Ausgabe #102 – Wirtschaft der Zukunft

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Eine Sonderveröffentlichung von Contentway

Wirtschaft der Zukunft EuroMinds – Europa zwischen den Stühlen

Juli 2022

Lesen Sie weitere interessante Artikel auf contentway.de

Das Tierwohl im Fokus

Vegane Lebensmittel sind ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung und zur Nachhaltigkeit, sagt Michael Hähnel, Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle.

Advertorial | ecoPARKS GmbH

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Als Partner der Kommunen das Richtige tun

Nachhaltigkeit und Gewerbeimmobilien – das ist kein Widerspruch. An erstklassigen Standorten bundesweit entwickelt die ecoPARKS GmbH hochwertige Gewerbeparks.

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Großes Interview | Mercedes Benz-Group AG

„Die ganze Wertschöpfungskette im Blick“ Um die Autoindustrie nachhaltig zu machen, müssen Produkte und Produktion „grün“ werden, erklärt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes Benz-Group AG.

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Jetzt besteht die Chance für einen echten Wandel Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW) spricht über Maßnahmen, mit denen wir den Klimawandel bekämpfen können.

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Wir machen den Schwerlastverkehr emissionsfrei Dirk Graszt (Clean Logistics SE) wollte nicht akzeptieren, dass Lkw immer nur mit Diesel vorankommen können. Es musste doch auch anders gehen, mit weniger Emissionen. Oder sogar ganz ohne!

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EUROMINDS

WEITERE INHALTE

4. Frank Thelen 8. Marc S. Tenbieg 12. Dr. Carsten Liesener 16. Markus Schäfer

Eine Sonderveröffentlichung von Contentway

18. Prof. Dr. Claudia Kemfert 26. Digitalisierung im Gesundheitswesen 27. Krankenhauszukunftsgesetz

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Interview mit Dr. Meinrad Lugan, Vorstandsvorsitzender BVMed.

Interview mit Prof. Dr. Eckert vom Fraunhofer-Institut für AISEC.

Die innovative LifescienceBranche braucht Daten

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Selbstbestimmtes Handeln ist wichtig

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Lösungen aus der Krise dringend gesucht einleitung Auf dem EuroMinds-Gipfel in Hamburg diskutierten Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über aktuelle Herausforderungen. Text: Armin Fuhrer, Foto: EuroMinds

Peter Tschentscher,

Erster Bürgermeister von Hamburg EuroMinds

Der EuroMinds-Gipfel 2022 am 30. Juni und 1. Juli in Hamburg fand dieses Jahr zum dritten Mal statt. Ziel ist es, Vertreter und Vertreterinnen aus unterschiedlichen Bereichen – Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft – zusammenzubringen und besser zu vernetzen. Alle Panels sind online unter www.EuroMinds.de zu finden. Der EuroMinds-Gipfel 2023 findet am 29. und 30. Juni 2023 statt. Die Teilnahme für den Gipfel 2023 kann man nach der Registrierung unter www.Face-Club.com anfragen.

AUSGABE #1

EuroMinds – Europa zwischen den Stühlen

Contentway und Handelsblatt sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen.

Digitalisierung der deutschen Wirtschaft

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eutschland und Europa stehen derzeit vor großen Herausforderungen auf ganz unterschiedlichen Feldern. Neben der Megaaufgabe, den Klimawandel in den Griff zu bekommen und somit nichts weniger als die Zukunft des blauen Planeten zu sichern, kommen die Folgen der Pandemie und neuerdings der Ukraine-Krieg hinzu. Beide haben große Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Lieferketten, die Energiewende und vieles mehr. Wie all die Aufgaben und Probleme gemeistert werden können – darum ging es auf dem dritten Wirtschaftsgipfel EuroMinds, der am 30. Juni und 1. Juli in Hamburg stattfand. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, zugleich Schirmherr des EuroMinds-Gipfels, machte in seinem Grußwort deutlich, dass Hamburg eine gute Adresse für den EuroMinds-Gipfel ist. Er betonte: „Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die Welt in eine kritische und komplexe Lage gebracht“, die viele wirtschaftliche Folgen habe. Dadurch seien Lieferketten und Logistik gestört. Gerade der Hamburger Hafen spiele eine wichtige Rolle für die notwendige Verflechtung der deutschen mit der Weltwirtschaft. Deshalb investiere die Stadt Milliarden in ihren Hafen.

Campaign Manager: Alia Fahda, Stefanie Bings, Mira Khanna Geschäftsführung: Nicole Bitkin Head of Content & Production: Aileen Reese Editor: Alicia Steinbrück Text: Katja Deutsch, Armin Fuhrer, Thomas Soltau, Gaby Allendorf, Kirsten Schwieger, Julia Butz Coverfotos und Inhalt: Shutterstock, unsplash, pexels, Mercedes Benz-Group AG, Jochen Rolfes Distribution: Handelsblatt, Juli, 2022 Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH

Die Panels und die Teilnehmer zeigten die Vielzahl der Herausforderungen – aber zugleich auch die Vielfalt möglicher Antworten und Lösungen. Das gilt natürlich für die Energiepolitik, die ein wichtiges Thema darstellte. So diskutierten Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Frage „Energiewende jetzt! Wie gelingt sie schnell, klimaneutral und für alle bezahlbar?“ Daran, dass der Schutz des Klimas konsequent umgesetzt werden müsse, ließen Carsten Liesner, CEO Siemens Smart Infrastructure Europe, Rebecca Freitag, Botschafterin für die Rechte zukünftiger Generationen und frühere UN-Jugenddelegierte für nachhaltige Entwicklung sowie Michael Hähnel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rügenwalder Mühle, auf einem weiteren Panel zum Thema Klimaschutz keinen Zweifel. Dass es beim Fortgang der digitalen Transformation in Deutschland und Europa noch einiges zu tun gibt, um den Anschluss an die USA und China wieder herzustellen, wurde auf dem Panel „Digitalisierung. Das technologische Wettrennen hat längst begonnen, wo bleibt Deutschland/Europa“ klar. Nachdem der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil in einer Keynote eine Einführung gegeben hatte, diskutierten unter anderem Jörg Blümel, Geschäftsführer der Media Group, Oleksandre Kotsyuba, Geschäftsführender Gesellschafter der BITECC GmbH aus dem niedersächsischen Lingen und Christian Rupp, Chief Digital Officer bei der Prosoz Herten GmbH und unter anderem Vorstandsvorsitzender des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums Berlin. Als Stimme der Wissenschaft trat Professor Philip Meissner auf, Gründer und Direktor des Center for Digital Competitveness an der ESP Business School.

Contentway Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen. Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.

Energie und umweltstrukturiertere Vernetzung von Energieund Mobilitätslösungen

Herausgegeben von: Contentway GmbH Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg Tel.: +49 40 87 407 400 E-Mail: info@contentway.com Web: www.contentway.de

INHALT

Mittelstand – das Fundament der deutschen Wirtschaft Medizin der Zukunft

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Digitalisierung

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Mittelstand

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Energie & Mobilität

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Medizin


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DIGITALISIERUNG

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CYRUSONE – PARTNER CONTENT

Die Rechenzentren der Zukunft bauen

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Richard Brandon, Head of European Design And Construction, Cyrusone

„Je mehr unsere Wirtschaft digitalisiert wird, desto mehr ist die Menschheit auf Rechenzentren angewiesen. CyrusOne hat sich verpflichtet, an vorderster Front für Nachhaltigkeit einzustehen und eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der globalen Bemühungen um eine kohlenstoffneutrale Zukunft zu spielen.“

Rechenzentren sind heute das Herzstück der digitalen Wirtschaft und stellen die notwendige Bandbreite für die Speicherung und Verarbeitung von Daten bereit. Wie können Anbieter von Rechenzentren das Gleichgewicht zwischen wachsender Nachfrage und steigenden Umweltstandards halten?

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ie heute gebauten Rechenzentren sind „grüner“ als je zuvor. Dennoch verbrauchen sie weltweit signifikante Mengen an Ressourcen und Energie, um rund um die Uhr zu funktionieren und die wachsende Hyperscale-Nachfrage zu decken. Einigen Schätzungen zufolge verbrauchen Rechenzentren bis zu 1 % des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs. In Europa wendet sich das Blatt jedoch. Im Rahmen des Selbstregulierungspakts für klimaneutrale Rechenzentren verpflichten sich Rechenzentren bis 2030 klimaneutral zu sein. Der Koalitionsvertrag der deutschen Bundesregierung sieht sogar einen klimaneutralen Betrieb von Rechenzentren bis 2027 vor – also drei Jahre früher. CyrusOne betreibt seine Rechenzentren in Frankfurt, Paris, London und Dublin bereits mit 100 Prozent erneuerbarer Energie und hat sich verpflichtet, bis 2030 CO2-neutral zu werden. Welches sind also die wichtigsten Strategien, die Rechenzentrumsbetreiber beim Bau von Einrichtungen der nächsten Generation anwenden müssen?

Ehrgeizige Ziele setzen Das erste Ziel für Betreiber von Rechenzentren ist es, die Auswirkungen ihrer Rechenzentren auf die Umwelt und die Gemeinden in der Nähe ihrer Standorte im vollen Umfang zu verstehen. In Europa ist die BREEAM-Zertifizierung – die weltweit führende Methode zur Nachhaltigkeitsbewertung von Planungsprojekten, Infrastruktur und Gebäuden – ein entscheidender Maßstab für die Bewertung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Rechenzentren. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Nachhaltigkeitsbereiche, auf die wir uns in Europa konzentrieren: Energieeffizienz Viele Rechenzentrumsbetreiber haben der Entwicklung neuer Rechenzentren mit niedrigen PUE-Werten (Power Usage Effectiveness) Priorität eingeräumt, um den Energieverbrauch in ihren Einrichtungen so effizient wie möglich zu halten. Unsere Gebäudemanagementsysteme und unsere flexible Infrastruktur ermöglichen beispielsweise eine präzise Kühlung zur Unterstützung der elektrischen Last in jeder Einrichtung. Diese Merkmale verleihen unseren neuen Einrichtungen eine hervorragende Effizienz bei voller Auslastung. Wasserverbrauch Bei CyrusOne sind alle unsere neu gebauten Rechenzentren für eine Kühlung ohne Wasserverbrauch ausgelegt. Das bedeutet keine Kühltür-

me, keine Verdunstungskühlung und einen sehr geringen Wasserverbrauch. Materialien Wir bevorzugen die Beschaffung lokaler Materialien, um die Auswirkungen des Transports von Equipment und Bauteilen aus anderen Ländern zu begrenzen. Dies ist ein zunehmend wichtigeres Thema, da der Transport von Waren eine wachsende Quelle von Treibhausgasemissionen ist. Recycling wertvoller Ressourcen In der Bauphase von Rechenzentren werden große Mengen an Materialien und Energie verbraucht. Eingebetteter Kohlenstoff – die Summe aller Treibhausgasemissionen, die aus dem Abbau, der Herstellung, dem Transport und der Installation von Baumaterialien resultieren – ist weltweit eine der Hauptquellen für Kohlenstoff und muss von Anfang an für die Klimabilanz berücksichtigt werden. Ökologie Rechenzentren können einen großen Einfluss auf ihre unmittelbare Umwelt und die davon abhängige Tierwelt haben. Aus diesem Grund engagieren wir uns in allen unseren Einrichtungen für regionale Lebensräume, z. B. setzen wir uns mit unserem „Host In Ireland’s DC’s Bees Pollinator Plan“ für den Erhalt der Bienen in Irland ein. Nicht nur können die Entwickler von Rechenzentren mehr tun, um die Beeinträchtigung des empfindlichen Ökosystems zu begrenzen. Sie sollten einen Schritt weiter gehen, um das Ökosystem in den Gebieten, in denen sie tätig sind, deutlich zu verbessern. Wie geht es weiter? In der Vergangenheit mussten Unternehmen zwischen Rentabilität und Nachhaltigkeit abwägen. Investoren und Kunden stehen jedoch zunehmend unter dem Druck von Regierungen und der Öffentlichkeit, ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen (ESG) zu verbessern. Sie werden immer öfter nur noch mit Unternehmen zusammenarbeiten, die über solide Nachhaltigkeitsstrategien verfügen, die ihnen helfen, diese Ziele zu erreichen. Dies bedeutet, dass Nachhaltigkeit für Anbieter und Betreiber von Rechenzentren jetzt zur Pflicht wird. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, reicht es nicht mehr aus, nur den Mindeststandard zu erfüllen. Die erfolgreichsten Rechenzentren setzen auf neue Technologien, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Über CyrusOne CyrusOne bietet hochwertige Colocation an mit robuster Konnektivität und der Flexibilität, die ein Unternehmen benötigt, um das zukünftige Wachstum zu unterstützen. cyrusone.com


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DIGITALISIERUNG

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„Kein Heilsbringer“ künstliche intelligenz Welche Rolle spielen KI und Digitalisierung bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft? Darüber spricht im Interview Professor Antonio Krüger, CEO des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, David Leveque/unsplash

„Das Modellieren, Monitoren und Optimieren von Prozessen funktionieren schlicht nicht ohne Digitalisierung.“ sorgt KI dafür, dass die Gesellschaft nicht auseinanderbricht. Wenn wir uns dann noch bestimmte politische Lenkungen dazu denken, sehe ich gute Chancen, dass wir die notwendige Dekarbonisierung hinbekommen.

Professor Antonio Krüger,

CEO des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI)

Herr Professor Krüger, ist Dekarbonisierung ohne Künstliche Intelligenz möglich?

Meine persönliche Meinung ist, dass wir völlig ohne jeden Verzicht und ohne jede Umstellung unseres Verhaltens die Dekarbonisierung nicht erreichen werden. KI sorgt aber dafür, dass dieser Verzicht sich für die Menschen in einem erträglichen Maß halten wird, denn KI hilft uns, Energie effizienter zu nutzen. Dekarbonisierung ist also ohne KI vielleicht möglich, aber erheblich schwieriger. Da ein übermäßiger Verzicht die Menschen sehr belasten und für große Spannungen sorgen würde,

„Dekarbonisierung ist ohne KI vielleicht möglich, aber erheblich schwieriger.“

Sie überraschen mich. Ich hätte gedacht, als Informatiker betonen Sie den absoluten Wert der KI.

Das liegt vielleicht daran, dass oftmals der Begriff Künstliche Intelligenz sehr weit gefasst wird und auf alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, angewandt wird. Ohne den Einsatz digitaler Methoden könnten die Unternehmen tatsächlich niemals erfolgreich den Weg der Dekarbonisierung beschreiten. Das Modellieren, Monitoren und Optimieren von Prozessen funktionieren schlicht nicht ohne Digitalisierung. KI ist aber ja erst die zweite Ebene der Digitalisierung. Also ich bleibe dabei: KI ist nicht der eine Heilsbringer, der jeden Verzicht überflüssig macht. Wie sehen Sie Deutschland bei der Digitalisierung aufgestellt?

Inzwischen haben wir nach ein paar Anlaufschwierigkeiten den nötigen Schwung gefunden und daher glaube ich, dass wir jetzt ganz gut aufgestellt sind. Unsere Industrie hat verstanden, dass Digitalisierung notwendig ist. Im europäischen Vergleich steht Deutschland bei der Digitalisierung ganz gut da.

„Technologie nutzen“

innovation Digitalisierung und Nachhaltigkeit sollten bei mittelständischen Unternehmen Hand in Hand gehen, denn die digitale Transformation ist eine Voraussetzung für den Schutz des Klimas, sagt Tech-Investor Frank Thelen. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, Mimi Thian/unsplash

„Wir wollen grundsätzlich immer da unterstützen, wo Gründerteams mithilfe innovativer Technologien skalierbare Lösungen für die wirklich zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft entwickeln.“ sparen und Effizienzen steigern. All das zahlt auch auf die Nachhaltigkeit ein. Deshalb sollten wir jetzt konsequent und mutig in die Zukunft unserer Unternehmen und unseres Landes investieren.

Frank Thelen,

Unternehmer und Investor

Herr Thelen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei große Themen für die Wirtschaft. In welcher Wechselwirkung stehen beide?

Wir brauchen die Digitalisierung, um zu einem nachhaltigeren Lebensstil zu finden. Neue Technologieplattformen wie KI, 3D-Druck, Materialforschung, Batterietechnologie und Co. – ich spreche hier von dem Baukasten der Zukunft – werden es uns ermöglichen, nachhaltige Lösungen für den Mobilitätssektor, die Industrie, Nahrung und viele weitere Bereiche zu erschaffen. All diese Technologien basieren darauf, dass wir unsere Welt zu 100 % digitalisieren. Nur so können wir aus den Datensätzen Informationen gewinnen, die uns helfen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Deshalb ist es für die deutsche Wirtschaft und auch für die Klimaziele Deutschlands entscheidend, dass wir bei der Digitalisierung aufholen. Ist es eine Herausforderung, einerseits die digitale Transformation zu gestalten, andererseits das Ziel der Nachhaltigkeit zu verfolgen?

Nein, das sollte Hand in Hand gehen. Wer in die Digitalisierung seines Unternehmens investiert, kann Automatisierungslösungen einsetzen, Ressourcen

„Wir brauchen die Digitalisierung, um zu einem nachhaltigeren Lebensstil zu finden.“

Welche Rolle spielt für Sie als TechInvestor bei Investitionen das Thema Nachhaltigkeit?

