Zu gewinnen Kamera-Kit von Nikon im Wert von 1598 Franken!
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Neuseeland Die Tageszeitung für die Schweiz | Samstag 31. 10. 2015
Perfekte Filmkulisse
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Trüffelsuche
Warum Hunde die besten Schnüffler sind Seite 4 Editorial Birgitta Willmann Leiterin Publishing Service birgitta.willmann@ringier.ch
Lustvoll lernen
Fotos: Prisma, mauritius images, Christian Bauer
Ich war 15. Ziemlich erwachsen, wie ich damals fand. Und meine Eltern waren der Meinung, dass mein Fran zösisch verbesserungsfähig sei: Also wurde ich in den Sommerferien nach Frankreich verfrachtet, per Nachtzug. Um es kurz zu machen – da damals erstmals auf Sommerzeit umgestellt wurde, die Franzosen aber noch nicht mitmachten, verpasste ich wegen ver spätetem Eintreffen am Pariser Gare de l’Est den Anschlusszug am Gare Montparnasse nach Nantes. Handys gab es noch nicht, und meine Gast familie besass kein Telefon. Ich sass also fest und dachte, ich nehme ein fach den nächsten Zug. In der Zwi schenzeit machte ich erste Freund schaften: eine bayrische Schülerreise gruppe, ein Dutzend Afrikaner auf der Suche nach Blondinen und sehr nettes Personal im Restaurant, in dem ich strandete. Und als ich ein paar Stunden später in Nantes ankam, stand dort meine Gastfamilie am Perron und nahm mich in Empfang. Es wurde eine grossartige Zeit, und meine Französischnoten machten danach tatsäch lich einen Quantensprung.
Gewaltig
Die faszinierende Tierwelt Namibias
Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich Fremdspra chen am lustvollsten dort aneignen lassen, wo man sie spricht. Und seit Englisch-Zertifikate eine Vorausset zung für viele Ausbildungsbereiche geworden sind, ist die Anzahl von Anbietern für Sprachaufenthalte gewachsen. Céline Strässle (Seite 10) hat sich für einen dreimonatigen Kurs in London entschieden und dabei nicht nur Englisch, sondern auch eine wunderbare Stadt lieben gelernt.
Inhalt Citytrip Kultur ohne Ende: Florenz ist immer wieder eine Reise wert. Seite 8 Sprachschule Drei Monate in London die Schulbank drücken. Seite 10 Family Vorbereitungstipps für Reisen mit Kindern. Seite 11 Schneespass Geheimtipps für Winterferien in Graubünden. Seite 15
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Traumdestination
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Im Land der Stille Mit einem guten Geländewagen kann man auch die entlegensten Ecken entdecken. Karge Landschaft: In Namibias Steppenlandschaft findet man Ruhe und Abgeschiedenheit.
Windhoek: In der Hauptstadt ist der deutsche Einfluss noch spürbar.
Namibia und seine bewegte Vergangenheit
Neugierige Blicke: Egal, welches Dorf man passiert, überall wird man herzlich aufgenommen.
Zum Greifen nah: Neben den «Big Five» trifft man auch immer wieder grosse Herden von Zebras an. Regenerierte Population: Rund 600 Wüstenelefanten leben heute ausserhalb der Nationalparks.
Namibia Nördlich von Südafrika kann die Zeit stehen bleiben. Eine grandiose Landschaft, wild lebende Tiere und eine entspannende Stille verzaubern den Besucher.
Seltenes Glück: Oft kann es Stunden dauern, bis man auf eine Tankstelle trifft.
Text: Simone Wasserfallen
Fotos : mauritius images, plainpicture, Simone Wasserfallen
M
it wedelnden Ohren und viel Lärm schreitet der Elefantenbulle auf unser Auto zu. Eine Tonne Kampfgewicht auf Rammkurs. Mit Vollgas treten wir den Rückzug über die Kuppe an. Das Herz rast, aber verübeln können wir dem Riesen sein Machtgehabe nicht, schliesslich haben wir den Boss und sein Harem beim gemütlichen Zmorge gestört. Wir sind mit einem geländegängigen 4x4-Wagen im dünn besiedelten Damaraland im Nordwesten Namibias unterwegs. Es ist touristisch noch wenig erschlossen – nur gelegentlich findet man einen kleinen Campingplatz oder eine Lodge. Hier kann man vom Alltag abschalten, alles vergessen, zumal es hier oft nicht einmal Handy-Empfang gibt. Die Frage, welcher Wochentag gerade ist, flirrt in der unendlichen Savannenlandschaft Namibias daher meist wie eine trügerische Fata Morgana umher. Keinen interessiert es – hier scheint die Zeit stillzustehen.
Namibia, nördlich von Südafrika gelegen, ist 20-mal grösser als die Schweiz, bei nur knapp über zwei Millionen Einwohnern. Reisen ist hier dennoch relativ einfach. Mit einem guten Gelände-Cruiser kommt man auch in die entlegensten Ecken – allerdings oft im Schneckentempo. Viele der Strassen sind Schotterpisten. Das Auto ächzt und schnaubt, quietscht und stampft in den Kurven. Doch genau dies bedeutet auch Abenteuer pur! Einzige wichtige Regel: Tanken, wann immer sich eine Gelegenheit bietet. Oft kommt es vor, dass während Stunden oder Tagen keine Tankstelle am Wegrand auftaucht. Auch eine gute Routenplanung ist unerlässlich. Wir haben einen vollen Ersatzkanister und Werkzeug dabei, für den grössten Notfall sogar ein Satellitentelefon, mit dem man schnell Hilfe holen kann. Während wir unterwegs sind, breitet sich eine kontrastreiche Landschaft vor uns aus. Steinig, rotbraun und karg liegt
sie da, bedeckt mit einem weissen Gräser-Flaum, der sich im Wind wiegt. Als ferne Kulisse erheben sich majestätisch anmutende Berge im Hintergrund. Mit gehörigem Abstand – eine der wichtigsten Regeln bei einer Safari zu Afrikas Wildtieren – beobachten wir schliesslich unsere entdeckte Gruppe Wüstenelefanten. Was uns nun geboten wird, ist Dokumentarkino auf höchstem Niveau. Und wer der Chef der Truppe ist, haben wir bereits unmissverständlich mitbekommen: Von den höchsten und saftigsten Baumkronen frisst der Boss, der uns zu Anfang in die Schranken gewiesen hat. Die Weibchen laben sich an den Ästen weiter unten. Auffällig: Es herrscht keine Hek-
Morgenritual: Mit einer Sanddusche reinigen die Elefanten ihre Haut.
tik, alles nimmt seinen geregelten Gang. Nur die kleinen Dickhäuter haben wie immer Unfug im Kopf, möchten mit den ausgewachsenen Familienmitgliedern spielen und tollen wild herum. Dies wird von den Müttern
schnell unterbunden, die morgendliche Sanddusche steht an! Das Trockenbad dient der Reinigung der Haut und schützt die imposanten Tiere vor der heissen Wüstensonne. Während wir mit staunenden Blicken erneut die Zeit vergessen, ruft der Chef der Herde zum Aufbruch auf. Gemächlich und fast lautlos trotten sie davon und verschwinden im Dickicht. Namibia ist bekannt für seine weltweit seltenen Wüstenelefanten, die sich an das karge Leben in der Region gewöhnt haben. Die riesigen Tiere kommen mit weniger als 150 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter im Jahr aus – ganze vier Tage können sie gar ohne Wasser überleben. Eine Seltenheit in
Namibia: Kurz und knapp X Hinkommen Mit Edelweiss nach Kapstadt, Stopover und Weiterflug mit Air Namibia. Täglich mit Swiss nach Johannesburg, Weiterflug mit Air Namibia. Oder mit Air Namibia ab Frankfurt direkt nach Windhoek. www.flyedelweiss.ch, www.airnamibia.com, www.swiss.ch
X Anbieter Gesamtpackages können z. B. über Knecht Reisen
der Welt der Dickhäuter. Ihre Artgenossen im restlichen Afrika benötigen täglich mindestens 160 Liter Wasser. Dass wir solch eine grosse Herde in der Wüste Namibias antreffen, ist keine Selbstverständlichkeit. Vor rund 80 Jahren lebten in Namibia noch rund 3000 Elefanten, Wilderer minimierten die Population in den 80er-Jahren auf gerade einmal 300 Stück. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1990 wurde der Naturschutz jedoch stetig verbessert, und so konnte sich die Population wieder etwas erholen. Heute leben rund 600 Wüstenelefanten ausserhalb der staatlichen Nationalparks – vor allem zwischen dem Ugab und Huab River im Damaraland. Die Hoffnungen sind gross, dass die Zahl weiter steigt. Während wir zum nächsten Highlight in unserem Geländewagen holpern, fragen wir uns schliesslich erneut: Welcher Tag ist nun heute? Wir wissen es noch immer nicht. Ein ausgesprochen gutes Gefühl!
Matterhorn Namibias: Die Spitzkoppe, ein Inselberg im Osten, beeindruckt mit einmaligen Felsformationen.
Die «Big Five» zum Greifen nah
g ebucht werden. Gut ausgerüstete 4x4-Wagen bietet die Autovermietung Bobo Campers an.
X Unterkünfte Xaragu Camp, Ongava Lodge, Wilderness Resorts.
www.bobocampers.com,
www.xaragu-damaraland.com,
www.knecht-reisen.ch
www.ongava.com
X Reisezeit Ganzjährig bereisbar, ideale Monate sind März bis Oktober, dann herrschen angenehme Temperaturen. Nachts kann es stark abkühlen. Die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde.
X Visum Ein Touristenvisum wird für Schweizer bei der Einreise kostenlos erstellt. Besucher benötigen einen Reisepass, der sechs Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig ist und zwei freie Seiten hat.
www.wilderness-safaris.com,
X Impfungen Teile des Landes sind als Malaria-Gebiet eingestuft. Die Prophylaxe wird empfohlen. Impfungen sind nicht obligatorisch. X Geld wechseln An ATM-Automaten in den grösseren Städten möglich. Achtung: Oft können nicht mehr als 1500 Namibische Dollar (ca. 100 Franken) bezogen werden. X Selbst fahren: Es herrscht Linksverkehr! Und: Tanken ist nur gegen Bargeld möglich.
Die perfekte Kombination aus Erholung und Abenteuer bietet die Ongava Lodge im Norden des Landes. Relaxen auf der Bungalow-Terrasse ist ebenso möglich wie Beobachtungen an den Wasserlöchern und Pirsch fahrten zu den Big Five im eigenen Privatpark. Der Frühstücksbereich in der liebevoll gestalteten Lodge liegt im
Hauptgebäude, erhöht auf einem Hügel mit direktem Blick auf zwei Wasserlöcher. Das Resort befindet sich direkt vor dem Südeingang des Etosha-Nationalparks im Norden des Landes – ein privates, 32 000 Hektar grosses Wildschutzgebiet. Die 12 geräumigen und stilvoll eingerichteten Chalets liegen inmitten des Naturschutzgebietes. Die wilde Tierwelt ist hier zum Greifen nah. Deshalb werden die Gäste
nach Einbruch der Dunkelheit jeweils von einem Guide zu ihrem Zimmer begleitet. In den Zimmern wie auch im Lobby- und Bar- Bereich dominieren warme Farben – die gesamte Lodge ist charmant mit ausgesuchten afrikanischen Accessoires dekoriert. Das Schönste jedoch: Beim Zmorge können Gäste oftmals die halbe Tierwelt Afrikas gleichzeitig
bestaunen. Eine wilde H erde Zebras beim Trinken beobachten oder Kudus beim morgendlichen Ritual hautnah über die geschwungenen Hörner blicken – all dies ist möglich und passiert direkt vor den Augen der Gäste. Rund zwei Stunden herrscht ein r eges Kommen und Gehen. Ein herrliches Schauspiel als Begleitung zum afrikanischen Frühstück! Mehr Infos: www.ongava.com
Goethestrasse, Bismarckstrasse? Wer in Windhoek, Namibias Hauptstadt, aus dem Flieger steigt, wird sich wundern: Viele Strassen und Monumente sind in deutscher Sprache angeschrieben. Selbst auf Deutsch eine Bratwurst bestellen – in den grösseren Städten ist dies meist kein Problem. Zwar ist Englisch seit 1990 die einzige Landessprache, Deutsch geniesst allerdings den Status einer «Nationalsprache», die von mehreren Hunderttausend Einwohnern gesprochen oder verstanden wird. Das ist kein Zufall. 1884 kam Namibia im Rahmen der Kolonialisierung Afrikas unter die Herrschaft des Deutschen Reichs. Als «DeutschSüdwest-Afrika» war es eine von vier deutschen Kolonien auf dem riesigen Kontinent. Mit dem Ersten Weltkrieg gingen die deutschen Kolonialträume allerdings zu Ende. Als Kriegsverlierer musste das Deutsche Reich alle Kolonien abtreten. Namibia fiel an Südafrika. Seit 1990 ist das Land unabhängig und versucht, eine eigene Identität aufzu bauen. Dabei sollen viele deutsche Bezeichnungen und Ortsnamen durch afrikanische Namen ersetzt werden. Namiba verfügt über eine stabile parlamentarische Demokratie. Haupteinnahmequellen sind die Landwirtschaft, der Tourismus sowie der Bergbau – vor allem der Abbau von Uran, Gold und Silber. Nach der Mongolei ist es das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Der grösste Teil der Bevölkerung lebt in den wenigen grösseren Städten und im fruchtbaren Norden. Das Klima ist ganzjährig heiss und trocken.
Profi-Tipp
Namibia eignet sich ausgezeichnet, um von Ihnen auf eigene Faust entdeckt zu werden. Unsere neu zusammengestellte Selbstfahrer-Tour «Namibia Unser Profi: Carmen Wan- Eco Trails» führt ner, Senior Pro- Sie während zwei duct Manager Wochen zu den faszinierendsten Orten des traumhaften Wüstenlandes. Auf der Reise erleben Sie das pittoreske Küstenstädtchen Swakopmund und die eindrucksvollen Sand dünen von Sossusvlei. Ausserdem begeben Sie sich auf die Suche der Wüstenelefanten im Damaraland und beobachten die eindrucksvolle Tierwelt auf einer Safari im Etosha-Nationalpark. Alle mit eingeschlossenen Unterkünfte haben sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben und wurden mit dem Namibian Eco Award ausgezeichnet. Buchbar ab 1275 Franken pro Person im Doppel zimmer, zuzüglich Mietauto und Langstreckenflüge.
www.knecht-reisen.ch
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Traumdestination
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Im Land der Stille Mit einem guten Geländewagen kann man auch die entlegensten Ecken entdecken. Karge Landschaft: In Namibias Steppenlandschaft findet man Ruhe und Abgeschiedenheit.
Windhoek: In der Hauptstadt ist der deutsche Einfluss noch spürbar.
Namibia und seine bewegte Vergangenheit
Neugierige Blicke: Egal, welches Dorf man passiert, überall wird man herzlich aufgenommen.
Zum Greifen nah: Neben den «Big Five» trifft man auch immer wieder grosse Herden von Zebras an. Regenerierte Population: Rund 600 Wüstenelefanten leben heute ausserhalb der Nationalparks.
Namibia Nördlich von Südafrika kann die Zeit stehen bleiben. Eine grandiose Landschaft, wild lebende Tiere und eine entspannende Stille verzaubern den Besucher.
Seltenes Glück: Oft kann es Stunden dauern, bis man auf eine Tankstelle trifft.
Text: Simone Wasserfallen
M
Fotos : mauritius images, plainpicture, Simone Wasserfallen
it wedelnden Ohren und viel Lärm schreitet der Elefantenbulle auf unser Auto zu. Eine Tonne Kampfgewicht auf Rammkurs. Mit Vollgas treten wir den Rückzug über die Kuppe an. Das Herz rast, aber verübeln können wir dem Riesen sein Machtgehabe nicht, schliesslich haben wir den Boss und sein Harem beim gemütlichen Zmorge gestört. Wir sind mit einem geländegängigen 4x4-Wagen im dünn besiedelten Damaraland im Nordwesten Namibias unterwegs. Es ist touristisch noch wenig erschlossen – nur gelegentlich findet man einen kleinen Campingplatz oder eine Lodge. Hier kann man vom Alltag abschalten, alles vergessen, zumal es hier oft nicht einmal Handy-Empfang gibt. Die Frage, welcher Wochentag gerade ist, flirrt in der unendlichen Savannenlandschaft Namibias daher meist wie eine trügerische Fata Morgana umher. Keinen interessiert es – hier scheint die Zeit stillzustehen.
