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Foto: Othmar Seehauser

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen Erscheinung: 3 Mal im Jahr, Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr.3/2003

Die Chance Die Zeitschrift der Südtiroler Krebshilfe

Landesversammlung 2014

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INHALT Seite

3 - 11 Türen öffnen – Wege bereiten – SKH Landesversammlung am 5. April 12 - 13 Zum Wiederlesen: Portrait der neuen und der alten Präsidentin

14 Gedicht für Renate auf Puschtrisch

15 Interview mit Ida Schacher Baur

16 Der Kommentar

16 Die neue Physiotherapeutin in Schlanders

17 Leserbriefe

18- 19 Interview mit LH Arno Kompatscher

20 - 23 Die Breast-Unit am KH Bozen – GIPMA

S. 4

S. 15

24 Erste Ergebnisse des Screenings für Dickdarmkrebs 27 - 28 Pustertaler Benefizlauf

29 Mini-Marathon mamazone und DEBRA

30 3. Trans - Alp Kongress für plastische und Wiederherstellungschirurgie

32 - 33 Fortbildung Lymphödem

36 Die Primelaktion der SVP Frauen

38 Programm Landesmitgliederausflug am 27.09.2014

39 Was ist los in den Bezirken

52 - 53 "Gut und G’sund" - Das Rezept

S. 18

S. 20

55 Die Krebshilfe - Kontakte

WIR ÜBER UNS Liebe Leserinnen, liebe Leser, mein erstes Editorial. Ich muss schon zugeben: Aufgeregt bin ich! Überhaupt ist diese erste Zeit in meinem neuen Amt mit sehr viel Aufregung und mit sehr viel Neuem verbunden. Ich habe das Amt von einer Vorgängerin übernommen, die es in den letzten sechs Jahren geschafft hat, die Krebshilfe ganz hoch hinauf zu bringen. Wir sind heute ein ernst zu nehmender Gesprächspartner für das GesundheitsAssessorat, für die Landesregierung, für viele Ärzte. Dass das auch in Zukunft so bleibt, dafür werde ich mich mit allen Kräften einsetzen. Ich bin dafür auf die Hilfe von allen angewiesen, die im Rahmen der Krebshilfe für die Interessen der Krebskranken in unserem Lande tätig sind. Ich habe einiges zu lernen aber ich werde sicher auch Neues, Eigenes einbringen. Denn die Krebshilfe lebt von all den Menschen, die ihr angehören und jeder trägt auf seine Weise dazu bei, dass wir immer besser helfen können.

In dieser Ausgabe liegt unser Augenmerk also auf Bozen. Die Brustgesundheitszentren von Brixen und Meran sind oft in den Zeitungen und auch wir haben schon häufig über die wichtige Arbeit dieser Institutionen berichtet. Auch in Bozen gibt es solch ein Zentrum. Nur ist es anders strukturiert. Es verfügt nicht über eigene Räumlichkeiten, sondern setzt sich zusammen aus den verschiedenen Abteilungen, die daran beteiligt sind: Onkologie, Gynäkologie, Strahlentherapie, Pathologie usw. Der Vorteil für die Patientin: Alles ist an einem Ort. Wöchentlich treffen die Spezialisten der verschiedenen Abteilungen zusammen und besprechen im Tumorboard die Fälle. Im Bereich des Brustkrebs ist dieses Zentrum seit zwei Jahren zertifiziert. Hauptthema ist natürlich, wie kann es auch anders sein, die Landesversammlung vom vergangenen April. Renate Daporta Jöchler hat sich zu diesem Anlass endgültig aus der aktiven

Ida Schacher Baur Präsidentin Arbeit der Krebshilfe zurückgezogen. Zwölf Jahre hat sie sich an vorderster Front für die Belange der Krebshilfe eingesetzt, sechs Jahre davon als Landespräsidentin. Viele Neuerungen sind ihr zu verdanken. Der Hilfs-Fond für Kinder krebskranker Eltern, die kostenlose Rechtsberatung, S. 36 die intensive Medienpräsenz der Krebshilfe, die Verstärkung der Informationstätigkeit, die Modernisierung der Struktur und der Kommunikation… DANKE. Zum Abschluss wünsche ich Ihnen alle angenehme Lektüre und einen schönen Sommer. Genießen sie die Wärme, die Sonne, das Licht und die gute Laune, die damit verbunden sind. Ihre Ida Schacher

IMPRESSUM: DIE CHANCE: Kostenlose Zeitschrift für die Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe. Herausgeber: Südtiroler Krebshilfe, Dreiheiligengasse 1, 39100 Bozen, Tel: 0471 28 33 48, Fax: 0471 28 82 82 e-mail: info@krebshilfe.it In das Landesverzeichnis der ehrenamtlich eingetragen Dek. Nr. 199/1.1-28.10.1997 Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr. 3/2003 Sekretariat: Südtiroler Krebshilfe  Chefredakteurin: Dr. Nicole Dominique Steiner  Fotos: Othmar Seehauser, Landesversammlung Arnold Ritter Grafik und Layout: Studio Mediamacs, Bozen  Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen  Nächste Ausgabe: Dezember 2014


LANDESVERSAMMLUNG 2014

THEMA

Türen öffnen – Wege bereiten

Fotos: Arnold Ritter

Landesversammlung der SKH am 5. April - Abschied von Renate Daporta

Ein voller Saal

Wahrscheinlich kein Zufall: die letzte von Renate Daporta Jöchler geleitete Landesversammlung fand in Brixen statt. Ein Heimspiel. In gewohnter Weise frisch und mediengerecht vorbereitet. Alles nur nicht langweilig. Ein Einblick in die Vielfalt des Vereinslebens und ein Überblick über die vielfältigen Tätigkeiten. Und ein Anlass zum Danke sagen.

A

m Vormittag eine Absage, die etwas schmerzte: LH Arno Kompatscher, der sein Kommen fest zugesagt hatte, musste kurzerhand aufgrund wichtiger politischer Verpflichtungen absagen. Dafür konnte Renate Daporta Jöchler in sechs Jahren zum ersten Mal einen Bürgermeister begrüßen: Brixens erster Bürger Albert Pürgstaller hatte es sich nicht nehmen lassen, ins Forum Brixen zu kommen. Martha Stocker, neue Gesundheitslandesrätin, treue Teilnehmerin an den Landesversammlungen und Mentorin der Krebshilfe kam, wenn auch etwas

verspätet. Andreas Schatzer, Nachfolger Kompatschers an der Spitze des Gemeindenverbands und die SVP-Abgeordnete und Vorsitzende der SVP-Frauen, Renate Gebhard zählten ebenfalls zu den Ehrengästen. Brigitte Foppa, frischgebackene Landtagsabgeordnete der Grünen führte den Vorsitz der Versammlung, der Schauspieler Hannes Holzer präsentierte den Rückblick über ein weiteres erfolgreiches Tätigkeitsjahr der SKH. Stolz, Wehmut und Dank – das waren wohl die Gefühle, die die Oberhand hatten in Renate Daporta Jöchler. Stolz auf

Da geht´s rein

das Geleistete, Stolz darauf, ihrer – zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch nicht feststehenden – Nachfolgerin mehr als geordnete Verhältnisse zu übergeben. Wehmut über einen, wenn auch selbst entschiedenen Abschied nach zwölf bzw. sechs Jahren in vorderster Front, als Bezirks- und als Landesvorsitzende. Dank an all jene, die ihr in den letzten Jahren zur Seite gestanden sind. Mitarbeiter der SKH, Freiwillige, Partner in anderen Vereinen, Medien, Ärzte, Politiker, Vertreter der öffentlichen Verwaltung. Dank an ihre Familie, ihren Mann Karl und die beiden Töchter Sandra und Annika. Folgt

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THEMA

LANDESVERSAMMLUNG 2014

Die Zeit des gemeinsamen Arbeitens ist jetzt vorbei.

Für ihre letzte Landesversammlung hatte die scheidende Präsidentin sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Passend zum Slogan "Türen öffnen – Wege beschreiten". Einen ganzen Tag lang war sie mit ihrem Cousin Egon Daporta und einer nicht gerade leichten Tür in Brixen unterwegs, um Fotos für die PowerpointPräsentation des Rückblicks zu schießen. Jedes Foto begleitet von einer Message, z. B. „Krankheiten sind Schlüssel, die uns gewisse Türen öffnen“ oder „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ oder „Manche öffnen Dir die Tür, über die Schwelle musst Du selbst treten“. Für die musikalische Auflockerung zwischen den einzelnen Tagesordnungspunkten sorgten die "Candid Clarinets", Veronika, Lisa, Roland, Günther und Klemens.

Nach den Grußworten und dem Rückblick, der der Entlastung des Vorstands von Seiten der Rechnungsprüfer (siehe eigene Berichte) kam dann der Teil der Veranstaltung, den Renate Daporta Jöchler nicht vorbereitet hatte: Versteckt im Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“. Der Dank. Allen voran Ida Schacher, mittlerweile neue Landespräsidentin, die ihrer Vorgängerin einen Dankesbrief im Puschtra Dialekt vorlas, gereimt von Rosa Rauter vorlas und ihr gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bezirks Meran, Oskar Asam, ein Album mit Fotos aus ihrer sechsjährigen Amtszeit überreichte. Anschließend nutzten viele Mitglieder spontan die Gelegenheit auf die Bühne zu steigen und Renate Daporta zum Abschied zu umarmen.

Egon Daporta (li.): Das ist meine erste und wohl auch letzte Landesversammlung. Überwältigend! Karl Jöchler (re.), Mann von Renate Daporta: Ich bin parteiisch. Renate war sicher unkonventionell. Sie hat viel erreicht, aber das ist jetzt der richtige Augenblick um zu gehen.

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Eine sichtlich gerührte Renate Daporta übernahm im Abschluss zum letzten Mal das Wort. „Das größte Geschenk, das ihr mir heute gemacht habt“, scherzte sie, „ist, dass niemand sich über die Ferienaufenthalte beschwert hat.“ Die scheidende Präsidentin bedankte sich ein letztes Mal bei ihrer Krebshilfe und all den Menschen, die das große Universum der Krebshilfe bilden für zwölf intensive und schöne Jahre. „Ich habe viele Menschen kennengelernt in dieser Zeit, mich auch von vielen verabschieden müssen. Diese Zeit und alles, was damit verbunden ist, wird immer einen großen Stellenwert in meinem Leben haben. Und“, drohte sie zum Abschluss mit erhobenem Finger. „Ich werd´ enk schon beobachten!“

Aller Abschied ist schwer


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THEMA

„Du warst ein Geschenk“ Stellungnahmen zur Versammlung und zur scheidenden Präsidentin Wie konnte es auch anders sein. Jeder der Ehrengäste, die das Wort zu einem kurzen Grußwort ergriffen, äußerte sich nicht nur zur Krebshilfe, sondern auch zu Renate Daporta Jöchler, Landespräsidentin der Südtiroler Krebshilfe für eineinhalb Amtsperioden, von 2008 bis 2014.

Landesrätin Martha Stocker: „Ich freue mich, dass ich die Ehre habe, diese ganz besondere Frau verabschieden zu dürfen. Ich habe Renate vor vielen vielen Jahren kennengelernt. Wir haben gemeinsam vieles vorangebracht. Die Südtiroler Krebshilfe lebt vom Engagement; es macht sie stark und groß. Renate und ich sind durch das gemeinsame Anliegen zusammengewachsen. Sie hat aus ihrem eigenen Leid Kraft geschöpft und wenn man sie und ihren Karl zusammensieht, dann weiß man, was Liebe ist. Was sie auszeichnet ist, dass sie alles, was sie übernimmt mit Herz, Leidenschaft, Überzeugung und Präzision macht. Sie hat sich in ihrem Bereich ein umfassendes Wissen angeeignet und ihr Anliegen war und ist es, Tabus zu brechen. Alles zu tun, um die Vorsorge zu stärken und die Menschen zu mündigen Patienten zu machen. Bevor sie eine Entscheidung trifft, informiert sie sich und wägt ab. Das hat sie auch getan, als sie ihr Amt niedergelegt hat. Ich muss zugeben, dass ich sehr enttäuscht war, wie so viele von uns. Danke, liebe Renate, für alles, was Du getan hast, Danke für was Du uns an

Martha Stocker Landesrätin

„Kindern“ zurücklässt. Die Vollversammlungen tragen Deine Handschrift ebenso wie so viele Initiativen, die Du mit der Krebshilfe ins Leben gerufen hast. Du warst ein Geschenk für die Krebshilfe.“

Unterstützung. Ich bin ein noch Lehrling im Landtag, Gesundheit war von jeher eines meiner Themen. Ich habe heute viel gelernt und hoffe, ich kann es in meiner Arbeit zurückgeben.“

Brigitte Foppa, Landtagsabgeordnete der Grünen:

Renate Gebhard, Vorsitzende SVP-Frauen und Parlamentsabgeordnete:

„Die Krebshilfe lässt die Menschen nicht allein in einem Augenblick, in dem die pure Verzweiflung und die Angst überhand nehmen. Dank der Krebshilfe haben die Betroffenen jemanden neben sich, der sie auch ohne Worte versteht. Und noch mehr: jemand, der ihnen vieles abnehmen kann, weil er selbst aus eigener Erfahrung weiß, dass in diesem Augenblick alles zu viel ist. Diese Unterstützung und die Interessenvertretung sind so ungemein wichtig. Ich habe einen Bezug zum Thema Krebs, habe es in der Familie und im engsten Bekanntenkreis erlebt. Als meine beste Freundin erkrankte, war ich ihre „Pressereferentin“ und habe alle ihre Telefonate geführt. Ich habe durch sie gelernt, was Angst bedeutet und Alleinsein. Und wie wichtig Unterstützung ist, ein Wort, aber auch konkrete

Brigitte Foppa, Landtagsabgeordnete der Grünen

„Seit dem Jahr 2000 führen die SVP Frauen die Primelaktion durch. Gestern (am 4. April, Anm. d. Red.) habe ich einen Scheck in Höhe von 46.315 € an Dr. Petra Obexer übergeben können, die Summe, die wir dieses Jahr für die Krebsforschung gesammelt haben. Auch in meiner Arbeit in Rom setze ich mich für die Anliegen von Betroffenen, von Pflegebedürftigen und von Menschen mit Handicap ein. Krebs geht uns alle an und wir alle sind aufgerufen mitzuhelfen, damit der Krebs nicht die Oberhand bekommt. Mein persönlicher Dank an die Präsidentin für alles, was sie in den vergangenen Jahren geleistet hat und meine besten Wünsche an die Krebshilfe, dass es auch in Zukunft so weitergeht.“ Folgt

Renate Gebhard, Vorsitzende SVP-Frauen und Parlamentsabgeordnete

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Renate und ihr Mann Karl

Andreas Schatzer, Vorsitzender des Gemeindenverbands:

Albert Pürgstaller, Bürgermeister von Brixen:

„Es ist ein ganz besonderes Gefühl und eine ganz besondere Ehre für mich hier zu sein. Inmitten von Menschen, die anderen helfen. Von Menschen, die an ihrem Schicksal gewachsen sind. Mein besonderer Dank geht an Renate, die ich schon aus unserer gemeinsamen Zeit bei der Brixner Bürgerkapelle kenne. Wir haben ein aufregendes Stück Jugend gemeinsam verbringen dürfen, gemeinsam mit meiner Frau und mit ihrem Mann. Ich hab Dich immer bewundert, liebe Renate, wie Du Dein Schicksal gemeistert hast. Was Du angehst, das klappt hundert Prozent!“

„Ich überbringe die Grüße der ganzen Stadt. Es ist eine Ehre für uns Brixner, dass heute hier in unserem Forum die Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe stattfindet. Wir kennen alle Deine, Eure Geschichte, Euer Schicksal, liebe Renate. Dafür dass Du Dich mit Kraft, Herzblut und Leidenschaft für die vielen vielen anderen eingesetzt hast, die einen ähnlichen Weg zu gehen haben, wie Du und Deine Familie, davor verbeuge ich mich! Du hast maßgeblich dazu beigetragen, dass die Gesellschaft Augen und Ohren geöffnet hat für die Belange der Kranken. Du hast ihnen eine

Andreas Schatzer, Vorsitzender des Gemeindenverbands

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Albert Pürgstaller, Bürgermeister von Brixen

Gerührt

Stimme gegeben, hast Barrieren abgebaut. Im Mittelpunkt Deiner Arbeit war stets der Mensch. Du hast alles dafür getan, dass die Krebskranken nicht mehr länger am Rand der Gesellschaft bleiben, Du hast Dich zu ihrer Fürsprecherin gemacht, hast ihrer Kinder gedacht. Danke für Dein Netzwerken, Danke für Deine kritische Stimme, für dein Hinhören. Der neuen Leitung der Südtiroler Krebshilfe wünsche ich ebensoviel Schwung und Herzblut bei dieser wichtigen Tätigkeit. Und zum Abschied einen Rosenstrauch als Bild für die Höhen und Tiefen des Lebens. Rosen und Dornen. Ich wünsche ein gutes Abschiednehmen und ein gutes Aufbrechen zu neuen Ufern. Auf dass es Dir nachblüht. Und jetzt kriagsch a Busserl.“

Und zum Abschied ein Busserl…


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Ein Jahr, das sich sehen lassen kann Rückblick auf 2013 vorgetragen von Schauspieler Hannes Holzer

Hannes Holzer. Moderation mit Herz

Theaterbesucher kennen ihn vielleicht aus Dorian Gray, aus dem Kleinen Prinzen und aus Die Walsche, aus dem Kabarett in der Carambolage oder in der Dekadenz, aus Auftritten bei verschiedenen Südtiroler Sommerfestspielen. Hannes Holzer. Kein Wunder, dass der Tätigkeitsbericht alles andere als langweilig war.

