Osterbräuche So wird in der Schweiz an Ostern gefeiert
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San Sebastián
Kultur gegen den Terror Die Tageszeitung für die Schweiz
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Extra | März 2016
Indonesien Faszinierende Inselwelt der Vulkane, Wellen und Orang-Utans. Seite 8 Editorial Birgitta Willmann Leiterin Publishing Service birgitta.willmann@ringier.ch
«Cowboy up your life» Unberührte Natur, Grizzlybären und menschenleere Einsamkeit: Durch diese Wildnis kämpft sich Leonardo DiCaprio, alias der Abenteurer Hugh Glass, im preisgekrönten Kinofilm «The Revenant». Einer der wichtigsten Drehorte für den Film war die atemberaubende Landschaft Albertas in Kanada. Die schneebedeckten Rocky Mountains, die Felsformationen in Badland oder Flussläufe in Kananaskis Country sind in ihrer ursprünglichen Schönheit die perfekte Kulisse für einen Film, der die Frühzeiten des Wilden Westens und die Härten des Siedlerlebens thematisiert. Tragisches Zusammentreffen mit einem Bären inklusive. Westernfeeling stellt sich beim Besuch der Provinz automatisch ein. Das hat unser Autor Christian Bauer auf seiner Reise mit dem Zug entlang der Prärie, unendlicher Seelandschaften und beim Wandern im Banff-Nationalpark erfahren. Um ein Haar hätte er einen Grizzly getroffen. So richtig zum Cowboy wurde er allerdings erst in Calgary. Die Hauptstadt Albertas ist berühmt für ihre Rodeos, dem Reiten auf dem Rücken ungezähmter Pferde. Und das Tragen von Westernstiefeln ist auch zum Zweireiher ein Must. «You should cowboy up your life», riet ihm ein Fremder. Und schickte ihn in die letzte Manufaktur von Cowboyboots der Region. Lesen Sie seinen Bericht auf Seite 2.
Fotos: plainpicture, thinkstock, mauritius images
Kanada
Ruf der Wildnis Seite 2
Inhalt Schutzimpfung So schützen Sie sich vor Tropenkrankheiten. Seite 6 Leserreisen Mit dem Segelschiff rund um die Welt. Seite 7 News Neuigkeiten aus der Reisebranche.
Seite 7
Eisklettern Cooler Wintersport mit Suchtpotenzial. Seite 10 Bad Zurzach Das Kurbad bietet neu auch einen Hotpool an. Seite 15
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Traumdestination
Traumdestination
Im Land der Grizzlys
Cowboys, Grizzlybären und wilde Pferde: Kanadas Bundesstaat Alberta ist ein Eldorado für Outdoorfreaks und Westernhelden. Zu Besuch in der Westernstadt Calgary und den kanadischen Rocky Mountains.
A
Alles Handarbeit: Bei der Alberta Boot Company weden die Original Westernboots hergestellt.
Traumkulisse: Die kanadischen Rocky Mountains sind überwältigend schön.
Fotos : plainpicture, mauritius-images, Christian Bauer
«Bare Back Riding»: Maximal 8 Sekunden dauert der Höllenritt auf dem Rücken eines ungezähmten Pferdes.
Grizzlybären: Die Braunbären Nordamerikas können bis 750 Kilogramm schwer werden.
Calgary: Westernhochburg und viertgrösste Stadt Kanadas. Hier werden Rodeo-Reiter fündig: Spezialgeschäft für Sättel in Calgary.
KANADA BRITISH COLUMBIA
Jasper
Rocky Mountaineer Routen
Edmonton ALBERTA Banff Nationalpark
X Hinkommen Mit Edel
Calgary Whistler Skiresort
Banff
Whistler
Vancouver
USA Seattle
Kanada: Kurz und knapp weiss Air von Juni bis Septem ber nach Calgary und von Ap ril bis September nach Van couver. www.flyedelweiss.ch X Geld Ein Franken ent spricht etwa 1,4 kanadischen Dollar. Kreditkarten werden überall akzeptiert. X Einreise Ab 15. März müs sen Kanadareisende mit gül tigem Reisepass 72 Stunden
vor Reiseantritt die elektroni sche Einreisegenehmigung (eTA) einholen. Formular un ter «Immigration – Visit» auf www.cic.gc.ca ausfüllen. X Automiete Wer eine Rundreise mit dem Miet wagen plant, muss nebst dem Schweizer Führerschein zwingend eine Kreditkarte besitzen. Bei Reisestart wird sie zur Sicherheit mit einem
kleinen Betrag für eventuelle Mehrkosten belastet. X Reisezeit Calgary und die Rockies sind eine Ganzjahres destination. Die Sommer sind warm und sonnig, die Winter können sehr kalt werden. Informationen www.visitcalgary.com www.travelalberta.com www.banfflakelouise.com www.albertaboot.com
Reno Sommerhalder: Bärenforscher aus Leidenschaft.
Auf Du und Du mit Bären
Text: Christian Bauer
lles, was uns der König der kanadischen Wild nis hinterlassen hat, sind ein paar eingetrocknete Spuren in Schuhgrösse 50. Hier ist irgendwann ein Grizzlybär durch die Weite getrottet. Wir sind völlig aus dem Häuschen. Unterwegs sind wir mir dem Schweizer Bärenforscher Reno Sommerhalder im Unesco-gewürdigten Banff Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains. Jener Gebirgskette, die vom amerikanischen New Mexiko 5000 Kilometer lang bis nach Kanada reicht. In den Zeiten des Wilden Westens waren die Drei tausender eine fast unüberwind bare Schranke auf dem Weg nach Westen. Heute ist das Gebirge durch Schienen und Strassen gezähmt, die Magie die ser weiten Natur fasziniert den noch vom ersten Augenblick an. Berggipfel wie Toblerone zacken, blau-weisse Gletscher, schwarze Nadelwälder, die viele Stunden an uns vorbeiziehen, und Seen so türkis wie flüssige Jade: Die kanadischen Rockies stammen direkt aus dem Bau kasten Gottes. Doch in der sandfarbenen Heidelandschaft, durch die uns Sommerhalder führt, ist die Idylle zerfetzt. In der Erde gähnen grässliche Löcher. Sommerhalder weiss warum: «Hier hat ein Grizzly nach Erdhörnchen gebuddelt.» Neben der grenzenlosen, rauen Natur ist die Tierwelt der grösste Besuchermagnet im Banff Nationalpark. Ausser Grizzlys streifen hier noch Schwarzbären, Wölfe, Elche und Mufflons durch die Berg welt und natürlich Outdoor freaks auf der Suche nach Aben teuer und dem unbändigen Flair des Wilden Westens. Den gibt es allerdings nicht nur im Nirgend wo, sondern auch 80 Kilometer weiter östlich in den verspiegelten Hochhausfluchten der Millionenstadt Calgary, der unangefochtenen Westernhauptstadt Ka nadas. Hier riecht es zu weilen immer noch nach Pferdemist und Cowboy-Schweiss. Vor allem an der Calgary Stampede, dem gröss ten Rodeo der Welt. Jährlich strömen etwa eine Million Profi- und Freizeit cowboys in die Stadt und ver wandeln die sonst friedliche City in einen Hexenkessel mit
Musikshows, Paraden, Jahr markt und knallharten Wett kämpfen. In neun Disziplinen kämpfen die besten Cowgirls und -boys um zwei Millionen Dollar Preisgeld. Stardisziplin mit dem grössten Adrenalinkick ist das «Bare Back Riding»: ein acht Sekunden langer Höllenritt auf dem Rücken eines unge zähmten Pferdes. Das Cowboy-Handwerk hat in der weiten Graslandschaft um die Millionenmetropole Calgary eine lange Tradition. Dementspre chend allgegenwärtig ist hier der Western-Look: Businessanzug mit Cowboyhut und Wes ternboots ist die Regel. Da füh len wir uns mit unseren funkti onstüchtigen Trekkingschuhen ziemlich schäbig. «Oh I see! You should cowboy up your life», wir sollen unse rem Leben einen Cowboytouch verpassen, rät uns ein Banker in einer Bar. Sprichts und drückt uns einen Namen in die Hand: Alberta Boot Company. Das Taxi bringt uns zu einer lumpi gen Lagerhalle, die sich als Western himmel entpuppt. In den Regalen sind die Cowboystiefel aneinander gereiht, nebst den einfa chen auch solche aus Straussen-, Känguru-, Stachel rochen- oder Alliga torenleder. Dass in Calgary noch Stiefel genäht werden, ist eine kleine Sensati on: Alberta Boots ist eine der letzten Schuhmanufakturen in Kanada – die meisten Schuhe werden mittlerweile in Asien zusammengeschustert. «200 Arbeitsschritte sind nö tig, bis aus 14 Quadratmeter Leder ein paar Boots werden», erläutert Ben Gerwin, der das Traditionsunternehmen in der dritten Generation führt. Nur etwa 4000 Paare stellt die kleine Manufaktur jährlich her. Wenn wir schon mal da sind, probie ren wir auch ein paar Stiefel an. «Nur wenn der Schuh perfekt sitzt, kann man die Stiefel jahre lang tragen», erläutert Ben. Ehe wir uns versehen, hat jeder ein Paar mitgenommen. Abends, in der Western Disco, bei Line dance und einem Drink, führen wir die neuen Stiefel aus und fühlen uns schon ein bisschen wie ein Local.
Warum leben Sie in Banff? Ich hatte unweit von Banff vor 30 Jahren meine erste Erfah rung mit einem Bären, der in der Nacht in mein Zelt eindringen wollte. Diese Erstbegegnung weckte mein Interesse an dieser Region und an Bären. Was geben Ihnen die Bären? Ich habe durch Bären viel über mich selber erfahren, gar zu mir selber gefunden. Meine Arbeit dreht sich hauptsächlich um den Schutz dieser Tiere. Sie brauchen unsere Hilfe mehr denn je, denn ihr Lebensraum schrumpft weltweit rasant! Sie kommen Ihnen extrem nahe, wieso haben Sie keine Angst? Bären sind uns Menschen ge genüber sehr tolerant. Sie sind keine klassischen Raubtiere, sondern Allesfresser wie wir Menschen auch. Von Haus aus sind sie friedfertig und versuchen Konflikte zu meiden. Und nach drei intensiven Jahr zehnten unter Bären verstehe ich ihre Signale und kann mein Verhalten den Situationen ent sprechend anpassen. Was war Ihr schönstes Bärenerlebnis? Oh, da gibt es viele. Zum Bei spiel Situationen, in denen mir die Tiere mit grossem Vertrauen begegnen. Neulich hat eine Bärenmutter fünf Meter vor meinen Füssen ihre drei Jungen gesäugt. Das war grossartig.
Niedlich: Die 35 bis 50 Zentimeter grossen Erdhörnchen sind in Kanada verbreitet.
Mit dem Zug durch die unendlichen Weiten Wenn man schon den langen Weg nach Kanada auf sich genommen hat, sollte man auf keinen Fall auf eine kleine Rundtour durch das Land verzichten. Ausser Calgary bietet sich Vancouver in British Columbia als Citytrip an. Die Stadt, die oft die Rankings der lebenswer testen Städte anführt, hat trotz ihrer Grösse einen liebenswerten Charme behalten. Highlight ist der Granville Island Markt, das
Aquarium und die trendige Barund Restaurant-Szene. Wer es ak tiv mag, kann von der Stadt aus zu einer Kanutour auf dem Pazifik starten. Ab Vancouver bieten sich Ausflüge an mit dem Wasserflug zeug nach Victoria auf Vancouver Island oder in das Skiresort Whistler. Von Calgary aus fliegt man an dieselben Orte etwa in eineinhalb Stunden oder fährt mit dem Camper einen Tag.
Doch den ultimativen Trip erlebt man mit der Eisenbahn, die fast im Schneckentempo durch die unendlichen Weiten Kanadas zuckelt – grosses Kino vor den Fenstern inklusive. 18 Stunden dauert die Fahrt ab Banff bis zum Pazifik im luxuriösen Rocky Mountaineer. Der Mountaineer bietet unterschiedliche Tourvarian ten an, darunter auch die Möglich keit einer spannenden Kombinati
on von Schiff- und Zugreise. Ab Jasper, der Hauptstadt des Jasper National Parks, tuckelt der Via Rail, der ein bisschen wie der legendäre Silberpfeil aussieht, in langen vier Tagen nach Vancouver. Abgesehen von den luxuriösen Premium-Wagen stammt der Zug noch aus den 50er-Jahren. Highlight sind die Einzel-SchlafKabinen – inklusive Toilette, Waschbecken und einer Sitz-Bett-
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Kombination. Von dieser kleinen Koje aus kann man die Bergland schaft bewundern oder bei einem guten Buch sein Leben entschleu nigen. Wer mehr Gesellschaft möchte, trinkt einen Wein in der Bar oder setzt sich in die Panora ma-Terrasse auf dem Dach des Waggons. Von hier hat man einen 360°-Blick auf die Landschaft. www.viarail.ca www.rockymountaineer.com/de
Wie sehen Ihre nächsten Projekte aus? Momentan unterstütze ich ein Bären- und Tigerprojekt im Os ten Russlands. Ideen für ähnli che Projekte existieren in Alaska, Bhutan und British Columbia. Tipp: Reno Sommerhalders nächste geführte Bärentour ist im russischen Kamchatka. www.renosommerhalder.ch
Hinweis: Lesen Sie das gesam te Interview auf www.blick.ch
Profi-Tipp Auch die Edel weiss-Crew kann sich dem Wes tern-Fieber in und um Calgary nicht entziehen. Für Unser Profi: einen authenti Mary Bauschen Einblick ins mann, Senior Cowboy-Leben Cabin Attenempfehle ich dant einen Besuch auf einer Ranch in der Nähe des Sylvan Lake nördlich von Calgary. Für ein paar Stunden auf einem Western-Pferd durch die weite Prärie reiten: das schmeckt nach Abenteuer. Noch eindrücklicher ist es, gleich ein paar Tage auf einer Ranch mitzuarbeiten. Oft sind da für keine Voraussetzungen nötig. Nur eines ist Pflicht: CowboyBoots der Alberta Boot Company, die ich mir schon bei meinem ersten Trip nach Calgary geleistet habe. www.flyedelweiss.ch
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Traumdestination
Traumdestination
Im Land der Grizzlys
Cowboys, Grizzlybären und wilde Pferde: Kanadas Bundesstaat Alberta ist ein Eldorado für Outdoorfreaks und Westernhelden. Zu Besuch in der Westernstadt Calgary und den kanadischen Rocky Mountains.
A
Alles Handarbeit: Bei der Alberta Boot Company weden die Original Westernboots hergestellt.
Traumkulisse: Die kanadischen Rocky Mountains sind überwältigend schön.
Fotos : plainpicture, mauritius-images, Christian Bauer
«Bare Back Riding»: Maximal 8 Sekunden dauert der Höllenritt auf dem Rücken eines ungezähmten Pferdes.
Grizzlybären: Die Braunbären Nordamerikas können bis 750 Kilogramm schwer werden.
Calgary: Westernhochburg und viertgrösste Stadt Kanadas. Hier werden Rodeo-Reiter fündig: Spezialgeschäft für Sättel in Calgary.
KANADA BRITISH COLUMBIA
Jasper
Rocky Mountaineer Routen
Edmonton ALBERTA Banff Nationalpark
X Hinkommen Mit Edel
Calgary Whistler Skiresort
Banff
Whistler
Vancouver
USA Seattle
Kanada: Kurz und knapp weiss Air von Juni bis Septem ber nach Calgary und von Ap ril bis September nach Van couver. www.flyedelweiss.ch X Geld Ein Franken ent spricht etwa 1,4 kanadischen Dollar. Kreditkarten werden überall akzeptiert. X Einreise Ab 15. März müs sen Kanadareisende mit gül tigem Reisepass 72 Stunden
vor Reiseantritt die elektroni sche Einreisegenehmigung (eTA) einholen. Formular un ter «Immigration – Visit» auf www.cic.gc.ca ausfüllen. X Automiete Wer eine Rundreise mit dem Miet wagen plant, muss nebst dem Schweizer Führerschein zwingend eine Kreditkarte besitzen. Bei Reisestart wird sie zur Sicherheit mit einem
kleinen Betrag für eventuelle Mehrkosten belastet. X Reisezeit Calgary und die Rockies sind eine Ganzjahres destination. Die Sommer sind warm und sonnig, die Winter können sehr kalt werden. Informationen www.visitcalgary.com www.travelalberta.com www.banfflakelouise.com www.albertaboot.com
Reno Sommerhalder: Bärenforscher aus Leidenschaft.
Auf Du und Du mit Bären
Text: Christian Bauer
lles, was uns der König der kanadischen Wild nis hinterlassen hat, sind ein paar eingetrocknete Spuren in Schuhgrösse 50. Hier ist irgendwann ein Grizzlybär durch die Weite getrottet. Wir sind völlig aus dem Häuschen. Unterwegs sind wir mir dem Schweizer Bärenforscher Reno Sommerhalder im Unesco-gewürdigten Banff Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains. Jener Gebirgskette, die vom amerikanischen New Mexiko 5000 Kilometer lang bis nach Kanada reicht. In den Zeiten des Wilden Westens waren die Drei tausender eine fast unüberwind bare Schranke auf dem Weg nach Westen. Heute ist das Gebirge durch Schienen und Strassen gezähmt, die Magie die ser weiten Natur fasziniert den noch vom ersten Augenblick an. Berggipfel wie Toblerone zacken, blau-weisse Gletscher, schwarze Nadelwälder, die viele Stunden an uns vorbeiziehen, und Seen so türkis wie flüssige Jade: Die kanadischen Rockies stammen direkt aus dem Bau kasten Gottes. Doch in der sandfarbenen Heidelandschaft, durch die uns Sommerhalder führt, ist die Idylle zerfetzt. In der Erde gähnen grässliche Löcher. Sommerhalder weiss warum: «Hier hat ein Grizzly nach Erdhörnchen gebuddelt.» Neben der grenzenlosen, rauen Natur ist die Tierwelt der grösste Besuchermagnet im Banff Nationalpark. Ausser Grizzlys streifen hier noch Schwarzbären, Wölfe, Elche und Mufflons durch die Berg welt und natürlich Outdoor freaks auf der Suche nach Aben teuer und dem unbändigen Flair des Wilden Westens. Den gibt es allerdings nicht nur im Nirgend wo, sondern auch 80 Kilometer weiter östlich in den verspiegelten Hochhausfluchten der Millionenstadt Calgary, der unangefochtenen Westernhauptstadt Ka nadas. Hier riecht es zu weilen immer noch nach Pferdemist und Cowboy-Schweiss. Vor allem an der Calgary Stampede, dem gröss ten Rodeo der Welt. Jährlich strömen etwa eine Million Profi- und Freizeit cowboys in die Stadt und ver wandeln die sonst friedliche City in einen Hexenkessel mit
Musikshows, Paraden, Jahr markt und knallharten Wett kämpfen. In neun Disziplinen kämpfen die besten Cowgirls und -boys um zwei Millionen Dollar Preisgeld. Stardisziplin mit dem grössten Adrenalinkick ist das «Bare Back Riding»: ein acht Sekunden langer Höllenritt auf dem Rücken eines unge zähmten Pferdes. Das Cowboy-Handwerk hat in der weiten Graslandschaft um die Millionenmetropole Calgary eine lange Tradition. Dementspre chend allgegenwärtig ist hier der Western-Look: Businessanzug mit Cowboyhut und Wes ternboots ist die Regel. Da füh len wir uns mit unseren funkti onstüchtigen Trekkingschuhen ziemlich schäbig. «Oh I see! You should cowboy up your life», wir sollen unse rem Leben einen Cowboytouch verpassen, rät uns ein Banker in einer Bar. Sprichts und drückt uns einen Namen in die Hand: Alberta Boot Company. Das Taxi bringt uns zu einer lumpi gen Lagerhalle, die sich als Western himmel entpuppt. In den Regalen sind die Cowboystiefel aneinander gereiht, nebst den einfa chen auch solche aus Straussen-, Känguru-, Stachel rochen- oder Alliga torenleder. Dass in Calgary noch Stiefel genäht werden, ist eine kleine Sensati on: Alberta Boots ist eine der letzten Schuhmanufakturen in Kanada – die meisten Schuhe werden mittlerweile in Asien zusammengeschustert. «200 Arbeitsschritte sind nö tig, bis aus 14 Quadratmeter Leder ein paar Boots werden», erläutert Ben Gerwin, der das Traditionsunternehmen in der dritten Generation führt. Nur etwa 4000 Paare stellt die kleine Manufaktur jährlich her. Wenn wir schon mal da sind, probie ren wir auch ein paar Stiefel an. «Nur wenn der Schuh perfekt sitzt, kann man die Stiefel jahre lang tragen», erläutert Ben. Ehe wir uns versehen, hat jeder ein Paar mitgenommen. Abends, in der Western Disco, bei Line dance und einem Drink, führen wir die neuen Stiefel aus und fühlen uns schon ein bisschen wie ein Local.
