Baltikum Die drei Perlen im hohen Norden Europas
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Antwerpen
Die Tageszeitung für die Schweiz | Samstag 29. August 2015
Belgischer Diamant Seite 8
Ferien am Mittelmeer
Wo Sie dem Herbstblues ein Schnippchen schlagen Seite 10 Editorial
Weites Land Roadtrip durch Amerikas Westen
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Birgitta Willmann Leiterin Publishing Service birgitta.willmann@ringier.ch
Kleine Fluchten Es gibt sie, die August-Depression. Nämlich dann, wenn sich der Sommer verabschiedet, sich der Alltag mit Schule und Arbeit wieder einstellt. Ade, ihr lauen Nächte, ihr vertrödelten Tage in der Badi, am Meer oder See. Allerhöchste Zeit also, sich mit ein paar neuen Reisezielen gute Laune zu verschaffen. Ich sage: Hello CityTrips! Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für innereuropäische Wochenend reisen. Gönnen Sie sich ein Wochen ende lang eine Auszeit! Wer die Metropolen von Rom bis Stockholm schon abgeklappert hat, dem zeigen wir in den kommenden Ausgaben den Reiz der kleineren Städte, vom deutschen Leipzig bis hin zum italienischen Florenz. Wir starten in dieser Ausgabe mit Antwerpen. Die belgische Stadt ist nicht nur die Heimat des Malers Peter Paul Rubens, sondern besitzt auch den drittgrössten Hafen Europas und ist eines der internationalen Zentren der Verarbeitung und des Handels mit Diamanten.
Fotos: plainpicture/Paolo Sartori/Michael Reusse, mauritius images
Fashionistas kennen Antwerpen in einem anderen Zusammenhang: Die Kö nigliche Akademie der Schönen Künste ist eine der weltweit bekanntesten Schmieden für Modemacher. Designer wie Dries Van Noten, Martin Margiela oder der aktuelle künstlerische Direktor von Dior, Raf Simons, haben hier ihr Handwerk gelernt. Stimmen Sie sich ein auf ein wunderbares Spätsommer/Frühherbst-Wochenende in einer lebendigen, modeverrückten Stadt, die auch im Ausgang einiges zu bieten hat. Wir wünschen Ihnen viel Spass dabei.
Inhalt Türkei Die besten Velorouten im H interland von Marmaris. Seite 4 News Reiseneuigkeiten aus nah und fern.
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Wallis Im Rhonetal auf den Spuren des Mittelalters. Seite 12 Leukerbad Über Stock und Stein auf 20 Bike-Trails. Seite 14
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Traumdestination
Wild Wild West! Auch das gehört zu Ferien im Wilden Westen der USA: Kilometerlange Sandstrände und traumhafte Sonnenuntergänge.
Restaurants, Banken, Apotheken und immer wieder kleine individuelle Cafés: Amerika ist ein «Drive-Thru-Country».
Bei einem Roadtrip im Westen der USA geht es vor allem um eines: das Gefühl von Freiheit und Glück. Eine Reise zu Alt-Hippies, verschlafenen Motels und pünktlichen Grauwalen. Text: Christian Bauer
In San Franciscos HaightAshbury entstand die Hippie-Bewegung. Heute finden sich hier crazy Shops.
Tierische Begegnung: Eine Herde Roosevelt Elche entspannt sich auf einem Campingplatz in Nordkalifornien.
D
Fotos : Christian Bauer, mauritius
WASHINGTON
Seattle
MONTANA USA
Depoe Bay IDAHO
OREGON
Ringier Infographics
NEVADA
San Franzisko
Bodie
Salt Lake City UTAH
Yosemite National Park Death Valley National Park ARIZONA KALIFORNIEN
Los Angeles
Las Vegas
Schon beim Anflug zeigen sich die Ausmasse der verrückten Stadt (unbedingt einen Fensterplatz auf der linken Seite nehmen). Dann werden die Dimensionen des Strip, des Las Vegas Boulevards, mit den riesigen Hotels deutlich. Wir übernachteten im Ägypten-Themenhotel «Luxor» mit seiner gigantischen Pyramide, zu der die grösste Hotellobby der Welt gehört. Der freie Innenraum mit Ausstellungsräumen, Restaurants und Shops ist gigantisch. Haupt attraktion der Stadt sind die riesigen Themenhotels, die in bester Disney-Manier Traumwelten erschaffen. Lust auf eine Gondelfahrt durch Venedig? Klar, darüber mag man den Kopf schütteln – man muss Las Vegas aber schlicht als Freizeitpark betrachten. Dann ist es wirklich der Hammer! Überall dröhnt der typische Las-Vegas-Soundtrack durch die Hallen: das Gebimmel Tausender Slotmachines. In «Vegas» muss man sein Glück einfach in einem Casino versuchen. Auch Anfänger werden ihren Spass haben: Das Flair ist extrem entspannt, und überall gibt es nette Menschen, die Neulingen die Spiele erklären. Legendär ist Vegas auch für seine Ausstellungen und Shows. Künstler von Rang und Namen treten hier auf, teilweise wochenlang (derzeit Céline Dion und Britney Spears). Sonst gibt es Zirkus, Cabaret, Zauberei, Comedy – einfach alles. Die Superlative sind nicht übertrieben. Las Vegas ist ein Superlativ, an den sich Newcomer erst gewöhnen müssen. Zudem haben die Hotels ein unschlagbares Preis-LeistungsVerhältnis. Logisch, man möchte die Besucher ja in die Casinos locken. Hier werden Milliarden umgesetzt. Also aufgepasst: nicht die gesamte Urlaubskasse am ersten Abend verprassen! Schliesslich gibt es in den USA noch eine reale Welt. Und auch die ist «amazing»!
Der Pazifik bestimmt den Speiseplan. In «Tonys Crabshak» in Bandon gibt es die beste Krebssuppe der Region.
Konserviert: In der Geisterstadt Bodie hat der Flair des Wilden Westens die Zeit überdauert.
as Gedanken sind frei, singt Holly inbrünstig – in fast perfektem Deutsch. Wer kümmert sich schon um Grammatik, wenn es um ein Lebensgefühl geht? Die Mittfünfzigerin trällert von Liebe, Frieden und Freiheit – die ewigen Themen der Flower-Power-Generation. Uns hat es in die einstige Hippie-Hochburg Mendocino an der Pazifikküste in Nordkalifornien verschlagen. Ein kleines Küstendorf mit wenigen Bars, romantischen B&Bs und herrlichem Sandstrand. Auch wir erfüllen uns den alten Aussteiger-Traum von unbegrenzter Freiheit – vier Wochen mit dem Auto durch den Westen der USA. 3000 Kilometer von der Casinostadt Las Vegas durch das Death Valley, den Yosemite Nationalpark
Welcome to Vegas
Kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Nordwestens der USA – und vor allem sehr schön: Seattle.
nach San Francisco, dann weiter auf dem Highway 101 an der Pazifikküste entlang Richtung Norden, durch den Bundesstaat Oregon bis nach Seattle. Wer in Amerikas Westen zu einem Roadtrip startet, sucht vor allem eines: das Gefühl unbeschwerten Lebens. Sich treiben lassen, am Roadside-Diner Hamburger futtern, in einfache
Motels absteigen, Rodeo-Cowboys anfeuern und nachts um zwei Uhr im Walmart gigantische Portionen Chocolate Chip Icecream kaufen. Würden wir es nicht selbst erleben, wir fühlten uns wie in einem klischeehaften Roadmovie aus den 60er-Jahren. Oder einem Western: Die Relikte aus dem Wilden Westen und den
Goldrausch-Zeiten Ende des 19. Jahrhunderts finden sich hier allerorten. Wie in der Geisterstadt Bodie, die in der kargen Höhe der Sierra Nevada vom harten Leben der Goldsucher erzählt. Die Situation ist gruslig: In den ehemaligen Saloons liegen Spielkarten auf dem Tisch, in der Schule prangen noch Rechenaufgaben an der Tafel und im Dorfladen stehen Konserven im Regal. Ein Kribbeln anderer Art durchfährt Mike 300 Kilometer weiter westlich. Der Neu-Hippie hockt in San Franciscos Stadtteil Haight-Ashbury und kaut auf psychedelischen Pilzen herum. «Hey Bruder, wir haben hier den besten Stoff der Welt», schwärmt er mit glasigen Augen. Dass wir darauf verzichten, kann er nicht verstehen. Vor 50
USA: Kurz und knapp X Hinkommen Mit Edelweiss Air von Zürich nach Las Vegas (bis 23. Oktober und ab 2. April 2016) und von Zürich nach Vancouver (bis 28. September und ab 10. Mai 2016). www.flyedelweiss.com X Einreise Schweizer Bürger benötigen einen gültigen Reisepass und müssen vor der Einreise die elektronische Einreisegenehmigung ESTA vorweisen. Diese muss online mindestens 72 Stunden vor dem Flug eingeholt werden. Sie kostet
14 US-Dollar und muss mit Kreditkarte bezahlt werden. https://esta.cbp.dhs.gov/esta X Reisezeit Der Westen der USA ist wegen der unterschiedlichen Klimazonen eine Ganzjahres-Destination. Mai bis September ist die beste Reisezeit für einen Roadtrip. Unterkünfte in grösseren Orten sollten dann ein paar Tage vor Ankunft reserviert werden. X Automiete Eine Automiete ist unkompliziert und günstig. Benötigt
In den kleinen Dörfern entlang der Küste gibt es viele romantische B&Bs, hier in Mendocino in Kalifornien.
werden eine Kreditkarte und ein Schweizer Führerschein. Fahrer müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Ab 25 sind die Preise günstiger. Wer das Fahrzeug ausserhalb des Bundesstaates abgibt, zahlt eine Überführungsgebühr. X On the road Das Autofahren ist auch in Städten stressfrei, da die Geschwindigkeiten niedrig und die Autofahrer rücksichtsvoll sind. Unbedingt auf das Tempo achten: Zu schnell fahren kann teuer werden!
Jahren entstand hier die HippieBewegung, die mit Musik, freier Liebe und LSD die Welt retten wollte. Aus Mikes Handy scheppert Janis Joplin. Fast könnte man meinen, er sei ein bezahlter Schauspieler. «Willst du nicht doch ein paar Pilze?» Freilich, das BlumenkinderImage ist zur Marketing-Strategie verkommen, dennoch hat die Bewegung ihre Spuren hinterlassen: Eine neue Studie bestätigt San Franciscos Ruf als liberalste Stadt Amerikas. «Frisco» ist die letzte City für die nächsten tausend Kilometer. Nach der Golden Gate Bridge (auf der wir vor lauter Staunen beinahe einen Stau verursacht hätten) gibt es am Highway 101 bloss Dörfer, die verträumt am Meer kleben, hundert Meter hohe Wow-Effekt-Mammutwäl-
Meer, viel Grün und spannende Architektur: Vancouver gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt.
der und Elche, die auf Campingplätzen herumschlendern. Und Grauwale, die auf Kommando erscheinen. «Wenn ich in drei Minuten keinen Wal sehe, finde ich das Kaff doof», schimpfe ich in Depoe Bay. Das Örtchen rühmt sich damit, dass man hier Wale vom Parkplatz aus sehen kann. Ein Whale Watching Drive Thru, sozusagen. Kaum gesagt, taucht ein grauer Riesenkoloss prustend aus dem Wasser, als wolle er das Image der Region retten. Das ist ganz grosses Kino – so wie die gesamte Pazifikküste im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Die Küste ist rau und kantig. Mächtige Wellen rollen auf das Ufer zu, ein steifer Wind treibt die Sandkörner vor sich her. Im Meer dümpeln zackige Felsformationen, die aberwitzige Na-
Der Pazifik im Westen der USA hat die schönste Küste Nordamerikas geschaffen.
men tragen wie Face Rock (Gesichtsfelsen). Am Strand sitzen, die Füsse im Sand vergraben und die Haare im Wind wehen lassen – das hat etwas zutiefst Beglückendes.
Sehenswürdigkeiten von Weltklasseformat gibts im Norden keine. Hier sind Natur und Ruhe die Highlights: Die Touristenmassen tummeln sich im südlichen Kalifornien, etwa in Hollywood. In den Norden kommt, wer dem Mainstream entfliehen möchte. Und wer nichts dagegen hat, den Bikini mit einem Fleecepulli zu tauschen. Denn kalte Meeresströmungen lassen die Temperaturen purzeln und Nebel aufsteigen. Das gehört zum Charme – ebenso wie verschlafene Dörfer wie Bandon-by-the-Sea in Oregon. Dessen historisches Zentrum besteht aus zwei Strassen, ein paar Geschäften und einem Irish Pub. Mittelpunkt ist die Imbissbude «Tony’s Crabshack» am Hafen, wo es mit der «Crab Chowder» die beste Krebssuppe
gibt. Wer möchte, fängt die gros sen Taschenkrebse direkt an der Hafenmauer und lässt sie von Tony zubereiten. Eine Idylle aus vergangenen Zeiten – oder doch ein Film? Viele der Orte dienten schon als Filmkulisse. Unser Roadtrip endet in Seattle im Bundesstaat Washington. Nach dem beschaulichen Leben an der Küste müssen wir uns erst wieder an Menschenmassen und Autostau gewöhnen. Die Stadt ist in Partystimmung. Es ist der 4. Juli: Nationalfeiertag! Der Tag, an dem die Amerikaner die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung von 1776 feiern. Darin heisst es, jeder Mensch habe das Recht auf Freiheit und auf die Suche nach Glück. Passender könnte unser Roadtrip nicht enden: War das nicht unser Motto?
Profi-Tipp
Vancouver – die Perle in British Columbia Unsere Reise endet im kanadischen Vancouver, das im Zug vier Stunden von Seattle entfernt ist. Die Stadt am Pazifik gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Das liegt – dem Meer und den kanadischen Rocky Mountains sei Dank – an den exzellenten Freizeitmöglichkeiten, aber auch am kosmopolitischen Flair der Zweimillionen-Metropole. Viele asiatische Ethnien leben in der Stadt und be-
reichern das Kultur- und besonders das kulinarische Angebot. Chinesische Wan Tans, vietnamesische Nudelsuppe oder doch französisches Coq au Vin? Hier findet sich alles nebeneinander. Viele der Zutaten kommen vom Granville Island Public Market, den man bequem mit dem regenbogenfarbigen Aquabus erreicht. In den Markthallen finden sich nicht nur Produkte lokaler Bauern und Fi-
scher (mit dem Schwerpunkt auf Meeresfrüchten), sondern auch Spezialitätenrestaurants, Kleiderboutiquen und Galerien. Hier kann man leicht einen halben Tag verbringen. Ansonsten schlendert man durch die Downtown, probiert die vielen selbst gebrauten Biere im Stadtteil Gastown oder sitzt in einem der zahlreichen Cafés. In Vancouver soll es ja den besten Kaffee der Westküste geben.
Wer sich für Kunst und Geschichte der indianischen Ureinwohner interessiert, sollte unbedingt das ausgezeichnete Museum of Anthropology besuchen. Es besitzt die bedeutendste Sammlung indianischer Kunst an der Westküste. Vielleicht die auffälligste Schönheit der Hauptstadt des Bundesstaates British Columbia ist der Stanley Park am Rande der Downtown. Das 400 Hektar grosse Naturpara-
dies, das zum schönsten Park der Welt gekürt wurde, ist Sport-, Beach- und Fun-Area zugleich. In seiner Mitte findet sich das Vancouver Aquarium, das die Unterwasserwelt verschiedener Ökosysteme vorstellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Meeresflora und -fauna des kühlen Pazifiks. Unangefochtene Stars des Aquariums sind zwei weisse Belugawale, die bei Shows ihre Kunststücke zeigen.
Wicked Spoon, Hotel Cosmopolitan Das beste Frühstücksbuffet der Stadt. Am besten ist man um Tom Schneider- acht Uhr vor Ort, Ohlin, Captain wenn die Hotelgäsbei Edelweiss te noch schlafen. Air, verrät seine Vor allem der KaleGeheimtipps in Salad und das Vegas. Sushi sind toll! XS Nightclub, Encore-Resort, Hotel Wynn Halb Indoor-, halb Outdoor-Club um einen geschwungenen Pool herum. Genau das Richtige für Partynächte mit Temperaturen über 30 Grad. Botero, Hotel Wynn Ob Steak oder vegan – Steve Wynn hat hier eine kulinarische Oase geschaffen. Das Lieblingsgetränk meiner Frau: Le Rêve. Neon Sign Museum Hier lagern die Neonschilder von Hotels etc. auf freiem Wüstenboden, was einen tollen Blick ins alte SinCity erlaubt.
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Traumdestination
Wild Wild West! Auch das gehört zu Ferien im Wilden Westen der USA: Kilometerlange Sandstrände und traumhafte Sonnenuntergänge.
Restaurants, Banken, Apotheken und immer wieder kleine individuelle Cafés: Amerika ist ein «Drive-Thru-Country».
Bei einem Roadtrip im Westen der USA geht es vor allem um eines: das Gefühl von Freiheit und Glück. Eine Reise zu Alt-Hippies, verschlafenen Motels und pünktlichen Grauwalen. Text: Christian Bauer
In San Franciscos HaightAshbury entstand die Hippie-Bewegung. Heute finden sich hier crazy Shops.
Tierische Begegnung: Eine Herde Roosevelt Elche entspannt sich auf einem Campingplatz in Nordkalifornien.
