DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Juli & August 2017
Mit Regionalteil West
312 Konzert- UNd Operntermine
Herbert Blomstedt Blind gehört: »Das ist doch ein recht frisches Tempo« Opernfestivals in Europa Musik unterm Sternenzelt
Daniel Müller-Schott Wenn Musik zum Bild wird
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gregor Burgenmeister
Fotos: Ivo von Renner, Jean-Baptiste Millot/DG; Titelfoto: Uwe Arens
Herausgeber/Chefredakteur
jede Spielzeit hat ihre be sonderen Momente. Mit der neu gegründeten Elbphil harmonie hat sich Hamburg nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch eine aufregen de neue Heimat für Hoch kultur erschaffen, und in Berlin sorgt der neueröff nete Pierre Boulez Saal für Begeisterungsstürme nicht nur unter den Kammermu sikfreunden.
Doch jetzt beginnt erst einmal die Phase zwischen den Spielzeiten, während der der Klassikbetrieb glücklicher weise nicht stillsteht, sondern sich von der unbeschwer ten Seite zeigt – etwa in Gestalt von Open-Air-Veranstal tungen. Peter Krause stellt Ihnen in dieser Ausgabe die schönsten Opernfestivals unter freiem Himmel vor, und auch unser großes Ensembleporträt präsentiert mit der Musicbanda Franui die leichte, unbekümmerte Seite der klassischen Musik. Mitten im Sommer feiert außerdem Dirigent Herbert Blomstedt seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass trafen wir ihn zu einem ganz besonderen „Blind gehört“-Interview, bei dem der Dirigent eine Aus wahl seiner eigenen Einspielungen kommentierte. Mit diesem Heft verabschieden wir uns nun in die Som merpause und sind im September wieder zurück mit neuen spannenden Themen. Ihr
AUS DER REDAKTION Natürlich sind wir als Informationsmedium stets um größtmögliche Objektivität bemüht, schließlich ist sie der wichtigste Garant für seriösen Journalismus. Mit unserer Reihe „In der Welt von ...“ missachten wir genüsslich und mit voller Absicht die Objektivität und lassen die Künstler selbst zu Wort kommen. Für den Zeitraum von einer Woche werden sie zu unserem Social-Media-Redakteur und gestalten unseren Facebook-Auftritt mit, indem sie Fotos, Videos und Texte posten und damit aus ihrem alles andere als alltäglichen Musikeralltag berichten. Zuletzt kam das Ensem ble German Hornsound
zu Wort, vom 4. bis 12. Juli nimmt uns Avi Avital mit in seinen Konzertalltag, schließlich hat er als Artist in Residence beim Schleswig-Holstein Musik Festival eine aufregende Zeit vor sich.
Juli/August 2017 concerti 3
Eine Eine neue neue Art Art Eine neue Art des des Musikstreamings Musikstreamings des Musikstreamings
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Inhalt
Konzert 10 Wiesen-Musik Porträt Wenn du einen Trauermarsch vier Mal so schnell spielst, wird’s eine Polka – unter diesem Motto hat das Ensemble Franui seine ganz eigene Musik entwickelt
14
Daniel Müller-Schott ... Pinselstrich vs. Bogenstrich
14 Wenn Musik zum Bild wird
Interview Daniel Müller-Schott über
malende Komponisten, tückische Uraufführungen – und über sein Bedauern, dass Mozart keinen Cello- Virtuosen kannte
Oper
20
Opern Air ... die schönsten Opernfestivals des Sommers
20 Musik unterm Sternenzelt
Feuilleton Die zehn schönsten Opernfes
tivals Europas locken in diesem Sommer nach England, Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich
Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
Die Welt der Klassik
42
Herbert Blomstedt ... hört zum Neunzigsten ganz besondere CDs
Rubriken 3 Editorial | 8 Kurz & Knapp | 24 Opern-Kritiken 34 Festival-Tipps | 36 CD-Rezensionen 40 Top 20 Klassik-Charts | 48 Multimedia-Tipps 50 Impressum 6 concerti Juli/August 2017
Festivalguide Das neue, futuristisch anmutende Instrument in der Kasseler Martinskirche lädt zum Experimentieren und Staunen ein
32 Typisch Niedersachsen!
Festivalguide In aller Bescheidenheit mauserten sich die Niedersächsischen Musiktage zu einem Reigen origineller Konzertformate
42 »Das ist doch ein recht frisches Tempo« Blind gehört Der Dirigent Herbert
Blomstedt hört und kommentiert anlässlich seines 90. Geburtstags eine Auswahl seiner Einspielungen
Fotos: Uwe Arens, Alfredo Tabocchini, Martin Lengemann
28 Orgelfestival St. Martin Kassel
DON C A R L O Giuseppe Verdi 30. Sep. 2017
RU S A L K A
Antonín Dvorˇ ák 03. Dez. 2017
TA NNH Ä U S E R
UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG Richard Wagner 17. Mär. 2018
HE R ZOG BL A UB A R T S BUR G / PA GL I A C CI Béla Bartók / Ruggero Leoncavallo 07. Apr. 2018
L UL U
Alban Berg 16. Jun. 2018
OPER PREMIEREN 2017.2018 T I C K E TS + 4 9 (0)341 - 126 1 26 1 | WWW.OP E R-L E IPZIG.DE
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Pierre Boulez: Répons Als ich dieses Stück als Teenager in Paris gehört habe, war es ein unglaublicher Schock für mich: Es war François-Xavier Roth im wahrsten Sinne des Wortes Zukunftsmusik – und ist es noch heute für mich! Jedes Mal, wenn ich es dirigiere, habe ich das Gefühl, das Werk sei erst gestern Abend komponiert worden.
4
Ausgezeichnete Amateurmusik
Sprachen hat die Oper Mondparsifal Alpha 1–8, die dem Regisseur Jonathan Meese unverhofften Kritikerjubel einbrachte. Allein Jeffrey Chings The Orphan ist mit sechs Sprachen noch polyglotter.
Das instrumentale Amateurmusizieren ist nach einem Vorschlag des Deutschen Musikrats seit Juni Teil des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Zwei Millionen Instrumentalmusiker seien in Amateur-Verbänden tätig und würden damit einen „kreativen, reflektierenden und bewahrenden Umgang mit der musikalischen Vergangenheit leben“, so Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrats.
... Es ist die Länge der Gesänge zu lang für meines Ohren Länge ...
STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt
8 concerti Juli/August 2017
Es war vor genau 17 Jahren. Sir Elton John im Hamburger DerbyPark. Der Popstar war gerade von einer Herzerkrankung leidlich genesen, ging gemessenen Schrittes zu seinem Flügel und legte los mit I’m Still Standing. Und dann: ein selbst für den hanseatischen Juni plötzlicher Regenguss, der die weniger schrille denn gediegene Garderobe der Besucher unter hastig gezückte Schirmchen und – das waren die Profis – durchsichtige FolienUngetüme zwang. Womit wir bei einem Problem unserer meteorologischen Breiten für Musikgenuss unter freiem Himmel wären: It’s Raining Men! Sicher, man kann ein paar Quadratmeter Klarsichtplane
einpacken und sich damit gegen Pitsch und Platsch verpacken. Ein Südwester zum Ölzeug wäre ebenso regional korrekt. Die stilvollere Variante sind für mich die klassische Wachs-Jacke oder raffinierte Regenmäntel von Rains, Stutterheim oder Norwegian Rain, geschnitten eher wie Mode denn Zweckklamotte. Dazu moderne Gamaschen wie die von Swims und, why not, der obligatorische Knirps. Noch wichtiger jedoch: eine vom Wetter unbeeindruckte Miene, die sich einzig vom kulturellen Anlass bewegen lässt und nicht von Tropfen auf der Brille oder zerzaustem Haupthaar. Wir sind schließlich keine Candles in the Wind!
Fotos: Marco Borggreve, privat, gemeinfrei, Hotel Adlon Kempinski
Wilhelm Busch, deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
3 Fragen an ...
Schirmherrin: Marta Casals Istomin
Joachim Lenk
„In eine neue Welt“ Der Chefconcierge arbeitet im Berliner Hotel Adlon seit dessen Wiedereröffnung im August 1997
in Kronberg i.Ts. und Frankfurt a. M.
Ein Klassikstar kündigt seinen Besuch an. Was müssen Sie berücksichtigen? Zuallererst brauchen sie ruhige Zimmer, weil sie ungestört üben möchten. Außerdem haben sie während ihres Aufenthalts einen eng ge takteten Terminplan. Darauf müssen wir uns wiederum einstellen, etwa bei den Essensbe stellungen, für die in aller Regel sehr wenig Zeit bleibt. Da sie sehr viel reisen, haben sie auch viele Vergleichsmöglichkeiten innerhalb der Grand-Hotellerie und sind damit automa tisch anspruchsvolle Gäste.
mit Christoph Eschenbach Vadim Gluzman Gidon Kremer Christian Tetzlaff Tabea Zimmermann Lynn Harrell Mischa Maisky Truls Mørk Fazıl Say András Schiff u.v.a.
Und wenn ein Pianist unbedingt einen Flügel braucht? Wir haben zwei Flügel im Hotel, einen unten in den Veranstaltungsräumen und dann noch einen in der Präsidenten-Suite. Wenn die Suite frei ist, stellen wir sie gerne zur Verfü gung. Dann können die Musiker mit Blick aufs Brandenburger Tor spielen, wobei sie die Aussicht vermutlich nicht allzu sehr genießen können, denn sie sind ja dann bei der Arbeit.
28. September – 3. Oktober 2017
Es gibt Dirigenten, die nur einen bestimmten Concierge kennen und deshalb vom Check-In bis zur Abrechnung alles über ihn abwickeln. Sie wollen eben nur von vertrauten Personen versorgt werden. Für mich und meine Kolle gen wiederum bedeutet das, dass wir diese Besucher und deren Familien nach einiger Zeit auch privat sehr gut kennen.
Foto: Lutz Sternstein
Haben Musiker besondere Wünsche?
Porträt
Wiesen-Musik Wenn du einen Trauermarsch vier Mal so schnell spielst, wird’s eine Polka – unter diesem Motto hat die Musicbanda franui ihre ganz eigene Musik entwickelt. Von Ninja Anderlohr-Hepp
Z
weitausendreihundert Meter über dem Meeresspiegel liegt sie, die malerische Almwiese Franui in Osttirol, gleich neben dem beschaulichen 1000-Seelen-Ort Innervillgraten. Wenn man dort etwas vermuten würde, dann Bergsteiger, aber wohl kaum den Ursprung einer Musicbanda, die sich auf die Fah10 concerti Juli/August 2017
nen geschrieben hat, mit bestehenden musikalischen Usancen aufzuräumen – und das mit Beharrlichkeit, Traditionsbewusstsein und einer großen Sehnsucht nach mehr. Trauerfeier mit Witz – das geht nur mit Musik
Seit sich die Musicbanda Franui 1993 rund um Trompeter
Andreas Schett gegründet hat, gab es keine Besetzungsänderung: Man kennt sich von Kindesbeinen an, hat in der örtlichen Blaskapelle miteinander musiziert und ist sich gegenseitig mehr Freund als Kollege. Verbindendes Element für alle zehn ist der Rhythmus des Trauermarschs: „Durch das Spielen der Trauermarsch-
Foto: Julia Stix
Keine Besetzungsänderung seit 1993: die Musicbanda Franui
Musik bei Beerdigungen habe ich verstanden, dass gute Musik niemals eine Ein-, sondern eine Mehrdeutigkeit haben muss. Hinten reißt noch einer einen Witz und vorne sagt der Kapellmeister: Nr. 37, das ist die Teure Mutter. Gerade wird noch gelacht, und fünfzig Meter weiter stehen die Angehörigen in ihrer tiefsten Trauer – und dann fängt dieser Trauermarsch an. Die Musik ist genial, weil sie zugleich lachen und weinen kann.“ Lachen und Weinen, Stillstand und Fortschritt, Tradition und Moderne – all dies beschreibt die zehnköpfige Musicbanda. Und doch fassen diese Schlagworte nicht ganz, was hinter den eigenwilligen wie außergewöhnlichen Bearbeitungen und Rekompositionen von Andreas Schett und Markus Kraler steckt. „Einer malt die Kugeln, der andere die Striche“, beschreibt Schett scherzend den Prozess, der zum einzigartigen Franui-Klang führt. „Buchstäblich wird jede musikalische Entscheidung – ob das die große Form ist oder eine harmonische Fortschreitung, ob Dynamik oder Farbe – alle Parameter werden im Dialog entschieden. Wir machen das, seit wir zwanzig sind, und es ist sehr beglückend.“ »Wir sind absichtslos von einem Kuhfladen in den nächsten gestiegen«
KONZERTHAUS ORCHESTER BERLIN TICKET-HOTLINE
PROGRAMM UND MEHR
030 · 20 30 9 2101Juli/August konzerthaus.de 2017 concerti 11
Foto: Anja Frers/DG
Mit seiner speziellen Besetzung, einer Klangbatterie aus Blech- und Holzbläsern, Streichern und Volksmusik-Saiteninstrumenten, eignet sich das Ensemble Musik aus der Vergangenheit an und überträgt sie in die Gegenwart. „Alles changiert zwischen Klassik, Jazz, zeitgenössischer Kammermusik und Popularmusik-Elementen. Aber das sind alles nur Etiketten. Wir machen unsere eigene musikalische Franui-Welt“, erzählt Schett. So wird auch Schuberts Lied Der Wanderer an den Mond sämtlicher Süße beraubt, zum Trauermarsch umgearbeitet, der zuerst in Jazz, Walzer und Volkslied badet, um dann zum Schluss in einem wilden Wirbeltanz zu enden – gemäß dem Franui-Motto: „Wenn du einen Trauermarsch vier Mal so schnell spielst, wird’s eine Polka.“ Dass dieses Aufbrechen und Weiterdenken nicht nur positive Reaktionen hervorrufen kann, wurde der Musicbanda Franui in den Gründungsjahren schmerzlich bewusst gemacht. Als Initiatoren und Festivalkapelle der „Villgrater Kulturwiese“, die jährlich mit rund vierzig Ver-
PORTRÄT
Das zehnköpfige Ensemble beherrscht siebzehn verschiedene Instrumente
12 concerti Juli/August 2017
Foto: Julia Stix
anstaltungen Musik, Literatur, im idyllischen Tal hat sich Fra- penspieler Nikolaus Habjan bildende sowie darstellende nui den Weg gebahnt auf die entstand das eindrückliche, Künste in einem Festival ver- „Tanzböden“ der großen Häu- dem Wandergedanken verhafeinen wollte, stießen Andreas ser: Ob Eröffnung der Mozart- tete Programm „Doch bin ich Schett und Franui vor Ort nicht woche Salzburg, Engagements nirgend, ach! zu Haus“; Svenauf Gegenliebe. Man störte sich bei großen Veranstaltern in Eric Bechtolf, ehemals für die an ihrer Kritik an bestehenden ganz Europa oder das eigene künstlerische Planung der SalzTraditionen, am Modernen, Festival „Gemischter Satz“ im burger Festspiele verantwortNeuen. Kunstwerke wurden Konzerthaus Wien – alles ist lich, übernimmt in einem anzerstört und schließlich brann- handgemacht von der Kompo- deren Projekt das Rezitieren te 1996 das 370 Jahre alte Bau- sition bis zum Instrumen- der von Schubert vertonten ernhaus nieder, das den Trä- tentransport. Texte. Und letztlich hat die gerverein ihres Festivals beheiMusicbanda für ihr Liedprojekt matete. Nachweislich Brand- Musik mit anderen Künsten „Alles wieder gut“ in Florian stiftung, der Täter: nicht auf- verbinden Boesch nun doch einen Sänger findbar. Schett trat mit Franui Über die Jahre hat sich gewis- gefunden, der nicht vor dem, die Flucht nach vorne an: „Wir sermaßen sogar etwas an der sondern im Ensemble verwursind ganz absichtslos von ei- Besetzung getan: War man zelt steht – und das, obwohl er nem Kuhfladen in den nächs- vorher ein reines Instrumen- nicht aus Innervillgraten ten gestiegen, sind beharrlich talensemble mit „verschwun- stammt. auf unserem Weg geblieben. denem Sänger“, das sich wort- „Das ist die Vision von Franui: Das ist ja etwas, das inneralpi- los des Liedguts Schuberts, Dass Künstler – egal ob aus nen Bewohnern eigen ist – der Brahms’ und Mahlers annahm, Musik, Literatur, bildender Geburtsfehler Beharrlichkeit.“ hat Franui mittlerweile Kunst – zusammenfinden und Sie hat sich ausgezahlt, diese Schwestern und Brüder im sich zu einem Ganzen verbinBeharrlichkeit. Vom Friedhof Geiste gefunden. Mit dem Pup- den, so dass eine völlige Wahr-
nehmungsverschiebung oder kontextuelle Veränderung stattfindet. Das hat Franui als künstlerisches Programm“, fasst Andreas Schett zusammen. Und fügt nach einer Denkpause noch hinzu: „Wir wollen einfach die wunderschöne Musik begreifen – und uns zu eigen machen, weil wir sie lieben.“ Konzert-TIPPs
München Fr. 30.6., 20:00 Uhr Fünf Höfe Unicredit Festspielnacht der Münchner Opernfestspiele
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Fr. 28.7., 20:00 Uhr Prinzregenten theater Münchner Opernfestspiele: Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus! Ludwigsburg So. 2.7., 19:00 Uhr Scala Theater Schlossfestspiele Ludwigsburg: Alles wieder gut Fritzlar Do. 3.8., 21:00 Uhr Dom Kultursommer Nordhessen: Ständchen der Dinge Amerang Fr. 4.8., 19:30 Uhr Schloss Ständchen der Dinge Celle Do. 14.9., 19:00 Uhr Alte Maschinenhalle Niedersächsiche Musiktage: Vorwärts rückwärts seitwärts Lenthe Fr. 15.9., 19:00 Uhr Untergut Niedersächsiche Musiktage: Vorwärts rückwärts seitwärts Frankfurt/Main Sa. 16.9., 19:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus! Troisdorf So. 24.9., 18:00 Uhr Stadthalle Beethovenfest Bonn: Tanz Boden Stücke Köln Do. 28.12., 20:00 Uhr Philharmonie Ennui – Geht es immer so weiter? CD-Tipp
Tanz! (Franz) – Werke von Schubert, Bartók u. a. Musicbanda Franui. col legno
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Interview
Wenn Musik zum Bild wird Daniel Müller-Schott über malende Komponisten, tückische
Uraufführungen – und über sein Bedauern, dass Mozart keinen Cello-Virtuosen kannte. Von Teresa Pieschacón Raphael
S
panien, Estland, Finnland, Polen, England, Neuseeland, Australien, und das alles innerhalb von sechs Wochen: Als einer der international meistgefragten Cellisten seiner Generation ist Daniel Müller-Schott viel unterwegs. Das Interview jedoch fand auf vertrautem Terrain statt, nämlich in seiner Heimatstadt München. Seit Ihrer Kindheit haben Sie nicht nur eine große Affinität zur Musik, sondern auch zur Malerei.
Ja, unbedingt! Ich habe als Kind Landschaftsbilder gemalt, Sonnenaufgänge, und später als Teenager auch Graffitis mit Schriftzügen und Characters gesprayt in allen Farben. Das Sprayen war ein sehr leidenschaftliches Hobby von mir. Gleichzeitig faszinierte mich die Architektur, mein Onkel ist Architekt. Und ich lernte früh, wie man Skizzen macht, wie man Proportionen in Bilder überträgt.
Die ganz Großen als Vorbild: Müller-Schott studierte bei Walter Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis
14 concerti Juli/August 2017
Das stimmt. Die französischen Impressionisten ziehen mich magisch an, vielleicht wegen der intensiven Farben, vielleicht auch, weil die Szenen
Foto: Uwe Arens
Sie gehen bis heute auch leidenschaftlich gern ins Museum …
eher schemenhaft dargestellt werden und viel Raum für Interpretation lassen. Van Gogh, Pissarro, Degas, Monet … Was für großartige Maler! Doch auch die Kunst, hier in München vor unserer Haustür, in Murnau, ist faszinierend. Etwa die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ um Wassily Kandinsky, Franz Marc und August Macke. Ich habe in meiner Wohnung Repliken davon. Als ich mein erstes Konzert in Oslo gegeben habe, kam ich kaum mehr aus dem Munch-Museum heraus. Sein Bild Der Schrei habe ich in seiner Düsternis sofort mit der Musik von Schostakowitsch assoziiert. Paul Klee, der zunächst Geiger werden wollte, schreibt an einer Stelle: »Immer mehr drängen sich mir Parallelen zwischen Musik und bildender Kunst auf. Doch will keine Analyse gelingen.«
Ich glaube, dass es eine Trennung zwischen den Künsten nicht geben kann. Es gibt immer Querverbindungen. Ich finde überhaupt, dass man nicht nur als Künstler, sondern auch als Mensch immer einen offenen Geist behalten und nicht mit einem Tunnelblick durchs Leben gehen sollte. Paul Klee benannte etliche seiner Bilder nach musikalischen Gattungen und Kompositionstechniken, wie etwa Fuge in Rot von 1921, Polyphon gefasstes Weiss von 1930 oder Im Bachschen Stil von 1919.
Wenn ich Dirigenten, Musikern oder Pädagogen zuhöre, dann sprechen sie meist auch in Bildern, in Farben, in Assoziationen. Vielleicht weil dies
den Schüler emotional am meisten anspricht. Ich war gerade in Warschau mit dem SWR Symphonieorchester auf Tournee und habe dort das Chopin-Museum besucht. Da fiel mir wieder auf, wie unglaublich vielseitig gebildet die Komponisten damals waren. Chopin etwa war auch ein talentierter Maler, er hat Städte skizziert und Freunde porträtiert. Doch auch Felix Mendelssohn Bartholdy war ein wunderbarer Landschaftsmaler, der die Eindrücke seiner Reisen in Aquarellen festhielt.
»Sprayen war ein leidenschaftliches Hobby von mir« Kandinsky und Schönberg standen im Briefwechsel, und die Musik von Schönberg soll Kandinsky zu einem seiner ersten abstrakten Bilder, Impression III (Konzert), inspiriert haben …
Das ist sehr interessant zu hören! Pierre Boulez wiederum, der sich auf Rat von Stockhausen sehr mit der Kunst von Paul Klee beschäftigte, fand, dass es nicht eine direkte Übersetzung von einer Kunst in die andere geben könne, aber eine Korrespondenz, einen Austausch, eine Art Osmose.
Ja, es bleibt alles abstrakt. Wobei es jeder sehr subjektiv empfinden wird, Erfahrungen im Leben spielen eine große Rolle bei der Wahrnehmung eines Bildes oder einer Komposition. Man wird die Werke immer wieder, je nach Lebensphase,
anders betrachten und gleichzeitig mit Erinnerungen verbinden, die man seit der letzten Begegnung hatte. Und das gilt für die Kunst und die Musik. Haben Sie schon einmal zu einem Musikstück gemalt?
Das habe ich bisher noch nicht getan, aber ich wollte es irgendwann einmal machen. Dann lassen Sie uns das jetzt einmal zumindest in der Imagination machen.
Eine gute Gelegenheit (lacht)! Nehmen wir Ihr Repertoire aus diesem Festival Sommer 2017: zwei Bach-Suiten sind darunter …
Dazu würde ich wohl eine höfische Szene gestalten, die sich mit den stilisierten Tanzsätzen von Bach decken würde. Auch die Architektur der Zeit, in der Bach diese Stücke komponierte, würde eine Rolle spielen. Um 1725 war das, und auch mein Instrument, das „Ex Shapiro“ Matteo Goffriller Cello, wurde zu dieser Zeit, 1727, in Venedig gefertigt. Auch das könnte eine Rolle spielen. Es könnte also eine opulente, feierliche Szene sein, die von Köthen nach Venedig führt. Mit Julia Fischer und Herbert Schuch musizieren Sie an unterschiedlichen Orten Tschaikowskys Trio für Klavier, Violine und Violoncello a-Moll op. 50 und Beethovens Erzherzog-Trio op. 97.