Wir unterstützen mit unserem Kapital und unserer Erfahrung ausschließlich europäische Gründerteams, die nachhaltige Lösungen für zentrale Dinge wie Mobilität, Nahrung, Industrie und Co. entwickeln. Mit Lilium und Hardt Hyperloop wollen wir zwei Alternativen für Emissions-neutrale Mobilität anbieten, mit Smartlane den Logistik-Sektor effizienter gestalten und somit CO2 einsparen und mit Kraftblock einen zentralen Baustein für die Energiewende liefern. Das Thema Nachhaltigkeit spielt für uns eine zentrale Rolle. Darunter fallen für uns auch Unternehmen wie LekoLabs, die sich mit klimaneutralem Gebäudebau beschäftigen. Wir wollen grundsätzlich immer da unterstützen, wo Gründerteams mithilfe innovativer Technologien skalierbare Lösungen für die wirklich zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft entwickeln. Wie wichtig ist der Faktor Mensch?

Jeder einzelne von uns sollte das Cradle-to-Cradle Prinzip verfolgen und den Anspruch an sich selber haben, diese Erde ohne einen ökologischen Fußabdruck zu verlassen. Gleichzeitig glaube ich nicht daran, dies durch Verbote und Verzicht zu erreichen. Technologie kann es uns ermöglichen, das Leben, wie wir es kennen, so weiterführen zu können, ohne dabei unserem Planeten zu schaden. Hierfür braucht es die entsprechenden Lösungen – E-Mobilität, nachhaltige Energiequellen, Fleisch aus dem Labor – aber auch die Bereitschaft, diese Lösungen zu nutzen.


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DELOITTE KI GMBH – PARTNER CONTENT

„Wir müssen viel schneller werden“

Warum halten Sie den Verein für notwendig? Marc Beierschoder: Deutschland und Europa haben im B2C-Markt den Anschluss an die USA, aber auch an China verloren. Amazon, Facebook, Google haben mit digitalen Innovationen die Welt verändert – nur kommt leider keine dieser Ideen von uns. Wir müssen alles daran setzen, dass uns das nicht auch bei der Entwicklung von KI und neuer Technologien für den B2BMarkt passiert, der sich einer großen Transformation befindet. KI ist eine Schlüsseltechnologie für die Wett-

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Herr Salzmann, Herr Beierschoder, Sie haben den Verein KI Park e.V. gegründet. Was muss man sich darunter vorstellen? Oliver Salzmann: Der KI Park e.V. wurde im Oktober 2021 von zwölf namhaften Organisationen gegründet. Wir wollen dazu beitragen, Deutschland und die EU bis 2030 zu einem global führenden Innovationsstandort für KI zu machen. Dafür schaffen wir ein Ökosystem, um einen besseren Austausch und Kooperation für die Anwendung von KI zwischen Organisationen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und der Gesellschaft zu bieten. Unter anderem gehören Deloitte, Celonis, Friedrich-Alexander Universität Erlangen, Volkswagen sowie mittlerweile eine Reihe weiterer Unternehmen und Start-ups dazu. Mit dem Marienpark Gelände in Berlin haben wir dafür auch einen idealen Standort gefunden.

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Für die Entwicklung neuer KI-Anwendungen sind neue Ansätze nötig, erklären Olly Salzmann und Marc Beierschoder, Geschäftsführer der Deloitte KI GmbH.

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Olly Salzmann , Geschäftsführer der Deloitte KI GmbH

Marc Beierschoder, Geschäftsführer der Deloitte KI GmbH

bewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft, zum Beispiel im Maschinenbau. Von der Entwicklung in KI hängt die weitere Entwicklung der gesamten Industrie und der Gesellschaft ab.

anwendbar macht. Daher ist es wichtig, die Industrie zu motivieren, erste Lösungen mal zu testen. Denn wenn wir warten, wandern die Expert:innen und die Start-ups in die USA ab. Die Folge wäre, dass wir weiter abhängig werden.

Haben Sie bestimmte Themen im Fokus? Beierschoder: Insgesamt haben wir neun Themenbereiche identifiziert, von denen wir der Meinung sind, dass sie unsere Gesellschaft und die Industrie in den kommenden zehn Jahren verändern. Vier davon sind echte Deeptech-Themen wie Quantum Machine Learning. Dazu zählen aber auch Querschnittsthemen wie KI und Ethik, KI und Nachhaltigkeit sowie Recht und Regulierung. Salzmann: Ein zentrales Thema ist das Quantum Computing. Wer glaubt, es wird noch Jahre dauern, bis sich Quantum Computing durchsetzt, liegt nicht ganz richtig. Für die Hardware mag das stimmen, aber die Software existiert bereits. Sehr viel Kapital wird gerade in hybride Modelle investiert, die Quantum-Computing-Hardware simulieren und die Technologie schon heute

Warum befürchten Sie, dass die Deutschen auch dieses Mal den Anschluss verpassen könnten? Salzmann: Das größte Problem in Deutschland mit Blick auf KI ist: Wir haben genug Ideen und viele kluge Köpfe – aber es fehlt uns an Geschwindigkeit, wenn es darum geht, Ideen und neue Lösungen umzusetzen. Erstmal zig interne Planungsrunden durchzulaufen, führt dazu, dass wir zu viel Zeit verlieren. Das Ziel des KI-Parks ist es, in Europa eine Plattform zu schaffen, um die Entwicklung zu beschleunigen und die Gesellschaft dabei einzubinden. Und wie soll das klappen? Beierschoder: Wir müssen in einem Ökosystem denken, also Menschen und ihre Ideen zusammenbringen, Knowhow und Ressourcen und innovative Plattformen bündeln. Der KI Park baut eine Community aus KI-Vordenker:in-

Über Deloitte KI GmbH KI ist das bestimmende Thema unserer Zeit und wird unseren Alltag, aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft verändern. Deloitte beschäftigt sich intensiv mit den Chancen und Herausforderungen dieser wegweisenden Technologie. www.deloitte.com/de

„Wir wollen dazu beitragen, Deutschland und die EU bis 2030 zu einem global führenden Innovationsstandort für KI zu machen.“ nen und -Expert:innen auf, um den fachlichen Austausch zu fördern und Zukunftsthemen voranzubringen. Salzmann: Die USA und China haben schon längst solche Ökosysteme und Zentren aufgebaut. Wir haben alles, was wir brauchen – nur sind unsere Stärken und Fähigkeiten noch nicht ausreichend verknüpft und mit Infrastruktur und Technologie ausgestattet. Soll das Projekt auch EU-weit laufen? Salzmann: Wir haben den Verein zunächst im nationalen Rahmen geründet. Mittelfristig jedoch ist das Ziel, Satelliten des KI Parks in Deutschland und in anderen europäischen Ländern zu gründen. Es gibt beispielsweise auch schon konkrete Pläne mit der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Wie schätzen Sie die Chancen ein? Beierschoder: Ich bin optimistisch, dass wir erfolgreich sein werden, denn die Erkenntnis, dass unsere Innovationsgeschwindigkeit zu langsam ist, wächst. Wir haben in Berlin einen guten und erfolgversprechenden Anfang gemacht.


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SOPRA STERIA – PARTNER CONTENT

„Unternehmen benötigen konkrete KPIs“

Herr Munch, welche der drei Nachhaltigkeitssäulen – Environmental, Social, Government – ist für Unternehmen die wichtigste? Keine dieser drei ESG-Säulen ist wichtiger als die andere. Der Fokus liegt aktuell auf der ökologischen Nachhaltigkeit – drei von fünf Maßnahmen beziehen sich auf den Klimaschutz, zeigt unsere Studie Managementkompass Survey. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Die Säulen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sollten gleichermaßen angegangen werden.

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Stellt die starke Berücksichtigung des Themas Nachhaltigkeit die Unternehmen nicht vor große Herausforderungen? Auf jeden Fall. Es fehlt vor allem der direkte Link zwischen Nachhaltigkeit und den Finanzkennzahlen. Unternehmen brauchen konkrete KPIs, die die Auswirkungen nachhaltiger Wertschöpfung auf Gewinn und Verlust darstellen. Wenn klar wird, dass ausbleibende Maßnahmen die

„Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist angesichts der Komplexität als Leitplanke extrem wichtig.“

Wie wichtig ist eine Nachhaltigkeitsstrategie? In den Führungsetagen sollte sich noch stärker das Bewusstsein verankern, dass sich Equal Pay, Diversität, langfristige Unternehmenssteuerung und Ressourcenschonung positiv in den Büchern auswirken und Nachhaltigkeit auch ein recht unbestelltes Feld für innovative Geschäftsmodelle ist. Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist angesichts der Komplexität als Leitplanke extrem wichtig. Die Strategie gibt die Marschroute vor, an der sich alle Akteure im Unternehmen und außerhalb orientieren können. Auch hier gilt, alle Ziele und Schritte für mehr Nachhaltigkeit in die Sprache der Betriebswirtschaft zu übersetzen und den Erfolg immer wieder zu überprüfen. Wie beeinflusst das Nachhaltigkeits-Thema neue Angebote und Geschäftsmodelle der Unternehmen? Sobald Kunden, Investoren, Lieferanten und der Staat mehr Nachhaltigkeit einfordern, steigt der Drang zu agieren. 68 Prozent der für die Studie Befragten handeln wegen des gesellschaftlichen Drucks und passen Prozesse, Organisation, Ressourcenverbrauch und Compliance an. Diese Änderung des Unternehmensbetriebs beeinflusst automatisch die Geschäftsmodelle. Unternehmen werden sich künftig in Richtung einer „Promise Centric Company“ entwickeln. Das heißt, sie

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finanzielle Performance gefährden und umgekehrt, wird Nachhaltigkeit sehr schnell ein fester Teil der Unternehmensstrategie.

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Nachhaltigkeit stellt für Unternehmen eine große Herausforderung dar, bietet aber auch Chancen, erklärt Frédéric Munch, Vorstand von Sopra Steria.

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Frédéric Munch, Vorstand von Sopra Steria fokussieren sich nicht mehr darauf, Produkte zu verkaufen. Stattdessen halten sie ein Versprechen gegenüber allen Stakeholdern ein. Diese Denke ändert radikal die Art und Weise, wie Unternehmen funktionieren. Stehen Daten heute im Mittelpunkt? Ich würde sogar sagen: Ohne Daten keine Nachhaltigkeit. Durch sie schaffen Unternehmen die notwendige Transparenz, um die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen überprüfbar zu machen. Zudem sorgen gewonnene Erkenntnisse aus Daten für Innovationsimpulse. Welche Rolle kommt der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz bei der Umsetzung zu? Ohne Digitalisierung gibt es keine Kreislaufwirtschaft. Daten und Analysen schaffen Transparenz, mit KI-Lösungen sind wir imstande, treffsicherere Prognosen zu erstellen. Ganz wichtig ist aber auch: Digitalisierung birgt auch Nachhaltigkeitsrisiken. Dazu gehört beispielsweise, dass wir auf Basis von Algorithmen unethisch entscheiden,

Über Sopra Steria Sopra Steria ist ein führendes europäisches Technologieunternehmen mit anerkannter Expertise in den Geschäftsfeldern Consulting, Digital Services und Softwareentwicklung. Der Konzern unterstützt seine Kunden dabei, die digitale Transformation voranzutreiben und konkrete und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. www.soprasteria.de

„Unternehmen brauchen konkrete KPIs, die die Auswirkungen nachhaltiger Wertschöpfung auf Gewinn und Verlust darstellen.“ und lokale Fehler Einzelner durch die Hypervernetzung globale Folgen haben können. Das Management dieser Risiken muss ebenfalls angegangen werden. Und wie unterstützen Sie die Unternehmen? Es gibt einen großen Bedarf nach strategischer und methodischer Beratung und Begleitung. Viele Unternehmen suchen Unterstützung, wie sie mit der Transformation ihrer Prozesse und ihrer Geschäftsmodelle beginnen und Maßnahmen monitoren können. Künftig wird zudem die Nachfrage nach Konzepten anwachsen, um Lieferketten nachhaltiger im Sinne von resilienter aufzustellen. Wir profitieren stark von den eigenen Erfahrungen, z. B. beim Datenmanagement zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei Büros und Rechenzentren sowie bei Geschäftsreisen. Diese Expertise können wir mittlerweile weitergeben. Zudem können wir als Tech-Unternehmen mit Consulting-Expertise Kunden beim Einsatz digitaler Technologien für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen unterstützen.


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KONICA MINOLTA BUSINESS SOLUTIONS DEUTSCHLAND – PARTNER CONTENT

„Mehrwert durch Daten entsteht nicht von selbst“

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Zum Beispiel? Unternehmen müssen sinnvolle Strukturen schaffen, denn man kann hybrides Arbeiten nicht einfach so laufen lassen. Es gibt Situationen, die ein Face-to-Face erfordern. Menschen sind soziale Lebewesen, die einen regelmäßigen Austausch brauchen – dieser soziale Klebstoff macht den Unterschied! Als zentrales Thema sehe ich hier „Flexibilität“, die bei der Organisation der Arbeit von Manager:innen und Mitarbeitenden gefordert ist.

„Unternehmen müssen sinnvolle Strukturen schaffen, denn man kann hybrides Arbeiten nicht einfach so laufen lassen.“

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Herr Hartmann, wir haben während der Pandemie einen Trend zum digitalen Arbeiten erlebt. Glauben Sie, dass er sich fortsetzt? Tatsächlich hat die Pandemie wie eine Art Zeitmaschine funktioniert. Ich bin sicher, dass sich hybrides Arbeiten weiter verbreiten wird. Es stellt sich aber die Frage, wie wir zukünftig mit hybriden Arbeitsmodellen umgehen. Hier sehe ich für Unternehmen, Betriebsräte, Politik und Gewerkschaften noch enorme Herausforderungen.

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Viele Unternehmen sehen die Chancen durch effektive Datennutzung noch viel zu wenig, sagt Joerg Hartmann, CEO bei Konica Minolta Business Solutions Deutschland.

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Joerg Hartmann, CEO bei Konica Minolta Business Solutions Deutschland Das bedeutet auch, dass die Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen, weil sie ja auch mehr Freiheiten bekommen. Oft werden die existierenden gesetzlichen Regelungen wie das Zeitarbeitsgesetz oder die Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz und zur Unfallverhütung im Mobile Office als Hemmschuh empfunden. Her müssen die Vorschriften an die bereits existierende Realität angepasst werden. Eine andere Entwicklung geht seit Jahren in Richtung datenbasiertes Arbeiten. Wie wichtig sind Daten für Unternehmen? Die effiziente Nutzung von Daten ist unerlässlich, wenn es um fundierte Entscheidungen in einem zunehmend unbeständigen Arbeits- und Marktumfeld im Geschäftsalltag geht. Es ist geprägt von einem immer komplexeren Umfeld, da Menschen, Orte und Technologien immer stärker und global miteinander verbunden sind. Daten helfen dynamische Geschäftsveränderungen voranzutreiben und bei der Entscheidungsfindung einen Schritt voraus zu sein.

„Ein guter Anfang ist immer, gemeinsam mit dem Kunden zunächst die Ist-Situation zu analysieren.“

Die richtigen Daten sind der Schatz, den es zu heben gilt. Große Unternehmen haben den Wert von Daten ja schon lange erkannt – wie sieht es im Mittelstand aus? Viele mittelständische Unternehmen müssen an dieser Stelle noch nacharbeiten. Oft sind sie sich nicht bewusst, über welche Daten sie überhaupt verfügen und welchen Mehrwert sie damit erzielen könnten. Dabei geht es nicht nur darum, relevante Daten intelligent zu speichern, sondern auch darum, sie generell zu kategorisieren und im Bedarfsfall intelligent zu löschen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Nur so kann verhindert werden, in einer Datenflut zu ertrinken. Wie gehen Sie vor, wenn ein Unternehmen um Unterstützung bittet? Ein guter Anfang ist immer, gemeinsam mit dem Kunden zunächst die Ist-Situation zu analysieren. Hierzu verwenden wir unsere sogenannte DX360 Reifegrad-Analyse. Sie zeigt innerhalb kürzester Zeit auf, wo

Über Konica Minolta Business Solutions Deutschland Konica Minolta gestaltet den intelligent vernetzten Arbeitsplatz und begleitet seine Kunden als Technologie- und ManagedService-Provider durch die digitale Ära, indem es für seine Kunden Mehrwert durch Daten schafft. Mit seinen smarten OfficeProdukten wie marktführenden Drucksystemen, Cloud-Services und IT-Dienstleistungen unterstützt das Unternehmen u. a. mobiles Arbeiten und die Optimierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen.. www.konicaminolta.de

Veränderungen den größten Mehrwert entstehen lassen. Anhand der Ergebnisse beginnen wir dann gemeinsam, die Soll-Situation zu definieren. Das sind oft Antworten auf sehr einfache, aber wichtige Fragen: Wo werden Daten abgelegt? Wir werden Backups erstellt? Welche Policies gibt es für das Speichern und Löschen von sensitiven Daten? Aber auch: Wie kann ich definierte KPIs bestmöglich in einem Dashboard darstellen? Und wenn Sie das alles geklärt haben? Am Ende der eben genannten Schritte steht dann die Lösung, zum Beispiel der Umzug der Daten in die Cloud, die Migration der Clients auf neue Tools und Betriebssysteme, die Erneuerung der Print -und Scanlandschaft und vieles mehr. Dabei ist es wichtig, die Gesamtlösung stets im Blick zu haben, denn erst dadurch können die verschiedenen Datensilos eines Unternehmens verknüpft werden. Und nur dann kann der Mehrwert durch Daten sinnvoll und erfolgreich genutzt werden. Das alles bedeutet einen gewissen Aufwand, aber der Nutzen ist größer? Genau. Und der Nutzen wird meist noch größer, wenn man – auch als Folge des IT-Fachkräftemangels – einen Teil oder alle zu managenden Tasks in die Hand eines erfahrenen Partners legt. Hier hat Konica Minolta als Unternehmen, das wiederholt von ihren Kund:innen zum besten Managed Service Provider Deutschlands gewählt wurde und Microsoft Gold Partner ist, natürlich einen Know-how Vorsprung, von dem mittelständische Unternehmen profitieren.