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Fotos : Christian Bauer, mauritius
WASHINGTON
Seattle
MONTANA USA
Depoe Bay IDAHO
OREGON
Ringier Infographics
NEVADA
San Franzisko
Bodie
Salt Lake City UTAH
Yosemite National Park Death Valley National Park ARIZONA KALIFORNIEN
Los Angeles
Las Vegas
Schon beim Anflug zeigen sich die Ausmasse der verrückten Stadt (unbedingt einen Fensterplatz auf der linken Seite nehmen). Dann werden die Dimensionen des Strip, des Las Vegas Boulevards, mit den riesigen Hotels deutlich. Wir übernachteten im Ägypten-Themenhotel «Luxor» mit seiner gigantischen Pyramide, zu der die grösste Hotellobby der Welt gehört. Der freie Innenraum mit Ausstellungsräumen, Restaurants und Shops ist gigantisch. Haupt attraktion der Stadt sind die riesigen Themenhotels, die in bester Disney-Manier Traumwelten erschaffen. Lust auf eine Gondelfahrt durch Venedig? Klar, darüber mag man den Kopf schütteln – man muss Las Vegas aber schlicht als Freizeitpark betrachten. Dann ist es wirklich der Hammer! Überall dröhnt der typische Las-Vegas-Soundtrack durch die Hallen: das Gebimmel Tausender Slotmachines. In «Vegas» muss man sein Glück einfach in einem Casino versuchen. Auch Anfänger werden ihren Spass haben: Das Flair ist extrem entspannt, und überall gibt es nette Menschen, die Neulingen die Spiele erklären. Legendär ist Vegas auch für seine Ausstellungen und Shows. Künstler von Rang und Namen treten hier auf, teilweise wochenlang (derzeit Céline Dion und Britney Spears). Sonst gibt es Zirkus, Cabaret, Zauberei, Comedy – einfach alles. Die Superlative sind nicht übertrieben. Las Vegas ist ein Superlativ, an den sich Newcomer erst gewöhnen müssen. Zudem haben die Hotels ein unschlagbares Preis-LeistungsVerhältnis. Logisch, man möchte die Besucher ja in die Casinos locken. Hier werden Milliarden umgesetzt. Also aufgepasst: nicht die gesamte Urlaubskasse am ersten Abend verprassen! Schliesslich gibt es in den USA noch eine reale Welt. Und auch die ist «amazing»!
Der Pazifik bestimmt den Speiseplan. In «Tonys Crabshak» in Bandon gibt es die beste Krebssuppe der Region.
Konserviert: In der Geisterstadt Bodie hat der Flair des Wilden Westens die Zeit überdauert.
as Gedanken sind frei, singt Holly inbrünstig – in fast perfektem Deutsch. Wer kümmert sich schon um Grammatik, wenn es um ein Lebensgefühl geht? Die Mittfünfzigerin trällert von Liebe, Frieden und Freiheit – die ewigen Themen der Flower-Power-Generation. Uns hat es in die einstige Hippie-Hochburg Mendocino an der Pazifikküste in Nordkalifornien verschlagen. Ein kleines Küstendorf mit wenigen Bars, romantischen B&Bs und herrlichem Sandstrand. Auch wir erfüllen uns den alten Aussteiger-Traum von unbegrenzter Freiheit – vier Wochen mit dem Auto durch den Westen der USA. 3000 Kilometer von der Casinostadt Las Vegas durch das Death Valley, den Yosemite Nationalpark
Welcome to Vegas
Kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Nordwestens der USA – und vor allem sehr schön: Seattle.
nach San Francisco, dann weiter auf dem Highway 101 an der Pazifikküste entlang Richtung Norden, durch den Bundesstaat Oregon bis nach Seattle. Wer in Amerikas Westen zu einem Roadtrip startet, sucht vor allem eines: das Gefühl unbeschwerten Lebens. Sich treiben lassen, am Roadside-Diner Hamburger futtern, in einfache
Motels absteigen, Rodeo-Cowboys anfeuern und nachts um zwei Uhr im Walmart gigantische Portionen Chocolate Chip Icecream kaufen. Würden wir es nicht selbst erleben, wir fühlten uns wie in einem klischeehaften Roadmovie aus den 60er-Jahren. Oder einem Western: Die Relikte aus dem Wilden Westen und den
Goldrausch-Zeiten Ende des 19. Jahrhunderts finden sich hier allerorten. Wie in der Geisterstadt Bodie, die in der kargen Höhe der Sierra Nevada vom harten Leben der Goldsucher erzählt. Die Situation ist gruslig: In den ehemaligen Saloons liegen Spielkarten auf dem Tisch, in der Schule prangen noch Rechenaufgaben an der Tafel und im Dorfladen stehen Konserven im Regal. Ein Kribbeln anderer Art durchfährt Mike 300 Kilometer weiter westlich. Der Neu-Hippie hockt in San Franciscos Stadtteil Haight-Ashbury und kaut auf psychedelischen Pilzen herum. «Hey Bruder, wir haben hier den besten Stoff der Welt», schwärmt er mit glasigen Augen. Dass wir darauf verzichten, kann er nicht verstehen. Vor 50
USA: Kurz und knapp X Hinkommen Mit Edelweiss Air von Zürich nach Las Vegas (bis 23. Oktober und ab 2. April 2016) und von Zürich nach Vancouver (bis 28. September und ab 10. Mai 2016). www.flyedelweiss.com X Einreise Schweizer Bürger benötigen einen gültigen Reisepass und müssen vor der Einreise die elektronische Einreisegenehmigung ESTA vorweisen. Diese muss online mindestens 72 Stunden vor dem Flug eingeholt werden. Sie kostet
14 US-Dollar und muss mit Kreditkarte bezahlt werden. https://esta.cbp.dhs.gov/esta X Reisezeit Der Westen der USA ist wegen der unterschiedlichen Klimazonen eine Ganzjahres-Destination. Mai bis September ist die beste Reisezeit für einen Roadtrip. Unterkünfte in grösseren Orten sollten dann ein paar Tage vor Ankunft reserviert werden. X Automiete Eine Automiete ist unkompliziert und günstig. Benötigt
In den kleinen Dörfern entlang der Küste gibt es viele romantische B&Bs, hier in Mendocino in Kalifornien.
werden eine Kreditkarte und ein Schweizer Führerschein. Fahrer müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Ab 25 sind die Preise günstiger. Wer das Fahrzeug ausserhalb des Bundesstaates abgibt, zahlt eine Überführungsgebühr. X On the road Das Autofahren ist auch in Städten stressfrei, da die Geschwindigkeiten niedrig und die Autofahrer rücksichtsvoll sind. Unbedingt auf das Tempo achten: Zu schnell fahren kann teuer werden!
Jahren entstand hier die HippieBewegung, die mit Musik, freier Liebe und LSD die Welt retten wollte. Aus Mikes Handy scheppert Janis Joplin. Fast könnte man meinen, er sei ein bezahlter Schauspieler. «Willst du nicht doch ein paar Pilze?» Freilich, das BlumenkinderImage ist zur Marketing-Strategie verkommen, dennoch hat die Bewegung ihre Spuren hinterlassen: Eine neue Studie bestätigt San Franciscos Ruf als liberalste Stadt Amerikas. «Frisco» ist die letzte City für die nächsten tausend Kilometer. Nach der Golden Gate Bridge (auf der wir vor lauter Staunen beinahe einen Stau verursacht hätten) gibt es am Highway 101 bloss Dörfer, die verträumt am Meer kleben, hundert Meter hohe Wow-Effekt-Mammutwäl-
Meer, viel Grün und spannende Architektur: Vancouver gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt.
der und Elche, die auf Campingplätzen herumschlendern. Und Grauwale, die auf Kommando erscheinen. «Wenn ich in drei Minuten keinen Wal sehe, finde ich das Kaff doof», schimpfe ich in Depoe Bay. Das Örtchen rühmt sich damit, dass man hier Wale vom Parkplatz aus sehen kann. Ein Whale Watching Drive Thru, sozusagen. Kaum gesagt, taucht ein grauer Riesenkoloss prustend aus dem Wasser, als wolle er das Image der Region retten. Das ist ganz grosses Kino – so wie die gesamte Pazifikküste im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Die Küste ist rau und kantig. Mächtige Wellen rollen auf das Ufer zu, ein steifer Wind treibt die Sandkörner vor sich her. Im Meer dümpeln zackige Felsformationen, die aberwitzige Na-
Der Pazifik im Westen der USA hat die schönste Küste Nordamerikas geschaffen.
men tragen wie Face Rock (Gesichtsfelsen). Am Strand sitzen, die Füsse im Sand vergraben und die Haare im Wind wehen lassen – das hat etwas zutiefst Beglückendes.
Sehenswürdigkeiten von Weltklasseformat gibts im Norden keine. Hier sind Natur und Ruhe die Highlights: Die Touristenmassen tummeln sich im südlichen Kalifornien, etwa in Hollywood. In den Norden kommt, wer dem Mainstream entfliehen möchte. Und wer nichts dagegen hat, den Bikini mit einem Fleecepulli zu tauschen. Denn kalte Meeresströmungen lassen die Temperaturen purzeln und Nebel aufsteigen. Das gehört zum Charme – ebenso wie verschlafene Dörfer wie Bandon-by-the-Sea in Oregon. Dessen historisches Zentrum besteht aus zwei Strassen, ein paar Geschäften und einem Irish Pub. Mittelpunkt ist die Imbissbude «Tony’s Crabshack» am Hafen, wo es mit der «Crab Chowder» die beste Krebssuppe
gibt. Wer möchte, fängt die gros sen Taschenkrebse direkt an der Hafenmauer und lässt sie von Tony zubereiten. Eine Idylle aus vergangenen Zeiten – oder doch ein Film? Viele der Orte dienten schon als Filmkulisse. Unser Roadtrip endet in Seattle im Bundesstaat Washington. Nach dem beschaulichen Leben an der Küste müssen wir uns erst wieder an Menschenmassen und Autostau gewöhnen. Die Stadt ist in Partystimmung. Es ist der 4. Juli: Nationalfeiertag! Der Tag, an dem die Amerikaner die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung von 1776 feiern. Darin heisst es, jeder Mensch habe das Recht auf Freiheit und auf die Suche nach Glück. Passender könnte unser Roadtrip nicht enden: War das nicht unser Motto?
Profi-Tipp
Vancouver – die Perle in British Columbia Unsere Reise endet im kanadischen Vancouver, das im Zug vier Stunden von Seattle entfernt ist. Die Stadt am Pazifik gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Das liegt – dem Meer und den kanadischen Rocky Mountains sei Dank – an den exzellenten Freizeitmöglichkeiten, aber auch am kosmopolitischen Flair der Zweimillionen-Metropole. Viele asiatische Ethnien leben in der Stadt und be-
reichern das Kultur- und besonders das kulinarische Angebot. Chinesische Wan Tans, vietnamesische Nudelsuppe oder doch französisches Coq au Vin? Hier findet sich alles nebeneinander. Viele der Zutaten kommen vom Granville Island Public Market, den man bequem mit dem regenbogenfarbigen Aquabus erreicht. In den Markthallen finden sich nicht nur Produkte lokaler Bauern und Fi-
scher (mit dem Schwerpunkt auf Meeresfrüchten), sondern auch Spezialitätenrestaurants, Kleiderboutiquen und Galerien. Hier kann man leicht einen halben Tag verbringen. Ansonsten schlendert man durch die Downtown, probiert die vielen selbst gebrauten Biere im Stadtteil Gastown oder sitzt in einem der zahlreichen Cafés. In Vancouver soll es ja den besten Kaffee der Westküste geben.
Wer sich für Kunst und Geschichte der indianischen Ureinwohner interessiert, sollte unbedingt das ausgezeichnete Museum of Anthropology besuchen. Es besitzt die bedeutendste Sammlung indianischer Kunst an der Westküste. Vielleicht die auffälligste Schönheit der Hauptstadt des Bundesstaates British Columbia ist der Stanley Park am Rande der Downtown. Das 400 Hektar grosse Naturpara-
dies, das zum schönsten Park der Welt gekürt wurde, ist Sport-, Beach- und Fun-Area zugleich. In seiner Mitte findet sich das Vancouver Aquarium, das die Unterwasserwelt verschiedener Ökosysteme vorstellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Meeresflora und -fauna des kühlen Pazifiks. Unangefochtene Stars des Aquariums sind zwei weisse Belugawale, die bei Shows ihre Kunststücke zeigen.
Wicked Spoon, Hotel Cosmopolitan Das beste Frühstücksbuffet der Stadt. Am besten ist man um Tom Schneider- acht Uhr vor Ort, Ohlin, Captain wenn die Hotelgäsbei Edelweiss te noch schlafen. Air, verrät seine Vor allem der KaleGeheimtipps in Salad und das Vegas. Sushi sind toll! XS Nightclub, Encore-Resort, Hotel Wynn Halb Indoor-, halb Outdoor-Club um einen geschwungenen Pool herum. Genau das Richtige für Partynächte mit Temperaturen über 30 Grad. Botero, Hotel Wynn Ob Steak oder vegan – Steve Wynn hat hier eine kulinarische Oase geschaffen. Das Lieblingsgetränk meiner Frau: Le Rêve. Neon Sign Museum Hier lagern die Neonschilder von Hotels etc. auf freiem Wüstenboden, was einen tollen Blick ins alte SinCity erlaubt.
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KOLUMNE
Türkische Versuchung Das Hinterland des türkischen Marmaris verzückt mit verschlafenen Dörfern, antiken Ruinen und einsamen Bade buchten. Und es ist ein Paradies für Velofahrer. Text: Samuel Schumacher
Die Routen im Hinterland von Marmaris sind zuweilen etwas streng, entschädigt für die Mühen wird man allerdings mit schönsten Panoramablicken.
U
Pittoreske Gassen, tief blaues Meer – und Ausgangspunkt für zahlreiche Bikerouten: Marmaris hat für alle viel zu bieten.
niert von dieser Höhle und nutzten sie zeitweilig gar als Tempel. Routeninfo: 27 Kilometer, 6 davon auf nicht asphaltierten Strassen / 334 Meter Höhendifferenz / Marmaris – Nimara Höhle – Marmaris
47 Kilometer dreckiges Bike-Vergnügen
Routen sind das ganze Jahr über befahrbar. Besonders angenehme Temperaturen bieten die Monate April/Mai und September/Oktober. Also: ab an die türkische Küste, bei einem der zahlreichen Vermieter ein Bike schnappen und losradeln – am besten auf einer der vier folgenden Fahrradrouten:
liegt die Ingiliz Limani, die Englische Bucht. Der Name geht zurück auf englische U-Boote, die sich hier während des Zweiten Weltkriegs vor der deutschen Kriegsmarine versteckten. Routeninfo: 45 Kilometer, 20 davon auf nicht asphaltierten Strassen / 774 Meter Höhendifferenz / Marmaris – Datça Yolu – Degˇirmen yanı – Ingiliz Limanı – Marmaris
Vom Mittelmeer an die Ägäis
Familienausfahrt zur skurrilen Nimara-Höhle
Auch wenn man es dem tiefblauen Wasser vor Marmaris nicht ansieht: Genau hier treffen das Mittelmeer und die Ägäis aufeinander. Diese Route startet an der Mittelmeerküste und führt hinauf nach Değirmenyanı. Auf der Fahrt hat man einen wunderbaren Blick zurück auf Marmaris, der aber bald von den Kiefernwäldern rund um Değirmenyanı verdeckt wird. Von der Anhöhe her gehts hinunter ins «Velo Vadisi», das Velo-Tal. Hier ist die Strasse nicht mehr asphaltiert, aber trotzdem gut befahrbar. Am Ende des Tals Fotos: ZVG
nsere Bikes stehen im Schatten uralter Kiefern, hinter denen sich das Meer tiefblau an die Küste schmiegt. In der Luft liegt der süsse Duft der Styraxbäume. Und das Summen der Bienen, für die das paradiesische Hinterland der türkischen Küste so bekannt ist, passt perfekt zur friedlichen Stimmung auf der Anhöhe, auf die wir uns mit unseren Velos raufgekämpft haben. Weit unten in der Bucht liegt Marmaris. Das Küstenstädtchen lebt heute von Touristen, die durch die denkmalgeschützte Altstadt schlendern und sich an der 14 Kilometer langen Strandpromenade an der Sonne, dem blauen Wasser und den mediterranen Köstlichkeiten erfreuen. Die Burg, die über der Stadt thront, liess der osmanische Herrscher Sultan Süleyman der Prächtige nach seinem siegreichen Feldzug 1522 in Rhodos erbauen. Sie sollte so gross werden, dass man ihre Türme schon von der Küste der griechischen Insel aus sehen könnte. Doch als die prächtige Burg fertig war, liess der Sultan die Architekten zusammentrommeln und schrie gemäss der Legende: «Mimar äs!» («Hängt sie, die Architekten!»). Die Burg war ihm viel zu klein. Von diesem Grössenwahn ist heute nichts mehr zu spüren in Marmaris. Das Hinterland des malerischen Städtchens ist ein Naturparadies mit unzähligen Meeresbuchten, uralten Kiefernwäldern, skurrilen Felshöhlen und historischen Sehenswürdigkeiten. Die Region lässt sich prima mit dem Velo erkunden. Die gut ausgeschilderten
Die Route startet am Fuss der Atatürk-Statue im Stadtzentrum von Marmaris und führt durch den geschützten GünnücekWald auf die Halbinsel Cennet Adasi, die südlich von Marmaris ins Meer hinausragt. Gummibäume säumen den Weg. Aus ihrer Rinde und ihrem Harz stellen lokale Betriebe Kosmetikund Pharmazeutikprodukte her. Noch viel faszinierender als die Gummibäume sind aber die skurrilen Steinformationen in der Nimara-Höhle, die am Ende eines nicht asphaltierten Mountainbike-Trails liegt. Keine Angst: Wer kein geländegängiges Mountainbike hat, kann die kurze Strecke problemlos auch zu Fuss gehen. Der Weg lohnt sich allemal. Schon in der Antike waren die Menschen faszi-
Dreckig, staubig, rau – und paradiesisch schön: Das alles ist diese strenge Mountainbike-Route, die sich durch die Gökova Naturschutzzone schlängelt, vorbei an unberührten Buchten und wunderschönen Stränden. Gestartet wird in Bördübet (übersetzt Vogelnest), wo sich das Meer in dünnen Armen in die Landschaft hineinfrisst. Doch bald schon erreicht man das Amazon-Gebiet. Hier schlägt das Wasser in breiten Fronten gegen die bewaldete Küste. Ein harter Trip, der aber belohnt wird. Routeninfo: 47 Kilometer, fast ausnahmslos auf nicht asphaltierten Strassen / 848 Meter Höhendifferenz / Bördübet – Amazon – Küfre – Ingiliz Limanı – Bördübet
Blühende Mandelbäume und fleissige Honigbienen
Wenn die Mandelbäume des Dorfes Selimiye im Februar ihre weisse Blütenpracht tragen, wirkt das Meer vor den felsigen Hängen noch blauer als sonst. Doch die lange Tour mit vielen Aufstiegen hält nicht nur im Winter schöne Ausblicke bereit. Die Ruinen der antiken Stadt Kastabos auf der Pazarlik-Hochebene faszinieren das ganze Jahr hindurch. Und im HonigHaus Bal Evi in Osmaniye kann man sich über die 6000-jährige Imkertradition der Region informieren – und natürlich den türkischen Honig probieren. Routeninfo: 58 Kilometer, 11 davon auf nicht asphaltierten Strassen / 1285 Meter Höhendifferenz / Selimiye – Orhaniye – Pazarlık – Sarnıç – Bayır – Sögˇüt Yolu – Selimiye
Informationen: www.marmariscyclingroutes.com Hinkommen: Von Zürich direkt nach Dalaman mit Edelweiss Air bis Ende Oktober. Von Dalaman nach Marmaris ein Stunde per Auto/Bus www.flyedelweiss.com
Hermine Kaiser
begleitet als Journalistin die Hörerreisen des Bayerischen Rundfunks
Königin der Meere Queen Mary 2 «Madam, I am William, I am your dance host for tonight». Ein Eintänzer! Einer von vieren! William heisst er, ist 78 und Physik-Professor im Ruhestand. Sein blankes Messingschild am SmokingRevers zeichnet ihn als offizielles Crew-Mitglied aus. Wir schweben wie einst Kate Winslet und Leonardo DiCaprio über das Tanzparkett im Ballsaal der Queen Mary 2. Für nicht Eingeweihte: Die Queen Mary 2, oder kurz QM2, ist der letzte grosse Cross-Ocean-Liner. Route: Hamburg–Southampton– New York. Mit 1300 Kabinen und ebenso viel Personal für 3000 Passagiere ist sie eines der grössten Passagierschiffe der Welt. Wenn sie ausläuft, ist ganz Hamburg auf den Beinen. Bett tücher werden vom Elbufer aus geschwenkt, Feuerwerke abgebrannt, Elb-Barkassen und Ausflugsdampfer begleiten die Queen mit Johlen, Musik und Winken. Ich winke huldvoll zurück. Wie man das eben so macht, wenn die Vorgänger an Bord Marlene Dietrich, Clark Gable oder George Gershwin heissen. Auch wenn die Farbe der Champagner-Bar beim genauen Hinsehen abblättert, wackelige Holzpaneele einen Bereich vom anderen trennen: Der Glamour vergangener Zeiten streift die Gäste auf Schritt und Tritt – im Britannia Restaurant, dem Spielcasino und natürlich dem grössten Ballsaal der Weltmeere! Sogar einen Dresscode gibt es: Abendkleid, Cocktailkleid, semi-formal. Die Herrschaften an Bord sind wohlfrisiert und heiter, silbern im Haar und haben Pailletten über so manch wogender Brust. Die NerzStola hätte ich allerdings bei den Mottenkugeln daheim lassen können. Etuikleider und Hosenanzüge für tagsüber auch: overdressed! Dafür wird der AfternoonTea mit Gurkensandwich und dem traditionellen Scones-Gebäck mit weissen Handschuhen in Silberkännchen serviert. Was macht es da schon aus, dass man sich auf keinen Fall an die Champagner-Bar anlehnen sollte? Denn dann kämen die dünnen Holzpaneele ins Wackeln. Und auch der moderne Tourist will nicht so recht ins Bild passen. Gelangweilt wirft er Münzen in die einarmigen Banditen, die neben dem Spiel casino aufgebaut sind. Schlurft in Freizeitklamotten in den Selbst bedienungsbereich. Wer den unverfälschten Charme einstigen Luxus sucht, findet ihn in der Bibliothek mit Blick auf das Heck. Ohne Leonardo DiCaprio natürlich, was schade ist, denn wir fahren die Route der Titanic. Etwas mulmiges Gefühl: Kommt wirklich kein Eisberg? Nein, Eis gibt es nur im Gin Tonic, den ich im Ballsaal zwitschere, aber den Drink hab ich nicht lange in der Hand, schon gleitet William heran, linst kurz in das Dekolleté meines Abendkleides und raunt im Dreivierteltakt: «I like your shoes, young lady …»
Impressum «BLICK Reisen» ist eine Publikation des Blick-Verlags. Auflage: 163 627 (WEMF/SW-beglaubigt 2014) Leser: 647 000 (MACH Basic 2015-1, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65, E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing S ervice Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Christian Bauer, Patrick Imper, Samuel Schumacher, Alice Massen, Cornelia Krämer, Simone Wasserfallen Layout: Nadia Lattmann, Basilius Steinmann Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: a.i. Alexander Theobald Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen
Entdecken
Mittelalterliches Juwel: Blick durch das Grosse Strandtor in Tallinn auf die «Drei Schwestern» (rechte Strassenseite).