Zu Tschaikowskys Trio, das in der russischen Tradition einem verstorbenen Freund, „A la mémoire d’un grand artiste“, gewidmet ist, stelle ich mir ein sehr opulentes Bild der russischen Landschaft vor. VielJuli/August 2017 concerti 15
Interview
Werk kaum bekannt. Rostropowitsch machte mich auf das Stück aufmerksam, dem ich ja als 17-Jähriger begegnete.
Zwei Sonaten haben Sie außerdem im Gepäck.
Eines der tiefgründigsten Konzerte überhaupt. Ein Kuriosum ist dabei die Entstehung. Der Cellist Emil Bockmühl, der es zur Aufführung bringen sollte, fand es technisch zu schwer und „unpraktikabel“ und erfand abenteuerliche Ausreden, um ja nicht damit auftreten zu müssen. Immer wieder bat er Schumann um Änderungen, und am Ende drohte er ihm sogar: „Sollten Sie unsere Wünsche nicht erfüllen, so werden Ihnen alle Violoncellisten Nachts im Traum erscheinen und mit ihren Bogen drohen“. Schumann ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken und änderte nichts.
Ja, Zoltán Kodálys Opus 8, ein unglaublich schwieriges Stück, das er 1915 komponierte und durch die Scordatur (eine von der Norm abweichende Saitenstimmung, d. Red.) ganz neue instrumentale Möglichkeiten bot. Die ungarische Volksmusik und das Ursprüngliche sind hier wichtig, ich würde dies gerne in einer bildlichen Szene einfangen. Und da ist noch Prokofjews Sonate cis-Moll op. 134, ein unvollendeter Satz, den Vladimir Blok komplettierte. Unter den Cellisten ist das
»Zweifel helfen einem, sich zu entwickeln« Zudem spielten Sie vor einigen Wochen in Neuseeland Robert Schumanns Cellokonzert.
Wie sähe denn jetzt das Bild aus der Sicht Bockmühls aus?
(lacht) Etwas bizarr und dunkel sicher. Kennen Sie solche Situationen auch?
rade anfangs befindet man sich oft im luftleeren Raum, ohne zu wissen, wohin die Reise führt. Dieser innere Zweifel ist genau das, was einem hilft, sich weiterzuentwickeln. Haydns Cellokonzert Nr. 2 in D-Dur steht auch auf Ihrem Programm.
Da steht die Virtuosität sehr im Zentrum des Stückes, auch das Miteinander unter den Musikern. Die Virtuosität und auch Gesanglichkeit würde ich versuchen, in Szene zu setzen. Haydn komponierte es für den Cellovirtuosen Antonín Kraft.
Die Geschichte hat gezeigt, dass Komponisten oft einen Virtuosen brauchten, um neue Inspiration für ein bestimmtes Instrumentalkonzert zu finden. Besonders bedauerlich, dass Mozart nicht einem solchen Musiker wie Kraft begegnete, sonst würde es wohl heute Mozart-Cellokonzerte geben. Ich finde es faszinierend, wenn Künstler und Komponist lebendig miteinander umgehen: Es kann gestritten, gelacht oder gerungen werden, immer mit dem Ziel die beste finale Version zu finden. Sie zählen heute zu den besten Cellisten der Welt, mehrere Konzerte wurden Ihnen gewidmet. Umgekehrt bearbeiten Sie manches Konzert für Ihr Instrument …
Bei Peter Ruzickas Cellokonzert, das er mir widmete, kam … auch um das Cello-Repertoire ich zunächst nicht weiter und zu erweitern. Für meine neue dachte mir: „Das wird nicht CD habe ich ein Violinkonzert funktionieren.“ Doch je mehr von Haydn sowie Mozarts Flöich mich reingekniet habe, um- tenkonzert für Cello umgearso mehr hatte ich den Eindruck, beitet. Und ich habe Werke von dass sich die Synapsen im Ge- Johann Sebastian und Carl hirn verbinden und dass ich Philipp Emanuel Bach für das eine Lösung finden kann. Ge- Cello adaptiert. 16 concerti Juli/August 2017
Fotos: Uwe Arens
leicht auch eine Theaterszene. Bei Beethoven wäre es dagegen eher eine Architektur, weil das Werk faszinierend aufgebaut und strukturiert ist. Gebäude im Übergang von Rokoko zu Klassizismus aus der Zeit beispielsweise, es könnte in Wien sein. Ich habe dort studiert und bin auf den Spuren von Beethoven gewandelt und damals oft stundenlang durch die Straßen spaziert.
zur Person
Die endlosen Weiten des Cellorepertoires entdecken: Das ist die Leidenschaft Müller-Schotts, der neben den großen Cellokonzerten auch das unbekanntere Repertoire in den Fokus rückt und bereits mehrere ihm gewidmete Werke uraufgeführt hat. Der 1976 geborene Cellist ist zudem in unterschiedlichsten Formationen kammer musikalisch tätig. Zudem engagiert er sich seit vielen Jahren für das Projekt »Rhapsody in School«.
CD-Tipp
Duos für Violine & Cello von Halvorsen, Kodaly, Ravel & Schulhoff Julia Fischer, Daniel Müller-Schott. Orfeo Konzert-TIPPs
Stuttgart Do. 29.6., 20:00 Uhr Liederhalle Daniel Müller-Schott (Violoncello), Colombian Youth Philharmonic Orchestra, Andrés Orozco-Estrada (Leitung). Bruch: Kol Nidrei, Tschaikowsky: Rokoko-Varia tionen & Sinfonie Nr. 5, Lopez: América Salvaje Stolpe So. 2.7., 17:00 Uhr Haferscheune Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Künstler & Programm siehe Stuttgart
München Do. 6.7., 19:30 Uhr Schloss Nymphenburg Nymphenburger Sommer. Daniel Müller-Schott (Violoncello), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau. Boccherini: Sinfonie d-Moll op. 12/4, Haydn: Cellokonzert Nr. 2, Monza: Sinfonia „La tempesta di mare“, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur Bad Kissingen Sa 8.7., 12:00 Uhr Max-Littmann-Saal Kissinger Sommer. Künstler & Programm siehe München Neuhardenberg So. 9.7., 19:00 Uhr Schinkel-Kirche Julia Fischer (Violine), Daniel MüllerSchott (Violoncello), Herbert Schuch (Klavier). Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“, Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll
Weitere Termine: Ludwigsburg Mi. 12.7., 20:00 Uhr Residenzschloss Ludwigsburger Schlossfestspiele Bad Kissingen Do. 13.7., 20:00 Uhr Max-LittmannSaal Kissinger Sommer Hohenems Fr. 14.7., 16:00 Uhr Markus-SittikusSaal Schubertiade
Weilburg Sa. 15.7., 20:00 Uhr Schloss Weilburger Schlosskonzerte Wismar So. 16.7., 16:00 Uhr Heiligen-Geist-Kirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Gmund am Tegernsee Di. 18.7., 19:30 Uhr Gut Kaltenbrunn (Tenne) Internationales Musikfest Kreuth Bubenreuth Sa. 29.7., 20:00 Uhr Kirche Maria Heimsuchung Fränkischer Sommer. Daniel Müller-Schott (Violoncello). Bach: Cellosuiten Nr. 1 G-Dur & Nr. 3 C-Dur, Prokofjew: Sonate cis-Moll, Kodály: Sonate op. 8 (Auszüge) Weilburg So. 30.7., 11:00 Uhr Schloss Weilburger Schlosskonzerte. Künstler & Programm siehe Bubenreuth Redefin Sa. 2.9., 18:00 Uhr Landgestüt Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Daniel Müller-Schott (Violoncello), Alice Sara Ott (Klavier), RSO Berlin, Karina Canellakis (Leitung). Werke von Schumann, Grieg, Rachmaninow u. a. Juli/August 2017 concerti 17
„Man lauscht vor Rührung dem Zauber ...“ SPIELZEIT 2017|2018 54 Opern von Aida bis Zauberflöte 9 Ballettprogramme 45 Live-Übertragungen in HD: Exzellente Bild- und Tonqualität Live + 72 Stunden verfügbar Weltweit auf allen Plattformen Web, Mobil, SmartTV, Apple TV, Amazon Fire TV
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Foto: Anja Köhler/Bregenzer Festspiele
Auch in diesem Jahr wird die Seebühne der Bregenzer Festspiele bestens besucht sein
20_Feuilleton Musik unterm Sternenzelt Ein Streifzug durch die zehn schönsten O pernfestivals
Europas, die in diesem Sommer nach England, Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich locken 24_Kurz besprochen Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Online-Rezensionen Juli/August 2017 concerti 19
FEUILLETON
Italienische Oper vor italienischer Stadtsilhouette – besonders in Macerata ist diese Kombination ein Hochgenuss
Musik unterm Sternenzelt
E
s gießt so heftig, als würden alle Operngötter weinen. Ein Gewitter wie aus dem Bilderbuch geht über Macerata nieder. In nur einer halben Stunde soll es mit dem Otello losgehen in der akustikfeinen wie stimmungsstarken Arena Sferisterio des mittelitalienischen Universitätsstädtchens – wiederum mit einem Sturm, allerdings einem, den der Herr Verdi gar wirkungsmächtig in Noten gesetzt hat und nach dessen Ende die schwarz geschminkte Titelfigur dann ihr heldentenoral 20 concerti Juli/August 2017
siegesfreudiges „Esultate“ schmettert. Wir blicken derweil zweifelnd aus unserem nahen Hotelzimmer auf die Rückwand der Arena. Fällt der erste Opernabend dieses Festivalsommers gleich ins Wasser? Komplette Vorstellungsausfälle kenne man hier kaum, versichern uns lokale Experten nur Minuten später, als der Himmel sich so abrupt geschlossen hat wie ein riesiger roter Opernvorhang. Die Platzanweiser verteilen flugs saugkräftiges Haushaltspapier. Wer trocken sitzen möchte, wischt
seinen Klappsitz kurzerhand selbst ab. Mit kaum fünfminütiger Verspätung hebt Riccardo Frizza dann den Taktstock und dirigiert eine Traumvorstellung. Das in Deutschland immer noch als Geheimtipp gehandelte Traditionsfestival in den vom Massentourismus so angenehm verschonten Marken zeigt, wie man das schwere Verdi-Fach heute bestens besetzt. Im Trovatore am Abend darauf wird die langgestreckte Mauer der Arena Sferisterio in tiefes Blutrot getaucht. Archi-
Foto: Tabocchini/Macerata Opera Festival
Die zehn schönsten Opernfestivals Europas locken in diesem Sommer nach England, Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich. Von Peter Krause
tektur und Darsteller verschmelzen zu einem skulpturalen Ganzen. Die Breitwandbühne wird zum eigenen Kunstwerk, zur Installation aus Form und Farbe. Und Italien, das Land der Opernerfinder wie auch der oft nur mehr musealen Opernrestauration, wirkt hier wie selbstverständlich angekommen in der Gegenwart des europäischen Musiktheaters. In diesem Jahr setzt Francesco Micheli nun die Arena-Oper schlechthin in Szene: die Aida. Augenzwinkernd will er darin mit dem pseudoauthentischen Ausstattungsprunk von einst spielen, setzt dazu auf ein Theater der Chiffren als klug modernes Verweisen. Zudem wird Maria Josè Siri, Maceratas letztjährige Norma, eine ihre Paradepartien wiederholen: die Butterfly, mit
der die aus Uruguay stammende Sopranistin mit italienischen Wurzeln zuletzt zur Saisoneröffnung der Mailänder Scala glänzte. Österreichs sonnigstes Opernfestival: Die Bregenzer Festspiele
Wird der Glaube an einen gütigen Opernwettergott in Falle der Intendanten italienischer Sommerfestspiele meist gnädig belohnt, brauchen die Macher der Open-Air-Oper im Norden vor allem eines: gute Nerven. Das milde Mikroklima am Bodensee bildet hier freilich eine Ausnahme. Durchschnittlich nur 1,4 Vorstellungen müssen in Bregenz pro Jahr ins angeschlossene Festspielhaus verlegt werden. Heuer setzt mit Kasper Holten der Noch-Intendant des Royal Opera House
in London Bizets Welthit Carmen auf der Seebühne neu in Szene. Ein überdimensionales Kartenspiel wird gleich einer skulpturalen Installation zum schicksalssteuernden Signet seiner Regiearbeit. Doch die schon jetzt enorm nachgefragte Neuproduktion am See ist nur die Cashcow in einem ansonsten dramaturgisch ambitionierten Programm, mit dem Elisabeth Sobotka dem Musiktheater in wirklich all seinen Facetten nachspürt. Qualität und Quote schließen sich hier mitnichten aus. Italianità in Heidenheim, Musical-Manie in Schwerin
Gar nicht weit entfernt mausern sich parallel im deutschen Südwesten die Opernfestspiele Heidenheim zum überregional ausstrahlenden Ereignis.
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Juli/August 2017 concerti 21
FEUILLETON
der, stets begleitet von seinem Originalklangensemble Cappella Aquileia. Diesmal inszeniert mit Barbora Horáková Joly die rechte Hand von Calixto Bieito Verdis Opera Buffa Un giorno di regno. Über den doppelten Boden einer Ersatzspielstätte für Regentage verfügen die Schlossfestspiele in Schwerin nicht, dafür ist die nach der Wiedervereinigung herausgeputzte Residenzstadt immer eine Reise wert, das historistisch erweiterte Renaissance-Schloss eine grandiose Kulisse und die diesjährige West Side Story ein Wetterwidrigkeiten trotzender Kassenmagnet. Wer dafür ins schnucklige südfranzösische Aix-en-Provence reist, kann zwischen dem vom Mistralwind umwehten Opernzauber einer Sommernacht und Vorstellungen in den geschlosse-
Allabendlich gibt die Sonne während der Vorstellungen bei den Bregenzer Festspielen eine Konkurrenzveranstaltung am Horizont
22 concerti Juli/August 2017
nen Theatern wählen. Don Giovanni und The Rake’s Progress sind draußen, Bizets Carmen, Cavallis Erismena sowie die Uraufführung von Boesmans Pinocchio sind drinnen zu sehen. Wo Exzellenz Tradition hat: Bayreuth, Salzburg und Glyndebourne
Können die Open Air-Festspiele mit dem atmosphärischen Fluidum besonderer Orte abseits der Musikmetropolen sowie Spielstätten punkten, die Kultur und Natur auf einzigartige Weise versöhnen, muss auf das vom Alltag herausgehobene Element bei den Festivals in klassischen Theaterräumen keineswegs verzichtet werden. Oft folgen gerade sie einer spezifischen Idee oder können sich auf einen Komponisten berufen, der gerade hier zu Hause war. Diesen Typus führen zweifellos die Bayreuther Festspiele an. Zwar sorgte die mittlerweile alleinherrschende Katharina Wagner in den vergangenen Jahren eher durch spektakuläre Absagen und Rauswürfe für Schlagzeilen denn durch spektakuläre Inszenierungen. Doch just in diesem Sommer erzeugt eine wirklich aufregende Künstlerkonstellation absolute Hochspannung: Barrie Kosky führt Regie, Philippe Jordan dirigiert, Michael Volle singt den Hans Sachs in der Eröffnungspremiere Die Meistersinger von Nürnberg. Während die Festspiele in Erl sich zum österreichischen Klein-Bayreuth ohne provozierende Regie-Experimente gemausert haben, bleiben die Salzburger Festspiele weiterhin der Marktführer im mit den
Fotos: Bregenzer Festspiele, Oliver Vogel
Marcus Bosch kehrt im Sommer gern in seine Heimatstadt zurück, wo der Nürnberger GMD auch als Intendant die Fäden spinnt und mit Der fliegende Holländer in der Ruine der mittelalterlichen Stauferburg von Schloss Hellenstein die Freilufttauglichkeit Richard Wagners unter Beweis stellt. Sein kongenialer Nürnberger Ring-Schmied Georg Schmiedleitner führt Regie. Bariton Antonio Yang singt die Titelpartie auf diesem Grünen Hügel der schwäbischen Alp mit seiner ganz eigenen musikalischen Magie unterm Sternenzelt. Schlechtwettermomente können Marcus Bosch dabei nicht schrecken. Das fußläufig erreichbare Congress Center bietet akustisch exquisiten Ersatz. Dort flankiert Bosch die Freiluftoper jedes Jahr mit einem Frühwerk aus Verdis Fe-
Ruinenromantik im Rittersaal von Schloss Hellenstein
allergrößten Sängernamen gespickten Hochpreis-Segment der Festivals. Die konzeptionelle Ausrichtung des Programms ist mit dem Intendanten-Antritt von Markus Hinterhäuser endlich wieder von absoluter künstlerischer Stringenz geprägt, der Sponsoren und Stimm-Freaks gefallende StarStadl nur mehr die andere Seite der Medaille. Höhepunkt verspricht die Premiere des Schostakowitsch-Schockers Lady Macbeth von Mzensk zu werden, den mit Mariss Jansons der größte Maestro der Gegenwart dirigiert und dessen Titelpartie mit Nina Stemme die größte Hochdramatische unserer Zeit singt, Andreas Kriegenburg inszeniert. In seinem perfekten Ausgleich zwischen musikalischer und szenischer Exzellenz kann nur das südenglische Glyndebourne den Salzburger Festspielen ernsthaft Konkurrenz machen. Unter neuer Leitung des deutschen Opernmanagers Sebastian Schwarz begeistert die Programmpalette vom Barock über den Hausheiligen Mozart bis zur Uraufführung. Die Pal-
Arien und Duette von Arien undund Duette vonvon Verdi, Mozart und Canzone Arien Duette Arien und Duette von Verdi, Mozart undund Canzone Verdi, Mozart Canzone Verdi, Mozart und Canzone me für das beste Festival, das einem einzigen Komponisten huldigt, geht indes ans AdriaStädtchen Pesaro, wo man nicht nur das beste Eiscafé Italiens entdecken kann, sondern auch all die herrlichen ernsten Opern Rossinis in wahren musikalisch-szenischen Referenzproduktionen, die hierzulande immer noch viel zu selten auf den Spielplänen stehen. festival-TIPPs
Glyndebourne Festival 20.5.–27.8.2017 Opernfestspiele Heidenheim 18.6.–30.7.2017 Schlossfestspiele Schwerin 30.6.–6.8.2017 Festival d’Aix-en-Provence 3.7.–22.7.2017 Tiroler Festspiele Erl 6.7.–30.7.2017 Bregenzer Festspiele 19.7.–20.8.2017 Sferisterio – Macerata Opera Festival 20.7.–14.8.2017 Salzburger Festspiele 21.7–31.8.2017 Bayreuther Festspiele 25.7.–28.8.2017 Rossini Opera Festival Pesaro 10.8.–22.8.2017
Arien und Duette von Verdi, Mozart und Canzone
Duett-Partnerin: IRINA Duett-Partnerin: POLIVANOVA (Sopran) Duett-Partnerin: IRINA Duett-Partnerin: POLIVANOVA (Sopran) IRINA Dirigent: POLIVANOVA (Sopran) Dirigent: IRINA POLIVANOVA (Sopran) FRANCESCO IVAN CIAMPA Dirigent: FRANCESCO IVAN CIAMPA Dirigent: Orchester: FRANCESCO IVAN CIAMPA Orchester: FRANCESCOOrchester: IVAN CIAMPA NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE Orchester: NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONI NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE
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Kurz Besprochen
Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
MANNHEIM 26.5.2017
LEIPZIG 27.5.2017
Es lodert das Feuer des Belcanto
Grandiose Zumutung
Wiederentdeckung mit Suchtfaktor
Bellini: Norma Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Stéphane Braunschweig (Regie & Bühne), Hrachuhí Bassénz Weitere Termine: 3. & 8.7.
Czernowin: Infinite Now Nationaltheater Mannheim. Titus Engel (Leitung), Luk Perceval (Regie), Karen Vourc’h, Noa Frenkel, David Salsberry Frey
Gounod: Cinq-Mars Oper Leipzig. David Reiland (Leitung), Anthony Pilavachi (Regie), Mathias Vidal, Fabienne Conrad Weitere Termine: 20.1., 11.3. & 20.6.2018
Oper Hrachuhí Bassénz ist eine Norma voller dunkelwarm fraulicher Farben. Mit ihrem sanft slawisch getönten Timbre und ihrer feinen Pianokultur entdeckt die Armenierin die musikalische Essenz der Druidenpriesterin gerade im InnigLeisen. GMD Marcus Bosch findet mit seinen fulminanten Sängern und der bestens aufgelegten Staatsphilharmonie Nürnberg für Bellini den perfekten Passions-Puls, lässt es dazu an den richtigen Stellen auch mal knallen, folgt ansonsten dem gefühlsdichten Drängen der sanglich empfundenen Phrasen mit der rechten Mischung aus Emphase und Strenge. Bosch macht Bellini zur Chefsache, und das ist gut so, denn auch der Belcanto braucht Haltung und Handschrift. Stéphane Braunschweig indes illustriert das Geschehen mit kaum mehr als französischer Noblesse. (PK)
OPER Diese Uraufführung erwischt einen voll. Infinite Now ist eine intensive Meditation über Bedrohungen des Lebens durch Krieg, Angst und unumkehrbare Fremdbestimmung. Czernowin hat eine erbarmungslose Musik geschrieben, die dominiert wird von vorproduzierten Klangmodulen, von knisternden Glasscherben über beängstigende Schleif- und Klopfgeräusche und Naturlaute bis hin zu aufgenommenen Stimmen und leisestmöglichen synthetischen Geräuschen. Die singende Stimme ist Hoffnungsträger, Träger von Lebensmut, Kampfeswille und Gemeinschaftlichkeit, Blick auf und Bestätigung von Schönheit. Wie es in der Oper immer war. Das macht Infinite Now bei aller Zumutung zu einem der wenigen Stücke, die diese vierhundert Jahre alte Gattung bewusst ins 21. Jahrhundert fortschreiben. (AF)
Oper Französische Oper bedarf besonders fachkundiger Pflege, um luxurierend zu glänzen statt matt zu verglühen. Anthony PiIavachi wuchtet tatsächlich die volle Opulenz und Pracht auf die Bühne. Das Blendende, Verführerische, Künstliche dieses Operntyps wird von Kritikern oft mit Argwohn beobachtet. Und trotzdem: Wer kann sich dem zärtlichen Zauber, dem Sinnenreiz und Erotizismus Gounods entziehen? Mit den weißen Wänden Markus Meyers um die Goldrahmen und seinen szenenweise kapriziösen Kostümen zeigt die Oper Leipzig so etwas wie aufklärerisches Maßhalten zum Schutz ihres Publikums vor dem sonst allzu entgrenzten Opernzauber Gounods. Diese Entdeckung würde sonst ganz und gar zum virtuellen Suchtmittel. Ein Abend zum Schwelgen und Dahinschmelzen. (RD)
24 concerti Juli/August 2017
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17.10.2017
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20.10.2017
Hannover, Landesfunkhaus
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West
Das Musikleben im Westen im Juli und August
2 Signum Saxophone Quartet 4 Menahem Pressler
Fotos: Nadine Targiel, Marco Borggreve, shutterstock (2)
… geht an seine Grenzen
… macht die Welt schöner
8 Niederrhein Musikfestival 10 Montjoie Musicale … zelebriert die Vielfalt
… entfacht Leidenschaft
2_Porträt Vier gewinnt! Auf Alleingänge hatten die Jungs keine Lust – und gründeten das
Signum Saxophone Quartet. Inwzischen haben sie längst ihren „Quartett-Spirit“ gefunden 4_Interview »Ich wollte keinen weiteren Geiger mehr erziehen« Deshalb löste Menahem Pressler 2009 das legendäre Beaux Arts Trio auf. Die Bühne hat der Pianist dennoch nicht verlassen 8_Regionale Tipps So klingt der Westen Die w ichtigsten Termine im Juli und August, aus gewählt von der concerti-Redaktion 14_Klassikprogramm concerti 07-08.17 West 1
PORTRÄT
Vier gewinnt! Auf Alleingänge hatten die Jungs keine Lust – und gründeten das signum saxophone quartet. Inwzischen haben sie längst ihren »Quartett-Spirit« gefunden. Von Stefanie Paul
D
er erste Höreindruck lässt aufhorchen. Irritiert wandert der Blick auf das CD-Cover, dann zu den Boxen, aus denen Griegs Aus Holbergs Zeit erklingt – ein Klang, so zart, so fein, so weich. Und da soll gerade ein SaxofonQuartett spielen? Unmöglich. Mehr als 170 Jahre ist es inzwischen her, dass der Belgier Adolphe Sax dieses seltsam anmutende Instrument aus viel Blech und wenig Holz erfand. Doch so, wie es nun aus dem Lautsprecher dringt, ist das Saxofon bisher wohl nur sehr selten zu hören gewesen. Es ist ein unangenehm kalter 2 West concerti 07-08.17
Mittwochnachmittag in KölnMühlheim, wo dunkel und behäbig der Rhein dahinzieht. Im Probenraum eines alten Fabrikgebäudes am Flussufer haben Erik Nestler, David Brand, Blaž Kemperle und Alan Lužar soeben ihre Blasinstrumente weggelegt und auf einem weichen Sofa Platz genommen. Später soll noch weitergeprobt werden, bis in den frühen Abend hinein. Oder auch länger. Eben so lange wie sie Lust haben. Was spät werden kann, denn die vier brennen für ihre Sache. Seit über zehn Jahren bereichert nun das Saxofonquartett
die Musikszene – und mittlerweile habe das Ensemble, so sagen sie selbst, seinen „Quartett-Spirit“ gefunden. Bis dahin war es allerdings ein holpriger Weg, mehrmals wechselte schon die Besetzung. Ein Quartett – das sind nun einmal vier Personen, vier Meinungen, vier Charaktere. „Das ist vielleicht nicht immer der einfachste Weg“, sagt Brand. Aber mit Sicherheit der reizvollste und spannendste – und künstlerisch enorm fruchtbar. Zumal es sich bei dem Signum Saxophone Quartet um eine slowenisch-deutsch-italienische Koproduktion handelt: Erik Nest-
Foto: Nadine Targiel
Völkerverständigung am Saxofon: der slowenisch-deutschitalienische Signum-Vierer
ler kommt aus der Nähe von „Du musst dem Publikum dein Dresden, Blaž Kemperle und ganzes Herz, deine ganze SeeAlan Lužar stammen aus Slo- le geben“, sagt Kemperle. Und wenien, und Guerino Bellarosa so sind ihre Konzerte nie eine wuchs bei Neapel auf. schlichte Reproduktion, sonVor vielen Jahren sind sich die dern ein Zusammenspiel aus vier Musiker schon einmal über Spannung und Entspannung, den Weg gelaufen, bei einem klingen die Stücke immer ein Meisterkurs in Slowenien. Eine wenig anders – als würden sie Erinnerung, die alle vier laut gerade zum ersten Mal gespielt. auflachen lässt: Denn damals Man wolle nicht aalglatt sein, fanden sie sich alles andere als sondern auf der Bühne leben. sympathisch – ja, man fand Was sie mittlerweile auch ersich ehrlich gesagt sogar ziem- folgreich tun, sei es nun in der lich doof. Jahre später kreuzten Carnegie Hall, im Festspielhaus sich dann in Köln erneut ihre Baden-Baden oder wie jetzt im Wege, die Musiker studierten sommerlichen Westen Deutschbei Daniel Gauthier an der Köl- lands. ner Hochschule. Ein folgenrei- Ihre weit weniger glamourösen ches Wiedersehen – und der Konzertanfänge haben die aufBeginn einer großen Freund- strebenden Stars dennoch schaft. nicht vergessen. Damals, auf der Dachterrasse eines Kölner Mit ganzer Seele und ganzem Hotels: Es war kalt und regneHerzen für das Publikum te, „und wir hatten nur ein paar Denn die jungen Männer ha- Zuhörer“, erinnert sich Kemben eine Vision von Klang und perle. Gerade einmal zwanzig Zusammenspiel, die sie ausle- Euro blieben als Gage am Ende ben wollen: Kammermusik für des Abends übrig – und die Saxofon. Entsprechend gehen haben die vier dann auch gleich die vier in ihren Konzerten auf den Kopf gehauen, in eistets an ihre Grenzen – sowohl nem benachbarten Fast-Foodpsychisch als auch physisch. Restaurant. Doch am Ende
habe das Geld nicht einmal gereicht, um für alle das Essen zu bezahlen. Beruhigend zu wissen, dass inzwischen keine Restaurant-Rechnung mehr offen bleiben muss.
