Dur Hob. I:84, Kikta: Oboenkonzert Nr. 1 Belgorod, Eshpaj: Oboenkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 So. 18.10., 19:45 Uhr Universität (Aula) Aulakonzert. Rachel Kolly D‘Alba (Violine), Christian Chamorel (Klavier). Strawinsky: Suite Italienne, Beethoven: Kreutzersonate op. 47, Franck: Sonate A-Dur, Falla: Suite Populaire Espagnole

Sa. 3.10., 19:30 Uhr opernhaus Joseph Joachim Violinwettbewerb: Sonderkonzert. Nemanja Radulović (Violine), Niedersächsisches Staatsorchester, Karen Kamensek (Leitung). Barber: Zweites Essay op. 17 & Violinkonzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll So. 4.10., 17:00 Uhr nDr landesfunkhaus (Großer Saal) Niedersächsische Musiktage: Abschlusskonzert. Helmut Lachenmann (Sprecher), Alexander Lonquich (Klavier), Lothar Zagrosek (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Mo. 5.10., 20:00 Uhr Hochschule für Musik, Theater und Medien Mozarts Violinkonzerte Semifinalrunde II. Münchener Kammerorchester. Mozart: Sämtliche Violinkonzerte Do. 8.10. & Fr. 9.10., 19:30 Uhr nDr landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Joseph Joachim Violinwettbewerb: Finalrunde. 3 Finalisten, NDR Radiophilharmonie, Hendrik Vestmann (Leitung). Violinkonzerte nach Wahl Sa. 10.10., 19:30 Uhr nDr landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Joseph Joachim Violinwettbewerb: Gala-Preisträgerkonzert. Preisverleihung, Kammermusik und das Violinkonzert des Erstplatzierten Sa. 10.10., 19:30 Uhr & So. 25.10., 18:30 Uhr Staatsoper Inferno. Jörg Mannes (Choreographie)

TIPP

HAMbUrG Fr. 2.10., 19:30 Uhr Allee Theater Husmann: Verdi und die Dame mit den Noten. Andreas Franz (Regie), Florian Csizmadia (Leitung), Ettore Prandi (Leitung) Sa. 10.10., 19:30 Uhr Staatsoper (Großes Haus) Strauss: Elektra. August Everding (Regie), Kent Nagano (Leitung) Di. 20.10., 19:30 Uhr Staatsoper (Großes Haus) A Cinderella Story. John Neumeier (Choreographie), Hamburg Ballett

HAnnoVer Do. 1.10. & Fr. 2.10., 20:00 Uhr nDr landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Trio Jean Paul, NDR Radiophilharmonie, Eiji Oue (Leitung). Rihm: Triokonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“

loTHAr ZAGroSeK So. 4.10., 17:00 Uhr nDr landesfunkhaus Hannover (Großer Saal) Niedersächsische Musiktage: Abschlusskonzert. Helmut Lachenmann (Sprecher), Alexander Lonquich (Klavier), SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Hannoverscher Oratorienchor, Johannes-Brahms-Chor, Lothar Zagrosek (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur & Chorfantasie c-Moll, Lachenmann: ... Zwei Gefühle ... Faible für Archäologie: Wenn’s der musikalische Terminkalender zulässt, widmet sich Dirigent Lothar Zagrosek gern Ausgrabungen aus der spätrömischen Geschichte.

Fotos: Christian Nielinger, Martin Sigmund, Lukas Beck

TIPP


So. 11.10. & So. 18.10., 16:00 Uhr Staatsoper Dvořák: Rusalka. Dietrich W. Hilsdorf (Regie), Anja Bihlmaier (Leitung) Fr. 30.10., 20:00 Uhr nDr landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Daphnis-Quartett, Gerhard-Quartett, Das Neue Ensemble. Lachenmann: Streichquartett Nr. 1 „Gran Torso“, Streichquartett Nr. 2 „Reigen seliger Geister“ & Allegro sostenuto

HeilGenDAMM Do. 23.10., 20:00 Uhr Grand Hotel Heiligendamm (ballsaal) Chamber Music Fest am Meer: Sabine Meyer & Reiner Wehle (Klarinette), Konrad Elser (Klavier). Mendelssohn: Konzertstücke Nr. 1 & 2, Schumann: Romanzen op. 94 & Fantasiestücke op. 73, Bruch: Drei Stücke Sa. 24.10., 18:00 Uhr Grand Hotel Heiligendamm (ballsaal) Chamber Music Fest am Meer: Kontraste. Daniel Hope (Violine), Sabine Meyer (Klarinette), Alexandre Tharaud (Klavier). Milhaud: Suite & Scaramouche, Ravel: Violinsonate, Bartók: Kontraste

KASSel Sa. 3.10., 19:30 Uhr Staatstheater (opernhaus) Bellini: Norma (Premiere). Anja Bihlmaier (Leitung), Joakim Unander, Yona Kim (Regie)

Fr. 9.10. & Sa. 17.10., 19:30 Uhr Staatstheater (opernhaus) Puccini: La Bohème. Philipp Kochheim (Regie)

TIPP

Sa. 24.10., 19:30 Uhr Staatstheater (opernhaus) Porter: Kiss Me, Kate (Premiere). Tom Ryser (Regie), Lillian Stillwell (Choreographie), Alexander Hannemann (Leitung) Sa. 31.10., 19:00 Uhr Kongress Palais Stadthalle Kasseler Musiktage. Ryu Goto (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Werke von Tschaikowsky & Mahler Weitere Infos siehe Tipp

HerForD Fr. 23.10., 20:00 Uhr Stadtpark Schützenhof Norbert Anger (Violoncello), Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll Mi. 28.10., 20:00 Uhr Studio der nordwestdeutschen radiophilharmonie Inna Firsova (Klavier). Bach: Toccata e-Moll BWV 914, Beethoven: Sonate Nr. 16 G-Dur op. 31/1, Schubert: Impromptu Nr. 2 Es-Dur D899, Chopin: Scherzo Nr. 3 cis-Moll op. 39, Ravel: Le Tombeau de Couperin, Skrjabin: Nr. 5 & 12 aus 12 Etüden op. 8, Balakirev: Islamey op. 18

AnDrÉS oroZCo-eSTrADA Sa. 31.10., 19:00 Uhr Kongress Palais Stadthalle Kassel Kasseler Musiktage. Ryu Goto (Violine), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert, Mahler: Sinfonie Nr. 1 Jugendträume: Als Junge spielte Andrés Orozco-Estrada viel Fußball – „aber ich bezweifle, dass ich so erfolgreich gewesen wäre, dass ich es nach Europa geschafft hätte“.

KÖln Do. 1.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Operetten- und Musicalkonzert. Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Jochen Kowalski (Moderation)

„JONAS KAUFMANN: EIN ABEND MIT PUCCINI“ Am Donnerstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr

Exklusiv: LiveInterview mit Jonas Kaufmann!

cinemaxx.de/events Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 10.15 Termin-Tipps 13


KOnZert-tIPPS

Mi. 7.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Musikalischer Besuch in Versailles. Hille Perl (Viola da Gamba), Jaroslav Roucek (Trompete), Hannes Rux (Trompete), Charlie Fischer (Pauken), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Leitung). Werke von Lully, Marais, de Lalande, Campra & Rebel Sa. 10.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Alexander Krichel (Klavier), Elke Heidenreich (Moderation), WDR Funkhausorchester Köln, Alexander Prior (Leitung). Tschaikowsky: Auszüge aus „Eugen Onegin“, Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini sowie Filmmusik von Dunajewski, Kaper, Sviridov, Prokofjew & Jarre So. 11.10., 16:00 Uhr Kölner Philharmonie Avi Avital (Mandoline), Venice Baroque Orchestra. Werke von Vivaldi, Marcello, Albinoni & Paisiello Weitere Infos siehe Tipp So. 11.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Carolin Widmann (Violine), Kölner Kammerorchester, Christoph Poppen (Leitung). Mozart: Sinfonie A-Dur KV 201 & Rondo für Violine und Orchester C-Dur KV 373, Mendelssohn: Violinkonzert d-Moll, Haydn: Sinfonie A-Dur Hob. I:59 „Feuer-Sinfonie“

TIPP

AVi AViTAl So. 11.10., 16:00 Uhr Kölner Philharmonie Avi Avital (Mandoline), Venice Baroque Orchestra. Werke von Vivaldi, Marcello, Albinoni & Paisiello Von der Rock-Musik zur Klassik: Auf der Schule spielte Avi Avital noch E-Gitarre und Schlagzeug – heute greift der Israeli allein in die Mandolinen-Saiten.

14 Termin-Tipps concerti 10.15

Mi. 14.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Ingrida Gápová (Sopran), Jan Lisiecki (Klavier), Warschauer Nationalphilharmonie, Jaczek Kaspszyk (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur Mo. 19.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Ivo Pogorelich (Klavier), Philharmonia Zürich, Fabio Luisi (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ Do. 22.10., 20:00 Uhr Volksbühne am rudolfplatz Heinrich Heine schreibt Briefe an Giacomo Meyerbeer. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier) Sa. 24.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Händel: Jephtha. Annika Boos (Sopran), Marie Friederike Schöder (Sopran), Ingeborg Danz (Mezzosopran), Jakob Huppmann (Countertenor), Dominik Wortig (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Philharmonischer Chor Köln, Kammerphilharmonie Graubünden, Horst Meinardus (Leitung) So. 25.10., 11:00 Uhr, Mo. 26.10. & Di. 27.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Khatia Buniatishvili (Klavier), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Hiller: Ouvertüre zu „Der Deserteur“, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur, Berlioz: Le carnaval romain op. 9, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur Mi. 28.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Wiener Philharmoniker, Herbert Blomstedt (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 & Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Do. 29.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Armida Quartett. Schumann: Streichquartett F-Dur op. 41,2, Widmann: 1. Streichquartett, Schubert: Streichquartett G-Dur op. 161 D 887 Weitere Infos siehe Tipp Fr. 30.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Musik der Zeit: Lied der Nacht. Steve Davislim (Tenor), Michael StruckSchloen (Moderation), WDR Rundfunkchor Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Peter Eötvös (Leitung). Penderecki: Threnos, Lutosławski: Trois poèmes d‘Henri Michaux, Sarwas: Night Train (UA), Szymanowski: Sinfonie Nr. 3 „Das Lied von der Nacht“

leiPZiG Do. 1.10., Fr. 2.10. & Sa. 3.10., 20:00 Uhr Gewandhaus (Großer Saal) Grosses Concert. Radu Lupu (Klavier), Gewandhausorchester, Riccardo Chailly (Leitung). Strauss: Don Juan op. 20 & Ein Heldenleben op. 40, Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 467

TIPP

ArMiDA QUArTeTT Do. 29.10., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Armida Quartett. Schumann: Streichquartett F-Dur op. 41,2, Widmann: 1. Streichquartett, Schubert: Streichquartett G-Dur op. 161 D 887 Knallige Farben als Markenzeichen: Die Damen des Quartetts lieben rote Lackschuhe – und die Herren müssen schon mal rote Schnürsenkel tragen. Sa. 10.10., 20:00 Uhr Spiegelzelt Augustusplatz Blacher: Die Nachtschwalbe (Premiere). Christoph Gedschold (Leitung), Kristof Spiewok (Regie) Do. 22.10., 20:00 Uhr Spiegelzelt Augustusplatz Französische Chansons (Premiere). Bruno Bouché, Martin Chaix, Jean-Philippe Dury, Bjarte Emil Wedervang Bruland & Eva Lombardo (Choreographie), Leipziger Ballett

lÜnebUrG Fr. 30.10., 19:30 Uhr Kloster lüne (Kapitelsaal) MR Klassik. Ramón Jaffé (Violoncello), Norie Takahashi (Klavier). Beethoven: Cellosonate Nr. 2 g-Moll, Liszt: Ballade Nr. 2, Bach: Cellosuite Nr. 1 G-Dur BWV 1007, Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll op. 38 Sa. 10.10., 18:00 Uhr Kulturforum Hommage à Alexander Scriabin. Maria Lettberg (Klavier)

MAGDebUrG Sa. 3.10., 19:30 Uhr opernhaus Galguera: Stabat Mater (UA). Gonzalo Galguera (Choreographie), Michael Balke (Leitung). Musik von Rossini u. a. Do. 8.10. & Fr. 9.10., 19:30 Uhr opernhaus Nils Mönkemeyer (Viola), Magdeburgische Philharmonie, Carl Topilow (Leitung). Copland: Tanzepisoden aus „Rodeo“, Walton: Violakonzert, Elgar: Enigma-Variationen Do. 15.10., 19:30 Uhr opernhaus (Podium) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank (Premiere). Sebastian Gruner (Regie), Anna Grinberg (Leitung)

Fotos: Felix Broede, Uwe Arens, Marco Borggreve

Fr. 2.10., 20:00 Uhr Funkhaus Wallrafplatz Vom Kunstlied zum Volkslied. Christoph Schnackertz (Klavier), Stefan Grünewald (Kommentar), Björn Dorenbusch (Moderation), Vozes do Brasil, Kölner Chor für türkische Musik e.V., WDR Rundfunkchor Köln, Jean Kleeb (Leitung), Stefan Parkman (Leitung). Lieder von Brahms, Reger, Mendelssohn, Silcher u.a.