Warum leben Sie in Banff? Ich hatte unweit von Banff vor 30 Jahren meine erste Erfah rung mit einem Bären, der in der Nacht in mein Zelt eindringen wollte. Diese Erstbegegnung weckte mein Interesse an dieser Region und an Bären. Was geben Ihnen die Bären? Ich habe durch Bären viel über mich selber erfahren, gar zu mir selber gefunden. Meine Arbeit dreht sich hauptsächlich um den Schutz dieser Tiere. Sie brauchen unsere Hilfe mehr denn je, denn ihr Lebensraum schrumpft weltweit rasant! Sie kommen Ihnen extrem nahe, wieso haben Sie keine Angst? Bären sind uns Menschen ge genüber sehr tolerant. Sie sind keine klassischen Raubtiere, sondern Allesfresser wie wir Menschen auch. Von Haus aus sind sie friedfertig und versuchen Konflikte zu meiden. Und nach drei intensiven Jahr zehnten unter Bären verstehe ich ihre Signale und kann mein Verhalten den Situationen ent sprechend anpassen. Was war Ihr schönstes Bärenerlebnis? Oh, da gibt es viele. Zum Bei spiel Situationen, in denen mir die Tiere mit grossem Vertrauen begegnen. Neulich hat eine Bärenmutter fünf Meter vor meinen Füssen ihre drei Jungen gesäugt. Das war grossartig.
Niedlich: Die 35 bis 50 Zentimeter grossen Erdhörnchen sind in Kanada verbreitet.
Mit dem Zug durch die unendlichen Weiten Wenn man schon den langen Weg nach Kanada auf sich genommen hat, sollte man auf keinen Fall auf eine kleine Rundtour durch das Land verzichten. Ausser Calgary bietet sich Vancouver in British Columbia als Citytrip an. Die Stadt, die oft die Rankings der lebenswer testen Städte anführt, hat trotz ihrer Grösse einen liebenswerten Charme behalten. Highlight ist der Granville Island Markt, das
Aquarium und die trendige Barund Restaurant-Szene. Wer es ak tiv mag, kann von der Stadt aus zu einer Kanutour auf dem Pazifik starten. Ab Vancouver bieten sich Ausflüge an mit dem Wasserflug zeug nach Victoria auf Vancouver Island oder in das Skiresort Whistler. Von Calgary aus fliegt man an dieselben Orte etwa in eineinhalb Stunden oder fährt mit dem Camper einen Tag.
Doch den ultimativen Trip erlebt man mit der Eisenbahn, die fast im Schneckentempo durch die unendlichen Weiten Kanadas zuckelt – grosses Kino vor den Fenstern inklusive. 18 Stunden dauert die Fahrt ab Banff bis zum Pazifik im luxuriösen Rocky Mountaineer. Der Mountaineer bietet unterschiedliche Tourvarian ten an, darunter auch die Möglich keit einer spannenden Kombinati
on von Schiff- und Zugreise. Ab Jasper, der Hauptstadt des Jasper National Parks, tuckelt der Via Rail, der ein bisschen wie der legendäre Silberpfeil aussieht, in langen vier Tagen nach Vancouver. Abgesehen von den luxuriösen Premium-Wagen stammt der Zug noch aus den 50er-Jahren. Highlight sind die Einzel-SchlafKabinen – inklusive Toilette, Waschbecken und einer Sitz-Bett-
3
Kombination. Von dieser kleinen Koje aus kann man die Bergland schaft bewundern oder bei einem guten Buch sein Leben entschleu nigen. Wer mehr Gesellschaft möchte, trinkt einen Wein in der Bar oder setzt sich in die Panora ma-Terrasse auf dem Dach des Waggons. Von hier hat man einen 360°-Blick auf die Landschaft. www.viarail.ca www.rockymountaineer.com/de
Wie sehen Ihre nächsten Projekte aus? Momentan unterstütze ich ein Bären- und Tigerprojekt im Os ten Russlands. Ideen für ähnli che Projekte existieren in Alaska, Bhutan und British Columbia. Tipp: Reno Sommerhalders nächste geführte Bärentour ist im russischen Kamchatka. www.renosommerhalder.ch
Hinweis: Lesen Sie das gesam te Interview auf www.blick.ch
Profi-Tipp Auch die Edel weiss-Crew kann sich dem Wes tern-Fieber in und um Calgary nicht entziehen. Für Unser Profi: einen authenti Mary Bauschen Einblick ins mann, Senior Cowboy-Leben Cabin Attenempfehle ich dant einen Besuch auf einer Ranch in der Nähe des Sylvan Lake nördlich von Calgary. Für ein paar Stunden auf einem Western-Pferd durch die weite Prärie reiten: das schmeckt nach Abenteuer. Noch eindrücklicher ist es, gleich ein paar Tage auf einer Ranch mitzuarbeiten. Oft sind da für keine Voraussetzungen nötig. Nur eines ist Pflicht: CowboyBoots der Alberta Boot Company, die ich mir schon bei meinem ersten Trip nach Calgary geleistet habe. www.flyedelweiss.ch
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Citytrip
Citytrip
Die besten Adressen in und um San Sebastián
Symbole für den Frieden: Leuchttürme vor der Kulisse des Kursaals von San Sebastián.
Strände › La Concha Treffender kann ein Strand nicht beschrieben werden: La Concha, die Muschel. Der sandige Halbmond vor den Toren der Stadt gilt seit jeher als einer der schönsten Stadtstrände der Welt. › Isla de Santa Clara Ein weiterer schöner Platz für einen Tag am Strand ist die Insel der heiligen Klara, die mit regelmässigen Bootsverbindungen erreicht werden kann. › Monte Igueldo Für das Erinnerungsfoto: Vom Monte Igueldo hat man den schönsten Blick auf Stadt, Strand und Hügel. www.monteigueldo.es
Kultur › Museum San Telmo Das San Telmo legt den Schwerpunkt auf baskische Kunst. Zum Kulturhauptstadtjahr hat das Museum einen grossen Facelift erhalten.
San Sebastián
www.santelmomuseoa.com
Kultur setzt Zeichen für den Frieden Text: Christian Bauer
Architektonische Grandeza: San Sebastián wartet mit Art-déco- und Belle-Époque-Fassaden auf.
www.untzimuseoa.eus
› Filmfestival Einen Hauch Hollywood: Beim berühmten zweiwöchigen Filmfestival im September kommen Star und Sternchen des internationalen Films in die Stadt. www.sansebastianfestival.com
› Gourmettour Ein grosser Teil der Besuchszeit in San Sebastián verbringt man garantiert beim Essen. Um das Schnabulieren etwas planvoller zu gestalten, empfiehlt sich eine Food-Tour. Das Touristenbüro vermittelt.
S
an Sebastián hat seine Leuchttürme angeknipst. Nicht nur die Warnleuchten für die Schifffahrt, sondern auch die ideologischen. Die baskische Küstenmetropole ist wie auch Breslau in Polen Europäische Kulturhauptstadt 2016. Unter dem Motto «Cultura para Convivir», Kultur für das Zusammenleben, veranstaltet die 200 000-Seelen-Stadt ein Jahr lang kulturelle Events, die wie Leuchttürme in Gesellschaft und Zukunft strahlen sollen. Das Motto ist mit Bedacht gewählt, denn in San Sebastiáns Gesellschaft klaffen tiefe Wunden: Jahrzehntelang war die Region das Basislager der baskischen Terrororganisation ETA. Im Kampf für ein unabhängiges Baskenland verübte die Terrorgruppe Anschläge auf Politiker und Polizisten. Doch damit ist seit 2011 Schluss: Die ETA legte endgültig die Waffen nieder. Ein Aufatmen ging durch die Bevölkerung, die Schrecken der Terrorzeit sind dennoch nicht verheilt. «Die Kultur soll die Wunden schliessen», sagte Bürgermeister Eneko Goia zum Startschuss des Jubeljahres Ende Januar 2016. Mit dem Ende des Terrors kommen auch die Touristen wieder. Und finden in Donostia, so der baskische Name, ein vergessenes Bijou. Im 19. Jahrhundert entdeckte das spanische Könighaus und der europäische Hochadel das ehemalige Fischerdorf als Ferienziel und bauten die ärmliche Siedlung zu einem prachtvollen Seebad aus. In der Altstadt und der Seepromenade flaniert man noch heute vorbei an Art-déco- und Belle-Époque-Fassaden. Manch einer vergleicht den Mix aus Meer und eierförmigen Felsen
www.sansebastianturismo.com
› Tabakalera Cultural Centre In einer ehemaligen Tabakfabrik wurde ein neues Kulturzentrum für zeitgenössische Kultur eingerichtet. Schöner Ausblick von der obersten Etage. www.tabakalera.eu
Pintxos: Baskische Gaumenfreuden auf Brot für den kleinen Hunger.
gar mit Rio de Janeiro. Immerhin: Wie in der südamerikanische Metropole gibt es auch an der spanischen Küste eine überdimensionale Christusstatue, die segnend auf Stadt und Menschen blickt. Wem Kultur, Surfwellen und Architektur nicht an den Atlantik locken, findet sein Ferienglück hier garantiert auf einer Scheibe Weissbrot. San Sebastián ist mit insgesamt 16 Miche-
lin-Sternen die unangefochtene Gourmet-Hauptstadt Europas – wenn nicht gar der Welt. Die wahren Gaumenfreuden gibt es allerdings nicht in Spitzenrestaurants, von denen einige mit dem Maximum von drei Sternen ausgezeichnet sind, sondern fast in jeder Bar: San Sebastián ist berühmt für seine «Pintxos» – kleine kulinarische Gaumenfreuden auf einem knusprigen Stückchen Brot.
Standpromenade: Die drei Strände von San Sebastián La Concha, La Zurriola und Ondarreta sind sehr beliebt.
› Emusik 2016 10 500 Musiker aus 26 Ländern geben beim Europäischen Festival für Junge Musiker Hunderte Konzerte (3. bis 7. Mai). › A Midsummer Night’s Dream Zu Ehren des 400. Todestags von William Shakespeare wird sein Paradestück aufgeführt. Das Besondere: Die Zuschauer dürfen an dem grossen Hochzeitsfest am Schluss des Stücks teilnehmen (Juni und Juli).
Essen › Arzak Das Drei-Sterne Restaurant ist regelmässig in dem St. Pellegrino Ranking «World’s 50 best Restaurants» vertreten. Gekocht wird baskische Küche mit moderner Note. www.arzak.info
Indivi
Shoppen
te 7 Näch / e g a 8T
› Kukuxumusu Das freche baskische Modelabel entstand beim Stierrennen vom Pamplona – dementsprechend dominieren witzige Stiermotive auf T-Shirts und Socken. Aber auch viele weitere Themen werden humorvoll aufgegriffen. Nagusia Kalea 15. www.kukuxumusu.com › Pukas Die baskische Atlantikküste ist auch ein Surfmekka. Seit den 70erJahren stellt die lokale Firma Pukas Surfbretter her. Mittlerweile kann man sich auch einen Bikini schneidern lassen. Pukas betreibt auch eine Surfschule. www.pukassurf.com
Schlafen › Hotel de Londres e Inglaterra Das «London Hotel» ist das geschichtsträchtigste Haus am Platz. Gebaut um 1865 beherbergte das Haus zunächst Königin Isabel II, bevor es in ein Grand Hotel umgebaut wurde. Noch heute verströmt es noble Grandeza. Zudem gibt es einen herrlichen Blick auf den Playa de la Concha. Doppelzimmer ab etwa 100 Euro. www.hlondres.com
www.hotel-mariacristina.com
› Bidea 2016 Ein Wanderweg in 32 Stationen durch baskische Landschaften und Städte. An verschiedenen Punkten gibt es Performances, bei denen auch die Zuschauer mitmachen können (März bis Oktober).
Sch
› Altxerri Jazz Bar San Sebastián hat eine reiche Jazz-Szene. Im Alt xerri treten sowohl baskische wie auch internationale Stars auf. Im Boulevard Reina Regente 2.
www.dss2016.eu
www.stopwarfestibala.com
seit 80
Ausgehen
› Time Machine Soup Im San Telmo Museum gibt es einen Gang durch die Geschichte Europas anhand von 12 Suppen. Von Steinzeitgebräu bis Instantsuppe (Februar). › Stop War Festival In dem Musikfestival geht es um den Frieden. Baskische Künstler und internationale Acts wie Bob Geldorf spielen für eine bessere Welt (25. bis 27. März).
Beliebter Treffpunkt: Skulptur von Jorge Oteiza am Paseo Nuevo.
Jahren
s s e r p x E n ise. i e r a d t n u Moudunelle Mietwagenr sch – weizeri
› Eiger Was klingt wie ein respektabler Schweizer Berg, ist ein Klassiker der bebenden Nightlife-Szene San Sebastiáns. Neben Cocktails gibt es hier knackigen Rock zum Tanzen bis zum Morgengrauen. In der General Jauregi Kalea 6.
› Hotel Maria Cristina Das Maria Cristina ist DIE Nobeladresse in der Stadt. Wer während des Filmfestivals Star-Spotting machen will, ist hier genau richtig. Ein grosser Pluspunkt (ausser der Lage am Strand und dem Luxusservice) ist die eigene Kochschule, die Einblick in die baskische Küche bietet. Doppelzimmer ab 200 Euro (Preise stark schwankend).
Highlights Kulturjahr
Fotos: Huber-Images.de; plainpicture; Thinkstock
Das baskische San Sebastián will das Jahr als Europäische Kulturhauptstadt nutzen, um durch Kulturprojekte das durch den ETATerror strapazierte Miteinander zu verbessern. Zu Besuch in einer aussergewöhnlichen Stadt.
› Museo Naval Das baskische Volk hat eine lange Tradition als Seefahrer und Fischer. Wie der Name sagt: Das Museo Naval fokussiert auf die maritime Geschichte der Basken.
› Bar Borda Berri Anders als in den meisten Bars stehen die Pintxos, die baskischen Tapas, zum Auswählen nicht auf der Theke, sondern werden auf Bestellung gemacht. Das Borda Berri gilt als beste Pintxos-Bar der Stadt. In der calle Fermin Cabeton 12.
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Umgebung Wer den Norden Spaniens besucht, sollte sich weitere Highlights der Region nicht entgehen lassen. Knapp 100 Kilometer von San Sebastián entfernt liegt die 300 000-Seelen Metropole Bilbao am Golf von Bis kaya. Die boomende Region ist der wirtschaftliche Motor des Baskenlandes, dementsprechend wurden kühne architektonische Projekte verwirklicht. Weltberühmt ist das Guggenheim Museum von Stararchitekt Frank Gehry. Der Bau, welcher silbrig wie ein Fisch schimmert, symbolisiert ein Schiff, das im Hafen ankert, eine Referenz auf Bilbaos Geschichte als Seemacht. Das Erleben dieses genialen Museumbaus ist ein Muss. www.bilbaoturismo.net
Anreise › Von der Schweiz gibt es keine Direktflüge nach San Sebastián. Unser Tipp: Hinflug von Zürich nach Bilbao mit der Swiss (oder von Genf mit EasyJet) und nach Sightseeing in Bilbao Weiterfahrt nach San Sebastián mit dem Bus (regelmässige Schnellbusverbindungen, auch direkt vom Flughafen Bilbao) oder dem Mietwagen. www.swiss.com www.easyjet.com
www.sansebastianturismo.com
795.–
ab CHF erson pro P
Vielfältiges Westkanada Ihrer Entdeckungslust sind in den beiden herrlichen Nationalparks Jasper und Banff keine Grenzen gesetzt. Und nach so viel Natur ist Vancouver, die Perle am Pazifik, ein glanzvoller Schlusspunkt.
Reiseprogramm nach Tagen
1: Calgary Individuelle Anreise. 2: Calgary–Banff (130 km) Fahrt ins Herz der Rocky Mountains nach Banff. Der Banff National Park bietet unzählige Ausflugsmöglichkeiten: Wandern, Mountainbike fahren, Reiten, Fischen und Erholung pur. 3: Banff Fahren Sie mit der Gondelbahn auf den Sulphur Mountain, unternehmen Sie eine Bootstour auf dem Minnewanka-See oder einen 2-stündigen Ausritt (fakultativ). 4: Banff–Jasper (285 km) Abwechslungsreiche Fahrt auf dem Icefields Parkway durch die Banff und Jasper National Parks nach Jasper. Sehr lohnenswert sind Stopps in Lake Louise mit dem türkisblauen See, beim Peyto Lake und bei den Athabasca-Wasserfällen. Fakultativer Ausflug mit Spezialfahrzeugen auf den Athabasca-Gletscher beim Columbia Icefield. Rund um Jasper sind Abstecher zum Pyramid Lake sowie zum Maligne Canyon und See sehr empfehlenswert. 5: Jasper–Sun Peaks (450 km) Eine kontrastreiche Fahrt auf den Spuren der Trapper und Händler mit Sicht auf den Mount Robson nach Sun Peaks in British Columbia. Entdeckungslustige können noch einen Abstecher in den Wells Gray Provincial Park unternehmen. 6: Sun Peaks–Vancouver (410 km) Die heutige Etappe führt quer durch das Land der Cowboys und Viehherden, entlang den Stromschnellen des Fraser Rivers und durchs Fraser Valley nach Vancouver am Pazifik. 7: Vancouver Mit dem Hop-on-Hop-off-Bus können Sie Vancouver in Ihrem eigenen Te mpo erkunden. Wir empfehlen einen Besuch von Gastown, Chinatown, der Robson-Einkaufsstrasse und dem Stanley Park. 8: Vancouver Individuelle Fortsetzung Ihrer Reise.
