#161 – Frauengesundheit und Onkologie

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FRAUENGESUNDHEIT UND ONKOLOGIE

Gemeinsam für eine bessere Vorsorge und Therapie

Großes Interview | Verona Pooth

VOM SUPERWEIB ZUR SUPERMILF

Verona Pooth, Werbeikone und Autorin, über Selbstgespräche, Hormone, Lebensmitte und die Erfolgsgeschichte der ‚SUPERMILF‘.

Großes Interview | Eckart von Hirschhausen

LACHEN GEGEN DEN SCHMERZ

Der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen ist Experte in Sachen Humor. Mit seiner Stiftung bringt er Klinikclowns dorthin, wo das Lachen gebraucht wird.

Interview | Dr. Anne Fleck

DURCH EINE AUSGEWOGENE ERNÄHRUNG GESUND UND WACH BLEIBEN

Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Bitterstoffe, Magnesium und Selen sind wichtige Nährstoffe für Frauen. Dr. Anne Fleck rät zur Blutuntersuchung, um optimal versorgt zu sein.

| Barbara Schulte

KRANKHEITSBILD SCHILDDRÜSENKREBS

Genetische Veränderungen in den Zellen des Schilddrüsengewebes: Der bösartige Tumor kommt selten vor und ist gut behandelbar.

30. JOSÉ CARRERAS GALA

Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem.

Donnerstag, 12. Dezember 20.15 Uhr, live im MDR

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FRAUENGESUNDHEIT

AUSGABE #161

Campaign Manager:

Rojan Tajbakhsch, Nicolai Toop

Geschäftsführung:

Nicole Bitkin, Jessica Preine

Head of Content & Media Production: Aileen Reese

Redaktion und Grafik:

Aileen Reese, Nadine Wagner, Caroline Strauß

Text:

Katja Deutsch, Jenny Brania, Nadine Wagner, Kirsten Schwieger, Jakob Bratsch, Luisa Riek, Lotta Lilena Jachalke, Silja Ahlemeyer, Julia Butz, Chan Sidki-Lundius

Coverfoto:

Pexels, Dominik Butzmann, AneliaJaneva

Distribution & Druck:

Die Welt, 2024, Axel Springer SE Contentway

Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.

Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.

Herausgegeben von: Contentway GmbH

Neue Burg 1

DE-20457 Hamburg

Tel.: +49 40 87 407 400

E-Mail: info@contentway.de

Web: www.contentway.de

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WEITERE INHALTE

Frauengesundheit

7. Kinderwunsch

10. Psychische Gesundheit

14. Dr. Yael Adler

20. HIV

Onkologie

24. Prof. Dr. Michael Ghadimi

26. Gynonkologische Erkrankungen

32. Krebs bei Kindern

38. Prostatakrebs

CONTENTWAY.DE Kosmetik ist nicht nur Frauensache

Heute ist ein waschechter Kerl nicht mehr der, der sich offensiv nicht pflegt. Höchste Zeit also, dass Mann sich auch kosmetisch emanzipiert.

Frauengesundheit und Onkologie

Contentway präsentiert Ihnen die neue Kampagne „Frauengesundheit und Onkologie – Gemeinsam für eine bessere Vorsorge und Therapie.“

Gesundheit ist das Fundament für Lebensqualität und Wohlbefinden, und gerade in der modernen Medizin rücken diese beiden Felder immer mehr in den Fokus der Forschung. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen tiefere Einblicke in zentrale Themen bieten, die speziell Frauen betreffen, und gleichzeitig die neuesten Entwicklungen in der Krebsforschung vorstellen.

Im Bereich der Frauengesundheit beleuchten wir einige der intimsten und prägendsten Lebensphasen und Herausforderungen, die viele Frauen betreffen. Wir widmen uns dem Thema Kinderwunsch und der Frage, wie Frauen ihre Fruchtbarkeit heute besser verstehen und unterstützen können. Der weibliche Zyklus – von der Periode bis zu den Wechseljahren – ist ein zentrales Thema, das nicht nur körperliche, sondern auch seelische und hormonelle Aspekte umfasst. Dr. Franziska Rubin spricht bspw. über die mentalen Herausforderungen, die viele Frauen besonders während der Wechseljahre und der zweiten Lebenshälfte erleben, und gibt wertvolle Ratschläge. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Darmgesundheit, deren Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden oft unterschätzt wird, und auf der Ernährung,

die nicht nur für das körperliche Gleichgewicht, sondern auch für strahlende Haut und jugendliches Aussehen eine entscheidende Rolle spielt. Wir liefern Ihnen wichtige Informationen und praktische Tipps, wie Sie Ihre Gesundheit und Schönheit von innen heraus stärken können.

Die Onkologie ist derweil ein Fachgebiet, das in den letzten Jahren durch neue Forschungsergebnisse und Behandlungsmöglichkeiten bedeutende Fortschritte gemacht hat. Im Fokus stehen hier verschiedene Krebserkrankungen, wie Schilddrüsenkrebs und gynonkologische Krebserkrankungen, die u. a. in einem ausführlichen Expertenpanel erörtert werden. Darüber hinaus betrachten wir auch Prostatakrebs, eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern, und zeigen, wie moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden das Leben von Betroffenen verbessern können.

Besonderes Augenmerk liegt zudem auf alternativen und ergänzenden Therapieansätzen, wie beispielsweise der Einsatz von medizinischem Cannabis in der Krebsbehandlung. Diese Therapieoption gewinnt zunehmend an Bedeutung und bietet für viele Patientinnen und Patienten eine wertvolle Unterstützung in ihrem Kampf gegen die Krankheit.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!

CONTENTWAY.DE „Gehen Sie zur Krebsvorsorge!“

Boxweltmeisterin Regina Halmich ist Botschafterin von Pink Ribbon. Sie setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass Frauen auf sich und ihren Körper achten – und rät dringend dazu, regelmäßig Vorsorgetermine wahrzunehmen.

Auch in dieser Ausgabe:

Seite 10

Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie

Seite 18

Barbara Schulte, Vorsitzende der Schilddrüsenliga Deutschland e. V. Seite 32

ANZEIGE - ADVERTORIAL

Dr. Franziska Rubin, Ärztin und Buchautorin

Liebe Leserinnen und Leser,

EINLEITUNG

In der Gynäkologie und Geburtshilfe steht die Gesundheit der Frau im Mittelpunkt: Als Frauenärztinnen und -ärzte ist es unser Ziel, unseren Patientinnen eine exzellente medizinische Versorgung zu bieten und Ihnen zu ermöglichen, fundierte Entscheidungen für ihre gesundheitlichen Bedürfnisse zu treffen. Ebenso wichtig ist es, Frauen zu stärken, die vielfältigen Möglichkeiten der Prävention wahrzunehmen. Wir möchten das Bewusstsein für die Frauengesundheit weiter schärfen.

Foto: DGGG e.V.

Die gynäkologischen und geburtshilflichen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG e. V.) bieten umfassende wissenschaftliche Handlungsempfehlungen für die evidenzbasierte Gesundheitsversorgung von Frauen. Mit der Veröffentlichung der ersten Leitlinie zur nicht-hormonellen Kontrazeption haben wir uns einer gesellschaftlichen Trendwende gestellt: Kondome werden heute häufiger genutzt als die „Pille“. Umso wichtiger ist unsere Leitlinie, die sich mit der Anwendung und Effektivität verschiedener nicht-hormoneller Verhütungsmethoden befasst.

Krebserkrankungen spielen in der gynäkologischen Betreuung und Behandlung weiterhin eine zentrale Rolle: Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung der Frau weltweit. Ich möchte Sie daher eindringlich motivieren, die kostenfreien Untersuchungen zur Früherkennung, insbesondere von Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und von erblich bedingten Krebserkrankungen regelmäßig wahrzunehmen. Seit Juli 2024 ist das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs auch auf Frauen von 70 bis 75 Jahren ausgeweitet –auch Frauen zwischen dem 50. und 75. Lebensjahr haben nun alle zwei Jahre

die Möglichkeit dazu. Diese Untersuchungen sind entscheidend, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Nutzen Sie diese Chance für Ihre Gesundheit.

Diese Kampagne widmet sich zudem dem Thema der mentalen Gesundheit, das in unserem Fach zunehmend an Bedeutung gewinnt. Hormonelle Veränderungen in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren belasten häufig die psychische Gesundheit. Als Fachärztinnen und -ärzte sind wir für diese Herausforderungen sensibilisiert und unterstützen Sie dabei, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist zu finden. Auch über die großen Themen Menstruation und Menopause informiert Sie diese Publikation auf den kommenden Seiten.

Die Zusammenhänge zwischen der Umwelt- und Klimakrise und einer erhöhten prä- und perinatalen Morbidität und Mortalität sind unstrittig. Umso wichtiger ist es, dass wir uns als Fachpersonal für eine nachhaltige Entwicklung im Gesundheitswesen einsetzen. Dies wird insbesondere in der Phase des Kinderwunsches und der Schwangerschaft gefordert, denn eine sichere und gesunde Schwangerschaft ist das Fundament für das Wohl-

Von der Geburtsmedizin bis zur Menopause: Eine ganzheitliche Herangehensweise in der Gynäkologie kann das Wohlbefinden von Frauen in allen Lebensphasen verbessern.

befinden von Mutter und Kind. Von der Geburtsmedizin bis zur Menopause: Eine ganzheitliche Herangehensweise in der Gynäkologie kann das Wohlbefinden von Frauen in allen Lebensphasen verbessern.

Es ist unser gemeinsames Ziel, Sie auf diesem Weg zu begleiten und Ihnen das nötige Wissen und die Unterstützung zu bieten, die Sie brauchen, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.

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Ganzheitliche Frauengesundheit

Ein wohltuendes Ritual für die natürliche Balance des weiblichen Körpers bietet unser Bio-Kräuterauszug Zyklus mit Lavendel, Frauenmantel & Co. In dieser leckeren Rezeptur kombinieren wir bewährtes Pflanzenwissen mit modernster Wissenschaft. Die ausgewählten Frauenkräuter sind eine ideale Unterstützung vor und während der Periode. Einfach mit Wasser mischen & genießen!

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Prof. Dr. med. Barbara Schmalfeldt, DGGG-Präsidentin

Wechseljahre: Mehr als Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Gelenkschmerzen — die Wechseljahre beginnen oft schleichend, früher als „Frau“ denkt und mit anderen Beschwerden als den besser bekannten Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Ursache dafür sind die Veränderungen des hormonellen Gleichgewichts. Die gute Nachricht ist: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wechseljahressymptome wirksam zu lindern. Dazu gehört unter anderem auch eine individuell angepasste Hormonersatztherapie (HRT) mit natürlichen, also bioidentischen Hormonen.

Mit Beginn der Wechseljahre nimmt die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone ab. Diese Veränderungen des hormonellen Gleichgewichts wirken sich auf den gesamten Körper aus, denn die Hormone Östrogen und Progesteron sind auch für viele andere Funktionen außer der Fortpfl anzung wichtig. Daher können als Folge der hormonellen Umstellung verschiedene Beschwerden auftreten. So sind Schlafstörungen und Schlafl osigkeit, unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutungen, Stimmungsschwankungen und Gelenkbeschwerden bei vielen Frauen die ersten Anzeichen der Wechseljahre, noch vor dem Auftreten von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen als den bekanntesten Symptomen.

Seien Sie gut zu sich!

Sie müssen nicht tatenlos zusehen, wenn Sie die hormonelle Umstellung und die Auswirkungen des Älterwerdens belasten. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, einen guten Weg durch

die Wechseljahre zu fi nden. So kann es hilfreich sein, die eigenen Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen und an den geringeren Energiebedarf anzupassen. Das beugt zudem auch einer Gewichtszunahme vor. Ebenso kann regelmäßige körperliche Bewegung Wechseljahresbeschwerden lindern, Ihr Wohlbefi nden steigern und zudem zum Stressabbau beitragen. Geeignet sind vor allem Ausdauersportarten und muskelkräftigende Aktivitäten. Achten Sie auch auf ausreichend Schlaf.

Vorbeugenden Effekt der HRT nutzen Wenn die Beschwerden in den Wechseljahren Ihre Lebensqualität beeinträchtigen, kann auch eine Hormonersatztherapie (HRT) in Betracht gezogen werden. Eine HRT hilft, den in den Wechseljahren entstehenden Hormonmangel auszugleichen und gilt gemäß der ärztlichen Fachgesellschaften als die wirksamste Behandlung von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Und sie wirkt auch vielen anderen Hormonmangel-bedingten Beschwerden entgegen.

Heute stehen für die HRT Präparate zur Verfügung, die in ihrer chemischen Struktur exakt gleich sind wie das vom Körper selbst gebildete Östrogen und Progesteron. Diese Hormone werden daher auch als „bioidentisch“ bezeichnet. Ob für Sie eine HRT infrage kommt, lässt sich mit einem Gespräch und einer Untersuchung bei Ihrer Gynäkologin bzw. Ihrem Gynäkologen klären.

Mehr Informationen

Rund um das Thema Wechseljahre und HRT fi nden Sie auch unter www.wechseljahre-verstehen.de

Hormonersatztherapie

Finden Sie mithilfe unseres Fragebogens heraus, ob eine Hormonersatztherapie für Sie geeignet ist und scannen Sie einfach den QR-Code.

Die Welt durch Kinderaugen sehen

AUGENGESUNDHEIT

Fast 90 Prozent dessen, was ein Kind lernt, nimmt es mit den Augen auf. Die Früherkennung möglicher Sehschwächen ist deshalb enorm wichtig.

Text: Nadine Wagner Foto: Pavel Danilyuk/pexels

Mit der Geburt eines Kindes beginnt nicht nur ein neues Leben, sondern auch ein frischer Blick auf die Welt. Im ersten Lebensmonat sehen Babys allerdings noch verschwommen – sie können lediglich Helligkeit wahrnehmen. Ab dem zweiten Monat erkennen sie allmählich Umrisse von Gesichtern und einfachen Mustern. Dann beginnt auch die Unterscheidung von Farben. Ab etwa fünf Monaten erkennen sie ihre Eltern sicher.

Mit einem Jahr sind die Kleinen dann bereits in der Lage, vertraute von fremden

Ein Kind bemerkt oft selbst nicht, dass es schlecht sieht, da ihm der Vergleich fehlt. Unentdeckte Sehfehler können jedoch die gesamte Entwicklung stören.

Gesichtern zu unterscheiden und auch schnell bewegte Objekte mit den Augen zu verfolgen, bevor dann mit rund vier Jahren die Sehschärfe bereits auf dem Niveau eines Erwachsenen ist. Bis zum achten bzw. neunten Lebensjahr hat sich letztlich das gesamte Gesichtsfeld so weit entwickelt, dass Kinder ihre Umgebung komplett erfassen können – eine wichtige Voraussetzung, um verkehrssicher zu sein. Doch Vorsicht: Bereits unter jüngeren Kindern leiden fast 20 Prozent an einer

Sehschwäche. Deshalb ist es entscheidend, Sehfehler frühzeitig zu erkennen und zu behandeln – nicht erst im Grundschulalter. Erste Anzeichen wie Schielen, das Vorbeigreifen an Gegenständen oder ein auffälliges Verdrehen der Augen sollten Eltern aufmerksam machen. Auch das zwanghafte Schiefhalten des Kopfes, häufiges Reiben der Augen oder eine deutliche Lichtempfindlichkeit können auf Probleme hindeuten. Ein Kind bemerkt oft selbst nicht, dass es schlecht sieht, da ihm der Vergleich fehlt.

Besonders verbreitete Sehprobleme bei Kindern sind Schielen sowie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und eine Verkrümmung der Hornhaut.

Klare Sicht für unsere Kinder: 60% der Sehschwächen werden zu spät erkannt

Kurzsichtigkeit bei Kindern nimmt weltweit zu. Schon jedes 5. Kind in Deutschland ist betroffen. Handeln Sie jetzt und schützen Sie die Augengesundheit Ihres Kindes.

Eine wachsende Herausforderung

Wenn Kinder nicht richtig sehen können, bleibt vieles in ihrem Alltag und in der Schule unscharf. Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, betrifft bereits jedes 5. Kind in Deutschland und die Zahl der betroffenen Kinder steigt weiter. Was viele Eltern nicht wissen: Kurzsichtigkeit kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern und ohne gezielte Vorsorge und Behandlung zu ernsthaften Augenerkrankungen im Erwachsenen-alter führen.

Früherkennung ist entscheidend Kinder nehmen die Welt so wahr, wie sie sie sehen, und stellen ihre Sicht selten infrage. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Eltern aktiv auf die Augengesundheit ihrer Kinder achten. Ein regelmäßiger Besuch beim Augenarzt oder der Augenärztin, besonders vor und während der Schulzeit, ist entscheidend, um Sehschwächen frühzeitig zu erkennen. Denn wenn das Sehen beeinträchtigt ist, kann das die schulische Leistung und das Wohlbefinden der Kinder erheblich beeinflussen: Konzentrationsprobleme, Schwierigkeiten beim Lesenlernen und sogar körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen sind häufige Folgen.

Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung

Es gibt Möglichkeiten, das Sehvermögen zu stabilisieren und gleichzeitig klare Sicht zu ermöglichen: Spezielle Myopie-Gläser, wie MyCon® von Rodenstock, können helfen, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen. Entscheidend ist neben dem Glas auch die Fassung.

Unentdeckte Sehfehler können jedoch die gesamte Entwicklung stören. Daher gilt: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Sehtests sind unverzichtbar! Denn besonders Kurzsichtigkeit – die sogenannte Myopie – nimmt weltweit zu. Rund 25 Prozent aller Menschen sind betroffen, und je höher der Bildungsgrad, desto häufiger tritt sie auf *. Um das Risiko einer sogenannten Schulkurzsichtigkeit also zu halbieren, raten Experten dazu, Kinder mind. zwei Stunden täglich im Freien spielen zu lassen. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit zu bremsen. Brillengläser zur Myopiekontrolle können das Längenwachstum des Augapfels verlangsamen. Ortho-K-Linsen, die nachts getragen werden, helfen, die Hornhaut zu formen und die Sehschwäche zu korrigieren. Auch multifokale Kontaktlinsen und Atropin-Tropfen kommen zum Einsatz, um das Fortschreiten der Myopie im Kindesalter zu verlangsamen.

Ob aber mit oder ohne Sehschwäche: Das A und O für lebenslanges gutes Sehen ist die regelmäßige Kontrolle der Augen – sei es beim Augenarzt oder Optiker. Und dank moderner Kinderbuchhelden und modischer Brillengestelle gehört die Zeit, in der Kinder sich gegen das Tragen einer Brille gewehrt haben, längst der Vergangenheit an.

*Gutenberg-Gesundheitsstudie, 2014

Diese sollte optimal vor dem Auge sitzen, sodass die Myopie-Gläser bestmöglich funktionieren. Wichtig ist auch, dass Kinder ihre Brille gern und damit regelmäßig tragen. Hierfür sind Design, Passform und Tragekomfort entscheidend: drei Merkmale, die das Kinderbrillenlabel MANTI MANTI mit seinen Brillen perfektioniert hat und so in Kooperation mit Rodenstock dem Thema Myopie optimal begegnet.

Eltern können die Augengesundheit ihrer Kinder im Alltag aktiv unterstützen: Studien haben gezeigt, dass schon zwei Stunden täglich an der frischen Luft das Risiko, kurzsichtig zu werden, um bis zu 50% senken können.

Jetzt informieren und handeln

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind die Welt in ihrer ganzen Klarheit sieht. Eine frühzeitige Intervention kann dazu beitragen, das Risiko für langfristige Sehprobleme zu verringern und die Lebensqualität der Kinder erheblich zu verbessern.

MANTI MANTI ist Ihr Spezialist für flexible, robuste, farbenfrohe, nachhaltige Kinderbrillen aus Deutschland. Informieren Sie sich jetzt unter www.mantimanti.de/kinderbrillen

Rodenstock ist Ihr Brillenglasexperte für hochwertige Myopie-Gläser. Mehr Infos sowie den Fachoptiker in Ihrer Nähe finden Sie unter www.rodenstock.de/kinderbrille

Foto: Helmut Sattler für MANTI MANTI

Chancen und Grenzen des Kinderwunsches

KINDERWUNSCH

Die Reproduktionsmedizin bietet Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch hoffnungsvolle Aussichten. Doch welche Möglichkeiten und Hürden gibt es?

Text: Jenny Brania Foto: Madara/unsplash

Viele Paare wünschen sich ein eigenes Kind, doch dieser Wunsch geht nicht immer in Erfüllung –zumindest nicht auf natürlichem Weg. Dank des medizinischen Fortschritts gibt es heutzutage verschiedene Verfahren, die Paaren mit Kinderwunsch helfen können. Zu den gängigsten gehören dabei die In-Vitro-Fertilisation (IVF), die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) und die hormonelle Stimulation.

Die hormonelle Stimulation dient der gezielten Stimulation der Eierstöcke, um die Eizellreifung anzuregen und einen

Eisprung auszulösen. Die Befruchtung erfolgt dann mittels Geschlechtsverkehr oder Insemination, wobei letztere die Übertragung von Samenzellen in die Gebärmutter meint. Die Kosten pro Versuch belaufen sich auf ca. 1.000 Euro, wobei die gesetzlichen Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen 50 Prozent der Kosten von acht Inseminationsversuchen ohne vorherige Stimulation sowie drei Inseminationsversuche im stimulierten Zyklus übernehmen.

Die IVF hingegen ist eine Methode, bei der die Befruchtung in einem Reagenzglas durchgeführt wird und somit außerhalb der Gebärmutter stattfindet. Diese greift, wenn z. B. die Eileiter der Frau verschlossen sind oder die Insemination erfolglos war. Hier belaufen sich die Kosten pro Zyklus auf ca. 3.000 Euro, wobei die Erfolgsquote der Behandlung bei 25 - 30 Prozent liegt. Dadurch müssen sich Paare vermutlich auf mehrere Zyklen einstellen, was mit höheren Kosten ein -

hergeht. Die ICSI-Behandlung ist eine Weiterentwicklung der IVF, denn hier wird unter einem speziellen Mikroskop ein einzelnes Spermium in eine dünne Pipette aufgezogen und direkt in die Eizelle eingebracht und oft angewandt, wenn die Ursache der Kinderlosigkeit beim Mann liegt. Die Kosten belaufen sich hierbei auf rund 5.000 Euro, sodass die ICSI-Behandlung im Vergleich das teuerste Verfahren ist. Es ist anzumerken, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur die Hälfte der Kosten von entweder drei Zyklen einer IVF- oder ICSI-Behandlung übernehmen. Daher sollte individuell geschaut werden, welche Methode die geeignetere ist.

Dank der Reproduktionsmedizin können Paare mit Kinderwunsch mehr Hoffnung schöpfen, auch wenn die Möglichkeiten kein Erfolgsgarant sind. Jedoch gehen mit dem Kinderwunsch erhebliche Kosten und auch gewisse Voraussetzungen einher, sodass eine Elternschaft nicht allen

Dank der Reproduktionsmedizin können Paare mit Kinderwunsch mehr Hoffnung schöpfen.

Europe IVF – Partner Content

Und auch wenn der Weg zum Wunschkind für viele Paare mit Hürden verbunden ist, so haben Paare dank der Reproduktionsmedizin mehr Chancen, den Kinderwunsch zu verwirklichen.

ermöglicht wird. Denn für die Teilübernahme der Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen ist vorausgesetzt, dass das Paar verheiratet und mindestens 25 Jahre alt ist, wobei die Frau maximal 40 und der Mann maximal 50 Jahre alt sein dürfen. Darüber hinaus muss die Unfruchtbarkeit medizinisch diagnostiziert sowie die Erfolgsaussicht der Kinderwunschbehandlung bescheinigt sein. Des Weiteren gibt es einige rechtliche Rahmenbedingungen, denn eine Leihmutterschaft, Eizellenspende, die Behandlung mit Samen des verstorbenen Partners oder die gezielte Embryoauswahl nach z. B. Geschlecht gelten als streng verboten. Und auch wenn der Weg zum Wunschkind für viele Paare mit Hürden verbunden ist, so haben Paare dank der Reproduktionsmedizin mehr Chancen, den Kinderwunsch zu verwirklichen. Und auch auf diesem herausfordernden Weg gibt es Beratungsund Unterstützungsangebote, die entlastend sein können.

