concerti Ausgabe West Februar 2016

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Februar 2016

Mit Regionalteil

WEST

466 Konzert- UNd Operntermine

Xavier de Maistre Zu schön, um nur ein Model zu sein Ludovico Einaudi Blind gehört: »Der Klang ist nicht rund«

Jonas Kaufmann »Ich muss ein bisschen auf die Bremse treten«

NEU!

Mit 40 Se it Regiona en lteil

WEst


AKTUELLE

NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

KHATIA BUNIATISHVILI KALEIDOSCOPE Auf ihrem neuen Album spielt Khatia Buniatishvili Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, drei Stücke aus Petruschka von Strawinsky sowie La Valse von Ravel. www.khatiabuniatishvili.com

MARTIN FRÖST ROOTS Der herausragende schwedische Klarinettist Martin Fröst reist mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und einem Kinderchor durch 2000 Jahre Musikgeschichte: mit Werken von Hildegard von Bingen, Telemann, Brahms und Bartók, mit Volksmusik, Klezmer u.a. www.martinfrost.se

NIKOLAUS HARNONCOURT BEETHOVEN SINFONIEN NR. 4 & 5 Die letzte Aufnahme des legendären Dirigenten und seines Concentus Musicus Wien ist eine herausragende Neudeutung der beiden berühmten Sinfonien Beethovens. www.harnoncourt.info

www.sonymusicclassical.de

www.facebook.com/sonyclassical


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Fotos: Ivo von Renner, privat (2); Titelfoto: Julian Hargreaves/Sony Classical

Gleichzeitig Platz eins und Platz zwei in den Charts zu belegen: Welcher Künstler träumte nicht von so einem Erfolg?! Jonas Kaufmann ist dies 2015 in der Jahres-Rangliste der erfolgreichsten Klassikalben gelungen: Sein Puccini-Silberling gewann vor seinem Operetten-Potpourri – grandioser Doppelsieg des derzeit gefragtesten Tenors. Doch bei aller Begeisterung über solch sängerischen Glanz: Künftig will der Bayer etwas „auf die Bremse treten“, wie der Stimmkünstler unserer Autorin Dorothe Fleege Gregor Burgenmeister erzählt hat. Denn auch ein Weltstar möchte noch Herausgeber/Chefredakteur Zeit für sich, Familie und Freunde haben. So ist das eben mit den Schattenseiten des Erfolgs – zumal wenn einer so blendend aussieht wie Jonas Kaufmann. Oder auch Xavier de Maistre, den zweifellos jede Model-Agentur sofort unter Vertrag nähme: Doch der Franzose widmet sich lieber den schönen Künsten und will seine Harfe als Solo-Instrument in aller Welt etablieren. Dass ihm dabei sein Aussehen hilft, nimmt der Familienvater gern in Kauf, solange es nur seiner Mission nützt. Auch in der Klassik gilt eben: Sex sells – wenn auch auf einem gehobeneren Niveau. Äußerliche Vorzüge, von denen ein Max Reger nur träumen konnte: Zwar sah der Bayer sich selbst als „g’standenes Mannsbild“, doch war der Komponist ob seiner bärbeißig-polterigen Art nicht nur bei seinen Schülern gefürchtet. Und trotzdem ist der Musiker bis heute in aller Ohren, wie die vielen Konzerte und Festivals in seinem 100. Todesjahr zeigen. Schönheit ist eben nicht alles ... Ihr

KURZ VORGESTELLT

Dorothe Fleege hat als Hornistin nicht nur mit großen süddeutschen Orchestern gespielt, sondern berichtet als Kulturjournalistin inzwischen auch über das bayerische Musikleben. Zudem ist die Kulturmanagerin als Festivaldramaturgin und Musikpädagogin tätig.

Nicolas Furchert studierte Musikwissenwissenschaften und promovierte über das Vibrato – und eben diese Musikvermittlung hat der begeisterte Radfahrer auch zum Beruf gemacht. Klar, dass unser Terminredakteur da auch selbst gern mal seine Bratsche auspackt. Februar 2016 concerti   3


Inhalt

Konzert

10

Xavier de Maistre Vorkämpfer für die Harfe

10 Zu schön, um nur Model zu sein Porträt Xavier de Maistre hat die Harfe aus der Klischeeecke befreit und lässt ihre Saiten nun in aller Welt singen

12 »Ich muss ein bisschen auf die

Bremse treten« Interview Weltweit ist derzeit kein Sänger begehrter als Jonas Kaufmann. Doch manchmal wünschte sich der Tenor einfach mehr Zeit für sich

Oper

18 Diva des 21. Jahrhunderts

Porträt Die Sopranistin Carmen Giannattasio will keine singende Statue sein, sondern zuallererst eine Schauspielerin mit Kopf und Herz

Regionalseiten

12

Jonas Kaufmann Garant für Gänsehautmomente

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik Festivalguide Traumhafte Landschaft und Akustik: Die Schubertiade in Schwarzenberg und Hohenems feiert ihr 40-jähriges Jubiläum

26 Aufbruch in die Moderne

36

Ludovico Einaudi Fachmann fürs Meditative

Festivalguide Acht Brücken führen in Köln über den Rhein – eben solche Wege ans andere musikalische Ufer bietet auch das Festival gleichen Namens

28 Der Fugen-Seppel

Reportage Vor hundert Jahren starb Max

Reger. Ein Streifzug durch sein Leben

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 20 Opern-Tipps 22 Opern-Kritiken | 32 CD-& DVD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti Februar 2016

36 »Der Klang ist nicht rund«

Blind gehört Der Komponist und Pianist

Ludovico Einaudi hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Gregor Hohenberg, Ray Tarantino, Julian Hargreaves/Sony Classical

24 Ins Grüne, ins Grüne!


Die Bühne seit Stunden belegt. Die Stimme noch immer geschmeidig.

Schnell spürbare Hilfe

Befeuchtender Schutzfilm

Lang anhaltende Linderung www.gelorevoice.de


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Schumann: Klavierquartett

180

Zentimeter hoch ist das größte Akkordeon der Welt, das einst für eine Truppe englischer Artisten gefertigt wurde.

Diese Musik ist tatsächlich völlig für die Katz' ... Mag Bach auch unsere Herzen höher schlagen lassen: Katzen lässt der Barockmeister kalt, haben US-Forscher festgestellt. Lagen die vorgespielten Musiken indes im Frequenzbereich ihrer eigenen Kommunikation, reagierten die Vierbeiner. Cellist David Teie hat daher nun eigene Katzenwerke wie Rusty’s Ballad komponiert: Esoterisch säuseln da Harfe, Cello und Geige – doch die Tiere schnurren vor Vergnügen.

... Musik ist die Sehnsucht eines schmerzgeplagten Gottes ... John Keats, englischer Dichter

Sage mir, was du hörst ... Vorweg die erfreuliche Nachricht: 26,6 Prozent der Deutschen lauschen nach wie vor gern Opern, Operetten und Gesangswerken, 33,5 Prozent gar klassischer Instrumentalmusik. Insgesamt hat das Klassik-Interesse indes in den letzten zehn Jahren in allen Altersgruppen nachgelassen – anders als etwa für Rock- und Popmusik. Da ist es auch kein Trost, dass die Begeisterung für Oldies und Schlager noch stärker zurückging. 6  concerti Februar 2016

Oper, Operette, Gesang -4,6%

Klassik, Konzerte, Sinfonien Insgesamt

-1,8%

14-19 Jahre

-0,8%

20-29 Jahre

-2,5%

30-39 Jahre

-3,0% -11,3%

40-49 Jahre 50-59 Jahre

-10,9% -3,1% -10 -5 0 5 10

60-69 Jahre

-0,9% 0,0% +0,5% -2,7% -2,4% -3,9% -2,4%

70+ Jahre

+2,7% -10 -5 0 5 10

Vorliebe für klassische Musik in der deutschen Bevölkerung: Veränderungen 2015 zu 2005*

Fotos: Stefan Nimmesgern, shutterstock, gemeinfrei, Thomas Karsten; *Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum

Seit meiner Kindheit begleitet mich dieses Werk. Als kleines Juliane Banse Mädchen hörte ich es im Bett, wenn über mir im Wohnzimmer Kammermusik gespielt wurde, später war ich selbst mit der Geige beteiligt – und dann als CD des Cherubini-Quartetts mit Christian Zacharias: Eine Aufnahme, die höchste Virtuosität vereint mit der mir aus Kindertagen eingeprägten Lust, Liebe und Schwärmerei für diese wunderbare Musik!


Klavier-Festival Ruhr

3 Fragen an ...

Konstantin Wecker

Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

15. April – 10. Juli 2016 Info | Ticket: 01806 - 500 80 3* www.klavierfestival.de *(0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)

Monty Alexander | Leif Ove Andsnes | Martha Argerich & Daniel Barenboim | Emanuel Ax | Yefim Bronfman | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Hélène Grimaud | Marc-André Hamelin | Hiromi | Evgeny Kissin | Lang Lang | Elisabeth Leonskaja | Igor Levit & Markus Becker | Gabriela Montero | Maria João Pires | András Schiff | Jacky Terrasson | Daniil Trifonov | Mitsuko Uchida | Arcadi Volodos | Krystian Zimerman u.v.a.

Streiter für eine bessere und melodischere Welt: Auch mit 68 Jahren ist Liedermacher Konstantin Wecker genug längst noch nicht genug

Ihr Vater war Operntenor, Sie sind mit Klassik groß geworden – und doch haben Sie sich für eine Musikerkarriere jenseits der Klassik entschieden. Ich sehe meine Liedkompositionen eher in der Nachfolge Schuberts und Brahms’ als in der amerikanischer Folkmusik wie bei vielen Kollegen. Als ich 1968 auf der Hochschule in das Fach Komposition hineinschnupperte, war mir allerdings rasch klar, dass ich mit meiner Liebe zur Melodie dort nicht gut aufgehoben gewesen wäre, denn Adornos Dogma lag in der Luft: Musik darf nicht irrational sein. Doch rein rationale Kunst erreicht die Herzen nicht – eben das aber ist mir mit meinen vertonten Gedichten immer das Wichtigste gewesen.

h Sie sic ts! Sichern ig Ihre Ticke it e z t rech

Ganz hat Sie die Oper indes nie losgelassen, wie in Ihren Liedern und Konzerten immer wieder zu erleben ist – was fasziniert Sie so daran? Man stelle sich vor, wie unglaublich friedlich unsere Welt wäre, wenn sich die Menschen nur singend begegneten! Statt deutsche Soldaten völlig sinnlos in den Krieg gegen den IS zu schicken, würde man vorher im Parlament Pro und Contra singend vortragen – und die Pazifisten würden gewinnen: Sie haben die schöneren Melodien.

Ihre große klassische Liebe gilt indes einem Komponisten, der nicht für große Oper, sondern intime Seelenschau steht: Schubert. Worin liegt das Besondere seiner Lieder? Schubert ist heilig. Er ist der Urahn der Liedermacherei, des Chansons, der Singer-Songwriter – auch wenn viele der letzteren ihn vielleicht gar nicht kennen. Er hat Gedichte stets so vertont, dass sie das Wort nicht schwächen, einlullen oder übertönen, sondern die Verse verstärken und ihnen eine verzaubernde Macht verleihen. Der Erlkönig ist für mich das perfekteste Lied aller Zeiten.

Kulturpartner

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Kommunikationspartner

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10 Jahre Concerti

Blumen, Glanz & Currywurst Sein zehnjähriges Jubiläum feierte concerti im Dezember in Hamburg, Berlin und Köln – und Freunde und Weggefährten aus allen Teilen der Republik gratulierten.

8 concerti Februar 2016

Spielten zum Jubiläum in der Königlichen Porzellanmanufaktur auf: Cellist Alban Gerhardt, die Geigerinnen Vivane Hagner und Antje Weithaas mit Klarinettistin Shirley Brill (l. Seite mit Gregor Burgenmeister) sowie die Geigerinnen Tanja BeckerBender, Midori Seiler und Flötist Erik Bosgraaf (r.u.)


Reichlich Prominenz aus der deutschen Klassikbranche unter den G채sten: Markus Kettner, Erwin St체rzer, Philip Krippendorff (o.r.) Nicola Oberlinger (l.), Clemens Trautmann (r.), Maren Borchers (M.), Hermann Rauhe, Boris Matchin (r.M.), Martin U. M체ller, Michael Haller (u.M.)

Weitere Impressionen unter: media.concerti.de/


Porträt

Zu schön, um nur Model zu sein Xavier de Maistre hat die Harfe aus der Klischeeecke befreit und

lässt ihre Saiten nun in aller Welt singen. Von Christian Schmidt

S

chon der Name lässt aufhorchen: Stammt doch Xavier aus der Familie de Maistre, einem südfranzösischen Adelsgeschlecht aus der Nähe von Toulon. Doch nicht nur deshalb ist der Mann in der Klassikbranche zur Projektionsfigur für vielfältigste Sehnsüchte avanciert: Xavier de Maistre sieht einfach verdammt gut aus, ein wahrer Beau, schnittig, sportlich, feinsinnig, dessen bloße Präsenz viele Herzen schneller schlagen lässt. Und dann ist da ja auch noch jene hübsche Geschichte, die der 42-Jährige immer wieder gern erzählt: Wie er sich als Neunjähriger in seine Leh10 concerti Februar 2016

rerin verliebte, die zufällig Harfe unterrichtete … fast zu schön, um wahr zu sein. Und als wäre das noch nicht genug des wunderbaren Stoffes für unser Medienzeitalter, war de Maistre auch noch Ruderer in der französischen Nationalmannschaft, studierte neben der Harfe Jura, Politik- und Wirtschaftswissenschaften und erlernte das Bankgewerbe: Womit der Franzose zu einem jener Mysterien avanciert ist, nach denen es die moderne Welt dürstet. Wahrlich ein Idol – und das im besten Sinne. Denn de ­Maistre erfüllt zwar rein äußerlich viele Klischees, doch

der Familienvater macht sie sich nicht zu eigen. Er will nur spielen – buchstäblich und sprichwörtlich. Womit er sich einreiht in die Riege jener neuen Pragmatiker unter den Musikern, die die medialen Gesetzmäßigkeiten so weit akzeptieren, wie es ihrer Musik dient. Indes beginnt ihm das Klischee des Schönlings spätestens dann auf die Nerven zu gehen, wenn er das Gefühl hat, nur als Abziehbild, nicht aber als Harfenist ernst genommen zu werden. Natürlich trägt sein Model-Antlitz nicht unwesentlich zum blendenden Verkaufserfolg seiner Solo-Alben bei – und doch hat

Foto: Gregor Hohenberg

Sachlich-kühler Denker: Xavier de Maistre


der schöne Mann bei all dem Immerhin galt die Harfe seit nie seine Mission aus den Au- jeher ja eher als Instrument gen verloren: seinem Instru- höherer Bürgertöchter zum ment Gehör zu verschaffen, Totzupfen der Zeit und nicht auf dass das Publikum und so als Soloinstrument, mehr beauch er selbst glücklich werde. lächelt denn ernstgenommen. „Die Fähigkeit, Trauer, Leiden- „Am Anfang war das schwierig: schaft und Freude zu teilen, ist Auf dich hat niemand gewartet, keine rhetorische Hülse, ich sagte man mir – aber wenn die habe mit Abstand den schöns- Leute dann einmal im Konzert ten Beruf“, schwärmt de Maist- waren, hatte sich das Vorurteil re denn auch. „Wenn 2000 erledigt.“ Wohl auch, weil sich Menschen im Saal den Atem de Maistre, seit er 1998 den anhalten, dann ist das durch wichtigsten Harfenwettbewerb nichts zu ersetzen.“ Die Ein- gewann, es sich zur Aufgabe samkeit von CD-Aufnahmen ist gemacht hat, sich als ganzheitdagegen so gar nicht seine Sa- lichen Musiker auf der Suche che: „Ich brauche die Interak- nach neuen Klangfarben zu tion mit dem Publikum. Die betrachten. Jemand, der die Qualität von Stille hat im Kon- Harfe zum Singen bringt. zert ja auch eine ganz andere Um das übersichtliche ReperIntensität als im Wald, wenn toire für sein Instrument zu erweitern, transkribiert er viel, Sie allein sind.“ schreibt Fingersätze, passt anInstrument höherer Bürgertöch- dere Sololiteratur an wie für ter zum Totzupfen der Zeit seine jüngste Solo-Aufnahme Das Geheimnis dieser Intensi- Smetanas Moldau und weitere tät liege bei der Harfe in ihrer romantische Gassenhauer. Und extremen Dynamik: „Mit vier- überzeugt namhafte Kompofachem Piano bringe ich die nisten zu neuer Harfenmusik: ans Laute gewöhnten Leute So hob er 2015 Pendereckis auch in einem großen Saal zum Solokonzert aus der Taufe, und Zuhören – und berühre sie“, auch Kaija Saariaho hat bereits sagt er selbstbewusst – und in ihren Erstling zugesagt. „Da einwandfreiem Deutsch. Im- eröffnen sich Möglichkeiten, merhin war er zehn Jahre So- von denen ich kaum zu träuloharfenist bei den Wiener men wagte.“ Zweifellos, dieser Philharmonikern: eine Traum- Mann hat noch viel vor – jenstelle, die er mit 24 bekam und seits der Klischees. dann für eine Solokarriere mit Konzert-TIPPs zunächst ungewissem Ausgang aufgab. Bereut hat er diesen Berlin mutigen Schritt dennoch nicht Mi. 24.2., 20:00 Uhr Konzerthaus einen Moment: „Ich war nie Xavier de Maistre (Harfe), Les Siècles, der Orchestermensch, der die Nicholas Collon (Leitung). Rameau: Suite aus der Oper „Daphnis et Eglé“, längste Zeit mit Warten auf den Couperin: Concert royaux Nr. 4, Ravel: Le kleinen Einsatz verbringt. Das tombeau de Couperin & Ma mère l’oye, Leben, was ich jetzt führe, ent- Debussy: Danse sacrée et danse profane, Pierné: Konzertstück Ges-Dur op. 39 spricht meinem Temperament.“ Doch wie schwer ist es, als Düsseldorf Fr. 26., Sa. 27. & So. 28.2., Tonhalle Künstler und nicht als Kurio- Xavier de Maistre (Harfe), Düsseldorfer sum anerkannt zu werden? Symphoniker, Alexandre Bloch (Ltg).

Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Pierné: Konzertstück Ges-Dur op. 39, Fauré: Pelléas et Mélisande, Saint-Saëns: Morceau de Concert, Ravel: Daphnis et Chloé Leverkusen Do. 10.3., 19:30 Uhr Erholungshaus Xavier de Maistre (Harfe). Werke von Glinka, Liszt, Smetana, Tschaikowsky u. a. Kiel Di. 12.4., 20:00 Uhr Schloss (Konzertsaal) Xavier de Maistre (Harfe), Kammerakademie Potsdam. J. C. Bach: Sinfonie G-Dur op. 3/6, Mozart: Klavierkonzert F-Dur KV 459 (bearb. für Harfe), C. P. E. Bach: Sinfonie F-Dur Wq 183 Nr. 3, Händel: Harfenkonzert B-Dur HWV 294, Haydn: Sinfonie Nr. 64 A-Dur Berlin

Mi. 13.4., 20:00 Uhr Philharmonie (Kammermusiksaal) Programm siehe Kiel München Do. 28.4., 20:00 Uhr Prinzregententheater 10. Münchener AIDS-Konzert. Xavier de Maistre (Harfe), Simone Kermes (Sopran), Harriet Krijgh (Violoncello), Lise de la Salle (Klavier), Münchener Kammerorchester, Alexander Liebreich (Leitung). Glière: Harfenkonzert op. 74, Rossini: Arien, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1, Ravel: Klavierkonzert C-Dur u. a. Bremen

Fr. 20.5., 20:00 Uhr Glocke Xavier de Maistre (Harfe), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Alexandre Block (Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“, Hosokawa: Aeolus, Webern: Sinfonie op. 21, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ Köln

Sa. 21.5., 20:00 Uhr Philharmonie Programm siehe Bremen online-Tipp

Meister der Harfe: ein Porträt über Xavier de Maistre Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/demaistre CD-Tipp

Moldau – Werke von Smetana, Dvořák, Liszt, Tschaikowsky u. a. Xavier de Maistre (Harfe). Sony Classical Februar 2016 concerti  11


Interview

Vom Wagner-Helden bis zum Operettenkavalier – er kann einfach alles! An die tenorale Weltspitze katapultiert sich der 1969 in München geborene Sänger 2006 mit Verdis La Traviata an der Met. Als José in Bezets Carmen wird er ebenso gefeiert wie in der Titelpartie von Gounods Faust. Kaufmann überzeugt als glaubhafter Charakterdarsteller mit wandlungs­ fähigem Timbre. Und als Liedsänger, meist begleitet von Pianist Helmut Deutsch.

12  concerti Februar 2016

Foto: Julian Hargreaves /Sony Classical

zur Person


»Ich muss ein bisschen auf die Bremse treten« Weltweit ist derzeit kein Sänger begehrter als Jonas Kaufmann. Doch so schön Erfolg auch ist: Manchmal wünschte sich der Tenor einfach mehr Zeit für sich. Von Dorothe Fleege

E

in massiver Holztisch, der Platz für viele Gäste bietet, dominiert den Raum. Jonas Kaufmann rauft sich durchs Haar und blinzelt über den Tisch herüber: „Na, dann wollen wir mal.“ Es gibt wohl kaum eine Interviewfrage, die ihm im vergangenen Jahrzehnt noch nicht gestellt worden wäre – und doch ist der Tenor hellwach, als der Aufnahmeknopf am Mikro leuchtet. Präsent, präzise, freundlich – und entwaffnend ehrlich. Pünktlich zu Ihrer letzten Herbsttournee ist Ihre neue Puccini-CD erschienen – wie viel Puccini braucht der Mensch?

Na, so viel wie möglich, das ist ja klar! Von Puccini kann ich einfach nie genug bekommen. Insofern gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass das jedem so geht, der bei dieser Musik Feuer gefangen hat. Auf Ihrer Homepage ist zu lesen, dass Sie ein Faible für Luxus besitzen. Sie leben in einem selbst konzipierten Hightech-Ökohaus, gelten als PC- und Technik-Tüftler par excellence und fahren einen BMW mit 447 PS. Puccini

schrieb man nicht nur eine große Begeisterung für aparte Damen zu, sondern auch für Luxusgüter, technische Neuerungen sowie einen unstillbaren Hunger nach schnellen Automobilen. Haben sich da zwei Seelenverwandte gefunden?

sehr viel sparsamer ist – aber ab und zu mal so eine Rakete zu fahren, das macht mir einfach Spaß. Und Technik sowieso! Da kann sich heute keiner mehr den rasanten Entwicklungen verschließen, den immer wieder neuen Produkten auf dem Markt.

Also, ich bin in meinem Leben noch kein Autorennen gefahren – Puccini selber hat ja Rennen bestritten, was damals sicher noch viel gefährlicher war als heute. Ich bin auch kein leidenschaftlicher Jäger wie er, der wohl ohne Rücksicht auf Verluste auf alles geschossen hat, was kreucht und fleucht. Auch die Sache mit den Frauen ist teilweise sehr unangenehm ausgegangen …

Apropos neue Produkte: Letzten Sommer warb das Label Decca für eine angeblich neue Puccini-CD von Ihnen, die doch nur alte Aufnahmen enthielt – zumal Sie seit 2013 einen Exklusivvertrag mit Sony haben. Wie fühlen Sie sich da als Künstler: getragen, unterstützt, selbstbestimmt – oder doch eher ausgeliefert oder gar hinters Licht geführt?

»Das finde ich unlauteren Wettbewerb« … so soll eine Haushälterin von ihm sich sogar seinetwegen umgebracht haben!

Auch da spiele ich in einer völlig anderen Liga. Dass ich natürlich BMW besonders mag, ist bekannt. Jetzt fahre ich ein Modell mit weniger PS, das

Ich kann wahrscheinlich von mir behaupten, dass ich einer der Künstler bin, die sich am meisten in die Projekte einmischen. Vom allerersten Schritt an bin ich dabei, bei allen Fragen plane und gestalte ich mit. Und trotzdem taucht manchmal das Gefühl auf, fremd gesteuert zu sein, andere scheinen das Ruder zu übernehmen. Wenn ich etwas Neues eingespielt habe, wird immer wieder versucht, ein Parallelalbum aufzubauen, das doch nur aus Februar 2016 concerti   13


Interview

Güldener Radames: Jonas Kaufmann in der Münchner Aida-Inszenierung

Sie bekommen waschkörbeweise Fanpost aus der ganzen Welt, es gibt Fanclubs in vielen Ländern, eine inoffizielle Webseite, die alles zu erhaschen versucht, was Ihr Leben betrifft – was wünscht sich denn ein Jonas Kaufmann von seinen Fans?

Das ist eine schwierige Frage. Es gibt schon Momente, in denen man das Gefühl hat, dass die Stimmung kippt, in dem die Begeisterung einfach zu viel ist. Was ich mir von meinen Fans wünsche? Ich hatte im Oktober und November vergangenen Jahres eine längere Krankheitsphase. Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ein gewisses Verständnis aufgebracht wird und meine Fans begreifen, dass ich versuche meine Stimme, die ich eben nur einmal habe – wenn sie kaputt ist, ist sie weg – zu schützen. Nicht im egois14 concerti Februar 2016

tischen Sinne, sondern gerade Und wie sieht es da mit der auch im Interesse meiner Fans. „Stimmhygiene“ aus: Sind Sie Dass in solchen Momenten das ein Tagesplan-Fan, der sich Verständnis wächst, wäre si- immer zur gleichen Zeit mit gleichem Programm einsingt, cher ein Wunsch von mir. Bleibt in Ihrem Leben eigentlich noch Gelegenheit „ich zu sein“, Zeit zum Entspannen oder für Freunde?

Wenn ich meinen Kalender so durchgehe, ist da wenig Platz, eigentlich gar keiner. Das muss sich ändern, ich muss also ein bisschen auf die Bremse treten. Nun ist es aber so, dass die großen Projekte alle im Zeitraum von rund fünf Jahren im Voraus geplant sind: Entsprechend dauert es halt, bis sich das im Kalender bemerkbar machen wird. Ein „normales“ Leben, in dem man sich etwa abends nach der Arbeit mit seinen Freunden verabredet, findet nicht statt. Doch das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau: Man kann eben nicht alles gleichzeitig haben – es ist nun einmal ein Beruf, der sehr viel Zeit und viele Reisen fordert.

oder neigen Sie eher zu kreativem Chaosmanagement?

Täglich zur gleichen Zeit mit den gleichen Vokalisen: nein, das gewiss nicht. (schmunzelt) Aber wenn ich chaotisch wäre, dann hätte ich wahrscheinlich schon längst Probleme mit der Stimme, womöglich die gefürchteten Knötchen – nein, auch was neue Partien betrifft, gelte ich eigentlich immer als relativ gut studiert.

»Dann rattert es einfach permanent im Kopf« Wann nehmen Sie sich dieses umfangreiche Pensum an Partien und Literatur vor?

Nachts. Ich lerne vornehmlich in der Nacht, leider. Und ich lerne ausgesprochen schnell. Wissen Sie, wenn man sich mal

Foto: Wilfried Hösl

zusammengewürfelten Titeln der Vergangenheit besteht: Das finde ich unlauteren Wettbewerb.


drei oder vier Tage mit einer Partie intensiv beschäftigt, dann rattert es einfach permanent im Kopf – ganz egal wo, ob unter der Dusche, nachts im Bett oder beim Autofahren. Da ist mein Hirn dabei, kontinuierlich zu wiederholen, zu merken: Wo ist noch eine Lücke, welches Wort fehlt mir noch? Das kann ich dann am nächsten Morgen nachschauen – alles andere wird schon ins Langzeitgedächtnis geschaufelt, ein ganz automatischer Prozess. Von Adorno stammt der Satz „Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“. Doch in unserer Zeit wird die Entfremdung zwischen Mensch und Welt stetig größer: Ich leiste, also bin ich – ein Slogan unserer Zeit, dem sich auch ein Jonas Kaufmann anschließt?

Puh, ja, zu einem gewissen Teil kann man das nicht verleugnen, das ist sicherlich auch in meinem Leben so. Der Sinn des Lebens ist heute sicher ein anderer: Geld verdienen ist das, was man einfach macht, wozu der Mensch verurteilt ist. Ich bin jetzt auch nicht der Aussteigertyp, der den ganzen Konsum hinter sich lässt. Natürlich kommt bei mir immer mal wieder der Moment, in dem ich mich frage: Reicht das jetzt nicht, was ich erreicht habe? Egal ob es jetzt Erfolg oder Geld betrifft. Wenn ich mich jetzt einfach einschränken und ein sehr einfaches Leben führen würde, könnte es ja vielleicht bis zum Ende reichen. Also müsste ich gar nicht so weiter machen … … und machen es dann doch.