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MITTELSTAND

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„Entlastung, Vereinfachung und Förderung“ zukunft Der Mittelstand wird mit politischer Unterstützung die Herausforderungen der Zukunft meistern, sagt Marc S. Tenbieg vom Deutschen Mittelstands-Bund und Speaker auf dem EuroMinds-Gipfel. Text: Armin Fuhrer Foto: Jochen Rolfes, Dylan Gillis/unsplash

„Unternehmen müssen schnell lernen und anpassungsfähig sein.“ der dualen Berufsausbildung, durch stetige Weiterbildungsmöglichkeiten für bestehende Fachkräfte, durch einen einfachen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt und durch ein flexibles Renteneintrittsalter. Trotz all dieser immensen Herausforderungen muss der Mittelstand auch wettbewerbsfähig bleiben. Was erwarten Sie von der Politik?

Marc S. Tenbieg,

Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstands-Bunds

Der deutsche Mittelstand steht vor epochalen Herausforderungen. Was bedeutet dabei die digitale Revolution für die Unternehmen?

Unternehmen müssen schnell lernen und anpassungsfähig sein. Dabei sind drei Dinge elementar. Erstens: Veränderte Kundenanforderungen verstehen und zielgerichtet neue Technologien einsetzen. Zweitens: Begreifen, dass der digitale Wandel nicht nur ganze Märkte verändert, sondern auch neue Märkte entstehen lässt. Und drittens: Daten als Unternehmensressource sinnvoll nutzen. Welche Rolle spielt die digitale Transformation bei der Erreichung der Klimaziele?

Eine sehr große! Zum einen ermöglicht die digitale Transformation moderne und flexible Arbeitsprozesse, sodass beispielsweise bereits heute lange Arbeitswege mit dem Auto vermieden werden und Besprechungen virtuell stattfinden. Zum anderen ermöglicht die digitale Transformation eine intelligente Energienutzung mit maximaler Effizienz. Deutschland hat ein weiteres Problem: den Fachkräftemangel. Wie kann er behoben werden?

Durch eine attraktivere Gestaltung

Wettbewerbsfähig zu sein bedeutet gleichzeitig auch zukunftsfähig zu sein. Und dafür brauchen wir endlich einen mutigen Dreiklang aus Entlastung, Vereinfachung und Förderung. Das bedeutet weniger Bürokratie und schnellere Verfahren. Investitionen in Forschung, Bildung sowie in eine moderne und digitale Infrastruktur. Und nicht zuletzt passgenaue Förderungen für kleine Unternehmen. Bieten die notwendigen Wandlungen auch neue Chancen?

Der deutsche Mittelstand hat nicht nur riesiges Potenzial, sondern auch in der Vergangenheit immer wieder seine Anpassungsfähigkeit und Agilität unter Beweis gestellt. Meistert der Mittelstand auch weiterhin mit seinem Qualitätsanspruch, seiner Präzision und seiner sozialen Funktion die großen Herausforderungen unserer Zeit, werden wir auch in Zukunft Erfolgsgeschichten schreiben. Wenn Sie mal einen Ausblick wagen – wo sehen Sie den Mittelstand am Ende dieses entscheidenden Jahrzehnts?

Wenn heute und in den nächsten Jahren die Weichen richtiggestellt werden, sehe ich den deutschen Mittelstand mit seinem Siegel „Made in Germany” als Synonym für Innovation und einzigartige Qualität. Der Mittelstand wird dabei weiterhin weltweites Aushängeschild für die deutsche Wirtschaft, sozialer und wirtschaftlicher Ankerpunkt in seinen Heimatregionen sowie Grundpfeiler der ökologisch-sozialen Marktwirtschaft sein.

„Wenn heute und in den nächsten Jahren die Weichen richtiggestellt werden, sehe ich den deutschen Mittelstand mit seinem Siegel ‚Made in Germany‘ als Synonym für Innovation und einzigartige Qualität.“

Vielfältig engagiert aus Überzeugung

engagement Frauke Bank, Leiterin Corporate Communications & Affairs von Wall GmbH, engagiert sich unternehmerisch auf vielfältige Weise für gesellschaftliche Belange. Dieses Engagement findet sich auch bei den Bewerbern. Als Speakerin auf dem EuroMinds-Gipfel nahm sie ebenfalls in der Diskussion zum Thema Werte, Haltung und Verantwortung von Unternehmen teil. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Diogo Nunes/unsplash

dender Grund, zu uns zu kommen und bei uns zu arbeiten.

Wir engagieren uns beispielsweise schon sehr lange in den Bereichen der Kinder- und Jugendförderung, der gesellschaftlichen Vielfalt und der Inklusion, aber auch des Naturund Umweltschutzes. Wir sind seit über zehn Jahren festes Mitglied des Berliner Bündnis gegen Homophobie und führen jedes Jahr eine Kampagne durch, um für eine offene Gesellschaft und für geschlechtliche Vielfalt einzustehen. Auch sind wir in diesem Jahr der Initiative Beyond Gender Agenda beigetreten, die sich sehr stark für Diversität und Vielfalt in Unternehmen engagiert. Das sind für unsere Gesellschaft, für unsere Wirtschaft und für uns intern sehr wichtige Themen.

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Ebenso spielt aktive Erinnerungskultur für uns eine große Rolle in unserem gesellschaftlichen Engagement. Ob als Mahn- und Gedenkorte an Werbestandorten, als Partner der Arolsen Archives oder in Kooperation mit dem World Jewish Congress zur bundesweiten „#WeRemember“-Kampagne, die zum internationalen Holocaust-Gedenktag jedes Jahr eine große Wirkung entfaltet. Es berührt mich immer wieder sehr, wenn mitten im Alltag an der Bushaltestelle diese kleine Kerze des „#WeRemember“-Motivs sichtbar wird – und die Menschen innehalten, um Ruhe und Gedenken mitten in der belebten Großstadt zu finden.

So müssen sich weltweit alle Mitarbeiter einem Code of Ethics verpflichten und die Charta of Social Values anerkennen, in der viele Themen aus den Bereichen Diversität, Respekt, Toleranz und Inklusion fest verortet sind – Punkte, für die sich unsere Mitarbeiter oftmals schon stark im persönlichen Umfeld engagiert haben. Unser gesellschaftliches Engagement ist für viele unserer Mitarbeitenden ein entschei-

„Unser gesellschaftliches Engagement ist für viele unserer Mitarbeitenden ein entscheidender Grund, zu uns zu kommen und bei uns zu arbeiten.“

Frauke Bank,

Leiterin Corporate Communications & Affairs von Wall GmbH

esellschaftliches Engagement war seit Gründung des Unternehmens Wall 1976 durch Hans Wall ein zentraler Bestandteil der Geschäftsphilosophie. Heute sind wir ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von JCDecaux, bis heute ein Familienunternehmen und Weltmarktführer unserer Branche. Auch hier sind gesellschaftliche Verantwortung und nachhaltiges Handeln zentrale Bestandteil des Unternehmens.


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INTRUM – PARTNER CONTENT

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rum / Ma Fippel rc

Finanzielle Bildung muss Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen der Kredit- und Inkasso-Branche sein, sagt Kristina Klehr von Intrum.

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Kristina Klehr, Director Brand & Communications Germany & Austria beim Finanzdienstleister Intrum

„Das Thema Ökologie ist natürlich auch ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie.“ Welche Rolle spielt für ein Unternehmen aus der Branche Credit Management und Inkasso das Thema Nachhaltigkeit? Inkasso-Unternehmen sind Teil der Finanzwirtschaft und damit des Wirtschaftsgeschehens. Daher sehen wir es als immens wichtige Aufgabe auch von Inkasso-Unternehmen an, zur Nachhaltigkeit beizutragen, da wir

ja helfen, die wirtschaftliche Situation von Firmen zu sichern. Unser Unternehmen hat sogar seinen ganzen unternehmerischen Zweck auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet. Umfasst das Unternehmen und Verbraucher? Inkasso-Unternehmen befinden sich zumeist in der Sphäre zwischen den Unternehmen und den Verbrauchern, denn sie sind ja eine Art Vermittler zwischen beiden Parteien. Das zeigt, dass Nachhaltigkeit ein Kreislauf ist, wenn es den Unternehmen gelingt, ihre Außenstände auszugleichen. Denn dann können sie wachsen und investieren, aber auch ihre eigenen Außenstände begleichen und ihre Angestellten bezahlen. Auf der anderen Seite gibt es die Verbraucher, die häufig gar nicht absichtlich oder schuldhaft in eine schwierige finanzielle Situation geraten sind. Ihnen helfen wir, ihre Schulden loszuwerden. Auch das trägt zu einer gesunden Wirtschaft bei. Meistens denken die Menschen beim Stichwort Nachhaltigkeit aber nicht in erster Linie an die wirtschaftliche Situation von Verbrauchern und Unternehmen, sondern an den Klimaschutz. Was kann ein Unternehmen wie Ihres dafür tun? Das Thema Ökologie ist natürlich auch ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir konzentrieren uns dabei auf verschiedene Maßnahmen. So sind wir seit 2016 Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Nationen, bei dem es sich um die weltweit größte freiwillige Initiative von

Über Intrum Nutzen Sie das Know-how und die Erfahrung von Intrum, Europas führendem Anbieter von Credit Management Services. Wir bieten modulare und integrierte Dienstleistungen und Lösungen an. www.intrum.de

Unternehmen zu Themen wie Menschenrechte, Umwelt und Arbeitsrechte handelt. Damit tragen wir Verantwortung für unser Handeln. Ebenso halten wir uns an die Sustainable Development Goals, kurz SDG, der UN. Seit diesem Jahr gehören wir auch zu den Unterzeichnern des deutschen Nachhaltigkeitskodex. Unsere Tätigkeiten veröffentlichen wir jährlich in unserem Nachhaltigkeitsbericht, der an den Geschäftsbericht gekoppelt ist. Zurück zu den Verbrauchern. Warum ist finanzielle Bildung wichtig? Gerade in Krisenzeiten wie der Pandemie finden sich viele Verbraucher in einer schwierigen finanziellen Situation wieder. Hier spiegelt sich der finanzielle Aspekt der Nachhaltigkeit wider, denn wer vorbeugt, um Krisen besser zu meistern, ist klar im Vorteil. In der Pandemie wurde der Wunsch nach finanzieller Sicherheit deutlich geweckt, wie unsere Umfragen ergeben. 53 Prozent der Befragten möchten auf die nächste Krise besser vorbereitet sein. Und viele Verbraucher haben festgestellt, dass sie mehr vorsorgen müssen. Vorsorge ist ein Akt der Nachhaltigkeit. Und wie steht es um die finanzielle Bildung der Menschen in Deutschland? Da gibt es noch ordentlich Luft nach oben, gerade bei jungen Menschen. Wir haben in unserer Umfrage festgestellt, dass in Familien mit geringem Einkommen der finanzielle Bildungsgrad geringer eingeschätzt wird, als in solchen aus einer bessergestellten und zumeist bildungsnahen Umge-

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„Vorsorge ist ein Akt der Nachhaltigkeit“ „Gerade in Krisenzeiten wie der Pandemie finden sich viele Verbraucher in einer schwierigen finanziellen Situation wieder.“ bung. Aber insgesamt gilt, dass sich zu viele junge Menschen dazu hinreißen lassen, etwas zu kaufen, was sie sich eigentlich gar nicht leisten können. Hier sehen wir einen Mangel an Aufklärung und Prävention. Sind die Schulen gefragt? Ja, finanzielle Bildung ist ein generelles Bildungsthema und gehört viel stärker als derzeit in die Schule. Tatsächlich aber informieren sich nur ein Prozent der männlichen und zwei Prozent der weiblichen Jugendlichen über die Schule und die Hochschule. Deshalb haben wir die Initiative Spendido gegründet. Wir gehen in die Schulen und verbessern das Wissen der jungen Erwachsenen zu Finanzthemen. Was sind die Schwerpunkte? Wir fangen ganz grundsätzlich an und erklären ihnen erst einmal, was eigentlich beim Geldausgeben passiert. Zum Beispiel, was ein Kredit und ein Ratenkauf bedeuten und dass auch eine Rechnung ein Kredit ist, weil man sie ja noch bezahlen muss. Es ist wichtig, solche Kenntnisse zu haben und sie auch umzusetzen. Wichtig für den Einzelnen und für die gesamte Wirtschaft.


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„Wir wollen eine Kraft für Wachstum und für das Gute sein“ statement Gabriele Hässig, die Geschäftsführerin Kommunikation und Nachhaltigkeit von Procter & Gamble (P&G) in Deutschland, Österreich und der Schweiz, über nachhaltige Innovationen und Wachstum. Die Bedeutung dessen machte sie ebenfalls als Speakerin auf dem EuroMinds-Gipfel deutlich. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Ricardo Arce/unsplash

Gabriele Hässig,

Geschäftsführerin Kommunikation, Public Affairs und Nachhaltigkeit von Procter & Gamble (P&G) in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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nter dem Begriff „Citizenship“ fassen wir bei Procter & Gamble unser Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zusammen. Seit 185 Jahren setzen wir alles daran, den Alltag der Menschen ein wenig besser zu machen. Erfolg wird dabei immer durch das „UND“ definiert: Wir wollen eine Kraft für Wachstum UND eine Kraft für das Gute sein. Heute gilt: Für die Menschen, die auf unsere Produkte und Marken vertrauen, lässt sich „besser für sie“ ohne „besser für den Planeten“ nicht mehr denken. Neben Klimaschutz stehen auch Community Impact sowie Diversity in allen Facetten und Inklusion im Fokus. Um Fortschritte transparent zu machen, die wir insbesondere in transformativen Partnerschaften erreichen, gibt es bei uns eine klare ESG Reportseite, auf der wir unser Engagement öffentlich machen. 2021 haben wir einen umfassenden Aktionsplan „Net Zero 2040“ gegen den Klimawandel vorgestellt, mit dem

„Neben Klimaschutz stehen auch Community Impact sowie Diversity in allen Facetten und Inklusion im Fokus.“

„P&G gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern der ‚Alliance against Plastic Waste‘, bei der hauptsächlich in Asien und Afrika Ideen entwickelt werden, damit weniger Plastikmüll ins Meer gelangt.“ Ziel, bis 2040 in unserer gesamten Geschäftstätigkeit und Lieferkette keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen – mit Zwischenzielen für 2030. Unser Weg umfasst auch Kompensationen. Bei der Analyse unseres Fußabdrucks wird deutlich, dass über 80 Prozent der Emissionen bei der Verwendung unserer Produkte anfallen. Wir müssen also nicht nur unseren primären Fußabdruck – die Scope 1 und Scope 2 Emissionen – reduzieren, sondern auch den Fußabdruck in der Verwendung. Ein bedeutsamer Hebel ist die Verwendung von kaltem Wasser. Deshalb haben unsere Forscherinnen und Forscher in den letzten Jahren Formeln für Waschmittel entwickelt, die auch in kaltem Wasser sehr gut wirken, speziellen Enzymen sei Dank. Mit den Ariel Pods lässt sich schon bei 30 Grad wunderbar sauber waschen. Allein der Wechsel von 40 auf 30 Grad spart 37.5 Prozent Emissionen – auch beim Geschirrspülen. Beim Haarewaschen achten wir mit speziellen Rezepturen ebenfalls auf den Wasserverbrauch, denn bei Millionen Haushalten kommen schnell große Einsparungen zusammen. Außerdem haben wir unsere Verpackungen und recyclinggerechtes Design im Blick und fast alle Verpackungen sind inzwischen recyclefähig. P&G gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern der „Alliance against Plastic Waste“, bei der hauptsächlich in Asien und Afrika Ideen entwickelt werden, damit weniger Plastikmüll ins Meer gelangt.

Das Tierwohl im Fokus

innovation Vegane Lebensmittel sind ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung und zur Nachhaltigkeit, sagt Michael Hähnel, Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle und Speaker auf dem EuroMinds-Gipfel. Text: Armin Fuhrer Foto: Rügenwalder Mühle, Leon Ephraim/unsplash

Michael Hähnel,

Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle

Herr Hähnel sind vegane Lebensmittel ein Beitrag zum Abbau des CO2-Ausstoßes?