Grootfontein Otjiwarongo
Damaraland WINDHOEK
NAMIBIA
BOTSWANA
Mariental
X Hinkommen Mit Edelweiss nach Kapstadt, Stopover und Weiterflug mit Air Namibia. Täglich mit Swiss nach Johannesburg, Weiterflug mit Air Namibia. Oder mit Air Namibia ab Frankfurt direkt nach Windhoek. www.flyedelweiss.ch, www.airnamibia.com,
Keetmanshoop
www.swiss.ch
SÜDAFRIKA
Südatlantik
sie da, bedeckt mit einem weissen Gräser-Flaum, der sich im Wind wiegt. Als ferne Kulisse erheben sich majestätisch anmutende Berge im Hintergrund. Mit gehörigem Abstand – eine der wichtigsten Regeln bei einer Safari zu Afrikas Wildtieren – beobachten wir schliesslich unsere entdeckte Gruppe Wüstenelefanten. Was uns nun geboten wird, ist Dokumentarkino auf höchstem Niveau. Und wer der Chef der Truppe ist, haben wir bereits unmissverständlich mitbekommen: Von den höchsten und saftigsten Baumkronen frisst der Boss, der uns zu Anfang in die Schranken gewiesen hat. Die Weibchen laben sich an den Ästen weiter unten. Auffällig: Es herrscht keine Hek-
Morgenritual: Mit einer Sanddusche reinigen die Elefanten ihre Haut.
tik, alles nimmt seinen geregelten Gang. Nur die kleinen Dickhäuter haben wie immer Unfug im Kopf, möchten mit den ausgewachsenen Familienmitgliedern spielen und tollen wild herum. Dies wird von den Müttern
schnell unterbunden, die morgendliche Sanddusche steht an! Das Trockenbad dient der Reinigung der Haut und schützt die imposanten Tiere vor der heissen Wüstensonne. Während wir mit staunenden Blicken erneut die Zeit vergessen, ruft der Chef der Herde zum Aufbruch auf. Gemächlich und fast lautlos trotten sie davon und verschwinden im Dickicht. Namibia ist bekannt für seine weltweit seltenen Wüstenelefanten, die sich an das karge Leben in der Region gewöhnt haben. Die riesigen Tiere kommen mit weniger als 150 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter im Jahr aus – ganze vier Tage können sie gar ohne Wasser überleben. Eine Seltenheit in
Namibia: Kurz und knapp
Ongava Lodge
Lüderitz
der Welt der Dickhäuter. Ihre Artgenossen im restlichen Afrika benötigen täglich mindestens 160 Liter Wasser. Dass wir solch eine grosse Herde in der Wüste Namibias antreffen, ist keine Selbstverständlichkeit. Vor rund 80 Jahren lebten in Namibia noch rund 3000 Elefanten, Wilderer minimierten die Population in den 80er-Jahren auf gerade einmal 300 Stück. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1990 wurde der Naturschutz jedoch stetig verbessert, und so konnte sich die Population wieder etwas erholen. Heute leben rund 600 Wüstenelefanten ausserhalb der staatlichen Nationalparks – vor allem zwischen dem Ugab und Huab River im Damaraland. Die Hoffnungen sind gross, dass die Zahl weiter steigt. Während wir zum nächsten Highlight in unserem Geländewagen holpern, fragen wir uns schliesslich erneut: Welcher Tag ist nun heute? Wir wissen es noch immer nicht. Ein ausgesprochen gutes Gefühl!
Matterhorn Namibias: Die Spitzkoppe, ein Inselberg im Osten, beeindruckt mit einmaligen Felsformationen.
ANGOLA
Etosha National Park
Swakopmund
Namibia, nördlich von Südafrika gelegen, ist 20-mal grösser als die Schweiz, bei nur knapp über zwei Millionen Einwohnern. Reisen ist hier dennoch relativ einfach. Mit einem guten Gelände-Cruiser kommt man auch in die entlegensten Ecken – allerdings oft im Schneckentempo. Viele der Strassen sind Schotterpisten. Das Auto ächzt und schnaubt, quietscht und stampft in den Kurven. Doch genau dies bedeutet auch Abenteuer pur! Einzige wichtige Regel: Tanken, wann immer sich eine Gelegenheit bietet. Oft kommt es vor, dass während Stunden oder Tagen keine Tankstelle am Wegrand auftaucht. Auch eine gute Routenplanung ist unerlässlich. Wir haben einen vollen Ersatzkanister und Werkzeug dabei, für den grössten Notfall sogar ein Satellitentelefon, mit dem man schnell Hilfe holen kann. Während wir unterwegs sind, breitet sich eine kontrastreiche Landschaft vor uns aus. Steinig, rotbraun und karg liegt
200 km
X Anbieter Gesamtpackages können z. B. über Knecht Reisen
Die «Big Five» zum Greifen nah
g ebucht werden. Gut ausgerüstete 4x4-Wagen bietet die Autovermietung Bobo Campers an.
X Unterkünfte Xaragu Camp, Ongava Lodge, Wilderness Resorts.
www.bobocampers.com,
www.xaragu-damaraland.com,
www.knecht-reisen.ch
www.ongava.com
X Reisezeit Ganzjährig bereisbar, ideale Monate sind März bis Oktober, dann herrschen angenehme Temperaturen. Nachts kann es stark abkühlen. Die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde.
X Visum Ein Touristenvisum wird für Schweizer bei der Einreise kostenlos erstellt. Besucher benötigen einen Reisepass, der sechs Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig ist und zwei freie Seiten hat.
www.wilderness-safaris.com,
X Impfungen Teile des Landes sind als Malaria-Gebiet eingestuft. Die Prophylaxe wird empfohlen. Impfungen sind nicht obligatorisch. X Geld wechseln An ATM-Automaten in den grösseren Städten möglich. Achtung: Oft können nicht mehr als 1500 Namibische Dollar (ca. 100 Franken) bezogen werden. X Selbst fahren: Es herrscht Linksverkehr! Und: Tanken ist nur gegen Bargeld möglich.
Die perfekte Kombination aus Erholung und Abenteuer bietet die Ongava Lodge im Norden des Landes. Relaxen auf der Bungalow-Terrasse ist ebenso möglich wie Beobachtungen an den Wasserlöchern und Pirsch fahrten zu den Big Five im eigenen Privatpark. Der Frühstücksbereich in der liebevoll gestalteten Lodge liegt im
Hauptgebäude, erhöht auf einem Hügel mit direktem Blick auf zwei Wasserlöcher. Das Resort befindet sich direkt vor dem Südeingang des Etosha-Nationalparks im Norden des Landes – ein privates, 32 000 Hektar grosses Wildschutzgebiet. Die 12 geräumigen und stilvoll eingerichteten Chalets liegen inmitten des Naturschutzgebietes. Die wilde Tierwelt ist hier zum Greifen nah. Deshalb werden die Gäste
nach Einbruch der Dunkelheit jeweils von einem Guide zu ihrem Zimmer begleitet. In den Zimmern wie auch im Lobby- und Bar- Bereich dominieren warme Farben – die gesamte Lodge ist charmant mit ausgesuchten afrikanischen Accessoires dekoriert. Das Schönste jedoch: Beim Zmorge können Gäste oftmals die halbe Tierwelt Afrikas gleichzeitig
bestaunen. Eine wilde H erde Zebras beim Trinken beobachten oder Kudus beim morgendlichen Ritual hautnah über die geschwungenen Hörner blicken – all dies ist möglich und passiert direkt vor den Augen der Gäste. Rund zwei Stunden herrscht ein r eges Kommen und Gehen. Ein herrliches Schauspiel als Begleitung zum afrikanischen Frühstück! Mehr Infos: www.ongava.com
Goethestrasse, Bismarckstrasse? Wer in Windhoek, Namibias Hauptstadt, aus dem Flieger steigt, wird sich wundern: Viele Strassen und Monumente sind in deutscher Sprache angeschrieben. Selbst auf Deutsch eine Bratwurst bestellen – in den grösseren Städten ist dies meist kein Problem. Zwar ist Englisch seit 1990 die einzige Landessprache, Deutsch geniesst allerdings den Status einer «Nationalsprache», die von mehreren Hunderttausend Einwohnern gesprochen oder verstanden wird. Das ist kein Zufall. 1884 kam Namibia im Rahmen der Kolonialisierung Afrikas unter die Herrschaft des Deutschen Reichs. Als «DeutschSüdwest-Afrika» war es eine von vier deutschen Kolonien auf dem riesigen Kontinent. Mit dem Ersten Weltkrieg gingen die deutschen Kolonialträume allerdings zu Ende. Als Kriegsverlierer musste das Deutsche Reich alle Kolonien abtreten. Namibia fiel an Südafrika. Seit 1990 ist das Land unabhängig und versucht, eine eigene Identität aufzu bauen. Dabei sollen viele deutsche Bezeichnungen und Ortsnamen durch afrikanische Namen ersetzt werden. Namiba verfügt über eine stabile parlamentarische Demokratie. Haupteinnahmequellen sind die Landwirtschaft, der Tourismus sowie der Bergbau – vor allem der Abbau von Uran, Gold und Silber. Nach der Mongolei ist es das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Der grösste Teil der Bevölkerung lebt in den wenigen grösseren Städten und im fruchtbaren Norden. Das Klima ist ganzjährig heiss und trocken.
Profi-Tipp
Namibia eignet sich ausgezeichnet, um von Ihnen auf eigene Faust entdeckt zu werden. Unsere neu zusammengestellte Selbstfahrer-Tour «Namibia Unser Profi: Carmen Wan- Eco Trails» führt ner, Senior Pro- Sie während zwei duct Manager Wochen zu den faszinierendsten Orten des traumhaften Wüstenlandes. Auf der Reise erleben Sie das pittoreske Küstenstädtchen Swakopmund und die eindrucksvollen Sand dünen von Sossusvlei. Ausserdem begeben Sie sich auf die Suche der Wüstenelefanten im Damaraland und beobachten die eindrucksvolle Tierwelt auf einer Safari im Etosha-Nationalpark. Alle mit eingeschlossenen Unterkünfte haben sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben und wurden mit dem Namibian Eco Award ausgezeichnet. Buchbar ab 1275 Franken pro Person im Doppel zimmer, zuzüglich Mietauto und Langstreckenflüge.
www.knecht-reisen.ch
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Schweiz
Im Wald mit den
Trüffel-Schnüfflern
Schweizer Trüffel: Das Kilo kostet derzeit mehr als 700 Franken.
Schweizer Burgundertrüffel: Schwarzes Gold aus dem Waadtland (l.).
nach Trüffel.» Ich schnuppere und rieche modrige Walderde. «Ich rieche nichts», muss ich gestehen. Es scheint, als haben nicht nur Massons Hunde eine Supernase. Und die haben jetzt Witterung aufgenommen, sind voll in ihrem Element. Kiara steckt ihre Nase ins Erdreich. Das Füdli reckt sie in die Höhe, wild tanzt der Schwanz hin und her. Volltreffer! Diesmal finden wir in 15 Zentimeter Tiefe am Fusse einer Buche ein eigrosses Prachtexemplar. Wow, da ist er – mein erster Trüffel. Auch Pierre-Yves Masson ist vom Fund begeistert. «Das ist ein herrlicher Burgundertrüffel, die häufigste Art in der Schweiz.» Mit etwas Glück findet man in der Region um den Neuenburgersee, die als bestes Trüffelgebiet in der Schweiz gilt, auch die aromatischen Périgordtrüffel. Für den Superfund gibt es für den erfolgreichen Trüffel-
Nach dem Fund: Hündin Kiara muss den Trüffel abgeben und wird mit einem Leckerli belohnt (m.). Der Genuss: Mit einem Glas Wein schmeckt ein Baguette mit Trüffelbutter noch viel besser (r.).
Schnüffler eine Extraportion Streicheleinheiten und eine doppelte Ration Wurst – als Belohnung für das OutdoorHundespiel. «Iana wurde schon als Welpe mit Trüffelstückchen gefüttert», erläutert der Hundefreund, «jetzt ist sie ganz wild auf die schwarzen Diamanten.» Zum Training versteckt Pierre-Yves Masson Trüffel in der Wohnung, im Garten und im Wald. Für jeden gefundenen Pilz gibt es ein
Leckerli. «Wichtig ist, dass man an die Trüffelsuche spielerisch und mit Ruhe herangeht, dann hat der Hund Freude an der Tätigkeit», sagt Masson.» In gut einer Stunde haben die beiden Hochleistungsnasen acht schwarze Prachtsexemplare gefunden – eine ungewöhnlich gute Ausbeute, denn 2015 ist ein schlechtes Pilzjahr. Der Sommer war zu heiss und zu trocken. Die magere Ausbeute (in einem normalen Jahr wer-
den bis zu vier Tonnen Pilze gefunden) wird den Preis in die Höhe treiben. Schätzungen für den Kilopreis gehen von 700 bis 800 Franken aus. Wir verkosten unsere Schätze anschliessend in einer Grillhütte bei einem Glas Wein. Pierre-Yves Masson hat Baguette und Butter mitgebracht, in die er einen Trüffel reibt. Kira und Iana geniessen ihren Feierabend und wir schlemmen wie Gott in der Schweiz.
Trüffel selber finden In Bonvillars (VD) bei YverdonLes-Bains kann man einen Trüffelsucher mit seinem Hund begleiten. Pro Person kostet eine Ganztagestour mit anschliessendem Kochkurs 160 Franken, eine geführte Halbtageswanderung 55 Franken. Letztere wird nur am 7. und 21. November und am 5. Dezember angeboten. Buchungen und Informationen: www.myvaud.ch
www.truffesuisse.ch
www.yverdonlesbainsregion.ch
Trüffelmärkte
Schweizer Trüffel kaufen und sich informieren ist auf folgenden Märkten möglich: › Marché aux Truffes de Bonvillars: Samstag, 31. Oktober, 9–17 Uhr www.marche-truffes bonvillars.ch
› Bieler Trüffelmarkt: Samstag, 7. November, 9–16 Uhr www.biel-seeland.ch
›Marché aux Truffes au Château de Denens: Samstag, 14. November, 9–15 Uhr ›Trüffelmarkt Murten: Samstag, 21., und Sonntag, 22. November www.murten-tourismus.ch Weitere Informationen www.schweizertrueffel.ch Anzeige
Edel-Pilze Trüffel gelten als Delikatesse. Meist kommen sie aus Italien oder Frankreich. Doch auch in Schweizer Wäldern wachsen die Knollen. Um sie zu finden, braucht es besondere Supernasen. Text und Bilder: Christian Bauer
D
as alte Auto ruckelt auf einer Holperpiste durch den Wald oberhalb des Waadtländer Dörfchens Bonvillars. (VD). Eine Strapaze für Mensch und Maschine. Nur die beiden Hunde Kira und Iana im Kofferraum quieken vor Freude. Gleich dürfen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung frönen: der Trüffelsuche. «Ich kenne hier ein paar geheime Fundstellen», sagt der Besitzer der beiden, Trüffel-Enthusiast Pierre-Yves Masson. Der 59-Jährige hat im Rennen um die schwarzen Knollen ei-
nen entscheidenden Vorteil: Er ist der Förster dieser Region. Als Trüffelgebiet ist die Schweiz bisher nur wenig bekannt. Erst seit wenigen Jahren gibt es in der Eidgenossenschaft einen bescheidenen Trüffelboom. Europas berühmteste Regionen für den Edelpilz sind das italienische Piemont sowie das französische Périgord. Doch die helvetischen Knollen holen auf. Zur Freude von Masson: «Es spricht sich bei Feinschmeckern langsam herum, dass auch in der Schweiz sehr schmackhafte Trüffel wachsen.»
Aber die kugeligen Pilze, die bis zu 50 Zentimeter tief im Boden wachsen, sind nicht einfach zu finden. Nur Nasen mit einem ausgeprägten Geruchssinns erkennen sie schon oberhalb der Erde an ihrem charakteristischen Geruch. Doch über solche Riechorgane verfügt der Mensch nicht. Dafür brauchts eigens abgerichtete Supernäschen, entweder von Schweinen oder eben von Hunden wie Iana und Kira. In einem Waldstück machen wir halt. Alles, was es zur Trüffelsuche braucht sind Bäume,
denn die Pilze wachsen an deren Wurzeln, gehen eine Symbiose mit ihnen ein. Sie liefern den Bäumen Mineralstoffe aus dem Erdreich, diese bedanken sich mit Energie aus den Blättern – eine perfekte Bio-Ehe. Die Sonne scheint durch die rot-orangen Blätter, in der Ferne schaut das Örtchen Bonvillars aus den Weinbergen, dahinter funkelt der Neuenburgersee. Es riecht nach den letzten warmen Tagen des Jahres. Iana und Kira drängen zum Aufbruch, sie können es kaum erwarten.