MÜnCHen

nÜrnberG

Do. 1.10. & Fr. 2.10., 20:00 Uhr residenz (Herkulessaal) Alisa Weilerstein (Violoncello), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Pablo Heras-Casado (Leitung). Haydn: Sinfonie C-Dur Hob. I:50, Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2 & Sinfonie Nr. 9 Es-Dur

Do. 8.10., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Jan Lisiecki (Klavier), Warschauer Philharmoniker, Jacek Kaspszyk (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Fidelio“ & Klavierkonzert Nr.4 G-Dur, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll

Do. 8.10., 19:30 Uhr Prinzregententheater Bellini: La Sonnambula (Premiere). Michael Sturminger (Regie), Solisten, Chor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Marco Comin (Leitung) Sa. 24.10., 19:00 Uhr bayerische Staatsoper Boito: Mefistofele (Premiere). René Pape (Mefistofele), Joseph Calleja (Faust), Bayerisches Staatsorchester, Chor und Kinderchor der Bayerischen Staatsoper, Roland Schwab (Regie), Omer Meir Wellber (Leitung)

TIPP

Sa. 10.10., 20:00 Uhr Meistersingerhalle (Großer Saal) Fronkreisch? Frankreich! Antoine Tamestit (Viola), Bernhard Buttmann (Orgel), Nürnberger Symphoniker, Lorenzo Viotti & Pascal Rophé (Leitung). Berlioz: Harold in Italien, Dukas: Sinfonie C-Dur So. 18.10., 16:30 Uhr Meistersingerhalle (Großer Saal) Liza Ferschtman (Violine), Nürnberger Symphoniker, Kristiina Poska (Leitung). Floros: Lucas Cranach – Das Flüchtige und das Bleibende (UA), Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll Weitere Infos siehe Tipp Do. 22.10., 20:00 Uhr Meistersingerhalle Krystian Zimerman (Klavier). Schubert: Klaviersonaten A-Dur D 959 & B-Dur D 960, Werke von Brahms

MÜnSTer Mi. 28.10., 19:30 Uhr Musikhochschule Münster (Konzertsaal) MR Klassik. Norie Takahashi (Klavier). Liszt: Sonetto 104 del Petrarca, Liebestraum, Im Rhein im schönen Strome, Ballade Nr. 2 & Zwei Legenden

Sa. 31.10., 19:00 Uhr St. egidien Der Weimarer Cranach-Altar in KlangBildern. kleine kantorey, vox nova, Burkhart M. Schürmann (Leitung)

KINOSAISON

THE ROYAL BALLET

ROMEO UND JULIA KENNETH MACMILLAN

22. SEPTEMBER 2015 THE ROYAL OPERA

DIE HOCHZEIT DES FIGARO

WOLFGANG AMADEUS MOZART

5. OKTOBER 2015 THE ROYAL BALLET

VISCERA/AFTERNOON OF A FAUN/TCHAIKOVSKY PAS DE DEUX/CARMEN

LIAM SCARLETT/JEROME ROBBINS/ GEORGE BALANCHINE/CARLOS ACOSTA

12. NOVEMBER 2015

liZA FerSCHTMAn So. 18.10., 16:30 Uhr Meistersingerhalle nürnberg (Großer Saal) Liza Ferschtman (Violine), Nürnberger Symphoniker, Kristiina Poska (Leitung). Floros: Lucas Cranach – Das Flüchtige und das Bleibende (UA), Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll Angst um die Hände: Vom niederländischen Nationalsport Schlittschuhlaufen hält sich Liza Ferschtman lieber fern – und begnügt sich im Winter mit Spaziergängen im Schnee.

olDenbUrG Sa. 3.10., 19:30 Uhr Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Lescaut. Roger Epple (Leitung), Peter Hailer (Regie)

Die neue Royal Opera House-Saison 2015/16 live auf der großen Kinoleinwand Jetzt Lieblingsplätze sichern!

THE ROYAL OPERA

CAVALLERIA RUSTICANA/ PAGLIACCI PIETRO MASCAGNI/ RUGGERO LEONCAVALLO

10. DEZEMBER 2015

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Mehr Infos und Tickets unter:www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.

concerti 10.15 Termin-Tipps 15


KOnZert-tIPPS

Sa. 3.10., 19:30 Uhr Villa Papendorf Ausser der Reihe. Rolf Becker (Rezitation), Julia Schilinski (Gesang), Gerhard Folkerts (Klavier). Werke von Theodorakis Sa. 10.10., 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Armida Quartett. Werke von Schumann, Widmann & Beethoven

HAnS-CHriSToPH rADeMAnn Sa. 31.10., 19:00 Uhr liederhalle Stuttgart (beethoven-Saal) Akademiekonzert I. Katja Stuber (Sopran), Robin Blaze (Countertenor), Mati Turi (Tenor), Ludwig Mittelhammer (Bass), Vokalensemble des Otto-Hahn-Gymnasiums Nagold, Gächinger Kantorei Stuttgart, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Hans-Christoph Rademann (Leitung). Kodály: Psalmus Hungaricus op. 13, Bach: Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir BWV 131, Bernstein: Chichester Psalms Von Dresden nach Stuttgart: Als neuer Leiter der Bachakademie ist Hans-Christoph Rademann 2013 ins Ländle gezogen und liebt die Nähe zu Frankreich und der Schweiz. Sa. 10.10. & Mi. 14.10., 19:30 Uhr Staatstheater (Großes Haus) Händel: Xerxes. Yulia Sokolik (Sopran), Jörg Halubek (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie) Sa. 17.10. & Sa. 31.10., 19:30 Uhr Staatstheater (Großes Haus) Mozart: Le Nozze di Figaro. Rudolf Frey (Regie), Vito Cristófaro (Leitung)

oSnAbrÜCK So. 4.10. & Mi. 28.10., 19:30 Uhr Theater am Domhof Bizet: Carmen. Adriana Altaras (Regie), Daniel Inbal (Leitung) Sa. 10.10., Di. 20.10. & Fr. 23.10., 19:30 Uhr Theater am Domhof Verdi: Simon Boccanegra. Jochen Biganzoli (Regie), Andreas Hotz (Leitung) So. 11.10., 18:00 Uhr osnabrückhalle (europasaal) Salut Salon. Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien Mo. 12.10., 19:30 Uhr Theater am Domhof Britten: Lieder. Erika Simons (Sopran), Mark Hamman (Tenor)

PAPenDorF/roSToCK Fr. 2.10., 20:00 Uhr Villa Papendorf Ausser der Reihe. Echoes of Swing. Swingender Jazz von Bix bis Bop 16 Termin-Tipps concerti 10.15

Sa. 31.10., 19:30 Uhr Villa Papendorf Klassik ganz privat. Jörg Widmann (Klarinette), Saschko Gawriloff (Violine), Sylvio Krause (Violine), Wolfgang Boettcher (Violoncello), Matthias Kirschnereit (Klavier). Werke von Widman, Kodály & Messiaen

SieGbUrG Do. 1.10., 20:00 Uhr Stadtmuseum Beethovenfest Bonn. Schumann Quartett. Haydn: Streichquartett Nr. 34 DDur op. 20/4 Hob. III:34, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 1 C-Dur op. 49, Schubert: Streichquartett Nr. 14 dMoll D 810 „Der Tod und das Mädchen“

STUTTGArT So. 4.10., 18:00 Uhr Atrium Sillenbuch Urban Piano Trio. Werke von Schubert, Brahms & Dvořák

WolFenbÜTTel Mi. 07.10., 19:30 Uhr lessingtheater (Großer Saal) Junior Company des Bayerischen Staatsballetts, Ivan Liška (Leitung)

WUPPerTAl Fr. 23.10., 19:30 Uhr immanuelskirche Heinrich Heine schreibt Briefe an Giacomo Meyerbeer. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier) So. 25.10., 18:00 Uhr Historische Stadthalle (Mendelssohn-Saal) Auryn Quartett, Klenke Quartett. Haydn: Streichquartett C-Dur Hob III:77 „Kaiserquartett“, Goldmark: Streichquartett B-Dur, Mendelssohn: Oktett Es-Dur Mo. 26.10., 20:00 Uhr Historische Stadthalle (Großer Saal) Alexander Schimpf (Klavier), Sinfonieorchester Wuppertal, Constantin Trinks (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont“, Schumann: Klavierkonzert aMoll, Schönberg: Pelléas et Mélisande So. 11.10., 18:00 Uhr Historische Stadthalle (Großer Saal) Katharina Kang (Violine), Amit Peled (Violoncello), das junge orchester NRW, Ingo Ernst Reihl (Leitung). Brahms: Violinkonzert & Doppelkonzert a-Moll

Sa. 10.10., 20:00 Uhr Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Konzertsaal im Turm) Kammerchor Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung). Chorwerke der Romantik

WÜrSelen

Sa. 31.10., 19:00 Uhr liederhalle (beethoven-Saal) Akademiekonzert I. Vokalensemble des Otto-Hahn-Gymnasiums Nagold, Gächinger Kantorei Stuttgart, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Hans-Christoph Rademann (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

WÜrZbUrG

So. 25.10., 17:00 Uhr Altes rathaus Heinrich Heine schreibt Briefe an Giacomo Meyerbeer. Lutz Görner (Lesung) Sa. 24.10., 20:00 Uhr & So. 25.10., 17:00 Uhr neubaukirche Händel: Solomon. Monteverdichor Würzburg

TIPP

Trier Sa. 3.10., 17:00 Uhr Konstantin-basilika Iveta Apkalna (Orgel), Philharmonisches Orchester Trier, Martin Bambauer (Leitung). Berlioz: Te Deum, Guilmant: Sinfonie Nr. 1

WeiMAr

nilS MÖnKeMeYer

So. 4.10. & Mo. 5.10., 19:30 Uhr Weimarhalle Nils Mönkemeyer (Viola), Staatskapelle Weimar, Olaf Henzold (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

So. 4.10. & Mo. 5.10., 19:30 Uhr Weimarhalle Weimar Nils Mönkemeyer (Viola), Staatskapelle Weimar, Olaf Henzold (Leitung). Ives: Three Places in New England, Walton: Violakonzert op. 22, Elgar: Enigma Variationen op. 36

Sa. 17.10., 18:00 Uhr Deutsches nationaltheater (Großes Haus) Strauss: Der Rosenkavalier. Vera Nemirova (Regie) So. 18.10., 11:00 Uhr Deutsches nationaltheater (Foyer) KammermusikMatinee. Magdalena Krömer (Violine), Jakob Tuchscheerer (Viola) u. a.