Als Familienunternehmen wissen wir ganz genau, was Verantwortung für kommende Generationen bedeutet. Unser Anspruch ist deshalb: Wir handeln heute nicht auf Kosten von morgen und hier nicht auf Kosten von anderswo. So arbeiten wir konsequent daran, im Kleinen und Großen nachhaltiger zu werden. Das gilt für unsere Produkte und deren Herstellung, aber auch für die Rohstoffe, die wir hierfür einsetzen. Unser pflanzenbasiertes Produktsortiment ist unser größter Beitrag zum Klimaschutz. Ernährung ist ein großer Hebel bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen. Die größten

„Unser pflanzenbasiertes Produktsortiment ist unser größter Beitrag zum Klimaschutz.“

„Mit unserem Sortiment wollen wir alle zusammen an einen Tisch bringen und für jede und jeden ein Angebot machen.“

Umweltauswirkungen – etwa auf das Klima – entstehen dabei zu Beginn der Wertschöpfungskette. Deshalb schauen wir uns sehr genau die Themen Beschaffung und Tierwohl an, denn hier entscheiden sich viele Fragen der Nachhaltigkeit. Werden sich vegane Lebensmittel durchsetzen?

Auch wenn in Deutschland der Umsatz mit Fleischprodukten immer noch um ein Vielfaches höher ist als der mit Fleischalternativen, steigt die Zahl der Vegetarier, Veganer und vor allem der sogenannten Flexitarier stetig an. Für uns ist aber ganz wichtig, dass wir niemandem vorschreiben, was er oder sie essen soll. Mit unserem Sortiment wollen wir alle zusammen an einen Tisch bringen und für jede und jeden ein Angebot machen. Die pflanzlichen Fleischalternativen erleichtern es den Menschen, ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen, ohne auf den Geschmack von Fleisch verzichten zu müssen. Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit für die Verbraucher immer wichtig wird, so sehen wir immer noch das sogenannte Consumer-CitizenshipGap: Verbraucher sagen in Umfragen, dass sie regionaler, mehr Bio und nachhaltiger einkaufen wollen – aber im Handel entscheiden sie meist anders. Kurz gesagt: Am Regal endet oft die Moral, erst recht in Krisenzeiten. Als starke Endverbrauchermarke sehen wir es als unsere Aufgabe, die Akzeptanz für nachhaltigere Produkte und die Wahrnehmung der Wertigkeit von Lebensmitteln zu erhöhen.


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SYM – PARTNER CONTENT

Ein Ökosystem zum Vorteil aller

Wie? Symworking – symbiotisch wirtschaften am Vorbild der Natur. Wir entkoppeln Unternehmen, soweit es möglich ist, vom Weltmarkt, analysieren alle Lieferketten und prüfen, wie wir die maximale Wertschöpfung in die Region holen können. Dazu wählen wir Unternehmen aus, die sich nach den Werten Augenhöhe, Offenheit, Transparenz und Verlässlichkeit richten.

Was für Unternehmen sind das? Das sind nicht die Alphatiere, sondern solche mittelständischen Firmen, die den Community-Gedanken leben und die Wirtschaft ökologischer und sozialer gestalten möchten.

Foto: Presse

Herr Schwienbacher, Sie sprechen von einem neuen, ethischen und nachhaltigen Kapitalismus, dem Verantwortungskapitalismus. Was verstehen Sie darunter und wie soll das funktionieren? Kapitalismus mit dem Ziel eine finanzielle, ökologische und soziale Rendite zu erwirtschaften. Die Natur bietet uns das Vorbild: Sie ist umso resilienter und wächst stärker je kleinteiliger, vielfältiger, freiheitlicher und regionaler sie aufgestellt ist. Genauso arbeiten wir mit kleinen und mittleren Unternehmen: Wir bieten Services, Daten, Strukturen für die Unternehmen einer Region, damit sie sich befähigen, sich gegenseitig entlasten und wechselseitig Symbiosen aufbauen können.

Durch ihre symbiotische Kooperation untereinander entsteht ein neuartiges Ecosystem, das es so bislang nicht gab.

Michael Schwienbacher, Ecosystem Architect bei Sym

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Der Dienstleiter Sym ermöglicht Firmen eine nachhaltige Symbiose und bietet dafür Software und Experten, erklärt Ecosystem Architect Michael Schwienbacher.

„Unser Ecosystem nutzt die Daten aller beteiligten Unternehmen gemeinsam. Dadurch können wir mit Hilfe von KI Symbioseeffekte schaffen, also zum Beispiel Kompetenzen, die sich gut ergänzen, verlinken.“

Dafür braucht es eine ganzheitliche Herangehensweise, oder? Ja, diese Ganzheitlichkeit ist die Basis für das neue System, das wir schaffen. Wir strukturieren maximale Teilhabe zwischen Kapitalanlegern, Kunden, Lieferanten, Mitarbeitenden und den Unternehmen untereinander. Wir erzeugen laufend, durch unsere Dienstleistungen und unsere Software eine wechselseitige Befähigung und Entlastung unter den Unternehmen und deren Mitarbeitenden.

Das klingt fast schon ein wenig revolutionär. Für beteiligte Unternehmen ist das eine ganz neue Herangehensweise, oder? Ja, daher muss die Veränderung auch zunächst im Kopf stattfinden. Und um das konsequent und erfolgreich umzusetzen, braucht man sehr qualifizierte Experten mit dem entsprechendem Mindset. Eine Voraussetzung ist sicher auch die Digitalisierung? Ja. Wenn das Mindset stimmt, kann die Digitalisierung richtig angewendet werden: zum Nutzen von Mensch, Umwelt und Natur. Unser Ecosystem nutzt wesentliche Daten aller beteiligten Unternehmen gemeinsam. Dadurch können wir u.a mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Symbioseeffekte schaffen, also zum Beispiel Kompetenzen oder Ressourcen, die sich

Wir gestalten die Wirtschaft der Zukunft Mit unserer Art des gemeinsamen und regional vernetzten Wirtschaftens sichern wir die Existenz und Weiterentwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen. Wir etablieren eine Nutzen- und Mehrwertstiftung für unsere Gesellschaft heute und auch für die heranwachsenden Generationen von morgen. www.sym.eco

gut ergänzen, verlinken. Sym betreibt die Plattform auf der sich alle Unternehmen miteinader vernetzen. Und zusätzlich gründen wir an verschiedenen Standorten Symworking Spaces, sogenannte Hypozentren. In diesen Inkubatoren und Acceleratoren wird Innovation, Zusammenarbeit und Vernetzung der Unternehmen in der jeweiligen Region gefördert. Welche Leistungen bietet Sym denn an? Wir haben inzwischen rund 51 Services entwickelt, die auf Abruf für Kunden geleistet werden. Das geht von IT Services, Strukturierung von Verantwortungskapital, über kaufmännische Verwaltung bis zur Bereitstellung von Arbeitsplätzen und Eventflächen. Einer unserer wichtigsten Services ist unser ÖRS Audit. ÖRS steht hier für ökologisch, regional und sozial. Dabei handelt es sich um eine ganzheitliche Analyse eines Unternehmens mit Bericht und Handlungsempfehlungen. Entscheidend ist, dass wir die Geschäftsmodelle in Richtung Kreislaufwirtschaft, Recycling und Technologien mit einem positiven CO2-Fußabdruck führen. Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Symworking Ecosystem ist das Teilen unserer Werte und unserer Vision.


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ENERGIE UND MOBILITÄT

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Der Gebäudesektor wird seinen Beitrag leisten

fokus Dr. Carsten Liesener, CEO Siemens Smart Infrastructure – Region Europe, Solution & Services und Speaker auf dem EuroMinds-Gipfel, spricht über die Bau- und Gebäudebranche und deren Kohlendioxid-Emissionen sowie die potenziellen Einsparmöglichkeiten. Text: Katja Deutsch Foto: ReichleUndDeMassari, Chuttersnap/unsplash

Dr. Carsten Liesener,

CEO Siemens Smart Infrastructure – Region Europe, Solution & Services

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er Gebäudesektor, auf den gut 36 Prozent aller CO2-Emissionen entfallen, ist ein großer Hebel zur Senkung der Emissionen. Die EU hat dazu die „Renovation Wave“ ins Leben gerufen, denn allein in Europa müssen etwa 30 Millionen Gebäude energetisch saniert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Die Emissionen stammen aus der darin eingebetteten „grauen“ Energie, und aus der fortgesetzten Nutzung von immer mehr Strom sowie fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas. Wir müssen dafür jedoch nicht nur den Energiekonsum, sondern auch die -produktion ansehen, denn was nicht verbraucht wird, muss auch gar nicht erst erzeugt werden. Um Emissionen zu senken, kann man die Gebäudeinfrastruktur technologisch optimieren und in erneuerbare Energien investieren. Gerade in bestehenden Gebäuden lässt sich damit der CO2-Ausstoß massiv senken.

„Schaut man in die Zukunft, wird es vermehrt intelligente Infrastruktur geben.“

Energieeffizienz Maßnahmen, optimierte Licht- und Laststeuerung, vorausschauende Maintenance sind hier wesentliche Hebel. Siemens liefert passende Produkte, Lösungen und Services, um Emissionen ganzheitlich zu reduzieren und den Dekarbonisierungsfortschritt zu messen. Der European Green Deal hat im Rahmen von „Fit for 55“ klare Vorgaben zur Reduzierung des Emissionsausstoßes veröffentlicht. Werden diese nicht erreicht, drohen erstens Strafsteuern, zweitens sinkt der Wert der Gebäudeinfrastruktur. Andersherum sind die EU-Subventionen ein großer Stimulus. Konnte man sich früher mit Zertifikaten retten, braucht man heute zielgerichtete Maßnahmen – und muss diese auch nach den ESG-Regularien nachweisen. Sonst wird es zunehmend schwieriger, im Markt zu bestehen. Nachhaltigkeit hat mittlerweile viel mit Reputation zu tun. Schaut man in die Zukunft, wird es vermehrt intelligente Infrastruktur geben. Gebäude entstehen zweimal, einmal im digitalen Twin und dann real. Gebäudeinfrastruktur nutzt über die Digitalisierung die Daten des Gebäudes zur kontinuierlichen Optimierung, ist an Micro Grids angeschlossen, produziert erneuerbare Energie, vernetzt E-Mobility, nutzt Speicherkapazität und verfügt über ein effizientes Wassermanagement. Der Gebäudesektor wird in bestehender und zukünftiger Infrastruktur seinen Beitrag zu Nachhaltigkeit und dem Erreichen der Emissionsziele leisten.

Fahrzeuge können mit CO2-negativem Sprit fahren einblick Der CEO der Obrist Gruppe und Speaker auf dem EuroMinds-Gipfel, Frank Wolf, äußert sich über die Entwicklung und das Potenzial CO2-negativen Sprits. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Michael Marais/unsplash

Frank Wolf,

CEO Obrist Gruppe

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a Elektrofahrzeuge nicht nur gekühlt, sondern im Winter auch beheizt werden müssen, benötigen sie ein Kältemittel, das eben auch in der kalten Jahreszeit gut funktioniert. Wir haben bereits vor 25 Jahren mit der Entwicklung umweltfreundlicher Klimaanlagen begonnen, heute fahren viele Fahrzeuge, die mittels CO2 gekühlt werden. Dieser natürliche Stoff namens R744 funktioniert sehr gut und hat wie auch Propan ein geringes Global Warming Potential. Wir gehen davon aus, dass diese Kältemittel zukünftig vermehrt in der E-Mobility zum Einsatz kommen.

Wichtig bei fossilfreien Antrieben sind Technologieoffenheit und klare regulatorische Ziele wie beispielsweise Null CO2-Emission bei Herstellung, Betrieb und Recycling des Fahrzeugs. Das wäre innerhalb der EU-gesetzgebung möglich und würde zum Wettbewerb der Technologien führen. Durchsetzen würde sich dann diejenige, die am kostengünstigsten ist. Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze, es wird wahrscheinlich ein

günstiges E-Fahrzeug für Metropolen geben, zudem teilelektrifizierte Fahrzeuge, die mit grünem oder auch CO2-neutralem Sprit fahren. Bei Obrist haben wir einen hyperhybriden Antrieb entwickelt. Angetrieben wird er von einem Elektromotor, der rekuperieren kann, also verbrauchte Energie zurückgewinnen. Das Fahrzeug besitzt eine kleine Hochleistungsbatterie, die die ganze Fahrzeugdynamik steuert. Wird man schneller als 65 km/h, schaltet sich ein kleines Kraftwerk ein, das Strom produziert, dabei gibt es jedoch keine mechanische Verbindung zwischen dem „Zero Vibration Generator“, also dem vibrationsfreien Stromproduzenten, und den Rädern.

Diese Art der Anordnung führt zu einem hoch effizienten und kostengünstigen System, das besonders mit dem von uns entwickelten Sprit sehr große Vorteile aufweist. Denn unser „A-Fuel“ ist ein CO2-negativer Sprit, der aus Sonne, Luft und Salzwasser in den Wüsten dieser Welt hergestellt wird. Jeder Liter dieses Kraftstoffes ist in seiner Produktion direkt verschränkt mit einer Kohlenstoffeinlagerung: Wir nehmen CO2 aus der Atmosphäre, verwenden etwa 70 Prozent zur Herstellung von Kraftstoff und lagern 30 Prozent wieder ein. Das bedeutet, das Fahrzeug erzeugt negative Emissionen.

„Wichtig bei fossilfreien Antrieben sind Technologieoffenheit und klare regulatorische Ziele wie beispielsweise Null CO2-Emission bei Herstellung, Betrieb und Recycling des Fahrzeugs.“


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LYNQTECH – PARTNER CONTENT

Energieversorger könnten eine viel größere Rolle bei der digitalen Vernetzung spielen

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abei ist es gar nicht zwingend erforderlich, die in hohem Tempo entstehenden Veränderungen und die Vielzahl der technischen Möglichkeiten alle selbst zu bearbeiten. Durch die Beratung von digitalen Experten lässt sich Zeit, Nerven und Geld sparen – und letztendlich jede Menge CO2. LYNQTECH unterstützt Energieversorger auf dem Weg der Digitalisierung mit speziellen digitalen Plattformen und damit auf dem Weg zu

„Schon allein durch Digitalisierung an der Kundenschnittstelle lässt sich CO2 einsparen.“

Was ändert sich dadurch in der Kundenkommunikation? Beim Prozess, der sich nach der ersten Produktansicht hinten anschließt, lässt sich die gesamte Kommunikation auf komplett digitalem Wege herstellen. Die LYNQTECH Cloud-Plattform bereichert das Angebot von Energieversorgern durch einen zeitgemäßen Omnichannel-Support für sämtliche Kommunikationskanäle: E-Mail, Brief, Fax, Telefonie, Online-Kontaktformular, WhatsApp, Twitter, Instagram

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Warum brauchen Energieunternehmen eine digitale Plattform? Kunden sehen Plattformen heutzutage als Standard an, doch viele Energieversorger arbeiten noch immer mit all dem Papierwust. Wir von LYNQTECH setzen mit der Digitalisierung der Stadtwerke deshalb bei unterschiedlichen Prozessen an, angefangen beim ersten Kundenkontakt, der gesamten weiteren Kundenkommunikation bis hin zum Produktportfolio und der Kooperationen mit regionalen und klimaneutralen Partnern. Die Welt verändert sich gerade rasend schnell, Märkte verschieben sich, die Unsicherheit ist groß. Plattformen helfen bei der Information, der Vernetzung, der Zusammenarbeit und senken dadurch den CO2-Ausstoß. Schon allein durch Digitalisierung an der Kundenschnittstelle lässt sich CO2 einsparen.

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mehr Nachhaltigkeit. Mandy Schwerendt, CEO von LYNQTECH, spricht im Interview über neue Potenziale.

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Zum Erreichen der Klimaziele spielen Energieversorger eine wichtige Rolle, denn sie wirken als erster und wichtigster Ansprechpartner bei ansässigen Industrieunternehmen der ganzen Region wie auch bei abertausenden privaten Endverbrauchern – die allesamt auf eine rund um die Uhr funktionierende Energieversorgung angewiesen sind. Bei der Senkung des hauseigenen Carbon Footprint ist die digitale Transformation ein wesentlicher Punkt, doch besonders bei kleineren Stadtwerken fehlt es dazu oft an personellen Kapazitäten und Know-how, um das Thema effizient voranzutreiben.

