Cotonea news 2017 11 03: Ökologische Landwirtschaft braucht kaum mehr Fläche als konventionelle

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News Ökologische Landwirtschaft braucht kaum mehr Fläche als konventionelle – die Gesamtbilanz ist deutlich positiv Die Hektar-Erträge gut geschulter Bio-Farmer in unseren Baumwollprojekten Uganda und Kirgistan sind heute im Durchschnitt deutlich

liegt. Niedrigere Erträge, egal um welchen Prozentsatz, werden jedoch überkompensiert durch den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, die letztlich unser Überleben sichert. Außerdem erhält die ökologische Landwirtschaft endliche Ressourcen, gesundes Grundwasser und die Vielfalt der Arten – auch sie sind unverzichtbar für unser Überleben, was aktuell dramatisch am Insektensterben sichtbar wird.

höher, als die Erträge ihrer dort konventionell wirtschaftenden Kollegen. Ihr Flächenbedarf ist also eher geringer oder gleich, obwohl die konventionelle Agrarlobby nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten. Wir wollten wissen: Gibt es Studien, die unsere Erfahrungen bestätigen. Und tatsächlich, es gibt sie in großer Zahl. Die weltweit höchsten Baumwoll-Erträge haben wir 2013 mit denen unserer besten Bio-Bauern in Kirgistan und Uganda verglichen. Es zeigte sich, dass deren Hektar-Erträge nur dreizehn (Kirgistan) bzw. 18 Prozent (Uganda) unter de-

Ernteerträge und Schulungserfolg werden in unseren Projekten akribisch erfasst und ausgewertet

nen der Weltspitze lagen. Die größte Metastudie

Der Studie zufolge wird lediglich knapp ein Pro-

(University of Berkeley, veröffentlicht 12/2014)

zent der weltweiten Flächen ökologisch bewirt-

kommt zu demselben Ergebnis. Danach liegen

schaftet – so auch bei der Baumwolle. „Das wird

die Erträge im biologischen Anbau im Mittel um

sich nur ändern, wenn die Erträge bezüglich

19 Prozent unter denen der konventionellen

Produktivität und Kosten vergleichbar sind“,

Landwirtschaft. Je nach Kombination der Feld-

lautet das Resümee der Autoren. Und ihre Stu-

früchte schrumpft die Differenz auf nur noch 8

die liefert den Nachweis, dass das längst mög-

bis 9 Prozent, bei Hülsenfrüchten unterschei-

lich ist: Mit Know How und den richtigen An-

den sich die Erträge gar nicht mehr. Auch das

baumethoden lassen sich zudem die Kosten

deckt sich mit unseren Erfahrungen in Uganda,

drastisch reduzieren, der finanzielle Ertrag der

wo Hülsenfrüchte als Zwischenfrucht mit kurzer Anbaudauer hohe Erträge bringen.

Landwirte steigt über die Jahre überproportional. Das FiBL (Forschungsinstitut für Biologischen Landbau) in der Schweiz kam in einer

Die Differenz von 20 Prozent ergibt sich vor allem bei Getreide, was – so die Wissenschaftler – an der jahrzehntelangen Züchtung von Sorten speziell für konventionelle Anbaumethoden

über 21 Jahre angelegten Studie zu ähnlichen Ergebnissen:


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