Es ist ja nicht so, dass ich diesen Beruf ausübe, weil ich von

Anfang an gedacht habe, da kann ich möglichst viel Geld verdienen. Ich habe mir diesen Beruf genau deshalb ausgesucht, weil ich überzeugt davon war, dass es etwas ist, das man aus Leidenschaft macht. Ich habe mit dieser Wahl auch in Kauf genommen, dass ich vielleicht keine allzu großen Sprünge machen werde – dass es dann funktioniert hat, das ist eine wahnsinnige Ausnahme. Und das macht einen auch irgendwo süchtig: Sich mit Musik zu beschäftigen, gibt so viel zurück, gibt so viel Energie, dass man gar nicht merkt, dass man sich auspowert, das man vielleicht auch über seine Kapazitätsgrenzen hinaus arbeitet. Dieser Höher-SchnellerWeiter-Sog ist in weiten Teilen unserer Welt total üblich, wird von Generation zu Generation weiter gegeben – und nicht die Erziehung in Sachen Nächstenliebe: Das sind ganz wenige, die sich da einbringen und die werden auch gar nicht hofiert in unserer Gesellschaft. Wer es zu was bringt, der ist halt wer – „mein Haus, mein Pferd, mein Boot“. Hab’ ich nicht erfunden! Ihre Definition von Glück?

Boah, das ist eine Fangfrage. Das ist immer eine ganz individuelle Sache mit dem Glück. In meinem Fall ist Glück wahrscheinlich Zeit: etwas, das man am wenigsten hat, das wünscht man sich herbei. Die Zeit, die man mit seinen Kindern verbringt, mit seinen Freunden, in der man einfach mal man selber sein kann. Auf der anderen Seite, keine Frage, habe ich schon das Glück, einen der „glücksbringendsten“ Jobs überhaupt zu haben.

Konzert- & Opern-TIPPs

Berlin Mo. 21.3., 20:00 Uhr Philharmonie Jonas Kaufmann (Tenor), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Klavier & Ltg). Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Elgar: Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55 Essen Mi. 6.4., 20:00 Uhr Philharmonie Jonas Kaufmann (Tenor), Staatskapelle Weimar, Jochen Rieder (Leitung). Puccini: Ausschnitte aus Tosca, Turandot, La Fanciulla del West, Manon Lescaut u. a. München Mi. 13.4., 20:00 Uhr Philharmonie Programm siehe Essen

Mo. 16.5., 16:00 Uhr (Premiere) Nationaltheater Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg. Jonas Kaufman, Kirill Petrenko (Ltg), David Bösch (Regie) Weitere Termine: 22., 26. & 29.5., 4.6. Sa. 25.6., 19:00 Uhr Nationaltheater Münchner Opernfestspiele Puccini: Tosca. Jonas Kaufmann, Kirill Petrenko (Leitung), Luc Bondy (Regie) Weitere Termine: 28.6., 1.7. Mi. 20.7., 20:00 Uhr Nationaltheater Münchner Opernfestspiele. FestspielGala. Jonas Kaufmann, Sinfoneiorchester des BR, Marco Armiliato (Leitung). Werke von Verdi, Puccini, Bizet u. a. online-Tipp

Für Jonas Kaufmann soll jeder Auftritt eine Sternstunde sein Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/jonaskaufmann CD- & DVD-Tipps

Puccini: Nessun Dorma Jonas Kaufmann, Coro & Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, A. Pappano. Sony Verdi: Aida Anja Harteros, Jonas Kaufmann. Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, A. Pappano. Warner Puccini: La Fanciulla del West Jonas Kaufmann, Nina Stemme, Chor & Orchester der Wiener Staatsoper, Franz WelserMöst. Sony Classical Februar 2016 concerti  15


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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Catherine Ashmore

Liebe zwischen Spiel und Ernst am Royal Opera House: Dyonios Sourbis und Carmen Giannattasio in Leoncavallos Pagliacci

18_Porträt Diva des 21. Jahrhunderts Die Sopranistin Carmen Giannattasio will keine singende Statue sein, sondern zuallererst eine Schauspielerin mit Kopf und Herz 20_Opern-Tipps

Das Best aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause 22_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen Februar 2016 concerti   17


Porträt

Diva des 21. Jahrhunderts Die Sopranistin carmen giannattasio will keine singende Statue sein, sondern zuallererst eine Schauspielerin mit Kopf und Herz. Von Peter Krause

Für die Italienerin kommt erst das Wort – und dann die Musik

Überhaupt definiert sich die Sopranistin, die in dieser Saison wieder an den europäischen Spitzenhäusern in Mailand, London und Barcelona auftritt, gar nicht an erster Stelle als Sängerin, sondern als „Schauspielerin, die singt.“ Den 18 concerti Februar 2016

seit den Urzeiten der Barockoper ausgefochtenen Streit zwischen Musik und Wort („prima la musica, poi le parole“) entscheidet sie präzise zugunsten des Wortes, dessen Bedeutungsschichten und kleinste Nuancen Sänger zu allererst zu durchdringen hätten. Erst aus diesem tiefen Verstehen entstünden für sie auf der Bühne szenische Impulse, glaubwürdige Gesten, echtes Leben. Sie wolle bloß keine klassizistische Statue sein, die wir anhimmeln müssten, der aber Atem, Blut und Tränen fehlten. Da seien für sie ihre einstigen großen Kolleginnen des Kinos eine deutlich größere Inspirationsquelle der Glaubwürdigkeit als die Monumenten ähnelnden Stehsänger, die mitunter auch heute noch italienische Opernbühnen zieren. Begeistert nennt sie etwa Anna Magnani und den von ihr gemeinsam mit Roberto Rossellini geprägten filmischen Neorealismus im Italien der 40er und 50er Jahre, aber auch den Stummfilm oder die Meisterwerke von Ingmar Bergman bis hin zu David Lynch.. Die sängerdarstellerische Dichte, mit der Giannattasio jüngst die erotisch unbefriedigte, aus ihrer Ehe ausbrechende Nedda in Leoncacallos Bajazzo – das Musterbeispiel der naturalisti-

schen Spielart der Oper – in Covent Garden zu einer Frau der Gegenwart machte, bewies ihre Überzeugung: „Die Geschichte hat mit uns zu tun, mit den familiären Tragödien und sexuellen Übergriffen, den Morden und Selbstmorden, das ist alles erschreckend aktuell und wahr.“ Erstaunlicherweise gab sie mit der Nedda ihr Rollendebüt im Verismo – vokal zu Hause ist die 40-Jährige eigentlich im Belcanto Rossinis und Donizettis sowie im jugendlich-dramatischen VerdiFach. „Mutter Natur hat mir glücklicherweise diese breite Skala an stimmlichen Möglichkeiten geschenkt. Ich bin da durchaus eine Glücksspielerin, die auch mal was riskiert.“ Liebe zu hässlichen Klängen

Angesagt sind in der Opernszene heute freilich primär Spezialisten, die ihre eigene Marke am Kostüm tragen: Man ist entweder Koloraturengeläufigkeit pflegender Barocksänger, lyrische Innigkeit verströmende Mozartmeisterin oder dramatische Heldentöne stemmender Wagnerexperte. In ihrem Mut und ihrer Neugierde, Grenzen auszutesten, erinnerte Carmen Giannattasio einen Kritiker denn auch nicht zufällig an die Callas, die Bellinis Norma, Puccinis Tosca und

Foto: Victor Santiago

U

nweit der traumschönen Amalfiküste ist sie geboren, in Solofra, einem Nest in Kampagnien. Und Carmen Giannattasio ist Süditalienerin, durch und durch: Ihr Temperament ist eine Bombe, ihre Muttersprache Napoletanisch. Vielleicht klingt aber gerade deshalb ihr Italienisch, gleichsam ihre erste Fremdsprache, so gar nicht nach schlampigem Plapperton, sondern ist von wohldurchformter und durchdachter Klarheit. Ja, die sportlich drahtige, modern emanzipierte und zierliche junge Frau denkt, bevor sie spricht. Wenn eine Diva (wörtlich übersetzt) eine Göttliche ist, die – der Welt entrückt – über dem Hier und Jetzt schwebt, statt mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen, dann ist Carmen Giannattasio das krasse Gegenteil einer solchen Primadonna, die zu zicken anfängt, wenn ihr die Argumente ausgehen.


Wagners Isolde in ein und demselben Sängerleben verkörperte und damit scheinbar mühelos von einem Opernstern und -stil zum nächsten hüpfte. Der bewusste Sprung von der agilen Höhe einer BelcantoKönigin Donizettis zur Brustimme einer Verismo-Partie von Leoncavallo hat für die singende Schauspielerin denn auch gar nichts Vulgäres. Vielmehr sei es zwingend notwendig, all die Schreie und schlimmen beleidigenden Worte, die Nedda für Tonio übrig habe, auch mit entsprechend dramatischen, der Sprechstimme nahen Akzenten aufzuladen. „Ich bevorzuge hier im Zweifel einen hässlichen Klang, der den ganzen Sinn des Dramas und der Szene in sich trägt, gegenüber einem puren Schönklang, der mir am Ende gar nichts erzählt und mich im Herzen nicht berührt.“ Irgendwann werde sie sich auch an Puccinis Tosca wagen, die nach dem Duett mit dem adligen Vergewaltiger Scarpia in ihrem abgrundtiefen Verletztsein gar zur Mörderin wird: „Da kann man doch als Sängerin nun wirklich keinen schönen Klang produzieren!“ Sie habe gelernt, dass selbst eine Norma, mit der Giannattasio jetzt in München in der einst für Edita Gruberova maßgeschneiderten Inszenierung ihr Europadebüt gibt, nicht dem Idealbild der puren Schönheit einer Joan Sutherland zu entsprechen habe, sondern „voller Blut und Leidenschaft zu singen“ sei. Solch musiktheatralische Unbedingtheit vermisst sie derzeit auch in ihrer Heimat, dem Mutterland der Oper. „Schlimm, richtig schlimm“ stehe es um die hei-

Wider die Musealisierung der Oper: Carmen Giannattasio ficht für Blut und Leidenschaft auf der Bühne

lige Gattung in Italien, in der Opern, doch es geht mir zu oft nur mehr alte Traditionen ge- nur darum, auf provokative pflegt und am Ende doch allein Weise eine ganz andere GeSchlamperei herrsche – die schichte zu erzählen, der BeScala in Mailand sei mit oft- deutung und Sinn sowie der mals interessanten Inszenie- Bezug zu Libretto und Musik rungen da eine der wenigen fehlen“, kritisiert Giannattasio. Ausnahmen. „Wir haben die „In einem Rigoletto aber, der auf Oper erfunden und danach in dem Planeten der Affen spielt, den Rest der Welt exportiert. singe ich nicht.“ Wenn Sie aber heute einen Italiener fragen, wer La Traviata opern-TIPPs komponiert habe, Verdi oder Puccini, werden beide Namen Berlin zu 50 Prozent genannt...“ Das Mi. 23.3. & Sa. 26.3., 19:30 Uhr sei nicht nur ein Trauerspiel, Deutsche Oper Leoncavallo: Der Roberto Rizzi Brignoli sondern vor allem ein kultur- Bajazzo. (Leitung), David Pountney (Regie) politisches und ein BildungsMünchen problem. „Ich liebe mein Land, Sa. 27.2., 19:00 Uhr Nationaltheater das uns Künstler aber letztlich Bellini: Norma. Paolo Carignani in die Emigration treibt – die (Leitung), Jürgen Rose (Regie) Engländer nennen diese Ab- Weitere Termine: 1. & 4.3. wanderung brain drain.“ CD-Tipp Meinungsstark gibt sich die denkende Diva des 21. JahrhunDonizetti: Caterina derts aber auch, wenn es um Cornaro Carmen Giannattasio, BBC das hierzulande allein seligmaSingers & Symphony chende Regietheater geht. „Ich Orchestra, David Parry (Ltg.). OperaRara bin für die Aktualisierung alter Februar 2016 concerti   19


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

BERLIN FR. 19.2.2016

Die Last des ewigen Lebens Oper Ein Menschenexperi-

Janáček: Die Sache Makro­ pulos Deutsche Oper Berlin. Donald Runnicles (Leitung), David Hermann (Regie). Weitere Termine: 25. & 28.2., 27. & 30.4.

Setzt seinen Janáček-Zyklus fort: GMD Donald Runnicles 20 concerti Februar 2016

Verspricht beste Akustik: die Holzkonstruktion der Opéra des Nations GENF MO. 15.2.2016

Weltentheater in Holz Oper David Bösch inszeniert Händels Meisterwerk

Alcina in Europas neuester Opernscheune

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ichard Wagner wäre begeistert: Unweit der Vereinten Nationen, dem Herz der internationalen Organisationen, ist die Opéra des Nations entstanden – gar nicht als Prachtgemäuer für die Ewigkeit, sondern als akustisch vorzügliche Holzkonstruktion, in die das ehrwürdige Grand Théâtre de Genève für zwei Jahre umzieht, während das historische Haus an der Place de Neuve umfassend renoviert wird. Genfs neue Opernscheune folgt der Architektur des Interimshauses der Pariser Comédie-Française: Dort hatte man mit dem Théâtre Éphémère beste Erfah-

rungen gemacht. Anders als das kleinere Theatergebäude verfügt die Opéra des Nations über 1110 Plätze und einen 66 Musiker fassenden Orchestergraben. Intendant Tobias Richter legt passend zum Raum einen Schwerpunkt auf die Barockoper. Wenn die „Bretterbude“ tatsächlich so gut klingt, sollte sie vom späteren Niederbrennen ebenso verschont bleiben wie das Bayreuther Festspielhaus. Händel: Alcina Grand Théâtre de Genève. García Alarcón (Leitung), David Bösch (Regie). Weitere Termine: 17., 19., 21., 23., 25., 27. & 29.2.

Fotos: PabloCastagnola, Samuel Rubio, Fernando Marcos, Kirsten Nijhof

ment vor über 300 Jahren bescherte ihr ein unnatürlich langes Leben: In der Sängerin Emilia Marty scheint die Sehnsucht nach Unsterblichkeit erfüllt, doch jetzt sucht sie verzweifelt über die ewige Leere des Daseins nach dem alten Rezept. In der einstigen Paraderolle der Anja Silja debütiert nun mit Evelyn Herlitzius eine der weltweit führenden Heldinnen von Wagner und Strauss – eine Hochdramatische, die es liebt, an Grenzen zu gehen und sich hineingraben wird in das Schicksal einer Frau, die zugleich magische Anziehungskraft und abstoßende Kälte verströmen muss.


BREMEN SA. 13.2.2016

Weitere Tipps

Expressionistische Wucht Oper Jungregisseur Paul-Georg Dittrich debütiert

Leipzig

Lobgesang

in Bremen mit Bergs emotional prallem Werk

E

rst 2011 schloss Paul-Georg Dittrich sein Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg ab. Doch längst werden seine Inszenierungen von Augsburg über Frankfurt bis nach Berlin für ihre provokative Präzision gelobt, für ihr Jonglieren mit audiovisuellen Gestaltungsmitteln und ihre poetische Kraft. „Ich verstehe es als meine primäre Aufgabe, aus dem Geist der Musik und dem Drama unsere Wirklichkeit zu hinterfragen, das klassische Spartendenken aufzu-

brechen, Erzählkontinuitäten zu sprengen und Inszenierungen performativ aufzuladen“, sagt der Regisseur über sein Selbstverständnis. Alban Bergs Büchner-Oper mit ihrer emotional prallen expressionistischen Wucht über einen Außenseiter, der sich wehrt, sollte Dittrich da für sein BremenDebüt gerade recht kommen.

Sa. 6.2., 19:00 Uhr Oper Leipzig Die sinfonische Kantate des Wahl-Leipzigers Felix Mendelssohn inspiriert Ballett-Chef Mario Schröder zu seiner neuen Choreografie

Berg: Wozzeck Theater Bremen. Markus Poschner (Leitung), Paul-Georg Dittrich (Regie). Weitere Termine: 20.,25. & 28.2., 4., 9, 20. & 28.3.

Sa. 6.2., 19:30 Uhr Nationaltheater Nach ihrer Berliner Inszenierung von Wagners Meistersingern wagt sich Andrea Moses an die andere deutsche Nationaloper: Webers Freischütz lässt sie in der Zukunft spielen

Weimar

Der Freischütz

Gera

JenŮfa

BERLIN SO. 14.2.2016

Ausweglose Abgründe Ballett Nacho Duato vertanzt in Berlin die

Folgen des Terrors von Madrid

A

ls 2004 in Madrid morgendliche Pendler terroristischen Bombenanschlägen zum Opfer fielen, entstand das Ballett Herrumbre von Nacho Duato – der Choreograf wohnte damals unweit einem der Anschlagsorte. Unter diesen Eindrücken machte er die ausweglosen Abgründe menschlichen Schmerzes zum Thema einer Choreografie: Unerbittlich zeichnet D ­ uato Spuren erlebten Schmerzes mit den Duato: Herrumbre Staatsoper Berlin im Schillertheater. Nacho Duato (Choreografie). Weitere Termine: 16., 18., 21., 26. & 28.2.

Mitteln des Tanzes nach. Fahles Licht und beängstigende Schatten legen sich über das scharfkantige metallische Bühnenbild des Architekten Jaffar Chalabi. Zugleich formuliert Duoto einen Aufruf zur Wahrung der menschlichen Würde.

So. 7.2., 18:00 Uhr Bühnen der Stadt Gera Nach den Jahren als künstlerischer Leiter der Berliner Kammeroper inszeniert Kay Kuntze nun als Generalintendant von Altenburg und Gera Köln

Jeanne D’Arc So., 14.2., 18:00 Oper Köln (Staatenhaus Tatjana Gürbaca führt Regie in der Kölner Erst­aufführung von Walter Braunfels‘ Oper um die jungfräuliche Kriegerin Göteborg

Northern (De)Lights Fr. 26.2., 19:00 Uhr Göteborgs Operan In Zeiten neuer Grenzen ist Tanzchefin Adolphe Binder dem Gemeinsinn auf der Spur – ihr Motto: „All together now“

Nacho Duato spürt dem Schmerz im Angesicht des Schreckens nach

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Februar 2016 concerti   21


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

HAMBURG 9.12.2015

LONDON 13.12.2015

Es war einmal ... der amerikanische Traum

Entrückt in die Ewigkeit des Künstlerhimmels

Krimi des ganz normalen Lebens

Harbison: The Great Gatsby Semperoper. Wayne Marshall (Leitung), Keith Warner (Regie), Maria Bengtsson, Peter Lodahl, Raymond Very, John Chest

Neumeier: Duse Hamburgische Staatsoper. Simon Hewett (Leitung), John Neumeier (Choreografie, Bühne, Licht & Kostüme) Weitere Termine: 31.1., 15.7.

Mascagni: Cavalleria Rusticana Leoncavallo: Pagliacci Royal Opera House Covent Garden. Antonio Pappano (Leitung), Damiano Michieletto (Regie), Dmitri Platanias

Oper Fitzgeralds Jahrhundert­ roman feiert als Oper Europapremiere, Komponist John Harbison ist eigens aus den Staaten angereist: ein transatlantisches Projekt. Die Staatskapelle lässt nichts unversucht, die handwerklich formidabel gearbeitete Partitur zu der ihren zu machen: Die bronzeschillernd abgetönten Holzbläser zaubern Richard Strauss-Momente. Harbison freilich klingt sehr amerikanisch, nimmt großzügig Anleihen an der Tanzmusik der Roaring Twenties. Wenn Daisy und Gatsby ihre verflossene Liebe heraufbeschwören, hören wir indes eine leichtgängig verfeinerte, glitzernde Sehrspätromantik. Nur Regisseur Keith Warner bleibt zu dekorativ diskret: Ein paar dekonstruierende Fragezeichen zur Schärfung des kritischen Blicks auf den Amerikanischen Traum hätten dem Abend gut getan. (PK)

Ballett Sie besitzt Aura und Anmut, die italienische Primaballerina Alessandra Ferri. John Neumeier konnte die strenge Schöne überreden, den selbst gewählten Abschied von der Bühne für ihn zurückzunehmen. Nun gibt die Ferri die Duse, ihre Landsfrau aus dem Stiefelstaat und bedeutendste Schauspielerin an der Wende zum 20. Jahrhundert. Im langen ersten Teil sind die bis zu ihrem Tod führenden Szenen eines Schauspielerinnenlebens geschickt gebaut, Neumeier reiht allerhand Versatzstücke seiner Tanzkunst aneinander. Ein großes Ganzes ergibt sich dennoch nicht. Die Zugabe hernach ist ein traumschönes Verlegenheitsende, purer NeumeierÄsthetizismus. Ihre vier Männer tragen die geliebte Frau auf Händen, die schöne Seele erhält Flügel, wird in die Ewigkeit eines Künstlerhimmels entrückt. (PK)

Oper Wenn die Oper des Verismo der brutalen Wirklichkeit den Spiegel vorhält, ohne mit Theaterschminke zu verkleistern, was im wahren Leben so los ist, dann gelingt diese Absicht der naturalistischen Spielart des Musiktheaters hier vortrefflich. Damiano Michieletto schaut sehr genau hin, wie eine Dorfgemeinschaft auch heute noch auf das reagiert, was nicht sein darf, aber immer so war. Die Besetzung ist Weltklasse: Aleksandrs Antonenko ist mit dem fest fokussierten Metall seines Heldentenors ein Canio alter Schule, Carmen ­G iannattasio als Nedda eine modern emanzipierte Frau, die sie in einer emotional ungemein dichten Darstellung lebendig werden lässt. Antonio Pappano unterstreicht mit elektrifizierender Glut seinen Rang als einer der bedeutendsten Operndirigenten unserer Zeit. (PK)

22  concerti Februar 2016

Fotos: Daniel Koch, Holger Badekow, Catherine Ashmore

DRESDEN 6.12.2015


West

Das Musikleben im Westen im Februar

2 Barbara Hannigan

4 Arcadi Volodos

8 Bernarda Fink

10 Daniil Trifonov

Fotos: Elmer de Haas, Marc Egido, Julia Wesely, Dario Acosta Photography Deutsche Grammophon

… steht ständig unter Strom

… ist überall zuhause

… liebt die zarten Töne

… elektrisiert sein Publikum

2_Porträt Selbst zum Klang werden Seit einigen Jahren greift die Sopranistin Barbara Hannigan auch zum Taktstock 4_Interview »Ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier« Der Pianist Arcadi Volodos über sein Verfallsdatum und die Globalisierung in der Musik 8_Porträt Globalisierte Eleganz Die Mezzosopranistin Bernarda Fink ist überall dort zu Hause, wo Musik ist 10_Porträt Seltsame Kindheitsträume Im Gespräch gibt sich Pianist Daniil Trifonov sehr zurückhaltend 12_Regionale Tipps So klingt der Westen! 26_ Klassikprogramm concerti 02.16 West 1


Porträt

Selbst zum Klang werden

E

lfenhafte Gesichtszüge, grazile Bewegungen – doch der erste Eindruck täuscht: Barbara Hannigan ist mitnichten eine Fee, vielmehr präsentiert sich die Sopranistin als detailverliebtes Arbeitstier. Selbst von Urlaub im klassischen Sinn hält die blonde Wilde rein gar nichts, allenfalls

Teilzeit-Ferien kommen für die Kanadierin in Frage: Arbeiten bis nachmittags, dann zur Entspannung wandern, kochen oder Zeit mit der Familie verbringen. Wer mit fünf Jahren sicher sei, als Musikerin leben zu wollen und sich als Fünfzehnjährige für den klassischen Gesang entscheide, der gebe

Energiebündel: Hannigan singt und dirigiert mitunter gleichzeitig

seinem Leben eben eine bestimmte Richtung: „Ich bin am glücklichsten, wenn ich mit Musikern oder einem Orchester zusammen bin, dann empfinde ich ein Gefühl der Freude.“ Kein Wunder, dass ihr Zuhause keinen festen Ort kennt, die zierliche Frau ob ihrer Konzert­ reisen vielmehr überall auf der Welt ein Gefühl von Heimat zu entwickeln vermag. „Das Reisen kann ermüdend sein, aber sobald ich an einem bestimmten Ort ankomme – sei es Berlin, Paris oder München – fühle ich mich rasch zuhause.“ Nicht umsonst mietet die 44-Jährige grundsätzlich Appartements an und meidet Hotels ebenso wie Restaurants. Und auch sonst habe sie von Läden bis zum Fitnessstudio in all den Städten immer gefunden, was es brauche, um sich daheim zu fühlen – und entspannt mit namhaften Dirigenten wie Andris Nelsons, Esa-Pekka Salonen und Sir Simon Rattle zu arbeiten oder den internationalen Spitzen-Orchestern in Berlin, München und London. Favoritenliste: Hannigan weiß genau, wen und was sie will

Begegnungen und Kooperationen, die Hannigan nicht dem Zufall überlassen hat: „Seit einigen Jahren führe ich eine Art Wunschliste, auf der sich 2 West concerti 02.16

Foto: Musacchio Ianniello Accademia/Nazionale di Santa Cecilia

Als Sopranistin wird Barbara Hannigan auf den Bühnen in aller Welt gefeiert. Doch seit einigen Jahren greift die Kanadierin auch zum Taktstock. Von Christina Bauer


nicht nur Rollen und Reper- Eine Intensität, die ihr in den toire finden, sondern auch letzten Jahren zahlreiche AusKünstler, mit denen ich gern zeichnungen eingebracht hat arbeiten würde, Regisseure, – und sie auch das Dirigieren Choreografen, Filmemacher, erkunden ließ: Seit ihrem DeFotografen – eine ganze Welt.“ but 2011 stand Hannigan beUnd so manches Mal hat sie reits mehrmals als singende dabei sogar selbst die Initiative Dirigentin auf der Bühne. Eine ergriffen, wenn es um die Re- komplizierte Doppelfunktion? alisierung ging. Mittlerweile Nein, denn die Musiker lernten in den Proben rasch, mehr Mitverantwortung zu überneh»Für mich wird men; für sie selbst aber biete eine Rolle zu einem das Dirigat neben neuen Erfahrungen auch die Aussicht, nach Teil meines ihrer Gesangskarriere weiter in eigenen Körpers« der Musik tätig sein zu können. Allein an das Schweigen müssei diese Liste allerdings bereits se sie sich dabei noch gewöhso kurz geworden, dass ihr Fo- nen: „Für mich fühlt es sich kus sich seit einiger Zeit auf noch immer nicht ganz normal Weltpremieren richtet. Mag an, nur zu dirigieren, da ich dabei ihre große Leidenschaft keinen Klang erzeuge – und so auch starken, emotional inten- suche ich auch im Dirigieren siven Frauenrollen gelten – wie nicht nur die Geste, sondern etwa die lang ersehnte Titelrol- versuche, selbst dieser Klang le in Bergs Lulu oder die Marie zu werden.“ in Zimmermanns Soldaten – letztlich, so Hannigan, finde sie Konzert-TIPP in jeder Rolle ihre Stärke und eine eigene Stimme. Denn die Köln Primadonna will ihre Figuren Fr. 19.2. & Sa. 20.2., 20:00 Uhr nicht nur mögen, sie will sie Philharmonie Barbara Hannigan (Sopran), WDR lieben, verehren, leben. Schweigen am Pult? Gar nicht so einfach für eine Sängerin

„Für mich wird eine Rolle zu einem Teil meines eigenen Körpers, meines Selbst“, erzählt die im ländlichen Waverly aufgewachsene Sängerin. „Das bedeutet sehr viel mehr als nur die Noten zu singen oder die Worte auszusprechen: Ich bin in einer engen Beziehung mit diesen Figuren und ihren Persönlichkeiten, und ich bewundere sie immer sehr.“ Was stets auch Abschiedsschmerz bedeute: Bei Lulu etwa habe dieser fast eineinhalb Jahre gedauert …

Rundfunkchor Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Dutilleux: Correspondances, Ravel: Daphnis et Cloé online-Tipp

Barbara Hannigan performt Ligeti mit den Göteborger Symphonikern Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/hannigan DVD-Tipp

Barbara Hannigan – Concert & Documentary Werke von Mozart, Fauré, Rossini u. a. Mahler Chamber Orchestra. Accentus Music


interview

zur person

Der russische Pianist Arcadi Volodos wurde 1972 in Leningrad geboren. Als Kind eines Sängerpaares erhielt er zunächst Gesangsund erst mit acht Jahren Klavierunterricht. Er studierte in Moskau, Paris und Madrid, mied jedoch Wettbewerbe. Mit seinem Debüt in der Wigmore Hall gelang ihm 1996 der internationale Durchbruch.