Mandy Schwerendt, CEO von Lynqtech sowie weitere Social-Media-Plattformen werden unterstützt und sind so eingebunden, dass auf Kommentare und Nachrichten unmittelbar reagiert werden kann. So entsteht ein dialogorientierter Kundenservice mit persönlicher Note – unkompliziert, nahtlos und effizient auf allen Kanälen. Lohnt sich die digitale Transformation denn auch für die vielen kleinen Stadtwerke? Auf jeden Fall! Es besteht unmittelbar Handlungsbedarf, wenn das angestrebte Ziel von 65 Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreicht werden soll. Bei der Entscheidung für einen bestimmten Energieversorger sind Themen wie grüne Energie und Nachhaltigkeit generationenübergreifend in den Fokus gerückt. Kundinnen und Kunden erwarten ein ehrliches Commitment sowie konkrete Angebote, die nachweislich in Übereinstimmung mit den Klimaschutzzielen stehen. Wer als EVU weiterhin erfolgreich am Markt agieren

Über LYNQTECH Mit seiner modular aufgebauten Cloud-Plattform für Energieversorger stellt LYNQTECH wegweisende Lösungen für den Energievertrieb der Zukunft bereit. Vertriebsrelevante Prozesse in Energieversorgungsunternehmen werden von End-to-End vernetzt: vom Vertragsabschluss über den Customer Support bis zur Abrechnung sämtlicher Produkte. www.lynq.tech

„Es besteht unmittelbar Handlungsbedarf, wenn das angestrebte Ziel von 65 Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreicht werden soll.“ möchte, muss zeitgemäße Angebote unterbreiten und das eigene Portfolio verstärkt auf erneuerbare Energien ausrichten. Die Zukunft gehört EVU mit leistungsstarken Cloud-Plattformen, die flexibel skalierbare IT-Ressourcen bereitstellen. Womit beschäftigt sich LYNQTECH aktuell? Wir beraten unsere Kunden dahingehend, wie sie sich an ihrer Kundenschnittstelle zukunftsfähig aufstellen, moderne Vertriebsaktivitäten etablieren und kundenindividuelle Energieprodukte effizient vertreiben können. Zudem strukturiert und beschleunigt LYNQTECH typische Geschäftsprozesse, denn um wirklich erfolgreich zu sein, darf sich die Digitalisierung nicht auf einzelne Bereiche eines Unternehmens beschränken, sondern muss es als Gesamtheit mit allen seinen Prozessen umfassen. Nur so ist eine durchgängige Prozesstransparenz gewährleitet, und Optimierungspotenziale können erkannt und realisiert werden.


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Foto: © Wienerberger / Jens Kirchner Fotografie

WIENERBERGER DEUTSCHLAND – PARTNER CONTENT

„Wir sind ein wichtiger Teil der Lösung“

Und welche Rolle spielt die Erreichung dieser Ziele für die Bauwirtschaft? Wir können sicher noch mehr Anstrengungen unternehmen. Blickt man auf unsere Branche als Hersteller von Tonbaustoffen, so betragen die Treibhausgasemissionen der deutschen Ziegelindustrie rund 1,74 Millionen Tonnen CO2 im Jahr, dieses entspricht ca. 0,5 % des deutschen CO2-Ausstoßes pro Jahr. Wir haben unsere Emissionen im Vergleich zu

Muss in die Kreislaufwirtschaft der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerkes einbezogen werden? Natürlich. Beim Abbruch eines Gebäudes stellt sich die Frage nach der Wiederverwendbarkeit der Vielzahl

„Wichtig ist es, sowohl die Errichtungs- als auch die Nutzungsphase von Gebäuden zu berücksichtigen.“

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Welches sind die wichtigsten Säulen für eine nachhaltige Baubranche? Für produzierende Unternehmen sind natürliche Rohstoffe unverzichtbar. Konkret haben wir für uns drei Pfeiler definiert: Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität. Wichtig ist es, sowohl die Errichtungs- als auch die Nutzungsphase von Gebäuden zu berücksichtigen. Wir sprechen uns grundsätzlich für eine ganzheitliche Betrachtung von Gebäuden aus, und hier können Baustoffe in ihrer Kombination, Funktion und in Bezug auf den Standort des Gebäudes variieren. Jeder Baustoff hat seine Vorteile und letztlich entscheiden die Anforderungen über die Bewertung im Kontext der Nachhaltigkeit. Eine ausschließliche Reduzierung auf CO2 ist zu kurz gedacht.

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Welche Rolle spielt die Bauwirtschaft für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele? Jeder einzelne von uns hat eine wichtige Rolle und die Aufgabe, zur Erreichung der Ziele beizutragen. Die Architektur, die Herstellung und Errichtung von Gebäuden sind von entscheidender Bedeutung und werden diese auch weiterhin haben – und zwar im positiven Sinne. Auf den Gebäudesektor in Deutschland entfallen derzeit 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Die Qualität von Gebäuden ist somit äußerst relevant für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Die Bauwirtschaft entscheidet über die Langlebigkeit und den Energieverbrauch von Gebäuden. Dies ist nicht nur eine Frage für die Ziegelindustrie, sondern für alle am Bau Beteiligten. Ich sehe uns als wichtigen Teil der Lösung, insbesondere mit unserem Naturbaustoff Ton.

1990 in der Branche um rund 40 % reduziert. Bei Wienerberger ist Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.

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Die Bauwirtschaft stellt sich der großen Herausforderung des Klimaschutzes, sagt Jürgen Habenbacher, Geschäftsführer Wienerberger Deutschland.

Jürgen Habenbacher, Geschäftsführer Wienerberger Deutschland an Materialien. Warum Materialien komplett entsorgen, wenn sie an anderer Stelle noch eingesetzt werden können? Ressourcenschonung und das Verhindern neuer Produktion ist letztlich das Ziel. Wenn der Lebenszyklus eines Gebäudes aus Tonbaustoffen 100 Jahren beträgt, dann hat das natürlich einen positiven Effekt auf die Kreislaufwirtschaft. Und wie können Sie einen funktionierenden, möglichst nachhaltigen Kreislauf erreichen? Werden Ressourcen wiederverwendet oder recycelt, spart dies Rohstoffe und CO2-Emissionen. Ein Beispiel: Seit vielen Jahren verarbeiten wir unseren Ziegelbruch, sprich Ausschuss, in unserer Produktion und wir gehen bald einen Schritt weiter, indem wir Abbaumaterial in unsere Produktion zurückführen. Ein weiterer Schritt ist die Vereinbarung von Kooperationen mit Unternehmen in vor- und nachgelagerten Sektoren wie Entsorgern, die Produkte aus dem Abbruch von Gebäuden wieder einsatzfähig für den Neubau machen.

Über Wienerberger GmbH Die deutsche Wienerberger GmbH mit Sitz in Hannover zählt zu den führenden Ziegelherstellern in Deutschland. Sie ist hundertprozentige Tochter der österreichischen Wienerberger AG und seit 1986 auf dem deutschen Markt präsent. Zum Unternehmen zählen aktuell deutschlandweit 16 Ziegelwerke. www.wienerberger.de

„Die Bauwirtschaft entscheidet über die Langlebigkeit und den Energieverbrauch von Gebäuden.“

Welche Forderungen ergeben sich aus Ihrer Sicht an die Politik? Wir als Wienerberger unterstützen ganz klar die Ziele der EU bis 2050 klimaneutral zu werden. Als Industrie haben wir eine unternehmerische Verantwortung, die sich beim Klimaschutz, aber auch in der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und der Erhaltung von Arbeitsplätzen, niederschlägt. Dementsprechend ist es sehr wichtig, dass wir anerkennen, dass wir eine Transformation vor uns haben, die nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist. Denn viele Fragen der Machbarkeit werden erst auf dem Weg beantwortet werden können. Es ist wichtig, langfristig Verbindlichkeit in den Zielsetzungen und auch geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit haben wir die Möglichkeit, notwendige finanzielle Mittel bereit zu stellen und unseren Fokus auf die Weiterentwicklung der notwendigen Technologien zu lenken. Von der Politik benötigen wir klare Meinungen, Positionen und daraus abgeleitete Entscheidungen. Es heißt, mutig zu sein.


ADVERTORIAL

Als Partner der Kommunen das Richtige tun Nachhaltigkeit und Gewerbeimmobilien – das ist kein Widerspruch. An erstklassigen Standorten bundesweit entwickelt die ecoPARKS GmbH hochwertige Gewerbeparks und Quartiere für Nutzer aus den Bereichen Produktion, Light Industrial, E-Commerce und Logistik. Ein Gespräch mit den beiden Geschäftsführern. Herr Schwarzpaul, Herr Kunz, was ist das Besondere an ecoPARKS? Wilm Schwarzpaul: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen neuen Standard im Markt zu etablieren, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele in Einklang bringt. Dafür baut die ecoPARKS GmbH modulare Gewerbe- und Industrieimmobilien, die sich flexibel an sich verändernde Bedarfe der Nutzer anpassen. Mit großem städtebaulichen Gespür entwickelt unser Team ganze Quartiere und Gewerbeansiedlungen, die sich verantwortungsbewusst in ihr Umfeld einfügen. Dadurch schaffen wir echte Mehrwerte für die Städte. Und wie machen Sie das? Jörg Kunz: Wir kümmern uns um innerstädtische Lagen, um industrielle Brachen mit intensiver Vornutzung, die so heute nicht mehr denkbar wäre. Wir beleben diese Grundstücke und entwickeln dort neue Nutzungen in neuen Gebäudetypen, die maximal flexibel sind. Was zum Beispiel? Jörg Kunz: Es geht um einen Gebäudetypus, der dank Modulbau imstande ist, vielfältigste Nutzungen mitzugehen. Ein Gebäude, das mitwachsen kann, in dem man gewerbliche Nutzungen wie Lager, Logistik, Last Mile oder Produktion ebenso abbilden kann wie oben drüber Laborund Büronutzungen, die dem Gewerbe zugeordnet sind oder auch nicht. Hier kann zum Beispiel Urban Production in Kombination mit Co-Working, Maker Spaces und Bürowelten möglich sein.

Wilm Schwarzpaul: Es geht uns darum, im ersten Schritt nachhaltige Konzeptdurchmischungen zu erzeugen, wie gerade beschrieben, damit ein Standort dauerhaft und nachhaltig belebt werden kann. Die nächsten Schritte sind dann: nachhaltig bauen und nachhaltig betreiben. Wie baue und wie betreibe ich denn nachhaltig? Wilm Schwarzpaul: Ein konkretes Beispiel ist die neue Produktionsstätte der Kuroda Jena Tec, die wir gerade in Jena realisieren. Für das High-Tech-Maschinenbauunternehmen bauen wir komplett in Holz, die Konstruktion ist in Teilen cradle-to-cradle-fähig. Die Fassaden- und Dachbegrünung reduziert Feinstaub und verbessert das Mikroklima. Auch das Thema Well-Being für die Mitarbeiter ist berücksichtigt. So etwas gibt es bis jetzt fast gar nicht. Das Gebäude ist nach BEG 40 EE gefördert und kann dank PV-Anlage auf dem gesamten Dach und dem Einsatz von Wärmepumpen im Betrieb vollständig auf fossile Energieträger verzichten. Ein Riesenvorteil, wie man gerade jetzt – Stichwort Gas – feststellen kann. Sie haben zu Anfang den Fokus auf gewerblich geprägte Innenstadtlagen erwähnt. Kommunen wünschen sich hier nachhaltige Gewerbeimmobilien in hoher Qualität mit einem breiter aufgestellten Nutzungsspektrum. Wilm Schwarzpaul: Genau, und die schaffen wir mit unseren hybriden Gebäudetypen, guter Architektur und flexiblen Nutzungskonzepten. Wir sehen uns als Partner der Kommunen und transformieren die Standorte in deren Sinne. Wie sieht die Partnerschaft mit Kommunen aus? Jörg Kunz: Wir haben einen Werkzeugkasten mit vielen Bausteinen und Herangehensweisen und können gemeinsam mit der jeweiligen Kommune die passende Nutzung entwickeln. Früher war es so,

Wilm Schwarzpaul, Geschäftsführer der ecoPARKS GmbH

Jörg Kunz, Geschäftsführer der ecoPARKS GmbH dass ein Projektentwickler nur ein statisches Konzept hatte, das man dann überall auf die Wiese geworfen hat. Wir wollen ein Konzept gemeinsam mit der Stadt abstimmen. Dazu kann auch gehören, eine Kita im Quartier zu realisieren, wenn dies für den Standort sinnvoll ist. So entsteht ein Mehrwert, der allen zugutekommt, nicht nur dem Entwickler oder Investor. Können Sie ein Beispiel nennen? Wilm Schwarzpaul: Wir sind zum Beispiel an einem Standort gerade dabei, auf einem ehemaligen, innenstadtnahen Fabrikgelände Wohnen neben Werkstätten, Laboren und Produktion zu platzieren. Das ist schon ein richtiges Quartiersmodell. Da sind wir gerade dabei, das eng mit der Stadt abzustimmen.

Weitere Informationen unter: ecoparks.de Kontakt: ecoPARKS GmbH Rheinpromenade 11 40789 Monheim T +49 (0)2173 – 895 6670 info@ecoparks.de


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ENERGIE UND MOBILITÄT

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fakten

Markus Schäfer ist Mitglied des Vorstands der MercedesBenz Group AG und Chief Technology Officer. Er möchte mit seinem Team Autos entwickeln, die Kunden durch ihre Technik faszinieren. In seiner Freizeit genügt dem Familienvater häufig eine einzige Pferdestärke: Er ist gerne im Pferdesattel unterwegs.

Markus Schäfer:

„Die ganze Wertschöpfungskette im Blick.“


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großes interview Um die Autoindustrie nachhaltig zu machen, müssen Produkte und Produktion „grün“ werden, erklärt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes Benz-Group AG.

lich elektrisch sein. Unsere Kundinnen und Kunden werden dann für jedes Modell eine vollelektrische Alternative zur Auswahl haben.

Text: Armin Fuhrer

In diesem Bereich hat sich zuletzt wahnsinnig viel getan. Mit unserem EQS haben wir bereits den Reichweiten-König in unserem Portfolio: Mit einer Batterie-Ladung schafft er bis zu 784 km nach WLTP. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mit unserem VISION EQXX wollten wir Grenzen sprengen – wir haben ihn bis ins Detail auf Effizienz getrimmt. Das Ergebnis: bis zu 1.000 Kilometer ohne Nachladen.

Foto: Presse/Mercedes Benz-Group AG

Die Entwicklung hin zur Elektromobilität ist nicht mehr zu stoppen. Begrüßen Sie das oder sehen Sie darin eine Belastung für die deutsche Autoindustrie?

Elektromobilität ist der Weg in die Zukunft, daran kann kein Zweifel bestehen. Als Autobauer haben wir bei Mercedes den Anspruch, die technisch besten, begehrenswertesten und luxuriösesten Elektroautos der Welt zu entwickeln. Welches sind denn die größten Herausforderungen auf dem Weg zum klimaneutralen Auto?

Elektroautos werden sich weltweit in unterschiedlichem Tempo durchsetzen. Autohersteller müssen in den kommenden Jahren also sehr verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Das bedeutet einerseits große Investitionen in neue Technologien, um unseren Kunden ein attraktives Angebot zu machen. Andererseits ist es entscheidend, dass wir dabei eine angemessene Kostenstruktur erreichen. Wie sehen Ihre Ziele aus?

Wir wollen 2030 vollelektrisch sein, wo immer das die Marktbedingungen zulassen. Ab 2025 werden alle unsere neuen Fahrzeug-Architekturen ausschließ-

„Elektro-Mobilität ist der Weg in die Zukunft, daran kann kein Zweifel bestehen.“

Manche Autofahrer schreckt noch die Reichweite der E-Autos ab. Können Sie sie beruhigen?

Sie haben es erwähnt, um die E-Mobilität voranzutreiben, ist viel Innovation und Forschung nötig. Wo liegt aktuell der Fokus?

Es sind sehr große Investitionen notwendig, um das Ziel zu erreichen. Das fängt bei den neuen ElektroArchitekturen an. Ebenso sind neue Elektromotoren nötig. Wir beispielsweise investieren bis 2030 rund 40 Milliarden Euro in batterieelektrische Fahrzeuge, arbeiten an einem modularen Batteriesystem sowie der Optimierung der Elektronik zur Steuerung der Batterien, denn auch das hat Einfluss auf deren Reichweite und Lebensdauer. Ein Ziel ist es auch, die Energiedichte zu erhöhen – und damit die Reichweite der Fahrzeuge. Klimaneutral fahrende Autos sind nur die eine Seite. Die andere ist, sie auch klimafreundlich zu produzieren. Müssen die Herstellungsverfahren geändert werden – Stichwort „grüner Stahl“?

Tatsächlich muss man sich die gesamte Wertschöpfungskette anschauen – von der Entwicklung bis zum Recycling. Dazu gehört, gemeinsam mit den Lieferanten an einer grünen Stahl-Lieferkette zu arbeiten. Entscheidend ist dabei, nicht einfach den CO2-Fußab-

„Ein Ziel ist es auch, die Energiedichte zu erhöhen – und damit die Reichweite der Fahrzeuge.“ druck zu kompensieren, sondern Emissionen aktiv zu vermeiden. Übrigens gilt das natürlich auch für andere Bereiche der Lieferkette, beispielsweise Batteriezellen, Kunststoffe oder Aluminium. Das sind Aufgaben, an denen wir arbeiten. Und wie lautet das zeitliche Ziel?

Im Rahmen unserer „Ambition 2039“ haben wir uns dazu verpflichtet, Mercedes-Benz bis 2039 klimaneutral zu machen. Unsere eigenen Werke produzieren schon ab diesem Jahr CO2-neutral. Welche Rolle spielt die Kreislaufwirtschaft?

Das ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Das Ziel ist, den Anteil an recycelten Materialien stetig zu erhöhen. Zum Beispiel evaluieren und planen wir gerade den Bau einer Batterierecyclingfabrik im badischen Kuppenheim. Wie können die Zulieferer in die Umstellung eingebunden werden? Drohen Unternehmen, auf der Strecke zu bleiben?