B

egleitet war der Bericht von einem Powerpoint, in das die bereits erwähnten Fotos mit den Türen eingearbeitet waren. Türen und jede Menge Fotos von allen Aktivitäten. „Mein Herz tanzt. Es ist etwas Besonderes für mich heute. Ich sehe viele lachende Gesichter und es macht mich stolz hier zu sein.“ Mit diesen Worten eroberte Hannes Holzer den Saal im Sturm. Aufmerksam und mit Interesse verfolgten die 348 Mitglieder (ordentliche und fördernde), die zur Vollversammlung gekommen waren, den Ausführungen des Schauspielers.

Die SKH zählte zum 31. Dezember 2013 8937 Mitglieder, 18 weniger als im Vorjahr, 249 neue fördernde Mitglieder. Die SKH zählt sieben Sitze, 19 feste und 50 ehrenamtliche Mitarbeiter. Hinzu kommen die zahllosen Freiwilligen. Seit 1981 setzt sich die SKH dafür ein, beste (Rahmen) Bedingungen für die Krebskranken in Südtirol zu schaffen. Die Krebshilfe ist nah am Menschen, auch räumlich. Ende 2013 wurde ein InfoFolder neu aufgelegt, mit dessen Verteilung nach der Landesversammlung begon-

nen wurde. Seit 2013 ist die Krebshilfe ISOzertifiziert. Beweis, dass das in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt ist und die Dienstleistungen auf bestmögliche Weise bewältigt werden. Im vergangenen Jahr zeichnete sich die Krebshilfe durch bürokratische und praktische Hilfestellungen aus. Hilfe bei Behördengängen, Lymphdrainage, Möglichkeit zum Austausch, beim Stellen von Gesuchen, bei den Krankentransporten. Mit der kostenlosen Rechtsberatung hat die SKH eine neue Tür aufgestoßen für ihre Mitglieder. Im letzten Jahr wurde diese erweitert. Die Aktion Herzkissen zielt auf beides: konkrete körperliche Hilfe Folgt

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The Candid Clarinets

für an Brustkrebs operierte Frauen durch die Linderung von Wundschmerz und im übertragenen Sinn durch das Herzsymbol. Die Agenda ist nicht nur ein nützliches Instrument, sie weckt auch Lust auf Teilnahme und auf Austausch und Kontakt zwischen den einzelnen Bezirken. In der Frühjahrund Herbstausgabe stellte die Agenda über 200 verschiedene Initiativen zu insgesamt 1.140 Stunden für die Mitglieder

der Krebshilfe vor. Von Turnen, Malen, Schminken, psychologischer Betreuung bis zu Selbsthilfegruppen. 2.581 Mitglieder nutzten dieses breitgefächerte Angebot. Im Jahr 2013 stellte die Krebshilfe die neue Initiative im Eisacktal, "Netzwerk Betroffene für Betroffene" vor. Treffen mit Menschen, die die Erfahrung Krebs überlebt und überwunden haben und die sich

haben schulen lassen, um anderen am Anfang dieses schwierigen Wegs beizustehen. In die gleiche Richtung zielt die Initiative „Mein 2. Leben" in Bruneck. Ein individueller Gesundheitsplan für Körper, Seele und Geist. Breiten Raum nahmen im vergangenen Jahr wieder die Informationskampagnen zum Thema Vorsorge ein. Zahlreiche Vor-

Ollerhond Selbergmochts. Catering aus dem Sarntal

Nicht drängeln, es gibt genug

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Gute Stimmung am Buffet


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Einstimmig angenommen

träge im ganzen Land, gehalten von Ärzten verschiedener Spezialisierungen.

das mit Unterstützung der Krebshilfe im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde.

Die Prüfungsphase der Initiative „Vorsorgepass“ für die ganz persönliche Krebsvorvorsorge jedes Südtirolers ist in der Endphase.

Am 20. September 2013 hielt die SKH in Bozen eine Pressekonferenz zum Thema Prostatakrebs ab, die auf große Medienreaktion gestoßen ist.

„Aktiv gegen Krebs“ heißt das Buch, in dem Valentina Vecellio die Leitfäden ihrer Bewegungstherapie festgehalten hat und

Foto mit Landesrätin Martha Stocker

Übersetzung gefällig?

Im November veranstaltete die Krebshilfe gemeinsam mit der Firma Anita eine

Ein Erinnerungsfoto bitte

ganz besondere Modenschau: Dessous und Bademoden für brustoperierte Frauen, vorgeführt von brustoperierten Models. Im vergangenen Jahr unterstützte die Krebshilfe zwei Kongresse. Den Kongress der Tumorregister Italiens in Bozen und den zweiten Trans-Alp-Kongress für plastische, ästhetische und WiederherstellungsFolgt Chirurgie in Brixen.

Verstehen sich gut, Marth

a Stocker und Renate Daporta

So trifft man sich wieder…

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Der neue Vorstand mit der scheidenden Präsidentin

Wie jedes Jahr wurden auch 2013 zahlreiche Benefizveranstaltungen abgehalten, ein wichtiger Beitrag, um die zahlreichen Initiativen der Krebshilfe zu unterstützen. Hannes Holzer: „Ich muss sagen, dass die Bezirke außerordentlich kreativ sind, wenn es darum geht, Geld zu beschaffen. Insgesamt erbrachten die verschiedenen Aktionen 266.782,87 Euro. Um nur einige zu nennen: Der Rosenverkauf an Ostern. Walter Messner Windschnur spielte eine CD zugunsten der Krebshilfe ein. Der Snowboarder Aaron March fuhr

Rechnungsprüfer Giuseppe Paulato. -Der Vorstand ist entlastet

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mit dem Fahrrad vom Pustertal bis nach Sochi und legte dabei 3.110 Km zurück. Die Firma Finstral zahlte für jeden Km 1,50 €uro zugunsten der Krebshilfe. Das traditionelle Preiswatten. Der Pustertaler Benefizlauf. Die Ochsenversteigerung. Benefizkonzerte und zahlreiche Einzelaktionen trugen dazu bei, dass die Krebshilfe vielen Menschen und ihren Familien auf ihrem schweren Weg beistehen kann. 725.257,31 Euro an Soforthilfe wurden 2013 für 941 Patienten geleistet. 150.395 Euro gingen an 50 Familien im Zusammenhang mit der „Aktion Südtirol hilft“.

Koordinator Marcus Unterkircher

63.378,90 Euro wurden für Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. 55.300 Euro gingen an 66 Familien im Rahmen des Hilfsfonds für Kinder krebskranker Eltern. Wie die Gruppe der Wirtschaftsprüfer bestätigte, hat die Südtiroler Krebshilfe im Jahr 2013 vorbildlich gearbeitet; der wohltätige Verein weist ein Aktiva von 1.185.692,71 Euro auf. Das Nettovermögen beträgt 495.902,20 Euro. An Mitgliedsbeiträgen, Spenden und institutionellen Beiträgen hat die SKH 2013 insgesamt 1.837.989,91 Euro eingenommen. Die institutionellen Ausgaben betrugen

Zum Abschied ein Geschenk überreicht von Oskar Asam


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hätte weitermachen Tisch Bozen: Die Renate on. sollen, aber es passt sch en. geh iter we gut h auc d Es wir

Valentina Vecellio: Ich war richt ig geschockt, als ich hörte, dass die Renate geht. Sie war eine tolle Hilfe. Ich wünsche ihr, dass sie weiter in Bewegung bleibt. Sie wird ernten, was sie gesät hat.

Gespräche

Der Tisch der Ehrengäste

THEMA

Tisch Brixen: Super Stim mung. Gelungener und sehr bewegender Abschi ed. Schade, dass sie nicht weiterma cht.

Tisch Meran: „Wir fanden die Renate super. Schade, dass sie geht, aber wir haben vollstes Verständnis.”

1.935.755,69 Euro. Die Rechnungsprüfer Giuseppe Paulato, Luca Palatiello, Norbert Alber, Reinhold Weger und Christian Varesco haben den Vorstand entlastet. Mit zwei Sätzen, die auch gleichzeitig ein Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr sind, wurde der Rückblick abgeschlossen: „Der Veränderung die Tür verschließen, heißt das Leben selbst aussperren. Der Schlüssel liegt im Handeln, nicht in Worten.“

Lachen für die SKH

Dankeschön

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Visionen von Format 2010: Portrait der Landespräsidentin Renate Daporta Jöchler Sie macht Nägel mit Köpfen. Verfügt über die notwendige Portion Sturheit, wenn es darum geht, etwas durchzusetzen, hat Visionen und ist ein durch und durch positiv eingestellter Mensch. Renate Daporta Jöchler. Frisch (wieder)gewählte Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe und im vergangenen Jahr für ihren unermüdlichen Einsatz zur Südtirolerin des Jahres gekürt.

Im Juni 2010 und im Juli 2011 habe ich diese beiden Portraits von Renate Daporta Jöchler, bzw. von Ida Schacher Baur geschrieben. Zur Verabschiedung der alten Landespräsidentin und zur Begrüßung der neuen Landesvorsitzenden möchte ich sie in dieser Chance nochmals abdrucken. nd

R

ummel um ihre Person mag sie gar nicht. Die 42jährige Renate Daporta ist die einfache Frau von nebenan, die es versteht, mit einfachen Mittel in ihren Bann zu ziehen. Dinge wirksam zu vertreten fällt ihr nicht schwer, wenn sie von etwas zutiefst überzeugt ist. Und von der Bedeutung der Arbeit der Südtiroler Krebshilfe ist sie zutiefst überzeugt. Ebenso wie von der Notwendigkeit, einen Generationenwechsel einzuleiten. Dabei hütet sie die positiven Erfahrungen der Vergangenheit wie einen Schatz, scheut sich aber auch nicht, unnötigen Ballast über Bord zu werfen, um Neuem Platz zu machen.

im Hause Jöchler hat sich ein Rollentausch vollzogen.

Von heute auf morgen vor dem Nichts

Der Rest ist Geschichte. Erfolgsgeschichte. Umtriebig wie sie ist, scheut sich Renate nicht, Neuerungen einzuführen und ihre Vision voranzutreiben: „Krebs“, so Renate Daporta, „darf kein Tabu mehr bleiben und die Betroffenen müssen aus ihrer gesell-

Was es heißt, auf die Hilfe der Krebshilfe angewiesen zu sein, hat sie am eigenen Leibe verspürt, als ihr Mann Karl 2002 aus heiterem Himmel und gerade 40jährig an Magenkrebs erkrankte. Von heute auf morgen stand sie vor dem Nichts – noch dazu mit zwei kleinen Töchtern. Im Handwerksbetrieb ihres Mannes hat sie die Buchhaltung geführt, ansonsten war Renate Hausfrau und Mutter und hätte sich wahrscheinlich nie träumen lassen, eines Tages im Rampenlicht zu stehen. 2002 hatte sie andere Probleme. Der Betrieb ihres Mannes musste geschlossen werden, die junge Familie hatte gerade ein Eigenheim gekauft. Zur Angst, den Partner und Vater ihrer Kinder zu verlieren, kam pure Existenzangst. Als im gleichen Zeitraum auch noch eine gute Freundin an Krebs erkrankte, versprach Renate sich selbst: „Wenn einer der beiden es schafft, dann werde ich mich persönlich einsetzen.“ Für ihre Freundin kam jede Hilfe zu spät, ihr Mann lebt und

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Rollentausch im Hause Jöchler Renate arbeitet ganztägig in der Buchhaltung eines international tätigen Einrichtungsbetriebs und sie ist nicht nur aktives Mitglied der Krebshilfe geworden, sondern wurde gleich nach Eintritt zur Bezirksvorsitzenden Eisacktal gewählt. Vor zwei Jahren folgte sie dann auf die verstorbene Präsidentin Christine Mayr nach. Und im Mai wurde sie einstimmig in ihre zweite Amtszeit gewählt.

schaftlichen Isolierung herausgeholt werden.“ Außerdem setzt sich Renate unermüdlich für eine verbesserte Vorsorge ein und dafür, dass immer mehr Menschen davon Gebrauch machen. Pressekonferenzen, intensive Medienarbeit, Patientenschule, der Aufbau von Selbsthilfegruppen, kostenlose Rechtsberatung, Klausurtagungen und Broschüren sind nur einige der von ihr ins Leben gerufenen Maßnahmen. Renate kann auch beruhigt aktiv sein, denn zuhause sorgt ihr Mann in ihrer Abwesenheit für die zwei 13- und 18jährigen Töchter, Sandra und Annika. Der frühere Malermeister hat mittlerweile umgeschult und ist wieder halbtags berufstätig. In seiner Freizeit geht er seiner Leidenschaft, dem Malen, nach.

Kraft aus sich selbst heraus Woher Renate ihre Kraft schöpft? Das weiß sie manchmal auch nicht. Geholfen hat ihr sicher, dass sie schon in jungen Jahren schwere Schicksalsschläge überwinden musste. Sie hatte eine äußerst komplizierte, konfliktgeladene Beziehung zu ihrer Mutter und hat in jungen Jahren ihren Bruder durch Selbstmord verloren. Entweder man zerbricht an solchen Erlebnissen oder man findet Kraft in sich. Renate hat eine schier unversiegbare Quelle in sich gefunden. Gespeist wird diese nicht zuletzt auch durch den Rückhalt, den sie in ihrer Familie findet. Und sie versteht es, diese Kraft und Begeisterung weiterzugeben. In den nächsten Jahren darf sicher noch Einiges von ihr erwartet werden. Eines wird sie aber sicher nicht: Eine Langzeitpräsidentin. „Irgendwann mach ich der Jugend und neuen Ideen Platz.“ Bis dahin: Gute Arbeit!


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„Aufgeben tun wir nur die Briefe“ 2011: Die Bezirksvorsitzende Pustertal - Ida Schacher Baur Sie hat sich den Charme und das Lächeln eines jungen Mädchens bewahrt. Und auch wenn sie, wie sie selbst sagt, nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren ist, Ida Schacher – Baur, Bezirksvorsitzende und Sektionsvorsitzende des Oberen Pustertals, hat dafür die Gabe Sonnenstrahlen ins Leben anderer zu bringen.