4 West concerti 02.16


»Ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier« Der Pianist Arcadi Volodos über sein Verfallsdatum, das Zeitgefühl der Spanier und Globalisierung in der Musik. Von Teresa Pieschacón Raphael

G

ewaltiger Tastendonner war gestern. Heute liebt der Klaviervirtuose Arcadi Volodos die leisen, zarten Töne, etwa die Música Callada („Stille Musik“) des katalanischen Komponisten Federico Mompou. Er hat zu sich gefunden – diesen Eindruck vermittelt der Russe auch im Gespräch mit concerti.

meine Idole waren, wie zum Beispiel Rachmaninow – er hat übrigens genauso viele Transkriptionen gemacht – oder Cortot, Gieseking, Schnabel … Was würden die heute wohl über den Musikbetrieb sagen? Das würde mich interessieren.

Im Alter von 25 rief man Sie zum legitimen Nachfolger von Horowitz aus, dann nannte man Sie einen Klavier-Schwar­ zenegger. Was sind Sie heute?

Dass alles nur noch visuell wahrgenommen wird und nicht mehr mit der Seele. Für die Musik ist das gar nicht gut. Und dann die vielen, vielen Konzerte heute. Diese Überpräsenz in allen Medien. Ich bin 17 Jahre nur gereist, ich konnte nicht mehr. Immer nur Hotel, Flughafen, Konzertsaal: Nichts anderes habe ich gesehen. Vor zehn Jahren fing ich an, mein Leben zu ändern. Ich lebe mein eigenes Leben heute. Ich bin von Paris weg. Ich lebe jetzt in der Nähe von Madrid auf dem Land und an der Costa Blanca.

Weder das eine noch das andere. Mein Leben ist heute ganz, ganz anders als in den Neunzigern …

Foto: Marc Egido

… als Presse und Marketing aus Ihnen den »neuen Horowitz« machten.

Ja, das war sehr leicht, weil die erste CD, die ich aufgenommen hatte, Werktranskriptionen gewidmet war, von denen einige von Horowitz selbst stammten. Ich habe das nie verstanden. Ich habe großen Respekt vor der Kunst von Horowitz, aber es gibt noch andere Musiker der Vergangenheit, die mir viel näher sind und die immer

Was meinen Sie, würden sie sagen?

Was mögen Sie an Spanien?

Ich mag das Zeitgefühl der Spanier an der Costa Blanca, alles geht wesentlich langsamer, es gibt keine Eile, keinen Stress. Für jemanden, der

ständig so viel reist wie ich, ist das einfach wunderbar. Außerdem habe ich die Anzahl meiner Konzerte drastisch reduziert. Früher hatte ich etwa 200 pro Jahr, jetzt nur noch etwa 50. Ab Mitte dreißig muss man erkennen: Wir sind keine Roboter. Ich brauche manchmal Wochen, um zu entspannen und dann wieder Kraft zu tanken. Man verliert an Frische, an Aufnahmefähigkeit, wenn man nicht Pausen macht. Außerdem beschloss ich vor einiger Zeit, in bestimmten Ländern nicht mehr aufzutreten. In welchen denn?

In den USA. Ich mag die Atmosphäre nicht. Abgesehen davon, dass man dort am Zoll nach 9/11 so hysterisiert ist, dass Flügel konfisziert und vernichtet werden …

... ja, schlimm, oder? Doch das war es nicht nur. Aber diese Standardisierung in den USA ist unerträglich. Ich bin bei einer Amerika-Tour fast verrückt geworden: 15 Konzerte, dreißig Flüge – und trotzdem hatte ich psychologisch das Gefühl, dass ich nicht wegkam concerti 02.16 West 5


interview

aus der Stadt. Bis zum 30. Lebensjahr ist das schön, aber danach will man Erinnerungen haben, und in dieser Sterilität hat man keine Erinnerungen. New York und San Francisco sind allerdings sehr schöne Städte. Was ich an Europa mag, sind die Tradition und die Unterschiede. Aber auch hier setzt sich »dank« der EU die »globale« Norm immer mehr durch.

Das darf nicht sein! Standardisierung ist der Anfang vom Ende der Kunst; die Standardisierung tötet alles ab, jegliche Form der Individualität – und diese entscheidet doch erst darüber, ob man ein großer Künstler ist! Ich fürchte, dass mein Verfallsdatum schon eingetreten ist: Ich fühle mich oft wie ein Dinosaurier. Und dann die vielen CDs, die jeder meint, aufnehmen zu müssen, um präsent am Markt bleiben zu können.

Eine CD bleibt sogar nach dem Tod, und ich möchte auch deshalb so wenig wie möglich machen. Sie müssen ganz herausragend werden. Ich will auch nicht tausendmal ein Werk einspielen, nur weil gerade das Brahms- oder das Liszt-Jahr ist: Das ist doch albern. Ich muss selbst in hoher Expressivität sein, um dann eine Aufnahme machen zu können. Diesen Anspruch stelle ich an mich selbst. Nur ganz selten bin ich zufrieden. Das sagen mir alle großen Künstler! 6 West concerti 02.16

Genius seiner Generation – doch von Geniekult hält Arcadi Volodos so gar nichts: »Das Genie ist der Komponist und nicht ich.«

Aber so bin ich eben einfach. Wir sind so weit weg von dem Komponisten, das Genie ist der Komponist und nicht ich. Und das Genie wird immer der Komponist bleiben. Wir wollen alle auf das Niveau des Komponisten kommen, aber wir kommen nicht annähernd heran. Außerdem: In einem Studio expressiv zu sein, ist auch nicht einfach. Man muss ein abstraktes Verhältnis zu sich schaffen und sich nicht sagen: Ich, Arcadi, spiele das jetzt so.

Sie haben einmal gesagt, das Publikum sei die beste Jury – meinen Sie das wirklich?

Ja und nein. Ja, weil man anders inspiriert ist, wenn man vor Publikum spielt, als wenn man alleine auf der Bühne ist. Und nein, weil es Werke gibt, die das Publikum nie verstehen wird. »Wer dem Publikum hinter­ herläuft, sieht doch nur dessen Hinterteil«, schrieb Goethe.

Foto: Uwe Arens

Stimmt. Sie haben in so vielen Jahren der Zusammenarbeit mit Sony relativ wenig aufge­ nommen.


Genau. Und deshalb darf man sich nie anbiedern, es sei denn, es handelt sich um Zugaben: Die hat dann das Publikum verdient. Alles andere als Anbiederung sind die Werke Mompous, die Sie eingespielt haben. Diese Musik hat er nur für sich geschrieben, er wollte nicht gehört werden. Wie kann das sein?

Am Ende ihres Lebens suchen wohl alle großen Komponisten danach, nach dem Klang der Ewigkeit – denken Sie an Bach und an die Kunst der Fuge. Im Falle von Mompou kam noch die Mystik des San Juan de la Cruz (1542–1591, d. Red.) hinzu, die ihn faszinierte. Federico Mompou sagte auch: »Ich bin kein Komponist … sondern Musik.«

Ja. Und er ergänzte: „Ich komponiere nicht, ich dekomponiere.“ Wie könnte man dann seine Música Callada, die Sie aufgenommen haben, beschrei­ben?

Sie ist von orientalischem Geist. Nicht im Hinblick auf die Harmonie oder die Struktur: Da gibt es Analogien zu Ravel, Debussy, Skrjabin. Aber der Geist ist orientalisch. Es ist eine Musik, die keine Dualität zwischen Klang und Stille besitzt und keine Kontraste. Man weiß nicht, wo die Stille beginnt und der Klang aufhört, eine Musik, die sich auf das Wesentliche beschränkt.

H IG H L IG H T S F E B R U A R / M Ä R Z 2016 Sa | 6. Februar 2016

FA Z I L S AY C A M E R ATA S A L Z B U R G Sa | 20. Februar 2016

ANDRIS NELSONS J E A N -Y V E S T H I B AU D E T R OYA L CO N C E R TG E B O U W O R C H E ST R A Fr | 18. März 2016

OPERNGALA E DI TA G R U B E R OVÁ

Konzert im Rahmen von Kunst⁵ - TUP-Festtage 2016 Sa | 19. März 2016

UTE LEMPER „ L A ST TA N G O I N B E R L I N “

Konzert im Rahmen von Kunst⁵ - TUP-Festtage 2016 Mi | 23. März 2016

B AC H „ J O H A N N E S PA SS IO N “ M U S IC A S A E C U LO R U M Tickets T 02 01 81 22-200 www.philharmonie-essen.de

Konzert-TIPP

Dortmund Do. 4.2., 20:00 Uhr Konzerthaus Arcadi Volodos (Klavier). Brahms: Thema mit Variationen d-Moll op. 18b & Acht Klavierstücke op. 76, Schubert: Klaviersonate B-Dur D 960 Online-Tipp

Arcadi Volodos spielt Tschaikowskys Klavier­konzert Nr. 1 mit den Berliner Philharmonikern Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/volodos Edita Gruberová Foto: Andreas Klingenberg

CD-Tipp

Mompou: Prélude Nr. 7, Scènes d’enfants, Dialogues 1 & 2, Música Callada u. a. Arcadi Volodos (Klavier) Sony Classical


Porträt

Musik als universelle Sprache ist für sie nicht nur eine Floskel: Bernarda Fink

Globalisierte Eleganz Sie spricht Deutsch, Englisch, Spanisch und Slowenisch und wuchs in zwei Welten auf. Heute ist die Mezzosopranistin BERNARDA FINK überall dort zu Hause, wo Musik ist. Von Teresa Pieschacón Raphael

8 West concerti 02.16

Foto: Julia Wesely

S

ie sei die „Personifizie- rin in diesem Moment gedacht Familie, habe ich in Kleinrung eines globalen haben, schließlich wuchs sie Slowenien gelebt.“ In der Kunstverständnisses“, mitten in Buenos Aires auf, als Schule aber war sie umgeben betonte der frühere Bundes- Kind slowenischer Emigran- von Argentiniern und der spakanzler Wolfgang Schüssel ten, die vor dem kommunisti- nischen Sprache – weshalb sie 2006, als er der Mezzosopra- schen Terrorregime ihrer Hei- sich nicht selten fragte: „Was nistin Bernarda Fink das Ös- mat geflohen waren. Als Kind bist du jetzt, Fisch – oder Voterreichische Ehrenzeichen für habe sie deshalb „in zwei Wel- gel?“ Eines aber wusste und Wissenschaft und Kunst ver- ten gleichzeitig gelebt“ und auf weiß die Weltbürgerin gewiss: lieh. Leichter gesagt als emp- „zwei Parketten“ getanzt. „Zu „Meine Muttersprache ist Slofunden, mag sich die Künstle- Hause, in meiner achtköpfigen wenisch. Definitiv.“


Fernab der Heimat gab ihr Musik die kulturelle Identität

Wie einfach dagegen das Kompliment, das ihr René Jacobs, einst Countertenor und bis heute ihr Mentor, machte: Sie sei „die derzeit am schönsten klingende Mezzosopranistin“. Darüber freut sich Bernarda Fink besonders, schließlich war es die Musik, die ihr eine kulturelle Identität gab. „Drei Schwestern meines Vaters, die mit nach Argentinien geflüchtet waren, bildeten ein Gesangstrio, das zuvor im slowenischen Radio eine wöchentliche Show hatte. Sie traten auch in Argentinien auf.“ Zutiefst gerührt habe sie ihr Vater, vormals ein studierter Jurist, der in Argentinien Arbeiten aller Art annehmen musste, um seine achtköpfige Familie durchzubringen. „Er sang vor allem Schubert und Schumann; begleitet von meinem Onkel, der Pianist und Komponist war. Die Musik, ihre Schönheit berührte mich sehr.“ Der lange Weg zum Glück – eine Berufswahl auf Umwegen

Heute ist sie es, die mit ihren exquisiten Liedinterpretationen, ihrem kultivierten und edlen Gesang den Hörer ins Mark trifft. Eine Künstlerin, der die große dramatische Entfaltung im gleißenden Rampenlicht der Oper stets suspekt blieb, deren untrüglicher Geschmack jedem noch so sentimentalen Stück eine aristokratische Würde verleihen kann. „She never sings louder than lovely”, brachte es ein englischer Kritiker auf den Punkt. „Die eleganteste Stimme der Opernwelt“,

preist ein anderer. „Weniger ist mehr“, sagt sie selbst, die sich langsam und stetig ihren Platz als Stern am Sängerhimmel erarbeitet hat. Zunächst studierte sie vier Jahre Erziehungswissenschaften: „Meine Eltern fanden den Sängerberuf zu riskant und vielleicht nicht respektabel genug“, erinnert sich die 60-Jährige. Bald aber stellte sie fest, dass sie nicht andere erziehen konnte, solange sie selbst das Gefühl hatte, noch nicht „angekommen“ zu sein. „Es war das Singen, was mich glücklich machte.“ Zwei Mozartarien reichten, um die Aufnahmeprüfung am Konservatorium in Buenos Aires zu bestehen, ein Preis 1985, um ernsthaft die Karriere als Sängerin anzupeilen. Zunächst glaubte sie, ein Sopran zu sein: „Drei Jahre schrecklicher Frustration“ folgten, bis sie ihren Stimmort erkannte. Unerschöpfliche Produktivität: Eine CD folgt der anderen – und denen dann meist die Auszeichnungen

Sie zog nach Genf, wo sie ihren Ehemann, einen österreichischen Diplomaten, der zur slowenischen Minderheit Österreichs gehört, kennenlernte: Nach sechs Jahren in Prag lebt sie heute in Wien. Derweil hat sie sich international auf vorderstem Parkett etabliert, im Opernfach wie im Klavier- und Orchesterlied. Mit René Jacobs eignete sie sich die Prinzipien historischer Aufführungspraxis an und verfeinerte ihre musikalische Farbpalette. Schier unerschöpflich produktiv war sie in den letzten Jahren, eine CD nach der anderen er-

schien: Das Repertoire reichte von Monteverdi und Bach über Mozart, Schubert und Mahler bis hin zu Berlioz und argentinischer Folklore. Es folgten Auszeichnungen wie der begehrte Grammy Award, der Diapason d’Or und der Gramophone Award. Manchmal wird Bernarda Fink auf Bühnen gebeten, die wenig mit Musik zu tun haben, wie 2008 zur Salzburger Podiumsdiskussion „Trilog“. Da saß sie neben einer einstigen ägyptischen First Lady, einer palästinensischen Politikerin, Bianca Jagger sowie einem russischen Popstar und sollte mit ihnen die Frage erörtern, ob die Welt eine gemeinsame Sprache habe. Bernarda Finks Antwort, frei nach Haydn: Die Musik sei eine Sprache, die jedermann verstehe. Konzert-TIPPs

Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“ Christiane Karg (Sopran), Bernada Fink (Alt), Chor der MCO Academy, Mahler Chamber Orchestra, Musiker der MCO Academy NRW, Daniel Harding (Leitung) Essen Fr. 19.2., 20:00 Uhr Philharmonie Dortmund Sa. 20.2., 20:00 Uhr Konzerthaus Köln So. 21.2., 18:00 Uhr Philharmonie CD-Tipps

Berlioz: Les nuits d’été, Ravel: Shéhé­razade u. a. Bernarda Fink (Mezzosopran), DSO Berlin. harmonia mundi Schumann: Das Paradies und die Peri Bernarda Fink (Alt), Mark Padmore (Tenor) u. a. LSO, Sir Simon Rattle (Leitung). LSO concerti 02.16 West 9


POrträt

Seltsame Kindheitsträume Niemand wird derzeit mehr umjubelt als der Tasten-Feuerkopf Daniil Trifonov. Doch im Gespräch gibt sich der 24-jährige Pianist sehr zurückhaltend. Von Christian Berzins

W

o steckt dieser Russe bloß? Schon haben wir via Zürich dem Label in Berlin Druck gemacht, damit jemand aus Moskau das 10 West concerti 02.16

junge Genie Daniil Trifonov in seinem Genfer Hotel anrufen möge. Doch kaum ist das Telefon-Chaos angerichtet, schlendert der Klavier-Triumphator

gesenkten Hauptes die Rue Hornung hoch. Seine Schultern scheinen gar nicht recht am Körper zu halten, der Blick geht ins Leere. „Gehen wir in

Foto: Dario Acosta Photography/DG

Auf dem Weg nach ganz oben: Spieltechnisch reicht schon heute kein Pianist Daniil Trifonov das Wasser


den Konzertsaal“, murmelt er nach einer halben Begrüßung, um dann stumm durch die Gänge der Victoria Hall zu schleichen. Am Podium angelangt, legt er die Noten auf den Flügel und nimmt alsbald im Parkett des Konzertsaales Platz. „Wovon träumten Sie, Herr Trifonov, als Sie zehn Jahre alt waren?“ Eine Frage, die den 24-Jährigen ganz offenbar überrumpelt. Er überlegt, lächelt gequält, überlegt wieder und sagt dann: „Ich träumte von Alexander Skrjabins Klavierkonzert.“ Von Nizhny Novgorod über Moskau nach Cleveland

Und das Leuchten in seinen Augen unterstreicht den Wahrheitsgehalt der verrückten Worte. Als habe er aber gemerkt, dass eine solche Frage in einem Interview wohl kaum auf seine Klavierkunst zielen kann, fügt er hinzu: „Und klar, ich spielte damals oft Fussball und Eishockey, träumte folglich auch davon.“ Binnen dieser wenigen Sätze ist bereits klar: Fragen nach seinen Fussballhelden von damals ergeben bei diesem jungen Mann keinen Sinn – mit neun Jahren gab es in seinem Leben tatsächlich nichts anderes als das Klavier. Seine Eltern hatten nämlich beschlossen, mit dem Sohn nach Moskau zu ziehen, damit er dort am legendären Gnessin-Institut studieren konnte. Als er siebzehn war, wechselte der Teenager nach Cleveland in die Klasse von Sergei Babayan – einem Russen, in dessen Unterrichtsstunden der Anzug Pflicht war. Was die Sehnsucht seines Schülers nach der Heimat seiner Kindheit indes nicht

minderte: Voller Nostalgie und Heimweh komponierte das singuläre Talent eine Rachmaniana. Doch von eben diesen Kinderjahren im 500 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Nizhny Novgorod mag Trifonov heute nicht mehr viel erzählen. Und die sowjetische Geschichte der Stadt ist nicht die seine. Erst betont er, dass Nizhny Novgorod auch eine musikalische Stadt mit Konservatorium und Philharmonie sei, dann folgt die Frage: „Wissen Sie, wann ich geboren wurde? 5. März 1991“, gibt er die Antwort gleich selbst. Thema beendet. „Die Sowjetunion war nicht mein Leben.“ Erstaunlicherweise begann sein Leben nicht mit Klaviergeklimper, sondern der fünfjährige Bub komponierte – er eiferte dem Vater nach, einem Kirchenmusiker. Als Pianist erntete der schlaksige junge Mann 15 Jahre später die ersten Lorbeeren mit dem 3. Preis beim Warschauer ChopinWettbewerb in Warschau, 2011 folgten erste Preise beim Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv und beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb. Heute gibt Trifonov 100 Konzerte im Jahr, mittlerweile ist dieser Erfolg zu seinem größten Problem geworden: Denn vor lauter Konzerten bleibt ihm kaum noch Zeit, sich neues Repertoire anzueignen. Auf Tourneen hat er stets ein kleines Keyboard dabei – besteht keine Möglichkeit, am Klavier zu proben, komponiert er. Emotionale Kraft für das Jetset-Leben

Komponieren, Reisen, Konzerte geben, CD-Aufnahmen, üben,

ein Leben zwischen Cleveland und Moskau … sind das nicht zu viele der Herausforderungen? Als Antwort ein Schulterzucken: „Wichtig ist, dass ich mich nach den Konzerten erholen kann: Die emotionale Kraft muss immer neu aufgebaut werden“, sagt der Shooting-Star. „Ich bin ein sehr spontaner Künstler, ich kann heute nicht wissen, wie ich morgen spiele. Da gibt es bei mir viel Intuition und Spontaneität.“ Wer Trifonov spielen hört, wird dessen Worte bestätigen: Dieser Pianist stürzt sich so spektakulär in Tschaikowskys erstes Klavierkonzert, dass er in den Notenwogen zu ertrinken droht. Dann aber merkt man, wie mirakulös er sich von ihnen befreit – und jubelnd triumphiert.

Konzert-TIPP

Köln Mi. 10.2., 20:00 Uhr Philharmonie Gidon Kremer (Violine), Giedrė Dirvanauskaitė (Violoncello), Daniil Trifonov (Klavier). Weinberg: Violinsonate Nr. 5 op. 53, Brahms: Violinsonate Nr. 3 d-Moll op. 108, Rachmaninow: Trio élégiaque d-Moll op. 9 online-Tipp

Daniil Trifonov im Videoporträt Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/trifonov CD-Tipp

Rachmaninov Variations Daniil Trifonov (Klavier), The Philadelphia Orchestra, Yannick Nezet-Seguin (Ltg.). DG concerti 02.16 West 11


So Klingt … der Westen. Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Zur Nervenberuhigung bekam er als Kind ein Klavier: Jan Lisiecki

Düsseldorf & Wuppertal Jan Lisiecki spielt

Mozarts Klavierkonzerte Nr. 20 & 21

N

ein, keine Übertreibung: Der in der Heimat des legendären Glenn Gould aufgewachsene Jan Lisiecki hat mit gut 20 Jahren musikalisch schon viel mehr zu sagen als viele bekanntere, auch noch junge pianistische Medienstars, die in den letzten Jahren im smarten Outfit durch die bekannten Säle der Welt tourten. Lisiecki ist ein begnadeter Musiker, der gerade dabei ist, seine eigene

12 West concerti 02.16

künstlerische Individualität zu finden. Gestaltungskraft statt Virtuosenzauber

Am Ende dieses Prozesses könnte stehen, dass man ihn in einem Atemzug mit heutigen Größen wie Aimard, Sokolov oder Buchbinder nennen wird. Auch seine Programmgestaltung spricht Bände: Auf seiner Tournee spielt er keines der Virtuosenstücke, sondern

zwei Mozart-Konzerte, bei denen es um die vielen kleinen Zwischentöne, um Gestaltungskraft und hellwache Präsenz geht. Da kann man nicht mit Virtuosenzauber beeindrucken, sondern muss zeigen, ob man in der Lage ist, zum Kern der Musik vorzudringen und diesen auch zu präsentieren. Lisiecki hat in den letzten Jahren bereits mehrfach bewiesen, dass er genau das kann. Reinald Hanke Mo. 22.2., 20:00 Uhr Tonhalle Düsseldorf & Do. 25.2., 20:00 Uhr Historische Stadthalle Wuppertal Jan Lisiecki (Klavier), Zürcher Kammerorchester, Willi Zimmermann (Leitung). Mozart: Marsch D-Dur KV 249, Klavieronzert d-Moll KV 466 & Klavierkonzert C-Dur KV 467, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485

Foto: Mathias Bothor/DG

Zum Kern der Musik vordringen


city life

26. /27. Feb 16, 21 Uhr Wassermannhalle, Köln Erleben Sie feinsten Kölner Elektrosound von und mit Gregor Schwellenbach, Marcus Schmickler und Wolfgang Voigt im Wechsel mit Werken bedeutender zeitgenössischer Komponisten wie u. a. John Adams, György Ligeti und Steve Reich. Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent Tickets unter (0221) 280 282 und guerzenich-orchester.de

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Tipps & Termine

Hohelied der Freundschaft Düsseldorf An der Deutschen Oper am Rhein plant Verdis Don Carlo den Staatsstreich

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on Carlo ist ein Thriller. Die spannende Geschichte folgt zwar nicht ganz der spanischen Historie, aber der, die Schiller daraus gemacht hat. Und da sind die tragische Liebesgeschichte zwischen spanischem Thronfolger und französischer Prinzessin, die ihm plötzlich als neue Stiefmutter verkauft wird, sowie das Hohelied der Freundschaft zwischen Carlos und Posa so zwingend mit der großen Politik verwoben, wie es nur selten gelingt. Eine echte Grand opera – wenn man wirklich nichts weglässt, was für die diversen

italienischen und französischen Fassungen von Verdi je komponiert wurde. Peter Konwitschny hat exemplarisch vorgeführt, was man daraus machen kann! Doch ob nun mit oder ohne Vorgeschichte und großes Ballett – Don Carlo ist ein Wurf. Hier sind die Gefühle groß und die Haupt- und Staatsaktion. Samt Staatsstreichversuch und Ketzerverbrennung. In diesem Werk begegnen sich das deutsche historisch ambitionierte Dichtergenie und der italienische Großkomponist allemal auf Augenhöhe. J oachim Lange

Singt und mimt den Heißsporn Don Carlo: Gianluca Terranova Sa. 13.2., 19:30 Uhr (Premiere) Deutsche Oper am Rhein Verdi: Don Carlo. Düsseldorfer Symphoniker, Andriy Yurkevych (Leitung), Guy Joosten (Regie) Weitere Termine: 17.2., 20.2., 27.2., 3.3., 6.3., 13.3., 19.3., 28.3. & 2.4.

Mozarts Paralleluniversum

I Advokat der Meinungsfreiheit: Pianist Fazıl Say Sa. 6.2., 20:00 Uhr Philharmonie Fazil Say (Klavier & Leitung), Camerata Salzburg. Say: Chamber Symphony op. 62 & Silk Road op. 4, Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414 & Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 14 West concerti 02.16

n seiner türkischen Heimat ist Fazıl Say nicht nur als international gefeierter Pianist und Komponist bekannt, sondern auch als streitbarer und kritischer Kopf, der seine politische und religiöse Meinung gerne öffentlich macht, allen Drohbriefen und Anzeigen zum Trotz: „Es ist in der Türkei mutig, ein Intellektueller zu sein.“ Bereits sein Vater kam für zwei Jahre in Haft, weil er „eine Literaturzeitschrift herausgab, die links orientiert war“. Und auch Say wurde 2013

in der Türkei zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil er einen Muezzin auf Twitter verspottet hatte. Musikalisch gilt seine Liebe Mozarts Klavierwerk. „Un-Klavier-Musik“ nennt er es dennoch, denn: „Man darf bei ihr nicht so sehr ans Klavierspielen denken – auch wenn es paradox klingt. Man muss sich gedanklich eher in eine Oper, in die Handlung einer Oper hineinversetzen und wie in einem parallelen Universum denken.“ Teresa Pieschacón Raphael

Fotos: Marco Borggreve, Hans-Jörg Michel, Reinhard Winkler

Essen In der Philharmonie spielt Fazıl Say Wiener Klassiker sowie sein Konzert »Silk Road«


Tönender Traum von der Freiheit Köln Sockenkonzert, Musik- und Straßentheater

auf dem Fest für Alte Musik

Linzer Stimme der Alten Musik in Köln: das L’Orfeo Barockorchester

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ur „Hauptstadt der Alten Musik“ wurde Köln in den 90ern von der New York Times geadelt. Doch es sollte noch dauern, bis 2012 das Zentrum für Alte Musik (ZAMUS) eröffnet wurde, im Turmgebäude eines aufgegebenen Elektrowerks in Köln-Ehrenfeld. Seither haben die hiesigen Ensembles und Musiker nun eine gemeinsame Adresse. Nächster logischer Schritt war ein Festival – und dieses noch junge Kölner Fest für Alte Musik bringt eine gelungene Mischung: Es hat Anspruch und spricht trotzdem nicht nur Eingeweihte an, sondern bindet sogar Kinder ein. Internationale Stars geben sich die Ehre, dennoch gibt es kein eitles Schaulaufen, stattdessen geht es um Inhalte, sogar um gesellschaftspolitische Positionen. Dem künstlerischen Nachwuchs werden Foren geboten und die experimentellen Darbietungen finden in alten Fabrikhallen, Kirchen und in der

Flora statt oder gehen auf die Straße –2016 als komödiantisches Straßentheater in die Nachbarschaft des ZAMUS. Verbindendes Festivalthema ist diesmal „I Have a Dream“, jene legendäre Rede von Martin Luther King aus dem Jahr 1963, die zum Credo nicht nur der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde. Der Appell für eine bessere Welt und für gleiche Rechte aller Menschen bestimmt gleich das Eingangskonzert: Franziskanische Laudes aus dem Mittelalter treffen auf Spirituals – das Ensemble Oni Wytars und das US-Duo Kim und Reggie Harris konnten dafür gewonnen werden. Und auch die übrigen Konzerte drehen sich in vielfältiger Weise um Träume und Eckhard Weber Visionen.

Zehn Jahre Klassik in Hamburg bewegt Im Dezember 2005 Tosenderconcerti Applaus,zum erschien Gänsehaut oderistauch ersten Mal und seitmal eine dem nichtgerissene mehr ausSaite dem – manchmal gibt es Musikleben der Hansebesonders schöne oder stadt wegzudenken. Wir spannende Konzertmöchten uns bei unseren Leserinnen und momente, an dieLesern man für Treue bedanken! sichdie noch lange erinnert.