24 Gründe, das
barocke Baltikum zu besuchen
Beach, ergreifende Geschichte und rauschende Feste: Das Baltikum ist ein G eheimtipp. Wer sich in den Nordosten Europas aufmacht, findet eine Region im Aufbruch. Zu Besuch in Estland, Lettland und Litauen. Text: Cornelia Krämer
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Estland
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Estlands Hauptstadt Tallinn ist ein mittelalterliches Ju wel mit kopfsteingepflaster ten Gassen, windschiefen Häu sern, Kirchen, Klöstern und einer zwei Kilometer langen Stadt mauer. Das historische Zentrum erstreckt sich über zwei Etagen: Die Unterstadt war das Handels zentrum mit hanseatischen Pa trizierhäusern, während auf dem Domberg das barocke Schloss und die Villen einstiger Adeliger residieren. Tipp: Vom Turm der Domkirche hat man einen tollen Blick über Stadt und Finnischen Meerbusen. www.visittallinn.ee
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Fotos: mauritius images
Im Sommer, wenn es nachts kaum dunkel wird, bricht in Tallinn das Festival-Fieber aus – mit dem Alt stadtfest als Highlight. Dabei verwandelt sich das Zentrum in eine riesige Bühne für Musik, Tanz und Theater. Ergänzt wird das Angebot von Führungen, Ausstellungen und handwerkli chen Workshops. Neuzeitliche Ritter und Recken zieht es zum Mittelalterfest Anfang Juli, wenn längst vergangene Tage mit Turnieren, Musik und Hand werk wieder lebendig werden.
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Seit der Unabhängigkeit 1991 boomt Tallinn. Doch nicht nur in den NeubauZentren wird gebaut und gewer kelt, auch in der Altstadt tut sich was. In drei benachbarten Han
13 Stockwerke, 68 Meter hoch – und heftig umstritten: die Lettische Nationalbibliothek in Riga.
6 Zieht die Esten im Sommer magisch an: Strand in Pärnu.
delshäusern ist das Luxushotel Three Sisters eingezogen. Die 23 Zimmer des Fünfsternehau ses sind individuell gestaltet und geben dem mittelalterlichen Charme einen modernen Look. Wer hier nächtigt ist in guter Gesellschaft: gekrönte Häupter, Staatsmänner und Rockbands wählten die «Drei Schwestern» schon als Kurzwohnsitz. www.threesistershotel.com
4
Estlands Landschaft ver mittelt einen Vorge schmack auf den hohen Norden: Ausgedehnte Wälder, Moore und viele Seen prägen das Bild. Das schönste Stück Na tur wurde zum Lahemaa Nationalpark östlich von Tallinn zu sammengefasst. Das Land der Buchten, wie der Park auch heisst, mit seiner abwechslungs reichen Küste und dem waldi
gen Hinterland ist eine der ur sprünglichsten Naturregionen der Ostsee. Erkunden kann man den Naturpark zu Fuss, per Velo oder hoch zu Ross. Tipp: Wölfe und Braunbären bei geführten Touren sehen.
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Estland, so heisst es, hat drei Hauptstädte. Wäh rend die Landespolitik in Tallinn betrieben wird, ziehen die Esten im Sommer nach Pärnu. Das (sehr!) beliebte Seebad ist ein Mix aus Mallorca, Nizza und edlem Kurort. Hier kann man sünnelen, Beachpartys fei ern und sich in Kurhotels ge sund pflegen. Ideal auch für Familien. Tipp: Die Villa Am mende gilt als das schönste Jugendstilhaus Estlands. Wer im Hotel kein Zimmer ergattert, sollte zumindest das Restaurant besuchen! www.visitparnu.com
Hauptstadt Nummer 3 – im Winter – ist das Schnee sportzentrum Otepää. Für Skifahrer hat es hier zwar nur eine 500 Meter lange Piste, da für ist das Gebiet umso mehr für seine exzellenten Langlaufmög lichkeiten berühmt. 2015 fand hier der Langlauf-Weltcup statt. Tipp: Wer sich nicht auf die schmalen Bretter wagen möch te, kann seinen sportlichen Elan beim jährlichen Sauna-Mara thon ausleben. www.otepaa.eu
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Estlands grösste Ostsee insel Saaremaa dämmerte jahrzehntelang als militä risches Sperrgebiet dahin. Dem entsprechend unberührt ist hier die Natur, in der beschauliche Dörfer und Bauernhöfe noch auf die Zukunft warten. Ein bisschen City-Feeling gibt es im Hauptort Kuressaare mit Kurho tels, Restaurants und Shopping möglichkeiten. Doch das High light ist gemütliches Nichtstun in einem reetgedeckten Ferien haus. Tipp: Saaremaa ist be kannt für die privaten Bierbrau ereien. Unbedingt probieren.
Hiiumaa, die zweitgrösste Insel des Landes, entstand vor 455 Millionen Jahren durch einen Kometeneinschlag. Die Insel gilt als das älteste Ei land der Welt. Hiiumaa ist sehr beliebt bei Velofahrern, die auf dem Drahtesel Wald, Moore, hübsche Dörfchen und den wei ten Strand entdecken möchten. Tipp: Eindrücklich ist ein Be such im Winter, wenn die Insel über eine Eisbrücke erreichbar ist. www.visitestonia.com
Lettland
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Lettlands Hauptstadt Riga ist der grösste Touristen magnet der Region. 2014 war die 700 000-Seelen-Stadt Europas Kulturstadt und wurde deshalb auch herausgeputzt. Weltberühmt und Teil des Unesco-Weltkulturerbes sind die 800 Jugendstilhäuser in der Neu stadt – die grösste Ansammlung von Art-Niveau-Architektur in Europa! Ein Muss ist das Jugend stilmuseum in der Albertstrasse. Tipp: Einen speziellen Zugang zur Seele Rigas bieten die Tou ren mit Schriftsteller Matthias Knoll. Spritzig, improvisierend und dramatisch führt er mit Texten lettischer Autoren durch Rigas Gassen. www.literatur.lv
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Im Zweiten Weltkrieg wurde das Baltikum von Russland einverleibt und Lesen Sie bitte weiter auf Seite 6
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6
Entdecken in die Sowjetunion eingeglie dert. Zuvor hatten Adolf Hitler und Josef Stalin Osteuropa un ter sich aufgeteilt. Die Fremdbe stimmung dauerte bis 1991. Aber die Besatzungszeit und die damit einhergehende Unterdrü ckung ist noch heute tief im Be wusstsein der Menschen veran kert. Einen guten Einblick in die Geschichte gibt das gefeierte Okkupations-Museum am Rathaus platz in Riga. www.liveriga.com
Ensemble Osteuropas. Viele be haupten gar, Vilnius sei die schönste Stadt des Baltikums. Das erkannte auch die Unesco, die den Mix aus engen Gassen, Kirchen, Klöstern und Herr schaftspalästen 1994 zum Welt kulturerbe erklärte. Unbedingt sehenswert ist die historische Universität, die mit ihren 13 In nenhöfen einer Stadt in der Stadt gleicht. www.vilnius-tourism.lt
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12
Wer sich nach ein paar Tagen in der Stadt nach Strand sehnt, findet ein entsprechendes Paradies fast vor den Toren Rigas. Vor dem Städtchen Jurmala mit seinen historischen Holzhäusern liegt die baltische Riviera mit 33 Ki lometer Sandstrand. Im Som mer fühlt man sich hier wie im Süden. Zugegeben, im besten baltischen Seebad ist man in der Hauptsaison nicht allein, aber das tut dem Flair keinen Ab bruch. www.tourism.jurmala.lv
Lettlands zählt zudem Schloss Bīriņi, das zu einem Luxushotel mit allen wünschenswerten Annehmlichkeiten ausgebaut wurde. www.ungurmuiza.et.lv
13
Das Gebiet um die Stadt Sigulda wird wegen sei ner Naturschönheit auch lettische Schweiz genannt. Na turliebhaber können Höhlen, Schluchten und Berge erkunden oder Bootstouren auf dem Gau ja unternehmen. Hobby-Histo riker erfreuen sich derweil an den vielen Burgen, Schlössern und Herrenhäusern der Region. Viele der Anlagen wurden von den Rittern des Deutschen Or dens gegründet, der im Mittel alter weite Teile des Baltikums beherrschte. tourism.sigulda.lv
14
Wo die Winter lang und dunkel sind, sehnt man sich nach dem Licht. Klar, dass im Baltikum der längste Tag am 24. Juni das wichtigste Fest des Jahres ist – die Letten haben zum Partyma chen sogar zwei Tage frei. Beim
Mittsommerfest zieht man hin aus in die Natur, flechtet Blu men ins Haar, geniesst das Bier und singt Lieder am Sonnen wendfeuer. Ein absolutes High light. Aber Achtung: Wer in der kürzesten Nacht des Jahres ein schläft, wird vom Pech verfolgt.
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Im 18. Jahrhundert waren weite Teile des Baltikums im Eigen tum adeliger Grossgrundbesit zer. Viele der eindrücklichen Gutshöfe haben die Wirren der Geschichte nicht überstanden, einige sind aber zu Museen und Hotels umgewandelt worden. Der Gutshof Orellen im Gujkl Nationalpark in Lettland ist der einzige erhaltene Holzbau aus dem 18. Jahrhundert. Im liebe voll restaurierten Haupthaus werden zwei Zimmer vermietet. Zu den schönsten Residenzen
Wichtigstes Fest des Jahres und für die Letten Grund genug für zwei Freitage: Mitsommerfest in Jurmala. Symbol des Widerstands gegen die Sowjets und einer der mystischsten Orte Litauens: Berg der Kreuze.
16
Militärische Sperrge biete hinterliessen nach dem Abzug der Sowjets fast unberührte Naturlandschaf ten. Um den moorigen Pape-See in der Nähe der Stadt Liepāja ist ein kleiner Naturpark entstan den, in dem im Herbst etwa 50 000 Zugvögel eine Pause ein legen. Zudem leben hier ausge wilderte Wildpferde, Wisente und eine Nachzüchtung der aus gestorbenen Auerochsen.
Litauen
17
Perle des Barock, Rom des Ostens, Jerusalem des Nordens, Gesamt kunstwerk – Litauens Haupt stadt Vilnius trägt viele Namen. Alle deuten an: Die 530 000Seelen-Metropole umgibt eine aus sergewöhnliche Aura. Die Altstadt ist das grösste Barock-
Gelb, braun, honigfar ben: Bernsteine sind die Diamanten Litau ens. Das versteinerte Baumharz, das aus der Tiefe der Ostsee an den Strand gespült wird, ist seit jeher wichtiges Exportgut der Region und heute das Souvenir schlechthin. Achtung: Kaufen Sie die Steine nur in Juwelier läden! Einen Überblick über die Vielfalt des Bernsteins und sei ne Verarbeitungsvarianten gibt das sehenswerte Bernsteinmu seum in Vilnius. www.ambergallery.lt
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Nach langer Fremdbe stimmung wurden die baltischen Staaten 1991 unabhängig. Warum, so dachten sich einige, nicht noch ein bisschen freier werden? Die Bewohner des Stadteils Užupis erklärten daraufhin 1997 ihre Unabhängigkeit und gründeten die Republik Užupis, mit eige nem Präsidenten, Parlament (das Café Užopio Kavine) und sogar eigener Verfassung. Letzte re sieht etwa vor, dass jeder Mensch unglücklich sein darf und Hunde einfach Hunde sein dürfen. Der Stadtteil ist eine bunte Künstlerkolonie mit Stras senfesten, Galerien und Kunst aktionen. Ein Besuch lohnt sich!
ESTLAND Pärnu
SAAREMAA Kuressaare
Ostsee
Lahemaa Nationalpark
Tallinn
HIIUMAA
Wer Riga besucht, ver bringt den Grossteil sei ner Zeit zweifelsohne in der historischen Altstadt mit ihrem mittelalterlich-barocken Charme – Highlight ist das res taurierte Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz aus dem 14. Jahrhundert. Doch auch Fans zeitgenössischer Architek tur kommen in Riga auf ihre Kos ten: 2014 öffnete die Nationalbibliothek am Ufer der Daugava ihre Pforten. Das eigenwillige Gebäude, das in seiner Form an das Matterhorn erinnert, wurde massiv kritisiert. Dennoch lohnt sich ein Besuch – nur schon we gen des Blicks auf die histori sche Stadt. www.gaismaspils.lv
7
100 km
20
Litauens grösster Na turschatz ist die Kurische Nehrung, jener 100 Kilometer lange und nur ein paar Hundert Meter breite Dü nengürtel zwischen Haff und Ostsee. Der sandige Streifen, seit 2000 Unesco-Welterbe, wird passenderweise auch «Litaui sche Sahara» genannt (manche Dünen sind 50 Meter hoch). Literat Thomas Mann, der in der Beschaulichkeit Romane schrieb, fasste die Landschaft treffend zusammen: «Alles ist weglos, nur Sand, Sand und Himmel.» Hier gibt es nur wenig Tourismus, Erholung ist also ga rantiert. Tipp: Highlight ist eine Velotour entlang der Nehrung.
Tartu
Golf von Riga
Otepää Sigulda
¯ Liepaja
¯ Jurmala
Riga
LETTLAND
Šilauliai
Kurische Nehrung
Daugavpils
Nationalpark Aukštaitija
Klaipeda ˙
Kurisches Haff
Gauja Nationalpark
LITAUEN Kaunas
Vilnius WEISSRUSSLAND Minsk
POLEN
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Zehntausende Kreuze ragen stumm in den Himmel und künden vom unerschütterlichen Katholi zismus der Litauer: Der Berg der Kreuze bei der Stadt Šiauliai ist einer der mystischsten Orte des Landes. Nach dem Zweiten Welt krieg wurde die religiöse Tradi tion zum Symbol für den Wider stand gegen Sowjets, die den Kruzifixen regelmässig mit Bull dozern zu Leibe rückten. Spätes
Das Baltikum
Was man heutzutage weitläufig als Baltikum bezeichnet, setzt sich aus den drei nordosteuropäischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zusammen. Die Geschichte der drei kulturell unterschiedlichen Länder ist geprägt von gemeinsamem Leid: Okkupation und Fremdbestimmung. Im Spätmittelalter bestimmten über Jahrhunderte die Ritter des Deutschen Ordens (ein Kreuzritterorden) die politisch-kulturelle Entwicklung der Region, im 18. Jahrhundert fielen die drei Staaten schliesslich dem Russischen Zarenreich zu. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden Estland, Lettland und Litauen unabhängig. Das Glück währte allerdings nur bis 1940, als sich Russland das Baltikum abermals einverleibte: Die Despoten Adolf Hitler und Josef Stalin teilten die Region unter sich auf (Hitler-Stalin-Pakt). Die Okkupation durch Russland – mit einem kurzen deutschen Intermezzo im Zweiten Weltkrieg – dauerte bis 1991. Die Zeit war gekennzeichnet durch eine gezielte Unterdrückung der baltischen Kultur und Geschichte. Die immerwährende Auflehnung gegen die Besatzer mündete 1989 in eine eindrückliche Aktion: Von Vilnius in Litauen über Riga in Lettland bis Tallinn in Estland bildeten etwa zwei Millionen Menschen eine 600 Kilometer lange Menschenkette und demonstrierten so für ihre Unabhängigkeit. Nach teilweise blutigen Auseinandersetzungen proklamierten die baltischen Staaten 1991 ihre Autonomie. Heutzutage – mittlerweile sind die drei Länder EUMitglieder – ist die Region eine Top-Destination für Erholungsuchende und Kultur- und Actionbegeisterte gleichermassen.