Klar ist, dass das Thema partnerschaftlich angegangen werden muss. Es stimmt, dass die Lieferanten um das Thema CO2 nicht herumkommen – die Mercedes Benz Group hat es beispielsweise zu einem zentralen Vergabekriterium gemacht. Allerdings ziehen sehr viele Lieferanten mit und unterstützen diesen Kurs: Lieferanten, die für mehr als 90 Prozent unseres jährlichen Einkaufsvolumens stehen, haben bereits zugestimmt, dass sie uns künftig nur noch mit CO2-neutralen Produkten beliefern wollen. ANZEIGE – ADVERTORIAL

„Wir brauchen den Mittelstand bei der Nachhaltigkeit.“ Dr.-Ing. Sied Sadek ist Nachhaltigkeitsexperte. Er verifiziert die Nachhaltigkeitsberichte und Lieferketten renommierter KMUs und Großunternehmen.

Dr.-Ing. Sied Sadek ist Geschäftsführer der SQS Deutschland GmbH. Er wirkt in verschiedenen Gremien an der Ausarbeitung von Normen mit und hat sich mit seinen Fachvorträgen über z. B. ESG, GRI oder SDGs in über 60 Ländern einen Namen gemacht. In Europa ist er der einzige mit einer LCSAP-Zulassung für den Prüfstandard AA1000.

Herr Dr. Sadek, wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung im Bereich Nachhaltigkeit? Im Moment sind viele Organisationen irritiert. Durch die Menge an Informationen wissen sie nicht genau, was man von ihnen verlangt. Die EU und der Gesetzgeber berücksichtigen nicht, dass sie nur Großunternehmen ansprechen, aber KMU unterwegs verlieren. EU-Richtlinien und Gesetze sollten unternehmensgerecht formuliert sein, damit auch die kleineren Firmen verstehen, worum es geht. Zum Beispiel finde ich das Wort „grün“ nicht präzise genug und finde „nach-

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haltig“ besser. Es bedeutet profitabel, effizient und ressourcenschonend zu wirtschaften und zugleich fair zu Menschen zu sein.

Kunden und werden dann allein gelassen. Auch Lieferanten in Deutschland, aber wir brauchen den Mittelstand, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Auch das neue Lieferkettengesetz ist komplex. Aber Pandemie und UkraineRussland-Krise zeigen, wie instabil Lieferketten sind. Wie kann man sie robuster machen? Rohstoffe, Transport und Energie bergen Risiken. Der Beitrag von Lieferanten zur Nachhaltigkeit ist deshalb enorm wichtig. Großunternehmen müssen die Situation ihrer Lieferanten verstehen, sie miteinbeziehen und gemeinsam mit ihnen innovative Lösungen überlegen. Zum Beispiel wie sie Energie sparen, umweltschonender produzieren und ihre Mitarbeitenden besser behandeln können. Aber viele Lieferanten erhalten nur Vorgaben ihrer

2045 will Deutschland treibhausgasneutral sein: Wie bringen wir Produkte, Produktionsprozesse und Dienstleistungen dahin? Wir brauchen Zwischenziele! Ich hätte mir gewünscht, dass man auch kurz- und mittelfristige Ziele auflistet und nicht nur sagt, 2045 will ich bei null Treibhausgasemissionen ankommen. Bis dahin sind es 23 Jahre, das ist zu weit weg.


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ENERGIE UND MOBILITÄT

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Jetzt besteht die Chance für einen echten Wandel

statement Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW), spricht über Maßnahmen, mit denen wir den Klimawandel bekämpfen können. Auch als Speakerin auf dem EuroMinds-Gipfel appellierte die Expertin an die Gesellschaft. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Nicholas Doherty/unsplash

Prof. Dr. Claudia Kemfert,

Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW)

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ereits bei der ersten Weltklimakonferenz 1979 haben Wissenschaftler vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Jetzt müssen wir endlich konsequent umsteuern und weg von fossilen Energien und überall auf der Welt so schnell wie möglich erneuerbare Energien ausbauen. Sicher, eine Krise jagt derzeit die nächste; alle hängen miteinander zusammen. Doch der Teufelskreis lässt sich durchbrechen. Wenn wir endlich ins Handeln kommen, können wir alle Krisen mit einer Klappe schlagen. Wir sind an einem Wendepunkt. Jetzt besteht die Chance für einen echten Wandel! Um das Problem der Versorgung mit russischem Öl und Gas

„Je schneller erneuerbare Energien ausgebaut werden, desto besser.“

„Um das Problem der Versorgung mit russischem Öl und Gas in den Griff zu bekommen, werden wir kurzfristig beides aus anderen Ländern beziehen.“ in den Griff zu bekommen, werden wir kurzfristig beides aus anderen Ländern beziehen. Doch der Verbrauch wird sinken, auch ausgelöst durch die jetzigen Preissprünge. Je schneller Gebäude gedämmt werden und kein Öl und Gas mehr brauchen, je schneller wir uns von Diesel und Benzin verabschieden, desto weniger abhängig sind wir von fossilen Lieferländern und Preissprüngen, die nicht nur die Versorgungssicherheit gefährden, sondern auch den sozialen Frieden. Je schneller erneuerbare Energien ausgebaut werden, desto besser. Denn die Kosten für fossile Energie steigen und steigen – die der erneuerbaren Energien sinken. Wenn wir die Energiewende nicht unnötig ausgebremst hätten und wir heute viel weniger fossiles Gas, Öl und Kohle nutzen würden, stattdessen erneuerbare Energien, würden die Kosten niedrig sein können. Wir zahlen heute den Preis der verschleppten Energiewende. Erneuerbare Energien, Batterien und Elektrofahrzeuge werden immer billiger. Maßnahmen zum Energiesparen senken Kosten weiter. Wenn Gebäude weniger Energie verbrauchen, diese selbst herstellen und zwischenspeichern, sinkt der Energiebedarf deutlich- und damit auch die Kosten. Die heutigen Investitionen in die Energie- Verkehrsund Gebäudewende zahlen sich doppelt und dreifach aus: sie schaffen wertvolle volkswirtschaftliche Wertschöpfungen und zukunftsfähige Jobs und stärken so auf Dauer die Resilienz und damit Frieden und Freiheit.

Recycling ist kein Selbstzweck

statement Im Arikel spricht Klaus Wohnig, Vorstandsvorsitzender der APK AG, über die aktuelle Recyclingsituation in Deutschland. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Nick Fewings/unsplash

Klaus Wohnig,

Vorstandsvorsitzender der APK AG

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och immer landen in Deutschland etwa eine Million Tonnen Kunststoffabfälle in der schwarzen Restmülltonne statt im gelben Sack. Doch das sind Rohstoffe, die wir in geeigneter Form trennen, sammeln und recyceln müssen. Wir sollten daher die Verbraucher ein wenig „erziehen“: Besser über Mülltrennung aufklären, und Mülltonnen bei offensichtlicher Fehlbefüllung auch mal stehen lassen. 40 Prozent oder 24 Millionen Tonnen der gesamten Kunststoffmenge in Europa landen jährlich in Verpackungen. Davon sind viele dünne, flexiblen Folienverpackungen aus unterschiedlichen Materialien, die sich mit „einfachen“ Technologien nicht trennen und recyceln lassen. Zum Schutz von Lebensmitteln ergeben diese Verpackungen durchaus Sinn, schön wäre al-

lerdings eine gewisse Standardisierung, damit Recycling möglich und sinnvoll wird. Wir entwickeln bei APK gerade mehrere Verfahren, um auch diese Materialströme trennen zu können und daraus sauberes LDPE, PP und PET zu gewinnen.

Belgien hat gerade ein System etabliert, das auch flexible Verpackungskunststoffe berücksichtigt, in Großbritannien wurde kürzlich die Plastic Tax eingeführt, die jeden finanziell bestraft, der nicht mindestens 30 Prozent Rezyklate aus Post Consumer Abfällen verwendet. Solche Gesetze sind starke Treiber für Veränderungen der Marktsituation, denn Recycling ist kein Selbstzweck, es geht darum, den Planeten und unsere Ressourcen zu schützen und gleichzeitig unseren CO2-Ausstoß zu drosseln. Recycelte Produkte können gegenüber Neuware 50 bis 80 Prozent CO2 einsparen. Um die Kreislaufwirtschaft attraktiver zu machen, brauchen wir also einen Preis für CO2. Leider wird die lineare Wirtschaft immer noch stark subventioniert: Kunststoffprodukte und deren Vorprodukte sind im Gegensatz zu Rezyklaten steuerfrei. Wer nun mit Steuerersparnis belohnt wird, ist viel eher bereit, auch neue Technologien einzusetzen. Zudem bin ich für verpflichtende Mindesteinsatzquoten für Rezyklate, sodass ein echter Kreislauf entsteht. Staatliche Lenkungsmaßnahmen sollen dafür sorgen, dass möglichst viel recycelt wird. Schließlich sollen bis 2050 keine fossilen Rohstoffe mehr zu Kunststoff werden. Das braucht Kreisläufe.


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Foto: Elster Repowering

VSB – PARTNER CONTENT

Von VSB geplanter und gebauter PV-Park in Cavillargues (Frankreich)

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as in vielen Metropolen bereits gut funktioniert, nämlich die Menschen weg vom eigenen Auto hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu bringen, soll jetzt auch im ländlichen Bereich verstärkt gefördert werden. Das 9-Euro-Ticket ist dazu ein breit angelegter Versuch. Bürger und Unternehmen sind außerdem aufgerufen, ihren Energieverbrauch zu drosseln und sollen dazu in sparsame Maschinen und Haushaltsgeräte investieren. Produzierendes Gewerbe achtet verstärkt auf die Wiederverwertbarkeit seiner Verpackungen, und im Strombereich heißt es, weg von fossilen Kraftwerken, hin zu nachhaltiger Energieerzeugung. Zu diesem wichtigen Thema sprachen wir mit Frédéric Lanoë. Er ist CEO der international tätigen VSB Gruppe, die in Deutschland zu den Pionieren in der Projektentwicklung von Windund Solarenergieprojekten gehört.

der Bürger für einen verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien aus. Die Politik verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Dafür brauchen wir einen Nettoausbau der Windenergie von mehreren Gigawatt pro Jahr. Wir begrüßen den Schritt der neuen Ampel-Koalition, künftig den Genehmigungsprozess neuer Anlagen erheblich zu beschleunigen. Da der Wettbewerb um verfügbare Flächen immer härter wird, muss die Politik aber noch nachsteuern. Es gibt sicherlich Länder mit höherem Windpotenzial, allerdings wollen wir ja auch nah am Verbraucher produzieren und Verantwortung in unserem deutschen Heimatmarkt übernehmen.

Wo steht Deutschland beim Ausbau der Erneuerbaren Energien? In Deutschland ist die Energiewende bereits mehr als nur eine Vision. Es gibt eine Industrie und eine Vielzahl von Jobs dafür. In Umfragen sprechen sich regelmäßig weit über 80 Prozent

Warum entwickeln oder betreiben Sie (bisher) keine OffshoreAnlagen? Für uns ist die Onshore-Windenergie von vordergründigem Interesse. Sie produziert praktisch rund um die Uhr kostengünstig sauberen Strom,

Frédéric Lanoë, CEO, VSB Gruppe

„Wir sehen sehr großes Potenzial in der Entwicklung von Hybridparks, also Energieparks mit kombinierten Wind- und PV-Anlagen auf einer gemeinsamen Fläche.“ während Offshore-Windprojekte mit höheren Risiken und deutlich höheren Investitionskosten verbunden sind. An Land können wir unsere Expertise bei der Entwicklung und dem Betrieb von Wind- und Photovoltaikparks voll einbringen sowie die regionale Wertschöpfung steigern. Unsere aktuelle Pipeline von rund 10.000 Megawatt (1 MW versorgt ca. 1.000 Menschen mit Strom) in 10 Ländern erfordert unsere volle Aufmerksamkeit. Natürlich möchte ich aber nicht ausschließen, dass VSB in Zukunft im Offshore-Markt aufgrund des großen Potenzials doch noch aktiv wird. In Niederschlesien hat die VSB jüngst die Rechte an einem großen Hybridpark-Projekt erworben. Ist die Kombination aus Wind und PV die Zukunft? Wir sehen sehr großes Potenzial in der Entwicklung von Hybridparks, also Energieparks mit kombinierten Wind- und PV-Anlagen auf einer gemeinsamen Fläche. Das bietet viele

Dafür steht VSB Erneuerbare Energien – das ist das Herzstück, um das sich bei den Experten in der VSB Gruppe seit 1996 alles dreht. Im Unternehmensnamen steht VSB für die lateinischen Begriffe Wind, Sonne und Bioenergie: Ventus, Sol, Energia Biologica. Sie bilden das Geschäftsfeld der Gruppe ab und bringen auf den Punkt, wofür sich das Unternehmen seit 1996 engagiert. www.vsb.energy

Vorteile, da man mit derselben Fläche viel mehr sauberen Strom erzeugen und einen gemeinsamen Netzanschluss nutzen kann. Das spart viele Rohstoffe. Außerdem ergänzen sich die beiden Stromerzeugungsarten perfekt. Während Windenergieanlagen vor allem im Winter sehr viel Strom produzieren, spielen Solaranlagen in den Sommermonaten ihre Stärken aus. Hybridfarmen mit effizienten Stromspeicherlösungen werden bei VSB in Zukunft von großer Bedeutung sein. Was ist als nächstes großes Projekt bei VSB geplant? In Deutschland arbeiten wir aktuell an einem sehr großen Repowering-Projekt. Im Windpark „Elster“ (Landkreis Lutherstadt-Wittenberg / Sachsen-Anhalt) werden wir insgesamt 50 Windenergieanlagen zurückbauen, die dann durch 17 neue ersetzt werden. Durch das Repowering wird sich die Gesamtleistung verfünffachen, denn die Turbinen werden immer leistungsfähiger, sodass mehr Energie mit weniger Anlagen produziert werden kann. Wir müssen jederzeit das volle Potenzial in Deutschland ausschöpfen, um – gerade in diesen unsicheren Zeiten – unsere Energieunabhängigkeit sicherzustellen. Dafür engagiert sich die VSB Gruppe jeden Tag mit Herzblut.

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Um die Klimaziele 2030 zu erreichen, müssen viele Hebel umgelegt werden. Zur Senkung der CO2Emissionen sind gemeinsame Kraftanstrengungen erforderlich, die die unterschiedlichsten Bereiche betreffen: Energieerzeugung, Energieverbrauch, Mobilität, Bauwesen, Recycling und anderes.

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Kombinierte Wind- und Solarfarmen sind stark im Kommen

„In Deutschland arbeiten wir aktuell an einem sehr großen RepoweringProjekt.“


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Der Ausbau der Erneuerbaren ist alternativlos

statement Der Geschäftsführer von TÜV NORD Systems und Speaker auf dem EuroMinds-Gipfel, Silvio Konrad, gibt im Folgenden Einblicke in die voraussichtliche Entwicklung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Shutterstock

Silvio Konrad,

Geschäftsführer TÜV NORD Systems

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uch wenn sich aufgrund des Ukraine-Krieges gerade viele Parameter verschieben, sollten wir konsequent an dem Programm der Bundesregierung festhalten: Den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorantreiben, für Diversifikation innerhalb der Bezugsquellen sorgen und gefüllte Reserven gewährleisten. Das LNG-Beschleunigungsgesetz ist dafür ein wichtiger Meilenstein. Wir gehen davon aus, dass zwei dieser schwimmenden Flüssiggas-Terminals bis Ende 2022 vor deutschen Küsten verfügbar sind und dann auch die Anschlüsse funktionieren. Dies macht uns deutlich

„Das Augenmerk muss vor allem auf den weiteren Ausbau der Infrastruktur gelegt wird, gerade bei der Umstellung von Erdgas auf künftig saubere Gase.“

„Schon heute heißt es: Fokus auf Energieeffizienz und Energiesparen richten.“

unabhängiger von russischem Öl und Gas und hilft uns, die Versorgung dauerhaft sicherzustellen. Aber schon heute heißt es: Fokus auf Energieeffizienz und Energiesparen richten. Die Ausbauziele bis 2035 bedeuten eine Verdoppelung des Onshore-Windenergie-Anteils und eine Vervierfachung bei Offshore und Photovoltaik. Das ist ambitioniert, aber möglich. Voraussetzung: Die Länder und Kommunen müssen dafür Flächen bereitstellen und Genehmigungsverfahren beschleunigen. Das Augenmerk muss vor allem auf den weiteren Ausbau der Infrastruktur gelegt wird, gerade bei der Umstellung von Erdgas auf künftig saubere Gase. Auch die Speicherlösungen darf man nicht vergessen. Die Verabschiedung des Osterpakets der Bundesregierung beurteilen wir sehr positiv. Gesellschaft und Verbände müssen verstehen, dass der Ausbau der Erneuerbaren alternativlos ist Grünem Wasserstoff räume ich viele Chancen ein. Er ist kein Allheilmittel, aber ein Enabler für vieles: Energieträger, Speichermedium, Produktionsmittel. Richtig eingesetzt, kann er zukünftig Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb bewahren. Grüner Wasserstoff ist elementar für die Erreichung der Klimaziele. Deshalb ist es wichtig, dass alles, was heute gebaut wird, in Zukunft auch grün betrieben werden kann. Das erfordert entsprechende Strommengen und regulatorische Voraussetzungen, zum Beispiel Rechtssicherheit. Die EU muss dringend ihre strikten Regeln anpassen, um die Vorteile von Grünem Wasserstoff richtig nutzen zu können.