Fakten

In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung, jedoch stellt neben dem Leidensdruck die dahingehend medizinische Behandlung eine zusätzliche finanzielle, körperliche und seelische Belastung dar.

Unerfüllter Kinderwunsch: Ein aktiver Ansatz entscheidet über den Erfolg.

Die Zeit spielt bei der Behandlung von Unfruchtbarkeit eine zentrale Rolle. Frauen, die Kinderwunschkliniken aufsuchen, sind bereits monatelang und nach unzähligen erfolglosen Versuchen voller Unsicherheit und Frustration auf der Suche nach Antworten. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für beide Partner äußerst belastend sein. In solchen Zeiten ist es wichtig, nicht aufzugeben. „Bei Frauen über 36 Jahren ist es empfehlenswert, bereits nach 6 Monaten vergeblichen Versuchens einen Kinderwunschspezialisten zu konsultieren.”

Bei Europe IVF wissen wir, dass in solchen Situationen die Zeit besonders drängt. Deshalb konzentrieren wir uns auf schnelle Diagnostik und

effektive Lösungen, die zu einer gesunden Schwangerschaft führen. Es gibt dabei zwei Hauptgruppen von Patientinnen, die die Europe IVF Kinderwunschklinik aufsuchen: Die erste Gruppe besteht aus Paaren, die auf natürlichem Wege nicht schwanger werden können. Die zweite Gruppe umfasst Paare, bei denen InVitro-Fertilisation (IVF)-Behandlungen fehlgeschlagen sind. Alle unsere Patientinnen möchten ihren Weg zum Wunschkind beschleunigen. „Wir bieten Paaren eine umfassende Diagnostik an, die spezialisierte Tests wie Immunologie, Genetik oder Andrologie umfasst. Dadurch können wir selbst die größten Hindernisse frühzeitig erkennen und die weitere Behandlung so effizient wie möglich gestalten“, sagt Dr. Voborská Neudeckerová, Ärztin für Reproduktionsmedizin.

Europe IVF zählt dank seines umfassenden Ansatzes zur Behandlung von Unfruchtbarkeit zu den führenden Zentren für assistierte Reproduktion in Europa. Buchen Sie eine kostenlose Erstberatung hier: www.europeivf.com/de/

Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch immer in einem proaktiven Vorgehen der Partner. In der Europe IVF Kinderwunschklinik ermutigen wir Frauen, die Hoffnung nicht zu verlieren und die Kontrolle über ihre Situation zu übernehmen. „Bei uns können Sie nicht nur eine professionelle, sondern auch eine einfühlsame Betreuung erwarten. Wir möchten Ihnen helfen, den Weg zu Ihrem Traum zu ver-

Wir bieten Paaren eine umfassende Diagnostik an, die spezialisierte Tests wie Immunologie, Genetik oder Andrologie umfasst.

kürzen, damit die Freude über ein neues Leben so schnell wie möglich Wirklichkeit wird. Warten Sie nicht, sondern handeln Sie. Wir unterstützen Sie dabei, die beste Lösung zu finden“, ergänzt Dr. Voborská Neudeckerová.

Frei atmen

GESUNDE LUNGE

Unser ganzes Leben lang atmen wir sauerstoffhaltige Luft ein und atmen sie als Kohlenmonoxid wieder aus. Was unsere Lunge leistet und wie wir sie gesund halten können, ist dabei den wenigsten bewusst.

Text: Katja Deutsch

Foto: Irina Iriser/pexels, Andrea Piacquadio/pexels

Die erste Sekunde unseres Lebens beginnt mit einem tiefen Atemzug. Sobald ein Baby das Licht der Welt erblickt, holt es Luft – und atmet dann Tag und Nacht, sein ganzes Leben lang, meist ohne dem Atmen selbst die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, bis irgendwann der letzte Atemzug getan ist. Wer 80 Jahre alt wird und durchschnittlich 16 Atemzüge pro Minute macht, atmet im Laufe seines Lebens beeindruckende 672 Millionen Mal.

Ebenso wichtig ist es zu wissen, wann und warum man zur Zigarette greift. Beruflicher Stress lässt sich oft nicht vermeiden, aber man kann lernen, damit umzugehen.

Die Atmung ist ein komplexer, weitgehend automatischer Vorgang. Durch das Zusammenspiel von Muskeln, Atemwegen, Lunge und Gehirn wird Sauerstoff effizient aufgenommen und in Form von Kohlendioxid wieder ausgeatmet. Die Lunge spielt dabei eine zentrale Rolle. Gesunde erwachsene Frauen haben eine durchschnittliche Lungenkapazität von 3,2 bzw. 4,5 Litern. Sportliches Training, Atemübungen und regelmäßiges Spielen von Blasinstrumenten können das Lungenvolumen vergrößern und zu einer stärkeren Atemmuskulatur und besseren Atemtechnik führen.

Die Lunge spielt eine zentrale Rolle, wenn sie nicht richtig funktioniert, bekommt der Körper zu wenig Sauerstoff. Frauen achten oft zu wenig auf ihre Lungengesundheit und nehmen mögliche Symptome oft nicht ernst, denn Lungenkrebs und Lungenerkrankungen wie COPD verlaufen bei ihnen meist anders als bei Männern. Rauchen gilt als Hauptursache für Lungenkrebs und COPD: 85 Prozent aller Lungenkrebsfälle werden durch den Griff zur Zigarette ausgelöst. Aber auch wer neben einem Raucher arbeiten muss oder mit ihm zusammenlebt, hat durch Passivrauchen ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Auch Orte mit starker Luftverschmutzung und Giftstoffe wie Radon und Asbest schaden der Lunge und können Tumore fördern. Problematisch ist die Tatsache, dass sich entstehende Tumore in der Lunge lange Zeit nicht bemerkbar macht. Wenn sich jedoch ein hartnäckiger Husten entwickelt und sogar Blut ausgehustet wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch Atemnot,

Brustschmerzen, Heiserkeit, Müdigkeit, häufige Infekte und Schwellungen im Gesicht können Symptome von Lungenkrebs sein.

Gut für die Lunge sind dagegen regelmäßige Bewegung an der frischen Luft (nicht an Hauptverkehrsstraßen!), ein gesundes Wohnumfeld ohne giftige Dämpfe, Atemübungen wie Yoga, das Spielen von Blasinstrumenten sowie eine gesunde, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung. Wer ein Leben lang gut und tief durchatmen will, sollte mit dem Rauchen aufhören. Schon nach kurzer Zeit spürt man ein besseres Körpergefühl und ein größeres Lungenvolumen. Dem Glimmstängel nach einigen Jahren oder gar Jahrzehnten Adieu zu sagen, ist zweifellos eine große Herausforderung, aber machbar.

Die eigenen Ziele schriftlich festzuhalten, kann dabei sehr hilfreich sein. Ebenso wichtig ist es zu wissen, wann und warum man zur Zigarette greift. Beruflicher Stress lässt sich oft nicht vermeiden, aber

Frauen achten oft zu wenig auf ihre Lungengesundheit und nehmen mögliche Symptome oft nicht ernst, denn Lungenkrebs und Lungenerkrankungen wie COPD verlaufen bei ihnen meist anders als bei Männern.

man kann lernen, damit umzugehen. Für einen erfolgreichen Rauchstopp ist auch die Unterstützung von Familie und Freunden unerlässlich: Sie müssen auf jeden Fall entschieden Nein sagen können. Denn wenn man beim ersten Verlangen und Betteln eine Zigarette zugesteckt bekommt, wird das Aufhören fast unmöglich. Auch Hypnose, Selbsthilfegruppen und spezielle Apps können entscheidend zum Erfolg beitragen.

Gut für die Lunge ist beispielsweise regelmäßige Bewegung an der frischen Luft.
Wer ein Leben lang gut und tief durchatmen will, sollte mit dem Rauchen aufhören.

Morgen höre ich auf zu rauchen

Etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland greift regelmäßig zur Zigarette, bei den Frauen sind es 20 bis 25 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als fünf Millionen Frauen in Deutschland rauchen. Nachdem der Gesamtanteil der Raucher jahrelang rückläufig war, steigt er seit der Coronapandemie wieder an. Die genaue Ursache ist noch unbekannt, es wird vermutet, dass Kontaktverbote zum Zigarettenkonsum und damit zur körperlichen und psychischen Abhängigkeit geführt haben könnten. Viele Menschen möchten von der Sucht loskommen und versuchen immer wieder, mit dem Rauchen aufzuhören – leider ist der Erfolg oft nur von kurzer Dauer. Gerade der Glaube, dass reine Willenskraft zum erfolgreichen Rauchstopp ausreicht, wird durch wissenschaftliche Studien als hinderlicher Irrglaube identifiziert: Etwa 95 Prozent der Rauchstopp-Versuche ohne Unterstützung scheitern innerhalb eines Jahres. Oft braucht es eine Vielzahl von Versuchen, um rauchfrei zu bleiben.

Warum die Smoke Free App Raucherinnen und Rauchern beim dauerhaften Rauchstopp hilft, erklärt Dr. Lucas Keller, Psychologe und leitender Forscher bei Smoke Free, im nachfolgenden Interview:

Herr Keller, wie viele Raucher möchten wirklich mit dem Rauchen aufhören und ohne Sucht leben? Unsere repräsentative Befragung deutscher Raucherinnen hat ergeben, dass über 80 Prozent zumindest gelegentlich über einen Rauchstopp nachdenken und etwa die Hälfte davon die feste Absicht hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Die meisten Raucher haben im Schnitt bereits vier ernsthafte Aufhörversuche hinter sich, jeder Zehnte versucht es Jahr für Jahr aufs Neue – und scheitert doch meist.

Was macht das Aufhören denn so schwierig?

Der Rauchstopp hat eine körperliche und eine psychische Seite. Die körperlichen Symptome wie Reizbarkeit und Kopf-

schmerzen verschwinden nach einigen Tagen. Viel schwieriger ist der psychische Teil, denn Rauchen ist eine Gewohnheit, die Zigarette gehört in vielen Situationen einfach dazu, besonders in stressigen. Umso wichtiger ist es, die Menschen genau hier abzuholen. Der Rauchstopp ist ein langfristiger Prozess, an dem man immer wieder arbeiten muss. Mit der richtigen Unterstützung ist er aber leichter zu schaffen. Allerdings ist es bei vielen Angeboten schwierig zu erkennen, ob es sich um ein gutes, wissenschaftlich fundiertes Angebot handelt.

Was ist Smoke Free und wie kann Smoke Free beim Aufhören helfen? Smoke Free ist die weltweit am häufigsten heruntergeladene Rauchstopp-App. In Deutschland gibt es die App auf Rezept, das heißt, sie ist vom Bundesministerium für Gesundheit geprüft und kann von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet werden. Die App hilft den Nutzerinnen und Nutzern, den Abschied von der Zigarette nicht als Verlust, sondern als

Gewinn zu sehen. Wir verstehen uns dabei als Unterstützer auf Augenhöhe, wertfrei und immer erreichbar, gerade in schwierigen Situationen. Die App hilft, das eigene Verhalten zu analysieren und nachhaltig zu verändern, die Motivation zu steigern und zu erhalten. Sie macht Fortschritte wie gespartes Geld und verbesserte Gesundheit sichtbar –evidenzbasiert und theoriegeleitet.

Wie haben Sie die Wirksamkeit von Smoke Free getestet?

Mit der bisher größten Studie zu einer App auf Rezept: Über 1.450 Raucherinnen und Raucher aus ganz Deutschland haben an unserer digitalen, randomisierten, kontrollierten Studie teilgenommen. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Keine vergleichbare Studie hat bisher ein wirksameres Angebot gefunden.

Welche Funktionen bietet die App? Man kann aus einer Vielzahl von Funktionen, die für sich passenden auswählen.

Zu den beliebtesten Angeboten gehört der Community Chat, in dem man sich gegenseitig bestärkt. Unser Chatbot ist 24 Stunden am Tag erreichbar und bietet

Dr. Lucas Keller, Psychologe und Leitender Forscher Smoke Free

Der Rauchstopp ist ein langfristiger Prozess, an dem man immer wieder arbeiten muss. Mit der richtigen Unterstützung ist er aber leichter zu schaffen.

Die App hilft den Nutzerinnen und Nutzern, den Abschied von der Zigarette nicht als Verlust, sondern als Gewinn zu sehen.

Strategien für den Rauchstopp. Besonders beliebt sind auch unsere täglichen Missionen oder wie die Analysefunktion der App zeigt, wie der eigene Wunsch zu rauchen nach und nach abnimmt. Das ist unglaublich motivierend. Sehr positiv bewertet wird auch unser Drachenspiel, das in Zusammenarbeit mit der University of San Francisco entwickelt wurde. Dabei zieht man einen kleinen Drachen auf und bekommt so den eigenen Fortschritt widergespiegelt. Weltweit wurde Smoke Free bereits über sieben Millionen Mal heruntergeladen, davon eine Million Mal in Deutschland. Die App hat so bereits vielen Menschen geholfen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Smoke Free erfüllt die Kriterien des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für digitale Gesundheitsanwendungen. Große Teile der App zielen darauf ab, die Motivation zu steigern, um rauchfrei zu bleiben. www.smokefree.de

Kostbares Seelenheil

PSYCHISCHE GESUNDHEIT

Prävention und Früherkennung werden immer wichtiger für den Erhalt, respektive die Rückgewinnung, psychischer Gesundheit.

Text: Kirsten Schwieger/Nadine Wagner

Rund 18 Millionen Deutsche erkranken jedes Jahr an psychischen Leiden – also jeder vierte Bundesbürger. Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch zählen, laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), zu den häufigsten Krankheitsbildern. Immer häufiger sind diese Krankheiten ein Grund für Fehlzeiten im Job sowie für Frühverrentung und verursachen enorme volkswirtschaftliche Kosten.

Insbesondere Depressionen haben sich mittlerweile zur Volkskrankheit entwickelt. Rund 5,3 Mio. Bundesbürger leiden darunter. Frauen doppelt so häufig wie Männer. Weltweit betrifft diese oft unterschätzte Krankheit geschätzt 322 Millionen Menschen. Aus dem Quartalsbericht „Psychische Gesundheit“ (2023) des Robert-Koch-Instituts geht hervor, dass depressive Symptome im Vergleich zu 2019 zugenommen haben. Gleichzeitig sank der Anteil der Personen, die ihre psychische Gesundheit als gut oder sehr gut bewerteten um zehn Prozent. Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen sind hier Handlungsfelder mit vielfältigem Spielraum und Erfolg versprechenden Aussichten. Prävention bedeutet Vorbeugung, also Krankheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Sie kann aber auch bei bereits existierenden Erkrankungen eine Rolle spielen, indem sie deren Auswirkungen durch frühzeitige Diagnose begrenzt. In solchen Fällen ist dann, im Gegensatz zur Primärprävention, die Rede von Sekundärprävention. Viele psychische Erkrankungen manifestieren sich oft bereits in jungen Jahren. Früh erkannt, sind viele von ihnen psychotherapeutisch und medikamentös gut behandelbar. Das gilt auch für depressive Erkrankungen. Psychiater und Psychotherapeuten fordern deshalb schon länger, präventiven Maßnahmen sowie Früherkennung und -intervention eine größere Bedeutung zu verleihen – sowohl in der Versorgung als auch im Bewusstsein der Bevölkerung.

Mehr gesellschaftliches Bewusstsein für psychische Erkrankungen und bessere Aufklärung sind auch zwei Ziele des bundesweiten Präventionsprojekt „Offensive Psychische Gesundheit“. Unterstützt wird die Initiative von der DGPPN und deren Aktionsbündnis Seelische Gesundheit. Neben neuen innovativen Modellen aus Diagnostik und Wissenschaft für das Gegensteuern bei psychischen Erkrankungen macht sich die Initiative für eine flächendeckende Infrastruktur gemeindenaher Präventions- und Früherkennungszentren stark. Laut DGPPN können diese Einrichtungen Anlaufstellen für präventive Untersuchungen und niedrigschwellige Behandlungsangebote sein. Menschen in Risikostadien sollen hier schon früh Hilfe

zur individuellen Verhaltensprävention erhalten. Darüber hinaus fordert die Initiative die institutionalisierte Beteiligung von Angehörigen und Betroffenen an sämtlichen Entscheidungsprozessen.

Denn beide Parteien können zu seelischer Gesundheit beitragen, beziehungsweise dazu, bestehendes Leid zu mildern. So beginnen Maßnahmen der Primärprävention von Depressionen beispielsweise mit dem Erkennen von Risikofaktoren, wie beispielsweise kritische Lebensereignisse, Alkoholabhängigkeit oder auch familiäre Vorbelastungen. Wobei es in der Regel nicht eine einzige auslösende Ursache gibt, sondern ein ungünstiges Verhältnis erworbener oder angeborener Neigungen in Kombination mit emotionalem Stress. An diese Faktoren können dann gezielt Präventionsmaßnahmen ansetzen. Beispielsweise, indem stabilisierende Ressourcen gefördert werden. Dazu zählen emotionale Ausgeglichenheit, soziale Einbindung oder auch soziale Unterstützung. Auch sämtliche Maßnahmen der allgemeinen Gesundheitsförderung wie Bewegung, Entspannung und Stressabbau tragen zur Depressions-Prävention bei. Die Deutsche Depressionshilfe empfiehlt zudem das kostenlose Online-Tool „iFightDepression“, ein begleitetes Selbstmanagement-Programm für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren. Psychotherapeuten betonen jedoch, dass reine Online-Therapien längerfristig kein Ersatz für eine persönliche, unmittelbare Unterstützung seien.

Für Kinder und Jugendliche stellen ein positives Familienklima, Spaß an der Schule und enge Freundschaften wirksame Schutzfaktoren gegen Depressionen dar. Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche weisen nicht selten eine verzögerte Entwicklung gegenüber gesunden Gleichaltrigen auf. Früh erkannt haben die Betroffenen durch altersspezifische und fachübergreifende Behandlungsangebote gute Heilungschancen. Auch der Volkskrankheit Alzheimer können Wissen und anschließende Verhaltensmaßnahmen entgegenwirken, beziehungsweise diese aufhalten. Laut DGPPN zählen dazu Ernährungsberatung, Bewegungsförderung, kognitives Training und die Förderung sozialer Aktivitäten. Es ergibt also immer Sinn, frühzeitig mit Prävention zu beginnen.

In der zweiten Lebenshälfte geht vieles leichter

SELBSTFÜRSORGE

Dr. Franziska Rubin rät zu mehr Selbstfürsorge, um seine Lebensfreude zu erhöhen, die bei vielen Frauen in den Belastungen des Alltags unterzugehen droht.

Text: Katja Deutsch Foto: Katerina May/unsplash

Dr. Franziska Rubin, Ärztin und Buchautorin

Ab etwa 35 Jahren beginnt die „Rush Hour“ des Lebens mit ununterbrochenen Forderungen von allen Seiten, beruflich wie familiär. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass es einem nicht alleine so geht, sondern beinahe allen anderen auch. „Die Kombination aus Beruf, Karriere- und finanziellem Druck, Haus abzahlen, Kinder hüten, Ehe aufrechterhalten, und dabei auch noch was für sich selbst zu tun, ist einfach ein Spaß-Killer“, sagt Dr. Franziska Rubin, Ärztin und Buchautorin. Der hält viele Jahre lang an. „Ich persönlich dachte mit 35: Jetzt habe ich es beruflich einigermaßen geschafft, wenn ich jetzt noch Kinder bekommen kann, dann bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Als die Zwillinge dann da waren und Flora noch gleich hinterher, war ich zwar manchmal glücklich, aber meistens total erschöpft.“ Das Schlagwort heißt hier Selbstfürsorge. Sich trotz Zeitmangels Zeit nehmen, Highlights setzen, Batterien aufladen – sich selbst genauso wichtig nehmen wie alle anderen.

er nicht nur beruhigt, sondern auch etwas Distanz zu den Problemen ermöglicht. In vielen Ländern leben die Menschen trotz größerer politischer, gesellschaftlicher und finanzieller Probleme unbeschwerter als hierzulande. „Wir Deutschen sind ein sehr ernstes Volk, und wir halten unsere Pflichten für so bedeutend, dass wir oft unser persönliches Wohl hintenanstellen“, sagt die Ärztin. „In Australien beispielsweise ist eine selbstverwöhnende und egoistischere Haltung eher salonfähig, habe ich bemerkt. Vielleicht könnten wir uns etwas von Ihnen abschauen?“ Uns erlauben, etwas entspannter und weniger perfektionistisch zu sein. Freunde, Hobbys, gutes Essen und die Natur wieder mehr in unser Bewusstsein und in Herz zu lassen, damit es uns besser geht und wir nicht nur funktionieren. „Die zweite Lebenshälfte empfinde nicht nur ich, sondern viele Frauen als weitaus besser als die erste“, sagt Dr. Rubin. Zum einen lässt natürlich der oben beschriebene Stress nach. Die Berufsausbildung ist abgeschlossen, vielleicht hat man bereits Karriere gemacht, schon ein bisschen Geld verdient und die Kinder brauchen einen auch nicht mehr rund um die Uhr. Außerdem kennt man seine Stärken und Schwächen und muss sich nicht mehr beweisen. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung liegen noch viele gute Jahre vor einem, die gefüllt werden können, mit Dingen, die man schon lange einmal machen wollte, die das Herz berühren und einen wirklich erfüllen. „Ich glaube, wenn man so ein paar grundsätzliche Dinge, was die Gesundheit anbetrifft, beachtet und sich eine neue Haltung erlaubt, kann man noch mal richtig Wind unter die Flügel bekommen“, ist sich Dr. Rubin sicher.

Hilfe bei Depressionen

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet auf ihrer Webseite einen interaktiven, anonymen Selbsttest, ein Info-Telefon, Rat für Angehörige sowie Adressen von Krisendiensten, Beratungsstellen, Online-Foren und Selbsthilfegruppen. www.deutsche-depressionshilfe.de

„Die Naturheilkunde hat besonders viel zu bieten gegen Stress“, sagt Dr. Rubin. „Dazu zählt Ernährung, die uns kräftigt und nicht krank macht. Bewegung, die elementar ist zum Stressabbau und anhaltend unsere Cortisol- und Adrenalinspiegel sinken lässt. Dann die Mind-BodyMedicine, also Achtsamkeits-Training, die uns immer wieder in den Moment zurückholen und erden. Nicht zu vergessen die ganzen Wasseranwendungen, die unser Nervensystem abhärten, und die Pflanzenheilkunde.“ Es gibt einige Pflanzen wie Rhodiola oder Ashwagandha, die stärkend wirken, oder Baldrian zum Beispiel, weil

Buchtipp

Magic Midlife

– Dr. med. Franziska Rubin

Wie die zweite Halbzeit zur besten Ihres Lebens wird | Midlife Crisis adé – bewährte Strategien und Impulse für mehr Lebensqualität

Preis: 20,00 EUR

PRIVATKLINIK REGENA Bad Brückenau – Partner Content

Intensiv und individuell

Interview mit Prof. Dr. Dr. Bergemann über die Relevanz geschlechtsspezi�scher Therapien psychischer Erkrankungen sowie über Behandlungsmöglichkeiten von Wechseljahrs- und Wochenbettdepressionen.