Sucht Nils Mönkemeyer die Ruhe, greift er zu Rührschüssel, Eiern und Mehl – „beim Backen kann ich total abschalten“. Essen dürfen den Kuchen dann auch andere.

Fotos: Netzwerk Projektziel, Irène Zandel

TIPP


FestiVals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Fotos: Thomas Kost

Die Kreuzkirche erhellt vom warmen Klang alter Meister: Tage Alter Musik in Herne

28_herne Kunst statt Kohle Auch wenn das schwarze Gold bald Geschichte ist, sind tief im Westen doch neue Schätze zu entdecken – kultureller Art wie die Tage Alter Musik in Herne 30_Köln, hamburg & Bonn auf tuchfühlung mit Brahm und Bossa Nova Das Festival Musik in den Häusern der Stadt lockt mit reizvollen Programmen und Leckereien 31_halle eine Jazztrompete für den Politthriller Die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt geben dem Soundtrack ein Gesicht Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Oktober 2015 concerti  27


FESTiVaLGUiDE

Schön sieht anders aus, doch die Akustik ist erstaunlich gut: Das Kulturzentrum dient als Spielstätte

Beliebter Klangkörper der Alten Musik: die Gambe

Kölsches Kind: Die Idee zur Frauenschola Ars Choralis entstand 2004 in der Domstadt

Kunst statt Kohle

A

utofahrer lassen Herne schon einmal links liegen – oder auch rechts. Durchschneiden doch gleich zwei Hauptverkehrsadern des Ruhrgebiets die Stadt zwischen Gelsenkirchen und Bochum. Und selbst der interessierte Herne-Besucher weiß oft nicht so recht, wo er gerade steht: Im eigentlichen Herne? Oder in Herne 2, wie Wanne-Eickel genannt wird, mit der sich Herne 28  concerti Oktober 2015

1975 im Zuge der Gebietsreform zusammenschloss? Zweimal im Jahr aber steuern selbst auswärtige Autofahrer ganz gezielt die Stadt an, dann führt nur ein Weg nach Herne: Zum einen im Spätsommer, wenn die Cranger Kirmes anläuft, eines der größten Volksfeste der Region; und zum anderen im November, wenn die Tage Alter Musik stattfinden. Dann mutiert die Stadt mit der typischen Ruhrpott-

Atmosphäre „zum Bayreuth einer florierenden Kulturszene von sehr eigenem Charakter, die stetig neue, schöne und bizarre Blüten treibt“ wie ein Frankfurter Kritiker treffend schrieb. Gegründet wurde das Festival 1976 – seinerzeit eine Pionierleistung der Originalklang-Bewegung. Seit 1980 steht es unter der Ägide des Westdeutschen Rundfunks, der alle Konzerte aufzeichnet, live oder zeitver= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Hartung, Ricercar Consort (2)

auch wenn das schwarze Gold bald Geschichte ist, sind tief im Westen doch neue schätze zu entdecken – kultureller art wie die taGe aLter MusiK iN herNe Von Teresa Pieschacòn Raphael


setzt im Kulturradio WDR 3 überträgt und die Mitschnitte jeweils im Folgejahr auf Tonträgern herausgibt. Inzwischen sind zwar bald vier Jahrzehnte vergangen, doch in seinem intellektuellen und musikalischen Anspruch ist sich das Festival treu geblieben. Erkennbar nicht nur an den Spitzenensembles und Solisten, die hier auftreten, sondern auch an dem expliziten Thema eines jeden Jahres. 2014 etwa hieß es zart „Seelentöne, Revolutionäre der Empfindsamkeit in der Musik zwischen Mittelalter und Frühromantik“, 2012 gewaltig „Die zehn Gebote“, 2011 vielsagend „Alter Ego“, und 2009 drehte sich alles um die „Tabus in der Musik vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert“. Die 40. Jubiläumssaison widmet sich nun dem „Kult“ – eine geschlossene Veranstaltung also für die gebildete AlteMusik-Community? Einen Eindruck, den die Musikinstrumenten-Verkaufsmesse, Ausstellungen wie auch Symposien, die neben dem guten Dutzend Konzerten in jedem Jahr fester Bestandteil des Festivals sind, durchaus erwecken könnten. Ein anderes Bild gewinnt, wer das Festival besucht: Nicht jedes der Konzerte dringt in die ambitionierten, philosophischen Tiefen vor. Zudem sei die „unglaubliche Emotionalität, die Unmittelbarkeit“ dieser Musik, „die man besonders in Herne neu und sensationell erleben kann“, nicht zu unterschätzen, meint Michael Stegemann; der Dortmunder Professor für historische Musikwissenschaft lebt seit 2007 in Herne und verpasst so gut wie kein Festival. „Es ist bezeichnend, dass gerade in den letzten Jahren

Alte-Musik-Titel es geschafft haben, in den Pop-Charts zu landen, und ein Publikum erreichen, das sich sonst gar nicht für sogenannte ‚ernste Musik‘ interessiert.“

»Eine unglaubliche Emotionalität und Unmittelbarkeit« Hinzu kommt, dass die Festival-Macher seit einigen Jahren nicht mehr allein auf die Kontinuität des Alten setzen, sondern Neues einbinden – und so verzeichneten die Tage Alter Musik denn 2014 mit 3800 Besuchern einen Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Was auch an den Spielstätten liegt: Weniger wohl am Kulturzentrum, einem Zweckbau aus den 70er Jahren, wie

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

es ihn überall in Deutschland gibt, dessen fehlender Charme allerdings durch eine erstaunlich präzise Akustik kompensiert wird; deutlich mehr Atmosphäre bietet da schon die vis-à-vis gelegene neogotische Kreuzkirche. Besonders reizvoll aber sind die Konzerte in der stillgelegten Zeche, von den Hernern liebevoll „Unser Fritz“ genannt – nach Friedrich III., der 100 Tage lang König von Preußen und deutscher Kaiser war. Wo hier einst die Eisenhämmer von über 4000 Arbeitern wummerten und lärmten, heißt es heute: Kunst statt Kohle. tage alter Musik herne 12.–15.11.2015 L’arte del mondo, Vox Werdensis, Elbipolis Barockorchester, Le Concert Spirituel u. a. Herne

Oktober 2015 concerti   29


FESTiVaLGUiDE

auf tuchfühlung mit Brahms und Bossa Nova

importierte Konzertreihe und bietet tatsächlich ein ganz anderes, reizvolles Format: Brahms und Bossa Nova, italienische Canzone und Singer-Songwriter einmal nicht in klassischen Konzertsälen zu erleben, sondern in privaten Wohnzimmern, Wintergärten, Galerien und Lofts. Vor allem jungen Musikern ein Podium zu bieten und die Organisation musikbegeisterten Gastgebern zu überlassen, die für „ihre“ Künstler nicht nur Platz in den heimischen vier Wänden schaffen, sondern auch „ihre“ – je nach Raumgröße – 40 bis 120 Gäste mit einem Glas Wein und kleinen Leckereien bewirten. Entsprechend intim und gelöst ist die Atmosphäre hernach, wird nicht allein über Musik und Künstler diskutiert, sondern neugierig das unbekannte Ambiente in den privaten Wohnungen in Augenschein genommen und die kleinen Leckereien genossen.

Das Festival MusiK iN DeN hÄuserN Der staDt lockt mit reizvollen Programmen und Leckereien

Hautnah sind die Musiker beim Wohnzimmerkonzert zu erleben

ag ab dem 11. November andernorts auch so manches als Narretei erscheinen, was da aus dem Rheinland in den Rest der Republik dringt: Diese kölsche Idee ist schlicht bezaubernd und versetzt selbst

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30 concerti Oktober 2015

steife Hanseaten hoch im Norden in beste Stimmung. „Musik in den Häusern der Stadt“ verspricht die vor bald zwei Jahrzehnten in Köln initiierte und inzwischen auch nach Hamburg und Bonn

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ESDE

N.DE

10.09.2015 15:47:11

Fotos: Jürgen Blobel, Sibylle Zettler

M


eine Jazztrompete für den Politthriller Die FiLMMusiKtaGe saChseN-aNhaLt geben dem Soundtrack ein Gesicht

I

n den USA sind TV-Serien derzeit mal wieder Trend, treffen diese doch nicht selten den Nerv der Zuschauer. Und im besten Fall sogar weltweit wie die international beliebte Serie House of Cards, die von einem skrupellosen Politiker erzählt, der Präsident der USA werden will – und es natürlich schafft ... Insofern ist den Organisatoren der diesjährigen Filmmusiktage Sachsen-Anhalt schon ein kleiner Coup gelungen mit ihrer Verpflichtung Jeff Beals: Schließlich hat der USKomponist die dritte House of

Cards-Staffel vertont! Auf dem Fachkongress in der Saalestadt wird der mehrfache EmmyPreisträger Einblicke in seine aktuelle Arbeit geben: Komponiert der Jazztrompeter doch aktuell die Musik für die vierte Serien-Staffel. Und beim abschließenden Galakonzert in der Oper sind dann auch Werke von Beals zu hören. Doch natürlich sind die Filmmusiktage weit mehr als nur ein Branchentreff: Geht es doch darum, der Filmmusik ein Gesicht zu geben. Und so widmet sich dieses kleine, aber

Für gewöhnlich unsichtbar: das Orchester für die bewegten Bilder

feine Festival denn neben der Verleihung des Deutschen Filmmusikpreises in einem Workshop ebenfalls den jüngsten Fans cineastischer Soundtracks – und natürlich bekommen auch sie ein Podium für ihre Werke. Nadja Naumann Filmmusiktage sachsen-anhalt 4.–10.10.2015 Staatskapelle Halle, quattrocelli, Katie Mahan u. a. Halle

Oktober 2015 concerti   31


REpORTaGE

Preise ohne Grenzen alljährlich lockt der eCho KLassiK stars und sternchen ins Blitzlichtgewitter. Doch was sind die auszeichnungen wirklich wert? Von Teresa Pieschacón Raphael

Z

wei Kilo schwer und 40 Zentimeter hoch ist das Objekt der Begierde: der Echo Klassik-Preis. Sein materieller Wert hält sich mit 500 Euro zwar in Grenzen, doch dafür verspricht die aus massivem Edelstahl von Oliver Renel gefertigte Trophäe ihren Empfängern glorreiche Pers32 concerti Oktober 2015

pektiven: Soll das Design mit seinen halbkreisförmigen Elementen doch „die vom Künstler ausgehenden Schwingungen“ darstellen, die dann „als Wellen, als Echo des Erfolges zurückkehren“ … Weniger esoterisch sah dies schon vor Jahren die berüchtigte Kritikerin Eleonore Bü-

ning: „Wie ein aufgeschlitzter Reifen“ dünkte ihr die Statuette – und überhaupt sei diese der „hässlichste“ und „unbeliebteste Preis der Welt“. Dennoch hat von den 1 249 Geehrten, die den Echo in seiner über 20-jährigen Geschichte überreicht bekamen, bis heute noch keiner diesen „aufgeschlitzten

Fotos: Monique Wuestenhagen, BVMI (2)