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Kölner Fest für alte Musik 27.2.–13.3.2016 L’Orfeo Barockorchester, Cantus Cölln, Konrad Junghänel, Jordi Savall, Michi Gaigg u. a. Köln


Tipps & Termine

Saint-Saëns’ später Triumph bochum Kotaro Fukukma gibt mit dem fünften Klavierkonzert sein Debüt in der Ruhrstadt

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itte der 1880er-Jahre gab es mal wieder Zoff in Frankreich, eine Komponisten-Fehde. Schuld daran war ein Deutscher: Richard Wagner. Es bildeten sich zwei Lager: die Wagnéristes und eine Fraktion, die auf nationale Eigenständigkeit der französischen Musik bedacht war. Zu ihnen zählte Camille Saint-Saëns: Er setzte sich unter anderem für eine Gattung ein, die von den Franzosen lange Zeit chronisch vernachlässigt worden war – das Solokonzert. Bereits 1858 hatte er sein erstes Klavier-

konzert vorgelegt – fünf sollten es insgesamt werden, das letzte schrieb er 1896 während eines Aufenthalts im ägyptischen Luxor. „Eine Art Orient­reise, die in einer Episode sogar bis zum Fernen Osten vordringt“, so SaintSaëns. In Paris wurde dieses Konzert zu einem Triumph für den alternden Komponisten – in Bochum ist es nun die pianistische Visitenkarte des 33-jährigen Japaners Kotaro Fukuma, der unter der Leitung Michel Tabachniks mit dem Werk hier gleich zweimal konzertiert. Christoph Vratz

Viel und gern auf Reisen: Camille Saint-Saëns (1835–1921) Do. 4.2. & Fr. 5.2., 20:00 Uhr Schauspielhaus Kotaro Fukuma (Klavier), Bochumer Symphoniker, Michel Tabachnik (Leitung). Werke von Debussy, Saint-Saëns & Lekeu

Opernapokalypse in Zeiten des Klimawandels Klaus Hemmerle inszeniert Littles Dog Days

S Griff eine Kurzgeschichte Judy Budnitz’ auf: David T. Little Sa. 27.2., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Little: Dog Days. Merijn van Driesten (Leitung), Klaus Hemmerle (Regie) Weitere Termine: 1.3., 12.3., 3.4., 14.4. & 22.4. 16 West concerti 02.16

chon immer waren, aber in Zeiten des Klimawandels erst recht sind Hundstage nichts Angenehmes – zu heiß, zu trocken, zu anstrengend. Ähnlich geht es in der Oper Dog Days des US-amerikanischen Komponisten David T. Little zu – wenngleich hier soziale Kälte, ein ziemlich raues zwischenmenschliches Klima und der eisige Wind einer in jeder Hinsicht unterkühlten Großwetterlage vorherrschen. Im Zentrum steht ein Mädchen, das sich mit einem Bett-

ler im Hundekostüm anfreundet, der hofft, so die Herzen der Menschen zu rühren. Um das apokalyptische Szenario auszudrücken, dem die Familie des Mädchens stellvertretend für die Menschheit entgegen treibt, nutzt Little das gesamte musikalische Vokabular: Er mischt Heavy-MetalKlänge mit kammermusikalischen Elementen, orchestrale Passagen mit groovigen RockZitaten. Ein Mix, der bestimmt auch viel jüngeres Publikum locken wird. Irene Bazinger

Fotos: Library of Congress/George Grantham Bain Collection, Merri Cyr, Jan Höhe

bielefeld Abgesang auf die Menschlichkeit:


köln Avantgarde trifft auf

Computer-Musik

T

echno wurden nicht als Tanzmusik entwickelt, sondern als futuristische Behauptung“, sagt Techno-DJ Jeff Mills, selbst einer der bedeutendsten Vertreter des Genres. Futuristisch etwa sein Auftritt 2005, als Jeff Mills mit Musikern des Orchesters von Montpellier vor dem berühmten „Pont du Gard“ im Süden Frankreichs die Bühne enterte, um dort den 10. Jahrestag der Aufnahme des römischen Aquädukts ins UnescoWeltkulturerbe zu feiern. Elektronische Beats und klassische Musik: Das muss kein Widerspruch sein, in der Zukunft ist eben alles möglich. Eine ähnlich experimentelle Mischung wagen nun die Musiker des Gürzenich Orchesters mit Computer, Laptop und Synthesizer. Im Zentrum steht das titelgebende Stück des Abends: City Life des US-amerikanischen Minimalisten Steve Reich aus dem Jahr 1995. Schon seit 1958 beschäftigt sich der in New York lebende Komponist und Pulitzer-Preisträger mit elektronischer Musik. Durch Trommelstudien inspiriert, hat er hier einzelne Tonfragmente aneinandergesetzt und deren Phasen verschoben – die Zukunft Stefanie Paul hat längst begonnen. Fr. 26.2. & Sa. 27.2., 21:00 Uhr Wassermannhalle City Life. Gregor Schwellenbach (Laptop & Keys), Marcus Schmickler (Computer), Wolfgang Voigt (Laptop & Synthesizer), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Werke von Reich, Adams, Ligeti u. a.

Foto: Jörn Neumann

Die Zukunft hat längst begonnen

Franz Welser-Möst Dirigent

Königliches Concertgebouworchester Amsterdam Alice Coote Mezzosopran Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200 Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen Johann Strauß Leichtes Blut op. 319 Kuss-Walzer op. 400 Csardas aus: Ritter Pásmán op. 441 Josef Strauß Die Libelle op. 204 Friedenspalmen op. 207 Dieses Konzert wird auch live auf philharmonie.tv übertragen. Der Livestream wird unterstützt durch JTI.

Vielseitiger Elektro-Tüftler: Gregor Schwellenbach

Samstag 27.02.2016 20:00

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Tipps & Termine

Späte Wiederentdeckung Köln Walter Braunfels’ Oper Jeanne d’Arc erlebt ihre Kölner Erstaufführung

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ie heilige Johanna von Orleons hat es nicht nur dank Friedrich Schiller in die Weltliteratur und dank Giuseppe Verdi auf die Opernbühne geschafft. Auch Walter Braunfels (1882–1954) hat Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna zur Oper gemacht. Ab 1942 lag sie fertig in der Schublade des von den Nazis in die innere Emigration gedrängten, einst neben Richard Strauss gefeierten Komponisten. Da auch von der Nachkriegsavantgarde verdrängt, ist es kein Wunder, dass die Inszenierung von Tatjana Gürbaca, „eine der

aufregendsten Opernregisseurinnen ihrer Generation“, als Kölner Erstaufführung avisiert ist. Die szenische Uraufführung gab es erst im Jahre 2008 an der Deutschen Oper Berlin. Der assoziative Bildersturm folgte dem Konzept des damals schon todkranken Regie-Enfant-terrible Christoph Schlingensief. Da mit Lothar Zagrosek ein renommierter Spezialist für das eher modernere Repertoire am Pult steht, dürfte der nicht nur auf den oratortischen Reiz dieser Musik setzen oder sich im Pathos verlieren. Joachim Lange

Tatjana Gürbaca inszeniert Braunfels’ Jeanne d’Arc So. 14.2., 18:00 Uhr (Premiere) Oper Köln (Staatenhaus) Braunfels: Jeanne D’Arc. Lothar Zagrosek (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie). Weitere Termine: 17.2., 19.2., 21.2., 24.2., 26.2., 28.2. & 6.3.

Multitalent mit ehrlichen Gefühlen Leverkusen & Krefeld Pianist Alexander Krichel

E Kam ohne Arme auf die Welt: Hornist Felix Klieser Do. 18.2., 19:30 Uhr Erholungshaus Leverkusen & Fr. 19.2., 20:00 Uhr Burg Linn Felix Klieser (Horn), Alexander Krichel (Klavier). Werke von Beethoven, Chopin & Rheinberger 18 West concerti 02.16

r ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe: Mathematik-Olympiade, Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Wettbewerb „Schüler experimentieren“ in Biologie. Inzwischen hat er eine berufliche Laufbahn eingeschlagen, die mit all dem nichts zu tun hat. Denn Alexander Krichel ist Pianist. Er zählt zu einer jungen Generation von Musikern, die sich im Zirkus von TV-Shows und Arenen-Auftritten kaum wohlfühlen würden. Er bleibt sich treu, weil er ahnt, das ihm das

Korsett rasanter Vermarktung die Luft zum Atmen rauben könnte. Wenn er nun mit dem Hornisten Felix Klieser unterwegs ist, mit einem klassischromantischen Programm im Gepäck, darunter auch SoloWerke, so zeigt das auch, wo Krichels künstlerische Heimat liegt. „Dieses Repertoire gibt mir die Möglichkeit, mit Gefühlen sehr ehrlich zu sein“, behauptet er. Eine solch gradlinige Sicht fördert eine kluge Langfrist-Entwicklung. Christoph Vratz

Fotos: Tatjana Gürbaca, Maike Helbig

und Hornist Felix Klieser im Kammerkonzert


Foto © Mathias Bothor/DG

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mich b

Alle Daten werden streng vertraulich behandelt und von der Hamburg Media School, einer als Public-Private-Partnership organisierten gemeinnützigen Organisation, zu deren Gesellschaftern u. a. die Universität Hamburg zählt, nur für wissenschaftliche Zwecke genutzt. Die Ergebnisse werden ausschließlich in anonymisierter Form dargestellt. Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist nicht


du befrageN?“ Richard Wagner, Lohengrin

Wir wollen es trotzdem genau wissen: Was bewegt Klassikhörer, Konzertbesucher und Opernfans am Anfang des dritten Jahrtausends? Bei der großen concerti-Klassikstudie ist Ihre Meinung gefragt! Teilen Sie mit uns Ihre Erfahrungen, Vorlieben und Hörgewohnheiten. Die Onlinebefragung dauert nur ca. 15 min. und findet selbstverständlich anonym statt. Als Dankeschön für die Teilnahme erwartet Sie einer von 555 attraktiven Gewinnen: z.B. Uhren, Audio-Boxen, Weine, Kinogutscheine und natürlich aktuelle CDs Ihrer Lieblingskünstler. Jetzt teilnehmen unter:

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Tipps & Termine

Kontrapunkte bilden köln Das Sextett Berlin Counterpoint sucht Gemeinsamkeit im Gegensätzlichen

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an nehme: ein Horn, ein Fagott und eine Klarinette, dazu noch ein Klavier, eine Oboe und eine Flöte. Man nehme außerdem sechs junge Musiker – drei Frauen und drei Männer –, die eben jene Instrumente meisterhaft beherrschen und außerdem Reisepässe aus Deutschland, England, Rumänien, Slowenien, den USA und der Türkei vorweisen können. Das Ganze einmal gut schütteln und heraus kommt das im Jahr 2007 gegründete Ensemble Berlin Counterpoint. Das namhafteste Mitglied des

Kammersextetts ist wohl der Klarinettist Sasha Rattle Sohn des großen Sir Simon Rattle, seines Zeichens Dirigent der Berliner Philharmoniker. Der Name Counterpoint – zu Deutsch: Kontrapunkt – steht namentlich für die Idee hinter dem Ensemble. Die verschiedenen kulturellen Backgrounds und Erfahrungen sollen sich nicht einfach auflösen, sondern sich vielmehr gegenseitig ergänzen, eigenständige Melodien sollen sich zu einem harmonischen Erlebnis verknüpfen.

Stefanie Paul

Betont anders: Berlin Counterpoint Di. 16.2., 20:00 Uhr Deutschland­ funk (Kammermusiksaal) 5. Raderbergkonzert Berlin Counterpoint Werke von Poulenc, Mozart, Françaix, Connesson, Iranyi & Strauss

Wiederbelebung im Geiste des Meisters Duisburg Christoph Prégardien lädt zur

E Zog die prviaten den großen Bühnen vor: Franz Schubert Sa. 20.2., 19:00 Uhr Theater am Marientor Kammerkonzert Extra – Schubertiade. Christoph Prégardien & Julian Prégardien (Tenor), Camerata Musica Limburg, Jan Schumacher (Leitung) 22 West concerti 02.16

s sind solche Programme, in denen sich die besonderen Möglichkeiten des LiedGenres offenbaren: Hat doch Christoph Prégardien seine Zusammenstellung für dieses Konzert einer sehr stimmigen Dramaturgie unterworfen. Dass seine „Schubertiade“ dem Meister dieser Kunst huldigt und dessen Tradition geselliger Musikabende aufleben lässt, ist offenkundig – aber der Sänger ist noch einen Schritt weitergegangen und hat Schuberts Gedanken des Musizierens im

privaten Umfeld neu aufgegriffen. Und zu dem gehören für ihn neben Klavierpartner Michael Gees eben seine Ehefrau, die Klarinettistin Samira Prégardien, sowie Sohn Julian. Letzterer ist auf gutem Wege, in Papas Fußstapfen als einer der Besten und Tiefsinnigsten unter den lyrischen Tenören zu treten. Auch in Sachen Dramaturgie – wohl wissend um die Kraft des Liedes, die sich in solch klugen Zusammenhängen gleich noch einmal mehr zeigen kann. Christoph Forsthoff

Fotos: Carola Schmidt, gemeinfrei, Jim Rakete

Schubertiade im Kreise der Familie


Ich zweifle, also sing ich köln Christian Gerhaher mit Arien aus

Don Giovanni und Le nozze di Figaro

E

Oft nachdenklich: Bariton Christian Gerhaher Mo. 15.2., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie Christian Gerhaher (Bariton), Lorenzo Coppola (Klarinette), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Leitung). Werke von Mozart

r ist Niederbayer, examinierter Arzt und dreifacher Vater. Grübler und Zweifel – und ein weltbekannter Bariton. Nebenbei noch mehrfacher Preisträger des Echo Klassik, Gewinner des Olivier Award für seine Rolle des Wolfram von Eschenbach in Wagners Tannhäuser am Royal Opera House in London, Preisträger der deutschen Schallplattenkritik und Träger des Bayerischen Maximilianordens für Wissenschaft und Kunst. Die Liste ließe sich noch lange so weiterführen. Kenner wissen natürlich längst, um wen es geht:

Christian Gerhaher. Zusammen mit dem Pianisten Gerold Huber setzte er neue Maßstäbe in der Liedinterpretation. Ihre Liederabende mit Werken von Schumann, Schubert oder Mahler sind längst legendär. Über sich selbst sagte Gerhaher einmal: „Wenn ich nicht zweifle, wird mein Gesang sofort schal.“ Im September 2015 erschien sein neues Album mit dem Titel „Mozart Arias“. In Köln tritt Gerhaher zwar ohne Huber an, dafür aber mit dem Freiburger Barockorchester. Ebenfalls Meister ihres Me­ Stefanie Paul tiers.

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Tipps & Termine

Ehebund am Niederrhein Krefeld & Mönchengladbach Chopins

Klavierkonzert Nr. 2 und Respighis Pini di Roma

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ass es in Ehen auch mal richtig krachen kann, ist nicht neu. Wichtig nur, dass man sich immer wieder zusammenrauft. Davon könnte man am linken Niederrhein einen ganzen Arien-Abend singen lassen, schließlich firmieren die Theater von Mönchengladbach und Krefeld bereits seit 1950 unter dem Namen „Vereinigte Bühnen“. Gemessen an der im Rheinland dichten Konkurrenz durch ungleich potentere Städte wie Düsseldorf und Köln haben es Gladbach und Krefeld immer wieder blendend hinbekom-

men, sich für die Zukunft verlässlich zu wappnen. Als 2012 Mihkel Kütson sein Amt bei den Niederrheinischen Sinfonikern als neuer GMD antrat, begann zeitgleich auch Alexander Steinitz als Erster Kapellmeister. Der Salzburger Steinitz dirigiert nun auch das 4. Sinfoniekonzert. Gastsolist ist William Youn, geboren in Südkorea, inzwischen WahlMünchner. Mit seinen MozartAufnahmen hat er inzwischen nach Kräften auf sich aufmerksam gemacht, nun hat er Chopin im Gepäck. Christoph Vratz

Lyriker am Piano: der Koreaner William Youn Di. 23.2. & Fr. 26.2., 20.00 Uhr Seidenweberhaus Krefeld Mi. 24.2., 20:00 Uhr Theater Mönchengladbach Do. 25.2., 20:00 Uhr KaiserFriedrich-Halle Mönchengladbach William Youn (Klavier), Niederrheinische Sinfoniker, Alexander Steinitz (Ltg.)

»Bei uns wirst du angespuckt und beworfen...«

K Wollte als Bub Fußballer werden: Geiger Julian Rachlin So. 21.2., 16:30 Uhr Tonhalle Ehring geht ins Konzert: Mozart 40. Julian Rachlin (Violine & Leitung), Düsseldorfer Symphoniker, Christian Ehring (Moderation). Mozart Sinfonie Nr. 40, Mendelssohn: Violinkonzert u. a. 24 West concerti 02.16

lassik und Fußball? Für Julian Rachlin alles andere als ein Gegensatz – und das nicht nur, da der Geiger selbst gern kickt. „Es gibt da viele Parallelen zwischen uns Musikern und den Fußballern“, sagt der 41-Jährige. „Denn auch als Solist muss ich bei der ersten Probe mit dem Orchester tipptopp vorbereitet sein, die Disziplin muss stimmen, und ich muss zu einer bestimmten Zeit Höchstleistungen bringen – da interessiert dann keinen mehr, wie gut ich vorher im Training

war.“ Ob dies wohl sein Jugendidol Hans Krankl auch immer so gesehen hat? Egal: Inzwischen zählt der österreichische Held von Cordoba, als der Stürmer die Deutschen mit zwei Toren aus der WM’78 schoss, jedenfalls zu Rachlins Freunden. Am stärksten beeindruckt sei Krankl dabei von den Sälen: „Das ist schon eine ziemlich edle Kulisse, wo du arbeitest, hat er gesagt – bei uns in den Stadien wirst du angespuckt und mit Bierbechern beworfen.“ Christoph Forsthoff

Fotos: Irène Zandel, Janine Guldener, Beethoven Orchester Bonn

düsseldorf Julian Rachlin gastiert mit Mendelssohns Violinkonzert bei den Symphonikern


Gefragt ist das Publikum: Was denkt, hört, schätzt der Konzert- und Opernbesucher?

Was bewegt die Klassikhörer und Opernfans? Im Auftrag von concerti führt die Hamburg Media School eine große KLASSIKSTUDIE durch

I

n knapp einem Jahr wird in Hamburg die Elbphilharmonie ihre Tore öffnen und soll dann – so die Zielsetzung der Kultursenatorin der Hansestadt, Barbara Kisseler – „ein lebendiger Ort der musikalischen Begegnung und ein für alle offenes Haus sein“. In der Folge wird das Angebot an Klassikveranstaltungen in Hamburg um ein Vielfaches ansteigen – keine leichte Herausforderung, allabendlich dann in Hamburg rund 5 000 Plätze in Elbphilharmonie und Laeiszhalle zu füllen. Und doch zeigt dieses Jahrhundertprojekt – trotz aller bautechnischer Probleme und Verzögerungen –, welche bedeutende Stellung klassische Musik in unserer Gesellschaft

nach wie vor besitzt. So hat die Zahl der Konzerte in den letzten 15 Jahren deutschlandweit um rund fünf Prozent, die Zahl der Konzertbesuche gar um fast 40 Prozent zugenommen – und das, obwohl seit 1990 viele Orchester aufgelöst wurden. Insgesamt besuchen heute genauso viele Menschen Konzert- und Opernveranstaltungen wie seinerzeit: Von einem Sterben der Klassik kann also keine Rede sein. Dennoch bleiben Fragen: Inwieweit werden die Angebote der Veranstalter und die Wünsche und Vorlieben des Publikums auch künftig harmonieren? Werden es nur noch die Stars sein, die Konzert- und Opernsäle füllen? Verschwimmen die Genregrenzen? Was

müssen Veranstalter und Labels tun, um das Interesse des Publikums zu gewinnen? Und welchen Herausforderungen müssen sich die Künstler stellen, um weiterhin gehört zu werden? Dass concerti als das führende Medium für Konzert- und Opernbesucher in Deutschland jüngst sein zehnjähriges Jubiläum feiern konnte, ist dabei sicher nicht der einzige, doch ein funktionierender Beweis, wie vital und groß das Interesse an klassischer Musik ist. Wir alle wissen, warum wir diese manchmal sperrige, oft auch anstrengende, im besten Fall aber berührende und bewegende Kunstform nicht missen möchten! Allein: Obwohl Umfragen unser Leben begleiten und es kaum einen Bereich im Alltag gibt, der nicht bis ins letzte Detail erforscht ist, bestimmen im Klassikmarkt noch immer mehr Vermutungen als Fakten die Diskussion, sind die Konzertbesucher bis heute weitgehend „unbekannte Wesen“. Grund genug für concerti, einmal Ihren Leidenschaften, Vorlieben und Wünschen auf den Grund zu gehen: Unsere gemeinsam mit der Hamburg Media School durchgeführte große Befragung zu den Interessen, Gewohnheiten und Lebensstilen der Klassikhörer in Deutschland läuft noch bis zum 15. Februar – wir sind gespannt auf Ihre Antworten! online-Tipp

Zur Teilnahme an der anonymen OnlineBefragung scannen Sie diesen QR-Code oder geben folgende URL im Browser ein: concerti.de/klassikstudie concerti 02.16 West 25


Programm Das Klassikprogramm für Nordrhein-Westfalen im Februar

1.2. Montag Aachen

19:00 HMT Aachen (Konzertsaal) tudierende der Klasse Prof. Anna Freeman (Trompete) Bielefeld

18:30 Kunsthalle Bielefeld Bilderklang: Moderne der Frauen. Mitglieder der Bielefelder Philharmoniker Bochum

Dortmund

Bielefeld

10:30 Konzerthaus 2. Babykonzert. Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 5

10:30 & 11:30 Rudolf-Oetker-Halle Jugendkonzert: A Young Person‘s Guide to the Orchestra. Bielefelder Philharmoniker. Britten: Young Person’s Guide to the Orchestra

19:00 Konzerthaus Shinkyung Kim (Violine), Franziska Batzdorf (Violoncello), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung, Klavier). Mozart: Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“ , Beethoven: Tripelkonzert C-Dur, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur Köln

13:15 Ruhr-Universität Bochum (Audimax) Andreas Fröhling (Orgel)

20:00 Kölner Philharmonie Max Raabe & Palast Orchester: Eine Nacht in Berlin

Detmold

Wuppertal

19:30 Hochschule für Musik (Au­ dienzsaal) Kompositionsklasse Prof. Dr. Fabien Lévy 19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Violinklasse Prof. Thomas Christian 19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Prüfungskonzert. Jieun Hur (Klavier), Anton Koch (Horn)

26 West concerti 02.16

19:30 HMT Wuppertal (Konzertsaal) Violaabend

2.2. Dienstag Aachen

19:00 HMT Aachen (Konzertsaal) Klavierklasse Prof. Andreas Frölich 19:00 Theater Wagner: Tannhäuser Preview. Kazem Abdullah (Leitung)

Detmold

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Fagottklasse Prof. Tobias Pelkner 19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Prüfungskonzert. Jarosław Tarnawski (Orgel) Espelkamp

9:15 & 11:00 Neues Theater Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland. Nordwestdeutsche Philharmonie, Valentin Kunert (Leitung) Gelsenkirchen

19:30 Ev. Kirche Böhmische Wege zur Klassik. Bernhard Forck (Violine & Leitung), Neue Philharmonie Westfalen Köln

20:00 Kölner Philharmonie Max Raabe & Palast Orchester


Paderborn

Gütersloh

19:30 Deelenhaus Franz Liszt: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

20:00 Theater Rossini: Der Barbier von Sevilla

Wuppertal

10:00 & 12:00 Historische Stadthalle (Mendelssohn Saal) Schulkonzert: Auf geht‘s, Amadeus! Sinfonieorchester Wuppertal, Motonori Kobayashi (Leitung) 19:30 HMT Wuppertal (Konzertsaal) Kammermusikabend. 19:30 Immanuelskirche Wuppertal Liederabend. Studierende der HMT Wuppertal 20:00 Historische Stadthalle Die Grosse Giuseppe Verdi Nacht. Cristian Lanza (Gesang), The Milano Festival Opera

3.2. Mittwoch

Hagen

19:30 theaterhagen Mozart: Die Zauberflöte. Annette Wolf (Regie) 20:00 Johanniskirche Ludwig Güttler (Trompete), Friedrich Kircheis (Orgel) Herford

20:00 Studio der Nordwestdeutschen Philharmonie Ensemble 87. Werke von Piazzolla, Zubitsky & Dargenton Köln

18:00 StaatenHaus (Saal 3) The Rape of Lucretia. Rainer Mühlbach (Leitung), Kai Anne Schuhmacher (Regie)

Aachen

Minden

19:00 HMT Aachen (Konzertsaal) Violoncelloklasse Prof. Hans-Christian Schweiker

9:30 & 11:00 Stadttheater Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland. Nordwestdeutsche Philharmonie, Valentin Kunert (Leitung)

19:00 HMT Aachen (Orchesterprobensaal) Lorca: Bernarda Albas Haus - Premiere

Mönchengladbach

Bielefeld

19:30 Theater Tangonacht plus.... Robert North (Choreografie)

20:00 Stadttheater Verdi: Macbeth. Alexander Kalajdzic (Leitung)

Münster

Bochum

20:00 Ruhr-Universität Bochum (Audimax) 20:00 Ruhr-Universität Bochum (Audimax) Semesterkonzert & Verleihung des Universitätspreises. Susanna Martin (Sopran), Maria Hilmes (Alt), Andreas Karasiak (Tenor), Jens Hamann (Bass), Chor und Orchester der Ruhr-Universität Bochum, Hans Jaskulsky (Leitung). Brahms: Akademische Festouvertüre, Schubert: Offertorium „Intende voci“, Sinfonie Nr. 8 hMoll „Unvollendete“ & Messe Nr. 5 As-Dur

19:30 Theater (Großes Haus) Humperdinck: Hänsel und Gretel Paderborn

19:30 PaderHalle Cinderella Recklinghausen

18:00 Christuskirche Recklinghausen Bernhard Forck (Violine & Leitung), Neue Philharmonie Westfalen. Zelenka: Ouvertüre a 7 concertanti, Stamitz: Sinfonie G-Dur op. 3/1, Benda: Violinkonzert A-Dur, Kozeluch: Sinfonie g-Moll, Mozart: Thamos (Auszüge)

Detmold

Velbert

11:00 KASCHLUPP! Bühne Die kleine Zauberflöte

19:30 Historisches Bürgerhaus Langenberg Franz Liszt: Sein Leben Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Klavier 19:30 Sommertheater Gesangsklasse Prof. Gerhild Romberger Essen

20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Klassik für Einsteiger. Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung & Moderation). Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 „Pathétique“ Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Wuppertal

10:00 & 12:00 Historische Stadthalle (Mendelssohn Saal) Schulkonzert: Auf geht‘s, Amadeus! 19:30 HMT Wuppertal (Konzertsaal) Akkordeonabend 19:30 Opernhaus Tschaikowsky: Eugen Onegin


Klassikprogramm

Tipp

19:30 Altes Rathaus (Rittersaal) Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher)

Gelsenkirchen

19:30 Musiktheater im Revier Puccini: Tosca. Rasmus Baumann (Leitung)

Bochum

20:00 Schauspielhaus Kotaro Fukuma (Klavier), Bochumer Symphoniker, Michel Tabachnik (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Detmold

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Prüfungskonzert. Ilaria Faleschini (Viola), Norma Ramírez Carbajal (Gitarre) 19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Prüfungskonzert. Bernardo Brizani (Violoncello), Angelo-Thomas Curuti (Klavier) 19:30 Sommertheater Künstlerische Masterprüfung: Ji-Hyun Yu. Ji-Hyun Yu (Klavier) Dortmund

20:00 Konzerthaus Arcadi Volodos (Klavier). Brahms: Thema mit Variationen d-Moll & Acht Klavierstücke, Schubert: Klaviersonate B-Dur D 960 Duisburg

19:30 Theater Mozart: Zauberflöte Essen

Hagen

4.2. donnerstag

20:00 Schauspielhaus Bochum Kotaro Fukuma (Klavier), Bochumer Symphoniker, Michel Tabachnik (Leitung). Debussy: Préludes à l’après midi d’un faune & La Mer, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 5, Lekeu: Adagio Prägende Begegnung: Ein Gespräch als junger Mann mit „Ballets Russe“-Dirigent Ernest Ansermet beeinflusst noch heute Michel Tabachniks Sichtweise auf die Werke von Strawinsky und Debussy. Bochum

20:00 Schauspielhaus Kotaro Fukuma (Klavier), Bochumer Symphoniker, Michel Tabachnik (Leitung). Debussy: Préludes à l’après midi d’un faune & La Mer, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 5, Lekeu: Adagio Bonn

19:30 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung)

20:00 Beethovenhalle An jeder Eck ne andere Jeck. Beethoven Orchester Bonn, Rainer Hersch (Leitung)

Hagen

Detmold

19:30 theaterhagen Krenek: Jonny spielt auf. Florian Ludwig (Leitung) Krefeld

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Violinklasse Prof. Ulrike-Anima Mathé

19:30 Theater Loewe: My Fair Lady

Dortmund

Minden

9:30 & 11:00 Stadttheater Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland. Nordwestdeutsche Philharmonie, Valentin Kunert (Leitung) Wuppertal

18:00 HMT Wuppertal (Haupttreppenhaus) Sedanchor, Wolfgang Kläsener (Leitung). Werke von Dyson u. a.