Über 17 Millionen Menschen leiden hierzulande jährlich unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Essstörungen, wobei Depressionen das dritthäufigste Krankheitsbild darstellen. Für viele dieser Krankheitsbilder haben Frauen eine deutlich höhere Erkrankungsrate als Männer, weshalb eine frauenspezifische Behandlung wichtig ist. So erkranken beispielsweise doppelt so viele Frauen an Depressionen als Männer. Oft verursacht eine Kombination aus somatischen, psychischen und sozialen Faktoren das behandlungsbedürftige Krankheitsbild. Ein möglicher Grund können auch hormonelle Veränderungen durch Schwangerschaft, Geburt oder Menopause sein. Postpartale depressive Symptome werden nach 10 bis 15 Prozent aller Entbindungen diagnostiziert. Und gut ein Drittel aller Frauen leidet während der Wechseljahre unter depressiven Verstimmungen oder Depressionen. Bei Depressionen in den Wechseljahren ist die Beachtung von psychosozialen Aspekten sowie die komplexen Wechselwirkungen von Hormonen und psychischen Störungen für eine erfolgreiche Behandlung von besonderer Bedeutung.

Prof. Bergemann, warum leiden Frauen anders an Depressionen als Männer? Sicher spielen hormonelle Veränderungen bei Frauen eine Rolle, andererseits gibt es auch unterschiedliche Symptome der Depression bei Frauen und Männern. Bei Männern fi nden sich häufiger die Symptome Gereiztheit, Aggressivität, Wut und Ärgerattacken, Symptome, die landläufig nicht mit Depression in Verbindung gebracht werden und sich auch nicht in den

Fragebogen zur Depression fi nden. Zudem zeigt sich bei Männern häufiger eine Suchtentwicklung als Ausdruck der Depression als bei Frauen. Frauenspezifische Depressionen sind die Schwangerschafts- und Wochenbettdepression, Depressionen in den Wechseljahren und auch die prämenstruelle dysphorische Störung, eine stärkere Ausprägung des prämenstruellen Syndroms.

Woran sind wechseljahrsbedingte Depressionen erkennbar und wie wichtig ist deren frühzeitige Behandlung?

Depressive Symptome wie Niedergestimmtheit, Freud- und Interessenverlust sowie Antriebsmangel mit erhöhter Ermüdbarkeit gehen einher mit somatischen Symptomen wie Nachtschweiß, Schlafstörungen, Gelenk und Muskelschmerzen. Je früher erkannt, desto bessere und schnellere Behandlungserfolge sind möglich. In unserer Klinik führen wir eine Diagnostik mit umfassender Anamneseerhebung durch, bei der neben psychischen und sozialen Faktoren auch gynäkologische Befunde in Zusammenarbeit mit Gynäkologen berücksichtigt werden.

Welche Vorteile bietet eine stationäre Behandlung von Wechseljahres-Depressionen?

Bei schweren Depressionen oder komplexeren Krankheitsverläufen eignet sich eine stationäre Behandlung ganz besonders, um der Depression rascher begegnen zu können. Damit bestehen intensivere Behandlungsmöglichkeiten; wir können Psychotherapie hochfrequenter gestalten, Medikamente besser monitoren und besser Entlastung bieten – ein wichtiger Aspekt bei der Therapie von Depressionen. Als spezialisierte Klinik bieten wir zudem den Vorteil einer frauenspezifischen Perspektive und Expertise sowie den Austausch mit dem gynäkologischen Fachbereich, um den komplexen Wechselwirkungen von Hormonen und psychischen Störungen Rechnung zu tragen.

Was zeichnet das Therapiekonzept der PRIVATKLINIK REGENA Bad Brückenau aus?

Wir bieten ein spezialisiertes und individualisiertes Therapieangebot für bestimmte Indikationen und Berufsgruppen an. Neben der bereits erwähnten hochfrequenten Psychotherapie und Pharmakotherapie auf höchstem Niveau profitieren unsere Patienten von einem breiten und dichten fachtherapeutischen Angebot mit Bewegungs- und Physiotherapie, Kunst- und Musiktherapie, therapeutischem Bogenschießen, Stressmanagement und vieles mehr.

Warum ist Stressmanagement so wichtig?

Die Depression ist eine stressassoziierte Erkrankung. Stress kann sich auf dem Boden von Konfl iktsituationen im berufl ichen oder persönlichen Kontext entwickeln, aber auch intrapsychische Aspekte sind relevant. Wir behandeln zum Beispiel viele Patienten mit Depressionen, die eine perfektionistische Grundhaltung haben. Dies thematisieren wir im psychotherapeutischen Kontext und gehen den Ursachen auf den Grund. Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie werfen wir einen genauen Blick auf die Stressoren, um einen anderen, nachhaltigen Umgang damit einzuüben. Auch Entspannungsverfahren spielen dabei eine wichtige Rolle. Das sind alles auch wichtige Aspekte bei der Therapie der Wochenbettdepression.

Wie gestalten Sie diese Therapie?

Bei der Wochenbettdepression bieten wir eine sehr spezifische Mutter-Kind-Behandlung an. Die depressive Symptomatik, die bei der Wochenbettdepression häufig auch durch das Grübeln um das Wohl des Säuglings sowie das Gefühl, keine gute Mutter zu sein, geprägt ist, lässt sich am besten in Anwesenheit des Säuglings behandeln. Neben den Einzeltherapien und spezifischen Gruppentherapien führen wir eine spezielle videobasierte Interaktionsbe-

In der PRIVATKLINIK REGENA Bad Brückenau werden Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum der psychischen Krankheiten behandelt. Die Behandlungen sind leitlinienorientiert und einer evidenzbasierten, auf wissenschaftlich anerkannten Methoden und Verfahren beruhenden Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie verp� ichtet. www.regena.de

Professor Dr. Dr. Niels Bergemann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der PRIVATKLINIK REGENA Bad Brückenau

Bei schweren Depressionen oder komplexeren Krankheitsverläufen eignet sich eine stationäre Behandlung ganz besonders, um der Depression rascher begegnen zu können.

handlung durch. Auf diese Weise lassen sich auch Bindungsstörungen behandeln und vorbeugen – auch auf Seiten des Säuglings. Ein ganz wichtiger Punkt, weil das Risiko für Kinder psychisch kranker Eltern, ebenfalls an einer psychischen Erkrankung zu erkranken, relativ hoch ist.

Hat das Ambiente Ihrer Klinik ebenfalls therapeutische Relevanz?

Neben der Entlastung der Patienten vom Alltagsstress bietet unsere Klinik in Bad Brückenau inmitten der Natur und mit großer Parkanlage tatsächlich ein ganz besonderes Ambiente. Wir haben hier einen Ort, in dem sich die Patienten geborgen und wohlfühlen können, auch weil das Ambiente so komfortabel ausgestattet ist.

Wie ist es um die Nachsorge bestellt?

Das Thema patientenindividuelle Nachsorge steht auf unserer Agenda, das sprechen wir prinzipiell schon direkt nach der Aufnahme an. Wenn der Patient bereits einen Behandler hat, bereiten wir dessen ambulante Weiterbehandlung im Anschluss an den Klinikaufenthalt vor. Wenn es nicht nahtlos übergehen kann, bieten wir die Möglichkeit einer Nachsorge bei uns, sowohl persönlich vor Ort als auch digital. Auch eine Überweisung in kooperierende Tageskliniken ist möglich.

Frauenspezi�sche Depressionen sind die Schwangerschafts- und Wochenbettdepression, Depressionen in den Wechseljahren und auch die prämenstruelle dysphorische Störung, eine stärkere Ausprägung des prämenstruellen Syndroms.

Vom Superweib zur Supermilf

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Ob Freudentränen, Make-up Hilfe, Männerschnupfen, Pollenallergie oder klebrige Kinderfi nger – Kleenex® ist jetzt seit 100 ein treuer Begleiter. 1924 lancierte das Geburtstagskind das damals weltweit erste und einzigartige EinwegReinigungstuch und startete damit eine bahnbrechende Hygiene-Revolution.

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Bis heute steht die Marke für sanfte Kosmetiktücher und inspirierendes Design ob im Bad, Auto oder in Küche – und für sichere Taschentücher, auf die man sich in jeder Lebenslage verlassen kann.

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Bestens gewappnet durch die Erkältungssaison Unter dem Motto „Tragen Sie die Erkältung nicht in der Tasche“ wurde Kleenex in den 1940er Jahren bekannt für eine hygienischere Erkältungsroutine und die Marke, der man einfach vertraut. Heute bietet Kleenex® besonders für die Erkältungszeit eine speziell dafür entwickelte Variante der weichen Tücher: Kleenex® Balsam Taschentücher sind mit einem pflegenden Film mit Aloe Vera und Vitamin E benetzt, der schonend für die gereizte Haut an der Nase ist. So gut gepflegt kann es in den Winter und auf in die nächsten 100 Jahre gehen!

GROSSES INTERVIEW

Verona Pooth, Werbeikone und Autorin, über Selbstgespräche, Hormone, Lebensmitte und die Erfolgsgeschichte der ‚SUPERMILF‘.

Text: Nadine Wagner Foto: AneliaJaneva

Die SUPERMILF wurde ein Spiegelbestseller – haben Sie mit dem großen Erfolg gerechnet? Der Titel an sich ist ja schon provokant, zumindest in der englischen Ausführung.

Anfangs war ich natürlich sehr gespannt, wie der Titel ankommen wird. Aber Thalia, mein Vertrieb, hat mich darin trotz des provokanten Titels unterstützt. Diese Unterstützung war für das Buchprojekt sehr wichtig. Dass es nach meiner Autobiographie „Nimm dir alles und gib viel“ zum zweiten Mal ein Spiegelbestseller geworden ist, da bin ich sehr stolz drauf. Es war mir ein wichtiges persönliches Anliegen, einen Ratgeber für Frauen zu schreiben, die in der Lebensmitte noch einmal richtig durchstarten wollen. Der Titel ist bewusst so gewählt, dennoch ist es meine eigene Übersetzung zu dem Begriff MILF, welcher ja eigentlich aus der Musikszene kommt und „Mother I’d Like to Fuck“ heißt. Aber für mich bedeutet es „Super-Mitten-im-Leben-Frau“ – eine Frau, die in der Lebensmitte steht, attraktiv, stark und selbstbewusst ist.

Haben Sie Zyklusveränderungen wahrgenommen und wie sind Sie damit umgegangen?

Ich selbst habe die Hormonveränderungen gar nicht so stark körperlich bemerkt. Als meine Frauenärztin mir dann sagte, dass ich schon mitten in der Lebensmitte stecke, war ich erstmal überrascht. Ich dachte nur: ‚Wie, jetzt schon?‘ Ich hatte danach Tausend Gedanken im Kopf. Also habe ich mir eine Tasse Tee gemacht und um 3 Uhr nachts ein ausführliches Selbstgespräch geführt – das mache ich übrigens sehr gerne. Und da ist mir plötzlich klar geworden: Hey, ich bin auch in der Lebensmitte. Und tatsächlich verändert sich gerade vieles bei mir, körperlich, geistig und auch hormonell. Das gehört nun einmal zu.

Haben Sie sich erst in dieser Phase intensiv mit sich und Ihrem Körper und Hormonhaushalt auseinandergesetzt?

Auch wenn ich kaum körperliche Beschwerden hatte, fand ich es wichtig, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und deshalb habe ich angefangen, intensiv über meinen Hormonhaushalt zu recherchieren. Meine Frauenärztin sagte zu mir, dass ein Drittel der Frauen sehr unter den Symptomen der Lebensmitte leiden. Diese können zu leicht bis hin zu schweren Depressionen führen. Ein weiteres Drittel aller Frauen in der Lebensmitte stellt mittelmäßige Veränderungen fest und das letzte Drittel, zu denen ich glücklicherweise gehöre, merkt diese Phase des Körpers nur geringfügig. Inzwischen bin ich eine richtige Expertin und das war auch der Grund dafür, dass ich mein aktuelles Buch: „Die SUPERMILF – Die Super Mitten im Leben Frau“ geschrieben habe. Es ist ein Ratgeber und umfasst 10 Kapitel über die Lebensmitte. Ich freue mich, wenn ich anderen Frauen mit meinen Erfahrungen helfen kann und ihnen den Weg zeigen kann, wie auch sie eine Super-Mitten-ImLeben-Frau werden können.

Wie sind Sie wieder ins Gleichgewicht gekommen – trotz Ungleichgewicht im Hormonhaushalt?

Wenn die Hormone verrückt spielen, dann gibt es nur eine einzelne Antwort: Man muss sich Rat holen. Als ich meine Freundin Dr. Petra Algenstedt, die absolute Hormonspezialistin, die auch in einem Kapitel meines Buches ihr Wissen mit uns teilt, um einen Hormoncheck bat, kam heraus, dass bei mir auch das ein oder andere Hormon fehlte. Nun galt es, diese Hormone meinem Körper wieder hinzuzufügen und das war gar nicht so kompliziert, wie ich annahm. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man seine Hormone wieder ins

Wenn die Hormone verrückt spielen, dann gibt es nur eine einzige Antwort: Man muss sich Rat holen.

Lot bringen kann. Man kann sie z. B. als Gel, Pflaster oder auch in Tablettenform zuführen. Der empfohlene Hormonschub hat mir definitiv geholfen alles wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.

Inwiefern haben Stimmungsschwankungen Ihre Partnerschaft belastet? Zumal Sie häufig nicht durchschlafen konnten und entsprechend übermüdet und gereizt waren. Ich glaube nicht, dass meine Stimmungsschwankungen unsere Beziehung ernsthaft belastet haben. Natürlich war ich manchmal total übermüdet, wie ein Schatten meiner selbst, und wenn ich dann morgens nicht gleich meinen Kaffee bekommen habe… ja, sagen wir mal, es war besser, mir aus dem Weg zu gehen! Aber das gehört nun mal dazu. Ich habe dann einfach ein wenig rumgezickt, Franjo hat auf taub gestellt, und am Ende haben wir darüber gelacht. Zum Glück haben wir beide ziemlich viel Humor. Ich finde, das Geheimnis ist, die Dinge nicht so ernst zu nehmen. Man sollte einfach offen über alles mit seinem Partner reden und auch über die kleinen oder etwas größeren ‚StimmungsAusbrüche‘ lachen.

FRAGEN AN DR. JANA VOBORSKA NEUDECKEROVÁ

Beinflussen immunologische Faktoren den Erfolg einer In-Vitro-Fertilisation (IVF)Behandlung?

Ja. Das Immunsystem kann eine Empfängnis verhindern oder die Einnistung des Embryos erschweren. Immunologische Tests sind häufig ein Teil der Erstdiagnose, um Probleme schnell zu erkennen und zu beheben, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Buchtipp

Verona Pooth ist endgültig unter die Schriftstellerinnen gegangen! Nach 4 erfolgreichen Büchern plant sie für 2025 bereits das Fünfte. Ihr aktuelles Buch „Die SUPERMILF“ – ihr 2. Spiegelbestseller – gibt’s als Taschenbuch ab 22 Euro.

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Kann die genetische Präimplantationsdiagnostik (PID) die Chancen bei einer IVF-Behandlung verbessern?

Ja, die PID hilft uns, das genetisch geeignete Embryo zum Transfer auszuwählen und minimiert so das Risiko von Fehlgeburten. Diese Diagnostik liegt in den Händen von erfahrenen Spezialisten mit modernster Ausstattung.

Wird das Kind aus der Eizellspende die Eigenschaften oder die Ähnlichkeit seiner Mutter aufweisen?

In der Epigenetik wird untersucht, wie äußere Faktoren wie die Umgebung des Mutterleibs, der Lebensstil und die Ernährung die Gene beeinflussen, ohne die DNA zu verändern. Sie zeigt, dass diese Faktoren die Entwicklung des Kindes eindeutig prägen.

Text: Jakob Bratsch Foto: Voborská

Mandeln – Ein täglicher Beitrag zur Gesundheit

Gesundheit und Nachhaltigkeit sind zwei der wichtigsten Themen unserer Zeit. Eine ausgewogene Ernährung bildet dabei das Fundament für ein gesundes Leben. Doch in der Fülle an Ernährungstrends kann es schwer sein, den richtigen Weg zu finden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind jedoch die richtige Auswahl und Menge an Nährstoffen entscheidend – und Mandeln bieten hierfür eine einfache Lösung.

Bereits eine Handvoll Mandeln (ca. 30g) täglich liefert wichtige Nährstoffe. Rebecca Kunz, nachhaltige Ernährungswissenschaftlerin, erklärt: „Mandeln sind mein persönlicher

Favorit. Schon eine Handvoll Mandeln (30g) liefert 6g pflanzliches Protein, 4g Ballaststoffe, Magnesium und Antioxidantien.“ Damit sind Mandeln der ideale Snack von Mutter Natur. Für den Alltag, egal ob unterwegs, im Büro oder zu Hause – Mandeln passen immer und überall und geben uns ein gutes Gefühl.

Moderne Ernährungsempfehlungen berücksichtigen zunehmend Nachhaltigkeit. „Eine pflanzenbetonte Ernährung und natürliche, pflanzliche Lebensmittel sind für unseren Körper so wertvoll. Bei einer pflanzenbetonten Ernährung denken viele direkt an eine vegetarische oder sogar vegane Ernährungsweise. Es geht hier aber nicht um Extreme oder Verbote, sondern vielmehr um ein Bewusstsein und einen

Weitere Informationen zu california almonds gibt es unter: www.almonds.de

bewussten Verzehr. Wie zum Beispiel seinen üblichen Snack durch eine Handvoll Mandeln zu ersetzen“, erklärt Kunz.

Die DGE empfiehlt, den Konsum von tierischen Proteinen zu reduzieren und stattdessen auf pflanzliche Alternativen zurückzugreifen. Mandeln bieten eine hochwertige Quelle pflanzlicher Proteine. Mit rund 6g Protein pro Portion (30g) können sie den täglichen Proteinbedarf unterstützen. Mandeln sind außerdem reich an Ballaststoffen, die sehr wichtig sind. Sie sind gut für die Darmgesundheit, eine stabile Verdauung und stehen auch im Zusammenhang mit einem verringerten Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Darmkrebs.

Dr. Jana Voborská Neudeckerová, Ärztin für Reproduktionsmedizin

Schöne Haut in jedem Alter

HAUTGESUNDHEIT

Schöne Haut ist etwas sehr Anziehendes. Die Kleider können noch so edel, der Schmuck noch so teuer sein – ohne schöne Haut ist beides wirkungslos. Hautexpertin Dr. med. Yael Adler weiß, wie man sie ein Leben lang gut pflegt.

Text: Katja Deutsch

Foto: Marcus Höhn

Die Hautpflege sollte sich an den Bedürfnissen der Haut orientieren. Ist sie schuppig, fettig, viel Kälte ausgesetzt, viel im Wasser? „Um eine gute Basis zu schaffen, sind vorbeugender Sonnenschutz bereits in der Jugend, gute Ernährung und eine gesunde Lebensweise entscheidend“, sagt Dr. Yael Adler, Hautärztin und Buchautorin. Grundsätzlich ist täglicher Sonnenschutz ein Muss, wobei Sonnencreme, die Octocrylen enthält, vom Vorjahr nicht mehr verwendet werden sollte, da dieser Filter in alter Sonnencreme hormonell wirksam und Allergie auslösend werden könnte. „Ab etwa 50 Jahren wird die Haut von Frauen merklich trockener, dann kann eine bioidentische Hormonersatztherapie sinnvoll sein, die gegen viele Beschwerden hilft. Haut und Schleimhäute werden damit besser durchblutet, und Kollagen bleibt länger erhalten.“ Ab dem 60. Lebensjahr steht die Behandlung von Sonnenschäden im Vordergrund.

„Um die Haut geschmeidig zu halten, hilft unraffinierte, kaltgepresste Sheabutter mit Vitamin A und E und hautähnlichen Lipiden. Wer eine Körperlotion bevorzugt, greift am besten zu einer Lotion mit Sheabutter, weiteren hautähnlichen Lipiden und Harnstoff“, rät die Dermatologin. Die Haut bleibt auch länger schön, wenn man sie nicht mit einem Duschgel mit Konservierungsstoffen, Parfüm, Schaum und Glitzer schrubbt, sondern einfach mit warmem Wasser abspült. Für

die „riechenden“ Stellen eignet sich am besten ein mildes Waschmittel aus Zuckerund Kokostensiden mit einem pH-Wert von ca. 5.

Für eine schöne und gesunde Haut sind alle Vitamine wichtig, die unser Körper haben sollte. Am besten lässt man sein Blut auf Vitamine, Mineralstoffe und Omega-Fettsäuren untersuchen. Das ist allerdings überwiegend keine Kassenleistung. Auf dem Teller sollte wenig Zucker und wenig Salz landen, dafür ausreichend bunte Pflanzenkost. Vitamine, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren und reichlich Eiweiß (gern auch aus pflanzlichen Quellen). Gegebenenfalls kann man mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen. Wichtig sind auch ein guter Eisenspiegel und eine gut funktionierende Schilddrüse. Für eine gesunde Darmflora werden mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag empfohlen.

„Das Strukturprotein Kollagen in „hydrolysierter Form“ sowie 10 Stunden lang ausgekochte Knochenbrühe sind unterstützende Getränke für Gelenke, Knochen und Bindegewebe, dazu Vitamin C – etwa aus der frischen Petersilie“, sagt Dr. Adler. „Die Haut wird besser mit Feuchtigkeit versorgt, wirkt „aufgepolstert“, und bleibt spürbar elastischer und geschmeidiger.“ Kollagen ist ein tierisches Produkt, das inzwischen auch aus Eierschalen angeboten wird. Veganer müssen die entsprechenden Aminosäuren Glycin, Lysin, Prolin aus pflanzlicher Alternative aufnehmen. Damit es gut wirkt braucht man Vitamin C, Chlorophyll, Silizium und Zink. Als Nahrungsergänzungsmittel rät Dr. Adler zudem zu Vitamin D mit K2, Selen, Omega-3-Fettsäuren. Viele Frauen profitieren auch von Zink, Magnesium, Biotin, Coenzym Q10, Eisen, B-Vitaminen – speziell Veganer von Vitamin B12. Täglich ein bis zwei Gramm Eiweiß sollten auch nicht vergessen werden.

Dr. Yael Adler, Dermatologin

Um die Haut geschmeidig zu halten, hilft unraffinierte, kaltgepresste Sheabutter mit Vitamin A und E und hautähnlichen Lipiden.

„Damit die Haut gut versorgt ist und lange schön bleibt, sind auch seelisches Wohlbefinden, gesunder Schlaf, Sport, Entspannung und körperliche Reize wie Sauna und Eisbaden. Für eine wunderschöne Haut bis ins hohe Alter kann man also eine ganze Menge tun!“

Buchtipp

Das Buch Genial Vital der Fachärztin und Bestsellerautorin Dr. med. Yael Adler ist ein umfassender Ratgeber über die häufi gsten Verschleiß- und Alterserkrankungen mit anschaulichen Tipps zu möglichen Gegenmaßnahmen. Es richtet sich an alle, die ihren Körper besser verstehen und ihre Vitalität erhalten wollen.

FRAGEN AN PROF. DR. MED. BERND KLEINE-GUNK

Gynäkologe Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk behandelt seine Patientinnen regelmäßig mit Hyaluron-Fillern.

Text: Katja Deutsch, Foto: Presse

Welche Behandlungsbereiche sind bei Ihren Patientinnen besonders gefragt? Viele Frauen wünschen sich mehr Volumen in den Wangen und am Kinn. Sie möchten wieder bessere Konturen im Gesicht bekommen und ihre frühere, jugendliche Gesichtsform zurück. Durch die Behandlung erhalten sie tatsächlich jugendliche Frische mit mehr Volumen und ein ausgeglichenes, harmonisches Profil.

Welche Tipps geben Sie Ihren Patientinnen zur Nachsorge?