Highlights
National Park , Banff National Park , Jasper Peaks , Sun , Vancouver
Reisedaten 2016
1. Mai bis 27. Oktober 2016 Tägliche Abfahrten
Inbegriffen
Übernachtungen in der gebuchten Kategorie , 7Hop-on-Hop-off-Bus Vancouver , Mietwagen Alamo Kat.inEconomy, all inclusive , Taxen , Reisedokumentation ,
Nicht inbegriffen
und Rückflug , Hinund Parkplatzgebühren , Nationalpark, Mahlzeiten , Trinkgelder Ausflüge , Fakultative , Kombi-Versicherungspaket
Weitere Informationen
Das detaillierte Reiseprogramm erhalten Sie in Ihrem Reisebüro. Weitere Informationen und Rundreisen finden Sie unter www.hotelplan.ch/rundreisen-suchen. Programmänderungen bleiben ausdrücklich vorbehalten. Es gelten die Allgemeinen Vertrags- und Reisebedingungen der MTCH AG. Tagesaktuelle Preise. Preisstand 15.1.16.
Jasper N.P. Sun Peaks
Jasper Banff N.P.
Vancouver Kamloops
Banff Calgary
Preise in CHF pro Person 8 Tage/7 Nächte HP/F/YYC/RTP057 HP/F/YVR/CAR300 A2 Doppelzimmer Economy
01.05. – 05.06.16 11.06. – 30.06.16 01.09. – 27.10.16
06.06.–10.06.16 01.07.–06.07.16 1 7.07.–31.08.16
07.07.–17.07.16
795
850
895
A2 Einzelzimmer Economy
1450
1650
1745
B2 Doppelzimmer Standard
880
960
1005
B2 Einzelzimmer Standard
1725
1820
1985
First-Minute-Reduktion: CHF 100.– pro Zimmer bei Buchungen bis 90 Tage vor Reisebeginn. Kinder-Festpreise: Bis 13 J. CHF 20.– im Economy-, CHF 49.– im Standardzimmer mit 2 Vollzahlenden. Hinweise: Weitere Hotelkategorien auf Anfrage.
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NEU Ihr persönliches Reisebüro für unterwegs.
Buchen Sie jetzt! Tel. 0848 82 11 11, www.hotelplan.ch Informationen, Detailprogramm, weitere begleitete Rundreisen in jeder Hotelplan- und Travelhouse-Filiale, Globus Reisen Lounge und in jedem Reisebüro.
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Citytrip
Citytrip
Die besten Adressen in und um San Sebastián
Symbole für den Frieden: Leuchttürme vor der Kulisse des Kursaals von San Sebastián.
Strände › La Concha Treffender kann ein Strand nicht beschrieben werden: La Concha, die Muschel. Der sandige Halbmond vor den Toren der Stadt gilt seit jeher als einer der schönsten Stadtstrände der Welt. › Isla de Santa Clara Ein weiterer schöner Platz für einen Tag am Strand ist die Insel der heiligen Klara, die mit regelmässigen Bootsverbindungen erreicht werden kann. › Monte Igueldo Für das Erinnerungsfoto: Vom Monte Igueldo hat man den schönsten Blick auf Stadt, Strand und Hügel. www.monteigueldo.es
Kultur › Museum San Telmo Das San Telmo legt den Schwerpunkt auf baskische Kunst. Zum Kulturhauptstadtjahr hat das Museum einen grossen Facelift erhalten.
San Sebastián
www.santelmomuseoa.com
Kultur setzt Zeichen für den Frieden Text: Christian Bauer
Architektonische Grandeza: San Sebastián wartet mit Art-déco- und Belle-Époque-Fassaden auf.
www.untzimuseoa.eus
› Filmfestival Einen Hauch Hollywood: Beim berühmten zweiwöchigen Filmfestival im September kommen Star und Sternchen des internationalen Films in die Stadt. www.sansebastianfestival.com
› Gourmettour Ein grosser Teil der Besuchszeit in San Sebastián verbringt man garantiert beim Essen. Um das Schnabulieren etwas planvoller zu gestalten, empfiehlt sich eine Food-Tour. Das Touristenbüro vermittelt.
S
an Sebastián hat seine Leuchttürme angeknipst. Nicht nur die Warnleuchten für die Schifffahrt, sondern auch die ideologischen. Die baskische Küstenmetropole ist wie auch Breslau in Polen Europäische Kulturhauptstadt 2016. Unter dem Motto «Cultura para Convivir», Kultur für das Zusammenleben, veranstaltet die 200 000-Seelen-Stadt ein Jahr lang kulturelle Events, die wie Leuchttürme in Gesellschaft und Zukunft strahlen sollen. Das Motto ist mit Bedacht gewählt, denn in San Sebastiáns Gesellschaft klaffen tiefe Wunden: Jahrzehntelang war die Region das Basislager der baskischen Terrororganisation ETA. Im Kampf für ein unabhängiges Baskenland verübte die Terrorgruppe Anschläge auf Politiker und Polizisten. Doch damit ist seit 2011 Schluss: Die ETA legte endgültig die Waffen nieder. Ein Aufatmen ging durch die Bevölkerung, die Schrecken der Terrorzeit sind dennoch nicht verheilt. «Die Kultur soll die Wunden schliessen», sagte Bürgermeister Eneko Goia zum Startschuss des Jubeljahres Ende Januar 2016. Mit dem Ende des Terrors kommen auch die Touristen wieder. Und finden in Donostia, so der baskische Name, ein vergessenes Bijou. Im 19. Jahrhundert entdeckte das spanische Könighaus und der europäische Hochadel das ehemalige Fischerdorf als Ferienziel und bauten die ärmliche Siedlung zu einem prachtvollen Seebad aus. In der Altstadt und der Seepromenade flaniert man noch heute vorbei an Art-déco- und Belle-Époque-Fassaden. Manch einer vergleicht den Mix aus Meer und eierförmigen Felsen
www.sansebastianturismo.com
› Tabakalera Cultural Centre In einer ehemaligen Tabakfabrik wurde ein neues Kulturzentrum für zeitgenössische Kultur eingerichtet. Schöner Ausblick von der obersten Etage. www.tabakalera.eu
Pintxos: Baskische Gaumenfreuden auf Brot für den kleinen Hunger.
gar mit Rio de Janeiro. Immerhin: Wie in der südamerikanische Metropole gibt es auch an der spanischen Küste eine überdimensionale Christusstatue, die segnend auf Stadt und Menschen blickt. Wem Kultur, Surfwellen und Architektur nicht an den Atlantik locken, findet sein Ferienglück hier garantiert auf einer Scheibe Weissbrot. San Sebastián ist mit insgesamt 16 Miche-
lin-Sternen die unangefochtene Gourmet-Hauptstadt Europas – wenn nicht gar der Welt. Die wahren Gaumenfreuden gibt es allerdings nicht in Spitzenrestaurants, von denen einige mit dem Maximum von drei Sternen ausgezeichnet sind, sondern fast in jeder Bar: San Sebastián ist berühmt für seine «Pintxos» – kleine kulinarische Gaumenfreuden auf einem knusprigen Stückchen Brot.
Standpromenade: Die drei Strände von San Sebastián La Concha, La Zurriola und Ondarreta sind sehr beliebt.
› Emusik 2016 10 500 Musiker aus 26 Ländern geben beim Europäischen Festival für Junge Musiker Hunderte Konzerte (3. bis 7. Mai). › A Midsummer Night’s Dream Zu Ehren des 400. Todestags von William Shakespeare wird sein Paradestück aufgeführt. Das Besondere: Die Zuschauer dürfen an dem grossen Hochzeitsfest am Schluss des Stücks teilnehmen (Juni und Juli).
Essen › Arzak Das Drei-Sterne Restaurant ist regelmässig in dem St. Pellegrino Ranking «World’s 50 best Restaurants» vertreten. Gekocht wird baskische Küche mit moderner Note. www.arzak.info
Indivi
Shoppen
te 7 Näch / e g a 8T
› Kukuxumusu Das freche baskische Modelabel entstand beim Stierrennen vom Pamplona – dementsprechend dominieren witzige Stiermotive auf T-Shirts und Socken. Aber auch viele weitere Themen werden humorvoll aufgegriffen. Nagusia Kalea 15. www.kukuxumusu.com › Pukas Die baskische Atlantikküste ist auch ein Surfmekka. Seit den 70erJahren stellt die lokale Firma Pukas Surfbretter her. Mittlerweile kann man sich auch einen Bikini schneidern lassen. Pukas betreibt auch eine Surfschule. www.pukassurf.com
Schlafen › Hotel de Londres e Inglaterra Das «London Hotel» ist das geschichtsträchtigste Haus am Platz. Gebaut um 1865 beherbergte das Haus zunächst Königin Isabel II, bevor es in ein Grand Hotel umgebaut wurde. Noch heute verströmt es noble Grandeza. Zudem gibt es einen herrlichen Blick auf den Playa de la Concha. Doppelzimmer ab etwa 100 Euro. www.hlondres.com
www.hotel-mariacristina.com
› Bidea 2016 Ein Wanderweg in 32 Stationen durch baskische Landschaften und Städte. An verschiedenen Punkten gibt es Performances, bei denen auch die Zuschauer mitmachen können (März bis Oktober).
Sch
› Altxerri Jazz Bar San Sebastián hat eine reiche Jazz-Szene. Im Alt xerri treten sowohl baskische wie auch internationale Stars auf. Im Boulevard Reina Regente 2.
www.dss2016.eu
www.stopwarfestibala.com
seit 80
Ausgehen
› Time Machine Soup Im San Telmo Museum gibt es einen Gang durch die Geschichte Europas anhand von 12 Suppen. Von Steinzeitgebräu bis Instantsuppe (Februar). › Stop War Festival In dem Musikfestival geht es um den Frieden. Baskische Künstler und internationale Acts wie Bob Geldorf spielen für eine bessere Welt (25. bis 27. März).
Beliebter Treffpunkt: Skulptur von Jorge Oteiza am Paseo Nuevo.
Jahren
s s e r p x E n ise. i e r a d t n u Moudunelle Mietwagenr sch – weizeri
› Eiger Was klingt wie ein respektabler Schweizer Berg, ist ein Klassiker der bebenden Nightlife-Szene San Sebastiáns. Neben Cocktails gibt es hier knackigen Rock zum Tanzen bis zum Morgengrauen. In der General Jauregi Kalea 6.
› Hotel Maria Cristina Das Maria Cristina ist DIE Nobeladresse in der Stadt. Wer während des Filmfestivals Star-Spotting machen will, ist hier genau richtig. Ein grosser Pluspunkt (ausser der Lage am Strand und dem Luxusservice) ist die eigene Kochschule, die Einblick in die baskische Küche bietet. Doppelzimmer ab 200 Euro (Preise stark schwankend).
Highlights Kulturjahr
Fotos: Huber-Images.de; plainpicture; Thinkstock
Das baskische San Sebastián will das Jahr als Europäische Kulturhauptstadt nutzen, um durch Kulturprojekte das durch den ETATerror strapazierte Miteinander zu verbessern. Zu Besuch in einer aussergewöhnlichen Stadt.
› Museo Naval Das baskische Volk hat eine lange Tradition als Seefahrer und Fischer. Wie der Name sagt: Das Museo Naval fokussiert auf die maritime Geschichte der Basken.
› Bar Borda Berri Anders als in den meisten Bars stehen die Pintxos, die baskischen Tapas, zum Auswählen nicht auf der Theke, sondern werden auf Bestellung gemacht. Das Borda Berri gilt als beste Pintxos-Bar der Stadt. In der calle Fermin Cabeton 12.
5
Umgebung Wer den Norden Spaniens besucht, sollte sich weitere Highlights der Region nicht entgehen lassen. Knapp 100 Kilometer von San Sebastián entfernt liegt die 300 000-Seelen Metropole Bilbao am Golf von Bis kaya. Die boomende Region ist der wirtschaftliche Motor des Baskenlandes, dementsprechend wurden kühne architektonische Projekte verwirklicht. Weltberühmt ist das Guggenheim Museum von Stararchitekt Frank Gehry. Der Bau, welcher silbrig wie ein Fisch schimmert, symbolisiert ein Schiff, das im Hafen ankert, eine Referenz auf Bilbaos Geschichte als Seemacht. Das Erleben dieses genialen Museumbaus ist ein Muss. www.bilbaoturismo.net
Anreise › Von der Schweiz gibt es keine Direktflüge nach San Sebastián. Unser Tipp: Hinflug von Zürich nach Bilbao mit der Swiss (oder von Genf mit EasyJet) und nach Sightseeing in Bilbao Weiterfahrt nach San Sebastián mit dem Bus (regelmässige Schnellbusverbindungen, auch direkt vom Flughafen Bilbao) oder dem Mietwagen. www.swiss.com www.easyjet.com
www.sansebastianturismo.com
795.–
ab CHF erson pro P
Vielfältiges Westkanada Ihrer Entdeckungslust sind in den beiden herrlichen Nationalparks Jasper und Banff keine Grenzen gesetzt. Und nach so viel Natur ist Vancouver, die Perle am Pazifik, ein glanzvoller Schlusspunkt.
Reiseprogramm nach Tagen
1: Calgary Individuelle Anreise. 2: Calgary–Banff (130 km) Fahrt ins Herz der Rocky Mountains nach Banff. Der Banff National Park bietet unzählige Ausflugsmöglichkeiten: Wandern, Mountainbike fahren, Reiten, Fischen und Erholung pur. 3: Banff Fahren Sie mit der Gondelbahn auf den Sulphur Mountain, unternehmen Sie eine Bootstour auf dem Minnewanka-See oder einen 2-stündigen Ausritt (fakultativ). 4: Banff–Jasper (285 km) Abwechslungsreiche Fahrt auf dem Icefields Parkway durch die Banff und Jasper National Parks nach Jasper. Sehr lohnenswert sind Stopps in Lake Louise mit dem türkisblauen See, beim Peyto Lake und bei den Athabasca-Wasserfällen. Fakultativer Ausflug mit Spezialfahrzeugen auf den Athabasca-Gletscher beim Columbia Icefield. Rund um Jasper sind Abstecher zum Pyramid Lake sowie zum Maligne Canyon und See sehr empfehlenswert. 5: Jasper–Sun Peaks (450 km) Eine kontrastreiche Fahrt auf den Spuren der Trapper und Händler mit Sicht auf den Mount Robson nach Sun Peaks in British Columbia. Entdeckungslustige können noch einen Abstecher in den Wells Gray Provincial Park unternehmen. 6: Sun Peaks–Vancouver (410 km) Die heutige Etappe führt quer durch das Land der Cowboys und Viehherden, entlang den Stromschnellen des Fraser Rivers und durchs Fraser Valley nach Vancouver am Pazifik. 7: Vancouver Mit dem Hop-on-Hop-off-Bus können Sie Vancouver in Ihrem eigenen Te mpo erkunden. Wir empfehlen einen Besuch von Gastown, Chinatown, der Robson-Einkaufsstrasse und dem Stanley Park. 8: Vancouver Individuelle Fortsetzung Ihrer Reise.
Highlights
National Park , Banff National Park , Jasper Peaks , Sun , Vancouver
Reisedaten 2016
1. Mai bis 27. Oktober 2016 Tägliche Abfahrten
Inbegriffen
Übernachtungen in der gebuchten Kategorie , 7Hop-on-Hop-off-Bus Vancouver , Mietwagen Alamo Kat.inEconomy, all inclusive , Taxen , Reisedokumentation ,
Nicht inbegriffen
und Rückflug , Hinund Parkplatzgebühren , Nationalpark, Mahlzeiten , Trinkgelder Ausflüge , Fakultative , Kombi-Versicherungspaket
Weitere Informationen
Das detaillierte Reiseprogramm erhalten Sie in Ihrem Reisebüro. Weitere Informationen und Rundreisen finden Sie unter www.hotelplan.ch/rundreisen-suchen. Programmänderungen bleiben ausdrücklich vorbehalten. Es gelten die Allgemeinen Vertrags- und Reisebedingungen der MTCH AG. Tagesaktuelle Preise. Preisstand 15.1.16.
Jasper N.P. Sun Peaks
Jasper Banff N.P.
Vancouver Kamloops
Banff Calgary
Preise in CHF pro Person 8 Tage/7 Nächte HP/F/YYC/RTP057 HP/F/YVR/CAR300 A2 Doppelzimmer Economy
01.05. – 05.06.16 11.06. – 30.06.16 01.09. – 27.10.16
06.06.–10.06.16 01.07.–06.07.16 1 7.07.–31.08.16
07.07.–17.07.16
795
850
895
A2 Einzelzimmer Economy
1450
1650
1745
B2 Doppelzimmer Standard
880
960
1005
B2 Einzelzimmer Standard
1725
1820
1985
First-Minute-Reduktion: CHF 100.– pro Zimmer bei Buchungen bis 90 Tage vor Reisebeginn. Kinder-Festpreise: Bis 13 J. CHF 20.– im Economy-, CHF 49.– im Standardzimmer mit 2 Vollzahlenden. Hinweise: Weitere Hotelkategorien auf Anfrage.
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Service
Gesunder Menschenverstand
Zika, Dengue und Co.: Die Angst, sich mit einer Tropenkrankheit zu infizieren, ist gross. Reisemediziner Professor Christoph Hatz von der Universität Zürich erklärt im Interview, wie sich das Risiko einer Ansteckung auf ein Minimum reduzieren lässt! Text: Christian Bauer
Professor Hatz, das derzeit in Südund Mittelamerika grassierende Zika-Virus sorgt für Schlagzeilen. Wie gefährlich ist es wirklich?
Ab welchem Alter sind Kinder fit für Impfungen und Prophylaxen?
Das Zika-Virus ist nur gefährlich für schwangere Frauen und diejenigen, die schwanger werden wollen, da es zu Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern kommen kann. Und auch da ist das Risiko sehr klein.
Impfungen und Prophylaxe sind auch für sehr kleine Kinder kein Problem. Die Frage sollte eine andere sein: Ab wann profitiert ein Kind von der Reise? Ein Baby hat nichts davon, deshalb sollten sich die Eltern überlegen, was es ihnen wert ist, dem Kind die Impfungen zuzumuten.
Ist es richtig, dass man an Zika erkranken kann ohne es zu merken?.
Auf was sollten Eltern bei Kindern am meisten achten?