5.2. Freitag Bielefeld

20:00 Stadttheater Rossini: Die seidene Leiter. Pawel Poplawski (Leitung), Nina Kühner (Regie) 20:00 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie). Sandroni: Unstable Element, Siegal: The New 45, Vandekeybus: What the body does not remember 28 West concerti 02.16

20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Christiane Karg (Sopran), Roger Vignoles (Klavier). Lieder von Brahms, Clara & Robert Schumann

19:30 Theater (Opernhaus) Verdi: La Traviata. Tina Lanik (Regie) Duisburg

19:30 Theater Wagner: Der fliegende Holländer. Lukas Beikircher (Leitung) Düsseldorf

18:00 Deutsche Oper am Rhein Humperdinck: Hänsel und Gretel. Axel Kober (Leitung) 20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Düsseldorfer Symphoniker, Michael Bully Herbig (Moderation). SaintSaëns: Der Karneval der Tiere Essen

19:00 Aalto-Musiktheater Very British! Christina Clark (Moderation), Marie-Helen Joël (Moderation), Essener Philharmoniker, Yannis Pouspourikas (Leitung)

19:30 theaterhagen Lopez/Marx: Avenue Q. Steffen Müller-Gabriel (Leitung), Sascha Wienhausen (Regie) Mönchengladbach

19:00 Theater Strauss: Der Rosenkavalier. Mihkel Kütson (Leitung) Münster

19:30 Theater (Großes Haus) Mozart: Cosí fan tutte Wuppertal

19:30 HMT Wuppertal (Konzertsaal) Akkordeonabend 19:30 Opernhaus Tschaikowsky: Eugen Onegin

6.2. Samstag Bielefeld

19:30 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie)r Detmold

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Violoncello 19:30 Landestheater (Großes Haus) Mozart: Die Gärtnerin aus Liebe Dortmund

17:00 Konzerthaus Rising Stars. Benjamin Appl (Bariton), Harriet Krijgh (Violoncello), Remy van Kesteren (Harfe), Cathy Krier (Klavier), Trio Catch, Quatuor Zaïde, Bjørn Woll (Moderation) 19:30 Theater (Opernhaus) Händel: Rinaldo. Jens-Daniel Herzog (Regie) Duisburg

19:30 Theater b.26. August Bournonville, Antony Tudor & Terence Kohler (Choreografie). Bournonville: Bournonville Divertissement, Tudor: Dark Elegies, Kohler: One Düsseldorf

19:30 Deutsche Oper am Rhein Donizetti: Lucia di Lammermoor Essen

19:00 Aalto-Musiktheater Verdi: Aida. Yannis Pouspourikas (Leitung) 20:00 Philharmonie (Alfried Krupp

Foto: Jean-Baptiste Millot

4.2. Donnerstag Arnsberg


Saal) Fazil Say (Klavier & Leitung), Camerata Salzburg. Say: Chamber Symphony & Silk Road, Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur & Sinfonie Nr. 29 A-Dur Krefeld

19:30 Theater Hüve: Marlene, Judy, Marilyn - Endstation Hollywood

16:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Orgelvorführung

Krefeld

18:00 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung)

16:00 Theater Petruschka. Robert North (Choreografie). Musik von Strawinsky & Offenbach

Gelsenkirchen

Münster

18:00 Musiktheater im Revier Britten: A Midsummer Night’s Dream. Julia Jones (Leitung)

15:00 Theater (Großes Haus) Humperdinck: Hänsel und Gretel

18:00 Musiktheater im Revier (Kleines Haus) HÖR.GENUSS

19:00 Theater (Kleines Haus) Gefangen. Hans Henning Paar (Choreografie). Musik von Satie u.  a.

Gütersloh

Recklinghausen

18:00 Theater (Studiobühne) Michael Gees (Klavier). Werke von Schubert, Chopin, Bach & Improvisationen nach Publikumswunsch

11:00 Ruhrfestspielhaus Familienkonzert: Karneval der Tiere. Neue Philharmonie Westfalen, Valtteri Rauhalammi (Leitung)

Aachen

Hagen

Siegen

18:00 Theater Wagner: Tannhäuser Premiere. Kazem Abdullah (Leitung) Mario Corradi (Regie)

15:00 theaterhagen Lehár: Das Land des Lächelns

15:00 Apollo-Theater Siegen Die kleine Zauberflöte

Wuppertal

12:00 Citykirche Elberfeld Ohrenöffner: Musik im Gespräch 18:00 HMT Wuppertal (Konzertsaal) Vortragsabend Violine

7.2. Sonntag

MEISTERKONZERTE KÖLN

Bielefeld

15:00 Stadttheater Verdi: Macbeth 20:00 Rudolf-Oetker-Halle Svea Krahmann (Violoncello), Jan-Christoph Homann (Klavier), Universitätsorchester Bielefeld, Michael Hoyer (Leitung). Fauré: Élégie, Schubert: Sinfonie Nr. 8 h-Moll „Unvollendete“, Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Detmold

11:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Matinée der Klavierklassen 18:00 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Viola Dortmund

11:15 Theater (Ballettzentrum) Einführungsmatinée: Die Geburt der Gnade. Xin Peng Wang (Choreografie) 15:00 Theater (Opernhaus) Porter: Kiss me, Kate. Martin Duncan (Regie) Düsseldorf

11:00 Deutsche Oper am Rhein (Foyer) Carnaval Español. Luiza Fatyol (Sopran), Luis Fernando Piedra (Tenor), Ville Enckelmann (Klavier), Caféhausensemble der Df-Symphoniker, Martin Schäfer (Moderation) 18:30 Deutsche Oper am Rhein Kálmán: Die Zirkusprinzessin Essen

11:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Festkonzert der Universität Duisburg-Essen. Eduard Kiprsky (Klavier), Universitätsorchester DuisburgEssen, Oliver Leo Schmidt (Leitung). Rautavaara: Cantus Arcticus (Auszüge), Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

kölner philharmonie | 20 Uhr

gegründet 1913

Donnerstag, 28. Januar 2016

ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS

J ULIA FISCH E R Violine und Leitung YULIAn nA Av d E E vA Klavier Tschaikowsky Serenade C-Dur op. 48 Rubtsov Violinkonzert Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert d-Moll Sonntag, 31. Januar 2016

WIENER SYMpHONIkER HIL ARY HAHn Violine AdRIEn PERRUCHon Dirigent

dvořák dvořák

„Karneval“ A-Dur op. 92 Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 6 Mittwoch, 17. Februar 2016

CAMERATA SALzBURg

FA zIL SAY Klavier

Say Chamber Symphony op. 62 Mozart Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 414 Mozart Sinfonie A-Dur KV 201 Say Silk Road op. 4 (1994) Westdeutsche Konzertdirektion . Obenmarspforten 7-11 . 50667 Köln Tel. 02 21 / 2 58 10 17 . Fax 2 57 89 49 . info@wdk-koeln.de . www.wdk-koeln.de

concerti 02.16 West 29


Klassikprogramm

16:00 Opernhaus Tschaikowsky: Eugen Onegin. Ansgar Haag (Regie)

8.2. Montag Bochum

13:15 Ruhr-Universität Bochum (Audimax) Christian Vorbeck (Orgel) Detmold

9:00 Landestheater (Großes Haus) Haunt: Ronja Räubertochter 19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Gesang 19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Prüfungskonzert. Desislav Tashev (Posaune)

19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Nicolas Altstaedt (Violoncello), Alexander Lonquich (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie)

Dortmund

Bochum

20:00 Konzerthaus Wynton Marsalis (Trompete)

20:00 Ruhr-Universität Bochum (Audimax) Roland Uhl (Orgel). Werke von Reger, Grabner, Schroeder u. a.

Münster

19:30 Theater (Großes Haus) Hannes Demming (Sprecher), Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“, Battistelli: Sinfonia da Experimentum Mundi für 16 Handwerker, 5 Frauenstimmen, einen Schauspieler und Orchester

10.2. Mittwoch

Detmold

8:30 & 10:30 Landestheater (Großes Haus) Haunt: Ronja Räubertochter 19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Prüfungskonzert. Kilian Müller (Kontrabass), Lucia Flores (Fagott) 19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Abschlusskonzert des Wettbewerbs „Musik und Vermittlung“

Aachen

Dortmund

20:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Prüfungskonzert. Carolin Renner (Klarinette)

19:30 Theater Händel: Orlando. Justus Thorau (Leitung)

20:00 Konzerthaus Sinatra & Friends

Essen

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Oboe 19:30 Hochschule für Musik (Gartensaal) Vortragsabend Klavier 20:00 Heilig Kreuz-Kirche Karolina Juodelytė (Orgel). Reger: Choralphantasie „Alle Menschen müssen sterben“

20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Mnozil Brass: Yes, Yes, Yes Wuppertal

19:30 Opernhaus Rosenmontagskonzert. Opernchor der Wuppertaler Bühnen, Sinfonieorchester Wuppertal, Florian Frannek (Leitung)

9.2. Dienstag Detmold

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Flöte

Tipp

Detmold

Duisburg

19:30 Theater Massenet: Werther. Lukas Beikircher (Leitung) Köln

20:00 Kölner Philharmonie Gidon Kremer (Violine), Daniil Trifonov (Klavier). Bach/Brahms: Chaconne d-Moll BWV 1004, Weinberg: Violinsonate Nr. 5 & Sonate für Violine solo Nr. 3, Brahms: Violinsonate Nr. 3 d-Moll Münster

9.2. dienstag

19:30 Hochschule für Musik Detmold (Konzerthaus) Nicolas Altstaedt (Violoncello), Alexander Lonquich (Klavier). Fauré: Cellosonate g-Moll, Beethoven: Cellosonate D-Dur op. 102/2, Rachmaninow: Cellosonate g-Moll Früh übt sich, wer ein Meister werden will: Alexander Lonquich begann seine Karriere mit 16 Jahren als erster Preisträger des internationalen Klavierwettbewerbs „Casagrande“ in der italienischen Stadt Terni.

30 West concerti 02.16

19:30 Theater (Großes Haus) Hannes Demming (Sprecher), Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“, Battistelli: Sinfonia da Experimentum Mundi

11.2. Donnerstag Aachen

19:00 HMT Aachen (Konzertsaal) Vortragsabend Saxofon Attendorn

19:30 Rivius Gymnasium Attendorn (Aula) Ludwig van Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier) Bielefeld

19:00 Rudolf-Oetker-Halle Probenbesuch & Führung

Düsseldorf

20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Lang Lang (Klavier), National Symphony Orchestra Washington Weitere Infos siehe Tipp Essen

14:00 Lichtburg Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp (Leitung). Sinfonien von Mozart 20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Essener Philharmoniker, Henrik Nánási (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz”, Bartók: Der wunderbare Mandarin, Berlioz: Symphonie fantastique Köln

12:30 Kölner Philharmonie PhilharmonieLunch. WDR Big Band Köln 19:00 Kölner Philharmonie WDR Big Band Köln Mönchengladbach

20:00 Theater (Konzertsaal) Förderkonzert Opernstudio Niederrhein Wuppertal

20:00 Historische Stadthalle Tschaikowsky: Schwanensee. Russisches Nationalballett Moskau

12.2. Freitag Bielefeld

20:00 Rudolf-Oetker-Halle Stefan Schulz (Bassposaune), Bielefelder Philharmoniker, Alexander Kalajdzic (Leitung). Ives: Three Places in New England, Hyldgaard: Concerto Borealis, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll 20:00 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie)

Fotos: Francesco Fratto, Harald Hoffmann

Wuppertal


Bonn

20:00 Beethoven-Haus Bonn Louis Lortie (Klavier). Werke von Chopin & Skrjabin Detmold

9:00 Landestheater (Großes Haus) Haunt: Ronja Räubertochter 19:30 Heilig Kreuz-Kirche Werkstattkonzert. Fauré: Requiem. Studierende der HfM Detmold 19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Violoncello 19:30 Landestheater (Großes Haus) Strauss: Elektra - Premiere. Lutz Rademacher (Leitung), Christian von Götz (Regie) Dormagen

19:30 Kulturhalle Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier) Dortmund

20:00 Konzerthaus Sinatra & Friends Essen

19:30 Aalto-Musiktheater Tanzhommage an Queen. Ben van Cauwenbergh (Choreografie)

20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Essener Philharmoniker, Henrik Nánási (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz”, Bartók: Der wunderbare Mandarin, Berlioz: Symphonie fantastique

Tipp

Herford

20:00 Stadtpark Schützenhof Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Köln

20:00 Funkhaus Wallrafplatz Operetten- und Musicalmelodien. Anna Maria Kaufmann (Gesang), WDR Funkhausorchester Köln, Florian Ziemen (Leitung) 20:00 Kölner Philharmonie Fulvio & Giancarlo Cauteruccio (Schauspieler), Ensemble intercontemporain, Ilan Volkov (Leitung). Aperghis: Champ– Contrechamp, Mâche:Kassandra op. 33, Beckett: Words and Music, Musik von Ivan Fedele (DEA) Mönchengladbach

19:00 Theater Strauss: Der Rosenkavalier. Mihkel Kütson (Leitung)

11.2. Donnerstag

20:00 Tonhalle Düsseldorf Lang Lang (Klavier), National Symphony Orchestra Washington, Christoph Eschenbach (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Grieg: Klavierkonzert a-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur Zwei Jahre war Lang Lang alt, als er sich erstmals ans Klavier setzte, mit fünf gewann er seinen ersten Wettbewerb. Vor allem sein Vater unterzog den Sohn einem harten Tastendrill, stundenlang jeden Tag – bis der Junge nach heftigem Streit sein Leben selbst in die Hand nahm. Münster

19:30 Theater Mozart: Cosí fan tutte

oper / \Köln im staatenhaus

Jeanne D’arc — szenen aus Dem leben Der heiligen Johanna Musik von Walter Braunfels Kölner Erstaufführung Premiere 14. Februar 2016

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.16 West 31


Klassikprogramm

Aachen

19:30 Theater Boesman: Au Monde Bad Salzuflen

19:30 Konzerthalle Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur

19:00 Philharmonie (RWE Pavillon) Jugendkonzert „Der Sturm“. Christine Marx (Erzählerin), Rahel Mai (Violine & Leitung), Susanne Walter (Violone), Heinrich Kubitschek (Viola), James Bush (Violoncello), Sabine Erdmann (Cembalo). Werke von Harst u. a.

Bonn

18:00 Theater (Opernhaus) Verdi: Jerusalem. Will Humburg (Leitung) Detmold

20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Das Große Chinesische Neujahrskonzert zum Jahr des Affen

18:00 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Violoncelloklasse 18:00 Landestheater (Großes Haus) Strauss: Elektra

Gütersloh

Dortmund

Bielefeld

17:00 Theater Peter Kreutz (Klavier)

19:30 Stadttheater Mozart: Die Zauberflöte. Pawel Poplawski (Leitung)

Iserlohn

11:00 Theater (Opernhaus) Führung 18:00 Theater (Opernhaus) Händel: Rinaldo. Jens-Daniel Herzog (Regie)

19:30 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie)

20:00 Parktheater Operetten- und Musicalmelodien. Anna Maria Kaufmann (Gesang), WDR Funkhausorchester Köln, Florian Ziemen (Leitung), Stefan Keim (Moderation)

Bonn

Krefeld

12:00 St. Remigius-Kirche Johannes Geffert (Orgel). Bruhns: Toccata GDur, Alain: Premier prélude profane & Petite pièce, C. P. E. Bach: Sonate gMoll Wq 70/6, Dienel: Adagio A-Dur & Allegro scherzando F-Dur, Mendelssohn: Sonate f-Moll

19:30 Theater Loewe: My Fair Lady

19:30 Theater (Opernhaus) Berlioz: Benvenuto Cellini Detmold

19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Vortragsabend Klarinette 19:30 Hochschule für Musik (Konzerthaus) Vortragsabend Orgel Dortmund

19:30 Theater (Ballettzentrum) Die Geburt der Gnade (UA). Xin Peng Wang (Choreografie) Duisburg

19:30 Theater Massenet: Werther Düsseldorf

19:30 Deutsche Oper am Rhein Verdi: Don Carlo - Premiere. Andriy Yurkevych (Leitung), Guy Joosten (Regie) 20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Noelia Rodiles (Klavier), Universitätsorchester der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Silke Löhr (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ , Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 Essen

14:00 Aalto-Musiktheater Familien machen Oper 19:00 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung), Philipp Stölzl (Regie) 32 West concerti 02.16

Münster

19:30 Theater (Großes Haus) Homo Sacer/Sacre. Fabrizio Hans Henning Paar (Choreografie). Musik von Rautavaara, Sumera & Strawinsky 19:30 Theater (Kleines Haus) 10 Jahre Ensemble:hörsinn+. Werke von Beste (UA), Obermüller, Pena & Poppe Siegburg

19:30 Stadtmuseum Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

14.2. Sonntag Aachen

Duisburg

11:00 Theater Der Opernbaukasten Folge 1. Christoph Stöcker (Leitung) 18:30 Theater Mozart: Die Entführung aus dem Serail Düsseldorf

11:00 Palais Wittgenstein Das Symphonische Palais. Jochen Mauderer (Klarinette), Birgit Seibt & Maria Vittoria Crotti (Violine), Christian Atanasiu (Viola), Martina Gerhard (Violoncello), Ville Enckelmann (Klavier). Mozart: Klavierquartett g-Moll KV 478, Tansman: Musique á six, Weber: Klarinettenquintett B-Dur op. 34 11:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Zauber der Melodie. Maria Manoleanu (Sopran), Rumänische Staatsphilharmonie „Dinu Lipatti“ Satu Mare 11:15 Friedenskirche Kleines Konzert am Sonntagvormittag. Yevgeniy Goryanskyy (Trompete), Christian Gläsker (Orgel & Klavier)

Tipp

18:00 Eurogress Liza Ferschtmann (Violine), Sinfonieorchester Aachen, Kazem Abdullah (Leitung). Tschaikowsky: Ouvertüre „Romeo und Julia“, Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1, Lutosławski: Sinfonie Nr. 4, Liszt: Les Préludes Bad Oeynhausen

17:00 Wandelhalle Weltklassik am Klavier. Timur Gasratov (Klavier). Werke von Chopin Bergisch-Gladbach

19:00 Villa Zanders Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier) Bielefeld

11:00 Rudolf-Oetker-Halle Stefan Schulz (Bassposaune), Bielefelder Philharmoniker, Alexander Kalajdzic (Leitung). Ives: Three Places in New England, Hyldgaard: Concerto Borealis, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll

14.2. sonntag

18:00 Theater Münster Hannes Demming (Sprecher), Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“, Battistelli: Sinfonia da Experimentum Mundi für 16 Handwerker, fünf Frauenstimmen, einen Schauspieler und Orchester Wer will fleißige Handwerker seh'n ... Sechszehn Meister ihres Fachs vom Küfer bis zum Maurer demonstrieren ihre Arbeit auf dem Podium – rhythmisch eingebunden in Giorgio Battistellis Komposi­tion.

Fotos: G. Ricordi, Harald Hoffmann/DG

13.2. Samstag


15:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder. Duisburger Philharmoniker 18:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Sebastian Gäßlein (Violine), Lena-Maria Kramer (Sopran), Angela Froemer (Alt), Erwin Feith (Tenor), Thilo Dahlmann (Bass), Chor der Landesregierung Düsseldorf e.V., Oratorien-Chor Hilden, Kammerchor Düsseldorf-Urdenbach, Rumänische Staatsphilharmonie „Dinu Lipatti“ Satu Mare, Franz Lamprecht (Leitung). Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26, Händel/ Mozart: Der Messias (Auszüge) 18:30 Deutsche Oper am Rhein Mozart: Don Giovanni. Marc Piollet (Leitung), Karoline Gruber (Regie) Essen

11:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) John Chest (Bariton), Deirdre Brenner (Klavier). Werke von Schubert, Wolf, Korngold, Loewe, Rodgers & Léhar 15:00 Philharmonie Kinderführung 18:00 Aalto-Musiktheater Verdi: Aida. Yannis Pouspourikas (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) Gelsenkirchen

11:00 Musiktheater im Revier (Großes Haus Foyer) Musikbrunch 18:00 Musiktheater im Revier Britten: A Midsummer Night’s Dream. Julia Jones (Leitung) Gütersloh

11:30 Theater Peter Kreutz (Klavier) Hagen

11:30 Kunstquartier Magdalena Rozanska (Violine), Olga Rovner (Viola), Kerstin Warwel (Violoncello), Ana-Maria Dafova (Klavier). Werke von Mahler & Chausson 15:00 theaterhagen Krenek: Jonny spielt auf. Florian Ludwig (Leitung), Roman Hovenbitzer (Regie) Köln

11:00 Kölner Philharmonie Alexander Schimpf (Klavier), Prager Philharmoniker, Olivier Tardy (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Il dissoluto punito ossia il Don Giovanni“ KV 527, Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 2 B-Dur op. 19 & Nr. 4 G-Dur op. 58 18:00 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna. Lothar Zagrosek (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie) Krefeld

19:30 Theater Rossini: Der Barbier von Sevilla. Andreas Fellner (Leitung), Kobie van Rensburg (Regie) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Tipp

Bielefeld

20:00 Rudolf-Oetker-Halle (Kleiner Saal) Violinrecital. Szymanowski: Myths op. 30, Beethoven: Violinsonate Nr. 10, Elgar: Violin Sonate e-Moll Detmold

8:30 & 10:30 Landestheater (Großes Haus) Haunt: Ronja Räubertochter 15.2. Montag

Dortmund

20:00 Konzerthaus Dortmund Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Mendelssohn: Sinfonien Nr. 1 c-Moll, Nr. 4 A-Dur „Italienische“ & Nr. 5 d-Moll „Reformations-Sinfonie“

20:00 Konzerthaus Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Eifriger Netzwerker: Yannick Nézet-Séguin liebt Facebook, Twitter & Co. Und auch sein Publikum in Philadelphia schickt er in bestimmten Konzerten ins Web: Handy und Tablet an – fotografieren, tweeten und filmen ausdrücklich erlaubt!

19:30 StaatenHaus (Saal 2) 110 TänzerInnen, 14 Choreografien (Teil I). 5. Biennale Tanzausbildung

Leverkusen

11:00 Erholungshaus Anke Helfrich Trio Minden

18:00 Stadttheater Gustav Peter Wöhler Band. Shake a little“ Münster

18:00 Theater (Großes Haus) Hannes Demming (Sprecher), Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Köln

20:00 Kölner Philharmonie Christian Gerhaher (Bariton), Lorenzo Coppola (Klarinette), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Leitung). Mozart: Sinfonie D-Dur KV 297, Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Rivolgete a lui lo sguardo KV 584, Metà di voi qua vadano & Madamina! Il catalogo aus „Don Giovanni“, Se vuol‘ ballare & Hai gia vinta la causa aus „Le nozze di Figaro“ & Kontretanz G-Dur KV 610 Minden

20:00 Stadttheater Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Münster

18:00 Universität Münster (Hörsaal H1) Brad Mehldau (Klavier). Bach: Das Wohltemperierte Klavier (Auszüge), Mehldau: Three Pieces following Bach

18:30 Rathausfestsaal Beatrice Rana (Klavier). Bach: Partita Nr. 2 BWV 826, Debussy: Pour le Piano, Chopin: Sonate Nr. 2 op. 35, Ravel: La Valse

Remscheid

19:30 Theater (Kleines Haus) Neue Musik aus Eurasien

18:00 Teo Otto Theater Momo. Stéphen Delattre (Choreografie) Wuppertal

11:00 Historische Stadthalle (Großer Saal) Bernhard Mitmesser (Klarinette), Opernchor der Wuppertaler Bühnen, Sinfonieorchester Wuppertal, Toshiyuki Kamioka (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Hesse: The cloud-capp‘d tow‘rs (UA), Sibe­ lius: Sinfonie Nr. 7 C-Dur

15.2. Montag Aachen

20:00 Eurogress Liza Ferschtmann (Violine), Sinfonieorchester Aachen, Kazem Abdullah (Leitung). Werke von Tschaikowsky, Szymanowski u. a.