Konzert-TIPPS
Hamm Do. 20.7., 20:00 Uhr Gut Drechen Klassiksommer Hamm. Signum Saxophone Quartet, Nikola Komatina (Akkordeon), Volker Reichling (Schlagzeug). Werke von Grieg, Piazzolla, Gershwin & Leitinger Brühl Fr. 26.8., 20:00 Uhr Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Signum Saxophone Quartet. Werke von Haydn, Tüür, Bach, Barber & Gershwin Siegburg So. 17.9., 18:00 Uhr Rhein-Sieg-Halle Beethoven Fest Bonn. Signum Saxophone Quartet, Michail Lifits (Klavier). Werke von Mussorgsky, Rimsky-Korsakow, Barber & Gershwin CD-Tipp
Debut. Werke von Grieg, Escaich, Ravel, Bartók u. a. Signum Saxophone Quartet Ars Produktion
Schöne Ferien ;-) Saisonstart im Anneliese Brost Musikforum Ruhr im September 2017 Karten 0234 910 8666 bochumer-symphoniker.de concerti 07-08.17 West 3
Interview
»Ich wollte keinen weiteren Geiger mehr erziehen« Deshalb löste Menahem Pressler 2009 das legendäre Beaux Arts Trio auf. Die Bühne hat der Pianist dennoch nicht verlassen. Von Teresa Pieschacón Raphael
Wie alt Sie sind, wissen wir. Doch wie alt fühlen Sie sich, wenn Sie am Klavier sitzen?
Ich kann nicht so tun, als wüsste ich nicht, wie alt ich bin. Es geht auch nicht, dass man sagt, man sei so alt, wie man sich fühle. Es ist anders: Das Alter stört mich nicht. Es fehlt mir nichts, auch wenn ich nicht mehr die hochvirtuosen Werke von Liszt spielen kann, die ich als junger Mann gespielt habe. Ich spiele jetzt nur noch die große Musik, die mir Genugtuung gibt. Sie wollen also Ihr Klavierspiel und die Musik nur noch 4 West concerti 07-08.17
genießen und keine Zeit mehr »verschwenden«?
braucht die Zeit, um alle Facetten zum Ausdruck zu bringen.
Gänsefüßchen helfen da auch nicht weiter (lacht). Ich bin so alt, wie ich bin. Ja, ich will keine Zeit mehr verschwenden.
Sind Ihre Eltern auch so alt geworden?
»Das Klavier hat meinen Geist gerettet« Hätten Sie je geglaubt, dass Sie über neunzig werden?
Nein. Wie kann man so etwas glauben? Sie haben ja keine Ahnung, wie schnell die Jahre vorbeigegangen sind! Und trotzdem habe ich das Gefühl, ich habe jetzt mehr Zeit. Ich habe etwa nie irgendwelche Wiederholungen gespielt, ich dachte, das Publikum mag das nicht. Und auf einmal kam der Moment, wo ich dachte, mir fehlen diese Wiederholungen – gerade bei den Schubert- Sonaten. Und jetzt spiele ich sie, sie sind wichtig, um Werke wie die große B-Dur-Sonate zu verstehen. Als junger Mann war mir das selbst zu lang, ich dachte, ich muss weiter. Doch jetzt können mir die Sätze nicht lang genug sein: Man
Meine Eltern sind nicht so alt geworden wie ich. Das Seltsame ist, meine Eltern trugen Brillen, meine Geschwister trugen Brillen, meine Frau trägt eine Brille, meine Kinder tragen Brillen – ich bin der einzige, der keine Brille trägt. Sie sind ein Glückspilz!
(lacht) Ja, das bin ich. Ach, es gibt ja gar keine Übersetzung für Glückspilz im Englischen! Lucky mushroom? Ja, das bin ich. Es war, als wäre man in Gottes Hand. Etwa als wir Deutschland … … also Magdeburg, wo Sie 1923 geboren wurden …
… nach der sogenannten „Reichskristallnacht“ 1938 verlassen mussten. Meine Eltern hatten dort ein Geschäft für Herrenkonfektion, das an diesem Tag zerstört wurde. Wir gingen nach Italien, nach Triest, um dort ein Schiff nach Palästina zu nehmen. Der einzige Ort, wo man damals kein Visum brauchte, war Shanghai. Nie werde ich den Moment
Foto: Marco Borggreve
K
unst war stets für ihn etwas, das zeigt, wie schön die Welt sein könnte“: Treffender als in diesem Kritikersatz lässt sich die Essenz von Menahem Presslers Leben kaum auf den Punkt bringen. Als Jugendlicher floh er vor den Nazis nach Israel, das sein vorläufiges neues Zuhause wurde. Seine künstlerische Heimat aber fand er in den fünfziger Jahren im Beaux Arts Trio. 54 Jahre lang wirkte er hier als Pianist, stets hellwach und in absoluter Hingabe an die Musik.
zur Person
Urgestein des feinnervigen Pianospiels: Der Kammermusiker und Klavierprofessor Menahem Pressler startete mit über 80 Jahren noch seine Solo-Karriere – und debütierte vor zwei Jahren als 91-Jähriger bei den Berliner Philharmonikern. Gemeinsam mit dem Beaux Arts Trio veröffentlichte er mehr als 50 Alben. Pressler lebt seit über 60 Jahren in seiner Wahlheimat Bloomington (Indiana).
vergessen, als wir das Zertifikat für Palästina bekamen: Als das Schiff in Haifa den Anker angelegt hat, waren wir zweimal geschützt und gerettet worden. Dieses Glück hatten Ihre Großeltern und Ihr Onkel nicht.
Der Bruder meines Vaters war ein wunderbarer Tenor. Als seine Frau abtransportiert wurde, ist er zum Lager und sagte: Nehmt mich, lasst meine Frau raus – da haben sie ihn auch behalten. Doch ich
erinnere mich auch an einen SA-Mann, der meinem Bruder half, als er mit dem Fahrrad stürzte und sich den Fuß brach. Ich erinnere mich lieber an gute Sachen. Musik als Rettung?
Das Klavier hat meinen Geist gerettet und meinem Leben einen Zweck gegeben. Es ließ mich vieles vergessen. Auf dem Schiff nach Palästina habe ich sogar beim Captain’s Dinner gespielt.
Sie haben ja bestimmt auch von den vielen Flüchtlingen gehört, die sich heute nach Deutschland aufmachen. Was empfinden Sie da?
Es ist furchtbar und unglaublich. Das Allerschlimmste ist, dass viele Flüchtlinge ihr Land nicht nur zum Überleben verlassen, sondern eigentlich, um besser zu leben. Es ist ein Drama ohne eine richtige und gerechte Lösung, denn auch die Menschen, die in ihrem eigenen Land arconcerti 07-08.17 West 5
Interview
beitslos sind, können darüber nicht glücklich sein. Wie viele Pässe besitzen Sie?
Den amerikanischen Pass und den israelischen … … und die deutsche Staats bürgerschaft, für die Daniel Hope sich sehr eingesetzt hat.
Acht Jahre später, 1954, gründeten Sie dann mit Daniel Guilet und Bernard Greenhouse das Beaux Art Trio.
Das Debüt war in Tanglewood, 53 Jahre lang waren wir zusammen, das Trio hätte 2014 seinen 60. Geburtstag gefeiert. Doch 2009 habe ich es aufgelöst.
Ja. Drei Länder waren bestim mend für Ihr Leben: Israel, die USA und Deutschland. Was bedeuten Ihnen diese Länder?
Israel hat mir die Freiheit gegeben zu studieren, das Bewusstsein, ein Mensch zu sein, mir klar zu werden, dass ich erwünscht bin, dass ich einen Platz auf der Welt habe. Amerika war der Ort meiner größten Erfolge, ob beim DebussyWettbewerb in San Francisco oder in Bloomington, wo ich zunächst als Lehrer anfing und dann Professor wurde mit vielen Ehrendoktoraten. Deutsch, das ist meine Muttersprache: Dass gerade Deutschland das Trio mit so offenen Armen aufgenommen hat und mich dann später auch als Solist – das hat mich sehr berührt. Ein Traum hat sich erfüllt. Zurück nach Israel: 1946 erfuhren Sie von einem Debussy-Wettbewerb in San Francisco …
... und ich beschloss sofort, an dem Wettbewerb teilzunehmen, obwohl ich vielleicht zwei Werke von Debussy spielen konnte. Ich kam mit einer TWA-Maschine, die an jeder Milchkanne hielt, über Kairo und Athen nach New York. Darius Milhaud saß in der Jury – und ich gewann! Und wieder: lucky mushroom! 6 West concerti 07-08.17
»Die dachten sich, ich sei ein armer kleiner Pianist« Warum?
Daniel Hope, unser letzter Geiger, strebte eine Solokarriere an. Ich hatte im Laufe der Jahrzehnte fünf verschiedene Violinisten erlebt. Ich wollte keinen weiteren mehr erziehen. Muss denn der Pianist eines Trios immer den Geiger erziehen?
Nicht immer, aber in diesem Falle schon. Ich hatte ja eine so lange Erfahrung mit dem Trio, und deshalb musste ich es tun – einen lieberen und netteren Erzieher konnte Daniel gar nicht finden (lacht). Wer Sie mit dem Trio auf der Bühne erlebte, sah an Ihrem Blick, dass Sie alles unter Kontrolle hatten.
Daniel hatte eine Art des Folgens und Lernens, die ich ganz wunderbar fand. Schließlich war ich doch derjenige, der so viele Jahre Trio gespielt hatte, und dies auf der höchsten Ebene. Bei einem Ihrer ersten Auftritte nannten die Leute das Beaux Arts Trio »das Orchester des kleinen Mannes«.
(lacht) Die dachten sich vielleicht, ich sei ein armer kleiner Pianist, der sich nur einen Geiger und Cellisten leisten kann. Und wie groß sind Sie wirklich?
An einem guten Tag bin ich 1,56 Meter groß – aber auf der Bühne fühle ich mich wie 1,84 Meter (lacht). Ganz sicher auch, als Sie 2015 Ihr Debüt bei der Sächsischen Staatskapelle unter Christian Thielemann gegeben haben ...
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich je berühmt werde als Solist und mit den ganz großen Orchestern spielen werde. Es ist eine so große Freude, ein so großes Geschenk vom Himmel, dass man das tun kann, eine große Erfüllung. Ich wollte immer musizieren, mich der großen Musik widmen, nicht nur interpretieren, sondern mein Publikum auch dazu bringen, die Musik so zu lieben, wie ich es auch tue.
Konzert-TIPP
Bochum Fr. 14.7., 20:00 Uhr Anneliese Brost Musikforum Ruhr Klavierfestival Ruhr Menahem Pressler (Klavier) Werke von Händel, Mozart, Debussy & Chopin CD- & DVD-Tipp
Mozart: Klaviersonaten Nr. 11, 17 & 18 Menahem Pressler (Klavier) La Dolce Volta Mozart: Klavierkonzerte Debussy: Clair de Lune Menahem Pressler (Klavier), Orchestre de Paris, Paavo Järvi (Leitung) EuroArts
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So klingt Konzertante Oper nur in Dortmund. SA 09.09.17
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DI 19.12.17
MOZART »LA CLEMENZA DI TITO«
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Kulturstiftung Dortmund Eine Initiative der Dortmunder Wirtschaft
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Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer
So Klingt
… der Westen. Die wichtigsten Termine im Juli & August, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Musikalische Vielfalt des Planeten genießen Das niederrhein Musikfestival erobert den höchsten Punkt zwischen London und Köln
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in Geheimtipp? Längst nicht mehr. Denn das Niederrhein Musikfestival startet in die dreizehnte Saison. Das Ideal dieses vielleicht westlichsten Festivals in Deutschland lautet: „Hotspot des interkulturellen Austausches, Kultur als verbindendes Element über Genres, Stile, Nationalitäten und Grenzen hinaus“. In diesem Jahr sind zwei neue Spielorte ins Programm gerutscht. Neben dem
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Kulturforum Franziskanerkloster in Kempen geht es auch in die Mühle Zanders nach Nettetal, gebaut Mitte des 19. Jahrhunderts – auf dem höchsten Punkt zwischen London und Köln! Heute ist hier eine Geigenbauwerkstatt beheimatet, Guido Schiefen wird mit einem Solo-Cello-Programm auftreten. Anette Maiburg hat seit langem die künstlerische Leitung des Festivals. Wer wie sie den Niederrhein genau kennt,
weiß, dass es eine Reihe weiterer schmucker Aufführungsorte zu entdecken gibt. Ein Provinz-Festival? Mitnichten. Gespielt wird auch im Schumann-Saal in Düsseldorf und in der Langen Foundation in Neuss. Provinz auch deshalb nicht, weil das Programm wieder einen kühnen Spagat wagt: „faszinierende Dialoge zwischen klassischen Formen und der musikalischen Vielfalt unseres Planeten“. Das klingt wahrlich nicht nach Provinz… Christian Lahneck Niederrhein Musikfestival 25.8.–15.10.2017 amarcord, Tim Fischer, Stefan Malzew, Eddie Marcano, Roberto Koch, Anette Maiburg u. a. Mönchengladbach, Kempen u. a.
Fotos: Tomas Riehle/ARTUR IMAGES, Klaus Lefebvre
Vielfältige Spielstätten: Auch in der Langen Foundation in Neuss wird gespielt
HIGHLIGHTS DES INTERNATIONALEN TANZES
köln Zu Lebzeiten galt er als
einer der bedeutendsten deutschen Opernkomponisten nach Wagner. Doch wie bei so vielen Künstlern jüdischer Abstammung ließ die Kulturpolitik der Nationalsozialisten auch das Werk Franz Schrekers in Vergessenheit geraten. Umso verdienstvoller, dass sich die Kölner Oper in einer Wiederaufnahme eines seiner Werke annimmt. 1918 uraufgeführt und 2005 für die Salzburger Festspiele wiederentdeckt, spielt Die Gezeichneten im Italien der Renaissance. Mit spätromantisch-expressionistischer Klangsprache beschreibt Schreker die tragisch endende Beziehung zwischen dem hässlichen Edelmann Alviano und Carlotta, der Tochter des Bürgermeisters. Bo Skovhus singt die Rolle des Tamare, der Carlotta verführt und Alviano damit in die Verzweiflung treibt. Nicolas Furchert
COMPAGNIE MARIE CHOUINARD © Nicolas Ruel
Die Gezeichneten kehren auf die Bühne zurück
THEATER BONN | OPERNHAUS SPIELZEIT 2017/18
3./ 4. SEP 2017 Compagnie Marie Chouinard [Kanada]
HIERONYMUS BOSCH:
DER GARTEN DER LÜSTE The Garden of Earthly Delights Choreografie, Bühne, Kostüme, Licht MARIE CHOUINARD
9. SEP 2017 Ballett im Revier Gelsenkirchen mit der Neuen Philharmonie Westfalen
BEETHOVEN
Choreografie BRIDGET BREINER, BENVINDO FONSECA Durch das starre Äußere in die Seele schauen: Die Gezeichneten So. 2.7., 18:00 Uhr (WA) Staatenhaus (Saal 2) Schreker: Die Gezeichneten Stefan Soltesz (Leitung), Patrick Kinmonth (Regie) Weitere Termine: 6., 12., 14. & 16.7.
Frühbucher erhalten bis zum 31. 7.17 10% Rabatt gegenüber den regulären Preis.