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urückdrehen würde sie die Uhr auf keinen Fall. Denn heute steht sie mit beiden Füßen im Leben und ist´s zufrieden. Bevor sie selbst zur Bezirksvorsitzenden wurde, ist sie lange Jahre ihrer Vorgängerin zur Hand gegangen; 2002 wurde sie dann gewählt. Und vor der Krebshilfe war sie bei anderen Vereinen tätig: bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der Musikkapelle, beim Seniorenclub. Aber irgendwann musste sie sich entscheiden… Erkrankt ist Ida Schacher 1989. Seit dem Tag vor ihrer Operation hatte sie eine weiße Rüschenbluse in ihrem Schrank aufbewahrt. „Ich hatte sie mir gekauft und den Kindern gesagt: wenn es schief geht, dann zieht sie mir bitte an.“ Getragen hat sie sie nie und vor einigen Jahren hat ihre älteste Tochter das Stück „entsorgt“. Im Zusammenhang mit ihrer Krankheit hatte Ida Glück. Bei der Mutter von drei Kindern (zur Zeit der Erkrankung waren sie 15, 13 und 10 Jahre alt) wurde ein Gebärmutterkrebs im Frühstadium diagnostiziert. „Ich musste keine Chemotherapie machen.“

Schon mit zwölf Jahren begann Ida Schacher im Gastgewerbe zu arbeiten. Auch heute ist die Toblacherin noch dreimal in der Woche am Abend als Baristin tätig. Die Tage gehören ihren Patienten. Ihre Augen strahlen: „Ich liebe die Arbeit mit meinen Patienten; sie sind meine Familie.“ Was nicht heißen soll, dass sie keine Familie hat. Im Gegenteil: „Ohne meine Familie, das Verständnis und die Unterstützung meines Mannes und meiner Kinder wäre das

Foto: Othmar Seehauser

Anrufen, nachfragen, besuchen, mitleben

gar nicht alles möglich!“ Denn unterwegs ist sie viel und da sie nicht an zwei Orten gleichzeitig sein kann, müssen ihr Mann und ihre Tochter auch öfter einspringen und Fahrten übernehmen. Helfen können ist ihr ein Anliegen. Nicht nur finanziell. Anrufen, nachfragen, besuchen, mitleben – das sieht sie als ihre Hauptaufgabe. Jeden Montag und Donnerstag hat sie Sprechstunde im Sitz der Krebshilfe in Toblach. Und mindestens einmal pro Woche fährt sie ins Gsieser Tal, nach Taisten oder wo sonst kranke Menschen sind, denen sie durch einen Besuch Freude bringen möchte. Telefonisch erreichbar ist sie immer. Ihr Motto? Nur nicht aufgeben. „Und das sag ich auch immer meinen Patienten: Aufgeben tun wir nur die Briefe!“ Für die Krebshilfe ist sie bereit, Pferde

zu stehlen. Egal ob Ochsenversteigerung, Wallfahrt oder Benefizlauf – Ida Schacher ist bei allem dabei. Voll Tatkraft und Begeisterung. Welches ihre beste Eigenschaft ist? Ida Schacher schaut mich an. „Ja vielleicht, dass ich lange gesund bleibe und noch lange eine Stütze sein kann.“ Eine Antwort auf die Frage ist das nicht. Aber Ida Schacher ist zu bescheiden, um ihr ermunterndes Lächeln, ihren Optimismus und ihre Begeisterungsfähigkeit als gute Eigenschaft zu sehen.

Vertrauen auf den hl. Geist Der Glaube spielt in ihrem Leben eine große Rolle, auch wenn sie nicht jeden Sonntag zur Kirche geht. „Er gibt mir Halt. Vor jedem Besuch bete ich zum hl. Geist, dass er mir hilft, das Richtige zu sagen.“ Eine schöne Wallfahrt, eine Messe helfen ihr, Kraft zu schöpfen. Und wenn sie nicht weiter weiß, dann vertraut sie auf den Heiligen Geist. Nur an den Sonntagen ist Ida Schacher nicht anzutreffen. „Da hält mich niemand, da nehm ich meinen Rucksack und auf geht´s mit einer Freundin und meinem ältesten Sohn.“ Auf den Berg. Wandern ist ihr liebstes Hobby. Und einen Traum hat sie auch: Irgendwann einmal in Urlaub fahren. „Ich war noch nie. Und wenn´s nur ein Wochenende in einem Hotel mit ein bisschen Wellness wär´…“

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Danke, Renate!

A herzlichs Willkommen sog i enk olln, lioba Leit, und tat enk giarn bittn um a wion Aufmerksomkeit. Jo, des wisst olla, worum mo itz banondo sein. Mir well Dir, Renate, donkn, im Nomen van Verein, donkn für zwölf longa und fruchtbora Johr, in der sie die Chefin va do Krebshilfe wor.

mit do Sanität in ständigo Vobindung zi bleibn, ollwa wiedo a frischis Geld irgndwo auzitreibn, mit die Politika diskutiern und sie va do Orbat übozeign, für die Medien präsent san, in die Zeitungen schreiben. Sogor im Senda Radio Maria hobmo die Renate ghiart, und i glab, inso Popscht, hättse a heint geeahrt.

Die Renate, sie isch jo enk olln bekonnt, a giwoltiga Kapazität ischse in inson klan Lond. Na, et in do Politik, se Thema lossmo heint aus, ba ins leb wo niomand in Saus und Braus! Af ondra denkn, ihnan helfn und a Stütze sein, se wor und isch olm no s´ Motto va inson Verein.

Jo, a groaßis Lob, wio Du olls bewältigt hosch, mit Leichtigkeit, mir brauchatn de nou, und es tut ins narrisch leid. Obo mir vostiohnde und respektiern Dein Schritt, als Mitglied hoffmo, redsche no a wion mit.

Du, Renate, hoschs gimisst erfohrn ba dein liobn Monn, wie grausig des Schicksol „Krebs“ mit an umgiohn konn. Mit ärztlicho Kunst und mit viel Hoffnung und Kroft, hobn do Karl und Du es mitnondo gschofft, dass de Kronkhatsgschichte guit ausgong isch. Und weil du in Herrgott gegnübo donkbor bisch, hoschde erklärt ba do Krebshilfe tätig zi wearn und des Ongebot hobn olla unginumm giarn. So hoschis in Eisocktol volle Schwung und Kroft, schun glei, die Präsidentin van Bezirk zi wearn, gschofft. Noch sechs Johr hot man gsechn, olls passt in Deindo Hond, und hot De zi do Londespräsidentin ernonnt. Es wor a guito Griff, a Fortschritt fürn Verein, Du hosch olls mitgibrocht, wos a Londeschefin soll sein: fleißig, korrekt, gesprächig und hilfsbereit, und eppas van Wichtigstn, hoschdo olm ginumm Zeit. Zeit für die Mitorbeita, zi frogn woss es am meistn braucht, Bürokratie zi bewältign, wos an am meischtn schlaucht,

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Tausnd Donk an Di und Deine Familie möchte richtn. Itz konnsch amol nochhol, af wose olm gimisst hosch vozichtn. Mir wünschn Dir olls in an irischn Gruiß, den i Dir no schnell vorlesn muiss: Möge Friede dein Leben bestimmen und stets dein höchstes Ziel sein: Friede in deinem Haus, Friede in deiner Familie, Friede mit deinen Freunden, Friede bei deiner Arbeit, Friede in deinen Gesprächen, Friede auf all deinen Wegen, Friede mit dir selbst.

Rosa Rauter


LANDESVERSAMMLUNG 2014

THEMA

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

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ührig ist sie die Ida, herzlich, offen, begeisterungsfähig, einfühlsam und bescheiden, mit dem Elan einer jungen Gitsch. Und das wird sich auch als Landespräsidentin nicht ändern. Im Augenblick ist sie noch besorgt, ob sie ihrem Amt so gut gerecht werden kann wie ihre Vorgängerin. Aber sie geht ihre neue Aufgabe mit gewohntem Optimismus an und verlässt sich nicht zuletzt auf das Netzwerk der Krebshilfe. Die anderen werden mir schon helfen, wenn ich es alleine nicht schaffe, sagt sie sich. Chance: Wie fühlen Sie sich in Ihrem neuem Amt?

Ida Schacher: Im Augenblick noch etwas unsicher, ich muss vieles kennenlernen, mich mit vielem vertraut machen. Ich hatte eine starke Vorgängerin. Aber Renate sagte mir, „Versuche ja nicht, in meine Fußstapfen zu treten. Mach dein eigenes Ding.“ Daran werde ich mich halten. Die Krebshilfe hat einen hohen Standard erreicht, ist anerkannt, das zu halten ist mein Ziel. Chance: Etwas Bestimmtes, was Sie in den nächsten Jahren erreichen möchten? Ida Schacher: Ich möchte dem Ganzen auch meinen Stempel aufdrücken. Mit Politikern und vor Publikum reden ist nicht so meine Stärke, ich werde mich vor allen um die vielen kleinen Dinge bemühen, die im Alltag eines Krebskranken so wichtig sind. Chance: Zum Beispiel? Ida Schacher: Zugunsten der Patienten die Bürokratie abbauen. Diese ist immer noch viel zu viel, sie raubt Kraft und Zeit. Die Leute sollen immer weniger Schritte tun müssen, um zu ihrem Recht zu kommen. Aber ganz besonders wichtig sind für mich die allgemeinen Bedürfnisse der Patienten.

Foto: Othmar Seehause

Träumen lassen hätte sie sich das nie und angestrebt hat sie es wohl auch nicht: das Amt der Landespräsidentin der Südtiroler Krebshilfe. Ida Schacher Baur, seit 2002 Vorsitzende der Sektion Oberpustertal und seit 2010 Vorsitzende des Bezirks Pustertal ist seit vergangenem April die Nachfolgerin von Renate Daporta Jöchler an der Spitze der SKH.

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Gespräch mit der neuen Landespräsidentin der SKH, Ida Schacher Baur

Chance: Ein weiteres Ziel? Ida Schacher: Eine große Herausforderung sehe ich nach wie vor im Bereich der Prävention von Krebs und in der Früherkennung. Hier wartet noch sehr sehr viel Aufklärungsarbeit auf uns, wie ja auch die gerade abgeschlossene erste Phase des Dickdarmkrebsscreenings gezeigt hat. Wenn sich nur 44 % der dazu Berechtigten beteiligt haben, heißt das, hier liegt immer noch ein großes Informationsdefizit vor und wir haben Nachholbedarf. Chance: Die Krebshilfe ist heute ein als gleichwertig anerkannter, wichtiger Partner von Politik, Verwaltung und auch von der Ärzteschaft… Ida Schacher: …und ich werde alles dafür tun, dass das auch in Zukunft so bleibt. Ich bin in dieser Beziehung zwar noch unerfahren und muss erst Fuß fassen, aber ich werde meine eigene Linie suchen und auch finden. Aber schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich bin jedenfalls offen für alle Anregungen und bereit zu lernen. Chance: Sie sind seit zwölf Jahren Sektionsvorsitzende im Bezirk Oberpustertal, zusammen mit dem Vinschgau der entlegenste Teil Südtirols. Sehen Sie das als Handicap? Ida Schacher: Vielleicht weniger als Handicap, Entfernungen sind heute im Zeitalter der neuen Medien ja nicht mehr so wichtig. Aber eine Herausforderung ist es schon, nicht aus Bozen, Brixen oder Meran zu sein. Und das nicht nur wegen der langen Fahrstrecken. Mag sein, dass ich deshalb auch etwas zurückhaltender bin. Hier, in meinem Bezirk kenne ich alle, bin ich mit allen auf Du und Du. Mit dem Bürgermeister, mit der Bezirksgemeinschaft, mit den Vereinen. Auf Landesebene ist das natürlich anders.

Chance: Sie haben drei (große) Kinder, einen Mann und eine Arbeit. Wie werden Sie das alles mit Ihren neuen Aufgaben unter einen Hut bringen? Ida Schacher: Das macht mir am wenigsten Sorgen. Im Gegenteil. Das ist mein Reichtum und meine Kraftquelle. Meine Kinder und mein Mann unterstützen mich nach Kräften und das gibt mir viel Halt. Arbeiten tue ich an drei Abenden in der Woche, die Tage haben vorher sowieso schon meinen Leuten gehört. Und daran wird sich auch in Zukunft sicher nichts ändern. Chance: Sie haben regelmäßig Hausbesuche durchgeführt, sind auch bis in die entlegensten Winkel des Pustertals zu Krankenbesuchen gefahren. Hat das jetzt ein Ende? Ida Schacher: Um Gottes willen, nein! Ich werde etwas weniger im Büro in Toblach sein, da ich auf landesebene mehr beschäftigt sein werde. Ich werde vielleicht weniger Zeit haben, aber darauf verzichten werde ich auf gar keinen Fall. Ich lasse meine Patienten ganz bestimmt nicht im Stich! Chance: Sie sind immer zur Verfügung, mit einer kleinen Ausnahme… Ida Schacher: Ja, der Sonntag ist mir heilig. Da gehe ich auf den Berg. Wandern ist mein liebster Zeitvertreib und Wandern hilft mir auch, meine Gedanken zu sortieren und Kraft zu schöpfen. Aber wenn es mich braucht, stehe ich natürlich trotzdem zur Verfügung.

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DER KOMMENTAR

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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wölf Jahre sind eine lange Zeit, sechs Jahre auch. Das Ende einer Ära ist immer mit gemischten Gefühlen verbunden. Wehmut, Trauer, Spannung, Erwartung. Le Roi est mort, vive le Roi, sagten schon die Franzosen, als sie noch in einem Königreich lebten. Der König ist tot, es lebe der König. So ist es im Kleinen auch bei der Krebshilfe. Ich erinnere mich noch als Renate Daporta Jöchler zur Nachfolgerin der allseits verehrten Christine Mayr gewählt wurde. Viel Trauer war damals dabei, da die vorherige Präsidentin ja verstorben ist. Zweifel auch, ob die Neue das denn schaffen würde. So eine Junge noch dazu… Na, ja, wie sie es geschafft hat, darüber muss ich hier nicht viele Worte verlieren. Die Erfolge sind unter aller Augen. Renate Daporta Jöchler hat die Krebshilfe in die allererste Reihe geführt. Und jetzt heißt es Abschied nehmen und Ida Schacher Baur zu begrüßen. Die Neue, die so neu ja gar nicht ist. Seit zwölf Jahren erfolgreich an der Spitze des Bezirks Pustertal und jetzt Landespräsidentin. Ein Kapitel ist geschlossen und das nächste öffnet sich. Ein neues. Denn Ida Schacher wird

der Krebshilfe, wie sie auch im Interview sagt, ihren eigenen Stempel aufsetzen. Und das ist auch gut so. Ohne die Verdienste ihrer Vorgängerin zu schmälern. Den eigenen Stempel aufsetzen heißt nichts anderes, als den vielen vielen Facetten der Krebshilfe ein neues, buntes Element hinzuzufügen. Der Abschied von der alten Landespräsidentin war bewegend. Warmer Dank, Achtung und Anerkennung waren im Saal des Forums Brixen regelrecht zu spüren. Und zu Recht. Der Job der Landespräsidentin ist kein leichter. Es heißt auf vieles zu verzichten. Privatleben, Familienleben, Freizeit. Wer das auf sich nimmt, um die Sache anderer voranzutreiben, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die Krebshilfe lebt von solchen Menschen. Von den vielen Mitgliedern, Betroffenen, Verwandten, Freunden, die anderen Menschen in Not helfen möchten. Die sich einsetzen dafür, dieser Krankheit, die noch vor wenigen Jahren als unheilbar und tödlich galt, Einhalt zu gebieten. Die helfen, den schwierigen Alltag eines Betroffenen zu meistern, die aufklären, damit andere erst gar nicht in diese Situation kommen. Die Landesversammlung

Dr. Nicole Dominique Stei

ner Chefredakteurin

war wie immer ein Spiegel von all diesen kleinen Puzzlestücken, die das große Universum der Krebshilfe ausmachen. Keine Frage, dass diese Landesversammlung, die Verabschiedung von Renate Daporta Jöchler einen großen Platz einnimmt in dieser Chance. Aber wir haben natürlich auch vieles anderes, worüber wir berichten. Wir stellen das zertifizierte Brustgesundheitszentrum in Bozen vor und die Arbeit des Tumorboards, das jeden Donnerstag zusammentritt, um neue Fälle an Brustkrebs zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung für jede Patientin zu suchen. Wir berichten über eine Fachtagung, haben mit Primar Dr. Chilovi über das Dickdarmscreening gesprochen, haben Landeshauptmann Arno Kompatscher interviewt. Noch ein Neuer. Ihnen alle gute Lektüre und einen wunderschönen Sommer

Am richtigen Platz Ingeborg Nollet ist die neue Physiotherapeutin in Schlanders Wenn man hört, was sie schon alles gemacht hat, könnte man denken, sie sei bereits im Pensionsalter. Tatsächlich ist sie gerade 50 geworden. Ingeborg Nollet, seit Oktober neue Physiotherapeutin mit zehn Stunden pro Woche in Schlanders.

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ein, an Arbeitserfahrung mangelt es ihr gewiss nicht. Seit ihrem zehnten Lebensjahr hat Ingeborg Nollet in Deutschland, genauer im Offenburger Raum gelebt. Schule und Ausbildung zur Physiotherapeutin hat sie dort abgeschlossen. Nach der Arbeit in mehreren Reha-Kliniken hatte sie schließlich eine eigene Praxis für Physiotherapie in der Nähe von Offenburg in Baden Württemberg.