126 Seen, auf denen man aus giebige Kanutouren unterneh men kann. Im Winter werden Skitouren angeboten. Tipp: Wer sich für russische Planbauten interessiert, sollte die nahe Stadt Ignalina mit ihrem still gelegten Atomkraftwerk besu chen. www.lithuania.travel
23 Beschauliches Naturparadies: Insel Saaremaa mit der Villa Kuressaare.
tens seit Papst Johannes Paul II. 1993 hier eine Messe las, gilt der Ort als internationales Pilgerziel und ist heute Top-Touristenat traktion. Unbedingt sehenswert.
22
Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Oder sind es Wolf und Elch? Die weiten Wälder Litau ens sind immer noch Heimat ein drücklicher Kreaturen. Im wald reichen Nationalpark Aukštaitija an der Grenze zu Weissrussland kann man mit Glück einige der imposanten Bewohner erspä hen. Hiesiges Highlight sind die
«Litauische Sahara» mit bis zu 50 Meter hohen Dünen: Kurische Nehrung.
Das Litauische Freilichtmuseum bei der Stadt Kaunas ist eines der grössten Museumsdörfer Europas. 183 Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurden hierher verpflanzt und zeigen einen Einblick ins bäuerliche und handwerkliche Leben von einst. Zentrum ist ein litauisches Dorf mit Schule, Teehaus und achteckiger Kirche. Regelmässig werden Folklore- und Hand werksvorführungen gezeigt. Der Rundweg durch das hügeli ge Gelände ist sieben Kilometer lang. Für einen Besuch sollte mindestens ein halber Tag ein gerechnet werden. www.llbm.lt
24
Das Baltikum ist über sät mit mittelalterli chen Burgen. Viele wurden von den Kreuzrittern des Deutschen Ordens erbaut – oder zum Schutz vor ihnen, wie etwa die Burg im Ort Trakai. Die Backsteinburg auf einer Insel im See Galves, die kaum grösser ist als der Grundriss der Festung, ist der wichtigste Wehrbau Litauens – und mit Abstand das romantischste Überbleibsel aus dem Mittelalter. Nach gründli cher Renovierung erstrahlt die Burg wieder in ihrer ursprüngli chen Grösse. Tipp: Beim Burg fest im August wird die Zeit des Mittelalters wieder lebendig. www.trakai-visit.lt
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SOMMER
ist im Winter besonders schön – mit AIDA. 14 Tage
Südostasien ab
949 €
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www.aida.ch
* AIDA VARIO Preis bei 2er-Belegung (Innenkabine), limitiertes Kontingent. Die Rechnung wird in Euro (€) gestellt. Der angegebene Preis in Schweizer Franken (CHF) ist ein Referenzpreis. Er beruht auf dem Tageswechselkurs von CHF 1.10. Der tatsächlich zu bezahlende Preis in CHF hängt vom jeweiligen Tageswechselkurs der Banken sowie von den beim Umtausch eventuell anfallenden Bankgebühren ab. ** CHF 0.08 pro Minute aus dem Schweizer Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer AIDA Cruises • German Branch of Costa Crociere S. p. A. • Am Strande 3 d • 18055 Rostock • Deutschland
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Entdecken in die Sowjetunion eingeglie dert. Zuvor hatten Adolf Hitler und Josef Stalin Osteuropa un ter sich aufgeteilt. Die Fremdbe stimmung dauerte bis 1991. Aber die Besatzungszeit und die damit einhergehende Unterdrü ckung ist noch heute tief im Be wusstsein der Menschen veran kert. Einen guten Einblick in die Geschichte gibt das gefeierte Okkupations-Museum am Rathaus platz in Riga. www.liveriga.com
Ensemble Osteuropas. Viele be haupten gar, Vilnius sei die schönste Stadt des Baltikums. Das erkannte auch die Unesco, die den Mix aus engen Gassen, Kirchen, Klöstern und Herr schaftspalästen 1994 zum Welt kulturerbe erklärte. Unbedingt sehenswert ist die historische Universität, die mit ihren 13 In nenhöfen einer Stadt in der Stadt gleicht. www.vilnius-tourism.lt
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Wer sich nach ein paar Tagen in der Stadt nach Strand sehnt, findet ein entsprechendes Paradies fast vor den Toren Rigas. Vor dem Städtchen Jurmala mit seinen historischen Holzhäusern liegt die baltische Riviera mit 33 Ki lometer Sandstrand. Im Som mer fühlt man sich hier wie im Süden. Zugegeben, im besten baltischen Seebad ist man in der Hauptsaison nicht allein, aber das tut dem Flair keinen Ab bruch. www.tourism.jurmala.lv
Lettlands zählt zudem Schloss Bīriņi, das zu einem Luxushotel mit allen wünschenswerten Annehmlichkeiten ausgebaut wurde. www.ungurmuiza.et.lv
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Das Gebiet um die Stadt Sigulda wird wegen sei ner Naturschönheit auch lettische Schweiz genannt. Na turliebhaber können Höhlen, Schluchten und Berge erkunden oder Bootstouren auf dem Gau ja unternehmen. Hobby-Histo riker erfreuen sich derweil an den vielen Burgen, Schlössern und Herrenhäusern der Region. Viele der Anlagen wurden von den Rittern des Deutschen Or dens gegründet, der im Mittel alter weite Teile des Baltikums beherrschte. tourism.sigulda.lv
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Wo die Winter lang und dunkel sind, sehnt man sich nach dem Licht. Klar, dass im Baltikum der längste Tag am 24. Juni das wichtigste Fest des Jahres ist – die Letten haben zum Partyma chen sogar zwei Tage frei. Beim
Mittsommerfest zieht man hin aus in die Natur, flechtet Blu men ins Haar, geniesst das Bier und singt Lieder am Sonnen wendfeuer. Ein absolutes High light. Aber Achtung: Wer in der kürzesten Nacht des Jahres ein schläft, wird vom Pech verfolgt.
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Im 18. Jahrhundert waren weite Teile des Baltikums im Eigen tum adeliger Grossgrundbesit zer. Viele der eindrücklichen Gutshöfe haben die Wirren der Geschichte nicht überstanden, einige sind aber zu Museen und Hotels umgewandelt worden. Der Gutshof Orellen im Gujkl Nationalpark in Lettland ist der einzige erhaltene Holzbau aus dem 18. Jahrhundert. Im liebe voll restaurierten Haupthaus werden zwei Zimmer vermietet. Zu den schönsten Residenzen
Wichtigstes Fest des Jahres und für die Letten Grund genug für zwei Freitage: Mitsommerfest in Jurmala. Symbol des Widerstands gegen die Sowjets und einer der mystischsten Orte Litauens: Berg der Kreuze.
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Militärische Sperrge biete hinterliessen nach dem Abzug der Sowjets fast unberührte Naturlandschaf ten. Um den moorigen Pape-See in der Nähe der Stadt Liepāja ist ein kleiner Naturpark entstan den, in dem im Herbst etwa 50 000 Zugvögel eine Pause ein legen. Zudem leben hier ausge wilderte Wildpferde, Wisente und eine Nachzüchtung der aus gestorbenen Auerochsen.
Litauen
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Perle des Barock, Rom des Ostens, Jerusalem des Nordens, Gesamt kunstwerk – Litauens Haupt stadt Vilnius trägt viele Namen. Alle deuten an: Die 530 000Seelen-Metropole umgibt eine aus sergewöhnliche Aura. Die Altstadt ist das grösste Barock-
Gelb, braun, honigfar ben: Bernsteine sind die Diamanten Litau ens. Das versteinerte Baumharz, das aus der Tiefe der Ostsee an den Strand gespült wird, ist seit jeher wichtiges Exportgut der Region und heute das Souvenir schlechthin. Achtung: Kaufen Sie die Steine nur in Juwelier läden! Einen Überblick über die Vielfalt des Bernsteins und sei ne Verarbeitungsvarianten gibt das sehenswerte Bernsteinmu seum in Vilnius. www.ambergallery.lt
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Nach langer Fremdbe stimmung wurden die baltischen Staaten 1991 unabhängig. Warum, so dachten sich einige, nicht noch ein bisschen freier werden? Die Bewohner des Stadteils Užupis erklärten daraufhin 1997 ihre Unabhängigkeit und gründeten die Republik Užupis, mit eige nem Präsidenten, Parlament (das Café Užopio Kavine) und sogar eigener Verfassung. Letzte re sieht etwa vor, dass jeder Mensch unglücklich sein darf und Hunde einfach Hunde sein dürfen. Der Stadtteil ist eine bunte Künstlerkolonie mit Stras senfesten, Galerien und Kunst aktionen. Ein Besuch lohnt sich!
ESTLAND Pärnu
SAAREMAA Kuressaare
Ostsee
Lahemaa Nationalpark
Tallinn
HIIUMAA
Wer Riga besucht, ver bringt den Grossteil sei ner Zeit zweifelsohne in der historischen Altstadt mit ihrem mittelalterlich-barocken Charme – Highlight ist das res taurierte Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz aus dem 14. Jahrhundert. Doch auch Fans zeitgenössischer Architek tur kommen in Riga auf ihre Kos ten: 2014 öffnete die Nationalbibliothek am Ufer der Daugava ihre Pforten. Das eigenwillige Gebäude, das in seiner Form an das Matterhorn erinnert, wurde massiv kritisiert. Dennoch lohnt sich ein Besuch – nur schon we gen des Blicks auf die histori sche Stadt. www.gaismaspils.lv
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Litauens grösster Na turschatz ist die Kurische Nehrung, jener 100 Kilometer lange und nur ein paar Hundert Meter breite Dü nengürtel zwischen Haff und Ostsee. Der sandige Streifen, seit 2000 Unesco-Welterbe, wird passenderweise auch «Litaui sche Sahara» genannt (manche Dünen sind 50 Meter hoch). Literat Thomas Mann, der in der Beschaulichkeit Romane schrieb, fasste die Landschaft treffend zusammen: «Alles ist weglos, nur Sand, Sand und Himmel.» Hier gibt es nur wenig Tourismus, Erholung ist also ga rantiert. Tipp: Highlight ist eine Velotour entlang der Nehrung.
Tartu
Golf von Riga
Otepää Sigulda
¯ Liepaja
¯ Jurmala
Riga
LETTLAND
Šilauliai
Kurische Nehrung
Daugavpils
Nationalpark Aukštaitija
Klaipeda ˙
Kurisches Haff
Gauja Nationalpark
LITAUEN Kaunas
Vilnius WEISSRUSSLAND Minsk
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Zehntausende Kreuze ragen stumm in den Himmel und künden vom unerschütterlichen Katholi zismus der Litauer: Der Berg der Kreuze bei der Stadt Šiauliai ist einer der mystischsten Orte des Landes. Nach dem Zweiten Welt krieg wurde die religiöse Tradi tion zum Symbol für den Wider stand gegen Sowjets, die den Kruzifixen regelmässig mit Bull dozern zu Leibe rückten. Spätes
Das Baltikum
Was man heutzutage weitläufig als Baltikum bezeichnet, setzt sich aus den drei nordosteuropäischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zusammen. Die Geschichte der drei kulturell unterschiedlichen Länder ist geprägt von gemeinsamem Leid: Okkupation und Fremdbestimmung. Im Spätmittelalter bestimmten über Jahrhunderte die Ritter des Deutschen Ordens (ein Kreuzritterorden) die politisch-kulturelle Entwicklung der Region, im 18. Jahrhundert fielen die drei Staaten schliesslich dem Russischen Zarenreich zu. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden Estland, Lettland und Litauen unabhängig. Das Glück währte allerdings nur bis 1940, als sich Russland das Baltikum abermals einverleibte: Die Despoten Adolf Hitler und Josef Stalin teilten die Region unter sich auf (Hitler-Stalin-Pakt). Die Okkupation durch Russland – mit einem kurzen deutschen Intermezzo im Zweiten Weltkrieg – dauerte bis 1991. Die Zeit war gekennzeichnet durch eine gezielte Unterdrückung der baltischen Kultur und Geschichte. Die immerwährende Auflehnung gegen die Besatzer mündete 1989 in eine eindrückliche Aktion: Von Vilnius in Litauen über Riga in Lettland bis Tallinn in Estland bildeten etwa zwei Millionen Menschen eine 600 Kilometer lange Menschenkette und demonstrierten so für ihre Unabhängigkeit. Nach teilweise blutigen Auseinandersetzungen proklamierten die baltischen Staaten 1991 ihre Autonomie. Heutzutage – mittlerweile sind die drei Länder EUMitglieder – ist die Region eine Top-Destination für Erholungsuchende und Kultur- und Actionbegeisterte gleichermassen.
126 Seen, auf denen man aus giebige Kanutouren unterneh men kann. Im Winter werden Skitouren angeboten. Tipp: Wer sich für russische Planbauten interessiert, sollte die nahe Stadt Ignalina mit ihrem still gelegten Atomkraftwerk besu chen. www.lithuania.travel
23 Beschauliches Naturparadies: Insel Saaremaa mit der Villa Kuressaare.
tens seit Papst Johannes Paul II. 1993 hier eine Messe las, gilt der Ort als internationales Pilgerziel und ist heute Top-Touristenat traktion. Unbedingt sehenswert.
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Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Oder sind es Wolf und Elch? Die weiten Wälder Litau ens sind immer noch Heimat ein drücklicher Kreaturen. Im wald reichen Nationalpark Aukštaitija an der Grenze zu Weissrussland kann man mit Glück einige der imposanten Bewohner erspä hen. Hiesiges Highlight sind die
«Litauische Sahara» mit bis zu 50 Meter hohen Dünen: Kurische Nehrung.
Das Litauische Freilichtmuseum bei der Stadt Kaunas ist eines der grössten Museumsdörfer Europas. 183 Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurden hierher verpflanzt und zeigen einen Einblick ins bäuerliche und handwerkliche Leben von einst. Zentrum ist ein litauisches Dorf mit Schule, Teehaus und achteckiger Kirche. Regelmässig werden Folklore- und Hand werksvorführungen gezeigt. Der Rundweg durch das hügeli ge Gelände ist sieben Kilometer lang. Für einen Besuch sollte mindestens ein halber Tag ein gerechnet werden. www.llbm.lt
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Das Baltikum ist über sät mit mittelalterli chen Burgen. Viele wurden von den Kreuzrittern des Deutschen Ordens erbaut – oder zum Schutz vor ihnen, wie etwa die Burg im Ort Trakai. Die Backsteinburg auf einer Insel im See Galves, die kaum grösser ist als der Grundriss der Festung, ist der wichtigste Wehrbau Litauens – und mit Abstand das romantischste Überbleibsel aus dem Mittelalter. Nach gründli cher Renovierung erstrahlt die Burg wieder in ihrer ursprüngli chen Grösse. Tipp: Beim Burg fest im August wird die Zeit des Mittelalters wieder lebendig. www.trakai-visit.lt
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Südostasien ab
949 €
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p. P.
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Citytrip
Das Beste im belgischen Norden
Antwerpen
Sehenswürdigkeiten
Belgiens Kronjuwel
› Centraal Station Der neo gotische Hauptbahnhof mit seinen Buntglasfenstern, Mar morwänden und Stuckdecken zählt zu den schönsten Bahn höfen Europas. › Diamantenviertel Einen Einblick in die verschlossene Welt der glitzernden Steine bekommt man bei einer geführten Tour hin ter die Kulissen. › Rubenshaus Im Haus des Malers kann man dessen Atelier, die Wohnräume und natürlich einige seiner Werke bewundern. Ein Muss! www.rubenshuis.be
› Liebfrauenkathedrale Die gotische Kathedrale ist der gröss te Kirchenbau des Landes. Der 123 Meter hohe Glockenturm ge hört zum Unesco-Weltkulturerbe. www.dekathedraal.be
› Grote Markt Der grosse Markt ist der schönste Platz der Stadt. Er ist umgeben von Renaissanceund Barockhäusern und Schau platz des alljährlichen Weih nachtsmarktes.
Mode, Diamanten und gemalte Super-Size-Models: Antwerpen huldigt der Schönheit seit den Tagen, als Peter Paul Rubens mit nackten Leibern die Kunstszene revolutionierte. Heute ist die Stadt Geheimtipp für ein inspirierendes Weekend. Text: Simone Wasserfallen Vom Bahnhof Luzern sowie dem Pantheon in Rom inspiriert: Bahnhof AntwerpenCentraal.