Infos + Tickets 0228 77 80 08 / 77 80 22
w w w. t h e a t e r - b o n n . d e
HÖHEPUNKTE 2017 | 2018
Fr | 15. September 2017 DI A N A DA M R AU | T H O M A S H E N G E L B R O C K R OYA L CO N C E R TG E B O U W O R C H E ST R A
Sa | 25. November 2017 C E C I L I A B A R TO L I & S O L G A B E T TA „ D O LC E D U E L LO “ Fr | 26. Januar 2018 ANJA HARTEROS WAG N E R „W E S E N D O N C K- L I E D E R “ So | 18. Februar 2018 D I A N A DA M R AU | J O N A S K AU F M A N N Sa | 3. März 2018 M A R I A J OÃO P I R E S S I R J O H N E L I OT G A R DI N E R LO N D O N S Y M P H O N Y O R C H E ST R A So | 11. März 2018 H I L A R Y H A H N | A N D R É S O R O ZC O - E ST R A DA H O U STO N S Y M P H O N Y O R C H E ST R A Do | 19. April 2018 E S A - P E K K A S A LO N E N P H I L H A R M O N I A O R C H E ST R A LO N D O N
Sol Gabetta, Cecilia Bartoli Foto: Esther Haase/Decca
Tickets T 02 01 81 22-200 www.theater-essen.de
Spielort der Kammermusikreihe: das Aukloster
Spanien-Trip mit Cello und Klavier monschau »Montjoie Musicale«
endet mit »Feuer und Leidenschaft«
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urvenreich schlängelt sich die B 258 um das Städtchen Monschau herum, das Kleinod in der Nordeifel, unweit der belgischen Grenze. Idyllische Fotos gibt es von Monschau zuhauf, mit den alten Fachwerkhäuschen, die sich eng ans Ufer der Rur schmiegen. Ortskernnah liegt, vom Markt kommend, das Aukloster, ein ehemaliges Minoritenkloster aus dem 18. Jahrhundert. Zu Napoleons Zeiten seiner geistlichen Bestimmung beraubt, waren hier Heimatmuseum, Teile der Stadtverwaltung und auch Wohnungen untergebracht. Immer wieder wurde umgebaut, entkernt, renoviert, darunter der alte Kreuzgang und der Bürgersaal. In diesem Aukloster findet bereits seit fünf Spielzeiten die kleine Kammermusikreihe „Montjoie Musciale“ statt. „Die Paarung aus Geschichte und Natur macht Monschau zu etwas Besonderem“, sagt Initiator und Veranstalter Florian Koltun, „es lassen sich viele Parallelen zur klassischen Musik finden.“ Zum Abschluss der Saison bieten der amerikanische Cellist Andrew Smith und der spanische Pianist Alfredo Oyáguez Montero ein Programm mit dem Titel „Feuer und Leidenschaft“. Christian Lahneck So. 16.7., 17:00 Uhr Aukloster Andrew Smith (Violoncello), Alfredo Oyáguez Montero (Klavier) Werke von Turina, Cassado & Falla
Fotos: Montjoie Musicale, Robin Breyl
So | 22. Oktober 2017 VA L E R Y G E R G I E V | D E N I S M AT S U E V MÜNCHNER PHILHARMONIKER
Lebewohl mit Mahlers Fünfter Generalmusikdirektor Florian Ludwig verabschiedet sich aus hagen
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ie Saison begann mit Mahler, mit der „Auferstehungs“-Sinfonie, nun geht sie zu Ende mit Mahler, mit der Fünften. Es ist ein Abschied, denn Florian Ludwig zieht nach neun Jahren als Hagener Generalmusikdirektor den Hut und in die weite Welt hinaus – just zu einem Zeitpunkt, wo das Theater ohnehin vor einem größeren personellen Umbruch steht, da auch Intendant Norbert Hilchenbach das Haus verlässt. „Ein Theater geht nicht zugrunde, weil die Leitungsteams wechseln“, sagt Ludwig, „frischer Wind kann auch belebend wirken.“ In München hatte der gebürtige Franke einst studiert, war Assistent von Colin Davis und Franz Welser-Möst, er arbeitete an den Theatern von Mannheim und Bremen, bevor er in Hagen anheuerte. Seit 2015 ist Florian Ludwig außerdem Professor für Dirigieren und Orchesterleitung in Detmold. Wer in Hagen mit einem chronisch wackligen und nie üppigen Kulturetat im Nacken gute Arbeit geleistet hat, empfiehlt sich für höhere Aufgaben. Ludwigs Nachfolger heißt Joseph Trafton, ist Amerikaner – und war ebenfalls zuvor am Theater in Mannheim … Christian Lahneck Di. 11.7., 20:00 Uhr Stadthalle philharmonischer chorhagen, philharmonisches orchesterhagen, Florian Ludwig (Leitung). Brahms: Nänie und Schicksalslied, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Seit 2008 GMD in Hagen: Florian Ludwig
Tipps & Termine
Um keinen Spruch verlegen Das WDR Sinfonieorchester Köln und JukkaPekka Saraste widmen sich Brahms’ heiterer Seite
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ein Humor ist legendär. Johannes Brahms war Zeit seines Lebens nie um einen flapsigen Spruch verlegen, allzu großen Spaß machte es ihm, das Geschehen um seine Musik zu kommentieren. Als leidenschaftlicher Anhänger der bürgerlichen Briefkultur zeugen heute an die zehntausend erhaltene Schriftstücke von dem gewitzten Geist des Komponisten. So fand er auch Gefallen daran, seinen Verleger Simrock irrezuführen, indem er den heiter-pastoralen Charakter seiner zweiten Sinfonie im Vorwege als zutiefst wehmütig
ankündigte und heimlich scherzend empfahl, das Werk mit Trauerrand drucken zu lassen. „Im Allgemeinen sind ja die Stücke von mir angenehmer als ich“, schrieb er über seine vierte Sinfonie an eine Freundin. Dennoch: Die Beurteilung seiner neuen Kompositionen durch Freunde und Bekannte waren für ihn neben allem Frohmut immer essenziell. Grund zur Freude hatte Brahms bei den Uraufführungen der zweiten und vierten Sinfonie. Beide waren für den Komponisten ein herausragender Erfolg. Johann Buddecke
Schrieb erst mit 43 Jahren seine erste Sinfonie: Johannes Brahms Do. 13.7., 20:00 Uhr Kölner Philharmonie WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung) Brahms: Sinfonien Nr. 2 D-Dur & Nr. 4 e-Moll
Die bewegenden Holländer
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Moderner Klassiker: Ed Wubbers Der Tod und das Mädchen Sa. 1.7., 19:30 Uhr Opernhaus Der Tod und das Mädchen/Andante/ Polish Pieces/Lieder eines fahrenden Gesellen. Introdans, Ed Wubbe, Hans van Manen & Jiří Kylián (Choreografie). Musik von Mozart, Mahler u. a. 12 West concerti 07-08.17
egründet 1971, zählt Introdans mittlerweile zu den drei größten Tanzkompanien in den Niederlanden. Die auf zeitgenössischen Tanz spezialisierte Truppe präsentiert nun fünf Highlights der vergangenen Saison. Mozarts Andante aus der vorletzten Sinfonie KV 550 wird in Hans van Manens ZweiPersonen-Choreografie zu einer erotischen, innigen Variante auf das klassische Menuett. Ebenfalls von Manens stammen die farbenfrohen, mit einfachen Motiven und geometrischen Mustern spielen-
den Polish Pieces auf Musik von Henryk Górecki. Jiri Kyliáns verwandelt Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen in eine Reise für zwei quer durch das Minenfeld menschlicher Emotionen. Ein ganz besonderes Bonbon: Ed Wubbes Der Tod und das Mädchen auf Schuberts berühmtes Streichquartett – bereits seit 25 Jahren hält sich das Stück im Repertoire. Den musikalischen Part des knapp zweistündigen Programms übernimmt das Van Dingstee Kwartet. Hannah Duffek
Fotos: gemeinfrei, Hans Gerritsen
Bonn Die niederländische Tanzkompanie Introdans präsentiert fünf Highlights der letzten Saison
Programm Das Klassikprogramm für den Westen im Juli & August
1.7. Samstag Aachen
19:30 Theater Haydn: La fedeltà premiata. Herbert Görtz (Leitung) Bielefeld
20:00 Pact Zollverein DFS. Cecilia Bengolea & François Chaignaud (Choreografie) 20:00 Philharmonie Very British! – Essens First Night of the Proms. Essener Philharmoniker, Yannis Pouspourikas (Leitung)
17:00 Am Meierteich Klassik am Meierteich 19:00 Kunsthalle Wege durch das Land. Thilo Wolf Quartett
Gelsenkirchen
Bonn
Hagen
19:30 Opernhaus Ballettabend. Introdans, Ed Wubbe, Hans van Manen & Jiří Kylián (Choreografie)
19:30 theaterhagen Satisfaction. Cayetano Soto, Stephen Delattre & Ricardo Fernando (Choreografie)
Detmold
Hamm
20:30 Schloss (Schlosshof) Serenadenkonzert. Megan Marie Hart (So pran), Thomas Lindhorst (Klarinette), Eckhard Fischer (Violine), Symphonisches Orchester des Landestheaters, Lutz Rademacher (Leitung). Werke von Mendelssohn, Mozart & Beethoven
19:30 Musiktheater im Revier The Vital Unrest. Bridget Breiner (Choreografie)
Wuppertal
19:30 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Violinabend Klassen Susanne Imhof & Gudrun Höbold
2.7. Sonntag
Bochum
15:00 Kölner Philharmonie Blaž Šparovec (Klarinette), Dylan Naylor & Toshiko Tamayo (Violine), Maria Scheid (Viola), Georg Heimbach & Franziska Leube (Violoncello). Onslow: Streichquintett g-Moll op. 51, Penderecki: Quartett, Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115
11:00 Robert-Schumann-Hochschule (Partika-Saal) Tage der Klavier musik. Georg Friedrich Schenck & Yumiko Maruyama (Leitung) 19:30 Deutsche Oper am Rhein Plattfom Choreografie Ballett am Rhein: Young Moves (Premiere). Chidozie Nzerem, Sonny Locsin, So-Yeon Kim, Boris Randzio, Michael Foster & Wun Sze Chan (Choreografie) 20:00 Tonhalle (Helmut-HentrichSaal) Na hör’n Sie mal. Notabu.Ensemble Neue Musik, Mark-Andreas Schlingensiepen (Leitung)
20:00 Kölner Philharmonie Anna Vinnitskaya (Klavier), WDR Sinfonieorchester Köln, Vasily Petrenko (Leitung). Elgar: Konzertouvertüre „In the South“, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2, Rachmaninow: Sinfonische Tänze
Essen
Mülheim a. d. Ruhr
19:00 Aalto-Musiktheater 3 by Ekman. Alexander Ekman (Choreografie)
18:00 Stadthalle Konzert der Musikschule Mülheim
14 West concerti 07/08.17
18:00 Schloss Krickenbeck Schlosshof Open-Air. Elena Carré (Flöte), Philharmonie Südwestfalen, Gudni A. Emilsson (Leitung). Werke von Bizet, Reinecke, Mozart & Mendelssohn
20:00 Mitgliederoase der Volksbank Hamm (Open-Air) Klassiksommer Hamm. Streichquartett „Die Nixen“ Köln
Düsseldorf
Nettetal
11:15 Pauluskirche Musik zur Marktzeit. Daniel Gebauer (Saxofon), Matthias Entrup (Vibrafon)
19:30 Theater (Opernhaus) Faust I - Gewissen! Xing Peng Wang (Choreografie) 19:30 Theater Verdi: Don Carlo
19:30 Theater (Ballettsaal) Dance Lab (UA). Tanztheater Münster 19:30 Theater Weber: Der Freischütz
Bielefeld
Dortmund
Duisburg
Münster
19:30 Fronleichnamskirche der Ursulinen Madrigalchor der HfMT, Streicherconsort Adhoc, Reiner Schuhenn (Leitung). Buxtehude: Kantate „Der Herr ist mit mir“ BuxWV 15, Schütz: Meine Seele erhebt den Herren u. a. 19:30 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 1) Beethoven: Fidelio
15:00 Stadttheater Monteverdi: Die Krönung der Poppea 11:00 & 13:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr BoSy Familie 5: Fisch und Vogel. Bochumer Kinderchor, Bochumer Symphoniker Bonn
11:00 Brückenforum Nachtmusik mit Familie Grille. Beethoven Orchester Bonn, Andreas Fellner (Leitung) 18:00 Opernhaus Der Tod und das Mädchen | Andante | Polish Pieces | Lieder eines fahrenden Gesellen. Introdans, Ed Wubbe, Hans van Manen & Jiří Kylián (Choreografie) Bonn
19:00 Kunst!Rasen Klassik-PicknickKonzert. Beethoven Orchester Bonn, Johannes Pell (Leitung) Detmold
15:00 Schloss (Gewölbekeller) Akkordeonklasse Prof. Gregorz Stopa, Gitarrenklasse Prof. Dale Kavanagh & Prof. Thomas Kirchhoff 18:00 Konzerthaus Farida Rustamova (Violine), junge philharmonie owl, Siegfried Westphal (Leitung). Sibelius: Violinkonzert d-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur
18:00 Dom Chorvesper
Bochum
Dortmund
18:00 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 2) Schreker: Die Gezeichneten
13:15 Ruhr-Universität (Audimax) Christian Vorbeck (Orgel)
15:00 Theater (Opernhaus) Faust II - Erlösung! Xing Peng Wang (Choreografie)
20:00 Kölner Philharmonie Paris New York - Buenos Aires. Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker
Detmold
Duisburg
Krefeld
19:30 Konzerthaus Künstlerische Prüfungen. Manuel Konnerth (Trompete), Ermanno Niro (Viola)
11:00 & 15:00 Theater (Opernfoyer) Ansatz bis Zug. Blechbläserquintett der Duisburger Philharmoniker, Mario Klimek (Puppenspiel & Moderation) 19:00 Philharmonie Mercatorhalle Eduard Kiprsky & Boris Bloch (Klavier). Schubert: Fantasie C-Dur D 760 „Wanderer-Fantasie“, Ravel: Gaspard de la nuit, Schumann: Drei Romanzen, Liszt: Waldesrauschen, Gnomenreigen & Chasse neige, Chopin: Vier Mazurkas op. 33 & Scherzo Nr. 2 b-Moll
17:00 Theater Wagner: Lohengrin
Essen
Münster
12:00 Dom Trio d’anches 20:00 Philharmonie Klavierfestival Ruhr. Rudolf Buchbinder (Klavier). Beethoven: Sonaten Nr. 3 C-Dur op. 2/3, Nr. 8 c-Moll op. 13 „Pathétique“, Nr. 10 G-Dur op. 14/2 & Nr. 21 C-Dur op. 53 „Waldsteinsonate“
18:00 Landestheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. HfM Detmold
Düsseldorf
11:00 Deutsche Oper am Rhein (Foyer) Elena Sancho Pereg (So pran), Stephen Harrison (Klavier) 11:00 Robert-Schumann-Hochschule (Partika-Saal) Tage der Klavier musik 18:30 Deutsche Oper am Rhein Wagner: Das Rheingold Essen
16:30 Aalto-Musiktheater Mozart: La clemenza di Tito Gelsenkirchen
18:00 Musiktheater im Revier Mozart: Don Giovanni Gütersloh
15:00, 17:00 & 19:00 Theater Sommerkonzerte der Musikschule für den Kreis Gütersloh e.V. Hagen
18:00 theaterhagen Wagner: Der fliegende Holländer Hamm
20:00 Kurhaus Klassiksommer Hamm. Daniel Hope (Violine), Sebastian Knauer (Klavier). Bernstein: Violinsonate, Dvořák: Sonatina G-Dur, Copland: Nocturne u. a. Kamen
18:00 Rathausplatz GSW Kamen Klassik. Neue Philharmonie Westfalen, Florian Ziemen (Leitung) Köln
11:00 Kölner Philharmonie Und die Chöre singen für dich. Grenzenlos – Kölner Flüchtlingschor, Lucky Kids – Kinder- und Jugendchor der Rheinischen Musikschule Köln, Kölner Jugendchor St. Stephan, Michael Kokott (Leitung)
15:00 & 17:00 Theater (Kleines Haus) Kassies: Schaf. Boris Cepeda (Leitung) 17:00 Theater Schritt für Schritt. Tanzschülerinnen und Tanzschüler der Ballettschule Heidi Sievert Nieheim
15:00 Gut Holzhausen Wege durch das Land. Bo Wiget (Violoncello). Lieder von A. Lindgren u. a. 19:30 Gut Holzhausen Voices: Eröffnungskonzert. Catalina Bertucci (So pran), Mookie Lee-Menuhin & Jeremy Menuhin (Klavier), Nordwestdeutsche Philharmonie, Vincent de Kort (Leitung). Mozart: Ch’io mi scordi di te & Ruhe sanft, mein holdes Leben aus „Zaide“, Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 & Sinfonie Nr. 41 C-Dur Wuppertal
11:00 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Klasse Willfried RothSchmidt & Richard Smuda
Wuppertal
19:30 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Schlagzeugabend Klasse Prof. Christian Roderburg
4.7. Dienstag Aachen
19:00 HMT Köln (Konzertsaal Aachen) Gesangsabend Klasse Prof. Claudia Kunz-Eisenlohr Bad Berleburg
19:30 Schloss Musikfestwoche Bad Berleburg. Diamant Ensemble. Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Klarinettenquintett A-Dur KV 581 & Oboenquartett F-Dur KV 370, Nielsen: Bläserquintett A-Dur op. 43
17:00 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Violinabend Klasse Emilian Piedicuta
Bielefeld
18:00 Skulpturenpark (Pavillon) Klavierfestival Ruhr. Martin Stadtfeld (Klavier). Buxtehude: Passacaglia d-Moll BuxWV 161, Chopin: Berceuse Des-Dur op. 57, Heucke: Klaviersonate Nr. 2 op. 79, Bach/Stadtfeld: Aria mit verschiedenen Veränderungen und verschiedene Canons über die ersten acht Fundamentalnoten
Bonn
3.7. Montag Aachen
19:00 HMT Köln (Kammermusiksaal Aachen) Konzertexamen. Yuka Kamo (Fagott) 19:00 HMT Köln (Orchesterprobensaal Aachen) Trompetenabend Klasse Prof. Anna Freeman Bad Berleburg
19:30 Schloss Musikfestwoche Bad Berleburg: America. Daniel Hope (Violine), Sebastian Knauer (Klavier). Werke von Bernstein, Dvořák, Copland, Ravel, Zeisl, Eisler, Rozsa u. a.
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
20:00 Stadttheater Sandroni/Heicks: Show! 20:00 Beethoven-Haus Klaviersommer. Juho Pohjonen (Klavier). Beethoven: Fünfzehn Variationen mit einer Fuge op. 35 & Sonata quasi una fantasia Es-Dur op. 27/1, Grieg: Ballade g-Moll in Form von Variationen über ein norwegisches Volkslied, Liszt: Après une lecture de Dante - Fantasia quasi sonata Detmold
19:30 Konzerthaus Detmolder Kammerorchester Dortmund
20:00 Konzerthaus Mahler: Sinfonie Nr. 3. Janina Bächle (Mezzosopran), Knabenchor der Chorakademie, Damen des Opernchors Dortmund, Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung) Düsseldorf
19:30 Deutsche Oper am Rhein Rossini: Petite Messe Solennelle. Martin Schläpfer (Choreografie) concerti 07/08.17 West 15
Klassikprogramm
Essen
Essen
Bielefeld
12:00 Dom Lunchkonzert. Mädchenchor am Essener Dom 15:00 Haus Fuhr Klavierfestival Ruhr: Meisterkurs mit András Schiff
11:00 & 14:00 Haus Fuhr Klavier festival Ruhr: Meisterkurs mit András Schiff 12:00 Dom Lunchkonzert: …zum Vorkosten.... Ursina Braun (Violoncello) 19:30 Aalto-Musiktheater 3 by Ekman. Alexander Ekman (Choreografie) 19:30 Dom Benno Schachtner (Countertenor), Ursina Braun (Violoncello), Sebastian Küchler-Blessing (Orgel)
20:00 Stadttheater Sandroni/Heicks: Show!
Köln
19:30 Außenspielstätte am Offenbachplatz Kreisler: Adam Schaf hat Angst. Rainer Mühlbach (Leitung) 20:00 Basilika St. Aposteln Hör:Bilder – Vokale Improvisation. Studierende der Musikhochschule Krefeld
20:00 Seidenweberhaus Niederrheinische Sinfoniker, Mihkel Kütson (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 92 G-Dur, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur Münster
19:30 Theater (Kleines Haus) Circ ... us. Hans Henning Paar (Choreografie) Schwelm
20:00 Ibach-Haus Klavierfestival Ruhr. Sergio Tiempo (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 23 f-Moll „Apassionata“, Ravel: Sonatine fis-Moll, Prokofjew: Romeo und Julia (Auszüge), Villa-Lobos: A prole do bebê (Auszüge), Moleiro: Joropo, Piazzolla: Fuga y Misterio, Ginastera: Tres Danzas Argentinas Wuppertal
19:30 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Violin- & Kammermusikabend
5.7. Mittwoch Aachen
19:00 HMT Köln (Konzertsaal Aachen) Violoncelloabend Klasse Prof. Hans-Christian Schweiker Bielefeld
20:00 Stadttheater Monteverdi: Die Krönung der Poppea Detmold
19:30 Hochschule für Musik (Brahms-Saal) Pianissimo. Klavierklassen Prof. Jacob Leuschner, Prof. Elena Margolina-Hait, Prof. Alfredo Perl, Prof. Hartmut Schneider & Prof. Bob Versteegh Dortmund
20:00 Konzerthaus Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll. Janina Bächle (Mezzosopran), Knabenchor der Chorakademie, Damen des Opernchors Dortmund, Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung) Düsseldorf
19:30 Deutsche Oper am Rhein Puccini: Tosca 16 West concerti 07/08.17
Hagen
19:30 theaterhagen Gruber: Geschichten aus dem Wiener Wald Hamm
20:00 Gut Kump Klassiksommer Hamm. Rie Koyama (Fagott), Matthias Kirschnereit (Klavier), Deutsche Kammerakademie Neuss, Frank Beermann (Leitung). Mozart: Fagottkonzert B-Dur KV 191, Klavierkonzert G-Dur KV 453 & Sinfonie Es-Dur KV 543 Köln
Bochum
20:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr Klavierfestival Ruhr. Denis Matsuev (Klavier), Andrey Ivanov (Kontrbass), Alexander Zinger (Schlagzeug), Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung). Gershwin: Cuban Overture & Rhapsody in Blue, Copland: El Salón México, Márquez: Danzón No. 2 Bonn
19:30 Opernhaus Puccini: Tosca Duisburg
19:00 Theater Sing!Sing!Sing! Tonnest, Young Voices I, II & III, Kammerchor camerata vocalis, Chorgruppen aus dem Projekt „Junge Chorakademie“, Teachers Voices Düsseldorf
19:30 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 1) Beethoven: Fidelio
19:30 Robert-Schumann-Hochschule (Partika-Saal) Violaabend Klasse Prof. Barbara Buntrock
Mönchengladbach
Essen
20:00 Theater (Konzertsaal) Niederrheinische Sinfoniker, Mihkel Kütson (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 92 G-Dur „Oxford“, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur
11:00 & 14:00 Haus Fuhr Klavier festival Ruhr: Meisterkurs mit András Schiff 12:00 Dom Lunchkonzert. Linda Guo (Violine), Manuel Lipstein (Violoncello)
Münster
Hamm
17:00 Theater (Bühneneingang) Theaterführung 19:30 Theater (Kleines Haus) TheaterJugendOrchester: Gloria
10:00 Musikschule Hamm Klassiksommer Hamm: Meisterkurs Klavier mit Matthias Kirschnereit 20:00 Musikschule Hamm Klassiksommer Hamm: Abschlusskonzert Meisterkurs Klavier
Paderborn
19:30 PaderHalle Städtischer Musikverein Paderborn, Nordwestdeutsche Philharmonie, Marbod Kaiser (Leitung). Grieg: Peer Gynt (Auszüge), Mendelssohn: Die erste Walpurgisnacht Wuppertal
19:30 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Gitarrenabend Klasse Prof. Alfred Eickholt 20:00 Historische Stadthalle Klavierfestival Ruhr. Gabriela Montero (Klavier). Schubert: Impromptus D 899, Schumann: Carnaval op. 9, Montero: Improvisationen über amerikanische Themen
6.7. Donnerstag Aachen
19:00 HMT Köln (Konzertsaal Aachen) Violinabend Klasse Prof. Michael Vaiman 19:30 Theater Adès: Powder Her Face. Justus Thorau (Leitung)
Köln
12:30 Kölner Philharmonie PhilharmonieLunch. Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung) 19:00 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 2) Schreker: Die Gezeichneten Mönchengladbach
20:00 Kaiser-Friedrich-Halle Preisträger des Wettbewerbs „Bühne frei“, Niederrheinische Sinfoniker, Mihkel Kütson (Leitung) Münster
19:30 Theater (Ballettsaal) Dance Lab. Tanztheater Münster
7.7. Freitag Aachen
19:00 HMT Köln (Konzertsaal Aachen) Cologne Guitar Quartet, Nuria Vinyals (Gesang). Werke von Bach, Falla, Skalkottas, Gasull u. a.
19:30 Theater Haydn: La fedeltà premiata. Herbert Görtz (Leitung) 20:00 St. Jakob Late Night Serenade. Simin Tander (vocals), Tord Gustavsson (piano), Etienne Nillesen (drums), WDR Rundfunkchor Köln, Mitglieder des Dirigentenforums, Stefan Parkman (Leitung)
klassik ganz nah
welten
Bad Berleburg
19:30 Schloss Musikfestwoche Bad Berleburg. Apollon Musagète Quartett. Puccini: I crisantemi, Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Grieg: Streichquartett g-Moll op. 27
Spielzeiteröffnung 2017/18
Bielefeld
20:00 Stadttheater Hahn: Der Kaufmann von Venedig
10.+11.10.2017 Konzerthaus Dortmund
Bonn
18:00 Opernhaus Arnecke: Ronja Räubertochter
klang
Duisburg
20:00 Landschaftspark Nord (Gebläsehalle) Klavierfestival Ruhr. Sarah McKenzie Quartet
Richard Strauss „Tod und Verklärung“ Gustav Mahler 4. Sinfonie G-Dur
Düsseldorf
Essen
11:00 & 14:00 Haus Fuhr Klavier festival Ruhr: Meisterkurs mit András Schiff 11:00 Philharmonie Kompositionsprojekt „Grüne Klangwerkstatt: Ein Orchester aus Schrott, Stock und Stein“. Lesley Olson (Leitung) 12:00 Dom Lunchkonzert. Männerchor der Essener Domsingknaben 20:00 Stadtgarten NRW Sommernacht Open-Air-Konzert. Essener Philharmoniker, Tomaš Netopil (Leitung) Gelsenkirchen
19:30 Musiktheater im Revier Mozart: Don Giovanni 19:30 Musiktheater im Revier (Kleines Haus) Heymann: Linie 1
Gabriel Feltz, Dirigent
philharmoniker.theaterdo.de doklassik.de Tickets 0231 / 50 27 222
räume
fotos magdalena spinn
19:30 Deutsche Oper am Rhein Rossini: Petite Messe Solennelle. Martin Schläpfer (Choreografie) 19:30 Robert-Schumann-Hochschule (Kammermusiksaal) Kammermusikabend Klasse Michael Denhoff 19:30 Robert-Schumann-Hochschule (Partika-Saal) Gesangsabend Klasse Sophia Bart 20:00 Tonhalle Francesco Piemontesi (Klavier), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Escaich: Baroque Song, Mozart: Klavierkonzert B-Dur KV 595, Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll
Hagen
Münster
19:30 theaterhagen Gruber: Geschichten aus dem Wiener Wald
19:30 Theater (Ballettsaal) Dance Lab. Tanztheater Münster
Köln
19:30 Theater Battistelli: Orchesterprobe. Fabrizio Ventura (Leitung)
19:30 Außenspielstätte am Offenbachplatz Kreisler: Adam Schaf hat Angst. Rainer Mühlbach (Leitung) 20:00 Kölner Philharmonie Christian Gerhaher (Bariton), WDR Sinfonieorchester Köln, Kent Nagano (Leitung). Berlioz: Les Nuits d’été, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Krefeld
19:30 Theater Teufelskreis. Robert North (Choreografie) 20:00 Seidenweberhaus Preisträger des Wettbewerbs „Bühne frei“, Niederrheinische Sinfoniker, Mihkel Kütson (Leitung)
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Neuss
20:00 Globe Shakespeare Festival. Caroll Vanwelden (vocals & piano), Thomas Siffling (trumpet), Mini Schulz (bass), Jens Düppe (drums & percussion), Hans van Oost (guitar) Nordkirchen
21:30 Schloss Ein Schloss im Lichterglanz. Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, Franz Lamprecht (Leitung) Remscheid
17:00 Stadtpark (Konzertmuschel) Bergische Symphoniker concerti 07/08.17 West 17
Klassikprogramm
Wuppertal
Gelsenkirchen
Bad Berleburg
18:00 HMT Köln (Haupttreppenhaus Wuppertal) Treppenhauskonzert. Sedanchor der HMT Köln
19:30 Musiktheater im Revier Dominique Horwitz (Gesang), Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung)
18:00 Schloss Musikfestwoche Bad Berleburg. Klaus Maria Brandauer (Rezitation), Sebastian Knauer (Klavier)
8.7. Samstag
Hagen
Bielefeld
Aachen
19:30 theaterhagen Vollmer: Tschick
19:00 HMT Köln (Konzertsaal Aachen) Kammermusik für Blechbläser 19:30 Theater R. Strauss: Ariadne auf Naxos (Premiere). Kazem Abdullah (Leitung), Joan Anton Rechi (Regie)
Hamm
11:00 Stadttheater Kinderkonzert: Nur im Traum sind Karotten so groß wie ein Bär 19:30 Stadttheater Sandroni/Heicks: Show!