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1995 ist sie nach Südtirol zurückgekommen. Von 1997 bis 2004 unterrichtete sie an der Claudiana in Bozen, von 2003 bis 2012 war sie Pflegedienstleiterin am Hospiz Martinsbrunn und an der Marienklinik. Zusätzlich zu den Stunden bei der Krebshilfe arbeitet Ingeborg Nollet im Altersheim in Schlanders und bietet Wasser- und Trockengymnastik für Rheumakranke an. Folgt

Ihre Nicole Dominique Steiner


LESERBRIEFE

Unsere Leser haben das Wort… Leserbriefe sind immer ein Anlass zur Freude; nicht zuletzt wäre die Chance auch gerne ein Ort des Austauschs und

der Diskussion. Auch für Anregungen und Kritik sind wir dankbar. Bitte per Post an Südtiroler Krebshilfe, Dreiheiligen Gasse 1

Wallfahrt Pustertal

Dank an Laura Trolese

„Noch ganz voll der Eindrücke der Wallfahrt des Bezirks Pustertal am vergangenen 5. Mai, ist es mir ein Anliegen, meine Eindrücke mit allen anderen Mitgliedern zu teilen. Ein rundum schöner, wenn auch sehr windiger Tag. Die größte Freude war vielleicht jene über die große Beteiligung. Wir waren über hundert! Der Gottesdienst am Wallfahrtsort war ein besinnlicher, zum Nachdenken anregender Moment, der mich besonders die Gemeinschaft ganz stark spüren ließ. Das Mittagessen in angenehmer Gesellschaft an den geschmackvoll von Familie Strebnitzer mit Blumen dekorierten Tischen war eine Freude. Eine besondere Überraschung war sicher der tosende Applaus mit dem unsere neue Landesvorsitzende Ida Schacher begrüßt wurde. Ein rundum schöner und glücklicher Tag, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dank allen, die dazu beigetragen haben.“

30. Mai: Abfahrt nach Misano Adriatico. Wir sind eine Gruppe von etwa 30 Personen, glücklich uns nach einem Jahr wiederzusehen und gemeinsam schöne, unterhaltsame und erholsame Tage verbringen zu können.

Christine Faller Vize-Vorstand - Bruneck Unterpustertal

Die Tätigkeit bei der Südtiroler Krebshilfe in Schlanders erfüllt sie sehr. Nicht nur, weil sie das Gefühl hat, ihre im Laufe der Jahre gesammelten Erfahrungen einbringen zu können, sondern auch weil sie zusätzlich zur Lymphdrainage den persönlichen Kontakt zu den Betroffenen sehr schätzt. „Das Gespräch, zuhören können, Verständnis zeigen sind ebenso wichtig wie die Lymphdrainage.“ Für junge Thera-

Als ich am Morgen von Meran gestartet bin, war ich wohlauf und habe mich rundum wohl gefühlt. Am Abend hatte ich plötzlich Fieber, das auch am nächsten Tag nicht weggehen sollte. Unsere Krankenschwester Laura ließ mich vom Bereitschaftsarzt, der wegen einer anderen Person ins Hotel gekommen war, untersuchen. Kein Grund zur Sorge meinte dieser, da ich keine anderen Symptome hätte, würde es sich wohl um eine Sommergrippe handeln. Pech. Als ich am Abend immer noch Fieber hatte, wurde Laura langsam unruhig. Sie rief erneut den Bereitschaftsdienst. Die

peuten, so Ingeborg Nollet, sei das sicher schwieriger als für jemanden, der schon viele Jahre mit Menschen gearbeitet hat. „Ich fühle mich bei der Krebshilfe jedenfalls am richtigen Platz.“ In ihrer Jugend war Ingeborg Nollet Leistungssportlerin in Schwimmen und Leichtathletik, außerdem übte sie mit Leidenschaft alle Sportarten aus, die mit einem Ball zu tun haben. Auch heute geht sie in

in 39100 Bozen oder per Mail an info@krebshilfe.it oder direkt an mich nd steiner@nicdo.name

Ärztin, die nun kam, schickte mich sofort in die Erste Hilfe nach Riccione. Laura begleitete mich und blieb mit mir dort bis 4 Uhr in der Früh. Nach einer Computertomographie und anderen Untersuchungen stand die Diagnose fest: Blutvergiftung. Ich wurde eingewiesen. Warum ich das alles erzähle? Sicher nicht, um Euch mit meinen Krankengeschichten zu langweilen. Nein. Ich möchte auf diese Weise Laura Trolese meinen tiefen Dank ausdrücken und sie für ihre Kompetenz und Intuition loben. Sie war jederzeit bereit, ging auf jeden ein und half jedem weiter, auch mit einem Scherz. Großzügig, hilfsbereit und bescheiden. Für mich war Laura wie eine Schwester. Liebe Laura, tausend Dank Dir und allen anderen, die mir in diesen Tagen nahe waren und mich gestützt haben. Roberta Melosi Neri

ihrer Freizeit verschiedenen Breitensportarten nach. Außerdem singt sie für ihr Leben gerne und ist Mitglied im Gospelchor. Den medizinisch-therapeutischen Themen ist allerdings auch ein großer Teil ihrer Freizeit gewidmet. Ingeborg Nolet hat eine weitere Ausbildung als Coach abgeschlossen und befasst sich intensiv mit Komplementärmedizin und energetischen Thematiken.

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AKTUELL

INTERVIEW MIT DEM NEUEN LANDESHAUPTMANN ARNO KOMPATSCHER

Die Zukunft hat schon begonnen Interview mit dem neuen Landeshauptmann Arno Kompatscher Die flächendeckende Vernetzung aller Dienste im Gesundheitssektor, die Aufwertung und der Ausbau der Basismedizin, Verbesserung der Prävention – das sind nur einige Punkte des Programms von Arno Kompatscher. Ein Gespräch mit dem Landeshauptmann am 5. April, Tag der offiziellen Verabschiedung von Landespräsidentin Renate Daporta Jöchler anlässlich der Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe.

Chance: Sie haben Ihr Amt vor knapp drei Monaten angetreten (am 8. Januar, Anm. d. Red.). Auch bei der Südtiroler Krebshilfe steht heute (am 5. April, Anm. d. Red.) ein Wechsel an. Renate Daporta Jöchler ist bei den Vorstandswahlen nicht mehr angetreten, noch ist nicht auszumachen, wer ihre Nachfolge antreten wird. Arno Kompatscher: Ein Wechsel ist an sich immer auch etwas Positives. Aber wenn eine Frau vom Format von Renate Daporta Jöchler abtritt, dann fragt man sich natürlich, wie wird es sein? Was kommt nun? Ihr ist es gelungen, großes Vertrauen aufzubauen, nicht nur in den Mitgliedern, sondern auch bei allen Partnern der Krebshilfe, den Ärzten, der Verwaltung, den Politikern. Die Krebshilfe hat unter ihrer Führung einen quasi institutionellen Charakter angenommen… Chance: So als ob sie ein weiterer Dienst der Landesregierung sei? Arno Kompatscher: Naja, besser noch. Die Krebshilfe hat viele Aufgaben über-

nommen, die wir, die die Landesregierung, die das Assessorat und auch die Gesundheitsdienste auf dem Territorium gar nicht (mehr) leisten können. Die Lymphdrainage, die Betreuung der Betroffenen von der Operation an, die unbürokratischen wirtschaftlichen und sozialen Hilfestellungen, das Kursangebot… Sie ist aber bei alledem ein Verein geblieben und daher den Mitgliedern auch viel näher, als die öffentliche Struktur es je sein könnte. Chance: Sie meinen, die Krebshilfe ist ein Teamplayer geworden, der aber den Vorteil der Flexibilität hat? Arno Kompatscher: Ja und damit auch der Schnelligkeit, in einem Verwaltungsapparat gibt es physiologische Durchlaufzeiten. Und ich bin zuversichtlich, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Renate Daporta Jöchler hat einen ausgezeichneten Job gemacht. Sie hat vieles vorangebracht, vieles entkrustet und modernisiert. Aber sie war keine Alleingängerin. Sie hinterlässt keine Wüste. Der Verein ist gut aufgestellt und wird den Übergang gut bewerkstelligen.

Chance: Gerade im vergangenen Jahr hat sich die Krebshilfe als wichtiger Partner auch bei unpopulären Entscheidungen erwiesen. Arno Kompatscher: Sie meinen im Zusammenhang mit der Neuordnung der Tumorchirurgie? Ja. Und hier hat die Krebshilfe vermute ich auch ihren Mitgliedern, die die Neuordnung vielleicht nicht so mitgetragen haben, getrotzt. Die Krebshilfe hat sich ganz offen neben die Landesregierung gestellt. Trotz des Murrens in der Bevölkerung und trotz der Widerstände von Seiten einiger Ärzte. Das nenne ich Mut und Weitsicht haben. Chance: Die Tumorchirurgie ist ja nur der Anfang. Auch in ihrem Regierungsprogramm ist die Rede von einer Neuordnung des gesamten Bereichs. Arno Kompatscher: Wir müssen neue Rahmenbedingungen schaffen, dürfen nicht auf dem, was vor zwei Jahrzehnten als richtig gegolten hat und was heute überholt ist, stehenbleiben. Es geht nicht um die Quantität, sondern um die Qualität der Dienste. Und es braucht ein allgemeines Umdenken. Heute ist es nicht mehr möglich, überall alles zu bieten.

Foto: Othmar Seehauser

Chance: Sie meinen der gesamte Gesundheitssektor ist zu überdenken?

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Das Krankenhaus Bozen

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Arno Kompatscher: Südtirol kann nicht Exzellenzzentrum für alles sein. Wir müssen zu diesem Zeitpunkt einen Schritt zurückgehen, hinter die Entscheidungen,


INTERVIEW MIT DEM NEUEN LANDESHAUPTMANN ARNO KOMPATSCHER

die im vergangenen Jahr getroffen worden sind, um uns das große Ganze noch einmal in Ruhe anzuschauen und dann werden wir entscheiden. Chance: Einige Dinge sind schon beschlossen…. Arno Kompatscher: Die Informatisierung aller Dienste und ihre Vernetzung mit einer einheitlichen, flächendeckenden Software. Die Struktur im Krankenhaus, die Schaffung von besseren Rahmenbedingungen, der menschliche Aspekt, die Beziehung Patient, Personal, Verwaltung… Chance: … und da kommt die Südtiroler Krebshilfe wieder ins Spiel? Arno Kompatscher: Auf jeden Fall, da kann man immer besser werden und da brauchen wir die Hilfe eines Partners, der den Finger am Puls hat. Chance: Heißt das auch, dass die sieben Südtiroler Krankenhäuser noch einmal überdacht werden?

Arno Kompatscher: Ja und Nein. Wir haben uns im Regierungsprogramm zu diesen Häusern bekannt. Dafür stehe ich. Aber sicher nicht so, wie sie heute strukturiert sind. Wir sind ja viel zu krankenhauslastig. Sie werden alle unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Wir wollen die Basismedizin und die Prävention im Territorium stärken. Wir brauchen mehr Allgemeinmediziner und die Aufgaben der Hausärzte werden den Bedürfnissen angepasst werden. Die kleinen Krankenhäuser werden hier eine wichtige Rolle spielen. Das Ressort, das sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung kümmert, heißt schließlich nicht Krankenhauswesen sondern Gesundheitswesen. Darum geht es doch. Chance: Auch die Patienten müssen umdenken? Arno Kompatscher: Ja, und ich meine, dieses Umdenken hat doch schon eingesetzt. Wer heute an Krebs erkrankt, bleibt nicht unbedingt nur in Südtirol. Mobilität ist ein wichtiges Stichwort. Wir werden uns auch mit Spezialkliniken außerhalb des

AKTUELL

Landes vernetzen. Südtirol wird Exzellenzzentrum für bestimmte Dienste sein, die Patienten anderer Regionen in Anspruch nehmen und genauso werden Südtiroler sich an andere Exzellenzzentren außerhalb des Landes wenden. Chance: Das wird alles seine Zeit brauchen… Arno Kompatscher: Das ist eine Riesengeschichte. Wir arbeiten an einem bleibenden und nachhaltigen Konzept, werden die Strategie der nächsten zehn fünfzehn Jahre überdenken, Weichen stellen. So etwas geht nicht von heute auf morgen und so etwas geht nicht ohne Widerstand. Aber die Zukunft hat schon begonnen. Änderungen sind immer auch mit Ängsten verbunden. Das liegt in der Natur der Sache. Wir sind zuversichtlich, denn hier geht es schließlich um das Wohl der Bürger, geht es darum, auch in Zukunft jedem eine ausgezeichnete Versorgung garantieren zu können. Und dafür brauchen wir die Hilfe aller. Besonders auch der Südtiroler Krebshilfe und aller Menschen, die für sie tätig sind.

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AKTUELL

PRÄVENTION, DIAGNOSE UND THERAPIE

Garantierte Kompetenz Fotos: Othmar Seehauser

Die Breast-Unit am KH Bozen – Prävention, Diagnose und Therapie

v. li. n. re. Primar Dr. Claudio Graiff (Onkologie), Dr. Martin Maffei, Dr. Paola Orrù (Radiologie), Dr. Martina Pircher (Onko-Psychologin), Dr. Marcella Perconti (Onko-Psychologin), Luana Piffer (Breastcare-Nurse, Dr. Claudia Schenk und Dr. Carmen Stevanin (Radiologie), Dr. Peter Marinello (Brust-Chirurgie), Elisabetta Perrella (Breastcare-Nurse), Dr. Elisabetta Cretella (Onkologie), Primar Dr. Guido Mazzoleni (Pathologie)

Alles dreht sich um sie. Die Pazientin. Vom Augenblick der Diagnose an bis zum Follow-Up wird jede Frau, jeder Fall von der GIPMA, interdisziplinäre Gruppe der Brustpathologie, koordiniert. Direktor dieses Tumorboards für Mamma-Pathologien ist der Chirurg Dr. Romano Polato.

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eden Donnerstag von 12 bis 13 Uhr treten die Mitglieder dieses kollegialen Organs zusammen. Jede Woche werden bis zu zehn neue Fälle diskutiert und gemäß einem fest vorgeschriebenen klinischen Protokoll analysiert. An dem Donnerstag, an dem wir im Krankenhaus vorstellig wurden war das Tumorboard der Breast-Unit wie folgt zusammengesetzt: die Radiologen Carmen Stevanin, Martin Maffei, Paola Orrù und Claudia Schenk, die Onko-Psychologinnen Martina Pircher und Marcella Perconti, die Breastcare-Nurses Luana Piffer und Elisabetta Perrella, der Brust-Chirurg Peter Marinelli, der Primar der Onkologie Claudio Graiff und seine Kollegin Elisabetta Cretella sowie der Primar der pathologischen Anatomie und Histologie Guido Mazzoleni. Abwesend aufgrund anderweitiger Verpflichtungen waren der Direktor, Chirurg Romano Polato sowie die Figur des Genetikers und der Gynäkologe.

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Zwölf Experten also, die jeden Fall von ihrer Sparte aus beurteilen. Zwölf Köpfe, die nach bestem Wissen und Gewissen nach der bestmöglichen Lösung für jede einzelne Patientin suchen. Jeder von ihnen wird in Folge seine fachspezifischen Untersuchungen und Therapien mit der Patientin durchführen. Und genau in dieser fachübergreifenden Zusammenarbeit liegt der große Vorteil. Unterschiedliche Erfahrungen, Kulturen und Kenntnisse ergänzen sich. Vor zwei Jahren wurde das Brustgesundheitszentrum und die GIPMA-Gruppe des Bozner Krankenhaus erstmals nach EUSOMA zertifiziert; Zertifizierung, die jedes Jahr sowohl für das Zentrum als auch für jeden einzelnen Komponenten des GIPMA wiederholt wird. EUSOMA steht für European Society of Mastology (Europäische Gesellschaft für Brustkunde). Bisher gibt es in Italien nur fünf oder sechs nach diesen Standards zertifizierten Brustzentren: zwei

Primar Dr. Claudio Graiff

(Onkologie)

davon in Mailand, je eines in Pavia und Bologna und Bozen. Ein Chirurg muss beispielsweise mindestens 50 Brustoperationen pro Jahr nachweisen, ein Radiologe muss mindestens 1.000 Mammographien beurteilen, die gesamte radiologische Abteilung ein Minimum von 5.000. Die Breast-Unit muss eine Mindestzahl von mindestens 150 neuerkrankten Patientinnen pro Jahr behandeln. Voraussetzung für die EUSOMA-Zertifizierung ist die regelmäßige Teilnahme an


PRÄVENTION, DIAGNOSE UND THERAPIE

AKTUELL

Dayhospital in der Onkologie Bozen

Fortbildungsveranstaltungen, nicht nur im Rahmen des eigenen Fachgebiets, sondern auch interdisziplinär, um sich mit den anderen Kollegen entsprechend austauschen zu können und Einblick in die anderen Fachbereiche zu haben, die sich mit der Pathologie Brustkrebs befassen. Wer sich in einer EUSOMA-zertifizierten Breast-Unit behandeln lässt, hat nicht nur den Vorteil sich auf höchste Kompetenz verlassen zu können, sondern auch, dass ein solches Zentrum alle Kompetenzen garantieren kann und muss. Im Bozner Krankenhaus sind von der Radiologie über das histologische Labor bis hin zur Psychologie alle Fachbereiche in einer Struktur vertreten. Ist die Diagnose einmal gestellt, muss die Patientin sich um nichts mehr kümmern. Termine für Untersuchungen, Blutabnahmen, Visiten – alles wird vom Tumorboard bzw. vom Case-Manager organisiert, dem Arzt also, der die Patientin persönlich betreut, der ihr direkter Ansprechpartner und das Bindeglied zwischen ihr und dem GIPMA ist.