Wuppertal

20:00 Historische Stadthalle (Großer Saal) Bernhard Mitmesser (Klarinette), Opernchor der Wuppertaler Bühnen, Sinfonieorchester Wuppertal, Toshiyuki Kamioka (Leitung). Werke von Schubert, Mozart, Hesse & Sibelius

16.2. Dienstag Bielefeld

18:30 Rudolf-Oetker-Halle (Kleiner Saal) Beatrice Rana (Klavier). Bach: Partita Nr. 2 BWV 826, Debussy: Pour le Piano, Chopin: Sonate Nr. 2 op. 35, Ravel: La Valse Bonn

20:00 Beethovenhalle Musikkorps der Bundeswehr concerti 02.16 West 33


Klassikprogramm

17.2. mittwoch

20:00 Theater am Marientor Duisburg Elisabeth Leonskaja (Klavier), Duisburger Philharmoniker, Giordano Bellincampi (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll & Sinfonie Nr. 1 c-Moll Förderung: Einst übte sie bei Swja­toslav Richter daheim, wenn er auf Reisen war – heute überlässt Elisabeth Leonskaja Studenten ihren Flügel, wenn sie unterwegs ist. Detmold

19:30 Konzerthaus Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Dortmund

19:00 Konzerthaus Kopfhörer. Frank Schneider, Ulrich Schardt Düsseldorf

20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Ludovico Einaudi (Klavier) Köln

19:30 StaatenHaus (Saal 2) 110 TänzerInnen, 14 Choreografien (Teil II) 20:00 Deutschlandfunk (Kammermusiksaal) 5. Raderbergkonzert. Berlin Counterpoint. Poulenc: Sextett, Mozart: Fantasie für eine Orgelwalze f-Moll KV 608, Françaix: L‘heure du berger, Connesson: Techno Parade, Iranyi: And I Shall Know What I Shall Say In The Gates..., Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche Mülheim

20:00 Stadthalle (Theatersaal) Bartek Niziol (Violine), NFM Philharmonisches Orchester Wroclaw, Daniel Raiskin (Leitung). Moniuszko: Konzert-Polonaise A-Dur, Szymanowski: Violinkonzert Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 „Die Englische“ Recklinghausen

20:00 Ruhrfestspielhaus Pietro de Maria (Klavier), Neue Philharmonie Westfalen, Marcus Bosch (Leitung). Strauss: Tanz der sieben Schleier aus „Salome“ , Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Ravel: Boléro, Scrjabin: Poème de l‘Extase 34 West concerti 02.16

Solingen

Remscheid

20:00 Konzertsaal Cyril Dupuy (Zymbal), Bergische Symphoniker, Peter Kuhn (Leitung). Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 3, Varinecz: Konzert-Variationen für Zymbal und Symphonisches Orchester, Kodály: Háry János Suite

20:00 Teo Otto Theater Cyril Dupuy (Zymbal), Bergische Symphoniker, Peter Kuhn (Leitung). Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 3, Varinecz: Konzert-Variationen, Kodály: Háry János Suite

17.2. Mittwoch Bad Oeynhausen

Wuppertal

19:30 Opernhaus Tschaikowsky: Eugen Onegin

18.2. Donnerstag

19:30 Theater im Park Puccini: La Bohème. Lutz Rademacher (Leitung)

Aachen

Bielefeld

19:30 Theater Boesman: Au Monde

20:00 Stadttheater Verdi: Macbeth. Alexander Kalajdzic (Leitung)

Bochum

Dortmund

19:30 Theater (Opernhaus) Tschaikowsky: Der Nussknacker. Benjamin Millepied (Choreografie) Duisburg

20:00 Theater am Marientor Elisabeth Leonskaja (Klavier), Duisburger Philharmoniker, Giordano Bellincampi (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Düsseldorf

11:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder. Duisburger Philharmoniker

20:00 Ruhr-Universität Bochum (Audimax) Jens Amend (Orgel). Werke von Reger, Wolfrum, Liszt u. a. Bonn

19:30 Theater (Opernhaus) Mozart: Cosí fan tutte. Hendrik Vestmann (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie) 20:00 Beethoven-Haus Bonn Paul Meyer (Klarinette), Julian Steckel (Violoncello), Eric Le Sage (Klavier). Beethoven: Klarinettentrio B-Dur „Gassenhauer-Trio“, Fauré: Trio d-Moll, Rota: Klarinettentrio, Brahms: Klarinettentrio a-Moll Dortmund

19:30 Deutsche Oper am Rhein Verdi: Don Carlo

19:30 Theater (Opernhaus) Händel: Rinaldo. Jens-Daniel Herzog (Regie)

Essen

Düsseldorf

19:30 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung)

19:30 Deutsche Oper am Rhein Bizet: Carmen. Marc Piollet (Leitung)

Hagen

Essen

19:30 theaterhagen Lehár: Das Land des Lächelns Köln

19:30 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna. Lothar Zagrosek (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie) 20:00 Kölner Philharmonie Camerata Salzburg, Fazıl Say (Klavier). Say: Chamber Symphony & Silk Road, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 414 & Sinfonie A-Dur KV 201 Münster

19:30 Franz Hitze Haus Gregor Dalal (Bariton), Compania - Ensemble für Neue Musik. Werke zum Thema HEIMAT von Schmid-Kapfenburg u. a. Paderborn

19:30 PaderHalle Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung)

20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Boris Bloch (Klavier). Chopin: Scherzo Nr. 2 b-Moll op. 31, Vier Mazurkas op. 33 & Sonate Nr. 2 b-Moll Gütersloh

20:00 Stadthalle Gütersloh Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung). Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Holzwickede

20:00 Haus Opherdicke Holzwickede Kerstin Grötsch (Klarinette), Mikhail Nodelman &, Evgenij Vilkinski (Violine), Wojciech Michalski (Viola), Mark Mefsut (Violoncello). Werke von Haydn, Ben-Haim & Schostakowitsch Köln

12:30 Kölner Philharmonie PhilharmonieLunch. Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung)

Foto: Julia Wesely

Tipp


20:00 Kölner Philharmonie Junge Philharmonie Köln, Volker Hartung (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“, Tschaikowsky: Der Nussknacker, Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere 20:00 Volksbühne am Rudolfplatz Heinrich Heine schreibt Briefe an Giacomo Meyerbeer. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier) Leverkusen

19:30 Erholungshaus Felix Klieser (Horn), Alexander Krichel (Klavier). Beethoven: Hornsonate F-Dur & Klaviersonate Nr. 26 Es-Dur „Les Adieux“, Chopin: Klaviersonate Nr. 2, Rheinberger: Hornsonate Es-Dur Münster

19:30 Theater (Großes Haus) Homo Sacer/Sacre. Hans Henning Paar (Choreografie) 19:30 Theater (Kleines Haus) Werkschau Enno Poppe. Ensemble hand werk Neuss

20:00 Zeughaus Neuss Yumeka Nakagawa, Yuna Nakagawa, Lisa Zhu, Victoria Wachenfeld, Arthur Zimmermann & Vanessa Tao Huang (Klavier). Werke von Haydn, Beethoven, Debussy, Liszt, Chopin & Kapustin

Paderborn

11:00 PaderHalle Nordwestdeutsche Philharmonie, Yves Abel (Leitung), Christian Schruff (Moderation). Werke von Bartók & Beethoven

19.2. Freitag Bonn

16:00 Beethoven Museum (Vortragssaal) Olga Pashchenko (Hammerklavier). Beethoven: Rondo G-Dur op. 51 Nr. 2 & Sonate c-Moll op. 111 Dortmund

19:30 Theater (Ballettzentrum) Die Geburt der Gnade. Xin Peng Wang (Choreografie) Düsseldorf

11:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder 19:30 Deutsche Oper am Rhein Donizetti: Lucia di Lammermoor Essen

19:30 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung) 20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Christiane Karg (Sopran), Bernada Fink (Alt), Mahler Chamber Orchestra, Daniel Harding (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll

20:00 Villa Hügel Rie Koyama (Fagott), Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 4 D-Dur, Fagottkonzert B-Dur KV 191 & Sinfonie F-Dur KV 75, Hummel: Fagottkonzert Hagen

19:30 theaterhagen Krenek: Jonny spielt auf. Florian Ludwig (Leitung) Köln

9:30 Kölner Philharmonie ohrenauf!Schulkonzert02. Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“ 19:30 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna. Lothar Zagrosek (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie) 20:00 Kölner Philharmonie Barbara Hannigan (Sopran), WDR Rundfunkchor Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Dutilleux: Correspondances, Ravel:Daphnis et Cloé Krefeld

20:00 Burg Linn Krefeld Felix Klieser (Horn), Alexander Krichel (Klavier). Beethoven: Hornsonate F-Dur & Klaviersonate Nr. 26 „Les Adieux“, Chopin: Klaviersonate Nr. 2, Rheinberger: Hornsonate Es-Dur op. 178

AriAdne Auf nAxos RichaRd StRauSS

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Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.16 West 35


Klassikprogramm

19:00 Theater Strauss: Der Rosenkavalier. Mihkel Kütson (Leitung) Stolberg

19:30 Burg Stolberg Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier) Wuppertal

19:30 Opernhaus Tschaikowsky: Eugen Onegin. Ansgar Haag (Regie) 20:00 Historische Stadthalle (Großer Saal) Wiener Johann Strauß Galakonzert. Martin Kerschbaum (Leitung)

20.2. Samstag Aachen

19:30 Aachener Rathaus (Krönungssaal) Elgar: The Dream of Gerontius. Aachener Bachverein, Sinfonieorchester Aachen, Georg Hage (Leitung) Bonn

19:30 Theater (Opernhaus) Dvořák: Rusalka. Stephan Zilias (Leitung) Dortmund

19:30 Theater (Opernhaus) Verdi: La Traviata. Tina Lanik (Regie) 20:00 Konzerthaus Christiane Karg (Sopran), Bernada Fink (Mezzosopran), Mahler Chamber Orchestra, Musiker der MCO Academy am Orchesterzentrum | NRW, Chor der MCO Academy, Daniel Harding (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll

21:30 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Jean-Yves Thibaudet (Klavier), Solisten des Royal Concertgebouw Orchestra. Ravel: Violinsonate Nr. 2 GDur, Ligeti: Sechs Bagatellen, Poulenc: Sextett für Klavier und Bläserquintett Köln

14:00 Funkhaus Wallrafplatz Tomoharu Yoshida (Oboe), Esther Peristerakis (Harfe) 15:00 Kölner Philharmonie Oliver Schwarz (Klarinette), Demetrius Polyzoides & Elisabeth Polyzoides (Violine), Alvaro Palmen (Viola), Daniel Raabe (Violoncello), Janna Polyzoides (Klavier). Frühling: Trio a-Moll op. 40, Schmidt: Quintett G-Dur 20:00 Kölner Philharmonie Barbara Hannigan (Sopran), WDR Rundfunkchor Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Dutilleux: Correspondances, Ravel:Daphnis et Cloé Krefeld

19:30 Theater Rhapsodie und Rumba. Robert North (Choreografie) Witten

19:30 Haus Witten Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

21.2. Sonntag Aachen

15:00 Theater Wagner: Tannhäuser. Kazem Abdullah (Leitung)

Duisburg

Bielefeld

19:00 Theater am Marientor Christoph Prégardien & Julian Prégardien (Tenor), Samira Prégardien (Klarinette), Andreas Frese & Michael Gees (Klavier), Hornisten der Duisburger Philharmoniker, Camerata Musica Limburg, Jan Schumacher (Leitung). Lieder & Ensemblegesänge von Schubert

11:00 Stadttheater Keloglan und die 40 Räuber. Omar El-Saeidi (Erzähler)

Tipp

19:30 Deutsche Oper am Rhein Verdi: Don Carlo Essen

19:00 Aalto-Musiktheater Puccini: Tosca. Giuliano Carella (Leitung) 19:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Jean-Yves Thibaudet (Klavier), Royal Concertgebouw Orchestra, Andris Nelsons (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Villa Hügel Rie Koyama (Fagott), Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp (Leitung) 36 West concerti 02.16

11:00 Schauspielhaus Bochumer Symphoniker, Christian Zacharias (Klavier & Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 g-Moll „La Poule“, Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“ & Klavierkonzert F-Dur KV 459, Poulenc: Sinfonietta Bonn

16:00 Theater (Opernhaus) Lange: Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte. Christopher Sprenger (Leitung) Dortmund

18:00 Konzerthaus Klaus Müller & Bettina Strübel (Orgel) 18:00 Theater (Opernhaus) Mozart: Le nozze di Figaro Duisburg

19:00 Theater am Marientor Christoph Prégardien (Tenor), Hartmut Höll (Klavier). Schubert: Winterreise D 911 Düsseldorf

15:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder 16:30 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Julian Rachlin (Violine & Leitung), Düsseldorfer Symphoniker, Christian Ehring (Moderation). Mozart: Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“ & Sinfonie Nr. 40 gMoll, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll 17:00 Robert-Schumann-Saal im Museum Kunstpalast erstKlassik! Barroco Español. Nils Mönkemeyer (Viola), Sabine Erdmann (Cembalo), Andreas Arend (Theorbe), Klaus-Dieter Brandt (Violoncello) 18:30 Deutsche Oper am Rhein Mozart: Don Giovanni Essen

11:00 Philharmonie (RWE Pavillon) 5. Kammerkonzert: Violoncello 4 11:00 Villa Hügel Rie Koyama (Fagott), Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp (Leitung). Werke von Mozart & Hummel

19:30 Theater b.26. August Bournonville, Antony Tudor & Terence Kohler (Choreografie) Düsseldorf

Bochum

20.2. Samstag

19:00 Philharmonie Essen (Alfried Krupp Saal) Jean-Yves Thibaudet (Klavier), Royal Concertgebouw Orchestra, Andris Nelsons (Leitung). Schostakowitsch: Suite Nr. 2 für Jazz-Orchester (Auszüge) & Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54, Gershwin: Concerto in F Autonarr: Jean-Yves Thibaudet liebt schnelle Schlitten wie Maserati und Ferrari – und findet es großartig, dass es auf deutschen Autobahnen kein Tempolimit gibt.

16:30 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung) 17:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Tango! Isabelle van Keulen Ensemble. Werke von Piazolla Gelsenkirchen

18:00 Musiktheater im Revier Puccini: Tosca. Rasmus Baumann (Leitung) Hagen

11:30 Kulturzentrum Pelmke (Kino Babylon) orchesterhagen, Bernd Wilden (Leitung). Murnau: Nosferatu, Musik von Wilden

Foto: Felix Broede

Mönchengladbach


15:00 theaterhagen Lehár: Das Land des Lächelns Köln

10:00 StaatenHaus (Saal 2) Symposium „Reflection and Feedback“. 5. Biennale Tanzausbildung 11:00 Kölner Philharmonie Akiko Suwanai (Violine), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 & Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“, Eötvös: Seven für Violine und Orchester 18:00 Kölner Philharmonie Christiane Karg (Sopran), Bernada Fink (Alt), Chor der MCO Academy, MCO Academy Mahler Chamber Orchestra, Daniel Harding (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“ 19:30 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna. Lothar Zagrosek (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie) Mönchengladbach

11:00 & 12:30 Theater 2. Kinderkonzert: Mensch, Mozart

22.2. Montag Dortmund

17:30 Mayersche Buchhandlung Musikcafé mit Gabriel Feltz Düsseldorf

20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Jan Lisiecki (Klavier), Zürcher Kammerorchester, Willi Zimmermann (Leitung). Mozart: Marsch D-Dur KV 249, Klavierkonzerte d-Moll KV 466 & CDur KV 467, Schubert: Sinfonie Nr. 5 Köln

20:00 Kölner Philharmonie Akiko Suwanai (Violine), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur & Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“, Eötvös: Seven

23.2. Dienstag Aachen

19:30 Theater Bernstein: West Side Story Detmold

Oberhausen

11:00 KASCHLUPP! Bühne Die kleine Zauberflöte

18:00 Theater Ostermaier: Moi non plus. Peter Carp (Regie)

Dortmund

Recklinghausen

11:00 Rathaus Recklinghausen Daniel Hoffmann, Gook-Hee Nam, Lydia Keymling, Karolin Scholz & Andreas de Witt (Violoncello). Werke von Liszt, Piazzolla, Metallica u. a. Rüthen

17:00 Altes Rathaus Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Hagen

20:00 Stadthalle Hagen orchesterhagen, Bernd Wilden (Leitung). Murnau: Nosferatu, Musik von Wilden Köln

20:00 Kölner Philharmonie Akiko Suwanai (Violine), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Werke von Beethoven & Eötvös Krefeld

20:00 Seidenweberhaus Krefeld William Youn (Klavier), Niederrheinische Sinfoniker, Alexander Steinitz (Leitung). Lutoslawski: Konzert für Orchester, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll, Respighi: Pini di Roma Rheda

10:30 Reethus Rheda-Wiedenbrück Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland Wuppertal

20:00 Historische Stadthalle (Mendelssohn Saal) Herbert Schuch (Klavier). Werke von Murail, Liszt, Bach/ Busoni, Messiaen, Bach/Bauer & Ravel

24.2. Mittwoch

20:00 Konzerthaus Beatrice Berrut (Klavier), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Ravel: La Valse, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 1 d-Moll

Bad Salzuflen

Düsseldorf

Bielefeld

19:30 Deutsche Oper am Rhein Kálmán: Die Zirkusprinzessin

20:00 Rudolf-Oetker-Halle Ludovico Einaudi (Klavier)

Gelsenkirchen

Detmold

9:30 & 11:00 Musiktheater im Revier (Kleines Haus) Kassies: Schaf

19:30 Landestheater (Großes Haus) Anatevka. Mathias Mönius (Leitung)

9:30 & 11:00 Konzerthalle Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland

concerti 02.16 West 37


Klassikprogramm

Dortmund

Beverungen

20:00 Konzerthaus Beatrice Berrut (Klavier), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Ravel: La Valse, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 1 d-Moll

9:45 Stadthalle Beverungen Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland

11:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder 19:30 Deutsche Oper am Rhein Verdi: Aida. Philipp Himmelmann (Regie) Essen

9:30 & 11:00 Philharmonie (RWE Pavillon) Babykonzert „Hör mal, wie das klingt“ II. Kerstin Holstein (Flöte), Nora Baldini (Harfe)

Bielefeld

20:00 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie) Detmold

8:30 & 10:30 Landestheater (Großes Haus) Haunt: Ronja Räubertochter 19:30 Landestheater (Großes Haus) Strauß: Die Fledermaus Dortmund

9:30 & 11:00 Musiktheater im Revier (Kleines Haus) Kassies: Schaf – Musiktheater für Kinder

19:00 Konzerthaus Nicola Benedetti (Violine), Alexei Grynyuk (Klavier). Szymanowski: Myth op. 30, Beethoven: Violinsonate Nr. 10 G-Dur, Elgar: Violinsonate e-Moll

Hagen

Duisburg

19:30 theaterhagen Krenek: Jonny spielt auf. Florian Ludwig (Leitung), Roman Hovenbitzer (Regie)

19:30 Theater Strauss: Ariadne auf Naxos - Premiere

Gelsenkirchen

Kamen

19:30 Konzertaula Kamen Ira Levin (Klavier & Leitung), Neue Philharmonie Westfalen. Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“ c-Moll, Mozart: Klavierkonzert Nr. 17 G-Dur, Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur Köln

19:30 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna 20:00 Kölner Philharmonie Joja Wendt (Klavier) Leverkusen

19:30 Erholungshaus Herbert Schuch (Klavier). Werke von Murail, Liszt, Bach/Busoni, Messiaen, Bach/Bauer & Ravel Lüdenscheid

17:00 Kulturhaus der Stadt Lüdenscheid Haunt: Ronja Räubertochter Mönchengladbach

20:00 Theater (Konzertsaal) William Youn (Klavier), Niederrheinische Sinfoniker, Alexander Steinitz (Leitung). Lutoslawski: Konzert für Orchester, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21, Respighi: Pini di Roma

25.2. Donnerstag Aachen

19:30 Theater Bernstein: West Side Story 38 West concerti 02.16

Düsseldorf

11:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder 19:30 Deutsche Oper am Rhein Mozart: Don Giovanni Essen

19:00 Philharmonie WDR – Klassik um Sieben. WDR Sinfonieorchester Köln, Andrew Manze (Leitung). Brahms: Serenade Nr. 2 A-Dur op. 26 19:30 Aalto-Musiktheater Gounod: Faust. Sébastien Rouland (Leitung)

26.2. freitag

20:00 Funkhaus Wallrafplatz Köln Junichiro Murakami (Viola), WDR Sinfonieorchester Köln, Andrew Manze (Leitung). Respighi: Trittico Botticelliano, Hindemith: Der Schwa­nendreher, Brahms: Serenade Nr. 2 A-Dur Auf Empfehlung seiner Schullehrer studierte Andrew Manze erstmal „etwas Anständiges“: Latein und Griechisch – und fand anschließend im Zweitstudium sein Glück in der Musik. Wuppertal

19:30 Opernhaus Bausch: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört. Tanztheater Wuppertal Pina Bausch 20:00 Historische Stadthalle (Großer Saal) Jan Lisiecki (Klavier), Zürcher Kammerorchester, Willi Zimmermann (Leitung). Mozart: Marsch D-Dur KV 249, Klavierkonzerte Nr. 21 C-Dur & Nr. 20 d-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485

26.2. Freitag Aachen

19:30 Theater Boesman: Au Monde

Gütersloh

Beverungen

19:30 Theater (Theatersaal) Mahlers Siebte. Martin Schläpfer (Choreografie)

11:15 Stadthalle Beverungen Es war einmal - eine Reise ins musikalische Märchenland

Köln

Bonn

12:30 Kölner Philharmonie PhilharmonieLunch. WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall (Leitung)

18:00 Theater Lange: Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte

20:00 Kölner Philharmonie Juliane Banse (Sopran), Martin Helmchen (Klavier). Hindemith: Das Marienleben

Detmold

19:30 Landestheater (Großes Haus) Strauss: Elektra

20:00 Volksbühne am Rudolfplatz Franz Liszt: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

Dortmund

Mönchengladbach

20:00 Konzerthaus The Tiger Lillies

20:00 Kaiser-Friedrich-Halle William Youn (Klavier), Niederrheinische Sinfoniker, Alexander Steinitz (Leitung). Lutoslawski: Konzert für Orchester, Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21, Respighi: Pini di Roma

Düsseldorf

19:30 Theater (Opernhaus) Verdi: La Traviata. Tina Lanik (Regie)

11:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder 19:30 Deutsche Oper am Rhein Bizet: Carmen

Foto: Felix Broede

Düsseldorf

Tipp


20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Xavier de Maistre (Harfe), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Pierné: Konzertstück Ges-Dur op. 39, Fauré: Pelléas et Mélisande Suite, Saint-Saëns: Morceau de Concert, Ravel: Daphnis et Chloé Suite Nr. 2 Essen

19:30 Aalto-Musiktheater Puccini: Tosca. Giuliano Carella (Leitung) 20:00 Philharmonie (RWE Pavillon) Jocelyn B. Smith (Gesang & Klavier) Gütersloh

19:30 Theater Mahlers Siebte. Martin Schläpfer (Choreografie) Hagen

19:30 Max-Reger-Musikschule Beethoven: Sein Leben - Seine Musik. Lutz Görner (Sprecher), Nadia Singer (Klavier)

Lemgo

Düsseldorf

19:30 Kirchen St. Johann Der Großinquisitor. Oana Maria Bran (Orgel), Kay Metzger (Lesung)

19:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Orff: Carmina Burana. Junger KonzertChor Düsseldorf u. a., Sinfonieorchester der Philharmonischen Gesellschaft, Thomas Schlerka (Leitung)

Remscheid

19:30 Teo Otto Theater Luke Pan (Gitarre), Theodore Squire (Flöte), Sophia Simeonov (Klarinette), Bergische Symphoniker, Vladimir Yaskorski (Leitung). Guiliani: Gitarrenkonzert Nr. 1, Ibert: Flötenkonzert, Yotsov: Klarinettenkonzert Siegen

20:00 Apollo-Theater Siegen Szabolcs Zempléni (Horn), Philharmonie Südwestfalen, Charles OlivieriMunroe (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 104 „Salomon“, Strauss: Hornkonzert Nr. 2 & Tod und Verklärung Wuppertal

Köln

19:30 Opernhaus Bausch: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört. Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

19:30 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna

Bielefeld

20:00 Funkhaus Wallrafplatz Junichiro Murakami (Viola), WDR Sinfonieorchester Köln, Andrew Manze (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Kölner Philharmonie Terell Stafford (Trompete), WDR Big Band Köln, WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall (Leitung) Krefeld

20:00 Seidenweberhaus Krefeld William Youn (Klavier), Niederrheinische Sinfoniker, Alexander Steinitz (Leitung)

27.2. Samstag 19:30 Stadttheater Little: Dog Days Premiere. Merijn van Driesten (Leitung), Klaus Hemmerle (Regie) 20:00 Tor 6 Theaterhaus Coincidance. Simone Sandroni, Richard Siegal & Wim Vandekeybus (Choreografie) Bonn

19:30 Theater (Opernhaus) Verdi: Jerusalem

19:30 Deutsche Oper am Rhein Verdi: Don Carlo Essen

19:00 Aalto-Musiktheater Adam: Giselle. David Dawson (Choreografie) 20:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Bertrand Chamayou (Klavier), Niederländisches Kammerorchester. Mozart: Klavierkonzert Es-Dur KV 449, Liszt: Malédiction, Schubert/ Mahler: Der Tod und das Mädchen 22:00 Aalto-Musiktheater (Foyer) mehrmusik - Late-Night: Die Geister, die ich rief Gelsenkirchen

19:30 Musiktheater im Revier Puccini: Tosca. Rasmus Baumann (Leitung) Köln

20:00 Kölner Philharmonie Alice Coote (Mezzosopran), Königliches Concertgebouworchester Amsterdam, Franz Welser-Möst (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen Strauß: Leichtes Blut, Csardas aus „Ritter Pásmán“ & Kuss-Walzer, Josef Strauß: Die Libelle & Friedenspalmen Krefeld

18:00 Theater Loewe: My Fair Lady

Dortmund

Münster

19:30 Theater (Opernhaus) Drei Farben: Tanz

19:30 Theater (Großes Haus) Lincke: Frau Luna

talent ist unbezahlbar. es zu fördern nicht. die mozart gesellschaft dortmund unterstützt junge musiker. mozart matineen 28. februar und 10. april 2016 jubiläumskonzert 22. mai 2016 jeweils 11.00 uhr im konzerthaus dortmund Infos und Karten unter www.mozart-gesellschaft-dortmund.de

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

mozart gesellschaft dortmund concerti 02.16 West 39


Klassikprogramm

Wuppertal

19:30 Opernhaus Bausch: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört. Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

18:30 Deutsche Oper am Rhein Donizetti: Lucia di Lammermoor Essen

11:00 Theater (Spiegelfoyer) Rastlose Liebe. Camille Schnoor (Gesang) 18:00 Theater Wagner: Tannhäuser

11:00 Philharmonie Führung 17:00 Philharmonie (Alfried Krupp Saal) Ottavio Dantone (Cembalo & Leitung), Accademia Bizantina. Bach: Die Kunst der Fuge BWV 1080 18:00 Aalto-Musiktheater Verdi: Aida. Yannis Pouspourikas (Leitung), Dietrich W. Hilsdorf (Regie)

Bielefeld

Hamm

28.2. Sonntag Aachen

15:00 Tagungszentrum Bethel (Assapheum) Manuel Viehmann, Norbert Günther & Bosco Pohontsch (Trompete), Stephan Kostenbader (Pauke), Bielefelder Philharmoniker, Pawel Poplawski (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „La Clemenza di Tito“, Telemann: Konzert für 3 Trompeten, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur Bonn

18:00 Beethoven-Haus ARUNDOSquintett. Mozart: Andante F-Dur für eine Orgelwalze KV 616, Danzi: Bläserquintett g-Moll, Ibert: Trois pièces brèves, Ligeti: 6 Bagatellen, Nielsen: Quintett op. 43 18:00 Theater (Opernhaus) Mozart: Cosí fan tutte Dortmund

11:00 Konzerthaus Mozart Matinee. Nemorino Scheliga (Klarinette), Mannheimer Mozartorchester, Thomas Fey (Leitung) 16:00 Konzerthaus Juliette Hurel (Flöte), Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung). Mantovani: Flötenkonzert (DEA), Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll 18:00 Theater (Opernhaus) Händel: Rinaldo. Jens-Daniel Herzog (Regie) Düsseldorf

11:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Xavier de Maistre (Harfe), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Pierné: Konzertstück Ges-Dur op. 39, Fauré: Pelléas et Mélisande Suite, Saint-Saëns: Morceau de Concert, Ravel: Daphnis et Chloé Ballettsuite Nr. 2 13:00 Tonhalle (Rotunde/Foyer) Jazz-Brunch. Becker&Becker-Trio 15:00 Deutsche Oper am Rhein Zauberflöte für Kinder 18:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Leah Blomenkamp (Fagott), Robert Muschaweck (Fagott), Jugendsinfonieorchester der Tonhalle, Ernst von Marschall (Leitung). Bartók: Tanzsuite, Ritter: Sinfonia concertante F-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 40 West concerti 02.16

fälischen Schule für Musik 18:00 Erbdrostenhof Max Volbers & Friends Recklinghausen

19:30 Kurpark Anatevka

11:00 Sparkasse Vest Recklinghausen Ira Levin (Klavier & Leitung), Neue Philharmonie Westfalen. Beethoven: Ouvertüre zul „Coriolan“ cMoll, Mozart: Klavierkonzert Nr. 17 GDur, Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur 18:00 Ruhrfestspielhaus Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). Ben Hur meets Gladiator

Köln

Remscheid

11:00 Funkhaus Wallrafplatz Susanne Richard & Johanne Stadelmann (Violine), Gaelle Bayet (Viola), Johannes Wohlmacher (Violoncello), Jörg Schade (Kontrabass). Boccherini: Streichquintett d-Moll op. 25, Respighi: Streichquartett Nr. 4 D-Dur, Malipiero: Streichquartett Nr. 3, Verdi: Streichquartett e-Moll 11:00 & 15:00 Funkhaus Wallrafplatz Kommissar Krächz im Eisstadion. André Gatzke (Kommissar Krächz), Flöten-Harfen-Duo des WDR Funkhausorchesters 11:00 Kölner Philharmonie Cello8ctet Amsterdam, Dagmar Slagmolen (Regie). Werke von Adams, Schubert, Piazzolla, Glass, Ginastera u. a. 16:00 Kölner Philharmonie Mahan Esfahani (Cembalo), Concerto Köln. Bach: Toccata d-Moll BWV 913 & Cembalokonzert d-Moll BWV 1052, Frith: Episodes for Orchestra, Górecki: Cembalokonzert op. 40, Reich: Piano Phase, C. P. E. Bach: Cembalokonzert d-Moll 16:00 StaatenHaus (Saal 1) Jeanne d‘Arc - Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna 20:00 Kölner Philharmonie Dvořák: Stabat Mater. Melanie Maennl (Sopran), Rena Kleifeld (Alt), Markus Francke (Tenor), Thomas Laske (Bass), Rheinischer Kammerchor Köln, Bochumer Symphoniker, Wolfgang Siegenbrink (Leitung)

15:00 & 19:00 Teo Otto Theater 007 in Concert. Nicole Berendsen (Gesang), Dietmar Wunder (Sprecher), Bergische Symphoniker, Christoph Spengler (Leitung). James Bond-Filmmusik

Lippstadt

18:00 Theater Lippstadt Mendelssohn: Elias. Vokalsolisten, Konzertchor Lippstadt, Nordwestdeutsche Philharmonie, Burkhard Schmitt (Leitung) Mönchengladbach

18:00 Theater Tangonacht plus... Robert North (Choreografie) Münster

10:30 & 12:00 Theater (Kleines Haus) 3. Kinderkonzert: Verrücktes Holz. Blockflötenensemble der West-

Solingen

16:00 Konzertsaal Luke Pan (Gitarre), Theodore Squire (Flöte), Sophia Simeonov (Klarinette), Bergische Symphoniker, Vladimir Yaskorski (Leitung). Guiliani: Gitarrenkonzert Nr. 1, Ibert: Flötenkonzert u. a. Wuppertal

17:00 Historische Stadthalle (Großer Saal) Instrumental-Verein Wuppertal, Nenad Lečić (Klavier), Christof Hilger (Leitung). Borodin: Eine Steppenskizze aus Mittelasien, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3, Bruckner: Sinfonie d-Moll „Nullte“ 18:00 Opernhaus Bausch: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört. Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

29.2. Montag Dortmund

19:00 Konzerthaus Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Chaplin: Lichter der Großstadt Düsseldorf