Das stimmt. Vier von fünf Menschen zeigen keine oder kaum Symptome. Die Symptome können sein: Kopfschmerzen, eventuell Fieber, Gliederschmerzen, Bindehautentzündung und ein juckender Ausschlag. Nachgewiesen wurde, dass das Virus auch über Sperma übertragen werden kann. Die Diskussion über das Zika-Virus nimmt schon fast hysterische Züge an. Also alles nur heisse Luft?
Ohne das Risiko für Schwangere hätte es das Zika-Virus wahrscheinlich nicht in die Medien geschafft. Aber ich begrüsse die Medienpräsenz, denn nun wird viel für einen verbesserten Mückenschutz für die lokale Bevölkerung getan. Viele Krankheiten werden durch Moskitos übertragen. Wie gross ist die Gefahr für Touristen?
Mücken übertragen viele unterschiedliche Krankheiten wie etwa Malaria. Reisende fordern daher immer mehr Impfungen. Aber mit einem guten Mückenschutz kann man das Risiko einer Ansteckung auf ein Minimum reduzieren.
Die altbekannte Regel ‘cook it, peel it or leave it’ gilt. Aber viele halten sich nicht daran.»
Christoph Hatz
Auch das Denguefieber wird via Mücken übertragen. Neuste Studien zeigen, dass die Zahl der Schweizer, die sich mit dem Virus anstecken, rasant steigt. Wie gefährlich ist diese Krankheit?
Ich sage so: Dengue ist eine «saumässig» unangenehme Krankheit. Wenn man das Vollbild einer Dengue-Erkrankung hat, fühlt man sich sehr, sehr krank. Aber man stirbt nicht daran. Bei der schweren Form kann es zu inneren Blutungen und Schockzuständen kommen. Das ist bei Touristen aber extrem selten. Zudem kann sich ein Tourist eine intensivmedizinische Behandlung leisten, mit der man die Krankheit gut behandeln kann.
Hauptproblem ist deren sensibler Flüssigkeitshaushalt. Man sollte den Kindern immer genügend zu trinken geben. Das ist nicht nur wichtig im Fall von Durchfall, sondern auch bei Fieber. Vorsichtige Eltern könnten Elektrolytbeutel mitnehmen, die man dem Kind bei Durchfall verabreichen kann. Meist helfen bereits altbekannte Hausmittel wie Reisschleimsuppe und Bananen. Reisediarrhoe hat fast jeder schon mal erlebt. Wie kann man sich davor schützen?
Die meisten Durchfallerkrankungen bekommt man durch verunreinigte Nahrungsmittel. Die altbekannte Regel «cook it, peel it or leave it» (Wasser abkochen, Nahrungsmittel kochen und Obst und Früchte schälen, Anm. d. Red.) gilt zwar, aber viele halten sich nicht daran. Wichtig ist ein gesunder Instinkt. Sieht etwas beispielsweise aufgewärmt oder nicht durchgegart aus, dann lasse ich das stehen. Was ist die grösste Gefahr für Reisende im Ausland?
Viele Reisende haben Angst vor Infektionskrankheiten. Die Ge-
fahr von Unfällen im Strassenverkehr ist allerdings wesentlich höher. Wer etwa in Thailand ohne Helm auf ein Motorrad steigt, gefährdet seine Gesundheit massiv. Diese Gefahren werden in den Ferien gerne einmal leichtsinnig übersehen. Man könnte fast meinen, man sollte lieber nicht in die Ferien fahren.
Nein, natürlich nicht. Mit gesundem Menschenverstand, den nötigen Impfungen und einem ausreichenden Mückenschutz
reduzieren Sie das Risiko einer Erkrankung auf ein Minimum. Viel wichtiger ist: Geniessen Sie die Reise von Herzen! Dann kommen Sie mit einem schönen, befruchtenden Gefühl zurück. Gerade in Zeiten von Terrorismus ist es sehr wichtig, dass man diese Freude an den Reisen und den Kontakt mit den Einheimischen haben kann. Eine Reise ist eine wunderbare Gelegenheit, Menschen mit unterschiedlichen Kulturen in einer positiven Weise zusammenzubringen.
Beratung
Jeder, der in tropische Regionen reist (Afrika südlich der Sahara, Indien, Südostasien, Indonesien, Ozeanien, Mittel- und Südamerika), sollte sich sechs Wochen vor Reiseantritt in einem Zentrum für Reisemedizin beraten lassen. Zürich: Zentrum für Reisemedizin der Uni Zürich (Hirschengraben 84). Beratung und Impfung ohne Voranmeldung, Mo, Do: 16.30 bis 19 Uhr; Mi: 11 bis 15 Uhr; Fr: 9 bis 11 Uhr. Basel: Reisemedizinisches Zentrum (Socinstrasse 57). Beratung und Impfung ohne Voranmeldung, Mo, Di, Do: 16 bis 19 Uhr; Mi, Fr: 12 bis 14 Uhr. Bern: Poliklinik für Reisemedizin (Inselspital). Beratung und Impfung mit Voranmeldung. Tel.: 031 632 2525
Impfungen
Impfempfehlungen richten sich nach Ort, Reiseart und Dauer. In manchen Ländern sind Impfungen vorgeschrieben (z. B. Gelbfieberimpfung in Ländern Afrikas).
Mückenschutz
Die Kleidung (ab der Dämmerung immer langärmlige Kleidung tragen) mit einem Insektizid einsprühen. Auf unbedeckte Hautstellen, vor allem an den Knöcheln, ein Mückenschutzmittel auftragen. Im Hotelzimmer mit laufender Klimaanlage schlafen oder ein Moskitonetz verwenden. Gegen die lebensgefährliche Krankheit Malaria kann eine medikamentöse Prophylaxe eingenommen werden. Weitere Informationen: www.safetravel.ch
Fotos : Thinkstock, ZVG
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Leserreisen
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NEWS
Weltumsegelung Martin Binswanger (59) und Thérèse
Heute im Cockpit Thérèse Ducret aus Zürich
Ducret (49) haben in den letzten 20 Jahren zweimal die Welt umsegelt und dabei die abgelegensten Regionen der Erde und ihre Bewohner kennengelernt. Das letzte Mal mit ihrer gemeinsamen Tochter Ann (12), die ihre ersten Lebensjahre auf dem Schiff verbrachte. Sie nehmen auch Chartergäste auf ihrem Schiff, der SY STYRR, mit auf die Reise. www.segelreisen.ch
Jugendherbergen im Frühling Die Schweizer Jugendherbergen bieten eine breite Palette an Übernachtungsmöglichkeiten – von hippen Neubauten über urige Chalets bis hin zu umgebauten Schlössern. Im kommenden Frühling bieten die Jugendherbergen besondere Vergünstigungen an: 3 Nächte im Mehrbettzimmer gibt es ab 69 Franken, 6 Nächte ab 135 Franken.
www.youthhostel.ch
Das Paradies rückt näher
Unsere Leser reisen
Fotos: ZVG
«
Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird, ist, was mich am Schiffsleben so fasziniert. Und ob das nicht langweilig sei. Nein! Ist es ganz und gar nicht. Ich liebe das Gefühl, nicht immer am gleichen Ort in der Schweiz zu sein. Und das Leben auf dem Schiff ist so ganz, ganz anders. Es gibt keine Alltagsroutine, keine Hausschlüssel, kein Handy, keine Hektik. Man lebt ohne Plan, völlig selbstbestimmt. Bis zum Grounding der Swissair war ich Pilotin bei der Crossair. Martin und ich lernten uns vor 18 Jahren bei einem Segeltörn kennen, den seine Schweizer Segelschule in der Karibik anbot. Relativ schnell beschlossen wir, eine Weltumsegelung zu machen. Zunächst pendelte ich noch monateweise, um zu fliegen, aber nach dem Grounding blieb ich dann ganz bei ihm. Zuerst hatten wir noch ein etwas kleineres Schiff. Die SY STYRR, die wir jetzt haben, ist mein Traumschiff. Ich kenne es, seit ich 16 Jahre alt war, es gehörte Freunden von uns. Und als diese es aus Altersgründen verkaufen wollten, griffen wir zu. Unsere Tochter Ann ist auf diesem Schiff aufgewachsen; als sie drei Jahre alt war, beschlossen wir, erneut 1953 für einen Lord in Glasgow eine Weltumsegelung zu magebaut: Die SY «STYRR» ist ein chen. Wir waren lange in Brasi- erprobtes und mit 25 Metern Länge auch grosses Segelschiff.(o.) lien und in der Karibik. Heute Griechenland (r.) gehört zu den lebt Martin noch immer das Lieblingsdestinationen. ganze Jahr auf dem Schiff, ich bin aber mit Ann immer wieder siert, dabei hat Martin den Atin der Schweiz. Unsere Reisen lantik sicher schon 20-mal überkann man chartern, von den vier quert. Wird man da krank, hat Kajüten auf dem Schiff vermie- man Pech – umkehren liegt nicht ten wir drei an Gäste. drin, und ein Helikopter kann Eine Ozeanüberquerung ist auch nicht helfen. Natürlich hat eines der letzten Abenteuer, die man eine ausgebaute Reiseapoes noch gibt. Da ist man wirklich theke dabei, und per Satellitenauf sich allein gestellt. Zum telefon kann man auch mit eiGlück ist uns noch nie etwas pas- nem Arzt sprechen. Einmal kam
Das Schiff ermöglicht Kontakte zu Bewohnern auf einsamen Inseln, zum Beispiel in Papua- Neuguinea.
Martin wegen starken Gegenwindes zehn Tage verspätet von den Bahamas in Nordamerika an – da hatte ich wirklich Angst, als ich nichts von ihm hörte. Zu meinen Lieblingsrouten gehören Destinationen im Pazifik, all die kleineren und grös seren Inseln – Tonga, Französisch Polynesien oder Papua-
Neuguinea. Letzteres ist sehr speziell, denn die Leute dort leben wirklich sehr, sehr einfach. Wie vor 200 Jahren, mit Baströckchen in ihren Hütten. Es gibt keinen Strom, kein Handy, nichts. Wenn sie unser Schiff sehen, kommen sie mit dem Kanu angefahren und bestaunen uns und das Schiff. Sagt man dann «Hello», nicken sie nur – sie sind etwas schüchtern, haben aber extrem Freude, wenn man an Land kommt. Das ist dann wie im Film: Die Kinder nehmen einen an der Hand und zeigen alles, der Dorfchef lädt zum Essen ein. Da darf man unter Umständen nicht zimperlich sein, wenn sie etwas «Spezielles» auftischen. Ich erinnere mich mit Schaudern an eine Suppe aus Fischköpfen in Tonga. Da muss man dann halt durch. Auf manchen Inseln leben nur vier bis fünf Leute, pflücken Kokosnüsse und fischen – thats all. Einmal fragte ich sie, ob es nicht etwas einsam sei. «Nein, nein», sagten sie, «dieses Jahr sind schon drei Schiffe vorbeigekommen!» So herzig. Ann ist heute zwölf und liebt die SY STYRR. «Müsste ich wählen zwischen immer Schweiz oder immer Schiff», sagte sie mir einmal, «würde ich das Schiff nehmen.» Mit sechs schulten wir sie ganz normal ein. Nun kommt sie in die Oberstufe, das heisst, wir werden für sechs Jahre nur noch im Mittelmeer segeln. Das finde ich aber gar nicht schlimm – denn ganz ehrlich, Griechenland oder Italien gehören für mich zum Schönsten. Traumstrände, ein wunderbares Meer und nette Leute – es ist alles da. Nur keine Fische. Das passt mir, Fische hab ich eh nicht gerne.
»
Aufgezeichnet: Birgitta Willmann
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte: Haben auch Sie eine spannende Reise gemacht, einen magischen Ort gefunden oder das Abenteuer Ihres Lebens in der Fremde erlebt? Und haben Sie das Ganze f otografisch festge-
halten? Dann schreiben Sie uns eine Email und erzählen Sie den anderen Reise-Blick-Lesern Ihre ganz persönliche ReiseGeschichte. So einfach gehts: Schicken Sie ein Foto von sich,
ein paar Angaben zur Reise sowie Ihre Adresse und Telefonnummer an reiseblick@ringier.ch Wir melden uns dann umgehend bei Ihnen und werden Ihr Ghostwriter!
Für viele gilt die Tropeninsel Mauritius vor der Küste Afrikas als Sinnbild für das Paradies: Traumstrände, exklusive Resort-Hotels und türkisblaues Meer. Im Hinterland findet man Wander- und Biketrails, Freizeitparks und unberührten Urwald. In der Hauptstadt Port Louis kann man nicht nur die berühmten Mauritius-Briefmarken besichtigen, sondern auch gut essen. Neu fliegt der Schweizer Ferienflieger Edelweiss Air ab Oktober von Zürich direkt nach Mauritius.
www.flyedelweiss.com
Der Sommer in Lappland Die Auslandschweizer Simone Mendelin und Jürg Eugster haben in Schwedisch Lappland bei dem Örtchen Arvidsjaur eine HuskyFarm gegründet, von der aus sie mehrtägige Schlittenhunde-Touren anbieten. Im 10. Jahr ihrer Firma Wildact Adventures wird nun das Sommerprogramm ausgebaut. Wildnisenthusiasten freuen sich auf die dreitägige Tour durch Schwedens Berge mit Übernachtung in traditioneller samischer Hütte. Für Wasserratten gibt es geführte und individuelle Kanutouren.
www.wildact.ch
Mit Costa verreisen Ab Montag, dem 7. März 2016, startet Costa Kreuzfahrten mit den sogenannten Costa Cruise Days eine neue Promotion. Aus gewählte Kreuzfahrt-Reisen auf vielfältigen Routen in nah und fern werden zu Sondertarifen auf www.costakreuzfahrten.ch angeboten. Je eher gebucht wird, desto mehr Auswahl hat es.
U(h)rlaub in Basel Noch auf der Suche nach einem Weekend-Ausflug? Hungrig auf eine Weiterbildung in Sachen Schweizer Uhren-Geschichte? Dann empfiehlt sich der Besuch der neusten Ausstellung im Historischen Museum in Basel (ab 11. März). Unter dem Motto «Watch This – Genfer Uhren in Basel» führt die Ausstellung zurück in die Anfangszeit der Taschen- und Armbanduhren. www.hmb.ch
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Entdecken
Entdecken
25 Gründe,
Indonesien zu besuchen Ein Reich aus 17 000 Inseln: Indonesien ist ein Kaleidoskop aus unterschiedlichsten Kulturen und Landschaften. Hier findet jeder sein eigenes Paradies. Und Orang-Utans, Traumstrände und Feuerberge. Text: Christian Bauer
1
Wir starten unseren Trip durch das 17 000-InselReich Indonesien in der Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java. Das hat vor allem organisatorische Gründe: Neben Bali hat Jakarta die besten internationalen Flugverbindungen. Die 10-Millionen-Metropole mit ihrem Dauerstau, der smoggeschwängerten Luft und den hässlichen Hochhausfluchten ist nicht jedermanns Sache. Doch die Altstadt «Kota» mit ihren kolonialen Gebäuden ist durchaus sehenswert. Eines der eindrücklichsten Bauwerke ist die Istiqlal-Moschee, die mit Platz für 200 000 Gläubige die grösste in Südostasien ist.
Perforierte «Stupas» in der buddhistischen Tempelanlage von Borobudur auf Java.
Paradies: Lombok, Balis Nachbarinsel, lockt mit unberührten Stränden und legendären Surf- und Taucherspots.
14 Religiöse Opfergaben in Bali sollen die Dämonen besänftigen.
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Wunderschön und exotisch: Reisterrassen auf Bali.
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In Indonesien sind mehrere Glaubensrichtungen vertreten. Zu tieferen Einblicken in die Traditionen von Hindus, Moslems und Christen verhelfen Führungen mit einem lokalen Guide, wie sie zum Beispiel vom Kulturcafé «Via Via» in Yogya angeboten werden. Das Café bietet auch Unterkunft für Backpacker und hat zudem 2013 den Responsible Tourism Award gewonnen. www.viaviajogja.com
Von den etwa 10 000 Tempeln in Bali sind einige besonders spektakulär. Der Pura Ulu Watu Tempel im Süden der Insel thront auf haushohen Klippen über dem Pazifik. Highlight sind hier die frechen Affen, die alles klauen, was nicht tief in einem Rucksack steckt, und der allabendliche Kecak-Tanz. Der meistfotografierte Tempel Balis ist der Wassertempel Pura Tanah Lot, der romantisch auf einem Felsen im Wasser steht.
Typisch Asien: Rikschas sind überall in Indonesien anzutreffen und ein beliebtes Transportmittel.
Das kulturelle Herz der Insel Java ist die idyllische Stadt Yogyakarta, die mit einer politischen Besonderheit aufwarten kann: «Yogya» wird von einem Sultan regiert, der sich von 1000 Angestellten bedienen lässt. In dem riesigen Palastareal mit eigenen Schulen, Märkten und Moscheen leben etwa 25 000 Menschen. Ein Besuch ist ein Muss. Authentisches Asien erlebt man im Vogel- und Tiermarkt südlich der Altstadt. In dem schmalen Gassengewirr werden Singvögel, Eulen, gefärbte Bibeli und sonstiges Federvieh verkauft. Zu sehen gibt es obendrein Schlangen, Wildkatzen und anderes Getier, das wir nur aus Natur filmen kennen. Nichts für tiersensible Menschen.
einem prächtigen, manchmal meterhohen Sarg in einer langen Prozession zum Verbrennungsplatz getragen. Gäste sind bei dem Ritual ohne weiteres willkommen. Die Touristeninformation im Städtchen Ubud organisiert Trips zu Verbrennungen. www.indonesia-tourism.com
8 Charakteristisch und stilisiert: Die hinduistischen Tempeltänze haben in Indonesien ihre eigene Form gefunden.
6
Die buddhistische Tem pelanlage Borobudur in der Nähe von Yogyakarta gehört neben den Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha und dem Pagodenfeld von Bagan in Myanmar zu den eindrücklichsten religiösen Bauten der Welt. Das 1200 Jahre alte Bauwerk gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Indonesiens. Tipp: Tagsüber wird es erfahrungsgemäss
sehr voll. Den schönsten und ruhigsten Moment erlebt man bei einer Sonnenaufgangstour, die um 4.30 Uhr beginnt.
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Ebenso eindrucksvoll ist Prambanan, die gösste hinduistische Tempelanlage Indonesiens auf Java, die an Strandburgen aus nassem Sand erinnert. Besonders unvergesslich: die abendlichen Aufführungen traditionellen Theaters vor den beleuchteten Bauwerken.
Das Zauberwort in dem Vielinselstaat heisst «Gunung», Vulkan, von denen es auf den 17 000 Inseln etwa 150 aktive Exemplare gibt. Der «Einsteiger»-Vulkan ist Gunung Bromo beim Städtchen Malang. Der Vulkan-Prototyp sitzt inmitten einer nach Schwefel stinkenden Ebene. Der Krater ist leicht zu erreichen, und man kann einen Blick in den Schlund der Erde werfen. Tipp: Sehr touristisch, aber dennoch ein unvergessliches Erlebnis ist der Sonnenaufgang über dem Bromo. Leicht vor Ort buchbar.