Um die Haltbarkeit des Fillers zu maximieren, sollte man in den ersten Tagen nach der Behandlung Hitze vermeiden, also weder in die Sauna gehen noch sich lange der Sonne aussetzen. Ebenso wenig sollte man intensiv Sport treiben. Wer sich daran hält, darf sich bis zu 18 Monaten über sein gutaussehendes Gesicht freuen.

Warum nutzen Sie gerne MAILI in Ihrer Praxis?

Der Hyaluronfiller MAILI bietet durch die OxiFree™-Technologie außergewöhnliche Haltbarkeit und natürliche Ergebnisse, er lässt sich leicht injizieren und hat sehr angenehme Fließeigenschaften. Meine Patientinnen schätzen das sanfte Hautgefühl nach der Behandlung und freuen sich über ihr gutes Aussehen.

Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, Frauenarzt im Metropol Medical Center Nürnberg, Präsident der German Society of Anti-Aging Medicine

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Wechseljahre im Flow

Wie sich die Darmmikrobiota in den Wechseljahren verändert und mit welchen Maßnahmen Frauen diese Veränderungen ausgleichen können.

Die Wechseljahre sind eine normale Lebensphase im Leben jeder Frau, die mit hormonellen Schwankungen und letztendlich einem Abfall bestimmter weiblicher Sexualhormone verbunden sind. Die Veränderungen im Hormonhaushalt können verschiedenste körperliche und psychische Auswirkungen haben. Was viele nicht wissen: Die Hormonabnahme hat nicht nur Auswirkungen auf die Hormonbalance, sondern auch auf das Darmmikrobiom, die Gemeinschaft von Mikroorganismen im menschlichen Darm. Dieses spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit, da sich auch ein großer Teil des Immunsystems im Darm befindet. Die Darmmikrobiota (früher: „Darmflora“) bildet dabei eine wichtige Schutzbarriere gegen schädliche Bakterien und Krankheitserreger. Gute Bakterien regulieren das Immunsystem und fördern die Produktion von Antikörpern, um Krankheitserreger abzuwehren. Darüber hinaus kann ein gesunder Darm die Ausschüttung von Hormonen positiv beeinflussen, die verschiedene Körperfunktionen wie

Stoffwechsel und Stimmung steuern. Eine ausgeglichene Darmmikrobiota hilft also auch, Stimmung und Schlaf zu verbessern, die in den Wechseljahren oftmals beeinträchtigt sind.

Eine Verringerung der Hormone Östrogen und Progesteron im Zuge der Wechseljahre führt erwiesenermaßen zu einer geringeren Vielfalt der Darmbakterien. Dies kann zu einem Ungleichgewicht der Darmmikrobiota führen. Darüber hinaus kann der verminderte Progesteronspiegel zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmbarriere und damit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Viren und Bakterien haben es dann leichter, die Darmwand zu passieren.

Die gute Nachricht: Durch gezielte Maßnahmen lässt sich die Darmmikrobiota positiv beeinflussen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Ernährung. Eine ballaststoffreiche Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt die Vielfalt der Bakterien im Darm und fördert damit die Darmgesundheit. Auch probiotische Lebensmittel liefern gute Bakterien für den Darm, vor allem aus der Gruppe der Laktobazillen

Die Wissenschaft ist das Herzstück von Yakult. Wir sind davon überzeugt, dass ein gesunder Darm die Grundlage für ein langes, gesundes Leben ist. www.yakult.de

Wieder volles Haar

Der ästhetische Chirurg Dr. Malte Villnow verrät im Interview, was erfolgreiche Haartransplantationen ausmacht und worin sich diese bei Männern und Frauen unterscheiden.

Haarausfall kann in verschiedenen Formen auftreten und Männer wie Frauen treffen. Die Ursachen sind vielfältig. Neben erblich bedingten Faktoren können auch Strahlentherapie, Medikamente, hormonelle Krankheiten wie das PCO-Syndrom oder auch Hormonumstellungen dazu führen, dass Haare vermehrt und auch dauerhaft ausfallen. Für viele Menschen ist Haarausfall nicht nur ein kosmetisches, sondern auch ein psychisches Problem. Oft mindert es das Selbstwertgefühl und beeinträchtigt die Lebensqualität. Insbesondere Frauen leiden sehr unter den emotionalen Auswirkungen von Haarausfall, da Haare eine große Rolle in ihrem Selbstbild darstellen. Wer sich damit nicht abfinden mag, kann eine Haartransplantation in Erwägung ziehen. Diese ist nicht nur für Kopfhaar, sondern auch für Augenbrauen und Bart möglich.

Dr. Villnow, wie verfahren Sie bei der Eigenhaartransplantation?

Wir arbeiten mit dem Goldstandard Einzelhaartechnik, der sogenannten Follicular Unit Extraction (FUE), weil diese die geringste Narbenbildung am Hinterkopf macht. Wir rasieren dafür nur den Hinterkopf – und zwar so, dass sich oftmals immer noch ein Zopf machen lässt, der die Rasur verdeckt. Unter lokaler Betäubung wie beim Zahnarzt werden dort gleichzeitig und beidseitig Einzelhaare entnommen. Für die richtige Anordnung der Dichte, der Winkel und der Richtung des Haarwuchses werden anschließend auch dünne Empfangskanäle angelegt. Um eine geeignete Frisur hinzubekommen, braucht es viel Erfahrung. Im Anschluss werden die aufbereiteten Haarfollikel einzeln eingesetzt. Die ganze OP dauert zwischen fünf und zehn Stunden.

Worin unterscheiden sich Haartransplantationen bei Frauen von denen bei Männern?

In der Technik unterscheiden sie sich gar nicht. Aber es gibt Unterschiede im Erscheinungsbild des erblichen Haarausfalls

und Bifidobakterien. Wichtig ist zudem, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da sie die Verdauung unterstützt und zu einem gesunden Darmmilieu beiträgt.

Ein gutes Stressmanagement hilft ebenfalls, die Veränderungen im Darmmikrobiom während der Wechseljahre auszugleichen. Schließlich kann auch Stress die Darmbakterien negativ beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation sowie regelmäßige körperliche Aktivitäten bauen Stress ab, lindern psychische Beschwerden und verbessern die Schlafqualität. Bewegung regt zudem die Durchblutung des Darms und damit

die Verdauung an. Darüber hinaus hat Sport einen positiven Einfluss auf die Diversität der Darmmikrobiota.

Eine ausgeglichene Darmmikrobiota hilft also auch, Stimmung und Schlaf zu verbessern, die in den Wechseljahren oftmals beeinträchtigt sind.

bei Frauen, welcher meistens am Scheitel beginnt und von dort aus immer breiter wird, bis der Oberkopf ganz frei ist. Das Endergebnis der Haartransplantation ist bei Männern wie Frauen nach 12 Monaten zu sehen, da die transplantierten Haare in 3 Monatszyklen wachsen. Wobei Frauen wahrscheinlich von ihrer Wunschfrisur noch weit entfernt sind, da die Haare im Monat ca. 1 cm wachsen. Dafür bleiben die transplantierten Haare für immer, weil Hinterkopfhaare keine Testosteronrezeptoren haben.

Gibt es Fälle, in denen Eigenhaartransplantationen keinen Sinn machen? Ja, wenn zu wenig Spenderhaar vorhanden ist. Auch bei krankheitsbedingtem Haarausfall durch Chemotherapie, Mangelernährung oder hormonelle Krankheiten sind Haartransplantationen nicht sinnvoll. Bei Verbrennungen und Narbengewebe dagegen schon.

Sind Medikamente nötig?

Nein, weil es ja eine sogenannte autologe Transplantation ist, also eigene Haut von A nach B transplantiert wird, sind keine Medikamente erforderlich. Es gibt keine Abstoßreaktionen. Das einzige, was ich immer empfehle, sind Nahrungsergänzungsmittel.

Europaweit zählt die Privatklinik Pearl of Aesthetic zu den ersten Adressen für Ästhetische Chirurgie und ist insbesondere für Haartransplantationen bekannt. www.pearlofaesthetic.com

Dr. med. Malte M. Villnow, Facharzt für Chirurgie und Chefarzt der Privatklinik Pearl of Aesthetic

Das Endergebnis der Haartransplantation ist bei Männern wie Frauen nach 12 Monaten zu sehen.

Facharzt für Chirurgie Dr. Malte Villnow gilt als ein Pionier der Haartransplantation. Unter seiner Leitung wurden bereits mehr als 16.000 erfolgreiche Eigenhaartransplantationen durchgeführt. Jeder Patient wird von dem Chirurgen persönlich und ausführlich beraten. Sein gut eingespieltes und medizinisch geschultes Team steht dem Chirurgen seit fast 30 Jahren zur Seite.

Susanne Fuhrländer, ScienceCommunication, Yakult Deutschland GmbH
Pearl of Aesthetic – Partner Content

Mit ein paar Regeln zu schöner Haut im Alter

SCHÖNHEIT

Zum 60. Geburtstag möchte ich keine Falten mehr haben! Dieser Wunsch wird sich kaum von heute auf morgen erfüllen, aber wer sich schon in jungen Jahren gut um seine Haut kümmert, hat gute Chancen, auch mit 60 und 70 noch frisch und gepflegt auszusehen.

Text: Katja Deutsch

Foto: Karelys Ruiz/unsplash

Nicht alles ist auf gute Gene zurückzuführen, eine gute Pflege hat mindestens einen ebenso großen Einfluss auf das Erscheinungsbild unserer Haut. Regelmäßiger Sonnenschutz, feuchtigkeitsspendende Masken, Seren und Ampullen sind Gold für schöne Haut. Kosmetiker und Dermatologinnen unterstützen den Wunsch nach einem glatten und ebenmäßigen Hautbild, können Altersflecken mildern oder zum Verschwinden bringen und mit verschiedenen Anwendungen die Haut verschönern und optisch verjüngen. Ganz wichtig für die Haut ist eine gute Wasserversorgung – von innen. Ausreichend zu

trinken, kann zur Gewohnheit werden. Damit man es im stressigen Berufsalltag nicht vergisst, stellt man sich am besten eine 1,5-Liter-Flasche Mineralwasser auf den Schreibtisch und trinkt sie im Laufe des Tages aus. Kaffee und Alkohol zählen nicht zur täglich empfohlenen Wassermenge, da sie dem Körper Wasser entziehen.

Wer es dann noch schafft, seinen Zuckerkonsum zu reduzieren und statt Süßigkeiten täglich Vitamine und Mineralstoffe, also Obst und Gemüse, zu sich zu nehmen, ist auf dem richtigen Weg. Die Haut braucht auch gute Öle, um von innen gut versorgt zu sein, vor allem kaltgepresstes Olivenöl und Leinöl versorgen sie mit wichtigen Nährstoffen. Wer Leinöl pur nicht mag, mischt es am besten mit Olivenöl oder Kürbiskernöl. Wann immer möglich, sollte in der Küche gutes Öl statt gehärteter Fette oder Butter verwendet werden.

Der Schönheitsschlaf tagsüber ist aus der Mode gekommen (er lässt sich im Berufsalltag ja auch nur schwer realisieren), doch Schlaf macht im wahrsten Sinne des Wortes

Kosmetiker unterstützen den Wunsch nach einem glatten und ebenmäßigen Hautbild, können Altersflecken mildern oder zum Verschwinden bringen.

Regelmäßiger Sonnenschutz, feuchtigkeitsspendende Masken, Seren und Ampullen sind Gold für schöne Haut.

schön, denn dabei kann sich die Haut regenerieren. Um den gegenteiligen Effekt zu vermeiden, sollte das Bett regelmäßig gelüftet und der Kopfkissenbezug häufig gewechselt werden, denn Creme, Schweiß und Hautschuppen im Bettzeug fördern das Wachstum von Bakterien und können zu Unreinheiten im Gesicht führen.

Auch Nachtschichten sind Gift für die Haut, egal ob in der Produktion, im Krankenhaus oder in der Gastronomie. Kommt dann noch rauchgeschwängerte Luft hinzu, altert die Haut besonders schnell. Nikotin wirkt wie ein Alterungsbeschleuniger, lässt die Haut fahl, trocken und fleckig erscheinen, denn Nikotin verengt die Blutgefäße und mindert die Elastizität der Haut. In einer Studie, in der rauchende und nichtrauchende Zwillinge verglichen wurden, zeigten sich bereits nach fünf Jahren Rauchen deutliche Unterschiede im Gesicht, vor allem um die Augen und den Mund. Auch die Falten um den Mund sind auf das ständige Ziehen an der Zigarette zurückzuführen. Wer diese Regeln konsequent befolgt, hat gute Chancen, auch noch mit 60 oder 70 Jahren eine schöne, frische Haut zu haben.

Die Haut braucht auch gute Öle, um von innen gut versorgt zu sein, vor allem kaltgepresstes Olivenöl und Leinöl versorgen sie mit wichtigen Nährstoffen.

FRAGEN AN SUSANNE FUHRLÄNDER

Über die Wechseljahre ist noch lange nicht alles gesagt, oder? Definitiv. Die Wechseljahre sind offenbar nach wie vor ein Tabu-Thema. Wir haben in Zusammenarbeit mit der forsa eine repräsentative Befragung zum Thema Wechseljahre und Darmmikrobiom mit über tausend Frauen im Alter von 40 bis 55 Jahren durchgeführt. Rund jede zweite Frau fühlt sich „weniger gut“ oder „schlecht“ über das Thema informiert.

Was sollten Frauen darüber wissen?

Mit dem Sinken der Hormone Östradiol und Progesteron in den Wechseljahren nimmt auch die Diversität der Darmbakterien ab. Ein Rückgang dieser Hormone kann die Darmwand durchlässiger machen, was es Viren und Bakterien leichter macht, diese zu passieren.

Machen Probiotika dann Sinn?

Ja, Probiotika, insbesondere aus der Gruppe der Laktobazillen und Bifidobakterien, kommen lebend im Darm an und erhöhen dort die Anzahl der guten Bakterien. Beim Kauf von probiotischen Produkten sollte darauf geachtet werden, dass der enthaltene Bakterienstamm sowie die Anzahl an lebenden Kulturen auf der Verpackung angegeben sind.

Text: Kirsten Schwieger Foto:

Älter werden und schöne, frische Haut behalten

Alt werden möchte jeder – sich alt fühlen und alt aussehen kaum jemand. Der Kampf gegen die Zeichen der Zeit lässt sich nicht gewinnen, aber durch gute Ernährung mit allen wichtigen Mikronährstoffen, ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft, gutem und täglichem Sonnenschutz und dem Verzicht auf Nikotin und Alkohol doch deutlich verlangsamen.

Besonders tiefenwirksam zur Vermeidung von Falten ist Hyaluronsäure. Sie wird als Serum vor der morgendlichen Hautpflege aufgetragen oder aber mittels feiner Injektionen exakt an den Stellen des Gesichts injiziert, wo sich erste Fältchen oder trockene und eingefallene Stellen zeigen. Hyaluron-Filler gelten als Goldstandard bei der Behandlung von Alterserscheinungen der Haut – und sie boomen.

Sehr gut verträglich und zudem hoch wirkungsvoll ist der Hyaluron-Filler MAILI® Entwickelt von einem Schweizer Forschungslabor für den Ästhetik-Spezialisten Sinclair ist MAILI® eine beeindruckende Möglichkeit, die Schönheit und Kontur seines jugendlichen Gesichts zu behalten. Das Besondere an dieser hochwirksamen

Hyaluronsäure ist seine weiche, federähnliche Textur, die dank ihrer Geschmeidigkeit für sehr natürliche und langanhaltende Ergebnisse sorgt. Dieser Filler integriert sich sehr gut in das Gewebe, denn er folgt der natürlichen Mimik und hydratisiert die Haut tiefenwirksam.

Dank modernster Schweizer Spitzentechnologie werden in mehreren Schritten hochmolekulare, lange Hyaluronsäure-Ketten unter Ausschluss von Sauerstoff zu einer Lösung verarbeitet und in einem Prozess der Quervernetzung in ein Gel umgewandelt. Dieses Gel ist extrem geschmeidig. Die Anwendung beim zertifizierten Arzt dauert nicht lange, das Ergebnis bleibt jedoch lange sichtbar: Die Haut sieht deutlich frischer, straffer und voluminöser aus. Dabei erreicht MAILI® mit weniger Fillermenge

ein besseres Ergebnis als vergleichbare Filler. Das Premium-Hyaluron-Gel steht in vier Varianten zur Verfügung, angefangen von Lippenaufbau über die Behandlung feinster Linien bis hin zur Unterstützung bei tiefen Falten. MAILI® schafft wieder Kontur und Schönheit und schenkt ein weiches und geschmeidiges Hautgefühl.

Yakult Deutschland GmbH
Susanne Fuhrländer, Science Communication, Yakult Deutschland GmbH
Sinclair Pharma GmbH – Partner Content

Periode? Nachhaltig!

PERIODE

Viele Frauen und Mädchen verlassen sich während ihrer Menstruation auf herkömmliche Tampons und Binden. Kein Wunder – sie sind praktisch, weit verbreitet und vertraut. Die Schattenseite ist vielen nicht bewusst!

Text: Lotta Lilena Jachalke

Foto: Sora Shimazaki/pexels

Etliche Menstruationsprodukte sind der reinste Chemiecocktail. Weichmacher, Dioxine und Pestizide finden durch den engen Kontakt mit Haut und Schleimhäuten ihren Weg in den weiblichen Körper. Reizungen und Allergien, aber auch das steigende Risiko an Krebs zu erkranken oder gar unfruchtbar zu werden, sind mögliche Folgen. Die Umwelt ist der nächste Verlierer: Von der Produktion bis hin zur Entsorgung belasten Plastik und chemische Stoffe die Ökosysteme, führen zu verschmutzten Gewässern und zum Artensterben. Nicht ohne Grund entscheiden sich immer mehr Frauen und Mädchen, ihre Gewohnheiten zu überwinden und ihren Körper und den Planeten zu schützen. Dabei sind viele überrascht wie einfach und komfortabel die Anwendung von nachhaltigen Menstruationsprodukten ist. Neugierig? Hier ein erster Überblick.

Die Menstruationstasse ist ein kleiner Becher aus medizinischem Silikon, der bis zu 30 ml Flüssigkeit auffängt. Das Blut kann ganz einfach in die Toilette entleert werden und nach Seife und Wasser ist die Tasse gleich wieder einsatzbereit. Am Ende der Periode einmal abkochen

Stoffbinden sind atmungsaktiver als Wegwerf-Binden.

und das war‘s. Die richtige Positionierung erfordert etwas Übung. Keine Sorge, den Dreh hat man schneller raus als gedacht. Eine Tasse begleitet dich übrigens bis zu 10 Jahre!

Wer bei altbewährten Produkten bleiben möchte, sollte gerne einmal Stoffbinden und -slipeinlagen ausprobieren. Sie bestehen heute oft aus Biobaumwolle, werden mit einem Druckknopf geschlossen und landen nach Benutzung einfach bei 40° bis 60° in der Waschmaschine. Ein weiterer Vorteil: Stoffbinden sind atmungsaktiver als Wegwerf-Binden. So wird die Geruchs- und Schweißbildung verringert, das Tragegefühl ist viel angenehmer.

Für eine Zeit ohne zusätzliche Produkte sorgt die Periodenunterwäsche. Das Blut wird einfach vom Slip aufgesaugt. Dank des Lagen-Systems kann er ohne Auslaufen oder störende Gerüche den ganzen Tag getragen werden. Aber keine Vorurteile: Die Unterwäsche sieht genauso

Für eine Zeit ohne zusätzliche Produkte sorgt die Periodenunterwäsche.

aus wie ein herkömmlicher Slip, ist mindestens so bequem und kann auch ohne weiteres unter enger Kleidung getragen werden. Am Ende des Tages einmal grob auswaschen und dann bei maximal 40° ab in die Waschmaschine – so einfach kann Nachhaltigkeit sein!

Aktuell gibt noch weitere großartige Produkte auf dem Markt. Jede Frau, der ihr Körper und unsere Erde am Herzen liegt, kann eine umweltfreundliche Begleiterin finden. Und hier ein letzter Hinweis: Auch wenn die Anschaffung auf den ersten Blick teurer scheint, freut sich der Geldbeutel langfristig gesehen über die wiederverwendbaren Menstruationsprodukte.

Dicke, schmerzende Beine können auf ein Ödem hinweisen

Nicht immer liegt es an zu viel Schokolade, wenn die Beine dick werden. Bei Frauen kann auch ein Lymphödem oder ein Lipödem die Ursache sein.

Text: Katja Deutsch

Warum bin ich nur so dick geworden? Viele Frauen stellen sich verzweifelt die Frage nach der Ursache ihrer Gewichtszunahme und quälen sich wochenlang mit Diäten. Nicht immer liegt es an zu vielen Kalorien, auch andere Ursachen kommen infrage: Ödeme können für Fettgewebsvermehrung an den Beinen, teilweise auch an den Armen sorgen. Lymphödem und Lipödem verursachen anschwellende, teilweise stark schmerzende Beine und manchmal auch Arme – unabhängig von der Kalorienzufuhr.

Im unserem Körper zirkulieren zwei Systeme: Blutkreislauf und Lymphsystem. Das Lymphsystem „entwässert“ den Zwischengewebsraum, indem die Lymphgefäße und die Lymphknoten die entstandenen Abfallstoffe des Stoffwechsels zurück in den Blutkreislauf transportieren. Ein Lymphödem stört diesen Prozess, das bedeutet, im Gewebe sammelt sich Lymphflüssigkeit an, sodass es anschwillt. Das ist meistens an den Beinen der Fall. Bei plötzlich unerklärlich dicker werdenden Beinen sollte man deshalb nicht zögern, zum Arzt zu gehen, auch wenn sich der Gedanke vielleicht merkwürdig anhört.

Ohne ärztliche Behandlung entwickelt sich ein Lymphödem immer weiter, es verändert sich und kann später Komplikationen hervorrufen. Die Haut spannt schmerzhaft, das Gewebe verhärtet, Gehen und Laufen werden schwieriger.

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Mittlerweile gibt es viele nachhaltige Menstruationsprodukte.

Durch eine ausgewogene Ernährung

gesund und wach bleiben

MIKRONÄHRSTOFFE

Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Bitterstoffe, Magnesium und Selen sind wichtige Nährstoffe für Frauen.

Dr. Anne Fleck, Expertin für Mikroernährungsmedizin, rät zur Blutuntersuchung, um optimal versorgt zu sein.

Text: Katja Deutsch Foto: Asja Caspari, Polina Tankilevitch/pexels

Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie

Saft geht schneller und ist genauso gesund – oder? Nicht ganz, sagt Dr. Anne Fleck. „Frisches Obst ist gesünder als ein Glas Fruchtsaft, denn unverarbeitetes Obst enthält neben Vitaminen auch Ballaststoffe. Beeren sind fruchtzuckerarm und daher empfehlenswert“, sagt Dr. Anne Fleck. Sie rät, Obst zusammen mit etwas Eiweiß oder Fett zu essen, denn beides hält den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht.

Nährstoffe über eine abwechslungsreiche Ernährung aufzunehmen, ist ideal. Ob die mit der Nahrung aufgenommenen Vitamine aber tatsächlich ausreichen, lässt sich nur durch eine Mikronährstoffanalyse im Blutserum feststellen. „Oft sehe ich – nicht nur bei Vegetariern und Veganern – einen Mangel an Vitamin B und Magnesium, häufiger auch an Vitamin C“, sagt die Expertin für Mikroernährung. Auch Selen fehlt oft. „Die Schilddrüse ist wie ein kleiner Mensch im Menschen, sie steuert so viele Prozesse, und Selen hilft, richtig zu ent-

giften.“ Muss ergänzt werden, sollte man auf ausgewählte Reinsubstanzen achten, bei Omega-3 beispielsweise auf das „Omegasafe“-Patent. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Funktion der Zellmembran. Die Hauptlieferanten Algenöl und Leinöl sollten aus biologischem Anbau stammen, kalt und unter Ausschluss von Hitze, Licht und Sauerstoff frisch gepresst und abgefüllt werden. Eine dunkle Flasche allein ist noch kein Garant für optimale Qualität.