Repräsentatives Ambiente – wie etwa 2013 im Konzerthaus Berlin – muss schon sein für die Preisverleihung


Reifen“ abgelehnt – und auch die 58 Künstler, die 2015 die Auszeichnung erhalten, sprechen unisono von „großer Freude“ und „großer Ehre“. Warum auch nicht? Immerhin bildet der Preis ja den (Verkaufs)-Erfolg eines Musikers ab. Und da die die Deutsche Phono-Akademie Künstler in insgesamt 22 Kategorien auszeichnet – angefangen vom besten Interpreten über die „editorische Leistung“ bis hin zu „Klassik ohne Grenzen“, von der „Nachwuchsförderung“ bis zum „Lebenswerk“ – bekommt auch (fast) jeder irgendwann mal einen Echo ab; und welcher Künstler würde sich schon die Gelegenheit entgehen lassen, in einem mehr oder minder glanzvollen Ambiente glamourös gefeiert zu werden?! Galagroupies inklusive

Denn ob nun in der plüschig barocken Semperoper zu Dresden, der nüchternen Münchner Philharmonie im Gasteig oder dem eleganten Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt: Stets ist die Gala, die zeitversetzt in Ausschnitten im ZDF gesendet wird, auch eine große Show, ein „place to be“ – nicht nur für die Klassikbranche, sondern auch für manches Leicht- und Schwergewicht aus Show und Politik. Inklusive Galagroupies, die das Blitzlichtgewitter am Roten Teppich für ihre eigene Inszenierung nutzen. Seit vier Jahren moderieren Rolando Villazón und Nina Eichinger die Gala. Nina Eichinger? „Ich repräsentiere eher den allgemeinen Zuschauer“, meint die einstige Jurorin der RTL-Castingshow Deutsch-

land sucht den Superstar bescheiden. Der verzeiht ihr angesichts des wirklich süßen Lächelns zweifellos auch manch sprachlichen und musikalischen Fauxpas. Zumal es

»Der Ton der Tuba ist ein ›Mölp‹, ein Mammutfurz« ansonsten nur selten lustig zugeht – und geistreich schon gar nicht, seitdem Roger Willemsen und Götz Alsmann das Moderatoren-Mikrofon abgaben. Ausnahmen unter den Laudatoren wie Claus Kleber, Martina Gedeck oder Wolfgang Joop bestätigen (leider) nur die Regel: 2014 etwa kündigte Laudator (und Kabarettist) Olaf Schubert den Tubisten Andreas Martin Hofmeir mit der Bemerkung an, der Tubaton klinge wie ein „Mammutfurz“. Großes Gelächter – Hofmeier nahm’s gelassen hin. Weit weniger gelassen nahm die große Show das Label Audite: Schon 2010 beklagte Chef Ludger Böckenhoff die „fehlen-

Garant für hohe Einschaltquoten: Klassik-Rocker David Garrett

de Unabhängigkeit der Jury“, die „die Preise nur im Interesse und nach den Markterwägungen der in der Phono-Akademie zusammengeschlossenen Labels“ vergäbe – und tatsächlich ist die Dominanz der Major Labels unter den Preisträgern auffallend. Woher das rührt? Die Jury-Mitglieder Stephanie Haase und Carsten Dürer bemühen sich um Transparenz, verweisen „auf die genau definierten Nominierungskriterien“, die auf der Website des Bundesverbands der Musikindustrie für jedermann einsehbar seien. So sei die Bereitschaft, sich auf „angeregte Diskussionen einzulassen“, eine „wesentliche Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Jury“, betont Warner-KlassikChefin Haase: „Nicht selten finden wir den Gewinner erst nach leidenschaftlicher Diskussion und sorgfältiger Abwägung aller Argumente.“ Und pianonews-Chefredakteur Dürer meint süffisant: „Jurys sind immer dann angreifbar, wenn diejenigen sie angreifen, die selbst nur selten hinter die Ku-


REPORTAGE

... und bitte lächeln: Seit 2012 moderieren Nina Eichinger und Rolando Villazón die Gala-Veranstaltung

... und auch der Nachwuchs bekommt ein paar Preise ab

Wahr ist: Allein 13 Mal erhielten Cecilia Bartoli und Sir Simon Rattle bisher die Ehrung, elfmal Nikolaus Harnoncourt; Anne-Sophie Mutter und Anna Netrebko haben es jeweils auf neun Echos gebracht – allesamt Topseller der Branche. Wahr ist aber auch: Bedacht werden ebenfalls viele Newcomer, unbekannte Institutionen oder Interpreten mit unbekanntem Repertoire – in diesem Jahr etwa die Pianistin Sophie Pacini, die Grundschule Wernigerode und das Klaviertrio Niziol/Severin/Korsunskaya mit Kammermusik von Luise Adolpha Le Beau. In der TV-Gala spielen solche Preisträger naturgemäß kaum eine Rolle. „Das ZDF spricht ein breites Publikum an“, sagt Redakteur Tobias Feilen – auch 34 concerti Oktober 2015

jene, „die sich nicht spezifisch für Klassik interessieren“. Also heißt es: Bühne frei für „Hingucker“ wie Jonas Kaufmann, Elı¯na Garancˇa, Lang Lang oder den bestsellertauglich fiedelnden David Garrett. Ihr Repertoire: „Klassikschnitzel“ – aus dem Kontext gerissene Musik. Michael Kaufmann räumt denn auch ein, dass wohl kein JuryMitglied „besonders glücklich“ sei, „dass die TV-Gala zum Echo nicht die Vielfalt der Preise und Preisträger vorstellt“. Doch wer von der straffen TV-Gala mit ihren Stars auf den Echo insgesamt schließe, mache es sich zu leicht, so der Intendant der Staatsphilharmonie RheinlandPfalz: „Das wird dem Preis nicht gerecht.“ Die Rechnung der Fernsehmacher geht indes auf: Dank Quotenliebling David Garrett verfolgten 2014 in der Spitze über drei Millionen TV-Zuschauer die Gala – eine Steigerung um 700 000 Zuschauer gegenüber den Vorjahren. „Im Schnitt hatten wir 2,2 Millionen Zuschauer und elf Prozent Markt-

anteil“, sagt Feilen – „für ein Klassikprogramm überragende Werte.“ Die schönste Echo-Anekdote indes ereignete sich schon einige Jahre zuvor: „2003 spielte Arcadi Volodos in der ZDFGala ein Stück von Rachmaninoff zweimal hintereinander“, erinnert sich Label-Chef Manfred Görgen – „und bat dann das ZDF, sich für die Ausstrahlung der Aufzeichnung eine Fassung auszusuchen“. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Konzert- & TV-TIPP

Berlin Sa. 17.10., 19:00 Uhr Universität der Künste (Konzertsaal) Klassik:XL. Konzert mit ECHO Klassik-Preisträgern

So. 18.10., 16:45 Uhr Konzerthaus Verleihung des ECHO Klassik mit u. a. Jonas Kaufmann (Tenor), Joyce DiDonato (Sopran), Elīna Garanča (Mezzosopran), Lang Lang (Klavier), Andreas Ottensamer (Klarinette), Maurice Steger (Flöte), Konzerthaus­orchester Berlin, Pablo Heras-Casado (Leitung), Nina Eichinger und Rolando Villazón (Moderation) TV-Ausstrahlung: So. 18.10., 22:00 Uhr ZDF

Fotos: Monique Wuestenhagen, BVMI; ZDF, Tobias Hase

lissen geblickt und in Jurys gesessen haben.“ Und lobt stattdessen lieber die „wunderbare Ausgewogenheit bei der Preisvergabe“.


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reZensiOnen CDs & DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Letzte Klänge: Nach dem Tod von Bratscher Friedemann Weigle muss sich das Artemis Quartett nun neu finden

Leben statt Werkstatt

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ervosität in c-Moll hört sich so an, wie es das Artemis Quartett im Kopfsatz von Johannes Brahms’ erstem Streichquartett spielt: brodelnd, mit auserwählten Steigerungen, mit vielen kleinen Schattierungen, mit dezenten Schmerzenslauten und dauerhaftem Vorwärtsdrängen, gerade in den leisen Regionen. Das ist meisterhaft gespielt, und man mag kaum fassen, dass dieses Ensemble so nie mehr zu hö-

ren sein wird. Der Tod von Bratscher Friedemann Weigle hat die bisherige Besetzung gesprengt, und dieses Album ist (s)ein Vermächtnis. Und zeigt schonungslos, wie groß dieser Verlust ist: Die Abstimmung funktioniert perfekt, die Romanze im zweiten Satz wird wahrhaft gesungen, das Vivace im ersten Satz des dritten Quartetts kommt mit fast Haydnscher Heiterkeit daher, reich an Akzenten und Betonungen. Das

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Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

klingt nicht nach Werkstatt, sondern nach Leben. Die vier Streicher vermitteln nicht nur diese beiden Quartette, sie erzählen auch viel über den Komponisten: den Grübler Brahms, seinen Humor, seine Ehrfurcht vor Traditionen und seine Lust an deren behutsamer Erweiterung. Christoph Vratz Brahms: streichquartette Nr. 1 & 3 Artemis Quartett Erato

Foto: Molina Visuals

CD Des MoNats Dieser Brahms wird zum musikalischen Testament des Artemis Quartetts in alter Besetzung


Goldener Vokalglanz

Kräftige Farben

Kristallklare tongebung

Wellesz: sonette der elisabeth Barret Browning, Berg: Lyrische suite Renée Fleming (Sopran) Emerson String Quartet Decca

Brahms: sonaten op. 120, ungarische tänze Nr. 1, 4, 5 & 16 Nils Mönkemeyer (Viola), William Youn (Klavier), Signum Quartett Sony Classical

Montanari: Violinkonzerte op. 1 & Violinkonzert C-Dur „Dresden“ Johannes Pramsohler (Violine) Ensemble Diderotr (Leitung) Audax

Bisher gab es nur eine Aufnahme der Fassung für Streichorchester und Sopran, nun ist auch die Erstfassung von Egon Wellesz’ Sonetten nach Elisabeth Barrett Browning eingespielt worden (deren kryptische Übersetzung nahm übrigens Rilke vor). Renée Fleming verleiht dem 1934 entstandenen Zyklus, der zu den unmittelbar wirkungsvollsten Hervorbringungen der Zweiten Wiener Schule zählt, goldenen Vokalglanz, hätte sich aber manche Manierismen versagen können. Und auch die Emersons erfassen die herbe Stringenz des Stückes nicht ganz. Der Repertoirewert immerhin ist beträchtlich. (VT)

Diese Musiker ergänzen sich vorzüglich! Ja, stellenweise wirkt es, als ob ihre beiden Instrumente zu einem Klangkörper verschmölzen: Bei Brahms’ arrangierten Klarinettensonaten führt Nils Mönkemeyer geradezu vertrauliche Dialoge mit William Youn am Klavier. Inbrünstige Aufwallungen gelingen genauso überzeugend wie sehnsuchtsvolle Reflektionen. Den Brahms der Ungarischen Tänze kostet Mönkemeyer stilsicher aus, in aufregenden Bearbeitungen zusammen mit Streichquartett oder auch mal als Klaviersextett. So werden den populären Stücken kräftige Folklorefarben abgewonnen. (EW)

Was für eine Entdeckung: Johannes Pramsohler stellt uns Antonio Montanari vor, der zur Generation nach Corelli gehört. Und diese sechs Concerti des Italieners machen unbedingt Appetit auf mehr, besitzt doch diese Musik eine ungeheure Strahlkraft. Pramsohler gestaltet mit seinem jungen Ensemble Diderot die Stücke in schlanker Linienführung, kristallklarer Tongebung, organisch und angenehm unprätentiös, ohne bemühte grelle Effekte. Das Ganze mit einer geradezu unerschöpflichen klangdramaturgischen Imagination und Detailfreude. Eine Aufnahme, die Maßstäbe setzt. (EW)

Telemanns Bläserkonzerte – komplett!