Keine Frage, dass die Patientin in die Entscheidungen des Tumorboards eingebunden ist. Die vom GIPMA entschiedene Therapie wird ihr vom Case-Manager vorgestellt und erläutert. Auf Wunsch können an diesen Gesprächen auch die Angehörigen teilnehmen. Wenn eine Patientin Wert darauf legt, kann sie auch mit dem ganzen Tumorboard zusammentreffen. Die Wartezeiten zwischen Diagnose und Therapieentscheidung sind so kurz

wie möglich gehalten und von den technischen Zeiten für die Auswertung der einzelnen Untersuchungen bestimmt. So erfolgt zum Beispiel die Biopsie meist schon am selben Tag, an dem Mammographie oder Echographie vorgenommen worden sind. Das histologische Labor bestimmt innerhalb von drei Arbeitstagen die biologische Beschaffenheit der organischen Proben. Von größter Bedeutung für die Entscheidung der Therapie.

Dr. Romano Polato, Direktor des GIPMA (li.) und Brustchirurg Dr. Christoph Mayr

Die definitive Diagnose steht innerhalb von sieben bis acht Arbeitstagen fest. Anschließend wird die Patientin im Day-Hospital der Chirurgie allen Untersuchungen unterzogen, um ihren allgemeinen klinischen Zustand zu bestimmen (Herz, Kreislauf, Blutproben etc.). Anschließend folgen weitere Untersuchungen. die notwendig sind, um ein umfassendes Gesamtbild zu erhalten, also z. B. mit dem Psychologen, dem Genetiker oder dem plastischen Chirurgen. Zwischen Diagnose und Abschluss dieser Phase vergehen maximal drei bis vier Wochen. Folgt

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AKTUELL

PRÄVENTION, DIAGNOSE UND THERAPIE

Gemäß der EUSOMA Zertifizierung kann die Patientin alle Untersuchungen und Behandlungen in einer Struktur durchführen

Sobald alle klinischen Befunde vorliegen, ist es am GIPMA die definitive Therapieentscheidung zu treffen. Die Entscheidung erfolgt nach demokratischen Prinzipien und nicht selten werden heikle Fälle auch lebhaft diskutiert. Die GIPMA-Gruppe ist an verschiedenen klinischen Studien beteiligt. Auch das ist eine der Voraussetzungen für die EUSOMA-Zertifizierung. Von Fall zu Fall

wird entschieden, ob die jeweilige Patientin in eine solche Studie aufgenommen wird. Vorausgesetzt natürlich, sie ist damit einverstanden. Zwei wichtige Berufsfiguren innerhalb der GIPMA sind der Psychologe und die Breastcare-Nurse. Jede Patientin wird nach der Erstdiagnose zu einem Gespräch mit

einem Psychologen eingeladen. Ein erfolgreiches Therapieprogramm muss nicht nur dem physiologischen sondern auch dem psychologischen Zustand der Patientin Rechnung tragen. Die Breastcare-Nurses sind hingegen gemeinsam mit dem Case-Manager die direkten Ansprechpartnerinnen der Patientin und begleiten diese von der Diagnose an während der gesamten Behandlungsphase. Nicht immer beginnt eine Therapie mit der Operation. In ein Viertel bis ein Drittel der Fälle wird die Betroffene zunächst einem Zyklus Chemotherapie unterzogen. Ob eine Patientin operiert wird, hängt auch von ihrem Alter und vom Stadium der Erkrankung ab.

Dr. Claudia Schenk, Dr. Carmen Stevanin, Dr. Peter Marinelli, Elisabetta Perrella: "Nicht selten werden heikle Fälle auch sehr lebhaft diskutiert"

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Was passiert, wenn eine Patientin am Ende der Untersuchungsphase mit der Entscheidung des Brust-Tumorboards konfrontiert wird und sich entschließt, weitere Spezialisten zu Rate zu ziehen oder sich woanders behandeln zu lassen? Kein Problem. Jeder einzelne Behandlungsschritt und jedes Zusammentreffen des GIPMA ist protokollarisch festgehalten und in der Patientenkartei enthalten. In den meisten Fällen ist es das Tumorboard


PRÄVENTION, DIAGNOSE UND THERAPIE

AKTUELL

Primar Dr. Guido Mazzoleni: „Vertrauen ist die erste Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung!“

selbst, das die Kontakte zu weiteren Behandlungszentren herstellt. Die letzte Entscheidung liegt in der Hand der Patientin. Die Mitglieder der Breast-Unit legen besonderen Wert auf das gegenseitige Vertrauensverhältnis zwischen behandelnden Ärzten und der Patientin. Vertrauen ist die erste Voraussetzung für eine erfolgreiche

Dr.Elisabetta Cretella

Therapie. Bozen mag ein relativ kleines Krankenhaus sein, aber es kann mit den großen Zentren in Europa konkurrieren und den Patientinnen die gleichen internationalen Standards bieten. Von der Diagnose bis zum Follow-Up. Nichts wird dem Zufall überlassen, jeder einzelne Behandlungsschritt ist zertifiziert und tausendfach bewährt.

Dr. Carmen Stevanin

Interdisziplinäre Gruppe der Brustpathologie „Gruppo Interdisciplinare di Patologia Mammaria Bolzano“ (GIPMA) Patholog. Anatomie Breast Nurses Chirurgie Genforschung Gynäkologie Mediz. Onkologie Psychologie Radiologie Strahlentherapie

Dr. G. Mazzoleni Dr. M.E. Lüthy E. Parrella L. Piffer A. Rubbo L. Bonzi K. Stuefer Dr. R. Polato Dr. P. Marinello Dr. C. Mayr Dr. M. Ciola Dr. F. Benedicenti Dr. F. Stanzial Dr. F. Inzana Dr. G. Schnapper Dr. C. Graiff Dr. E. Cretella Dr. M. Mazzoldi Dr. M. Perconti Dr. M.Pircher Dr. C. Stevanin Dr. L. Naibo Dr. M. Tapparelli Dr. M. Maffei Dr. P. Orrù Dr. M. Plankensteiner

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AKTUELL

DICKDARMKREBS-SCREENING

Screening lohnt immer – und wie! Erster Zyklus des Dickdarmkrebs-Screening abgeschlossen - Beteiligung bei 44 %

Das Ambulatorium für die Dickdarmspiegelung

Mehr als zehn Jahre hat sich Dr. Fausto Chilovi, Primar der Gastroenterologie am Krankenhaus Bozen dafür eingesetzt, ohne je die Hoffnung zu verlieren. Im November 2010 wurde das Breitbandscreening für den Dickdarmkrebs dann im Rahmen der Gesundheitsreform dann auch tatsächlich eingeführt. Im Mai wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt.

„E

s ist gut gegangen, sehr gut”, betont Fausto Chilovi. „Die Ergebnisse bestätigen unsere Erwartungen voll und ganz.“ Alle Südtiroler im Alter zwischen 50 und 70 haben einen Brief erhalten, indem sie aufgefordert wurden, sich an dem Screening zu beteiligen. Der Brief berechtigte dazu, sich in jeder beliebigen Apotheke das Test-Set für die Eigenuntersuchung auf verstecktes Blut im Stuhl zu besorgen. Dieser Test ist in weniger als einer Minute zuhause durchzuführen. Die Einladung wird alle zwei Jahre wiederholt, bis zum Erreichen des 70. Lebensjahres.

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Ausgenommen von diesem Screening sind jene Personen, die innerhalb der fünf Vorjahre eine Dickdarmspiegelung vorgenommen haben. Wer z. B. einen nahen Verwandten in der Familie hat, der an Dickdarmkrebs erkrankt ist, sollte sich in fünfjährigen Abständen einer Kolonskopie unterziehen. Das erste Mal zehn Jahre bevor der betreffende Verwandte an Darmkrebs erkrankt ist. Es handelt sich um eine Tumorerkrankung mit einem über zehnjährigen Verlauf, die von einem äußerst langsamen

Dr. Fausto Chilovi, Primar der Gastroenterologie am Kra nkenhaus

Wachstum gekennzeichnet ist. Dies bedeutet optimale Heilungsbedingungen wenn er in der Frühphase erkannt wird. Nur dass Dickdarmkrebs sich in dieser Phase nicht bemerkbar macht. „Wenn die ersten Symptome auftreten, ist der Krebs meist schon weit fortgeschritten." Aber zurück zum Screening. Der organisatorische Teil des Screenings ist exemplarisch abgelaufen, unterstreicht Primar Fausto Chilovi. Die Versendung der Briefe, die erneute Aufforderung nach drei Monaten, sollte keine Antwort


AKTUELL

Foto: Othmar Seehauser

DICKDARMKREBS-SCREENING

Weist der Test Blutspuren im Stuhl nach, wird der Betreffende umgehend zu einer Darmspiegelung eingeladen.

erfolgt sein. Die Verteilung der Test-Kits durch die Apotheken und die Einsammlung der organischen Proben in den verschiedenen Sammelstellen im Land. Bei einem negativen Testergebnis erhielt der Betreffende das Ergebnis per Einschreiben bereits nach einer Woche. Wenn der Test Blutspuren nachweist, erfolgt umgehend die telefonische Benachrichtigung und die Einladung zu einer Darmspiegelung innerhalb von dreißig Tagen. In ganz Südtirol wurden 66.364 Bürger zum Screening eingeladen, 29.167 haben das Screening dann tatsächlich wahrgenommen. In Bozen lag die Beteiligung bei 43,6 %, in Meran bei 39,9 %, in Brixen bei 47,17 % und in Bruneck bei 49,19 %. Im Landesdurchschnitt ergibt das 44 Prozent. „Ein Unterschied von zehn Prozent zwischen Meran und Bruneck ist nicht akzeptabel“, erklärt Primar Chilovi. Und

tatsächlich ist in der Beteiligung ein Schwachpunkt des Screenings. „Unser Problem ist die sogenannte Compliance, die Bereitschaft der angeschriebenen Bürger, den Test auch tatsächlich durchzuführen.“ Ziel wäre es laut Dr. Chilovi auf einen Mittelwert von mindestens 60 Prozent zu kommen. Das bedeutet, dass in diesem Bereich noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden muss, um die Bevölkerung von der Wichtigkeit dieses Screenings zu überzeugen. Genau hier sieht auch die Südtiroler Krebshilfe eine wichtige Aufgabe für die nächsten Jahre.

Dr. Fausto Chilovi: „Wenn es uns gelingt, immer mehr Menschen von der Notwendigkeit dieses Tests zu überzeugen, können wir die Sterblichkeitsrate aufgrund von Dickdarmkrebs um ein Erhebliches senken. Ich spreche von 80 bis 90 %!”

In Südtirol werden im Jahr 320 Neuerkrankungen an Dickdarmkrebs gezählt. Mittlerweile ist dieser Krebs die am weitesten verbreitete Tumorerkrankung bei beiden Geschlechtern, noch vor Brust- bzw. Prostatakrebs. Ursache sind vor allem ein falscher Lebensstil mit zu wenig Bewegung und der Verzehr von zu großen Mengen an rotem Fleisch. Von den mehr als 29.000 Personen, die sich an dem Test zur Festellung von Blut im Stuhl beteiligt haben, hatten 6,5 %, bzw. 1.838 Personen ein positives Ergebnis. Jeder von ihnen wurde eingeladen innerhalb von dreißig Tagen eine Darmspiegelung vornehmen zu lassen. In diesem Fall ist Primar Chilovi mehr al zufrieden mit der Akzeptanz: 97 % der Betroffenen haben sich zu dieser Untersuchung auch tatsächlich angemeldet. Bei 1.279 Personen ergab die Spiege- Folgt

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AKTUELL

DICKDARMKREBS-SCREENING

Bilder aus dem Inneren des Darms

lung ein positives Ergebnis. Bei 145 Betroffenen (11,3 %) wurde bereits ein ausgebildeter Darmkrebs diagnostiziert; 441 Pazienten (34,5 %) wiesen hingegen ein Adenom in fortgeschrittenem Stadium auf, das heißt bereits eine Vorstufe zum bösartigen Tumor. Im Klartext: fast die Hälfte aller Personen (45,8 %), die zur Darmspiegelung

eingeladen wurden, hatten bereits Krebs oder aber eine große Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken. Bei den restlichen 831 Personen (65 %) wurde hingegen ein gutartiger Darmpolyp festgestellt. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dem Screening 1.730 Po-

lypen entfernt. Ein doch überraschendes Nebenergebnis der Vorsorgeuntersuchung: 45 % der Betroffenen mit positivem Ergebnis waren männlichen und 55 % weiblichen Geschlechts. Alle Personen bei denen Polypen bzw. krebsartige oder bereits bösartige Tumore festgestellt wurden, waren zum Zeitpunkt des Screenings beschwerdefrei! Dr. Fausto Chilovi: „Das ist das große Problem bei dieser Krebsform. Wenn sich der Dickdarmkrebs bemerkbar macht, ist es meist schon zu spät für eine Heilung. Aus genau diesem Grund ist es so wichtig, die Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen!“ Fazit: Die erste Runde des Screenings ist erfolgreich abgeschlossen worden. Primar Chilovi und sein Team sind mehr als zufrieden und darin bestätigt auf der Durchführung dieser Vorsorgemaßnahme zu bestehen.

Vorbereitung der Darmspiegelung

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Das Screening geht weiter, die nächsten Einladungsbriefe sind schon in Vorbereitung. Im nächsten Jahr beginnt bereits die zweite Runde, d. h. die erneute Einladung nach zwei Jahren. Bleibt zu hoffen, dass immer mehr Menschen diese ihnen gebotene Chance wahrnehmen.


BENEFIZLAUF

AKTUELL

Laufen um zu helfen Der elfte Pustertaler Benefizlauf am 7. Juni von Schluderbach nach Toblach Ein fester Termin im Jahreskalender der Krebshilfe und jedes Jahr eines der Highlights im Bezirk ist der Pustertaler Benefizlauf. In diesem Jahr waren es 179 Teilnehmer, Läufer und Geher, die am 7. Juni in Schluderbach Richtung Toblach starteten. Nicht alle legten die gesamte Strecke von 15 km zurück. Die 51 Kinder des Kinderlaufs liefen einen Parcours von 1,5 km.

D

ie Strecke geht großteils eben der Rienz entlang, liegt halb im Schatten, der Schotterboden ist eine ideale Unterlage zum Laufen. Der Pustertaler Lauf startete zum elften Mal. Im Vergleich zum Vorjahr sind einige Verbesserungen eingeführt worden. Es gab mehr Stände, die die Läufer mit Wasser versorgten und längs der Strecke waren alle paar Kilometer Kenntafeln angebracht, die den Läufern anzeigten, wie viel Strecke sie schon zurück gelegt haben. Wichtig vor allem für Ortsunkundige, um mit ihren Kräften haushalten zu können. Valentina Vecellio, Autorin des Buches „Aktiv gegen den Krebs“ und Leiterin der Bewegungstherapie in Meran für Krebskranke bot allen Teilnehmern eine sechsminütige Aufwärmungsphase an. Sie war mit 21 Damen oder besser „Mädels“ wie sie sie liebevoll nennt, eigens von Meran zum Benefizlauf nach Toblach gekommen (siehe eigenen Bericht). Laufen macht Durst und Hunger, Zuschauen und Anfeuern auch. Wie jedes Jahr hatte der Luchsverein ein Festzelt

Süße Medaille

organisiert, wo Würstchen gebraten und alkoholfreie Getränke und Bier ausgeschenkt wurde, zahlreiche Freiwillige hatten Tiartlen gebacken. Die Gruppe DeLuX spielte zum Tanz auf. Zahlreiche Betriebe aus dem Pustertal haben durch großzügige Spenden zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Der Lauf ist jedes Jahr nicht zuletzt auch ein gesellschaftliches Ereignis für Toblach und das gesamte Oberpustertal. Schnellste Läufer waren Günther Strobl, Bernhard Gitzl und Christian Ortner, bei den Damen Karin Burgmann, Elisabeth Egarter und Julia Burgmann. Die Burgmann Schwestern waren nebenbei auch im vergangenen Jahr auf Platz eins und zwei der Damenrangliste. Die Siegerehrung nahm die Bezirksvorsitzende Ida Schacher Baur vor, in doppelter Funktion, denn seit vergangenem April ist sie auch Landesvorsitzende der Südtiroler Krebshilfe. Der Erlös des Benefizlaufs geht zugunsten der Betroffenen. Jeder Läufer unterstützt mit seinem Startgeld die wichtige Arbeit der Krebshilfe.