Bad Berleburg
19:30 Gut Holzhausen voices: Eröffnungskonzert. Leonore von Falkenhausen (Sopran), Nordwestdeutsche Philharmonie, Vincent de Kort (Leitung). Schubert: Sinfonien Nr. 7 & 8, Berg: Sieben frühe Lieder
19:30 Schloss Musikfestwoche Bad Berleburg: Somewhere over the Rainbow. Jeff Cascaro (vocals), Sebastian Knauer (piano), The International Festival Big Band, Jörg A. Keller (Leitung) Bad Lippspringe
19:30 St. Martin Kammerchor der HfM Detmold Bielefeld
19:30 Stadttheater Murta: Das Molekül. William Ward Murta (Leitung) Bochum
11:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr Duisburger Philharmoniker, Axel Kober (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 1 14:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 4 19:00 Ruhr-Universität (Audimax) Sinfonisches Blasorchester der Ruhr-Universität Bochum, Uwe Kaysler (Leitung) Bonn
19:30 Opernhaus Britten: Peter Grimes. Jacques Lacombe (Leitung) Brühl
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Brühler Schlosskonzerte. Sabine Meyer (Klarinette), Alliage Quintett. Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“, Dukas: Der Zauberlehrling, Schostakowitsch: Fünf Stücke, Borodin: Polowetzer Tänze, Saint-Saëns: Danse bacchanale u. a. Duisburg
16:00 Philharmonie Mercatorhalle Daniel Zaretsky (Orgel). Werke von Bach, Vierne, Widor, Dubois u. a. Düsseldorf
19:00 Deutsche Oper am Rhein Operngala. Axel Kober (Leitung) Essen
19:00 Aalto-Musiktheater Bellini: Norma. Giacomo Sagripanti (Leitung) 18 West concerti 07/08.17
20:00 Audi-Potthoff-Hangar Klassiksommer Hamm. Project Trio Holzhausen
Köln
19:30 Außenspielstätte am Offenbachplatz Kreisler: Adam Schaf hat Angst. Rainer Mühlbach (Leitung) 21:00 Funkhaus Wallrafplatz Late Night Serenade. Simin Tander (vocals), Tord Gustavsson (piano), Etienne Nillesen (drums), WDR Rundfunkchor Köln, Mitglieder des Dirigentenforums, Stefan Parkman (Leitung) Kreuztal
20:30 Dreslers Park Open-Air-Konzert: Eine Europareise. Stefanie Hertel (Sopran), Philharmonie Südwestfalen, Heinz Walter Florin (Leitung) Münster
19:30 Theater Holmes: Curtains Vorhang auf für Mord Neuss
20:00 Globe Shakespeare Festival: Shakespeare in Jazz Nieheim
19:30 Gut Holzhausen Voices. Leonore v. Falkenhausen (Sopran), Nordwestdeutsche Philharmonie, Vincent de Kort (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 7 & 8, Berg: Sieben frühe Lieder Remscheid
21:00 Alter Markt Stadtteilkonzert. Bergische Symphoniker Rheda-Wiedenbrück
18:00 COR- Haus Wege durch das Land. Mark Polscher (Komponist)
9.7. Sonntag Aachen
18:00 Eurogress Hrólfur Saemundsson (Bariton), Opernchor, Sinfonischer Chor & Sinfonieorchester Aachen, Kazem Abdullah (Leitung). Brahms: Triumphlied, Mahler: Sinfonie Nr. 9
Bochum
11:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 3 14:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 2 17:00 Ruhr-Universität (Audimax) Sinfonisches Blasorchester der Ruhr-Universität Bochum Bonn
11:00 Universität (Aula) Klassik um 11. Julia Schröder (Violine), Beethoven Orchester Bonn, Attilio Cremonesi (Leitung). Schubert: Ouvertüre „im italienischen Stile“ & Sinfonie Nr. 8 C-Dur, Ries: Violinkonzert e-Moll 16:00 Opernhaus Arnecke: Ronja Räubertochter 18:00 Universität (Aula) Bonner Jugendsinfonieorchester, Mitglieder des Beethoven Orchester Bonn, Andreas Winnen (Leitung). Márquez: Danzón Nr. 2, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Brühl
19:30 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Brühler Schloss konzerte: Fantasia. Sabine Meyer (Klarinette), Alliage Quintett Detmold
11:30 Sommertheater Concertino Piccolino – Der fremde Planet Duisburg
15:00 Theater Donizetti: Lucia di Lammermoor Düsseldorf
11:00 Tonhalle Francesco Piemontesi (Klavier), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Werke von Escaich, Mozart, Debussy & Schumann 15:00 Deutsche Oper am Rhein Plattfom Choreografie Ballett am Rhein: Young Moves 15:00 Robert-Schumann-Hochschule (Kammermusiksaal) Schumann junior musiziert
Essen
Köln
Wuppertal
18:00 Aalto-Musiktheater Carmen/Boléro. Ben Van Cauwenbergh (Choreografie)
11:00 & 15:00 Funkhaus Wallrafplatz Kommissar Krächz im Schloss. WDR Sinfonieorchester Köln 11:00 Kölner Philharmonie Gürzenich-Orchester Köln, FrançoisXavier Roth (Leitung). Lachenmann: Tableau, Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll 18:00 Dom Chorvesper 18:00 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 1) Beethoven: Fidelio
17:00 HMT Köln (Konzertsaal Wuppertal) Akkordeonabend Klasse Edwin Alexander Buchholz
18:00 Philharmonie Eldbjørg Hemsing (Violine), das junge orchester NRW, Ingo Ernst Reihl (Leitung). Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 Gelsenkirchen
18:00 Musiktheater im Revier Offenbach: Hoffmanns Erzählungen 18:00 Musiktheater im Revier (Kleines Haus) Der Rest ist Tanz. Marguerite Donlon & Renato Paroni (Choreografie) Herdecke
19:00 Dr. Carl Dörken-Stiftung (Werner Richard Saal) Konzert der Klassik-Stipendiaten der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung Holzhausen
Krefeld
15:00 Theater Sonder-Kinderkonzert: An die Instrumente, los! Nümbrecht
20:00 Schloss Homburg WDR Funkhausorchester Köln, Wayne Marshall (Leitung). Werke von Piazzolla, Tschaikowsky & Vivaldi Remscheid
11:15 Teo Otto Theater SalonSolisten der Bergischen Symphoniker
12:00 Gut Holzhausen voices. Maria Hilmes (Mezzosopran), Tibor Reman (Klarinette), Günther Albers (Klavier). Werke von Schumann, Spohr, Liszt, Rossini, Verdi & Mozart
15:00 Schloss Burg Stadtteilkonzert. Bergische Symphoniker
17:00 Gut Holzhausen voices: Aida und der magische Zaubertrank
11:00 Bagno-Konzertgalerie Wildes Holz: Summertime im Bagno
Solingen
Steinfurt
10.7. Montag Aachen
20:00 Eurogress Hrólfur Saemundsson (Bariton), Opernchor, Sinfonischer Chor & Sinfonieorchester Aachen, Kazem Abdullah (Leitung). Brahms: Triumphlied, Mahler: Sinfonie Nr. 9 Bochum
13:15 Ruhr-Universität (Audimax) LunchtimeConcert Duisburg
17:00 Landschaftspark Nord (Gebläsehalle) Klavierfestival Ruhr. Grund-, Förderschüler, Gymnasiasten aus Duisburg (Tanz & Musik), Fabian Müller & Lorenzo Soulès (Klavier). Strawinsky: Le Sacre du printemps u. a. Düsseldorf
20:00 Tonhalle Francesco Piemon tesi (Klavier), Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (Leitung). Werke von Escaich, Mozart, Debussy & Schumann
TAnnhäuser
unD Der sänGerKrIeG AuF Der WArTBurG Richard Wagner Premiere 24. September 2017
TheATerKAsse 0221.221 28400 | WWW.oper.Koeln Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 07/08.17 West 19
Klassikprogramm
Essen
Münster
Hagen
20:00 Philharmonie Klavierfestival Ruhr. Jan Vogler (Violoncello), Hélène Grimaud (Klavier). Debussy: Cellosonate Nr. 1, Brahms: Cellosonate Nr. 1, Schumann: Fantasiestücke op. 73, Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll
19:30 Theater Mahler: Sinfonie Nr. 7 e-Moll. Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung) 19:30 Theater (Kleines Haus) Gloria. TheaterJugendOrchester
19:30 theaterhagen Wagner: Der fliegende Holländer
Holzhausen
19:30 Gut Holzhausen voices. Sebastian Noack (Bariton), Manuel Lange (Klavier) Köln
20:00 Kölner Philharmonie Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Lachenmann: Tableau, Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll
11.7. Dienstag Bielefeld
20:00 Stadttheater Monteverdi: Die Krönung der Poppea
12.7. Mittwoch Aachen
19:30 Theater Haydn: La fedeltà premiata. Herbert Görtz (Leitung) Dortmund
19:30 Theater (Opernhaus) O’Neil: Beethoven’s Last Night Düsseldorf
19:30 Deutsche Oper am Rhein Wagner: Das Rheingold Essen
20:00 Beethoven-Haus Klaviersommer 2017. Natalia Ehwald (Klavier). Werke von Schubert, Beethoven u. a.
20:00 Zeche Zollverein (Halle 12) Klavierfestival Ruhr. Maki Namekawa, Dennis Russell Davies & Philip Glass (Klavier). Glass: Mad Rush, Four Movements for two Pianos & Suite „Les Enfants terribles“ for 3 Pianos
Dortmund
Hagen
19:30 Theater (Opernhaus) O’Neil: Beethoven’s Last Night (Premiere). Stefan Scheidtweiler (Leitung), Alexander Becker (Regie)
19:30 theaterhagen Gruber: Geschichten aus dem Wiener Wald
Bonn
Düsseldorf
19:30 Deutsche Oper am Rhein Rossini: Petite Messe Solennelle. Martin Schläpfer (Choreografie) Essen
20:00 Zeche Zollverein (Halle 12) Klavierfestival Ruhr. Maki Namekawa & Dennis Russell Davies (Klavier). Copland: El Salón México u. a. Hagen
20:00 Stadthalle philharmonischer chorhagen, philharmonisches orchesterhagen, Florian Ludwig (Leitung). Brahms: Nänie & Schicksalslied, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll Holzhausen
19:30 Gut Holzhausen voices. Sheridan Ensemble Köln
19:30 Außenspielstätte am Offenbachplatz Kreisler: Adam Schaf hat Angst. Rainer Mühlbach (Leitung) 20:00 Kölner Philharmonie Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung). Lachenmann: Tableau, Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll Mönchengladbach
19:30 Theater Gluck: Orpheus und Eurydike. Werner Ehrhardt (Leitung) 20 West concerti 07/08.17
Köln
19:00 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 2) Schreker: Die Gezeichneten Mönchengladbach
19:30 Theater Sinfonie des Lebens. Robert North (Choreografie) Münster
19:30 Theater Mahler: Sinfonie Nr. 7. Sinfonieorchester Münster 19:30 Theater (Kleines Haus) Circ ... us. Hans Henning Paar (Choreografie) Wuppertal
19:30 Opernhaus Ten Chi. Pina Bausch (Choreografie)
13.7. Donnerstag Düsseldorf
19:30 Deutsche Oper am Rhein Plattfom Choreografie Ballett am Rhein: Young Moves Essen
19:30 Aalto-Musiktheater Tanzhommage an Queen. Ben Van Cauwenbergh (Choreografie) 20:00 Philharmonie Sergei Nakariakov (Trompete), Essener Philharmoniker, David Danzmayr (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68
Holzhausen
19:30 Gut Holzhausen voices. Stephanie Pfeffer (Sopran), Jens Fuhr (Klavier). Werke von Wolf, Britten u. a. Köln
12:30 Kölner Philharmonie PhilharmonieLunch. WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung) 20:00 Kölner Philharmonie WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Brahms: Sinfonien Nr. 2 & 4 Mönchengladbach
19:30 Theater Gluck: Orpheus und Eurydike. Werner Ehrhardt (Leitung) Münster
19:30 Theater Weber: Der Freischütz Recklinghausen
20:00 Ruhrfestspielhaus Klavierfestival Ruhr. Michael Korstick (Klavier), Neue Philharmonie Westfalen, Peter Ruzicka (Leitung). Ruzicka: ELEGIE, Braunfels: Tag- und Nachtstücke (UA), Beethoven: Violinkonzert D-Dur (Klavierfassung) & Sinfonie Nr. 4
14.7. Freitag Bochum
20:00 Anneliese Brost Musikforum Ruhr Klavierfestival Ruhr. Menahem Pressler (Klavier). Werke von Händel, Mozart, Debussy & Chopin Bonn
17:00 Beethoven-Haus Bonngasse 20: Musik wie zu Beethovens Zeit. Dmitry Gladkov (Hammerklavier) 19:30 Opernhaus Lloyd Webber: Evita. Jürgen Grimm (Leitung) 20:00 World Conference Center Sebastian Manz (Klarinette), Beethoven Orchester Bonn, Christof Prick (Leitung). Debussy: Prélude à l’aprèsmidi d’un faune, Françaix: Klarinettenkonzert, Bizet: Sinfonie Nr. 1 C-Dur Düsseldorf
19:30 Deutsche Oper am Rhein Wagner: Das Rheingold Essen
19:30 Aalto-Musiktheater Tanzhommage an Queen. Ben Van Cauwenbergh (Choreografie) 20:00 Philharmonie Sergei Nakariakov (Trompete), Essener Philharmoniker, David Danzmayr (Leitung). Werke von Mozart, Haydn & Beethoven
Holzhausen
19:30 Deutsche Oper am Rhein Rossini: Petite Messe Solennelle. Martin Schläpfer (Choreografie)
Solingen-Gräfrath
19:30 Gut Holzhausen voices. Klangbezirk. The Best of Tomorrow Köln
Essen
Unna
19:00 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 2) Schreker: Die Gezeichneten 19:30 Theater Teufelskreis. Robert North (Choreografie)
19:00 Aalto-Musiktheater Bellini: Norma. Giacomo Sagripanti (Leitung) 20:00 Grillo Theater Klavierfestival Ruhr. Joey Alexander (piano), Dan Chmielinski (bass), Ulysses Owens Jr (drums)
18:00 Marktplatz Open-Air-Konzert. Neue Philharmonie Westfalen, Enrico Delamboye (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Sinfonie Nr. 5 u. a.
Münster
Hagen
19:30 Theater (Ballettsaal) Dance Lab. Tanztheater Münster 20:30 Aaseeterrassen Open-AirKonzert. Neue Philharmonie Westfalen, Enrico Delamboye (Leitung). Mendelssohn: Meeresstille und glückliche Fahrt, Violinkonzert e-Moll u. a.
19:30 theaterhagen Gruber: Geschichten aus dem Wiener Wald
Krefeld
Solingen
19:00 Südpark Stadtteilkonzert. Bergische Symphoniker Wilnsdorf
19:30 Forum Gymnasium Open-Air Konzert. Elena Carré (Flöte), Philharmonie Südwestfalen, Gudni A. Emilsson (Leitung) Wuppertal
19:30 Opernhaus Ten Chi. Pina Bausch (Choreografie)
15.7. Samstag
Hamm
20:00 Kurhaus Klassiksommer Hamm. vision string quartet. Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 Holzhausen
17:00 Gut Holzhausen voices: Kanonsingen für alle. Leonore von Falkenhausen (Leitung) 19:30 Gut Holzhausen voices. Nora Friedrichs (Sopran), Michael Porter (Tenor), Ana Miceva (Klavier) Münster
19:30 Theater (Kleines Haus) Circ... us. Hans Henning Paar (Choreografie) 21:00 Aasee Aaseerenade. Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung). Respighi: Römische Trilogie
Bonn
Rödinghausen
19:30 Opernhaus Britten: Peter Grimes. Jacques Lacombe (Leitung)
18:00 Gut Böckel Wege durch das Land. Helmut Oehring (Leitung), Dagmar Manzel & Marena Whitcher (Gesang), Nico van Wersch (E-Gitarre), Lukas Rutzen (Schlagzeug), Felix Kroll (Akkordeon), Damir Bacikin (Trompete). Werke von Oehring
Düsseldorf
11:00 Robert-Schumann-Hochschule (Partika-Saal) Tage der Kammermusik. Ensembles der Hochschule
20:30 Marktplatz Stadtteilkonzert. Bergische Symphoniker
Wuppertal
19:30 Opernhaus Ten Chi. Pina Bausch (Choreografie)
16.7. Sonntag Bonn
19:00 Opernhaus Kehrauskonzert Duisburg
11:00 Lehmbruck Museum Klavierfestival Ruhr. Hanni Liang (Klavier) Düsseldorf
11:00 Robert-Schumann-Hochschule (Partika-Saal) Tage der Kammermusik. Ensembles der Hochschule 15:00 Deutsche Oper am Rhein Wagner: Das Rheingold Holzhausen
12:00 Gut Holzhausen voices. Juris Teichmanis (Violoncello). Bach: SoloSuiten für Violoncello BWV 1007-1012 Köln
16:00 Staatenhaus am Rheinpark (Saal 2) Schreker: Die Gezeichneten Monschau
17:00 Aukloster Andrew Smith (Violoncello), Alfredo Oyágeuz Montero (Klavier). Werke von Turina, Cassado & Falla
Täglich klassische Konzerte in der UNESCO - Welterbestätte Schloss Augustusburg, Brühl
18.–27. August Feuerwerke zu Livemusik am 26. & 27. August im Schlosspark Tickets & Infos W W W. H AY D N - F E S T I VA L . D E
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 07/08.17 West 21
Klassikprogramm
Münster
Hamm
18:00 Theater Mahler: Sinfonie Nr. 7. Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura (Leitung)
20:00 Gut Kump Klassiksommer Hamm. Andreas Scholl (Countertenor), Idan Raichel (Klavier), Tamar Halperin (Cembalo)
Rödinghausen
18:00 Gut Böckel Wege durch das Land. Damir Bacikin (Trompete), Felix Kroll (Akkordeon) Wuppertal
18:00 Opernhaus Ten Chi. Pina Bausch (Choreografie) 20:00 Historische Stadthalle Klavierfestival Ruhr. Thomas Quasthoff (vocals), Frank Chastenier (piano), Dieter Ilg (bass), Wolfgang Haffner (drums)
17.7. Montag Bochum
13:15 Ruhr-Universität (Audimax) Wolf-Rüdiger Spieler (Orgel) Düsseldorf
19:30 Haus der Universität Studierende der Klasse Prof. Buntrock Münster
20:00 LWL-Museum für Kunst und Kultur Klavierfestival Ruhr. Joseph Moog (Klavier). Haydn: Fantasie C-Dur Hob. XVII:4, MacDowell: Sonate Nr. 2 „Eroica“, Liszt: Sonetti del Pe trarca & Ungarische Rhapsodie Nr. 12 cis-Moll, Moog: American Songbook (Auszüge) Wuppertal
19:30 Opernhaus Ten Chi. Pina Bausch (Choreografie)
18.7. Dienstag Bonn
20:00 Beethoven-Haus Klaviersommer. Matan Porat (Klavier). Beethoven: 32 Variationen über ein eigenes Thema c-Moll WoO 80, Bach: Goldberg-Variationen Herten
20:00 Schloss Klavierfestival Ruhr. Benjamin Moser (Klavier). Gershwin: Three Preludes, Gershwin/Wild: Virtuoso Etudes, Rachmaninow: Fünf Preludes, Rachmaninow/Wild: Liedtranskriptionen, Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
19.7. Mittwoch Bochum
20:00 Ruhr-Universität (Audimax) Mendelssohn: Paulus. Chor & Orchester der Ruhr-Universität Bochum, Nikolaus Müller (Leitung) 22 West concerti 07/08.17
Rheda-Wiedenbrück
20:00 Schloss Rheda (Orangerie) Klavierfestival Ruhr. Jean-Christophe Dijoux (Cembalo). Werke von Lebègue, Telemann, Lully, Rameau u. a.
20.7. Donnerstag Duisburg
20:00 Philharmonie Mercatorhalle Klavierfestival Ruhr. Grigory Sokolov (Klavier). Mozart: Fantasie c-Moll KV 475, Sonaten Nr. 16 C-Dur & Nr. 14 c-Moll, Beethoven: Sonaten Nr. 27 e-Moll & Nr. 32 c-Moll
25.7. Dienstag Bonn
20:00 Beethoven-Haus Klaviersommer. Stephanie Proot (Klavier). Beethoven: 24 Variationen über die Ariette „Venni Amore“ von Righini WoO 65 & Sechs Variationen über ein eigenes Thema D-Dur op. 76, Tschaikowsky/ Pletnev: Nussknacker-Suite u. a.
27.7. Donnerstag Bochum
18:00 Blue Square Klang im Quadrat
28.7. Freitag Bielefeld
18:00 Zionskirche Bethel Wege durch das Land. Joel Frederiksen & Ensemble Sarband
Hamm
Bonn
20:00 Gut Drechen Klassiksommer Hamm. SIGNUM saxophone quartet, Nikola Komatina (Akkordeon), Volker Reichling (Schlagzeug)
17:00 Beethoven-Haus Bonngasse 20: Musik wie zu Beethovens Zeit. Peter Köcsky (Hammerklavier)
Solingen
16:00 Theater (Pina Bausch-Saal) Bergische Symphoniker, Peter Kuhn (Leitung)
21.7. Freitag
1.8. Dienstag Bonn
20:00 Beethoven-Haus Klaviersommer 2017. Alexej Gorlatch (Klavier)
6.8. Sonntag
Herford
Willebadessen
18:00 Marta Wege durch das Land. Hannah Morrison (Sopran), Cölner Barockorchester. Werke von Grimani u. a.
12:00 Schloss Wege durch das Land. Annalisa Derossi (Akkordeon & Klavier)
Remscheid
16:00 Teo Otto Theater Kinderkonzert. Bergische Symphoniker
22.7. Samstag Schieder-Schwalenberg
18:00 Phoenix Contact Wege durch das Land. Detmolder Kammerorchester, Alfredo Perl (Leitung). Adams: Shaker Loops u. a.