20:00 Tonhalle (Mendelssohn-Saal) Xavier de Maistre (Harfe), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Pierné: Konzertstück Ges-Dur op. 39, Fauré: Pelléas et Mélisande Suite, Saint-Saëns: Morceau de Concert, Ravel: Daphnis et Chloé Ballettsuite Nr. 2 Köln

20:00 Kölner Philharmonie Murray Perahia (Klavier) Warendorf

16:30 Theater am Wall Warendorf Haunt: Ronja Räubertochter


Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Schubertiade

Offen für ungewöhnliche Formate: das Ensemble Musikfabrik aus Köln

24_Schwarzenberg/Hohenems Ins Grüne, ins Grüne! Traumhafte Landschaft und Akustik: Die Schubertiade feiert ihr 40-jähriges Jubiläum 26_Köln Aufbruch in die Moderne Acht Brücken

führen in Köln über den Rhein – und ebensolche Wege ans andere musikalische Ufer möchte auch das Festival gleichen Namens seinem Publikum bieten 28_München Der Fugen-Seppel Vor hundert Jahren starb Max Reger – seine Aussprüche sind bis heute legendär Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2016 concerti   23


Festivalguide

Ins Grüne, ins Grüne! Traumhafte Landschaft und Akustik: Die Schubertiade in Schwarzenberg und Hohenems feiert ihr 40-jähriges Jubiläum Von Katharina von Glasenapp

S

pätsommer in Schwarzenberg: Am helllichten Nachmittag singt Tenor Daniel Behle von nächtlichen Schatten, von Mord, Kirchhof und unheimlichen Fieberträumen. Nur wenige Stunden später zieht Pianistin Elisabeth Leonskaja ihr Publikum hinein in die pulsieren24 concerti Februar 2016

de Bewegung eines Sonaten- Hier gibt es „rauschende Bächsatzes – und in der Pause lein, so silbern und hell“ zuhauf, scheint der Vollmond auf das und Schuberts Wanderer – seibeschauliche Dorf im Bregen- en es Müllersburschen, Liebenzerwald, als hätte der Aus- de oder einsame Melancholiker statter eine riesige Laterne – scheinen sich auf dem Weg an den Himmel über den zur Lustenauer Hütte zu trefumliegenden Bergen ge- fen. Dabei ist Franz Schubert, hängt: Willkommen im Schu- der die Natur in all ihrer Schönbert-Paradies! heit, aber auch Düsternis und = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Schubertiade

Tannen- und Buchenholz für die Akustik: Festival-Zentrum ist der Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg


Gefährlichkeit auf so einzigartige Weise in seiner Musik zu spiegeln wusste, nie bis nach Vorarlberg gekommen. Und doch sind sich Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt wie auch das ebenso internationale wie treue Publikum einig, dass seine Lieder, die Klavierund Kammermusik ganz wunderbar in diese Umgebung passen. Schon die Anreise in Österreichs westlichstes Bundesland hat ihren besonderen Reiz: Vom Bodensee und vom Rheintal kommend geht es erst mal in vielen Kurven hinauf in eine einerseits liebliche, andererseits charaktervolle Landschaft. Wie ein großer Felsriegel schiebt sich die Kanisfluh über das Flussbett der Bregenzer Ach; die Ortsbilder prägen klassische Bauernhöfe mit schindelgedeckten Fassaden sowie neue Häuser in jener vielfach preisgekrönten Vorarlberger Architektur, die hauptsächlich mit Holz und Glas arbeitet. Schmuckstücke sind der Schwarzenberger Dorfplatz mit seinem blumengeschmückten Brunnen, die herrschaftlichen Gasthöfe, die mit ausgezeichneter Küche aufwarten, sowie die Kirche mit den schmiedeeisernen Kreuzen auf dem Friedhof.

tesgrößen wie Goethe oder Herder ein Leben lang verbunden; und so ist nach ihr in Schwarzenberg vieles benannt, bis hin zum akustisch hervorragenden Konzertsaal, der fast unauffällig in die umgebenden Wiesen eingebettet ist. Hier im Bregenzerwald ist seit 2001 das renommierte Festival für Lied und Kammermusik zuhause, das – 1975 von Hermann Prey und Gerd Nachbauer gegründet – einst im Rittersaal von Schloss Hohenems im Rheintal seinen Anfang nahm. Selbstredend steht nun zum 40. Geburtstag eine Gesamtaufführung aller 600 Lieder Schuberts auf dem Programm, zudem auch der Fragmente und Alternativfassungen. Doch hat sich die Schubertiade mittlerweile ebenfalls den Liedern von

Schumann, Brahms oder Mahler geöffnet, zudem der Kammermusik und Klavierabenden. Und während hier wie da vor Beginn und in den Pausen zwei Hörner mit Schubert-Weisen ins Konzert rufen, wandert hernach im Saal der Blick hinaus auf die grüne Flanke der Hangspitze. Eine Atmosphäre, die Publikum wie Künstler gleichermaßen genießen: „Ins Grüne!“ – Schuberts lockender Liedruf hat hier bis heute Bestand. Schubertiade Schwarzenberg/ Hohenems 22.4.–11.10.2016 Matthias Goerne, Sharon Kam, Angelika Kirchschlager, Juliane Banse, Martin Helmchen, Modigliani Quartett, Thomas Hampson, David Fray, Anne-Sofie von Otter, Daniel Müller-Schott, Igor Levit, Christian Gerhaher u. a. Schwarzenberg & Hohenems

Zum Geburtstag erklingen alle 600 Lieder des Komponisten

In eben dieser Pfarrkirche sind jene Apostel-Porträts zu finden, die dereinst die damals 13-jährige Malerin Angelika Kauffmann (1741–1807) schuf. Dem Dorf, in dem die Künstlerin zwar nicht geboren worden, aber doch familiär verwurzelt war, blieb die Freundin so berühmter GeisEinzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Februar 2016 concerti   25


Festivalguide

Konzertstimmung der ungewöhnlichen Art: DIe Basilika St. Aposteln ist eine der ganz besonderen Spielstätten des Festivals

Aufbruch in die Moderne Acht Brücken führen in Köln über den Rhein – und eben solche

G

emeinhin verirrt sich hierher niemand, um klassischer Musik zu lauschen: Dient doch das von grünen Bäumen umrundete Gebäude unter der Rodenkirchener Brücke bei Köln als Lagerstätte für mobile Hochwasserschutzelemente. Doch das alljährliche Mai-Festival „Acht Brücken“ pflegt eben nicht nur programmatisch einen etwas anderen Blick, 26  concerti Februar 2016

und so sitzt das Publikum nun hier im elegant geschwungenen grauen Betonbau auf einfachen Stühlen und folgt Henzes politisch aufgeladener Kammeroper El Cimarrón. Spaciges Ambiente, aber eine erstaunlich gute Akustik

Und mag das Ambiente auch ein wenig spacig wirken, die Akustik in dieser Lagerhalle ist

erstaunlich gut. Was auch für manch andere ungewöhnliche Spielstätte gilt, die sich die Festival-­Macher Jahr für Jahr neu erobern. Ebenso werden aber für Jazz und Popmusik etablierte Orte wie Stadtgarten und Tanzbrunnen einbezogen – und zentraler Konzertsaal bleibt natürlich die Kölner Philharmonie, finden doch größere Ensembles nur hier genügend Platz. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Pramudiya, Joseph Molina

Wege ans andere musikalische Ufer möchte auch das Festival gleichen Namens seinem Pubikum bieten. Von Matthias Corvin


Dennoch: Die Idee ist und danten der Kölner Philharmor ens Langevoort, bleibt, zeitgenössische Musik nie, Louw­ von der Philharmonie in alle daneben sind der WDR und die Ecken der Stadt zu bringen. Stadt Köln maßgeblich an der Und da die Moderne nach wie Finanzierung und Planung des vor keineswegs allerorts auf Festivals beteiligt. Und so klinoffene Ohren stößt, bemühen ken sich neben internationalen sich die Festivalmacher, diese Gästen wie den Pariser ModerKlänge einem breiten Publi- ne-Spezialisten des „Ensemble kum möglichst spannend zu Intercontemporain“ auch die servieren: sei es nun mit be- großen Klangkörper der Stadt gleitenden Filmen, Video­ in die Veranstaltung ein, also installationen oder öffentli- das WDR Sinfonieorchester chen Proben, mit Workshops und das Gürzenich-Orchester und Angeboten für Kinder. – natürlich mit passenden ProOder auch der vor allem bei grammen. Gemeinsam wird so jungen Leuten beliebten abend- binnen zehn Festivaltagen ein lichen Lounge, wo man bei zwar kompaktes, doch mit über entspannter Musik den Tag 50 Veranstaltungen attraktives Gesamtpaket gestemmt. Das ausklingen lassen kann. nicht zuletzt dank der freien »Musik und Glaube« lautet das Musikszene immer wieder Festivalmotto für 2016 Überraschungen und EntdeNatürlich finden sich im Festi- ckungen bietet, und zwar keivalnamen „Acht Brücken“ die neswegs nur in der fantasieZahl der Rheinübergänge bei vollen „Eröffnungsnacht“: Mal Köln wieder. Doch zugleich rattert und dampft da in einer sehen sich die Veranstalter Performance ein alter Ottoauch selbst als Brückenbauer, Motor im Innenhof von möchten Brücken zur Neuen „raum13 – Deutzer Zentralwerk Musik bauen, den Menschen der Schönen Künste“, mal die Ohren öffnen und den Weg wird eine elektronisch verzu bedeutenden Persönlichkei- stärkte Violine aus vier Boxen ten der Moderne ebnen. Wofür zur Raummusik. Und als das jedes Jahr ein anderer Kompo- junge Ensemble „hand werk“ nist ins Zentrum rückt, was 2014 Sergej Maingardts Sounddem Festival den Charakter quartett SMOG mit weißen kleiner Retrospektiven verleiht. Hemden, schwarzen KrawatSo kreiste zur Premiere 2011 ten und Roboter-Bewegungen alles um „Pierre Boulez – Frank- inszenierte, erinnerte das soreich und die Moderne“, der gar ein wenig an die deutsche jüngst verstorbene Altmeister Kultband Kraftwerk. Neue kam sogar persönlich nach Musik kann eben auch Spaß Köln und dirigierte auf seine machen. unnachahmlich nüchterne und präzise Art das Eröffnungskon- Acht Brücken. Musik für Köln 30.4.–10.5.2016 zert; 2016 geht es nun um die Alisa Weilerstein, Olga Scheps, spirituelle russische KompoEnsemble intercontemporain, nistin Galina Ustwolskaja soGürzenich-Orchester Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Bruno wie das Motto „Musik und Mantovani, Matthias Pintscher, Glaube“. Die künstlerische Markus Stenz u. a. Gesamtleitung liegt beim IntenKöln Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Weitere Tipps Berlin

Vokalfest Chor@Berlin 25.–28.2.2016 Mit jungen Ensembles und außergewöhnlichen Programmen von Arvo Pärt bis zur elektronisch unterfütterten Konzert­installation bewegt sich das Vokalfest im Radialsystem V am Puls der Zeit Köln

Fest für Alte Musik

27.2.–13.3.2016 Neben internationale Stars wie Jordi Savall und heimischen Größen wie Cantus Cölln wartet das Fest mit einigen Überraschungen auf – wie das interaktive Straßentheater der spanischen Gruppe Kamchàtka Rügen

Festspielfrühling Rügen 11.–20.3.2016 Die Kräfte der Natur – Feuer, Wasser, Erde, Luft – wo könnte man sie besser spüren als auf einer Insel? Mit Konzerten an sinnfälligen Orten verwandelt das Fauré Quartett die Wirkkräfte der vier Elemente in Musik Berlin

MaerzMusik 11.–20.3.2016 Fragen stellen heißt, etwas bewegen. Genau da­rin besteht der Grundimpuls dieses „Festivals für Zeitfragen“: Gedanken anstoßen, Haltungen herausfordern – mit zeitgenössischen Klängen, Filmen, Performances Byreuth

Bayreuther Osterfestival 25.3.–3.4.2016 Das Werk Max Regers steht im Zentrum des diesjährigen Osterfestivals mit Sinfoniekonzerten, Klavier- und OrgelRezitalen bis hin zur Jazz Night

Februar 2016 concerti  27


Reportage

Der Fugen-Seppel Vor hundert Jahren starb Max reger . Seine Aussprüche sind bis heute legendär – ja, bekannter als manches Werk, wie Teresa Pieschacón Raphael beim Streifzug durch sein Leben offenbart.

Den »letzten Riesen in der Musik«

… nannte ihn Paul Hindemith, der sich ein Schaffen ohne Max Reger nicht vorstellen konnte. Auch Sergej Prokofjew war tief beeindruckt von dessen gewaltiger Kunst und Künstlerpersönlichkeit. Strawinsky hingegen – selbst kein Adonis –fand ihn äußerlich „genauso abstoßend wie seine Musik“. Dabei war Johann Baptist Joseph Maximilian Reger von Natur aus ein … »G’standenes Mannsbild« – von 1,89 Meter Größe

Ein streng katholischer Schulmeistersohn aus Franken, aus dem oberpfälzischen Brand, wo heute noch sein Geburtshaus steht. Kräftig und polterig, bärbeißig und selbstironisch sein Naturell – aber eben auch tief empfindsam.

Fescher Kerl: Max Reger im »Konservatoriumsrock«

28  concerti Februar 2016

Foto: Max-Reger-Institut

»Vierzehn Tag lang geheult«

… habe er 1888, als er in Bayreuth den Parsifal hört – da ist Reger gerade einmal 15 Jahre alt. Er beschließt, Musiker zu werden und lernt über seinen Klavierlehrer Adalbert Lindner den berühmten Musiktheoretiker Hugo Riemann kennen. Der erkennt die außerordentliche Begabung des Teenagers, befindet aber:


... im Wein »Bayreuth ist Gift für ihn.« re älteren, geschiedenen AdeAlso unterweist Riemann ihn »produktivmachende Kräfte ligen, um die er jahrelang wirbt. Sie wird ihn – trotz eines Strauin seiner strengen Phrasie- sehr bedeutsamer Art« ... rungslehre. Reger lernt, wie bei ... entdeckt. „Sturm- und Trank- ßes von zehn Liebesliedern – einer Sprache, sich mit der zeit“ nennt er seine Jahre von erst 1902 in München heiraten, Struktur einzelner Tonfolgen 1893 bis 1898 in Wiesbaden, wo nachdem Reger seine Schulden zu beschäftigen, mit ihren me- er als Lehrer für Klavier und getilgt und Abstinenz gelobt lodischen, rhythmischen und Orgel sein Studium am Kon- hat. Doch nur wenige Jahre harmonischen Schwerpunkten. servatorium finanziert – mit später bekommt die Ehe erste Er ist fasziniert. ersten künstlerischen Erfolgen. Risse, reale und vermeintliche Mittendrin absolviert er als Rückschläge lassen ihn wieder »Wir haben ein ganz internatio- „Einjährig Freiwilliger“ seinen trinken. Der Alkohol verwannales Phrasierungsbureau hier« Militärdienst im 80. Infanterie- delt ihn in einen beleibten Rie… schreibt er an Lindner. Auch Regiment: Doch der Stumpf- sen, der sich gerne „Rex Mager“ wenn das Verhältnis zu Rie- sinn beim Kommiss ödet ihn nennt und die Karikaturisten mann, der ihn „Brausekopf“ an, er trinkt ohne Halt. Depres- reizt. Trotz einflussreicher Förnennt, nicht ungetrübt bleibt, sionen und Schulden nehmen derer wie Richard Strauss gilt wird Reger bis in seine letzten zu – nur knapp entgeht er einer vielen seine Musik als verWerke äußerst sorgfältig die Einweisung ins Heim, als ihn schroben, langatmig, aufgePhrasierungsbögen und Vor- seine Schwester Emma ins El- dunsen, verbissen, düster, gar tragszeichen mit roter Tinte ternhaus zurückholt. Zeitle- pathologisch: eine „ton- und einzeichnen – geradezu peni- bens wird Reger eine „durstige klangpsychologische Perversibel, mit „deutscher Gründlich- Seele“ bleiben, doch er erkennt tät“ schreibt Rezensent Rudolf keit“. Die kalligrafische Schön- auch: Louis 1903. Das Wort … heit seiner Partituren, die Präzision und gute Lesbarkeit »Im Dusel komponiert niemand, »Strafkammermusik« überraschen, scheinen sie doch auch das Genie nicht.« … macht die Runde, als das gut nicht zu seinem Hang zu Ex- Vielleicht hat die Freundschaft eingespielte Hösl-Quartett bei zessen zu passen, der vermu- mit Ferruccio Busoni zu dieser der Uraufführung von Regers ten lassen könnte, er schaffe Erkenntnis beigetragen, viel- c-Moll-Klavierquintett 1903 in unkontrolliert, wie im Rausch. leicht die Bekanntschaft mit München an der komplexen Letzteren erlebt Reger, als er … Elsa von Beerken, der drei Jah- Struktur, der permanenten An-

Gut getroffen: Willy von Beckerath hielt den Dirigenten Max Reger 1909 in einer Serie von Druckgrafiken fest – und der Porträtierte erteilte dem Schaffen höchstselbst mit seiner Signatur den Segen des Meisters Februar 2016 concerti  29


Reportage

spannung zu scheitern droht. Sein Groll auf die Münchner Kritiker wird sprichwörtlich: »An alle die Herren Kritiker mit ›oktoberfestwiesenreifer‹ Intelligenz«

»Man ist hier toll auf Reger!«

… hatte er schon 1904 nach einem dortigen Konzert an Elsa geschrieben. Als er seine neue Wohnung in der Leipziger Felixstraße bezieht, wird dem selbsternannten „knorrigen deutschen Musikante mit Rückgrat“ gar ein großer Empfang bereitet. Eine Ehrengabe über 10 000 Mark von Henri Hinrichsen, Inhaber des C. F. Peters-Verlags, ermöglicht ihm endlich, „Herzblutwerke“ zu schaffen, ohne sich durch ständiges Konzertieren aufzureiben. Elsa hingegen wird 1929 in ihren Erinnerungen über den „Leipziger Frühjahrsgeruch nach Bärlauch“ klagen – 30 concerti Februar 2016

Trauter Familienschein: Elsa, Christa und Max Reger

und kränkelt. Wenig schmei- zusetzen? Denn die wilhelmichelhaft hatte ihr Gatte sie in nische Leistungsethik hat er einem früheren Brief mit einer tief verinnerlicht und wünscht Figur aus einem Ibsen-Drama sich, der Tag hätte 72 Stunden. verglichen – nicht ahnend, dass Als … sie ihn 35 Jahre überleben und die Hüterin seines Erbes sein »Akkordarbeiter« … trägt er sich in Hotel-Gästewird. listen ein: in Anspielung auf Das Schreckhorn seine eigenwillige Akkordik Als Lehrer am Leipziger Kon- und Harmonik sowie den Umservatorium malt Reger, die stand, dass er wie am Fließlinke Hand gewöhnlich in der band zu produzieren scheint Hosentasche, die tollsten har- – in 43 Jahren entstehen über monischen Probleme an die 1 000 Werke. Zwar keine Oper Tafel. Den Schülern sträuben und keine vollendete Sinfonie, sich die Haare, auch wegen der dafür aber eine Reihe glänzend Noten, die Reger vergibt. „Be- klingender Orchesterstücke, kommt den ersten Preis für prächtige Kammermusik mit Faulheit“, heißt es da, oder: Quartetten, Trios sowie vielen „Gut beanlagt, grandios im Bum- Sonaten für verschiedene Insmeln.“ Und über den später trumente; ein Violinkonzert, berühmten Dirigenten George von dem er glaubt, „die Reihe Szell lautet sein Urteil: „War der zwei Konzerte Beethoven, sehr faul, nachlässig, hat sich Brahms um eines vermehrt“ zu den Ehrennamen ‚Das Schreck- haben, zudem Klavier- und horn‘ erworben. Ist sehr be- Vokalmusik – und ein imposangabt.“ Dennoch ist Reger als tes Orgelschaffen mit kühnen Lehrer begehrt, erhält schon Choralfantasien. Einen ... 1908 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena – nur eine »Fugen-Seppel« von vielen Auszeichnungen. ... nennt er sich, der an einem Was ihn nicht davon abhält … einzigen Tag eine gewaltige Doppelfuge ohne Fehler kom»Orden für eine ponieren kann. Johann SebasVerunreinigung von tian Bach hält er „für Anfang Knopflöchern« und Ende der Musik“ – und … zu halten: Will er seine Sucht doch sind die Mozart-Variatinach Anerkennung verbergen? onen von 1914 wohl sein popuDen Willen, sein Werk durch- lärstes Orchesterwerk. Er wid-

Foto: Max-Reger-Institut

… schreibt er und droht: „Reger ist ein grundgemütliches Luderchen. Ist er aber gereizt, dann ist er ein verfluchter Satan!“ Und: „Ich werde in Zukunft per Gelegenheit jeden rausholen und bengalisch beleuchten!“ Seine Violinsonate C-Dur op. 72 versteht er als Kampfansage an die Kritik, nennt sie „Schafe- und AffenSonate“ – basierend auf den Motiven Es-C-H-A-F-E und AF-F-E – und „widmet“ sie zwei Rezensenten. Legendär wird sein Spruch: „Ich sitze im kleinsten Raum des Hauses. Ich habe Ihre Kritik vor mir. Bald werde ich sie hinter mir haben.“ In Leipzig indes, wo er 1907 zum Universitätsmusikdirektor ernannt wird, scheint auf einmal alles ganz anders:


Bolshoi Ballett met sie der Meininger Hofkapelle, an die er 1911 von Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen als Hofkapellmeister berufen wird. Am Ende einer kompositorisch sehr fruchtbaren Zeit mit Orchesterwerken wie den Vier Tonbildern nach A. Böcklin steht 1915 der psychische Zusammenbruch. Das Requiem vermag er nicht mehr zu vollenden. In der Gelehrtenstadt Jena findet er zwar zunächst aus der Krise heraus und „zum freien jenaischen Stil“, wie er seinem Freund schreibt, dem Organisten Karl Straube. Doch er ahnt, dass sein Ende naht. »Das Schwein und der Künstler werden erst nach ihrem Tode geschätzt«

… ulkt er – wie immer nur halb im Scherz. „Einer Musikgeschichte in 50 Jahren“, hat er getönt, „wird es klar sein, dass ich der einzige war, der sich gegen die ,Versumpfung‘ im Lisztschen ungesunden Fahrwasser entgegenstemmte, der als bewußter Fortschrittler ,sans phrase‘ den Strom wieder in das Bett: Bach, Beethoven, Brahms geleitet hat.“ Doch die Korrekturbogen seiner Acht geistlichen Gesänge op. 138 in seinem Sterbezimmer im Leipziger Hotel Hentschel sprechen eine andere Sprache: „Der Mensch lebt und besteht nur eine kleine Zeit.“ P.M.: In der bayerischen Landeshauptstadt wolle er nicht „noch einmal“ begraben werden, hatte der Komponist einst gesagt. Seine letzte Ruhe findet Max Reger nach Stationen in Jena und Weimar nun auf dem Waldfriedhof – in München.

Konzert-TIPPs

Weiden Max-Reger-Tage 24.1.–23.12. Ensemble Oxalys, Markus Becker, Zemlinsky Quartett, Kolja Lessing u. a. Hannover Sa. 13.2., 18:00 Uhr Marktkirche Eröffnungskonzert zum Reger-Zyklus 2016. Ulfert Smidt (Orgel), Moritz Backhaus (Orgel) u.a. Reger: Choralfantasien Halle So. 21.2., 18:00 Uhr Steintor-Varieté Landesjugendchor Thüringen, Staatskapelle Halle, Nikolaus Müller (Leitung). Reger: Die Nonnen op. 112 u.a. Dresden 5., 6. & 7.5. Semperoper Peter Serkin (Klavier), Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt (Leitung). Reger: Klavierkonzert f-Moll op. 114 Leipzig Max-Reger-Festtage 8.–20.5. Michael Schönheit, MDR Sinfonieorchester, Thomanerchor, Gewandhausorchester, Herbert Blomstedt u. a. Mülheim/Ruhr Di. 7.6., 20:00 Uhr Stadthalle Igor Levit (Klavier), Markus Becker (Klavier). Reger: Mozart- und Beethoven-Variationen u. a.

Der widerspenstigen Zähmung live am 24.1. um 16 Uhr

The Royal Ballet

HAMBURG Mi. 13.7., 19 Uhr St. Michaelis Hamburger Orgelsommer (Eröffnung) Who is afraid of Max Reger? Thomas Dahl, Andreas Fischer, Manuel Gera, Matthias Hoffmann-Borggrefe, Eberhard Lauer, Christoph Schoener u.a. Werke von Bach und Reger

Weitere Artikel und alle Termine mit Werken von Max Reger finden Sie unter: concerti.de/reger CD-Tipps

Reger: Orchesterwerke Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt u. a. Brilliant Classics (11 CDs) Reger: Das gesamte Klavierwerk Markus Becker (Klavier). Thorofon (12 CDs) Reger: Das gesamte Orgelwerk Vol. 3 Bernhard Buttmann (Orgel). Oehms Classics (4 CDs)

Rhapsody/ The Two Pigeons live am 26.1. um 20.15 Uhr Erleben Sie die exklusiven Veranstaltungen auf der großen Leinwand – Infos und Karten unter cinestar.de


Rezensionen CDs und DVDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Knochenarbeit ist dieser Brahms – doch Antje Weithaas meistert diese mit Brillanz

Entschlackungskur Cd des Monats Brahms’ Violinkonzert, neu gehört

D

as Fett ist weg. Und auf einmal treten verborgene Schichten klarer hervor ... Antje Weithaas und die Camerata Bern haben das Violinkonzert von Johannes Brahms aufgenommen. Reich gefüllt ist der CD-Katalog mit diesem Werk, doch was das Schweizer Ensemble und seine solistische Leiterin damit anstellen, verdient größte Anerkennung. Mit gerade einmal 20 Streichern wirkt das Orchester schlank – wodurch die Blä32 concerti Februar 2015

ser ebenso an Bedeutung gewinnen wie auch an Kontur. Nicht etwa weil sie lauter klingen, vielmehr treten die Geheimnisse dieser Musik gerade im Leisen hervor. Vor allem im zweiten Satz: Der gelingt zutiefst berührend. So frei, so natürlich, so herrlich im Verbund mit der Geige entsteht ein eigener Zauber. Den Finalsatz hat man gewiss schon rasanter, virtuoser, polierter gehört. Doch darum geht es Weithaas und den Bernern

nicht: Sie lassen bei aller rhapsodischer Verve die einzelnen Themen ungemein differenziert hervortreten. Und auch das zweite Werk auf diesem Album, das G-Dur-Streichquintett in einer Bearbeitung für Streichorchester, wird nicht minder feinsinnig interpretiert. Christoph Vratz Brahms: Violinkonzert & Streichquintett Nr. 2 in der Bearbeitung für Streichorchester Antje Weithaas (Violine & Leitung), Camerata Bern. CAvi

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Giorgia Bertazzi

– dank Antje Weithaas und der Camerata Bern


Einflug

Ausflug

Abflug

Monteverdi: Orfeo, Ulisse, Poppea Solisten, Orchester der Komischen Oper Berlin, André de Ridder (Leitung), Barrie Kosky (Regie). Arthaus (5 DVDs)

Dvořák: Stabat Mater Erin Wall, Mihoko Fujimura, Christian Elsner, Ling Li, Chor & Symphonieorchester des BR, Mariss Jansons (Ltg), Michael Beyer (Filmregie). Concorde

Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Tugan Sokhiev (Leitung), Henning Kasten (Filmregie). EuroArts

Seit Barrie Kosky 2012 die Komische Oper in Berlin übernahm, ist diese zum Trendsetter der Musiktheaterszene avanciert. Seine Eröffnungspremiere mit den drei erhaltenen Monteverdi-Opern an einem Tag lässt sich durchaus als persönliches, ästhetisches Manifest lesen: Radikal von heute gedacht, sinnenprall, spontan und perfekt im Timing wirkt dieses denkbar exotisch neu instrumentierte Operntheater, für dessen Konsum es keine Vorkenntnisse braucht. Textverständlich wird auf Deutsch gesungen, expressiv und wahrhaftig. Ein Fest für Theaterfreunde, nichts indes für Alte-Musik-Puristen! (AF)

Vergangenes Frühjahr waren Mariss Jansons und seine Münchner mit Dvořáks berühmtem Stabat Mater Gäste beim Lucerne Festival. Allein wie Jansons die klagende instrumentale Einleitung allmählich Gestalt annehmen und nach der ersten dramatischen Zuspitzung sich sachte verströmen lässt, zeigt enorme Gestaltungskraft: große Kunst! So sensibel geht es mit Chor und Solisten weiter, voller Leidenschaft und Hingabe. Analytisch fängt die Kamera die Einsätze ein, schafft es, den Blick auf die Menschen zu richten, die da musizieren – und alle anderen folgen der Darbietung auf der Stuhlkante. (EW)