Kurz noch das Auto markieren, dann geht es los. Die beiden Hunde stöbern mit der Nase am Boden durch den Wald. Schon nach ein paar Minuten scharrt Iana wild im Boden. Jetzt muss es schnell gehen, sonst läuft Pierre-Yves Masson Gefahr, dass der Trüffel anstatt in seiner Tasche im Hundemagen landet. Rasch lenkt er die glückliche Finderin mit einem Stück Wurst ab. Aber: «Ich kann keinen Trüffel finden», sagt Masson. Kamen wir zu spät? Er hält mir eine Handvoll schwarze Erde unter die Nase. «Das riecht eindeutig
Oberhalb des Waadtländer Dorfs Bonvillars: Die Region um den Neuenburgersee gilt als bestes Trüffelgebiet(o.). Förster und Trüffelfreund: Pierre Ives-Masson mit den Hündinnen Kira und Iana (u.).
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Schweiz
Im Wald mit den
Trüffel-Schnüfflern
Schweizer Trüffel: Das Kilo kostet derzeit mehr als 700 Franken.
Schweizer Burgundertrüffel: Schwarzes Gold aus dem Waadtland (l.).
nach Trüffel.» Ich schnuppere und rieche modrige Walderde. «Ich rieche nichts», muss ich gestehen. Es scheint, als haben nicht nur Massons Hunde eine Supernase. Und die haben jetzt Witterung aufgenommen, sind voll in ihrem Element. Kiara steckt ihre Nase ins Erdreich. Das Füdli reckt sie in die Höhe, wild tanzt der Schwanz hin und her. Volltreffer! Diesmal finden wir in 15 Zentimeter Tiefe am Fusse einer Buche ein eigrosses Prachtexemplar. Wow, da ist er – mein erster Trüffel. Auch Pierre-Yves Masson ist vom Fund begeistert. «Das ist ein herrlicher Burgundertrüffel, die häufigste Art in der Schweiz.» Mit etwas Glück findet man in der Region um den Neuenburgersee, die als bestes Trüffelgebiet in der Schweiz gilt, auch die aromatischen Périgordtrüffel. Für den Superfund gibt es für den erfolgreichen Trüffel-
Nach dem Fund: Hündin Kiara muss den Trüffel abgeben und wird mit einem Leckerli belohnt (m.). Der Genuss: Mit einem Glas Wein schmeckt ein Baguette mit Trüffelbutter noch viel besser (r.).
Schnüffler eine Extraportion Streicheleinheiten und eine doppelte Ration Wurst – als Belohnung für das OutdoorHundespiel. «Iana wurde schon als Welpe mit Trüffelstückchen gefüttert», erläutert der Hundefreund, «jetzt ist sie ganz wild auf die schwarzen Diamanten.» Zum Training versteckt Pierre-Yves Masson Trüffel in der Wohnung, im Garten und im Wald. Für jeden gefundenen Pilz gibt es ein
Leckerli. «Wichtig ist, dass man an die Trüffelsuche spielerisch und mit Ruhe herangeht, dann hat der Hund Freude an der Tätigkeit», sagt Masson.» In gut einer Stunde haben die beiden Hochleistungsnasen acht schwarze Prachtsexemplare gefunden – eine ungewöhnlich gute Ausbeute, denn 2015 ist ein schlechtes Pilzjahr. Der Sommer war zu heiss und zu trocken. Die magere Ausbeute (in einem normalen Jahr wer-
den bis zu vier Tonnen Pilze gefunden) wird den Preis in die Höhe treiben. Schätzungen für den Kilopreis gehen von 700 bis 800 Franken aus. Wir verkosten unsere Schätze anschliessend in einer Grillhütte bei einem Glas Wein. Pierre-Yves Masson hat Baguette und Butter mitgebracht, in die er einen Trüffel reibt. Kira und Iana geniessen ihren Feierabend und wir schlemmen wie Gott in der Schweiz.
Trüffel selber finden In Bonvillars (VD) bei YverdonLes-Bains kann man einen Trüffelsucher mit seinem Hund begleiten. Pro Person kostet eine Ganztagestour mit anschliessendem Kochkurs 160 Franken, eine geführte Halbtageswanderung 55 Franken. Letztere wird nur am 7. und 21. November und am 5. Dezember angeboten. Buchungen und Informationen: www.myvaud.ch
www.truffesuisse.ch
www.yverdonlesbainsregion.ch
Trüffelmärkte
Schweizer Trüffel kaufen und sich informieren ist auf folgenden Märkten möglich: › Marché aux Truffes de Bonvillars: Samstag, 31. Oktober, 9–17 Uhr www.marche-truffes bonvillars.ch
› Bieler Trüffelmarkt: Samstag, 7. November, 9–16 Uhr www.biel-seeland.ch
›Marché aux Truffes au Château de Denens: Samstag, 14. November, 9–15 Uhr ›Trüffelmarkt Murten: Samstag, 21., und Sonntag, 22. November www.murten-tourismus.ch Weitere Informationen www.schweizertrueffel.ch Anzeige
Edel-Pilze Trüffel gelten als Delikatesse. Meist kommen sie aus Italien oder Frankreich. Doch auch in Schweizer Wäldern wachsen die Knollen. Um sie zu finden, braucht es besondere Supernasen. Text und Bilder: Christian Bauer
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as alte Auto ruckelt auf einer Holperpiste durch den Wald oberhalb des Waadtländer Dörfchens Bonvillars. (VD). Eine Strapaze für Mensch und Maschine. Nur die beiden Hunde Kira und Iana im Kofferraum quieken vor Freude. Gleich dürfen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung frönen: der Trüffelsuche. «Ich kenne hier ein paar geheime Fundstellen», sagt der Besitzer der beiden, Trüffel-Enthusiast Pierre-Yves Masson. Der 59-Jährige hat im Rennen um die schwarzen Knollen ei-
nen entscheidenden Vorteil: Er ist der Förster dieser Region. Als Trüffelgebiet ist die Schweiz bisher nur wenig bekannt. Erst seit wenigen Jahren gibt es in der Eidgenossenschaft einen bescheidenen Trüffelboom. Europas berühmteste Regionen für den Edelpilz sind das italienische Piemont sowie das französische Périgord. Doch die helvetischen Knollen holen auf. Zur Freude von Masson: «Es spricht sich bei Feinschmeckern langsam herum, dass auch in der Schweiz sehr schmackhafte Trüffel wachsen.»
Aber die kugeligen Pilze, die bis zu 50 Zentimeter tief im Boden wachsen, sind nicht einfach zu finden. Nur Nasen mit einem ausgeprägten Geruchssinns erkennen sie schon oberhalb der Erde an ihrem charakteristischen Geruch. Doch über solche Riechorgane verfügt der Mensch nicht. Dafür brauchts eigens abgerichtete Supernäschen, entweder von Schweinen oder eben von Hunden wie Iana und Kira. In einem Waldstück machen wir halt. Alles, was es zur Trüffelsuche braucht sind Bäume,
denn die Pilze wachsen an deren Wurzeln, gehen eine Symbiose mit ihnen ein. Sie liefern den Bäumen Mineralstoffe aus dem Erdreich, diese bedanken sich mit Energie aus den Blättern – eine perfekte Bio-Ehe. Die Sonne scheint durch die rot-orangen Blätter, in der Ferne schaut das Örtchen Bonvillars aus den Weinbergen, dahinter funkelt der Neuenburgersee. Es riecht nach den letzten warmen Tagen des Jahres. Iana und Kira drängen zum Aufbruch, sie können es kaum erwarten.
Kurz noch das Auto markieren, dann geht es los. Die beiden Hunde stöbern mit der Nase am Boden durch den Wald. Schon nach ein paar Minuten scharrt Iana wild im Boden. Jetzt muss es schnell gehen, sonst läuft Pierre-Yves Masson Gefahr, dass der Trüffel anstatt in seiner Tasche im Hundemagen landet. Rasch lenkt er die glückliche Finderin mit einem Stück Wurst ab. Aber: «Ich kann keinen Trüffel finden», sagt Masson. Kamen wir zu spät? Er hält mir eine Handvoll schwarze Erde unter die Nase. «Das riecht eindeutig
Oberhalb des Waadtländer Dorfs Bonvillars: Die Region um den Neuenburgersee gilt als bestes Trüffelgebiet(o.). Förster und Trüffelfreund: Pierre Ives-Masson mit den Hündinnen Kira und Iana (u.).
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25 Gründe,
Mittelerde zu besuchen
Schon die Kleinsten, wie dieser Maori-Junge, spielen den Nationalsport Rugby.
Neuseeland – nichts für schwache Nerven Die Natur lässt die Herzen höher schlagen, Outdoor-Abenteuer das Adrenalin pulsieren und die Weine das Morgen vergessen. BLICK-Reisen zeigt, was Sie bei den Kiwis nicht verpassen dürfen. Text: Christian Bauer
1
Wir beginnen unseren Trip durch Neuseeland mit einem Klischee: Hobbits streifen durch die sattgrüne Landschaft, Elben reiten durch verwunschene Wälder und Zwerge hausen in gigantischen Höhlen. Regisseur Peter Jackson drehte hier Tolkiens Saga Herr der Ringe. Neuseeland ist zwar nur fast Mittelerde, für Fantasy-Fans ist der Inselstaat dennoch das Paradies. Im Dorf Matamata auf der Nordinsel kann man das Hobbit-Filmdorf besuchen und sich wie im Auenland fühlen. Tipp: Für Hardcore Tolkien-Fans gibt es Trips zu den Filmlocations von «Herr der Ringe» und Hobbit-Movies auf der Nord- und Südinsel. www.hobbitontours.com
Der Mitre Peak im FiordlandNationalpark ist der meistfotografierte Berg Neuseelands.
Standseilbahn ist der Besuch des interaktiven Nationalmuseums Te Papa Tongarewa ein absolutes Muss. Es beherbergt eine grosse Sammlung an naturkundlichen und historischen Exponaten. Ein Schwerpunkt liegt natürlich auf der Kultur der Maori, der neuseeländischen Ureinwohner. www.wellington.nz.com
www.newzealand.com
In Matamata, auf der Nordinsel, steht das Hobbit-Filmdorf.
2
Ein Land wie ein Filmset. Die spektakulären Landschaften sind der Hauptgrund für viele Touristen, die lange Reise bis ans andere Ende der Welt zu machen. Sehr beliebt sind mehrtägige Wanderungen. Eindrücklichster Great Walk auf der Nordinsel ist der viertägige Lake Waikaremoana Track um den gleichnamigen See im Te-Urewera-Nationalpark. Höhepunkt auf der Süd insel ist der fünftägige Heaphy Track im Kahurangi-Nationalpark, der vom Gebirge zum Meer führt. www.greatwalks.co.nz
Die sattgrünen Wiesen sind ideal für die Schaf zucht. Das Fleisch wird in die ganze Welt exportiert.
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Neuseelands Stadt der Liebe: Auckland heisst bei den indigenen Maori Tamaki-makau-rau. Das bedeutet «Eine junge Schönheit mit 100 Liebhabern». Die 1,4 Millionen Einwohner zählende Metropole gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Ob die Wahl als Wohnort wirklich klug ist? Auckland wurde auf 50 Vulkanen erbaut – manche davon könnten jederzeit ausbrechen. Tipp: Auckland ist eine gute Basis für die Kombination von Hochhaus-City-Life und Outdoor-Adventure. www.aucklandnz.com
Auckland wurde auf 50 Vulkanen erbaut. krampfte Muskeln und Seelen gibt es in natürlichen Hot Pools. www.greatlaketaupo.com
7 Mit einem Kajak lassen sich im Abel-Tasman-Nationalpark abgelegene Buchten entdecken.
5
In den verzweigten Höhlensystemen von Waitomo stiegen zwar keine Fantasy-Monster aus der Tiefe, einen gewaltigen Adrenalin-Kick gibt es dennoch beim Black Water Rafting. Eingepackt in einen hautengen Wetsuit und bewaffnet mit Helmlampe geht es durch enge Tunnel. Als Belohnung leuchten Tausende von Glühwürmchen an der Höhlendecke. www.waitomo.com
6
Taupo, die Adventure Capital of the North, ist nichts für schwache Nerven! Die mitten auf der Nord insel gelegene Stadt lockt mit Neuseelands atemberaubendstem Angebot: Skydiving. Aus 4500 Metern geht es im Tandemsprung ab in die Tiefe, mit herrlichen Blicken auf den kristallklaren See – wenn man sich traut, die Augen zu öffnen. Tipp: Entspannung für ver-
Die Erhebung Mount Ngauruhoe im Tongariro-Nationalpark ist ein Moviestar. Der Bilderbuch-Vulkan brillierte als Schicksalsberg in Jacksons Fantasy-Blockbustern. Der Berg ist einer von drei aktiven Vulkanen des Nationalparks, der als Unesco Weltkultur- und Naturerbe ausgezeichnet wurde. Ein absolutes Muss bei einer Tour ins Kiwi-Land. Tipp: Die 20 Kilometer lange Wanderung Tongariro Alpine Crossing durch die Vulkanlandschaft wurde zu einer der schönsten Tageswanderungen der Welt gewählt. www.nationalpark.co.nz
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Neuseeländer lieben den drolligen Kiwi, ihren Nationalvogel – sie nennen sich teilweise selber so. Die klei-
nen Laufvögel, die nur hier leben, sind ein biologisches Wunder. Ihre Eier können bis zu 30 Prozent des Körpergewichts betragen. Tierischer Rekord! In freier Natur begegnet man den nachtaktiven und gefährdeten Tieren sehr selten. Zu sehen gibt es Kiwis in verschiedenen Zoos (Auckland, Napier, Wellington, Christchurch).
9
In Rotorua, in der Region Bay of Plenty, bringen unterirdische Magmaströme das Grundwasser zum Kochen – zur Freude aller Thermalbadefans. Besucher strömen zu Geysiren, blubbernden Schlamm löchern und heissen Quellen, auch wenn die Erde manchmal unangenehm nach Schwefel riecht. Tipp: Die Region um Rotorua gilt als eine der besten Mountainbike-Destinationen der Welt. Unzählige Trails führen durch Redwood-Wälder. www.rotoruanz.com
Ein Warnschild weist darauf hin, das in den nächsten vier Kilometern Kiwis auftauchen können. Die Vögel sind Neuseelands Nationaltier.