23.7. Sonntag Remscheid
18:00 Heimatbühne Lüttringhausen Bergische Symphoniker
24.7. Montag
11.8. Freitag Bonn
17:00 Beethoven-Haus Bonngasse 20: Musik wie zu Beethovens Zeit. Dmitry Gladkov (Hammerklavier)
12.8. Samstag Salzkotten
19:00 Dreckburg Wege durch das Land. Valentin Erben (Violoncello)
13.8. Sonntag Salzkotten
19:00 Dreckburg Wege durch das Land. Spardosen Terzett
18.8. Freitag
Bochum
Bochum
13:15 Ruhr-Universität (Audimax) Peter Nowitzki (Orgel)
19:30 Jahrhunderthalle Ruhrtriennale. Debussy: Pelléas et Mélisande
Brühl
Remagen
Remagen
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier), Capella Augustina, Andreas Spering (Leitung). Danner: DJ Joseph… (UA), Mozart: Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur, Haydn: Sinfonie Nr. 92 G-Dur
11:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival. Michel Lethiec (Klarinette), Junge Solisten der Kronberg Academy. Strawinsky: Suite italienne, Schumann: Fantasiestücke, Poulenc: Sonate, Händel: Passacaglia, Gershwin: Porgy and Bess
20:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival. Beethoven: Trio G-Dur op. 9, Britten: Cellosuite Nr. 1, Martinů: Drei Madrigale, Mes siaen: Quatuor pour la fin du temps
Remagen
20:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival. Mihaela Martin (Violine), Nobuko Imai (Viola), Frans Helmerson (Violoncello). Bach: Goldberg-Variationen BWV 988
20:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival
19.8. Samstag Brühl
20:00 Schloss Augustusburg Haydn-Festival Brühl. Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier). Werke von C. P. E. Bach, Haydn & Mozart
21.8. Montag Brühl
23.8. Mittwoch Brühl
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. B’Rock, Rodolfo Richter (Violine & Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 49 f-Moll, Boccherini: Sinfonie d-Moll op. 12/4, Mozart: Sinfonie Nr. 33 B-Dur Remagen
20:30 Monschauer Burg Monschau Klassik Festival. Daniel Hope (Violine), l’arte del mondo. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Richter: The Four Seasons Recomposed
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Pavel Serbin (Violoncello), Hofkapelle München, Rüdiger Lotter (Violine & Leitung). Mozart: Divertimento B-Dur KV 137 & Eine kleine Nachtmusik, C. P. E. Bach: Cellokonzert a-Moll Wq 170, Haydn: Violinkonzert A-Dur Hob. VIIa:3
Remagen
Dortmund
Bochum
19:30 Maschinenhalle Zeche Zollern Ruhrtriennale. Monteverdi: Marienvesper. Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe (Leitung)
18:00 Blue Square Klang im Quadrat
Monschau
20:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival. Michelangelo String Quartet u. a.
20.8. Sonntag Brühl
Essen
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Kristian Bezuidenhout Trio. Werke von Mozart, Haydn & Beethoven
20:00 Maschinenhaus Essen Ruhrtriennale. Zwerm
Dortmund
15:00 Maschinenhalle Zeche Zollern Ruhrtriennale. Monteverdi: Marienvesper. Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe (Leitung)
22.8. Dienstag Brühl
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. SIGNUM Saxophone Quartet
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
20:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival. Mozart: Klavierquartett g-Moll KV 478, Ho negger: Sonatine, Enescu: Violinsonate Nr. 3, Elgar: Klavierquintett a-Moll
24.8. Donnerstag
19:30 Jahrhunderthalle Ruhrtrien nale. Debussy: Pelléas et Mélisande. Sylvain Cambreling (Leitung), Krzysztof Warlikowski (Regie) Brühl
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Lena Neudauer (Violine), Leopoldinum Chamber Orchestra, Hartmut Rohde (Viola & Leitung). C. P. E. Bach: Streichersinfonie e-Moll Wq 177, Haydn: Violinkonzert C-Dur, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 concerti 07/08.17 West 23
Klassikprogramm
Remagen
20:00 Bahnhof Rolandseck (Festsaal) Rolandseck Festival
25.8. Freitag
22:00 Schlosspark Haydn-Festival Brühl: Finale – Feuerwerk. Neues Rheinisches Kammerorchester, Gerhard Peters (Leitung) Dortmund
17:00 Beethoven-Haus Bonngasse 20: Musik wie zu Beethovens Zeit
20:00 Maschinenhalle Zeche Zollern Ruhrtriennale: Memoria. ChorWerk Ruhr, Florian Helgath (Leitung). Werke von Victoria, Cage & Feldman
Brühl
Duisburg
20:00 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Artemis Quartett. Haydn: Streichquartett G-Dur op. 76/1 Hob. III:75, Bartók: Streichquartett Nr. 3 cis-Moll, Schumann: Streichquartett A-Dur
20:00 Landschaftspark DuisburgNord (Gebläsehalle) Ruhrtriennale. Manoury/Jelinek: Kein Licht. Julien Leroy (Leitung), Nicolas Stemann (Regie)
Bonn
Dortmund
20:00 Maschinenhalle Zeche Zollern Ruhrtriennale: Memoria. ChorWerk Ruhr, Florian Helgath (Leitung). Victoria: Requiem, Cage: Four 2, Feldman: Christian Wolff in Cambridge & Rothko Chapel Duisburg
20:00 Landschaftspark DuisburgNord (Gebläsehalle) Ruhrtriennale. Manoury/Jelinek: Kein Licht (UA). Julien Leroy (Leitung), Nicolas Stemann (Regie) Essen
19:00 Pact Zollverein Ruhrtriennale. Three Stages. Richard Siegal (Choreografie) Jüchen
19:00 Schloss Dyck Internationales Niederrhein Musikfestival. Fabiola José (vocals), Anette Maiburg (Flöte)
26.8. Samstag Bochum
19:30 Jahrhunderthalle Ruhrtriennale. Debussy: Pelléas et Mélisande. Sylvain Cambreling (Leitung) Brühl
19:30 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Haydn: L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice. Johanna Winkel & Sunhae Im (Sopran), Robin Tritschler (Tenor), Thomas Bauer (Bass), Augustina vocale, Capella Augustina, Andreas Spering (Leitung) 19:30 Schlosskirche Haydn-Festival Brühl. Sophie Harmsen (Mezzoso pran), Wiebke Weidanz (Hammerklavier). Haydn: Arianna a Naxos u. a. 19:30 St. Margareta Haydn-Festival Brühl. Vox Bona, BonnBarock, Karin Freist-Wissing (Leitung). Werke von Mozart & Haydn 24 West concerti 07/08.17
Essen
19:00 Pact Zollverein Ruhrtriennale. Three Stages. Richard Siegal (Choreografie) Gütersloh
17:00 Theater (Studiobühne) Forum Lied. Kurs für Liedinterpre tation Detmold/Gütersloh, Peter Kreutz (Klavier)
27.8. Sonntag Bochum
19:30 Jahrhunderthalle Ruhrtriennale. Debussy: Pelléas et Mélisande. Sylvain Cambreling (Leitung), Krzysztof Warlikowski (Regie) Brühl
18:30 Restaurant 1875 im Kaiserbahnhof Haydn-Festival Brühl: Konzert-Menü & Feuerwerk. Nuovo Aspetto 19:30 Schloss Augustusburg (Treppenhaus) Haydn-Festival Brühl. Haydn: L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice. Augustina vocale, Capella Augustina, Andreas Spering (Leitung) 19:30 Schlosskirche Haydn-Festival Brühl: Auf Flügeln des Gesanges. Sophie Harmsen (Mezzosopran), Wiebke Weidanz (Hammerklavier) 19:30 St. Margareta Haydn-Festival Brühl. Theresa Nelles (Sopran), Charlotte Quadt (Alt), Nico Heinrich (Tenor), Frederik Schauhoff (Bass), Clara Blessing (Oboe), Vox Bona, BonnBarock, Karin Freist-Wissing (Leitung). Mozart: Kirchensonate Nr. 13 G-Dur KV 274, Haydn: Oben konzert C-Dur Hob. VIIg:C1 & Paukenmesse 22:00 Schlosspark Haydn-Festival Brühl: Finale – Feuerwerk. Neues Rheinisches Kammerorchester, Gerhard Peters (Leitung)
Dortmund
15:00 Maschinenhalle Zeche Zollern Ruhrtriennale: Memoria. ChorWerk Ruhr, Florian Helgath (Leitung). Victoria: Requiem für gemischten Chor, Cage: Four 2, Feldman: Christian Wolff in Cambridge & Rothko Chapel Duisburg
15:00 Landschaftspark DuisburgNord (Gebläsehalle) Ruhrtriennale. Manoury/Jelinek: Kein Licht. Julien Leroy (Leitung) Essen
18:00 Pact Zollverein Ruhrtriennale. Three Stages. Richard Siegal (Choreografie) Gütersloh
11:30 Theater (Studiobühne) Forum Lied. Kurs für Liedinterpretation Jüchen
17:00 Schloss Dyck Internationales Niederrhein Musikfestival. Fabiola José (Gesang), Anette Maiburg (Flöte), Cruz Marin (Cuatro), Eddie Marcano (Violine), Roberto Koch (Kontrabass)
28.8. Montag Essen
20:00 Maschinenhaus Essen Ruhr triennale. Theresa Dlouhy (Sopran), Eva Reiter (Viola da Gamba), Tom Pauwels (Gitarre), Ictus
31.8. Donnerstag Bochum
19:30 Jahrhunderthalle Ruhrtriennale. Debussy: Pelléas et Mélisande. Sylvain Cambreling (Leitung), Krzysztof Warlikowski (Regie) Minden
19:30 Kleiner Domhof Minden Klassik Open Air. Jamila Raimbekova (Sopran), Filippo Bettoschi (Bariton), Nordwestdeutsche Philharmonie, Karl-Heinz Bloemeke (Leitung) Pulheim
19:30 Abtei Brauweiler (Abtei kirche) Musikfestival Abtei Brauweiler classic nights. Serge Schoonbroodt (Orgel), vier Hip-Hop-Tänzer 20:30 Abtei Brauweiler (Abtei kirche) Musikfestival Abtei Brauweiler classic nights. Sergej Tcherepanow (Orgel) 21:30 Abtei Brauweiler (Abteikirche) Musikfestival Abtei Brauweiler classic nights. Sabine Jordan (Ausdruckstanz), Holger Gehring (Orgel)
Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Lukasz Rajchert
Eine Reise wert: Im September findet in Breslau das Festival »Wratislavia Cantans« statt
28_Kassel Wenn die Orgel einen Friseur braucht Das neue, futuristisch anmutende Instrument in der Kasseler Martinskirche lädt zum Experimentieren und Staunen ein 32_Niedersachsen Typisch Niedersachsen! In aller Bescheidenheit mauserten sich die Niedersächsischen Musiktage zu einem Fest origineller Konzertformate 34_Festivalguide Last-minute-Tipps
Die schönsten Festivals für einen Kurzurlaub Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Juli/August 2017 concerti 27
Festivalguide
Wenn die Orgel einen Friseur braucht Orgelfestival Das neue, futuristisch anmutende Instrument in der Kasseler Martinskirche lädt zum Experimentieren – und Staunen ein. Von Sören Ingwersen
Bei der neuen RiegerOrgel bilden Klang und Bewegung eine Einheit
28 concerti Juli/August 2017
Foto: Stefan Korte
B
esuchern der Martinskirche in Kassel könnte sich in Zukunft ein ungewohntes Bild bieten: Von Zeit zu Zeit wird auf der Empore ein Friseur mit einem großen Kamm auf der Leiter stehen, um die üppige Haartracht der neuen Orgel wieder in Form zu bringen. Ein besonderes Instrument braucht besondere Zuwendung. Außergewöhnlich ist das 19 Meter breite Klangwunder allemal, das am 4. Juni im Rahmen eines morgendlichen Festgottdesdienstes mit einer Predigt von Bischof Martin Hein feierlich eingeweiht wurde. Mit Bratwurst und Gemüsepfanne überbrücken die zahlreichen Gäste die Mittagszeit auf dem Kirchplatz, bevor unter dem Motto „Was kann die Königin?“ der „Klang-Zauber für Große und Kleine“ beginnt. Mit der Orgel verhalte es sich wie im wirklichen Leben: „Die größten Pfeifen stehen immer vorne“, scherzt Wendelin Eberle, seit 2003 Geschäftsführer der österreichischen Firma Rieger-Orgelbau. Besagte Pfeifen erstrecken sich über die ganze Westwand der Kirche. Zwar findet man derart in die Breite gestreckte Prospekte
auch andernorts, etwa in der keine Chance. Hier hat man als 2015 eröffneten Pariser Philhar- Organist viele Jahre Entdeckermonie, deren Orgel ebenfalls freude“, schwärmt Maibaum aus dem Hause Rieger stammt. und spielt damit auf die schier In einem überschaubar großen unerschöpflichen MöglichkeiRaum wie dem der Kirche ten des Instruments an. Ein St. Martin ist ein solch mäch- Novum im Orgelbau sind nicht tiges Instrument mit über 5 700 nur die in jeder Position elekPfeifen jedoch eine absolute tronisch speicherbaren RegisAusnahmeerscheinung. Zum terzüge und die veränderbare Vergleich: Die Konzertorgel der Windstärke der einzelnen Sysim Januar eröffneten Elbphil- teme, sondern auch die vier in harmonie bringt es gerade mal Vierteltönen spielbaren Regisauf 4 765 Pfeifen. ter, die über das oberste der Dass diese große Anzahl an vier Manuale angesteuert werKlangkörpern nicht vorrangig den können. Hier hat der Order Lautstärke dient, sondern ganist – eine echte spieltechnivor allem eine immense Klang- sche Herausforderung – 122 farbenvielfalt hervorbringt, statt der üblichen 61 Tasten zur demonstriert Landeskirchen- Verfügung. Vierteltöne werden musikdirektor Uwe Maibaum in der zeitgenössischen Musik am Spieltisch auf der Empore häufig verwendet – allerdings in der fast bis zum letzten Platz kaum in Orgelkompositionen – gefüllten Kirche. Neben dem das könnte sich mit dem neuen immensen Arsenal an Strei- musikalischen Flaggschiff in cher- und Bläserstimmen bietet St. Martin nun ändern. das Instrument auch drei Harmonikastimmen, ein Glocken- Schon lange ist St. Martin spiel, perkussive Effekte und ein Podium für Neue Musik eine weltenrückt singende Schon lange ist das Gotteshaus „Voix celeste“. Besonders wich- am Martinsplatz ein überregitig für die flexible Gestaltung onal bedeutsames Zentrum für des Orgelklangs sind die Ober- „Neue Musik in der Kirche“, der töne, die durch sogenannte hier seit über 40 Jahren ein Aliquotregister hinzugeschal- gleichnamiges Festival gewidtet werden können, von denen met ist. Daher gab es schon vor die Martinsorgel besonders 25 Jahren Überlegungen, die viele besitzt. Die kleinste der 1964 erbaute alte Orgel gegen Pfeifen könnte man locker in ein neues Instrument auszueinem Fingerhut verstauen: tauschen, das neben der Pflege Sie misst gerade einmal acht der musikalischen Tradition Millimeter, die größte bringt es insbesondere den Ansprüchen auf über neun Meter und ver- zeitgenössischer Partituren setzt mit ihrer tiefen 34-Hertz- entgegenkäme. 2012 war es Stimmung die Luft in mehr endlich soweit: Die Firma fühl- als hörbare Schwingun- Rieger-Orgelbau erhielt den gen. Zuschlag. Nach einer fünfjährigen Planungsphase wurden »Diese Orgel wird man die Einzelteile des Instruments niemals ganz begreifen« von rund 40 Mitarbeitern in „Wer meint, man könne diese neun Monaten hergestellt. WeiOrgel jemals ganz begreifen – tere drei Monate benötigte das Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
25.
FESTIV
AL
5. – 20. August 2017 Künstlerische leitung: JAn VOgler cOmpOser-in-residence: sVen helbig Künstler: ArAbellA steinbAcher, JAn VOgler, bAibA sKride, ning Feng, lAwrence pOwer, lOuis lOrtie, mirA wAng, KAi VOgler, ruth Killius, AndreAs brAntelid, lise de lA sAlle, Felix Klieser, AlexAnder sitKOVetsKy, richArd O’neill, glOriA chien, peter bruns, AlessiO bAx, christiAnpierre lA mArcA, tObiAs FeldmAnn, ismO esKelinen, hsinyun huAng, AnnAbelle meAre, rAmón OrtegA QuerO, lucille chung, ulrich eichenAuer, dOminic seldis, wu QiAn, dAVid seidel, Astrid VOn brücK, hwAyOOn lee, JOsep cAbAllé dOmenech u. a.
www.mOritZburgFestiVAl.de
Festivalguide
Wehende Haare machen den »Atem« der Orgel sichtbar
Außerdem gibt es Überlegungen, die Südwand der Kirche zu durchbrechen und im Außenbereich eine Freiluftorgel nach dem Vorbild der berühmten „Heldenorgel“ der Festung Kufstein zu errichten, verrät Eberle nach dem Podiumsgespräch bei Kaffee und Kuchen 30 concerti Juli/August 2017
Opulenz in Weiß: der Spieltisch der neuen Orgel in der Martinskirche
auf dem sonnigen Kirchplatz. Klangeindruck ist überwältiGar kein sonniges Gesicht gend. Neben der beeindruckenmacht Yngve Holen, der 1982 den Bandbreite an Registern, in Braunschweig geborene dem Spiel mit Obertönen, die norwegisch-deutsche Künstler, zuweilen wie Schwärme silberder gemeinsam mit dem Archi- ner Glöckchen durch den Raum tekten Ivar Heggheim für die schwirren und den VierteltonGestaltung des Instruments läufen, die den Eindruck eines verantwortlich zeichnet. Seine nahtlosen Glissandos erweIdee war es, vor den Pfeifenla- cken, überzeugt das Instrubien über die gesamte Orgel- ment vor allem durch sein breite einen Vorhang aus lan- ausgewogenes, unaufdringligem Kunsthaar anzubringen. ches und sehr transparentes 71 programmgesteuerte Venti- Klangbild. Besonders in Bachs latoren sollen dafür sorgen, Passacaglia staunt man über dass die dunkle Mähne sich die transparente Auffächerung bewegt, um – abgestimmt auf der einzelnen Stimmen, die in das Spiel des Organisten – die dem auf Wandbreite gestreckLuftströme, den Atem des In- ten Prospekt quasi wie in eistruments sichtbar zu machen. nem Orchester räumlich angeNur leider vergaß man bei der ordnet sind. ersten Vorführung am frühen „Die Orgel hat viel Poesie und Nachmittag, die Ventilatoren unendlich viele Farben. Wir einzuschalten. wollen mit ihr nicht auftrumpFür das abendliche Eröffnungs- fen, sondern verzaubern“, sagt konzert des achtwöchigen Or- Manz. Das gelingt schon an gelfestivals hat KMD Eckhard diesem ersten Abend. Und Manz ein klug austariertes auch die Haare spielten diesProgramm zusammengestellt. mal mit. Es reicht von Bach, Liszt und Franck über Ligetis Volumina Orgelfestival St. Martin und Messiaens Apparition de 4.6.–27.8.2017 Felix Ponizy, Hans Christian Martin, l’église éternelle bis hin zu Franz Gerhardt, Eckard Manz, Uraufführungen von Christian Daniel Glaus u. a. Kassel Wolff und Sergeji Newski. Der = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Stefan Korte
zehnköpfige Team für den technischen Aufbau in der Kirche, während die Intonation der Pfeifen fast ein halbes Jahr in Anspruch nahm. Der große Zeit- und Arbeitsaufwand spiegelt sich im Preis wider: Stolze 2,5 Millionen Euro hat das Projekt verschlungen, erfahren die Besucher des „Orgelforums“ am Nachmittag, an dem Pfarrer Willi Temme, Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz, Rieger-OrgelbauChef Wendelin Eberle und Kuratorin Susanne Pfeffer den „Weg zur neuen Orgel“ mit Fakten, Hintergrundinformationen und Kommentaren untermauern. Zur Hälfte wurden die Kosten des Instruments von der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck beglichen, 800 000 Euro stammen aus privaten Spenden, den Rest trägt die Kasseler Kirchengemeinde. Abgeschlossen ist das Großprojekt mithin noch nicht, denn die Hauptorgel mit ihren 86 Registern, vier schwellbaren Werken und zehn unabhängig voneinander steuerbaren Windsystemen soll im nächsten Jahr noch durch ein fahrbares Modul auf dem Boden des Kirchenschiffs ergänzt werden. Hierzu hofft man auf weitere 120 000 Euro, die über Pfeifenpatenschaften eingesammelt werden sollen.
4. Weimarer Bachkantaten-Akademie
Foto: © M. Borggreve (H. Rilling)
6.– 19. August 2017
Foto: © T. Grube (cameron carpenter)
TickeTs 0361 . 37 42 0 | www.thueringer-bachwochen.de
1.– 6. September 2017
Orgelfest
unter anderem mit Cameron Carpenter, dem DuneDin Consort und olivier latry
Festivalguide
Typisch Niedersachsen! In aller Bescheidenheit mauserten sich die
Niedersächsischen Musiktage zu einem Reigen origineller
Konzertformate. Von Reinald Hanke
weder „Festival“ noch „Festspiele“ nennt. Den Anspruch erhebt man nicht. Grundsätzlich geht es bei diesem musikalischen Marathon nämlich weniger darum, ausschließlich Hochglanz-Musiker einzuladen. Vielmehr will man besonders originelle Konzerte über das ganze weitläufige Land
verteilt auf einem Niveau anbieten, das die örtlichen Veranstalter zumeist alleine nicht erreichen könnten. Und niedrigschwellig sollen diese Konzerte sein, natürlich. Hinter den Niedersächsischen Musiktagen steht die Sparkassenstiftung des Bundeslandes. Diese hat es sich zur Aufgabe
Foto: Helge Krückeberg
D
ie Niedersächsischen Musiktage in der Rubrik „Festivals“ einzuordnen, widerspricht in gewisser Hinsicht dem Wesen dieser Veranstaltungsreihe. Es kommt nämlich nicht von ungefähr, dass man sich im bodenständigen und generell eher bescheiden auftretenden Niedersachsen
Auch eine (Park-) Landschaft kann bei den Niedersächsischen Musiktagen zum Konzertort werden
32 concerti Juli/August 2017
= Zeitraum
= Künstler
= Ort
gemacht, Kultur ins Land zu bringen. Die Festivalleitung stellt zu diesem Zweck Veranstaltungen unterschiedlichster Art zusammen, die dann von den Partnerbanken im Bundesland angefragt werden. Dabei ist es grundsätzlich auch gewünscht, dass eine Formation mehr als einmal im Bundesland im Rahmen der Musiktage mit dem gleichen Programm auftritt. Natürlich gibt es auch speziell für einzelne Orte entwickelte Konzertformate, die in langfristiger Absprache mit einzelnen Ko-Produzenten entstehen oder die einer ortsunabhängigen konzeptionellen Idee der Intendantin Katrin Zagrosek entspringen. Die studierte Musikwissenschaftlerin hat die klar vorgezeichnete Linie ihres erfolgreichen Vorgängers Markus Fein bisher konsequent weiterverfolgt. Korrekturen nahm sie nur insofern vor, als sie zwar neue populäre Konzertformate entwickelte, dabei aber nicht so stark in der inhaltlichen Gestaltung der Programme auf klassikfernes Publikum eingeht, wie das ihr Vorgänger tat.
Sie versucht, weniger Populäres und ungewohnte Töne durch die Art und Weise der Präsentation besonders attraktiv zu machen. So gab es schon musikalische Radtouren oder Aufführungen an ungewöhnlichen Orten. Und über allem steht schon seit vielen Jahren immer ein Motto – in diesem Jahr lautet es „Raum“. Alphörner im Norden und klingende Landschaften
Zu verstehen ist dieses Motto in einem doppelten Sinn: Zum einen wollen die Veranstalter neue Räume für Musik gewinnen. Gleichzeitig sollen aber auch Kompositionen früherer Zeiten, die damals für ganz bestimmte historische Orte geschrieben wurden, in heutigen Räumen erfahrbar gemacht werden, etwa in den beiden Libeskind-Bauten in Osnabrück und Lüneburg. Oder bei einem Wandelkonzert zwischen dem Celler Hafen und einer historischen Maschinenhalle. Auch eine Alphornmusik in einer Allee mit 670 Linden in der Nähe von Hildesheim ist angekündigt. Als Musik für
17.08. - 21.09. 2017
einen ganz besonderen Raum darf man die Messe für den riesigen Salzburger Dom von Franz Biber ansehen, die in Bremerhaven und Hannover aufgeführt werden soll. Neben diesem Aspekt des Musiktage-Mottos sollen die Veranstalter den Künstlern einen besonders großzügig bemessenen geistigen Freiraum zur eigenen Entfaltung ermöglichen, so auch beim Eröffnungswochenende mit Daniel Ott. Der Schweizer Komponist hat bereits mehrfach mit großen Klanginstallationen Aufsehen erregt und legt nun seine neueste Komposition Landschaftsmusik vor, für die er sich von den Geräuschen der Landschaft Niedersachsens inspirieren ließ. Dabei erstreckt sich der Aufführungsort über den Mittellandkanal und das Gelände der Varusschlacht. Eleganter kann man das diesjährige Motto kaum einlösen. Niedersächsische Musiktage 2.9.–1.10.2017 clair-obscur, Jörg Widmann, Daniel Behle, Avi Avital u. a. Hannover, Osnabrück, Bramsche, Verden, Meppen u. a.
südtirol classic festival
HIGH LIGHTS
MERANER MUSIKWOCHEN
2017
foto: julia wesely
23.08. 28.08. 01.09. 05.09. 07.09. 11.09. 14.09. 18.09. 21.09.