Michael Schneider Seit 35 Jahren ist Michael Schneider in vielfältigen Funktionen ein Begriff im Bereich der Historischen Interpretationspraxis: Virtuoser Blockflötensolist, Mitglied der Kammermusikformation Camerata Köln, Dirigent seines Orchesters La Stagione Frankfurt, Professor und Leiter des Instituts für Historische Interpretationspraxis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

cpo

cpo 777 939–2 8 CDs Diese Konzerte zeigen einen Reichtum an unterschiedlichen Besetzungen, konzertanten Verfahren und Formen auf und sind mitunter sehr groß dimensioniert. Es tut sich ein Kosmos an Spielfreude und Fantasie im italienischen, französischen, deutschen und polnischen Stil auf, der seinesgleichen sucht. Jetzt veröffentlichen wir diese Konzertjuwelen in einer 8-CD-Box zu einem sehr günstigen Preis.

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Oktober 2015 concerti 31.08.2015 10:26:00   37


REZEnSiOnEn

bach: gOlDberg-VariatiOnen im Vergleich

Mal glitzernd, mal hölzern Farbig

Beherzt

Getrieben

Lars Vogt (Klavier) Ondine

Igor Levit (Klavier) Sony Classical

Alexandre Tharaud (Klavier) Erato

I

schmeidige Läufe, streut trotz des zügigen Tempos Verzierungen ein – bei Vogt klingt das runder, entspannter, aber nicht weniger tief. Ihre Ansätze unterscheiden sich hier und dort, ihre Ergebnisse sind nicht gleich, aber gleichwertig. Wie in Variation 26: Vogt lässt diesen Abschnitt quasi organisch aus Variation 25 hervorgehen, Levit zündet den Turbo, nicht laut, aber entschlossen, brodelnd schlängelt sich die linke Hand nach oben. Bei Levit ist insgesamt mehr Glitzern, mehr Drive wie in Variation 29 – bei Vogt dominieren ein stärkeres Nachsinnen und größere Nachdenklichkeit. Wie beide mit dem hell singenden Diskant umgehen, ist stimmig, wie sie die Bassfiguren einbinden, zeugt von sehr viel Umsicht. Dass sie nicht ganz an die Referenzen von András Schiff und Murray Perahia heranreichen, liegt allenfalls an Kleinigkeiten.

Alexandre Tharaud kann da nicht mithalten. Wo Levit und Vogt ihr Spiel organisch ordnen und nach den Geheimnissen suchen – Levit beherzter, Vogt bedächtiger, beide mit äußerst variablem Anschlag – überzeugt Tharaud nur bedingt, hastet stellenweise getrieben durch das Werk. Sein mitunter nervöses Huschen verrät zwar Eleganz und französischen Esprit: So gerät Variation 28 geradezu spieluhrenhaft niedlich. Bei Vogt klingt das – bei ähnlichem Grundtempo – ungleich farbiger, abgestufter; Levit hingegen deutet diese Variation erregter, nervöser. Tharaud setzt, etwa in den Variationen 8 und 20, auf hölzern wirkende Akzente, bevor er in sich in der folgenden Variation in tiefe Versenkung begibt. Was für sich genommen als Klang-Studie überzeugt, doch im Verbund befremdlich bleibt. Christoph Vratz Fotos: Marco Borggreve, Gregor Hohenberg/ Sony Classical, Felix Broede

n der Höhenluft tauchen die Probleme auf: Wer da nicht über Reserven verfügt, macht schlapp. Das gilt besonders für die Goldberg-Variationen Johann Sebastian Bachs, eines der heikelsten und größten Werke der Klavierliteratur. Nun haben sich gleich drei Pianisten auf diesen herausfordernden Aufstieg begeben: Lars Vogt, Igor Levit (der Beethovens Diabelli-Variationen und Rzewskis The People United Will Never Be Defeated gleich mitliefert) sowie Alexandre Tharaud. Um es vorwegzunehmen: Am Ende bezwingen alle drei irgendwie den Gipfel. Vogt und Levit durchmessen den Zyklus dabei auf gleichsam intelligente, reflektierte Weise. Bezeichnend etwa Variation 12: Vogt lauscht intensiv in die Klangfarben, Levit spürt eher dem dramatischen Puls nach. Ähnlich in Variation 20: Levit zelebriert ge-

38 concerti Oktober 2015

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Neues Klanggewand

alter zauber

Glenn Gould remastered – the Complete Columbia album Collection Glenn Gould, Symphonia Quartet, New York Philharmonic Orchestra, Leonard Bernstein u. a. Sony Classical (81 CDs)

itzhak Perlman – the Complete Warner recordings Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman, Vladimir Ashkenazy, Martha Argerich u. a. Warner (77 CDs)

Alle paar Jahre gibt es wieder neues vom Solitär. Nicht dass von Glenn Gould noch neue Entdeckungen zu erwarten wären: Die Zahl der vorhandenen Aufnahmen wird sich durch Funde nicht groß vermehren lassen. Doch technisch lässt sich immer noch etwas verbessern, und der leidenschaftliche Technik-Freak Gould würde sich gewiss königlich amüsieren. Nun liegen sämtliche Columbia Alben in neuem Klanggewand vor. Drei Jahre lang hat man Goulds Alben remastered und restauriert – ähnlich wie bei der vor einiger Zeit erschienenen Callas-Edition, wo die Verbesserungen teilweise frappierend ausfielen. Zumindest bei den Solo-Aufnahmen Goulds ist das Ergebnis nicht gar so sensationell, aber dennoch lohnend. Die Zeitspanne deckt Einspielungen zwischen 1955 (die legendäre Goldberg-Aufnahme) und 1982 ab, darunter nicht nur all seine Bach-Exerzitien, sondern auch die berühmt-geratterten MozartSonaten, etliches von Beethoven, darunter die fünf Klavierkonzerte. Aber auch diskographische Seltenheiten: Hindemiths drei Sonaten, Sonatinen von Sibelius oder Exoten wie Hétu und Morawetz, Stückchen von Bizet und Byrd. Durch die Bank klingt der Flügel nun präsenter, heller, die Bass-Bereiche weniger mulmig, der Diskant kerniger. Die Aufnahmen haben an Klang-Substanz, und Unmittelbarkeit gewonnen. Was auch für die Einspielungen mit Orchester gilt – etwa bei Beethoven. Ein hörbares Plus an Transparenz also, zu dem sich in diesem üppigen Gould-Paket ein 400 Seiten umfassendes Buch mit reichlich (englischem Text) und üppigem Bildmaterial gesellt. (CV)

Das Gebot der Fairness wird am Ende des knapp 100-seitigen Bei-Buches befolgt. Dort werden nicht nur Itzhak Perlmans Warner-(ehemals EMI-)Einspielungen aufgelistet, sondern sämtliche Aufnahmen des Geigers, einschließlich seiner jüngst veröffentlichten Fauré- und Strauss-CD beri der DG. Komplett neu remastered enthält diese Box nun 59 Alben auf 77 CDs, beginnend mit einem Paganini-Sarasate-Programm vom August 1971 und endend 2002 mit einem Mozart-Live-Mitschnitt aus Berlin. Perlman folgte einst auf Geigen-Legenden wie Szeryng, Menuhin, Milstein – ihm folgen nun wiederum Zimmermann, Tetzlaff & Co. Wie sein Generationen-Kollege Gidon Kremer hat er eine Ära geprägt Perlman verzauberte mit seinem edlen Klang, mit seiner leicht cremigen Tongebung, obwohl er etwa in den Beethoven-Sonaten auch Kante zeigt. Seine Aufnahmen an der Seite von Vladimir Ashkenazy stehen – wie später neben Daniel Barenboim – für große Duo-Kunst. Fast alle bedeutenden Solo-Konzerte hat er festgehalten –markant indes seine Lücken: kein Schumann-Konzert, nie das Erste von Bartók und in der Kammermusik keinen Schubert! Dafür so manches aus dem 20. Jahrhundert und eine stattliche Reihe von Miniaturen: Ragtime à la Joplin, Ausflüge in Blues und Jazz sowie Klezmer für die Geige. Doch ganz gleich durch welche Werke Perlman streicht: Nie spielt er unter seinen Möglichkeiten, verzichtet auf technische Mätzchen, lässt sein Instrument singen. Sein Spiel kennt kleine Raffinessen und fließende Melodien, betörend seine Eleganz und sein Verständnis von diskreter Virtuosität. (CV)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


Neu rekonstruiert

Neu arrangiert

Neu interpretiert

Le Concert royal de la Nuit – Werke von Cambefort, Cavalli, Boesset u. a. Ensemble Correspondance Sebastian Daucé (Leitung) harmonia mundi (2 CDs + Buch)

Momenti d’amori – Werke von Falconieri, Monteverdi, strozzi u. a. Francesca Lombardi Mazzulli (Sopran), Pera Ensemble, Mehmet C. Yesilcay (Leitung). Berlin Classics

Mozart: arien aus Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Die zauberflöte u. a. Christian Gerhaher (Bariton), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Leitung). Sony Classical

Am 23. Februar 1653 tanzte der 15-jährige Ludwig XIV. im „Ballet Royal de la Nuit“ erstmals die Hauptrolle der Sonne – und eroberte die politische und gesellschaftliche Society Europas im Sturm. Sebastian Daucé hat dieses prachtbeladene Ballett-Event nun ebenso wirkungsmächtig wie authentisch rekonstruiert. Das Ausdrucksspektrum reicht von der bekannten, vom spielfreudigen Ensemble Correspondance famos ausagierten Barocktrockenheit samt Widerhaken bis hin zur abgedrehten, brillant mehrstimmig gesungenen Miniatur, die an wilde Avantgarde-CrossoverExperimente denken lässt. (AF)

2012 interpretierte das Pera Ensemble mit großem Erfolg europäische Barockmusik neu mit orientalischen Instrumenten. Das gleiche Prinzip wendet nun „Momenti d’Amore“ auf die italienische Renaissance an. Oud und Kanun betonen dabei in faszinierenden Klangfarben die Fremdheit dieser Musik und sorgen dafür, dass es einem – etwa in der Ciaccona von Falconieri – schon einmal wohlig in den Beinen zuckt. Wunderbar der herb timbrierte Sopran von Francesa Lombardi Mazzulli, die gleich in der einleitenden Kantate von Barbara Strozzi stimmliche Geläufigkeit mit großer Gefühlstiefe verbindet. (AF)

Christian Gerhaher und das FBO finden in ihrer ersten gemeinsamen Aufnahme eine grandiose interpretatorische Klammer. Sie packen Mozarts Bariton-Herren bei der Eitelkeit, zeigen sie in großer Selbstherrlichkeit – und lassen sie abstürzen. Wenn Gerhaher etwa im Rezitativ vor Figaros Cavatine nur die letzte Phrase schneller als üblich nimmt, reißt die schöne Oberfläche auf einmal auf und gibt den Blick frei auf existentielle Unsicherheit. Jede Arie ein kleiner Psychothriller – bis zum fantastischen Schlusspunkt, der mit rückhaltloser Kraft gesungenen Guglielmo-Arie Rivolgete a lui lo sguardo. (AF)

Groovende Müllerin

Bronzener tenor

überragende soubrette

Ludwig Berger, Franz schubert: Die schöne Müllerin Markus Schäfer (Tenor) Tobias Koch (Pianoforte) Cavi-Music