› Modemuseum Das Modemu seum MoMu, im selben Haus wie die weltberühmte ModedesignSchule, zeigt Wechselausstellun gen zur Modegeschichte. Am 3. September öffnet die Ausstel lung «Foot Print – The Tracks of Shoes in Fashion». www.momu.be
B
rüssel kennt man, Amsterdam auch. Aber Antwerpen? Die nordbelgische Stadt ist ein unbekannter Fleck auf der Landkarte. Zu Unrecht! Denn die 500 000-Seelen-Metropole ist die perfekte Destination für einen Weekendtrip: romantisch-gemütlich und doch vollgestopft mit Restaurants, Shoppingtempeln und Sehenswürdigkeiten – einige davon von Weltruhm. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der Maler Peter Paul Rubens (1577–1640), dessen Kreationen praller Menschlichkeit sich in manch einer Kirche der Stadt räkeln. So sollte man Rubens Triptychon «Kreuzaufrichtung» in der gotischen Liebfrauenkathedrale nicht verpassen, ebenso wenig wie den Stadtpalast des geschäftigen, reichen Künstlers. Dieses sogenannte Rubenshaus ist noch im Originalzustand, gleiches gilt für viele Gebäude aus jener Zeit, als Antwerpen dank Seehandel die reichste Handelsstadt Europas war. Dementsprechend prächtig sind die Zunft- und Bürgerhäuser in der Altstadt. Doch trotz des malerischen Museumcharmes klebt Antwerpen nicht an der Vergangenheit, sondern sprudelt über vor Kreativität. Vor mittlerweile 30 Jahren wurde die flämische Stadt in den zeitgenössischen Modehimmel katapultiert, als die Modedesigner «Antwerp Six» Anfang der achtziger Jahre die Modewelt mit ihren aussergewöhnlichen Kreationen aufmischten. Bekanntester Vertreter dieser Gruppe ist Dries van Noten, auf dessen Ethnolook sogar Amerikas First-Lady Michelle Obama schwört. Schon alleine die vielen kreativen Boutiquen und Flagshipstores der grossen Mar-
› Museum Plantin-Moretus Die frühere Druckwerkstatt war in der Renaissance die wichtigste Druckerei Europas. Highlight der Ausstellung im Stadtpalast sind die historischen Druckpressen und eine seltene Gutenberg-Bibel. www.museumplantinmoretus.be
› Museum aan de Stroom Das MAS im Hafenareal t’ Eilandje ist der neuste Museumszugang der Stadt. Der Fokus im ultramoder nen Gebäude liegt auf Ausstellun gen zur Interaktion Antwerpens mit der Welt. Von der Panorama terrasse hat man einen tollen Blick auf Hafen und Stadt. www.mas.be
Zeitzeugen einstigen Reichtums: Gildehäuser am Grote Markt in der Altstadt.
› Hafenrundfahrt Antwerpen hat den zweitgrössten Hafen Europas. Eine Bootsrundfahrt gibt Einblicke in die interessante Welt des Seehandels. Fotos: mauritius images, Prisma, Thinkstock
8
Rückzugsort für Stressgeplagte: Quai an der Schelde.
ken lohnen eine Reise an die Mündung des Flusses Schelde. Und wer zu seinem neusten Edelfummel das passende Schmuckstück sucht, ist hier ebenfalls richtig. Denn Antwerpen ist auch die Welthauptstadt des Diamantenhandels. Etwa die Hälfte aller geschliffenen Brillanten wird in Antwerpen gehandelt. Manch ein Kleinod fun-
kelt denn auch in den Auslagen der Antwerpener Juweliere. Also: Kreditkarte mitnehmen! Und wem nach Kunst, Diamanten und Shopping-Marathon der Magen knurrt, stärkt sich mit dem flämischen Fastfood-Klassiker: einer Portion Pommes. Aber Vorsicht, mit den Kalorienbomben futtert man sich schnell eine Rubensfigur an.
Das pralle Leben: Detail des dreiteiligen Gemäldes «Kreuzaufrichtung» von Peter Paul Rubens im Innenraum der Liebfrauenkathedrale.
› Middelheim Museum Aus dem Middelheim-Park ist ein Open-Air-Museum für Skulpturen von Auguste Rodin bis in die Ge genwart geworden. Eintritt frei. www.middelheimmuseum.be
Wo einkaufen?
› Nationalstraat Die Strasse um das Modedesigncenter Mode Natie ist ein Pilgerziel für Mode bewusste. Viele individuelle Bou tiquen namhafter Designer finden sich hier, darunter auch der Flag shipstore von Dries van Noten (Het Modepaleis). › Shopping Boulevard Meir In der berühmtesten Einkaufsstras se Belgiens mit ihren prächtigen Fassaden finden sich die Stores aller grossen internationalen Modelabels. Highlight ist das
Kaufhaus im opulenten Stads feestzaal.
sch weizeri
– seit
ren
80 Jah
e n i h s n u S a d Flori rundreise. Sch
rte Gefüh
Bus
› Diamantenviertel Wer eine funkelnde Erinnerung heimneh men möchte, sollte beim Einkauf auf das Qualitätssiegel «Ant werp’s Most Brilliant» achten. Die ausgezeichneten Juweliere über zeugen durch besonders hohe Qualität. Zu empfehlen: Juwelier Slaets. Adresse: De Keyserlei 46/48.
Wo essen?
› ’t Zilte Im ’t Zilte isst man mit Aussicht. Das Restaurant, ausge zeichnet mit zwei Michelin-Ster nen, ist in der Panorama-Etage des hypermodernen Museums MAS eingezogen. Tipp: Für einen kurzen Ausflug in den Kulinarik himmel eignet sich das dreiteilige Lunch-Menü (ab 68 Euro). www.tzilte.be
ächte
/6 N 7 Tage
715.–
› Frikot Max Pommes-Buden finden sich in Antwerpen sprich wörtlich an jeder Strassenecke. Die Pommes frites bei Frikot Max gel ten bei Kennern als die besten der Stadt. Adresse: Groenplaats 12.
ab CHF rson pro Pe
www.fritkotmax.be
› De Godevaart Flandern ist seit jeher Grenz- und Durchgangsland, entsprechend variantenreich ist die lokale Küche. Im eleganten Ambiente eines historischen Stadtpalais speist man flämisch mit internationalen Einspreng seln. www.degodevaart.be
Hier gehen Sie aus
› De Singel Für einen Abend voller zeitgenössischem Tanz, Theater und Musik gehts ins tren dige Kulturzentrum De Singel, wo auch Architekturaustellungen gezeigt werden. www.desingel.be › Paters’ Vaetje Belgien ist eine Nation von Bierbrauern und -trin kern. Freunde des Gerstensafts finden in der Jugendstilbar Paters’ Vaetje bei der Kathedrale an die 100 Biersorten. Prost! www.patersvaetje.be
› Café d’Anvers Mitten im Rot lichtviertel versteckt sich dieser Club in einer ehemaligen Kirche. Der Kult-Club hat verschiedene Areas und ist auf House in allen erdenklichen Variationen speziali siert. www.cafe-d-anvers.com
Verlängern Sie den Sommer in Florida Dass Florida weit mehr zu bieten hat als tiefblaues Meer, weisse Sandstrände und Art Déco in Miami Beach, werden Sie auf dieser erlebnisreichen Rundreise erfahren. Entdecken Sie die Highlights des Sonnenstaates in einer Woche.
Reiseprogramm nach Tagen
1: Miami Individuelle Anreise. 2: Miami–Key Largo–Key West (260 km) Sie unter nehmen eine Besichtigung von Miami und Miami Beach. Geniessen Sie die traumhafte Aussicht während der Fahrt über die endlos scheinenden Brücken nach Key West. Die südlichste Stadt der USA ist die Heimat von vielen Künstlern und Schriftstellern. 3: Key West–Everglades Nationalpark–Naples (395km) Auf dem Tamiami Trail geht es durch den Everglades Nationalpark. Lassen Sie sich von einem Propellerboot ausflug durch die Sumpflandschaft und einer Alliga torenShow faszinieren. Weiterfahrt nach Naples, ein exklusives Städtchen an der Golfküste. 4: Naples–Venice–Sarasota–Tampa–Orlando (390km) Heute geht die Reise in Richtung Norden der Golfküste entlang. Sie durchfahren Sarasota, eine der reichsten Städte der USA. In Tampa besuchen Sie Ybor City mit seiner einzigartigen Architektur. Etappe nach Orlando. 5–6: Orlando Ob Sie sich für die Märchenwelt von Magic Kingdom, für die Zukunftsvisionen im Epcot oder für die Disney MGM Studios entscheiden – das Vergnügen ist während zwei Tagen auf Ihrer Seite (alle Aktivitäten fakultativ). 7: Orlando–Kennedy Space Center–Miami (360 km) Am Morgen fahren Sie nach Cape Canaveral und besu chen das interessante Kennedy Space Center. Danach Reise entlang der Küste nach Miami. Ankunft am Abend. Individuelle Fortsetzung Ihres Reiseprogramms.
Highlights
Stadtrundfahrt Miami mit Art Déco Distrikt , Fahrt zahlreiche Brücken bis nach Key West , Besuchüber des EvergladesNationalparks , Vergnügungsparks in Orlando ,
Orlando
Ausflug
Nach einer Blüte als Textilstadt im Spätmittelalter und der Renais sance verfiel Brügge (Bild oben) über Jahrhunderte in die Bedeu tungslosigkeit. Zum Glück! Da durch hat sich das mittelalterliche Stadtbild mustergültig erhalten – im Jahr 2000 wurde Brügges Alt stadt zum Unesco-Welterbe ernannt. Die pittoreske Stadt er kundet man am besten zu Fuss oder bei einer Bootsfahrt auf den Kanälen. Der schönste Winkel Brügges ist der Rozenhoedkaai, der aus gutem Grund auch «Klein Venedig» genannt wird.
Hinkommen
Von Basel, Genf, Zürich direkt mit Swiss nach Brüssel. Von dort ist es eine kurze Fahrt mit dem Leih wagen oder Zug nach Antwerpen. www.swiss.com www.visitantwerpen.be
Reisedaten 2015/2016
7 Tage/6 Nächte ab/bis Miami Deutsch sprechende Reiseleitung 2015: 03.10., 17.10., 14.11., 05.12., 19.12. 2016: 02.01., 16.01., 30.01., 27.02., 12.03. Alle Abfahrtsdaten garantiert.
Inbegriffen
6 Übernachtungen in Touristen und Mittelklasse , hotels inkl. Taxen Frühstück , Kontinentales in modernen, klimatisierten Bussen , Fahrt Besichtigungen und Stadtrundfahrten gemäss , Programm sprechende Reiseleitung , Deutsch , Reisedokumentation
Nicht inbegriffen
, Flug , Transfers Mahlzeiten , Übrige , Trinkgelder Ausflüge und Eintritte und zu den , Fakultative Attraktionen in Orlando , KombiVersicherungspaket Das detaillierte Reiseprogramm erhalten Sie in Ihrem Reisebüro. Programmänderungen bleiben ausdrücklich vorbe halten. Tagesaktuelle Preise, Preisstand 12.08.15. Es gelten die Allgemeinen Vertragsund Reisebedin gungen der MTCH AG. Die Hotelliste finden Sie auf www.hotelplan.ch/rundreisen.
Kennedy Space Center
Tampa Sarasota F L O R I D A Venice Fort Myers Naples
Miami Beach
Everglades N.P. Key Largo Key West
Preise in CHF pro Person HP/F/MIA/RTP010 A2 Doppelzimmer
03.10.15
04.10.–30.11.15
01.12.15–31.03.16
715
795
840
A2 Einzelzimmer
1020
1075
1215
A2 Dreierzimmer
620
685
735
A2 Viererzimmer
560
635
680
Zuschlag Halbpension: CHF 270.–. KinderFestpreise: 7–13 Jahre CHF 330.– im Zimmer mit 2 Vollzahlenden.
Buchen Sie jetzt! Tel. 0848 82 11 11 www.hotelplan.ch
Informationen, Detailprogramm, weitere begleitete Rundreisen in jeder Hotelplan- und Travelhouse Filiale, Globus Reisen Lounge und in jedem Reisebüro.
9
Citytrip
Das Beste im belgischen Norden
Antwerpen
Sehenswürdigkeiten
Belgiens Kronjuwel
› Centraal Station Der neo gotische Hauptbahnhof mit seinen Buntglasfenstern, Mar morwänden und Stuckdecken zählt zu den schönsten Bahn höfen Europas. › Diamantenviertel Einen Einblick in die verschlossene Welt der glitzernden Steine bekommt man bei einer geführten Tour hin ter die Kulissen. › Rubenshaus Im Haus des Malers kann man dessen Atelier, die Wohnräume und natürlich einige seiner Werke bewundern. Ein Muss! www.rubenshuis.be
› Liebfrauenkathedrale Die gotische Kathedrale ist der gröss te Kirchenbau des Landes. Der 123 Meter hohe Glockenturm ge hört zum Unesco-Weltkulturerbe. www.dekathedraal.be
› Grote Markt Der grosse Markt ist der schönste Platz der Stadt. Er ist umgeben von Renaissanceund Barockhäusern und Schau platz des alljährlichen Weih nachtsmarktes.
Mode, Diamanten und gemalte Super-Size-Models: Antwerpen huldigt der Schönheit seit den Tagen, als Peter Paul Rubens mit nackten Leibern die Kunstszene revolutionierte. Heute ist die Stadt Geheimtipp für ein inspirierendes Weekend. Text: Simone Wasserfallen Vom Bahnhof Luzern sowie dem Pantheon in Rom inspiriert: Bahnhof AntwerpenCentraal.
› Modemuseum Das Modemu seum MoMu, im selben Haus wie die weltberühmte ModedesignSchule, zeigt Wechselausstellun gen zur Modegeschichte. Am 3. September öffnet die Ausstel lung «Foot Print – The Tracks of Shoes in Fashion». www.momu.be
B
rüssel kennt man, Amsterdam auch. Aber Antwerpen? Die nordbelgische Stadt ist ein unbekannter Fleck auf der Landkarte. Zu Unrecht! Denn die 500 000-Seelen-Metropole ist die perfekte Destination für einen Weekendtrip: romantisch-gemütlich und doch vollgestopft mit Restaurants, Shoppingtempeln und Sehenswürdigkeiten – einige davon von Weltruhm. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der Maler Peter Paul Rubens (1577–1640), dessen Kreationen praller Menschlichkeit sich in manch einer Kirche der Stadt räkeln. So sollte man Rubens Triptychon «Kreuzaufrichtung» in der gotischen Liebfrauenkathedrale nicht verpassen, ebenso wenig wie den Stadtpalast des geschäftigen, reichen Künstlers. Dieses sogenannte Rubenshaus ist noch im Originalzustand, gleiches gilt für viele Gebäude aus jener Zeit, als Antwerpen dank Seehandel die reichste Handelsstadt Europas war. Dementsprechend prächtig sind die Zunft- und Bürgerhäuser in der Altstadt. Doch trotz des malerischen Museumcharmes klebt Antwerpen nicht an der Vergangenheit, sondern sprudelt über vor Kreativität. Vor mittlerweile 30 Jahren wurde die flämische Stadt in den zeitgenössischen Modehimmel katapultiert, als die Modedesigner «Antwerp Six» Anfang der achtziger Jahre die Modewelt mit ihren aussergewöhnlichen Kreationen aufmischten. Bekanntester Vertreter dieser Gruppe ist Dries van Noten, auf dessen Ethnolook sogar Amerikas First-Lady Michelle Obama schwört. Schon alleine die vielen kreativen Boutiquen und Flagshipstores der grossen Mar-
› Museum Plantin-Moretus Die frühere Druckwerkstatt war in der Renaissance die wichtigste Druckerei Europas. Highlight der Ausstellung im Stadtpalast sind die historischen Druckpressen und eine seltene Gutenberg-Bibel. www.museumplantinmoretus.be
› Museum aan de Stroom Das MAS im Hafenareal t’ Eilandje ist der neuste Museumszugang der Stadt. Der Fokus im ultramoder nen Gebäude liegt auf Ausstellun gen zur Interaktion Antwerpens mit der Welt. Von der Panorama terrasse hat man einen tollen Blick auf Hafen und Stadt. www.mas.be
Zeitzeugen einstigen Reichtums: Gildehäuser am Grote Markt in der Altstadt.
› Hafenrundfahrt Antwerpen hat den zweitgrössten Hafen Europas. Eine Bootsrundfahrt gibt Einblicke in die interessante Welt des Seehandels. Fotos: mauritius images, Prisma, Thinkstock
8
Rückzugsort für Stressgeplagte: Quai an der Schelde.
ken lohnen eine Reise an die Mündung des Flusses Schelde. Und wer zu seinem neusten Edelfummel das passende Schmuckstück sucht, ist hier ebenfalls richtig. Denn Antwerpen ist auch die Welthauptstadt des Diamantenhandels. Etwa die Hälfte aller geschliffenen Brillanten wird in Antwerpen gehandelt. Manch ein Kleinod fun-
kelt denn auch in den Auslagen der Antwerpener Juweliere. Also: Kreditkarte mitnehmen! Und wem nach Kunst, Diamanten und Shopping-Marathon der Magen knurrt, stärkt sich mit dem flämischen Fastfood-Klassiker: einer Portion Pommes. Aber Vorsicht, mit den Kalorienbomben futtert man sich schnell eine Rubensfigur an.
Das pralle Leben: Detail des dreiteiligen Gemäldes «Kreuzaufrichtung» von Peter Paul Rubens im Innenraum der Liebfrauenkathedrale.
› Middelheim Museum Aus dem Middelheim-Park ist ein Open-Air-Museum für Skulpturen von Auguste Rodin bis in die Ge genwart geworden. Eintritt frei. www.middelheimmuseum.be
Wo einkaufen?
› Nationalstraat Die Strasse um das Modedesigncenter Mode Natie ist ein Pilgerziel für Mode bewusste. Viele individuelle Bou tiquen namhafter Designer finden sich hier, darunter auch der Flag shipstore von Dries van Noten (Het Modepaleis). › Shopping Boulevard Meir In der berühmtesten Einkaufsstras se Belgiens mit ihren prächtigen Fassaden finden sich die Stores aller grossen internationalen Modelabels. Highlight ist das
Kaufhaus im opulenten Stads feestzaal.
sch weizeri
– seit
ren
80 Jah
e n i h s n u S a d Flori rundreise. Sch
rte Gefüh
Bus
› Diamantenviertel Wer eine funkelnde Erinnerung heimneh men möchte, sollte beim Einkauf auf das Qualitätssiegel «Ant werp’s Most Brilliant» achten. Die ausgezeichneten Juweliere über zeugen durch besonders hohe Qualität. Zu empfehlen: Juwelier Slaets. Adresse: De Keyserlei 46/48.
Wo essen?