INFO:
BALTIC SEA PHILHARMONIC . KRISTJAN JÄRVI ASIAN YOUTH ORCHESTRA . JAMES JUDD ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS . DANIEL HOPE MUSICAETERNA ORCHESTRA & CHOIR . TEODOR CURRENTZIS NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER . JURAJ VALCUHA IVETA APKALNA KERMES E AMICI VENEZIANI . SIMONE KERMES MAHLER CHAMBER ORCHESTRA . RAFAEL PAYARE PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON . ESA-PEKKA SALONEN
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07.04.10 18:02
Juli/August 2017 concerti 33
festivalguide
Provence
Festival de quatuors à Cordes 17.8.–3.9.2017 Abseits der großen Städte und Touristenhochburgen findet im idyllischen Luberon, einer Gebirgskette südöstlich von Avignon, ein ebenso beschauliches wie hochkarätiges Kammermusikfestival statt, unter anderem mit dem Quatuor Varèse und dem Auryn Quartet. Oxford
Oxford Lieder Festival 13.–28.10.2017 Der Name ist Programm beim zweiwöchigen Klassikfestival in der englischen Universitätsstadt, das in diesem Jahr unter dem Motto „The Last of the Romantics“ stattfindet. Gustav Mahler und das Wien zur Zeit des Fin de Siècle werden in den Mittelpunkt des Festivals gerückt. KrzyŻOWA
KrzyŻowa Music 15.–27.8.2017 Zum dritten Mal schon treffen international bedeutende Musiker auf ausgesuchte junge Hoffnungsträger der klassischen Musikszene Europas in der ländlichen Abgeschiedenheit von Krzyżowa, zu deutsch Kreisau. Angereichert wird der renommierte Workshop durch zahlreiche Konzerte.
Ein musikalisches Fest der Völkerverständigung Beim Usedomer Musikfestival kann man dem Klang der Ostsee-Länder nachspüren
D
ie Musik der Ostseeländer auf einem Festival auf Deutschlands zweitgrößter Insel – das ist die Essenz des Usedomer Musikfestivals. Im Jahresturnus steht je ein Anrainerstaat des Meeres plus Norwegen im Mittelpunkt, in diesem Jahr ist es Dänemark: Komponisten wie Niels Wilhelm Gade, Per Nørgård, Bent Sørensen, Carl Nielsen und Co. stehen im Fokus des dreiwöchigen Konzertreigens, der traditionell zu Beginn der Nachsaison stattfindet. Neben den musikalischen Eindrücken wird es auch Podiumsgespräche und Sonderveranstaltungen geben, die das Musikland Dänemark näher vorstellen. Gewissermaßen feiern in Usedom die Ostseestaaten also sich selbst, jedoch im erklärten Sin-
ne der Völkerverbindung, für die das Musikfestival mit mehreren Preisen geehrt wurde. Die landschaftlichen und architektonischen Schönheiten der Sonneninsel Usedom tun ihr Übriges, um die Ostseeregion von ihrer besten Seite zu zeigen: In uralten Kirchen, malerisch gelegenen Schlössern und Villen sowie in kaiserzeitlichen Hotels finden die Konzerte statt – inklusive MecklenburgVorpommerns größtem Industriedenkmal, das Historische Kraftwerk in Peenemünde. Es gibt also nicht nur musikalische Schätze zu entdecken. Usedomer Musikfestival 23.9.–14.10.2017 Danish String Quartet, NDR Chor, Kristjan Järvi, Baltic Sea Philharmonic, Andreas Brantelid u. a. Usedom
Eisenstadt
Herbstgold
6.–16.9.2017 Klassik, Jazz, Roma-Balkan-Musik vereinen sich auf Schloss Esterházy. Diesjähriges Thema ist die Erfahrung und Idee von Revolutionen, derer es in musikalischer Hinsicht zum Glück sehr viele gab. Unter anderem mit Nicolas Altstaedt, Andreas Ottensamer und Ian Bostridge.
Heiteres Quartett am Strand – kein ungewöhnliches Bild in Usedom 34 concerti Juli/August 2017
Fotos: Thaler Tamas/Wikimedia Commons, Peter Adamik, Alessio Pizzicannella, shutterstock
Festival-Tipps
DIE DEUTSCHE STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ – DAS SINFONIEORCHESTER DER METROPOLSREGION
Klassische Musik vor malerischem Bergpanorama Ascona Für Franceso Piemontesi war die Übernahme der künstlerischen Leitung für die „Settimane Musicali di Ascona“ eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Hier nämlich besuchte er als Kind sein erstes Konzert – ein einschneidendes Erlebnis, das den Grundstein für seine Pianistenkarriere legte. Das Traditionsfestival mitten in der paradiesieschen Region Lago Maggiore und des Tessins reicht bis ins Jahr 1946 zurück und will seither einerseits die Touristen in die Gebirgsregion locken, andererseits den dortigen Bewohnern internationale Spitzenklassik bieten. Das
Konzept gibt den Veranstaltern recht, denn das Festival wächst seit Jahren stetig.
Das ganze Jahr
ein Fest!
HK Gruber & Albrecht Mayer
Artist in Residence
ALBRECHT MAYER
Komponist im Portrait
HK GRUBER Alpines Paradies mit Palmen: das Tessiner Städtchen Ascona
SO 1. Okt 2017 Mannheim, Rosengarten MODERN TIMES 5 Karl-Heinz Steffens, Dirigent Gustav Rivinius, Violoncello 26. Okt 2017 Villingen-Schwenningen, Franziskaner Konzerthaus
Settimane Musicali di Ascona 4.9.–17.10.2017 MusicAeterna, Julia Lezhneva, Orchestra della Svizzera Italiana, Quatuor Modigliani u. a. Ascona
Joseph Bastian, Dirigent Albrecht Mayer, Oboe 27. Okt 2017 Kaiserslautern, Fruchthalle 28. Okt 2017 Karlsruhe, Konzerthaus 29. Okt 2017 Mannheim Rosengarten Joseph Bastian, Dirigent Albrecht Mayer, Oboe 6. & 7. Dez 2017 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus
Ein Festival nur für den Gesang Breslau Beim internationalen
Festival „Wratislavia Cantans“, vor 48 Jahren gegründet, ist die menschliche Stimme die Hauptprotagonistin. Damit ist auch schon das musikalische Œuvre abgesteckt – oder auch nicht, findet man doch in jeder Epoche und in jedem Genre wegweisende Werke für Vokalmusik. Auch Uraufführungen sind integraler Bestandteil des Festivals, dessen künstlerische Leitung seit 2013 Giovanni Antonini hat. Neben dem Nationalen Musikforum als Hauptspielstätte werden im Rahmen des Festivals viele weitere Konzerte in den zahlreichen
Kirchen der so kulturreichen und geschichtsträchtigen Stadt gegeben.
HK Gruber, Dirigent Matthias Schorn, Klarinette
4. Jan 2018 Mainz, Rheingoldhalle Albrecht Mayer, Oboe Shunske Sato, Violine und Leitung 1. Feb 2018 Neustadt, Saalbau 2. Feb 2018 Mannheim, Rosengarten 3. Feb 2018 Pirmasens, Festhalle Albrecht Mayer, Dirigent und Solist 14. & 15. Feb 2018 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus 16. Feb 2018 Wörth am Rhein, Festhalle Karl-Heinz Steffens, Dirigent Albrecht Mayer, Oboe
14. & 15. März 2018 Ludwigshafen,
BASF-Feierabendhaus
Elim Chan, Dirigentin Alexej Gerassimez, Schlagzeug
Im September wird Breslau wieder zum Fest der Stimmen Wratislavia Cantans 7.–17.9.2017 Sir John Eliot Gardiner, Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, Il Giardino Armonico u. a. Breslau
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
22. März 2018 Worms, Das Wormser 23. März 2018 Kaiserslautern, Fruchthalle 24. März 2018 Mannheim, Rosengarten Elias Grandy, Dirigent Jeroen Berwaerts, Trompete
TICKETS 0621 - 3367333
www.reservix.de www.staatsphilharmonie.de
Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Klingt auch drinnen wunderbar: Kammerchor Stuttgart
Brüche hinter der Idylle Chormusik Den perfekten Soundtrack zum
Sommer liefert diesmal der Kammerchor Stuttgart
36 concerti Juli/August 2017
türlich. Musikalisch sind die Strophenlieder, die freilich nicht leicht zu singen sind (und damit nur bedingt für den Wandertag geeignet sind), zwischen Volks- und Kunstlied zu verorten. Nicht nur im Freien zu hören
Offensichtlich ist, dass Frieder Bernius weniger den Volkston, sondern mehr ihren Kunstcharakter in den Vordergrund stellt, nicht zuletzt, indem er die Brüche hinter der Beschwö-
rung der Naturidylle spürbar werden lässt. Kunstvoller, klanglich ausgewogener und auch textverständlicher als auf dieser Aufnahme lassen sich diese Lieder kaum gestalten. Hören lässt sich dieses Album natürlich nicht nur im Freien, sondern auch in geschlossenen Räumen. Frank Armbruster Mendelssohn: Lieder im Freien zu singen Kammerchor Stuttgart Frieder Bernius (Leitung) Carus
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Foto: Jens Meisert
I
m Freien zu singen“ – Felix Mendelssohn meinte diesen Zusatztitel für den ersten Band mit Liedern für gemischten Chor a cappella durchaus wörtlich: „Wie lauter Poesie klang es“, notierte er nach einer Aufführung einiger Lieder im Wald, die er 1839 organisiert hatte. Von Wiesen und Wald, Frühling und Vögeln handeln diese insgesamt 28 Lieder, überwiegend nach Gedichten von Heine, Eichendorff und Uhland – und von der Liebe, na-
Klare Linien
Feine Nuancen
Extreme Dynamik
Russian Light Olga Peretyatko (Sopran) Ural Philharmonic Orchestra Dmitry Liss (Leitung) Sony Classical
Schubert: Arien & Ouvertüren Daniel Behle (Tenor) L’Orfeo Barockorchester Michi Gaigg (Leitung) deutsche harmonia mundi
Händel: Deutsche Arien Fritz Spengler (Countertenor), Ensemble ContraPunct_us, Christian Voß (Violine, Viola d’Amore & Leitung). Klanglogo/Naxos
Auch auf ihrem neuen Album be geistert Olga Peretyatko mit der Leichtigkeit und Souveränität ihres Singens, mit subtil und souverän ge sponnenen Gesangslinien und bruch losem Legato in unbequemsten Ton lagen. Bemerkenswert ist, wie instru mental sie ihren kostbar timbrierten, leicht wächsern schimmernden So pran über weite Strecken führt, kei ne dramatischen Figuren erschafft, sondern schlicht Arien singt, Musik gestaltet. Bekannten Bravourstücken wie Rachmaninows Vokalise und Strawinskys Lied der Nachtigall ver leiht Olga Peretyatko so eine fast unwirkliche Schönheit. (AF)
Auf seiner neuen CD beschäftigt sich der wie stets eminent sorgfältig ar tikulierende Daniel Behle mit Schu berts inhaltlich romantischen, musi kalisch eher klassischen Opern. Mit seinem nicht sehr sinnlich timbrier ten, in der Zwischenlage durchaus farbreichen Tenor, gewinnt er Schu berts einander ähnelnden empfind sam-melancholischen Helden feine und feinste Klangnuancen ab. Das Barockorchester L’Orfeo unter Michi Gaigg nutzt die Möglichkeit, Schu bert mit historischen Instrumenten zu erobern, trefflich und sorgt für jene Dramatik, die die Gesangsparts nicht hergeben. (AF)
Der junge Countertenor Fritz Speng ler begreift Händels Vokalstücke trotz ihrer vorwiegend spirituellen Texte durchaus unkonventionell, als „Arien“ im Wortsinn. Drastische Farb wechsel und extreme Dynamik, dra matische Verinnerlichung und Lust an der eigenen Virtuosität kennzeich nen seine wild schillernde Interpre tation ebenso wie kontemplative Li nien und Stille im Gesang. Das wirkt fesselnd und abwechslungsreich, be fördert durch das lebendige, im Tem po angenehm maßvolle Musizieren des Ensemble ContraPunct_us mit dem erstrangigen Barockviolinisten Christian Voß an der Spitze. (AF)
Foto: © Neda Navaee
Wiederentdeckung aus Chemnitz
cpo 777 500–2
3 CDs
Das Chemnitzer Opernhaus hat sich nach Meyerbeers Vasco da Gama auch im Falle von Pfitzners Rose vom Liebesgarten mit einer Wiederentdeckung verdient gemacht, und wir können mit der neuen Gesamtaufnahme die derzeitige Lücke auf dem Markt füllen. Die Kritiken seinerzeit lobten enthusiastisch Pfitzner für seine naturalistisch tonmalende und ergreifend charakterstimmige Musik.
cpo
Frank Beermann Frank Beermann hat sich als Dirigent auf der Bühne und durch zahlreiche CD-Einspielungen inter national profiliert. Sein stets waches Interesse an Neuem, Unentdecktem, aber auch an Neuinterpretationen des Kernrepertoires hat ihm zahlreiche Preise und Anerkennungen eingebracht. Ein großer Repertoireschwerpunkt des Dirigenten sind die Opern von Richard Wagner.
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Juli/August 2017 concerti 30.05.2017 14:00:27 37
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Schauspiel Tanz Musiktheater Reportage
Theaterszene London
Titus Engel: Dirigent mit Faible für zeitgenössisches Musiktheater
Schlagkräftig
Andersartig
Attraction. Werke von Séjourné, Xenakis, Pärt, Thomas, Hamilton & Psathas Christoph Sietzen (Percussion) Genuin Classics
Avital Meets Avital Avi Avital (Mandoline), Omer Avital (Kontrabass & Oud), Yonathan Avishai (Klavier), Itamar Doari (Percussion). Deutsche Grammophon
Percussion ist angesagt, nicht zuletzt dank zeitgenössischer Komponisten, die das Schlagzeug aus dem Cross over-Ghetto zwischen Pseudojazz und Ethnokitsch erlöst haben. Neben Xenakis’ Klassiker Rebonds A et B sind es die Stücke von Emmanuel Séjourné, Andrew Thomas, Bruce Hamilton und John Psathas, die das Hören dieser exzellent produzierten CD zu einem großen Vergnügen ma chen. Ein mitunter schon fast orches tral anmutendes Klangbild erzielen sie durch Einspielungen vom Ton band, die dem ohnehin schon reich haltigen Schlagwerk interessante Facetten hinzufügen. (FA)
Mit seinen Bach und Vivaldi gewid meten CDs hat Avi Avital die Man doline als Soloinstrument neu in den Fokus gerückt. „Avital meets Avital“ hat anderes im Blick. Das Bandpro jekt tummelt sich in ungezwungener Weise in Jazz und Weltmusik, ge prägt von Avitals marokkanischen Wurzeln und israelischer Herkunft, die er mit dem renommierten Jazz bassisten Omer Avital teilt. Der we sentliche Höreindruck ist unbändige, ungebremste Musizierlust, ein spon tanes Geben und Nehmen, woran auch der Pianist Yonathan Avishai und der Percussionist Itamar Doari großen Anteil haben. (AF)
Imaginär
Interview
Markus Hinterhäuser, neuer Intendant der Salzburger Festspiele
Souverän
Gegenüberstellung
Shakespeare-Opern
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88. Jahrgang | Juni 2017 | H 4724 E | Deutschland 8,40 € Österreich 8,50 € | Schweiz 12,60 CHF
Der Sinn der Zahlen
1 HEFITS
Publikumshits, verborgene Schätze und der Trend zum Projekt. Was die Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins über die Theaterlandschaft erzählt
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Marhulets: Ecartele Szymanowski Quartett Marina Baranova (Klavier) Damian Marhulets (Electronics) Berlin Classics
Bloch: Kammermusik für Cello und Klavier Raphael Wallfisch (Cello) John York (Klavier) Nimbus Records
Ein nie realisiertes Filmprojekt aus den 1970er Jahren dient als Grund lage für das Crossover-Album des Komponisten Damian Marhulets. Die Musik greift den Plot auf – eine ima ginäre Unterhaltung zwischen dem Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Pauli und dem Psychoanalytiker Carl Gustav Jung. Dabei werden die zwei unterschiedlichen Forschungsgebie te durch Marhulets’ Kompositionen inmitten der Genregrenzen von Ea sy Listening und Klassik reflektiert. Jedoch bleibt die Umsetzung durch den eingeschränkt narrativen Cha rakter von Musik hinter den Erwar tungen zurück. (JB)
Im Schaffen des Komponisten Ernest Bloch haben Werke für Streichins trumente eine herausragende Be deutung. Für Musiker wie die in allen Seitenlinien des 20. Jahrhunderts umtriebigen Briten Raphael Wallfisch und John York offenbart Bloch des halb eine besondere Anziehungs kraft. Seine Kammerwerke sind voll blühender Kantilenen, ergehen sich in impressionistischer Klangverliebt heit und zeigen dann wieder eine Traditionslinie zur virtuosen Salon musik. Musik gespielt von zwei sou veränen und intelligenten Kennern, die genau wissen, wie sie Blochs Vor züge in Szene setzen. (RD)
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***** = herausragend
Gesammelte Etüden
Chopin: Etüden Nr. 1–24 Amir Katz (Klavier) Orfeo
Nach den Balladen und Nocturnes hat Amir Katz nun die beiden Etü den-Sammlungen von Frédéric Cho pin aufgenommen. Mit welcher Ent schlossenheit, das zeigt gleich die C-Dur-Etüde, die Katz als unverfro ren virtuose, im Mittelteil als gefähr lich-lockende Musik deutet. Über haupt beweist Katz eine Tendenz zu zügigen, teils gewagten Tempi. Das Unterfangen gerät insgesamt nicht so überbordend überwältigend wie beim jungen Pollini, nicht so lyrisch wie bei Perahia. Bei Katz trägt Cho pin weniger Poeten-Miene, er wirkt leicht gehetzt, wie ein grimmiger Heroe. Gewagt, aber stimmig. (CL)
Gesammelte Werke
Kurtág: Sämtliche Werke für Ensemble & Chor Asko/Schönberg Ensemble, Nether lands Radio Choir, Reinbert de Leeuw (Leitung). ECM (3 CDs)
Innerhalb von drei Jahren haben das Asko/Schönberg Ensemble, der Nie derländische Radio Chor und Rein bert de Leeuw sämtliche Werke für Ensemble sowie für Ensemble und Chor von György Kurtág aufgenom men – allein dieses Faktum macht die vorliegende Edition zu etwas Be sonderem. Die Musiker, Instrumen talisten wie Sänger, reagieren blitz schnell. De Leeuw zeigt diese Musik in all ihrer Klarheit, messerscharf, nicht zuletzt rhythmisch packend, fein ziseliert, in den klagenden Mo menten, etwa in den Songs of Despair and Sorrow, mitleiderregend. Gewiss ein Maßstab. (CL)
Kurz Besprochen Beethoven: Sämtliche Cellosonaten François Salque (Cello), Eric Le Sage (Klavier). Sony Classical Haltung geht vor Authentizität: Sal que und Le Sage zelebrieren die fünf Werke der Wiener Klassik aus der Pers pektive der Romantik – und gewinnen auf ganzer Linie. (RD) Beethoven: Missa solemnis Hangler, Margaine, Elsner, Selig, MDR Rundfunkchor Leipzig, RSO Berlin, Janowski. Pentatone Eine in sich geschlossene Aufnahme, auf der Janowski die Sänger zu Geltung kommen lässt. Jedoch fehlt das Rabiate, das Beethoven in seinem Werk stellen weise vorgesehen hatte. (CL)
Hindemith: Werke für Saxofon Clair-Obscur Saxophonquartett Wergo Die Musiker spielen die HindemithWerke mit Witz und Charme, aber auch eindrucksvoll elegisch, fügen sich zu ei ner Einheit und bieten großartige Kurz weil. (CL)
Mendelssohn: Sinfonien Nr. 3 & 5 Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda (Leitung) Sony Classical Die Kammerakademie spielt ein wei teres Mal die Vorteile historisch infor mierten Musizierens aus, Manacorda leitet so detailversessen wie leiden schaftlich. (FA) Online-Tipp
Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Der StuttgARtER LiEDhERbSt 2017 – ein Ausblick Do, 14. September 2017 19.30 Uhr Mozart-Saal, Liederhalle Stuttgart SARAh ConnoLLy Mezzosopran niLS MönkEMEyER Viola MARCELo AMARAL Klavier Werke von Schumann, Bridge, Brahms u.a. So, 01. oktober 2017 11.30 Uhr Opernhaus, Staatstheater Stuttgart Liedmatinee AnjA hARtERoS Sopran WoLfRAM RiEgER Klavier ELEonoRE büning Laudatio Verleihung der Hugo-WolfMedaille an thoMAS hAMpSon und WoLfRAM RiEgER k ARtEn & info www.ihwa.de Tel. 0711.72 23 36 99 Fotos: Peter Warren, Irène Zandel, Marco Borggreve, Dario Acosta, Daniel Pasche
Top 20 Klassik-Charts Juni (5.5.– 8.6.2017)
1
Jay Alexander, Orchester der Kulturen, Adrian Werum
2
Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester
3
Jonas Kaufmann
4
Damrau, Villaume, Orch. de L’Opera National de Lyon
(1)
(5)
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(Neu)
Schön ist die Welt Panorama
Elbphilharmonie First Recording Sony Classical Dolce Vita Sony Classical
Meyerbeer – Grand Opera Erato
5
Jonas Kaufmann, Wiener Philharmoniker, J. Nott
6
Víkingur Ólafsson
7
Ludovico Einaudi
8
Arcadi Volodos
(9)
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(16)
(7)
10 (6)
12
Julia Lezhneva, Concerto Köln, Mikhail Antonenko
13
Il Volo
14
Tarkovsky Quartet
15
Akademie für Alte Musik Berlin
(10)
(8)
(20)
(Neu)
Glass: Piano Works Deutsche Grammophon
16
(Neu)
Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales For Seasons Deutsche Grammophon
Grigory Sokolov
Mozart & Rachmaninow: Concertos Deutsche Grammophon
40 concerti Juli/August 2017
Graun: Opera Arias Decca Records
Notte Magica – A Tribute to the Three Tenors Masterworks
Nuit Blanche ECM Records
Telemann: Concerti per molti stromenti Harmonia Mundi
Béjart Ballet Lausanne, Israel Phil. Orch., Maurice Béjart The Ninth Symphony by Béjart EuroArts
„Alle Menschen werden Brüder“ – diese Botschaft zieht sich durch Maurice Béjarts Inszenierung und Choreografie von Beethovens multinational besetzter Neunter.
Elements We Love Music
Volodos Plays Brahms Sony Classical
Neujahrskonzert 2017 Sony Classical
Telemann hat 300 Mal das gleiche Concerto geschrieben, wie der Volksmund unkt? Mitnichten, wie die AKAMUS auf ihrem Beitrag zum Telemann-Jahr beweist.
Mahler: Das Lied von der Erde Sony Classical
Vier Jahre nach seiner letzten Aufnahme widmet sich der Pianist dem Komponisten Johannes Brahms mit Werken, die für ihn zu den „Gipfeln der Klavierkunst“ gehören.