11 Fotos: mauritius images, thinkstock
Schönste Meereslandschaft der Nordinsel ist die Bay of Islands an der Ostküste mit etwa 150 unbewohnten Inseln in türkisblauem Wasser. In dem Inselparadies dreht sich alles um Wassersport: Tauchen, Schnorcheln, Segeln, Kajakfahren. Tipp: Unweit der Küste befindet sich im Ort Kawakawa die coolste Toilette des Planeten, entworfen vom skurrilen Architekten Friedensreich Hundertwasser. www.bayofislands.net
Stirn an Stirn drücken und Kia Ora (zu Deutsch: «Mögest du gesund sein») sagen – fertig ist die Maori-Begrüssung. Freilich sind die Traditionen und Gesellschaftsregeln der neuseeländischen Urbevölkerung viel komplexer. Die Maori, zu denen sich heute noch etwa 600 000 Menschen zählen, besiedelten vor etwa 800 Jahren die neuseeländischen Inseln. Nach dem Eintreffen der Europäer im 18. Jahrhundert wurden die Maori allerdings eine Minderheit im eigenen Land. Ihre Kultur ist dennoch in der neuseeländischen Gesellschaft sehr präsent. In der Region um Rotorua leben viele Maori-Stämme, welche Besucher in ihren Dörfern begrüssen und traditionelle Vorführungen veranstalten. Infos dazu gibts bei den regionalen Touristenbüros. Natürlich ist Neuseeland nicht nur ein adrenalingeschwängertes Outdoor-Paradies. Der Inselstaat hat auch eine gute Portion urbane Atmosphäre abbekommen. Neuseelands Hauptstadt Wellington ist eine gechillte 200 000-Seelen-Metropole, die sich zwischen Meer und Berge kuschelt. Neben quirlig-buntem Streetlife in der Cuba Street und einer Fahrt mit der historischen
12
Neuseeland ist ein Wassersport-Eldorado. Schliesslich bietet es 15 000 spektakuläre Küstenkilometer und perfekte Surf-Wellen. Zentrum der Wellenreiter ist der legendäre Surf Highway 45 im Nordwesten der Nordinsel. Auf 100 Kilometern finden sich zwischen den Städten New Plymouth und Hawera die besten Surf-Spots des Landes. Tipp: Wer sich nicht alleine auf ein Surfbrett traut, kann es mit einem Tandem-Surf probieren. Zum Beispiel in der Surfschule «Tarawave Surf School» in New Plymouth. www.taranakisurfschool.com
13
Lust auf Schnee-Spass im Sommer? Wenn es bei uns brütend heiss ist, herrscht im Kiwi-Land Winter (auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten verschoben). Ski- und Snowboard-Hotspot ist die Südinsel mit den bis zu über 3000 Meter hohen Neuseeländer Alpen. Als eines der besten Ski- und Snowboardgebiete gilt Mount Hutt, 100 Kilometer von Christchurch entfernt. www.nzski.com
14
Rugby ist Nationalsport und Ersatzreligion. Kein Wunder, ist doch Neuseeland mit seiner Nationalmannschaft All Blacks schon mehrfach Weltmeister geworden. Der harte, aber sehr faire Mannschaftssport ist nichts für sanfte Gemüter. Der Besuch eines Spiels offenbart dennoch viel Kiwi-Lebensart. Vor jedem Match machen die Spieler einen Haka, einen rituellen Maori-Tanz, mit dem der
Gegner eingeschüchtert werden soll. Wer sich für die Hintergründe dieses Sports interessiert, kann sich im Rugby-Museum in Palmerston (Nordinsel) in die 150-jährige Geschichte vertiefen. www.rugbymuseum.co.nz
15
Schlemmen und gleichzeitig Pfunde verlieren? Kein Problem bei der Great Taste Tour um das Örtchen Nelson im Norden der Südinsel. Die 175 Kilometer lange Velotour führt an Restaurants, Brauereien und Weingütern vorbei. Velos können in Bike-Shops in Nelson ausgeliehen werden, wo es auch die nötigen Informationen gibt. www.nelsonnz.com
16
Das Dorf mit dem seltsamen Namen Franz Josef ist ein unscheinbares Nest, in dem es lediglich vier Strassen gibt. Egal, der Weiler ist nur Ausgangsort für eiskalte Erlebnisse in den Neuseeländer Alpen: Hier ragen die zwei eindrücklichsten Gletscher der Südinsel empor. Ein Highlight ist eine geführte Gletscherwanderung über die Eisspalten und durch gefrorene Höhlen. Wer es gemütlicher mag, kann bei einem Helikopter-Rundflug die zerbrechliche Eisschönheit bewundern – ob das ökologisch sinnvoll ist, sei dahingestellt. www.glaciercountry.co.nz
17
Das Städtchen Queenstown gilt als Adrenalinhauptstadt der Welt. Junge Traveller strömen an den Südzipfel Neuseelands, um ihren Mut beim Klettern, Skydiven, Raften oder Mountainbiken unter Beweis zu stellen. Seinen Eintrag in die Top Ten der Abenteuer-Destinationen erhielt Queenstown wegen des ersten kommerziellen Bungeesprungs (1988) der Welt. Mit 43 Metern ist der Gump von der Original Kawarau-Brücke allerdings für erfahrene Springer nur eine Aufwärmübung. Verrückt wird es beim atemver-
schlagenden 134 Meter hohen Nevis Bungy. www.queenstownnz.co.nz
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Von Nord- nach Südneuseeland sind es 2000 Strassenkilometer – eine lange Strecke mit dem eigenen Auto. Einfacher erkundet man die Inseln mit den Travel-Pässen vom Busunternehmer Kiwi Experience. Das Prinzip ist für unabhängige Traveller genial: Man kauft ein Ticket seiner bevorzugten Route und kann die einzelnen Strecken nach eigener Zeitplanung abfahren. Zudem gibts Übernachtungs- und Erlebnis-Packages. www.kiwiexperience.com Kaikoura auf der Südinsel ist Neuseelands Whale Watching TopSpot. Pott- und Buckelwale tummeln sich hier ebenso wie verschiedene Delfinarten und Orkas. Auge in Auge mit den Meeressäugern kommt man auf einer Bootstour. Für einen Adlerblick gibt es Whale-Watching per Helikopter. Eindrücklicher ist ein Schwumm mit Delfinen und Robben. Tipp: Die Restaurants der Region sind für ihre Langusten berühmt. www.kaikoura.co.nz
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Am nördlichen Zipfel der Südinsel befindet sich der Abel Tasman Nationalpark, der für seine goldenen Sandbeaches, verträumten Buchten und wuchernden Küstenwälder gerühmt wird. Klassischerweise erkundet man den Park zu Fuss auf dem mehrtägigen Coast Track. Einen anderen Blick auf das landschaftliche Juwel bekommt man bei einer See-Kajaktour, bei der man auch versteckte Buchten entdecken kann. Möglich sind Tages- und Mehrtagestouren. www.doc.govt.nz
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Alpenpanorama im 3DKino: Die schönste Eisenbahnstrecke Neuseelands ist die TranzAlpine Railway auf der Südinsel des Pazifischen Ozeans zur Tasma-
nischen See. Durch 19 Tunnel und vier Viadukte kämpft sich der Zug durch das gewal tige Bergpanorama. Tipp: Ein wei teres Highlight für Eisen bahn-Fans ist der Northern Explorer auf der Nordinsel von Wellington nach Auckland. www.kiwirailscenic.co.nz
22
Er sieht fast aus wie das Matterhorn und ist Neuseelands meist fotografierter Berg: Der Mitre Peak im Milford Sound Fjord. Wahrlich: Der Mix aus dreieckigen Bergen, schwarzem Wasser und üppigem Wald ist einmalig. Beliebt sind Trips mit dem Ausflugsdampfer oder dem Kanu. Tipp: Sportliche Wanderer können den Fiordland-Nationalpark auf dem viertägigen Milford Track erkunden.
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Neuseeländischer Wein ist in Europa noch ein Geheimtipp, obwohl die edlen Tropfen aus dem Pazifikstaat schon in der weltweiten Top-Liga mitspielen. Verkaufsschlager ist der weisse Sauvignon blanc. Aber auch der rote Pinot noir ist laut Kritikermeinung nicht zu verachten. Für Weinliebhaber sollte eine Neuseelandreise also auch eine Gourmettour sein. Am besten auf dem Roadtrip Classic New Zealand Wine Trail, der zu drei Spitzenweinregionen führt. www.classicwinetrail.co.nz
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Im Februar 2011 legte ein Erdbeben die Stadt Christchurch teilweise in Schutt und Asche. 185 Menschen starben, viele historische Gebäude wurden zerstört. Dennoch ist Christchurch ein Muss auf einer Neuseeland-Rundreise. Die positive Lebenseinstellung, mit denen die Einwohner die Stadt neu aufbauen, ist schlicht beeindruckend. Die Organisation «Gap Filler» verschönert mit kreativen Ideen entstandene Lücken, als Provisorium wurde kurzerhand eine Pappmaché-Kathedrale aufgebaut. www.christchurchnz.com
25
Wer in der Weite der Neuseeländer Landschaft noch mehr Einsamkeit sucht, findet auf der Stewart Island im Süden sein Robinson-Crusoe-Paradies. Wer es aus der Hängematte schafft, kann sich als Vogelbeobachter versuchen. Auf dem kleinen Archipel nisten besonders viele Vogelarten – da ihre natürlichen Feinde wie Marder & Co. fehlen. www.stewartisland.co.nz
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25 Gründe,
Mittelerde zu besuchen
Schon die Kleinsten, wie dieser Maori-Junge, spielen den Nationalsport Rugby.
Neuseeland – nichts für schwache Nerven Die Natur lässt die Herzen höher schlagen, Outdoor-Abenteuer das Adrenalin pulsieren und die Weine das Morgen vergessen. BLICK-Reisen zeigt, was Sie bei den Kiwis nicht verpassen dürfen. Text: Christian Bauer
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Wir beginnen unseren Trip durch Neuseeland mit einem Klischee: Hobbits streifen durch die sattgrüne Landschaft, Elben reiten durch verwunschene Wälder und Zwerge hausen in gigantischen Höhlen. Regisseur Peter Jackson drehte hier Tolkiens Saga Herr der Ringe. Neuseeland ist zwar nur fast Mittelerde, für Fantasy-Fans ist der Inselstaat dennoch das Paradies. Im Dorf Matamata auf der Nordinsel kann man das Hobbit-Filmdorf besuchen und sich wie im Auenland fühlen. Tipp: Für Hardcore Tolkien-Fans gibt es Trips zu den Filmlocations von «Herr der Ringe» und Hobbit-Movies auf der Nord- und Südinsel. www.hobbitontours.com
Der Mitre Peak im FiordlandNationalpark ist der meistfotografierte Berg Neuseelands.
Standseilbahn ist der Besuch des interaktiven Nationalmuseums Te Papa Tongarewa ein absolutes Muss. Es beherbergt eine grosse Sammlung an naturkundlichen und historischen Exponaten. Ein Schwerpunkt liegt natürlich auf der Kultur der Maori, der neuseeländischen Ureinwohner. www.wellington.nz.com
www.newzealand.com
In Matamata, auf der Nordinsel, steht das Hobbit-Filmdorf.
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Ein Land wie ein Filmset. Die spektakulären Landschaften sind der Hauptgrund für viele Touristen, die lange Reise bis ans andere Ende der Welt zu machen. Sehr beliebt sind mehrtägige Wanderungen. Eindrücklichster Great Walk auf der Nordinsel ist der viertägige Lake Waikaremoana Track um den gleichnamigen See im Te-Urewera-Nationalpark. Höhepunkt auf der Süd insel ist der fünftägige Heaphy Track im Kahurangi-Nationalpark, der vom Gebirge zum Meer führt. www.greatwalks.co.nz
Die sattgrünen Wiesen sind ideal für die Schaf zucht. Das Fleisch wird in die ganze Welt exportiert.
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Neuseelands Stadt der Liebe: Auckland heisst bei den indigenen Maori Tamaki-makau-rau. Das bedeutet «Eine junge Schönheit mit 100 Liebhabern». Die 1,4 Millionen Einwohner zählende Metropole gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Ob die Wahl als Wohnort wirklich klug ist? Auckland wurde auf 50 Vulkanen erbaut – manche davon könnten jederzeit ausbrechen. Tipp: Auckland ist eine gute Basis für die Kombination von Hochhaus-City-Life und Outdoor-Adventure. www.aucklandnz.com
Auckland wurde auf 50 Vulkanen erbaut. krampfte Muskeln und Seelen gibt es in natürlichen Hot Pools. www.greatlaketaupo.com
7 Mit einem Kajak lassen sich im Abel-Tasman-Nationalpark abgelegene Buchten entdecken.
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In den verzweigten Höhlensystemen von Waitomo stiegen zwar keine Fantasy-Monster aus der Tiefe, einen gewaltigen Adrenalin-Kick gibt es dennoch beim Black Water Rafting. Eingepackt in einen hautengen Wetsuit und bewaffnet mit Helmlampe geht es durch enge Tunnel. Als Belohnung leuchten Tausende von Glühwürmchen an der Höhlendecke. www.waitomo.com
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Taupo, die Adventure Capital of the North, ist nichts für schwache Nerven! Die mitten auf der Nord insel gelegene Stadt lockt mit Neuseelands atemberaubendstem Angebot: Skydiving. Aus 4500 Metern geht es im Tandemsprung ab in die Tiefe, mit herrlichen Blicken auf den kristallklaren See – wenn man sich traut, die Augen zu öffnen. Tipp: Entspannung für ver-
Die Erhebung Mount Ngauruhoe im Tongariro-Nationalpark ist ein Moviestar. Der Bilderbuch-Vulkan brillierte als Schicksalsberg in Jacksons Fantasy-Blockbustern. Der Berg ist einer von drei aktiven Vulkanen des Nationalparks, der als Unesco Weltkultur- und Naturerbe ausgezeichnet wurde. Ein absolutes Muss bei einer Tour ins Kiwi-Land. Tipp: Die 20 Kilometer lange Wanderung Tongariro Alpine Crossing durch die Vulkanlandschaft wurde zu einer der schönsten Tageswanderungen der Welt gewählt. www.nationalpark.co.nz
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Neuseeländer lieben den drolligen Kiwi, ihren Nationalvogel – sie nennen sich teilweise selber so. Die klei-
nen Laufvögel, die nur hier leben, sind ein biologisches Wunder. Ihre Eier können bis zu 30 Prozent des Körpergewichts betragen. Tierischer Rekord! In freier Natur begegnet man den nachtaktiven und gefährdeten Tieren sehr selten. Zu sehen gibt es Kiwis in verschiedenen Zoos (Auckland, Napier, Wellington, Christchurch).
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In Rotorua, in der Region Bay of Plenty, bringen unterirdische Magmaströme das Grundwasser zum Kochen – zur Freude aller Thermalbadefans. Besucher strömen zu Geysiren, blubbernden Schlamm löchern und heissen Quellen, auch wenn die Erde manchmal unangenehm nach Schwefel riecht. Tipp: Die Region um Rotorua gilt als eine der besten Mountainbike-Destinationen der Welt. Unzählige Trails führen durch Redwood-Wälder. www.rotoruanz.com
Ein Warnschild weist darauf hin, das in den nächsten vier Kilometern Kiwis auftauchen können. Die Vögel sind Neuseelands Nationaltier.
11 Fotos: mauritius images, thinkstock
Schönste Meereslandschaft der Nordinsel ist die Bay of Islands an der Ostküste mit etwa 150 unbewohnten Inseln in türkisblauem Wasser. In dem Inselparadies dreht sich alles um Wassersport: Tauchen, Schnorcheln, Segeln, Kajakfahren. Tipp: Unweit der Küste befindet sich im Ort Kawakawa die coolste Toilette des Planeten, entworfen vom skurrilen Architekten Friedensreich Hundertwasser. www.bayofislands.net
Stirn an Stirn drücken und Kia Ora (zu Deutsch: «Mögest du gesund sein») sagen – fertig ist die Maori-Begrüssung. Freilich sind die Traditionen und Gesellschaftsregeln der neuseeländischen Urbevölkerung viel komplexer. Die Maori, zu denen sich heute noch etwa 600 000 Menschen zählen, besiedelten vor etwa 800 Jahren die neuseeländischen Inseln. Nach dem Eintreffen der Europäer im 18. Jahrhundert wurden die Maori allerdings eine Minderheit im eigenen Land. Ihre Kultur ist dennoch in der neuseeländischen Gesellschaft sehr präsent. In der Region um Rotorua leben viele Maori-Stämme, welche Besucher in ihren Dörfern begrüssen und traditionelle Vorführungen veranstalten. Infos dazu gibts bei den regionalen Touristenbüros. Natürlich ist Neuseeland nicht nur ein adrenalingeschwängertes Outdoor-Paradies. Der Inselstaat hat auch eine gute Portion urbane Atmosphäre abbekommen. Neuseelands Hauptstadt Wellington ist eine gechillte 200 000-Seelen-Metropole, die sich zwischen Meer und Berge kuschelt. Neben quirlig-buntem Streetlife in der Cuba Street und einer Fahrt mit der historischen
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Neuseeland ist ein Wassersport-Eldorado. Schliesslich bietet es 15 000 spektakuläre Küstenkilometer und perfekte Surf-Wellen. Zentrum der Wellenreiter ist der legendäre Surf Highway 45 im Nordwesten der Nordinsel. Auf 100 Kilometern finden sich zwischen den Städten New Plymouth und Hawera die besten Surf-Spots des Landes. Tipp: Wer sich nicht alleine auf ein Surfbrett traut, kann es mit einem Tandem-Surf probieren. Zum Beispiel in der Surfschule «Tarawave Surf School» in New Plymouth. www.taranakisurfschool.com
13
Lust auf Schnee-Spass im Sommer? Wenn es bei uns brütend heiss ist, herrscht im Kiwi-Land Winter (auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten verschoben). Ski- und Snowboard-Hotspot ist die Südinsel mit den bis zu über 3000 Meter hohen Neuseeländer Alpen. Als eines der besten Ski- und Snowboardgebiete gilt Mount Hutt, 100 Kilometer von Christchurch entfernt. www.nzski.com
14
Rugby ist Nationalsport und Ersatzreligion. Kein Wunder, ist doch Neuseeland mit seiner Nationalmannschaft All Blacks schon mehrfach Weltmeister geworden. Der harte, aber sehr faire Mannschaftssport ist nichts für sanfte Gemüter. Der Besuch eines Spiels offenbart dennoch viel Kiwi-Lebensart. Vor jedem Match machen die Spieler einen Haka, einen rituellen Maori-Tanz, mit dem der
Gegner eingeschüchtert werden soll. Wer sich für die Hintergründe dieses Sports interessiert, kann sich im Rugby-Museum in Palmerston (Nordinsel) in die 150-jährige Geschichte vertiefen. www.rugbymuseum.co.nz
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Schlemmen und gleichzeitig Pfunde verlieren? Kein Problem bei der Great Taste Tour um das Örtchen Nelson im Norden der Südinsel. Die 175 Kilometer lange Velotour führt an Restaurants, Brauereien und Weingütern vorbei. Velos können in Bike-Shops in Nelson ausgeliehen werden, wo es auch die nötigen Informationen gibt. www.nelsonnz.com
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Das Dorf mit dem seltsamen Namen Franz Josef ist ein unscheinbares Nest, in dem es lediglich vier Strassen gibt. Egal, der Weiler ist nur Ausgangsort für eiskalte Erlebnisse in den Neuseeländer Alpen: Hier ragen die zwei eindrücklichsten Gletscher der Südinsel empor. Ein Highlight ist eine geführte Gletscherwanderung über die Eisspalten und durch gefrorene Höhlen. Wer es gemütlicher mag, kann bei einem Helikopter-Rundflug die zerbrechliche Eisschönheit bewundern – ob das ökologisch sinnvoll ist, sei dahingestellt. www.glaciercountry.co.nz
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Das Städtchen Queenstown gilt als Adrenalinhauptstadt der Welt. Junge Traveller strömen an den Südzipfel Neuseelands, um ihren Mut beim Klettern, Skydiven, Raften oder Mountainbiken unter Beweis zu stellen. Seinen Eintrag in die Top Ten der Abenteuer-Destinationen erhielt Queenstown wegen des ersten kommerziellen Bungeesprungs (1988) der Welt. Mit 43 Metern ist der Gump von der Original Kawarau-Brücke allerdings für erfahrene Springer nur eine Aufwärmübung. Verrückt wird es beim atemver-
schlagenden 134 Meter hohen Nevis Bungy. www.queenstownnz.co.nz
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Von Nord- nach Südneuseeland sind es 2000 Strassenkilometer – eine lange Strecke mit dem eigenen Auto. Einfacher erkundet man die Inseln mit den Travel-Pässen vom Busunternehmer Kiwi Experience. Das Prinzip ist für unabhängige Traveller genial: Man kauft ein Ticket seiner bevorzugten Route und kann die einzelnen Strecken nach eigener Zeitplanung abfahren. Zudem gibts Übernachtungs- und Erlebnis-Packages. www.kiwiexperience.com Kaikoura auf der Südinsel ist Neuseelands Whale Watching TopSpot. Pott- und Buckelwale tummeln sich hier ebenso wie verschiedene Delfinarten und Orkas. Auge in Auge mit den Meeressäugern kommt man auf einer Bootstour. Für einen Adlerblick gibt es Whale-Watching per Helikopter. Eindrücklicher ist ein Schwumm mit Delfinen und Robben. Tipp: Die Restaurants der Region sind für ihre Langusten berühmt. www.kaikoura.co.nz
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Am nördlichen Zipfel der Südinsel befindet sich der Abel Tasman Nationalpark, der für seine goldenen Sandbeaches, verträumten Buchten und wuchernden Küstenwälder gerühmt wird. Klassischerweise erkundet man den Park zu Fuss auf dem mehrtägigen Coast Track. Einen anderen Blick auf das landschaftliche Juwel bekommt man bei einer See-Kajaktour, bei der man auch versteckte Buchten entdecken kann. Möglich sind Tages- und Mehrtagestouren. www.doc.govt.nz
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Alpenpanorama im 3DKino: Die schönste Eisenbahnstrecke Neuseelands ist die TranzAlpine Railway auf der Südinsel des Pazifischen Ozeans zur Tasma-
nischen See. Durch 19 Tunnel und vier Viadukte kämpft sich der Zug durch das gewal tige Bergpanorama. Tipp: Ein wei teres Highlight für Eisen bahn-Fans ist der Northern Explorer auf der Nordinsel von Wellington nach Auckland. www.kiwirailscenic.co.nz
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Er sieht fast aus wie das Matterhorn und ist Neuseelands meist fotografierter Berg: Der Mitre Peak im Milford Sound Fjord. Wahrlich: Der Mix aus dreieckigen Bergen, schwarzem Wasser und üppigem Wald ist einmalig. Beliebt sind Trips mit dem Ausflugsdampfer oder dem Kanu. Tipp: Sportliche Wanderer können den Fiordland-Nationalpark auf dem viertägigen Milford Track erkunden.