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Die kulturelle Vielfalt und die Einflüsse der europäischen Kolonialherren haben eine grossartige Küche hervorgebracht. Ein Klassiker, den man auch in Europa kennt, ist Nasi Goreng: gebratener Reis
mit Gemüse und Fleisch. Tipp: Wer die Feriengenüsse zu Hause nachkochen möchte, sollte einen Kochkurs besuchen. Eine der besten Kochschulen ist die Bumbu Bali Cooking School in Bali, die vom Schweizer Heinz von Holzen geführt wird. www.balifoods.com
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Sehr beliebte Reiseziele Indonesiens sind die Inseln Borneo und Sumatra mit ihren Tapiren, Elefanten und unzähligen Affenarten. Von Letzteren die bekanntesten sind die Orang-Utans. Doch die friedlichen Menschenaffen sind vom Aussterben bedroht. Die Begegnung mit den zotteligen Tieren in freier Natur oder der Besuch einer Pflegestation sind ein unvergessliches Highlight. OrangUtans kann man im Gunung Leuser National Park auf Sumatra
und dem Tanjung Puting Nationalpark auf Borneo (Kalimatan) sehen. Tipp: Wer sich für das Überleben der Orang-Utans einsetzen will, kann bei der Schweizer Vertretung der Borneo Orangutan Survival Foundation Freiwilligenarbeit leisten oder einen Geldbetrag spenden. www.bos-schweiz.ch
Vom Aussterben bedrohte Menschenaffen: Der Lebensraum der Orang-Utans wird immer kleiner.
Fotos: mauritius images, plainpicture
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Der Transport in Indonesien gestaltet sich zuweilen schwierig. Die Überlandbusse sind unglaublich überfüllt, und manche Inland-Fluggesellschaften stehen zuweilen auf der schwarzen Liste der europäischen Flugüberwachung. Langsamer, aber völlig stressfrei reist man daher mit dem Zug. Sehr schön ist die Strecke von Jakarta nach Yogyakarta. Tipp: Überall dort, wo kein Zug verkehrt, sollte man sich wenn möglich auch für lange Strecken ein privates Taxi leisten.
Sonnenuntergang über dem Schichtvulkan Rinjani auf der Insel Lombok.
11
Indonesiens berühmteste Kunstform ist das Schatten-Marionettentheater Wayang kulit, bei dem flache Puppen an langen Stäben vor einer Leinwand eine Geschichte erzählen. Eine Show in einem kleinen Provinztheater ist ein Highlight – auch wenn man nichts von der Geschichte versteht. Tipp: Die kunstvollen, aus Leder gefertigten WayangPuppen sind schöne Souvenirs. www.balibeyond.com
12
Indonesiens beliebtestes Reiseziel ist die Insel Bali. Einer jener magischen Flecken Erde, die man besucht haben sollte. Jenseits der Massentourismus-Strände im Süden existiert hier eine fast paradiesische Idylle: Reisterrassen, die an Berghängen kleben, Menschen, die das Tropengrün mit ihren bunten Gewändern kontrastieren und ihren Göttern mit dem Duft von Räucherstäbchen huldigen.
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Tempelfeste und farbenfreudige Zeremonien prägen den Jahreslauf auf Bali. Einer der wichtigsten Rituale ist die Totenverbren nung. Laut dem hinduistischen Glauben von Karma und Wiedergeburt wird bei einer Kremation der Geist für ein neues Erdenleben frei. Der Verstorbene wird in
Auf Bali gibt es die wahrscheinlich schönsten Hotels der südasiatischen Inselwelt. Die Luxusbungalows des Viceroy Hotels schmiegen sich an einen Urwaldhang mit Blick auf die tropische Landschaft. Viele Preise hat das Hanging Gardens of Bali Hotel bei Ubud eingeheimst. Tipp: Authentisches Wohnen bieten die Losmen, Privatunterkünfte, deren Gastgeber sich meist sehr viel Mühe geben. Einfach in den Orten fragen.
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feiner Sandstrände, dramatischer Surfwellen und Reisfelder sind hier richtig. Aber man muss sich beeilen: Lombok ist daran, die nächste In-Destination In donesiens zu werden. Tipp: Das wahre Cast-Away-Feeling gibt es auf den drei Mini-Inseln, den Gili Islands, die vor Lombok in türkisfarbenem Meer schwimmen.
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Der Cross Borneo Trek ist eines der härtesten Abenteuer der Welt. In 20 Tagen geht es quer durch Borneo, dessen indonesischer Teil Kalimantan heisst. Dabei müssen Berge überwunden, Flüsse durchquert und der Dschungel erobert werden.
19
Borneo kann man allerdings auch in der Chill-out-Variante entdecken: auf dem Deck eines gediegenen Holzbootes. Die Rahai’i Pangun ist 22 Meter lang und besitzt nur sechs Kabinen. Mit einem Kanu erkundet man Seitenarme des Rungan-Flusses auf der Suche nach Affen & Co. www.wowborneo.com
20
Indonesien ist ein Kaleidoskop unterschiedlichster Kulturen. In den 5000 Kilometern von Sumatra bis nach Papua leben etwa 360 verschiedene Völker. Auf der Insel Papua (geteilt mit Neuguinea) leben viele Ethnien noch in traditioneller Weise, ein Highlight. Tipp: Beim Baliem Valley Festival im August feiern die Einwohner zwei Tage lang ihre traditionellen Feste. Sehr fotogen!
Bali bietet nicht nur Kultur, sondern auch schöne Strände und Abenteuerparks für Kinder. Der Seilpark Bali Treetop Adventure Park in Bedugul ist speziell für die Kleinen ab 4 Jahren eingeTierisches Wunder: In richtet. Ein Erlebnis ist auch der Indonesien leben noch Besuch der grössten SchmetterDrachen! Die Komodo lings-Ranch Indonesiens, des Dragons (Komodowarane) sind Bali Butterfly Park bei Tabanan, die grössten Echsen der Welt. und des Elephant Safari Park bei Bis zu drei Meter werden die KoUbud. losse gross, die mit ihrem giftiwww.elephantsafariparklodge.com gen Speichel auch Hirsche erbeuten können. Der Komodo Die etwas unbekanntere National Park gilt als einer der Schwester Balis ist die spektakulärsten Naturräume vier Fährstunden ent- der Erde. fernte Insel Lombok. Liebhaber www.komodonationalpark.org
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Indonesiens Inselwelt ist auch unter der Wasseroberfläche spektakulär. Taucher und Schnorchler finden hier noch intakte Korallenbänke mit einer Fischwelt so bunt wie ein Wasserfarbenkasten. Als schönste Diving-Region gilt Nord-Sulawesi um Pulau Bunaken. Hier können auch unerfahrene Schnorchler Meeresschildkröten und Haie sehen. Tipp: Wer noch mehr Wow-Effekt sucht, kann zu den RajaAmpat-Inseln aufbrechen, wo es eine der weltgrössten Ansammlungen von Korallen und Meereslebewesen gibt.
23
Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, wissen wir natürlich. Aber ein Zug an einer bei den Insulanern beliebten Kretek-Zigarette ist aus wissenschaftlichen Gründen gewiss erlaubt. Die Glimmstängel werden traditionell mit zerstampften Nelken gewürzt – und manchmal wird sogar der Filter gesüsst.
24
Für die Besteigung des Vulkans Gunung Rinjani auf Lombok mit seinen 3726 Metern sollte man freilich nicht zu viele Zigaretten geraucht haben. Klassischerweise besteigt man den Feuerberg in einer Viertagestour. Als Belohnung winken der wohl schönste Sonnenaufgang Indonesiens und ein Blick in den gähnenden Krater.
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Im Nordosten vor der
Hauptinsel Java liegt das kleine, bislang unbekannte Eiland Pulau Madura. Ein Besuch ist vor allem für Hobby-Volkskundler ein Muss. Auf der traditionellen Insel werden noch Bullen-Rennen wie vor Hunderten von Jahren ausgetragen. Auf einer Art Schlitten balancierend, der zwischen zwei Bullen geklemmt ist, rast ein Jockey über eine 100 Meter lange Strecke – die Spitzenzeiten liegen bei etwa 10 Sekunden. Die wildeste Party wird dann im Oktober beim gros sen Finale gefeiert.
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Entdecken
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25 Gründe,
Indonesien zu besuchen Ein Reich aus 17 000 Inseln: Indonesien ist ein Kaleidoskop aus unterschiedlichsten Kulturen und Landschaften. Hier findet jeder sein eigenes Paradies. Und Orang-Utans, Traumstrände und Feuerberge. Text: Christian Bauer
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Wir starten unseren Trip durch das 17 000-InselReich Indonesien in der Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java. Das hat vor allem organisatorische Gründe: Neben Bali hat Jakarta die besten internationalen Flugverbindungen. Die 10-Millionen-Metropole mit ihrem Dauerstau, der smoggeschwängerten Luft und den hässlichen Hochhausfluchten ist nicht jedermanns Sache. Doch die Altstadt «Kota» mit ihren kolonialen Gebäuden ist durchaus sehenswert. Eines der eindrücklichsten Bauwerke ist die Istiqlal-Moschee, die mit Platz für 200 000 Gläubige die grösste in Südostasien ist.
Perforierte «Stupas» in der buddhistischen Tempelanlage von Borobudur auf Java.
Paradies: Lombok, Balis Nachbarinsel, lockt mit unberührten Stränden und legendären Surf- und Taucherspots.
14 Religiöse Opfergaben in Bali sollen die Dämonen besänftigen.
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Wunderschön und exotisch: Reisterrassen auf Bali.
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In Indonesien sind mehrere Glaubensrichtungen vertreten. Zu tieferen Einblicken in die Traditionen von Hindus, Moslems und Christen verhelfen Führungen mit einem lokalen Guide, wie sie zum Beispiel vom Kulturcafé «Via Via» in Yogya angeboten werden. Das Café bietet auch Unterkunft für Backpacker und hat zudem 2013 den Responsible Tourism Award gewonnen. www.viaviajogja.com
Von den etwa 10 000 Tempeln in Bali sind einige besonders spektakulär. Der Pura Ulu Watu Tempel im Süden der Insel thront auf haushohen Klippen über dem Pazifik. Highlight sind hier die frechen Affen, die alles klauen, was nicht tief in einem Rucksack steckt, und der allabendliche Kecak-Tanz. Der meistfotografierte Tempel Balis ist der Wassertempel Pura Tanah Lot, der romantisch auf einem Felsen im Wasser steht.
Typisch Asien: Rikschas sind überall in Indonesien anzutreffen und ein beliebtes Transportmittel.
Das kulturelle Herz der Insel Java ist die idyllische Stadt Yogyakarta, die mit einer politischen Besonderheit aufwarten kann: «Yogya» wird von einem Sultan regiert, der sich von 1000 Angestellten bedienen lässt. In dem riesigen Palastareal mit eigenen Schulen, Märkten und Moscheen leben etwa 25 000 Menschen. Ein Besuch ist ein Muss. Authentisches Asien erlebt man im Vogel- und Tiermarkt südlich der Altstadt. In dem schmalen Gassengewirr werden Singvögel, Eulen, gefärbte Bibeli und sonstiges Federvieh verkauft. Zu sehen gibt es obendrein Schlangen, Wildkatzen und anderes Getier, das wir nur aus Natur filmen kennen. Nichts für tiersensible Menschen.
einem prächtigen, manchmal meterhohen Sarg in einer langen Prozession zum Verbrennungsplatz getragen. Gäste sind bei dem Ritual ohne weiteres willkommen. Die Touristeninformation im Städtchen Ubud organisiert Trips zu Verbrennungen. www.indonesia-tourism.com
8 Charakteristisch und stilisiert: Die hinduistischen Tempeltänze haben in Indonesien ihre eigene Form gefunden.
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Die buddhistische Tem pelanlage Borobudur in der Nähe von Yogyakarta gehört neben den Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha und dem Pagodenfeld von Bagan in Myanmar zu den eindrücklichsten religiösen Bauten der Welt. Das 1200 Jahre alte Bauwerk gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Indonesiens. Tipp: Tagsüber wird es erfahrungsgemäss
sehr voll. Den schönsten und ruhigsten Moment erlebt man bei einer Sonnenaufgangstour, die um 4.30 Uhr beginnt.
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Ebenso eindrucksvoll ist Prambanan, die gösste hinduistische Tempelanlage Indonesiens auf Java, die an Strandburgen aus nassem Sand erinnert. Besonders unvergesslich: die abendlichen Aufführungen traditionellen Theaters vor den beleuchteten Bauwerken.
Das Zauberwort in dem Vielinselstaat heisst «Gunung», Vulkan, von denen es auf den 17 000 Inseln etwa 150 aktive Exemplare gibt. Der «Einsteiger»-Vulkan ist Gunung Bromo beim Städtchen Malang. Der Vulkan-Prototyp sitzt inmitten einer nach Schwefel stinkenden Ebene. Der Krater ist leicht zu erreichen, und man kann einen Blick in den Schlund der Erde werfen. Tipp: Sehr touristisch, aber dennoch ein unvergessliches Erlebnis ist der Sonnenaufgang über dem Bromo. Leicht vor Ort buchbar.
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Die kulturelle Vielfalt und die Einflüsse der europäischen Kolonialherren haben eine grossartige Küche hervorgebracht. Ein Klassiker, den man auch in Europa kennt, ist Nasi Goreng: gebratener Reis
mit Gemüse und Fleisch. Tipp: Wer die Feriengenüsse zu Hause nachkochen möchte, sollte einen Kochkurs besuchen. Eine der besten Kochschulen ist die Bumbu Bali Cooking School in Bali, die vom Schweizer Heinz von Holzen geführt wird. www.balifoods.com
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Sehr beliebte Reiseziele Indonesiens sind die Inseln Borneo und Sumatra mit ihren Tapiren, Elefanten und unzähligen Affenarten. Von Letzteren die bekanntesten sind die Orang-Utans. Doch die friedlichen Menschenaffen sind vom Aussterben bedroht. Die Begegnung mit den zotteligen Tieren in freier Natur oder der Besuch einer Pflegestation sind ein unvergessliches Highlight. OrangUtans kann man im Gunung Leuser National Park auf Sumatra
und dem Tanjung Puting Nationalpark auf Borneo (Kalimatan) sehen. Tipp: Wer sich für das Überleben der Orang-Utans einsetzen will, kann bei der Schweizer Vertretung der Borneo Orangutan Survival Foundation Freiwilligenarbeit leisten oder einen Geldbetrag spenden. www.bos-schweiz.ch
Vom Aussterben bedrohte Menschenaffen: Der Lebensraum der Orang-Utans wird immer kleiner.
Fotos: mauritius images, plainpicture
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Der Transport in Indonesien gestaltet sich zuweilen schwierig. Die Überlandbusse sind unglaublich überfüllt, und manche Inland-Fluggesellschaften stehen zuweilen auf der schwarzen Liste der europäischen Flugüberwachung. Langsamer, aber völlig stressfrei reist man daher mit dem Zug. Sehr schön ist die Strecke von Jakarta nach Yogyakarta. Tipp: Überall dort, wo kein Zug verkehrt, sollte man sich wenn möglich auch für lange Strecken ein privates Taxi leisten.
Sonnenuntergang über dem Schichtvulkan Rinjani auf der Insel Lombok.
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Indonesiens berühmteste Kunstform ist das Schatten-Marionettentheater Wayang kulit, bei dem flache Puppen an langen Stäben vor einer Leinwand eine Geschichte erzählen. Eine Show in einem kleinen Provinztheater ist ein Highlight – auch wenn man nichts von der Geschichte versteht. Tipp: Die kunstvollen, aus Leder gefertigten WayangPuppen sind schöne Souvenirs. www.balibeyond.com
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Indonesiens beliebtestes Reiseziel ist die Insel Bali. Einer jener magischen Flecken Erde, die man besucht haben sollte. Jenseits der Massentourismus-Strände im Süden existiert hier eine fast paradiesische Idylle: Reisterrassen, die an Berghängen kleben, Menschen, die das Tropengrün mit ihren bunten Gewändern kontrastieren und ihren Göttern mit dem Duft von Räucherstäbchen huldigen.
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Tempelfeste und farbenfreudige Zeremonien prägen den Jahreslauf auf Bali. Einer der wichtigsten Rituale ist die Totenverbren nung. Laut dem hinduistischen Glauben von Karma und Wiedergeburt wird bei einer Kremation der Geist für ein neues Erdenleben frei. Der Verstorbene wird in
Auf Bali gibt es die wahrscheinlich schönsten Hotels der südasiatischen Inselwelt. Die Luxusbungalows des Viceroy Hotels schmiegen sich an einen Urwaldhang mit Blick auf die tropische Landschaft. Viele Preise hat das Hanging Gardens of Bali Hotel bei Ubud eingeheimst. Tipp: Authentisches Wohnen bieten die Losmen, Privatunterkünfte, deren Gastgeber sich meist sehr viel Mühe geben. Einfach in den Orten fragen.
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feiner Sandstrände, dramatischer Surfwellen und Reisfelder sind hier richtig. Aber man muss sich beeilen: Lombok ist daran, die nächste In-Destination In donesiens zu werden. Tipp: Das wahre Cast-Away-Feeling gibt es auf den drei Mini-Inseln, den Gili Islands, die vor Lombok in türkisfarbenem Meer schwimmen.
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Der Cross Borneo Trek ist eines der härtesten Abenteuer der Welt. In 20 Tagen geht es quer durch Borneo, dessen indonesischer Teil Kalimantan heisst. Dabei müssen Berge überwunden, Flüsse durchquert und der Dschungel erobert werden.
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Borneo kann man allerdings auch in der Chill-out-Variante entdecken: auf dem Deck eines gediegenen Holzbootes. Die Rahai’i Pangun ist 22 Meter lang und besitzt nur sechs Kabinen. Mit einem Kanu erkundet man Seitenarme des Rungan-Flusses auf der Suche nach Affen & Co. www.wowborneo.com
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Indonesien ist ein Kaleidoskop unterschiedlichster Kulturen. In den 5000 Kilometern von Sumatra bis nach Papua leben etwa 360 verschiedene Völker. Auf der Insel Papua (geteilt mit Neuguinea) leben viele Ethnien noch in traditioneller Weise, ein Highlight. Tipp: Beim Baliem Valley Festival im August feiern die Einwohner zwei Tage lang ihre traditionellen Feste. Sehr fotogen!