9
Gustavo Dudamel, Wiener Philharmoniker
(WE*)
Diana Damrau erfüllt sich mit diesem Album einen Traum, denn Meyerbeer gehört zu ihren liebsten Opernkomponisten. Traumhaft ist diese CD auch für die Hörer.
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11
17
Philippe Jaroussky, E. Baráth, I Barocchisti, D. Fasolis
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Charles Munch
19
Andreas Ottensamer, Kammerakademie Potsdam
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Jonas Kaufmann
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(Neu)
(WE*)
(WE*)
La storia di Orfeo Erato
The Complete RCA Album RCA Red Seal
New Era Decca Records
Nessun Dorma – The Puccini Album Sony Classical
* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Blind gehört
zur Person
Herbert Blomstedt leitete mehrere skandinavische Orchester, ehe er Chefdirigent der Dresdner Staatskapelle wurde (1975 bis 1985). Die darauffolgenden zehn Jahre war er Music Director des San Francisco Symphony Orchestra, ehe er 1996 zum NDR Sinfonieorchester wechselte und von dort aus zum Gewandhausorchester Leipzig ging (1998 bis 2005). Blomstedt arbeitet noch immer als Gast- und Ehrendirigent mit zahlreichen Orchestern weltweit zusammen.
»Das ist doch ein recht frisches Tempo« Der Dirigent Herbert Blomstedt hört und kommentiert anlässlich seines 90. Geburtstags eine Auswahl seiner Einspielungen. Von Maximilian Theiss
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die wunderschöne Stadt und die Erwartung auf ein interessantes Gespräch mit Herbert Blomstedt alle Mühsal. Die Klingel ist schnell gefunden, und flugs tönt Blomstedts Stimme aus der Gegensprechanlage mit einem herzlichen „Hereinspaziert!“ Keine fünf Minuten später sitzt der schwedische Dirigent auf dem Sofa und hört
die ersten Takte einer älteren Aufnahme von ihm. Beethoven: Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“, 1. Satz Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt (Ltg). Brilliant Classics 1980
Ah, die Staatskapelle! Das war damals Liebe auf den ers-
Foto: Martin Lengemann
V
om Bahnhof in Luzern sind es bis zur Wohnung von Herbert Blomstedt keine zwei Kilometer, ein entspannter Fußweg also. Theoretisch, denn die Schweiz ist bekanntlich gebirgig, und der Weg geht ausschließlich bergauf. Steil bergauf. Doch oben angekommen, entschädigt die Aussicht auf
ten Blick bzw. Liebe auf den ersten Ton. Nur der Vertragsschluss war eine langwierige Angelegenheit. Zuerst lag es an mir, denn die Entscheidung, als Mensch aus dem Westen in einer Diktatur zu arbeiten, fiel mir sehr schwer. So vergingen bereits zweieinhalb Jahre. Dann dauerte es noch einmal zweieinhalb Jahre, bis die OstBerliner Behörde den Vertrag akzeptierte. Mit dem Orchester selbst gab’s überhaupt keine Schwierigkeiten. Wir haben uns musikalisch sehr gut verstanden, und es hat mich damals sehr beflügelt, dass ein Orchester von solchem Weltrang ausgerechnet darauf bestanden hat, mich zu haben. Aber ein Teil dieser Entscheidung war natürlich, dass ich die Kapelle sehr verehrt habe, mein ganzes Leben lang. Es gibt kein Orchester, das besser als die Kapelle musiziert. Es mag ebenso gute Orchester geben, aber die klingen anders, die haben ein anderes Temperament, ein anderes Lebensgefühl ... Aber es ist doch ein recht frisches Tempo, das ich damals bei dieser Aufnahme gewählt habe. Das sehe ich heute ganz anders. Aber damals war das Rasante nicht üblich unter Dirigenten.
Schubert: Sinfonie C-Dur D 944 „Große Sinfonie“, 4. Satz Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt (Ltg). Berlin Classics 1982
Die Aufnahme muss aus den achtziger Jahren stammen. Auch dieses Stück sehe ich heute anders, als ich es damals dirigiert habe. Das haben viele Kollegen und ich auf zwei Schläge dirigiert. Heute mache ich das nicht, da dirigiere ich mit einem Schlag. Aber das ist nun mal der Zahn der Zeit: Am Anfang ist man begeistert von seinen Vorbildern – bei mir waren das Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter oder Arturo Toscanini –, aber wenn man älter wird, hat man auch sich selbst als Vorbild. Und das sollte man manchmal vergessen, wie man hört. Hier im Finale würde ich das Tempo heute schneller nehmen. Der letzte Satz ist übrigens wahnsinnig anstrengend für Streicher und für Bläser. Das große Oboensolo zum Beispiel: Alle Oboisten, die ich kenne, setzen acht Takte vorher aus, um die Lippen ein wenig zu entspannen. Sehr schwierig, besonders dann, wenn man auch die Reprise spielt, und das muss man! Damals
ARS 38 232 SACD hybrid
Alfredo CAsellA Sinfonie Nr. 2 c-Moll La donna serpente. Sinfonische Fragmente Sinfonieorchester Münster Dirigent: Fabrizio Ventura
� sinfonieorchester-muenster.de
Blind gehört
Nielsen: Sinfonie Nr. 4 „Das Unauslöschliche“, 4. Satz San Francisco Symphony, Herbert Blom stedt (Ltg). Decca 1987
habe ich bestimmt auch im ersten Satz ein ruhigeres Tempo gewählt. Sibelius: Sinfonie Nr. 5 Es-Dur, 3. Satz San Francisco Symphony, Herbert Blom stedt (Ltg). Decca 1989
Diesmal sitzt das Tempo, finde ich. Das ist das San Francisco Symphony! Ein Orchester mit bemerkenswert schnellen Reaktionen. Wir haben damals die Sibelius-Sinfonie eingespielt zu einer Zeit, in der der Komponist nicht mehr so beliebt war in den USA wie in den Zwanzigerjahren. Da war er ein großer Name, er war sogar zeitweise der meistgespielte lebende Komponist. Auch in Deutschland übrigens. Dann 44 concerti Juli/August 2017
hat Adorno mit seiner Abneigung gegenüber Sibelius eine schlechte Saat gesät in Deutschland, so viel Gutes Adorno in der Musik auch bewirkt haben mag. Ich dirigiere sehr gerne Sibelius. Er ist ein großartiger Komponist, und ein Charakteristikum seiner Größe ist, dass man seine Art zu Komponieren nicht imitieren kann. Er selbst hat in seinen Tagebüchern öfters notiert: O du herrliches Ego! Das war nicht herablassend oder eitel gemeint. Ihm war nur bewusst, dass man seine Komponistenpersönlichkeit mit keiner anderen vergleichen kann. Die Orchestermusiker, die hier spielen, hatten übrigens ein enormes Einfühlungsvermögen und haben das mit wunderschöner Virtuosität gespielt, wie man hört.
Grieg: Peer Gynt Suite Nr. 1, Morgenstimmung San Francisco Symphony, Herbert Blomstedt (Ltg). Decca 1990
Man darf diese Musik nicht herablassend betrachten. Grieg ist ein sehr großer Komponist, und seine wahre Größe zeigt sich vor allem in seinen vermeintlich kleinen Werken. Ich habe die erste Suite in letzter Zeit wieder ein paarmal dirigert. Man darf nur mit äußerster Sensibilität spielen und bloß nicht routiniert. Erst dann merkt man, wie poetisch die Musik ist, wie schön man sie auskosten kann. Die Morgenstimmung ist sehr poetisch. Sehr einfach, aber nicht oberflächlich, nicht
Foto: Martin Lengemann
Herbert Blomstedt mit Blick auf seine große Leidenschaft, das Orchester
Auch hier hört man sofort, dass das ein sehr gutes Orchester ist; sehr virtuos, aber nicht nur in den Fingern und Lippen, sondern auch im Herz und im Geist. Sehr sensible Leute! Das San Francisco Symphony reagiert sehr stark auf alle Impulse, jede noch so kleine Geste erkennt es und weiß es sofort zu übersetzen, sogar in diesem äußerst schwierigen Finale. Nichts ist unmöglich mit diesen Musikern. Aber hier müssen selbst die sich sehr ins Zeug legen. Es ist vor allem für den Kopf schwierig. Ich habe das Orchester immer sehr bewundert, auch die Bläser. Wenn die spielen, dann muss ich manchmal weinen, so schön machen die das.
billig, geschweige denn sentimental. Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll, 3. Satz Gewandhausorchester Leipzig, Herbert Blomstedt (Ltg). Querstand 2011
Hindemith: Sinfonie „Die Harmonie der Welt“, 1. Satz Gewandhausorchester Leipzig, Herbert Blom stedt (Ltg). Decca 2000
Dieses Orchester hat eine unbeschreibliche Aura. Allein schon der Name! Ich wurde eingeladen, sein Chef zu werden, das muss 1996 gewesen sein. Ich hatte eben einen weiteren Vertrag mit dem NDR Sinfonieorchester in Hamburg unterschrieben und mich sehr darauf gefreut. Aber zum Gewandhausorchester konnte ich einfach nicht nein sagen. Das Orchester hat so einen Nimbus! Ich habe das auch nie bereut, auch wenn ich sehr traurig war, dass ich meine Kollegen in Hamburg enttäuschen musste. Das hing damit zusammen, dass Leipzig eine ganz beson-
Foto © BF Medien / TMT
Ich würde diese Sinfonie nie mit dem unvollendeten vierten Satz abschließen, sondern immer mit dem dritten. Bruckner ist so modern! Man muss sich vorstellen, dass das 1894 geschrieben wurde. Und doch klingt das wie Schönberg anno 1912. So weit war Bruckner in der harmonischen Sprache voraus. Dieser Akkord etwa! Das ist keine Dissonanz, um etwas Makabres oder Schockierendes zu beschreiben, sondern eine vollkommen logische harmonische Entwicklung. In
Skandinavien übrigens nimmt man Bruckner kaum wahr. Ich erinnere mich an ein für mich schockierendes Erlebnis: Ich war Student in Stockholm und besuchte ein Konzert der Wiener Philharmoniker mit Furtwängler. Damals stand Bruckners achte Sinfonie auf dem Programm. Nach dem Konzert habe ich vor dem Bühneneingang gewartet, um mir von Furtwängler ein Autogramm geben zu lassen. Als er dann rauskam, hörte ich ihn nur brüllen: „Nie wieder spiele ich Bruckner in Stockholm!“ Der Grund dafür war, dass das Publikum keinerlei Begeisterung für dieses Werk zeigte. Damals habe ich mir gesagt: Das ändere ich! Ich habe dann auch gar nicht wenig Bruckner in Schweden gespielt. Es hat aber wenig genützt.
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG AM 25. JULI 2017 UM 18:00 UHR IM KINO
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INSZENIERUNG: BARRIE KOSKY
Juli/August 2017 concerti 45
Blind gehört
dere Musikstadt ist. Die Stadt weiß, was sie vom Orchester hat, und sie lässt sich das Orchester etwas kosten mit seinen 185 Musikern. Die Bevölkerung schätzt das Orchester enorm. Ein Beispiel: Die BildZeitung in Leipzig, in kulturellen Gebieten vielleicht nicht das maßgebende Blatt, machte damals jedes Jahr eine Umfrage, wer aus der Stadt die prominentesten Personen seien. Die ersten drei Plätze waren immer dieselben: Nr. 1 war der Bürgermeister, Nr. 2 der Gewandhauskapellmeister, und Nr. 3 der Thomaskantor. Reger: MozartVariationen, Thema: Andante grazioso Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt. Profil Medien 1990
Das war das erste Stück von Max Reger, das ich gehört habe. Ich war vielleicht 14 Jahre alt und machte in Schweden Urlaub bei meinen Großeltern. Das war zu Kriegszeiten, und wir haben jeden Sonntag im Deutschlandfunk um zehn Uhr das Kammerkonzert und um elf Uhr das Sinfoniekonzert gehört. Und da kommt an einem Sonntag diese Musik. Ich kannte diese Musik vom Klavier. Und dann höre ich diese Orchesterversion – das hat mich verzaubert! Nach dem Stück kam die Ansage: „Sie hörten die Mozart-Variationen von Max Reger, gespielt von der Sächsischen Staatskapelle unter der Leitung von Karl Böhm.“ Das war für mich von nun an ein Begriff für Schönheit für mich: Karl Böhm, Staatskapelle Dresden, Max Reger. Von da an habe ich geschwärmt für die Kapelle. 46 concerti Juli/August 2017
Berg: Sieben frühe Lieder – Nr. 7 „Sommertage“ Kari Lövaas, NDR Sinfonieorchester, Herbert Blomstedt. DG 1985
Ach, da haben wir ja das NDR-Orchester. Das muss eine Archivaufnahme von meiner ersten Begegnung mit dem Klangkörper sein. Lange Zeit vor dieser Aufnahme war ich noch Student, sah ich SchmidtIsserstedt, den Gründer und damaligen Dirigenten des Orchesters, in der Stockholmer Philharmonie. Später hat er mich dann eingeladen, um Alban Bergs Sieben frühe Lieder zu dirigieren mit Kari Lövaas als Solistin. Das war ein sehr schönes Erlebnis, und die Aufzeichnung wurde recht früh in eine Alban-Berg-Anthologie integriert. Schön, dass es diese Aufnahme heute noch lebt. CD-Tipps
Beethoven: Sinfonien Nr. 1–9 Gewandhausorchester Leipzig, Herbert Blomstedt (Ltg). Accentus Schubert: Sinfonien Nr. 1–9 Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt (Ltg). Brilliant Classics DVD-Tipp
Beethoven: Tripel konzert & Sinfonie Nr. 5 M. Helmchen, I. Faust, J.-G. Queyras, Gewandhaus orchester Leipzig, H. Blom stedt (Ltg). Accentus buch-Tipp
Herbert Blomstedt: Mission Musik Gespräche mit Julia Spinola. 183 Seiten Henschel Verlag
Konzert-TIPPs
Dresden Sa. 1.7., 11:00 Uhr, So. 2.7. & Mo. 3.7., 20:00 Uhr Semperoper Sir András Schiff (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ Lübeck Do. 13.7., 20:00 Uhr Dom SchleswigHolstein Musik Festival. NDR Elbphilharmonie Orchester, Herbert Blomstedt (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Weitere Termine: Rendsburg Fr. 14.7., 20:00 Uhr Christkirche Schleswig-Holstein Musik Festival Neubrandenburg Sa. 15.7., 18:00 Uhr Konzertkirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Bamberg Mi. 19.7., 20:00 Uhr Kaiserdom Bamberger Symphoniker, Herbert Blomstedt (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Weitere Termine: Würzburg Do. 20.7., 20:00 Uhr Dom Mozartfest Würzburg Passau Fr. 21.7., 19:30 Uhr Dom St. Stephan Europäische Wochen Leipzig Do. 28.9., Fr. 29.9. & Sa. 30.9., 20:00 Uhr Gewandhaus Leonidas Kavakos (Violine), Gewandhausorchester, Herbert Blomstedt (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur
Do. 5.10. & Fr. 6.10., 20:00 Uhr & So. 8.10., 11:00 Uhr Gewandhaus Leonidas Kavakos (Violine), Gewandhausorchester, Herbert Blomstedt (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große C-Dur“ Do. 12.10. & Fr. 13.10., 20:00 Uhr Gewandhaus Michael Nagy (Bariton), Wiener Sing verein, GewandhausChor, Gewandhaus orchester, Herbert Blomstedt (Leitung). Brahms: Ein deutsches Requiem op. 45 Baden-Baden Fr. 27.10., 20:00 Uhr Festspielhaus Künstler & Programm siehe Leipzig am 28.9./29.9. & 30.9.
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
3sat
die Tenöre der Schellack-Zeit
Kino: Die Meistersinger von Nürnberg
Meisterhaftes auf dem Hügel
Sa. 1.7., 22:30 Uhr Dokumentation Was macht die Tenöre der Schellackzeit so un vergleichlich? Die Dokumentation zeigt die Entwicklung des Bel canto im 20. Jahrhundert mit Aufnahmen der größten Tenöre. 3sat
Schleswig-Holstein Musik Festival 2017
Freut sich auf Bayreuth: Regisseur Barrie Kosky
So. 2.7., 20:15 Uhr Konzert Schon 2013 eröffneten Hélène Grimaud und das NDR Elbphilhar monie Orchester unter Thomas Hengelbrock das Festival und treffen auch diesmal wieder zur Eröffnung zusammen.
D
arte
Carmen Do. 6.7., 20:15 Uhr Oper Dmitri Tscherniakov inszeniert Bizets Carmen, am Pult steht Pablo- Heras Casado mit dem Orchestre de Paris. Liveübertragung vom Opernfestival Aix-en-Provence. BR
La clemenza di Tito
ie letzte Bayreuther Aufführung der Meistersinger von Nürnberg ging 2011 über die Bühne. Bei den diesjährigen Festspielen steht Richard Wagners vorletzte Oper wieder auf dem Spielplan, und zwar in der Neuinszenierung von Barrie Kosky, seit 2012 Intendant und Chefregisseur der Komischen
48 concerti Juli/August 2017
Di. 25.7., 18:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.wagner-im-kino.de
Online: Die Oper des Barock
Als die Oper noch neu war ...
M Do. 27.7., 18:30 Uhr Oper Mit Teodor Currentzis (Leitung) und Peter Sellars (Regie) zeichnen für die Premiere der Mozart-Oper bei den Salzburger Festspielen zwei Provokateure verantwortlich.
Oper in Berlin, die am Ende seiner ersten Spielzeit in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum Opernhaus des Jahres gewählt wurde. Am Pult steht Philippe Jordan, der eine starbesetzte Sängerriege dirigieren darf: Michael Volle gibt Hans Sachs, Klaus Florian Vogt umgarnt als Walther von Stolzing Anne Schwanewilms in der Rolle der Eva, Wiebke Lehmkuhl ist die Amme Magdalene. Die Kinoübertragung der Eröffnungspremiere bietet zudem als Pausenprogramm Interviews und Einblicke hinter die Kulissen.
it Claudio Monteverdis L’Orfeo begann 1607 der Siegeszug der Oper: Wenige Jahre später schufen am Hof von Versailles Jean-Baptiste Lully und später Jean-Philippe Rameau die ersten französischen Opern – und beeindruckten damit Telemann, der die Gattung nach Deutschland importierte. Dort wiederum
leckte Georg Friedrich Händel Blut und feiert später in London seine großen Opernerfolge. Beim Videodienst „The Opera Platform“ kann man nun aktuelle Inszenierungen der schönsten Opern der ersten Stunde ansehen und -hören. Zu finden auf: www.theoperaplatform.eu
Fotos: Felix Broede, Jan Windszus Photography, Bertelsmann, kcet, shutterstock
TV-Tipps
Online: Ricordi-Archiv
Radio-Tipps
Virtuelle Fundgrube
A
uf die Frage, welche Italiener die Kulturgeschichte Europas maßgeblich prägten, kommt man schnell auf die „Big Five“ der Opernkomponisten: Rossini, Donizetti, Bellini, Verdi und Puccini. Auf Giovanni Ricordi hingegen würden nur die wenigsten kommen. Doch sein Verlagshaus war es, das die Werke der genannten Komponisten veröffentlichte. Inzwischen befinden sich im Verlagsarchiv rund 7 800 Origiginalpartituren von mehr als 600 Opern, an die 10 000 Libretti, eine umfangreiche Sammlung farbenprächtiger Bühnenund Kostümentwürfe sowie die komplette Geschäftskorrespon-
NDR Kultur
Telemann als Musikpublizist Sa. 1.7., 20:00 Uhr Prisma Musik Holger Böning beleuchtet eine unbekannte Facette Tele manns, der 1728 die erste Ausga be seiner Zeitschrift Der getreue Music-Meister veröffentlichte. Deutschlandfunk Kultur
Nur einen Klick entfernt: das Digitalarchiv von Ricordi
denz des Hauses. Diese Bestände werden nun nach und nach digital verfügbar gemacht – und bieten eine wahre Fundgrube an Preziosen und historischen Dokumenten.
Oase Haifa Fr. 14.7., 22:00 Uhr Einstand Haifa birgt als Schmelztiegel der Religionen Konfliktpotential. An der „School of the Arts“ jedoch lernen und lehren jüdische und arabische Musiker gemeinsam. Deutschlandfunk Kultur
Frischer Wind im Geigenbau
Zu finden auf: http://digital.archivioricordi.com
Online: Vireo
Oper in zwölf Folgen
R
omane als Theaterstücke, Theaterstücke als Opern, Opern als Filme, Filme als Fernsehserien, Fernsehserien als Romane – das Karussell der Werkadaptionen dreht sich und dreht sich und dreht sich. Meist sind dabei die jeweiligen Kunstgattungen fein säuberlich voneinander getrennt, manchmal aber entstehen auch interessante Mischformen. Kürzlich hat ein ganz besonderer Hybrid das Licht der Kunstwelt erblickt: Lisa Bielawa komponierte eine Oper als zwölfteilige Fernsehserie. Drei Jahre dauerten die Dreharbeiten in San Francisco und New York, dann war Vireo: The
Spiritual Biography of a Witch’s Accuser „im Kasten“. Seit Kurzem ist die Oper mit ihrem skurrilen, streckenweise surrealen Plot auf der Strea ming-Plattform KCET zu finden und genießen.
So. 16.7., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Stradivari und seine Zeitgenossen gelten bis heute als Götter der Streicher welt. Inzwischen erobern jedoch immer mehr zeitgenössische Gei genbauer einen Platz im Olymp. Deutschlandfunk
Gemeinsam alt werden Di. 18.7., 22:05 Uhr Musikszene Kammermusikensembles währen oft länger als eine Ehe. Ausge wählte Kammermusiker verraten Moderator Oliver Cech, was sie so lange zusammenhält. BR Klassik
Wer war Wieland Wagner? Tod und Teufel – Szenenbild aus Vireo Zu finden auf: www.kcet.org
Fr. 21.7., 19:05 Uhr Musik-Feature Zu Wieland Wagners 100. Geburtstag be leuchten unter anderem Nike Wagner und Peter Jonas das Schaffen von Hitlers Günstling.
Juli/August 2017 concerti 49
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50 concerti Juli/August 2017
Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de
Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich, Ausgabe September ist erhältlich ab 25.8. IVW geprüfte Verbreitung I/2017: 166.173 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH
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Sänger im Sommer
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BERLIOZ FABIO LUISI PHILHAR MONIA PHILHARMONIA ZÜRICH
R ACHMANINOV LISE DE LA SALLE BARTLOMIEJ NIZIOL CLAUDIUS HERR MANN Piano Trios
BERLIOZ WAGNER FABIO LUISI PHILHAR MONIA PHILHARMONIA ZÜRICH
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Symphonie fantastique Symphonie fantastique
Symphonie fantastique Preludes and Interludes
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HECTOR BERLIOZ Symphonie fantastique CD, Live-Aufnahme Sep 2013
RICHARD WAGNER Vorspiele und Zwischenspiele aus Parsifal, Götterdämmerung, Die Walküre, Die Meistersinger von Nürnberg, Tristan und Isolde, Lohengrin, Tannhäuser, Rienzi, Das Liebesverbot, Die Feen 2 CDs, Studioaufnahme Nov 2014
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Piano Concertos 1–4 Rhapsody on a Theme of Paganini
BRUCKNER FABIO LUISI PHILHARMONIA ZÜRICH
RIMSKY-KORSAKOV FABIO LUISI PHILHARMONIA ZÜRICH Scheherazade
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R ACHMANINOV FABIO LUISI LISE DE LA SALLE PHILHARMONIA ZÜRICH
SERGEI RACHMANINOV Klaviertrios Nr. 1 & 2 CD, Studioaufnahme Jan 2016
SERGEI RACHMANINOV Klavierkonzerte Nr. 1 bis 4 Box mit 3 CDs Live-Mitschnitt 2013, 2014, 2015
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Symphony No. 8 Original Version, 1887
ANTON BRUCKNER Sinfonie Nr. 8 (Urfassung 1887) 2 CDs, Studioaufnahme Okt 2015
NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOV Scheherazade CD, Live-Aufnahme Jul 2016