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Neuseeländischer Wein ist in Europa noch ein Geheimtipp, obwohl die edlen Tropfen aus dem Pazifikstaat schon in der weltweiten Top-Liga mitspielen. Verkaufsschlager ist der weisse Sauvignon blanc. Aber auch der rote Pinot noir ist laut Kritikermeinung nicht zu verachten. Für Weinliebhaber sollte eine Neuseelandreise also auch eine Gourmettour sein. Am besten auf dem Roadtrip Classic New Zealand Wine Trail, der zu drei Spitzenweinregionen führt. www.classicwinetrail.co.nz
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Im Februar 2011 legte ein Erdbeben die Stadt Christchurch teilweise in Schutt und Asche. 185 Menschen starben, viele historische Gebäude wurden zerstört. Dennoch ist Christchurch ein Muss auf einer Neuseeland-Rundreise. Die positive Lebenseinstellung, mit denen die Einwohner die Stadt neu aufbauen, ist schlicht beeindruckend. Die Organisation «Gap Filler» verschönert mit kreativen Ideen entstandene Lücken, als Provisorium wurde kurzerhand eine Pappmaché-Kathedrale aufgebaut. www.christchurchnz.com
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Wer in der Weite der Neuseeländer Landschaft noch mehr Einsamkeit sucht, findet auf der Stewart Island im Süden sein Robinson-Crusoe-Paradies. Wer es aus der Hängematte schafft, kann sich als Vogelbeobachter versuchen. Auf dem kleinen Archipel nisten besonders viele Vogelarten – da ihre natürlichen Feinde wie Marder & Co. fehlen. www.stewartisland.co.nz
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CityTrip
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Diese Highlights dürfen Sie auf keinen Fall verpassen
Blick von der Kuppel des Duomo Santa Maria del Fiore: Nach 500 Jahren immer noch das höchste Gebäude der historischen Stadt.
Was anschauen?
Traditionsreich: Auf der bebauten Brücke Ponte Vecchio darf nur Schmuck verkauft werden.
Fotos: mauritius images, Christian Bauer
Florenz
Grosse Kunst auf kleinem Raum Knackige Füdli und sündige Gaumenfreuden Während der kühlen Jahreszeit kann man die kulturellen und kulinarischen Vorzüge von Florenz besonders intensiv geniessen. Text: Christian Bauer
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Mitbringsel: Auf den Plätzen von Florenz bieten Maler ihre Dienste an.
L
ässig steht er da mit seinem Superbody, seinem knackigen Füdli und einem perfekten Sixpack, das Normalos vor Neid erblassen lässt. Junge Mädels zücken ihre Handys und schiessen mit glänzenden Augen verbotenerweise ein paar Selfies – dabei ist der Traummann schon 500 Jahre alt. Der «David» von Bildhauer Michel angelo Buonarroti ist die wohl berühmteste Marmorskulptur der Weltgeschichte und die Florentiner Haupt-Attraktion. Vor 500 Jahren war Florenz Europas Boom-City. Das finstere Mittelalter war endgültig pas-
sé, und die Menschen genossen die Ausschweifungen der Renaissance. Alle Künstler von Rang und Namen kamen in die Stadt am Arno und hinterliessen ihre Spuren: Leonardo da Vinci, Raffael, Filippo Brunelleschi oder Sandro Botticelli. Noch heute gibt es in der 300 000 Einwohner zählenden Metropole Weltklasse-Kunst in Hülle und Fülle. Kein Wunder, lockt die überschaubare Altstadt jährlich mehrere Millionen Touristen an. Die Boomzeit von Florenz als intellektueller Gedankenschmiede ist zwar längst vorbei,
Kulinarische Verführung: In den Altstadtgassen laden unzählige Geschäfte zum Schlemmen und Geniessen ein.
Traumkulisse: Florenz ist ein Magnet für Hobby-Maler und Sehnsüchtige.
Berühmteste Skulptur der Welt: Aus einem einzigen Stück Marmor meis selte Michel angelo seinen «David».
und manch ein Palazzi bräuchte ein ausgiebiges Facelift. Dennoch verströmt die Stadt einen Charme, dem man sich kaum entziehen kann: einen Mix aus Weltgrösse und provinziellem Dornröschenschlaf – besonders im Winter, wenn die Touristen Florenz verlassen haben. Herbst und Winter sind die beste Zeit für einen Trip in die toskanische Metropole. Ohne stundenlanges Warten vor den Sehenswürdigkeiten kann man die Stadt und ihre Schätze in Ruhe erkunden. Oder man lässt die Kunstwerke ruhig mal in den Museen verstauben und geniesst in der
durchaus noch warmen Wintersonne das volle Leben – liest ein Buch in einem gemütlichen Strassencafé, nippt in einer urigen Taverna an einem Chianti oder tafelt in einer traditio nellen Trattoria wie ein Renaissance-Fürst. Achtung, Speckröllchen-Alarm: Die Florentiner Küche ist eine Kalorienbombe! Und wer den schlafenden Künstler in sich wecken will, kauft sich einfach Zeichenblock und Bleistifte und versucht sich am «David», dem Schönling. Aber nicht verzagen: Auch Da Vinci und Co. haben irgendwann einmal klein angefangen.
› Kathedrale Santa Maria del Fiore Die Kuppel der Kirche zählt zu den grössten Ingenieurleistun gen des 15. Jahrhunderts. Filippo Brunelleschi schenkte 1434 der Stadt ihr unverkennbares Wahr zeichen, nachdem alle Baumeister vor ihm an der gigantischen Kup pel gescheitert waren. › Battistero San Giovanni Die Taufkirche des Doms von Florenz ist ein Highlight der Kunst geschichte. Die drei massiven Eingangsportale sind mit plasti schen Reliefs versehen. Das Innere des Baus ist mit byzantinischen Mosaiken ausgekleidet. › Galleria dell’Accademia Hier steht der weltberühmte «David» von Michelangelo. Eindrücklicher allerdings sind Michelangelos «Sklaven», die sich mühsam aus ihrem marmornen Block quälen: ein Symbol für den menschlichen Kampf um Individualität. › Kloster San Marco Der malen de Dominikanermönch Fra Angeli co hat die Zellen seiner Kloster brüder um das Jahr 1440 mit zauberhaften Fresken ausgemalt. Besonders schön: die Szene der Verkündigung, in welcher Erzengel Gabriel innig mit Maria spricht. › San Miniato al Monte Von dieser Kirche hat man den schönsten Ausblick auf die Stadt bei Sonnenuntergang. Um 17.30 Uhr treffen sich die Mönche in der Krypta zum Abendgebet. › Museo dell’Opera di Duomo Im hochkarätigen Dommuseum gibt es viel zu entdecken. Allein schon die «Pietà» von Michelange lo, die etwas versteckt im Treppen aufgang steht, lohnt den Besuch. Die unvollendete Skulpturengrup pe zeigt die Abnahme Christi vom Kreuz. Kaum ein Kunstwerk konnte den Schmerz des Todes so intensiv darstellen wie dieses. › Kirche San Lorenzo In der Grabkapelle der Medici in der Kirche San Lorenzo tritt Michel angelo als Architekt, Maler und Bildhauer auf. Die allegorischen Figuren von Nacht, Tag, Abend und Morgen sind genial. › Galleria degli Uffizi Alle gros sen Renaissance-Maler sind in dem Museum vertreten. Publi kumsmagnet ist die «Geburt der Venus» von Sandro Botticelli.
Wo essen?
› Trattoria del Carmine Die Ausstattung des Restaurants an der Piazza del Carmine ist einfach,
aber die Leckereien, die aus der Küche kommen, sind eine Freude. Hier wird typische Florentiner Kost zubereitet. Adresse: Piazza del Carmine/Borgo San Frediano › Nardone Diese Imbissstube im Mercato Centrale in der Nähe der Kirche San Lorenzo hat Kultsta tus. Die Spezialität ist Panino col lesso: Brötchen mit gekochtem Rindfleisch und picante – mit viel Chili. Adresse: Via dell’Ariento › All’antico Vinaio Der Eingang der Paninoteca ist unscheinbar – die Menschenmenge, die mit Rotwein und belegten Broten auf der Strasse steht, ist aber Garant für aussergewöhnliche Gaumen freuden. Tipp: Brot mit kaltem Braten, herzhaftem Käse, einge legten Auberginen und ein Glas Rotwein für 5 Euro bestellen – da lässt sich’s landestypisch schlem men. Adresse: Via dei Neri 74
Wo einkaufen?
› Cartoleria R. Vannucchi Die kleine Papeterie bietet eine grosse Auswahl an geschmackvollen Karten, Büchern und Mappen, teil weise in Leder gebunden. Dazu gibt es die passenden Füller, Blei stifte und Zeichenstifte. Adresse: Via della Condotta 26r › Scuola del Cuoio In der Lederschule bei der Kirche Santa Croce kann man den Designern und Schneidern bei der Produk tion von Jacken, Taschen oder Portemonnaies über die Schulter schauen. Im dazugehörigen Laden werden die Produkte angeboten. Adresse: Via S. Giuseppe 5r › Farmacia di Santa Maria Novella Die berühmte Apotheke in der Nähe der Kirche Santa Ma ria Novella stammt aus dem Jahr 1612 und gilt als älteste Apotheke der Welt. In den eleganten, mit Fresken geschmückten Räumen werden selbstgemachte Kosmetika und vieles mehr ange boten. Die Zitronen-Handcreme lässt Frauenherzen höher schla gen. Adresse: Via della Scala 16r
Wo schlafen?
› Westin Excelsior Wer es luxu riös und mondän mag, den zieht es ins Westin Excelsior, direkt am Fluss Arno gelegen. Im Jahr 2013 wurde der ehemalige Palast zum besten Hotel der Stadt gekürt. Neben Fünfsterne-Luxus ist be sonders die Roof-Top-Bar ein grosser Pluspunkt: von hoch oben hat man bei einem Cocktail einen grandiosen Blick über die ganze
Stadt. Adresse: Piazza Ognissanti 3. Preis: 285 bis 8000 Euro www.westinflorence.com › Casa Santo Nome di Gesu Sie ist etwas für Traveller, die das Besondere suchen. In einem Teil des alten Klosters wurden einige Gästezimmer eingerichtet. Die Ausstattung ist eher schlicht, da für prangen an den Wänden teil weise alte Fresken. Die meist frei willigen Mitarbeiter bemühen sich liebevoll um ihre Gäste. Adresse: Piazza del Carmine 21. Preise: DZ von 60 Euro (Winter) bis 80 Euro (Sommer) www.fmmfirenze.it › Ostello Archi Rossi Dieses Ho stel ist beliebt bei Rucksacktouris ten, die auf ihr Budget achten müssen. Neben dem guten PreisLeistungs-Verhältnis ist die zent rale Lage in der Nähe des Bahn hofs ein Pluspunkt der Jugendher berge. Adresse: Via Faenza 94 r. Preise: 21 Euro (Mehrbettzimmer) bis 100 Euro (Doppelzimmer) www.hostelarchirossi.com
Wo hinfahren?
› Schiefe Türme und schwarzweisse Kathedralen Florenz ist eine idealer Ausgangsort, um die Toskana zu erkunden. Pisa mit seinem weltberühmten schiefen Turm ist gerade einmal eine Zug stunde entfernt. Interessanter ist jedoch die Stadt Siena, seit jeher Konkurrentin von Florenz. Das mittelalterliche Ensemble der Altstadt ist ein Juwel aus verwin kelten Gassen, Plätzen und gran diosen Bauwerken. Highlight ist der aus schwarzem und weissem Marmor gebaute Dom, von dessen Turm man einen herrlichen Blick über die toskanische Landschaft hat. Wer sich gruseln möchte, kann den Kopf der heiligen Katha rina von Siena in der Basilika San Domenico bestaunen.
Informationen
› Anreise Swiss fliegt täglich mehrmals von Zürich direkt nach Florenz. www.swiss.com › Geld Das Preisniveau in Florenz ist niedriger als in der Schweiz, auch wenn es über dem italieni schen Durchschnitt liegt. › Reisezeit Florenz ist eine Ganz jahresdestination. Vermeiden sollte man allerdings Festzeiten sowie die Sommermonate, da dann die Stadt von Touristen übervölkert ist. Die ruhigste Jah reszeit ist der Winter.
Gewinnen Sie ein Kamera-Kit von NIKON im Wert von 1598 Franken! Werden Sie zum Foto-Profi! Dank 24,2 Megapixeln machen Sie mit der Nikon D7200 Fotos in Top-Qualität. Die semiprofessionelle Spiegelreflex kamera hat einen Bildsensor im DX-Format, der auch feinste Details abbildet. Damit auch schnelle Motive gestochen scharf werden, ist die D7200 mit einem erstklassigen Autofokus-System mit 51 Messfeldern ausgestattet. Tolle Pics beim nächsten Fussballspiel sind also kein Prob lem. Sie wollen sich nicht um komplizierte Einstellungen kümmern? Verschiedene Motivprogramme erleichtern das Fotografieren – natürlich können Sie alle Feinheiten für Ihren eigenen Bilder-Look ebenso manuell einstellen. Auch Videographer kommen mit der DSL-Kamera auf ihre Kosten. Die Nikon D7200 bietet verschiedene Aufnahme einstellungen für perfekte Clips. Zum Kit gehört das lichtstarke Zoomobjektiv AF-S DX 18 – 140 VR, das vom Weitwinkel bis zum Teleobjektiv reicht. Mehr Infos: www.nikon.ch
Elegant und ausgestattet mit bester Technik: Die Nikon D7200 mit Zoomobjektiv.