Frauen haben vor allem während der Menstruation einen stark erhöhten Magnesiumbedarf. Da Magnesium stark entkrampfend und schmerzlindernd wirkt, verspüren viele Frauen in den Tagen vor der Menstruation Heißhunger auf Schokolade. Der Grund dafür ist der Kakao in der Schokolade, denn das braune Pulver ist eines der magnesiumreichsten Lebensmittel überhaupt. Auch Petersilie, Cashewkerne und Nüsse sind gute Magnesiumlieferanten. Wer bereits unter Wadenkrämpfen oder Augenlidzucken leidet, ist stark unterversorgt – und zudem anfälliger für Schmerzen, seien es prämenstruelle oder Verspannungsschmerzen oder gar Migräne. „Magnesium ist ein Schlüsselmineral und an über 400 lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt“. Leber und Darm sind ebenfalls sehr wichtig für die Gesundheit. Je gesünder die Leber, desto gesünder der Darm. Bitterstoffe gelten als Motor für eine gesunde Leberfunktion. Sie können auch über die Zunge aufgenommen werden.

In den Wechseljahren arbeitet der Stoffwechsel langsamer, wer jetzt weiter isst wie bisher, nimmt meist zu. Dr. Anne Fleck rät, hier locker zu bleiben und sich nicht in einen „Diät-Labyrinth“ zu begeben. Besser sei es, die Mahlzeiten klug zusammenzustellen und schon zum Frühstück langsam verdauliche Kohlenhydrate mit hohem Ballaststoffanteil zu essen. Intervallfasten funktioniert sehr gut, ist aber nicht für

jeden geeignet. „Drei Viertel des Tellers sollte man mit Gemüse füllen und dazu eine handtellergroße Eiweißquelle wie Vollkornreis, Süßkartoffeln oder Quinoa essen“, sagt Dr. Anne Fleck. Wer abnehmen will, sollte die Kohlenhydratmenge seinem Bewegungspensum anpassen und nach einem „Zuviel“ ein kleines Minifasten einlegen. Allein dadurch kann man ein Kilogramm pro Monat abnehmen. Da kommt im Jahr einiges zusammen – ganz ohne Diät!

Frauen haben vor allem während der Menstruation einen stark erhöhten Magnesiumbedarf.

Ob die mit der Nahrung aufgenommenen Vitamine ausreichen, lässt sich nur durch eine Mikronährstoffanalyse im Blutserum feststellen.

Die Verdauung wieder ins Lot bringen

Wenn es im Darm nicht richtig läuft, kann es für den Menschen unangenehm werden. Doch es gibt Lösungen.

Text: Silja Ahlemeyer Foto: Ketut Subiyanto/pexels

Ein ständiges Rumoren im Bauch, Durchfall und Blähungen: Bei einer Befragung des Online-Portals statista.de von knapp 300 Patienten gaben 84 Prozent an, dass bestehende Verdauungsprobleme ihre Lebensqualität etwas oder auch stärker beeinflussen. Doch wie kommen diese Probleme zustande und wie kann man sie wieder loswerden? Eine Antwort darauf ist der Blick in den Darm.

In ihm leben unzählige Bakterien – die meisten sind für uns nützlich, manche auch schädlich. Gemeinsam bilden sie die sogenannte Darmflora. Ist diese gut ausgeglichen, helfen die Bakterien bei der Verwertung von Nahrung. Sie verhindern zudem, dass sich Krankheitserreger im Körper ausbreiten und tragen so maßgeblich zu einem stabilen Immunsystem bei. Durch eine einseitige Ernährung, wenig Zeit zwischen den Mahlzeiten und unvorteilhafte Lebensmittel kann jedoch ein Ungleichgewicht der Darmflora zustande kommen. Dann fühlt man sich unwohl, Verdauungsprobleme und andere Konsequenzen einer schlechten Immunabwehr tauchen auf. Eine Möglichkeit, alles wieder ins Lot zu bringen, kann eine sogenannte Darmsanierung sein.

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HIV erkennen und behandeln

VIRUSERKRANKUNG

Weltweit sind etwa 39 Millionen Menschen an HIV erkrankt. Trotzdem wissen die meisten Menschen wenig über die Erkrankung und die Behandlungsformen.

Text: Luisa Riek

Foto: Anna Shvets/pexels

Was genau ist eigentlich HIV? HIV – ein Humanes Immundefizienz-Virus – wird häufig mit dem Begriff Aids in Verbindung gebracht. HIV und Aids beschreiben unterschiedliche Stadien einer viralen Infektion und deren Auswirkungen auf den Körper. Aids ist dabei das fortgeschrittene Stadium einer HIV-Infektion. Es tritt auf, wenn der Körper bereits stark geschwächt ist und anfällig wird für schwerwiegende weitere Erkrankungen. Die Symptome sind bei beiden Erkrankungen vielfältig. HIV kann, im Gegensatz zu Aids, auch jahrelang ohne Symptome verlaufen. Bei beiden Formen ist es enorm wichtig eine rechtzeitige und effektive Behandlung zu verfolgen, um das Leben der Betroffenen zu retten.

HIV überträgt sich durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten z. B. Blut, Sperma, Vaginal- oder Rektalflüssigkeit oder Muttermilch. Übertragungsgefahr besteht daher insbesondere durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, durch die Geburt oder das Stillen des Kindes oder die gemeinsame Nutzung von Injektionsnadeln.

Die Behandlung von HIV kann unterschiedlich ablaufen. Generell zielt eine Therapie darauf ab, das Immunsystem zu stärken, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Virusreplikation zu unterdrücken. Bei allen Therapieformen gilt: Je früher eine HIV-Infektion erkannt wird, desto besser und effektiver lässt sie sich behandeln.

Die am meisten verbreitete Therapieform ist die sogenannte Antiretrovirale Therapie (ART). Hierbei wird eine Kombination aus antiretroviralen Medikamenten eingenommen, um die Viruslast im Körper zu reduzieren und gleichzeitig das Immunsystem aufzubauen und vor weiteren Erkrankungen zu schützen. Es gibt hierbei verschie -

dene Formen von Medikamenten, die teilweise unterschiedliche Wirkweisen haben. Wichtig ist insbesondere, dass die Medikamente dauerhaft und nach Vorgabe genommen werden. Darüber hinaus leiden HIV-positive Patienten häufig an weiteren Erkrankungen, welche ebenfalls behandelt werden und im besten Fall vorgebeugt werden müssen. Dies ist auch Teil der Therapie. Es ist enorm wichtig die Patienten auch psychisch zu betreuen und zu begleiten. Hierbei können Beratung, der Austausch mit anderen Erkrankten, die Unterstützung durch Peer-Groups sowie psychosoziale Therapien hilfreich sein. Generell ist es wichtig, das Tabu des Themas zu brechen und öffentlich mehr darüber zu sprechen. Therapien, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nach Zukunftsmusik klingen, sind z. B. ein Impfstoff oder die Gentherapie, welche die genetische Ausstattung der Zellen modifizieren soll, sodass sie resistent gegen HIV werden und sich das Virus nicht weiter verbreiten kann. Es gibt auch präventive Therapieformen, welche sich an Personen richten, die einem erhöhten Risiko für eine HIV-Infektion ausgesetzt sind. Diese können ebenfalls spezielle Medikamente einnehmen, um eine Infektion zu verhindern, nachdem sie möglicherweise HIV ausgesetzt waren. Hierbei ist es wichtig, möglichst schnell nach dem Kontakt mit der Therapie zu beginnen. Häufig wird eine individuelle Kombination der Therapiearten auf die einzelnen Patienten abgestimmt um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten und die Lebensqualität zu erhalten.

Bei einer leichten Belastungsinkontinenz kann Beckenbodentraining die Beschwerden oftmals wirksam lindern.

Die Schwerkraft unterlaufen

Eine Senkung der Organe im Unterleib lässt sich oft ohne Operation mit Beckenbodentraining oder einem stützenden Pessar wirksam behandeln.

Text: Kirsten Schwieger

Foto: RDNE Stock Project/pexels

Bei gut jeder zweiten Frau kommt es im Laufe des Lebens zu einer Schwächung des Beckenbodens. Deren Muskulatur sowie Haltestrukturen wie Bindegewebe, Bänder und Faszien sind dann nicht mehr fest genug, um den dortigen Organen ausreichend Halt zu gewähren. Die Folge: Gebärmutter, Blase oder Darm sinken ab. Am häufigsten ist die Blasensenkung. Dabei drückt die Blase nach unten und gegen die Scheidenwand. Viele Frauen mit einer Beckenbodensenkung leiden deswegen gleichzeitig auch unter einer Belastungsinkontinenz. Bei Niesen, Husten oder Sport kann dann ungewollt Urin abgehen, weil der Blasenschließmuskel dem Druck nicht mehr standhalten kann. Das Risiko für Senkungsbeschwerden steigt mit dem Alter, wenn die Elastizität des Gewebes abnimmt. Manche Frauen haben auch erblich bedingt ein schwächeres Bindegewebe. Aber auch vaginale Geburten, schwere körperliche Arbeit, Übergewicht sowie chronischer Husten können Beckenbodensenkungen begünstigen.

Schwangerschaft bei Blasenschwäche eingesetzt werden, um Senkungen vorzubeugen. Klassischerweise kommen sie zum Einsatz, um eine Operation zu vermeiden oder hinauszuzögern. Besondere Aufmerksamkeit verdienen aber auch der prä- sowie postoperative Einsatz. So können therapeutische Pessare zur Vorbereitung einer bevorstehenden Operation eingesetzt werden. Nach einer Senkungs-OP können moderne Pessare das Rückfallrisiko reduzieren – insbesondere bei sportlicher Aktivität oder schwerer körperlicher Arbeit.

HIV und Aids beschreiben unterschiedliche Stadien einer viralen Infektion und deren Auswirkungen auf den Körper.

Neben dem Senkungsgrad richtet sich die Behandlung danach, ob und welche Beschwerden auftreten. Bei einer leichten Belastungsinkontinenz kann Beckenbodentraining die Beschwerden oftmals wirksam lindern. Die Übungen stärken die Muskeln im unteren Beckenbereich und wirken vor allem bei Senkungen im vorderen Becken, wo Harnblase und Harnröhre sitzen. Auch therapeutische Pessare eignen sich zur Stützung der Organe im Becken. Insbesondere in Kombination mit Beckenbodentraining und/oder medikamentöser Therapie können die Beschwerden damit abnehmen – oder ganz weggehen. Je nach Diagnose sind unterschiedliche Pessare sinnvoll. Die kleinen Schalen, Ringe oder Würfel aus Silikon oder Gummi werden in die Scheide eingeführt – entweder vom Frauenarzt oder den Patientinnen selbst. Moderne Pessare können sogar bereits präventiv in der

Wenn konservative Therapien keine ausreichenden Erfolge erzielen, kann bei starker Senkung auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Dabei werden die Organe im Becken operativ angehoben und stabilisiert. Grundsätzlich wird dabei zwischen dem Einsatz von Kunststoffnetzen und der Nutzung von Eigengewebe für die Stabilisierung der Organe unterschieden. Es gibt verschiedene Operationsverfahren – jedes davon mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Die Gebärmutter bleibt meist erhalten –in manchen Fällen wird aber auch ihre Entfernung angeraten. Bei einer Belastungsinkontinenz infolge einer Senkung, kann die Harnröhre in einem minimalinvasiven Eingriff mithilfe einer Kunststoffschlinge stabilisiert werden. Dies ist auch im Rahmen einer Senkungsoperation möglich.

Fakten

Die Absenkung von Uterus, Vagina, Blase, Mastdarm, Dünndarm oder Dickdarm wird als Descensus genitalis bezeichnet. In schwerer Ausprägung kann dieser bis zum Vorfall (Prolaps) der Organe vor die Scheidenöffnung führen. Es werden vier Senkungsstufen unterschieden (Grad 1-4). Da die Organe miteinander verbunden sind, sinken sie oftmals zusammen ab.

INKONTINENZ

Tabuthema: Frauen und HIV

Weltweit sind Menschen von HIV betro�en, 53 Prozent davon sind weiblich. Auch in Deutschland ist mittlerweile jede fünfte HIV-positive Person eine Frau.

Wer in Deutschland mit dem Thema HIV und Aids in Berührung kommt, denkt meist an Männer. Daher ist auch häufi g die Behandlungs- und Therapieform auf Männer ausgerichtet. Wie das Virus auf Frauen übertragen wird und sich beispielsweise bei einer Schwangerschaft verhält, gerät in den Hintergrund. Obwohl die Mehrheit der Betroffenen Frauen sind, beschränkt sich auch der öffentliche Diskurs und die Entstigmatisierung der Krankheit weitestgehend auf Männer.

Da insbesondere früh erkannte Infektionen behandelt und dadurch Leben gerettet werden können, ist es umso wichtiger, die Krankheit auch für Frauen zu enttabuisieren und damit zur Behandlungsförderung und Prävention beizutragen. Gleichzeitig kann dadurch mehr Akzeptanz in der Gesellschaft hervorgerufen werden. Anne von Fallois, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, spricht im Interview über die Wünsche und Forderungen HIV-positiver Frauen, über Vorsorge und wie sich die AIDS-Stiftung engagiert.

Frauen mit HIV haben konkrete Forderungen, welche sind das? HIV-positive Frauen wollen, dass Infektionen früh erkannt werden, denn das ist eines der größten Probleme. Ärzte und Ärztinnen sind teilweise nicht ausreichend informiert und sensibilisiert. Deshalb kommt es vor, dass Erkrankungen von Frauen erst nach vielen Stationen überhaupt mit HIV in Verbindung gebracht werden – und oft liegt dann bereits das Vollbild Aids vor. Für einen guten Therapieverlauf ist es aber entscheidend, HIV früh zu entdecken und mit der Behandlung rasch zu starten.

Die Aufgaben der Deutschen AIDS-Stiftung sind vielfältig, die Ziele sind klar: Sie soll über HIV und Aids informieren, um weitere Infektionen zu vermeiden und das Leben von Menschen verbessern, die mit HIV oder Aids leben. www.aids-stiftung.de

Wie ließe sich die Lage denn verbessern? Zum Beispiel mit dem standardisierten Angebot eines HIV-Screenings für Frauen, ähnlich wie andere Vorsorgetermine. Und natürlich durch Fortbildung im medizinischen Betrieb. Dazu gehört, dass Sexualität in ärztlichen Gesprächen weiter enttabuisiert wird.

Die Deutsche AIDS-Stiftung fördert Projekte in Deutschland und im Ausland. Gibt es darunter auch Projekte speziell für HIV-positive Frauen? Ja, wir schauen genau hin, wo und wie wir Frauen mit HIV helfen können. Ein Schwerpunkt unserer Stiftungsförderung für Frauen in Deutschland sind Selbsthilfe-Treffen. Denn Frauen kennen privat oft keine anderen Frauen mit HIV. Organisierte Begegnungen sind für sie deshalb eine große Hilfe. Wir möchten eine Umgebung schaffen, in der Frauen sich austauschen dürfen. Meist belastet es Frauen und Betroffene allgemein, dass es um ihre Infektion in der Familie, Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz ein Geheimnis gibt.

Welche Projekte gibt es international?

Durch eine Behandlung kann das Leben der Mütter gerettet werden und die Babys HIV-frei auf die Welt kommen.

Hier arbeiten wir mit erfahrenen Projektpartnern in Ländern zusammen, in denen es eine hohe Ansteckungsrate gibt. Unsere Hilfe setzt an drei Stellen an: Wir wollen, dass Frauen und junge Mädchen vor einer Infektion geschützt werden. Deswegen fördern wir Aufklärung und Angebote, die Mädchen und Frauen gegen sexuelle Ausbeutung stärken. Wir setzen uns dafür ein, dass HIV, insbesondere bei Frauen, schneller erkannt wird und behandelt werden kann. Ein dritter Schwerpunkt ist die Begleitung und Versorgung HIV-positiver schwangerer Frauen. Durch eine Behandlung kann das Leben der Mütter gerettet werden und die Babys HIV-frei auf die Welt kommen.

Renaissance der Pessartherapie

Moderne Pessare als ergänzende und alternative Therapie bei Senkungsbeschwerden und Belastungsinkontinenz.

Die Pessartherapie gehört sowohl bei Senkungsbeschwerden (Deszensus) als auch bei der Inkontinenz der Frau zu den leitliniengerechten Behandlungen. Die Versorgung mit Vaginalpessaren ist eine seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzte konservative Therapieoption, die ganz aktuell wieder ein Comeback erlebt. Die kostengünstige Versorgung mit diesen einfach und unkompliziert zu nutzenden Hilfsmitteln, ihre gute Verträglichkeit und nicht zuletzt die Perspektive, eventuell eine Deszensus- und Inkontinenzoperation verhindern zu können, tragen hierzu bei.

Die Pessartherapie erfordert jedoch immer eine genaue Anleitung der Patientin, welche durch Ärzte, Urotherapeuten oder speziell ausgebildete Physiotherapeuten vorgenommen werden kann.

Die erfolgreiche Anwendung der Pessartherapie wird durch zahlreiche internationale Studien bestätigt. Sowohl die Prolapssymptome als auch die Belastungsinkontinenz, die überaktive Blase, Defäkationsbeschwerden, die Sexualfunktion und die Körperwahrnehmung können sich nachweislich verbessern.

Neue innovative Formen und hochwertiges Silikonmaterial lassen heute für fast jede Situation das passende Pessar fi nden. ProFem® Pessare bieten eine breite Auswahl an Formen, Typen und Größen, mittels derer eine Vielzahl der Indikationen im Bereich der konservativen Beckenbodentherapie versorgt werden können. Alle ProFem® Pessare haben eine Hilfsmittelnummer. Sie sind somit verordnungsfähig und werden von den Kassen erstattet.

Neue Anwendungen

Ein neuer Einsatz von Pessaren ist die Belastungsinkontinenz in der Schwangerschaft und die Unterstützung der Rückbildung postpartal, um späteren Deszensusproblematiken vorzubeugen. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die präoperative Vorbereitung der Deszensus-OP mit einem Pessar. Der Einsatz von Pessaren ist zudem ein optimaler Therapiebeglei-

Weitere Infos zur Pessartherapie von ProFem® unter: www.profem.eu

ter. Nach einer Deszensus-OP erfolgt der Einsatz eines Würfelpessars zur Rezidivprophylaxe bei besonderen Ansprüchen, wie sportlicher Aktivität oder körperlich schwerer Arbeit. Eine Frau, die bereits vor der Operation mit einem Pessar positive Erfahrungen gemacht hat, wird es begrüßen, ihren Beckenboden langfristig zu schonen, um dem hohen Rezidivrisiko zu entgehen.

Moderne Pessare

Während man früher eher zu Pessaren tendierte, die vom Arzt angepasst und in einem regelmäßigen Zyklus von diesem entfernt und gereinigt wurden, etabliert sich die moderne Pessartherapie als eine Methode, bei der die Frau selbstständig das Pessar am Morgen einführen und am Abend wieder entfernen kann. Die komfortablen ProFem® Pessare bestehen aus weichem Silikon und unterstützen die Eigenanwendung. Die Pessartherapie erfordert jedoch immer eine genaue Anleitung der Patientin, welche durch Ärzte, Urotherapeuten oder speziell ausgebildete Physiotherapeuten vorgenommen werden kann.

Eine Therapeutenliste ist unter https://www.ag-ggup.de/therapeutenliste/ therapeutenliste-beckenboden/ erhältlich.

Ein neuer Einsatz von Pessaren ist die Belastungsinkontinenz in der Schwangerschaft und die Unterstützung der Rückbildung postpartal, um späteren Deszensusproblematiken vorzubeugen.

Anne von Fallois, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung
ProFem® – Partner Content

Im Gleichgewicht

PRODUKTPALETTE

Das Leben einer Frau ist ein ständiges Spiel zwischen innerem Gleichgewicht und äußerer Strahlkraft. Unsere speziell ausgewählten Produkte helfen Ihnen, diese Balance auf natürliche Weise zu unterstützen. Von nährstoffreichem Tempeh für eine gesunde Ernährung bis hin zu essenziellen Makronährstoffen, die Ihnen Kraft und Energie geben. Unsere hochwertigen Haar- und Hautpflegeprodukte lassen Sie von außen leuchten, während wir mit Produkten für Ihre Darmgesundheit sicherstellen, dass auch innerlich alles im Gleichgewicht bleibt. Für die Tage, an denen Sie etwas mehr Wärme und Fürsorge brauchen, bieten unsere Wärmekissen wohltuende Linderung. Entdecken Sie, wie Sie Körper und Seele in Einklang bringen – für ein Leben voller Gesundheit, Harmonie und Wohlbefinden.

Schonende Coloration auf Bestellung gefertigt und den individuellen Wünschen angepasst mit 0 % Ammoniak-Formel.

Preis: ab 23,50 EUR

mybacs® Fibre Food Mahlzeitenersatz-Pulver für ein Wohlfühlgewicht dank hochwertigen Makronährstoffen.

Preis: ab 49,76 EUR www.mybacs.com

Zwei fliegende Menstruations-Tassen im Kombipaket. Eine für dich, eine für deine:n Menstruations-BFF –für Periodenfreundschaft mit Höhenflug!

Preis: 24,98 EUR www.einhorn.my

Der Tempeh von Better Nature ist eine pflanzliche ProteinBombe und durch seine Präbiotika auch noch gut für den Darm. Er besteht aus eiweißreichen Sojabohnen, die mit Edelschimmel zu einem festen Block fermentiert werden. Er schmeckt leicht nussig, lässt sich ganz unterschiedlich würzen und verwenden.

Preis: ca. 3,29 EUR/1 Packung à 200 g www.betternaturetempeh.co

Das mikrowellenfähige Warmies Premium Wärmekissen „Bottle“ schenkt zart-duftende Glücksmomente.

Preis: 24,99 EUR www.warmies.de

Die Dream Cream pflegt und beruhigt trockene Haut mit Kamille, Lavendel und Hafermilch.

Preis: 27 EUR, 230 ml www.lush.com

Yakult Plus erhöht die guten Bakterien im Darm und ist reich an Vitamin C.

Preis: 3,49 EUR/6 Fläschchen www.yakult.de

Testamentsspende: Ein bleibendes Erbe

NACHLASS

Das Schreiben eines Testaments ist für Viele ein eher heikles und unbequemes Thema. Nichtsdestotrotz ist es eine der mächtigsten Möglichkeiten, die Welt nach dem eigenen Ableben weiter zu gestalten.

Text: Nadine Wagner

Foto: Debby Hudson/unsplash

Lediglich 20 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland haben ein aktuelles und gültiges Testament, wie die Ergebnisse einer im August 2022 veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigen. Dabei ist das Verfassen eines Testaments zu Lebzeiten von äußerst großer Wichtigkeit, insbesondere dann, wenn die gesetzliche Erbfolge nicht den Wünschen des Erblassers entspricht. Ohne testamentarische Verfügung haben nämlich weder Lebenspartner, Verwandte und Freunde noch

Generell werden viele Projekte und Kampagnen von Verbänden und Vereinen ausschließlich durch Spenden finanziert.