Bali bietet nicht nur Kultur, sondern auch schöne Strände und Abenteuerparks für Kinder. Der Seilpark Bali Treetop Adventure Park in Bedugul ist speziell für die Kleinen ab 4 Jahren eingeTierisches Wunder: In richtet. Ein Erlebnis ist auch der Indonesien leben noch Besuch der grössten SchmetterDrachen! Die Komodo lings-Ranch Indonesiens, des Dragons (Komodowarane) sind Bali Butterfly Park bei Tabanan, die grössten Echsen der Welt. und des Elephant Safari Park bei Bis zu drei Meter werden die KoUbud. losse gross, die mit ihrem giftiwww.elephantsafariparklodge.com gen Speichel auch Hirsche erbeuten können. Der Komodo Die etwas unbekanntere National Park gilt als einer der Schwester Balis ist die spektakulärsten Naturräume vier Fährstunden ent- der Erde. fernte Insel Lombok. Liebhaber www.komodonationalpark.org
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Indonesiens Inselwelt ist auch unter der Wasseroberfläche spektakulär. Taucher und Schnorchler finden hier noch intakte Korallenbänke mit einer Fischwelt so bunt wie ein Wasserfarbenkasten. Als schönste Diving-Region gilt Nord-Sulawesi um Pulau Bunaken. Hier können auch unerfahrene Schnorchler Meeresschildkröten und Haie sehen. Tipp: Wer noch mehr Wow-Effekt sucht, kann zu den RajaAmpat-Inseln aufbrechen, wo es eine der weltgrössten Ansammlungen von Korallen und Meereslebewesen gibt.
23
Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, wissen wir natürlich. Aber ein Zug an einer bei den Insulanern beliebten Kretek-Zigarette ist aus wissenschaftlichen Gründen gewiss erlaubt. Die Glimmstängel werden traditionell mit zerstampften Nelken gewürzt – und manchmal wird sogar der Filter gesüsst.
24
Für die Besteigung des Vulkans Gunung Rinjani auf Lombok mit seinen 3726 Metern sollte man freilich nicht zu viele Zigaretten geraucht haben. Klassischerweise besteigt man den Feuerberg in einer Viertagestour. Als Belohnung winken der wohl schönste Sonnenaufgang Indonesiens und ein Blick in den gähnenden Krater.
25
Im Nordosten vor der
Hauptinsel Java liegt das kleine, bislang unbekannte Eiland Pulau Madura. Ein Besuch ist vor allem für Hobby-Volkskundler ein Muss. Auf der traditionellen Insel werden noch Bullen-Rennen wie vor Hunderten von Jahren ausgetragen. Auf einer Art Schlitten balancierend, der zwischen zwei Bullen geklemmt ist, rast ein Jockey über eine 100 Meter lange Strecke – die Spitzenzeiten liegen bei etwa 10 Sekunden. Die wildeste Party wird dann im Oktober beim gros sen Finale gefeiert.
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Gefrorenes Sportlerglück
Eisklettern Die Pontresiner Schlucht ist bei Eiskletterern beliebt. Unter fachkundiger Anweisung von Profis können auch Einsteiger die gefrorenen Wasserfälle hochkraxeln und so die Faszination des gefährlichen Alpinsports hautnah erleben. Text: Samuel Schumacher
W
eit unter mir plätschert der BerninaBach zwischen den Felswänden hindurch. Ansonsten bewegt sich nichts in der Pontresiner Schlucht. Die Wasserfälle, die sich hier im Sommer über die Felswände nach unten stürzen, sind zu skurrilen Eisfällen gefroren. In einem von ihnen hänge ich: mit klauen artigen Steigeisen und scharf gezackten Eispickeln. Ich mache gerade meine ersten Versuche als Eiskletterer. Die junge Extremdisziplin Eisklettern fristet in schatti gen Alpentälern ein Randsportdasein. Das könnte sich aber ändern. Denn Angebote für Einsteiger spriessen allerorts
wie Eiskristalle an winterlichen Fenstern. Kaum eine Schweizer Region, die nicht den eisigen Sport als Touristenattraktion entdeckt hat. Von Adelboden bis Schänis, von Interlaken bis Saas-Fee, von Engelberg bis ins Urnerland: Überall begleiten Bergführer urbane Adrena linjunkies und experimentier freudige Gipfelstürmer zu Schnupperzwecken ins vertikale Eis (siehe unsere Liste). Dennoch: zum Massensport eignet sich das Klettern im Eis nicht. «Wir klettern im Schatten, in der Kälte, müssen aufpassen, dass uns ‹kei Züüg ofd Büchs› fällt. Da kommen nur Hartgesottene auf den Geschmack», sagt Marcel Schenk von der
Bergsteigerschule in Pontresina. Aber für Wintersportfans, die eine herausfordernde Alternative zu Snowboard und Co. suchen, ist das Eisklettern perfekt: Ohne grosse Vorkenntnisse fühlt man sich wie ein Ex tremsportler und lotet nebenbei seine eigenen Grenzen aus. Einer der Hotspots der Eiskletterei ist Pontresina im Engadin. «Eisklettern, das ist wie Turnen an gefrorenen Kunst werken», schwärmt EiskletterEnthusiast Marcel Schenk. Die fantastischen Ausblicke von den eisigen Wänden und das schneeweisse Lächeln des Bündner Kletterprofis täuschen zwar leicht darüber hinweg. Doch Eisklettern ist trotz modernster
technischer Hilfsgeräte ein gefährlicher Sport. Daraus macht Marcel Schenk keinen Hehl. «Wir klettern an gefrorenen Wasserfällen. Da ist es wichtig, dass man zuvor die Bedingungen genau kontrolliert und kein unnötiges Risiko eingeht.» An diesem Februarabend in der Pontresiner Schlucht sind die Bedingungen allerdings ideal. Ich haue die beiden Pickel über meinem Kopf ins Eis, hacke die aufgeschnallten Metall klauen meiner Bergschuhe in die Wand und ziehe mich hoch. Wieder einen halben Meter höher, wieder einen kleinen Kraftakt näher am Ziel. Marcel Schenk, der auch Bergführer ist, sichert mich mit einem Seil vom
Schluchtboden aus. Passieren kann kaum etwas. Dennoch zittern mir die Knie, als ich über die Schultern nach unten schaue. Das Unheimliche: Die einzige Verbindung zwischen mir und dem Eisfall sind ein paar Metallkrallen an meinen Schuhen und die vordersten Zentimeter meiner Eispickel.
Die Bergsteigerschule Pontresina bietet von Dezember bis März jeden Montag, Donnerstag und Samstag Eiskletter-Schnupperkurse mit Profikletterern an. Gruppengrösse: 3 bis 6 Personen. In den Kurskosten von 90 Franken ist die Materialmiete (Helm, Stirnlampe, Schuhe, Steigeisen, Pickel) bereits enthalten. Mitbringen: Winterkleider (Ski anzug, Kappe und Handschuhe), Neugier, Schwindelfreiheit und ein bisschen Grundfitness. Kletter erfahrung ist nicht nötig. Treffpunkt: 16.30 Uhr bei der Bergsteigerschule Pontresina, Via Maistra 163
Eindrückliche Skulpturen: Der gefrorene Wasserfall in der Pontresiner Schlucht ist eine Herausforderung für Eiskletterer.
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Von Montreal nach New York ab CHF
1759
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in einer Balkonkabine
Buchen Sie jetzt: Reisebüro • AIDA Kundencenter +41 (0) 848/10 10 16** • www.aida.ch * AIDA VARIO Preis bei 2er-Belegung im Reisezeitraum September und Oktober 2016, limitiertes Kontingent. Die Rechnung wird in Euro (€) gestellt. Der angegebene Preis in Schweizer Franken (CHF) ist ein Referenzpreis, der auf dem Tageswechselkurs von CHF 1.10 beruht. Der tatsächlich zu bezahlende Preis in Schweizer Franken hängt vom Tageswechselkurs ab, den die Kreditkartenherausgeber / Banken praktizieren, und von den möglichen Bankgebühren der Kreditkartenherausgeber / Banken, die in Verbindung mit dem Umtausch CHF/ € entstehen können. Der aktuell abgebildete Tageskurs dient nur zur Veranschaulichung. ** CHF 0.08 pro Minute aus dem Schweizer Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer Es gilt der aktuelle AIDA Katalog inklusive der Reisebestimmungen. AIDA Cruises • German Branch of Costa Crociere S. p. A. • Am Strande 3 d • 18055 Rostock • Deutschland
Eiskletterer sind die Cyborgs des Alpinsports – Mischwesen aus Maschine und Mensch, hochgerüstete Sportler, bis auf die Zehen bestückt mit technischen Hilfsgeräten. Ohne ihre metal-
lenen Mitbringsel hätten sie keine Chance, sich auch nur eine Sekunde an der Wand zu halten. Das ist faszinierend – und unheimlich. Ursprünglich war das Eisklettern nur eine Trainingsdisziplin für Bergsteiger, die Kletterprojekte an schattigen Nordwänden ins Auge fassten. Erst seit rund 20 Jahren behauptet sich die Disziplin als eigenständige Sportart. Es gibt offizielle Weltmeisterschaften, Wettkämpfe an Kunsteiswänden, und 2022 soll das Eisklettern, so hofft die Kletterszene, olympisch werden. Mich hat der eisige Sport gepackt, als ich mich gut 30 Meter über dem Abgrund vorsichtig durch das wunderschöne Eisgewirr dem Ziel entgegenhacke. Zuoberst am gefrorenen Wasserfall angekommen, sind die brennenden Unterarme und die schmerzenden Zehen vergessen. Voller Adrenalin jauchze ich in die Schlucht und bin mit all den Szene-Bloggern einig: Eisklettern ist die coolste Wassersportart der Welt!
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Aller Anfang ist schwer: Unter fachkundiger Anleitung von Bergsteiger Marcel Schenk macht unser Autor seine ersten Kletterversuche.
11
Weitere Infos und Anmeldung: www.bergsteiger-pontresina.ch
Weitere Angebote: Adelboden BE: www.alpinschule-adelboden.ch Kandersteg BE: www.alpine-center.ch Engelberg OW: www.engelbergmountainguide.ch Aversertal GR: www.viamala.ch Muotathal SZ: www.erlebniswelt-muotathal Zermatt VS: www.alpinecenter-zermatt.ch Eine Übersicht gibt auch www.myswitzerland.com
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Eisklettern Die Pontresiner Schlucht ist bei Eiskletterern beliebt. Unter fachkundiger Anweisung von Profis können auch Einsteiger die gefrorenen Wasserfälle hochkraxeln und so die Faszination des gefährlichen Alpinsports hautnah erleben. Text: Samuel Schumacher
W
eit unter mir plätschert der BerninaBach zwischen den Felswänden hindurch. Ansonsten bewegt sich nichts in der Pontresiner Schlucht. Die Wasserfälle, die sich hier im Sommer über die Felswände nach unten stürzen, sind zu skurrilen Eisfällen gefroren. In einem von ihnen hänge ich: mit klauen artigen Steigeisen und scharf gezackten Eispickeln. Ich mache gerade meine ersten Versuche als Eiskletterer. Die junge Extremdisziplin Eisklettern fristet in schatti gen Alpentälern ein Randsportdasein. Das könnte sich aber ändern. Denn Angebote für Einsteiger spriessen allerorts
wie Eiskristalle an winterlichen Fenstern. Kaum eine Schweizer Region, die nicht den eisigen Sport als Touristenattraktion entdeckt hat. Von Adelboden bis Schänis, von Interlaken bis Saas-Fee, von Engelberg bis ins Urnerland: Überall begleiten Bergführer urbane Adrena linjunkies und experimentier freudige Gipfelstürmer zu Schnupperzwecken ins vertikale Eis (siehe unsere Liste). Dennoch: zum Massensport eignet sich das Klettern im Eis nicht. «Wir klettern im Schatten, in der Kälte, müssen aufpassen, dass uns ‹kei Züüg ofd Büchs› fällt. Da kommen nur Hartgesottene auf den Geschmack», sagt Marcel Schenk von der
Bergsteigerschule in Pontresina. Aber für Wintersportfans, die eine herausfordernde Alternative zu Snowboard und Co. suchen, ist das Eisklettern perfekt: Ohne grosse Vorkenntnisse fühlt man sich wie ein Ex tremsportler und lotet nebenbei seine eigenen Grenzen aus. Einer der Hotspots der Eiskletterei ist Pontresina im Engadin. «Eisklettern, das ist wie Turnen an gefrorenen Kunst werken», schwärmt EiskletterEnthusiast Marcel Schenk. Die fantastischen Ausblicke von den eisigen Wänden und das schneeweisse Lächeln des Bündner Kletterprofis täuschen zwar leicht darüber hinweg. Doch Eisklettern ist trotz modernster
technischer Hilfsgeräte ein gefährlicher Sport. Daraus macht Marcel Schenk keinen Hehl. «Wir klettern an gefrorenen Wasserfällen. Da ist es wichtig, dass man zuvor die Bedingungen genau kontrolliert und kein unnötiges Risiko eingeht.» An diesem Februarabend in der Pontresiner Schlucht sind die Bedingungen allerdings ideal. Ich haue die beiden Pickel über meinem Kopf ins Eis, hacke die aufgeschnallten Metall klauen meiner Bergschuhe in die Wand und ziehe mich hoch. Wieder einen halben Meter höher, wieder einen kleinen Kraftakt näher am Ziel. Marcel Schenk, der auch Bergführer ist, sichert mich mit einem Seil vom
Schluchtboden aus. Passieren kann kaum etwas. Dennoch zittern mir die Knie, als ich über die Schultern nach unten schaue. Das Unheimliche: Die einzige Verbindung zwischen mir und dem Eisfall sind ein paar Metallkrallen an meinen Schuhen und die vordersten Zentimeter meiner Eispickel.
Die Bergsteigerschule Pontresina bietet von Dezember bis März jeden Montag, Donnerstag und Samstag Eiskletter-Schnupperkurse mit Profikletterern an. Gruppengrösse: 3 bis 6 Personen. In den Kurskosten von 90 Franken ist die Materialmiete (Helm, Stirnlampe, Schuhe, Steigeisen, Pickel) bereits enthalten. Mitbringen: Winterkleider (Ski anzug, Kappe und Handschuhe), Neugier, Schwindelfreiheit und ein bisschen Grundfitness. Kletter erfahrung ist nicht nötig. Treffpunkt: 16.30 Uhr bei der Bergsteigerschule Pontresina, Via Maistra 163
Eindrückliche Skulpturen: Der gefrorene Wasserfall in der Pontresiner Schlucht ist eine Herausforderung für Eiskletterer.
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Eiskletterer sind die Cyborgs des Alpinsports – Mischwesen aus Maschine und Mensch, hochgerüstete Sportler, bis auf die Zehen bestückt mit technischen Hilfsgeräten. Ohne ihre metal-
lenen Mitbringsel hätten sie keine Chance, sich auch nur eine Sekunde an der Wand zu halten. Das ist faszinierend – und unheimlich. Ursprünglich war das Eisklettern nur eine Trainingsdisziplin für Bergsteiger, die Kletterprojekte an schattigen Nordwänden ins Auge fassten. Erst seit rund 20 Jahren behauptet sich die Disziplin als eigenständige Sportart. Es gibt offizielle Weltmeisterschaften, Wettkämpfe an Kunsteiswänden, und 2022 soll das Eisklettern, so hofft die Kletterszene, olympisch werden. Mich hat der eisige Sport gepackt, als ich mich gut 30 Meter über dem Abgrund vorsichtig durch das wunderschöne Eisgewirr dem Ziel entgegenhacke. Zuoberst am gefrorenen Wasserfall angekommen, sind die brennenden Unterarme und die schmerzenden Zehen vergessen. Voller Adrenalin jauchze ich in die Schlucht und bin mit all den Szene-Bloggern einig: Eisklettern ist die coolste Wassersportart der Welt!
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Aller Anfang ist schwer: Unter fachkundiger Anleitung von Bergsteiger Marcel Schenk macht unser Autor seine ersten Kletterversuche.
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Weitere Angebote: Adelboden BE: www.alpinschule-adelboden.ch Kandersteg BE: www.alpine-center.ch Engelberg OW: www.engelbergmountainguide.ch Aversertal GR: www.viamala.ch Muotathal SZ: www.erlebniswelt-muotathal Zermatt VS: www.alpinecenter-zermatt.ch Eine Übersicht gibt auch www.myswitzerland.com
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Schweiz
Schweiz
KOLUMNE
Hermine Kaiser
Alles über Ostern
begleitet als Journalistin die Hörerreisen des Bayerischen Rundfunks
Schweizer Brauchtum
Osterspektakel
Ostern, das christliche Fest der Auferstehung, ist das wichtigste Fest im religiösen Jahreskalender. Bei den Protestanten ist der Karfreitag der höchste Kirchenfeiertag, bei den Katholiken ist es der Ostersonntag. Das Fest wird mit zahlreichen Symbolen und Bräuchen zelebriert.
Ungelüftete Geheimnisse
Romont FR: Les Pleureuses
Das Osterei
Weinen und Klagen
Aussen leblos und hart, innen voller Leben: Das Ei musste als Symbol für Fruchtbarkeit und Auferstehung herhalten. Da Eier in der Fastenzeit (Aschermittwoch bis Ostersonntag) verboten waren, durften sie ab Ostersonntag wieder gegessen werden: die Grundlage für das heutige Ostereiersuchen. Ab dem Mittelalter kam der Ostereier-Segen in der Kirche auf. Um gesegnete von ungesegneten Eiern zu unterscheiden, wurden Eier gefärbt. Übrigens: An Karfreitag gelegten Eiern werden magische und heilende Kräfte zugesagt.
Prozessionen, Käsespenden und ein Sturz in kalte Fluten: In der Schweiz haben sich rund um Ostern viele Traditionen erhalten – und neue gebildet. Blick Reisen hat sich im ganzen Land auf die Suche gemacht und stellt die aussergewöhnlichsten Bräuche in den Feiertagen vor.
Der Osterhase
Die seltsame Ostertradition ist der Eier versteckende Hase. Auch vorchristliche Religionen feierten im Frühling Fruchtbarkeitsfeste. Die germanische Frühlingsgöttin Ostara (von ihr stammt wahrscheinlich der Begriff «Ostern») hatte Hasen als Botentiere. Das passt: Der Hase ist eines der ersten Tiere, die im Jahreslauf Junge zur Welt bringen. Das Christentum hat schlicht die germanischen Symbole in ihre Religion einverleibt. Dass der Osterhase die Eier versteckt, ist allerdings ein junger Brauch, er kam erst im 19. Jahrhundert auf. Übrigens: In manchen Regionen der Welt werden die Eier von Hühnern, Störchen oder Kuckucken gebracht.
Das Osterlamm
Traditionell wurden am jüdischen Pessahfest, an dem Jesus gekreuzigt wurde, Lämmer geopfert. Jesus wurde in der christlichen Religion daher als Lamm Gottes (Agnus Dei) bezeichnet. Dieses Symbol wird in der Tradition des Osterlamm essens aufgegriffen.