› ’t Zilte Im ’t Zilte isst man mit Aussicht. Das Restaurant, ausge zeichnet mit zwei Michelin-Ster nen, ist in der Panorama-Etage des hypermodernen Museums MAS eingezogen. Tipp: Für einen kurzen Ausflug in den Kulinarik himmel eignet sich das dreiteilige Lunch-Menü (ab 68 Euro). www.tzilte.be
ächte
/6 N 7 Tage
715.–
› Frikot Max Pommes-Buden finden sich in Antwerpen sprich wörtlich an jeder Strassenecke. Die Pommes frites bei Frikot Max gel ten bei Kennern als die besten der Stadt. Adresse: Groenplaats 12.
ab CHF rson pro Pe
www.fritkotmax.be
› De Godevaart Flandern ist seit jeher Grenz- und Durchgangsland, entsprechend variantenreich ist die lokale Küche. Im eleganten Ambiente eines historischen Stadtpalais speist man flämisch mit internationalen Einspreng seln. www.degodevaart.be
Hier gehen Sie aus
› De Singel Für einen Abend voller zeitgenössischem Tanz, Theater und Musik gehts ins tren dige Kulturzentrum De Singel, wo auch Architekturaustellungen gezeigt werden. www.desingel.be › Paters’ Vaetje Belgien ist eine Nation von Bierbrauern und -trin kern. Freunde des Gerstensafts finden in der Jugendstilbar Paters’ Vaetje bei der Kathedrale an die 100 Biersorten. Prost! www.patersvaetje.be
› Café d’Anvers Mitten im Rot lichtviertel versteckt sich dieser Club in einer ehemaligen Kirche. Der Kult-Club hat verschiedene Areas und ist auf House in allen erdenklichen Variationen speziali siert. www.cafe-d-anvers.com
Verlängern Sie den Sommer in Florida Dass Florida weit mehr zu bieten hat als tiefblaues Meer, weisse Sandstrände und Art Déco in Miami Beach, werden Sie auf dieser erlebnisreichen Rundreise erfahren. Entdecken Sie die Highlights des Sonnenstaates in einer Woche.
Reiseprogramm nach Tagen
1: Miami Individuelle Anreise. 2: Miami–Key Largo–Key West (260 km) Sie unter nehmen eine Besichtigung von Miami und Miami Beach. Geniessen Sie die traumhafte Aussicht während der Fahrt über die endlos scheinenden Brücken nach Key West. Die südlichste Stadt der USA ist die Heimat von vielen Künstlern und Schriftstellern. 3: Key West–Everglades Nationalpark–Naples (395km) Auf dem Tamiami Trail geht es durch den Everglades Nationalpark. Lassen Sie sich von einem Propellerboot ausflug durch die Sumpflandschaft und einer Alliga torenShow faszinieren. Weiterfahrt nach Naples, ein exklusives Städtchen an der Golfküste. 4: Naples–Venice–Sarasota–Tampa–Orlando (390km) Heute geht die Reise in Richtung Norden der Golfküste entlang. Sie durchfahren Sarasota, eine der reichsten Städte der USA. In Tampa besuchen Sie Ybor City mit seiner einzigartigen Architektur. Etappe nach Orlando. 5–6: Orlando Ob Sie sich für die Märchenwelt von Magic Kingdom, für die Zukunftsvisionen im Epcot oder für die Disney MGM Studios entscheiden – das Vergnügen ist während zwei Tagen auf Ihrer Seite (alle Aktivitäten fakultativ). 7: Orlando–Kennedy Space Center–Miami (360 km) Am Morgen fahren Sie nach Cape Canaveral und besu chen das interessante Kennedy Space Center. Danach Reise entlang der Küste nach Miami. Ankunft am Abend. Individuelle Fortsetzung Ihres Reiseprogramms.
Highlights
Stadtrundfahrt Miami mit Art Déco Distrikt , Fahrt zahlreiche Brücken bis nach Key West , Besuchüber des EvergladesNationalparks , Vergnügungsparks in Orlando ,
Orlando
Ausflug
Nach einer Blüte als Textilstadt im Spätmittelalter und der Renais sance verfiel Brügge (Bild oben) über Jahrhunderte in die Bedeu tungslosigkeit. Zum Glück! Da durch hat sich das mittelalterliche Stadtbild mustergültig erhalten – im Jahr 2000 wurde Brügges Alt stadt zum Unesco-Welterbe ernannt. Die pittoreske Stadt er kundet man am besten zu Fuss oder bei einer Bootsfahrt auf den Kanälen. Der schönste Winkel Brügges ist der Rozenhoedkaai, der aus gutem Grund auch «Klein Venedig» genannt wird.
Hinkommen
Von Basel, Genf, Zürich direkt mit Swiss nach Brüssel. Von dort ist es eine kurze Fahrt mit dem Leih wagen oder Zug nach Antwerpen. www.swiss.com www.visitantwerpen.be
Reisedaten 2015/2016
7 Tage/6 Nächte ab/bis Miami Deutsch sprechende Reiseleitung 2015: 03.10., 17.10., 14.11., 05.12., 19.12. 2016: 02.01., 16.01., 30.01., 27.02., 12.03. Alle Abfahrtsdaten garantiert.
Inbegriffen
6 Übernachtungen in Touristen und Mittelklasse , hotels inkl. Taxen Frühstück , Kontinentales in modernen, klimatisierten Bussen , Fahrt Besichtigungen und Stadtrundfahrten gemäss , Programm sprechende Reiseleitung , Deutsch , Reisedokumentation
Nicht inbegriffen
, Flug , Transfers Mahlzeiten , Übrige , Trinkgelder Ausflüge und Eintritte und zu den , Fakultative Attraktionen in Orlando , KombiVersicherungspaket Das detaillierte Reiseprogramm erhalten Sie in Ihrem Reisebüro. Programmänderungen bleiben ausdrücklich vorbe halten. Tagesaktuelle Preise, Preisstand 12.08.15. Es gelten die Allgemeinen Vertragsund Reisebedin gungen der MTCH AG. Die Hotelliste finden Sie auf www.hotelplan.ch/rundreisen.
Kennedy Space Center
Tampa Sarasota F L O R I D A Venice Fort Myers Naples
Miami Beach
Everglades N.P. Key Largo Key West
Preise in CHF pro Person HP/F/MIA/RTP010 A2 Doppelzimmer
03.10.15
04.10.–30.11.15
01.12.15–31.03.16
715
795
840
A2 Einzelzimmer
1020
1075
1215
A2 Dreierzimmer
620
685
735
A2 Viererzimmer
560
635
680
Zuschlag Halbpension: CHF 270.–. KinderFestpreise: 7–13 Jahre CHF 330.– im Zimmer mit 2 Vollzahlenden.
Buchen Sie jetzt! Tel. 0848 82 11 11 www.hotelplan.ch
Informationen, Detailprogramm, weitere begleitete Rundreisen in jeder Hotelplan- und Travelhouse Filiale, Globus Reisen Lounge und in jedem Reisebüro.
10
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Family Die Herbstferien stehen fast vor der Tür. Und die graue Zeit kommt näher und näher. Höchste Zeit also, mit der Familie ein paar Sonnentage am Mittelmeer zu geniessen. Blick Reisen stellt einige der Top-Destinationen vor. Text: Christian Bauer
Foto: plainpicture/Westend 61
Kroatien, Dalmatien
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Eins werden mit dem Meer Kroatiens Adriaküste ist trotz des boomenden Tourismus noch immer ein Juwel. Der Landschaftsmix aus Gebirge und Meer mit unzähligen vorgelagerten Inseln ist spektakulär. Die Region bietet zur Abwechslung vom Badevergnügen viele Aktivitäten und Tagesausflüge. Entlang der Küste reiht sich eine Kette schmucker Dörfer und Städte aneinander, alle mit einer jahrhundertealten Geschichte. Kulturinteressierte Eltern kommen hier voll auf ihre Kosten. Und die Kleinen? Die verbringen natürlich ihre Zeit am liebsten am Meer. Sandstrände gibt es aber nur vereinzelt – mit «Sändele» wird es also nichts. Dafür hat die Adriaküste einen unschlagbaren Vorteil: Das Wasser an der felsigen Küste ist glasklar. Ein tolles Revier zum Schnorcheln und Meeresgetier entdecken! Wer noch mehr Meer erleben möchte, sollte auf eine Seekayak-Tour gehen, die auch die Kinder beeindrucken
dürfte. Wer nicht alleine aufbrechen will, kann die Tour mit einem Führer unternehmen. Dann geht es schon mal von Insel zu Insel übers offene Meer. Mitten im weiten Blau, da kommt Abenteuerfeeling auf. Die Touren werden in jedem grösseren Küstenort angeboten. Hoteltipp Das Solaris-Kinder hotel Andrija bei Šibenik wurde letztes Jahr vom Bewertungsportal Tripadvisor zum besten Familienhotel gekürt. Highlights des Hotels sind die Animation für Kinder, der grosse Aquapark und das hoteleigene Piratenschiff. www.solarishotelsresort.com
Spanien, Ibiza
Unterwasser-Partys feiern Ibiza bedeutet Promis, Party und Fun! Im Sommer lässt es sich hier in einigen der besten Clubs der Welt rocken. Aber Familienferien? Auch das geht hier prima, besonders wenn die Sommer-Party-Parade die kleine Insel wieder verlassen hat. Denn viele Resorts haben sich
Pulireportage
Reise-Impressionen
SaWaSDee UND GRÜeZI! Thailand liegt jetzt nur 45 Minuten von Zürich entfernt – im Seerose Resort & Spa am Ufer des Hallwilersees. Ganz ohne Langstreckenflug entführt das Cocon-Thai-Spa in die duftende Welt authentischer Thai-Wellness. Hier lässt es sich herrlich entspannen – zum Beispiel mit unserem exklusiven Thai-Midweek-Special: 1 Übernachtung im Doppelzimmer inklusive herzhaftem Frühstück vom Buffet, Willkommens-Apéro, einem Royal Thai Menü im Restaurant Samui-Thai sowie freier Nutzung des Cocon-Thai-Spa bereits ab CHF 199* pro Gast. Zudem profitieren Sie von einem kostenlosen Upgrade in die nächst höhere Zimmerkategorie. Weitere Infos erhalten Sie durch unser Team Reservierung & Empfang per Telefon unter +41 56 676 68 68 oder per E-Mail hotel@seerose.ch. Wir freuen uns auf Sie!
*Gültig bis 30. Dezember 2015 für An- und Abreise zwischen Sonntag bis Donnerstag; auf Anfrage und nach Verfügbarkeit (exkl. Fest- und Feiertage). Seerosenstrasse 1, CH-5616 Meisterschwanden T + 41 56 676 68 68, F + 41 56 676 68 88 hotel@seerose.ch, www.seerose.ch
Balance Hotels das Gute leben www.balancehotels.ch
Farbenfrohes Indien Vom 19. bis 22. Oktober 2015 präsentiert sich Indien rund um das Durga-Puja-Festival sehr farbig. Das wichtige jährliche Ereignis wird zu Ehren der Göttin Durga gefeiert, welche die Welt vor dem bösen Dämonenkönig Mahishasura gerettet haben soll. Es kann also auch als Festival der Frauenpower bezeichnet werden. In den Dörfern und Städten feiern die Menschen die Ankunft der Göttin mit Konzerten, Tanzdramen und prunkvollen Prozessionen. Die Feierlichkeiten der Region Bengalen haben sich zum Event mit umwerfenden Handwerkskünsten, Kunst und Kultur entwickelt. Während fünf Tagen wird in Kalkutta, dem Zentrum Bengalens, Tag und Nacht gefeiert, und Millionen von Menschen sind nächtelang auf den Beinen. Weitere Informationen unter www.incredibleindia.org
auf Familien eingestellt. Was kaum bekannt ist: Die Altstadt von Ibiza-Stadt und der Artenreichtum der Küsten ist UnescoWeltkulturerbe. Einen Blick in Neptuns Reich mit all seinen Geheimnissen können schon Kinder ab acht Jahren unternehmen. Die deutschsprachige Tauchschule Diving Center Ibiza im Nordosten bietet spezielle Kinder- und Jugendkurse an. Der erste Schnupperkurs findet noch im Pool statt. Wenn man sich dann wie ein Fisch fühlt, geht es hinaus ins flache Meer. Die Kurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sind dem jeweiligen Alter der Kinder angepasst. www.diving-ibiza.com Hoteltipp Das Resort Grand Palladium Palace Resort & Spa liegt unweit der Inselstadt Ibiza am Ende des langen Sandstrands Playa d’en Bossa. Kinder werden im Kidsclub betreut – und können dabei Kajak fahren, windsurfen oder den nahen Wasserpark Aquamar besuchen.
Weinbauregion des Chianti. Eine tolle Region! Wer in den nächsten Ferien das Meer nicht nur am Strand erleben möchte, kann mit der gesamten Familie (inklusive der Allerkleinsten!) mit einem Segelboot in See stechen. Das Segelrevier im toskanischen Archipel um die Inseln Elba ist gerade bei Familien sehr beliebt: Hier kann man Landausflüge unternehmen, in lauschigen Buchten baden und das Matrosenleben geniessen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, aber natürlich heisst es mit anpacken! www.segelschule-murtensee.ch
Hoteltipp Die Bungalow-Anlage Riva degli Etruschi ist mittlerweile ein Klassiker für Familienferien. Die weite Anlage in einem Pinienwald liegt direkt an einem weiten Sandstrand. www.rivadeglietruschi.it
Frankreich, Côte d’Azur
Das Meer nach Hause nehmen Die Côte d’Azur, das sind unbezahlbare Hotels, Lamborghinis, www.palladiumhotelgroup.com die durch die Städtchen röhren und Bonzenyachten vor der Italien, Toskana Küste. Dafür kann man den KüsIn See stechen tenstreifen im Südosten FrankKeine Region Italiens klingt der- reichs hassen oder lieben. Wir massen nach Dolcefarniente, haben uns fürs Lieben entschiedem selige Nichtstun, wie die den, denn die Côte d’Azur ist Toskana. Die langen Sandsträn- und bleibt eine der schönsten de sind legendär – und in den Ferienregionen Europas – auch Sommermonaten oft überlau- für Familien. fen. Die beste Zeit für Beach- Mit ihrem bergigen HinterFerien in der Toskana ist daher land und einer schier unüberder Herbst. Die Temperaturen sichtlichen Vielzahl an Sandsind dann noch mild. Im Lan- und Felsstränden bietet die desinnern mit seiner gewellten Region eine endlose Zahl an Landschaft verstecken sich ma- Aktivitäten. Ein aussergewöhnlerische Dörfer, so geschichts- liches Erlebnis abseits vom trächtige Städte wie Florenz Strand ist ein Ausflug in die Parund Siena und die berühmte fümstadt Grasse im Hinterland.
In der Parfümerie Molinard können Anfänger einen eigenen Duft kreieren. Erwachsene mixen in eineinhalb Stunden aus 90 Essenzen ein Eau de Parfum, für Kinder gibt es eine vereinfachte Variante aus drei Grundstoffen und sechs Topdüften.
REISE-NEWS Bunt sind schon die Wälder
www.molinard.com
Hoteltipp Das Familienresort Riviera Beach Club Belambra liegt auf der kleinen Halbinsel Giens bei der Stadt Hyères. Für Kinder gibt es viele Aktivitäten und die Möglichkeit zu einem Surfkurs. www.belambra.fr
Profi-Tipp Jörg Fischer, anager ContracM ting & Production Greece, Tunisia & Egypt von Hotelplan Suisse, empfiehlt für Familienferien: Das Viersterne-Hotel Lyttos Beach. Dieses familienfreundliche Hotel befindet sich auf der griechischen Insel Kreta. Hier geniessen Sie traumhafte Stände, kleine Fischerdörfer, unberührte Natur und viel Geschichte. Im «Lyttos Beach» erwartet Sie ein Resort mit weitläufiger Gartenanlage und einer der schönsten Strandabschnitte Kretas. Die Herberge ist ideal für Familien mit Kindern. Profitieren Sie vom grosszügigen All-inclusive-Angebot und vom reichen Unterhaltungsprogramm für Gross und Klein. Weitere Angebote unter www.hotelplan.ch
Mini-Kreuzfahrt ab Palma
Im Zeitraum von 30. September bis 3. Oktober bietet das deutsche Kreuzfahrtunternehmen Aida ein ganz besonderes Erlebnis an: eine Mini-Kreuzfahrt. Dauer: einen Tag. Ab Palma de Mallorca kann man ab 13 Uhr die AIDAblu besteigen, am nächsten Morgen um 8 Uhr läuft das Schiff wieder im Hafen ein. Dazwischen hat man Zeit, ein bisschen Kreuzfahrtflair zu schnuppern und das Angebot zu testen: verschiedene Buffet- und Gourmetrestaurants, Bars und Discos, die Shows und natürlich Sport- und Wellness möglichkeiten. Das Angebot gibt es ab 79 Euro in der Innenkabine. www.aida.de
Auch wenn man es noch nicht wahrhaben will: Schon bald steht der Herbst vor der Tür. Dann quellen die Terminkalender über mit Festen, kulinarischen Events und Märkten. Damit man nicht den Überblick verliert, hat Schweiz Tourismus die schönsten Herbsterlebnisse auf einer übersicht lichen Internetseite vereint. Mehr als 250 Brauchtums-Events, 100 der schönsten Wanderungen über der Nebelgrenze, Pauschalangebote und viele weitere Highlights finden sich auf: www.myswitzerland.com/herbst
Wo die Welt am schönsten ist Neues Kulturzentrum in Lugano
Am 12. September öffnet das neue Kulturzentrum LAC Lugano Arte e Cultura in Lugano seine Türen für die Öffentlichkeit. Im Haus – gebaut vom Tessiner Architekten Ivano Gianolan – werden die Ausstellungen des Kantonalen Tessiner Kunstmuseums und des Museums für Moderne Kunst der Stadt Lugano vereint. Doch hier kann man nicht nur Segantini, Giacometti und Co. besichtigen. Das Gebäude bietet auch Veranstaltungsräume für Musik und Theater. Die Eröffnungsfeierlichkeiten vom 12. bis 26. September umfassen ein reichliches Musik-, Kunstund Theaterprogramm. www.luganolac.ch
Der Reisebuchverlag Lonely Planet ist berühmt für seine Reiseführer mit detailreichen Insidertipps. Nun haben sich die Autoren des Verlags zusammengetan und die 500 schönsten Destinationen der Welt gekürt. In den Top 20 finden sich einige alte Bekannte, aber auch einige Überraschungen. Wer würde schon das Britische Museum in London auf den vorderen Plätzen vermuten? Europa ist an der Spitze mit Griechenland, Spanien, Italien und England vertreten, während sich Australien drei Plätze in der Top 20 ergattert hat. Wen wunderts: Der Verlag kommt aus Down Under. Sieger ist die Tempelanlage von Angkor Wat in Kambodscha (Bild). www.lonelyplanet.de
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Family Die Herbstferien stehen fast vor der Tür. Und die graue Zeit kommt näher und näher. Höchste Zeit also, mit der Familie ein paar Sonnentage am Mittelmeer zu geniessen. Blick Reisen stellt einige der Top-Destinationen vor. Text: Christian Bauer
Foto: plainpicture/Westend 61
Kroatien, Dalmatien
Sonne tanken für den Winter Anzeige
Eins werden mit dem Meer Kroatiens Adriaküste ist trotz des boomenden Tourismus noch immer ein Juwel. Der Landschaftsmix aus Gebirge und Meer mit unzähligen vorgelagerten Inseln ist spektakulär. Die Region bietet zur Abwechslung vom Badevergnügen viele Aktivitäten und Tagesausflüge. Entlang der Küste reiht sich eine Kette schmucker Dörfer und Städte aneinander, alle mit einer jahrhundertealten Geschichte. Kulturinteressierte Eltern kommen hier voll auf ihre Kosten. Und die Kleinen? Die verbringen natürlich ihre Zeit am liebsten am Meer. Sandstrände gibt es aber nur vereinzelt – mit «Sändele» wird es also nichts. Dafür hat die Adriaküste einen unschlagbaren Vorteil: Das Wasser an der felsigen Küste ist glasklar. Ein tolles Revier zum Schnorcheln und Meeresgetier entdecken! Wer noch mehr Meer erleben möchte, sollte auf eine Seekayak-Tour gehen, die auch die Kinder beeindrucken
dürfte. Wer nicht alleine aufbrechen will, kann die Tour mit einem Führer unternehmen. Dann geht es schon mal von Insel zu Insel übers offene Meer. Mitten im weiten Blau, da kommt Abenteuerfeeling auf. Die Touren werden in jedem grösseren Küstenort angeboten. Hoteltipp Das Solaris-Kinder hotel Andrija bei Šibenik wurde letztes Jahr vom Bewertungsportal Tripadvisor zum besten Familienhotel gekürt. Highlights des Hotels sind die Animation für Kinder, der grosse Aquapark und das hoteleigene Piratenschiff. www.solarishotelsresort.com
Spanien, Ibiza
Unterwasser-Partys feiern Ibiza bedeutet Promis, Party und Fun! Im Sommer lässt es sich hier in einigen der besten Clubs der Welt rocken. Aber Familienferien? Auch das geht hier prima, besonders wenn die Sommer-Party-Parade die kleine Insel wieder verlassen hat. Denn viele Resorts haben sich
Pulireportage
Reise-Impressionen
SaWaSDee UND GRÜeZI! Thailand liegt jetzt nur 45 Minuten von Zürich entfernt – im Seerose Resort & Spa am Ufer des Hallwilersees. Ganz ohne Langstreckenflug entführt das Cocon-Thai-Spa in die duftende Welt authentischer Thai-Wellness. Hier lässt es sich herrlich entspannen – zum Beispiel mit unserem exklusiven Thai-Midweek-Special: 1 Übernachtung im Doppelzimmer inklusive herzhaftem Frühstück vom Buffet, Willkommens-Apéro, einem Royal Thai Menü im Restaurant Samui-Thai sowie freier Nutzung des Cocon-Thai-Spa bereits ab CHF 199* pro Gast. Zudem profitieren Sie von einem kostenlosen Upgrade in die nächst höhere Zimmerkategorie. Weitere Infos erhalten Sie durch unser Team Reservierung & Empfang per Telefon unter +41 56 676 68 68 oder per E-Mail hotel@seerose.ch. Wir freuen uns auf Sie!