Vereine oder Organisationen Anspruch auf einen Teil des Vermögens. Mit einem eigenhändig verfassten Testament ist es möglich – unabhängig von der gesetzlichen Erbfolge – einen oder mehrere Erben zu bestimmen, den Nachlass nach eigenem Ermessen aufzuteilen und Ersatzerben zu bestimmen. Zwar können die Pflichtteilsberechtigten (dies sind i. d. R. Ehepartner, Kinder und Enkel) per Definition nicht vollends vom Erbe ausgeschlossen werden, dennoch überlagert ein Testament zunächst die Vorschriften über die gesetzliche Erbfolge. Testamente sind demnach nicht bloß Dokumente, die den Verlauf des Erbes regeln, sondern bieten darüber hinaus die Möglichkeit, Wünsche und Überzeugungen genauestens festzuhalten.

Mittels Testamentsspenden ist es beispielsweise möglich, die eigenen Einstellungen und Werte über den Tod hinaus wirken zu lassen. Egal ob bei Bildung, Gesundheit, Umwelt- und Tierschutz oder sozialer Gerechtigkeit – es gibt zahlreiche Bereiche, in denen Testamentsspenden langfristig Gutes tun. Dabei können den gemeinnützigen Organisationen, Vereinen, Stiftungen oder karitativen Einrichtungen entweder einzelne Geldsummen oder gar ein gewisser Prozentsatz des Gesamtvermögens „vermacht“ werden. Der Vorteil einer solchen Art an Spende ist, dass gemeinnützige Organisationen anders als Privatpersonen nicht erbschaftssteuerpflichtig sind. Das gespendete

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Vermögen fließt somit ungeschmälert dem guten Zweck zu. Um rechtsgültig zu sein, muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Testament vom ersten bis zum letzten Buchstaben handschriftlich verfasst und unterschrieben ist; bestenfalls sollten auch Ort und Datum nicht fehlen. Es genügt nicht, den letzten Willen mündlich zu äußern oder in digitaler Form niederzulegen. Ein notarielles Testament ist hingegen nicht erforderlich, sofern die formalen Anforderungen erfüllt sind.

Bei vielen Hilfsorganisationen und Stiftungen stehen dem Erblasser diesbezüglich außerdem qualifizierte Ansprechpersonen beratend zur Seite, sodass viele Fragen zum Einsatz der Spende, zur Zweckbindung und zur Abwicklung vorab geklärt werden

können. Dass testamentarische Zuwendungen nachhaltig etwas bewirken, zeigt ein Beispiel des DRK in Potsdam. Dort konnte mithilfe einer großzügigen Testamentsspende ein neues Zuhause für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, deren Eltern sich nicht kümmern können. Generell werden viele Projekte und Kampagnen von Verbänden und Vereinen ausschließlich durch Spenden finanziert. Eine Liste von seriösen und zertifizierten Organisationen gibt es unter anderem auf der Webseite des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (www.dzi.de). Die dort aufgelisteten großen wie auch kleinen NGOs engagieren sich für eine Vielzahl von Themen, etwa für den Schutz der Tropenwälder, die Denkmalpflege in Deutschland, den Tierschutz, die Erforschung seltener Krankheiten uvm.

Ein Testament setzt die gesetzliche Erbfolge außer Kraft.

Für eine bessere Krebsversorgung – KI in der Onkologie

EINLEITUNG

Jede zweite Person erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Krebs. So bedrohlich dies klingen mag: Dank des medizinischen Fortschritts sind mittlerweile viele onkologische Erkrankungen heilbar und können zielgerichtet behandelt werden. Die Lebenserwartung steigt und Therapien haben immer weniger Nebenwirkungen, was zugleich zu einer höheren Lebensqualität führt. Das sind gute Nachrichten für onkologische Patienten. Hinzu kommt, dass der Einsatz von KI die Krebsmedizin weiter optimieren kann – wenn wichtige Grundvoraussetzungen erfüllt werden.

Foto: Swen Pfoertner

KI kann in der Onkologie sehr breit zum Einsatz kommen – sowohl in der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Das Hautkrebs-Screening findet mittlerweile mit KI-gestützter Bilderkennung statt. Anhand von Form und Farbgebung auffälliger Hautveränderungen, etwa bei Muttermalen, können Krebs oder Krebsvorstufen identifiziert werden, die einer weiteren Diagnostik bedürfen.

Ein wichtiger Grundpfeiler für den Einsatz zielgerichteter Therapien ist die Pathologie. Hier kann KI diagnostische Prozesse erleichtern und automatisieren sowie den Aggressivitätsgrad von Tumoren bestimmen. Zudem können molekulargenetische Veränderungen und prädiktive Biomarker erfasst werden, die für die Therapieauswahl entscheidend sind. Auch die Chirurgie, die bei vielen Krebserkrankungen immer noch zur Standardtherapie gehört, entwickelt sich unter Hinzunahme von KI-gestützten Methoden weiter. Es gibt die Möglichkeit, neue KI-gestützte Imaging- und Navigationstechniken zu verwenden sowie zusätzliche Informationsquellen direkt in den Operationssaal einzuspielen. Mithilfe von KI könnten chirurgische Daten künftig während der OP in Echtzeit analysiert und die medizinischen Fachkräfte somit unterstützt werden. In der Strahlentherapie kann KIgestützt die Bestrahlungsplanung anhand

der individuellen anatomischen Gegebenheiten erfolgen – der Einsatz der Strahlentherapie wird so präziser, auch die Toxizität kann reduziert werden. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt, wie KI die Onkologie schon revolutioniert. All diese Beispiele eint, dass mit KI Prozesse automatisiert, und zeitsparend sowie zielgenauer gearbeitet werden kann. Das ist in Zeiten der Präzisionsonkologie und des Fachkräftemangels ein großer Vorteil für die Patientenversorgung. Aber was benötigen wir für den Einsatz von KI-Systemen überhaupt? Zunächst einmal ist Expertenwissen gefragt. Denn nur so können KI-basierten Algorithmen und Technologien entwickelt und angewendet werden. Hierfür bedarf es speziell geschultes medizinisches Personal mit einem Grundinteresse an Informatik. Eine weitere Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung von KI-Technologien ist neben einer digitalen Infrastruktur auch eine gute Datengrundlage. Denn KI verarbeitet große Datenmengen – etwa Bilder oder Laborbefunde – und wertet diese aus. Die KI wird quasi mit den Daten trainiert. So kann sie Muster und Zusammenhänge erkennen, die anders nicht ersichtlich wären. Aktuell scheitern viele Anwendungen daran, dass für KI-Systeme zu wenige Datensätze zur Auswertung zur Verfügung stehen. Das muss sich dringend ändern. Hier benötigen wir ein gesamtgesellschaftliches Umdenken

Prof. Dr. Michael Ghadimi, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft e. V.

Die KI wird quasi mit den Daten trainiert. So kann sie Muster und Zusammenhänge erkennen, die anders nicht ersichtlich wären. Aktuell scheitern viele Anwendungen daran, dass für KISysteme zu wenige Datensätze zur Auswertung zur Verfügung stehen. Das muss sich dringend ändern. Hier benötigen wir ein gesamtgesellschaftliches Umdenken in Sachen Datenspende.

in Sachen Datenspende. Es darf nicht sein, dass Datenschutz Innovation und damit Verbesserungen von Therapien kranker Menschen in Deutschland verhindert. Zeitgleich brauchen wir Datenschutzbestimmungen und Sicherheitsmaßnahmen, die den Schutz sensibler Informationen gewähren. Die Politik hat diese Notwendig-

keit erkannt und mit dem Digital- und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz wichtige Grundpfeiler geschaffen, um Gesundheitsdaten in der Medizin besser und sicherer nutzen zu können. Dies ist auch notwendig, damit die Patientenversorgung weiterhin vom Fortschritt der technologischen Entwicklung profitieren kann.

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Mit vielversprechenden Immuntherapien am Start

Die Forscher:innen von CARTemis Therapeutics, einer Ausgründung aus dem Max Delbrück Center, wollen mit neuartigen CAR-T-Zell-Therapien Krebspatient:innen helfen, die bislang als untherapierbar gelten.

CAR-T-Zell-Therapien sind oft der letzte Ausweg für Patient:innen mit Blut-, Knochenmark- oder Lymphdrüsenkrebs, die nicht auf gängige Behandlungen ansprechen. Dabei bekommen Immunzellen (T-Zellen) der Erkrankten im Labor mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) – also einen kleinen Fühler, der Zellen abtastet und nach Oberflächenmerkmalen von Krebszellen sucht. Zurück im Körper des Patienten oder der Patientin spüren sie das jeweilige Merkmal auf und töten die Tumorzellen ab.

Drei Zellprodukte für potenzielle CAR-T-Zell-Therapien gegen Krebs haben Uta Höpken und Armin Rehm mit ihren Arbeitsgruppen am Max Delbrück Center entwickelt. Der neueste CAR richtet sich gegen das B-Non-Hodgkin-Lymphom, eine Form

des Lymphdrüsenkrebses. Der zweite CAR erkennt ein Protein, das auf veränderten Plasmazellen des Multiplen Myeloms – also bei Knochenmarkkrebs – vorkommt. Das dritte Zellprodukt verstärkt die Wirkung von CAR-T-Zell-Therapien. Um alle drei nach den ersten Tests bis zur Medikamentenzulassung zu bringen, hat das Team die CARTemis Therapeutics GmbH aus dem Max Delbrück Center ausgegründet.

„In unsere Zellprodukte ist viel Herzblut geflossen“, sagt Uta Höpken. „Wir wollen entscheidend dazu beitragen, dass sie als Krebstherapien zugelassen und möglichst vielen Patient:innen zugutekommen.“ Die Ausgründung war alternativlos – denn mit ö entlichen Fördergeldern sind nur die ersten Schritte in die Klinik möglich. Auf dem Weg zum Start-up hat sie das Max Delbrück Center unterstützt – mit einem Förderprogramm für Teams, die an kommerziell vielversprechenden Produkten arbeiten. Auch die Helmholtz-Gemeinschaft hat Geld zugeschossen.

Nun hat für das Team das Schaulaufen bei Investoren begonnen. Das Start-up braucht VentureKapital, um die Lizenzen zu erwerben, die Phase2-Studien für ihre CARs vorzubereiten und ihren CAR-Verstärker weiterzuentwickeln. Eine ganz neue Erfahrung für die Wissenschaftler:innen: „Wir freuen uns darauf, dass unsere Forschungsergebnisse in naher Zukunft dazu beitragen werden, Patient:innen zu helfen“, sagt Geschäftsführerin Anthea Wirges.

Mehr Informationen auf: www.mdc-berlin.de

Das Team um CARTemis Therapeutics GmbH (v.l.n.r.): Armin Rehm, Anthea Wirges, Uta Höpken und Mario Bunse.

Krebs ist nicht gleich Krebs

EINBLICK

Welche Behandlung nötig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Heute werden Therapien zunehmend individuell auf den Patienten zugeschnitten.

Text: Chan Sidki-Lundius

Foto: Tima Miroshnichenko/pexels

Jährlich erkranken hierzulande knapp eine halbe Million Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Die häufigste Krebsart bei Männern ist neben dem Hautkrebs der Prostatakrebs,

gefolgt vom Lungen- und Darmkrebs. Im jungen und mittleren Alter erkranken Männer vor allem an Hodenkrebs, ab dem mittleren Alter an Prostatakrebs. Auch Lungenkrebs und Darmkrebs werden überwiegend mit steigendem Alter diagnostiziert.

Egal, in welchem Alter die Diagnose Krebs gestellt wird, der Schock ist meistens groß. Die gute Nachricht, die dann oft folgt, ist: Viele Krebsbehandlungen, zum Beispiel Chemotherapien, Bestrahlungen oder kleinere Eingriffe, lassen sich

Durch eine personalisierte Therapie kann oftmals nicht nur der Erhalt der Lebensqualität, sondern auch die Überlebensrate gesteigert werden.

heute ambulant durchgeführen, ob in Klinikambulanzen oder spezialisierten Arztpraxen. Dadurch können die Patienten in ihrer gewohnten Umgebung zu Hause bleiben, sofern die Pflege gut organisiert ist. Ein Krankenhausaufenthalt wird normalerweise erst erforderlich, wenn eine größere Operation ansteht. Zum Beispiel, weil die behandelnden Ärzte einen Tumor oder eine Tochtergeschwulst (Metastase) entfernen müssen.

Neben der Operation, der Chemotherapie, also der Behandlung mit Zytostatika, und der Strahlenbehandlung als zentrale Säulen der Krebstherapie gibt es heute noch viele weitere Therapieansätze. In den letzten Jahren hat sich mit der sogenannten zielgerichteten Therapie eine weitere Säule der Krebsbehandlung etabliert. Bei dieser maßgeschneiderten Behandlung wird versucht, die Tumorzellen des Patienten zielgenau mit individuellen Medikamenten an ihrer weiteren Vermehrung zu hindern und so das Fortschreiten

Viele Behandlungsarten von Krebs, vor allem die neuen Verfahren, sind mittlerweile sehr viel verträglicher als noch vor einigen Jahren.

der Krebserkrankung zu hemmen. Der Vorteil dieser Therapie: Gesunde Körperzellen werden weitestgehend nicht geschädigt. Zudem haben sich die Möglichkeiten der Krebsbehandlung in jüngster Zeit um die immunonkologische Therapie erweitert. Diese wird auch Immuntherapie genannt. Sie verfolgt das Ziel, das körpereigene Immunsystem durch spezielle Medikamente darin zu unterstützen, den Tumor zu eliminieren. Inzwischen können körpereigene Zellen des Immunsystems – insbesondere die T-Zellen – genetisch verändert werden, sodass diese bösartige Krebszellen erkennen, angreifen und ausschalten können. Ergänzend zur Schulmedizin setzen viele Patienten auch auf komplementäre Therapien mit der Hoffnung, den Heilungserfolg zu verbessern oder Nebenwirkungen zu minimieren. Die Praxis zeigt, dass Patienten mit gleicher Erkrankung teilweise sehr unterschiedlich auf die gleiche Therapie ansprechen. Und auch die Begleiterscheinungen sind bei jeder Therapie anders. Unter dem Strich gilt jedoch: Viele Behandlungsarten von Krebs, vor allem die neuen Verfahren, sind mittlerweile sehr viel verträglicher als noch vor einigen Jahren. Hoffnung macht auch, dass Therapieansätze zunehmend auf die einzelnen Patienten und ihre jeweilige Krebserkrankung zugeschnitten werden. Durch eine solche personalisierte Therapie kann oftmals nicht nur der Erhalt der Lebensqualität, sondern auch die Überlebensrate gesteigert werden.

Das Immunsystem gegen den Krebs aktivieren

Tumorzellen sind für unser körpereigenes Abwehrsystem oft schlecht erkennbar. Eine Immuntherapie kann das ändern.

Die Zahl der weltweiten Krebserkrankungen wird nach einer Prognose der Weltgesundheitsorganisation bis 2050 rasant steigen –möglicherweise um bis zu 77 Prozent. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Krebskrankheiten werden stark erforscht, und neue Behandlungsmethoden bahnen sich den Weg. Die herkömmliche Krebstherapie setzt bei soliden Tumoren wie etwa Brustkrebs oder Hirntumore in den meisten Fällen auf Operation, Chemo-

therapie und/oder Bestrahlung – oft verbunden mit schweren Nebenwirkungen für die gesunden Körperzellen. Relativ jung ist das Feld der Tumorimmunologie. Hier nutzt die Immuntherapie das patienteneigene Abwehrsystem im Kampf gegen den Krebs und aktiviert nachhaltig das Immunsystem, um selbst gegen neu wachsende Krebszellen angehen zu können.

In Deutschland beschäftigt sich unter anderem das Immun-Onkologische Zentrum in Köln (IOZK) mit der Rolle des Immunsystems bei Krebs. Dabei spielen die dendritischen Zellen des Patienten eine Schlüsselrolle. „Diese körpereigene Abwehrzellen werden nach einer einfachen Blutentnahme im Labor mit einem onkologischen Virus aufgerüstet“, erklärt Dr. Wilfried Stücker. „Dieses Virus vermehrt sich im Menschen ausschließlich in soliden bösartigen Tumorzellen. Somit können die Immunzellen die jetzt infi zierten Tumorzellen erkennen, um eine Immun-Reaktion gegen sie zu starten.“

Eine besondere Rolle kommt der Bekämpfung der tückischen Metastasen zu, die ein bösartiger Tumor in den Körper

In den letzten Jahrzehnten ist das Gebiet der Tumorimmunologie weltweit intensiv erforscht worden. Um zu prüfen, ob ein Patient für die Immuntherapie am IOZK in Köln infrage kommt, können Betro� ene sich unter www.iozk.de/kontakt/ melden. www.iozk.de

streut. Sie können mit der Immuntherapie ausgehebelt werden, denn die spezifi sch auf Tumorzellen ausgelegte Immuntherapie kann ein immunologisches Gedächtnis ausbilden. Durch ihre neu gewonnenen Eigenschaften können die Abwehrzellen des Patienten schnell und jederzeit wieder eine Immunantwort starten, sobald Tumorzellen nach der Ersterkrankung irgendwo im Körper aktiv zu werden drohen. So verhindert man etwa, dass das Krebsgeschwür sich ausbreitet und neue Tumore hervorbringt oder dass zum Beispiel ein Brustkrebstumor nach Jahren Metastasen im Gehirn bildet.

Da die IOZK-Immuntherapie lediglich Tumorzellen angreift, ist sie nahezu frei von größeren Nebenwirkungen. Dank ihrer guten Verträglichkeit kann sie vollständig ambulant durchgeführt und bei Bedarf mit anderen Maßnahmen wie Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie koordiniert werden. Insbesondere lassen sich damit solide Tumore behandeln, wie Prostata-, Darm- und Brustkrebs oder Hirntumore. Je früher im Verlauf der Krankheit mit der Immuntherapie begonnen wird, desto größer sind die Erfolgschancen.

„Jeder Krebs ist einzigartig“, erklärt Dr. Stücker. „Daher muss auch jede Therapie individuell zusammengestellt werden.“ Diese Individualität ist es auch, die das Verfahren derzeit noch sehr aufwendig macht. In bestimmten Fällen werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Dr. Wilfried Stücker, Vorstandsvorsitzender der IOZK AG Fotos:

Jeder Krebs ist einzigartig. Daher muss auch jede Therapie individuell zusammengestellt werden.

IOZK – Partner Content

Therapie-Versuch und kein Therapie-Versprechen

Cannabis hat als therapeutisches Mittel weltweit an Bedeutung gewonnen. In der Schmerztherapie, Neurologie und Onkologie wird es zunehmend eingesetzt, um Symptome erfolgreich zu lindern.

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Cannabis in der Medizin beruhen vor allem auf den Wirkstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), aber auch Terpene und andere Cannabinoide sind entscheidend für den Therapieeffekt. Ein bedeutender Anwendungsbereich von medizinischem Cannabis ist die Schmerztherapie. Bei chronischen Schmerzen, die beispielsweise durch Multiple Sklerose, Rheuma oder Nervenschädigungen verursacht werden, hat sich Cannabis als wirksam gegen Schmerzen erwiesen. Gleichzeitig kann es die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, ohne die starken Nebenwirkungen herkömmlicher Opioide zu verursachen. Im Bereich der Onkologie wird Cannabis vor allem zur Linderung von Symptomen eingesetzt, die durch Krebs und dessen Behandlung verursacht werden. Dennoch wird es von Ärzten selten verschrieben. Genau hier setzen die Online-Plattform Kanna Medics und Medical Officer Rolf-Wilhelm Schlüter an. Sie wollen betroffenen Menschen Hilfestellung geben.

Sie haben ärztlich onkologische Erfahrung und leiten eine Plattform für Cannabistherapie. Wie passen Cannabis und Onkologie zusammen?

In der Theorie passt beides gut zusammen, da ein mögliches Wirkprofil von Cannabis genau auf die Probleme vieler onkologischer Patienten zugeschnitten scheint. Nehmen wir den Appetitverlust, die Chemotherapie-assoziierte Übelkeit oder auch eine depressive Stimmung. In der Praxis kommt es bei den meisten Ärzten oder Krankenhäusern nicht zum Einsatz. Genau deshalb haben wir Kanna Medics gegründet. Eine Plattform mit Experten, die Menschen, die von einer Cannabistherapie profitieren könnten, eine professionelle Anlaufstelle bieten. Mit all den Dingen, die es rund um Medizinalcannabis zu bedenken gilt.

Warum kommt Cannabis nicht häufiger zum Einsatz? Das hat sicherlich viele Gründe. Zum einen gibt es kaum zugelassene Indikationen, sodass fast jede Verschreibung eine „Off-Label“-Therapie ist. Ärzte müssen sich immer rechtfertigen, wenn sie von Leitlinien abweichen. Sie wagen also lieber nichts Außergewöhnliches – und machen

Wenn die Lebensqualität eines Patienten eingeschränkt ist, kann eine Cannabistherapie dazu führen, die Lebensqualität zu steigern.

durch ihr Verhalten auch nichts falsch. Zum anderen ist es schlicht und ergreifend mangelnde Erfahrung. Medizinalcannabis steht nicht in den Lehrplänen deutscher Unikliniken und in Praxen oder Krankenhäusern wird es kaum angewendet. Es ist ein Teufelskreis, der dazu führt, dass es nicht viele Ärzte gibt, die wirklich fit sind in dem Thema.

Wie darf man sich einen Einsatz von Cannabis in der Onkologie vorstellen? Nach einer Krebsdiagnose ändert sich dein Leben abrupt. Du bist ein anderer Mensch als vorher. Jetzt kommt häufig eine belastende Immun- oder Chemotherapie dazu, die in der Lage ist, deine Lebensqualität massiv zu senken. Ich habe mehrfach erlebt, dass die Symptome dieser Chemotherapie durch eine medizinische Cannabistherapie erträglicher wurden. Das führt auch dazu, dass man die Therapien mit weniger Unterbrechungen oder auch länger fortsetzen kann. Bestimmte Quellen berichten zusätzlich über einen angeblich antitumorösen Effekt von Cannabis. Ich denke, viele Dinge können in sogenannten Zellkulturen oder Mausmo -

dellen gewisse Effekte erzielen. Mit diesen Annahmen und Informationen wäre ich trotzdem vorsichtig. Zumal es auch Daten gibt, die das Gegenteil zeigen. Mir sind zu viele Menschen begegnet, die schnell gestorben sind, weil sie all ihre Hoffnungen in neue Heilverfahren außerhalb von Kliniken gesteckt haben. Ich würde meinen Patienten niemals raten, Cannabis wegen einer möglichen antitumorösen Wirkung zu nehmen.

Wann empfehlen Sie denn eine Cannabistherapie?

Ich würde eher sagen, „Wann ist es einen Versuch wert?“ Wenn die Lebensqualität eines Patienten eingeschränkt ist, kann eine Cannabistherapie dazu führen, die Lebensqualität zu steigern. Dabei ist es immer ein Therapie-Versuch und kein Therapie-Versprechen. Es gibt wenig Gründe bei Patienten, die subjektiv stark belastende Symptome haben, diesen Therapieversuch nicht zu wagen. Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, öffnet sich so oft eine Tür. Für viele, nicht für alle, verbirgt sich hinter dieser Tür eine verbesserte Lebensqualität.

Medizinalcannabis steht nicht in den Lehrplänen deutscher Unikliniken und in Praxen oder Krankenhäusern wird es kaum angewendet. Es ist ein Teufelskreis, der dazu führt, dass es nicht viele Ärzte gibt, die wirklich fit sind in dem Thema.

Kanna Medics steht für eine umfassende und ganzheitliche Gesundheitsversorgung, die auf Medizinalcannabis und weiteren Bereichen basiert, um Deine Lebensqualität zu verbessern. www.kanna-medics.de

Rolf-Wilhelm Schlüter, Medical Officer Kanna Medics

Cannabis als Hoffnung in der Krebstherapie

Die Komplementärtherapie mit Cannabis bei Krebserkrankungen erregt Interesse, besonders durch Erfahrungsberichte über positive Effekte. Während cannabisbasierte Medikamente in der palliativen Therapie anerkannt sind, ist der Einsatz zur direkten Krebshemmung noch umstritten.