Ihr Weg zum Glück: Beantworten Sie einfach folgende Frage, und schon spielen Sie mit um die Profi-Kamera. Wie nennt man die Person hinter der Kamera? Antwort A: Fotograf Antwort B: Polygraf Per Telefon: Wählen Sie die Nummer 0901 591 946 (1.50 Fr./Anruf ab Festnetz) und folgen Sie den Anweisungen ab Band. Per SMS: Senden Sie das Kennwort NIKON gefolgt vom richtigen Antwortbuchstaben (z. B. NIKON B) und Ihrer vollständigen Adresse an die 530 (1.50 Fr./SMS). Per WAP: http://m.vpch.ch/BLI12364 (chancen gleiche Teilnahme ohne Zusatzkosten via WAP) Teilnahmeschluss: Dienstag, 10. November 2015, 24.00 Uhr
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CityTrip
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Diese Highlights dürfen Sie auf keinen Fall verpassen
Blick von der Kuppel des Duomo Santa Maria del Fiore: Nach 500 Jahren immer noch das höchste Gebäude der historischen Stadt.
Was anschauen?
Traditionsreich: Auf der bebauten Brücke Ponte Vecchio darf nur Schmuck verkauft werden.
Fotos: mauritius images, Christian Bauer
Florenz
Grosse Kunst auf kleinem Raum Knackige Füdli und sündige Gaumenfreuden Während der kühlen Jahreszeit kann man die kulturellen und kulinarischen Vorzüge von Florenz besonders intensiv geniessen. Text: Christian Bauer
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Mitbringsel: Auf den Plätzen von Florenz bieten Maler ihre Dienste an.
L
ässig steht er da mit seinem Superbody, seinem knackigen Füdli und einem perfekten Sixpack, das Normalos vor Neid erblassen lässt. Junge Mädels zücken ihre Handys und schiessen mit glänzenden Augen verbotenerweise ein paar Selfies – dabei ist der Traummann schon 500 Jahre alt. Der «David» von Bildhauer Michel angelo Buonarroti ist die wohl berühmteste Marmorskulptur der Weltgeschichte und die Florentiner Haupt-Attraktion. Vor 500 Jahren war Florenz Europas Boom-City. Das finstere Mittelalter war endgültig pas-
sé, und die Menschen genossen die Ausschweifungen der Renaissance. Alle Künstler von Rang und Namen kamen in die Stadt am Arno und hinterliessen ihre Spuren: Leonardo da Vinci, Raffael, Filippo Brunelleschi oder Sandro Botticelli. Noch heute gibt es in der 300 000 Einwohner zählenden Metropole Weltklasse-Kunst in Hülle und Fülle. Kein Wunder, lockt die überschaubare Altstadt jährlich mehrere Millionen Touristen an. Die Boomzeit von Florenz als intellektueller Gedankenschmiede ist zwar längst vorbei,
Kulinarische Verführung: In den Altstadtgassen laden unzählige Geschäfte zum Schlemmen und Geniessen ein.
Traumkulisse: Florenz ist ein Magnet für Hobby-Maler und Sehnsüchtige.
Berühmteste Skulptur der Welt: Aus einem einzigen Stück Marmor meis selte Michel angelo seinen «David».
und manch ein Palazzi bräuchte ein ausgiebiges Facelift. Dennoch verströmt die Stadt einen Charme, dem man sich kaum entziehen kann: einen Mix aus Weltgrösse und provinziellem Dornröschenschlaf – besonders im Winter, wenn die Touristen Florenz verlassen haben. Herbst und Winter sind die beste Zeit für einen Trip in die toskanische Metropole. Ohne stundenlanges Warten vor den Sehenswürdigkeiten kann man die Stadt und ihre Schätze in Ruhe erkunden. Oder man lässt die Kunstwerke ruhig mal in den Museen verstauben und geniesst in der
durchaus noch warmen Wintersonne das volle Leben – liest ein Buch in einem gemütlichen Strassencafé, nippt in einer urigen Taverna an einem Chianti oder tafelt in einer traditio nellen Trattoria wie ein Renaissance-Fürst. Achtung, Speckröllchen-Alarm: Die Florentiner Küche ist eine Kalorienbombe! Und wer den schlafenden Künstler in sich wecken will, kauft sich einfach Zeichenblock und Bleistifte und versucht sich am «David», dem Schönling. Aber nicht verzagen: Auch Da Vinci und Co. haben irgendwann einmal klein angefangen.
› Kathedrale Santa Maria del Fiore Die Kuppel der Kirche zählt zu den grössten Ingenieurleistun gen des 15. Jahrhunderts. Filippo Brunelleschi schenkte 1434 der Stadt ihr unverkennbares Wahr zeichen, nachdem alle Baumeister vor ihm an der gigantischen Kup pel gescheitert waren. › Battistero San Giovanni Die Taufkirche des Doms von Florenz ist ein Highlight der Kunst geschichte. Die drei massiven Eingangsportale sind mit plasti schen Reliefs versehen. Das Innere des Baus ist mit byzantinischen Mosaiken ausgekleidet. › Galleria dell’Accademia Hier steht der weltberühmte «David» von Michelangelo. Eindrücklicher allerdings sind Michelangelos «Sklaven», die sich mühsam aus ihrem marmornen Block quälen: ein Symbol für den menschlichen Kampf um Individualität. › Kloster San Marco Der malen de Dominikanermönch Fra Angeli co hat die Zellen seiner Kloster brüder um das Jahr 1440 mit zauberhaften Fresken ausgemalt. Besonders schön: die Szene der Verkündigung, in welcher Erzengel Gabriel innig mit Maria spricht. › San Miniato al Monte Von dieser Kirche hat man den schönsten Ausblick auf die Stadt bei Sonnenuntergang. Um 17.30 Uhr treffen sich die Mönche in der Krypta zum Abendgebet. › Museo dell’Opera di Duomo Im hochkarätigen Dommuseum gibt es viel zu entdecken. Allein schon die «Pietà» von Michelange lo, die etwas versteckt im Treppen aufgang steht, lohnt den Besuch. Die unvollendete Skulpturengrup pe zeigt die Abnahme Christi vom Kreuz. Kaum ein Kunstwerk konnte den Schmerz des Todes so intensiv darstellen wie dieses. › Kirche San Lorenzo In der Grabkapelle der Medici in der Kirche San Lorenzo tritt Michel angelo als Architekt, Maler und Bildhauer auf. Die allegorischen Figuren von Nacht, Tag, Abend und Morgen sind genial. › Galleria degli Uffizi Alle gros sen Renaissance-Maler sind in dem Museum vertreten. Publi kumsmagnet ist die «Geburt der Venus» von Sandro Botticelli.
Wo essen?
› Trattoria del Carmine Die Ausstattung des Restaurants an der Piazza del Carmine ist einfach,
aber die Leckereien, die aus der Küche kommen, sind eine Freude. Hier wird typische Florentiner Kost zubereitet. Adresse: Piazza del Carmine/Borgo San Frediano › Nardone Diese Imbissstube im Mercato Centrale in der Nähe der Kirche San Lorenzo hat Kultsta tus. Die Spezialität ist Panino col lesso: Brötchen mit gekochtem Rindfleisch und picante – mit viel Chili. Adresse: Via dell’Ariento › All’antico Vinaio Der Eingang der Paninoteca ist unscheinbar – die Menschenmenge, die mit Rotwein und belegten Broten auf der Strasse steht, ist aber Garant für aussergewöhnliche Gaumen freuden. Tipp: Brot mit kaltem Braten, herzhaftem Käse, einge legten Auberginen und ein Glas Rotwein für 5 Euro bestellen – da lässt sich’s landestypisch schlem men. Adresse: Via dei Neri 74
Wo einkaufen?
› Cartoleria R. Vannucchi Die kleine Papeterie bietet eine grosse Auswahl an geschmackvollen Karten, Büchern und Mappen, teil weise in Leder gebunden. Dazu gibt es die passenden Füller, Blei stifte und Zeichenstifte. Adresse: Via della Condotta 26r › Scuola del Cuoio In der Lederschule bei der Kirche Santa Croce kann man den Designern und Schneidern bei der Produk tion von Jacken, Taschen oder Portemonnaies über die Schulter schauen. Im dazugehörigen Laden werden die Produkte angeboten. Adresse: Via S. Giuseppe 5r › Farmacia di Santa Maria Novella Die berühmte Apotheke in der Nähe der Kirche Santa Ma ria Novella stammt aus dem Jahr 1612 und gilt als älteste Apotheke der Welt. In den eleganten, mit Fresken geschmückten Räumen werden selbstgemachte Kosmetika und vieles mehr ange boten. Die Zitronen-Handcreme lässt Frauenherzen höher schla gen. Adresse: Via della Scala 16r
Wo schlafen?
› Westin Excelsior Wer es luxu riös und mondän mag, den zieht es ins Westin Excelsior, direkt am Fluss Arno gelegen. Im Jahr 2013 wurde der ehemalige Palast zum besten Hotel der Stadt gekürt. Neben Fünfsterne-Luxus ist be sonders die Roof-Top-Bar ein grosser Pluspunkt: von hoch oben hat man bei einem Cocktail einen grandiosen Blick über die ganze
Stadt. Adresse: Piazza Ognissanti 3. Preis: 285 bis 8000 Euro www.westinflorence.com › Casa Santo Nome di Gesu Sie ist etwas für Traveller, die das Besondere suchen. In einem Teil des alten Klosters wurden einige Gästezimmer eingerichtet. Die Ausstattung ist eher schlicht, da für prangen an den Wänden teil weise alte Fresken. Die meist frei willigen Mitarbeiter bemühen sich liebevoll um ihre Gäste. Adresse: Piazza del Carmine 21. Preise: DZ von 60 Euro (Winter) bis 80 Euro (Sommer) www.fmmfirenze.it › Ostello Archi Rossi Dieses Ho stel ist beliebt bei Rucksacktouris ten, die auf ihr Budget achten müssen. Neben dem guten PreisLeistungs-Verhältnis ist die zent rale Lage in der Nähe des Bahn hofs ein Pluspunkt der Jugendher berge. Adresse: Via Faenza 94 r. Preise: 21 Euro (Mehrbettzimmer) bis 100 Euro (Doppelzimmer) www.hostelarchirossi.com
Wo hinfahren?
› Schiefe Türme und schwarzweisse Kathedralen Florenz ist eine idealer Ausgangsort, um die Toskana zu erkunden. Pisa mit seinem weltberühmten schiefen Turm ist gerade einmal eine Zug stunde entfernt. Interessanter ist jedoch die Stadt Siena, seit jeher Konkurrentin von Florenz. Das mittelalterliche Ensemble der Altstadt ist ein Juwel aus verwin kelten Gassen, Plätzen und gran diosen Bauwerken. Highlight ist der aus schwarzem und weissem Marmor gebaute Dom, von dessen Turm man einen herrlichen Blick über die toskanische Landschaft hat. Wer sich gruseln möchte, kann den Kopf der heiligen Katha rina von Siena in der Basilika San Domenico bestaunen.
Informationen
› Anreise Swiss fliegt täglich mehrmals von Zürich direkt nach Florenz. www.swiss.com › Geld Das Preisniveau in Florenz ist niedriger als in der Schweiz, auch wenn es über dem italieni schen Durchschnitt liegt. › Reisezeit Florenz ist eine Ganz jahresdestination. Vermeiden sollte man allerdings Festzeiten sowie die Sommermonate, da dann die Stadt von Touristen übervölkert ist. Die ruhigste Jah reszeit ist der Winter.
Gewinnen Sie ein Kamera-Kit von NIKON im Wert von 1598 Franken! Werden Sie zum Foto-Profi! Dank 24,2 Megapixeln machen Sie mit der Nikon D7200 Fotos in Top-Qualität. Die semiprofessionelle Spiegelreflex kamera hat einen Bildsensor im DX-Format, der auch feinste Details abbildet. Damit auch schnelle Motive gestochen scharf werden, ist die D7200 mit einem erstklassigen Autofokus-System mit 51 Messfeldern ausgestattet. Tolle Pics beim nächsten Fussballspiel sind also kein Prob lem. Sie wollen sich nicht um komplizierte Einstellungen kümmern? Verschiedene Motivprogramme erleichtern das Fotografieren – natürlich können Sie alle Feinheiten für Ihren eigenen Bilder-Look ebenso manuell einstellen. Auch Videographer kommen mit der DSL-Kamera auf ihre Kosten. Die Nikon D7200 bietet verschiedene Aufnahme einstellungen für perfekte Clips. Zum Kit gehört das lichtstarke Zoomobjektiv AF-S DX 18 – 140 VR, das vom Weitwinkel bis zum Teleobjektiv reicht. Mehr Infos: www.nikon.ch
Elegant und ausgestattet mit bester Technik: Die Nikon D7200 mit Zoomobjektiv.
Ihr Weg zum Glück: Beantworten Sie einfach folgende Frage, und schon spielen Sie mit um die Profi-Kamera. Wie nennt man die Person hinter der Kamera? Antwort A: Fotograf Antwort B: Polygraf Per Telefon: Wählen Sie die Nummer 0901 591 946 (1.50 Fr./Anruf ab Festnetz) und folgen Sie den Anweisungen ab Band. Per SMS: Senden Sie das Kennwort NIKON gefolgt vom richtigen Antwortbuchstaben (z. B. NIKON B) und Ihrer vollständigen Adresse an die 530 (1.50 Fr./SMS). Per WAP: http://m.vpch.ch/BLI12364 (chancen gleiche Teilnahme ohne Zusatzkosten via WAP) Teilnahmeschluss: Dienstag, 10. November 2015, 24.00 Uhr
Active
Do you speak English? Sprichst du Englisch? Ja, jetzt schon! Über das Abenteuer, drei Monate für einen Sprachkurs nach London zu zügeln. Text und Fotos: Céline Strässle
Céline Strässle machte in London ihr Cambridge First Certificate (o.). Während ihrer Freizeit besuchte sie auch die Tower Bridge (r.). In den modern ausgestatteten Klassen räumen lernen Schüler aus den verschiedensten Ländern Englisch (u.).
M
it einem dreimonatigen Auslandsaufenthalt will ich meine Englischkenntnisse aufpolieren. Doch so einfach die Wahl der Sprache – so schwierig die der Destination. Beinahe die ganze Welt lädt heutzutage zum Englischlernen ein: Australien, Südafrika, Malta, Singapur, USA, England. Was soll es sein? SurfGroove, Cowboy-Flair oder doch lieber City-Vibe? Ich entscheide mich für London, die Weltnummer eins, um Englisch zu lernen. Von einem Ostschweizer 5000-Seelen-Dorf in eine Acht-Millionen-Metropole – ein riesiges Abenteuer. Koffer packen, Abschiedstränen verdrücken – und ab gehts mitten hinein in die Megacity. Mein neues Zuhause ist ein Einzelzimmer in einer Studentenresidenz. Der Raum ist freundlich, hell, modern – nur die Platzverhältnisse sind knapp. Auf meinem Stock befinden sich fünf weitere Zimmer, die Küche bildet den gemeinsamen Aufenthaltsraum. Es lebt sich toll hier. In meiner kleinen Zelle habe ich unbegrenzte Freiheiten – solange ich die Haus regeln beachte. Die Location liegt ideal: Nur drei U-Bahn-Stationen sind es
Gut zu wissen
bis zur Stadtmitte, zur Sprachschule dauert der Fussmarsch fünf Minuten. Die Lernschmiede ist in einem riesigen Backsteingebäude untergebracht, in dem auch diverse britische Unternehmen ihren Firmensitz haben. Dementsprechend multikulti geht es zu und her. Gestandene Business-Männer mischen sich unter leger gekleidete Studenten. In meiner Klasse lernen Koreaner, Japaner, Brasilianer, Deutsche, Schweden. Das English-College (EC), das weltweit Sprachkurse anbietet, versucht möglichst wenige Studenten mit der gleichen Muttersprache in einer Klasse unterzubringen. Etwas holprig unterhalten wir uns auf Englisch – viele asiatische Namen sind für Europäer ein Zungenbrecher. Der Koreaner Shu Meng nennt sich einfachheitshalber Fabian. Das Klassenzimmer ist eine Hightech-Oase. Als junge Frau aus der Wandtafel-Generation staune ich nicht schlecht über das Smartboard, das fast eine ganze Wand einnimmt. Das Zauberding kann alles: schreiben, sprechen, im Internet surfen und im Zweifelsfall das koreanische Wort für Rosenkohlschäler übersetzen.