Brahms’ Zweite mit dem DSO und Tugan Sokhiev in einem ehemaligen Kraftwerk, aufgenommen von einem teleskopierbaren Kamerakran auf Schienen: Welch ausgefallene Idee! Entstanden ist für jeden Satz ein Rundflug ohne Schnitte über und durch das Orchester, was ein neuartig intimes Miterleben ermöglicht – plötzliche Wechsel zwischen den Orchestergruppen bleiben indes außen vor. Zudem scheint die ungewohnte Laborsituation mit Teleskopbeobachtung Musiker und Dirigenten eher zu verunsichern, sie wirken angespannter als sonst. Ambitioniertes Projekt, doch noch ausbaufähig. (EW)

Krönender Abschluss der Pejac ˇevic´-Edition

cpo 555 003–2 Auf dem letzten Volume unserer Edition widmet sich Natasˇa Veljkovic´ allen Klavierwerken der großartigen kroatischen Komponistin. Das musikalische Schaffen Pejacˇevic´s fokussiert sich auf das Klavier als Instrument, aber auch als Medium, in dem sie ihre musikalischen Ideen am besten zum Ausdruck zu bringen und das Wesen ihrer Musik zu verkörpern verstand.

cpo

Natas ˇa Veljkovic´ Unter den vielen Auszeichnungen, die Natasˇa Veljkovic´ für ihre Leistungen erworben hat, seien der Gewinn des »Prix Clara Haskil« – im Alter von 17 Jahren – und der erste Platz beim »World Music Masters« besonders erwähnt. Sie lebt und arbeitet in Wien, wo sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst eine ao. Professur innehat.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Februar 2016  concerti  33


Rezensionen

Zwischen Finessen und Schleiern

Zwischen Härte und Feingefühl

Schubert: Impromptus D 899 & Klavierstücke D 946 Beethoven: Sonate op. 106 Grigory Sokolov (Klavier). Deutsche Grammophon

Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 Beatrice Rana (Klavier), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano (Ltg). Warner

Die neue Partnerschaft zwischen dem Ausnahmepianisten Grigory Sokolov und der DG geht in die zweite Runde. Diesmal ist sein Schubert- und Beethoven-Programm festgehalten, mit dem er 2013 auf Tournee war – in Mitschnitten aus Warschau und Salzburg. Gerade in Schuberts Impromptus D 899 und in den drei Klavierstücken D 946 wimmelt es vor herrlichen Kantilenen, Ausdrucksfinessen, Klang-Schönheiten, Mehrstimmigkeiten. Alles hat Sokolov genau durchdacht – schade nur, dass der Meister uns nicht aufklärt über einige gedehnt erscheinende Rubati oder manch verschleiernde Pedalisierung. (CV)

Nur 40 Jahre liegen zwischen Prokofjews widerborstigem, tückisch schwerem Werk und Tschaikowskys Virtuosen-Schlachtross. Die 22-jährige Beatrice Rana bewältigt beide – und wie! Für Prokofjew bringt sie die nötige Härte und rhythmische Prägnanz mit, besitzt aber auch das Gespür für die eisige Weltverlorenheit in den langsamen Passagen. Und auch ihr Tschaikowsky ist konkurrenzfähig: mit Gefühl, aber nie sentimental, schlank, straff und technisch unanfechtbar spielt sie den Dauerbrenner. Antonio Pappano am Pult mischt eine Prise mediterrane Leichtigkeit in den Orchestersatz. (FA)

Zwischen Trotz und Hingabe

Zwischen Kunst und Kitsch

Tschaikowsky: Violinkonzert Strawinsky: Les noces Patricia Kopatchinskaja (Violine), MusicaAeterna Choir & Orchestra, Teodor Currentzis (Ltg). Sony Classical

Some Other Time – A Tribute to Leonard Bernstein Nils Landgren (trombone), Janis Siegel (voc), Bochumer Symphoniker, J. Lundgren (piano), D. Ilg (bass), W. Haffner (drums). ACT

Da haben sich zwei Seelenverwandte gefunden: Teodor Currentzis und Patricia Kopatchinskaja bürsten mit einem betont kammermusikalischen Ansatz Tschaikowskys Violinkonzert kräftig gegen den Strich und legen dabei manch ungehörte Facetten frei. Kopatchinskajas radikal subjektives Spiel und ihr rau-expressiver Ton dürften nicht allen gefallen; die zärtliche Hingabe aber, mit der sie in der Canzonetta jeden Ton auf die Goldwaage legt, ist ebenso hinreißend wie der Furor des Finales. Strawinskys Bauern-Ballettmusik Les noces hingegen ist eher was für hartgesottene Liebhaber. (FA)

Am schmalen Grat treffen sich die Guten. Auf diesem schmalen Grat, zwischen Kunst und Kitsch, hatte auch Bernstein seinen bevorzugten Ort, und nun kommt Nils Landgren zu Besuch. Im Vorfeld seines 60. Geburtstags wählt der die ganz große Geste: All-Star-Trio! Bochumer Symphoniker! Bernsteins Musik! Arrangements vom Grammy-Abonnenten Vince Mendoza! Freude an der Melodie, wie sie im Wechselspiel zwischen dem zerbrechlichen Gesang Landgrens und dem abgehangenen Broadway-Swing der Manhattan-Transfer-Sängerin Janis Siegel zum Glühen gebracht wird. Schön – bisweilen gar zu schön. (SH)

34 concerti Februar 2016

Kurz Besprochen Birds – Werke von Daquin, Rameau u. a. Dorothee Mields (Sopran), Stefan Temmingh (Blockflöte), The Gentleman’s Band. dhm Gelungene Entdeckungsreise ins Tierreich: Während Temmingh sich dem Gezwitscher im Mix aus Ironie und Respekt nähert, sorgt Mields für den Zauber des Vogelgesangs. (KH) Scarlatti: Arien aus Opern und Kantaten Elizabeth Watts (Sopran), The English Concert u. a. harmonia mundi Welch leidenschaftliches Plädoyer für den kaum bekannten Opernkomponisten Scarlatti! Watts findet für jede Arie einen eigenen Ton, subtil unterstützt vom English Concert. (AF) Schumann: Klavierkonzert u. a. Jan Lisiecki (Klavier), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano. DG Wie schade! Lisiecki und die Italiener schnuppern nur an Schumanns Extremen. Was bei aller Eleganz und Balance die Gefahr birgt, dass Gefallen ins Gefällige umschlägt. (CV) Transition – Werke von Fauré, Tschaikowsky u. a. David Stromberg (Cello), Philharmonisches Bläserquintett Hamburg. Ars Zwei Perlen der Cello-Literatur in völlig neuem Klangbild: Stromberg hat die wohlbekannten Werke in schillernde Kammermusiken verwandelt. Ein romantisches Abenteuer! (SI) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Februar (11.12.2015– 7.1.2016)

1

Jonas Kaufmann

2

Ludovico Einaudi

3

Lang Lang

4

Igor Levit

5

Campino, Bundesjugendorchester & Alexander Shelley

(1)

(3)

(5)

(4)

(2)

Nessun dorma - The Puccini Album Sony Classical

Elements We Love Music

Lang Lang in Paris Sony Classical

Bach, Beethoven, Rzewski Sony Classical

6

Jonas Kaufmann

7

Albrecht Mayer

8

David Garrett

9

Anne-Sophie Mutter

(9)

(15)

(8)

10 (7)

Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Antonio Pappano

12

Max Richter

13

Sting

14

Zubin Mehta & Wiener Philharmoniker

Du bist die Welt für mich Sony Classical

Bach - Konzerte und Transkriptionen Deutsche Grammophon

Timeless. Brahms & Bruch Violinkonzerte Decca Records

Julia Lezhneva - Handel Decca Records

Julia Lezhneva glaubt an die Natürlichkeit der Stimme. So setzt sie in den Arien aus Händels frühen Jahren ganz auf die Gestaltungskraft – und fasziniert ohne zirzsensische Mätzchen.

Sleep Deutsche Grammophon

(Neu)

If On A Winter‘s Night Deutsche Grammophon

(Ree)

Neujahrskonzert 2015 Sony Classical

(Ree)

Kaum dirigiert, schon produziert: Bis der 2016er-Live-Mitschnitt der Wiener Philharmoniker am 8. Januar erschien, musste man sich allerdings noch mit dem Vorjahr begnügen.

15

Rolando Villazón & Cecilia Bartoli

16

Christina Pluhar & L’arpeggiata

17

Elisabeth Schwarzkopf

18

Artemis Quartett

Treasures of Bel Canto Deutsche Grammophon

(13)

Cavalli: L’amore innamorato Erato

(10)

Complete Recitals 1952-1974 Warner Classics

(Neu)

Schubert: Streichquartette Nr. 13-15 Virgin Classics

(Neu)

Im Gedenken: 2012 erschien die Aufnahme der späten Schubert-Quartette bereits – der Tod des Bratschers Friedemann Weigle rückt den Geniestreich nochmal in unser Bewusstsein.

The Club Album (Live From Yellow Lounge) Deutsche Grammophon

Julia Lezhneva, Giovanni Antonini, Il Giardino Armonico

Verdi: Aida Warner Classics

(16)

Peter und der Wolf in Hollywood Deutsche Grammophon Tage wie diese: Nun erzählt uns auch Campino Prokofjews musikalischen Märchenhit. Der wurde für die Tote Hose ins heutige Hollywood verlegt – um neue Klassikhörer zu gewinnen ...

(6)

11

19

Trifonov, The Philadelphia Orchestra & Nézet-Séguin

20

Sol Gabetta, Amsterdam Sinfonietta

(Ree)

(18)

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Rachmaninov Variations Deutsche Grammophon

Vasks: Presence Sony Classical

Februar 2016 concerti   35


Blind gehört

Pianistische Streichel­ einheiten sind seine Spezialität. Ludovico Einaudi, 1955 in Turin geboren, studiert Komposition am Mailänder Konservatorium, wird Schüler von Luciano Berio, verlässt aber bald die Pfade der ernsten Musik. Mit seinem Klavierzyklus Le Onde erreicht er 1998 breite Hörerschichten und tourt seitdem mit seinen zwischen Minimal-, Welt- und Filmmusik angesiedelten Programmen durch Konzerthäuser auf der ganzen Welt.

36  concerti Februar 2016

Foto: Ray Tarantino/DECCA

zur Person


»Der Klang ist nicht rund« Der Komponist und Pianist Ludovico einaudi hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Corina Kolbe

D

ie Wurzeln seiner Musik liegen in der Klassik, doch Ludovico Einaudi lässt sich gern von Rock, Pop, Folk und anderen Genres inspirieren. Und das weltweit mit Erfolg, wie neben seinen Orchesterwerken und Kammermusiken vor allem die FilmSoundtracks aus seiner Feder zeigen: etwa für Aprile von Nanni Moretti oder die französische Komödie Ziemlich beste Freunde. Dabei bezeichnet sich der italienische Komponist und Pianist selbst am liebsten als Minimalisten, geht doch von seinen einfachen, sich oft schier unendlich wiederholenden Melodien nicht selten eine geradezu meditative Wirkung aus. Und auch beim „Blind gehört“Interview in einem Berliner Hotel lässt sich der Künstler trotz Termindrucks ob seines bevorstehenden Flugs nach Mailand nicht einen Moment lang aus der Ruhe bringen: weder von dem kleinen tragbaren CD-Spieler in der Suite, der aus einem Technikmuseum stammen könnte und dessen Klangqualitäten ihn beim Rätseln ja eigentlich unterstützen sollten – noch von seiner Unwissenheit hinsichtlich der ihn erwartenden Werke. Stattdessen bestellt sich Einaudi noch vor dem ersten Stück zur men-

talen Stärkung erst einmal einen kräftigen Assam-Tee.

Auch diese Einspielung scheint mir nicht neu zu sein – und ich muss sagen, dass mir hier der Klang des Klaviers Chopin: Klaviersonanicht besonders gefällt, vor te h-Moll, 1. Satz Martha Argerich allem nicht im unteren Register. (Klavier). The LegenGleich bei den ersten Akkorden dary 1965 Recording. hat mich etwas gestört: Der EMI 1999 Klang ist nicht rund … Merk(hört aufmerksam zu) Darf würdig, auf Michelangeli wäre ich spontan sagen, was mir ich nie gekommen: Er war doch dazu einfällt? Ich habe ja am bekannt für sein unglaublich Konservatorium in Mailand gutes Klavierspiel. An Bach Klavier studiert, doch dieses habe ich zwar gleich gedacht, Stück habe ich nie selbst ge- doch ich wäre nicht auf Busospielt. Ich konzentriere mich nis Transkription der Chajetzt ganz auf die Atmosphä- conne für Solo-Violine gekomre … der Klang scheint aus men. einer größeren Distanz zu kommen: Es ist fast so, als Verdi : Nabucco, „Va, würde ich sehr weit von der pensiero, sull‘ali dorate“ Orchester und Chor der Bühne entfernt in einer Loge Scala, Arturo Toscanini sitzen oder alles vom Foyer (Leitung), Verdi alla Scala aus hören – die Musik kommt Vol. I. Skira Classica 2012 für mich aus einer anderen (hört eine Weile zu, seine Dimension. … Das Klavierspiel ist sehr schön … ich den- Miene hellt sich auf) Nabucco, ke, die Aufnahme ist schon „Va, pensiero …“. Mit Toscanini älter, aber keine Ahnung, wer an der Scala? Eine sehr schöne der Pianist sein könnte … Ah, Interpretation, die den popuMartha Argerich, Chopin lären Charakter von Verdis (blickt auf das Cover). Sehr Musik erhält. Das spürt man lebendig. Damals, 1965, war deutlich, wenn der Chor einsetzt. Eigentlich sollte dieses sie noch ganz jung. Stück die Nationalhymne von Italien sein: Das ist wahrBach/Busoni: Partita scheinlich die Musik, durch die Nr. 2 d-Moll, Chaconne Arturo Bewir Italiener uns am besten nedetti Michelangeli repräsentiert sehen. Als ich in (Klavier). Great Reden Siebzigerjahren in Maicordings. EMI 2004 Februar 2016 concerti  37


Blind gehört

land studierte, war Claudio Puccini: Turandot, Abbado Musikchef an der Sca„Nessun dorma“ la. Damals habe ich dort sehr Jonas Kaufmann (Tenor), Antonio viele Opern gehört – am liebsPappano (Leitung) ten saß ich in einer Loge genau Sony Classical 2015 über dem Orchestergraben. In den Jahren mit Abbado Puccini, Turandot… gefällt herrschte eine große Aufbruchsstimmung, für uns Stu- mir sehr gut. Das Timbre und denten gab es vergünstigte die Klangfarben sind wunderKarten. Vorher war die Scala voll. Eine neue Einspielung? nämlich nur ein Theater für die … Jonas Kaufmann also – eine reiche Oberschicht gewesen. sehr gefühlvolle Interpretation. Antonio Pappano ist ein fantastischer Dirigent, der Giordano: Andrea aus seinem Orchester einen Chenier, „La mamma morta“, Catalani: La unglaublichen Klang herausWally, „Ebben? ne holt. andrò lontana“ Maria Callas. EMI 1990

„La mamma morta“ – das hier ist Maria Callas, ganz eindeutig. Als ich nach Mailand kam, trat sie schon nicht mehr an der Scala auf. Ihre besondere Aura war aber noch deutlich zu spüren: Man meinte ihre Stimme zu hören, sobald man das Opernhaus betrat. (hört das nächste Stück) „Ebben? Ne andrò lontana“ aus Catalanis Oper La Wally: Diese Arie hat sich mir noch stärker eingeprägt. Sie kommt auch in dem Film Diva von Jean-Jacques Beineix vor. Als ich ihn Anfang der Achtzigerjahre sah, war ich von der Musik total beeindruckt: Wunderschön! Wer eine solche Arie in einem Film hört, wird dadurch vielleicht neugierig auf die gesamte Oper: Es ist so, als würde man ein Gemälde nicht mehr in einem Museum neben Hunderten anderen Bildern sehen, sondern außerhalb dieses Kontextes. Der Bezug zu unserem eigenen Alltag kann in solch einer Situation viel stärker sein. 38 concerti Februar 2016

Beethoven: 9. Sinfonie, 1. Satz Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado (Leitung). Deutsche Grammophon 2008

(lauscht gespannt) Beethoven, die Neunte! Vielleicht mit Bernstein? Nein? … Ah, Abbado! Ich weiß noch, wie er mit den Berliner Philharmonikern und Solisten 2001 in der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom alle Sinfonien und Klavierkonzerte von Beethoven aufführte. Sein Freund Maurizio Pollini war auch dabei. Nono: Prometeo, Tragedia dell‘ascolto“, I. Prologo ensemble recherche, Solistenensemble des SWR SO. col legno 2007

(hört länger zu) Prometeo von Luigi Nono …? Gut, dass ich jetzt nicht aus Versehen auf Luciano Berio getippt habe, meinen Kompositionslehrer am Konservatorium: Die beiden mochten sich nämlich nicht besonders (lacht). Trotz-

dem war ich 1984 gemeinsam mit Berio in Venedig bei der Uraufführung von Prometeo, die Abbado dirigierte. Ich erinnere mich noch genau an die Atmosphäre in der baufälligen Kirche San Lorenzo und an die großartige Holzkonstruktion Renzo Pianos, in der die Musiker spielten. Rota: The Godfather, I. Sicilian Pastorale Filarmonica della Scala, Riccardo Muti (Leitung). Sony Classical 1997

Jetzt sind wir im Kino, stimmt’s? Nino Rota, ich habe ihn sofort an den Farben der Orchestrierung erkannt. Ein wirklich großartiger Komponist.

Wong kar-wai: In The Mood for Love, Yumeji‘s Theme Original Soundtrack. Virgin France 2000

Ein chinesischer Film … Moment mal …Wong Kar-Wai, In the Mood for Love! Ich habe ihn im Kino gesehen, die Musik ist toll. Ich erinnere mich auch an die Farben im Film: Wenn diese Melodie beginnt, hat man alles gleich wieder vor Augen. Die Musik passt genau zur Handlung und wird in manchen Momenten sogar zur Protagonistin. Einaudi: In a Time Lapse, „Orbits“ Ludovico Einaudi (Klavier), I Virtuosi Italiani, Danile Hope (Violine), Decca 2013

(freut sich) Das ist ja eines meiner eigenen Stücke mit dem Geiger Daniel Hope. Was


wir gerade hören, ist sehr lyrisch und eindringlich. Wir haben mit ihm alles zwei Mal aufgenommen. Hinterher war es schwierig, sich für eine der Versionen zu entscheiden. Er hat die Musik sofort perfekt interpretiert. Misha Mullov Abbado: New Ansonia, „Circle Song“ & „Heal Me On This Cloudy Day“ Edition Records 2015

Ich wüsste nicht, wer das geschrieben haben könnte … Mein erster Eindruck ist, dass ich solch eine Musik schon öfters gehört habe – wenn man weiter zuhört, merkt man jedoch, dass diese Stücke einen ganz eigenen Charakter haben … Aha, Misha Mullov

Abbado, der Sohn von Claudio und Viktoria Mullova. Sein Debütalbum? Er spielt Kontrabass, nicht wahr? Was ich höre, klingt für mich ziemlich amerikanisch beeinflusst. Auf jeden Fall interessant. CD-Tipp

Einaudi: Elements Ludovico Einaudi (Klavier, Keyboard, Orgel, Gitarre u. a.), Amsterdam Sinfonietta u. a. We Love Music

online-Tipp

Ludovico Einaudi und Daniel Hope mit „I Giorni“ Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/einaudi

LIVE. LIKE NO ONE ELSE.

Konzert-TIPPs

Ludovico Enaudi & Ensemble – „Elements“ Essen Mo. 15.2., 20:00 Uhr Philharmonie Düsseldorf Di. 16.2., 20:00 Uhr Tonhalle Stuttgart Mi. 17.2., 20:00 Uhr Liederhalle Mainz Fr. 19.2., 20:00 Uhr Rheingoldhalle Nürnberg Sa. 20.2., 20:00 Uhr Meistersingerhalle München So. 21.2., 19:00 Uhr Gasteig Berlin Mo. 22.2., 20:00 Uhr Philharmonie Hannover Di. 23.2., 20:00 Uhr Kuppelsaal HCC Bielefeld Mi. 24.2., 20:00 Uhr R.-Oetker-Halle Leipzig Fr. 26.2., 20:00 Uhr Messe Halle 3 Hamburg Sa. 27.2., 20:00 Uhr Laeiszhalle

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Februar 2016 concerti   39


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: live-übertragung

TV-Tipps

dein ist mein ganzes...

In die Vollen gesungen

Sa. 30.1., 10:20 Uhr Film 1870 wird im Ischler Theater die erste Operette gespielt. In der Folge kam Kaiser Franz Joseph ebenso hierher ins Salzkammergut wie Franz Lehár, Johann Strauß, oder Richard Tauber. Stoff genug für reichlich G’schichten rund um Bad Ischl und die Operetten. arte

die natur in der musik So. 7.2., 18:10 Uhr La Folle journée Das Klassikfestival in Nantes stand 2016 im Zeichen der »Natur«. Im Abschlusskonzert lassen es das Ural Philharmonic Orchestra, Geiger Nemanja Radulovic und das Ensemble Double Sens nochmal mächtig zwitschern, summen und strömen. 3sat

Alles so schön klassisch in Covent Garden: La Traviata auf Britisch

J

e klassischer, desto beliebter: Diese Opern-Faustregel gilt natürlich auch in Covent Garden – und so hält sich Richard Eyres ebenso imposante wie konventionelle La TraviataInszenierung nun schon über zwei Jahrzehnte im Repertoire des Royal Opera House. Alexandre Dumas hatte dereinst die

Romanvorlage geliefert und damit Marie Duplessis ein Denkmal gesetzt: der Königin der Pariser Kurtisanen, die an ihrer Liebe und den unüberwindbaren Schranken einer bürgerlichen Gesellschaft scheitert. Bei Verdi heißt die schwindsüchtige Lebedame nun Violetta und stirbt – ruiniert, verbraucht und ausgebrannt durch ihren ausschweifenden Lebenswandel – mit 22 Jahren an Tuberkulose. Was gleichermaßen rührt wie üppige, bunte Bilder liefert – genau der richtige Stoff also für die große Kinoleinwand. Do. 4.2., 19:45 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.rohkino.de

App: iDagio

crime time So. 21.2., 11:05 Uhr Filmmusikkonzert Auf dem »Sounds of Cinema«-Programm im Münchner Circus Krone stehen Musiken aus Thrillern. Stargast ist Angela De noke, Roger Willemsen moderiert. arte

stars von morgen So. 21.2., 18:30 Uhr Musikfilm In Berlin präsentierte Spitzentenor Rolando Villazón den Top-Nachwuchs, darunter Counter Vince Yi und Cellistin Harriet Krijgh. 40 concerti Februar 2016

Wider den Klassikschwund

W

as nicht digital ist, verschwindet irgendwann, ist der Berliner Musikmanager Till Janczukowicz überzeugt. Und hat gemeinsam mit Christoph Lange das Streamingportal iDagio entwickelt, über das klassische Künstler ihre Musik nicht nur direkt vertreiben können, sondern auch stärker am Umsatz beteiligt werden

sollen als bei Mitbewerbern. Nach dem Start des kostenfreien Angebots mit alten Aufnahmen vergangenen Sommer ist nun für 2016 ein PremiumZugang geplant, der für eine Monatsgebühr Zusatzangebote und aktuelle Veröffentlichungen liefern soll. Link zur App und weitere Infos : www.idagio.com

Fotos: Oberösterreich Tourismusourismus, Persson, Händelhaus Halle, Marco Borggreve, Marty Sohl

3sat


online: digitalisierung

Radio-Tipps

Von der Fülle profitiert

M

ag die Zahl der realen Besucher im HändelHaus in Halle 2015 auch um etwa 3000 zurückgegangen sein, in der virtuellen Welt bieten die sachsen-anhaltischen Nachlassverwalter des Komponisten eine immer umfangreichere Sammlung. Nachdem 2011 bereits ein erster Teil seiner Original-Ausgaben für das Web aufbereitet worden war, haben die Hallenser nun 144 weitere historische Musikdokumente digitalisiert und ins Internet gestellt. Darunter findet sich ebenso der Erstdruck von Händels Oper Ottone als auch frühe Ausgaben seiner Oratorien Josepoh und seine Brüder sowie Salomon – beide

Digitalisiert: Händels KupferdruckPorträt auf der Solomon-Ausgabe

deutschlandradio kultur

wiege der Moderne Do. 4.2., 22:05 Uhr Historische Aufnahmen 1946 wurde in Baden-Baden das SWR-Sinfonieorchester gegründet und setzte seither wegweisende Akzente in der Neuen Musik. Zum Geburtstag erinnert Norbert Hornig noch einmal an den Pioniergeist des Ensembles, der künftig indes Geschichte ist: Denn nach dem Jubiläum fusionieren die Badener mit den Radiosinfonikern des SWR. deutschlandradio

ausgestattet mit Händel-Porträts des Kupferstechers Jacobus Houbraken. Online abrufbar sind zudem ein Bündel von 106 Einzelstücken, darunter Liedzettel des Komponisten wie auch anderer zeitgenössischer Kollegen. Zu finden sind die Dokumente unter: www.haendelhaus.de

wein, weib, gesang Di. 9.2., 22:00 Uhr Alte Musik Anlass zur Klage gab „Hof Musikus Büchner“ um 1800 stets aufs Neue und sorgte am großherzoglichen Hof für reichlich Alltagsgeschichten. Eben diese hat Georg Beck für seinen Streifzug durch die Geschichte der Weimarer Hofkapelle zusammengetragen. deutschlandfunk

kino: live-übertragung

Aus dem Vollen geschöpft

D

er Mann mochte es schon immer sinnenprächtig: Wo Franco Zeffirelli auch inszeniert hat, stets waren Bühne und Kostüme von erlesener Schönheit – Renaissance- und Barockzeit ließen grüßen. Mag der Regisseur als bekennender Homosexueller auch das freiheitliche Klima Hollywoods schätzen, künstlerisch wie politisch ist der Italiener nie ein Progressiver gewesen – und vermutlich eben deshalb gern gesehener Gast an der Metropolitan Opera. Wahre DekoOrgien für die Augen hat der heute 92-Jährige dort gefeiert und so auch in Puccinis Turandot halb China auf die New Yorker Bühne gewuchtet. Wen

stört es da schon, dass diese Inszenierung inzwischen fast 30 Jahre auf den Fächern hat, solange der ästhetische Luxus dominiert und mit Nina Stemme eine der besten Sopranistinnen die Titelrolle singt ...

globetrotter Sa. 13.2., 10:05 Uhr KlassikPop-et-cetera In aller Welt gefragt ist Nicolas Altstaedt nicht nur als Cellist: In der Sendung erzählt er auch von seinen Intendanz-Erfahrungen in Lockenhaus. deutschlandradio kultur

16 mal 116 Di. 16.2., 22:00 Uhr Alte Musik 1616 beauftragte der Jenaer Kaufmann Burckhard Großman 16 Komponisten mit der Vertonung des 116. Psalms und schuf damit eine einzigartige Sammlung. deutschlandfunk

China wie es singt und Fächer schwingt – zumindest an der Met Sa. 30.1., 19:00 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.metimkino.de/nc/kinos

Playtime! Mi. 17.2., 22:05 Uhr Musikforum Selbstporträt in Tönen: Egbert Hiller präsentiert die britische Schlagzeugerin Sabrina Ma.

Februar 2016 concerti   41


Vorschau

Abonnenten erhalten die MärzAusgabe am 19. Februar

Quadro Nuevo Vier Bayern auf Wanderschaft zwischen den Welten mit Tango, Balkan-Folklore und Jazzimprovisationen

Vilde Frang Als Pilgerin mit Mission hat die norwegische Geigerin ihren ganz eigenen Kopf

Klassische Musik in Island Dünn besiedelt, beeindruckt die Insel doch mit Spielstätten wie dem Konzerthaus Harpa

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tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine,

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Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 Fax: 040/22 86 886-17 info@concerti.de www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger Autoren der Februar-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Arnt Cobbers, Matthias Corvin, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Stefan Hentz (SH), Dr. Klemens Hippel (KH), Gottfried Franz Kasparek, Katherina Knees, Corina Kolbe, Dr. Joachim Lange, Kirsten Liese (KL), Wiebke Matyschok, Sabine Näher, Dr. Matthias Nö­ther, Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Marcus Stäbler, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Christoph Vratz (CV) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Ann-Christin Sand Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung III/2015: 160.875 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: Olaf Becker - Becker Lacour/Quadro Nuevo, Marco Borggreve - Warner Classics, Harpa Concert Hall and Conference

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