Nessun Dorma – the Puccini album Jonas Kaufmann (Tenor), Coro & Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano (Leitung). Sony Classical

Fall: Die Kaiserin Verena Barth-Jurca, Marius Burkert Miriam Portmann, Clemens Kerschbaumer, Gabriele Kridl, Franz LehárOrchester. cpo

Auf einem historischen Pianoforte präsentiert Tobias Koch Die schöne Müllerin als mitreißenden Klangstrom. Seinen Partner Markus Schäfer scheint er damit geradezu zur Improvisation aufzufordern: Immer wieder nehmen sich beide musikalische Freiheiten, fügen scheinbar spontan schöne Lyrismen oder abgründige Rhythmen ein. Das groovt wie guter Jazz – in den vielen besten Momenten. Die neun Lieder, die Ludwig Berger 1818 unter anderem auf Texte von Wilhelm Müller komponierte (was diesen wohl veranlasste, seine Texte zum Gedichtzyklus auszubauen), sind indes kaum mehr als eine historische Fußnote. (AF)

Wenn Jonas Kaufmann Puccini singt, thront seine Stimme auf einem baritonal gefärbten Fundament, was diese Arien weniger gleißend hell, sondern eher bronzen erklingen lässt. Ein Nachteil? Keineswegs. Kaufmanns Expressivität wirkt spontan, echt und dennoch schwingt so viel Kontrolle mit, dass sein Gesang nicht heulend, schluchzend oder keifend überbordet. Bis auf Suor Angelica sind Arien aus allen Puccini-Opern vertreten – ein Reigen vom Frühwerk bis zum abschließenden Nessun dorma. Das Orchester der Akademie von Santa Cecilia unter Antonio Pappano begleitet geschmeidig, ja delikat. (CV)

Die 1915 uraufgeführte Kaiserin ist eine der besseren Operetten Leo Falls. Das Werk verfügt über zündende Melodien, originell gebaute Finali und hat mit dem am Kitsch entlang segelnden Du, mein Schönbrunn einen echten Showstopper. Zudem verfügt dieser musikalisch ordentliche Mitschnitt aus Bad Ischl über einen weiteren Trumpf: (Leider erst) im zweiten Akt tritt Verena Barth-Jurca als kapriziöse Kaiserin-Cousine Bichette auf, wickelt Publikum und Handlung in Sekundenschnelle um den kleinen Finger und reißt ihre Kollegen charmant aus der vibratösen Opernroutine. Ein echter Glücksfall! (AF)

40 concerti Oktober 2015

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Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz & GMD Karl-Heinz Steffens

Neu inszeniert

Neu angenähert

rameau: Les indes Galantes Amel Brahim-Djelloul, Benoit Arnould u. a., Choeur de l‘Opera National de Bordeaux, Les Talens Lyriques, Christophe Rousset (Leitung). Alpha

satiesfictions – Promenades with erik satie Ein Film von Anne-Kathrin Peitz & Youlian Tabakov mit Steffen Schleiermacher, GrauSchumacher Piano Duo u. a. Accentus music

Les Indes galantes von Jean-Philippe Rameau spielt in der Türkei, in Peru, Persien und Nordamerika und bringt Exotismus aus Sicht des Barock. Laura Scozzi behandelt in ihrer Produktion für Bordeaux aktuelle Themen wie Menschenhandel, Frauenrechte, Drogenkartelle und Umweltzerstörung und inszeniert dies mit Tempo, voller Assoziationen, bildgewaltig und auch mit psychologischer Tiefenzeichnung. Zwar verfängt nicht alles und manches bleibt an der Oberfläche, doch insgesamt ein ambitioniertes Unterfangen. Musikalisch ist alles tadellos mit sehr bühnenpräsenten Darstellern. (EW)

Bohémien, Sphinx, Exzentriker, MusikRevoluzzer, hintersinniger Spaßmacher? Erik Satie ist mit einer braven Dokumentation nicht beizukommen, mögen sich die Autoren von Satiesfictions gedacht haben. Und so gibt sich dieser Film verspielt und frech: Es wird mit Trickfilm gearbeitet, mit Brüchen und Pseudo-Werbeeinschüben. Gleichzeitig werden Zeitgenossen Saties in historischen InterviewSzenen eingeblendet sowie heutige Satie-Spezialisten, die Musik erklingt in Fabrikhallen und Schwimmbädern. Doch am Ende bleibt das Porträt unentschieden zwischen Experiment und herkömmlichen Formaten. (EW)

umwerfende Diva

ORCH ESTER DES JAHRES!

Mystischer Minimalist

offenbach: La Belle helene Jun-Sang Han, Jennifer Larmore, Peter Galliard, Viktor Rud, Philharmoniker Hamburg, Gerrit Priessnitz (Ltg.), André Barbe & Renaud Doucet (Regie). CMajor

the Lost Paradise arvo Pärt /robert Wilson Eine Dokumentation von Günter Atteln mit Sofia Gubaidulina, Paul Hillier, Gidon Kremer. Accentus music

Das zur Zeit an deutschen Bühnen angesagte kanadische Regieduo Barbe & Doucet siedelt Offenbachs Antikenparodie auf einem Kreuzfahrtschiff an und lässt das Stück virtuos über Meta-Ebenen hüpfen – von Mouskouri bis Merkel. Einige Pointen sind vorhersehbar, aber alle sitzen – genau wie die sinnesprallen Choreographien. Leerlauf ist nirgends: Dafür sorgen die Hamburger Philharmoniker unter Operettenfachmann Gerrit Prießnitz, das spielfreudige Ensemble der Staatsoper und vor allem Gaststar Jennifer Larmore in der Titelpartie, die ihre Couplets mit Divenpräsenz und Selbstironie umwerfend serviert. (AF)

Im September ist Arvo Pärt 80 Jahre alt geworden. Dem Komponisten, der mit seinem mystischen Minimalismus eine eigene Spielart zeitgenössischer Musik ausgeprägt hat, nähert sich die Filmdokumentation von Günter Atteln und Paul Smaczny auf behutsame und doch differenzierte Weise. Man erlebt Pärt in den Wäldern im heimischen Estland, am Klavier, bei Proben. Sieht Szenen aus einer Theaterproduktion Robert Wilsons mit Musik von Pärt und hört Kluges von Weggefährten wie Sofia Gubaidulina, Paul Hillier oder Gidon Kremer. Suggestive Bilder, gutes Timing: eine gelungene Hommage! (EW)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

NEU!

Nr. 4 erhältlich ab November 2015

Was in Deutschland, Frankreich, England und in den USA zu hymnischen Kritiken führt, sollte bei Ihnen zu Hause nicht fehlen: die herausragenden MODERN TIMES-CD-Einspielungen der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz! Alle CDs sind erhältlich über www.naxosdirekt.de, www.jpc.de oder im gut sortierten Fachhandel. Die ganze neue Spielzeit unter:

www.staatsphilharmonie.de


auf effekt getrimmt

im stil getroffen

Live From Yellow Lounge Werke von Bach, Vivaldi, Brahms u. a. Anne-Sophie Mutter (Violine), Lambert Orkis (Klavier), Mutter‘s Virtuosi u. a. Deutsche Grammophon

enescu: sinfonie Nr.4 e-Moll, Nuages d‘automne sur les Forets & Kammersymphonie op. 33 NDR Radiophilharmonie, Peter Ruzicka (Leitung). cpo

Anne-Sophie Mutter hat sich mit ihrem Streicher-Ensemble und Begleiter Lambert Orkis in die „Yellow Lounge“ begeben und dort ein Potpourri von von Bach bis Copland aufgeführt. Keine Frage, in ungewohnter Umgebung sind alle mit Feuereifer zugange, risikolustig und rhythmusstraff. Das klingt spontan, ungezwungen, aber eben auch ein wenig flüchtig, ja manchmal gar abgedroschen hektisch wie in den Ecksätzen des Bach-Doppelkonzerts. Vieles wie bei Brahms und Saint-Saëns wirkt effektpoliert, tempogetrimmt oder schmalzig. Ist das ein Album für das viel beschworene „junge Publikum“? (CV)

Oft klischeehaft auf den modernen Folkloristen reduziert, hat der Rumäne George Enescu doch weit mehr zu bieten, wie Peter Ruzicka und die NDR Radiophilharmonie eindrucksvoll mit selten gespielten Werken aufzeigen. Ruzicka, selbst Komponist, bringt Enescus Sinfonie Nr. 4 mit analytisch klarem Blick, kraftvoll und plastisch, klangsinnlich und gestisch ausgefeilt. Die konzentrierte Musiksprache der Kammersinfonie arbeitet er transparent heraus – und das wie skizziert wirkende, kurze Stimmungsstück Nuages d’automne sur les forêts entfaltet hier einen verblüffenden Farbreichtum. Wahrlich stilsicher! (EW)

absoluter spaß

ECHO KLASSIK 18. OktOber 2015

kOnzerthaus berlin Mit nina eichinger &

rOlandO Villazón tV-ausstrahlung iM zdF

aM 18. OktOber | 22:00 uhr

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#echOklassik2015

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tiefe Depression

adams: absolute Jest & Grand Pianola Music San Francisco Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas/John Adams (Leitung) u. a. SFS media

Jorge e. López: hornkonzert & sinfonie Nr. 3 Sinfonieorchester des BR, Carsten Duffin & François Bastian (Horn), Peter Eötvös/Brad Lubman (Leitung). Neos

Ist das noch Minimal Music? Absolute Jest, ein „absoluter Spaß“, den John Adams zum 100. Geburtstag des San Francisco Symphony 2011 geschrieben hat, wird befeuert von Impulsen aus der Musik Beethovens, Figuren flitzen rasant durch das gesamte Orchester. Bei Michael Tilson Thomas, der mit sicherer Hand und Weitblick dirigiert, ist dies alles bestens aufgehoben. Er gibt nicht nach in der Energiezufuhr und lässt die Details geschliffen hervortreten. Adams’ Doppelklavierkonzert Grand Pianola Music aus dem Jahr 1982 leitet der Komponist höchstselbst: stilsicher und schön exzentrisch. (EW)

„No hay regreso“ (Es gibt keinen Rückschritt) heißt der Kopfsatz von Jorge López‘ Hornkonzert. Und damit hat der in den USA aufgewachsene, heute in Wien lebende Kubaner vollkommen recht, denn bei ihm gibt es nur Stillstand. Es sind meist statische Blechmassen, die zu depressiven Gebirgen aufgeschichtet werden. Das von den Werktiteln reklamierte Fließende der Musik ist selten zu hören. Und wenn einmal das Unterbewusste und Traumatische, dem López gern nachspürt, kontrastreichere Gestalten gebiert, bleibt trotz engagierter Darstellung die Wirkung dennoch ziemlich schal. (VT)

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Glücksgriffe

rachmaninow: Paganini-rhapsodie, Chopin- & Corelli-Variationen u. a. Daniil Trifonov (Klavier), Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Seguin (Leitung). Deutsche Grammophon

Dieser Mann hat das gewisse Extra. Etwas Unwiderstehliches. Unnachahmliches. Es ist nicht sein Forte, sind nicht die gedonnerten Akkorde und Oktaven. Es sind die leisen Töne, die bei ihm schimmern, sich verflüchtigen. Es ist das Leichte, Grazile, das selbst das Schwerste so einfach erscheinen lässt. Daniil Trifonov hat die PaganiniRhapsodie sowie die Chopin- und Corelli-Variationen vorgelegt, dazu eine eigene Suite mit dem Titel Rachmaniana. Die Variationen-Werke mag man packender gehört haben, energischer – aber nicht geheimnisvoller. Trifonov ist ein Anschlagskünstler, ein Meister der Schattierungen. (CV)