Wir machen den Schwerlastverkehr emissionsfrei

entwicklung Dirk Graszt, Gründer und Geschäftsführender Direktor von Clean Logistics SE, wollte nicht akzeptieren, dass Lkw immer nur mit Diesel vorankommen können. Es musste doch auch anders gehen, mit weniger Emissionen. Oder sogar ganz ohne! Dies betonte er ebenfalls in dem Panel zum Thema Mobilitätswende auf dem EuroMinds-Gipfel. Text:Katja Deutsch Foto: Paul Schimweg, Marcin Jozwiak/unsplash

Dirk Graszt,

Gründer und Geschäftsführender Direktor von Clean Logistics SE

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ereits vor vier Jahren hatten wir die Idee, den Diesel im Schwerlastverkehr durch komplett emissionsfreie Antriebe zu ersetzen. Nun haben wir unseren ersten 40-Tonnen-Prototypen fertig! Dazu „defossilisieren“ wir bestehende Dieselfahrzeuge, das bedeutet, wir entfernen sämtliche fossilen Teile: Motor, Getriebe, Differential, Hinterachse, Tank. Übrig

„Spannend ist auch unsere selbst entwickelte Hinterachse, denn wir verbauen in den Rädern installierte Radnabenmotoren.“

bleiben somit nur Fahrzeugrahmen, Frontachse und Kabine. In dieses entkernte Fahrzeug bauen wir unseren selbst konzipierten Wasserstofftank, mit dessen Füllung man rechnerisch bis 600 Kilometer zurücklegen kann. Neben Brennstoffzellen (aus China, Japan und Korea) verbauen wir darin auch Li-Ion-Batteriezellen.

Spannend ist auch unsere selbst entwickelte Hinterachse, denn wir verbauen in den Rädern installierte Radnabenmotoren. Unser fossilfreier LKW weicht volumenseitig als auch vom Gewicht her nicht groß von den Dieselfahrzeugen ab, allerdings haben wir ihn um 60 Zentimeter verlängert, da die Wasserstofftanks nur in zylindrischen Tuben senkrecht stehend hinter der Fahrerkabine angebracht werden können. Um die Klimaschutzziele 2030 zu erreichen, müssen wir 48 Prozent CO2 in der Mobilität einsparen, das heißt, allein in Deutschland müssen mindestens 200.000 Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen Volumen emissionsfrei werden. Aktuell fahren 100 (!) emissionsfreie LKW. Um LKW und Busse mit Wasserstoff betanken zu können, sind deutschlandweit etwa 100 Tankmöglichkeiten für Wasserstoff erforderlich. Größtes Hindernis ist neben verzögerten Lieferketten das Thema Phlegma in der Regulatorik. Denn sobald wir in Serie gehen, was aufgrund der extrem gestiegenen Nachfrage bald sein soll, brauchen wir klare gesetzliche Vorgaben in der Straßenverkehrszulassung. Zudem muss die Gefahrgutverordnung geändert werden, denn derzeit darf grüner Wasserstoff ausschließlich mit einer dafür zugelassenen Dieselzugmaschine transportiert werden, andere Antriebe sind noch nicht zugelassen. Das muss dringend geregelt werden, denn die Welt im Bereich Wasserstoff wird in fünf Jahren völlig anders aussehen.


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BOSCH – PARTNER CONTENT

„Wasserstoff ist ein Schlüsselbaustein für Klimaneutralität“

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Frau Reehten, Unternehmen suchen dekarbonisierte Energielösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Was sind hierbei die größten Herausforderungen? Die Anforderungen von beispielsweise Kunden oder Investoren im Themengebiet Nachhaltigkeit und Klimaschutz nehmen enorm zu. Gleichzeitig sind die Verantwortlichkeiten bei den Unternehmen oft noch unklar und das Thema wird als sehr komplex wahrgenommen. Klimaneutralität ist ein relevanter Wettbewerbsvorteil. Daher muss das Thema analysiert und bewertet werden – es braucht einen Maßnahmenplan inklusive Investitionsbedarfen – um Ökologie und Ökonomie miteinander zu verbinden.

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Lisa Reehten, Business Lead, Bosch Climate Solutions

Marcus Spickermann, Head of Sales & Market Development, Bosch SOFC

Welche Kompetenzen und Erfahrungen bringen Sie in die Beratung Ihrer Kunden ein – und welche Lösungsvorschläge bieten Sie an? Wir bieten Beratung aus der Industrie für die Industrie und unterstützen Unternehmen dabei, einen möglichst großen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bosch Climate Solutions gibt das Wissen und die Erfahrungen weiter, die Bosch mit der eigenen CO2-Neutralstellung für seine weltweit mehr als 400 Standorte gesammelt hat. Dabei setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz mit unterschiedlichen Hebeln – von der Verbesserung der Energieeffizienz der Anlagen und Gebäude über die Eigenstromerzeugung und den Zukauf von Ökostrom bis hin zu Kompensationsmaßnahmen, um unvermeidbare CO2-Emissionen auszugleichen. Innerhalb von vier Wochen steht ein CO2-Masterplan – inklusive Investitionsbedarfen. Danach begleiten wir die Unternehmen weiter, entweder im Bereich Lieferkettenemissionen oder um beispielsweise einen ersten Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen.

selbst in die Hand zu nehmen. Ich sehe, dass wir motivieren, noch schneller und mit mehr Ernsthaftigkeit Klimaschutz im Unternehmen zu priorisieren. Ich sehe auch, wie viel Spaß und Freude man bei der Belegschaft für das Thema Nachhaltigkeit entfachen kann und das motiviert mich, weiter Überzeugungsarbeit zu leisten.

genz eine vorausschauende Wartung ermöglicht werden, wodurch wir die Lebensdauer verlängern, Ausfallzeiten verringern und manuelle Routineüberwachungen verkürzen können. Außerdem lassen sich SOFC-Systeme langfristig in Plattformen für Energiemanagement und Gebäudeautomation integrieren.

Herr Spickermann, Sie wollen Hochtemperatur-Brennstoffzellensysteme zum marktreifen Massenprodukt machen. Welche Rolle spielt dabei Wasserstoff als Energieträger? Wasserstoff ist zentral für die Klimaneutralität. Eine Umstellung auf 100 % Wasserstoff ist aber nicht von heute auf morgen möglich. Hier setzen wir mit unserem dezentralen Brennstoffzellensystem auf Basis SOFC (Solid Oxide Fuel Cell) an. Das Gerät ist brennstoffflexibel. Schon beim Betrieb mit einer Wasserstoffbeimischung können CO2-Emissionen deutlich reduziert werden und es fallen kaum Stickoxide und Feinstaub im Abgas an. Beim Einsatz von grünem Wasserstoff sinkt der CO2-Ausstoß auf null. Das SOFC-System ist damit perfekter Begleiter in der Transformation weg von fossilen Brennstoffen hin zum nachhaltigen Energieträger Wasserstoff.

Warum gewinnt die Wasserstofftechnologie gerade jetzt an Momentum, Herr Kern? Europa braucht eine Wasserstoff-Wirtschaft, um klimaneutral zu werden. Wasserstoff kann überall dort eingesetzt werden, wo eine direkte Elektrifizierung angesichts der Dringlichkeit der EU-Klimaziele physisch und ökonomisch an ihre Grenzen stößt, zum Beispiel im Schwerlastverkehr oder in Gebäuden, um Erdgas zu ersetzen.

Ihre Aufgabe bestimmt maßgeblich unsere Zukunft. Was inspiriert Sie an Ihrem Job? Es ist großartig zu sehen, dass man etwas bewegen kann! Ich bin ein großer Fan von pragmatischen Lösungen. Wir befähigen Unternehmen, das Thema

Herr Kern, Brennstoffzellensysteme von Bosch können auch digital miteinander kommunizieren. Welche Vorteile hat dies? Unsere SOFC-Systeme sind über eine Cloud vernetzt, sammeln dort Daten und können diese verknüpfen. So entstehen Digitale Zwillinge, mit denen das Service- und Wartungspersonal jederzeit Daten abrufen und das System in Echtzeit überwachen kann. Zukünftig kann mittels künstlicher Intelli-

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„Ich sehe auch, wie viel Spaß und Freude man bei der Belegschaft für das Thema Nachhaltigkeit entfachen kann und das motiviert mich, weiter Überzeugungsarbeit zu leisten.“

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Für eine klimafreundliche Energieversorgung und eine erfolgreiche Sektorkopplung ist Wasserstoff ein zentraler Hoffnungsträger. Hier ist die Robert Bosch GmbH in der Forschung und Anwendung bereits erfolgreich. Im Interview sprechen Marcus Spickermann (Head of Sales & Market Development, Bosch SOFC) und Wayne-Daniel Kern (Commercial Responsibility, Bosch SOFC) über Technologien und ihre Einsatzmöglichkeiten. Lisa Reehten (Business Lead Bosch Climate Solutions) gibt Einblick in die Beratung von Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Zentraler Omnibusbahnhof in Bamberg: Dort erzeugt eine SOFC-Anlage rund zehn Kilowatt Strom.

„Europa braucht eine Wasserstoff-Wirtschaft, um klimaneutral zu werden.“

Über Bosch SOFC Der Klimawandel stellt die Menschheit vor große Herausforderungen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an elektrischer Energie weltweit. Bosch liefert mit seinen klimafreundlichen stationären Festoxid-Brennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cells, kurz SOFC) den Schlüssel zur Energiewende. Das SOFC-System soll 2024 auf den Markt kommen. www.bosch-sofc.com

Wayne-Daniel Kern, Commercial Responsibility, Bosch SOFC

Herr Spickermann, gibt es schon Anwendungen für den Alltag, die serienreif sind? Ja, vor allem im Bereich von mobilen Brennstoffzellen. Unsere stationäre Brennstoffzelle befindet sich aktuell noch im Hochlauf zur Serienfertigung, die wir im Jahr 2024 erwarten. Wir haben bereits jetzt rund 50 Pilotanlagen an Bosch-Standorten in Betrieb. Ein externer Pilot läuft mit den Stadtwerken Bamberg. Und seit Februar 2022 testet die Telekom-Tochter PASM in einer Betriebsstätte in Berlin zwei unserer Brennstoffzellenanlagen. Wir investieren von 2021 bis 2024 rund 500 Millionen Euro in die stationäre Brennstoffzelle. Wie werden wir uns mittelfristig mit grünem Wasserstoff versorgen? Europa muss den Ausbau von regenerativen Energien und nachhaltigen Technologien weiter vorantreiben. Dazu gehört der schnelle Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. Bosch ist hierbei ein wichtiger Partner. Wir stellen Produkte und Komponenten für die Herstellung, Speicherung / Kompression sowie für die Verwendung von Wasserstoff her.


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EMERSON – PARTNER CONTENT

Automation für Wasserstoffanwendungen

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asserstoff ist ein Molekül, das gespeichert und transportiert werden kann – im Gegensatz zu Elektrizität, die verbraucht und umgewandelt wird. Das Ziel ist, die bisher recht geringen Mengen an grünem Wasserstoff durch Elektrolyse zu erhöhen, um die Wasserstoffgewinnung wirtschaftlich zu machen und um ihn als Energiespeicher und Energietransportmedium auf breiter Ebene einsetzen zu können.

„Wasserstoff ist ein Molekül, das gespeichert und transportiert werden kann – im Gegensatz zu Elektrizität, die verbraucht und umgewandelt wird.“

In welchen Bereichen wird Wasserstoff bald eine große Rolle spielen? Bereits heute spielt Wasserstoff im Bereich der Chemie eine wichtige Rolle. Zukünftig wird er als Dekarbonisierungsvektor eine große Rolle spielen. Ebenfalls im Bereich der Chemie, jedoch erneuerbar und nicht fossil hergestellt. Zudem in neuen Applikationen und neuen Anbindungsfeldern, wie dem E-Fuel und der Dekarbonisierung von Schifffahrt und Luftfahrt. Hier wird Wasserstoff an Bedeutung gewinnen. Ein weiteres Feld sehe ich in der Dekarbonisierung des Erdgasnetzes, des Blendings. Zudem wird Wasserstoff in der Mobilität, und hierbei nicht nur im Nah-, sondern auch im Fernverkehr im Bereich der Brennstoffzelle zum Einsatz kommen. Wie könnten die derzeit hohen Produktionskosten gesenkt werden? Momentan wird der Hauptanteil des Wasserstoffs weltweit über Methan-Dampfreformierung (SMR) hergestellt. Hierbei wird Wasserstoff aus Erdgas, also Methan, gecrackt, wobei auch CO2 emittiert wird. Um das Wasserstoffmolekül in genügender Quantität und zu ansprechenden Kosten herstellen zu können, gilt es, neue Herstellungswege zu skalieren und zu automatisieren. Eine Möglichkeit hierzu ist Wasserelektrolyse. Diese kann, wenn sie mit erneuerbarem

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Wir sprechen dazu mit Arthur Gosling, Director Strategic Sales & Sustainability bei Emerson, das eine breite Palette an Messinstrumenten, Regelarmaturen, Steuerungstechnologie und Leitsystemtechnik für die Wasserstoffbranche vertreibt.

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Wasserstoff gilt als wichtiges Werkzeug auf dem Weg zu nachhaltiger Energiegewinnung. Um zerstörerische CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen auf ein Minimum zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, kann grüner Wasserstoff zukünftig eine große Rolle spielen. Bisher wird er häufig als Ausgangsstoff für chemische Prozesse verwendet, doch er kann ebenso als Wärmeenergie- und Stromquelle dienen und in Gasturbinen, Gasnetzmischungen, Heizkesseln und Brennstoffzellen zum Einsatz kommen, sofern zu seiner Herstellung auch nur erneuerbare Energien verwendet werden.

Arthur Gosling, Director Strategic Sales & Sustainability bei Emerson Strom betrieben wird, emissionsfrei Wasserstoff herstellen. Um die Kosten zu senken, muss man an drei Stellschrauben drehen: Erstens die Kapitalausgaben überschaubarer, finanzierbarer und effizienter machen, zweitens die operativen Kosten regeln und eine smarte Wartung integrieren. Drittens die Stromkosten im Auge behalten, denn zwei Drittel des Preises für Wasserstoff entfallen allein auf die Stromkosten. Das heißt, wir müssen genügend verfügbaren, erneuerbaren Strom bereitstellen. Auch das ist momentan noch ein Problem. Was brauchen wir noch, um hier den Wandel zu schaffen? Wir brauchen auf jeden Fall das Engagement der Projektentwickler, und wir müssen zu endgültigen Investitionsentscheidungen kommen – damit die gesamte Liefer- wie auch Engineeringkette, in Fahrt kommen kann: Elektrolyselieferanten, Wasseraufbereitungslieferanten, Gasnachbereitungslieferanten, Kompressorenlieferanten, all diese Hersteller von Equipment. Einige Projektentwickler und -betreiber

Weitere Infos gibt es unter www.emerson.com oder in unserer Broschüre zum Thema Wasserstoff – dafür einfach den QR-Code scannen. Oder wenden Sie sich direkt an Arthur Gosling unter arthur.gosling@emerson.com

„Emerson bietet eins der größten Portfolios im Bereich der Automatisierungstechnik.“

warten noch auf europäische Fördergelder und auch auf ein europäisches und nationales Regelwerk, das Klarheit und Planungssicherheit schafft. Zudem brauchen diese Unternehmen kompetente Partner, die das Automatisierungskonzept des Projekts liefern. Welche Technologie zur Wasserstofferzeugung bietet Emerson an? Emerson bietet eins der größten Portfolios im Bereich der Automatisierungstechnik. Für Wasserstoffprojekte bedeutet das Anlagenüberwachungssysteme. Für die Anlage selbst bieten wir Kontroll- und Leitsysteme an, die den Anlagenbetrieb gewährleisten. Zudem liefern wir Mess- und Regeltechnik, die Anlagenzustandsdaten sammelt und diese dem Leitsystem kommuniziert. Das haben wir gerade bei einem großen kanadischen PEM-Elektrolyseprojekt unter Beweis gestellt, dessen Elektrolyseure mit Instrumentierung und Ventilen von Emerson ausgestattet sind. Ebenso haben wir unsere Automationsprodukte bei einer Wasserstoffpipeline in Leuna und bei einem Residential Quartier in Esslingen verbaut.