Doch mit diesem digitalen Helfer ist die Vermittlung einer Fremdsprache noch lange nicht getan – dazu braucht es auch engagierte Lehrer. Meine Klasse, die sich auf das Cambridge First Certificate vorbereitet, wird von Mark und Kat betreut, zwei jungen, motivierten Coaches. Sie bringen uns mit Geduld und Humor die Feinheiten der englischen Sprache bei. Der Unterricht ist gegliedert in Grammatik, Hörverstehen, Schreiben sowie Sprechübungen. Je nach Vorlieben können die Kursstunden pro Tag individuell gewählt werden. Ich habe mich für einen Halbtageskurs entschieden. Somit bleibt am Nachmittag genügend Zeit, London zu erkunden – nach den obligatorischen, etwa zweistündigen Hausaufgaben. Camden Lock Market, Notting Hill, Tower Bridge, das British Museum – kaum ein Tag, an dem ich nicht durch die Mega city streife. Und natürlich stehen auch am Wochenende Ausflüge an, teilweise von der Schule organisiert: Stonehenge, die Küstenstadt Brighton und die Universitätshochburgen Cambridge und Oxford. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich erlebe den Spätsom-
mer, Herbst und den ChristmasWahnsinn in der Metropole. In meiner letzten Woche ist die wichtigste Shopping-Meile, die Oxford-Street, mit Kunstschnee gepudert, mit gigantischen Lichterketten geschmückt und von gefühlten 1000 Nikoläusen bevölkert. Weihnachtsfeeling kommt bei mir allerdings nicht auf, denn die mehrstündigen Abschlussprüfungen für das Certificate stehen an. Etwas flau ist mir im Magen, als ich meine Prüfungsblätter ausfülle – unter den wachsamen Augen eiserner Ladys, die jede Schummelei sofort erspähen würden. Was war nochmals der Unterschied zwischen Present Simple, dem Past Perfect und dem Past Perfect Continous? Alles geht gut, Kat und Mark haben tolle Arbeit geleistet. Nach drei Monaten in dieser Stadt fühle ich mich schon als richtige Londonerin. U-BahnPlan lesen, im Pub einen Schwatz halten, links Velo fahren – alles kein Problem mehr. «When a man is tired of London, he is tired of life» – wenn ein Mensch London-müde ist, hat er keinen Lebenswillen mehr, heisst es. Stimmt! Ich komme wieder. See you, London.
Unterkunft Neben der beschriebenen individuellen Unterkunft kann man bei einer Privatfamilie wohnen. Dies hat den Vorteil, dass man auch ausserhalb des Unterrichts viel englisch spricht. Ein Nachteil sind die meist langen Anfahrtswege aus den Vororten ins Zentrum. Klassengrösse Maximal zwölf Schüler sind in einer Klasse. Somit können die Lehrer auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Dauer Die Länge des Kurses kann jeder selbst bestimmen, je nach Zeit und Bedürfnis. Sprachreisebüros stellen individuelle Programme zusammen. Prüfungsvorbereitungskurse haben meist eine Mindestdauer. Alter Gute Sprachschulen gruppieren die Schüler nach Altersklassen. Für ältere Schüler gibt es gesonderte Kurse, die speziell auf ein Publikum ab 30 Jahren zugeschnitten sind. Informationen Zum Beispiel www.ecenglish.com, www.ef-swiss.ch, www.boalingua.ch
Family
KOLUMNE
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Hermine Kaiser
begleitet als Journalistin die Hörerreisen des Bayerischen Rundfunks
Bonsai-Paradiese in Marrakesch Garten Eden «Bitte komm nach! Wir sind in Marrakesch! In unserem Riad wartet ein Zimmer auf dich.» Wer so eingeladen wird, kann logischerweise nur eines tun: Sich ins Flugzeug setzen und nach Marokko fliegen. Marrakesch kenne ich von anderen Reisen her, die Souks mit ihren Düften nach allerlei Gewürzen und Karamelköpfen, die Teppichhändler, die Töpfer und Leuchtenbauer. Und natürlich den berühmten zentralen Marktplatz Djemaa-el-Fna, auf dem sich bei Einbruch der Dunkelheit alle treffen: Gaukler, Schlangenbeschwörer, Touristen und Einheimische. Aber in einem Riad war ich noch nie! Eines dieser versteckten Privathäuser mitten in der Altstadt, der Medina? Das tönt nach Orient, nach Tausendundeiner Nacht und Romantik. Doch von Letzterem ist zumindest bei meiner Ankunft nichts zu spüren. Es dämmert, als mich das Taxi am Eingang zu den Souks am Turm der Moschee absetzt und ich in Hitze und Staub, umgeben von knatternden Mopeds, erst einmal herumstehe. Bis Kamal im Kaftan und mit dem traditionellen roten Fez auf dem Kopf herbeieilt und mich rettet: «Madame, s’il vous plaît.» Eilig entschwindet er im dunklen, verwinkelten Gassengewirr vor mir. Ich husche hinterher. Ein bisschen unheimlich ist mir schon; wie finde ich hier je wieder heraus, falls ich ihn verliere? Doch dann hält er abrupt vor einer schweren, alten, unscheinbaren Holztür mit Messingbeschlägen an. Soll etwa dahinter mein Traum von Tausendundeiner Nacht verborgen sein? Er öffnet die Tür, macht eine einladende Handbewegung und ich wähne mich tatsächlich in einer anderen Welt: Ein kleiner Palastgarten liegt vor mir, in den nur ringsherum die Bewohner der Zimmer mit den kleinen Balkons Einsicht haben. Rosen blühen, Orangenblüten duften, ein Springbrunnen plätschert in der Mitte und Palmen werfen ihre milden Schatten im Licht von Hunderten von Kerzen. Ein Bonsai-Garten Eden. Ich bin in meinem Traum von Tausendundeiner Nacht angekommen. Dass Riad, auf Arabisch ganz einfach Garten heisst, erfahre ich, als wir später auf unseren Diwanen liegen, auf der Dachterrasse den Sternenhimmel und die schneebedeckten Kuppen des nahen Atlasgebirges bestaunen und dem Gebet des Muezzin vom nächsten Minarett lauschen. Mehr als 1000 davon soll es in Marrakesch geben, viele von Ausländern liebevoll saniert. Warum man ihnen paradiesische Qualitäten nachsagt, weiss man, wenn man nach einem Tag im lauten Souk — den Geruch von Gebratenem auf dem Djemma-el-Fna in der Nase, die Hitze in den Knochen — wieder in die kühle Stille des Riads zurückkehrt und durchatmet. Ich habe es geahnt: Tausendundeine Nacht sollte man dort verbringen, ich kam leider nur auf drei …
Impressum «BLICK Reisen» ist eine Publikation des Blick-Verlags. Auflage: 163 627 (WEMF/SW-beglaubigt 2014) Leser: 642 000 (MACH Basic 2015-2, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65, E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing S ervice Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Christian Bauer, Hermine Kaiser, Céline Strässle, Alice Massen, Simone Wasserfallen, Carmen Krämer Layout: Nadia Lattmann Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: Wolfgang Büchner Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen
Illustration: Thinkstock
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Reisen mit Kindern
Impfungen, Allergien und fremdes Essen: Reisen mit Kindern stellt Eltern vor grosse Herausforderungen. Reise-Mami Cornelia Krämer gibt ihre persönlichen Tipps. › Wenn Ihr Kind NahrungsAllergien hat, empfiehlt es sich, vor Antritt der Reise eine Liste der verbotenen Lebensmittel in der Landessprache mitzunehmen. Hier gibt es Übersetzungshilfen: www.eu-verbraucher.de › Sehr wichtig: Wenn Sie in tropische Länder reisen (z. B. Thailand oder Brasilien), sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über besondere Impfungen für Kinder. Länder, in denen eine Malaria Prophylaxe nötig ist, sollten Sie
meiden. Diese Medikamente belasten den Körper sehr. Erste Informationen gibt es bei der Uni Zürich: www.ebpi.uzh.ch › Eine gute Alternative zu Hotels oder Ferienwohnungen ist der sogenannte Haustausch mit einer Familie im fremden Land. Der Vorteil: Es reduziert die Kosten enorm, und das Haus ist bereits optimal kindgerecht ein gerichtet. Renommierte Portale sind etwa: www.homelink.ch www.haustauschferien.com
› Fliegen bedeutet Stress für Familien. Was viele nicht wissen: An manchen Flughäfen gibt es daher «Family Services». Sie helfen beim Einchecken und Gepäcktransport und bieten spezielle Ruhe- sowie Spielzimmer für die Kinder an. Mehr Infos finden Sie auf der jeweiligen Homepage des Flughafens. › Im Flugzeug: Erkundigen Sie sich rechtzeitig über die Bestimmungen der Airline. Meist reisen Kinder bis 2 Jahren auf dem
Schoss der Eltern. Auf langen Flügen ist ein eigener Platz für die Kleinen oder ein Kindersitz sinnvoll (muss für Flüge zugelassen sein). Ab 2 Jahren benötigt das Kind einen eigenen Sitz. Airlines bieten spezielle Kindermenüs an (bei der Buchung mitbestellen). www.swiss.ch › Gesundheit auf Reisen ist ein grosses Thema. Sorgen Sie für genügend Sonnenschutz (lange Kleidung, Sonnenhut, Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor)
und genügend Flüssigkeitszufuhr. In tropischen Ländern gelten besondere Vorsichtsmassnahmen beim Essen: Nehmen Sie nur abgepacktes Wasser (auch zum Zähneputzen), nur geschälte Früchte und vermeiden sie Buffet-Essen – darauf tummeln sich gerne Bakterien, die Kinder schlecht vertragen. › Auch Kinder brauchen in vielen Ländern ein Visum. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Dokumente Ihr Kind zur
Einreise benötigt. Die Botschaft des Reiselandes in der Schweiz gibt Auskunft. Erste Infos finden Sie auf: www.staralliance.com › Mein wichtigster Tipp: Haben Sie keine Erwartungen! Wenn Sie vor dem Eiffelturm stehen und das Kind so gar nicht beeindruckt scheint von dem grossen Bauwerk und lieber ein Croissant geniessen will – take it easy. Es wird sich dafür immer an das besondere Gipfeli an diesem lustigen Turm erinnern. Anzeige
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Do you speak English? Sprichst du Englisch? Ja, jetzt schon! Über das Abenteuer, drei Monate für einen Sprachkurs nach London zu zügeln. Text und Fotos: Céline Strässle
Céline Strässle machte in London ihr Cambridge First Certificate (o.). Während ihrer Freizeit besuchte sie auch die Tower Bridge (r.). In den modern ausgestatteten Klassen räumen lernen Schüler aus den verschiedensten Ländern Englisch (u.).
M
it einem dreimonatigen Auslandsaufenthalt will ich meine Englischkenntnisse aufpolieren. Doch so einfach die Wahl der Sprache – so schwierig die der Destination. Beinahe die ganze Welt lädt heutzutage zum Englischlernen ein: Australien, Südafrika, Malta, Singapur, USA, England. Was soll es sein? SurfGroove, Cowboy-Flair oder doch lieber City-Vibe? Ich entscheide mich für London, die Weltnummer eins, um Englisch zu lernen. Von einem Ostschweizer 5000-Seelen-Dorf in eine Acht-Millionen-Metropole – ein riesiges Abenteuer. Koffer packen, Abschiedstränen verdrücken – und ab gehts mitten hinein in die Megacity. Mein neues Zuhause ist ein Einzelzimmer in einer Studentenresidenz. Der Raum ist freundlich, hell, modern – nur die Platzverhältnisse sind knapp. Auf meinem Stock befinden sich fünf weitere Zimmer, die Küche bildet den gemeinsamen Aufenthaltsraum. Es lebt sich toll hier. In meiner kleinen Zelle habe ich unbegrenzte Freiheiten – solange ich die Haus regeln beachte. Die Location liegt ideal: Nur drei U-Bahn-Stationen sind es
Gut zu wissen
bis zur Stadtmitte, zur Sprachschule dauert der Fussmarsch fünf Minuten. Die Lernschmiede ist in einem riesigen Backsteingebäude untergebracht, in dem auch diverse britische Unternehmen ihren Firmensitz haben. Dementsprechend multikulti geht es zu und her. Gestandene Business-Männer mischen sich unter leger gekleidete Studenten. In meiner Klasse lernen Koreaner, Japaner, Brasilianer, Deutsche, Schweden. Das English-College (EC), das weltweit Sprachkurse anbietet, versucht möglichst wenige Studenten mit der gleichen Muttersprache in einer Klasse unterzubringen. Etwas holprig unterhalten wir uns auf Englisch – viele asiatische Namen sind für Europäer ein Zungenbrecher. Der Koreaner Shu Meng nennt sich einfachheitshalber Fabian. Das Klassenzimmer ist eine Hightech-Oase. Als junge Frau aus der Wandtafel-Generation staune ich nicht schlecht über das Smartboard, das fast eine ganze Wand einnimmt. Das Zauberding kann alles: schreiben, sprechen, im Internet surfen und im Zweifelsfall das koreanische Wort für Rosenkohlschäler übersetzen.
Doch mit diesem digitalen Helfer ist die Vermittlung einer Fremdsprache noch lange nicht getan – dazu braucht es auch engagierte Lehrer. Meine Klasse, die sich auf das Cambridge First Certificate vorbereitet, wird von Mark und Kat betreut, zwei jungen, motivierten Coaches. Sie bringen uns mit Geduld und Humor die Feinheiten der englischen Sprache bei. Der Unterricht ist gegliedert in Grammatik, Hörverstehen, Schreiben sowie Sprechübungen. Je nach Vorlieben können die Kursstunden pro Tag individuell gewählt werden. Ich habe mich für einen Halbtageskurs entschieden. Somit bleibt am Nachmittag genügend Zeit, London zu erkunden – nach den obligatorischen, etwa zweistündigen Hausaufgaben. Camden Lock Market, Notting Hill, Tower Bridge, das British Museum – kaum ein Tag, an dem ich nicht durch die Mega city streife. Und natürlich stehen auch am Wochenende Ausflüge an, teilweise von der Schule organisiert: Stonehenge, die Küstenstadt Brighton und die Universitätshochburgen Cambridge und Oxford. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich erlebe den Spätsom-
mer, Herbst und den ChristmasWahnsinn in der Metropole. In meiner letzten Woche ist die wichtigste Shopping-Meile, die Oxford-Street, mit Kunstschnee gepudert, mit gigantischen Lichterketten geschmückt und von gefühlten 1000 Nikoläusen bevölkert. Weihnachtsfeeling kommt bei mir allerdings nicht auf, denn die mehrstündigen Abschlussprüfungen für das Certificate stehen an. Etwas flau ist mir im Magen, als ich meine Prüfungsblätter ausfülle – unter den wachsamen Augen eiserner Ladys, die jede Schummelei sofort erspähen würden. Was war nochmals der Unterschied zwischen Present Simple, dem Past Perfect und dem Past Perfect Continous? Alles geht gut, Kat und Mark haben tolle Arbeit geleistet. Nach drei Monaten in dieser Stadt fühle ich mich schon als richtige Londonerin. U-BahnPlan lesen, im Pub einen Schwatz halten, links Velo fahren – alles kein Problem mehr. «When a man is tired of London, he is tired of life» – wenn ein Mensch London-müde ist, hat er keinen Lebenswillen mehr, heisst es. Stimmt! Ich komme wieder. See you, London.