Bärendienst

Field: sämtliche Nocturnes Vol. 2 Nocturnes Nr. 9-16, 22, Playing-withField Nr. 4-6, serenade & Pastorale Stefan Irmer (Klavier) MDG

Der irische Klaviervirtuose John Field sorgte Anfang des 19. Jahrhunderts europaweit für Furore mit seinen Nocturnes, die – typisch Romantik – das Dunkle und Geheimnisvolle evozieren sollten. Für solche nächtlichen Stücke ist die Interpretation von Stefan Irmer allerdings allzu zupackend, mitunter gar knallig – und nicht duftig, schwebend, auch nicht schwelgerisch genug. Der Zauber fehlt. Zudem sollen „Playing-with– Field“-Nummern den improvisatorischen Charakter dieser Musik unterstreichen – was dann klischeehaft bis störend ausfällt. Hier wird Field ein Bärendienst erwiesen. (EW)

KURZ BESPROCHEN Bruch: Violinkonzert Nr. 2, in Memoriam & Konzertstück op. 84 Ulf Wallin (Violine), DSO Berlin, Okko Kamu (Ltg.). BIS Sein erstes Violinkonzert ist ein Dauerbrenner im Konzertleben, doch mehr der Geigenwerke Bruchs kennt kaum jemand. Zu Unrecht, wie Ulf Wallin und das DSO hier beweisen. (EW) Baermann: studien für Klarinette op. 64 Sabine Grofmeier (Klarinette), Ulugbek Palvanov (Klavier). Menuetto Classics Was Czerny fürs Klavier, ist Baermann für die Klarinette. Die schweren Etüden nimmt Sabine Grofmeier geschmeidiggefühlvoll, doch den braven Stücke fehlt die Lust am Risiko. (EW) strauss: sinfonia Domestica, ellington: Jazz-suite, strawinsky: Präludium for Jazz Band MDR SO, Kristjan Järvi (Ltg.). naive Respekt! Kristjan Järvi lässt mächtig grooven, bringt Ellingtons Suite voll Biss und Lässigkeit. Schade nur, dass er die ausgerechnet mit so einem schwachen Strauss kombiniert. (EW) Jimmy López: Perú negro u. a. Jesus Castro-Balbi (Cello), Norwegian RO, Miguel Harth-Bedoya (Ltg.). harmonia mundi Kühnes Unterfangen, diese afro-peruanisch inspirierten Orchesterwerke. Effektvoll die Schraffuren, satt die Farben, vehement das Dirigat. Nur leider kreist darüber die Konvention. (VT) OnLinE-Tipp

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***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


bLinD GEhöRT

ZUR pERSOn

Früh am start: Schon als Teenager hat Matthias Pintscher große Orchesterwerke komponiert und das Jugendorchester seiner Heimatstadt dirigiert. 1971 in Marl geboren, zählten hans Werner henze, Peter eötvös und Pierre Boulez zu seinen Lehrern und Förderern. Seit 2013 leitet er das Pariser ensemble intercontemporain. In seiner Wahlheimat New York unterrichtet er als Professor für Komposition an der Juilliard school.


»ich habe keine ahnung, was das ist« Der Dirigent und Komponist Matthias PiNtsCher hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Thomas Schacher

M

atthias Pintscher ist eine der seltenen Doppelbegabungen, die sowohl als Komponist wie als Dirigent Schlagzeilen machen. So auch jüngst beim Lucerne Festival, als der Vielbeschäftigte nicht nur das Ensemble intercontemporain – dessen Leiter er seit 2013 ist – sondern auch das von Boulez gegründete Lucerne Festival Academy Orchestra dirigierte. Und zwischen zwei Proben dennoch Zeit für unser „Blind gehört“Interview gefunden hat, bei dem er mindestens so gerne über die Kompositionen wie über die Interpretationen sprach.

eötvös: sonata per 6

Foto: Andrea Medici

Ensemble Linea Jean-Philippe Wurtz (Leitung) Budapest Music Center 2014

Ich habe keine Ahnung, was das ist. Es speist sich aus vielen Erben: Ich dachte zuerst bei den Snare Drums des Anfangs, das sei ein Stück von Matthias Spahlinger – aber dann kamen ganz andere Schichten. Es ist eine Musik, die sehr von Bartók beeinflusst ist, aber auch die Farbigkeit von Debussy besitzt

und sogar Jazzelemente enthält. Diese Musik groovt, aber mit harten Intervallen. … Eötvös? Was, das ist die Sonata per 6 mit dem Ensemble Linea? Dann wahrscheinlich unter der Leitung von Jean-Philippe Wurtz. Peter Eötvös hat mir das Dirigierhandwerk beigebracht, soweit man das überhaupt beibringen kann (lacht). Im letzten Jahr war Eötvös zufällig in New York, als ich bei den New Yorker Philharmonikern debütierte. Er kam zu jeder Probe und hat mich anschließend beim Kaffee immer zur Seite genommen und mir, dem 43-Jährigen, noch Schützenhilfe und Kritik gegeben! Und vor kurzem hat er mich eingeladen, in Budapest in einem neugegründeten Peter-Eötvös-Center eine Masterclass zu geben über das dialektische Zusammenwirken von Dirigieren und Komponieren.

Pintscher: herodiadeFragmente Claudia Barainsky NDR-Sinfonieorchester Christoph Eschenbach (Leitung) Teldec 2001

Ja, das kenn’ ich natürlich! Das ist Christine Schäfer mit

Abbado und den Berlinern. Nicht? Dann ist es Claudia Barainsky mit Eschenbach. Die Stimme von Claudia hat sich verändert, ist inzwischen wärmer geworden. Vor wenigen Jahren habe ich sie in New York als Marie in Zimmermanns Soldaten gehört. Sie sang dort mit einer glühenden Expressivität. In meiner Komposition ist die Titelfigur sowohl die Mutter als auch die Tochter, Herodias und Salome. Auch bei Mallarmé, der Textvorlage, sind die beiden Rollen miteinander verschmolzen. Ich fand es spannend, dieser Janusköpfigkeit nachzuspüren … Muss Salome kalt sein? Das ist nur ihre Außenseite, im Innern ist sie eine glühende Figur mit einer maßlosen Sexualität, die aus Frustration und Eingrenzung genährt wird … Christine Schäfer hat das Stück uraufgeführt. Was die Unterschiede zwischen beiden Interpretinnen sind? (Er überlegt lange.) Christine war, wie Claudia, eine Schülerin von Aribert Reimann. Beide haben virtuoseste Stimmen mit großem Ambitus und einer makellosen Technik. Christine hat sich in ihrer Entwicklung mehr dem Repertoire zugewandt, während Claudia mehr oder weniger im Zeitgenössischen geblieben ist. Oktober 2015 concerti  45


Blind gehört

Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur, 4. Satz Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim (Leitung) Teldec 2000

(dirigiert mit) Wer könnte denn das sein? Das Tempo ist gar nicht so flott … weit weg von der historischen Aufführungspraxis … ich würde sagen, es ist vom Stil und der Aufnahmetechnik her nicht eine ganz junge Aufnahme. Für mich ist da wenig Fokus im Blech: Wenn man diese BeethovenSinfonien etwa mit der Deutschen Kammerphilharmonie unter Paavo Jäärvi hört, so ist das hier auf der ganz anderen Seite. Mir gefällt aber bei diesem Satz, dass es hier eine Poesie gibt, die oft bei Beethoven herausgenommen wird. Da wird dann oft schon der Strawinsky vorbereitet. Hier gibt es den Mut, die Pulsation des Hintergrundes mit sehr liedhaften Melodien zu kombinieren. Das gefällt mir … Was, Barenboim? Der große Poet! Ein gutes Tempo, das auch das Fagott am Ende noch spielen kann.

erkennen … Wir machen das ganz anders (lacht verschmitzt). Wir arbeiten sehr viel an den verschiedenen Schichten. Das sind ja letztlich orchestrierte Akkorde, die Bewegung findet innerhalb eines Akkordfeldes statt. Man hört in einem statischen Zustand unerhörte innere Bewegungen, bevor sich das Ganze zum nächsten Akkord verschiebt. Da gibt es drei verschiedene Artikulationsmodelle, die wir übereinander schichten. Das ist wie in der Malerei, etwa wie bei Monet. Wenn man nahe an das Bild herangeht, entdeckt man in einem Qua­ dratzentimeter 15 verschiedene Farben. Diese Notations sind für mich eine Bibel der Orchestration.

Manoury: Fragments pour un portrait, 1. Satz Ensemble intercontemporain Susanna Malkki (Leitung) Kairos 2009

Das ist ein später Strawinsky, aber ich weiß nicht genau was … Nein? Ein Franzose? Dann vielleicht Manoury oder Dalbavie ... Manourys Fragments? Und wer spielt da, etwa wir, (lacht) das Ensemble intercontemporain? Ich wollte nämlich gerade sagen: eine super Oboe. Ich Boulez: habe das Stück noch nie diriNotations II giert, aber das kommt jetzt in Orchestre National de Lyon David Robertson (Leitung) dieser Spielzeit in der großen Naïve/Montaigne 2002 Philharmonie von Paris ... jetzt Das ist schnell, vermutlich wär’s kein Strawinsky mehr. dirigiert Boulez selber. Wenn Aber diese Passagen, die so wiees nicht Barenboim mit dem derholt und verlängert werden, West-Eastern Divan Orchestra das kommt von Strawinsky … ist … (überlegt) nein, es ist Bou- Jetzt höre ich unser Ensemble, lez selbst. Allerdings ist bei den Oboisten, die Fagottistin: diesem schnellen, objektiven Was die Franzosen haben, ist Satz der Dirigent schwer zu diese wahnsinnige Präzision 46  concerti Oktober 2015

und den Sinn für den Reichtum des Klanges. Das rührt auch von der perfekten Intonation her. Susanna Malkki, die das Ensemble von 2006 bis 2013 leitete, hat es mir in perfektem Zustand übergeben. Ich habe das Repertoire erweitert, indem ich die neuen Stücke vermehrt zum Repertoire des 20. Jahrhunderts in Bezug setze.

Wagner: Der fliegende Holländer, Ouvertüre Royal Concertgebouw Orchestra Andris Nelsons (Leitung) RCO 2014

Was ist denn das? Das ist kein Wagner, oder? Doch? Ist das „Rienzi“? ... Aha, Der fliegende Holländer: Den kenne ich kaum. Mein Verhältnis zu Wagner hat sich noch nicht herausgebildet. Ich habe die Wesendonck-Lieder und das Siegfried-Idyll oft aufgeführt. Da ich im Moment keine Opern dirigieren möchte, weil dies so viel Zeit im Kalender in Anspruch nimmt, ist dies ein Terrain, das ich mir noch gar nicht erschlossen habe. Aber mein größtes Interesse gälte dem Parsifal … Das ist Nelsons mit dem Concertgebouw? Der Ausschnitt ist fantastisch gespielt. Nelsons ist ein Zauberer, der in einem Orchester unbeschreibliche Energien freisetzen kann.