Karin Burgmann, die erste Frau im Ziel

Wir haben es geschafft!

Die Schnellsten (v. r. n. l.) 1. Günther Strobl, 2. Bernhard Gitzl, 3. Christian Ortner Christian

Am Start

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AKTUELL

BENEFIZLAUF

Aktiv gegen den Krebs Bewegungstherapie Meran mit 22 Läufern vertreten Zweiundzwanzig waren sie, achtzehn Frauen, drei Männer und Coach Valentina Vercellio. Mit dem Bus eigens aus Meran angereist, um am Pustertaler Benefizlauf teilzunehmen. Die älteste, Henriette, 83 Lenze jung, legte satte zehn Kilometer zurück, kam frisch wie eine Rose an und will nächstes Jahr die gesamte Strecke gehen.

V

alentina Vecellio, Leiterin der Bewegungstherapie in Meran, rannte vermutlich die doppelte Strecke, ständig auf dem Weg von einem Grüppchen zum anderen, um anzufeuern und Fotos zu schießen. Die ehemalige Leistungssportlerin und Ex-Betroffene ist der beste Beweis für ihr Credo, dass Bewegung fit und den Krebs in Schach hält.

Überrascht waren die Meraner über die fast südländisch anmutende Stimmung auf dem Toblacher Festplatz, die sie nach der Anstrengung, zufrieden und glücklich über ihre eigene Performance, vollen Herzens genossen. In der Gynäkologie Meran werden die Fotos von dieser ersten Teilnahme am Pustertaler Benefizlauf einen Ehrenplatz erhalten.

Für den Lauf hat sie ihre Gruppe in zehn Staffeln zu je zwei Personen eingeteilt, jede Staffel bewältigte fünf plus zehn Kilometer. Die Einteilung war nach Beurteilung des Konditionsstatus der Teilnehmerinnen erfolgt. Vorausgegangen waren Wochen eifrigen Trainings in der Turnhalle und auf dem Tappeinerweg in Meran. Ein Mitglied der Bewegungstherapie, Isabella, legte die 10 Km Strecke großteils im Laufschritt zurück. Busfahrer Balthasar versah nicht nur den Shuttledienst zwischen den einzelnen Staffelübergabestellen, sondern machte auch Streckenposten.

Eine überglückliche Valentina Vecellio ließ es sich nicht nehmen, auch das Publikum in diese besondere Stimmung miteinzubeziehen: „Ob im Sport oder allgemein im Leben ist der Weg unser Ziel, denn nur wenn wir ihn bewusst gehen, erreichen wir sicher unser Objektiv. Und dieses Ziel kann so oft unsere Träume sogar übertreffen! Meine Mädels haben ihr persönliches Ziel übertroffen, das ist der beste Beweis dafür.“

Bewegungstherapie Meran geniesst das Fest

Die Kindergruppe vom

Gemeinsam sind wir stark

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Benefizlauf: We are the

champions!

Glücklich im Ziel


BENEFIZLAUF

AKTUELL

Mini-Marathon für den guten Zweck 8,5 km um den Toblacher See - Solidarietät für mamazone und DEBRA

v.l.: Gianni Poli, Isolde Mayr Faccin (DEBRA), Erika Laner (mamazone), Luigi Spagnolli, (BM Bozen), Guido Bocher (BM Toblach und Vizepräsident DEBRA),– vorne sitzend: Anna Faccin (DEBRA)

Eine Woche vor der Austragung des Pustertaler Benefizlaufs ging es ebenfalls um Laufen für den guten Zweck. Im Rahmen des Cortina Dobbiaco Run, der am 1. Juni zum 15. Mal stattgefunden hat, wurde am Samstag, den 31. Mai ein nicht wettbewerbsmäßiger Lauf ausgetragen, dessen Erlös den beiden Toblacher Vereinen DEBRA Südtirol und mamazone zu Gute kommt.

I

n Anwesenheit des Bürgermeisters von Bozen, Luigi Spagnolli – der seit Jahren beim Cortina Dobbiaco Run als Speaker mit dabei ist und den Verantwortlichen und Ideator dieses Marathons Gianni Poli, unterstützt – nahmen mehr als 350 Teilnehmer an diesem 8,5 km langen Benefizrennen rund um den Toblacher See teil. Der Erlös aus dieser Veranstaltung unterstützt die beiden Vereinigungen mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs und DEBRA - Schmetterlingskinder bei der Verwirklichung ihrer Projekte. Einer

der ersten am Ziel war Landesrat Christian Tommasini (hier im Bild v.l. mit Guido Bocher, Bürgermeister von Toblach; Erika Laner, Verantwortliche mamazone; Isolde Mayr Faccin, Verantwortliche DEBRA).

Im Ziel

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AKTUELL

TRANS-ALP FACHKONGRESS

Wenn etwas schief geht Krisenmanagement – 3. Trans-Alp Fachkongress für plastische Chirurgie

v. l. n. r.: Prim Dr. Peter Kompatscher - Chef der plastischen Chirurgie in Feldkirch, Prof. Hans Anderl - emeritierter Chef der plastischen Chirurgie in Innsburck, Doz. Christian Rainer Innsbruck, Prof. Christoph Papp - ehemaliger Chef der plastischen Chirurgie in Salzburg, Doz. Alexander Gardetto - Leiter der plastischen Chirurgie Südtirol, Dr. Markus Öhlbauer - 1. Oberarzt der plastischen Chirurgie in Murnau

Menschen sind keine Maschinen, auch bei noch so guter Vorbereitung, können bei chirurgischen Eingriffen Komplikationen auftreten. Und dann heißt es Ruhe bewahren, schnell entscheiden und schnell handeln. Wenn etwas schief und wie man damit umgeht, um dieses Thema ging es beim dritten Trans Alp Plastic Surgical Meeting.

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achärzte für plastische, ästhetische und Wiederherstellungschirurgie aus allen alpengrenzenden Ländern tauschten sich am ersten Maiwochenende in Brixen aus. Der von Dr. Alexander Gardetto, Leiter der plastischen, ästhetischen und Wiederherstellungschirurgie am Krankenhaus Brixen organisierte Kongress wurde von der Südtiroler Krebshilfe mitfinanziert. Die plastische Chirurgie gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und nicht etwa nur wegen eines immer weiter verbreiteten

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Schönheitswahns – rein ästhetisch bedingte Eingriffe sind nur ein kleiner Bereich dieser Spezialisierung. Das Gros der Eingriffe entfällt auf Wiederherstellungseingriffe, Brustrekonstruktionen, Behandlung von Nerven- und Gefäßverletzungen, Behandlung von Weichteil- und Hauttumoren, Handchirurgie. In Südtirol werden mittlerweile pro Jahr rund 680 plastische Eingriffe in den Krankenhäusern von Brixen, Sterzing, Meran und Bozen durchgeführt. Ein Drittel der Eingriffe sind Operationen an der Brust.

Im Mittelpunkt dieses Meetings an dem viele junge Ärzte aber auch Koryphäen von internationalem Ruf teilnahmen, stand also einmal nicht der gelungene Eingriff, sondern die Komplikation. Das Krisenmanagement. Was tun, wenn es schief geht? Was kann schiefgehen? Wie behebt man durch Fehler oder unvorhergesehene Komplikationen hervorgerufene Schäden? Die verschiedenen Referenten stellten konkrete Fälle aus ihrem Arbeitsbereich vor und lieferten zugleich auch Lösungsmöglichkeiten, die im Anschluss diskutiert wurden.


TRANS-ALP FACHKONGRESS

Alexander Gardetto: „Ich habe ganz gezielt nach Experten gesucht für diesen Kongress und das wissenschaftliche Niveau nicht nur der Vorträge, sondern auch der anschließenden Plenums-Diskussionen war dementsprechend hoch.“ Unter den Referenten waren: Primar Dr. Peter Kompatscher - Chef der plastischen Chirurgie in Feldkirch, Prof. Hans Anderl - emeritierter Chef der plastischen Chirurgie in Innsbruck, Doz. Christian Rainer, plastischer Chirurg aus Innsbruck und Prof. Christoph Papp - ehemaliger Chef der plastischen Chirurgie in Salzburg. Interessant gerade für die jungen Ärzte, war es zu sehen, dass Komplikationen bei jedem, auch bei dem erfahrensten Arzt auftreten können. Dr. Gardetto: „Wer sagt, dass er keine hat, lügt.“ Umso wichtiger ist es, darauf vorbereitet zu sein. Tritt eine Komplikation auf, muss umgehend gehandelt werden. Je schneller, desto weniger Folgen. Es heißt zu entscheiden, ob man

sofort eingreifen muss oder abwarten soll, ob auf chirurgischem oder konservativem Weg usw. „Hier muss sich ein Arzt nicht nur auf sein Können und Wissen, sondern auch auf seine Intuition verlassen“, betont Dr. Alexander Gardetto. Was ist unter Komplikationen zu verstehen? Infektionen, Nachblutungen, Gewebeverlust bei Transplantationen, Assymetrien, Verlust von Funktionen z. B. der Hand, ein steifer Finger. Nicht immer treten die Komplikationen während oder nach einem plastichirurgischen Eingriff auf, die Komplikationen können auch bei/ nach Eingriffen von Kollegen auftreten, z. B. Unfallchirurgen oder Gynäkologen. Nach drei aufeinanderfolgenden Kongress-Jahren, legt Dr. Gardetto nun erst einmal eine Pause ein. Im kommenden Jahr wird es keinen Trans-Alp-Kongress zur plastischen Chirurgie geben. Positiver

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Nebeneffekt dieser Treffen ist, dass die unterschiedlichen Zentren nun ein Netzwerk aufgebaut haben und ein reger Austausch auch über den Kongress hinaus entstanden ist, nicht zuletzt auch dank der persönlichen Kontakte, die bei solchen Treffen entstehen.

Prof. Hans Anderl - Emeritus der Uni Klinik Innsbruck

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AKTUELL

FORTBILDUNG LYMPHÖDEM

Fortbildung Lymphödem

Fotos: Othmar Seehauser

Diagnostik und Klinik des Lymphödems in der Onkologie - Meran

Fünf Stunden interessante Vorträge und Demonstrationen rund ums Lymphödem, Vorstellung von vier Patienten und Schau-Abmessung bei einer neuen Patientin. Das Publikum: Patienten, Ärzte und Physiotherapeuten.

S

o ließe sich in Kürze eine Fortbildung beschreiben, die am 30. Mai im Krankenhaus Meran stattgefunden hat, organisiert vom Brustgesundheitszentrum Meran und von der Südtiroler Krebshilfe, geleitet und präsentiert von Primar Herbert Heidegger. Referent war der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie, der Internist und Onkologe Dr. Christian Schuchardt. Er stellte die unterschiedlichen Fälle von Lymphödemen vor, erklärte Ursprung und Therapie. Den praktischen Teil hatte Bandagistenmeisterin Angela Vollmer über, die einen Querschnitt durch die lymphologische Kompressionsbestrumpfung, Schwerpunkt obere Extremität präsentierte und eine Schau-Abmessung an einer Patientin vornahm, während der sie das Publikum über

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Problematiken und Schäden durch falsche Bestrumpfung informierte.

Dr. Christian Schuchard t, Internist und Onkologe , Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie


FORTBILDUNG LYMPHÖDEM

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Wie eine zweite Haut Auf das Material und die richtige Passform kommt es an

So sitzt er richtig

Seit 39 Jahren befasst sie sich damit, seit dreißig Jahren kommt sie auch regelmäßig nach Südtirol, um Patienten zu vermessen. Sie hat ihr Metier im Blick und wenn jemand schwindelt, sieht sie es sofort. Die Bandagistenmeisterin Angela Vollmer.

S

chwimmen, Tennisspielen, Golfen, Strandvolleyball kann man damit tun. Fenster putzen, schwere Hausarbeit, Einkaufstaschen tragen ist hingegen tabu. Mit einem Kompressionsstrumpf kann man eigentlich alles machen, was Spaß macht, wenn man nicht übertreibt. Jede vierte Brustkrebspatientin benötigt einen, auch nach anderen Krebsoperationen wie Prostata oder Unterleibsoperationen müssen Patienten unter Umständen einen Kompressionsstrumpf, der Lymphödemen vorbeugt, tragen. Je mehr Lymphknoten bei einer Brustoperation entfernt werden, desto mehr kann der Arm anschwellen. Wird nur der Sentinel-Knoten entfernt, ist die Versorgung mit einem Kompressionsstrumpf meist nicht notwendig. Die Beine hingegen schwellen schon nach der Entfernung von nur einem Lymphknoten an.

Das Lymphödem ist bei weitem nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern vielmehr eine chronische Erkrankung, die auch nicht nur als Folge von Krebserkrankungen auftreten kann. Bei Nichtbehandlung kann es zu Lähmungen und im schlimmsten Fall zur Amputation kommen. Wer einen Kompressionsstrumpf verschrieben bekommt, muss diesen regelmäßig tragen. Ohne Ausnahmen. Das heißt, den ganzen Tag, auch beim Sport. Nachts sollten der Arm oder das Bein freigelassen werden, damit die Haut sich regenerieren und frei atmen kann. Zusätzlich zum Strumpf sollten die Patienten sich regelmäßig einer Lymphdrainage unterziehen. Ein Kompressionsstrumpf wird den Patientinnen auch erst dann verschrieben, wenn sich die Situation nach der Operation eingespielt hat und die Patientin schon mindestens einen zunächst

Die Bandagistenmeisterin Angela Vollmer

prophylaktischen Zyklus an Lymphdrainagen hinter sich hat. Kompressionsstrumpf ist nicht gleich Kompressionsstrumpf. Angela Vollmer passt ihren Patienten nur flachgestrickte Strümpfe mit Naht an. Großporiges und großflächig komprimierendes Material, das einen gleichmäßigen Druck ausübt und atmungsaktiv ist. „Rundgestrickte Strümpfe sind kontraindiziert und können zu schweren Schädigungen führen, weil das Material sich in jede Hautfalte eingräbt und sie durch falschen Druck den Lymphabfluss hemmen,“ betont die Bandagistenmeisterin. Folgt

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AKTUELL

FORTBILDUNG LYMPHÖDEM

Ein Kompressionsstrumpf ist Maßarbeit

Gemeinsam mit Fachärzten verschiedener lymphologischer Kliniken und mit dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie, Dr. Christian Schuchardt, hat Vollmer die Strümpfe entwickelt. Der Schwarzwald, wo sie lebt, ist ein regelrechtes Zentrum für lymphologische Probleme, mehrere Fachkliniken behandeln Patienten aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland. Neben der Strickart gibt es noch weitere wesentliche Unterschiede. Ein Kompressionsstrumpf muss genau passen, d.