*Gültig bis 30. Dezember 2015 für An- und Abreise zwischen Sonntag bis Donnerstag; auf Anfrage und nach Verfügbarkeit (exkl. Fest- und Feiertage). Seerosenstrasse 1, CH-5616 Meisterschwanden T + 41 56 676 68 68, F + 41 56 676 68 88 hotel@seerose.ch, www.seerose.ch
Balance Hotels das Gute leben www.balancehotels.ch
Farbenfrohes Indien Vom 19. bis 22. Oktober 2015 präsentiert sich Indien rund um das Durga-Puja-Festival sehr farbig. Das wichtige jährliche Ereignis wird zu Ehren der Göttin Durga gefeiert, welche die Welt vor dem bösen Dämonenkönig Mahishasura gerettet haben soll. Es kann also auch als Festival der Frauenpower bezeichnet werden. In den Dörfern und Städten feiern die Menschen die Ankunft der Göttin mit Konzerten, Tanzdramen und prunkvollen Prozessionen. Die Feierlichkeiten der Region Bengalen haben sich zum Event mit umwerfenden Handwerkskünsten, Kunst und Kultur entwickelt. Während fünf Tagen wird in Kalkutta, dem Zentrum Bengalens, Tag und Nacht gefeiert, und Millionen von Menschen sind nächtelang auf den Beinen. Weitere Informationen unter www.incredibleindia.org
auf Familien eingestellt. Was kaum bekannt ist: Die Altstadt von Ibiza-Stadt und der Artenreichtum der Küsten ist UnescoWeltkulturerbe. Einen Blick in Neptuns Reich mit all seinen Geheimnissen können schon Kinder ab acht Jahren unternehmen. Die deutschsprachige Tauchschule Diving Center Ibiza im Nordosten bietet spezielle Kinder- und Jugendkurse an. Der erste Schnupperkurs findet noch im Pool statt. Wenn man sich dann wie ein Fisch fühlt, geht es hinaus ins flache Meer. Die Kurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sind dem jeweiligen Alter der Kinder angepasst. www.diving-ibiza.com Hoteltipp Das Resort Grand Palladium Palace Resort & Spa liegt unweit der Inselstadt Ibiza am Ende des langen Sandstrands Playa d’en Bossa. Kinder werden im Kidsclub betreut – und können dabei Kajak fahren, windsurfen oder den nahen Wasserpark Aquamar besuchen.
Weinbauregion des Chianti. Eine tolle Region! Wer in den nächsten Ferien das Meer nicht nur am Strand erleben möchte, kann mit der gesamten Familie (inklusive der Allerkleinsten!) mit einem Segelboot in See stechen. Das Segelrevier im toskanischen Archipel um die Inseln Elba ist gerade bei Familien sehr beliebt: Hier kann man Landausflüge unternehmen, in lauschigen Buchten baden und das Matrosenleben geniessen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, aber natürlich heisst es mit anpacken! www.segelschule-murtensee.ch
Hoteltipp Die Bungalow-Anlage Riva degli Etruschi ist mittlerweile ein Klassiker für Familienferien. Die weite Anlage in einem Pinienwald liegt direkt an einem weiten Sandstrand. www.rivadeglietruschi.it
Frankreich, Côte d’Azur
Das Meer nach Hause nehmen Die Côte d’Azur, das sind unbezahlbare Hotels, Lamborghinis, www.palladiumhotelgroup.com die durch die Städtchen röhren und Bonzenyachten vor der Italien, Toskana Küste. Dafür kann man den KüsIn See stechen tenstreifen im Südosten FrankKeine Region Italiens klingt der- reichs hassen oder lieben. Wir massen nach Dolcefarniente, haben uns fürs Lieben entschiedem selige Nichtstun, wie die den, denn die Côte d’Azur ist Toskana. Die langen Sandsträn- und bleibt eine der schönsten de sind legendär – und in den Ferienregionen Europas – auch Sommermonaten oft überlau- für Familien. fen. Die beste Zeit für Beach- Mit ihrem bergigen HinterFerien in der Toskana ist daher land und einer schier unüberder Herbst. Die Temperaturen sichtlichen Vielzahl an Sandsind dann noch mild. Im Lan- und Felsstränden bietet die desinnern mit seiner gewellten Region eine endlose Zahl an Landschaft verstecken sich ma- Aktivitäten. Ein aussergewöhnlerische Dörfer, so geschichts- liches Erlebnis abseits vom trächtige Städte wie Florenz Strand ist ein Ausflug in die Parund Siena und die berühmte fümstadt Grasse im Hinterland.
In der Parfümerie Molinard können Anfänger einen eigenen Duft kreieren. Erwachsene mixen in eineinhalb Stunden aus 90 Essenzen ein Eau de Parfum, für Kinder gibt es eine vereinfachte Variante aus drei Grundstoffen und sechs Topdüften.
REISE-NEWS Bunt sind schon die Wälder
www.molinard.com
Hoteltipp Das Familienresort Riviera Beach Club Belambra liegt auf der kleinen Halbinsel Giens bei der Stadt Hyères. Für Kinder gibt es viele Aktivitäten und die Möglichkeit zu einem Surfkurs. www.belambra.fr
Profi-Tipp Jörg Fischer, anager ContracM ting & Production Greece, Tunisia & Egypt von Hotelplan Suisse, empfiehlt für Familienferien: Das Viersterne-Hotel Lyttos Beach. Dieses familienfreundliche Hotel befindet sich auf der griechischen Insel Kreta. Hier geniessen Sie traumhafte Stände, kleine Fischerdörfer, unberührte Natur und viel Geschichte. Im «Lyttos Beach» erwartet Sie ein Resort mit weitläufiger Gartenanlage und einer der schönsten Strandabschnitte Kretas. Die Herberge ist ideal für Familien mit Kindern. Profitieren Sie vom grosszügigen All-inclusive-Angebot und vom reichen Unterhaltungsprogramm für Gross und Klein. Weitere Angebote unter www.hotelplan.ch
Mini-Kreuzfahrt ab Palma
Im Zeitraum von 30. September bis 3. Oktober bietet das deutsche Kreuzfahrtunternehmen Aida ein ganz besonderes Erlebnis an: eine Mini-Kreuzfahrt. Dauer: einen Tag. Ab Palma de Mallorca kann man ab 13 Uhr die AIDAblu besteigen, am nächsten Morgen um 8 Uhr läuft das Schiff wieder im Hafen ein. Dazwischen hat man Zeit, ein bisschen Kreuzfahrtflair zu schnuppern und das Angebot zu testen: verschiedene Buffet- und Gourmetrestaurants, Bars und Discos, die Shows und natürlich Sport- und Wellness möglichkeiten. Das Angebot gibt es ab 79 Euro in der Innenkabine. www.aida.de
Auch wenn man es noch nicht wahrhaben will: Schon bald steht der Herbst vor der Tür. Dann quellen die Terminkalender über mit Festen, kulinarischen Events und Märkten. Damit man nicht den Überblick verliert, hat Schweiz Tourismus die schönsten Herbsterlebnisse auf einer übersicht lichen Internetseite vereint. Mehr als 250 Brauchtums-Events, 100 der schönsten Wanderungen über der Nebelgrenze, Pauschalangebote und viele weitere Highlights finden sich auf: www.myswitzerland.com/herbst
Wo die Welt am schönsten ist Neues Kulturzentrum in Lugano
Am 12. September öffnet das neue Kulturzentrum LAC Lugano Arte e Cultura in Lugano seine Türen für die Öffentlichkeit. Im Haus – gebaut vom Tessiner Architekten Ivano Gianolan – werden die Ausstellungen des Kantonalen Tessiner Kunstmuseums und des Museums für Moderne Kunst der Stadt Lugano vereint. Doch hier kann man nicht nur Segantini, Giacometti und Co. besichtigen. Das Gebäude bietet auch Veranstaltungsräume für Musik und Theater. Die Eröffnungsfeierlichkeiten vom 12. bis 26. September umfassen ein reichliches Musik-, Kunstund Theaterprogramm. www.luganolac.ch
Der Reisebuchverlag Lonely Planet ist berühmt für seine Reiseführer mit detailreichen Insidertipps. Nun haben sich die Autoren des Verlags zusammengetan und die 500 schönsten Destinationen der Welt gekürt. In den Top 20 finden sich einige alte Bekannte, aber auch einige Überraschungen. Wer würde schon das Britische Museum in London auf den vorderen Plätzen vermuten? Europa ist an der Spitze mit Griechenland, Spanien, Italien und England vertreten, während sich Australien drei Plätze in der Top 20 ergattert hat. Wen wunderts: Der Verlag kommt aus Down Under. Sieger ist die Tempelanlage von Angkor Wat in Kambodscha (Bild). www.lonelyplanet.de
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Grand Tour
13
Mittelalterliche
Bod
ens ee
Basel
Winterthur St. Gallen
Zürich
Neuenburg
Talfahrt durch das Wallis
Luzern
Bern Davos
Ernen
Lausanne
Naters
Leuk
Genfersee
Seit 1500 Jahren ohne Unterbruch bewohnt: Abtei St-Maurice.
Sion Saillon
Walliser Idyll: Reise Blick-Redaktor Christian Bauer inmitten der Rebberge in Sion.
Brig
Genf
Raron Sierre
Martigny
Reiseroute
Lugano
Saint-Pierre-de-Clages
Die Hightlights im Rhonetal › Ernen Das Gomser Dorf mit seinen Holzhäusern und der barocken Kirche zählt zu den schönsten Dörfern der Schweiz. › Brig Sehenswert ist das private Schloss des Kaufmanns Kaspar Jodok von Stockalper, des reichsten Schweizers im 17. Jahrhundert. › Naters Im Gardemuseum in Naters wird die Geschichte der Schweizergarde erzählt. › Raron Vom Burgberg hat man einen weiten Blick übers Tal. Zudem befindet sich das Grabmal des Dichters Rainer Maria Rilke hier.
Das Wallis ist bekannt für Berge, Schnee und Gletscher. Nicht mit uns! Wir bleiben im Rhonetal und entdecken Spuren einer faszinierenden Geschichte.
› Leuk An der Sonnenseite des Tals klebt dieses mittelalterliche Juwel. Sehenswert ist das Schloss, das von Mario Botta renoviert wurde. › Sierre Hier gibts neben dem Rilke-Museum das trutzige Château des Vidomnes und das Château de Villa (Weinbaumuseum) zu besichtigen. › Sion Die Burg Tourbillon, die Wehrkirche Valère und die Altstadt sind ein Ausflug wert. › Saillon Neben dem mittelalterlichen Dorfkern ist das Museum über den Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet ein spannendes Ziel.
› Saint-Pierre-de-Clages Im einzigen Schweizer Bücherdorf befindet sich die eindrückliche romanische Kirche mit einem einmaligen achteckigen Glockenturm. › Martigny Sehenswert sind das römische Amphitheater, die Ausstellungen in der Fon dation Pierre Gianadda und die Bernhardiner. › St-Maurice Zum Klosterjubiläum gibt es ein Strassentheater, das an diversen Spielorten im Dorf die Geschichte des Klosters erzählt. Keinesfalls die Burg am Talhang verpassen!
Als ob die Zeit im Mittelalter stehen geblieben wäre: Saillon.
Text und Bilder: Christian Bauer
Arbeitet nach mittelalterlichen Buchmalkunst-Rezepten: Ursi Fäh in Saillon.
K
ein Lufthauch darf durch das Atelier wehen. Sonst stäubt das mikroskopischdünne Blattgold davon. Tief gebeugt sitzt Ursi Fäh über dem Tisch und tupft mit einem Pinsel das edle Metall auf ein Pergament. Auf der Tierhaut zeichnet sich der Strahlenkranz einer Madonna ab. Die vierte Etappe auf der Grand Tour of Switzerland hat uns diesmal ins Wallis geführt – und im Dörfchen Saillon sind wir kopfüber im Mittelalter gelandet. Dabei begann doch alles ganz anders: mit einer filmreifen Fahrt über den Furkapass – hier wurden schliesslich einige Szenen des James-Bond-Strei-
fens «Goldfinger» gedreht. An der Passstrasse sitzen drei ergraute Damen wie Ex-BondGirls am Abgrund und picknicken. Hartgekochte Eier, Honigmelone, dazu Grapefruitsaft und Tee. «Wir sind auf Pässetour», erläutern sie. «Wir lieben die Berge. Welche Pässe fahren Sie heute noch?» – «Keine, ich bleibe im Rhonetal», antworte ich. «Oh, Sie Armer!» Ja, die Sache mit dem Wallis ist ein bisschen verzwickt: Mehr als drei Dutzend 4000er sind hier die Stars. Mehr Berg gibt es in den Alpen nicht. Wer hierher kommt, will hoch hinaus – das Rhonetal ist nur Durchgangsstation. Grund genug für uns,
den Spiess umzudrehen: Wir pfeifen auf die Berge und bleiben im Tal. Sorry, Promi-SaasFee, Aletschgletscher und Matterhorn-Zermatt! Dieses Mal lassen wir euch links liegen und folgen der Rhone von ihrer Quelle am Rhonegletscher bis (fast) zum Genfersee. 150 Kilometer, die es in sich haben. Denn das Rhonetal ist seit jeher wichtiges Grenz- und Durchgangsgebiet. Klar, dass unsere Reise in die tiefste Vergangenheit führt. Früheste Zeugnisse gehen auf die Römer zurück, welche die Region von Christi Geburt bis ins 5. Jahrhundert beherrschten. Zugegeben, die römischen Brocken
sind fraglos beeindruckend. Die wahren Schätze des Rhonetals sind aber die mittelalterlichen Burgen, Dörfer und Kirchen (siehe Kasten). «Ach, das Mittelalter, das ist doch schon längst Geschichte», mag einer sagen. Stimmt, doch im Dörfchen Saillon ist es noch immer lebendig. In Ursi Fähs Atelier fühlen wir uns wie in einer mittelalterlichen Hexenküche. Die gelernte Glasmalerin mixt Eiweiss, Farbpigmente, Gummi Arabicum und Honigwasser in einer Schale zusammen. Was klingt wie ein alchimistischer Verjüngungs-Cocktail ist die Formel für die Buchmalkunst. «Ich arbeite aus-
schliesslich nach original mittelalterlichen Rezepten.» Fähs Mittelalter-Handwerk ist in Saillon aber nicht die einzige Attraktion aus längst vergangenen Tagen: Der Mittelalterverein La Bayardine organisiert alle vier Jahre das grösste Mittel alterspektakel der Region. Dieses Jahr ist es wieder so weit, genauer vom 9. bis 13. September. Ein Mittelaltererlebnis mit Europarekord und Heldengeschichte gibt es auch zwanzig Autominuten Rhone abwärts: Die Abtei St-Maurice ist das älteste durchgängig bewohnte Kloster Europas. Seit 1500 Jahren wird hier gebetet und dem Märtyrer Mauritius gehuldigt.