Tierexperimentelle Studien haben bereits gezeigt, dass Cannabinoide krebshemmende Eigenschaften besitzen. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass THC in bestimmten Modellen, etwa bei Brust- und Lungenkrebs, das Tumorwachstum fördern könnte. Einige klinische Studien deuten darauf hin, dass Cannabis auch beim Menschen krebshemmende Wirkungen entfalten kann. Eine Studie zeigte beispielsweise, dass die Ergänzung der Standardtherapie bei GlioblastomPatienten die Überlebensrate erhöhen könnte. Dennoch sind diese Ergebnisse nicht umfassend wissenschaftlich veröffentlicht. Was man weiß: Cannabis kann auch die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern, indem es Symptome wie Schlafstörungen und Schmerzen lindert.

Cannabis kann viel kostengünstiger sein als industriell gefertigte Produkte der Pharmaindustrie.

Trotz dieser Ansätze bleibt der Einsatz von Cannabis in der Krebstherapie umstritten. Weitere hochwertige Studien sind dringlich erforderlich, um sein Potenzial in der Onkologie klar zu bewerten. Das weiß auch Dr. med. Franjo Grotenhermen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Wie gut wirkt die Komplementärtherapie mit Cannabis bei Krebserkrankungen?

Es gibt eine Menge an Grundlagenforschung, die zeigt, dass Cannabis bei vielen Krebsarten wirksam sein kann. Allerdings fehlen klinische Daten, um diese Erkenntnisse auf Menschen zu übertragen. In Tierversuchen haben THC und CBD positive Effekte auf Tumore gezeigt, aber ob dies beim Menschen genauso funktioniert, ist noch unklar. Trotzdem gibt es genug Grundlagenwissen, dass ich persönlich Cannabis bei einer Krebserkrankung verwenden würde und es auch anderen empfehle, allerdings mit dem Hinweis, dass es kein Wundermittel ist.

Wie wichtig ist es, die Schulmedizin in der Krebsbehandlung weiterhin beizubehalten?

Es ist fahrlässig, die Schulmedizin zu vernachlässigen. Komplementärmedizin sollte ergänzend und nicht ersetzend angewendet werden. Es gibt jedoch Situationen, in denen Patienten entscheiden können, ob sie eine weitere belastende schulmedizinische Behandlung durchführen wollen oder nicht. Dabei können komplementäre Ansätze wie Cannabis eine Rolle spielen.

Dr. med. Franjo Grotenhermen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM)

Es gibt eine Menge an Grundlagenforschung, die zeigt, dass Cannabis bei vielen Krebsarten wirksam sein kann.

Gibt es Beispiele, bei denen Cannabis in der Krebstherapie erfolgreich eingesetzt wurde?

Ja, ein Beispiel ist die Anwendung von THC-Creme bei Basalzellkarzinomen, einer Art Hautkrebs. Hier kann THC in hoher Konzentration lokal angewendet werden, was nur die bösartigen Zellen angreift und die gesunden Zellen schont. Es gibt Fälle, in denen Hautkrebs durch diese Methode erfolgreich behandelt wurde.

Wie unterscheiden sich die Wirkungen von verschiedenen Cannabinoiden? THC und CBD, die pharmakologisch bedeutendsten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze, haben unterschiedliche Wirkungen.

Die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM) setzt sich seit 1997 dafür ein, dass Patienten, die eine Therapie mit cannabisbasierten Medikamenten benötigen, einen legalen Zugang erhalten. www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de

THC hat psychedelische Effekte, während CBD frei von solchen Wirkungen ist. Es gibt Cannabinoide wie CBG und andere, die spezifische Effekte haben und bisher kaum erforscht wurden. CBD wird zum Beispiel meistens gut vertragen und zeigt großes Potenzial bei der Behandlung von Angststörungen und Entzündungen.

Was sind die größten Herausforderungen für die Forschung im Bereich Cannabis und Krebs?

Die größte Herausforderung ist die fehlende öffentliche Forschung. Pharmafirmen investieren nicht genug in diese Richtung, da sie nicht von patentrechtlich geschützten Cannabisprodukten profitieren können. Es braucht öffentliche Gelder, um die Forschung voranzutreiben und langfristig Kosten im Gesundheitssystem zu sparen.

Was wünschen Sie sich von der Politik in Bezug auf Cannabis und Medizin? Es braucht klare Regelungen, um Patienten vor dem Verlust ihres Führerscheins zu schützen, wenn sie Cannabis auf ärztliche Anweisung nehmen. Viele meiner Patienten haben Angst, dass ihnen der Führerschein entzogen wird, obwohl sie Cannabis-Produkte ordnungsgemäß einnehmen. Zudem sollte die Forschung stärker öffentlich gefördert werden, um die medizinischen Potenziale von Cannabis besser verstehen und nutzen zu können. Cannabis kann viel kostengünstiger sein als industriell gefertigte Produkte der Pharmaindustrie.

ECKART VON HIRSCHHAUSEN

Lachen gegen den Schmerz

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„KEIN KIND SOLL MEHR AN KNOCHENKREBS STERBEN“

Fünf Prozent der Tumoren bei Kindern und Jugendlichen sind bösartige Knochentumoren, sogenannte Sarkome. Die meisten jungen Patienten sind zwischen zehn und 25 Jahren alt – ihr Überleben hängt von einer möglichst frühen Diagnose ab. Durch mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung zum Thema Knochenkrebs wollen wir mehr Leben retten.

Wir von der OKIJU-Stiftung setzen uns für die Früherkennung, bessere Therapie und Nachsorge von Osteosarkomen bei Kindern und Jugendlichen ein.

Unterstützen Sie mit uns die Vision „Kein Kind soll mehr an Knochenkrebs sterben“. Spendenkonto:

• Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG DE 72 5022 0900 0002 459600

• Deutsche Bank OKIJU Stiftung DE 84 3707 0024 0031 720600

Oder scannen Sie den QR-Code und spenden direkt über PayPal.

GROSSES INTERVIEW

Der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen ist Experte in Sachen Humor. Mit seiner Stiftung bringt er Klinikclowns dorthin, wo das Lachen gebraucht wird.

Text: Silja Ahlemeyer Foto: Dominik Butzmann

Eckart von Hirschhausen, Sie haben selbst als Arzt in der Kinderheilkunde gearbeitet. Ihre Stiftung „HUMOR HILFT HEILEN“ schickt Klinikclowns in Krankenhäuser und Pflegeheime. Was genau passiert da?

Wir bringen Humor dorthin, wo es oft nicht viel zu lachen gibt. Das sind oft magische Momente. Wir nennen das „Begegnungen auf Augenhöhe mit einem Augenzwinkern“. Das beginnt schon, wenn die Clowns an der Zimmertür fragen „Dürfen wir reinkommen?“ Plötzlich sind die Kinder die „Bestimmer“ und das gemeinsame Spiel beginnt. Das kann ein Lachen sein, aber oft entstehen auch leise, intime Momente im Miteinander. Anders als Zirkusclowns haben die Klinikclowns kein festes Programm.

Wie kann Humor beim Gesundwerden helfen?

Auch durch unsere Forschungsprojekte ist inzwischen klar: Lachen ist ein wunderbares Mittel gegen körperlichen und seelischen Schmerz. Wer es nicht glaubt, kann ja gerne selbst einen Kontrollversuch an sich durchführen. Hauen Sie sich zweimal mit einem Hammer auf den eigenen Daumen. Einmal allein und dann nochmal in Gesellschaft. Sie spüren den Unterschied! Deshalb sollten Menschen mit Schmerzen nicht lange allein sein und was zu lachen bekommen. Das ist der Kern von „HUMOR HILFT HEILEN“ – abgekürzt HHH!

Sehr beliebt sind die Clowns gerade in den Kinderabteilungen. Zu welchen schönen Situationen ist es hier schon gekommen?

Zu unserem zehnjährigen Jubiläum sprach ich mit einem Jungen, der wegen eines

Hirntumors lange in der Klinik behandelt werden musste. Ben überlebte, seine Mutter hielt den Kontakt zu uns. Ben erzählte rückblickend, wie wichtig die Clownsvisiten für ihn waren. Und wie viele weniger schöne Momente der Behandlung damit in den Hintergrund traten. Dieses Erlebnis hat uns alle sehr bestärkt, mit der Arbeit weiterzumachen. Dieses Feedback bekommen wir ganz oft: „Nicht nur die Kinder warten jede Woche auf euch, sondern auch die Eltern und unser Klinikpersonal!“

Ihre Stiftung ist auch in der Humor-Forschung aktiv. Was passiert hier genau? Ein aktuelles Projekt findet gerade am Universitätsklinikum in Bonn statt.

Unsere Clowns begleiten Kinder vor einer Operation. Verständlicherweise sind die Eltern in dieser Situation oft gestresst. Der Clown kann da vermitteln zwischen den Welten, kann ablenken und dem Kind bis in den OP zur Seite stehen. Wir wollen wissen, ob das dazu führt, dass im Nachgang weniger Schmerzmittel gebraucht werden und die Situation weniger angstvoll in Erinnerung bleibt. Pilotstudien deuten darauf hin. Andere Forschungsprojekte untersuchen die langfristige Wirkung unseres Humor-Curriculums für Pflegeschüler gemeinsam mit den Alexianern in Münster und in Berlin und der Universität zu Lübeck. Aber jetzt ist schon klar: Man kann sich öfter als zweimal halb totlachen. Die Risiken und Nebenwirkungen sind rundweg positiv.

Sie haben neben den Clownsvisiten und der Forschung einen dritten Schwerpunkt: die Pflege. Was lernen die Teams in den Humor-Seminaren? Clowns kommen und gehen. Die Pflege bleibt. Clowns können die „Eisbrecher“ für die gute Laune sein, und es braucht alle, die gemeinsam die Stimmung auf der Station im Alltag prägen. Die Workshopleiter sind erfahrene Klinikclowns, die also genau wissen, wie es im Krankenhaus zugeht. Bevor man sich um jemand anderen kümmern kann, braucht es Selbstfürsorge, „Seelenhygiene“, einen guten Umgang mit seinen eigenen Ressourcen. Das ist leider

bis heute kaum Teil der Ausbildung, und das in einem der stressigsten und verantwortlichsten Berufe, den es gibt. Umso mehr freut es mich, dass wir hier mit HHH Pionierarbeit geleistet haben und inzwischen zehn Pflegeschulen mit Modulen aus unserem Konzept die nächste Generation ausbilden.

Angenommen, ich wollte selbst als Klinikclown arbeiten. Wie komme ich dahin?

Üben, üben, üben! Im Ernst – das ist nicht so leicht. Zum Glück! Sie würden doch auch nicht wollen, dass wenn Sie oder ein naher Angehöriger im Krankenhaus liegt, irgendjemand ins Zimmer kommt, nur weil er sich selbst für berufen hält, oder? Die Klinikclowns von HUMOR HILFT HEILEN sind professionell, haben Ausbildungen als Schauspieler oder in sozialen Berufen. Dazu kommt die Klinikclownsausbildung plus Casting plus Supervision und Weiterbildung. Deshalb sind wir auch dafür, dass diese Arbeit bezahlt wird. Qualität hat ihren Preis. Das ist überall so, auch bei Clowns, auch wenn es komisch klingt.

Bevor man sich um jemand anderen kümmern kann, braucht es Selbstfürsorge, „Seelenhygiene“, einen guten Umgang mit seinen eigenen Ressourcen.

Hirschhausens Lieblingswitz ist folgender:

Ein Junge fährt in Berlin mit dem Fahrrad ganz langsam vor einer Straßenbahn her. Der Fahrer hupt und hupt, genervt macht er die Scheibe runter und ruft: „Eh Junge, kannst du nicht gefälligst woanders fahren?“ Da ruft der Junge lachend zurück: „Ich schon – aber du nicht!“

Blutkrebs: Gala von Betroffenen für Betroffene

José Carreras, spanischer Opernsänger & Vorstandsvorsitzender der José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.

Am 12.12.24 findet die 30. José Carreras Gala gegen Leukämie statt. Was erwartet uns?

1995 begannen wir ein unvergleichliches Abenteuer, das alle Erwartungen übertraf. Zum Jubiläum wollen wir uns auch an besondere Momente erinnern. Unsere größten Protagonisten sind die Patienten. Es sind Geschichten von Kampf und Optimismus, die anderen Betroffenen Mut machen.

Das Ziel Ihrer Stiftung lautet: Leukämie muss heilbar werden. Wie nah ist dieses Ziel gerückt? Als wir die Gala vor 30 Jahren ins Leben riefen, war Leukämie meist eine tödliche Diagnose. Seitdem sind die Heilungsraten erheblich gestiegen. Dennoch verlieren wir noch viele Patienten. Nur, wenn wir weiter forschen, wird es uns gelingen, Leukämie zu besiegen.

1987 haben Sie selbst die Diagnose Leukämie erhalten. Wie geht es Ihnen heute?

Ich bin sehr dankbar, dass es mir gut geht. Heute genieße ich meine Familie; und der Kampf gegen Leukämie hat in meinem Leben einen hohen Stellenwert. Solange ich die Energie habe, werde ich weitermachen.

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Rette das Leben eines Kindes mit Deiner Spende!

Eine weiße Pupille auf Blitzlichtfotos Ihrer Kinder? Das muss kein technischer Fehler – kann aber ein Warnzeichen sein. Ein Warnzeichen für eine seltene Erkrankung der Augen. Fragen Sie hierzu Ihren Kinder-, Haus- oder Augenarzt.

kinderaugenkrebsstiftung.de

Text: Silja Ahlemeyer Foto: Paola Calvo/DJCLS

Gemeinsam gegen den Krebs angehen

KREBS BEI KINDERN

Bei der Diagnose Kinderkrebs ist es wichtig, nicht nur medizinische Hilfe zu bekommen, sondern auch im Alltag und im Umgang mit der Krankheit selbst.

Text: Silja Ahlemeyer

Foto: Los Muertos Crew/pexels

Jährlich erkranken etwa 2.200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an Krebs. Am häufigsten müssen Ärzte ihnen die Diagnose Leukämie (Blutkrebs) mitteilen, gefolgt von Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS), wie zum Beispiel Hirntumoren. Leukämie entsteht durch eine Fehlentwicklung der weißen Blutkörperchen, während ZNS-Tumore durch abnormales Zellwachstum verursacht werden und in verschiedenen Bereichen des Gehirns oder des Rückenmarks auftreten können. Bis heute ist wissenschaftlich nicht geklärt, warum es bereits bei Kindern zu diesen und anderen Krebsarten kommt. Kinderkrebs zählt zweifellos zu den belastendsten Diagnosen, die eine Familie treffen kann. Dennoch ist der Kampf gegen die Krankheit selbst im jungen Alter keineswegs hoffnungslos. Laut dem Krebsinformationsdienst ist vieles heutzutage gut behandelbar. Demnach überleben etwa acht von zehn Kindern länger als 15 Jahre nach der Krebsdiagnose. Grundsätzlich stehen den jungen Patienten ähnliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung

Grundsätzlich stehen den jungen Patienten ähnliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung wie Erwachsenen, darunter Operationen, Chemotherapie und Strahlentherapie.

wie Erwachsenen, darunter Operationen, Chemotherapie und Strahlentherapie. Was konkret angewendet wird, richtet sich hauptsächlich nach der Tumorart und dessen Ausbreitung. Häufig wird eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen gewählt.

Begleitende Maßnahmen

Das Leben mit einem krebskranken Kind stellt alle Familienmitglieder vor immense Herausforderungen. Eltern fragen sich oft, wie sie in dieser schwierigen Zeit bestmöglich unterstützen können. Neben der medizinischen Behandlung spielt die psychologische Betreuung eine zentrale Rolle, um den kleinen Patienten nicht nur im Kampf gegen die Krankheit zu helfen, sondern auch ihre Lebensfreude zu bewahren. Verschiedene Anlaufstellen bieten hier Unterstützung. Kinderpsychologen kennen

Leukämien machen etwa 30 % der Krebsneuerkrankungen aus. An zweiter Stelle stehen Tumoren des zentralen Nervensystems mit etwa 24 %, gefolgt von Krebserkrankungen des lymphatischen Gewebes mit etwa 15 %.

Wege, die Ängste der Kinder zu lindern und ihnen zu ermöglichen, mit der veränderten Lebenssituation umzugehen. Viele spezialisierte Kliniken bieten maßgeschneiderte Therapieprogramme an, die auf die Bedürfnisse der Kleinen abgestimmt sind. Kreative Therapien wie Musik- oder Kunsttherapie können besonders für sehr junge Krebskranke hilfreich sein, da sie Ausdrucksmöglichkeiten bieten, die über Worte hinaus gehen und helfen, Gefühle zu verarbeiten und sich abzulenken.

Unbeschwerte Momente ermöglichen Auch die Entlastung der Eltern darf nicht vernachlässigt werden, denn sie benötigen ebenfalls viel Kraft, um ihre Kinder während der schweren Erkrankung zu unterstützen. Selbsthilfegruppen oder Familientherapien sind hier oft wertvolle Hilfen. Regelmäßige positive Rituale im Alltag können ebenfalls dazu beitragen, der Familie Stabilität und Sicherheit zu geben. Das können kleine Dinge sein, wie das tägliche Vorlesen einer Lieblingsgeschichte, gemeinsames Musizieren oder das Führen eines kreativen Tagebuchs. Diese Rituale vermitteln ein Gefühl von Normalität und spenden Trost. Darüber hinaus gibt es in vielen Städten gemeinnützige Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, krebskranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Sie organisieren beispielsweise Ausflüge oder besondere Feiern, um den Kindern Freude zu bereiten und den Familien wichtige Momente der Unbeschwertheit zu ermöglichen.

Fakten

Derzeit gibt es kein ScreeningVerfahren, um Krebs bei Kindern frühzeitig zu erkennen. Kinderärzte empfehlen allerdings eine Impfung gegen das humane Papillomvirus (HPV), da dieses die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten ist. Die Impfung ist für Jungen und Mädchen ab dem 9. Lebensjahr vorgesehen.

Gemeinsam lachen – gemeinsam helfen

Die Stiftung „HUMOR HILFT HEILEN“, 2008 gegründet von Eckart von Hirschhausen, bringt das Lachen dorthin, wo es manchmal wenig zu lachen gibt – auf die Stationen der Krankenhäuser, in die Pflegeausbildung und in Pflegeheime. Für diese Arbeit ist die Stiftung auf Spenden angewiesen. Wer dazu beitragen möchte, mehr Humor und Leichtigkeit in den Klinik- und Pflegealltag zu bringen, kann entweder mit einer Geldspende unterstützen oder symbolisch eine Geschenkpatenschaft für eine Klinikclownvisite übernehmen. Dafür erhält der Pate eine Urkunde mit einem Dank für die Patenschaft, die auch als Präsent zum Geburtstag oder zur Hochzeit verschenkt werden kann.

Wer sich über die zahlreichen Projekte und Erfolge der Stiftung informieren möchte, abonniert am besten den Newsletter unter www.humorhilftheilen.de

Spendenaufruf Scannen Sie den QR-Code um zu helfen.

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HARZER SONNENZWERGE E.V. – GEMEINSAM GEGEN KREBS BEI KINDERN.

Kinderkrebs ist furchtbar, insbesondere die sehr aggressive Form DIPG ist ein schwerer Schicksalsschlag. Wir, die Harzer Sonnenzwerge, helfen, wo wir können, und bringen den Kindern und ihren Familien Hoffnung und Entlastung.

Unser Verein setzt sich deutschlandweit mit Herzblut für die Unterstützung von krebskranken Kindern und ihren Angehörigen ein, sei es durch finanzielle Hilfen, Beratung und Seelsorge oder die Erfüllung von letzten Herzenswünschen.

HELFEN SIE UNS ZU HELFEN – JEDER BEITRAG ZÄHLT.

SPARKASSE OSTERODE

Text: Silja Ahlemeyer
Foto: Michael Fuchs

Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Trophoblasttumor

EXPERTEN

Im Interview mit den Experten Prof. Dr. med. Gerhard Gebauer, Prof. Dr. med. Michael Eichbaum und Dr. med. Axel Valet über die Therapiemethoden und Früherkennungsmaßnahmen verschiedener Krebserkrankungen.

Text:

Prof. Dr. med. Michael Eichbaum, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Helios Kliniken Wiesbaden, Leiter des gynäkologischen Krebszentrums und Brustzentrums

Was macht Gebärmutterhalskrebs so gefährlich?

Gebärmutterhalskrebs ist besonders gefährlich, weil er in frühen Stadien oft asymptomatisch ist und somit unbemerkt bleiben kann. Sobald Symptome auftreten, befindet sich die Krankheit häufig in einem fortgeschrittenen Stadium und kann metastasieren, was die Heilungschancen senkt.

Wie haben sich die Therapiemethoden entwickelt? Fortschritte in der Bildgebung und in der

minimal-invasiven Chirurgie haben die Diagnosemöglichkeiten sehr vorangetrieben. Auch neue medikamentöse Ansätze wie die Immuntherapie oder Therapien mit sogenannten Antibody-Drug-Conjugaten haben geholfen, die Prognose zu verbessern.

Gibt es Früherkennungsmaßnahmen?

Die wichtigste Prävention ist die HPV-Impfung, um die Entstehung von Vorstufen zu verhindern. Ebenfalls wichtig ist die regelmäßige Vorsorge in der gynäkologischen Praxis und einhergehend ein jährlicher zytologischer (Pap-)Abstrich sowie der kombinierte Pap- und HPV-Test ab 35 Jahren.

Welche Chancen sehen Sie für die Zukunft?

Im fortgeschrittenen Stadium müssen die bisherigen Erfolge der medikamentösen Therapie weiterentwickelt werden. Da Gebärmutterhalskrebs starke Zusammenhänge mit Immunphänomenen in ihrer unmittelbaren Umgebung aufweist, ruhen weitere Hoffnungen auf neuen immuntherapeutischen Konzepten.

Prof. Dr. med. Gerhard Gebauer, Chefarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Asklepios Klinikum Hamburg-Barmbek

Was macht Eierstockkrebs so gefährlich?

Eierstockkrebs ist die Krebserkrankung in der Gynäkologie mit der schlechtesten Prognose. Eine wesentliche Ursache liegt darin, dass lange Zeit keine Symptome auftreten und der Krebs dann erst in einem fortgeschrittenen Stadium mit Ausbreitung an vielen Stellen des Bauchraums erkannt wird.

Wie haben sich die Therapiemethoden entwickelt?

Die Therapie besteht i.d.R. in der operati-

Dr. med. Axel Valet, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Frauenklinik Dill Kliniken GmbH

Was macht Trophoblasttumore so gefährlich?

Je nach Stadium liegt die 10-Jahres-Überlebensrate bei <50 Prozent. Allerdings ist eine Diagnose aufgrund der unspezifischen Beschwerden und unterschiedlichen Trophoblasterkrankungen nicht einfach. Somit gibt es kein spezifisches Risikoprofil, mit Ausnahme der familiär auftretenden Blasenmole.

Wie haben sich die Therapiemethoden entwickelt?

Während die Therapie früher häufig nur aus operativen Maßnahmen bestand,

ven Behandlung. Als relativ neue Option wird danach noch eine medikamentöse Erhaltungstherapie durchgeführt, die das Rückfallrisiko weiter verringern kann.

Gibt es Früherkennungsmaßnahmen?

Schon seit vielen Jahren wird intensiv daran gearbeitet, Eierstockkrebs früher zu erkennen. Leider sind alle Studien unter Einbeziehung von Ultraschalluntersuchungen oder Tumormarkern bislang nicht erfolgreich gewesen. Daher gibt es noch keine geeignete Früherkennung bei Eierstockkrebs.

Welche Chancen sehen Sie für die Zukunft?