Wie behandelt man das Lymphödem

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h. keiner gleicht exakt dem anderen, jeder Strumpf ist ein Stück Maßarbeit, perfekt, Zentimeter für Zentimeter angepasst. Kompressionsstrümpfe sind dicker oder dünner, je nach Kompressionsklasse. Diese reichen von I bis IV, von der leichten Schwellung bis zur völligen Inaktivität. In besonderen Fällen müssen die Patienten zwei Strümpfe übereinander oder auch einen Strumpf mit eingearbeitetem Handschuh tragen. Was es auf keinen Fall gibt in diesem Bereich, ist das Do-It-Yourself. Man kann nicht

einfach ins Sanitätshaus gehen und sich irgendeinen Kompressionsstrumpf von der Stange kaufen. Angela Vollmer: „Jeder Strumpf muss perfekt ausgemessen und angepasst sein.“ Eine geübte Bandagistenmeisterin mit langjähriger Erfahrung wie sie benötigt für das Anpassen eine Dreiviertelstunde, bei weniger erfahrenen kann es auch länger dauern. Angela Vollmer hält regelmäßig Kurse ab, in denen z. B. Physiotherapeuten oder Angestellte von Sanitätshäusern das perfekte

Gelegenheit für Fragen


FORTBILDUNG LYMPHÖDEM

AKTUELL

Jeder Fall ist anders

Anpassen erlernen können. Die Kosten für die Strümpfe trägt die Krankenkasse. Jeder Patient hat pro Jahr das Anrecht auf zwei. „Zum Schwimmen und auch für die Ausübung anderer Sportarten, empfehle ich meinen Patienten meistens einen alten Strumpf anzuziehen.“ Ob eine Patientin oder ein Patient nach einer Operation einen Kompressionsstrumpf benötigen, hängt von der individuellen Veranlagung ab und ist schwer vorherzusagen. Mit Lymphdrainage allein

kann ein Lymphödem nicht behoben werden. „Die Drainage kann inaktive Nebengefäße anregen, aber alleine kann man damit einem richtigen Lymphödem nicht zu Leibe rücken“, erklärt die Expertin. Angela Vollmer übt ihren Beruf seit 39 mit großer Leidenschaft aus. Dass sie Bandagistenmeisterin wurde, ist eher einem Zufall zu verdanken. In ihrer Jugend war sie als Auslandskorrespondentin tätig, als ihr Vater, Besitzer eines Sanitätshauses in Freiburg sie vor die Wahl stellte: Verkau-

Aus Sicht der Patientin

fen oder das Geschäft übernehmen. Angela Vollmer entschied sich für Letzteres und ging noch einmal in die Lehre bevor sie das Geschäft übernahm. Im Lauf der Zeit hat sie sich dann auf den Bereich Lymphödem, Venenödem, Brustprothesen und Mieder spezialisiert. Heute ist sie frische 73 Jahre alt, hält weiterhin Vorträge zum Thema, hält Ausbildungskurse ab und kommt nach wie vor regelmäßig nach Südtirol um Patienten der Südtiroler Krebshilfe abzumessen.

Dr. Schuchardt erklärt, worauf zu achten ist

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AKTUELL

PRIMELAKTION DER SVP-FRAUEN

Sammeln für die Krebsforschung Primelaktion der SVP-Frauen am 8. März, internationaler Tag der Frau

Ein Stück Frühling für eine Spende

Landesweit 156 Stände, zahlreiche Freiwillige und Einnahmen von 46.315,79 Euro – das ist die Bilanz der diesjährigen Primelaktion der SVP-Frauen am 8. März.

S

eit 14 Jahren gibt es sie, die Stände der SVP-Frauen mit Frühlingsprimeln, die gegen eine freiwillige Spende abgegeben werden. Diese landesweite Aktion ist eine wichtige Stütze im Kampf gegen den Krebs. Die SVP-Frauen stellen jedes Jahr die gesamte Summe der Südtiroler Krebshilfe zur Verfügung, die damit die wichtige Forschungsarbeit, insbesondere der Mikrobiologin Petra Obexer und ihres Teams am Tiroler Krebsforschungsinstitut in Innsbruck unterstützt. Insgesamt konnten in 14 Jahren 382.253,53 Euro für die Forschung gesammelt werden. Renate Daporta, zum Zeitpunkt der Spendenaktion noch Präsidentin der Südtiroler Krebshilfevereinigung zum Erfolg dieser Spendenaktion: „Mein Mandat als

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PRIMELAKTION DER SVP-FRAUEN

AKTUELL

156 Verkaufsstände im ganzen Land

Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe geht zu Ende. Umso mehr freue ich mich, noch einmal beim Abschluss der Primelaktion

dabei sein zu dürfen: die selbstverständliche und begeisterte Unterstützung der Südtirolerinnen und Südtiroler und beson-

In 14 Jahren haben die SVP Frauen mehr als 380.000 € gesammelt

ders von Hunderten SVP-Frauen, die ihre Zeit für die Krebsforschung investieren, hat mich jedes Jahr wieder sehr gefreut!“

Scheckübergabe, v. li. Renate Gebhardt, Renate Daporta und Dr. Petra Obexer

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS

Landesmitgliederausflug am 27.09.2014

L

iebe Mitglieder, dieses Jahr führt uns der Mitgliederausflug am Samstag, den 27. September 2014 ins Überetsch Unterland.

Brennerei Roner St. Jakob Kirche in Kastellaz

Dorfmuseum

Vormerkungen: innerhalb 21. August 2014 in den jeweiligen Bezirksbüros.

Ort und Abfahrtszeiten: der einzelnen Busse werden Ihnen nach Ihrer Anmeldung schriftlich mitgeteilt.

Vortrittsrecht: haben ordentliche Mitglieder. Begleitpersonen, die Mitglieder der Vereinigung sein müssen, können teilnehmen falls noch Plätze zur Verfügung stehen.

Der Kostenbeitrag wird ausschließlich über die Bezirksbüros oder mittels Überweisung innerhalb 29.08.2014 beglichen. Teilnahmequote: ordentliche Mitglieder eventuelle Begleitpersonen

€ 20,00 € 40,00

Programm 9:30 Uhr ca.

Ankunft in Tramin

10:00 Uhr

Messe in der Pfarrkirche zur Hl. Julitta und Hl. Quirikus

12:30 Uhr ca.

Mittagessen im Bürgerhaus von Tramin

14:30 Uhr ca.

gemütliches Beisammensein und verschiedene Führungen (siehe Fotos oben rechts)

17:00 Uhr ca.

Rückfahrt

Anmeldungen: Bozen Tel. 0471 28 37 19

Toblach Tel. 0474 97 28 00

bozen-salten-schlern@krebshilfe.it

oberpustertal@krebshilfe.it

Neumarkt  Tel. 0471 82 04 66

Meran Tel. 0473 44 57 57

ueberetsch-unterland@krebshilfe.it

meran-burggrafenamt@krebshilfe.it

Brixen Tel. 0472 81 24 30

Schlanders Tel. 0473 62 17 21

eisacktal@krebshilfe.it

vinschgau@krebshilfe.it

Bruneck Tel. 0474 55 13 27 unterpustertal@krebshilfe.it

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Weinkellereien

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und auf einen schönen Tag in Gesellschaft Die Pfarrkirche von Tramin ist den Heiligen Quirikus und Julitta geweiht und ist eine Stiftung des Longobardengrafen Rodengo, um 850. Der Chorraum wurde gegen Ende des 14. Jh. errichtet, das Langhaus mit den Seitenschiffen hingegen erst 1911. Die Fresken im Chorraum zeigen auf der rechten Seite das Martyrium von Julitta (Mutter) und Quirikus (Sohn). Der Hauptaltar wurde Ende des 18. Jh. an Stelle eines wertvollen gotischen Altares errichtet (heute im Bayerischen Nationalmuseum, ein Werk von Meister Klocker, Schüler des berühmten Michael Pacher. Das Altarbild stammt von Martin Knoller, einem bedeutenden Südtiroler Maler.


WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS EISACKTAL

Rosenaktion  en die Rosen für den der Gärtnerei Auer in Brix Am Karfreitag wurden in kt. verpac Verkauf am Ostersonntag

Vortrag mit Dr. Rudolf Gruber Rudolf “Kneipp und die klassischen Naturheilverfahren, medizinische Tipps für den Alltag“, im Forum Brixen am 31. März 2014. Im Bild Dr. Rudolf Gruber und die Bezirkspräsidentin Nives Fabbian De Villa.

Frühlingsausflug “Vitalpinum ” in Assling Osttirol  Am 22. Mai fand unser Frühlings ausflug nach Assling in Osttirol statt. Es wurde das Vitalpinum besichtig t und anschließend im Gasthof „Aue“ das Mittagessen eingenommen. Am Nachmittag ein gemütlicher Bum mel durch die Hauptstadt Osttirols – Lienz.

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS VINSCHGAU

Waltraud Schwien bacher beschreibt einige Wildkräuter und erk lärt deren Wirkung und Anwendung.

in Ulten  Bezirksausflug zur Winterschule der Winterschule, rin ünde Begr der Atemübungen mit Waltraud Schwienbacher.

Der einladende gestaltete Raum des Hofladens mit der reichlichen Auswahl, der im Tal hergestellten Produkte.

Die Teilnehmer des Aus flug

s

er. Mittagessen im Hotel Ortn

estellte Speisen

Auf dem Tisch nur im Tal herg

Waltraud Schwienbache r erklärt die Herstellung eines vitaminreichen „grünen Saftes“, gemixt aus Wildkräutern . Außerdem gab sie viele hilfreiche Tip ps und Anregungen zur Unterstützung der Vitalität des Kör pers. Die mittlerweile 70j ährige verlangte als Gegenleistung nur, dass sich die Krebsh ilfe verstärkt für eine Unterstützung der Forschung der Naturh eilkunde einsetzt.

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS

Rosenaktion  e der sich die traditionelle Initiativ In der Osterzeit wiederholt en. Nicht nur ein wichtiger Leb das für e Ros e „Ein fe Südtiroler Krebshil shilfe verschiedenen von der Kreb Beitrag zur Finanzierung der der hen Zeic es htig wic auch ein angebotenen Dienste, sondern e wird die breite ativ Initi er dies k Dan tät. menschlichen Solidari acht. Betroffenen aufmerksam gem Öffentlichkeit auf die Nöte der

ilgern reinander P ndheit und fü r, e d n a n Gesu Mitein Stärkung vo r Lebens-

r e esserung d ewegung zu Heilende B , sowie wirksame Verb Wandern. s n e e Wohlbefind ität durch gemeinsam ärkt auch unser indif qual rn st ch positiv au nder Pilge er, füreina usstsein und wirkt si geheimnisd n a in e it M d ew erwege sin inewegungsb viduelles B Körpergefühl aus. Pilg are Zeit, erste Überw b n te st e n m ko e sa s d e n r, g u e das die t ab Abenteuer, en, vielleich volle, kleine etwas Mut abverlang rwartet neue Möglich e n d n n te u u u z g n e it an g g m n , du rzlich ein einlassen e f h au s g n ar u u d n n e e g ch und die si ge lad n, Pilgerwe idung, gesunder Jause edeckung tu f au n e it ke Kle opfb etterfester erstöcke, K Schuhen, w ucksack, sowie Wand jeweils R s n Herze Getränk im und frohen r m 9:30 Uh nders s, Freitag u zinerstraße in Schla u p a K r e d loster in vo r d e m K

Miteinand

er, füreina Stricken, b nder da se ast in! lachen, erz eln, filzen, papiersch ählen, Freu öpfen, male de bereiten um unsere n, zuhören Fr , u meinschaft eude am Handarbeit nd…, wir treffen un s, e sc n h zu ö n te e Dinge herz ilen und in seitige Lern ust Ge ckeln. Unse en dürfen wir unsere ellen. Durch das geg enr Ziel ist in Fähigkeiten entspannte weiter entw gutes Lebe r n A isg tm e osphä fühl e Freiheit kü nstlerische rfahren indem wir e re ein bisschen in n tauche Suche decken. Da zu treffen w ns und uns gemeinsa n in die m ir uns ab H erbst jewe neu entM ils am im Kreativ ontag, um 14:30 U raum der hr K Krankenha rebshilfe in Schlan ders, usstraße N r. 13.

Aktion der Steinmetzschule Laas

Anderen Menschen etwas zu geben, mit diesem Motto, erklärten sich die Schüler der Steinmetz schule in Laas bereit, für die Südtiroler Krebshilfe Teelic hter aus Marmor anzufertigen. Die Vereinigung wird diese s Geschenk beim Kulturfest „Marmor und Marille“ gegen eine freiwillige Spende verteilen.

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS MERAN - BURGGRAFENAMT

Faschingsfeier

Am 3. März fand im Bezirksbüro eine kleine Faschingsfeier für die Mitglieder statt. Alle Anwesenden freuten sich über die köstlichen Leckereien und einen gemütlichen Nachmittag.

Vor trag zum Thema Haut Am 21. März fand in der Aula Magna der Mittelschule St. Walburg in Ulten der Vortrag zum Thema: „Sonne, Haut und Hauttumore“ statt. Zahlreiche Teilnehmer folgten interessiert den Ausführungen des Referenten Primar Dr. Eduard Vigl.

Suppensonntag in Hafling Am 16. März veranstaltete die Ortsgruppe Hafling des KVW einen Suppen sonntag. Der Reinerlös von € 1.275,23 ging zuguns ten der Krebshilfe. Im Bild fleißige Helfer und zufried ene Gäste..

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Vortrag über bösartige  Erkrankungen der Frau Am 26. März hielt Primar Dr. Herbert Heidegger in der Bibliothek Vöran einen Vortrag zum Thema: „Das ABC bösartiger Erkrankungen bei der Frau“; am 1. April am Sitz des Weißen Kreuzes Naturns.


WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS

Rosenaktion Stadt Me ran  Zwischen 27. und 30. Mä rz wurden an verschied enen Ständen in der Sta Meran Rosen gegen ein dt e Spende abgegeben.

Jahresversammlung in Brixen

Die Meraner Delegation und Erinnerungsfotos.

Bänkelsänger  Benefizabend der Ultner Magna der Am 12. April fand in der Aula Benefizabend Grundschule St. Walburg ein shilfe Bezirk Meran zugunsten der Südtiroler Kreb t. Burggrafenamt stat inettenensemble der Mitwirkende waren das Klar htenerzähler chic Ges der n; Ulte hule Musiksc ek Ulten und die ioth Bibl die für Oswald Waldner Ultner Bänkelsänger

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS

Frühlingsfahr t ins Zillert al  Am 22. Mai startete eine große Gruppe mit 2 Bus sen am frühen Morgen von Meran aus ins Zillertal. Bei herrlichem Wetter und bester Laune wurde im Zillerta l die Erlebnis-Sennerei bes ichtigt. Nach einem leckeren Essen wa r noch Zeit für einen Spa ziergang oder einen Schaufensterbum mel in Mayerhofen. Am Nachmittag stieg das Thermometer auf unerwa rtete 34° Grad an und alle suchten sich ein schattiges Plätzchen. Die Heimfahrt erfolgte geg en 16.00 Uhr. Es war ein rundum gelungener Aus flug.

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Maltherapie  Auch in diesem Jahr fand zwischen 12. Februar und 16. April der Kurs „Begleitetes Malen“ statt. Sechs Personen nahmen daran teil. Die Referentin Martina Thanei motivierte die Teilnehmer, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und das zu malen, was sie wollten. Am Ende waren alle von ihren Malkünsten begeistert. Auch für nächstes Frühjahr ist das „Begleitete Malen“ geplant, hoffentlich mit vielen Teilnehmern.

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS PUSTERTAL SEKTION OBERPUSTERTAL

Faschingsgilde Welsberg Vergelt´s vorbei, aber für ein aufrichtiges Der Fasching ist zwar schon Der : tun es Gut ei , Spaß und dab Gott ist immer Zeit. Fasching nde! Dank für die großzügige Spe Faschingsgilde Welsberg ein

Neuer Sektionsausschuss Obe

rpuster tal Im Bild der neue Sektionsaus schuss Oberpustertal – von links nach rechts: Notburga Taschler Felderer, Ida Schacher Baur, Anna Maria Tschurtschenthaler , Maria Egarter Huber, Alois Peter Amhof, Giusi Gennari Ben edetti, Annemarie Summerer Lanz und Johann Jud. Maria Patzleiner Rainer fehlt leider auf dem Foto.

Kreuzweg nach Aufkirchen  Kochkurs in Sexten

Am 18. und 19. März wurde im Hotel Royal in Sexten ein Kochkurs zu Gunsten der Südtiroler Krebshilfe Oberpustertal organisiert. Die Familien Watschinger und Steiner vom Hotel Royal stellten die Räumlichkeiten zur Verfügung; der Koch Michl Steiner, Mitglied der „Cooking Gang Südtirol – die Jungen und Wilden der Südtiroler Kochszene“ hat den interessierten Teilnehmern viele Köstlichkeiten rund um „Fingerfood und Partyhäppchen“ präsentiert.

Einer der ältesten Kreuzwege Tirols führt vorbei an fünf Bildstöcken von 1519 nach Aufkirchen, Ziel der Wallfahrt der Sektion Oberpustertal am 15. März. Im Bild das Gnadenbild der Muttergottes in der Wallfahrtskirche.

Liebe Ida, wir gratulieren und wünschen Dir alles, alles Gute! Renate und Christine

Unsere „neue“ Präsidentin n e“ Präsidentin und wünsche Wir freuen uns über unsere „neu Amt! en neu m ihre in lg Erfo und ihr von Herzen viel Freude Tag nach der Wahl an der Dieses kleine Plakat hat Ida am begrüßt! lach Tob in Eingangstür zum Büro

Aus aus dem Unterpustertal haben sich einige Pilgere angeschlossen.