Text: Christian Bauer
Osterprozession Mendrisio TI
Superlative 200 Darsteller, 50 Pferde und bombastische Kostüme: Die Gründonnerstags-Prozession in Mendrisio TI ist der eindrücklichste Osterbrauch der Schweiz. Laienschauspieler stellen die letzten Stunden des Jesus von Nazareth dar. Nachgespielt werden die Stationen des Kreuzweges: Jesu Fall, die Begegnung mit der Heiligen Veronika, Tod am Kreuz. Begleitet werden die ergreifenden Szenen von Trommeln und Trompeten, während die Stadt mit riesigen, schimmernden Transparenten beleuchtet wird, welche Stationen aus dem Leben Jesu zeigen. Die Tradition reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück, als grosse Teile der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnten. Wie also sollte man den Gläubigen die Geschehnisse der Passion näherbringen? Mit einem gewaltigen Theater- und Kostümspektakel. Dafür haben die Tessiner weder Mühen noch Kosten gescheut: Die eindrücklichen Gewänder wurden aus dem Kostümfundus der Mailänder Scala im Jahr 1898 erworben. Besinnlicher geht es am Karfreitag zu, wenn etwa 700 Teilnehmer mit Laternen und der S tatue des toten Jesu durch Mendrisio ziehen. Wann: 24. und 25. März. www.mendrisiottoturismo.ch
Estavayer-le-Lac FR, Surrexit-Singen
Männergesang Im Städtchen Estavayer-le-Lac FR pflegen die Bewohner noch das mittelalterliche Surrexit-Singen. Am Karsamstag kurz vor Mitternacht treffen sich die Männer des Dorfes vor der Kirche Saint-Laurent und singen das «Surrexit Christus hodie» (Christus ist heute auferstanden), um die Osternacht einzuläuten. Anschliessend zieht eine Prozession singend und betend durch die Ortschaft. Zum Abschluss gibt es auf dem Dorfplatz Sauerkraut und Wurst, womit das Ende der Fastenzeit gefeiert wird. Wann: 28. März, 23.45 Uhr. www.estavayer-payerne.ch
Das Datum
Zürich, Zwänzgerle
Ei kontra Münze Auch in Zürich findet ein Eiertütsch-Wettbewerb statt. Passend zur «Banken-Stadt» geht es hierbei allerdings um Cash: Beim «Zwänzgerle» kämpfen 20-Rappenstücke gegen hartgekochte Eier und Erwachsene gegen Kinder. Die Grossen werfen einen Zwanziger auf die Ostereier der Kinder. Bleibt die Münze stecken, gehören Geld und Ei dem Erwachsenen, prallt das Geld ab, darf das Kind die 20 Rappen behalten. Wenn das nicht eine kreative Lösung für Taschengeldaufstockung ist. Ob wir den Kindern den Tipp mit den bemalten Gipseiern geben sollen? Wann: 28. März, um 10 Uhr auf dem Rüdenplatz am Limmatquai. www.stadt-zuerich.ch Fotos: plainpicture
Auch dass Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, hat seinen Grund. Denn es errechnet sich nach dem Mond-SonnenKalender des Judentums. Da ein Mondmonat und ein gregorianischer Kalendermonat unterschiedlich lang sind, verschieben sich die D aten der jüdischen Feste. Und da Jesus während des Pessah-Festes gekreuzigt wurde, war es im Frühchristentum lange ein Streitpunkt gewesen, wann das nun genau passiert ist. Erst auf dem Konzil von Nicäa (in der heutigen Türkei) im Jahr 325 wurde festgelegt, dass der Ostersonntag mit dem ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond (erster Vollmond nach dem 21. März) zusammenfällt. Sprich: Ostersonntag fällt frühestens auf den 22. März, spätestens aber auf den 25. April.
13
Ganz ernst und besinnlich geht es dagegen an Karfreitag in Romont FR zu: Nachdem die Passionsgeschichte in der Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption verlesen wurde, ziehen schwarzgewandete Klageweiber (Les Pleureuses) durch die Stadt. Auf roten Kissen tragen sie die Marterwerkzeuge Christi, die Dornen krone, Geissel, Nägel, Hammer, Zange, singend und betend durch die Oberstadt. Eine schaurig besinnliche Erinnerung an die Vorkommnisse an Karfreitag. Wann: 25. März, 15 Uhr. www.romontregion.ch
Grimentz VS, Rue und Romont FR, Tapolets
Glockenersatz
Nach katholischem Volksglauben reisen die Kirchen glocken in der Osterzeit nach Rom. Wie soll man dabei allerdings die Menschen zum Gebet rufen? In Grimentz VS, Rue und Romont FR hat sich ein Brauch erhalten, den es früher in vielen Regionen gab: das Ratschen mit Holzinstrumenten, den sogenannten Tapolets. Von Gründonnerstag bis Karsamstag werden dreimal täglich die Ratschen eingesetzt. Wann: 24. bis 26. März, 6.30, 12.00 und 18.30 Uhr in Rue. www.romontregion.ch
Ferden VS, Osterspende
Ziger für Alle In Ferden im unteren Lötschental hat ein besonderer Osterbrauch überlebt. Am Ostermontag erhalten alle Bewohner des Tals eine Portion Ziger, Brot und Wein. Was nach christlicher Nächstenliebe klingt, hat seinen Ursprung allerdings im Aberglauben früherer Bergbauern. Etwa im 14. Jahrhundert kam der Brauch auf. Auf den Alpen Faldum, Resti und Kummen soll ein spukender Senn die Kühe aus den Ställen getrieben haben. Um dem Schadenspuk ein Ende zu bereiten, verpflichteten sich die Alpbesitzer, die Milch zweier Tage zu Käse für die Bevölkerung zu verarbeiten. Noch heute wird die Milch der fetten Sommertage, dem 23. und 24. Juli, zu Spendeziger verarbeitet. Nachdem die Bewohner des Lötschentals ihre Portion Ziger erhalten haben, bedanken sie sich mit den Worten: «Vergelte es Gott tausendmal, und gebe Euch Gott den ewigen Lohn.» Wann: 28. März. www.loetschental.ch
Osterbrunnen, Bischofszell TG
Blumengruss Das Thurgauer Städtchen Bischofszell hat sich als Blumenstadt einen Namen gemacht. Nicht nur während der Rosenwoche im Juni, sondern auch an Ostern gedeiht und spriesst es in der Thurstadt. Dann verpassen die Einwohner den vielen Brunnen mit Blumen und Ostermotiven ein frühlingshaftes Farbenkleid. Wann: 24. bis 28. März. www.bischofszell.ch
Huttwil BE, Huttwiler Frühlingserwachen
Ostereier deluxe Bei den meisten Menschen beschränkt sich das Ostereierfärben auf ein Wasser-Essig-Bad mit Fertigfarbe, weit entfernt von kunstvollem Ostereierbemalen. Einen Eindruck von der Kunst der Eiermalerei bekommt man beim Huttwiler Frühlingserwachen, bei dem Künstler ihre Eierkreationen vorstellen. Die gekonnten Bilder finden sich allerdings nicht nur auf Hühnereiern, sondern auch auf Straussen-, Schwanen-, Wachtel- oder Pelikan-Eiern. Wann: 4. bis 6. März im Hotel Kleiner Prinz. www.regio-huttwil.ch/de
Uster ZH, Blaueierschwimmen
Eistauchen
«Ihr sind ja nid ganz putzt», möchte man den kälte resistenten Teilnehmern beim Blaueierschwimmen in der Seebadi in Niederuster hinterherrufen. Bei eisigen Temperaturen stürzen sich die Schwimmer in die Fluten des Greifensees und fischen sich vom 20 Meter entfernten Sprungturm ein blaues Ei. Das Blaueierschwimmen ist zwar erst zwölf Jahre jung, hat sich aber schon zu einer lokalen Tradition gemausert. Der Erlös der Veranstaltung kommt Umweltprojekten zugute. Wann: am 28. März, 14 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich. www.blaueierschwimmen.ch
Naturmuseen Schweiz, Osterbibeli
Jöö-Effekt
Wie der Hase gehören auch frischgeschlüpfte Bibeli zum Osterbild. Jährlich zieht es deswegen Tausende Besucher zu den Naturmuseen des Landes, um den kleinen gelben Federkugeln beim Schlüpfen zuzu sehen. Ausgebrütet werden die Eier in grossen Brutkästen, in denen die Bibeli termingenau ihr Ei-Zuhause durchbrechen. Begleitet wird das Bibelischlüpfen durch weitere Ausstellungen rund um Ei und Ostern. Zu sehen gibt es das Jöö-Schauspiel in den Naturmuseen von St. Gallen, Aarau, Luzern, Freiburg.
www.naturmuseumsg.ch www.naturama.ch
www.freiburg.de www.naturmuseum.ch
Bern, Eiertütschete
Ei um Ei Am Ostersonntag werden die sonst friedlichen Berner militant: Dann heisst es, fremde Ostereier zu erbeuten. Gekämpft wird bei der traditionellen Eiertütschete auf dem Kornhausplatz Ei gegen Ei. Wer ein gegnerisches Ei zertrümmert, darf dieses behalten. Tüsch- König wird nur, wer den Sieg nicht dem Zufall überlässt: Eier junger Hühner sind belastbarer als die Eier alter Federviecher. Wann: 27. März, ab 10 Uhr. www.bern.ch
Schottland Damit das klar ist: Ein schottisches Loch ist keine Pfütze, sondern ein richtiger See oder gar ein Fjord. In Schottland werden alle grösseren Wasserflächen «Loch» genannt, und deren gibt es viele. Damit wäre schon mal eines unserer Bildungslöcher gestopft. Auch wenn einige Damen meiner Gruppe sich weiterhin gerne in Fragen Schottenrock bilden wollen und deswegen unseren Reiseleiter Mr. Julian bestürmen. Der aber hüllt sich in Schweigen, dieses Geheimnis will er buchstäblich nicht lüften! Anderes Geheimnisvolles und Sagenhaftes erleben wir wirklich auf unserer Fahrt durch das Herz der schottischen Highlands, der Heimat der Movie-Helden aus «Braveheart» oder «Highlander». Logisch, dass da ein Highland-Highlight auf keinen Fall fehlen darf: eine Kreuzfahrt auf der «Lord of the Glens», einer in Mahagoni und Teak, Karomuster und Messing stilecht ausgestatteten Yacht. Zum Begrüssungswhiskey an der Bar lernen wir auch gleich den passenden Trinkspruch, «slainte mhath», ausgesprochen: slaaansche wa! Mehr bekommen wir nach einigen Whiskeys eh nicht mehr über die Lippen. Unser Schiff ist das einzige, das um Schottland und die Hebriden herum und durch das Land hindurch fahren darf und kann: mitten durch den 100 Kilometer langen Kaledonischen Kanal, der die schottische Ost- und Westküste miteinander verbindet und auch durch die Lochs! Durch Loch Dofour, Loch Ness, Loch Oich, Loch Lochy und Loch Linnhe. Wir steuern putzige kleine Hafendörfer an, das entlegenste Pub Schottlands, und die Castles von Clans mit den dazu gehörigen Parkanlagen. An Bord lassen wir uns bei Tee und Gebäck von einer Landschaft verzaubern, die jedem Klischee von Schottland entspricht: Schafe, Schlösser, saftig-grüne Hügel und liebliche Weiden. Und hie und da hören wir am Ufer einen Dudelsackspieler sehnsüchtige Weisen tröten. Und wir kaufen Karos, Karos, Karos. Jeder Clan hat nämlich sein eigenes «Tartan», sein eigenes Karomuster. Abends an Bord lauschen wir den Geschichten von den McDonalds (ja, den echten!), den MacLeods und anderen Macs, von Königen und Kämpfen, blutigen Aufständen und heldenhaften Siegen. Erfüllt von all diesen Geschichten, durchqueren wir also Loch Ness, den berühmten Ungeheuer-See. Hand aufs Herz: Ich halte den Atem an und Ausschau, ob Nessie, das Fabelwesen, nicht endlich vor meinen Augen und der Kulisse der Ruine von Urquart Castle auftauchen will: Da! Dahinten!? Nein, kein Ungeheuer, einfach: Nichts ... Und so ist es auch mit den Schottenröcken und dem Darunter: Nichts, einfach nichts ist zu sehen ...
Eierläset, Baselbiet
Wettrennen ums Ei Auch die Eierläset, die im Baselbiet und in Teilen des Kantons Aargau nach Ostern veranstaltet wird, gehört zu den Ostertraditionen. Dabei kämpfen Winter und Frühling spielerisch um die Vorherrschaft. Wieder spielen Eier eine zentrale Rolle: In zwei Bahnen werden bis zu 100 auf kleine Sägemehl-Haufen gesetzt, die jedes Team aufsammeln und in eine Spreuwanne werfen muss. Zerbricht ein Ei, stehen Strafrunden an. Logisch, dass der Frühling stets der Sieger ist. Anschliessend wird mit Eierspeisen gefeiert! Wann: 10. April, verschiedene Orte. www.baselland-tourismus.ch
Impressum «BLICK Reisen» ist eine Publikation des Blick-Verlags. Auflage: 157 671 (WEMF/SW-beglaubigt 2015) Leser: 642 000 (MACH Basic 2015-2, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing S ervice Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Christian Bauer, Hermine Kaiser, Samuel Schumacher Layout: Nadia Lattmann, Basilius Steinmann Produktion: Birgitta Willmann Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: Wolfgang Büchner Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen
12
Schweiz
Schweiz
KOLUMNE
Hermine Kaiser
Alles über Ostern
begleitet als Journalistin die Hörerreisen des Bayerischen Rundfunks
Schweizer Brauchtum
Osterspektakel
Ostern, das christliche Fest der Auferstehung, ist das wichtigste Fest im religiösen Jahreskalender. Bei den Protestanten ist der Karfreitag der höchste Kirchenfeiertag, bei den Katholiken ist es der Ostersonntag. Das Fest wird mit zahlreichen Symbolen und Bräuchen zelebriert.
Ungelüftete Geheimnisse
Romont FR: Les Pleureuses
Das Osterei
Weinen und Klagen
Aussen leblos und hart, innen voller Leben: Das Ei musste als Symbol für Fruchtbarkeit und Auferstehung herhalten. Da Eier in der Fastenzeit (Aschermittwoch bis Ostersonntag) verboten waren, durften sie ab Ostersonntag wieder gegessen werden: die Grundlage für das heutige Ostereiersuchen. Ab dem Mittelalter kam der Ostereier-Segen in der Kirche auf. Um gesegnete von ungesegneten Eiern zu unterscheiden, wurden Eier gefärbt. Übrigens: An Karfreitag gelegten Eiern werden magische und heilende Kräfte zugesagt.
Prozessionen, Käsespenden und ein Sturz in kalte Fluten: In der Schweiz haben sich rund um Ostern viele Traditionen erhalten – und neue gebildet. Blick Reisen hat sich im ganzen Land auf die Suche gemacht und stellt die aussergewöhnlichsten Bräuche in den Feiertagen vor.
Der Osterhase
Die seltsame Ostertradition ist der Eier versteckende Hase. Auch vorchristliche Religionen feierten im Frühling Fruchtbarkeitsfeste. Die germanische Frühlingsgöttin Ostara (von ihr stammt wahrscheinlich der Begriff «Ostern») hatte Hasen als Botentiere. Das passt: Der Hase ist eines der ersten Tiere, die im Jahreslauf Junge zur Welt bringen. Das Christentum hat schlicht die germanischen Symbole in ihre Religion einverleibt. Dass der Osterhase die Eier versteckt, ist allerdings ein junger Brauch, er kam erst im 19. Jahrhundert auf. Übrigens: In manchen Regionen der Welt werden die Eier von Hühnern, Störchen oder Kuckucken gebracht.
Das Osterlamm
Traditionell wurden am jüdischen Pessahfest, an dem Jesus gekreuzigt wurde, Lämmer geopfert. Jesus wurde in der christlichen Religion daher als Lamm Gottes (Agnus Dei) bezeichnet. Dieses Symbol wird in der Tradition des Osterlamm essens aufgegriffen.
Text: Christian Bauer
Osterprozession Mendrisio TI
Superlative 200 Darsteller, 50 Pferde und bombastische Kostüme: Die Gründonnerstags-Prozession in Mendrisio TI ist der eindrücklichste Osterbrauch der Schweiz. Laienschauspieler stellen die letzten Stunden des Jesus von Nazareth dar. Nachgespielt werden die Stationen des Kreuzweges: Jesu Fall, die Begegnung mit der Heiligen Veronika, Tod am Kreuz. Begleitet werden die ergreifenden Szenen von Trommeln und Trompeten, während die Stadt mit riesigen, schimmernden Transparenten beleuchtet wird, welche Stationen aus dem Leben Jesu zeigen. Die Tradition reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück, als grosse Teile der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnten. Wie also sollte man den Gläubigen die Geschehnisse der Passion näherbringen? Mit einem gewaltigen Theater- und Kostümspektakel. Dafür haben die Tessiner weder Mühen noch Kosten gescheut: Die eindrücklichen Gewänder wurden aus dem Kostümfundus der Mailänder Scala im Jahr 1898 erworben. Besinnlicher geht es am Karfreitag zu, wenn etwa 700 Teilnehmer mit Laternen und der S tatue des toten Jesu durch Mendrisio ziehen. Wann: 24. und 25. März. www.mendrisiottoturismo.ch
Estavayer-le-Lac FR, Surrexit-Singen
Männergesang Im Städtchen Estavayer-le-Lac FR pflegen die Bewohner noch das mittelalterliche Surrexit-Singen. Am Karsamstag kurz vor Mitternacht treffen sich die Männer des Dorfes vor der Kirche Saint-Laurent und singen das «Surrexit Christus hodie» (Christus ist heute auferstanden), um die Osternacht einzuläuten. Anschliessend zieht eine Prozession singend und betend durch die Ortschaft. Zum Abschluss gibt es auf dem Dorfplatz Sauerkraut und Wurst, womit das Ende der Fastenzeit gefeiert wird. Wann: 28. März, 23.45 Uhr. www.estavayer-payerne.ch
Das Datum
Zürich, Zwänzgerle
Ei kontra Münze Auch in Zürich findet ein Eiertütsch-Wettbewerb statt. Passend zur «Banken-Stadt» geht es hierbei allerdings um Cash: Beim «Zwänzgerle» kämpfen 20-Rappenstücke gegen hartgekochte Eier und Erwachsene gegen Kinder. Die Grossen werfen einen Zwanziger auf die Ostereier der Kinder. Bleibt die Münze stecken, gehören Geld und Ei dem Erwachsenen, prallt das Geld ab, darf das Kind die 20 Rappen behalten. Wenn das nicht eine kreative Lösung für Taschengeldaufstockung ist. Ob wir den Kindern den Tipp mit den bemalten Gipseiern geben sollen? Wann: 28. März, um 10 Uhr auf dem Rüdenplatz am Limmatquai. www.stadt-zuerich.ch Fotos: plainpicture
Auch dass Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, hat seinen Grund. Denn es errechnet sich nach dem Mond-SonnenKalender des Judentums. Da ein Mondmonat und ein gregorianischer Kalendermonat unterschiedlich lang sind, verschieben sich die D aten der jüdischen Feste. Und da Jesus während des Pessah-Festes gekreuzigt wurde, war es im Frühchristentum lange ein Streitpunkt gewesen, wann das nun genau passiert ist. Erst auf dem Konzil von Nicäa (in der heutigen Türkei) im Jahr 325 wurde festgelegt, dass der Ostersonntag mit dem ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond (erster Vollmond nach dem 21. März) zusammenfällt. Sprich: Ostersonntag fällt frühestens auf den 22. März, spätestens aber auf den 25. April.