Dieser, ein christlicher römischer Soldat, weigerte sich, seine Glaubensbrüder zu ermorden – und bezahlte 290 nach Christus mit seinem Leben. Ein paar Jahre später wurde er für sein Leid heilig gesprochen. «Zwar gibt es ältere Klöster, aber wir sind das einzige, das ohne Unterbruch besteht», sagt Pater Thomas stolz. Der Augustiner Chorherr hat die neue Ausstellung zum 1500-Jahr- Geburtstag mitkonzipiert. Zu sehen gibt es die Grundmauern der ersten Kirchen aus dem Frühmittelalter, die sich an die Felswand kuschelten. Bautechnisch war das ein Fehler: Steinschlag zerstörte die Bauten
Überragend: Basilique de Valère auf einem der zwei Burghügel in Sion. Zeremonienmeister der 1500-jährigen Abtei St-Maurice: Pater Thomas.
r egelmässig. Dies war auch der Grund dafür, weshalb die Kirche um 90 Grad gedreht wurde. Highlight des Rundgangs in St-Maurice ist die Schatzkammer des Klosters, wo kostbare Geschenke von Königen und Kaisern aufbewahrt werden. Manche Abendmahlkelche, Kannen und Reliquienschreine sind über tausend Jahre alt und unvergleichliche Zeugnisse mittelalterlicher Goldschmiedekunst. Unsere Stippvisite in die Vergangenheit endet mit einem Besuch beim Chorgebet in der Basilika. Singend preisen die Mönche die Herrlichkeit Gottes. Sind wir nun wirklich im Mittelalter gelandet?
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Keine versteckten Zusatzkosten. Wählen Sie aus über 25 Traumzielen. *Komplettpreis ab Zürich in Economy Class bei Buchung bis 30. September 2015 auf singaporeair.com. Limitierte Platzzahl. Es gelten Sonderkonditionen. Änderungen vorbehalten.
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Seit 1500 Jahren ohne Unterbruch bewohnt: Abtei St-Maurice.
Sion Saillon
Walliser Idyll: Reise Blick-Redaktor Christian Bauer inmitten der Rebberge in Sion.
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Lugano
Saint-Pierre-de-Clages
Die Hightlights im Rhonetal › Ernen Das Gomser Dorf mit seinen Holzhäusern und der barocken Kirche zählt zu den schönsten Dörfern der Schweiz. › Brig Sehenswert ist das private Schloss des Kaufmanns Kaspar Jodok von Stockalper, des reichsten Schweizers im 17. Jahrhundert. › Naters Im Gardemuseum in Naters wird die Geschichte der Schweizergarde erzählt. › Raron Vom Burgberg hat man einen weiten Blick übers Tal. Zudem befindet sich das Grabmal des Dichters Rainer Maria Rilke hier.
Das Wallis ist bekannt für Berge, Schnee und Gletscher. Nicht mit uns! Wir bleiben im Rhonetal und entdecken Spuren einer faszinierenden Geschichte.
› Leuk An der Sonnenseite des Tals klebt dieses mittelalterliche Juwel. Sehenswert ist das Schloss, das von Mario Botta renoviert wurde. › Sierre Hier gibts neben dem Rilke-Museum das trutzige Château des Vidomnes und das Château de Villa (Weinbaumuseum) zu besichtigen. › Sion Die Burg Tourbillon, die Wehrkirche Valère und die Altstadt sind ein Ausflug wert. › Saillon Neben dem mittelalterlichen Dorfkern ist das Museum über den Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet ein spannendes Ziel.
› Saint-Pierre-de-Clages Im einzigen Schweizer Bücherdorf befindet sich die eindrückliche romanische Kirche mit einem einmaligen achteckigen Glockenturm. › Martigny Sehenswert sind das römische Amphitheater, die Ausstellungen in der Fon dation Pierre Gianadda und die Bernhardiner. › St-Maurice Zum Klosterjubiläum gibt es ein Strassentheater, das an diversen Spielorten im Dorf die Geschichte des Klosters erzählt. Keinesfalls die Burg am Talhang verpassen!
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Text und Bilder: Christian Bauer
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K
ein Lufthauch darf durch das Atelier wehen. Sonst stäubt das mikroskopischdünne Blattgold davon. Tief gebeugt sitzt Ursi Fäh über dem Tisch und tupft mit einem Pinsel das edle Metall auf ein Pergament. Auf der Tierhaut zeichnet sich der Strahlenkranz einer Madonna ab. Die vierte Etappe auf der Grand Tour of Switzerland hat uns diesmal ins Wallis geführt – und im Dörfchen Saillon sind wir kopfüber im Mittelalter gelandet. Dabei begann doch alles ganz anders: mit einer filmreifen Fahrt über den Furkapass – hier wurden schliesslich einige Szenen des James-Bond-Strei-
fens «Goldfinger» gedreht. An der Passstrasse sitzen drei ergraute Damen wie Ex-BondGirls am Abgrund und picknicken. Hartgekochte Eier, Honigmelone, dazu Grapefruitsaft und Tee. «Wir sind auf Pässetour», erläutern sie. «Wir lieben die Berge. Welche Pässe fahren Sie heute noch?» – «Keine, ich bleibe im Rhonetal», antworte ich. «Oh, Sie Armer!» Ja, die Sache mit dem Wallis ist ein bisschen verzwickt: Mehr als drei Dutzend 4000er sind hier die Stars. Mehr Berg gibt es in den Alpen nicht. Wer hierher kommt, will hoch hinaus – das Rhonetal ist nur Durchgangsstation. Grund genug für uns,
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Dieser, ein christlicher römischer Soldat, weigerte sich, seine Glaubensbrüder zu ermorden – und bezahlte 290 nach Christus mit seinem Leben. Ein paar Jahre später wurde er für sein Leid heilig gesprochen. «Zwar gibt es ältere Klöster, aber wir sind das einzige, das ohne Unterbruch besteht», sagt Pater Thomas stolz. Der Augustiner Chorherr hat die neue Ausstellung zum 1500-Jahr- Geburtstag mitkonzipiert. Zu sehen gibt es die Grundmauern der ersten Kirchen aus dem Frühmittelalter, die sich an die Felswand kuschelten. Bautechnisch war das ein Fehler: Steinschlag zerstörte die Bauten
Überragend: Basilique de Valère auf einem der zwei Burghügel in Sion. Zeremonienmeister der 1500-jährigen Abtei St-Maurice: Pater Thomas.
r egelmässig. Dies war auch der Grund dafür, weshalb die Kirche um 90 Grad gedreht wurde. Highlight des Rundgangs in St-Maurice ist die Schatzkammer des Klosters, wo kostbare Geschenke von Königen und Kaisern aufbewahrt werden. Manche Abendmahlkelche, Kannen und Reliquienschreine sind über tausend Jahre alt und unvergleichliche Zeugnisse mittelalterlicher Goldschmiedekunst. Unsere Stippvisite in die Vergangenheit endet mit einem Besuch beim Chorgebet in der Basilika. Singend preisen die Mönche die Herrlichkeit Gottes. Sind wir nun wirklich im Mittelalter gelandet?
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Wallis-Impressionen
Was gibt es zu entdecken, wo kann man sich e ntspannen? Unsere Reise-Impressionen zeigen, was Sie nicht verpassen dürfen.
Testfahrer gesucht in Saas-Fee!
Die farbenprächtige Natur und die klare Bergluft machen den Herbst zur beliebten Wanderzeit. Mit dem Herbstsonne-Paket, gültig vom 14. September bis zum 25. Oktober 2015, bietet die Aletsch Arena eine attraktive WanderTagespauschale, bei der auch für die Verpflegung bereits gesorgt ist. Denn neben der kostenlosen Nutzung der Bergbahnanlagen sowie der Zugstrecke Mörel–Betten Talstation–Fiesch–Fürgangen sind auch ein herzhafter Tagesteller sowie diverse Sport- und Kulturangebote inklusive. Den Herbstsonne-Tagespass gibts für Erwachsene mit Halbtax für 35 Franken.
Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick? Nicht, dass es eine Entscheidung fürs Leben sein soll, aber doch zumindest für eine erfüllte Skisaison. Gehen Sie also auf Nummer sicher und testen Sie auf Saas-Fees berühmtem Gletscherskigebiet die brandneuen Modelle von 14 Top-Ski- und 12 Top-Snowboardmarken. Wahlweise während zwei bis fünf Testtagen (Freitag bis Dienstag) zwischen dem 2. Oktober und dem 29. November – unter fachkundiger Beratung so oft, so lange und so ausgiebig wie Sie wollen!
www.aletscharena.ch/herbstsonne
www.saas-fee.ch/skitest
Genusswandern
Vielfältige Walliser Region Martigny Region (www.martigny-region.ch) bietet Ihnen ab September ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen. Geniessen Sie die Walliser Sonne bei einem erholsamen Wochenende! Mittelalterfest in Saillon Vom 9. bis 13. September findet in Saillon das Mittelalterfest statt. Alle vier Jahre versetzen Strassenkünstler, Falkenflüge, Ritterkämpfe und ein historischer Umzug das hübsche Dorf ins Mittelalter. Buchen Sie Ihre Tickets online und profitieren Sie von 20 Prozent Rabatt auf den Darbietungen des Mittelalterfestes. Oder geniessen Sie erholsame Entspannungsmomente in den Bädern, die über einen Thermalfluss, ein Sauna-Dorf und verschiedene Thermalschwimmbäder verfügen. www.medievales.org 1500-Jahrfeier der Abtei von St-Maurice Die Abtei ist das älteste Kloster der Schweiz und steht seit der Gründung im Jahre 515 im Einsatz. Für die 1500-Jahrfeier empfängt Sie St-Maurice vom Samstag, 19. bis Dienstag 22. September von 11 bis 16 Uhr am Klostermarkt. Nehmen Sie vor Ort an der geführten Besichtigung des Abteischatzes teil und beenden Sie Ihren Tag in der angenehmen Kühle der Feenhöhle! www.marchemonastique.ch Ringkuhkampf in Martigny Am Sonntag, 4. Oktober treffen die Kühe im Amphitheater von Martigny zusammen. Eine gute Gelegenheit für die ganze Familie, mit diesem populären Ereignis eine lebendige Walliser Tradition zu entdecken. Die Tickets sind ab Anfang September bei Martigny Tourisme erhältlich. Entdecken Sie in Martigny zudem Barryland, das Museum der Bernhardinerhunde. Und wie wäre es mit einem Besuch der Matisse-Ausstellung in der Fondation Gianadda? Buchungen von Pauschalangeboten unter www.martigny.com
Ein Miniatur-Wunderland Kultur und Entspannung am Simplon Die Stadt Brig und die Simplonregion haben geschichtlich viel zu bieten. Auf der Südseite des Passes erwarten Sie in Simplon Dorf und Gondo spannende kulturelle Aktivitäten. Buchen Sie unsere pauschalen Kulturspuren mit Übernachtung in einem lokalen Hotel. Für Entspannung sorgt der anschliessende Besuch des grössten Freiluft-Thermalbads der Alpen in Brigerbad. Die neu gestaltete Therme ist ganzjährig offen und verfügt über eine grosse Spa- und Wellness-Zone. www.brig-simplon.ch/ kulturspuren www.brigerbad.ch
Kommen Sie zum Swiss Vapeur Parc. Wir öffnen Ihnen die Tür zu einer Welt voller Wunder und Spass. Geniessen Sie ein Wiedererleben der Freuden Ihrer Kindheit. Reisen Sie auf unseren bezaubernden Eisenbahnen und entdecken Sie die Besonderheiten der Schweiz durch Miniaturmodelle, die sehr wirklichkeitsnah sind. Dieser einmalige Park, nur einige Schritte vom Ufer des Genfersees entfernt, offenbart seine Schätze auf einem 17 000 Quadratmeter grossen Gelände. Wir heissen Sie willkommen: Alles einsteigen, bitte! www.swissvapeur.ch
Kulinarik im Glacier Express Was gibt es Schöneres, als ein feines Menü an Bord des bekannten Panoramazuges und gleichzeitig die vorbeiziehende herrliche Landschaft zu geniessen? Bei den kulinarischen Walliser-Wochen erhalten das Essen und die auserlesenen Weine noch mehr Bedeutung. Der Kanton Wallis ist die Heimat vieler Spezialitäten. Diese regionalen Köstlichkeiten werden frisch im Zug zubereitet und liebevoll in einem Schweiz-typischen Dekor präsentiert. Vom 31. August bis 25. Oktober 2015 finden Sie auf der speziellen Speisekarte Gerichte wie Gommer Alpkäsesuppe, Gommerteller, Fieschertaler Buchweizennudeln, Walliser Bauernschüblig, Walliser Schweinebraten gefüllt mit Aprikosen, Cholera, Walliser Aprikosenkuchen mit Rahm, gebrannte Creme mit Walliser Apfelschaum usw. Eine grosse Auswahl von weissen und roten Walliserweinen in 75-cl-Flaschenqualität rundet das Angebot ab. Täglich wird ein Walliser Weiss- und Rotwein auch im Offenausschank glasweise serviert. Wie wäre es nach dem Essen mit einem Digestif à la Valaisanne? Apricotine oder Williamine werden am Tisch vom Servicepersonal kunstvoll mit der bekannten Schnapsakrobatik serviert. Herzlich willkommen im «langsamsten Schnellzug der Welt!».
www.glacierexpress.ch
Ausflug
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Diese Seite entstand in Kooperation mit Schweiz Tourismus
Fotos: mauritiusimages, leukerbad tourismus
Der neue Flowtrail oberhalb von Leukerbad ist etwas für unerschrockene Bike-Cracks – und für Anfänger.
Leukerbad – alles im Flow
Die Thermalstadt Leukerbad hat sich einen Namen als Bike-Destination gemacht. 20 Trails für Anfänger bis Profis ziehen sich durch die grandiose Bergwelt.
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er Name könnte kaum besser zur Thermalstadt Leukerbad passen, dort, wo es unablässig sprudelt, tost und fliesst: «Flowtrail», fliessender Pfad. Aber nein, der Flowtrail ist kein wässriger Heilweg, sondern eine Bike-Tour für Unerschrockene. Die weltberühmte Bäderstadt hat vor einem Monat eine neue MountainbikeStrecke eröffnet – und ist damit Vorreiterin in der Schweiz. Doch anders als bei waghalsigen Downhill-Strecken ist der Flowtrail so konzipiert, dass ihn auch Anfänger ohne Probleme befahren können. Die Neigung beträgt höchstens zehn Prozent, Kurven und Bodenwellen sind technisch leicht bis mittelschwer. Wer sich im Mountainbike-Sattel noch nicht sehr
s icher fühlt, kann also genussvoll die dreieinhalb Kilometer lange Abfahrt von der Rinderhütte zur Torrentalp geniessen und dabei erste Downhill-Erfahrungen sammeln. Bike-Cracks können den Flowtrail allerdings auch für Sprünge und eine rasante Abfahrt nutzen – auch das ist möglich und nur eine Frage des Könnens. Die Velos lassen sich vor Ort mieten und kostenlos mit dem Lift transportieren. Leukerbad unterhalb vom Gemmipass hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Biker-Paradies gemacht. 20 Bike-Trails mit einer Länge von insgesamt 300 Kilometern stehen zur Auswahl. Die Schwierigkeitsstufen reichen von leicht bis sehr anspruchsvoll.
Als Königsstrecke gilt der Torrent-Trail vom PanoramaRestaurant auf der Rinderhütte (2350 m ü. M.) bis nach Jeizinen (1550 m ü. M.), von wo die Seilbahn nach Gampel führt. Auf 18 Kilometern gibt es hier nicht nur Mountainbike-Fun, sondern auch tolle Aussichten auf Viertausender und Rhonetal. Übrigens: Für zusätzliche Muskelkraft können E-Mountainbikes ausgeliehen werden. Highlight der Bike-Saison ist die Austragung einer Etappe des Perskindol Swiss Epic Rennens (16. September). In sechs Tagen kämpfen sich die Biker von Verbier über Leukerbad bis nach Zermatt. Wer sich für die Challenge noch nicht fit genug fühlt, kann an diesem Tag schon BikeAdrenalin schnuppern.
Leukerbad aktiv: Die Highlights Wandern Insgesamt mehr als 200 Kilometer Wanderwege überziehen die Berg landschaft rund um Leukerbad. Für jede Fitnessstufe findet sich der passende Trail. Der wohl berühmteste Wanderweg ist der Gemmiweg hinauf zum gleichnamigen Pass. Er windet sich im Zickzack an der stei len Felswand hinauf. Monstertrottinett Hier sind Spass und einige Adrenalinschübe garantiert: Mit einem Trot tinett mit riesigen Monsterreifen geht es den Berg hinunter. Ausleihbar auf der Rinderhütte auf dem Torrent. Klettern In Leukerbad gibt es den längsten Klettersteig der Schweiz. Doch der Steig am Daubenhorn ist nur etwas für Profis. Gemütlicher, aber nicht weniger spektakulär geht es beim Erlebnisklettersteig Gemmi zu, der ein Mix aus Felswand und Seilpark ist – und nur etwas für geübte, schwindelfreie Berggänger! Informationen www.leukerbad.ch
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Trailparadies Leukerbad Erlebe jetzt den neuen Flowtrail mitten im Bikeparadies Leukerbad. 20 ausgeschilderte Routen mit einer Länge von 300 km und 10‘000 Höhenmetern warten darauf, entdeckt zu werden. Nach dem Biken folgt die Höchstform der Entspannung im natürlichen Thermalwasser von Leukerbad.
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- 2 Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Frühstück - 1 Kombiticket Berg- und Badepass (freie Benutzung der Bergbahnen und öffentlichen Thermalbäder) pro Person für 1 Tag - 1 Eintritt für 3h in die öffentlichen Thermalbäder pro Person am An- oder Abreisetag - …abschliessbarer Bike-Raum, Bike-Waschplatz, Wäscheservice für Bike-Bekleidung, kostenloses W-LAN
Leukerbad Tourismus, Rathaus, CH-3954 Leukerbad Telefon +41 27 472 71 71, Fax +41 27 472 71 51 www.leukerbad.ch, info@leukerbad.ch
Die Pauschale ist mit dem Stichwort „Blick 15“ in folgenden Bike-Hotels in Leukerbad verfügbar: Hotel Grichting & Badnerhof **** ab CHF 250.00 / Person +41 27 472 77 11 / www.hotel-grichting.ch Hotel Bristol **** ab CHF 250.00 / Person +41 27 472 75 00 / www.lebristol.ch Hotel Alex *** ab CHF 219.00 / Person +41 27 472 22 22 / www.hotel-alex.ch Hotel Walliserhof *** ab CHF 209.00 / Person +41 27 472 79 60 / www.walliserhof.ch
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