Ankündigu ng Almhüttenfe st in Winnebach am 31. August 2014

Wallfahrt des Bezirkes Pustertal am Donnerstag, 15. Mai 2014 „Miteinander auf dem Weg – ich bin gemeint, aufgerufen, herbeigeholt, eingeladen: hier – jetzt – sogleich – sofort – unmittelbar.“

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS PUSTERTAL SEKTION UNTERPUSTERTAL Zellen Lesung, gefühlte Bilder, verrückte Schräge Malgruppe „Schmetterlinge“ Aus einer Zusammenarbeit der hrende und überraschende berü und der Schreibgruppe sind lick in tiefe Seelenschichten Einb n eine die n, ande entst Werke dieser Werke wurde am 28. er einig ng tellu gewähren. Die Auss Krankenhauses Bruneck März mit einer Lesung im Foyer des Wochen. Zwei ng: tellu Auss der r eröffnet. Daue

Die Verantwortlichen für das Projekt: Psychologe Dr. Anton Huber sowie die Künstler Luis Seiwald und Ruth Oberschmied mit dem Bezirksdirektor des Krankenhauses Bruneck Dr. Walter Amhof (links). Nicht im Bild die Schreibtherapeutin Michaela Falkensteiner.

Im Vordergrund die Schaus pielerin Brigitte Knapp bei der Lesung, im Hintergrund die Gruppe „Vogaiga“ verantwortlich für die musikalische Umrahmung

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Vortrag Die Psychologin Dr. Christine Centurion i beim Vortrag zum Thema: „Krebs – was nun?“

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Wassergymnastik  Cron4 in Reischach Wassergymnastik im Schwimmbad


WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS

Wallfahrt des Bezirks Pustertal Der Altar in der Wallfahrtskirche „Maria am Sand“ in Brixen/Milland

Besichtigung der Freinademetz Kirche in Milland

Die Teilnehmer der Wallfahrt des

Die Statue des Heiligen Josef Freinademetz

n/Milland

Bezirks Pustertal am 15. Mai Brixe

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS BOZEN - SALTEN - SCHLERN

Erfolgreiche Rosenaktion

Mit der Unterstützung von vielen Helfern und vor allem sehr vielen Helferinnen ist die Rosenaktion auch heuer wieder zu einem große n Erfolg geworden. In 27 Dörfern und Kirchen und in der Stadt Bozen konnten alle 12.000 Rosen verkauft werden und so Spenden in Höhe von circa 17.000 eingenommen werden. Das freut uns sehr und wir bedanken uns bei allen, die eine Rose für das Leben gekauft haben und natürlich bei allen Freiwilligen ohne deren tatkräftige Unterstützung es unmöglich wäre diese Aktion durchzuführen.

Ausflug zum Durnholzer See im Sarntal  Sind erst einmal die dunkeln Tunnels vorbei, eröffnet sich das Sarntal in seiner schönsten Pracht, mit seinen grünen Wiesen, Blumen, Höfen und Bergen. Die kleine Runde um den beschaulichen See war der erste Höhepunkt des Ausflugs. Von dort ging es zur Kirche St. Nikolaus, wo uns die Vizebürgermeisterin Karoline Stofner schon freundlich erwartete, um uns die romanische Kirche mit ihren wunderschönen Fresken aus dem Leben des heiligen Nikolaus zu zeigen und uns auch sonst viel Interessantes erzählte. Wir waren beeindruckt an diesem kleinen Ort so eine schöne Kirche vorzufinden. Nach der Besichtigung überraschte uns Agatha Eschgfäller, unser neues Vorstandsmitglied aus dem Sarntal mit selbstgemachten Kuchen und Rouladen im Gasthof Jägerhof.

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Ausflug zum Gardasee

Der Gardasee mit seiner schönen Natur und dem reizvollen Hinterland ist immer wieder eine Reise wert, stellten die 45 Ausflügler am 10. April 2014 fest.

Die erste Etappe war Lazise, wo sich das liebliche Örtchen mit seinen schönen bunten Häusern und der Gardasee von ihrer besten Seite zeigten. Bummeln oder Enten und Schwäne beobachten, ein willkommener Aufenthalt, bevor wir nach Borghetto bei Valeggio sul Mincio zum Mittagessen weiterfuhren. Borghetto ist ein winziges mittelalterliches Mühlendorf, das auf kleinen Inselchen inmitten und teils sogar über dem Fluss Mincio erbaut wurde. Zwischen dem rauschenden Wasser, Brücken, Blumen und dem Essen in einem eleganten Restaurant, wo wir die berühmten Tortellini di Valeggio, nodi d’amore, genossen haben, verging die Zeit wie im Flug.

Der Aufbruch, zur nahegelegenen Wallfahrtskirche Madonna del Frassino in Peschiera, fiel uns deshalb nicht leicht.

Nach der Messe, die wir dort zusammen gefeiert haben, blieb noch ein wenig Zeit um die Kirche und Umgebung zu besichtigen.

Dann wartete schon der Bus um uns alle wieder sicher und pünktlich zurück nach Bozen zu bringen.

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS ÜBERETSCH - UNTERLAND Siegi’s Motofete Immer wieder ein Super-Erfolg: die Motorradsegnung bei „Siegi’s Essen und Trinken“ am Dorfplatz in Oberplanitzing/Kaltern. Christian Andergassen, Ideator und Organisator dieser Veranstaltung, mit seinem Team, hat den gesamten Reinerlös von über € 4.000 der Südtiroler Krebshilfe Überetsch-Unterland gespendet.

„Eine Rose für das Leben“

Die Freiwilligen beim Verkauf der Rosen in Neum

arkt.

Apolloniabühne

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Der Erlös von 2.000 € aus der Produktion „Desmol isch olls ondersch“ der Apolloniabühne Missian konnte mit großer Freude im Mai der Südtiroler Krebshilfe im Gedenken an die verstorbene Obfrau Mary Kofler überreicht werden. Von li nach re: Elisabeth Zublasing (Obfrau der Apollon iabühne Missian), Maria Angela Berlanda (Vorsitzende des Bezirkes Überet sch-Unterland der Südtioler Krebshilfe), Berta Tschigg Ambach (Vizepr äsidentin des Bezirkes Überetsch-Unterland), Elisabeth Marschall (Aussch ussmitglied der Apolloniabühne Missian)

Einweihung des neuen Autos  Endlich war es soweit: das alte Auto für den Krankentransport wurde mit 265.000 gefahrenen Km ausgetauscht. Die neue Anschaffung ist ein geräumiger „Seat Alhambra“ mit 7 Sitzplätzen und wurde durch eine finanzielle Unterstützung der Stiftung der Südtiroler Sparkasse und mit Eigenmitteln finanziert. Im Bild die Segnung des Autos durch den Dekan von Neumarkt Josef Haas.

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WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“ „WAS

Vespa Club Margreid Scheckübergabe des Erlöses vom 9. Frühschoppen des „Vespa Clubs Margreid“. Im Bild der Ausschuss mit Präsident Patrick Baldo und die Bezirksvorsitzende Maria Angela Berlanda.

Wallfahrt nach  Weissenstein  de Heuer wur zum ersten Mal eine Wallfahrt zur Gottesmutter nach Maria Weissenstein abgehalten. Die Teilnehmer fuhren mit dem Linienbus nach Weißenstein und trafen sich zur Hl. Messe in der Wallfahrtskirche. Vor der Rückfahrt gab es Gelegenheit m zu Kaffee und Kuchen in eine nahegelegenen Gasthaus.

Heilgymnastik im Wa

sser Die Teilnehmerinnen wünschen allen einen erholsamen Sommer und freuen sich auf ein Wiedersehen im Herbst. Am Donnerstag, den 2. Oktober geht’s wieder los.

AgendTearmine der

h an die Erinnern Sie sic ranstaltungen in der Ve n ne verschiede falls Sie sen Sie nicht, Agenda. Verges en, sich im Bezirkssitz öcht melden! teilnehmen m at vorher anzu on M m ne ei ab 66 04 Tel. 0471 82

Bezirksausflug Innsbruck  und Swarovski  Kristallwelten Im Bild die Gruppe vor dem Eingang zu Swarovski in Wattens (A). Bei der Besichtigung der Ausstellung glaubten die Teilnehmer für mehrere Augenblicke an Wunder, so verzaubert waren sie von den Kristallwelten. Anschließend standen Mittagessen und Stadtbummel in Innsbruck auf dem Programm.

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GUT UND G’SUND

Pesto vom Giersch mit Linguine

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iele Gartenliebhaber ärgern sich über das sogenannte "Unkraut", aber anstatt sich zu ärgern, sollte man sich über das Grün freuen, dass ohne unser Zutun jedes Jahr aufs Neue kräftig sprießt. Unsere Großmütter wussten noch hervorragend Bescheid über die Heil- und Genusswerte dieser "Unkräuter". Lassen Sie das Jäten sein und versuchen Sie es doch einmal mit ein paar Gerichten aus

Wildwuchs: Unkrautsuppe, wilder Spinat, Brennnesseln, Taubnesseln, Guter Heinrich, Melde, Vogelmiere oder eben mit Giersch (Geißfuß, lat. Aegopodium podagaria). Sie werden dann diese unbeliebten "Unkräuter" ebenso ins Herz schließen oder besser gesagt zum Fressen gern haben wie ich. Viel Spaß beim Ausprobieren und einen gesunden Appetit wünscht Helga Petrik Walder.

Zutaten für 4 Personen:

Zubereitung:

• Gierschblätter waschen, trocken tupfen mit den Nüssen, dem Parmesan, dem Olivenöl und den Gewürzen im Mixer zerkleinern und gut vermengen.

4-6 Handvoll frische, zarte Gierschblätter 100 gr grob geriebene Walnüsse oder Mandeln 70 gr frischen Parmesan 200 ml gutes Olivenöl

Salz nach Belieben, etwas frischgemahlenen Pfeffer, evtl. Knoblauch

• In der Zwischenzeit das Nudelwasser zum Kochen bringen und die Linguine darin bißfest kochen, abseihen und mit dem Gierschpesto und etwas Kochwasser nach Belieben vermischen.

• Man kann den Pesto auch mit anderen Wildkräutern, wie Bärlauch oder Sauerampfer zubereiten. • Pesto lässt sich auch gut auf Vorrat zubereiten. Er hält sich mit reichlich Öl bedeckt ein bis zwei Wochen im Kühlschrank und kann auch portionsweise eingefroren werden.

350-400 gr Linguine

Guten Appetit

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GUT UND G’SUND

Geschichte zum Rezept

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as Rezept in dieser Chance hat eine Geschichte, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Auf der Suche nach jemandem, der ein Rezept für die Chance zur Verfügung stellt, bin ich auf die Kräuterwanderung und das nachfolgende Kräuterkochen des Luchsvereins in Toblach gestoßen, an dem auch Mitglieder der Krebshilfe teilgenommen

haben. Am Samstag, 24. Mai ging es mit Helga Petrik Walder in den Wald und auf den Berg auf der Suche nach schmackhaften Wildkräutern, die oft als Unkraut verkannt sind. Gesammelt wurden: Leimkraut, Guter Heinrich, Brennnessel, Taubnessel, Bärenklau, Bocksbart, Witwenknopf, Löwenzahn und Löwenzahnblüten, Bärlauch, wilder Salbei, Beinwell, Brunnenkresse sowie Blüten der Traubenkirsche.

Beim Kräuterkochen und Essen am nächsten Tag auf der Lachwiesenhütte bei Toblach war folgendes Menu vorgesehen: Zum Aperitif gab es Traubenkirschenblüten – Prosecco, dazu Bärlauchaufstrich, Kräuteraufstrich, Beinwellröllchen, eingelegte Blüten und Bärlauchkäse. Danach ging es weiter mit einer Löwenzahnfrittata, Wildkräuter- bzw. "Unkrautsuppe“, Spaghetti mit Bärlauchpesto, Kräuterknödel mit bunten Blüten, Kräutersalat. Als Hauptspeise gab es Forelle in Bärlauchkruste mit Kartoffel-Brunnenkresse-Salat, Wachteln und Reh - nach Steinzeitart in der Erde gebraten und mit Fichtennadeln gewürzt. nd

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Foto: Othmar Seehauser


SÜDTIROLER SÜDTIROLER KREBSHILFE KREBSHILFE SÜDTIROLER KREBSHILFE  |  ZENTRALSITZ

VINSCHGAU

Dreiheiligengasse, 1  |  39100 Bozen Tel.  +39 0471 28 33 48  |  Fax   +39 0471 28 82 82 info@krebshilfe.it

Krankenhausstraße, 13  |  39028 Schlanders Tel.  +39 0473 62 17 21  |  Fax   +39 0473 42 02 57 vinschgau@krebshilfe.it

Mo Di Mi Do Fr Parteienverkehr 0900 - 1200 0900 - 1200 0900 - 1200 0900 - 1200 0900 - 1200

Mo Parteienverkehr 0800 - 1100

BOZEN SALTEN-SCHLERN

Ambulatorium Hauptstraße, 134 | 39028 Schlanders Tel.  +39 0473 73 66 40

Dreiheiligengasse, 1  |  39100 Bozen Tel.  +39 0471 28 37 19  |  Fax   +39 0471 28 82 82 bozen-salten-schlern@krebshilfe.it Mo Parteienverkehr

0900

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Sektion Unterpustertal Kapuzinerplatz, 9  |  39031 Bruneck Tel.  +39 0474 55 13 27 unterpustertal@krebshilfe.it Mo Di Mi Do Parteienverkehr 1700 - 1900 0830 - 1200 0830 - 1200 0830 - 1200

ÜBERETSCH - UNTERLAND Cesare-Battisti-Ring, 6  |  39044 Neumarkt Tel.  +39 0471 82 04 66  |  Fax   +39 0471 82 04 66 ueberetsch-unterland@krebshilfe.it Mo Di Mi Do Fr Parteienverkehr 0800 - 1300 0800 - 1300 0800 - 1300 0800 - 1300 0800 - 1400

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PUSTERTAL

Ambulatorium I & II Dreiheiligengasse, 1  |  39100 Bozen Tel.  +39 0471 28 37 19

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Ambulatorium Leifers Altenzentrum, Schuldurchgang, 4 | 39055 Leifers Tel. +39 0471 82 04 66 Ambulatorium Neumarkt Cesare-Battisti-Ring, 6 | 39044 Neumarkt Tel. +39 0471 82 04 66 Ambulatorium Kaltern Sprengel Kaltern II Stock, Rottenburgerplatz, 1 | 39052 Kaltern Tel. +39 0471 82 04 66

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Ambulatorium Bruneck Villa Elsa, Andreas-Hofer-Str., 25 | 39031 Bruneck Tel. +39 0474 55 03 20 Ambulatorium Sand in Taufers Hugo-von-Taufers-Str., 19  |  39032 Sand in Taufers Tel. +39 0474 55 03 20 Ambulatorium Pedraces Pedraces, 57 | 39036 Abtei Tel. +39 0474 55 03 20 Sektion Oberpustertal Gustav-Mahler-Straße, 3 | 39034 Toblach Tel.  +39 0474 97 28 00  |  Fax  +39 0474 97 28 00 oberpustertal@krebshilfe.it Mo Di Mi Do Parteienverkehr 0830 - 1130 0830 - 1130 0830 - 1130 0830 - 1130

Fr

1600 - 1800

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Ambulatorium Gustav-Mahler-Straße, 3 | 39034 Toblach Tel. +39 0474 97 28 00

MERAN-BURGGRAFENAMT

EISACKTAL-WIPPTAL-GRÖDEN

Rennweg, 27  |  39012 Meran Tel.  +39 0473 44 57 57  |  Fax   +39 0473 44 57 57 meran-burggrafenamt@krebshilfe.it

Romstraße, 5  |  39042 Brixen Tel.  +39 0472 81 24 30  |  Fax   +39 0472 81 24 39 eisacktal@krebshilfe.it

Mo Di Mi Do Fr Parteienverkehr 0900 - 1200 0900 - 1200 0900 - 1200 0900 - 1200 0900 - 1200

Mo Di Mi Do Fr Parteienverkehr 1400 - 1800 0800 - 1200 0800 - 1200 0800 - 1200 0800 - 1200

1430 - 1700

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Ambulatorium Meran Romstraße, 3 | 39012 Meran Tel. +39 0473 49 67 15 Ambulatorium Lana Sozial- und Gesundheitssprengel Lana, Andreas-Hofer-Str., 2 | 39011 Lana Tel. +39 0473 55 83 72

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Ambulatorium Brixen Romstraße, 5 | 39042 Brixen Tel. +39 0472 81 24 30 Ambulatorium Sterzing Krankenhaus 5. Stock, St.-Margarethen-Straße, 24 | 39049 Sterzing Tel. +39 0472 77 43 46 Ambulatorium Klausen Sprengel Klausen, Seebegg, 17 | 39043 Klausen Tel. +39 0472 81 31 35

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