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VIVEVO – PARTNER CONTENT

Die Zukunft heißt grünes Methanol

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ie fossilen Rohstoffe Erdgas und Erdöl bilden als Energieträger und Grundstoff in der chemischen Industrie die Basis unserer Industriegesellschaft. Die damit verbundene Freisetzung von CO2 ist Ursache für den Klimawandel und ein Wechsel zu klimaneutral herstellbaren Energieträgern unabdingbar. Strom als wichtigster Energieträger der Zukunft läßt sich umweltverträglich erzeugen, hat aber das Problem, nicht gut speicherbar zu sein. Wasserstoff als chemischer Energieträger kann in großen Mengen über Elektrolyse mit „grünem“ Strom hergestellt, gespeichert und transportiert und durch kontrollierte Verbrennung bzw. Rückverstromung in Brennstoffzellen zur Wärme- und Stromerzeugung nutzbar gemacht werden. Wasserstoff ist ein Gas, beinhaltet Sicherheitsrisiken und ist inkompatibel mit bestehenden globalen Verteilinfrastrukturen. Die „Verflüssigung des Stroms“ über die Anbindung des Wasserstoffs an Trägermoleküle löst dieses Problem. Die Bereitstellung großer Mengen synthetischer Rohstoffe wie E-Methanol auf globaler Ebene ist ein Schlüsselelement für umweltverträgliche und infrastrukturkompatible Energietechnologien und die Defossilierung der chemischen Industrie. Es bei Umgebungstemperatur eine gut handhabbare Flüssigkeit, die bei einer Havarie

vivevo energy Für die Zukunft gerüstet: Synthetische Kraftstoffe und Chemierohstoffe aus Methanol vivevo.eu

schnell und rückstandsfrei abbaubar ist. Derzeit wird es jedoch „schmutzig“ unter Freisetzung von CO2 erzeugt. Industrielle Punktquellen für CO2 werden uns trotz Energiewende erhalten bleiben. Dazu gehören Müllverbrennungsanlagen oder Zementwerke. Die Verwendung des CO2 aus diesen Emissionsquellen zur Herstellung von Methanol in Kombination mit elektrolytisch hergestelltem Wasserstoff ersetzt große Mengen an fossilen Rohstoffen. Längerfristig steht aber auch die Gewinnung von CO2 aus der Luft auf der Agenda. Vivevo energy beginnt im ChemCoastPark Brunsbüttel gemeinsam mit Investoren mit der Errichtung einer Anlage zur industriellen Herstellung von E-Methanol auf Basis eines 60 MW-Elektrolyse. Damit lassen sich 50.000 Tonnen Methanol im Jahr herstellen. Grünstrom und CO2-Punktquellen sind vor Ort reichlich verfügbar, ebenso wie Wasser für die Elektrolyse. Die Lage an Elbe und Nord-Ostsee-Kanal mit einer Hafeninfrastruktur bilden für die Logistik ideale Voraussetzungen. Die Anlage zeichnet sich dadurch aus, daß ein modulares Anlagenkonzept umgesetzt wird. Somit wird ein vereinfachtes Ausrollen von Methanolfertigungen an anderen Standorten möglich und die Anlagengröße kann gut an die jeweiligen örtlichen Standortrandbedingungen angepaßt werden kann. Es wird bereits jetzt mit der Evaluierung weiterer Standorte in Deutschland und darüber hinaus begonnen um die von Partnern der vivevo angemeldeten Bedarfe bedienen zu können.

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Synthetische Rohstoffe gelten als Schlüsselelement für umweltverträgliche und infrastrukturkompatible Energietechnologien. Besonders grünes Methanol ist ein Energieträger mit Zukunft.

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„Akzeptable Strompreise für E-Methanol“

Gerold Neumann, CEO der vivevo energy GmbH, über die Chancen von E-Methanol. Warum wird Methanol als Energieträger und chemischer Speicher für erneuerbare Energie unterschätzt? Bislang war es als „grünes“ Produkt vor dem Hintergrund niedriger Preise für fossile Energieträger und im Wettbewerb mit „grauem“ Methanol schwierig wirtschaftlich darstellbar. Die aktuelle Situation auf den Energiemärkten hat das Bild komplett verändert. Mit welche erneuerbaren Energien wollen Sie grünes Methanol gewinnen? Windparks oder NordLink liegen „um die Ecke“ am Standort Brunsbüttel und erlauben den Zugang zu günstigem Strom. Der Strompreis ist der dominante Kostenfaktor zur Erreichung der Wirtschaftlichkeit einer Elektrolyse. Warum setzt ihr Betrieb bewusst auf kleinere Produktionseinheiten? „Klein“ ist relativ. Die Realisierung einer 60MW-Anlage stellt aktuell schon eine der größeren Einheiten in Deutschland dar. Zudem ist die Realisierung großer Anlagen mit Elektrolyseuren im GW-Bereich mit enormen Herausforderungen an die Infrastruktur verbunden.


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ENERGIE UND MOBILITÄT

Eine Sonderveröffentlichung von Contentway

Flusskreuzfahrten mit sauberer Energie

tourismus Der Klimawandel und die Coronapandemie stellen die Tourismusbranche vor große Herausforderungen, die ein fundamentales Umdenken erfordern. Ein Gespräch mit Jörg Eichler, Geschäftsführer und Gesellschafter der A-ROSA Flussschiff GmbH über Tourismus-Trends, Probleme der Branche und Lösungen für die Zukunft. Text: Gaby Allendorf Foto: Presse, Josiah Weiss/unsplash

Jörg Eichler,

Geschäftsführer und Gesellschafter der A-ROSA Flussschiff GmbH

Vom freiwilligen CO2-Ausgleich bei Flugreisen bis zum Fahrradurlaub findet grünes Reisen immer mehr Anklang. A-Rosa reagiert darauf mit einem neuen Schiffstyp. Wann ist es so weit?

Mit der A-ROSA SENA bringen wir diesen Sommer einen komplett neuen Schiffstyp auf den Markt. Es ist ein sogenanntes E-Motion Ship und verfügt über einen Hybridantrieb und einen Batteriespeicher. Während der Fahrt wird überschüssige Energie in der Batterie gespeichert und kann bei Bedarf abgerufen werden. Dadurch ist es uns möglich, die Städte rein elektrisch anzulaufen – also emissionsfrei und nahezu geräuschlos. In den Häfen kann die Batterie über geeignete Landstromanschlüsse geladen werden und das Schiff am nächsten Morgen wieder rein elektrisch ablegen. Zudem hilft uns die Batterie, immer nur so viel Energie zu verbrauchen, wie das Schiff gerade benötigt. Somit werden auch während der Fahrt die Emissionen weiter reduziert. Noch entstehende Abgase werden gefiltert und zudem die Abwärme genutzt, um daraus wiederum Energie zu erzeugen und diese in der Batterie zu speichern. Sie sehen also, dass wir mit der A-ROSA SENA eine Vielzahl innovative, gar

„A-ROSA Flusskreuzfahrten sind die pure Entschleunigung.“

revolutionäre klimaschonende Technologien auf den Weg bringen. Ein Urlaubstrend ist Slow Tourism. Gemeint ist damit ein besonders langsames und somit sehr bewusstes, intensives Reisen. Sind Flusskreuzfahrten hierfür das richtige Angebot?

A-ROSA Flusskreuzfahrten sind die pure Entschleunigung. Wer einen stressigen Alltag hat, wird es hier so gut wie nirgends sonst schaffen, richtig runterzukommen. Das bestätigen uns zahlreiche Firmenchefs, Manager oder Eltern, die mit uns gereist sind. Auf dem Sonnendeck zu sitzen und die Landschaft langsam an sich vorbeiziehen zu sehen, hat etwas fast Meditatives. Der Zukunftsforscher Matthias Horx spricht vom Trend zum „Resonanztourismus“. Reisende möchten eine persönliche Ansprache statt standardisierter Höflichkeitsfloskeln und wünschen sich authentische Erlebnisse und Eindrücke, die nachwirken. Wie können Sie dem mit etwa 200 Gästen an Bord und einem straffen Zeitplan gerecht werden?

Einen straffen Zeitplan gibt es bei uns an Bord gar nicht – jeder stellt sich sein persönliches Programm so zusammen, wie er möchte. Ein weiterer Vorteil, den A-ROSA schon lange hat, ist unsere sehr persönliche Atmosphäre an Bord. Wir tun sehr viel für unsere Mitarbeitenden und das spüren unsere Gäste: Bei den regelmäßig durchgeführten Befragungen wird unsere

„Bei Flusskreuzfahrten kann man wirklich nicht von Overtourism sprechen, weil wir relativ wenig Gäste an Bord haben – maximal 240.“ Crew immer ganz besonders gelobt. Sie ist freundlich und zuvorkommend, kennt schnell die individuellen Wünsche ihrer Gäste und umsorgt sie unaufdringlich, aber kontinuierlich. Ab der Saison 2023 stärken wir diesen A-ROSA Faktor weiter: Wir investieren in noch mehr Servicepersonal und werden sogar einen Guest-Relations-Manager einstellen, der ausschließlich dafür da ist, sich um das Wohl unserer Gäste zu kümmern. Stichwort Overtourism: Beschäftigt Sie dieses Phänomen, und wenn ja haben Sie schon Ziele aus Ihrem Programm genommen, weil Sie zu der Auffassung gelangt sind, dass eine Stadt touristisch überlaufen ist?

Bei Flusskreuzfahrten kann man wirklich nicht von Overtourism sprechen, weil wir relativ wenig Gäste an Bord haben – maximal 240. Einige Destinationen sind aber so überlaufen, dass wir hier auch schon auf attraktive Alternativhäfen ausgewichen sind. Aus diesem Grund starten wir unsere Donau-Reisen zum Beispiel nicht mehr in Passau, sondern vom österreichischen Engelhartszell aus.


Einfach scannen und spenden.

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MEDIZIN

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„Weniger Bürokratie, mehr Mut“

entwicklung Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Radioonkologie und Leiter des Zentrums für Strahlentherapie Freiburg, über die Zukunft im Gesundheitswesen. Einen Ausblick darauf gab er ebenfalls als Speaker auf dem EuroMinds-Gipfel. Text: Thomas Soltau Foto: Presse, Possessed Photography/unsplash

Dr. Christian Weißenberger,

Spezialist für Radioonkologie und Leiter des Zentrums für Strahlentherapie Freiburg

Die digitale Transformation sehen Experten als historische Chance für eine bessere und wirtschaftlichere Medizin. Welche Aufgaben kommen zukünftig auf alle Beteiligten zu?

Die größte Aufgabe ist eigentlich, bei den ärztlichen Kollegen die Akzeptanz für diese Digitalisierung zu finden. Obwohl Digitalisierung politisch gewollt ist, bekommen Ärzte kaum Unterstützung bei der Umsetzung. Das muss sich schnell ändern. Und klar, die Digitalisierung ermöglicht schnellere Abläufe, wenn sie dann richtig läuft. Man vermeidet doppelte Untersuchungen und verbessert die Qualität.

„Die größte Aufgabe ist eigentlich, bei den ärztlichen Kollegen die Akzeptanz für diese Digitalisierung zu finden.“

Kann die Digitalisierung dabei helfen, den Fachkräftemangel zu mildern – etwa mit Pflegerobotern wie in Japan?

Wir haben einen großen Bedarf an Personal in der Pflege. Aber ich denke, in Deutschland wird die Einführung von Robotern wahrscheinlich mal wieder ein wenig schwieriger sein, als in anderen Ländern. Datenschutz und auch ethische Gesichtspunkte spielen hier eine Rolle. Ich glaube, wir müssen insgesamt zu einer Kultur kommen, dass diejenigen beklatscht und gefeiert werden, die mutig sind und nach vorne gehen. Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Mut. Wie viel Hightech ist in Ihren Augen überhaupt gesund – und wird von Menschen akzeptiert?

Das ist letztlich eine Frage der Sozialisation. Die Generation, die davon lebt, dass man mit vier Jahren schon ganz flink ein iPad bedienen kann, die wird später auch kein Problem haben, mit einem iPad die Anamnese auszufüllen. Zukünftig wird sich da viel verändern.

„Corona hat bei der Entwicklung einen unglaublichen Schub bewirkt.“ Die Forschung nach Corona-Impfstoffen hat auch die Krebsforschung und damit mRNA-Impfstoffe weitergebracht. Wann ist mit ersten Vakzinen zu rechnen?

Corona hat bei der Entwicklung einen unglaublichen Schub bewirkt. Mediziner haben jetzt unglaubliches Wissen angehäuft, weil man natürlich durch Corona-Impfungen diesen Impfstoff millionenfach nutzen konnte. Es wird aber immer so sein, dass Vakzine gegen Krebs nur in der Frühphase von Tumorzellen zum Einsatz kommen. Wann das sein wird, weiß bislang niemand genau.


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Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), für das Bund und Länder insgesamt 4,3 Milliarden Euro bereitstellen, wird es Krankenhäusern ermöglicht, in individuelle Digitalisierungsprojekte und geplante IT-Modernisierungsvorhaben zu investieren.

Digitaler Workflow im Krankenhaus

krankenhauszukunftsgesetz IT-Lösungen für den Klinikalltag versprechen neuartige virtuelle Behandlungskonzepte, eine bessere Versorgungsqualität und mehr Kosteneffizienz. Text: Julia Butz Foto: Karolina Grabowska/pexels

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igitale Infrastrukturen zur Rationalisierung von Verwaltung und bürokratischer Pflichten, schlanke patientenfreundliche Prozesse und IT-Lösungen, die das Krankenhausmanagement entlasten und effizienter gestalten: Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG),

Nach dem KHZG werden technische Maßnahmen, wie die Kosten für die Hard- und Software, personelle Maßnahmen, wie Mitarbeiterschulungen und die Schaffung neuer IT-Stellen sowie bauliche Maßnahmen, wie die Einrichtung von Serverräumen gefördert.

für das Bund und Länder insgesamt 4,3 Milliarden Euro bereitstellen, wird es Krankenhäusern ermöglicht, in individuelle Digitalisierungsprojekte und geplante IT-Modernisierungsvorhaben zu investieren. Datenschutz und IT-Sicherheit spielen im Gesundheitswesen eine besondere Rolle, daher müssen 15 Prozent der Fördermittel für die Verbesserung der Informationssicherheit eingesetzt werden. Damit stellen Bund und Länder weitere Weichen für eine moderne Medizinversorgung. Nach dem KHZG werden technische Maßnahmen, wie die Kosten für die Hard- und Software, personelle Maßnahmen, wie Mitarbeiterschulungen und die Schaffung neuer IT-Stellen sowie bauliche Maßnahmen, wie die Einrichtung von Serverräumen gefördert. Das breite Digitalisierungsspektrum mit den vielfältigsten IT-Lösungen kann in vielen Bereichen eines Krankenhauses Anwendung finden, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.

Ein Online-Check-in oder Chat mit dem Patienten ist über das digitale Patientenportal möglich, es erleichtert die Kommunikation für eine optimale und einfache Vorbereitung, noch von Zuhause aus. Der digitale Assistent kann auch in der Nachsorge für den Austausch mit Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen genutzt werden.

Eine abteilungs- und sektorenübergreifende Verzahnung aller Patientendaten und die zentrale Dokumentation von Befunden, Medikationen und Behandlungsergebnissen sollen die Diagnose, Therapie und Behandlung zukünftig optimieren. Mithilfe eines elektronischen Medikationsplans können Fehler in der Dosierung und Zusammenstellung von Medikamenten vermieden werden, dank verknüpfter Managementlösungen auch die damit verbundene Logistik abgewickelt werden. In der Notaufnahme wird der Aufnahmeprozess über mobile Dashboards digital abgebildet, Kapazitäten und Ressourcen so je nach Patientenaufkommen stets im Blick behalten. Um die spezialisierte Versorgung sowie die Akutversorgung flächendeckend sicherzustellen, können Leistungen einzelner Krankenhäuser mit Cloud-basierten Lösungen auch untereinander abgestimmt werden. Onlinebasierte Versorgungsnachweise koordinieren dabei die Ressourcenverfügbarkeit von Intensiv- und Stationsbetten standortübergreifend. Der Ausbau einer sicheren telemedizinischen Infrastruktur soll virtuelle Sprechstunden gängiger und eine moderne medizinische Versorgung ebenso im ländlichen Raum möglich machen. Zukünftig kann mittels digitaler „Symptom-Checker“ außerdem eine sichere Eigenanamnese durchgeführt werden. Die Vielzahl neuer Technologien fördern eine moderne Diagnostik,

Die Vielzahl neuer Technologien fördern eine moderne Diagnostik, präzisere Therapieformen und auch einen selbstbestimmten Patienten.

präzisere Therapieformen und auch einen selbstbestimmten Patienten – dank wertschöpfender Datennutzung und virtueller Auswertungshilfen. Fachleute gehen daher mittel- bis langfristig von einem Rückgang der stationären Patientenzahlen aus. Um die zukünftige Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser sicherzustellen, sind IT-Lösungen daher nicht nur „Nice-to-have“, sondern notwendiger Schritt.

fakten

Das am 3. Juni 2020 durch die Koalition beschlossene Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) wird durch den Krankenhauszukunftsfond vom Bundesamt für Soziale Sicherung finanziert. Eine der Fördervorgaben sieht die Umsetzung bis 2025 vor, dabei wird die Evaluierung der digitalen Struktur regelmäßig kontrolliert.


Vorbild sein heißt: sich heldenhaft einzusetzen. Werden Sie zum Vorbild für andere Unternehmen und zum Helden für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche. Nachhaltigkeit beginnt beim Menschen. Deshalb wollen wir für Kinder und Jugendliche eine bessere Perspektive schaffen. Erfahren Sie in unserem F.A.Z.-Institut Webinar und auf der Responsible Leadership Conference, wie auch Ihr Unternehmen sich sozial engagieren kann.

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