News Noch können Kleinbauern 70 Prozent der Menschheit ernähren, aber sie stehen massiv unter Druck
dukte führen dazu, dass der Selbstversorgungsgrad dieser Länder sinkt und die Abhängigkeit von importierten Grundnahrungsmitteln wie Getreide oder Reis steigt. Der Handel damit liegt in den Händen nur weniger Unternehmen des reichen Nordens. Zudem haben die Industrie-
Obwohl die Kleinbauern des globalen Südens nur 35 Prozent der weltweit nutzbaren Fläche bewirtschaften, ernähren sie doch 70 Prozent der Menschheit. In diesen bevölkerungsreichs-
nationen ihre Finanzmittel zur Unterstützung der afrikanischen Landwirtschaft drastisch gekürzt. Wer wundert sich noch über wachsende Flüchtlingsströme?
ten Teilen der Erde, in Asien und Afrika, leben aber 76 Prozent der Weltbevölkerung – der Be-
Um dem entgegenzuwirken, setzt die Welter-
darf übersteigt also die Menge der produzierten
nährungsorganisation FAO auf eine Stärkung
Nahrung. Der Norden hingegen nutzt 65 Pro-
der Kleinbauern. Die bauen traditionell heimi-
zent der zur Verfügung stehenden Fläche und
sche, an die regionalen Bedingungen ange-
ernährt damit nur 30 Prozent der zurzeit sieben
passte Sorten an, ihr Anbau verbraucht kaum
Milliarden Menschen – deren industrielle Pro-
Ressourcen und ist bei ökologischem Anbau
duktion benötigt Unmengen an Energie, Wasser und Kapital.
sogar CO2-neutral. Cotonea erlebt in seinen eigenen Bio-Projekten, dass mit guten Schulungen und einiger Erfahrung die Ernten gleich hoch ausfallen wie in der konventionellen Landwirtschaft – bei deutlich geringerem Ressourcenverbrauch und Kapitaleinsatz. Eine starke Agrarlobby übt auf die Regierungen vieler afrikanischer Länder intensiven Einfluss aus, damit dort genmanipulierte Saaten, Pestizide und Kunstdünger eingesetzt werden müssen. Uganda hat Anfang 2017 die Verwendung von GMO-Saaten per Gesetz verboten. Schon
Markt in Gulu (Uganda)
im Oktober 2017 gab die Regierung dem Druck der Lobbyisten nach und verabschiedete ein Gesetz, das den Einsatz von GMO-Saaten vor-
Eine stark wachsende Bevölkerung, Flucht auf-
schreibt! Dasselbe passierte in Malawi, Kenia
grund von Unruhen und Bürgerkriegen, zu-
und Ghana (The Independent, Kampala). Die
nehmende Hitzeperioden und Dürren durch
Agrarlobby und die Bill und Melinda Gates-Stif-
Wasserknappheit (Klimawandel), veränderte
tung verfügen über sehr viel Geld, korrupte Regierungen sind dafür leider empfänglich.
Ernährungsgewohnheiten sowie der zunehmende Anbau von Pflanzen für Export-Pro-