13
Ganz ernst und besinnlich geht es dagegen an Karfreitag in Romont FR zu: Nachdem die Passionsgeschichte in der Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption verlesen wurde, ziehen schwarzgewandete Klageweiber (Les Pleureuses) durch die Stadt. Auf roten Kissen tragen sie die Marterwerkzeuge Christi, die Dornen krone, Geissel, Nägel, Hammer, Zange, singend und betend durch die Oberstadt. Eine schaurig besinnliche Erinnerung an die Vorkommnisse an Karfreitag. Wann: 25. März, 15 Uhr. www.romontregion.ch
Grimentz VS, Rue und Romont FR, Tapolets
Glockenersatz
Nach katholischem Volksglauben reisen die Kirchen glocken in der Osterzeit nach Rom. Wie soll man dabei allerdings die Menschen zum Gebet rufen? In Grimentz VS, Rue und Romont FR hat sich ein Brauch erhalten, den es früher in vielen Regionen gab: das Ratschen mit Holzinstrumenten, den sogenannten Tapolets. Von Gründonnerstag bis Karsamstag werden dreimal täglich die Ratschen eingesetzt. Wann: 24. bis 26. März, 6.30, 12.00 und 18.30 Uhr in Rue. www.romontregion.ch
Ferden VS, Osterspende
Ziger für Alle In Ferden im unteren Lötschental hat ein besonderer Osterbrauch überlebt. Am Ostermontag erhalten alle Bewohner des Tals eine Portion Ziger, Brot und Wein. Was nach christlicher Nächstenliebe klingt, hat seinen Ursprung allerdings im Aberglauben früherer Bergbauern. Etwa im 14. Jahrhundert kam der Brauch auf. Auf den Alpen Faldum, Resti und Kummen soll ein spukender Senn die Kühe aus den Ställen getrieben haben. Um dem Schadenspuk ein Ende zu bereiten, verpflichteten sich die Alpbesitzer, die Milch zweier Tage zu Käse für die Bevölkerung zu verarbeiten. Noch heute wird die Milch der fetten Sommertage, dem 23. und 24. Juli, zu Spendeziger verarbeitet. Nachdem die Bewohner des Lötschentals ihre Portion Ziger erhalten haben, bedanken sie sich mit den Worten: «Vergelte es Gott tausendmal, und gebe Euch Gott den ewigen Lohn.» Wann: 28. März. www.loetschental.ch
Osterbrunnen, Bischofszell TG
Blumengruss Das Thurgauer Städtchen Bischofszell hat sich als Blumenstadt einen Namen gemacht. Nicht nur während der Rosenwoche im Juni, sondern auch an Ostern gedeiht und spriesst es in der Thurstadt. Dann verpassen die Einwohner den vielen Brunnen mit Blumen und Ostermotiven ein frühlingshaftes Farbenkleid. Wann: 24. bis 28. März. www.bischofszell.ch
Huttwil BE, Huttwiler Frühlingserwachen
Ostereier deluxe Bei den meisten Menschen beschränkt sich das Ostereierfärben auf ein Wasser-Essig-Bad mit Fertigfarbe, weit entfernt von kunstvollem Ostereierbemalen. Einen Eindruck von der Kunst der Eiermalerei bekommt man beim Huttwiler Frühlingserwachen, bei dem Künstler ihre Eierkreationen vorstellen. Die gekonnten Bilder finden sich allerdings nicht nur auf Hühnereiern, sondern auch auf Straussen-, Schwanen-, Wachtel- oder Pelikan-Eiern. Wann: 4. bis 6. März im Hotel Kleiner Prinz. www.regio-huttwil.ch/de
Uster ZH, Blaueierschwimmen
Eistauchen
«Ihr sind ja nid ganz putzt», möchte man den kälte resistenten Teilnehmern beim Blaueierschwimmen in der Seebadi in Niederuster hinterherrufen. Bei eisigen Temperaturen stürzen sich die Schwimmer in die Fluten des Greifensees und fischen sich vom 20 Meter entfernten Sprungturm ein blaues Ei. Das Blaueierschwimmen ist zwar erst zwölf Jahre jung, hat sich aber schon zu einer lokalen Tradition gemausert. Der Erlös der Veranstaltung kommt Umweltprojekten zugute. Wann: am 28. März, 14 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich. www.blaueierschwimmen.ch
Naturmuseen Schweiz, Osterbibeli
Jöö-Effekt
Wie der Hase gehören auch frischgeschlüpfte Bibeli zum Osterbild. Jährlich zieht es deswegen Tausende Besucher zu den Naturmuseen des Landes, um den kleinen gelben Federkugeln beim Schlüpfen zuzu sehen. Ausgebrütet werden die Eier in grossen Brutkästen, in denen die Bibeli termingenau ihr Ei-Zuhause durchbrechen. Begleitet wird das Bibelischlüpfen durch weitere Ausstellungen rund um Ei und Ostern. Zu sehen gibt es das Jöö-Schauspiel in den Naturmuseen von St. Gallen, Aarau, Luzern, Freiburg.
www.naturmuseumsg.ch www.naturama.ch
www.freiburg.de www.naturmuseum.ch
Bern, Eiertütschete
Ei um Ei Am Ostersonntag werden die sonst friedlichen Berner militant: Dann heisst es, fremde Ostereier zu erbeuten. Gekämpft wird bei der traditionellen Eiertütschete auf dem Kornhausplatz Ei gegen Ei. Wer ein gegnerisches Ei zertrümmert, darf dieses behalten. Tüsch- König wird nur, wer den Sieg nicht dem Zufall überlässt: Eier junger Hühner sind belastbarer als die Eier alter Federviecher. Wann: 27. März, ab 10 Uhr. www.bern.ch
Schottland Damit das klar ist: Ein schottisches Loch ist keine Pfütze, sondern ein richtiger See oder gar ein Fjord. In Schottland werden alle grösseren Wasserflächen «Loch» genannt, und deren gibt es viele. Damit wäre schon mal eines unserer Bildungslöcher gestopft. Auch wenn einige Damen meiner Gruppe sich weiterhin gerne in Fragen Schottenrock bilden wollen und deswegen unseren Reiseleiter Mr. Julian bestürmen. Der aber hüllt sich in Schweigen, dieses Geheimnis will er buchstäblich nicht lüften! Anderes Geheimnisvolles und Sagenhaftes erleben wir wirklich auf unserer Fahrt durch das Herz der schottischen Highlands, der Heimat der Movie-Helden aus «Braveheart» oder «Highlander». Logisch, dass da ein Highland-Highlight auf keinen Fall fehlen darf: eine Kreuzfahrt auf der «Lord of the Glens», einer in Mahagoni und Teak, Karomuster und Messing stilecht ausgestatteten Yacht. Zum Begrüssungswhiskey an der Bar lernen wir auch gleich den passenden Trinkspruch, «slainte mhath», ausgesprochen: slaaansche wa! Mehr bekommen wir nach einigen Whiskeys eh nicht mehr über die Lippen. Unser Schiff ist das einzige, das um Schottland und die Hebriden herum und durch das Land hindurch fahren darf und kann: mitten durch den 100 Kilometer langen Kaledonischen Kanal, der die schottische Ost- und Westküste miteinander verbindet und auch durch die Lochs! Durch Loch Dofour, Loch Ness, Loch Oich, Loch Lochy und Loch Linnhe. Wir steuern putzige kleine Hafendörfer an, das entlegenste Pub Schottlands, und die Castles von Clans mit den dazu gehörigen Parkanlagen. An Bord lassen wir uns bei Tee und Gebäck von einer Landschaft verzaubern, die jedem Klischee von Schottland entspricht: Schafe, Schlösser, saftig-grüne Hügel und liebliche Weiden. Und hie und da hören wir am Ufer einen Dudelsackspieler sehnsüchtige Weisen tröten. Und wir kaufen Karos, Karos, Karos. Jeder Clan hat nämlich sein eigenes «Tartan», sein eigenes Karomuster. Abends an Bord lauschen wir den Geschichten von den McDonalds (ja, den echten!), den MacLeods und anderen Macs, von Königen und Kämpfen, blutigen Aufständen und heldenhaften Siegen. Erfüllt von all diesen Geschichten, durchqueren wir also Loch Ness, den berühmten Ungeheuer-See. Hand aufs Herz: Ich halte den Atem an und Ausschau, ob Nessie, das Fabelwesen, nicht endlich vor meinen Augen und der Kulisse der Ruine von Urquart Castle auftauchen will: Da! Dahinten!? Nein, kein Ungeheuer, einfach: Nichts ... Und so ist es auch mit den Schottenröcken und dem Darunter: Nichts, einfach nichts ist zu sehen ...
Eierläset, Baselbiet
Wettrennen ums Ei Auch die Eierläset, die im Baselbiet und in Teilen des Kantons Aargau nach Ostern veranstaltet wird, gehört zu den Ostertraditionen. Dabei kämpfen Winter und Frühling spielerisch um die Vorherrschaft. Wieder spielen Eier eine zentrale Rolle: In zwei Bahnen werden bis zu 100 auf kleine Sägemehl-Haufen gesetzt, die jedes Team aufsammeln und in eine Spreuwanne werfen muss. Zerbricht ein Ei, stehen Strafrunden an. Logisch, dass der Frühling stets der Sieger ist. Anschliessend wird mit Eierspeisen gefeiert! Wann: 10. April, verschiedene Orte. www.baselland-tourismus.ch
Impressum «BLICK Reisen» ist eine Publikation des Blick-Verlags. Auflage: 157 671 (WEMF/SW-beglaubigt 2015) Leser: 642 000 (MACH Basic 2015-2, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing S ervice Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Christian Bauer, Hermine Kaiser, Samuel Schumacher Layout: Nadia Lattmann, Basilius Steinmann Produktion: Birgitta Willmann Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: Wolfgang Büchner Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen
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Sagenhaft Der imponierende Anblick des Pilatus und seine isolierte Lage am Vierwaldstättersee beflügelten seit jeher die Fantasie. So rankten sich schon im frühen Mittelalter Sagen und Legenden um den Hausberg Luzerns. Seit dem 15. Jahrhundert, so belegen Aufzeichnungen, sind immer wieder Drachen am Berg gesichtet worden. Zwar entführten sie hin und wieder eine Jungfrau, doch im Allgemeinen waren die feuer speienden Wesen von hilfreicher Natur und retteten in Not geratene Wandersleute oder versorgten die Umgebung mit heilenden Drachensteinen. Auch wenn in letzter Zeit weniger Drachen am Berg gesichtet geworden sind, so könnte doch bei jedem Besuch das freundliche Wappentier der Pilatus-Bahnen unversehens da auftauchen, wo es am wenigsten erwartet wird. Und wenn es in der sagenhaft schönen Drachengalerie am Berg mit Bildern des weltberühmten Luzerner Künstlers Hans Erni ist ... www.pilatus.ch
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WETTBEWERB
Städtereise im Frühling
Gratis-Weekend für 6 Personen zu gewinnen! Gewinnen Sie 1 x 1 Wochenende im LEGOLAND Deutschland Resort für 6 Personen inkl. Jahreskarten, 1 Übernachtung im 6er-Themenzimmer im LEGOLAND Feriendorf sowie Snackgutschein und auch 4 x 4 LEGOLAND Tageskarten! Wo liegt das LEGOLAND Deutschland?
Steinreiche Abenteuer im LEGOLAND® Unter dem Motto «Grossartiges erwartet euch!» startet das LEGOLAND ® Deutschland Resort im bayerischen Günzburg am 19. März in die Saison 2016 und begeistert in über 50 Attraktionen mit actiongeladenem Fahrspass, Shows, Workshops und 4D-Kino. Neue Highlights sind die «High Five», fünf der welthöchsten Wolkenkratzer aus über 400.000 LEGO® Steinen nachgebaut, sowie der 4D-animierte Film «The LEGO Movie™ 4D Ein neues Abenteuer». Im Feriendorf, direkt neben dem Park, verspricht die neue Drachenburg mit 34 Familienzimmern ein königliches Übernachtungserlebnis, während Themenhäuser im beispielsweise Ritter- oder Rennfahrer-Stil Spass machen. LEGOLAND Holidays bietet günstige Pakete bei ausgewählten Hotelpartnern und im LEGOLAND Feriendorf. Bei jeder Buchung unter LEGOLANDHolidays.de gibt es den 2. Tag Parkeintritt geschenkt. www.legoland.de
A in Günzburg
B in Regensburg
Per Telefon: Wählen Sie die Nummer 0901 595 541 (1.50 Fr./Anruf ab Festnetz) und folgen Sie den Anweisungen ab Band. Per SMS: Senden Sie das Kennwort LEGO gefolgt vom richtigen Antwortbuchstaben (z.B. LEGO A) und Ihrer Adresse an die 530 (1.50 Fr./SMS). Per WAP: Nehmen Sie kostenlos und chancengleich per WAP teil: http://m.vpch.ch/BLI11225 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss: Sonntag, 28. Februar 2016, 24.00 Uhr. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Buchung erfolgt nach Verfügbarkeit, Juli/August ausgenommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Frühlingsmonate eignen sich besonders gut für einen Kurztrip in eine der angesagten Städte Europas. Entdecken Sie bei angenehmen Frühlingstemperaturen eine neue aufregende Stadt wie beispielsweise Wien, Lissabon oder Hamburg. Angebotsbeispiel: 2 Nächte im Ibis Wien M ariahilf***, Frühstück, Flug ab Zürich, am 3. April 2016 ab 283 Franken pro Person. www.hotelplan.ch/h-14617 (Preisstand 15. Februar 2016). Weitere Reisedaten und t agesaktuelle Angebote verfügbar. Beratung und Buchung: Hotelplan, 0848 82 11 11, www.hotelplan.ch und in jeder Hotelplan-Filiale.
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Ausflug
Diese Seite entstand in Kooperation mit Schweiz Tourismus.
Im fast 40 Grad warmen Wasser im neuen Hot-Pool des Thermalbads von Bad Zurzach lässt sich herrlich entspannen. Und danach macht ein Saunabesuch den Wellness-Tag perfekt.
Schwingt in der Sauna das Handtuch: Der Schweizer Saunameister 2015 Gian-Claudio Mayer.
Schöne neue Bäderwelt Das Thermalbad in Bad Zurzach AG wurde in den letzten Jahren gründlich renoviert. Die traditionelle Wellness-Oase erfreut nun mit modernem Look und erweiterten Angeboten – und mit Schoggi-Massagen.
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n Bad Zurzach liegt die Wahrheit im Wasser und nicht im Wein – auch wenn im Zurzibiet vollmundiger Blauburgunder gekeltert wird. Der Flecken am Hochrhein hat sich als Wellness-Destination weit über die Region einen Namen gemacht. Im Zentrum des Vergnügens steht das 39,9 Grad warme Thermalwasser, das zufällig 1914 bei Salzbohrungen entdeckt wurde. 1955 füllten sich die ersten Wannen mit dem wohligen Nass – Bad Zurzach als Thermalbad war geboren. Seit den ersten provisorischen Badehäusern hat sich viel getan. Zuletzt wurde das Thermalbad einem kompletten Facelift unterzogen. Etwa 20 Millionen Franken wurden investiert, um den Wellness-
Gästen ein modernes Ambiente und zusätzliche Angebote zu bieten. Neu sind unter anderem ein Hot-Pool mit angenehmen gut 39 Grad warmem Wasser und ein Cold-Pool mit erfrischenden 18 Grad. Der Wechsel von Warm zu Kalt bringt den Kreislauf in Schwung. Für noch mehr Wohlbefinden können sich Gäste im Cold-Pool mit Lithiumsalzen einreiben. Das schweizweit einmalige Angebot verspricht gute Laune auch bei spätwinterlichem Nieselwetter. Eine grosse Portion Wellness-Glück gibt es zudem im neuen Kristalldampfbad und bei den Wellnessanwendungen in den renovierten Massageräumen. Wie wäre es mit einer Massage mit warmen Schoggi-Öl? Schon alleine der Duft lässt die Seele schlemmen.
Auch Saunaliebhaber können sich auf heissen Wind freuen – oder sollte man Dampf sagen? Mit Gian-Claudio Mayer, dem Schweizer SaunaaufgussMeister 2015, der seit kurzem das Thermalbad-Team ergänzt, sorgt nun ein ausgewiesener Profi dafür, dass perfekt eingeheizt wird. Insgesamt stehen 14 Saunen und Dampfbäder zur Verfügung. Mit der rund 2000 Quadratmeter grossen Wasserlandschaft, der Saunawelt und dem angegliederten SPA Medical Wellness Center bietet das Thermalbad in Bad Zurzach e ines der grössten Wellnessangebote der Schweiz. Und wer sich tagsüber im Wasser gesundet hat, kann sich anschliessend in einem der vier Bäderhotels am regionalen Rotwein gütlich tun.
Weitere Highlights Salz trifft Musik Jeden ersten Freitag im Monat wartet das Thermalbad in seinem Intensiv-Solebecken mit einem besonderen Erlebnis auf. Beim Liquid Sound Club legen DJs Chill-out-Musik auf – über und unter Wasser hörbar. Dadurch ergibt sich ein neues Klang- und WellnessErlebnis. An bestimmten Samstagen werden zudem ab 17 bis 20 Uhr musikalische Shows geboten. Wellness zu zweit Frischverliebte (und solche, die es werden wollen) können im Romantik Spa kuschlige Zeit zu zweit verbringen. Angeboten werden verschiedene Packages inklusive einem Glas Prosecco, Kuschelzeit in der Spa-Lounge und Spa-Saunabesuch. Rundum schön Das SPA Medical Wellness Center bietet verschiedene Kosmetik-Anwendungen an. Ob Gesichts- oder Ganzkörperanwendung: Hier kann man der Cellulitis und den Fältchen den Kampf ansagen. Informationen Das Thermalbad ist 365 Tage von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Eintrittspreise ab 19 Franken. www.badzurzach.info
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WELLNESS-HIT • 2 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet • 2× exquisites 4-Gang-Menu • Unbeschränkter Eintritt in die Wellnesswelt des Thermalbades Zurzach mit Sauna, Dampfbad und Fitnessbereich • Vier-Jahreszeiten-Aroma-Massage für ein wohliges Duft-Erlebnis (ca. 25 Minuten)
Ab CHF 333.– pro Person Weitere Wellness-Pauschalen unter badzurzach.info
www.badzurzach.info
www.incredibleindia.org
IndiaTourism Paris , 13, Bld. Haussmann Paris 75009 Tel: 0033145233045 • directorindiatourismparis@gmail.com