Unterkunft Neben der beschriebenen individuellen Unterkunft kann man bei einer Privatfamilie wohnen. Dies hat den Vorteil, dass man auch ausserhalb des Unterrichts viel englisch spricht. Ein Nachteil sind die meist langen Anfahrtswege aus den Vororten ins Zentrum. Klassengrösse Maximal zwölf Schüler sind in einer Klasse. Somit können die Lehrer auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Dauer Die Länge des Kurses kann jeder selbst bestimmen, je nach Zeit und Bedürfnis. Sprachreisebüros stellen individuelle Programme zusammen. Prüfungsvorbereitungskurse haben meist eine Mindestdauer. Alter Gute Sprachschulen gruppieren die Schüler nach Altersklassen. Für ältere Schüler gibt es gesonderte Kurse, die speziell auf ein Publikum ab 30 Jahren zugeschnitten sind. Informationen Zum Beispiel www.ecenglish.com, www.ef-swiss.ch, www.boalingua.ch
Family
KOLUMNE
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Hermine Kaiser
begleitet als Journalistin die Hörerreisen des Bayerischen Rundfunks
Bonsai-Paradiese in Marrakesch Garten Eden «Bitte komm nach! Wir sind in Marrakesch! In unserem Riad wartet ein Zimmer auf dich.» Wer so eingeladen wird, kann logischerweise nur eines tun: Sich ins Flugzeug setzen und nach Marokko fliegen. Marrakesch kenne ich von anderen Reisen her, die Souks mit ihren Düften nach allerlei Gewürzen und Karamelköpfen, die Teppichhändler, die Töpfer und Leuchtenbauer. Und natürlich den berühmten zentralen Marktplatz Djemaa-el-Fna, auf dem sich bei Einbruch der Dunkelheit alle treffen: Gaukler, Schlangenbeschwörer, Touristen und Einheimische. Aber in einem Riad war ich noch nie! Eines dieser versteckten Privathäuser mitten in der Altstadt, der Medina? Das tönt nach Orient, nach Tausendundeiner Nacht und Romantik. Doch von Letzterem ist zumindest bei meiner Ankunft nichts zu spüren. Es dämmert, als mich das Taxi am Eingang zu den Souks am Turm der Moschee absetzt und ich in Hitze und Staub, umgeben von knatternden Mopeds, erst einmal herumstehe. Bis Kamal im Kaftan und mit dem traditionellen roten Fez auf dem Kopf herbeieilt und mich rettet: «Madame, s’il vous plaît.» Eilig entschwindet er im dunklen, verwinkelten Gassengewirr vor mir. Ich husche hinterher. Ein bisschen unheimlich ist mir schon; wie finde ich hier je wieder heraus, falls ich ihn verliere? Doch dann hält er abrupt vor einer schweren, alten, unscheinbaren Holztür mit Messingbeschlägen an. Soll etwa dahinter mein Traum von Tausendundeiner Nacht verborgen sein? Er öffnet die Tür, macht eine einladende Handbewegung und ich wähne mich tatsächlich in einer anderen Welt: Ein kleiner Palastgarten liegt vor mir, in den nur ringsherum die Bewohner der Zimmer mit den kleinen Balkons Einsicht haben. Rosen blühen, Orangenblüten duften, ein Springbrunnen plätschert in der Mitte und Palmen werfen ihre milden Schatten im Licht von Hunderten von Kerzen. Ein Bonsai-Garten Eden. Ich bin in meinem Traum von Tausendundeiner Nacht angekommen. Dass Riad, auf Arabisch ganz einfach Garten heisst, erfahre ich, als wir später auf unseren Diwanen liegen, auf der Dachterrasse den Sternenhimmel und die schneebedeckten Kuppen des nahen Atlasgebirges bestaunen und dem Gebet des Muezzin vom nächsten Minarett lauschen. Mehr als 1000 davon soll es in Marrakesch geben, viele von Ausländern liebevoll saniert. Warum man ihnen paradiesische Qualitäten nachsagt, weiss man, wenn man nach einem Tag im lauten Souk — den Geruch von Gebratenem auf dem Djemma-el-Fna in der Nase, die Hitze in den Knochen — wieder in die kühle Stille des Riads zurückkehrt und durchatmet. Ich habe es geahnt: Tausendundeine Nacht sollte man dort verbringen, ich kam leider nur auf drei …
Impressum «BLICK Reisen» ist eine Publikation des Blick-Verlags. Auflage: 163 627 (WEMF/SW-beglaubigt 2014) Leser: 642 000 (MACH Basic 2015-2, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65, E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing S ervice Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Christian Bauer, Hermine Kaiser, Céline Strässle, Alice Massen, Simone Wasserfallen, Carmen Krämer Layout: Nadia Lattmann Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: Wolfgang Büchner Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen
Illustration: Thinkstock
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Reisen mit Kindern
Impfungen, Allergien und fremdes Essen: Reisen mit Kindern stellt Eltern vor grosse Herausforderungen. Reise-Mami Cornelia Krämer gibt ihre persönlichen Tipps. › Wenn Ihr Kind NahrungsAllergien hat, empfiehlt es sich, vor Antritt der Reise eine Liste der verbotenen Lebensmittel in der Landessprache mitzunehmen. Hier gibt es Übersetzungshilfen: www.eu-verbraucher.de › Sehr wichtig: Wenn Sie in tropische Länder reisen (z. B. Thailand oder Brasilien), sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über besondere Impfungen für Kinder. Länder, in denen eine Malaria Prophylaxe nötig ist, sollten Sie
meiden. Diese Medikamente belasten den Körper sehr. Erste Informationen gibt es bei der Uni Zürich: www.ebpi.uzh.ch › Eine gute Alternative zu Hotels oder Ferienwohnungen ist der sogenannte Haustausch mit einer Familie im fremden Land. Der Vorteil: Es reduziert die Kosten enorm, und das Haus ist bereits optimal kindgerecht ein gerichtet. Renommierte Portale sind etwa: www.homelink.ch www.haustauschferien.com
› Fliegen bedeutet Stress für Familien. Was viele nicht wissen: An manchen Flughäfen gibt es daher «Family Services». Sie helfen beim Einchecken und Gepäcktransport und bieten spezielle Ruhe- sowie Spielzimmer für die Kinder an. Mehr Infos finden Sie auf der jeweiligen Homepage des Flughafens. › Im Flugzeug: Erkundigen Sie sich rechtzeitig über die Bestimmungen der Airline. Meist reisen Kinder bis 2 Jahren auf dem
Schoss der Eltern. Auf langen Flügen ist ein eigener Platz für die Kleinen oder ein Kindersitz sinnvoll (muss für Flüge zugelassen sein). Ab 2 Jahren benötigt das Kind einen eigenen Sitz. Airlines bieten spezielle Kindermenüs an (bei der Buchung mitbestellen). www.swiss.ch › Gesundheit auf Reisen ist ein grosses Thema. Sorgen Sie für genügend Sonnenschutz (lange Kleidung, Sonnenhut, Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor)
und genügend Flüssigkeitszufuhr. In tropischen Ländern gelten besondere Vorsichtsmassnahmen beim Essen: Nehmen Sie nur abgepacktes Wasser (auch zum Zähneputzen), nur geschälte Früchte und vermeiden sie Buffet-Essen – darauf tummeln sich gerne Bakterien, die Kinder schlecht vertragen. › Auch Kinder brauchen in vielen Ländern ein Visum. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Dokumente Ihr Kind zur
Einreise benötigt. Die Botschaft des Reiselandes in der Schweiz gibt Auskunft. Erste Infos finden Sie auf: www.staralliance.com › Mein wichtigster Tipp: Haben Sie keine Erwartungen! Wenn Sie vor dem Eiffelturm stehen und das Kind so gar nicht beeindruckt scheint von dem grossen Bauwerk und lieber ein Croissant geniessen will – take it easy. Es wird sich dafür immer an das besondere Gipfeli an diesem lustigen Turm erinnern. Anzeige
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Reise-Impressionen Traumhafte Badeferien auf den Malediven Mitten im Indischen Ozean offenbart sich die faszinierende Welt der Malediven. Wie kleine Sandtupfer liegen die Inseln mit ihren leuchtend weissen Stränden im tiefblauen Meer und strahlen eine einzigartige Idylle aus. In den türkisfarbenen Lagunen und den prächtigen Korallenriffen tummeln sich Fische in allen Farben und Formen. Wenn Sie dem grauen Alltag für eine Weile entfliehen wollen, dann sind die Malediven das perfekte Traumziel, um in das bunte Universum des Meeres einzutauchen und die Seele baumeln zu lassen. Angebotsbeispiel: Eine Woche Malediven im Fihalhohi Island Resort***, Vollpension, Transfer, Flug ab Zürich via Muscat mit Oman Air, zum Beispiel am 11. Dezember 2015, ab 1350 Franken pro Person. www.hotelplan.ch/h-1779 (Preisstand 22. 10. 2015). Weitere Reisedaten und tagesaktuelle Angebote verfügbar. Beratung und Buchung möglich unter: Hotelplan, 0848 82 11 11, www.hotelplan.ch und in jeder Hotelplan-Filiale.
Ab an die Sonne Herbstzeit ist Schmuddelwetterzeit. Die nächsten grau-nassen Tage kommen garantiert. Für alle, die sich nach Wärme sehnen, jettet Edelweiss Air in nur drei Stunden an die Sonne. Im Winterflugplan der beliebten Schweizer Ferienfluglinie finden sich gleich ein paar Destinationen im Mittelmeerraum, um dem Herbst- und Winterblues zu entfliehen. Wie wäre es etwa mit Ägypten? In dem Wüsten- und Beachparadies bedient Edelweiss drei Destinationen. Den Ferien-All-Star Sharm el Sheikh an der Südspitze der Sinai-Halbinsel mit seinen einmaligen Tauchgründen und seinem berühmten Nightlife sowie die beiden Beach-Spots auf dem Festland: Hurghada und Marsa Alam. Für italienisches Dolcefarniente und einen Schuss Adrenalin geht es ins sizilianische Catania. Hier gibt es Strandfeeling, malerisches Altstadt-Flair und Nervenkitzel auf dem Ätna, dem höchsten aktiven Vulkan Europas. Im östlichen Mittelmeer liegt die AphroditeInsel Zypern, die nicht nur für Badenixen, sondern auch für History- und Outdoorfreunde ein beliebtes Ziel ist. Mehr Infos: www.flyedelweiss.com
Winterferien in Finnisch Lappland Traumhafte Winterlandschaften, faszinierende Nordlichter, reizvolle Ausflüge in die Natur, zum Beispiel mit Hundeschlittenfahren oder Schneeschuhlaufen, gemütlichen Abenden vor dem Cheminée oder einem Besuch in der Sauna mit anschliessendem Bad im Eisloch. Verbringen Sie abwechslungsreiche Tage im hohen Norden Finnlands, egal, ob im komfortablen Hotelzimmer, in einem gemütlichen Blockhaus oder während einer spannenden Erlebniswoche. Angebotsbeispiel: eine Woche Lappland / Äkäslompolo im Blockhaus Haus A***(*) mit Sauna, Cheminée, Transfer, Direktflug ab Zürich mit Helvetic Airways, ohne Mahlzeiten, zum Beispiel am 16. Januar 2016 ab 1020 Franken pro Person. www.hotelplan.ch/h-1900002 (Preisstand 22.10.2015). Weitere Reisedaten und tagesaktuelle Angebote verfügbar. Beratung und Buchung möglich unter: Hotelplan, 0848 82 11 11, www.hotelplan.ch und in jeder Hotelplan Filiale.
Was gibt es zu entdecken, wo kann man sich e ntspannen? Unsere Reise-Impressionen zeigen, was Sie nicht verpassen dürfen.
Gemütlich und entspannt in Scuol Direkt im Zentrum und dennoch ruhig gelegen, können Sie bei uns im Hotel Astras*** in Scuol herrlich entspannen. All unsere Zimmer sind neu renoviert, haben SAT-TV und WLAN sowie eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen. In unseren Stüblis erwartet den Gast eine gutbürgerliche Küche und bei Halbpension ein 5-Gang-Auswahlmenü. Unser Astras-Hit: Unbeschränkter Eintritt ins Erlebnisbad Scuol mit direktem Zugang. Bei einer Reservation bis 23.12.15 unter dem Kennwort «Blick 2015» erhalten Sie ein kleines Überraschungs-Geschenk! Weitere Informationen: Telefon 081 864 11 25, www.astras.ch
Luxuriöse Zugreisen in Indien Entdecken Sie Indien wie ein Maharadscha! Luxuszüge bieten eine aussergewöhnliche Gelegenheit, die eindrückliche Landschaft, die reiche Kultur sowie Flora und Fauna Indiens auf einzigartige Weise zu entdecken. Die Luxushotels auf Schienen sind meistens in der Nacht unterwegs. Üblicherweise dauert eine Tour eine Woche. Unterkunft, Sightseeing und alle Mahlzeiten sind in den Arrangements inbegriffen. Die Wagen dieser speziellen Züge sind extra luxuriös ausgestattet und verfügen über Bars, private Duschen, Bibliothek, Lounge und vieles mehr. Einzel-, Zweier- oder Dreierbelegung können gebucht werden. Einige der bekanntesten Luxuszüge sind Palace on Wheels, The Royal Rajasthan on Wheels, Maharaja’s Express, the Golden Chariot oder Deccan Odyssey. Für alle, die gerne luxuriös reisen und in kurzer Zeit viel entdecken wollen! Mehr Infos: www.incredibleindia.org
Erholsame Badeferien mit antikem Ambiente Nur selten kann man sagen, dass man in den Ferien eines der sieben Weltwunder der Antike gesehen hat. Wer beispielsweise Badeferien in der Nähe der prominenten Stadt Izmir an der türkischen Westküste der Ägäis plant, sollte einen Abstecher in die ca. 70 km südlich gelegene Stadt Ephesos auf keinen Fall verpassen. Ephesos – in der Landschaft Ionien gelegen – war im Altertum eine der ältesten und bedeutendsten Städte Kleinasiens. Ausgrabungen in den letzten 150 Jahren legten weltweit bedeutende Monumente frei, wie die Ruine des berühmten Tempels der Artemis, eines der sieben Weltwunder der Antike. Zu den wichtigsten Funden aus der Zeit des römischen Kaiserreichs gehören die Celsus-Bibliothek und das Grosse Theater. Vom Lebensstil der römischen Gesellschaft zeugen antike Terrassenhäuser mit Wandmalereien, Mosaiken und Marmorverkleidungen. Ephesos zählt seit 2015 zum Unesco-Weltkulturerbe. Ferien-Tipp für alle Kulturinteressierten: Die Festung von Diyarbakir im Südosten Anatoliens am Ufer des Tigris. www.tuerkeitourismus.ch
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Ausflug
Diese Seite entstand in Kooperation mit Schweiz Tourismus.
Fotos: ZVG
Märchenhafte Dörfer, steile sowie kinderfreundliche Skipisten und viele Möglichkeiten zum Relaxen: Das Unterengadin ist jederzeit eine Reise wert.
Schneespass hoch drei
Drei Schneesport-Gebiete, drei Täler, drei Länder: Die Ferienregion Scuol, Samnaun, Val Müstair in Graubünden ist ein Geheimtipp für Winter-Fun und Familien-Ferien.
E
nge Täler, himmelstrebende Berge und Örtchen, die scheinbar aus einem Bilderbuch gepurzelt sind: die Ferienregion Scuol, Samnaun, Val Müstair im Unterengadin ist ein Schmuckstück abseits der grossen Besucherströme. Denn der Weg hierher führt über die hohen Graubündner Alpen tief hinein in den Osten der Schweiz – psychologisch ein weiter Weg, reisepraktisch mit dem VereinaAutoverlade-Zug allerdings ein Katzensprung. Das Grenzgebiet zu Österreich und Italien ist eine vielfältige Region für Outdoor-Freunde und Kulturinteressierte. Das Unesco-geehrte Benediktiner innenkloster St. Johann in Val Müstair, der Schweizer Natio-
nalpark und das urchige Schellen-Ursli-Dorf Guarda sind weithin bekannt. Weitestgehend ein Geheimtipp sind indes die drei Schneesportgebiete der Region. Das Schnee-Spass-Flaggschiff ist die Silvretta Arena Samnaun/Ischgl mit 238 Pistenkilometern und über 40 Bahnen. In dem grenzübergreifenden Joint Venture zwischen der Schweiz und Österreich logieren nach einer neusten Studie die zufriedensten Gäste der Schweiz. Das liegt nicht zuletzt am guten Preis-Leistungs-Verhältnis: Basis für Skipass-Preise und weitere Angebote ist der Euro-Kurs, Samnaun ist das einzige zollfreie Dorf der Schweiz. Klein, aber fein ist das Skigebiet Motta Naluns bei Ftan/Scuol.
Auf 80 Pistenkilometern finden Familien (alle 13 Anlagen sind kindergesichert), Anfänger und Ski-Cracks gleichermassen geeignete Pisten. Ein grosses Plus ist die bequeme Erreichbarkeit der Skiregion: Scuol wurde 2014 mit dem «FLUX – goldener Verkehrsknoten» – für das beste ÖV-System in einem Bergtourismusort ausgezeichnet. Ein wahrer Winzling, aber dafür mindestens genauso schön, ist das Gebiet Minschuns mitten in der Biosfera Val Müstair, mit überschaubaren 25 Kilometern perfekt für Familien. Schwer punkt liegt hier auf Langlauf. Kein Wunder: Langlauf-Olympiasieger Dario Cologna machte hier seine ersten «Gehversuche» auf dem Schnee.
Warme Bäder und viel Kultur: Die Highlights abseits der Piste Nationalparkzentrum, Zernez Der Schweizer Nationalpark ist in der Wintersaison zum Schutz der Wildtiere geschlossen. Einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des ältesten Nationalparks der Alpen gibt dafür eine interaktive Ausstellung im Besucherzentrum. Neben der Dauerausstellung vertiefen weitere Wechselausstellungen naturkundliche Themen. Lehrreich und spannend zugleich! Bogn Engiadina, Scuol Zum Aufwärmen nach kalten Wintersport tagen oder schlichtweg zum Relaxen eignet sich das Erlebnisbad mit Innen- und Aussenbecken, einer Saunalandschaft, einem römischirischen Bad und verschiedenen Wellnessanwendungen. Schellen-Ursli-Weg, Guarda Nicht zuletzt wegen der Verfilmung der beliebten Kindergeschichte rund um den mutigen Schweizer Helden ist der Schellen-Ursli-Weg für Familien ein Muss. Auf der Winterwan derung führen Tafeln und Spiele in die Welt der Kultfigur ein. Mehr Informationen: www.engadin.com
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Die Silvretta Arena Samnaun/Ischgl bietet 238 km Pistenspass. © Andrea Badrutt, Chur
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