Saint-Saëns: Violinkonzert Nr. 3 h-Moll, 1. Satz Renaud Capuçon (Violine) Orchestre philharmonique de Radio France. Lionel Bringuier (Leitung) Erato 2013


(singt gleich den Anfang des Themas) Das erkenne ich schon beim Paukenwirbel! ... Die Einleitung mit diesen Nachschlägen im Orchester ist immer schwer ... ich glaube, das ist sogar unsere Aufnahme, das ist Julia Fischer ... Nein? Es ist ein sehr schlanker, sympathischer Geigenklang. Bei den Konzerten von Saint-Saëns, auch bei den Klavierkonzerten, gibt es schon so viel Farbe und Esprit in der Musik, dass der Interpret nicht noch zusätzliche Schichten von Ausdruck hinzugeben sollte. Das hier gefällt mir sehr, es ist schlank, virtuos, hell. Der Orchesterklang ist bei Saint-Saëns immer sehr dunkel und schwer, so dass der Solopart möglichst durchsichtig sein muss ... was? Das ist Capuçon? Der hat gerade mit den Berliner Philharmonikern mein Geigenkonzert „mar’eh“ gespielt.

strawinsky: Der Feuervogel, introduction BBC Symphony Orchestra Pierre Boulez (Leitung) Sony Classical 2005 (Remake)

Die Pizzicati des Anfangs sind viel zu laut. Strawinsky hat nicht genau vorgeschrieben, wer pizzicato und wer arco spielt. Ich teile die Pizzicati immer einem der hinteren Pulte in den Kontrabässen zu, damit sie nicht so vordergründig sind. Das hier gefällt mir gar nicht … aha, das ist das ganze Ballett, der komplette Feuervogel. Es ist alles wahnsinnig schnell, gerade in den langsamen Teilen … Was, Boulez mit dem BBC-Orchester? Lange ist es her! Das muss aus den sechziger oder

siebziger Jahren stammen. Ich habe Boulez mit dem Feuervogel zweimal erlebt: Da hat sich seit dieser frühen Aufnahme viel verändert. Die Musik schwebt, die Tempi sind langsamer und geben ihr den nötigen Raum. Boulez ist im Verlauf der Zeit in allen Stücken bei den langsamen Passagen immer langsamer, bei den schnellen aber immer schneller geworden. Die Mitte ist fast ein bisschen verschwunden, sogar bei seinen eigenen Notations. Altersmilde? Es ist wohl die Einsicht, dass die Akustik des Raumes und der Charakter eines Orchesters in die Interpretation einbezogen werden müssen. Solche Dinge spielten beim frühen Boulez noch nicht diese Rolle.

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DoNauesChiNGeN so. 18.10., 11:00 uhr Donauhallen (Bartók saal) Ensemble intercontemporain, Matthias Pintscher (Leitung). Werke von Neuwirth esseN so. 25.10., 18:30 uhr Philharmonie (alfried Krupp saal) Ensemble intercontemporain, Matthias Pintscher (Leitung). Werke von Bedrossian, Murail & Pintscher OnLinE-Tipp

Matthias Pintscher und ensemble intercontemporain spielen Amériques von edgar Varèse Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/pintscher cD-Tipp

Pintscher: solo- und ensemblewerke Sylvia Nopper (Sopran), Ernesto Molinari (Bassklarinette), Basler Madrigalisten, Ensemble Contrechamps, Matthias Pintscher (Leitung). Neos

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NeLsoNs MahLer

so. 4.10., 17:45 uhr Luzerner Festspiele Solisten und Kammermusiker kommen seit 2003 am Vierwaldstättersee zum Lucerne Festival Orchestra zusammen. Zum Gedenken an Initiator Claudio Abbado dirigierte Andris Nelsons 2015 Mahlers Fünfte. 3sat

West siDe storY sa. 10.10., 20:15 uhr spielfilm Allein zehn Oscars erhielt Robert Wises und Jerome Robbins‘ Filmfassung des berühmten Bernstein-Musicals. Die Adaption von 1961 gilt als Meilenstein in der Geschichte des Musical-Films.

Figaro heiratet in London

Mann zum Dahinschmelzen: Erwin Schrott schlüpft in die Hauptrolle

H

istorische Kostüme, prachtvolle Bühnenbilder: Am Royal Opera House lässt sich immer wieder herrlich in alten (Musiktheater-)Zeiten schwelgen. Natürlich auch mit Mozarts Publikumsmagnet Die Hochzeit des Figaro, die Regisseur David McVicar für Covent Garden neu aufgelegt hat. In

seiner Inszenierung entspinnt sich die Geschichte um das Recht der ersten Nacht am Vorabend der Revolution auf einem französischen Schloss im Jahre 1830. Ein Schauplatz, der natürlich für die amouröscharmanten Verwicklungen geradezu prädestiniert ist, zumal die Irrungen und Wirrungen rund ums Ehebett sich in der von Tanya McCallin designten Schlosskulisse ganz besonders hübsch ausnehmen. Musikalisch zieht an diesem Abend Ivor Bolton die Fäden, in den Hauptollen singen Erwin Schrott und Anita Hartig. Mo. 5.10., 19:45 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

3sat

JaNsoNs BeethoVeN so. 11.10., 11:50 uhr Festivalsommer 2012 spielte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks an fünf Abenden in Tokio den BeethovenZyklus – gipfelnd in einer umjubelten Aufführung der Neunten. arte

sChöNBerG iN Paris Fr. 23.10., 21:45 uhr aufzeichnung Seine erste Spielzeit an der Pariser Oper eröffnet Intendant Stéphane Lissner mit einem Schlüsselwerk der Moderne. Romeo Castellucci inszeniert Schönbergs Moses und Aron.

48 concerti Oktober 2015

oNLiNe: MeisterWerKe

Comeback für Nipper

I

mmer neue Künstler, immer mehr Aufnahmen: Gerade für Klassik-Einsteiger ist es da oft gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten, welche CD wirklich den Kauf lohnt. Warner Classcis hat nun eine Auswahl zeitloser BestsellerProduktionen zusammengestellt: 25 Alben von Maria Callas, Simon Rattle oder Nigel

Kennedy, die als ReferenzAufnahmen gelten. Ein tiefer Griff ins Archiv, der auch ein altbekanntes Logo wieder neu aufleben lässt: Den legendären Platten-Hund Nipper, der einst als »His Master‘s Voice« weltweit berühmt wurde. Hörproben und weitere Informationen: www.concerti.de/meisterwerke

Fotos: Marco Borggreve/DG, Kees van deVeen, Mila Pavan, Royal Opera Chor/Clive Barda

arte


ruNDFuNK: Chor.CoM

raDiO-tiPPs

in der Welt des Gesangs

S

chon zum dritten Mal lädt die chor.com-Messe sängerische Interessierte nach Dortmund. Ob in Workshops, Konzerten oder direkt im Kongresszentrum Westfalenhallen können können sich Fachleute hier austauschen – doch auch der Gesangslaie findet hier reichlich Informationen über Chorliteratur, Weiterbildung, Technik oder auch Managementangebote für Chöre. Und natürlich kommt auch der Gesang selbst nicht zu kurz vom 1. bis zum 3. Oktober: In mehr als 30 Konzerten werden Ergebnisse aus den Workshops präsentiert, aber auch LiveAuftritte von Maybebop über I Vocalisti bis hin zur Vokal-

DeutsChLaNDFuNK

Neue DeutsChe töNe sa. 3.10., 22:05 uhr atelier neuer Musik 25 Jahre Wiedervereinigung: Wie haben sich die »blühenden Landschaften« künstlerisch niedergeschlagen? Tönende Antworten aus Ost und West. DeutsChLaNDFuNK

PaNuLas PuLtMaGier »Fragile«: Die Singphoniker mixen moderne und Renaissance-Musik

akademie Berlin geboten. Und am Schlussabend überträgt Deutschlandradio Kultur dreieinhalb Stunden live von der chor.com mit Interviews, Konzerteinblendungen und Eindrücken aus den Workshops. sa. 3.10., 19:05 uhr Liveübertragung Im Radio sowie als Livestream unter: www.deutschlandradiokultur.de

Mo. 5.10., 20:10 uhr Musikszene Warum kommen so viele TopDirigenten gerade aus dem kleinen Finnland? Hildburg Heider hat das Geheimnis der finnischen Dirigentenschule Jorma Panulas im hohen Norden erkundet. DeutsChLaNDraDio KuLtur

orPheus aN Der sPree KiNo: KoNzertFiLM

Kaufmann auf Puccinis spuren

I

ch backe gern kleine Brötchen, denn ich möchte Risiken möglichst ausschließen“, hat Jonas Kaufmann vor Jahren einmal gesagt. Inzwischen ist der Tenor so berühmt, dass sich der 46-Jährige eher Gedanken machen muss, wie er all die großen Brötchen verkraftet, die ihm von anderen angeboten werden. Als der Bayer etwa in diesem Sommer in der Mailänder Scala ein Konzert zu Ehren Puccinis gab, standen die Italiener Kopf und feierten den Sänger 40 Minuten Lang – bis der Strahlemann am Ende sogar als Zugabe ein zweites Nessun Dorma hinlegte. Rund um diesen denkwürdigen Abend ist ein Konzertfilm entstanden, für den sich Regisseur

Brian Large mit Kaufmann auf die Spuren Puccinis in Mailand begeben hat. Für die Kino-Premiere wird der Tenor nach der Filmvorführung dann noch per Satellitenübertragung zum LiveInterview zugeschaltet.

Di. 13.10., 22:00 uhr alte Musik Wahrhaft Weltbewegendes tat sich in Berlin Mitte des 17. Jahrhunderts: Holger Eichhorn erzählt, wie der Komponist und Kantor Johann Crüger gemeinsam mit Paul Gerhard die Kirchenmusik revolutionierte. DeutsChLaNDFuNK

Die MaCheN eiNFaCh Mo. 19.10., 20:10 uhr Musikszene Längst sind Alte Musik und historische Aufführungspraxis nicht mehr Spezialisten vorbehalten, sondern finden sich an vielen Unis. Doch auch immer mehr Teenager lassen sich vom Drive barocker Klangrede mitreißen, wie Bernd Heyder festgestellt hat. DeutsChLaNDraDio KuLtur

sChLaG DeN Mozart! Strahlender Superstar: Tenor Jonas Kaufmann Do. 8.10., 19:30 uhr Eine Übersicht der Kinos unter:

Di. 27.10., 22:00 uhr alte Musik Schneller, höher, weiter: »Sportliche Wettkämpfe« gab es seit jeher auch in der Musik. Besonders Mozart sah sich im 18. Jahrhundert immer wieder zu virtuosen Clavier-Duellen herausgefordert.

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Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 20097 Hamburg Tel: 040/228 68 86-0 Fax: 040/228 68 86-17 info@concerti.de www.concerti.de herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) textchef Christoph Forsthoff (CF) redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen, Insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Hannah Duffek, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Verena Kinle, Emilia Kröger autoren der oktober-ausgaben Irene Bazinger, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel, Katherina Knees, Kirsten Liese (KL), Sabine Näher, Nadja Naumann, Dr. Matthias Nöther, Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Thomas Schacher, Christian Schmidt, Volker Tarnow (VT), Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV), Annette Zerpner anzeigen Felix Husmann (Leitung Marken & Agenturen) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Susanne Benedek (Leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur) Tel: 030/488 28 85-35 s.benedek@concerti.de Mirko Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/228 68 86-16 m.erdmann@concerti.de Ellen Zerwer (Klassikveranstalter) Tel: 030/488 28 85-37 e.zerwer@concerti.de Jörg Roberts (Klassikveranstalter Hamburg) Tel: 040/228 68 86-13 j.roberts@concerti.de You-Son Sim (Anzeigendisposition) Tel: 040/228 68 86-10 anzeigen@concerti.de art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Jörg Roberts, Ann-Christin Sand, Sandra Weis Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH heftauslage vertrieb@concerti.de abonnement concerti Media GmbH, Postfach 100 106, 20001 Hamburg. Tel: 040/228 688 688, Fax: 040/228 688 617, abo@concerti.de (Bestellung unter Angabe der Regionalausgabe). Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus erscheinungsweise elf Mal jährlich iVW geprüfte auflage redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle Rechte concerti Media GmbH. zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankündigungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

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