Heutzutage fehlen noch tumorbiologische Marker, die es erlauben, die medikamentöse Therapie noch gezielter einzusetzen. Zudem könnten molekulare Marker es zukünftig ermöglichen, Medikamente noch gezielter einzusetzen, um die Wirksamkeit zu erhöhen sowie Nebenwirkungen zu begrenzen.

haben sich zunehmend spezielle chemotherapeutische Therapie und Strahlentherapien etabliert. Insbesondere die Einführung optimierter Chemotherapie-KombinationsEmpfehlungen konnte die Prognose deutlich verbessern.

Gibt es Früherkennungsmaßnahmen?

Jede Blutungsstörung nach einer Schwangerschaft sollte per klinischer Untersuchung, vaginaler Sonographie und serologischer ß-hCG-Bestimmung untersucht und im Falle von Auffälligkeiten per Curettage geklärt werden. Dabei ist wichtig, dem Pathologen den Hinweis auf den Verdacht mitzuteilen.

Welche Chancen sehen Sie für die Zukunft?

Durch die Erfassung in Krebsregistern und die konsequente Behandlung im Rahmen von interdisziplinären Tumorboards sowie die Etablierung von pathologischen Instituten, wird das seltene Krankheitsbild der Trophoblasttumore mehr ins Bewusstsein gerückt und Entscheidungen werden etabliert.

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Die ABF-Apotheke ist eine onkologische Schwerpunktapotheke mit eigenem Reinraum und unterstützt seit 25 Jahren Krebspatientinnen und -patienten zuverlässig und vertrauensvoll in ihrer individuellen Krebstherapie.

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Krankheitsbild Schilddrüsenkrebs

SCHILDDRÜSE

Genetische Veränderungen in den Zellen des Schilddrüsengewebes: Der bösartige Tumor kommt selten vor und ist gut behandelbar.

Text: Julia Butz Foto: Luiz Rogerio Nunes/unsplash, Presse

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e. V.

Millionen Betroffene leiden an einer Erkrankung der Schilddrüse*, Schilddrüsenkrebs kommt allerdings vergleichsweise selten vor. „Nur weit unter 10 Prozent aller Krebsarten befallen die Schilddrüse“, erklärt Barbara Schulte, Vorsitzende der Schilddrüsenliga Deutschland e. V. „Dabei handelt es sich mit Abstand am häufigsten um differenzierte Schilddrüsenkarzinome, also papilläre oder follikuläre Karzinome, bei denen die Heilungschancen in der Regel gut bis sehr gut sind. Sie können ohne Chemotherapie, sondern mit einer gezielten Radiojodtherapie, die kaum Einfluss auf andere Organe hat, therapiert werden.“ Denn sowohl papilläre als auch follikuläre Karzinome speichern Jod und sind daher für eine Radiojodtherapie empfänglich. „Auch wenn die Schilddrüse komplett entfernt werden muss, können mit einer anschließenden Radiojodtherapie eventuell noch verbliebene Tumorreste beseitigt werden“, ergänzt Barbara Schulte.

Wie bei anderen Krebsarten auch, gilt ebenso bei Schilddrüsenkrebs: Je früher er festgestellt wird, umso größer die Heilungschancen. Die eigentliche Diagnostik

stellt allerdings eine Herausforderung dar. Der Betroffene selbst merkt erst in einem späteren Stadium Beeinträchtigungen beim Atmen, Sprechen oder Schlucken. Häufig werden die kleinen Knötchen eher zufällig bei körperlichen Untersuchungen entdeckt. Aus den Befunden einer Ultraschalluntersuchung, von Blutanalyse und der Szintigrafie, einem bildgebenden Verfahren, das Gewebe und dessen Stoffwechselaktivität sichtbar macht, könne aber eine Bewertung abgeleitet werden: „Wir können um bis zu 70 bis 80 Prozent erkennen, ob es sich um bösartige Gewebewucherungen handelt. Die fehlenden 20 Prozent ergeben sich aus der Tatsache, dass Szintigrafie erst ab etwa 1 cm Knotengröße eingesetzt werden kann, da erst dann das Kontrastmittel erkennbar eindringt“, so Barbara Schulte.

Welches die optimale Behandlungsstrategie ist, richtet sich immer nachdem individuellen Befund. Je nach dem, um welche Art, Stadium und Form es sich handelt, können nichtoperative Behandlungen mit rein medikamentöser Therapie, eine alleinige oder in Ergänzung zu einem chirurgischen Eingriff eingesetzte Radiojodtherapie angewendet werden.

Bei einer Komplettentnahme des Organs können die mangelnden Schilddrüsenhormone durch Medikation ausgeglichen werden. Man müsse dies allerdings dem Allgemeinzustand der Erkrankten entsprechend, gerade bei älteren Patienten, gut abwägen: „Die Behandlung mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin kann z. B. Herzrhythmusstörungen und den Verlust der Knochendichte verursachen.“ Eine

gründliche und differenzierte Aufklärung – auch in vielen anderen Fragen rund um die Schilddrüse, ist Barbara Schulte besonders wichtig: „Wir erleben, dass die Fülle an öffentlicher Berichterstattung sowie persönlicher Erfahrungsberichte in den Medien, Betroffene eher verwirrt und verunsichert, als zu helfen. Die unter unserem Dachverband der Schilddrüsen e. V. zum

Betroffene merken erst in einem späteren Stadium Beeinträchtigungen beim Atmen, Sprechen oder Schlucken.

großen Teil ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen geben ihr Wissen wissenschaftlich fundiert an jeden Interessierten weiter. Gerade, weil für die Bewältigung einer Krankheit der Austausch eine große Unterstützung sein kann.“

Schilddrüsenliga Deutschland 2024

Fakten

Der Trägerin der Verdienstmedaille setzt sich seit über 25 Jahren, u. a. als Vorsitzende der Schilddrüsenliga Deutschland e.V. mit seinen Selbsthilfegruppen für die Aufklärung von Schilddrüsenerkrankungen ein, mit dem besonderen Augenmerk auf den Autoimmunerkrankungen Hashimoto und Morbus Basedow.

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35 Millionen Betroffene leiden an einer Erkrankung der Schilddrüse.

Herz-Jesu-Krankenhaus

Radiojodtherapie – Präzise Behandlung bei Schilddrüsenerkrankungen

Die Radiojodtherapie ist eine effektive und nebenwirkungsarme Behandlungsoption. Sie ermöglicht es, gezielt die überaktiven Bereiche der Schilddrüse zu behandeln, während die normal funktionierenden Teile erhalten bleiben.

Die Radiojodtherapie ist eine etablierte Behandlungsmethode zur Therapie von Schilddrüsenerkrankungen, besonders bei der Überfunktion der Schilddrüse und den meisten Formen von Schilddrüsenkrebs. Die Therapie erfolgt stationär, da die hier eingesetzte Radioaktivität in der Abteilung verbleiben muss. Dabei wird die Strahlendosis individuell angepasst und kann während des Aufenthalts überwacht werden. Zudem wird die Radiojodtherapie als zweite Säule nach der chirurgischen Entfernung von Schilddrüsenkrebs eingesetzt, um verbliebene Krebszellen zu eliminieren. In Deutschland liegt die Zahl der jährlichen Radiojodtherapien bei etwa 60.000, welche derzeit in etwa 150 Behandlungszentren durchgeführt werden. Eines davon ist das Herz-Jesu-Kranken-

haus in Dernbach. Dr. med. Hans Prechtel, Oberarzt an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, leistet in der Region einen wichtigen Versorgungsauftrag.

Herr Dr. Prechtel, welche Rolle spielt die Radiojodstation am Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach im regionalen Gesundheitswesen?

Als Radiojodstation sind wir in der Lage, den Bedarf an Radiojodtherapien sowohl im Westerwald als auch überregional zu decken. Hierzu stehe ich im engen Kontakt mit den niedergelassenen Nuklearmedizinern in der Region. Zudem werden mir von den umliegenden Krankenhäusern mit chirurgischer, endokriner Spezialisierung Fälle mit nachgewiesenem Schilddrüsenkarzinom vorgestellt. Diese werden interdisziplinär besprochen, die Entscheidung zur Radiotherapie wird meistens gemeinsam gestellt.

Wie unterscheidet sich die Radiojodtherapie von anderen Behandlungsmethoden?

Die Radiojodtherapie ist eine Behandlungsmethode, bei der radioaktives Jod verwendet wird, um gezielt Schilddrüsenzellen zu zerstören. Diese Therapie unterscheidet sich von anderen Methoden, weil sie spezifisch auf die Schilddrüse abzielt und den Rest des Körpers schont. Radioaktives Jod wird von der Schilddrüse aufgenommen, wodurch Schilddrüsenzellen durch die freigesetzte Strahlung zerstört werden. Dies ermöglicht eine gezielte Behandlung, beispielsweise von heißen Knoten oder Schilddrüsenkarzinomen.

Wie läuft eine Radiojodtherapie ab?

Der Ablauf beginnt mit der Diagnose, bei der die Schilddrüse mittels Ultraschall und Schilddrüsenszintigraphie untersucht wird. Falls ein Karzinom vermutet wird, erfolgt eine Feinnadelpunktion oder eine Tumorszintigraphie mit MIBI. Erhärtet sich der Verdacht wird der Patient operiert. Die letztendliche Diagnose wird durch den Pathologen und seiner Gewebsuntersuchung gestellt. Jetzt kommt die Radiojodtherapie zum Zuge, um verbliebene Schilddrüsenzellen zu zerstören. Der Patient nimmt eine Kapsel mit radioaktivem Jod ein und bleibt zur Überwachung stationär, bis seine Strahlung unter einem gesetzlich festgelegten Wert liegt.

Wie lange dauert der stationäre Aufenthalt bei einer Radiojodtherapie? Das variiert je nach Art der Erkrankung und der Menge Radioaktivität, die der Patient bekommen hat. Bei gutartigen Erkrankungen liegt der Aufenthalt zwischen zwei Nächten und maximal zwölf Tagen, während Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen in der Regel drei bis vier Nächte bleiben. Die Entlassung erfolgt, wenn die Strahlendosisleistung unter den gesetzlich festgelegten Grenzwert fällt.

Dr. med. Hans Prechtel, Oberarzt an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Diese Therapie unterscheidet sich von anderen Methoden, weil sie spezifisch auf die Schilddrüse abzielt und den Rest des Körpers schont.

Jahres-Überlebensrate bei den meisten Karzinomen bei über 90 Prozent liegt.

Gibt es aktuelle Entwicklungen im Bereich der Radiojodtherapie?

Nebenwirkungen sind selten, und die Therapie wird allgemein gut vertragen. Anders als bei einer Chemotherapie treten keine starken Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Übelkeit auf. Nah am Menschen – in der Region und für die Region. Umfassende Gesundheitsversorgung von der Geburtshilfe bis zur Altersmedizin. www.krankenhaus-dernbach.de Das Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach gehört zur DERNBACHER GRUPPE KATHARINA KASPER . Rund 6.500 Menschen in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, an mehr als 130 Standorten – Wir helfen und unterstützen mit unseren Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, dem Hospiz, Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe, sowie Bildungseinrichtungen.

Welche Nebenwirkungen sind mit der Radiojodtherapie verbunden? Nebenwirkungen sind selten, und die Therapie wird allgemein gut vertragen. Anders als bei einer Chemotherapie treten keine starken Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Übelkeit auf. Interessant zu wissen ist vielleicht auch, dass die Zehn-

Die Radiotherapie ist ein seit langem bewährtes Verfahren und wird auch in Zukunft einen festen Platz im Repertoire der Nuklearmedizin behalten. Aktuell führe ich in unserer Abteilung die radioaktive Behandlung des Prostatakarzinoms mit Lutetium-PSMA, auch Radioligandentherapie genannt, ein. Diese Therapie ist sehr vielversprechend, da sie ähnlich gut wirkt wie die bereits bekannte und durchgeführte Chemotherapie, dabei jedoch weniger Nebenwirkungen aufweist.

Prostatakrebs: Zahl der Patienten steigt

MÄNNERGESUNDHEIT

Insbesondere, wenn er in einem frühen Stadium entdeckt wird, ist Prostatakrebs sehr gut behandelbar.

Text: Chan Sidki-Lundius

Foto: National Cancer Institute/unsplash

Sie ist nicht größer als eine Kastanie und kann doch erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen – die Prostata. So leiden viele Männer unter einer entzündeten oder auch vergrößerten Vorsteherdrüse. Die häufigste Krebserkrankung unter Männern ist in Deutschland Prostatakrebs. Pro Jahr werden bundesweit bis zu 70.000 Neuerkrankungen diagnostiziert.

Je nach Alter, Art, Menge und Stadium der Karzinome reichen die Behandlungsmethoden von der Bestrahlung von außen durch die Haut über die sogenannte Brachytherapie – hier werden winzig kleine Kapseln dauerhaft in die Prostata implantiert und bestrahlen den Tumor von innen – bis zur vollständigen Entfernung der Drüse (Prostatektomie). In manchen Fällen entscheiden sich die betroffenen Männer auch für eine zellbasierte

Wird Prostatakrebs im Frühstadium erkannt, sind die Heilungschancen hoch.

Immuntherapie. Teilweise ist auch nur eine „aktive Überwachung“ erforderlich. Die Patienten werden dann engmaschig medizinisch überwacht, um bei Bedarf rechtzeitig eine Behandlung einleiten zu können. Bleibt der Tumor unauffällig, wird oft auch gar nicht behandelt.

Früherkennung, ja bitte!

Einen ersten Hinweis auf ein möglicherweise vorhandenes Prostatakarzinom gibt oftmals der sogenannte PSA-Wert im Blut. Ist der Wert auffällig hoch oder steigt er im Verlauf mehrerer Tests an, werden weitere Untersuchungen notwendig. Das können neben einer Tastuntersuchung ein transrektaler Ultraschall (TRUS) und/oder eine Multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) sein. Die Biopsie unter örtlicher Betäubung und bildgebender Kontrolle bringt dann Gewissheit, ob Prostatakrebs tatsächlich vorliegt oder nicht. Bei der Untersuchung werden mehrere Gewebeproben mit einer dünnen Nadel über den Enddarm aus der Prostata entnommen und anschließend untersucht. Zeigt sich im Ergebnis ein behandlungsbedürftiges Prostatakarzinom, ist die Erstbehandlung in einem zertifizierten onkologischen Zentrum oder Krankenhaus empfehlenswert. Gemäß der sogenannten WiZen-Studie werden Patienten dort besser behandelt, was die Überlebenschancen erhöht. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit von ausgewiesenen Fachkräften

entlang des gesamten Versorgungspfades. Dies ermöglicht es, patientenindividuelle Behandlungspläne zu erstellen und diese entsprechend umzusetzen.

Die häufigste Krebserkrankung unter Männern ist in Deutschland Prostatakrebs.

Die Heilungschancen

Die gute Nachricht ist: Wird Prostatakrebs im Frühstadium erkannt, sind die Heilungschancen hoch. Die Krankenkassen übernehmen ab dem 45. Lebensjahr die Kosten für eine jährliche Vorsorgeuntersuchung. Dabei wird eine rektale Abtastung durchgeführt. Wer sich mehr Sicherheit wünscht, sollte zusätzlich den PSA-Wert im Blut checken lassen. Die Analyse kostet zwischen 25 und 50 Euro – so viel sollte jedem Mann seine eigene Gesundheit wert sein!

Die Diagnose Prostatakrebs kann ein Schock sein, auch die Krankheitsbewältigung raubt mitunter sehr viel Energie. Hilfe und Unterstützung erhalten Betroffene beim Bundesverband Prostata Selbsthilfe (prostatakrebs-bps.de). Auf der Internetseite finden sich unter anderem Hinweise auf Vorträge und Adressen von Selbsthilfegruppen. Außerdem wird eine Beratungshotline angeboten.

FRAGEN AN FRANK ABRAHAM

des Harzer Sonnenzwerge e. V.

Herr Abraham, wie können Familien von Kindern, die an Krebs, insbesondere DIPG erkrankt sind, unterstützt werden? Es ist wichtig, betroffene Familien emotional und finanziell zu unterstützen. Mithilfe von Seelsorge und Beratung z. B. zu Therapiemöglichkeiten, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden oder aber durch das Organisieren von geeigneten Hilfsmaßnahmen wie bspw. Renovierungen für behindertengerechte Wohnräume. Was möchten Sie betroffenen Familien mit auf den Weg geben? Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen. Diverse Vereine, Organisationen und Beratungsstellen sind dazu da, um zu helfen und Sie durch diese schwierige Zeit zu begleiten.

Gibt es weitere Möglichkeiten, die über die klassische Hilfe hinausgeht? Neben der finanziellen Hilfe erfüllen wir vom Verein Harzer Sonnenzwerge e. V. letzte Wünsche. Wenn die Krankheit fortschreitet, versuchen wir, den betroffenen Kindern und ihren Familien besondere Momente zu ermöglichen, als kleine Auszeit von den immensen Herausforderungen, die das Leben nun bestimmen. Das können bspw. Ausflüge in Freizeitparks oder Wohnmobilreisen sein.

Weiterführende Infos über den Verein und dessen Arbeit unter: www.harzer-sonnenzwerge.de

DIPG (Diffuses intrinsisches Ponsgliom) ist ein seltener, aggressiver Hirntumor, der fast ausschließlich bei Kindern auftritt. Er entsteht im Bereich des Hirnstamms, der für lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Herzschlag und Bewegung verantwortlich ist. Da DIPG tief im Gehirn verwurzelt ist und die Tumorzellen diffus in das umliegende Gewebe eindringen, ist eine chirurgische Entfernung unmöglich. Die Symptome verschlimmern sich rasch, und die Prognose ist leider sehr schlecht. Aktuelle Behandlungsoptionen wie Strahlentherapie und Chemotherapie können den Krankheitsverlauf verlangsamen, aber eine Heilung ist derzeit nicht möglich.

Text: Jakob Bratsch Foto: Presse, Pixabay/pexels
Frank Abraham, 1. Vorsitzender

Immuntherapie bei soliden Tumorerkrankungen

In den letzten Jahren hat die zunehmende Erforschung immunologischer Mechanismen, die für die Krebsentstehung und für den Verlauf einer Krebserkrankung eine zentrale Rolle spielen, dazu geführt, dass Immuntherapien von Tumoren mittlerweile ein fester Bestandteil in der modernen Onkologie sind.

Grundsätzlich kann zwischen einer passiven und einer aktiven Immuntherapie unterschieden werden. Bei der aktiven Immuntherapie soll das Immunsystem speziell gegen den Tumor durch Induktion spezifischer Immunzellen, die den Tumor angreifen und zerstören können, aktiviert werden. Am Anfang einer solchen spezifischen Immunantwort steht die Aufnahme und Präsentation von tumorspezifischen Antigenen durch antigenpräsentierende Zellen wie dendritische Zellen. Im Mittelpunkt der in der Praxisgemeinschaft für Zelltherapie (PGZ) durchgeführten aktiven immunologischen Krebstherapien steht die zelluläre spezifische Immuntherapie auf Basis dieser dendritischen Zellen. Die dendritischen Zellen werden aus den Monozyten des Patienten in größerer Anzahl nach höchstem Qualitätsstandards mit behördlicher Genehmigung im Labor generiert.

Zurückgeführt in den Körper, sollen sie die tumorspezifische Immunantwort und im Idealfall eine systemische Immunität durch Aktivierung tumorspezifischer Immunzellen induzieren.

In klinischen Studien und Fallberichten konnte gezeigt werden, dass eine spezifi sche Immuntherapie mit dendritischen Zellen selbst in fortgeschrittenen Stadien einer Krebserkrankung wirksam sein kann. Bereits 2010 führte dieser Therapieansatz in den USA zur Zulassung von Sipuleucel-T für Patienten mit asymptomatischem, metastasiertem, kastrationsrefraktärem Prostatakarzinom, da in der Zulassungsstudie ein signifi kanter Überlebensvorteil für Sipuleucel-T gegenüber Placebo gezeigt werden konnte. Darüber hinaus war der Anteil Langzeitüberlebender unter bzw. nach der Therapie mit dendritischen Zellen gegenüber dem PlaceboStudienarm erhöht. Ein relativ höherer Anteil Langzeitüberlebender wurde auch für andere Tumorerkrankungen, wie z. B. das fortgeschrittene Melanom, das Glioblastom und das hormonrezeptornegative Mammakarzinom beschrieben. Bei der passiven Immuntherapie werden z. B. monoklonale Antikörper gegen bestimmte tumorspezifi sche Strukturen gerichtet oder die insbesondere bei Lymphomen erfolg-

Dr. Thomas Neßelhut, Onkologisch verantwortlicher Arzt Leiter des Therapiezentrums Zelltherapie Duderstadt GmbH

Das bessere Verständnis weiterer immunologischer Abläufe bei Tumorerkrankungen wird dazu beitragen, die E�zienz immuntherapeutischer Strategien weiter zu erhöhen.

reiche CAR-T-Zell Therapie eingesetzt. Zu den passiven Immuntherapien zählt auch die seit einigen Jahren eingesetzte Behandlung mit Checkpoint-Inhibitoren.

Ein Tumor hat eine Vielzahl von Mechanismen entwickelt, wodurch er sich dem Angriff durch das Immunsystem entzieht. Dabei erfolgt die Kontrolle der Immunantwort an bestimmten sogenannten immunologischen Checkpoints, unter denen der PDL-1/PD-1 Pathway derzeit einer der wichtigsten Ansatzpunkte für eine weitere Immuntherapie mittels der gegen PD-1 oder PDL-1 gerichteten Antikörper ist. Eine wirksame Anti-Tumor-Immunantwort erfordert aber sowohl die Hemmung inhibitorischer Signale durch z. B. Checkpoint-Blockaden als auch die Aktivierung tumorspezifi scher, im Idealfall zytotoxischer Immunzellen durch z. B. die spezifi sche zelluläre Immun-

Wo keine wirksamen Standardtherapien mehr zur Verfügung stehen oder eine Standardtherapie bei geringer Wirksamkeit und einem sehr belastenden Nebenwirkungspro� l abgelehnt wird, möchte die Praxisgemeinschaft für Zelltherapie Duderstadt GmbH & Co. KG neue Erkenntnisse aus der Forschung so früh wie möglich für Sie zugängig machen. www.immune-therapy.net

therapie mit dendritischen Zellen. Daher ist die Kombination einer dendritischen Zelltherapie mit einer Checkpoint-Inhibitor-Therapie in vielen Fällen sinnvoll.

Eine entscheidende Rolle für die Effektivität einer Immuntherapie spielt auch das im Patienten vorliegende oftmals entzündliche Milieu sowie die immunologische Grundsituation des Patienten. So sind z. B. die Anzahl der das Immunsystem hemmenden Zellen oftmals deutlich erhöht, wodurch die Anti-Tumor-Antwort abgeschwächt und verhindert werden kann. Daher erfolgt in der PGZ vor dem Beginn einer Immuntherapie die Analyse des individuellen Immunprofi ls. Je nach Ausgangslage erhält der Patient dann eine Therapie zur generellen Stärkung des Immunsystems und ggf. bei Vorliegen einer deutlich erhöhten Anzahl der hemmenden Immunzellen eine Milieutherapie.

Das bessere Verständnis weiterer immunologischer Abläufe bei Tumorerkrankungen wird dazu beitragen, die Effi zienz immuntherapeutischer Strategien weiter zu erhöhen. Darüber hinaus kann die Kombination von immunologischen Therapien mit klassischen onkologischen Therapien wie z. B. Bestrahlung oder Chemotherapie dazu beitragen die Prognose von Krebspatienten weiter zu verbessern.

In klinischen Studien und Fallberichten konnte gezeigt werden, dass eine spezi�sche Immuntherapie mit dendritischen Zellen selbst in fortgeschrittenen Stadien einer Krebserkrankung wirksam sein kann.

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